Logistikstandort Sachsen-Anhalt

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Logistikstandort Sachsen-Anhalt
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Sachsen-Anhalt
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1. Management Summary                                                           6

2. Zahlen und Fakten zum Standort                                               8
      2.1   Grundlagen                                                          8

   2.2 		     Verkehrsbeziehungen und Verkehrsaufkommen                          8
   2.2.1      Straßengüterverkehr                                               12
   2.2.2      Schienengüterverkehr                                             16
   2.2.3      Kombinierter Verkehr                                             20
   2.2.4      Luftfrachtverkehr                                                 21
   2.2.5      Der Güterverkehr auf der Elbe, der Saale,
				          an den Kanälen und in den Häfen                                  23

   2.3        Im Fokus                                                         24
   2.3.1      Die Häfen an der Mittelelbe als
				          Hinterlanddrehscheibe für die Nord- und Ostseehäfen              24
   2.3.2      Die Luftfrachtdrehscheibe Leipzig/Halle                          28

      2.4     Entwicklung des Außenhandels Sachsen-Anhalts                     29

      2.5     Anforderungen der Schlüsselindustrien                            33
      2.5.1   Chemische Industrie                                              33
      2.5.2   Maschinen- und Anlagenbau                                        34
      2.5.3   Automobilzulieferindustrie                                       35
      2.5.4   Nahrungs- und Futtermittelindustrie                              35
      2.5.5   Energieproduktion, erneuerbare Energien                          36
      2.5.6   Holz- und Papierindustrie                                        36
      2.5.7   Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden                      37
      2.5.8   „Drehscheiben“                                                   38

3. Konzeptionelle Grundlagen                                                   40
      3.1   Mitteilung der Kommission „Aktionsplan Güterverkehrslogistik“      40
      3.2   Hochrangige Gruppe für Logistik auf europäischer Ebene initiiert   40
      3.3 „Aktionsplan Güterverkehr und Logistik“ der Bundesregierung           41
      3.4   Ausgewählte Logistikinitiativen der Bundesländer                    41
      3.5   Elbe/Oder zur Infrastrukturentwicklung                              41
Logistikstandort Sachsen-Anhalt
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4. Infrastruktur- und begleitende Maßnahmen                                     42
       4.1   Transeuropäisches Verkehrsnetz und Paneuropäische Korridore        42
       4.2   Straßen und Brücken                                                45
       4.3   Wasserstraßen und Häfen                                            47
       4.4 Eisenbahn und Knotenpunkte                                           52
       4.5   Luftverkehr                                                        58
       4.6 Kombinierter Verkehr                                                 59
       4.7   Unternehmensbezogene Verkehrsinfrastruktur                         61

5. Netzwerkbildung, Technologie und Forschung 			                               62
      5.1 		 Verknüpfung lokaler Netzwerke mit den
				 maritimen Logistiknetzwerken 			                                           62
      5.2 		 Netzwerkbildung in Mitteldeutschland 			                           63
      5.3 		 Standortförderung auf der Grundlage
				 neuer Technologien im Bereich Verkehr und Logistik 			                     66
      5.4    Forschungs- und Entwicklungsförderung
				 im Bereich Verkehr und Logistik 			                                        68

6. Bildung      				                                                            70
       6.1 		   Schulausbildung 			                                              71
       6.2      Aus- und Weiterbildung, Qualifizierung 			                       71
       6.3		    Akademische Ausbildung 			                                      72
       6.4      Sonstige Maßnahmen 			                                          74

7. Umwelt- und Klimaschutz			                                                   76
     7.1 		 Einsatz schadstoffarmer und sicherer Verkehrsträger 			             77
     7.2		 Lärmschutz			                                                        79
     7.3 		 Verkehrslenkung			                                                  80
     7.4 		 Aufbau einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Logistik   			   84
     7.5    Unterstützung der Transportwirschaft bei Inanspruchnahme des 			    85
            EU-Förderprogramms Marco Polo

8. Die Logistik.Initiative			                                                   86

9. Der Logistikbeirat beim Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr			     88
   des Landes Sachsen-Anhalt

10. Abkürzungsverzeichnis, Bild- und Kartennachweise 			                        90
Logistikstandort Sachsen-Anhalt
Logistikstandort Sachsen-Anhalt
Die Landesregierung will die Bedeutung Sachsen-Anhalts als bevorzugten Standort
für logistische Dienstleistungen erhalten und weiter ausbauen.

Die Voraussetzungen hierfür sind gut. Allein in den zurückliegenden drei Jahren
wurden Ausbauprojekte auf allen Verkehrsträgern verwirklicht, die Randbe-
dingungen für den Güterverkehr verbessert sowie neue Mobilitätsalternativen
geschaffen. Zukünftig wird sich die Entwicklung mehr als bisher auf Brennpunkte
konzentrieren. Dabei ist einerseits davon auszugehen, dass der Verkehrsträger
Straße seine Bedeutung beibehalten wird, andererseits sich aber rund um die
Straße herum fast alles verändern muss, um den sich abzeichnenden Anforde-
rungen gerecht zu werden. Die Herausforderungen der Energiewende, die auch
den Bereich Transport und Verkehr massiv treffen, dürfen dabei die Marktteil-
nehmer nicht überfordern.

Geht es nach dem Land, wird die Bedeutung der ökologischen Verkehrsträger
Schiene und Wasserstraße zunehmen. Denn nur in der Kombination der ver-
schiedenen Transportmöglichkeiten wird es gelingen, gerade die für Sachsen-
Anhalt wichtigen Seehafenhinterlandverkehre sowie die Ost-Westverkehre zu
binden und umzuschlagen. Nur wenn an den logistischen Schnittstellen nen-
nenswerte Wertschöpfung entsteht, werden unsere Verkehrswege auch in
Zukunft große Akzeptanz genießen. Dem dient auch die schrittweise Zurück-
führung aller schädlichen Emissionen.

Hierbei sieht sich Sachsen-Anhalt im Einklang mit den Zielen der europäischen
Verkehrspolitik und vertraut auf deren Umsetzung. Ausdruck dieser Haltung ist,
dass Unternehmen, die Projekte aus dem Programm Marco-Polo in Anspruch
nehmen wollen, Hilfe angeboten wird, außerdem das Engagement im euro-
päischen Projekt Chemlog Tracking und Tracing.

Das nunmehr überarbeitete Logistikkonzept berührt in bewährter Weise die
Schnittstellen zwischen dem Verkehrsbereich einerseits sowie Wirtschaft,
Umwelt und Wissenschaft andererseits. Um die Außendarstellung zu stärken,
ist ein neues Kapitel über die Aktivitäten der Logistikinitiative hinzugekom-
men. Die nunmehr 63 Maßnahmen verdeutlichen, dass Ziele sogleich in die
Praxis umgesetzt werden.

Der Logistikbeirat des Landes Sachsen-Anhalt mit Vertretern von Logistikunter-
nehmen, Verladern, Verbänden, sowie von Wissenschaft und Forschung hat sich
als unverzichtbares Bindeglied zur Logistikbranche entwickelt. Der Beirat blickt
mittlerweile auf eine fast fünfjährige, erfolgreiche Tätigkeit zurück.

Ich lade Sie ein, sich auf den nachfolgenden Seiten über die logistischen Aktivitäten
im Lande zu informieren.

Thomas Webel
Minister für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt
Logistikstandort Sachsen-Anhalt
1. Management Summary

    Trotz oder gerade wegen der durch den     Unternehmen und Distributionszen-
    technologischen Fortschritt beding-       tren aller Branchen in unserem Land.
    ten Veränderungen der Warenströme         Eine weitere Verbesserung der Stand-
    bleibt die Bedeutung der Transportwirt-   ortfaktoren kann zur Ansiedlung von
    schaft für das Wirtschaftswachstum        noch mehr Unternehmen mit Schwer-
    unbestritten. Weltweiter Warenaus-        punkt Veredlung und Weiterverarbei-
    tausch, ein steigendes Transportauf-      tung der eingehenden Güter beitragen
    kommen infolge der Vernetzung von         und damit die Wertschöpfung in der
    Unternehmen und Märkten, indivi-          Region vergrößern. Der über Straße
    duelle Kundenanforderungen, neue          und Schiene gut erschlossene Raum
    Kooperationsformen entlang der            Leipzig/Halle mit dem Flughafen als in-
    logistischen Wertschöpfungskette,         ternationaler Logistikdrehscheibe wird
    die Entwicklung neuer Technologien        zur führenden Kompetenzregion für
    für Informationsfluss und Waren-          Verkehr und Logistik in Mitteldeutsch-
    verfolgung sowie zunehmende Just-         land. Das Land wird das „Netzwerk
    in-time/Just-in-sequence-Anforderun-      Logistik Leipzig-Halle“, bestehend aus
    gen - das alles lässt die Logistikbran-   dem Flughafen und den im Umfeld
    che überproportional wachsen.             tätigen Logistik-Unternehmen, weiter
    Im Wirtschaftsraum Sachsen-Anhalt         unterstützen. Gleichzeitig bietet das
    haben die Öffnung der Märkte und die      mitteldeutsche „Chemiedreieck“ um
    Beseitigung von Handelshemmnissen         Halle mit seinem überproportionalen
    in den EU-Beitrittsstaaten eine beein-    Wirtschaftswachstum einen großen
    druckende wirtschaftliche Dynamik be-     Markt für die Logistikbranche. Eine
    wirkt. Sachsen-Anhalt als Teil Mittel-    solch positive Entwicklung wird auch
    deutschlands mit seiner ausgezeichnet     für den Raum Magdeburg erwartet,
    ausgebauten Infrastruktur versteht sich   gestützt auf Ausbau und Ertüchtigung
    als „Tor zum Osten“. Dafür sprechen       der Wasserstraßeninfrastruktur und
    auch die zahlreichen vollzogenen oder     des größten Binnenhafens der neuen
    geplanten Ansiedlungen von Logistik-      Bundesländer. Ein Zusammenwirken
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Logistikstandort Sachsen-Anhalt
der Binnenhäfen in Sachsen-Anhalt er-      Dieser Weg muss konsequent fortge-
öffnet die Chance, eine logistische Hin-   setzt und mit dem Einsatz von Logistik
terlanddrehscheibe für die deutschen       affinen Anwendungen effizient unter-
Seehäfen anzubieten. Das Land arbei-       stützt werden, zum Beispiel durch Gali-
tet intensiv an Kooperationen auf allen    leo in Verknüpfung mit RFID oder tele-
Ebenen mit dem Ziel ein leistungsfähi-     matischen Systemen. Hinzu kommt
ges Netzwerk im „nassen Bereich“ zu        die Umstellung der Energiewende im
schaffen. Infrastrukturbetreibern und      Transportbereich mittels Elektromobi-
Politik obliegt es, die Kooperation mit    lität. Entsprechend qualifiziertes Per-
wichtigen maritimen Logistikzentren        sonal ist ein dritter ausschlaggebender
wie den deutschen Nord- und Ostsee-        Standortfaktor für die Logistikbran-
häfen zu intensivieren, damit die Häfen    che. Um auch zukünftig dem Bedarf
an Elbe und Kanälen ihre Potenziale voll   gerecht zu werden, sind Maßnahmen
ausschöpfen können. Die Verkehrsin-        von der Imagewerbung für die Bran-
frastruktur ist ein bestimmender Fak-      che bis zur Umschulung von Arbeits-
tor im Wachstumsmarkt Logistik. Mit        kräften erforderlich. Das Image der
Blick auf die wachsende Bedeutung          Logistikbranche ist auch beim vierten
länderübergreifender und multimoda-        Schwerpunkt „Umwelt- und Klima-
ler Transportketten muss sie auch im       schutz“ von Bedeutung.
gesamteuropäischen Maßstab wei-            Die Branche wird dabei von der Nut-
terentwickelt werden. An der damit         zung moderner umweltfreundlicher
verbundenen Wertschöpfung wird             Technologien profitieren. Auf EU- und
Sachsen-Anhalt teilnehmen, wenn            Bundesebene sind Umwelt- und Klima-
das Land frühzeitig die Weichen für        schutz ein Schwerpunktthema.
die eigene Leistungskompetenz in-          Ökologische Verkehrsträger bestim-
nerhalb des Standortes stellt.             men mehr und mehr die europäische
                                           Verkehrspolitik. Die jüngst erfolgte
Um nicht nur Transitland zu bleiben,       Ausweisung eines TEN-Korridors Elbe
sind fünf Aufgabenfelder zu einem          zeigt, dass Land und EU diesbezüglich
attraktiven Gesamtkonzept zu ent-          dieselben Ziele verfolgen. Ungeachtet
wickeln:                                   der Neuklassifizierung der Bundes-
Neben der Verkehrsinfrastruktur ge-        wasserstraßen, die das Wasserstraßen-
hören dazu die Entwicklung zukunfts-       system Ost benachteiligt, wird sich
weisender Technologien und Basisan-        das Land offensiv für eine volle Ost-
gebote für den Wissenstransfer, gut        West und Nord-Süd Durchgängigkeit
ausgebildete Fachkräfte und die nach-      des Wasserstraßensystems insgesamt
haltige Kombination aus ökologischen       einsetzen. Landesmaßnahmen wer-
und ökonomischen Faktoren. Der             den auf die jeweiligen Programme
bisherige Ausbau der Verkehrsinfra-        von Bund und EU abgestimmt und
struktur trägt bereits Früchte, sicht-     stärker als bisher auf Verkehrsverla-
bar in zahlreichen gewerblichen An-        gerung auf die Schiene und auf die
siedlungen in der Region.                  Wasserstraße ausgerichtet.
                                                                                     7
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2. Zahlen und Fakten zum Standort

    2.1      Grundlagen                       Das BMVBS hat zudem eine Analyse
                                              der deutschlandweiten Verkehrsver-
    In die Zahlen und Fakten zum Stand-       flechtung für den Prognosehorizont
    ort Sachsen-Anhalt sind Daten aus         2025 ausgehend vom Basisjahr 2004
    aktuell vorliegenden Verkehrsprog-        vorgelegt. Sie erweitert den Planungs-
    nosen für den Zeitraum bis 2025 ein-      horizont gegenüber früheren Stud-
    geflossen. Für die Grundlagendaten        ien zu Grunde liegenden Prognosen
    selbst wurden darüber hinaus folgen-      deutlich und bestätigt das Wachs-
    de Reihen herangezogen:                   tum des Güterverkehrs trotz Abnah-
                                              me der Gesamteinwohnerzahl. Der im
    g     Kraftfahrt-Bundesamt:               Jahr 2009 von der Bundesregierung
          VD 2 Verkehrsverflechtung,          beschlossene „Aktionsplan Güterver-
          vormals Fachserie 8, Kraftverkehr   kehr und Logistik“ berücksichtigt diese
          und Verkehrsverflechtung            Entwicklung und will eine Weichen-
          Land Sachsen-Anhalt                 stellung für die Verkehrspolitik ins-
                                              gesamt vornehmen.
    g     Statistisches
          Bundesamt Wiesbaden:                2.2    Verkehrsbeziehungen
          Fachserie 8, Reihe 2                       und Verkehrsaufkommen
          Eisenbahnverkehr
                                              Sachsen-Anhalt ist ein wirtschaftlich
    g     Statistisches Landesamt:            und dynamisch wachsendes Bundes-
          Statistischer Bericht/Fachserie     land, gekoppelt an eine hervorragend
          Binnenschifffahrt                   ausgebaute und moderne Verkehrsin-
                                              frastruktur. Diese gute Voraussetzung
                                              sowie die optimale Lage im Herzen
                                              Europas und in der Nähe der osteuro-
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päischen Märkte bedeuten auch einen         freundliche Verkehrsträger zu ver-
hohen Anstieg der Waren- und Güter-         lagern. Auch der Ausbau der Schienen-
bewegungen in Verbindung mit einem          infrastruktur durch die DB Netz AG
stetig steigenden Verkehrsaufkommen.        hat dazu beigetragen.
Auf dem Gebiet der Bundesrepublik           Besonderen Anteil an dieser Entwick-
Deutschland wird sich das Transport-        lung hat der Bahnversand Sachsen-
aufkommen bis zum Jahr 2025 im Gü-          Anhalts zu den deutschen Seehäfen,
terfernverkehr um 48% und die Trans-        der 2011 ein Volumen von 3,3 Mio. t
portleistung um 74% erhöhen. Allein         erreichte.
beim Straßengüterverkehr wächst das         Insbesondere im internationalen Güter-
Transportaufkommen um 55%, bei der          verkehr wird in den kommenden Jahren
Verkehrsleistung um 84%. Im gleichen        mit einem weiteren Anstieg gerechnet.
Zeitraum wird beim Verkehrsträger           Im Jahr 2011 wurden 34 Mio. t Güter
Schiene eine Steigerung der Verkehrs-       unterschiedlicher Art exportiert.
leistung um 65% erwartet, Transport-        Die Mittelfristprognosen gehen von
aufkommen und -leistung bei der             weiteren Zuwächsen bei der Bahn
Binnenschifffahrt wachsen um 20%            aus, welche die bisherige positive Ent-
beziehungsweise 26%.                        wicklung konsolidieren werden. Auch
Im Land selbst ist eine ähnliche Ent-       die Binnenschifffahrt wird an der Ent-
wicklung absehbar, auch wenn konjunk-       wicklung partizipieren. Naturbedingte
turell bedingte Einflüsse, zunehmende       Ereignisse wie Hoch- aber auch Nied-
Transportweiten und die Verringe-           rigwasser oder Eisgang verursachen
rung der Sendungsgrößen zu zeitwei-         jährliche Schwankungen (Tab. 4, S. 24).
ligen Abschwächungen oder Stagnation        Im Containerumschlag der drei wich-
vor allen im Straßengüterverkehrsauf-       tigsten Häfen Sachsen-Anhalts ist
kommen geführt haben.                       ein kontinuierlicher Anstieg von an-
Insgesamt ist der Güterverkehr auf der      fangs 11 500 TEU im Jahr 2000 auf
Straße im Betrachtungszeitraum 2007         rund 126 650 TEU im Jahr 2011 zu ver-
bis 2010 leicht rückläufig. Er liegt aber   zeichnen. Von der Aufnahme des Um-
mit 82,6 % Anteil am Verkehrsaufkom-        schlags LKW/Bahn an den trimodalen
men im Land (Tab. 1 und 2, S. 10) unver-    Standorten Halle und Aken sowie von
ändert an der Spitze aller Verkehrs-        der Inbetriebnahme des Container-
träger. Das Aufkommen der Bahn in           terminals im Hansehafen Magdeburg
Sachsen-Anhalt ist verglichen mit 2007      gehen erhebliche Wachstumsimpulse
nochmals um 20 % angestiegen. Somit         aus (Tab. 5, S. 24). Dies bedeutet, dass
ist Sachsen-Anhalt deutschlandweit          die trimodalen Standorte für zukünf-
mit 10% Güterumschlag auf der Schie-        tigen Anforderungen an den Seehafen-
ne die Nummer 3 unter den Bundes-           Hinterlandverkehr weiterentwickelt
ländern, ein hervorragendes Ergebnis        werden müssen.
der Bemühungen von Bund und Land            Mit weiteren positiven Effekten ist
und entsprechender Förderprogram-           durch den möglichen Bau des Saale-
me, den Güterverkehr auf umwelt-            seitenkanals und der Weiterentwick-
                                                                                       9
Tabelle 1 Güterverkehrsaufkommen in Sachsen-Anhalt (in Mio. t)

       Verkehrsträger                                   2000      2002       2004      2006    2008     2009    2010
      Schiene                                           30,4      36,4        42,8      45,9    34,3     41,4    42,5
      Binnenwasserstraße                                  6,7       6,1        7,0       7,5     6,9      6,5     7,2
      Straße                                            268,6    240,4       251,3     245,0   249,0    235,3   235,1
      Gesamt                                            305,7    282,9       301,1     298,4   290,2    283,2   284,8

     Quellen: Statistisches Landesamt bis 2006
              Statistisches Bundesamt ab 2007

     Tabelle 2 Modale Anteile am Güterverkehrsaufkommen in Sachsen-Anhalt (in %)

      Verkehrsträger                                    2000      2002       2004      2006    2008     2009    2010
      Schiene                                            10,0      12,8       14,2      15,4     11,8    14,6    14,9
      Binnenwasserstraße                                  2,2       2,2         2,3      2,5     2,4      2,3     2,5
      Straße                                             87,8      85,0       83,5      82,1    85,8     83,1    82,6

     Quelle: Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt

     Güterumschlag ausgewählter Güterabteilungen (NST 2007) nach Verkehrs-
     trägern in Sachsen-Anhalt (Versand/Empfang) in Mio. t im Jahr 2010

     Diagramm 3.1                 Schiene

                                                                 1 401
                                   6 101

                                                                                               8 692

                                                                                               447

                                             19 671

     Quellen:
       * Neue Gütersystematik ab 2009
      ** Statistisches Bundesamt (Binnenschiff, Bahn)
     *** Kraftfahrzeugbundesamt (Straße)
10
Diagramm 3.2      Binnenwasserstraße

                             623 090

       659 150                                             2 391 450

   437 968

                                1 705 966

Diagramm 3.3      Straße

                                            11 734 246

                21 776 024

    3 478 048

                                                         43 161 307
                17 551 604

    Landwirtschaft                             Kokerei und Mineralölerzeugnisse

    Erze, Steine und Erden                     Chemische Erzeugnisse

    Nahrungs- und Genussmittel
                                                                                  11
lung der landesbedeutsamen Häfen          Hamburg (für das Jahr 2015 werden
     an den Binnenwasserstraßen Sachsen-       18 Mio. TEU prognostiziert), und der
     Anhalts zu rechnen. Der vom Land          beschränkten Kapazitätsreserven der
     Sachsen-Anhalt eingeschlagene Weg,        Verkehrsträger Schiene und Straße
     Warentransporte auf die Schiene und       ist mit einer Erhöhung der Container-
     die Binnenwasserstraße zu verlegen,       transporte per Binnenschiff zu rech-
     schlägt sich auch im Modal Split          nen. Die internationale Wasserstraße
     nieder. Die Tabelle 2 auf Seite 10 un-    Elbe mit der ab 2010 angestrebten
     terstreicht den genannten Aspekt.         Fahrrinnentiefe von ganzjährig 1,60 m
     Letztgenannte Verkehrsträger pro-         und mehr (345 Tage im Jahr) von Dres-
     fitieren von den Zuwächsen des Ge-        den bis Geesthacht bietet sich dabei
     samtverkehrsaufkommens.                   als leistungsfähige Hinterlandanbin-
     Insgesamt hat die Verteilung der Trans-   dung mit freien Kapazitäten an. In ei-
     porte auf Schiene, Wasserweg oder         ner Studie über das schifffahrtsaffine
     Straße bezogen auf die jeweilige In-      Potenzial des Elbstromgebietes wird
     dustriebranche sehr unterschiedliche      sogar ein Potenzial von 5 % des Con-
     Ausprägungen. Während bei der             tainerumschlags im Hamburger Ha-
     chemischen Industrie die Eisenbahn        fen für möglich gehalten.
     einen wichtigen Transportdienstleis-
     ter darstellt, ist das Binnenschiff bei   2.2.1    Straßengüterverkehr
     Erzen, Steinen, Erden sowie Bergbau-
     erzeugnissen ein wichtiger Transpor-      Das Straßennetz des überörtlichen
     teur. Allgemein ist jedoch das Auf-       Verkehrs im Bundesland Sachsen-An-
     kommen auf der Straße am höchsten         halt (Abb. 1, S. 13) umfasst mit Stand
     (Diagramme 3.1, 3.2 und 3.3 auf den       1. Januar 2012 insgesamt 10 984 km,
     Seiten 10-11) .                           davon sind 2 613 km Bundesfern-
                                               straßen (darunter 407 km Autobah-
     Für das Jahr 2015 werden demnach          nen), 4 057 km Landesstraßen und
     4,6 Mio. t südlich und 3,8 Mio. t nörd-   4 314 km Kreisstraßen.
     lich von Magdeburg erwartet. Bei          Die Straßeninfrastruktur besitzt so-
     dieser beachtlichen Prognose wurde        mit derzeit 10 984 km überörtliche
     das zukünftige Transportaufkommen         Straßen. Der Anteil der um- und aus-
     auf der Saale noch nicht berück-          gebauten oder erneuerten Strecken
     sichtigt. Mit dem Ausbau der Saale        beträgt bei Bundesstraßen 96 %, bei
     mittels des Saale-Seitenkanals bei        Landesstraßen erst 57 %.
     Tornitz können die Erwartungen mit-       Der Ausbaubedarf bei Landesstraßen
     telfristig nach oben korrigiert wer-      liegt damit wesentlich höher. Die lang-
     den. Auch das dynamisch wachsende         fristige Verkehrsentwicklung stellt
     Containeraufkommen blieb weitge-          jedoch unverändert große Anforde-
     hend unberücksichtigt. Aufgrund der       rungen an die Straßeninfrastruktur.
     weiter wachsenden Containerum-            So erwarten alle vorliegenden Prog-
     schläge, beispielsweise im Seehafen       nosen für Deutschland in den nächsten
12
13
Jahren generell einen fortgesetzten       Von der 127 km langen Gesamtstre-
     Wachstumstrend im Straßengüter-           cke der B 6n in Sachsen-Anhalt sind
     verkehr, sowohl im Transportaufkom-       von der Landesgrenze Niedersachsen/
     men als auch in den Transportweiten.      Sachsen-Anhalt bis zur A 14, Anschluss-
     Deutschland wird durch seine zen-         stelle Bernburg, inzwischen rund zwei
     trale Lage und seinen Status als Flä-     Drittel unter Verkehr. Damit wird eine
     chenland für den Transitverkehr noch      leistungsfähige West-Ost-Verbindung
     mehr Bedeutung erlangen. Durch            hergestellt. Sie hat besonders für die
     veränderte Gestaltung des Transport-      Entwicklung der Harzregion große
     ablaufs und mit Bildung logistischer      Bedeutung. Europäische Union, Bund
     Netzwerke wie Verteilerverkehren, ist     und Land stellten für den Neubau der
     auch im Nahbereich (bis 50 km) von        B 6n insgesamt rund 650 Mio. € zur
     einer Zunahme der beförderten Gü-         Verfügung. Mehrere Ortsumgehun-
     termenge und der Transportleistung        gen des vordringlichen Bedarfs des
     auszugehen.                               Bedarfsplanes für die Bundesfernstra-
     Bei den Bundesautobahnen konzen-          ßen durchlaufen gegenwärtig die un-
     trieren sich in Sachsen-Anhalt die        terschiedlichen Vorbereitungsphasen.
     Arbeiten beispielsweise auf die Um-       Der Finanzierungsrahmen wird durch
     setzung der A 143 zwischen der Auto-      den IRP bis 2015 vorgegeben.
     bahnanschlussstelle Halle-Neustadt
     und der Anbindung an die A 14 Auto-
     bahndreieck Nord als dem letzten
     Teilabschnitt der VDE-Straße. Hier
     läuft noch das ergänzende Bau-
     rechtsverfahren. Die sonstigen VDE-
     Projekte Straße – Erweiterung bzw.
     Neubau – wie der sechsstreifige Aus-
     bau der A 2 und A 9, der Neubau der
     A 14 zwischen den Oberzentren Mag-
     deburg und Halle sowie die Südharz-
     autobahn A 38 sind in Betrieb.
     Die A 71 ist als VDE-Projekt abge-
     schlossen. Die Fertigstellung des Teil-
     abschnittes (VDE-Zubringerprojekt) von
     Heldrungen bis zum Autobahndrei-
     eck Oberröblingen ist für 2012 vor-
     gesehen. Der Lückenschluss der A 14
     zwischen Magdeburg und Schwerin
     hat ebenfalls begonnen. Allerdings
     werden Erhaltungsleistungen an den
     bestehenden Autobahnen bereits jetzt
     und auch zukünftig spürbar zunehmen.
14
Aufgrund des bereits erreichten hohen   rechte, den tatsächlichen Verkehrsbe-
Ausbaugrades stehen überdies Erhal-     lastungen passende Ausbau beste-
tungsleistungen sowie der Um- und       hender Fahrbahnen. Maßgeblich für
Ausbau von Ortsdurchfahrten bei Bun-    eine bedarfsgerechte Verkehrsinfra-
desstraßen in Zusammenarbeit mit        struktur ist die Qualität des Brücken-
Kommunen und Versorgungsunter-          bestandes, die sich im Wesentlichen
nehmen im Vordergrund. Bisher wur-      über die Kenngrößen Tragfähigkeit,
den 56 Ortsumgehungen und Teilab-       Altersstruktur und Zustandsnote be-
schnitte von Ortsumgehungen mit         schreiben lässt. Brücken im Verlauf
einer Gesamtlänge von rund 500 km       von Bundesautobahnen wurden in
und einem Investitionsaufwand von       Sachsen-Anhalt komplett erneuert.
1,6 Mrd. € realisiert.                  Daher konzentrieren sich gegenwär-
Weitere 3 Abschnitte von Ortsumge-      tige Instandsetzungsleistungen auf
hungen mit einer Länge von 17 km und    Brücken an Bundes- und Landesstra-
Investitionskosten von rund 94 Mio. €   ßen, wobei ihr Bauwerkszustand an
sind im Bau. Hierzu zählt die Elbe-     Landesstraßen wesentlich schlechter
brücke Schönebeck.                      ist. Der daraus dringend erforderliche
Schwerpunkte im Landesstraßennetz       Bedarf ist erkannt und wird schritt-
sind die Erhaltung und der regelge-     weise abgebaut.

                                                                                 15
2.2.2 Schienengüterverkehr                 gute Chancen auch für kleinere EVU´s
                                                gibt, in diesem Markt erfolgreich zu be-
     Die Streckenlänge des Schienennetzes       stehen, wobei nicht nur chemische Pro-
     im Land umfasst mit Stand 1. Januar        dukte, sondern auch Steine und Erden
     2012 1 933 km der DB Netz AG und           wie zum Beispiel bei der Lappwaldbahn
     1 136 km nichtbundeseigene Eisenbah-       transportiert werden. In Sachsen-An-
     nen. Es werden etwa 800 km aus-            halt sind derzeit 16 dieser EVUs tätig.
     schließlich für den Güterverkehr ge-       Wichtige Schienengüterverkehrsknoten-
     nutzt und davon sind 226 km öffent-        punkte befinden sich an den Stand-
     lich zugänglich. Die Netzflächendichte     orten Magdeburg, Halle, Dessau-Roß-
     liegt mit 18,3 km/100 km2 über dem         lau, Stendal, Bitterfeld-Wolfen, sowie
     Durchschnitt der neuen Bundesländer.       in Wittenberg-Piesteritz, Schkopau und
     Pünktlichkeit und Flexibilität sind wie    Großkorbetha.
     beim Straßengüterverkehr oberster An-      Mit Stand 01.01.2012 sind im Land Sach-
     spruch. Unabhängig davon, ob es sich       sen-Anhalt 95 öffentliche beziehungs-
     um hochwertige Industrie- oder Kon-        weise kundenbezogene überwiegend
     sumgüter handelt, erwarten Versender       von DB Schenker Rail bediente Güter-
     und Empfänger beim Transport auf der       verkehrsstellen vorhanden.
     Schiene eine hohe Sicherheit und Zu-       Die zukünftige Zugbildungsanlage in
     verlässigkeit. Im Ganzzugverkehr sind in   Halle, der Rangierbahnhof in Magde-
     Sachsen-Anhalt die meisten großen Gü-      burg-Rothensee sowie der für die Che-
     terverkehrsunternehmen vertreten. Ne-      mieindustrie wichtige Güterbahnhof
     ben den DB-Konzernunternehmen DB           Großkorbetha gehören beispielsweise
     Schenker Rail, RBH und MEG sind dies       zu den Güterverkehrsstellen. Sie bilden
     beispielsweise die Unternehmen der         gemeinsam das Rückgrat des Schienen-
     Captrain (RBB/ITL), SBB Cargo Deutsch-     güterverkehrs (Abb. 2, S. 17, Übersicht
     land, TXLogistik, CTL, Pressnitztalbahn,   S. 18-19 und Abb. 17, S. 55). Darüber hin-
     InfraLeuna, die Havelländische Eisen-      aus schaffen die trimodal aufgestellten
     bahn (hvle) sowie Häfen und Güterver-      fünf landesbedeutsamen Häfen und
     kehr Köln. Im Einzelwagenverkehr ist       der trimodale Flughafen Leipzig/Halle
     DB Schenker Rail das einzige EVU, dass     als Schnittstellen gute Voraussetzun-
     flächendeckend diese Leistung anbietet,    gen für den Kombinierten Verkehr.
     dabei werden die großen Werks- und         Um den gestiegenen Anforderungen
     Industriebahnen an den Chemiestand-        des Güterverkehrs auch künftig ge-
     orten Wittenberg-Piesteritz, Bitterfeld,   recht zu werden, müssen aber Maß-
     Schkopau und Großkorbetha sowie            nahmen zur weiteren Elektrifizierung
     der Railport Halle eingebunden. An         von Strecken, zur Erhöhung der Höchst-
     den Chemiestandorten Wittenberg-           geschwindigkeit, zum zweigleisigen
     Piesteritz (SKW), Bitterfeld (Regiobahn    und bedarfsgerechten Ausbau von Stre-
     Bitterfeld-Berlin), Schkopau (Mittel-      cken sowie zur Vermeidung des Rück-
     deutsche Eisenbahn) und Großkorbe-         baus von Schieneninfrastruktur umge-
     tha/Leuna (InfraLeuna) werden von          setzt werden. Die Elektrifizierung sollte
     den Werksbahnbetreibern die Güter          auf hoch frequentierten Güterverkehrs-
     an die Ladestellen des KV-Verkehrs         strecken im Interesse einer Schnittstel-
     und konventionellen Wagenladungs-          lenoptimierung perspektivisch bis in die
     verkehrs verbracht. Dies zeigt, dass es    „letzte Meile“ umgesetzt werden.
16
17
Nr. Güterverkehrsstelle         Bahnstrecke/Schnittstelle            Bemerkung
     01  Aken (Elbe)                Köthen-Halle,                          Hafen Aken
     		                             Halle-Magdeburg/ Köthen, Elbe, A9
     02  Altengrabow                Altengrabow- Magdeburg                 EW, GZ Militär
     03  Baalberge                  Bernburg-Köthen-Halle
     04 Barby                       Magdeburg-Halle, Elbe                  GZ
     05  Bebitz                     Bernburg-Halle
     06 Bernburg                    Bernburg-Köthen-Halle, Saale
     07  Bernburg-Zementwerk        Bernburg-Köthen-Halle, Saale           Chemische Erzeugnisse
     08 Bitterfeld                  Berlin-Halle-Leipzig, B 100            GZ Wittenberger Agrarhandel
     09 Bitterfeld Nord             Berlin-Halle-Leipzig, B 100
     10  Blankenburg (Harz)         Halberstadt-Magdeburg, B 6n
     11  Blankenburg (Harz) Nord Halberstadt-Magdeburg, B 6n               Fels Werke, Transgas
     12* Blumenberg                 Magdeburg-Halberstadt, B 81            Ldst. Westfalen AG
     13  Bodendorf                  Weferlingen Haldensleben               GZ Firma Haniel
     14  Braunsbedra                Merseburg-Halle-Erfurt, A 38
     15* Bülstringen                Magdeburg-Haldensleben                 Ldst.
     16  Buna-Werke Schkopau        Halle-Frankfurt, A 38, B 91            Chemische Erzeugnisse
     17  Burg                       Berlin-Magdeburg, Elbe-Havel-Kanal Militär, EW Rail Technology
     		                             A 2, B 1                               GZ Bahnbau
     18  Coswig (Anhalt)            Wittenberg-Dessau, Elbe                GZ
     19  Dessau-Roßlau Hbf          Magdeburg-Leipzig, Berlin-Leipzig, A 9 Halb- und Fertigwaren
     20* Dessau-Roßlau (Elbe)       Elbe, A 9                              Schiffswerft
     21* Dessau-Roßlau (Elbe) Gbf		                                        Bahnbau
     22  Dessau-Roßlau-Rodleben
     23* Dessau-Waggonbau                                                  Ldst.
     24  Dodendorf                  Magdeburg-Halberstadt, A 14
     25  Flechtingen                Magdeburg-Oebisfelde, Mittellandkanal           GZ
     26  Forsthaus Eiche
     27  Gardelegen                 Berlin-Hannover, B 71, B 188
     28  Genthin                    Elbe-Havel-Kanal, A 2, B 1, B 107
     29  Großkorbetha               Halle-Frankfurt, A 38, A 9
     30  Halberstadt                Halberstadt-Halle, B 6n, B 81, B 31    GZ, Bahnbau
     31  Haldensleben               Magdeburg-Oebisfelde
     		                             Mittellandkanal, B 71
     32* Haldensleben Euroglas      Magdeburg-Oebisfelde                   Ldst. Euroglas
     33  Halle-Güterbahnhof         A 9, A 14, A 38, A 143, Saale          Zoll
     34  Halle-Güterbahnhof
         Railport Nord
     35  Halle-Güterbahnhof
         Railport Süd
     36  Halle-Ammendorf
     37* Halle-Diemitz		                                                   Güterwagen Servicestelle
     38  Halle-Trotha KV            Halle-Aschersleben                     KV
     39  Hassel (Landkreis Stendal) Hassel-Stendal                         EW, GZ Militär
     40 Hettstedt                   Magdeburg-Erfurt, B 180                KML, Eisen und Stahl
     41  Holzdorf (Elster)          Riesa-Falkenberg, B 187                EW, GZ Militär
     42* Ilberstedt                 Bernburg-Halle, A 14, B 6n             Ldst. Firma Schröder Gas
     43  Ilsenburg                  Halberstadt- Braunschweig, B 6n
     44* Ilsenburg                  Halberstadt- Braunschweig, B 6n        Ldst. Grobblech GmbH
     45  Karsdorf                   Karsdorf-Naumburg                      GZ
     46 Königsborn                  Magdeburg-Berlin-Dessau, B 184
     47  Könnern                    Halle-Bernburg, A 14
     48 Könnern, Zuckerfabrik
     49 Köthen                      Magdeburg-Halle-Leipzig, A 9
18
Nr. Güterverkehrsstelle                     Bahnstrecke/Schnittstelle         Bemerkung
50          Landsberg b. Halle          Berlin-Halle, A 9
51          Letzlingen		                                                       EW, GZ Militär
52          Leuna-Werke I               Halle-Frankfurt
53          Leuna-Werke II              A14, A 38, A 9
54          Lochau,Werkbahnhof		                                               GZ
55          Lutherstadt-Wittenberg      Berlin-Halle-Leipzig
56          Lutherst.-Wittb.-Piesteritz B 2, B 187                             Chemische Erzeugnisse
57          Magdeburg-Buckau            Wasserstraßenkreuz, Elbe
58          Magdeburg-Hafen             Mittellandkanal, Elbe-Havel-Kanal      NORDLAMM
59          Magdeburg-Hafen             Mittellandkanal, Elbe-Havel-Kanal      MUT, Umschlag Tanklager
60          Magdeburg-Hafen             Mittellandkanal, Elbe-Havel-Kanal      Trennungsdamm
61          Magdeburg-Rothensee         A 2, A 14
62          Merseburg                   Halle-Frankfurt, A 14, A 38, A 9, B 91 GZ, Bahnbau
63          Nachterstedt-Hoym           Halberstadt-Halle, B 6n
64          Nauendorf (Saalkreis)       Halle-Aschersleben                     GZ
65          Niedergörne                 Stendal- Arneburg, Elbe
66          Oebisfelde                  Berlin-Hannover                        GZ, Bahnbau
67          Profen                      Zeitz-Leipzig, B 2                     Mineralische Brennstoffe
68          Quedlinburg                 Halberstadt-Magdeburg, B 6n            GZ, MDB
69*         Queis		                                                            Ldst.
70          Querfurt                    Querfurt-Merseburg, A 38, B 180, B 250 MEG
71          Röblingen am See            Halle-Eisleben, A 38, B 80
72          Rosslau (Elbe)              Magdeburg-Dessau-Leipzig, Elbe         Schiffswerft
73          Rosslau (Elbe) Gbf		                                               Bahnbau
74          Rosslau-Rottleben
75*         Rothenburg (Saale)		                                               Ldst. Drahtwerk
76          Rottleberode-Süd            Leipzig-Halle-Kassel
77          Sachsendorf bei Calbe       Magdeburg-Halle                        GZ
78          Salzwedel                   Stendal Uelzen, B 71 B 248             Bahnbau
79          Schönebeck (Elbe) Gbf       Magdeburg-Halle-Leipzig, Elbe, A 14
80          Schönebeck (Elbe) Hafen
81          Schönhauser Damm            Berlin-Hannover                        EW, GZ Militär
82          Schraplau                   Halle- Eisleben, A 38
83*         Staßfurt                    Magdeburg-Aschersleben, A 14, B 6n Ldst.
84          Staßfurt Gbf
85          Stendal                     Berlin-Hannover,Magdeb.-Wittenb. B 188
86          Tangerhütte                 Magdeburg-Stendal                      EW, GZ Militär
87          Teuchern                    Zeitz-Weißenfels, A 9, B 91
88          Teutschenthal               A 143, A 38
89          Tröglitz                    Zeitz-Altenburg
90          Wählitz MIBRAG		                                                   MEG, GZ, Kohle
91          Wanzleben                   Magdeburg-Halberstadt, B 180           Nahrungs- u. Futtermittel
92*         Wanzleben Zuckerfabrik		                                           Ldst.
93          Zeitz                       Halle-Leipzig, A 9 B 2 B 180
94          Zerben                      Berlin-Magdeburg, B 1
95          Zielitz                     Magdeburg-Hamburg                      Kaliwerk

Quelle: DB Schenker, Produktionszentrum Halle

*       -   Einzelkunde
EW      -   Einzelwagen
Gbf     -   Güterbahnhof
GZ      -   Ganzzug
KML     -   Kreisbahn Mansfelder Land
Ldst.   -   Ladestelle/Kundenbezogen- nicht öffentlich
MEG     -   Mitteldeutsche Eisenbahngesellschaft
                                                                                                           19
2.2.3 Kombinierter Verkehr                Das Land Sachsen-Anhalt besitzt gut
                                               ausgebaute trimodale Terminals für
     Als Kombinierter Verkehr wird der         den Kombinierten Verkehr (Tab. 3, S. 21).
     Gütertransport mit zwei oder meh-         Mit der geplanten Erweiterung des
     reren Verkehrsträgern ohne Wech-          KTSK bei Schkopau ab dem Jahr 2013
     sel des Transportgefäßes bezeichnet.      werden die Voraussetzungen ge-
     Wesentliche Voraussetzung für seine       schaffen, um weitere Verlagerungen
     Leistungsfähigkeit sind die Schnitt-      von Verkehrsströmen von der Che-
     stellen zwischen den Verkehrsträgern      mieindustrie und anderen Industrie-
     als Bestandteil eines logistischen Kon-   zweigen zu ermöglichen.
     zeptes zum Aufbau kompletter Trans-
     portketten. Die Landesregierung von       Im Rahmen der Weiterentwicklung
     Sachsen-Anhalt unterstützt solche         des Großraums Halle-Leuna-Schko-
     effizienten „logistischen Schnittstel-    pau zu einer dezentralen Terminal-
     len“ in Zentren des Transportaufkom-      drehscheibe in Mitteldeutschland
     mens. Vorgesehen ist eine Förderung       wird auch der Neubau eines weiteren
     von logistischen Schnittstellen ent-      Terminals für den Kombinierten Ver-
     lang der prioritären TEN-Strecken         kehr mit nationaler und internationa-
     sowie des im Ausbau befindlichen          ler Ausrichtung in Erwägung gezogen.
     Güterverkehrskorridors Ost. Hierzu        Die Planungen werden umgesetzt,
     sollen europäische Förderprogramme        sobald die Kapazitätsauslastung der
     genutzt werden.                           Terminals erreicht ist.

20   Abb. 3 KV - Terminal Halle/Saale
Tabelle 3 Öffentliche Terminals des “Kombinierten Verkehrs“ (KV) in Sachsen-Anhalt

 Standort Verkehrsträger Schnittstellen                                           Umschlagtechnik/
 			                                                                              Einrichtungen/Services

  Hafen       Trimodal        Köthen-Halle/Magdeburg,                             Schwergutkran
  Aken        Schiene/Straße/ B 187 a, in Nähe A 9, A 14,                         Containerkran
              Wasserstraße    Elbe-Containerlinie (ECL 2000)                      2 Reachstacker
 		                           L 63 Aken-Dessau                                    - 3 Ladegleise
 			                                                                              - Containerdepot, -service
 			                                                                              - Abstellflächen
 			                                                                              - Gefahrgutbereich

 Haldensleben Trimodal        Hannover-Magdeburg-Berlin,                          2 Portalkräne, 2 Reachstacker
 Stadthafen   Schiene/Straße/ A 2, A 14, B 71,                                    - Abstellflächen
              Wasserstraße    Börde Container Feeder                              - Bandanlage
 		                           Rhein-Umschlag KG                                   - Containerstuffing
 			                                                                              - Containerspezialequipment

  Hafen
  Trimodal        Halle-Bremerhaven/Hamburg,                                      3 Reachstacker
  Halle-Trotha
  Schiene/Straße/ Halle-Leipzig-Dresden,                                          - Abstellflächen
  Wasserstraße    A 9, A 14, A 143, B 6, B 100                                    - Containerservice
 			                                                                              - Gefahrgutbereich
 			                                                                              - 20 Reeferplätze
 			                                                                                Kühlcontainer

 Hafen   Trimodal                               Magdeburg-Bremen/Hamburg, Portalkran
 Dessau- Schiene/Straße/                        Leipzig/Halle-Dresden,            - Containerlager
 Roßlau  Wasserstraße                           A 9, B 184, B 187,                - Containerservice
 		                                             Elbe-Containerline (ECL 2000)
 		                                             Binnenschifffahrtsline (ETS-Elbe)
 		                                             Elbe-Projektline (EPL)

  Magdeburg
   Trimodal        Magdeburg-Stendal-Bremen/                                      Portalkran
  Hansehafen
   Schiene/Straße/ Hamburg,                                                       - Abstellflächen
   Wasserstraße    Magdeburg-Leipzig/Halle-                                       - Gefahrgutfläche
 		                Dresden,                                                       - Schwergutfläche 500 t
 		                Hannover-Magdeburg-Berlin,                                     - Containerservice
 		                A 2, A 14, B 1, B 71, B 81                                     - Anschlussmöglichkeit
 			                                                                                Ro-Ro-Rampe
 			                                                                              - Lieferung Landstrom
 			                                                                                Binnenschiffe

  Schkopau
  Bimodal         Halle-Großkorbetha-Leipzig,                                     Containervollportalkran
  Schiene/Straße/ A 9, A 38, A 143, B 91                                          2 Reachstacker
 			                                                                              - 2 Ladegleise
 			                                                                              - Abstellflächen
 			                                                                              - Gefahrstofflager
 			                                                                              - Containerservice
 			                                                                              - Containerreinigungs-
 			                                                                                möglichkeit
 			                                                                              - Kippbühne Freilager
 			                                                                              - Lagermöglichkeiten

Quelle: Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt

2.2.4 Luftfrachtverkehr                                           gehört zu den modernsten Flughä-
                                                                  fen Europas. Pro Nacht starten und
Der Luftfrachtverkehr wird deutsch-                               landen hier mehr als 55 Flugzeuge.
landweit bis 2020 um 60% steigen.                                 Über 50 Zielorte in Europa, Asien und
Mit einem Frachtaufkommen von                                     den USA werden derzeit von Leipzig/
760 344 t im Jahr 2011 ist der Leipzig/                           Halle aus werktäglich im Linienver-
Halle Airport einer der 10 wichtigsten                            kehr angeflogen. Der Flughafen hat
europäischen Frachtflughäfen und                                  das Potenzial, den Frachtumschlag
                                                                                                                  21
in den nächsten 10 Jahren auf ein            werden durchschnittlich 1 500 t Fracht
     Volumen von einer Mio. t pro Jahr            umgeschlagen. Dabei bearbeitet die
     auszuweiten. Perspektivisch soll bei         6,5 km lange Sortieranlage, eine der
     Entfernungen bis zu 400 km die aus           größten Europas, mehr als 100 000
     Übersee kommende Luftfracht über             Expresspakete und eilige Dokumen-
     den Schienengüterverkehr weitertrans-        te pro Stunde. Damit zählt Leipzig/
     portiert werden. Zum Equipment des           Halle neben Cincinnati in den USA und
     Flughafens zählen ein Animal Export          Hongkong zu den wichtigsten Haupt-
     Center, eine Veterinärgrenzkontroll-         umschlagsplätzen im weltweiten Netz-
     stelle sowie eine Lärmschutzhalle für        werk von DHL Express.
     Triebwerksprobeläufe. Der Luftfracht-        In Ergänzung zu DHL baut Lufthansa
     umschlagbahnhof bietet ideale Vor-           Cargo eine eigene Frachtabfertigung
     aussetzungen für einen Warenverkehr,         im World Cargo Center am Flughafen
     der allen Facetten moderner Logistik         auf. In diesem Zusammenhang grün-
     entspricht. Insgesamt gesehen hat sich       deten DHL Express und Lufthansa
     der Logistikdienstleister DHL für einen      Cargo AG die gemeinsame Frachtflug-
     Standort entschieden, der die Voraus-        gesellschaft Aerologic, die ab 2009 mit
     setzungen dafür bietet, das zuneh-           Langstreckenflugzeugen neuester Bau-
     mende Sendungsaufkommen und den              reihe ab Leipzig/Halle operiert.
     verschärften Wettbewerb im globalen          Dies ist die erste Ansiedlung einer ei-
     Expressgeschäft erfolgreich zu meis-         genständigen und interkontinental
     tern. Das DHL Luftfrachtdrehkreuz bie-       operierenden Fluggesellschaft in den
     tet langfristig genügend Kapazitäten         neuen Ländern. Das Geschäftsmodell
     für die von Experten erwartete weitere       sieht vor, dass Aerologic in erster Linie
     Zunahme des Sendungsvolumens im              im Bereich Langstreckenflug tätig ist.
     europäischen Luftexpress-Verkehr. Als        Ein anderes Frachtflugunternehmen
     logistische „Visitenkarte“ erhöht der        ist die Air Bridge Cargo. Unabdingbar
     Hub die wirtschaftliche Attraktivität        für die Entwicklung der Drehscheibe
     der Region insgesamt. Unternehmen            Leipzig/Halle ist die dauerhafte Zulas-
     aus Wachstumsbranchen wie der In-            sung eines 24-Stunden-Betriebes für
     formationstechnologie und der Tele-          den Luftfrachtverkehr, wie durch das
     kommunikation, der Automobil- und            Bundesverwaltungsgericht bestätigt.
     Pharmaindustrie profitieren von die-         Die Wettbewerbsfähigkeit ist nur bei
     sem Drehkreuz in Standortnähe. Dank          einem nachfragekonformen Ausbau
     eines 24-Stunden-Betriebes mit Starts        sowie bedarfsgerechten Betriebszeiten
     und Landungen über das gesamte Jahr          der Flughäfen gewährleistet. Im „Ak-
     erhalten Unternehmen aus der Region          tionsplan Güterverkehr und Logistik“
     den integrierten Service, den sie für ihre   und im Flughafenkonzept der Bun-
     oftmals zeitkritischen Güter und Doku-       desregierung erfolgten diesbezüg-
     mente brauchen.                              liche Festlegungen.
     Gegenwärtig sind am Standort rund            Die Airport Development A/S ist ein
     3 300 Mitarbeiter beschäftigt. Pro Tag       privater Investor am Verkehrsflughafen
22
Magdeburg/Cochstedt, der seit 2010        es fünf landesbedeutsame Häfen, die
die Genehmigung hat, diesen zu ei-        zugleich Schnittstellen des trimodalen
nem mittleren Logistikzentrum zu ent-     Güterverkehrs sind. Die Binnenschiff-
wickeln. Der Flughafen Magdeburg/         fahrt ist im Land ein wichtiger und un-
Cochstedt verfügt über die Betriebsge-    verzichtbarer Verkehrsträger (Abb. 3,
nehmigung als Verkehrsflughafen mit       S. 20). Der Güterumschlag in den Hä-
24-Stunden-Betrieb. Damit können auf      fen und Umschlagstellen des Landes
dem Flughafen Personen- und Fracht-       hat sich in den zurückliegenden Jah-
maschinen größer 14 t Abfluggewicht       ren kontinuierlich gesteigert. Im Jahr
starten. Der Flughafenbetreiber des       2011 wurde dieser Trend mit 7,5 Mio. t
Airports Magdeburg/Cochstedt rich-        bestätigt (Tab. 1, S. 10 und Tab. 4, S. 24).
tet sein Augenmerk künftig auch ver-      Gegenüber dem Jahr 2009 verzeichnet
stärkt auf sein zweites Standbein, den    somit das Güterverkehrsaufkommen
Bereich Cargo und Logistik. Ein erster    einen Zuwachs von 9,5 %. Hierbei war
Meilenstein konnte mit der festen         der Bau des Wasserstraßenkreuzes,
Stationierung eines Cargo-Flugzeuges      VDE-Projekt 17, ein wesentlicher Fak-
des Typs Antonov 26 erreicht werden.      tor. Dieses Bauwerk sorgt für eine
Diese Maschine ermöglicht Transport-      vom Wasserstand der Elbe unab-
geschäfte mit bis zu 5,5 t Fracht. Zu-    hängige Verbindung des Mittelland-
künftig entstehen zwei Cargo Hallen       kanals mit dem Elbe-Havel-Kanal.
mit 1 000 m2 und 7 000 m2 Fläche.         Gleichzeitig erfolgte mit diesem Pro-
Perspektivisch stellt das Land Sach-      jekt eine Anpassung an die moderne
sen-Anhalt ein 68 ha großes Gewerbe-      Binnenschifffahrt. Seit der Verkehrs-
gebiet zur Entwicklung luftaffiner        freigabe des Wasserstraßenkreuzes
Logistik zur Verfügung.                   im Oktober 2003 hat sich der Gü-
                                          terumschlag im Bereich des Mittel-
2.2.5 Der Güterverkehr auf der            landkanals deutlich erhöht (Tab. 4,
      Elbe, der Saale, an den             S. 24). Der Container-, Schwergut- und
      Kanälen und in den Häfen            Projektladungsverkehr konnte dabei
                                          mehr an Bedeutung (Tab. 5, S. 24) ge-
Sachsen-Anhalt ist mit insgesamt          winnen. Gegenwärtig ist durch den
580 km Bundeswasserstraßen in das         Bund in Prüfung, ob der Saale eine
europäische Wasserstraßennetz ein-        wichtigere Rolle im Wasserstraßen-
gebunden. Hierzu gehören die Elbe,        system von Sachsen-Anhalt durch den
die Saale, die Untere Havel-Wasser-       Bau des Saale-Seitenkanals bei Tornitz
straße, der Mittelland- und der Elbe-     zukommen wird. Mit dem geplanten
Havel-Kanal. Die Elbe als internationa-   Kanalbau insbesondere würde die Re-
le Wasserstraße sowie die Kanäle sind     gion Halle/Leipzig einen Anschluss an
Bestandteil des TEN. Mit den Häfen        das Wasserstraßennetz erlangen und
Magdeburg, Aken und Dessau-Roßlau         an Attraktivität gewinnen. Auch wür-
an der Elbe, Haldensleben am Mittel-      de sich dadurch das Gütertransport-
landkanal und Halle an der Saale gibt     aufkommen auf der Elbe erhöhen.
                                                                                         23
Tabelle 4 Güterumschlag Wasserstraßen (in 1.000 t)

                                       2006        2007       2008      2009        2010       2011

         Elbe                          3 210       3 384      3 184      3 109     3 278     3 489

         Mittellandkanal               3 755      3 696       4 386     4 052      3 903     4 050

     Quelle: Statistisches Landesamt

     Tabelle 5 Containerumschlag Häfen (in TEU)*

                                                2007        2008        2009        2010       2011

           Umschlag
           Schiff
           Hansehafen Magdeburg                9 840       15 226      11 028      15 000   15 850

           Hafen Aken                          2 900        4 750       6 220       7 957    9 894

           Hafen Haldensleben**                 6 250       7 280      14 822      17 736    19 272

           Gesamt                              18 990      27 256      32 070     40 693    45 016

           Umschlag
           Bahn/LKW

           Hafen Aken                          13 400      17 300       17 147     10 814    9 945

     		Hafen Halle                             36 141      45 642      26 639      63 403    71 676

           Gesamt                              49 541      62 942     54 600       63 403    81 621

           Gesamt alle Verkehrsträger          68 531      90 198      86 670    104 096    126 637

     Quelle:
     * eigene Angaben der Häfen
     ** ab 2009 neue Zählweise

     2.3        Im Fokus                                     und Dessau-Roßlau sind über die
                                                             Elbe nach Hamburg und Tschechien,
     2.3.1      Die Häfen an der Mittelelbe                  über das Wasserstraßenkreuz mit
                als Hinterlanddrehscheibe für                Anschluss an den Mittelland- und
                die Nord- und Ostseehäfen                    Elbe-Havel-Kanal umfassend in das
                                                             Verkehrsnetz eingebunden (Abb. 4,
     Der trimodale Verkehrsträgermix                         S. 25).
     aus LKW, Bahn und Binnenschiff bie-                     Ferner sind sie mit den Autobahnen
     tet beste Voraussetzungen für eine                      A 2, A 9 und A 14 direkt erreichbar. Wei-
     intelligente Verzahnung und damit                       tere Verbindungen bestehen über die
     für eine ökonomische und vor allem                      Schienenwege auf den Bahnstrecken
     umweltverträgliche Verteilung von                       von Hannover nach Berlin, nach Ham-
     Gütermengen, Stichwort Grüner Kor-                      burg und Rostock sowie in die Groß-
     ridor. Die Häfen Magdeburg, Aken                        räume Halle/Leipzig und Dresden.
24
25
Sämtliche Häfen an der Mittelelbe           Aufgrund seiner zentralen Lage und
     sowie die Häfen und Umschlagstel-           der hervorragenden infrastrukturellen
     len Haldensleben, Bülstringen und           Ausstattung verfügt der Magdeburger
     Vahldorf am Mittellandkanal ergän-          Hafen über die Voraussetzungen, Mit-
     zen sich in ihren Stärken. Diese Stand-     telpunkt der Hinterlanddrehscheibe
     orte wurden in den vergangenen              für die Seehäfen Bremen, Bremerha-
     Jahren mit erheblichem Aufwand              ven, Hamburg, Lübeck, Rostock und
     nach den Standards der modernen             Stettin zu werden.
     Binnenschifffahrt und teilweise für
     die Containerschifffahrt moderni-           Die Anbindung an die Großräume
     siert. Hinzu kommt eine zunehmen-           Hamburg, Berlin, Hannover, Dresden,
     de Spezialisierung.                         Halle/Leipzig, an das Ruhrgebiet so-
                                                 wie den Chemiestandort Leuna wur-
     Der Hafen Aken beispielsweise (Abb.         de kontinuierlich verbessert. Ab dem
     5, S. 27) hat sich durch das Schwergut-     Jahr 2013 wird mit der Niedrigwasser-
     terminal mit der höchsten stationären       schleuse die wasserstandsunabhän-
     Tragkraft an der Elbe zu einer stark fre-   gige Anbindung an das Kanalnetz
     quentierten trimodalen Schnittstelle        hergestellt. Damit ist die Vorrausset-
     für die exportorientierten Unterneh-        zung erfüllt, zukünftig die Güterum-
     men des Maschinen- und Anlagenbaus          schlagszahlen zu steigern.
     der Metropolregion Mitteldeutschland
     (Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thü-           Seit Fertigstellung des Güterver-
     ringen) profiliert.                         kehrszentrums Hanse-Hafen im Jahr
                                                 2007 verfügt der Magdeburger Ha-
     Die Chancen des Hafens in Halle             fen (Abb. 6, S. 27) am Verbindungska-
     liegen in seiner Anbindung an den           nal Rothensee über ein 40 ha großes
     mitteldeutschen Raum, was bereits           Gelände als Ansiedlungsfläche für In-
     jetzt einen beachtlichen Container-         dustrie- und Logistik-Unternehmen.
     umschlag von der Straße auf die             Hierzu zählt auch ein Containerter-
     Schiene bringt. Erst wenn die ganz-         minal mit einer Jahreskapazität von
     jährige wirtschaftliche Befahrbarkeit       33 000 Containern.
     der Saale durch den perspektivischen
     Bau des Saale-Seitenkanals bei Tor-         Das KV-Terminal umfasst eine Ge-
     nitz gewährleistet ist, kann der Ha-        fahrgutabstellfläche von 2 850 m2,
     fen Halle sein beachtliches Potenzial       eine Container-/Wechselbehälter Ab-
     vollständig ausschöpfen.                    stellfläche von 4 500 m2, eine 60x20 m
                                                 große Schwerlastfläche an der Kai-
     Der Standort Haldensleben wiede-            kante, ausgelegt für Lasten bis 500 t.
     rum profitiert von seiner Lage am           Zudem ist eine Ro-Ro-Rampe und ein
     Mittellandkanal und ist schon heute         Portalkran mit maximal 50 t Trag-
     eine bedeutende Schnittstelle für           kraft über dem Wasser, der Schiene
     Containerumschläge.                         und der Straße vorgesehen.
26
Abb. 5 Binnenhafen Aken

Abb. 6     Moderne, satellitengestützte Ortungstechnologien können Umschlagprozesse an Logistikhubs deutlich effizienter
gestalten. Als Ergänzung zum Entwicklungslabor im Magdeburger Wissenschaftshafen lassen sich auf der Logistik-Plattform des
Galileo-Testfelds im Hanse-Terminal des Magdeburger Hafens die Technologien unter realen Bedingungen untersuchen.
                                                                                                                              27
2.3.2 Die Luftfrachtdrehscheibe         ander verknüpft. Zudem besitzt er
           Leipzig/Halle                     eine Tag- und Nachtfluggenehmi-
                                             gung für Frachtflugzeuge. Freie Ent-
     Sachsen-Anhalt profitiert von der       wicklungsflächen verschaffen Leip-
     Nähe zum interkontinentalen Flug-       zig/Halle deutliche Standortvorteile
     hafen Leipzig/Halle (Abb. 7, S. 28/     gegenüber nationalen und europä-
     Abb. 8, S. 29), der schon jetzt eine    ischen Wettbewerbern. Darin liegt
     überregionale Bedeutung als Logis-      ein großes Potenzial für weiteres
     tik-Drehscheibe besitzt.                Wachstum. Gerade im Luftfrachtver-
     Der Standort im Süden Sachsen-An-       kehr kommt es entscheidend auf die
     halts bietet für diese Branche gera-    Bündelung der Verkehre an, um die
     dezu ideale Voraussetzungen.            Flugzeuge effizient auslasten zu kön-
                                             nen. Insoweit ist der Einzugsbereich
     Hierzu zählen:                          einer Luftfrachtdrehscheibe deutlich
     g fünf überregionale Autobahnen,        weiter zu ziehen als der von landge-
     g der Bau der A 72 von Leipzig          bundenen Drehscheiben, wie bei-
        nach Chemnitz,                       spielsweise im LKW-Verkehr. Im Um-
     g mehrere Bahnstrecken,                 kreis von mehr als 100 km wird die
     g mehrere KV-Terminals und              eilige Fracht auf den Knoten Leipzig/
     g Ansiedlungsflächen für weitere        Halle konzentriert. Der Leipzig/Hal-
        verarbeitende Unternehmen.           le Airport zählt zu den modernsten

     Abb. 7 Start- und Landebahnen

     Insbesondere durch die Ansiedlung       Flughäfen Europas. Er verfügt über
     von DHL hat sich die nationale und      eine leistungsfähige Infrastruktur
     internationale Aufmerksamkeit auf       und ist beispielhaft mit Schiene und
     den Raum Mitteldeutschland gerich-      Straße verbunden. Der Luftfrachtum-
     tet. Rund 30 % der Arbeitnehmer kom-    schlagbahnhof bietet ideale Voraus-
     men allein aus Sachsen-Anhalt. Der      setzungen für einen zukunftsorien-
     Flughafen verfügt über zwei parallele   tierten, intermodalen Warenverkehr.
     Start- und Landebahnen und ein mo-      Derzeit starten wöchentlich über
     dernes trimodales Terminal, das Luft,   300 Flüge zu mehr als 50 Zielen in
     Schiene und Straße optimal mitein-      über 30 Länder.
28
Mit seinem Frachtaufkommen im             2.4   Entwicklung des Außen-
Jahr 2011 ist der Leipzig/Halle Airport         handels Sachsen-Anhalts
die Nummer 2 der deutschen Flughä-
fen. Aus europäischer Sicht rangiert      Die Exportleistung der sachsen-an-
er unter den Top Ten der Fracht-          haltischen Wirtschaft erreichte im
flughäfen. Zum Bereitstellen der          Jahr 2011 einen Wert von rund 14,72
„schnellen“ Logistik wurde ferner         Mrd. € und damit eine Steigerung im
die Bahnstrecke Halle (Saale) - Nord-     Vergleich zum Vorjahr um rund 2,12
hausen - Kassel durch Re-Investitions-    Mrd. €. Das entspricht einem Plus
maßnahmen durchgehend auf 100             von 16,8 %. Das Einfuhrvolumen er-
km/h ertüchtigt.                          höhte sich im gleichen Zeitraum um

Abb. 8 Flughafen Leipzig/Halle

Schwachstelle ist gegenwärtig das         21,3 % auf rund 14,78 Mrd. €. Die
Fehlen einer schnellen Bahnverbin-        Importe übertrafen damit erstmals
dung in die Richtungen Frankfurt/         leicht die Exporte. Der europäische
Main und Rhein-Main-Flughafen so-         Binnenmarkt blieb der mit Abstand
wie Mannheim. Zur Vermeidung von          wichtigste Handelspartner für Aus-
Konflikten ist es notwendig, dass mit-    fuhren aus Sachsen-Anhalt.
tels raumordnerischer und landes-         In die EU-Länder gingen 2011 rund
entwicklungsplanerischer Maßnah-          70,5 % (10,38 Mrd. €) der Gesamtaus-
men eine Siedlungsbeschränkung in         fuhren. Die Importe aus den EU-Län-
den relevanten Arealen erfolgt.           dern betrugen im vergangenen Jahr
                                                                                 29
6,61 Mrd. €, was einem prozentualen       wichtigste asiatische Handelspartner
     Anteil am Gesamtimport von 44,6 %         und belegt Platz 3 im Ranking der
     entspricht. Wichtigstes Exportland        Importländer Sachsen-Anhalts. Hier
     im EU-Raum bleibt unverändert Po-         gefolgt von Indien mit 238,1 Mio. €.
     len mit einem Ausfuhrvolumen von          Dies entspricht etwa 25% des Import-
     1,87 Mrd. €. Dies entspricht einem        aufkommens von China.
     Anteil am sachsen-anhaltischen Ge-        Wichtigstes Exportland des amerika-
     samtexport von 12,7 %, gefolgt von        nischen Kontinents sind die USA mit
     Italien (1,09 Mrd. €, 7,4 %) und Frank-   Exporten in Höhe von 526,9 Mio. €,
     reich (1,06 Mrd. €, 7,2 %).               was einen Anteil von 3,58 % ent-
     Im Ranking der Importländer Sach-         spricht. Wichtigstes amerikanisches
     sen-Anhalts belegt nach wie vor Russ-     Importland 2011 waren ebenso die
     land mit einem Importvolumen von          USA mit 158,9 Mio. €. Die Beziehun-
     5,45 Mrd. € und einem Anteil von          gen zu den afrikanischen Ländern
     36,7 % am Gesamtimport die Spitzen-       bleiben für den Außenhandel Sach-
     position. Für diesen vergleichsweise      sen-Anhalts von untergeordneter Be-
     hohen Einfuhranteil sind ursächlich
     die umfangreichen russischen Erdöl-
     und Erdgaslieferungen verantwortlich.

     Weitere wichtige EU-Importländer
     im Jahr 2011 waren Polen mit einem
     Einfuhrvolumen von 1,25 Mrd. €. Dies
     entspricht einem Anteil am sachsen-
     anhaltischen Gesamtimport von
     8,4 %. Andere wichtige EU-Import-
     länder sind die Niederlande mit 914
     Mio. € und Großbritannien mit 634
     Mio. €. Das entspricht einem Anteil
     am sachsen-anhaltischen Gesamt-
     import von 6,2 % bzw. 4,3 %. China
     besitzt mit einem Exportvolumen
     von 611,3 Mio. € einen Anteil von 4,2%,
     was im Ranking Platz 9 ausmacht. Da-
     mit ist China wichtigstes asiatisches
     Exportland. Nennenswerte asiatische
     Exportländer sind weiterhin Indien
     mit 131,3 Mio. € und Saudi-Arabien mit
     99,2 Mio. €.
     Auch als Importland ist China mit
     918,7 Mio. € und einem Anteil von
     6,2 % an den Gesamtimporten der           Abb. 9 Verladung Pferde am Flughafen
30
deutung. Ausnahmen bildeten Süd-          Wichtigste Export-Warenuntergruppen:
afrika mit einem Exportvolumen von        Kunststoffe (1,5 Mrd. €), pharmazeu-
52,5 Mio. € sowie Ägypten (46,6 Mio. €)   tische Erzeugnisse (1,1 Mrd. €) und Halb-
und Tunesien (22,8 Mio. €).               zeuge aus Kupfer und Kupferlegierun-
                                          gen (948,2 Mio. €). Bei den Importen
Warenstruktur des Außenhandels            überwog 2011 die Warengruppe der
                                          Rohstoffe mit 39,3 %. Es folgten die
Hinsichtlich der Warenstruktur der        Enderzeugnisse mit 26,6 % und Vorer-
Ausfuhren dominierten nach den            zeugnisse mit 14,6 %.
vorläufigen statistischen Angaben
2011 die Enderzeugnisse mit 36,7 %,       Wichtigste Import-Warenunter-
gefolgt von den Vorerzeugnissen mit       gruppen:
32,0 %. An dritter Stelle standen die     Erdöl/Erdgas (5,7 Mrd. €), pharma-
Halbwaren mit 13,6 %.                     zeutische Erzeugnisse
                                          (943,0 Mio. €) und chemische Vor-
                                          erzeugnisse (836,9 Mio. €).

                                                                                      31
Tabelle 6 Exportentwicklung ausgewählter Branchen Sachsen-Anhalts

      Berichtsjahr 2011                         Auslandsumsatz I. - IV. Quartal 2011                  Exportquote

                                               absolut        VÄ gg.    Anteil an Anteil Euro-    I. Quartal I. Quartal
       Ausgewählte Branchen                     Mio. €       Vorjahr   insgesamt    zone am          in 2010     in 2011
                                                                in %         in % Export in %            in %       in%

      Herstellung von
                                                935,9          10,2          8,6        53,9		        14,8		      15,4
      Nahrungs- und Futtermitteln

      Herstellung von
      Holz-, Flecht-, Korb- und                     165,2       3,9           1,5      86,4		         33,9		      33,3
      Korbwaren (ohne Möbel)

      Herstellung von
      Papier-, Pappe und                            559,9       6,9           5,1      50,0		         44,1		      44,1
      Waren daraus

      Herstellung von
                                               2 745,2         38,5         25,1        44,5		        41,5		      45,5
      chemischen Erzeugnissen

      Herstellung von
                                                    473,8      28,8          4,3        31,2		        31,8		      38,2
      pharmazeutischen Erzeugnissen

      Herstellung von
                                                    547,8      15,8          5,0        63,3		        31,0		      31,4
      Gummi- und Kunststoffwaren

      Herstellung von
      Glas- und Glaswaren, Keramik,
      Verarbeitung von Steinen                  260,5           -1,7         2,4        71,8		        19,7		      17,0
      und Erden

      Metallerzeugung
                                                1 715,9        26,5         15,7        58,1		       48,6		       50,3
      und -bearbeitung

      Herstellung von
                                                    353,4      32,4          3,2        49,3		         19,1		      21,1
      Metallerzeugnissen

      Herstellung von
      DV-Geräten elektronischen                      571,1    -28,6          5,2        35,1		        45,8		      41,2
      und optischen Erzeugnissen

      Herstellung von
                                                     84,7      36,6          0,7         51,7		       21,8		      21,8
      elektrische Ausrüstungen

      Maschinenbau                                  871,4      15,9          8,0        36,9		        42,3		      44,5

      Herstellung von
                                                    163,9      127,7          1,5       79,2		         17,3		     24,7
      Kraftwagen und Kraftwagenteilen

      Sonstiger Fahrzeugbau                          46,7     -48,7          0,4        62,5		        27,0		       9,6

      Herstellung von
                                                     56,2        2,1         0,5       90,5		         15,6		       15,3
      Möbeln

      Reparatur u. Installation
      von Maschinen und                              54,8        1,6         0,5        83,4		         7,9		       8,8
      Ausrüstungen

      Bergbau und Gewinnung
      von Steinen und Erden,                10 940,4           14,3         100         53,9		        27,5		      27,8
      Verarbeitendes Gewerbe

     Quelle: Statistisches Landesamt;
             eigene Darstellung und Berechnung MW
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