DRK-Hessen im Hochwasserdauereinsatz
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DRK-Landesverband Hessen e. V. Ausgabe 02 I 2021 AKTUELLE INFORMATIONEN AUS DEM DRK IN HESSEN Nicht vollständig schließen! Ehrung für Odenwälderin DRK-LV Hessen kritisiert Schließungen der DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt überreicht Impfzentren in Hessen Dank-Medaille an Friedel Weyrauch Hessen/Rheinland-Pfalz DRK-Hessen im Hochwasserdauereinsatz Seit 15. Juli helfen und halfen 738 DRK-Einsatzkräfte aus 35 der 37 hessischen DRK-Kreisverbände in den vom Hochwasser betroffenen mitteldeutschen Regionen. Damit stellt das DRK aus Hessen das größte Rotkreuz-Kräftekontingent neben denen aus den betroffenen Bundesländern. Mit Stand 29. Juli können wir hier im aktuellen Rot- kreuzImpuls nur einen Ausschnitt der Hilfeleistungen aus Hessen darstellen. Andere, schnellere Me- dien wie unsere Sozialen Medien präsentieren den jeweils aktuellen Stand der Dinge. Am deutlichsten ist die Bildsprache, deswegen zei- gen wir hier hessische Helferge- schichten in Bildern: Fortsetzung www.drk-impuls.de
Vorwort Liebe Leserinnen und Leser! Wir befanden uns auf dem Weg in eine neue Normali- tät. Es wuchsen bereits zarte Pflänzchen und in den Wochen vor dem 15. Juli sahen wir immer mehr Bilder von strah- lenden Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzlern, die sich endlich in Präsenz treffen konnten: Sei es im Jugendrotkreuz oder in den anderen Gemeinschaften, um gemeinsam zu lernen, zu üben, die Leute aus der Grup- penstunde wieder zu treffen oder einen Dienstabend zusam- men zu verbringen. Seit dem 15. Juli ist alles anders und hunderte Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler stehen im Dauereinsatz in den Regionen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, die vom Hochwasser katastrophal getroffen wurden – physisch wie psychisch. 2 Das Rote Kreuz ist wieder bei seiner Kernkompetenz ange- langt: Helfen in der Notlage und die Hessen stehen hier mit an vorderster Stelle. Wir können im vorliegenden RotkreuzImpuls nur ein paar Ausschnitte des Helfens zeigen. Die Entwicklungen und Hilfe leistungen sind einer zu großen Dynamik unterworfen. An dieser Stelle möchten wir allen Ehren- und Hauptamt- lichen aber einfach nur ein großes Dankeschön sagen für ihren unermüdlichen Einsatz! 3 Ihre „RotkreuzImpuls“- Redaktion 2
5 4 Bild 1 (Titelseite): Hilfe aus der Luft: Ab dem frühen Morgen des 15. Juli waren fünf Luftretter der DRK-Bergwacht Bereitschaften Darmstadt und Bad Wildungen gemeinsam mit der Bundespolizei Fliegerstaffel Fuldatal bzw. Polizeifliegerstaffel Hessen im Einsatz im Raum Ahrweiler. Sie konnten 300 Personen aus der Luft retten (240 mit Winde, 60 ohne Winde). Bild 2: Trinkwasserversorgung und Mobile Medizinische Versorgungseinheit (MMVE): Am 17.7. erhielt das DRK in Hessen aus dem Hessischen Innenministerium den Einsatzauftrag für die Anlieferung von Trinkwasserversorgungsanlagen zum Nürburgring. An diesem Tag machten sich 12 ehrenamtliche DRK-Einsatzkräfte auf den Weg und transportierten 4 x 3.800 Liter, 2 x 7.000 Liter – An- lagen mit insgesamt 20 Ausgabestellen in den Raum Bad Neuenahr/Ahrweiler. Und das war nur der Anfang. Bis 27. Juli wurden insgesamt 86.000 Liter Trinkwasser verteilt. Mittlerweile werden zusätzliche Wasserblasen in Sinzig und Dernau, je 100m³, abwechselnd betankt. Die MMVE dienen als mobile Arztpraxen im Raum Ahrweiler. Bild 3: 22 DRK-Fachkräfte für Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) aus Hessen waren vom Bereitstellungsraum Nürburgring aus ab 17. Juli im Einsatz. Die seelische Belastung der Bevölkerung in den Katastrophenregionen ist sehr hoch. Im Einsatzzeitraum arbeiteten sie 440 Einzelaufträge mit etwa 5.000 qualifizierten Kontakten und Gesprächen sowie 10.000 Einzelkontakte ab. Nach Ablösungen werden die knapp 40 Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler bis zum 30. Juli vor Ort unterstützen und die Übergabe der aufgebauten Strukturen an lokale Kräfte vorbereiten. Bild 4: Aus der DRK-Landesverstärkung Fritzlar wird im 24/7 Dauertakt Logistik, Technik- und Transportorganisation geleistet. Das Material wird in die Bereitstellungsräume Nürburgring und Koblenz sowie an den Flugplatz Mendig verbracht. Bild 5: Die Hygienebedingungen verschlechtern sich in den betroffenen Hochwasserregionen. An mehreren Standorten wurden Duschcontainer aufgebaut und in Betrieb genommen. In Abklärung befinden sich die Standorte für Waschcontainer sowie eine große Verpflegungseinheit. 3
DRK _national Hessen/Rheinland-Pfalz Helfer helfen Helfern Marion Müller, Vorsitzende des das Erlebte zu verarbeiten. Dazu nen und Ersthelfer selbst betroffen DRK-OV Bad Nauheim im DRK-KV zählt etwa der Verlust von geliebten oder haben miterlebt, wie Freunde, Friedberg unterstützt vor Ort bei der Menschen oder sie begleiten Men- Nachbarn oder Familie alles verlo- Pressearbeit in Rheinland-Pfalz. schen, deren Haus nun abgerissen ren haben. „Viele gehen jetzt über Hier ihr Bericht aus dem Katastro- werden muss. die Grenzen, weil sie sehen, wie es phengebiet, in dem nicht nur ma- anderen geht“, erklärt Blumenauer. terieller und physischer Schaden Aber nicht nur Betroffene werden entstanden ist: von den PSNV-Einheiten betreut. Blumenauer ist zusammen mit Hil- Das Hochwasser in Rheinland-Pfalz „Es wird immer aktueller, dass ary Roger, ebenfalls von der PSNV hat viele Menschenleben gefordert wir auch Einsatzkräfte betreuen“, im Landesverband Hessen, seit und ganze Existenzen zerstört. sagt Heidi Blumenauer, PSNV-Ein- Sonntag im Hochwassergebiet in Betroffene können teilweise nicht heit vom Landesverband Hessen. Rheinland-Pfalz unterwegs. Beide mehr in ihre Häuser zurück, da Le- „Viele kommen langsam zur Ruhe. sind ehrenamtlich im DRK aktiv bensgefahr besteht. Die Einheiten Besonders betroffen sind etwa die und wurden für ihren Einsatz von der Psychosozialen Notfallversor- Feuerwehren aus den betroffenen ihren Arbeitgebern freigestellt. So gung (PSNV) des Deutschen Roten Gebieten, die als erste vor Ort wa- wie Blumenauer und Roger sind Kreuzes (DRK) helfen Betroffenen, ren.“ Teilweise sind die Ersthelferin- die meisten Helfer ehrenamtlich im 4
DRK _national Hilary Roger und Heidi Blumenauer von der PSNV aus dem DRK in Hessen sind vor Ort in Rheinland-Pfalz und helfen Betroffenen der Hochwasserkatastrophe, das Erlebte zu verarbeiten. Hochwassergebiet im Einsatz. tont aber: „Das beste Mittel ist, beiten. „Nach jedem Einsatz fragt Benötigen Betroffene Hilfe, werden sich das Erlebte von der Seele zu die Kontingentführerin, wie es ei- die PSNV-Einheiten zum Beispiel reden.“ nem geht“, erzählt Blumenauer. direkt angefordert. Zurzeit gehen Zudem kommen die PSNV-Kräfte sie aber auch gezielt zu den be- Blumenauer und Roger haben ein nach jedem Einsatz zusammen, troffenen Feuerwehren und fragen offenes Ohr für die Betroffenen reden über das Erlebte und schrei- etwa bei Wehrführern, ob Kollegen und geben Tipps zur Stressbewäl- ben Einsatzberichte. „Das Reden und Kolleginnen Hilfe benötigen. tigung. Zudem sucht das DRK be- und Schreiben entlastet“, betont „Die Ersthelfer haben teilweise reits jetzt nach Möglichkeiten und Blumenauer. Darüber hinaus gibt ganz schlimme Dinge erlebt“, sagt Angeboten, dass die lokale Notfall- es am Ende jedes Einsatzes eine Blumenauer. Sie berichten etwa, seelsorge künftig die Versorgung Nachbesprechung für die PSNV. dass sie Menschen auf Baumstäm- der Betroffenen übernehmen kann. M.M. men den Fluss wegtreiben sahen und nicht helfen konnten. Es gebe Neben der Arbeit mit Betroffenen aber immer noch viele Menschen, und Einsatzkräften müssen aber die Hemmungen haben, über das auch die PSNV-Einheiten das Er- Erlebte zu reden. Blumenauer be- lebte und ihre Eindrücke verar- 5
DRK _national Wiesbaden/Hessen DRK-Präsident Norbert Södler appelliert nach Besuchsreihe in DRK-Impfzentren an hessische Landesregierung Auftaktort der Besuchsreihe in den DRK-Impfzentren am 7. Juli war das Impfzentrum in der Festhalle Frankfurt. Hier funktioniert das Impfen im ganz großen Stil. Mehrere tausend Personen pro Tag werden in perfekt ineinandergreifenden Abläufen von über 200 Mitarbeitern betreut und geimpft. Im Bild v.li.: DRK-Landesgeschäftsführer Nils Möller, Corina Appel - Servicestelle EA im DRK in Frankfurt, Geschäftsführer des DRK in Frankfurt Dierk Dallwitz, Präsident des DRK in Hessen Norbert Södler, Vorsitzender des DRK in Frankfurt Joachim Vandreike, Sebastian Gentili - Leitung Impfzentrum, Dr. Matthias Bollinger - DRK-Landesarzt und Benedikt Hart - Leitung Impfzentrum. Am 7. Juli startete DRK-Präsident DRK-Landesverband reagiert Landesregierung im Gespräch auf Norbert Södler seine Besuchsreihe Präsident Norbert Södler nahm die Risiken hinzuweisen. Bereits im in einigen hessischen DRK-Impf- dies Mitte Juli erneut zum Anlass, Juni hatte er in einer Presseinfor- zentren und machte sich vor Ort um mit der Spitze der hessischen mation dazu öffentlich Stellung ge- ein Bild der Lage. In Frankfurt, Reinheim (Darmstadt/Dieburg), Er- bach (Odenwaldkreis) und in Fritz- lar stellten die Leitungskräfte die Strukturen und Abläufe der Impf- zentren vor. Schließung bedroht Pandemie- bewältigung Überall betrachteten die Fachleute mit großer Sorge die angekündigte vollständige Schließung aller Impf- zentren in Hessen zum Ende Sep- tember. Die aufgebauten Struktu- ren seien nach der Auflösung nicht wiederbelebbar. Gute, eingearbei- Am selben Tag besuchte Norbert Södler auch das ländlich gelegene Impfzentrum in tete Teams und eingespielte Abläu- Reinheim (v.li.): Jens Dony - Operative Leitung Verwaltungsstab Landkreis Darmstadt-Dieburg, Präsident des DRK in Hessen Norbert Södler, Erik O. Martin - Leitung Impfzentrum, Jonas fe würden nicht mehr zusammen- Rocchinotti - Organisation Impfzentrum, Daniel von Hauff - Geschäftsführer DRK Rettungs- gestellt werden können. und Sozialdienste Starkenburg gGmbH, Sebastian Strobl - Koordination Impfzentren Landkreis Darmstadt-Dieburg. 6
DRK _national Impfung gegen Corona“, so Södler abschließend. Große Anerkennung für das Geleistete In diesem Zusammenhang bedank- te sich der DRK-Präsident auch bei allen Mitwirkenden in den Impfzen- tren: „Ich spreche allen hochen- gagierten DRK-Ebenen in Hessen meinen größten Dank darüber aus, was sie zur Bekämpfung der Pan- demie beigetragen haben. Ich bin sehr stolz auf die außergewöhnli- DRK-Präsident Norbert Södler setzte am 13. Juli seine Besuchsreihe in Erbach im Oden- chen Leistungen, die unserer Rot- waldkreis fort: Gemeinsam mit Landrat Frank Matiaske besichtigte er das DRK-Impfzentrum in kreuzlerinnen und Rotkreuzler mit Erbach und eines der ganz in der Nähe gelegenen DRK-Testzentren. Auch im Odenwaldkreis haben sich die aufgebauten Strukturen bestens etabliert und alle arbeiten Hand in Hand. Im voller Kraft seit dem letzten Früh- Bild v.li.: Frank Sauer (v.li.) - Vorstand DRK Odenwaldkreis, Marc Oliver Kell - Projektleitung jahr 2020 gestemmt und bewältigt Impfzentrum, Landrat Frank Matiaske, DRK-Präsident Norbert Södler und Georg Kaciala - Präsident DRK Odenwaldkreis. haben. Zu Recht ist das DRK in Hessen in dieser großen Form an nommen (siehe auch Artikel „Sorge Impfzentren beteiligt und wir ha- den Impfzentren beteiligt, einfach um Schließung der Impfzentren“, ben viel Erfahrung gesammelt. Wir weil es dazu in der Lage war und siehe S.17). Leider verkündete am sind gesprächsbereit und bieten ist.“ 28. Juli die Landesregierung die dem Öffentlichen Gesundheits- vollständige Schließung der Impf- dienst unsere Unterstützung in der Die Spitze des DRK in Hessen wird zentren mit der Überführung der Fortsetzung der Impfkampagne die Entwicklungen im hessischen verbleibenden Impfungen in den in Hessen an. Wichtig ist ein ein- Impfgeschehen weiterverfolgen Öffentlichen Gesundheitsdienst. facher, dezentraler und vor allem und seine Position vertreten. Darauf reagierte der DRK-Landes- niedrigschwelliger Zugang zu einer GiP verband Hessen abermals mit einer Presseinformation. Darin erläutert Norbert Södler: „Den Beschluss zur Schließung der Impfzentren zum 30.9. nehmen wir zur Kennt- nis. Wir als DRK hätten uns einen Übergang mit einem Fortbestehen von Impfmöglichkeiten in einer klei- neren, flexibleren Form gewünscht. Es gibt immer noch zahlreiche Menschen, die nicht oder nicht gut durch niedergelassene Ärzte er- reicht werden können.“ Die Strukturen der niedergelasse- nen Ärzte und Betriebsärzte könn- ten vor allem vor dem Hintergrund der ansteigenden Infektionszah- Als letztes Impfzentrum besuchte DRK-Präsident Norbert Södler am 15. Juli die Kollegin- len, möglicher Pläne zu einer Auf- nen und Kollegen im DRK-Impfzentrum in Fritzlar. Das DRK stemmt hier bis zu sechs Impfstra- ßen über 1.000 Impfungen pro Tag und stellt auch die mobilen Impfeinheiten. Große Unterstüt- frischungs- (‚Booster‘-) Impfung zung gibt es von den Kollegen aus der DRK-Landesverstärkung Fritzlar mit ihrer Logistik. Im und der parallelen Grippeimpfung Bild v.li.: Nina Beyer - ärztliche Leitung IZ, Bodo Fecher - DRK-Kreisschatzmeister, Julia Weber - Leitung mobiles Impfen, Frank Grunewald - DRK-Landesverstärkung Fritzlar, DRK-Präsident im Herbst nicht ausreichend zur Norbert Södler, DRK-Kreisvorsitzender Winfried Becker, DRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Verfügung stehen. Das DRK war Lau, Ulrich Schneider - DRK-KV Schwalm Eder, Johannes Seidl - Leitung Impfzentrum Fritzlar, und ist in großem Umfang an den Jens Wunsch - DRK-Landesverstärkung Fritzlar. 7
DRK _national Hessen/Solferino Rotkreuz-Fackel auf dem Weg nach Solferino macht auch in Hessen Station dem DRK-Kreisverband Göttin- gen-Nord an das DRK in Kassel weitergegeben. Danach transportierten die hessi- schen Rotkreuzlerinnen und Rot- kreuzler die Fackel teilweise auf sehr kreative Weise durch Hessen. DRK-Übergabepunkte waren im DRK Schwalm-Eder, Rotenburg, Hersfeld, Alsfeld, Friedberg, Darm- stadt-Land/Braunshardt, Main-Tau- nus/Bad Soden, Wiesbaden und bei der DRK-Bergwacht auf dem Feldberg. Die Solferino-Fackel auf dem Gebiet des DRK-KV Alsfeld: Gemeinsam mit Nicht nur historische Punkte wie DRK-Präsident Norbert Södler, Kreisbereitschaftsleiter Ulf Immo Bovensmann und Burgen oder die DRK-Landesver- KGF Thorsten Ellrich begrüßten die Helferinnen und Helfer das Licht, das Hoffnung und Menschlichkeit symbolisiert. stärkung in Fritzlar, DRK-Wachen, -Treffs oder -Läden waren Halte- Seit 1992 erinnern tausende Men- und Norditalien zu den diesjäh- punkte für die Fackel, sondern bei- schen aus der ganzen Welt alljähr- rigen offiziellen Feierlichkeiten zur spielsweise auch der Rundflug mit lich am 24. Juni bei einem Fackel- Fiaccolata am 26. Juni in Solferino einer Drohne des DRK Rotenburg/ zug (italienisch „Fiaccolata“) des ein. Fulda oder das Abseilen durch das Italienischen Roten Kreuzes von DRK-Bergwacht-Team Neuenstein. Solferino nach Castiglione delle Fackel reiste durch Hessen Einen vollständigen Überblick der Stiviere an die Anfänge der Rot- Am 26. Mai wurde die Fackel aus vielfältigen Aktionen zeigen die kreuz- und Rothalbmondbewe- gung. Wegen der Corona-Pan- demie musste die Fiaccolata in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge ausfallen. Der DRK-Landesverband Westfa- len-Lippe wollte dennoch an diese Tradition anknüpfen und schickte am Weltrotkreuztag, dem 8. Mai, eine Fackel von Münster auf die Reise in Richtung Italien. Die Be- geisterung für diese Aktion war groß, lieferte sie doch endlich wieder eine Gelegenheit, Rotkreuz- Gemeinschaft zu erleben. Ende Mai reichten Rotkreuzler- innen und Rotkreuzler die Fackel Am 26. Mai traf die Solferino-Fackel vom DRK Südniedersachsen, KV Göttingen-Nord, in der beschaulichen Gemeinde Uschlag ein und wurde vom DRK-Kassel Land genau auf durch Hessen. Unter dem Motto der festgelegten Grenze zwischen Niedersachsen und Hessen übernommen. Danach gab „Licht der Hoffnung und der es eine kleine Tournee zum DRK-Testzentrum, am DRK-Kleiderladen vorbei und zur DRK Unterkunft Fuldatal Simmershausen. Von dort übernahm das JRK die Fackel und es ging Menschlichkeit“ traf sie nach Sta- weiter zur Burg Grebenstein. Auf der Burg nahmen die Kolleginnen und Kollegen aus dem tionen in Deutschland, Österreich DRK-Hofgeismar die Fackel in Empfang. 8
DRK _national Sozialen Medien Facebook und Instagram, die für diese Aktion als Kommunikationskanal dienten. Am 30. Mai überreichten Vertreter der DRK-Bergwacht die Fackel an den DRK-Ortsverein Rösrath im DRK-Landesverband Nordrhein. LV/GiP Bild oben: Übergabe der Rotkreuz-Fackel von Rotenburg an Bad Hersfeld an der Aussichtsplattform Bodesruh (v.li.): Eyleen Reuter und Elke Wieland (beide DRK-KV Rotenburg an der Fulda e.V., OV Obersuhl) und Tim Seitz (DRK-KV Bad Hersfeld e.V., OV Bad Hersfeld). Nach der Station im DRK-Kreisverband Hersfeld übernahm Timo Schneider vom DRK-OV Kirtorf die Fackel auf der Burg Herzberg und brachte sie nach Alsfeld. Bild links: Von Wiesbaden aus machten sich die Vertreter der Bergwacht Hessen auf den Weg zur höchsten Erhebung des Taunus, dem Großen Feldberg. Eine Station bei der Bergwachtjugend und Bereitschaftsleiter Jens Werner, ein Besuch des alten Holz-Akia der Bereitschaft und eine Rundtour mit dem Quad auf dem Feldbergplateau bildeten den Abschluss der Reise der Solferino-Fackel in Hessen. In Montabaur über- reichte die Bergwacht Hessen die Fackel weiter an den OV Rösrath, LV Nordrhein. Odenwald „Für seelisch und sozial Verletzte kämpfe ich immer weiter!“ Die Odenwälder Rotkreuzlerin Friedel Wey- rauch erhielt von DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt die Dank-Medaille. Die Auszeichnung wurde Friedel Weyrauch anlässlich des Weltrotkreuztages am 8. Mai 2021 zugesprochen und würdigt ihr jahrzehn- telanges Engagement im Bereich Selbsthilfe im DRK. Mittlerweile ist Friedel Weyrauch landesweit zum Synonym für Selbsthilfe- gruppen im Wohlfahrtsverband geworden. Seit Jahren ist sie auch Bundessprecherin der Selbsthilfegruppen im DRK. DRK-Präsi- Die Ehrung fand im Alten Rathaus von Bam- Jedes Jahr zeichnet das Rote Kreuz bis zu dentin Gerda berg im Rahmen der Vorbereitungen der drei Personen mit der Dank-Medaille der Hasselfeldt (rechts) Feier am 8. Mai zum 100-jährigen Bestehen Präsidentin aus. Diese müssen in außerge- überreicht Friedel Weyrauch die des Roten Kreuzes in Deutschland statt. Dort wöhnlichem Maße und über einen längeren Dank-Medaille hatte 1921 die entscheidende Sitzung zur Zeitraum ehrenamtlich und anlassbezogen für ihr langjähri- ges Wirken in der Gründung des Dachverbandes getagt. tätig gewesen sein. GiP Selbsthilfe. 9
DRK _national Hessen Festakt zum Weltrotkreuztag 2021 „ In der schwierigen Zeit der Pandemie ist es ein Segen, dass das Rote Kreuz zur Stelle ist. mie wurde er jedoch im DRK-Generalsekre- tariat in Berlin aufgezeichnet und auf dem YouTube-Kanal des DRK ausgestrahlt. Mehr über das Jubiläum unter drk.de/100jahredrk. Aktion #handaufsherz Zum diesjährigen Weltrotkreuztag entwickel- te der DRK-Rheinland-Pfalz eine im wahrs- Aktion #hand- Zum diesjährigen Weltrotkreuztag am 8. Mai ten Sinne des Wortes herzerwärmende So- aufsherz zum Welt- veranstaltete das DRK-Generalsekretariat cial Media-Kampagne, an der sich auch viele rotkreuztag 2021: Annika Belloff ist einen digitalen Festakt und feierte damit das hessische Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler Kreisleiterin des 100-jährige Bestehen des DRK-Dachverban- beteiligten. Unter dem Motto #handaufsherz Jugendrotkreuz Darmstadt und des. setzte man ein Zeichen der Menschlichkeit, zeigte am 8. Mai Bundeskanzlerin Angela Merkel gratulierte indem beide Hände in Kreuzform vor das ihre Verbundenheit dem DRK und bedankte sich bei den Herz gehalten wurden. Die entstandenen zum Roten Kreuz. Die zweifache haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Fotos zeigten viele Begeisterte, die sich Mutter hat jahrelang Helfern des DRK für ihr Engagement. „Gut auf diese Weise mit dem ersten Grundsatz selbst Jugendgrup- pen geleitet und zu wissen, jederzeit auf Ihre Hilfe zählen zu Menschlichkeit im Rahmen des Weltrot- kümmert sich nun können. Sie fragen nicht nach Herkunft, kreuztags präsentierten. GS/GiP darum, dass der Religion oder persönlichem Verschulden. Un- Rotkreuz-Nach- wuchs gut betreut abhängig und unparteilich wie Sie sind, se- wird. hen Sie sich allein dem Leitbild der Mensch- lichkeit verpflichtet“, sagte Merkel in einer Videobotschaft, die beim digitalen Festakt ausgestrahlt wurde. Auch in der schwierigen Zeit der Pandemie sei es „ein Segen, dass das Deutsche Rote Kreuz zur Stelle ist“. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt zeich- nete bei dem Festakt stellvertretend drei Ehrenamtliche aus. Dankmedaillen erhiel- ten Marita Lemke aus Bützow (Mecklen- burg-Vorpommern), Friedel Weyrauch aus Im Rahmen des digitalen Festaktes zum 100-jährigen Michelstadt (Hessen) und Marco Busch aus ubiläum eröffnete DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt J die Ausstellung „Von der Vielfalt zur Einheit in Vielfalt“ Brake (Niedersachsen, DRK-Landesverband gemeinsam mit dem Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Oldenburg). Ursprünglich sollte der Festakt deutschen Rotkreuz-Museen Prof. Dr. Rainer Schlösser. in Bamberg stattfinden. Wegen der Pande- 10
DRK _national Erbach 35 Käsekuchen mit einem roten Kreuz aus Kirschen Für den DRK-Kreisverband Oden- waldkreis hatte Vorstand Frank Sauer zum Weltrotkreuztag 2021 eine ganz besondere Idee. Als An- erkennung und Wertschätzung gab es aus den Händen des Chefs für alle Abteilungen samt Impfzentrum und Testzentren was „auf die Hand“: 35 Käsekuchen mit einem roten Kreuz aus Kirschen wurden im Einzugsgebiet verteilt. „Wenn man sorgsam wirtschaftet, lassen sich daraus zwölf Stücke entneh- men“, bemerkte Sauer schmun- zelnd. Das machte 420 herrliche Happen. Ob einzelne Empfänger DRK-Vorstand Frank Sauer (li.) und Rettungsdienstleiter Mark Trautmann bei der Entge- doppelt oder dreifach zugegriffen gennahme der ersten beiden Käsekuchen mit dem roten Kreuz für das Rote Kreuz. haben, ist nicht überliefert. KV/GiP Marburg-Gießen/Hessen Lillydoo-Spende an DRK Im Frühjahr erhielt das DRK in Hessen eine große Menge Baby- windeln des Herstellers Lillydoo GmbH, Frankfurt. Als erstes konnte sich im Mai der DRK-Kreisverband Marburg-Gießen für seine vier von ihm betriebenen Kitas freuen. Martin Hansche von der DRK-Lan- desverstärkung Hessen übergab die großzügige Spende an den Sachgebietsleiter Jugend und So- ziales des Kreisverbandes, Chris- toph Quandel, und Kitaleiterin Bir- git Plenz in der Kita in Gießen. Für jede der DRK-Einrichtungen brach- te er einen Karton in jeder Größe mit. „Wir freuen uns sehr über die Windeln“, sagte Plenz, vor allem Kinder aus sozial benachteiligten Familien würden davon profitieren. KV/GiP DRK-Kitas in Marburg-Gießen freuten sich über die Windelspende der Firma Lillydoo. 11
DRK _lokal Idstein DRK eröffnet das DRK Seniorenzentrum in Idstein Startschuss für die neue Pflegeeinrichtung des DRK in Idstein (v.li.): Thomas B urkard (Einrichtungsleitung SZI), Christian Linke, Dr. Harry Schmidt-Bovendeert Woche ab dem 12. Juli die ersten und Hr. Schmidt-Bovendeert (Bauherren / Vermieter), Hr. Trittler (Präsident KV Wiesbaden und Vertreter des Aufsichtsrates der DRK SD RMT), Herr Herfurth (Bürgermeister Idstein) 16 Bewohnerinnen und Bewohner und Hr. Kilian (Landrat Rheingau-Taunus). begrüßen zu dürfen“, freuen sich Christian Linke (Geschäftsführer) Mit der Eröffnung des neuen DRK Betreiber der vollstationären Pfle- und Thomas Burkard (Einrich- Seniorenzentrums „Im Nassauvier- geeinrichtung und der Tagespfle- tungsleiter). tel“ wurde zum 12. Juli das vollsta- ge ist die DRK Soziale Dienste Das DRK Seniorenzentrum “Im tionäre Angebot in Idstein und das Rhein-Main-Taunus gGmbH. Nassauviertel“ in Idstein wird Platz teilstationäre Angebot (Tagespfle- Seit 2017 wurde an der Umset- für 80 Bewohnerinnen und Bewoh- ge) im Rheingau-Taunus-Kreis er- zung, in enger Zusammenarbeit mit ner haben. weitert. der Stadt Idstein, geplant, um die Die Bewohnerinnen und Bewohner Versorgung für ältere Menschen in leben verteilt auf drei Etagen bzw. Idstein zu verbessern und um auch Wohnbereichen jeweils in Einzel- den dringenden Bedarf eines „Ta- zimmern mit eigenen Duschbä- gesangebotes“ zu bedienen. Im dern. September 2019 erfolgte schließ- Die Tagespflege mit 15 Plätzen lich der Spatenstich für das Projekt. befindet sich im Erdgeschoss der Einrichtung, verfügt über einen ei- Tagespflege und stationäre genen Außenbereich und wird ein Pflege Versorgungsangebot für ca. 40 Gäste schaffen. „Mit der Eröffnung des DRK Se- Am Standort in Idstein werden zu- niorenzentrums Idstein „Im Nas- künftig 50 Mitarbeitende aus dem sauviertel“ wird nun ein wertvolles Bereich der Pflege, der Betreuung, Norbert Södler – Präsident des DRK in Angebot für die Bürgerinnen und der Hauswirtschaft und der Verwal- Hessen, freute sich über die Eröffnung des Bürger der Stadt Idstein geschaf- tung arbeiten. neuen DRK Seniorenzentrums in Idstein. fen. Wir freuen uns sehr in der KV/GiP 12
DRK _lokal Homberg/Efze Einkaufzentrum beherbergt neue DRK- Rettungsdienstschule in Homberg (Efze) Am 15. Juli eröffnete der DRK- Kreisverband Schwalm Eder seine neue Rettungsdienstschule. Durch eine glückliche Fügung konnte die Fläche von 400 qm in einem Neu- bau nicht nur rasch angemietet, sondern auch noch ein Stück weit in den Innenräumen mitgestaltet werden. Dank der zentralen Lage in einem Einkaufszentrum ist die Ret- tungsdienstschule gut erreichbar und bietet genügend Parkplätze. Im Sommer wird die erste Sani- tätsausbildung durchgeführt, ab 1. September startet die erste Klasse für die Notfallsanitäteraus- bildung. Bis zu drei Klassen kön- nen parallel ausgebildet werden. Die Schulleitung übernimmt Made leine Lester, ihr Stellvertreter ist Florian Weber. Beide stammen aus dem DRK-Rettungsdienst des Kreisverbandes. DRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Lau und Landrat und KV-Vorsitzen- der Winfried Becker waren sich bei der Eröffnungsfeier einig: „Mit dieser Rettungsdienstschule konnten wir einen lang gehegten Traum erfüllen und das DRK zu- kunftsfähig machen.“ Der anwesende Präsident des DRK in Hessen, Norbert Södler übermit- telte am 15. Juli seine Freude über das erweiterte Leistungsspektrum des DRK und die damit verbun- dene Möglichkeit, dass sich noch Bild 1 (v.li.): Bürgermeister Dr. Nico Ritz, DRK-Kreisvorsitzender Winfried Becker, mehr junge Menschen für die Not- Dozent und stv. Schulleiter Florian Weber, Schulleiterin Madeleine Lester, DRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Lau, Marco Hille (RD und Projektleitung) und fallsanitäter-Ausbildung entschei- DRK-Präsident Norbert Södler. den können. Bild 2 und 3: Florian Weber präsentiert die Unterrichtsräume und die Stelle auf der GiP Dachterrasse, auf der nächstes Jahr eine RTW-Kabine stehen wird, um möglichst echte Rettungsszenarien üben zu können. 13
DRK _lokal Biedenkopf „ Die Senioren Das musikalische Duo A und O sangen mit, schunkelten weckt im DRK-Seniorenzentrum und applaudierten kräftig nach jedem Song. Wallau alte Erinnerungen Das A und O für das Duo A und O (Dr. Arno natürlich wurde nach Sellmann und Otto Dreher) ist es, Men- jedem Song kräftig ap- schen mit ihrer Musik Freude zu bereiten, plaudiert. und das taten sie im Mai bereits zum zwei- Dr. Arno Sellmann und ten Mal für den DRK-Kreisverband Bie- Otto Dreher hatten nicht denkopf e.V.. nur ein umfangreiches Nachdem bereits am Tag der Arbeit musikalisches Repertoire ihr Auftritt im DRK-Krankenhaus Bie- im Gepäck, sondern auch denkopf für viele Patienten Balsam zahlreiche Musikinstru- für die Seele war, begeisterten sie am mente (Saxophon, Tuba, Pfingstmontag die Bewohner des Seni- Posaune und Akkordeon). orenzentrums Wallau (SZW) mit ihrem Die eingefleischten Bal- umfangreichen, musikalischen Repertoire. konmusiker, die seit über Otto Dreher Sie spielten Klassiker wie „Amazing grace“, einem Jahr regelmäßig auf einem Balkon und Dr. Arno Sell- „All my loving“ und „What a wonderful world.“ am Schloss spielen, gaben an diesem Tag mann begeistern Bei „Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein“, das 97. Konzert während der Pandemie. Menschen mit ihrer Musik. dem Radetzky Marsch und Patrona Bavariae Und dies wird sicherlich nicht das Letzte sangen die Senioren mit, schunkelten und gewesen sein. KV/GiP Dillenburg Vorstandswechsel im DRK-Kreisverband Dillkreis e.V. Im Kreisverband Dillkreis e.V. hat es nommen und wird sich vorwiegend einen Vorstandswechsel gegeben. um das operative Geschäft kümmern. Bruno Lehberger ist nach über 20 Er ist schon seit vielen Jahren Jahren als Vorstandsvorsitzender im DRK tätig: Als Mitarbeiter des zum 15.04.2021 in seinen wohlver- Rettungsdienstes, als Leitung ver- dienten Ruhestand gewechselt. schiedener Pflegeeinrichtungen Pandemiebedingt konnte lediglich und seit 2019 als Vorstand. Als neu- eine kleine Feierstunde stattfinden. er zweiter Vorstand ist Dorian Ritter Mit dem Präsidium und einigen aus Leun-Stockhausen seit dem langjährigen Wegbegleitern hat es 11.03.2021 dazugekommen. Der einen wehmütigen, aber sehr wert- erfahrene Diplom-Kaufmann, der schätzenden Abschied gegeben. insbesondere die Bereiche Rech- Die Hoffnung bleibt, dass Herr Leh- nungs- und Personalwesen, IT und berger auch noch in großer Runde weitere zentrale Dienste leitet, Zum Abschied von Bruno Lehber- verabschiedet werden kann. steuert in allen Bereichen seine kauf- ger in den Ruhestand gab es einen gut Seit dem 01.03.2021 hat Alexander männische Expertise bei. gefüllten Picknickkorb. Bretsch den Vorstandsvorsitz über- KV/GiP 14
DRK _lokal Offenbach Offenbacher DRK-Projekt „HeRoes“ gewinnt Präventionspreis Das Projekt „HeRoes - Gegen Unterdrückung im Na- men der Ehre. Für Gleichberechtigung!“ des DRK Kreisverbands Offenbach e. V. erhielt den hessischen Präventionspreis. Am 30. Juni wurde der hessische Präventionspreis im historischen Saal des Justiz- ministeriums in Wiesbaden zum zwölften Mal verlie- hen. Aufgrund der pandemiebedingten Hygiene- und Schutzmaßnahmen fand die feierliche Übergabe der Urkunden in einer kleinen Runde statt. Acht Projekte wurden für ihre Arbeit im Bereich der Gewaltprävention ausgezeichnet. Den ersten Platz belegte das Gleichberechtigungs- und Gewaltprä- ventionsprojekt „HeRoes Offenbach“. Die Urkunden wurden von Sebastian Rode, Fußballspieler der Ein- tracht Frankfurt und Botschafter des Landespräven- tionsrats, überreicht. An der Verleihung nahm auch Eva Kühne-Hörmann, hessische Ministerin der Justiz, teil. Stellvertretend für das „HeRoes-Projekt“ nahmen Nihad Avdovic, der sich seit vier Jahren im Projekt en- gagiert, und die Projektleiterin Fatmagül Tuncay den Preis entgegen. Das HeRoes-Projekt wurde unter der Trägerschaft des DRK Kreisverbands Offenbach e. V. 2015 gegründet und hat seitdem 22 junge Heranwachsende im Alter von 16 bis 23 Jahren zu Multiplikatoren ausgebildet. Nihad Avdovic und Fatmagül Tuncay nahmen stellvertre- tend für das Projekt „HeRoes“ aus dem DRK in Offenbach den Die ausgebildeten HeRoes leisten wertvolle Präven- hessischen Präventionspreis entgegen. tionsarbeit, indem Sie an Schulen und in anderen Bildungseinrichtungen zu Themen wie patriarchale Gewaltformen, Sexismus, Rassismus und LGBTQI+ Feindlichkeit Workshops durchführen. Der Peer-An- satz und die theaterpädagogische Herangehensweise Weitere Projektinfos: an Tabuthemen zeichnen den Erfolg des Projekts aus. www.heroes-offenbach.de KV/GiP 15
DRK _national Wiesbaden/Hessen Sorge um Schließung der Impfzentren in Hessen „ Eine Beibehaltung der Impf-Infrastruktur sei im Angesicht von Corona-Mutationen unerlässlich. Bis September Seit kurzem stehen die Zei- haben die Impf- chen auf Lockerungen aller- zentren in Hessen noch geöffnet. Der orts und die steigenden Impf- DRK-LV Hessen zahlen lassen vorerst auf eine übte Kritik an der geplanten Schlie- Besserung der Corona-Si- ßung und forderte tuation und das Ende der Alternativlösungen. Pandemie hoffen. Zeitgleich werden allerdings kritische Äußerungen zu Corona-Muta- tionen und einer möglichen vierten Welle im Herbst lauter. Aus diesen Gründen reagierte der DRK-Landesverband Hes- sen e.V. im Juni auf die angekündigte „Eine Beibehaltung einer Impf-Infrastruktur Schließung der Impfzentren in Hessen mit sei unerlässlich, etwa in Form von kleinen Sorge und veröffentlichte dazu ein kritisches mobilen Impfeinheiten, die in Landkreisen Presse-Statement. eine zuverlässige und flexible Versorgungs- DRK-Präsident Norbert Södler forderte darin struktur böten“, so Norbert Södler. alternative Überlegungen und schlug bei- spielsweise die Installation von kleinen mo- Scheinbar schnelle Impferfolge bilen Impfeinheiten vor. Impfzentren seien Ergänzend zu dieser Aussage bezog Norbert ein zeitlich begrenztes Instrument zur Be- Södler auch Stellung zu der seit dem Früh- kämpfung der Corona-Pandemie. Eine er- jahr kolportierten Aussage darüber, dass die satzlose Streichung wäre allerdings verfrüht, Einbindung der Hausärzte im April die Impf- weil noch nicht klar wäre, ob der größere Teil erfolge erhöht hätte. Dies war nur der Fall, der Bevölkerung bis September geimpft sei. weil sich die Gesamtliefermenge des Impf- Dazu käme die dritte Impfung von Personen, stoffes erhöht habe, die von Impfzentren die zu Beginn des Jahres den vollen Impf- und Hausärzten verimpft wurde. Die Medien- schutz erhalten hätten und die noch fehlende resonanz auf dieses Presse-Statement des Impfung spezieller Zielgruppen, die z.B. durch DRK-Landesverbandes war erfreulich hoch. Sprachbarrieren oder durch den fehlenden Auf allen Kommunikationskanälen wie Radio, Anschluss an eine Hausarztpraxis noch keine TV, Online und Print waren die Aussagen des Impfung für sich beanspruchten konnten. DRK-Landesverbandes präsent. GiP 16
„ Wir müssen für künftige Krisen besser gewappnet sein. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt stellte in der Bundespressekonferenz Anfang Mai konkrete Forderungen für den Bevölkerungsschutz. Berlin DRK fordert Sofortprogramm des Bundes für Bevölkerungsschutz Anfang Mai formulierte das DRK- kretär Christian Reuter reichen die Schwerpunkt haben, und eine Ba- Generalsekretariat in der Bundes- derzeit im Haushalt des Bundes- sisausbildung für ehrenamtliche pressekonferenz die Forderung innenministeriums vorgesehenen Pflegeunterstützungskräfte anbie- nach deutlichen Verbesserungen 700 Millionen Euro nicht aus, um auf ten. Der Aufbau einer nationalen im Bevölkerungsschutz. „Der ge- nationaler Ebene einen nachhalti- Betreuungsreserve mit bundesweit sundheitliche Bevölkerungsschutz gen und umfassenden Bevölke- zehn Logistikzentren müsse rasch muss eine größere Rolle spielen. rungsschutz sicherzustellen. Not- vorangebracht werden. Notwen- Wir müssen für künftige Krisen, wendig seien dafür mindestens dig sei außerdem in allen Bundes- nicht nur für Pandemien, besser 2 Milliarden Euro jährlich oder um- ländern eine Helfergleichstellung gewappnet sein. Notwendig ist gerechnet 0,5 Prozent des Bundes- der Ehrenamtlichen von DRK und deshalb ein Sofortprogramm des haushaltes (derzeit: 0,14 Prozent). anderen anerkannten Hilfsorgani- Bundes, um die Menschen in Kri- Das DRK sprach sich im Rahmen sationen mit Feuerwehr und THW sensituationen besser schützen zu des Sofortprogramms unter ande- bei der Freistellung vom Arbeits- können“, sagte DRK-Präsidentin rem für einen Ausbau der Freiwilli- platz. DRK-Generalsekretär Reuter Gerda Hasselfeldt, die auch auf die gendienste im Bevölkerungsschutz schlug außerdem eine verbindli- große Bedeutung des ehrenamt- aus. Das DRK und andere aner- che bundesweite Verankerung von lichen Engagements während der kannte Hilfsorganisationen könnten Erste-Hilfe-Inhalten in den Lehrplä- Corona-Pandemie hinwies. Nach zudem erweiterte Erste-Hilfe-Kurse, nen von Grund- und weiterführen- Einschätzung von DRK-Generalse- die Selbsthilfe in Krisenfällen zum den Schulen vor. GS/GiP 17
DRK _national Frankfurt/Hessen _undesweite _kti_n zum Welt_lut- spendert_g Mit der bundesweit angelegten Kampagne #missingtype – Erst wenn’s fehlt, fällt’s auf! machen die DRK-Blutspendedienste zum Weltblutspendertag am 14. Juni mit breiter Unterstützung auf die dringende Notwendigkeit von Blut- spenden aufmerksam. In der Kampagnenzeit verzichteten viele Organisationen, Unterneh- men und Personen des öffentli- chen Lebens in ihren Social-Media Beiträgen auf die Buchstaben A, B und O – stellvertretend für die häufig benötigten Blutgruppen A, B und Null. Auf diesem Wege machten sie auf die dringend be- nötigten Blutspenden aufmerksam. Neben vielen großen Partnern aus den unterschiedlichsten Branchen schließen sich ebenfalls fünf be- deutende Sportlerinnen und Sport- ler an. In einem Videoclip https:// youtu.be/LqKQ2l7RfkI machen Motive mit dieser Bildsprache und teilweise auch mit prominenter Unterstützung machten Fußballspieler David Alaba, Ski- auf den Weltblutspendertag 2021 aufmerksam. rennläuferin Maria Höfl-Riesch, Fußballspielerin Alexandra Popp, mond-Föderationen sowie wei- Pandemie-Maßnahmen sowie den Turner Fabian Hambüchen und teren Organisationen ins Leben anstehenden Sommerferien und Fußballnationalspieler Mats Hum- gerufen, um die humanitäre Leis- dem dadurch bereits einsetzenden mels für die gute Sache mobil. tung der Spendenden zu würdigen. Spendenrückgang muss die Ver- Der Weltblutspendertag wurde Auch aktuell sind Blutkonserven sorgung unbedingt weiter gewähr- 2004 von der WHO, den Interna- knapp. Gerade vor dem Hinter- leistet und mit Blutspendeterminen tionalen Rotkreuz- und Rothalb- grund weiterer Lockerungen der gegengesteuert werden. BSD/GiP 18
DRK _national Wiesbaden/Hessen Neustart der Präsenz-Seminare auf LV-Ebene Auf der Basis der Beruhigung der bereitschaftsleitungen bekannt. die Umsetzung mit den Veranstal- Pandemielage und der jetzt geän- Wichtig ist, dass dabei die Hygi- tungsorten braucht es etwas Vor- derten Vorgaben (IFSG, CoBeVo, enevorgaben, insbesondere die lauf. Wir freuen uns auf die Wieder- Erlass HMdSI) beginnen die Be- Abstandsregelungen weiter be- aufnahme des Präsenzbetriebes reitschaften ab Juli wieder mit den achtet werden. Wir werden für die und bitten alle, die aufgrund der Präsenzseminaren. Dieses gilt auch täglich erforderliche Testung, unter staatlichen Vorgaben, auch weiter- für die Qualifizierung der Leitungs- Aufsicht der Veranstaltungsleitung/ hin notwendigen Einschränkungen und Führungskräfte. Teilnehmen Lehrkräfte, Selbsttests einsetzen. zu akzeptieren. Nur wenn wir diszi- können, abhängig von den Inzidenz- Das Testergebnis kann auch be- pliniert bleiben, können die Öffnun- werten, alle, die vollständig geimpft scheinigt werden, damit können gen dauerhaft Bestand haben. oder genesen sind, sowie Personen die Teilnehmenden auch nach dem Bei speziellen Fragen bitte an die mit einem tagesaktuellen Test. Die Seminar noch Restaurants u. ä. jeweiligen Leitungskräfte und die Einzelheiten stehen im MIS>Coro- besuchen. Eigentlich geht das alles zuständige Stelle in der Landesge- na-Einsatz und sind auch den Kreis- auch schon seit Mitte Juni, aber für schäftsstelle wenden. J.Kraft Wiesbaden/Hessen HEPS 2021: Ausschreibung gestartet Erneut schreibt die Liga der Freien im Mittelpunkt: „Beteiligt – Gehört jekte und Aktionen, die ein neues Wohlfahrtspflege in Hessen e.V. den – Gesehen? (Spiel)Räume für das Miteinander in der Zeit der Pande- Hessischen Elisabeth Preis für SO- Jungsein und Erwachsenwerden.“ mie geschaffen haben. Teilnehmen ZIALES (HEPS) aus. Er zeichnet Or- Zielgruppen sind Jugendliche und können: Einzelpersonen, ehrenamt- ganisationen und Personen in Hes- junge Erwachsene im Alter zwi- liche Initiativen, Vereine, Beiräte, sen aus, die besonderes soziales schen 15 – 25 Jahren. Viele Freizeit- Verbände, Organisationen des Engagement zeigen oder zukunfts- Beschäftigungen und -angebote Kultur-, Gesundheits- und Sozial- weisende Ansätze in der Sozialen wurden und sind noch aufgrund der wesens und Kommunen. LOTTO Arbeit verfolgen. Die Bewerbungs- Pandemie ausgesetzt. Angebote Hessen unterstützt bereits im vier- phase endet am 16. August. Der der offenen Jugendarbeit, -bera- ten Jahr die Ausrichtung des HEPS mit insgesamt 30.000 Euro dotierte tung, der Jugendsozialarbeit, der mit großem Engagement und groß- Sozialpreis würdigt herausragen- Jugendberufshilfe, der politischen zügigen Preisgeldern, insgesamt de Projekte, präsentiert sie in der und kulturellen Bildung finden nur 30.000 Euro stellt das Unterneh- Öffentlichkeit und gibt damit An- sehr eingeschränkt statt. Struktu- men zur Verfügung. regungen für vergleichbare Akti- ren sind teilweise weggebrochen, Nach dem 16. August werden ein vitäten in ganz Hessen. Vergeben die bei der Bewältigung des Alltags Auswahlgremium und die Jury, wird er von der Liga der Freien unterstützen, Zukunftsperspekti- bestehend aus Vertreter*innen Wohlfahrtspflege in Hessen e.V. in ven (oder berufliche Perspektiven) aus Politik, Wissenschaft, LOT- Kooperation mit LOTTO Hessen und aufzeigen und die jungen Menschen TO Hessen und Wohlfahrtspflege der Hessischen Landesregierung. begleiten, ihren Weg zu finden. die Preisträger*innen auswählen. Die Schirmherrschaft für den Preis Die Verleihung ist am 17. Novem- hat in diesem Jahr erstmals Sozi- Neues Miteinander in der Pandemie ber 2021 in Wiesbaden geplant. alminister Kai Klose übernommen. Hier möchte der Hessische Eli- Informationen zum Preis und zum Für die Preisverleihung im Novem- sabeth Preis für SOZIALES 2021 Bewerbungsverfahren: www.hessi- ber 2021 steht folgendes Thema ansetzen: Gesucht werden Pro- scher-elisabethpreis.de Liga/GiP 19
DRK _national Wiesbaden/Hessen Hilfen, die nicht ankommen Hilfen greifen nicht I Defizit von 15 Mio. Euro „Ein wesentliches Ergebnis unse- rer Befragung ist, dass viele Hilfen, die von Bund und Land aufgelegt worden sind, auf die heterogen strukturierte Soziale Arbeit nicht gepasst haben“, so Dr. Christa Lar- sen, Geschäftsführerin des IWAK. „Die Alten- und Behindertenhilfe ist hier eine Ausnahme: Hier hat ein Teil der aufgelegten Hilfsprogram- me gegriffen. Aber es gibt viele Anfang Mai stellte die Liga Hessen „Die Wohlfahrtsverbände sind für Leistungen, die nicht über Leis- Studienergebnisse vor, die zeigen, den Zusammenhalt der Gesell- tungsvergütungssysteme, sondern dass Hilfsprogramme viele Organi- schaft systemrelevant. Mit unseren über Kursgebühren, Mitgliedsbei- sationen der Wohlfahrtspflege nicht Angeboten und Dienstleistungen träge oder kommunale Zuschüsse erreichen. Es gebe ein Defizit von integrieren wir schwache Gruppen finanziert werden, insbesondere „ über 15 Millionen Euro durch feh- und verhindern so eine wei- Bildungsangebote, Kurse, lende Einnahmen und gestiegene tere Spaltung der Ge- Sozialkaufhäuser, zum Ausgaben. Ergänzend dazu stellte sellschaft. Brechen Teil Schuldnerbe- die Liga Lösungsansätze vor, um diese Angebote ratung, Famili- soziale Infrastruktur zu erhalten. wegen der Pan- en-/Alltagshil- Über ein Jahr Corona-Pandemie demie weg, Gerade kleinere Vereine fen und vie- hat in allen Bereichen unseres hat das weit- les mehr. Sie und Organisationen sind Lebens Spuren hinterlassen. Die reichende ge- konnten keine Soziale Arbeit hat mit ihren Ange- sellschaftliche in akuter Existenznot. Hilfen beantra- boten flexibel reagiert und viele Folgen“, sagt gen und erhal- Hilfen für bedürftige Menschen an- Nils Möller, Vor- ten.“ gepasst. Allerdings sind Arbeitsfel- sitzender der AG Allein für das ver- der wie beispielsweise Kinder- und Finanzen in der Liga gangene Jahr rechnen Jugendhilfe, Beschäftigungsförde- Hessen und Landesge- die an der Befragung teilneh- rung, Migrationsarbeit oder Frauen- schäftsführer des DRK in Hessen. menden Organisationen mit Ver- und Familienbildung selbst direkt „Viele Angebote sind gerade in der lusten von über 15 Millionen Euro. betroffen und auf finanzielle Hilfen Pandemie für Menschen in sozia- Die Gründe sind vielschichtig: angewiesen. len Schwierigkeiten eine wichtige, Angebote mussten wegen Hygi- Um dies systematisch zu unter- manchmal sogar die einzige Stüt- eneauflagen und Abstandsregeln suchen, hat die Liga der freien ze“. ausfallen, Kursgebühren, Einnah- Wohlfahrtspflege in Hessen e. V. in Das stellt Monika Maier-Luchmann men durch Spenden und Gastrono- Kooperation mit dem Institut für bei ihrer Arbeit immer wieder fest. mie sind weggefallen, während die Wirtschaft, Arbeit und Kultur der Sie ist Koordinatorin im Mehrge- Ausgaben stiegen, beispielsweise Goethe-Universität Frankfurt am nerationenhaus Langen, das Müt- für die Anschaffung von Schutz- Main (IWAK) eine Blitzlichtbefra- terzentrum, Familienzentrum und ausrüstung, für den Ausbau der gung in ihren Einrichtungen durch- Seniorenhilfe unter einem Dach Digitalisierung oder für Mietzahlun- geführt. vereint. gen. Fortsetzung 20
DRK _national Die sozialen Angebote werden kleine Zahl der Organisationen und Arbeit haben Hard- und Software gebraucht – so kann es gehen nur auf das Jahr 2020. Wir müssen beschafft, Mitarbeitende geschult, „Bisher versuchen die Träger die von wesentlich höheren Defiziten für Onlineberatungsangebote aufge- Defizite aus eigener Tasche zu finan- die gesamte Pandemie ausgehen“. baut – zum großen Teil aus eigenen zieren, aber es ist eine Grenze er- Die Hilfen müssten passgenauer Mitteln. Hier wäre eine kurzfristige reicht“, sagt Nils Möller. „Gerade als bisher auf die sozialen Arbeits- Unterstützung durch das Land drin- kleinere Vereine und Organisatio- felder zugeschnitten sein, damit die gend notwendig. Langfristig gese- nen sind in akuter Existenznot. Wir soziale Infrastruktur in den Kommu- hen müssen diese Kosten bei Ver- brauchen einen Sonderfond Sozia- nen erhalten bleiben könne. Eine handlungen mit Land, Kommunen les, um die Mindereinnahmen und Möglichkeit sei auch, bestehende und weiteren Trägern berücksichtigt Mehraufwendungen zu finanzieren. Förderprogramme für die Organisa- werden. Die Verantwortlichen beton- Verwaltungsarme Hilfen sind hier tionen der Sozialwirtschaft zu öff- ten: Die Wohlfahrtsverbände „kön- gefragt, um die bewährte, hetero- nen und zielgenauer auszurichten. nen Krise“, sie halten die Gesell- gene soziale Infrastruktur finanziell Insbesondere der Ausbau der Digi- schaft zusammen und sind eine ver- zu sichern. Das Defizit von 15 Milli- talisierung habe viel Geld gekostet. lässliche Stütze – solange die Mittel onen Euro bezieht sich nur auf eine Die Organisationen in der sozialen dafür ausreichen. Liga/GiP Berlin DRK fordert nach- haltige und solide Reform der Pflege- versicherung Anfang Juni kritisiert das DRK-Generalsekre- haltige Reform der Pflegeversicherung un- tariat die geplante Pflegereform der Bundes- ternommen werden müsse. So sei nach wie regierung. Sie hält sie für unzureichend und vor unklar, wer wie hoch finanziell belastet Das DRK fordert im Bereich sieht erheblichen Klärungsbedarf. Die we- werde und was sich am Ende auch wirklich Pflege unter ande- sentlichen Ziele einer grundlegenden Reform bezahlen lasse. Es müsse endlich ernsthaft rem eine ange- messene Perso- der Pflegeversicherung wie die nachhaltige diskutiert werden, was uns die Versorgung nalausstattung mit Entlastung der Pflegebedürftigen und ihrer pflegebedürftiger Menschen wert sei. Dazu besseren Löhnen. Angehörigen, bessere Arbeitsbedingungen benötige man eine ehrliche Debatte, die sowie die Attraktivitätssteigerung der Pfle- auch eine moderat vertretbare Erhöhung geberufe, deutliche Leistungssteigerungen des einkommensbezogenen Pflegeversiche- sowie eine zukunftssichere Refinanzierung rungsbeitrags für alle nicht ausschließe. Die der Leistungen würden leider nicht erreicht, Einnahmebasis der Pflegeversicherung müs- heißt es in einer Stellungnahme des DRK zur se insgesamt wesentlich verbreitert werden. Anhörung der Reform im Bundestag. Die ausführliche Kommentierung des DRK Bereits jetzt stehe fest, dass in der neuen Le- zum sogenannten Gesundheitsversorgungs- gislaturperiode des Deutschen Bundestages weiterentwicklungsgesetz finden Sie unter: weitere notwendige Schritte für eine tatsäch- https://drk-wohlfahrt.de/veroeffentlichun- lich umfassende, finanziell solide und nach- gen/ GS/GiP 21
DRK _national Wiesbaden/Hessen Projekt „Kleine Helfer*innen ganz groß“: Staatliche Schulämter unterstützen Erste Hilfe-Projekt an Grundschulen Das Projekt „Kleine Helfer*innen dem Tagesseminar „Kinder helfen das JRK im Winterhalbjahr noch ganz groß“ wird zur Förderung der Kindern – Heranführung an die Ers- weitere Termine an. Die Kreisver- Vermittlung von Erste Hilfe-Kennt- te Hilfe in der Grundschule“ des bände können die Gelegenheit nut- nissen für Kinder in der Grundschu- JRK. Link zum Projekt: zen und die interessierten Schulen le eingesetzt. Unterstützung erfuhr www.jugendrotkreuz-hessen.de selbst aktiv ansprechen und so den es dank eines Anschreibens an alle Weg für eine weitere Kooperation hessischen staatlichen Schulämter Freude an Erster Hilfe ist leicht beschreiten. Hierfür ist es sinn- in der die Bitte an die Weiterleitung zu erlernen voll, eine Schulkoordinatorenstelle an die Grundschulen enthalten ist. Mit diesem Projekt sollen Lehrkräf- hauptamtlich besetzt zu haben. te und Kinder in der Grundschule Unsere Referentin Schularbeit im Die Hansaplast Fördermittel wer- aktiv und mit Freude mit der Ersten Landesverband berät interessierte den vom JRK Hessen dafür ein- Hilfe in Kontakt kommen, die dies Kreisverbände und Schulleitungen gesetzt, dass ein Viertel aller sonst nicht täten. Lehrkräfte tragen sowie Lehrkräfte zu Kooperations- hessischen Grundschulen, also die Erfahrung ins Kollegium und möglichkeiten und gestaltet die 300 Schulklassen, Material zum die Kinder in die Familien. Durch- Fortbildungen. Mail-Kontakt über Üben der Ersten Hilfe – genauer geführt wird das Projekt von den Susanne Henn: susanne.henn@ der Wundversorgung – kostenlos Lehrkräften mit ihrer Klasse. Alle drk-hessen.de erhalten können. Interessierte Lehr- durchführenden Schulen müssen Nach Ablauf des Projekts ist der kräfte können sich mit dem An- abschließend einen Feedbackbo- Zugang zum Download der Un- meldeformular an das JRK Hessen gen ausfüllen. Jederzeit werden terrichtseinheiten frei verfügbar wenden. sie vom JRK-Hessen mit weiteren und kann in Schule und im JRK Die ersten 300 Schulen bekom- Informationen unterstützt oder sie genutzt werden. Das Verbandma- men ab Beginn der Sommerferien können sich für JRK-Seminare zur terial muss dann allerdings selbst einen Klassensatz Pflasterstreifen Schularbeit anmelden. Dazu bietet beschafft werden. S.H./GiP für ein Fingerkuppenpflaster und Verbandpäckchen für einen Ellen- bogenverband sowie Schutzhand- schuhe in Kindergröße und für die Lehrkraft zugeschickt. Dazu gibt es eine detaillierte Anleitung für die Lehrkraft zur Durchführung der Doppelstunde oder zweier Ein- zelstunden und jede Menge Bo- nusmaterial zum Downloaden. Der Zugangscode zum Download der Unterrichtseinheiten ist im Pa- ket ebenso enthalten wie Hinweise zu Erste Hilfe-Kursen des DRK und 22
Beim diesjährigen Juniorhessenrat wählten die Teilnehmenden einen neuen Vorsitz. Wiesbaden/Hessen Juniorhessenrat traf sich virtuell und wählte Am 13. Juni traf sich der Juniorhessenrat des tauschten sich über die Gestaltung der digi- hessischen Jugendrotkreuzes via Teams. talen Gruppenstunden aus. Dies funktionier- Neben gegenwärtigen Themen wählten die te unterschiedlich gut, teilweise konnten sich Anwesenden auch den neuen Vorsitz des die Jugendlichen bereits wieder persönlich Juniorhessenrates und damit die Vertretung in Gruppenstunden treffen. Trotzdem spricht für die anderen Gremien im JRK Hessen. sich der Juniorhessenrat auch künftig für di- Um sich ein besseres Bild von den Aufga- gitale Angebote aus. Denn gerade für junge ben der Vorsitzenden machen zu können, Menschen bergen die digitalen Medien viele erklärte der noch amtierende Vorsitzende Chancen und ermöglichen einen Austausch. Johannes Hubert – JRK KV Hochtaunus – gemeinsam mit seinen Stellvertreter*innen Für das erneut verschobene JRK-Zeltlager Laura Schaudel – JRK KV Offenbach – und ins nächste Jahr 2022 sammelten die Teil- David Schöck – JRK KV Hochtaunus – die nehmenden Ideen für Aktivitäten und entwi- Pflichten des Amtes. Kernkompetenzen der ckelten Regeln zu Toleranz und Respekt, die Vorsitzenden sollten folgende sein: Spaß an als Rahmenbedingungen gelten sollen. Kommunikation und Ideen für die Beteiligung In Zukunft wollen sich die Gruppen unterei- von jungen Menschen im JRK. Eine Handvoll nander noch besser miteinander vernetzen, Präsenztreffen und regelmäßige kurze Video- um JRK-Informationen auszutauschen. konferenzen gehören ebenfalls dazu. Unter- Der abschließende Tagesordnungspunkt stützend wirken die JRK-Landesleitung und war die Wahl des neuen Vorsitzes des Juni- die Ansprechpartner*innen aus dem Bereich orhessenrates. David Schöck aus dem KV Jugendrotkreuz im DRK-Landesverband Hochtaunus erhielt als neuer Vorsitzender Hessen. alle Stimmen. Seine zwei Stellvertreterinnen Für mehr Zuspruch zum Juniorhessenrat sind Lilli Fichera und Leni Makaryk (beide KV sorgt hoffentlich diese Entwicklung: Die Öff- Offenbach). Die erste Amtsaufgabe des Vor- nung des Juniorhessenrates für alle Jugend- sitzenden war das Präsentieren der Themen rotkreuzler und nicht mehr nur für Delegierte. aus dem Juniorhessenrat beim Hessenrat am Die Teilnehmenden am Juniorhessenrat 27. Juni 2021. GiP 23
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