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LEADER-Journal Donau-Böhmerwald Ausgabe Nr. 7, Dezember 2014 Leben im Wandel Bürger gestalten ihre Region nachhaltig
Gemeinsam die Lebensqualität in der Dreiländer-Region stärken! LEADER ist Impulsgeber für eine lebenswerte Region. Meine großen Anliegen sind die zukunftsorientier- te Gestaltung unserer Region und das Wohlbefinden ihrer Bewohne- rinnen und Bewohner. Die Region hat die Zukunft, die wir ihr gemeinsam geben. Wir müssen daher unsere Region in ihrer Be- deutung neu denken und klug wei- terentwickeln. Lebensqualität und die Qualität der Kulturlandschaft müssen dabei Vorrang haben. Im Rahmen der ländlichen Entwicklung gilt es etwa auch soziale Dienst- leistungen und Maßnahmen wie Kinder- und Altenbetreuung sowie sozialen Ausgleich zu gewährleis- ten. Um unsere überregional hoch angesehene Kulturlandschaft zu LAbg. Georg Ecker, erhalten, benötigen wir ein intelli- Obmann des LEADER Regional- Inhalt gentes Lebensraum-Management vereines Donau-Böhmerwald im Zeichen der Nachhaltigkeit. Not- 2 Vorwort wendige Infrastrukturen für unsere Bedürfnissen vor Ort oft viel besser 3 Wir über uns Region müssen weiterentwickelt entsprechen als zentrale Planungen. 4 Die Region in Zahlen werden. Ich bin überzeugt, dass uns ein 5 Europa zu Gast Das erfolgreiche Projekt LEADER naturnaher, nachhaltiger, traditions- 6-7 LEADER Strategie ist Teil des Österreichischen Pro- und innovationsbewusster Weg in 8-9 Artenvielfalt gramms für die Entwicklung des der Donau-Böhmerwald Region 10 ecoforma ländlichen Raumes. als Ganzes weiterbringt. Ökologi- 11 Schauplatz Nachhaltigkeit LEADER - Projekte sind Motor sierung und eine attraktive Region 12-13 LEADER Projekte 2014 der Regionalentwicklung in ganz schaffen den notwendigen Aus- 14-15 Genussfest Europa. Unsere Region wird un- gleich zur fortschreitenden Urba- 16 Genussregion terstützt, einen zukunftsfähigen nisierung. Gemeinsam können wir Schlägler Bioroggen Weg in Richtung mehr Lebensqua- das Erfolgsmodell einer regionalen 17 Kräuterkirtag Klaffer lität und Nachhaltigkeit zu gehen. Kreislaufwirtschaft in eine nachhal- 17 Erntedankfest Wien Beteiligungsprozesse und daraus tige, moderne Zukunft führen und 18-19 Netzwerker: Vorstand und hervorgehende Projekte sind ent- eine lebenswerte Dreiländer-Region Regionalausschuss scheidende Instrumente, um diese für alle möglich machen! 20 Kunst-Kulinarik-Festival Herausforderungen bewältigen zu 21 Topothek können. Die Stärke von LEADER 22 Lebensklima ist, dass die Ideen in der Region 23 Frauennetzwerk Rohrbach entwickelt werden. Es entstehen 23 Bioregion Mühlviertel Konzepte und Projekte, die den 24-25 Gastbeitrag: Regionalität 26-27 Energiegenossenschaft 28-29 E-Mobilität 30 Klimaschulen 31 E-Rally in Sarleinsbach 32 Kultur: Die Grenze 2015 33 Marktkulturenfest Lembach 34 Globales Dorf 35 Veranstaltungshinweise 2 LEADER Journal 2014
Das Team des Leader-Büros v.l.n.r.: GF DI Klaus Diendorfer, Obmann LAbg. Georg Ecker, Manuela Greiner, DI Markus Altenhofer Wir über uns LEADER steht für “Liaison ent- all ihren spannenden Facetten vom führung als LEADER Region bewor- re actions de développement Korn bis zum (veredelten) Produkt ben haben. Damit der erfolgreich de l'économie rurale”. Wörtlich und somit einer geschlossenen beschrittene Weg GEMEINSAM übersetzt heißt das “Verbindung regionalen Lebensmittelwertschöp- fortgeführt wird. zwischen Aktionen zur Entwick- fung verschrieben hat. lung der ländlichen Wirtschaft“. Die vielfältigen LEADER-Projekt- Die Donau-Böhmerwald Region hat ansätze sind in den Bereichen viel zu bieten. Die Menschen, die Grundversorgung, Soziales, regi- naturräumlichen Besonderheiten Das LEADER Büro der Donau- onale Produkte, Naturschutz oder und die natürlichen Ressourcen Böhmerwald Region Tourismus angesiedelt. Tatsache (unser Grund und Boden) bieten ist, dass die Menschen vor Ort am ein herausragendes Potential für Marktplatz 7, A-4152 Sarleinsbach besten wissen, was ihrer Region die Regionalentwicklung. Ganz im leader@donau-boehmerwald.info gut tut. Und auf deren Einfälle und Sinne eines Regionalvereins nach Initiativen kommt es an. Das ist die dem Motto „Von der Region, für die DI Klaus Diendorfer Grundidee der LEADER – Methode. Region“ können wir dabei helfen. Regionalentwickler Unsere Aufgabe im LEADER-Büro Das heißt auch voneinander lernen Tel.: 07283/81070-2 ist es, diese Ideen zu sammeln, und sich auszutauschen, ein Netz- diendorfer@donau- gemeinsam voranzubringen und in werk an motivierten Personen zu boehmerwald.info der Umsetzung sowie Förderung zu knüpfen und zu stärken. begleiten. DI Markus Im vergangenen Jahr wurde unter Altenhofer Damit nicht genug: wir arbeiten breiter Beteiligung der Bevölkerung Energiemanager eigeninitiativ an Projekten wie der intensiv an der gemeinsamen regi- Tel.: 07283/81070-6 Klima- und Energiemodellregion onalen Zukunft gearbeitet. Ausge- altenhofer@donau- mit den Handlungsfeldern Bio- hend von der Startveranstaltung im boehmerwald.info masse, Nachwachsende Rohstoffe, Jänner, den fünf regionalen Work- Erneuerbare Energie, Klimaschutz shops zu den Themen Tourismus, Manuela Greiner und Mobilität. Daraus ist eine Ener- Kultur, Bildung, Biodiversität und Assistenz und giegenossenschaft mit Bürgerbetei- Energie, einer Zukunftswerkstatt so- Öffentlichkeitsarbeit ligung entstanden. Ein e-carsharing wie vielen persönlichen Gesprächen Tel.: 07283/81070-1 Projekt wird im Frühjahr 2015 eröff- wurde die LEADER 2020 Strategie greiner@donau- net, weitere sollen folgen. Oder die auf den Weg gebracht. Darin sind boehmerwald.info Genussregion Schlägler Bioroggen, künftige Aktionsfeldthemen und die sich der heimischen Getrei- beispielhafte Projekte angeführt, desorte „Schlägler Bioroggen“ mit mit denen wir uns um die Weiter- LEADER Journal 2014 3
Die Region in Zahlen beträchtlich variiert (z.B.: 28,1 % in Al- tenfelden, 71,2 % in Schwarzenberg). Energie Bevölkerung Gebiet 176.000. Rund 64 % des Die Region zeichnet sich durch viele Mit 57.987 EinwohnerInnen hat die Nächtigungstourismus findet also Sonnenstunden und wenig Nebel, Donau-Böhmerwald Region eine im Norden statt. Herkunft der Gäste: genauso wie durch einen hohen 21.370 Beschäftigte Bevölkerungsdichte von 69 Einwoh- Etwa zwei Drittel aus Österreich, ein Waldanteil, aus. Nachwachsende Roh- nerInnen pro km². Seit 2001 sinkt die Drittel aus dem Ausland, hier vor stoffe aus der Landwirtschaft können Bevölkerungszahl der Region (-2,2% allem Deutschland. energetisch oder stofflich verwertet zwischen 2001 und 2013), wobei die werden. Aufgrund der Topographie Prognoseszenarien von einer Stagna- Land- und Forstwirtschaft sind Kleinwasserkraftwerke häufig an- tion der Bevölkerungszahlen ausge- Die Agrarstrukturerhebung 2010 zutreffen (mehr als 100 Anlagen). Die hen. Die Wanderungssalden zeigen ergab für die Region Donau-Böhmer- Photovoltaikfläche auf öffentlichen ebenfalls eine negative Tendenz. Die wald einen Anteil an Haupterwerbs- Gebäuden liefert Energie in der Höhe Gruppe der 15-25jährigen ist in der betrieben von 42% (OÖ 46,3%) und von 1,3 MW, ca. knapp das Doppelte Region auffällig größer als in Oberös- an Nebenerwerbsbetrieben 53,4% liefern Zellen auf privaten Dächern. terreich. Der Anteil der AusländerIn- (OÖ: 49,2%). Daraus wird ersichtlich, 57.987 Einwohner nen in der Region ist mit 3% geringer dass die Region nicht zu den Gunst- Demographische Daten als im oberösterreichischen Vergleich. lagen in OÖ zählt und daher immer Die Anzahl der Geburten ist bei mehr LandwirteInnen in den Neben- jährlich zwischen 550 und 590 Babies Wirtschaft erwerb wechseln müssen bzw. den stabil. Die Geburtenbilanz ist leicht 4.931 Arbeitsstätten bieten 21.370 Betrieb stilllegen. Bei der Viehhaltung positiv (+115 im Jahr 2012). Dem Beschäftigten eine Arbeitsmöglich- ist in der Region die Rinderhaltung gegenüber steht eine leicht negative keit. Jeder fünfte Beschäftigte ist mit von wesentlich größerer Bedeutung Wanderungsbilanz von -232 Einwoh- der Herstellung von Waren befasst, als in Oberösterreich gesamt, wo die nerInnen, die regional unterschiedlich rund 13% arbeiten je in der Land- Schweinehaltung dominiert. hoch ausgeprägt ist (große Abwande- 550-590 Babies und Forstwirtschaft sowie im Handel rungstendenzen im Norden, zum Teil und jeder 10. Beschäftigte verdient Kultur und Ortsentwicklung Zuwanderung in südlichen Gemein- sein Geld in der Bauwirtschaft bzw. Vielfältig sind die kulturellen Aktivitä- den aufgrund der Nähe zu Linz). im Gesundheits- und Sozialwesen. ten der Kulturträger, Kulturinitiativen Bei den Haushaltsgrößen nehmen Gewerbe und Handwerk dominieren und kulturellen Ausbildungseinrich- 1-Personen-Haushalte seit 2001 stark die betriebliche Landschaft, gefolgt tungen. Neben den traditionellen zu(+15%), ebenso Familien ohne von Handel und Tourismus. Größere Formen (Musikkapellen und Musik- Kinder (+25%). Der generelle Trend Bedeutung weist noch die Sparte schulen, Museen, etc.) haben seit zur „Überalterung“ der Bevölkerung Information und Consulting auf. den neunziger Jahren vor allem auch macht auch vor Donau-Böhmerwald Veranstaltungen zur zeitgenössischen nicht halt: seit 2001 nahmen sämtli- Bildung Kultur und Kunst wie auch neue For- che Bevölkerungsschichten bis 45 J. Mittelgebirgsregion Auch wenn immer noch über ein men der Vermittlung zugenommen. ab, besonders starke Zunahmen ver- Drittel der Bevölkerung als höchs- Die Ortskerne und Marktplätze sind zeichnen die Altersschichten ab 80 J. te abgeschlossene Ausbildung die unverzichtbarer Teil der idyllischen Pflichtschule aufzuweisen hat, ist in Wahrnehmung der Kulturlandschaft Erwerbsquote Frauen/Männer dieser Gruppe im Vergleich zu 2001 Donau-Böhmerwald, einige davon Auch in der Region Donau-Böhmer- ein stärkerer Rückgang (-19%) zu er- sind jedoch akut von Entleerung wald klafft die Einkommensschere kennen als im gesamten Bundesland bedroht. zwischen Männern und Frauen nach (-14%). Am Anteil der Gesamtbevöl- wie vor weit auseinander. kerung gemessen steigen Raten bei Naturräumliche Voraussetzungen Sonnenstunden den höheren Abschlüssen zum Teil Die Region Donau-Böhmerwald ist Pendlerströme sehr deutlich (BHS: +57,1, Studium: eine Mittelgebirgsregion, die Höhen- Immer mehr Linz-PendlerInnen +54%). lagen reichen von 268 Metern an der entdecken ihre Liebe zu öffentlichen Donau bis zu 1.378 m im Böhmer- Verkehrsmitteln: 22% der täglich rund Tourismus wald. Dieser bestimmt ihr Land- 21.000 Zielwege nach Linz werden auf Die Entwicklung im Tourismus in der schaftsbild im Norden wie die Donau der Achse B127- L581/Mühlkreisbahn Region ist als sehr erfreulich zu beur- im Süden. Die Region ist der Inbegriff laut Verkehrserhebung mit öffentli- teilen. Seit 2001 sind Zuwächse bei einer klein strukturierten bäuerlichen chen Verkehrsmitteln gemacht. Damit den Nächtigungen zu verzeichnen, Kulturlandschaft. Im Vergleich zu steigerte sich der Anteil seit 2001 um die über den oberösterreichischen anderen Gebieten des Mühlviertels 13%. Wegen des starken Verkehrsauf- Zuwächsen liegen. Von den 277.000 weist sie mit knapp 40 Prozent einen kommens ist hier auch die Zahl der Nächtigungen in der Region im Jahr höheren Waldanteil auf, wenngleich Autofahrer um 4% angestiegen. 2013 entfielen auf das Böhmerwald- dieser auch innerhalb der Region 4 LEADER Journal 2014
Europa zu Gast Austausch mit der LEADER Region Tarnais-Ouest/Frankreich Eine kleine Abordnung aus der LEADER Region Tarnais- Ouest (Frankreich) tauschte sich Ende Jänner mit Vertre- tern aus der Donau-Böhmerwald Region über bisherige Projekte und regionale Initiativen aus. Die LEADER Region Tarnais-Ouest liegt im Süden von Frankreich in der Nähe von Toulouse und umfasst 64 Gemeinden mit rund 66.000 Einwohnern. Schwerpunkte der lokalen Aktionsgruppe sind im Bereich der Revitalisierung von Ortskernen und von Landschaften in der Region. Die Delegation interessierte sich sehr für die bisherigen Projekte von Akteuren aus der Donau-Böhmerwald Regi- on, sowie die regionale Initiative Klima- und Energiemo- dellregion. Im Anschluss besuchten wir das revitalisierte Textile Zentrum in Haslach - ein gelungenes Beispiel für Ortskernbelebung. LEADER Regionen aus Olomouc, Tschechien zu Gast Rund 50 Gäste aus den LEADER Regionen des Kreises Olomouc informierten sich am 22. Mai über die Um- setzung des LEADER Ansatzes in unserer Region. Das Augenmerk lag auf gemeinschaftlichen Projekten, die das Zusammenleben in der Region verbessern. Besucht wurden unter anderem das Textile Zentrum in Haslach und die Labyrinthe in Hofkirchen. Beeindruckt waren die Besucher auch von der Vielfalt an regionalen Bio- Lebensmitteln und unserem eigenständigen Weg in der Wärmeversorgung auf Holzbasis. Internationales Waldseminar in der Donau-Böhmerwald Region Ein internationaler Erfahrungsaustausch zum Thema Wald und Holz fand am 26./27. Mai 2014 in unserer Region statt. Besucher aus den LEADER Regionen Müllerthal (Luxemburg) und Vaxtlust (Schweden) tauschten sich mit Vertretern aus der Donau-Böhmerwald Region über ver- schiedenste Aspekte des Waldes aus: - Holzwirtschaft, - Tourismus und Wald, - Naturraum Wald, - Holzbauwirtschaft und Tischlerhandwerk, - erneuerbare Energie, sowie - Wald- und Umweltpädagogik. LEADER Journal 2014 5
LEADER Strategie bis 2020 festgelegt Die LEADER-Region Donau-Böhmerwald erstreckt sich künftig über nahezu den gesamten Bezirk Rohrbach und die Gemeinde Herzogsdorf, somit ist eine optimale Zu- sammenarbeit und Koordination gewährleistet. „Im vergangen Jahr wurde der Entwicklungsbedarf Durch eine hoch entwickelte ökologische Kreislauf- der Region analysiert und mit großer Beteiligung der wirtschaft können zusätzliche attraktive Arbeitsplät- Bevölkerung eine entsprechende Strategie für die ze geschaffen werden. nächsten Jahre entwickelt,“ blickt LEADER-Obmann LAbg. Georg Ecker optimistisch in die Zukunft. Diese Die Bedeutung der Landwirtschaft – insbesondere der „Lokale Entwicklungsstrategie“ stellt einerseits den biologischen Wirtschaftsweise – ist eine besondere Umsetzungsrahmen für Projekte dar, die in Zukunft Stärke der Region. Großes kreatives und unternehme- in der Region umgesetzt werden, andererseits ist sie Be- risches Potenzial konnte durch LEADER bereits unter- werbungsgrundlage für die neuerliche Anerkennung als stützt werden. Kooperationsprojekte sollen hier weiter LEADER-Region. Analysiert wurden dabei die Bereiche professionalisiert werden: innerhalb der ProduzentInnen Tourismus, Wirtschaft, Kultur, Biodiversität, Erneuer- und mit gewerblichen VerarbeiterInnen (z.B. Genussre- bare Energie, Land- und Forstwirtschaft, Soziales und gion Schlägler Bioroggen, Bioregion Mühlviertel). Gender, Jugendliche, Daseinsvorsorge sowie Lebensbe- gleitendes Lernen. Dann wurden Entwicklungsnotwen- Die touristische Wertschöpfung wird durch neue digkeiten in diesen Themen formuliert und drei Akti- Angebote, zusätzliche Nächtigungsmöglichkeiten onsfelder mit 10 Aktionsfeldthemen festgelegt. und geschlossene Vermarktung gesteigert. Der Norden der Region mit den Schwerpunkten Winter und Wellness ist touristisch hoch entwickelt. Dem steht ein vielfältiges Tagesausflugsangebot im Donauraum gegenüber. Nächtigungsinfrastruktur mit touristischen Packages fehlen hier aber. Hochwertige Urlaub-am- Bauernhof-Angebote sind ein Ansatz. Authentizität und Entschleunigung sind Leitmotive für den Tourismus in der gesamten Region. Natürliche Ressourcen und kul- turelles Erbe entwickeln Innovative Kunst- und Kulturangebote fördern Identität und erhöhen Freizeitqualität für Bewohner Foto: Tips/Gahleitner und Gäste Historische Angebote (Museen), traditionelle Volkskul- Wertschöpfung steigern tur (Brauchtum, Musik) bis hin zu darstellender Kunst und zeitgenössischen Musik- und Theaterveranstaltun- gen spiegeln die Vielfalt von Angeboten. Lokale An- Der Wirtschaftsstandort Donau-Böhmerwald bietet sätze sollen thematisch vernetzt werden, wobei Quali- attraktive Rahmenbedingungen für Unternehmen tätsaspekte im Vordergrund stehen. und Arbeitskräfte. Vielfältige Kulturlandschaft und hohe Biodiversität Der „Wirtschaftspark Oberes Mühlviertel“ bietet sehr werden als Basis für die regionale Lebensqualität gute Rahmenbedingungen für Betriebsansiedlungen. In erhalten und weiterentwickelt. Zukunft gilt es das Umfeld für Betriebe z.B. durch Infor- mation und mehr Familienfreundlichkeit zu verbessern. Zahlreiche Schätze können von Einheimischen und Gerade in den Branchen Holz- und Bauwirtschaft, sowie Gästen bewundert werden (z.B. Enzian- und Orchideen- der Lebensmittelproduktion kann vorhandenes Know- Wiesen, Biberreviere, eine europäisch einzigartige how weiter ausgebaut werden. Heckenlandschaft etc.). Die Vielfalt der Kulturlandschaft 6 LEADER Journal 2014
soll erhalten und gezielt ge- fördert werden. Eingebunden werden Partner aus dem Bereich Naturschutz und Kultur, Bildung, Landwirtschaft, Tourismus, Ge- meinden sowie der Bevölkerung. Innovative Anwendungen im Einsatz erneuerbarer Energien und alternativer Mobilitäts- angebote verbessern Umwelt- und Klimaschutz. Die Region Donau-Böhmerwald verfügt über ein Gemeinwohl ausbauen großes Potenzial an natürlichen Energiequellen (z.B. Biomasse, Wasserkraft, Solar/Photovoltaik). Innovative soziale Dienstleistungen und generationen- Innovative Technologien sollen pilothaft angewen- übergreifende Modelle der Daseinsvorsorge erhöhen die det werden (z.B. Biomasse-Kraft-Wärme-Kopp- Lebensqualität. lungsanlagen). Mobilität ist in peripheren Gebieten eine große Herausforderung. Ergänzend zu den Das Netz sozialer DienstleisterInnen in der Region ist viel- guten Busverbindungen werden verstärkt Formen fältig und professionell. Das Zusammenspiel von ehren- von Mitfahrbörsen (z.B. flinc.org) oder Car-Sharing amtlichen mit professionellen Kräften soll weiter entwickelt vorangetrieben. werden. Soziale Dienstleistungen in Kombination mit Land- wirtschaft – sogenannte „Green Care“ Angebote – bieten eine Eine qualitativ hochwertige ganzheitliche Orts- neue Perspektive. entwicklung erhöht die Attraktivität und Bele- bung von Gemeinden, Märkten und Dörfern. Donau-Böhmerwald bietet ansprechende Lebens- und Arbeitsperspektiven für junge Menschen. Viele Gemeinden sehen sich zunehmend mit leer stehenden Gebäuden im Ortskern konfrontiert. Obwohl im Vergleich zum Landesschnitt verhältnismäßig vie- Nahversorgungsangebote oder andere alterna- le junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren in der Region tive Nutzungsmöglichkeiten (zentrale Wohnpro- leben, schwebt das Damoklesschwert „Abwanderung“ dieser jekte) können dem entgegen wirken. Fragen der Bevölkerungsgruppe ständig über dem gesamten Gebiet. Siedlungsentwicklung erfordern manchmal auch Es gilt ein Lebens- und Beziehungsumfeld zu schaffen, das gemeindeübergreifende Lösungen. Eine erhöhte junge Menschen in der Region bindet (durch Vereins- und Konzentration auf Flächennutzung in den Zentren Jugendarbeit, Jugendbeteiligung). – anstelle der Verbauung von Grünflächen entlang der Verkehrsadern - wäre hilfreich. Die Region Donau-Böhmerwald festigt ihren Status als ler- nende Nachhaltigkeitsregion im internationalen Vergleich. Dass die Region Donau-Böhmerwald als Nachhaltigkeitsregi- on auch im internationalen Vergleich wahrgenommen wird, zeigen zahlreiche Exkursionen anderer LEADER-Regionen aus dem In- und Ausland, sowie die Nominierung für das EU-For- schungsprojekt Lebensklima. Die Bioschule Schlägl als Bio- kompetenzzentrum zu etablieren, in dem nicht nur gelehrt, sondern auch zum biologischen Landbau geforscht wird, ist ein weiterer Meilenstein in den nächsten Jahren. Durch Erfah- rungsaustausch mit anderen Regionen, die Entwicklung von Bildungsangeboten, sowie die Sicherung alten Erfahrungs- wissens entsteht eine „Lernende Nachhaltigkeitsregion“. Die gesamte Strategie (Ersteinreichung) ist auf der Regions- Internetseite www.donau-boehmerwald.info unter „Aktuelles“ einzusehen. LEADER Journal 2014 7
Biodiversität: „Artenvielfalt fördern“ Eine engagierte Gruppe entwickelte Ideen zu regionalen Schätzen der Biodiversität „Artenvielfalt fördern“ – zu Wir stehen nicht diesem Thema luden die Österreichische Natur- am Anfang! schutzjugend (ÖNJ) Kasten und das LEADER Büro der Die Region Donau-Böhmerwald Die Verarbeitung und Vermarktung Donau-Böhmerwald Region steht keineswegs am Anfang von Bio-Obst und Wildfrüchten im Rahmen der Unterkage- hinsichtlich der Förderung von sowie die gemeinschaftlichen rer Sunnseitn 2014 zu einer Artenvielfalt. Genannt wurden Saftpressen wurden ebenso her- Zukunftswerkstatt ein. Biotope wie Enzian-, Bürstling und vorgehoben wie Bildungseinrich- Orchideenwiesen, Biberreviere, eine tungen wie die Bioschule Schlägl, Das Ziel war, so Organisator Hel- Torfau in Ulrichsberg, die Hecken die Böhmerwaldschule, die Land- mut Eder in der Einführung, Kultur in Ödenkirchen/Ulrichsberg (ein- schaftsschule Donauschlinge sowie und Engagement für die Natur zigartig in Europa), die Donauleitn, die Schülercamps der ÖNJ am Un- zu verbinden. Am Abend gab es der Steinbruch Saladobl in Nie- terkagererhof, von denen wertvolle ein Konzert der steirischen Band derkappel, das Rannatal oder das Impulse ausgehen. „Aniada A Noar“, am nächsten Tag Naturwaldreservat Bayerische Au/ das bereits traditionelle Musikan- Schlägl sowie die Böhmerwald- Aktionen wie das Asphaltackern tentreffen am Unterkagererhof Moore. Akzente setzen auch oder das Simultansensenmähen, die mit Musikgruppen aus Österreich, innovative Projekte wie ein Gemein- von der Österreichischen Natur- Tschechien und Deutschland. An schaftsgarten in Wurmbrand, ein schutzjugend und „sunnseitn“ orga- die 30 Ideen wurden entwickelt und Kräutergarten in Klaffer sowie eine nisiert werden, bieten die Chance, für die lokale Entwicklungsstrategie Kräuteralm, ein Permakulturhof, der so die einhellige Meinung, auf 2014-2020 der Donau-Böhmerwald BöhmerWaldGarten sowie Maßnah- spielerische Weise auch Jüngere für Region eingebracht. men zur Rettung seltener Tierarten Fragen des Naturschutzes und der wie Luchse, Elche, Wachtelkönige, Biodiversität zu interessieren und zu 15 Teilnehmende arbeiteten ei- Flussperlenmuscheln, Laubfrösche sensibilisieren. nen halben Tag lang an Ideen zur und Fledermäuse. Förderung der Artenvielfalt in der Wie geht es weiter? Region. Die Gruppe zeichnete sich Im Bereich Landwirtschaft wurden durch hohes Engagement, lustvolles die zahlreichen Biobetriebe in der „Werken“ und ein breites Experten- Region, die Förderung des Böhmer- Am 14. März 2015 gibt es einen wie Erfahrungswissen aus. So waren waldschafs sowie von Pflegeaus- Folgeworkshop am Unterkagerer- die Forstwirtschaft und Jägerschaft gleichswiesen, die Förderung von hof. Dort werden die nachfolgen- ebenso vertreten wie Naturschutz- Hecken in Ödenkirchen/Ulrichsberg, den Projekte weiter konkretisiert. vereine, der Biolandbau, Gemein- der Schlägler Bioroggen oder die Interessenten dafür können sich schaftsgärten, der Schulbereich Streuobstwiesen am Unterkagerer- gerne im LEADER Büro melden. sowie das LEADER-Management. hof und in der Umgebung genannt. 8 LEADER Journal 2014
Kreatives Brainstorming: 30 Ideen für Artenvielfalt und Naturschutz Vorschläge, was Bürger und Bür- 12) Feuersalamander aus Flüs- Vorschläge für die Gemeinden gerinnen tun können sigholz zum Bemalen für Kinder herstellen, 20) Ausschreibungen über „Lieb- 1) Im eigenen Garten (wieder) die 13) in Ergänzung zu www.mühlvier- lingsplätze“ in der Gemeinde Vielfalt fördern und zulassen, telnatur.at Arbeitsblätter über 10 durchführen und anschließend ge- 2) Gemeinschaftsgärten nach dem heimische Arten und 3 Lebensräu- meinsame Wanderungen zu diesen Vorbild von Wurmbrand anregen me erstellen. organisieren, und umsetzen, was auch für Pfarr- 21) Gemeindeobstbäume als öffent- gärten möglich wäre, Vorschläge für liche Treffs pflanzen, deren Früchte 3) Sammelbestellungen für erhal- Bildungseinrichtungen von allen geerntet werden dürfen tenswerte Obstsorten und heimi- (z. B. Apfel- oder Nussbäume), sche Gehölze durchführen, 14) Gemeinsames Obstklauben 22) „Zukunftslinden“ in allen Ge- 4) eine Saatguttausch- und Erhal- und -verwerten mit Schulklassen meinden, die 500 Jahre alt werden tungsbörse einrichten, organisieren, dürfen, pflanzen, 5) Patenschaften für Naturdenkmä- 15) Gartenthemen bei den „Bio- 23) jeden Neugeborenen einen ler und Naturjuwele übernehmen, gesprächen“ der Bioschule Schlägl „Lebensbaum“ überreichen, 6) ein Kräuterfrauen-Netzwerk anbieten, 24) einen „Hofbaum“ für alle Jung- gründen. 16) Workshops zur Schnecken- übernehmer spenden, “plage“ mit Kommunikation über 25) Schilder bei nicht gemähten Vorschläge für Naturschutz- und Naturkreisläufe und natürliche Be- Straßenrändern mit der Aufschrift Kultureinrichtungen handlungsmethoden durchführen, „Hier investiert die Donau-Böhmer- 17) Wühlmausfangkurse mit Aspek- wald Region in die Biodiversität“ 7) einen Stammtisch von Initiativen ten der Biodiversität verbinden. anbringen, aus der Region einrichten, um sich 26) Biodiversitäts-BotschafterInnen besser zu vernetzen, Vorschläge für Tourismus in jeder Gemeinde einrichten. 8) das ÖNJ-Projekt der „Gstöggn- und Freizeit patenschaften“ wiederbeleben, Vorschläge für die Region 9) das ÖNJ-Projekt des „Asphalta- 18) „Gasthöfe der Vielfalt“ gründen, ckern“ ausweiten, in denen regionale Lebensmittel 27) „Green Events“ im ganzen Bezirk 10) am Unterkagererhof altes Kräu- serviert werden und über Natur- forcieren, 28) ein Biodiversitätsmo- terwissen sowie alte Handarbeits- schätze der Region informiert wird, nitoring in der Region installieren, techniken an die Jugend weiterver- 19) ein Reitwegenetz im oberen 29) einen Biosphärenpark „Oberes mitteln, Mühlviertel anlegen, um diese Art Mühlviertel anstreben. 11) Info-Veranstaltungen für ein der entschleunigten Naturerfahrung naturbelebendes „Gstöggnmähen“ zu ermöglichen und zu fördern. durchführen, LEADER Journal 2014 9
Für die Natur des Lebens Raum schaffen! In der Modellregion Donau Böhmerwald entsteht ein Prototyp für ein Haus, das für ruhiges und gesundes Schlafen die best- möglichen Bedingungen schafft. Ob rein natürliche Räume eine Auswirkung auf das Raumklima und das Wohlbefinden der Menschen Am Haselhof in Sarleinsbach wird fen aus Hanfleinen, Bettwaren und haben, wird auch in einer umfang- einerseits ein Neubau mit schad- physiologisch optimale Bettsysteme reichen Forschungsarbeit unter- stofffreien, ökologischen und uvm. sucht. Leiterin der Untersuchungen überwiegend regionalen Baustoffen Die regionale Wertschöpfung wird ist Umweltmedizinerin gebaut: Gesunder Wohnraum, der gestärkt, neue Zukunftstrends für Dr. Karin Grafl: „Die meiste Zeit über den gesamten Lebenszyklus den ökologischen Hausbau werden unseres Lebens verbringen wir in positive Auswirkungen auf die Ge- auf den Weg gebracht: eine neue Innenräumen - Grund genug, um sundheit der Menschen hat. Mühlviertler Bauform für die Mo- Schadstoffen in Gebäuden, Einrich- Andererseits wird auch der Bestand dellregion Donau-Böhmerwald! tungselementen und der Innen- vollständig ökologisch saniert. Neu- raumluft mehr Aufmerksamkeit bau und Sanierung liefern zu widmen. Diese Studie neueste Forschungserkennt- soll objektiv zeigen, wie nisse, welche von führenden positiv sich eine natürliche regionalen Betrieben im und gesunde Umgebung Bereich gesundes, ökolo- auf das Wohlbefinden der gisches Bauen angewandt Bewohner auswirken.“ und umgesetzt werden. In einem Netzwerk haben sich Zusätzlich werden im Eco- Produzenten, Verarbeiter haus Ausbildungen ange- und Dienstleister zusam- boten. Für Häuslbauer wird mengeschlossen. Das eco- ein BauherrenInnen-Füh- forma-Haus dient ihnen als rerschein angeboten. Die Drehscheibe für Forschung, zukünftigen Häuslbauer er- Innovation und Weiterbil- halten so einen objektiven dung. Es werden nur Rohstof- Überblick über die vorhan- fe verwendet, die vorwiegend auf Die zahlreichen neuen Produkte denen Systeme und Produkte. Darin den Feldern, Wiesen und Wäldern und Innovationen sind am Stand- inkludiert: eine Übernachtung in des Mühlviertels wachsen. ort Haselhof in den neu sanierten den ökologisch sanierten Zimmern, Gemeinsam wird an neuen ökolo- Räumen bereits zu besichtigen. sowie Referenzfahrten zu Beispiel- gischen Produkten wie Klimaput- Viele regionale und internationa- bauten, immer abgestimmt auf die ze, Naturkalkoberflächen in den le Unternehmen zeigen großes TeilnehmerInnen. verschiedensten Farben, Prote- Interesse an den neuen Ideen und inholzkleber, Naturdämmstoffe, Produkten und möchten am Projekt Das Kompetenzzentrum Haselhof Öko-Brandschutzlösungen und mitarbeiten und somit neue Innova- als wichtiger Grundstein für eine Biodünger geforscht. Besondere tionen für die Region bringen und regionale ökologische Kreislaufwirt- Beachtung finden auch die vielfälti- den Standort stärken. schaft freut sich auch zukünftig auf gen Entwicklungen von Möbelstof- Die Räumlichkeiten sind Ausstel- viele Interessierte, Mitstreiter und lungsfläche für neueste, ökologi- BauherrInnen! sche Innovationen UND gemütliche Schlafzimmer zugleich. Zukünftige Häuslbauer, Errichter öffentlicher Kontakt: Gebäude etc. erhalten kompakte www.ecoforma.co.at Info über gesunde, ökologische Alfred Ruhdorfer Bauweise und können eine oder Fürling 5c | AT-4152 Sarleinsbach mehrere Nächte Probeschlafen, T +43 664/444 9221 um zu erleben, wie es sich anfühlt, F +43 7283/81070/4 „gesund“ zu schlafen. E-Mail: office(at)ecoforma.co.at 10 LEADER Journal 2014
Ziel des einmaligen Pro- jektes „Schauplatz Nach- haltigkeit“ ist es, die drei Schauplatz Nachhaltigkeit Säulen der Nachhaltigkeit „Natur-Mensch-Wirtschaft“ Du hast viele Möglichkeiten, du „Die Veränderungen, die auf uns an Hand der Modellgemein- hast einen Auftrag! Entdecke zukommen, werden sehr herausfor- de Sarleinsbach sichtbar zu deine Möglichkeiten, du kannst dernd. Wir sind es, die diese Verän- machen. gestalten, du trägst Verantwor- derungen mitgestalten können“, so tung! Rupert Engleder, ein begeisterter Als besonders positiv wird empfun- Initiator. den, dass der neue Rundweg sich Zum Abschluss wird der Besucher auf den Marktbereich in Sarleins- beim Gedankenrad eingeladen sich Buchungsanfragen für Gruppen mit bach konzentriert und der histo- einen positiven Gedanken mitzu- Führung und Filmpräsentation: rische Marktplatz mit seinen vier nehmen. Dreht man am Gedanken- Tourismusverband Sarleinsbach, einzigartigen Türmen eingebunden rad, dann erscheint ein positiver, Roswitha Märzinger ist. ermutigender Spruch. Tel. 07283/8255-22, Email: touris- Beispiel: Sei Du selber die Verän- musverband@sarleinsbach.at Idealerweise starten die Besucher derung, die Du dir für diese Welt www.sarleinsbach.at/nachhaltigkeit mit einem Guide im Rathaus mit wünschst. dem Film „Biophilia – Liebe zum Leben³“. Darin werden auf emo- tionale Art und Weise praktische Haltungen einer nachhaltigen Lebensweise vermittelt. Morgen wirst Du das sein, was Du heute denkst …. Da es sich bei diesem Projekt um einen Bewusstseinsprozess handelt, spielen die Gedanken jedes ein- zelnen eine Schlüsselrolle. Dieses Faktum zieht sich beim Schauplatz Nachhaltigkeit wie ein roter Faden durch. Dem entsprechend lautet die Kernbotschaft auch: LEADER Journal 2014 11
Kraft-Quelle-Baum Auf DU und DU mit unseren Bäumen im Hansbergland "Auf Du und Du mit unseren Bäumen" ist der Slogan des "Kraft-Quelle-Baum"-Wanderwegs, der am 11. Oktober 2014 eröffnet wurde. Baumheilkunde ist die Lehre von Neben St. Johann sind die Ge- der Lebenskraft der Bäume. Pflan- meinden St. Veit, Oberneukirchen, zenteile werden aber auch in der Ahorn, Helfenberg, Afiesl, St. Stefan, Volksheilkunde, Homöopathie, Haslach, Auberg, St. Peter an dem Bachblütentherapie und natürlich LEADER-Projekt beteiligt. in der Traditionellen Europäischen Medizin verwendet. Tiefer thematische Einblicke ge- währt das Buch „Baumheilkunde Der Rundweg erstreckt sich über - Heilkraft, Mythos und Magie der den Hansberg, die Ruine Waxen- Bäume" von Renato Strassmann, Der rund 60 km lange Rundwan- berg bis zur Burg Piberstein, über das am beim Gemeindeamt um derweg widmet sich dem Thema die Steinerne Mühl zur Waldkapelle 29,80 Euro erhältlich ist. „Baumheilkunde“. Schritt für Schritt bei Piberschlag und deren Heilquel- erfährt der Besucher am Weg nähe- le. Dann geht es hinauf zum Nord- Information: res über die Heilkraft, Mythologie waldkammweg entlang der Hotels Tourismusverband St. Johann a.W. und Wirkungen der Bäume. Das Bergergut und Aviva über den St. Johann 10 Eichenblatt wurde zum Symbol des Wendenstein St. Stefan hinunter zur 4172 St. Johann am Wimberg Weges gewählt, da die Eiche für Großen Mühl und schließlich beim +43 (0) 7217 7155-13 Kraft und Ausdauer steht. Unterkagererhof vorbei durch schö- baum@hansbergland.at ne Landschaften mit Blick übers www.facebook.com/HansBergLand obere Mühlviertel bis ins Gebirge. Wege der Entschleunigung Böhmerwald-Rundwanderwege eröffnet Der Tourismusverband Böhmerwald eröffnete am 15. Juni ein neues Leitprojekt der Donau-Böhmerwald Region - den Weg der Entschleuni- gung. 5 Rundwanderwege verbin- den alte Energie- und Kraftplätze. Diese laden zum Wandern ein. Ein attraktives Begleitprogramm mit Vorträgen rund um das Wandern und die Natur des Böhmerwal- des ergänzte das Angebot in der Eröffnungswoche. Der Böhmerwal- drundweg wird von ortskundigen Wanderern begleitet. Altes Wissen über besondere Plätze und die Na- tur wird so neu vermittelt - ganz im Sinne des LEADER-Ansatzes der EU! Nähere Informationen finden Sie unter www.boehmerwald.at 12 LEADER Journal 2014
Donauwellen in Obermühl Im Rahmen dieses barriere- freien Themenweges entlang der Donau in Obermühl wer- den typische Faunenelemen- te des oberen Donautales präsentiert. v.l.n.r.: Bgm. Josef Wögerbauer, Bgm. Franz Hofer, LAbg. Ulrike Schwarz, LAbg. Neben den für diesen Flussab- Georg Ecker, Erich Aumüller, Klaus Diendorfer schnitt typischen Vertretern der Fischfauna Nase (Chondrostoma nasus) und Barbe (Barbus bar- vorkommenden teils hoch gefähr- schränkte Nutzung. Die Gesamtlän- bus) werden auch für die Donau deten Arten sensibilisiert. ge des Weges beträgt ca. 2 km in teilweise endemische Fischarten Die Donaufische und damit ver- einer Richtung – eine ideale Länge vorgestellt. Auch unbekanntere bundene Ökosysteme bzw. Lebens- insbesondere für Menschen mit Fischarten wie Zingel und Streber räume bedürfen des besonderen Beeinträchtigung. Am Start- bzw. werden einbezogen und weisen auf Schutzes. Endpunkt befindet sich das Gast- die Vielfalt der heimischen Fisch- Entlang der Stationen führt ein haus Aumüller, das sich auf Fischkü- fauna hin. asphaltierter Fußgänger- und che spezialisiert hat und damit eine Besucher des Themenweges wer- Radfahrweg und ermöglicht auch ideale Ergänzung zum Themenweg den so für diese zum Teil nur in der RollstuhlfahrerInnen oder Familien darstellt. Wir gratulieren zu diesem Donau und ihrem Einzugsgebiet mit Kinderwagen die uneinge- gelungenen LEADER Projekt! Donaublick Kettenturm in Untermühl Am Sonntag 4. Mai 2014 wurde die neue Aussichts- plattform beim Kettenturm in Untermühl eröffnet. Im südöstlichen schroffen Felsabfall des Schlossberges Neuhaus steht auf einem vorstehenden Granitriff etwa 25m über dem Donauspiegel der Kettenturm (im Volksmund auch „Lauerturm“ oder „Räuberturm“ genannt). Der Kettenturm wurde wahrscheinlich im 14. Jahrhundert errichtet und diente zur Mautein- hebung und Schutz der Kaufleute auf der Donau. Auf Initiative von Besitzer Dr. Otto Plappart errichtete der Tourismusverband St. Martin eine Aussichtsplattform. Für die geschaffen, die den touristischen Wir gratulieren dem Tourismus- Radfahrer, Donausteigwanderer, Wert der Region erhöht und viele verband St. Martin und Initiator aber auch für die Gäste auf den Do- Gäste zu einem weiteren Besuch in Dr. Otto Plappart herzlich zu diesem nauschiffen wurde eine Attraktion die Region bewegen soll. LEADER Projekt! LEADER Journal 2014 13
Genusskulinarium in Rohrbach „Biete dem Leib etwas Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.“ Sir Winston Churchill 14 LEADER Journal 2014
Genussfest 2014 Ein Fest zu „Ähren“ der alten Mühlviertler Getreidesorte Schlägler Bioroggen LEADER Journal 2014 15
GenussRegion Schlägler Bioroggen Als Teil der Gemeinschaftsinitiative LEADER GenussWirten kann diese beson- der Europäischen Union werden in der Mühl- dere Getreidesorte wirtschaftlich viertler Region Donau-Böhmerwald ländliche genutzt und damit auch für künfti- Entwicklung und Wertschöpfung in Verbindung ge Generationen erhalten werden. mit Förderung der Biodiversität und des Klima- schutzes gelebt. Die junge GenussRegion Schlägler Bioroggen hat noch viel Potenzial: So gilt es aus ihrem Leitprodukt Die GenussRegion Schlägler Biorog- die Kulturlandschaft des Mühl- eine breite Palette an Produkten gen umschließt diese Region mit viertels. Bei der Herstellung des und Dienstleistungen zu entwickeln, ihren weitläufigen Roggenfeldern Schlägler Bioroggens, einer alten die KundInnen von heute und mor- und stellt mit der Erzeugung regi- lokalen Hofsorte, halten sich die gen ansprechen und gleichzeitig onaler Produkte einen wichtigen LandwirtInnen der Region an die zur Bewusstseinsbildung für dieses Aspekt im Entwicklungskonzept der Richtlinien des biologischen Anbaus Kulturgut beitragen. Veranstaltun- Region dar. Gemeinsam mit der GE- und achten so auf Sortenreinheit, gen und Marketingmaßnahmen NUSS REGION ÖSTERREICH werden Fruchtfolge und standortangepass- innerhalb, wie auch außerhalb der hier die zentralen Werte und Ziele, te Kulturführung. Region können so die Bekanntheit wie die Förderung der regionalen und das Image der Region weiter Wirtschaft, die Qualitätssicherung Wie es für Österreichs GenussRegi- vorantreiben und vor allem für ein der heimischen Lebensmittel und onen typisch ist, werden auch hier qualitatives Wachstum in Zusam- die Wertschöpfung der ländlichen die Produkte entlang der Wert- menarbeit mit der GENUSS REGION Regionen, umgesetzt. schöpfungskette und in der Region ÖSTERREICH sorgen. verarbeitet. Durch die besten Köpfe Denn die Bäuerinnen und Bauern der Region, in diesem Fall einem Margareta Reichsthaler, der GenussRegion sichern nicht nur Müller, mehreren Bäckereien, einer Obfrau der einen wichtigen Teil der Lebens- Käserei, einer Schnapsbrennerei, GENUSS REGION ÖSTERREICH mittelversorgung, sie prägen auch einer Fleischerei, einer Brauerei und Erntedankfest am Wiener Heldenplatz „Was gibt es besseres als Produkte und Lebensmittel aus der Heimat?“ Unter diesem Motto präsentierten die Genussregionen Österreichs am Wiener Heldenplatz Anfang September heimische kulinarische Tradition mit allen Sinnen. Mit dabei beim Erntedankfest Schlägler waren auch Schmankerl aus der mühlviertler Region Donau-Böh- Bioroggen merwald. Vorgestellt wurde das Bio-Körndleck der Käserei Stöbich - Bioweichkäse, veredelt mit Schläg- ler Bioroggenkörnern. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus nah und fern kosteten und kauften regionale Spezialitäten www.genuss-region.at aus unserer Genussregion. 16 LEADER Journal 2014
Fotos: Ludwig Gierlinger Kräuterkirtag in Klaffer Heuer erstmals mit den Genussregionen aus Österreich Rund 5000 Besucher be- Erstmals waren heuer auch 12 Ge- Genussregionen Innviertler Sur- suchten den Kräuterkirtag nussregionen aus ganz Österreich speck, Wachauer Marille, Steirisches in Klaffer. 130 Aussteller aus vertreten, die die Besucher des Kürbiskernöl, Vulkanlandschinken ganz Österreich und Bay- Kräuterkirtags mit Köstlichkeiten und natürlich der Genussregion ern – die weitest angereis- aus Ihrer Region verwöhnten. So Schlägler Bioroggen schmecken. ten kamen aus Regensburg ließen sich die zahlreichen Besucher und Augsburg – zeigten ihre unter anderem Schmankerl aus den Produkte. Frauennetzwerk Rohrbach Dieser Entwicklung Rech- nung tragend wurde die 25-Jahr-Feier im Centro zum Aus einer Schar aktiver junger Frauen ent- Anlass genommen, das Frau- stand vor 25 Jahren ein nicht mehr wegzu- enTreff auf Frauennetzwerk Rohrbach umzubenennen. denkendes Netzwerk von und für Frauen aus der Region. Die Gäste erlebten eine spritzige Präsentation des Frauennetzwerks, bei der auch die Bedeutung der Arge Region Kultur in der Geschich- te des FrauenTreff sichtbar wurde. Die Einleitung gestaltete Geschäfts- führerin Jutta Müller, die anschlie- ßend die Moderation an Christine Haiden übergab. Sie brachte mit interessanten Fragen zwei kurz- weilige und amüsante Talkrunden auf die Bühne, an denen zahlreiche Landes-, Bezirks- und Gemeindepo- litiker sowie die Geschäftsführerin der Arge Region Kultur teilnahmen. Die Chefin der Soroptimistinnen Club Rohrbacher Land unterstützte das Frauennetzwerk bei der Grün- dung eines Frauenfonds und spen- dete Lebensmittelgutscheine in der Höhe von € 1.000,-. Die Poxrucker v.l.n.r. Mag. Elfie Hackl, Bezirkshauptfrau Dr. Wilbirg Mitterlehner, Bgm. And- Sisters rundeten den Abend musi- reas Lindorfer, Michaela Billinger, LAbg. Georg Ecker, Christine Haiden kalisch stimmungsvoll ab. LEADER Journal 2014 17
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Engagierte Netzwerker! Vorstand und Regionalausschuss der LEADER Region LEADER Journal 2014 19
Großartige Leistungen zeigten die Teilnehmer beim Talentebewerb 2014. Sieger wurde das Schlagzeugensemble „Groo- ve Regiment“ der Musikschule Rohrbach (Christian Stelzer, Simon Hintringer, Benedikt Langer und Sebastian Lachtner). Kunst- und Kulinarik-Festival 2014 Um der inhaltlichen Ausrichtung des traditio- nellen Marktfestes in Sarleinsbach noch mehr Nachdruck zu verleihen, wurde das Fest in „Kunst- und Kulinarik-Festival“ umbenannt. Schon die offizielle Eröffnung war ein High- light: Käse und Wein, die Präsentation des Kochbuches „Alles Käse“ sowie die Vernissa- ge der Ausstellung „Mal-Zeit“ mit Exponaten gestaltet von Klienten des ARCUS Sozialnetz- werkes begeisterten die Besucher. Michaela Stöbich, Franz Eibl, Bgm. Roland Bramel und Manuela Eilmansberger beim Käseanschnitt „Die tollen Leistungen der Teilneh- Qualität der künstlerischen und Der erste Käsemarkt im Rahmen mer an der Talenteshow im Rahmen stimmungsvollen Darbietungen. dieses Festes fand sowohl bei den des Kunst- und Kulinarikfestivals Elf Talente aus der LEADER-Region Ausstellern als auch bei den Besu- haben sich wirklich jeden einzel- Donau-Böhmerwald zogen die chern einhellig Anklang. 22 Aus- nen der mehr als 1.100 Zuhörer Zuschauer in den Bann und stellten steller präsentierten ihre Produkte verdient“, so Bürgermeister und sich der Jury. direkt am Marktplatz. „Dass trotz Jurymitglied Ing. Roland Bramel. des schlechten Wetters so viele Leider zwang das unsichere Wetter Sieger wurde das Schlagzeugen- Besucher kommen, das hat mich zu einer Zweiteilung der Show. semble „Groove Regiment“ der total überrascht“, so ein mehr als Rund 400 der Gäste erlebten im Musikschule Rohrbach. zufriedener Aussteller. Einhelliger Saal des Gasthauses Reiter die Tenor: „Diese Veranstaltung muss Künstler live. Eine professionelle Bürgermeister Roland Bramel über- weitergeführt werden.“ Übertragung auf den Marktplatz raschte alle Teilnehmer mit einer sicherte allerdings auch allen Zu- Jahreseintrittskarte 2015 für das schauern im Freien eine perfekte Naturbad Sarleinsbach. 20 LEADER Journal 2014
Gemeinsam die Vergangenheit erleben Was verbindet Alt und Jung mehr, als die Vergangenheit? Altes Wis- sen gepaart mit moderner Technik, so wie mit einer Topothek, bringt die Generationen zueinander und sichert historische Schätze. Das hat auch die LEADER Region Denn das ist die Donau-Böhmerwald erkannt und weitere Besonderheit hat sich für die nächsten Jahre zum der Topothek, dass sie Ziel gesetzt ein regionalhistorisches nicht nur viele Bilder Online-Archiv aufzubauen. Ab 2015 zeigt, sondern diese umfasst die LEADER Region 41 auch alle verschlag- Mühlviertler Gemeinden, von denen wortet sowie verortet bereits Kollerschlag, Neufelden, sind. Man sieht gleich, Oepping und Haslach über eine wo der Photograph eigene Topothek verfügen. stand, welchen Blick- winkel er aufnahm und Da aber nur regionale Kräfte die in welchem Kontext örtliche Geschichte umfassend das jeweilige Bild ein- und detailliert sichern können, ist zuordnen ist. das Prinzip der Topothek, dass ihre Betreuer, die Topothekare und Dass das Einpflegen Anbauzeit 1930 Topothekarinnen, in der Gemeinde des jeweiligen Materi- verankert sind. Sie können durch als nicht nur in der Gruppe äußerst nerer (Oepping) und Mag. Thomas ihre Vertrautheit mit den örtlichen kurzweilig ist, sondern auch noch Engleder (Haslach), bestätigen. Gegebenheiten die regional rele- sehr einfach ist, können die enga- vanten Fragen stellen, historische gierten Topothekare der LEADER Die Topothek ist aber mehr als ein Quellen auffinden und mit ihrer Region Donau-Böhmerwald, Ignaz Werkzeug. Sie ist eine Gemein- Ortskenntnis die Einträge hochwer- Märzinger (Kollerschlag), Katrin schaft Gleichgesinnter, denen die tig beschlagworten und verorten. Sammer (Neufelden), Erwin Han- Bewahrung und Zugänglichkeit der Ortsgeschichten ein Anliegen ist. Newsletter, Forum und Topothekar- treffen bieten eine Diskussionsplatt- form, inhaltlicher und technischer Support stehen stets zur Verfügung. „Wir möchten weiteren Gemeinden Mut machen, verborgene Schätze ihrer Ortschaft in einer Topothek für die Nachwelt zu erhalten und bieten dazu über das LEADER- Management Hilfestellung an“, so Klaus Diendorfer, Geschäftsführer des LEADER Büros. Ganz im Sinne der Topothek: Damit es nicht vergessen wird! Ausflug zur Ameisbergwarte 1954 LEADER Journal 2014 21
Eifrige Diskussion zur Frage: Was ist die Grundlage für das gute LebensKlima in unserer Region? LebensKlima Eckdaten LebensKlima Den Erfolgsgeheimnissen der Nachhaltig- Donau-Böhmerwald keitspioniere auf der Spur Laufzeit: 2014 - 2016 Finanzierung: Forschungsrahmenpro- gramm der Europäischen Kommis- Was macht die Nachhaltigkeitspioniere der Region so erfolg- sion reich? Wie kommt es, dass sich in dieser Region Nachhaltig- Team: Zentrum für Umweltforschung keitsinitiativen von A wie ALOM über B wie Böhmerwaldschu- Leipzig, SPES Zukunftsakademie, le, Bioregion oder E wie Energiegenossenschaft, Ecoforma LEADER-Region Donau Böhmerwald, oder S wie Sozialsprengel Oberes Mühlviertel bis Z wie Zug- Bioregion Mühlviertel kunft Mühlkreisbahn bestens etabliert haben? Projektkonsortium: Das Projekt ist Antworten auf diese Fragen werden von höchster Ebene, näm- in ein EU-Projekt bestehend aus elf lich der Europäischen Kommission, durch das Forschungspro- europäischen Forschungseinrichtun- jekt LebensKlima Donau-Böhmerwald gesucht. gen eigebettet: Leitung: Universität La Coruña, Spanien. Nächste Schritte: Workshop zur Ana- Ein neunköpfiges Team (Zentrum für Umweltforschung Leipzig, SPES Zukunftsakademie, Bioregion Mühl- Wie wirken sich die vielfältigen Nachhaltigkeitsinitiativen auf die Umwelt sowie das Wohlbefinden Six life lyse des Netzwerkes der Nachhaltig- keitsakteure, Tiefeninterviews mit ca. 15 Personen und 2 Fokusgruppen viertel, LEADER-Region Donau Böh- merwald) wartet voller Tatendrang der Menschen aus? Was ist die Grundlage für das gute LebensKli- (Gruppendiskussionen) zu je 12 Personen zum Thema „Nachhaltige GLAMUR darauf, „die Weisheit der Region of- ma und macht die Lebensqualität Lebensstile“ fenzulegen“ und lud deshalb zur öf- der Region aus? Was können ande- use, hou fentlichen Auftaktveranstaltung. Auf re Regionen von der Modellregion Mitmachen gefragt! die im Laufe des Abends oft zitierte Donau-Böhmerwald lernen? manuf Mühlviertler- Mentalität“ („und jetzt Fragen wie diese werden durch Bei Interesse, das Projekt LebensKli- packen wir es an!“) war auch diesmal Untersuchungen in sieben euro- ma Donau-Böhmerwald durch Ihre ding of Verlass: rund 70 Personen - Vertre- päischen Modellregionen, wovon Meinungen und Ihre Erfahrungen zu ter von Nachhaltigkeitsinitiativen, interessierte Bürger, Bürgermeister Donau-Böhmerwald die einzige in Österreich ist, nachgegangen. Ant- bereichern, dem Projektteam für eine Befragung oder einen Workshop zur are po und Bezirkshauptfrau – folgten der Einladung am 11. November ins worten auf diese Fragen haben die Bewohner bereits zahlreich in den Verfügung zu stehen, freuen wir uns sehr über Kontaktaufnahme! (Spain) Centro in Rohrbach. Gesprächen bei der Auftaktveran- Einfach im Büro der LEADER-Region Nachdem zahlreiche Nachhaltig- staltung eingebracht: „Wir mö- melden! Bohem keitsinitiativen im Foyer Stände zur gen zwar stur sein, aber in einem leader@donau-boehmerwald.info Präsentation ihrer Aktivitäten aufge- positiven Sinne. Wir nutzen unsere Tel.: 07283 / 81070 Lazio R baut hatten, wurde der Abend mit Sturheit um durchzusetzen, dass Marktplatz 7, 4152 Sarleinsbach einer Begrüßung durch LAbg. Georg aus Ideen auch wirklich Projekte find out Ecker und einer Projektvorstellung werden.“ „Wir haben hier so viele durch das Projektteam eröffnet: Le- bensKlima Donau-Böhmerwald wird engagierte Bürger und Entschei- dungsträger und ein so hohes Aus- actors to in der Region ein breites Spektrum in den nächsten eineinhalb Jahren untersuchen, wie es in der Region maß an ehrenamtlich Tätigen – das zeichnet unsere Region aus!“ „Wir regions an Nachhaltigkeitsinitiativen gibt. Bei einem regionalen Buffet aus der wi zu einem Klima des Miteinanders kam, das den Bewohner aber auch leben unsere Philosophie und reden nicht nur und es gibt hier eine analyses wil Bio- und Genussregion mit aktiver Vernetzung der Nachhaltigkeitspi- der Umwelt gut tut - und wie dieses noch verbessert werden kann. Handschlagqualität“ – so einige Meinungen auf die Frage, warum es and econom oniere klang der Abend aus – Le- bensKlima praktisch sozusagen. 22 LEADER Journal 2014
BioRegion Mühlviertel: Anerkennungspreis für Umwelt und Nachhaltigkeit v.l.n.r.: Klaus Bauernfeind, Susanne Maier, Friedrich Kaindlstorfer, Bgm. Albert Stürmer, Daniel Breitenfellner, LAbg. Ga- briele Lackner-Strauss und Ernst Simader nahmen den Preis von LAbg. Ulrike Schwarz und Landesrat Rudi Anschober entgegen. Foto: Land OÖ Die BioRegion Mühlviertel wurde „Es ist für uns eine besondere Freude, dass wir bei der Verleihung des OÖ Landes- beim OÖ Landespreis für Umwelt und Nachhal- preises für Umwelt und Nachhaltig- tigkeit mit dem Anerkennungspreis ausgezeich- keit 2014 mit dem Anerkennungs- net wurden. Das zeigt, dass das Netzwerk, das preis ausgezeichnet. Das Team rund mittlerweile aus 126 Partnerbetrieben besteht, um Sprecher Bgm. Albert Stürmer auf einem guten Weg ist“, sagt Bgm. Albert und seine Stellvertreterin LAbg. Stürmer, Sprecher der BioRegion Mühlviertel. Gabriele Lackner-Strauss nahm den Preis im Schlossmuseum in Linz entgegen. Die Partner der BioRegion Mühl- Ein besonderer BioRegion Mühl- Die BioRegion Mühlviertel arbeitet viertel setzen viele Initiativen, die viertel-Most – die „Selektion Mühl- seit einigen Jahren an der Vernet- die Bedeutung des Mühlviertels viertel“ – wurde von drei Partner- zung der Biobetriebe des Mühl- und die Top-Produkte aus der Re- betrieben in gemeinsamer Arbeit viertels. Zudem engagiert sie sich gion weiter hervorheben. So wurde erzeugt und vor kurzem präsentiert. stark im Bereich Bildung, um der im November die Gruppe „Perma Auf das Qualitätsprodukt, das die Bevölkerung Wissen über regiona- Böhmerwald“ gegründet, die von Wertigkeit der Mühlviertler Obst- le und ökologische Kreisläufe zu Roswitha Diaz-Winter (Biogartenhof gärten hervorhebt, ist die BioRegi- vermitteln. Biologische Wirtschafts- Mühlland, Schlägl) und Waltraud on derzeit besonders stolz. und Lebensweise sowie Regionalität Müller (Böhmerwaldgarten, Kräu- stehen dabei im Mittelpunkt. tergarten Klaffer) angeregt wurde. LEADER Journal 2014 23
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