2010 Geschäftsbericht - Ergo

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2010 Geschäftsbericht - Ergo
Geschäftsbericht

         2010

                   Ich vertrau der DKV
2010 Geschäftsbericht - Ergo
DKV auf einen Blick

UNSER WACHSTUM                                             KOSTENSITUATION WEITER VERBESSERT
• Beitragseinnahmen im Inland auf 4,76 (4,50) Mrd. €       • Abschlusskostenquote auf 7,4 (7,6) % erneut gesunken
  gesteigert                                               • Verwaltungskostenquote konstant bei 2,5 (2,5) %
• Produktpalette um Tarife in der Ergänzungsversicherung
  mit dem Leistungsschwerpunkt für zahnärztliche Heil-
                                                           GUTE ERGEBNISSE
  behandlung erweitert
                                                           • Versicherungsgeschäftliches Ergebnis bei
• Optimierung des Produktangebotes für alle Zielgruppen
                                                             644 (414) Mio. €
  und Vertriebswege im Rahmen der Verschmelzung der
  DKV mit der Victoria Kranken                             • Kapitalanlageergebnis von 1.153 (1.172) Mio. €
                                                           • Starkes Gesamtergebnis auf 115 (101) Mio. € gestiegen

VERSICHERUNGSLEISTUNGEN GESTIEGEN
• Hohe Brutto-Zuführung von 599 (402) Mio. € zur           DIE DKV – EINE „MARKE DES JAHRHUNDERTS“
  Rückstellung für Beitragsrückerstattung                  • Seit dem Jahr 2009 ist die DKV eine „Marke des Jahr-
• Barausschüttung an unsere Kunden auf 174 (129) Mio. €      hunderts“
  erhöht                                                   • In der etwa 600 Seiten starken Enzyklopädie „Marken
• Aufwendungen für Versicherungsfälle (brutto) konstant      des Jahrhunderts“ heißt es über die DKV: „Es gibt Unter-
  bei 3,3 (3,3) Mrd. €                                       nehmen, die sind weit mehr als ein wirtschaftliches
                                                             Unterfangen. Sie stellen bei allem Streben nach Renta-
• Einmalbeiträge für Limitierungszwecke auf
                                                             bilität zentrale Anliegen der Gesellschaft in den Mittel-
  402 (260) Mio. € gestiegen
                                                             punkt ihres Kerngeschäftes.“
                                                                                        DIE PRIVA

                                                                                                                            ERUN G
                                                                                                                           CH

                                                                                                    E
                                                                                                                   SI
                                                                                              T

                                                                                                        KR             R
                                                                                                             ANKENVE
DKV Deutsche Krankenversicherung AG
Bericht über das Geschäftsjahr 2010
ORDENTLICHE HAUPTVERSAMMLUNG AM 30. MÄRZ 2011
Die DKV AG im 5-Jahres-Überblick

                                                                               2010           2009           2009          2008          2007          2006     Mehr
                                                                                                                                                                dazu auf
                                                                                           angepasst3)                                                          Seite

         Beitragseinnahmen
         Gebuchte Bruttobeiträge                             Mio. €         4.758,4        4.503,1         3.772,9       3.744,9       3.724,5       3.657,5      19
         Veränderung zum Vorjahr                                 %             +5,7                           +0,7          +0,5          +1,8          +3,4

         Beiträge aus der Rückstellung
         für Beitragsrückerstattung                          Mio. €           402,4           259,6          229,3         423,2         188,3         136,9      68

         Versicherungsleistungen                                                                                                                                  19
         Aufwendungen
         für Versicherungsfälle (brutto)                     Mio. €         3.328,2        3.291,4         2.827,4       2.728,9       2.608,9       2.427,6
         Veränderung zum Vorjahr                                 %             +1,1                           +3,6          +4,6          +7,5          +2,8

         Kapitalanlagen                                                                                                                                           23
         Bestand                                             Mio. €       28.608,1        27.084,9       23.859,6      22.399,4      21.558,5      20.179,1
         Kapitalanlageergebnis                               Mio. €        1.152,7         1.171,7        1.058,4         496,4       1.048,6       1.072,7
         Nettoverzinsung                                         %             4,1             4,5            4,6           2,3           5,0           5,6

         Eigenkapital                                        Mio. €           509,0           511,7          466,4         466,6         466,7         466,7      26

         Versicherungstechnische
         Rückstellungen (brutto)                             Mio. €       28.411,4        26.732,0       23.537,3      22.172,6      21.268,7      19.765,0       26
         Deckungsrückstellung                                Mio. €       26.463,8        24.793,7       21.872,1      20.556,9      19.244,7      17.979,3
         Schadenrückstellung                                 Mio. €          832,3           846,4          720,7         669,9         623,8         575,6
         Rückstellung für Beitragsrückerstattung             Mio. €        1.107,4         1.084,9          940,6         941,1       1.394,4       1.205,5
         Übrige                                              Mio. €            7,9             7,0            3,9           4,8           5,9           4,6

         Ergebnisse                                                                                                                                               21,
                                                                                                                                                                  22
         Bruttoüberschuss1)                                  Mio. €           600,2           388,5          320,6          41,9         435,1         492,1
         Gesamtergebnis2)                                    Mio. €           115,0           101,4           88,4          11,6          87,0          78,9

         Ausgewählte Kennzahlen                                                                                                                                   20
         Versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote                  %           13,5             9,2            8,8          10,5           10,1          11,9
         Schadenquote                                              %           76,6            80,7           81,3          78,6           78,5          75,6
         RfB-Quote                                                 %           20,9            20,6           20,9          20,4           31,5          27,5
         Überschussverwendungsquote                                %           85,0            83,0           83,0          83,8           87,2          89,9
         Vorsorgequote                                             %           38,6            36,9           37,0          25,3           41,4          44,7

1)
   Rohergebnis nach Steuern (vor Zuführung zur erfolgsabhängigen Beitragsrückerstattung).
2)
   Vor Ergebnisabführung.
3)
   Im Rahmen der Verschmelzung der DKV mit der Victoria Krankenversicherung AG wurden die Vorjahreszahlen angepasst. Eine Erläuterung hierzu befindet sich auf Seite 14.
Inhalt   06   Gesellschaftsorgane

         07   Bericht des Aufsichtsrats
         08   Vorwort des Vorstandsvorsitzenden

              Lagebericht
         10   Geschäft und Rahmenbedingungen
         19   Ertragslage
         23   Vermögenslage
         26   Finanzlage
         28   Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage
         28   Nachtragsbericht
         29   Risikobericht
         40   Ausblick
         45   Betriebene Versicherungsarten

              Jahresabschluss
         46   Jahresbilanz zum 31. Dezember 2010
         50   Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit
              vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010
         52   Anhang
         79   Gewinnverwendungsvorschlag

         81   Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
         82   Anschriften
         82   Impressum
6   GESELL SCHAF TSORGANE

    Gesellschaftsorgane

    Aufsichtsrat                                                                                Vorstand

    Dr. Torsten Oletzky                                     Dr. Lothar Meyer                    Günter Dibbern
    Vorsitzender des Vorstands der                          bis 19.03.2010                      bis 31.12.2010
    ERGO Versicherungsgruppe AG                             ehemaliger Vorsitzender des         Vorsitzender
    Vorsitzender                                            Vorstands der ERGO Versicherungs-
                                                            gruppe AG                           Dr. Clemens Muth
    Silvia Müller1)                                                                             seit 01.10.2010
    bis 19.03.2010                                          Holger Schmelzer                    Vorsitzender seit 01.01.2011
    Versicherungsangestellte                                Chefsyndikus
    stellv. Vorsitzende                                     der ERGO Versicherungsgruppe AG     Rolf Bauernfeind
                                                            seit 19.03.2010
    Dr. Jan Boetius                                         stellv. Vorsitzender                Jürgen Lang
    bis 19.03.2010
    ehemaliger Vorsitzender des                             Dr. Christoph Schurig               Silke Lautenschläger
    Vorstands der DKV Deutsche                              bis 19.03.2010                      seit 01.01.2011
    Krankenversicherung AG                                  Zentralbereichsleiter
                                                                                                Dr. Jochen Messemer
    Judith Kerschbaumer1)                                   Dr. Wolfgang Strassl                bis 30.09.2010
    bis 19.03.2010                                          bis 19.03.2010
    Bereichsleiterin/Rechtsanwältin                         Mitglied des Vorstands der          Dr. Ulf Mainzer
    ver.di                                                  Münchener Rückversicherungs-        bis 19.03.2010
                                                            Gesellschaft AG
    Ralf Kurth1)                                                                                Dr. Hans Josef Pick
    bis 19.03.2010                                          Rudolf Vogelmann    1)

    Versicherungsangestellter                               bis 19.03.2010
                                                            leitender Angestellter
    Detlef Künnemann1)
    bis 19.03.2010
    Versicherungsangestellter

    Markus Mechler1)
    Versicherungsangestellter

    1)
         Von den Betriebsangehörigen gewählte Mitglieder.
BERICHT DES AUFSICHTSR ATS                                                                                             7

Bericht des Aufsichtsrats

Wir haben im Berichtsjahr die           Prüfungsmaßnahmen gemäß § 111          Herr Günter Dibbern, seit 1990
Geschäftsführung des Vorstands          Abs. 2 Satz 1 AktG waren auch im       Mitglied und seit 2004 Vorsitzender
laufend überwacht und beratend          abgelaufenen Geschäftsjahr nicht       des Vorstands unserer Gesellschaft,
begleitet. Hierzu haben wir uns         erforderlich.                          ist mit Ablauf des Jahres 2010 aus
durch Berichte des Vorstands über                                              dem Vorstand ausgeschieden und in
die Geschäftsentwicklung der Gesell-    Die KPMG Bayerische Treuhandge-        den Ruhestand eingetreten. Wir
schaft und ihrer wesentlichen Betei-    sellschaft Aktiengesellschaft Wirt-    danken Herrn Dibbern für sein Enga-
ligungsgesellschaften sowie über alle   schaftsprüfungsgesellschaft Steuer-    gement und seine erfolgreiche
wichtigen Angelegenheiten unter-        beratungsgesellschaft, München, hat    Arbeit. Als sein Nachfolger wurde
richten lassen. Darüber hinaus wur-     den vom Vorstand aufgestellten         Herr Dr. Clemens Muth, seit dem
den Lage und Entwicklung der            Jahresabschluss für das Jahr 2010      1. Oktober 2010 Mitglied des Vor-
Gesellschaft sowie grundlegende         sowie den Lagebericht geprüft und      stands, ab dem 1. Januar 2011 zum
Fragen der Geschäftsführung in zwei     mit einem uneingeschränkten Bestä-     Vorstandsvorsitzenden der Gesell-
Aufsichtsratssitzungen mit dem          tigungsvermerk versehen.               schaft ernannt.
Vorstand eingehend besprochen.
                                        Nach unserer eigenen Überprüfung       Wir danken dem Vorstand und allen
Mit Ablauf der Hauptversammlung         haben wir diese Unterlagen sowie       Mitarbeitern für ihre Leistungen,
am 19. März 2010 endete die Amts-       den Bericht des Abschlussprüfers in    ihren tatkräftigen Einsatz und die im
periode des Aufsichtsrats. Anschlie-    der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats,   Berichtsjahr erzielten Erfolge.
ßend hat sich der nach Durchfüh-        an der auch der Abschlussprüfer
rung eines Statusverfahrens auf drei    teilgenommen hat, abschließend
Mitglieder verkleinerte Aufsichtsrat    erörtert. Wir hatten keine Einwen-     Düsseldorf, den 30. März 2011
in seiner neuen Besetzung konstitu-     dungen zu erheben. Insbesondere
iert. Herr Dr. Torsten Oletzky wurde    sind uns keine Risiken bekannt
erneut zum Vorsitzenden des Auf-        geworden, denen im Jahresabschluss     DER AUFSICHTSRAT
sichtsrats, Herr Holger Schmelzer       nicht ausreichend Rechnung getra-
zum stellvertretenden Vorsitzenden      gen worden ist. Wir billigen den
gewählt. Der Aufsichtsrat setzt sich    Jahresabschluss für das Jahr 2010,
nun aus zwei Vertretern der Anteils-    der damit festgestellt ist.
eigner und einem Vertreter der                                                 Dr. Torsten Oletzky
Arbeitnehmer zusammen.                  Herr Dr. Ulf Mainzer ist mit Ablauf    Vorsitzender
                                        des 19. März 2010 und Herr Dr.
Im Mittelpunkt der Beratungen des       Jochen Messemer mit Ablauf des
Aufsichtsrats standen die Maßnah-       30. September 2010 einvernehmlich
men im Zusammenhang mit dem             aus dem Vorstand unserer Gesell-
Projekt „Neue ERGO“. Infolge des        schaft ausgeschieden. Beiden dan-
Projekts wurde am 1. Oktober 2010       ken wir für ihr Engagement und die
die Victoria Krankenversicherung AG     geleistete Arbeit.
rückwirkend zum 1. Januar 2010 auf
die Gesellschaft verschmolzen und       Mit Wirkung zum 1. Januar 2011
das Krankenversicherungsgeschäft        haben wir Frau Silke Lautenschläger
der ERGO Versicherungsgruppe            in den Vorstand bestellt.
unter der Marke DKV gebündelt.
8   VORWORT DES VORSTANDSVORSITZENDEN

    Vorwort des Vorstandsvorsitzenden

    Sehr geehrte Damen und Herren, am 1. Oktober 2010 wurde die
    Verschmelzung der DKV Deutsche Krankenversicherung AG mit der Victoria
    Krankenversicherung AG rückwirkend zum 1. Januar 2010 vollzogen.

                                        Im Zuge der Markenstrategie der ERGO wird das
                                        Krankenversicherungsgeschäft der ERGO Versicherungs-
                                        gruppe damit unter der Marke DKV gebündelt. Die
                                        Beitragseinnahmen stiegen von 4,5 Mrd. € auf 4,8 Mrd. €,
                                        unser Gesamtergebnis haben wir dabei von 101 Mio. €
                                        auf 115 Mio. € steigern können.

                                        Das Geschäftsmodell der privaten Krankenversicherung
                                        bleibt weiter stark abhängig von den politischen Rah-
                                        menbedingungen. Mit dem GKV-Finanzierungsgesetz
                                        wurde die 2007 eingeführte dreijährige Wartefrist für
                                        Angestellte beim Übertritt aus der GKV (gesetzliche
                                        Krankenversicherung) in die PKV (private Krankenver-
                                        sicherung) zum 1. Januar 2011 wieder abgeschafft.
                                        Arbeitnehmer dürfen somit wieder nach einmaligem
9

                                                    Dr. Clemens Muth

                                                    Vorsitzender des Vorstands der DKV

Überschreiten der Versicherungspflichtgrenze in die            Das Jahr 2010 war wiederum sehr fordernd für unsere
PKV wechseln, dies ermöglicht wieder mehr Bürgern,             Mitarbeiter. Ich möchte mich daher – auch im Namen
sich für eine zukunftsfeste, nachhaltige Absicherung           meiner Vorstandskollegen – sehr herzlich bei unseren
ihres Krankheitsrisikos zu entscheiden. Hingegen wurde         Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren täglichen
eine klarere Abgrenzung zwischen GKV und PKV beim              Einsatz bedanken. Ebenso danke ich unseren Kunden
Angebot von Wahltarifen durch die Politik versäumt.            für das uns entgegengebrachte Vertrauen. Wir werden
Die Krankenkassen greifen damit weiterhin in den               als Teil der ERGO weiterhin konsequent daran arbeiten,
funktionierenden Markt der privaten Zusatzversicherun-         uns an ihren Wünschen und Bedürfnissen auszurichten.
gen ein. Das verabschiedete Arzneimittelneuordnungs-
gesetz ermöglicht nun auch unseren Privatversicherten,
von Arzneimittelrabatten zu profitieren. Dies sowie
unser fortgesetztes Leistungsmanagement werden dazu            Mit freundlichen Grüßen
beitragen, die aufgrund medizinischer Inflation notwen-
digen Beitragsanpassungen in der privaten Krankenver-
sicherung zu begrenzen.

Im Jahr 2011 werden voraussichtlich 15,3 Mrd. € Steuer-
zuschüsse in die GKV gezahlt. Es ist offenkundig, dass
angesichts des demografischen Wandels weitere Reform-
schritte zur Sicherung der Zukunft unserer sozialen
Sicherungssysteme notwendig sind. Hierzu zählt im
Jahr 2011 vor allem eine Reform der Pflegeversiche-
rung. Noch ist es nicht zu spät, das Pflegerisiko verstärkt
durch eine private kapitalgedeckte Zusatzversicherung
abzusichern. Ebenso steht die Reform der Gebührenord-
nungen an.
10   L AGEBERICHT > GESCHÄF T UND R AHMENBEDINGUNGEN

     Geschäft und Rahmenbedingungen

     Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Die gesamtwirtschaftlichen Rahmen-
     bedingungen waren erwartungsgemäß von der globalen konjunkturellen
     Erholung geprägt. Die Kapitalmärkte beruhigten sich in weiten Teilen;
     allerdings herrschte große Unsicherheit an den Märkten für bestimmte
     europäische Staatsanleihen. Die Umsätze der deutschen Versicherungs-
     wirtschaft stiegen 2010 vor allem infolge hoher Einmalbeiträge in der
     Lebensversicherung außerordentlich stark an.

     Die Erholung der Weltwirtschaft, die    über den gesamten Verlauf der Ban-       Kapitalmarktentwicklung
     bereits zur Jahresmitte 2009 begon-     ken- und Wirtschaftskrise über-
     nen hatte, setzte sich 2010 wie er-     raschend robust gezeigt hatte, ent-      Die Kapitalmärkte haben sich im Ver-
     wartet fort. Dabei blieben die globa-   wickelte sich 2010 weiter positiv: Im    gleich zu den Vorjahren deutlich be-
     len Unterschiede bestehen: Während      Jahresverlauf sank die Arbeitslosen-     ruhigt. Allerdings stieg die Sensibili-
     die Volkswirtschaften einiger Indus-    quote von 8,6 % im Januar auf 7,2 %      tät der Investoren für Ausfallrisiken
     trieländer nur schwach wuchsen,         im Dezember und betrug im Jahres-        von Staatsanleihen merklich an. Im
     wiesen die meisten Schwellen- und       durchschnitt 7,7 %. Die Anzahl der       Laufe des Jahres mussten Griechen-
     Entwicklungsländer hohe Wachs-          Arbeitslosen war durchschnittlich        land und Irland mit Finanzmitteln
     tumsraten auf.                          mit 3,2 Millionen so niedrig wie seit    der EU-Partnerländer und des Inter-
                                             1992 nicht mehr.                         nationalen Währungsfonds unter-
     Auch innerhalb der Eurozone war                                                  stützt werden.
     die wirtschaftliche Entwicklung regi-   Die Teuerungsrate der Verbraucher-
     onal sehr unterschiedlich. Während      preise in Deutschland blieb auch         Die Schwankungen der internationa-
     Spanien, Griechenland und Irland in     2010 niedrig. So lag die Inflationsra-   len Aktienmärkte hielten sich 2010
     der Rezession blieben und die Volks-    te im Jahresdurchschnitt bei 1,1 %.      im Vergleich zu den beiden Vorjah-
     wirtschaften Frankreichs und Ita-                                                ren im Rahmen und spiegelten nur
     liens nur relativ schwach wuchsen,      Mit 4,7 % (vorläufige Schätzung des      phasenweise die verbleibende Un-
     profitierte Deutschland von der         GDV) wuchs das gesamte Prämien-          sicherheit über die konjunkturelle
     schwungvollen Erholung der Welt-        volumen der deutschen Versiche-          Entwicklung und die Stabilität des
     wirtschaft. Auch in Osteuropa verlief   rungswirtschaft nochmals stärker als     Finanzsystems wider. Während der
     die Erholung von der scharfen Rezes-    im Vorjahr (4,2 %). Ursächlich für       Euro Stoxx 50 das Jahr etwa 6 %
     sion uneinheitlich.                     den außerordentlichen Anstieg war        niedriger abschloss, gewann der DAX
                                             wie schon 2009 in erster Linie das       im Vergleich zum Jahresanfang rund
     Das deutsche Bruttoinlandsprodukt       Einmalbeitragsgeschäft in der            16 %.
     stieg im Jahr 2010 preisbereinigt um    Lebensversicherung. Das Beitrags-
     3,6 % (vorläufige Schätzung des         wachstum in der privaten Kranken-        Die anhaltende Unsicherheit an den
     Statistischen Bundesamtes vom           versicherung war jedoch ebenfalls        Staatsanleihemärkten, die hohe
     12. Januar 2011), während es im         sehr hoch. Dagegen verzeichnete die      Arbeitslosigkeit und der geringe
     Vorjahr um 4,7 % geschrumpft war.       Schaden- und Unfallversicherung          Inflationsdruck in vielen Industrie-
     Der deutsche Arbeitsmarkt, der sich     nur eine leichte Beitragszunahme.        ländern veranlassten die dortigen
11

Zentralbanken, ihre Niedrigzinspoli-      auf 31,2 (29,4) Mrd. €. In der
tik fortzusetzen. So blieb der Leitzins   Pflegeversicherung wuchsen die
der EZB und der Bank von England          Beitragseinnahmen um 2,2 (5,3) %
bei 1 % bzw. 0,5 %. Die US-Noten-         auf 2,1 (2,1) Mrd. €. Im Jahr 2010
bank ließ ihren Leitzins bei 0–0,25 %     sind die ausgezahlten Versicherungs-
und entschloss sich im Herbst 2010        leistungen der PKV einschließlich
außerdem zu einer weiteren Runde          der Schadenregulierungskosten
unkonventioneller geldpolitischer         insgesamt um rund 4,5 (4,7) % auf
Maßnahmen, um die langfristigen           22,1 (21,1) Mrd. € gestiegen. Die
Zinsen niedrig zu halten.                 Steigerungsrate in der Krankenver-
                                          sicherung lag mit 4,3 % und in der
Die Rendite zehnjähriger deutscher        Pflegeversicherung mit 10,8 % über
Staatsanleihen fiel im Laufe des Jah-     der allgemeinen Preissteigerung.
res von 3,4 % auf 3,0 %. Die Rendite
zehnjähriger US-amerikanischer
Staatsanleihen sank von 3,8 % auf
3,3 %.

Die private Krankenversicherung
im Jahr 2010

Die seitens der bürgerlichen Koali-
tion getroffenen Vereinbarungen für
den Bereich der Gesundheitspolitik
haben im Jahr 2010 konkrete For-
men angenommen. Diese wirken
sich ab dem Jahr 2011 auf die Bran-
che aus (siehe Kapitel Ausblick). Im
Jahr 2010 ist das Bürgerentlastungs-
gesetz, welches eine erleichterte
Absetzbarkeit der Versicherungsbei-
träge von der Steuer vorsieht, positiv
für die private Krankenversicherung
zu bewerten. Hierdurch können Bei-
träge zu einer Krankenvollversiche-
rung zu mindestens 80 % geltend
gemacht werden – die Beiträge zur
privaten Pflegeversicherung sogar zu
100 %.

Die PKV erreichte im Jahr 2010 ein
Beitragswachstum von 6,0 (3,8) %
auf insgesamt 33,4 (31,5) Mrd. €. In
der Krankenversicherung stiegen die
Beitragseinnahmen um 6,3 (3,6) %
12   L AGEBERICHT > GESCHÄF T UND R AHMENBEDINGUNGEN

     Zusammenarbeit im Konzern Die DKV Deutsche Krankenversicherung AG
     ist der Gesundheitsversicherer der ERGO, einer der großen Versicherungs-
     gruppen in Deutschland und Europa. Die Kundenorientierung, Größe und
     Finanzstärke der Gruppe machen ihre Gesellschaften zu nachhaltig zuver-
     lässigen Partnern ihrer Kunden.

     Teil einer starken Gruppe               land sind es 20 Millionen Kunden.       ben. Die jeweiligen Rechtsträger in
                                             ERGO spricht sie mit vielfältigen       diesen Geschäftsfeldern wurden im
     Die DKV Deutsche Krankenversiche-       Vertriebsorganisationen und auf         Herbst 2010 zusammengeführt. Die
     rung AG ist eine 100%ige Tochterge-     verschiedenen Wegen an.                 ERV bleibt der Name für Reiseschutz.
     sellschaft der ERGO Versicherungs-                                              In vielen internationalen Märkten
     gruppe AG. Diese gehört zu dem DAX      Neue Markenstrategie: ERGO tritt        steht die Marke ERGO bereits seit
     30-Unternehmen Munich Re, einem         unter eigenem Namen auf                 einiger Zeit für die Lebens- und
     der weltweit führenden Rückversi-                                               Schaden-/Unfallversicherung; auch
     cherer und Risikoträger. Bereits seit   ERGO hat Ende 2009 ihre Marken-         hier stellt die Gruppe den eigenen
     2001 existieren ein Beherrschungs-      strategie geändert und tritt jetzt in   Namen in Zukunft noch konsequen-
     und ein Gewinnabführungsvertrag         Deutschland unter eigenem Namen         ter nach vorne.
     zwischen der DKV Deutsche Kran-         am Markt auf. Im Februar 2010
     kenversicherung AG und der ERGO         benannte sich der Direktversicherer     Unser Anspruch: Versichern heißt
     Versicherungsgruppe AG.                 der Gruppe, die KarstadtQuelle          verstehen
                                             Versicherungen, in ERGO Direkt
     ERGO ist weltweit in über 30 Län-       Versicherungen um. Seit dem Som-        Mit dem geänderten Markenauftritt
     dern vertreten und konzentriert sich    mer bietet die Gruppe Lebens- und       hat sich die Gruppe neu positioniert
     auf die Regionen Europa und Asien.      Schaden-/Unfallversicherungen           und konsequent an den Wünschen
     Über 50.000 Menschen arbeiten als       unter der Marke ERGO an; sie löst       und Bedürfnissen der Kunden ausge-
     angestellte Mitarbeiter oder als        die Marken Hamburg-Mannheimer           richtet. ERGO arbeitet auf eine klare
     hauptberufliche selbstständige          und Victoria ab. Die Umstellung         und verständliche Kommunikation
     Vermittler für die Gruppe. Im Jahr      erfolgte reibungslos. Dank einer        mit Kunden und Interessenten hin
     2010 erzielte die ERGO Versiche-        groß angelegten Werbekampagne,          und lädt sie selbstkritisch zu Feed-
     rungsgruppe Beitragseinnahmen von       die im Juli 2010 startete, erreichte    back ein. Die detaillierten Anregun-
     20 Mrd. €.                              die Marke ERGO bei deutschen            gen und Wünsche, die Verbraucher
                                             Verbrauchern bereits nach kurzer        online an das Unternehmen richten
     ERGO und ihre Spezialisten bieten       Zeit erfreulich hohe Bekanntheits-      können, fließen in die Arbeiten an
     ein umfassendes Spektrum an Ver-        und Sympathiewerte.                     Produkten und Prozessen ein. Ein
     sicherungen, Vorsorge- und Service-                                             neu bestellter Kundenanwalt wird ab
     leistungen. Heute vertrauen über        Gleichzeitig hat ERGO das Profil        2011 die Interessen der Kunden in
     40 Millionen Kunden der Kompetenz       ihrer Spezialisten geschärft: Gesund-   den internen Prozessen in Deutsch-
     und Sicherheit der ERGO und ihrer       heit wird nur noch unter der bekann-    land vertreten. Die starke Kundenori-
     Experten in den verschiedenen           ten Marke DKV, Rechtsschutz unter       entierung ist in allen Unternehmens-
     Geschäftsfeldern; allein in Deutsch-    der bekannten Marke D.A.S. vertrie-     bereichen und Gesellschaften
13

Maßstab des Handelns. Verbunden          schaften und zur Münchener Rück-
mit der Größe und Finanzstärke der       versicherungs-Gesellschaft AG.
Gruppe macht dieser Anspruch ERGO
und ihre Spezialisten zu nachhaltig      Die DKV hat die Verwaltung ihrer
zuverlässigen Partnern für alle Versi-   Vermögensanlagen zum größten Teil
cherungs- und Vorsorgebedürfnisse.       auf die MEAG MUNICH ERGO Asset-
                                         Management GmbH und ihre Toch-
Der neue Markenauftritt hat keine        tergesellschaften übertragen. MEAG
wesentlichen Auswirkungen auf die        ist der Vermögensmanager von
etablierten Organisationsstrukturen      Munich Re. Strategische Anlageent-
der Gruppe. Ein einheitlicher Innen-     scheidungen werden in enger
dienst unterstützt die verschiedenen     Abstimmung mit MEAG und ERGO
Gesellschaften und Vertriebsorgani-      von der DKV Deutsche Krankenver-
sationen in Deutschland und steuert      sicherung AG getroffen. Die ERGO
wichtige Funktionen wie Rechnungs-       Versicherungsgruppe AG übernimmt
wesen, Controlling, Finanzen oder        das Controlling bestimmter Kapital-
Personal zentral. Die Geschäftsberei-    anlagen.
che arbeiten auf einer gemeinsamen
IT-Plattform; der konzerneigene
IT-Dienstleister ITERGO hält die
Informationstechnologie der Gruppe
national und international auf dem
neuesten Stand.

Der selbstständige Außendienst der
DKV ist vertraglich im Ausschließ-
lichkeitsverhältnis an die Gesell-
schaft angebunden. Er ist, wie alle
hauptberuflichen Mitarbeiter im
Außendienst, neben der Vermittlung
von Kranken- und Pflegeversiche-
rungsprodukten unter anderem
damit betraut, über die DKV Versi-
cherungsprodukte von Gesellschaf-
ten der ERGO Gruppe sowie Finanz-
dienstleistungsprodukte der MEAG
zu vermitteln. Die Außendienste
verschiedener Konzerngesellschaften
führen der DKV weiteres Kranken-
versicherungs- und Pflegeversiche-
rungsgeschäft zu.

Die DKV unterhält Rückversiche-
rungsbeziehungen unter anderem zu
ihren Versicherungs-Tochtergesell-
14   L AGEBERICHT > GESCHÄF T UND R AHMENBEDINGUNGEN

     Bedeutende Ereignisse Am 1. Oktober 2010 wurde die Verschmelzung
     der DKV mit der Victoria Krankenversicherung AG rückwirkend zum
     1. Januar 2010 vollzogen. Das Krankenversicherungsgeschäft der ERGO
     wird damit unter der Marke DKV gebündelt.

     Durch die Verschmelzung stiegen die    technischen Posten der Bilanz und
     Beitragseinnahmen auf 4,8 Mrd. €.      Gewinn- und Verlustrechnung die
     Die Kunden können aus dem vielfäl-     Rückversicherungsbeziehung zwi-
     tigen Angebot beider Gesellschaften    schen der DKV und der Victoria
     an Versicherungen und Services         Kranken eliminiert. Die konsolidier-
     wählen. Dieses breitere Produktport-   ten Werte sind durch die Spaltenbe-
     folio wird das Neugeschäft positiv     zeichnung „2009 angepasst“ bezie-
     unterstützen.                          hungsweise „Vorjahr angepasst“
                                            kenntlich gemacht.
     Sämtliche Versicherungsverträge der
     Victoria Krankenversicherung AG        Im Fließtext werden die Zahlen des
     bestehen mit allen Rechten und         Geschäftsjahres 2010 grundsätzlich
     Pflichten fort. Für die Versicherten   mit den angepassten Vorjahreswer-
     ergeben sich keine Änderungen –        ten verglichen.
     außer dem Namen ihrer Versiche-
     rung. Da die DKV und Victoria Kran-
     kenversicherung AG schon seit
     längerer Zeit fast alle Aufgaben in
     übergreifenden Einheiten gemein-
     sam bearbeitet haben, erwartet die
     DKV nur geringe Einsparungen bei
     den Sachkosten.

     Um eine Vergleichbarkeit der Zahlen
     des Jahres 2010 mit dem vorherigen
     Geschäftsjahr zu ermöglichen, sind
     in allen Tabellen des Lageberichts,
     des Anhangs sowie in der Bilanz und
     der Gewinn- und Verlustrechnung
     neben den Vorjahreswerten der
     ehemaligen DKV auch die aus den
     Einzelabschlüssen der zwei ver-
     schmolzenen Gesellschaften – soweit
     möglich und sinnvoll – konsolidier-
     ten Werte dargestellt. Insbesondere
     wurde in diversen versicherungs-
15

Produkte und Vertrieb Mit bedarfsgerechten und innovativen Produkten
ist die DKV seit über 80 Jahren Vorreiter der Branche. Als Unternehmen
Gesundheit!® bietet die DKV Kranken- und Pflegeversicherungsschutz,
Gesundheitsservice und medizinische Versorgung aus einer Hand. Die
Verschmelzung der DKV mit der Victoria Kranken ermöglicht den Kunden,
aus dem vielfältigen Angebot beider Gesellschaften an Versicherung und
Service zu wählen.

Über die Marke DKV                      burg und Spanien ist sie durch Toch-    der Ergänzungsversicherungen. Die
                                        tergesellschaften vertreten; außerdem   bedarfs- und zukunftsgerechte Kon-
Die DKV ist der Spezialist für          ist sie in Norwegen und Schweden        zeption dieser modularen Ergän-
Gesundheit der ERGO und seit über       sowie in China an einem Kranken-        zungstarife für GKV-Versicherte ist
80 Jahren mit bedarfsgerechten und      versicherungsunternehmen beteiligt.     nicht nur auf die Gewinnung von
innovativen Produkten Vorreiter der                                             Neukunden, sondern auch auf
Branche. Als das Unternehmen            Produktpalette                          bereits bei der DKV versicherte
Gesundheit!® bieten wir Kranken-                                                Kunden ausgerichtet.
und Pflegeversicherungsschutz,          Durch die Verschmelzung der DKV
Gesundheitsservice und Zugang zu        mit der Victoria Kranken besteht die    Für alle Krankentagegeldtarife der
medizinischer Versorgung.               Chance zur Optimierung des Pro-         Einzel- und Gruppenversicherung
                                        duktangebots für alle Zielgruppen       wurde wegen des zunehmenden
Geschäftstätigkeit der DKV Deut-        und Vertriebswege. Erstmals bieten      Bedarfs die Altersgrenze vom 65. auf
sche Krankenversicherung AG             nun alle ERGO Vertriebe den Kunden      das 70. Lebensjahr erhöht, mit der
                                        eine einheitliche Produktpalette        Möglichkeit, bei Erreichen der
Die DKV betreibt die private Kran-      unter der Marke DKV an, mit dem         Altersgrenze seine Krankentagegeld-
ken- und Pflegeversicherung in allen    Ziel, das ertragsorientierte Wachs-     versicherung bis zur Vollendung des
ihren am Markt existierenden Versi-     tum in der Voll- und Ergänzungsver-     75. Lebensjahres fortzuführen.
cherungsarten. Sie ist dabei haupt-     sicherung zu forcieren.
sächlich als Erst- und in geringem                                              Vertrieb
Umfang auch als Rückversicherer         Im April 2010 wurde das Produkt-
tätig. Darüber hinaus ist die DKV am    portfolio der DKV um vier wettbe-       Die Gesamtproduktion in der Kran-
Pflegepflichtversicherungs-Pool in      werbsfähige, individuell auf die        kenversicherung bewegte sich auf-
Deutschland beteiligt. Es werden        Bedürfnisse und Wünsche von GKV-        grund der Erschwernisse aus der
ferner Lebens- und Sachversiche-        Versicherten zugeschnittene Ergän-      Gesundheitsreform 2007 und der
rungen, Bausparverträge und Invest-     zungsprodukte mit dem Leistungs-        anhaltenden negativen gesamtwirt-
mentfondsanteile vermittelt.            schwerpunkt für zahnärztliche           schaftlichen Entwicklung infolge der
                                        Heilbehandlung erweitert. Die Ein-      Wirtschaftskrise während der ersten
Die DKV betätigt sich unmittelbar und   führung dieser Tarife bedeutet          drei Quartale des Geschäftsjahrs auf
mittelbar als Krankenversicherer im     gleichzeitig den Start in eine neue,    weiterhin niedrigem Niveau. Die mit
In- und Ausland. In Belgien, Luxem-     modulare Produktwelt im Bereich         dem Inkrafttreten der Novellierun-
16   L AGEBERICHT > GESCHÄF T UND R AHMENBEDINGUNGEN

     gen des Gesetzes gegen den unlaute-      HBO-Organisation Unsere regional         zwischen DKV und Victoria Kranken
     ren Wettbewerb (UWG) und des             aufgestellte Ausschließlichkeits-        konzernintern ausgeweiteten Ver-
     Telekommunikationsgesetzes (TKG)         organisation mit der hauptberuf-         triebskooperationen mit den übrigen
     in der zweiten Jahreshälfte 2009 neu     lichen Organisation (HBO) und            ERGO Vertrieben konnte wie auch in
     hinzugekommenen gesetzlichen             unserer Vertriebsgesellschaft aktiva     den Vorjahren ein maßgeblicher Bei-
     Erschwernisse in der aktiven Kunden-     Vermittlung von Versicherungen und       trag zum Gesamtvertriebsergebnis
     ansprache im Vertrieb und die Umset-     Finanzdienstleistungen GmbH              der DKV erzielt werden.
     zung des konzernweiten Umstruktu-        nimmt nach wie vor eine führende
     rierungsprogramms wirkten ebenfalls      Rolle im DKV-Vertrieb ein. Das im
     dämpfend. Nach erfolgter Umstruktu-      Jahr 2006 neu eingeführte dreistu-       Unser Krankenversicherungsangebot
     rierung erholte sich das Neugeschäft     fige Agenturmodell im Bereich der        können wir von vertrieblicher Seite
     in der Krankheitskostenvollversiche-     angestellten und selbstständigen         durch die Produkte unserer Schwes-
     rung zunehmend. Im letzten Jahres-       Vermittler sowie das Betreuungs-         terunternehmen im ERGO Konzern
     drittel zog die Produktion erwartungs-   modell durch die verschiedenen           komplettieren. Wir bieten unseren
     gemäß wieder spürbar an. Neben           Organisationsleitertypen hat sich        Vertrieben somit eine noch bessere
     einer Reihe vertriebsunterstützender     auch im vergangenen Jahr bewährt.        Möglichkeit, unsere Kunden vollum-
     Maßnahmen und zyklischer Effekte                                                  fänglich aus einer Hand zu beraten
     ist dies im Wesentlichen auch auf die                                             und gegen die Risiken des Lebens
     mit dem GKV-Finanzierungsgesetz          Maklervertrieb Der gebündelte            abzusichern.
     vorgesehene erleichterte Wechsel-        ERGO Maklervertrieb ist wichtiger
     möglichkeit von der gesetzlichen in      Wachstumsträger der ERGO Gesell-         Der Sicherung unserer Vertriebskraft
     die private Krankenversicherung          schaften. Im Geschäftsjahr konnte        durch Stabilisierung der Vertriebs-
     bereits zum 1. Januar 2011 zurückzu-     das Vorjahresergebnis sowohl im          mannschaft sowie einer fairen Nach-
     führen. Die in der Krankheitskosten-     Bereich Krankheitskostenvoll- als        wuchsförderung über differenzierte
     vollversicherung neue Tarifserie         auch Ergänzungsversicherung über-        Zugangs- und Weiterentwicklungs-
     BestMed zeigt auch weiterhin wach-       schritten werden. Auch das Beihilfe-     wege messen wir eine zentrale
     sende Erfolge und erweist sich zwi-      ablösegeschäft konnte weiter forciert    Bedeutung für unseren zukünftigen
     schenzeitlich als eine der tragenden     werden. Zukünftig wird eine weitere      Erfolg bei. Die diesbezüglich mittels
     Säulen des Neugeschäfts.                 Stärkung dieses Vertriebsweges           eines innovativen Personalmarketing-
                                              er wartet. Wachstumsimpulse sind         konzeptes erreichten Ergebnisse der
     Der Absatz von privaten Ergänzungs-      unter anderem ein internes Strategie-    vergangenen Jahre sind erfreulich.
     versicherungsprodukten konnte            projekt und die besseren volkswirt-
     erfreulicherweise trotz Beendigung       schaftlichen Rahmenbedingungen.          Auf ERGO Ebene wurden die Interes-
     der langjährigen Kooperation mit                                                  sen der Markenvertriebe weiterhin
     einer gesetzlichen Krankenkasse im                                                konzentriert und effizient durch das
     Vergleich zum Vorjahr gesteigert         Vertriebskooperationen Eine eben-        ERGO Vertriebsressort vertreten.
     werden. Dies resultiert maßgeblich       so wichtige vertriebliche Säule stellt   Auch nach der Umstrukturierung
     aus der erfolgreichen Einführung         die Direktion Kooperationsgesell-        bieten wir unseren operativen
     unserer neuen Tarifserie KombiMed.       schaften mit der Verantwortung für       Vertriebseinheiten eine konstante
     Darüber hinaus zeigt es auch die für     die seit 2004 bestehenden Koope-         und leistungsfähige Vertriebsunter-
     die Bevölkerung, die PKV und den         rationen mit den Vertrieben der          stützung.
     Vertrieb hohe Bedeutung der Ergän-       Deutschen Bank, Gerling, Zürich/
     zungsversicherung, gerade in Zeiten      Deutscher Herold und Bonnfinanz
     von Leistungsausgliederungen aus         dar. Durch diese Geschäftsbezie-
     dem Leistungskatalog der GKV.            hungen und die im Zuge der Fusion
17

Mitarbeiter Unsere konzernweit einheitliche Führungsorganisation ermög-
licht die gezielte Nutzung von Synergien. Mit Qualität und Flexibilität
setzen unsere Mitarbeiter die strategische Ausrichtung des Unternehmens
um und sichern auf diese Weise unsere erfolgreiche Marktstellung.

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitar-       Personelle Entwicklung                  Personal- und Sozialaufwand
beiter – nachfolgend Mitarbeiter –
sichern unseren Erfolg mit ihrer         Am Ende des Berichtsjahres waren        Der Personal- und Sozialaufwand für
Kompetenz, ihrer Leistungsbereit-        952 (1.236) Mitarbeiter für die DKV     unsere Mitarbeiter im Innendienst
schaft und ihrem Engagement. Des-        tätig. Der Rückgang der Mitarbeiter-    und im angestellten Außendienst
wegen investieren wir konsequent in      zahl resultiert im Wesentlichen aus     verringerte sich im Berichtsjahr um
ihre Förderung.                          der Umstrukturierung der Vertriebe.     63 %.

Im Jahr 2010 wurde erstmals eine         Das durchschnittliche Lebensalter       Dank an die Mitarbeiter
konzernweite Mitarbeiterbefragung        unserer Mitarbeiter verringerte sich
durchgeführt. Mit dieser Befragung       gegenüber dem Vorjahr leicht auf        Wir danken allen Mitarbeitern sehr
wurde die Zufriedenheit der Mitarbei-    46,0 (46,2) Jahre. Der Anteil der       herzlich für ihren persönlichen
ter mit den Arbeitsbedingungen, der      Frauen lag bei 35,1 (38,9) %. Die       Einsatz, das große Engagement und
direkten Führung, der Zusammen-          durchschnittliche Konzernzugehörig-     das hohe Maß an Motivation, den
arbeit mit Kollegen, den Arbeits- und    keit erhöhte sich leicht auf 18,2       Gesellschaftserfolg positiv zu beein-
Lernmöglichkeiten sowie mit dem          (17,9) Jahre.                           flussen. Unser Dank gilt auch den
ERGO Konzern insgesamt ermittelt.                                                Betriebsräten und den Sprecheraus-
Anhand der Ergebnisse wurden Maß-        Aus- und Weiterbildung                  schüssen für die leitenden Angestell-
nahmen entwickelt, die die Zufrieden-                                            ten für die vertrauensvolle Zusam-
heit der Mitarbeiter mit dem Arbeit-     Die bedarfsgerechte Qualifizierung      menarbeit bei der Lösung der
geber und der ERGO noch weiter           unserer Mitarbeiter hat unverändert     personellen, sozialen und organisa-
steigern sollen. Die Umsetzung der auf   einen hohen Stellenwert innerhalb       torischen Aufgaben.
Basis der im Jahr 2010 durchgeführten    unserer Personalpolitik. Ziel ist es,
Mitarbeiterbefragung entwickelten        unser hohes Qualitäts- und Leis-
Maßnahmen wird größtenteils im           tungsniveau auszubauen, um unsere
Jahr 2011 erfolgen. Die Mitarbeiter-     Position im Wettbewerb weiter zu
befragung soll zukünftig in regelmäßi-   stärken. Daher passen wir unser
gen Abständen durchgeführt werden.       gesamtes Angebot der Aus- und
                                         Weiterbildungsmöglichkeiten stän-
Darüber hinaus wurde im Jahr 2010        dig den aktuellen und zukünftigen
eine ERGO-weite Personalstrategie        Anforderungen an.
entwickelt, deren feste Bestandteile
auch die aus dem Leitbild abgeleite-
ten Zielgruppenversprechen an die
Mitarbeiter und die daraus folgen-
den Maßnahmen sind.
18   L AGEBERICHT > GESCHÄF T UND R AHMENBEDINGUNGEN

     Umwelt Für die ERGO Gesellschaften ist Umweltschutz seit vielen Jahren
     ein wichtiges Anliegen und als ökologische Komponente Teil der Corporate
     Responsibility.

     Das in Teilen der ERGO Gruppe             brauch abzielen und ihn stark redu-     zungsversicherung erstatten wir
     betriebene Umweltmanagementsys-           zieren werden. Darüber hinaus setzt     Kosten für ganzheitliche Methoden
     tem konnte im abgelaufenen Jahr           die DKV zur Energiegewinnung ab         und Therapien, die die Selbsthei-
     erweitert und ausgedehnt werden.          2010 am Standort Köln auf energie-      lungskräfte des Körpers aktivieren
     Mit Verabschiedung der ERGO               effiziente und umweltfreundliche        können.
     Umweltleitlinien im Januar 2010,          Kraft-Wärme-Kopplungstechnik zur
     denen die DKV beigetreten ist, wur-       Deckung großer Teile des Strom-         Auch in Zukunft übernehmen wir
     de die Basis für die Zertifizierung der   und Wärmebedarfs. Neue, hocheffi-       gesellschaftliche Verantwortung,
     ERGO Versicherungsgruppe AG nach          ziente Kälteanlagen sowie eine          indem wir uns mit den wichtigen
     der weltweit gültigen ISO-Norm            neuartige Klimatisierungstechnik        Themen Umwelt- und Klimaschutz
     14001 geschaffen. Neben der Haupt-        ergänzen unser Engagement zur           sowie Nachhaltigkeit aktiv auseinan-
     verwaltung der ERGO in Düsseldorf         Reduzierung des Primärenergie-          dersetzen und dazu berichten.
     konnten die Mitarbeiter weiterer          einsatzes.
     Liegenschaften, darunter auch DKV
     Berlin, in die übergreifende ISO          In den Handlungsoptionen unseres
     14001-Zertifizierung eingebunden          Kerngeschäfts haben wir unsere
     werden. Die sukzessive weitere            gesellschaftliche Verantwortung und
     Ausdehnung des Umweltmanage-              Umweltschutz ebenfalls als Markt-
     mentsystems ist geplant.                  chance begriffen. Nach wie vor
                                               zeigen Versicherungskunden Interes-
     Im Vordergrund unserer Umwelt-            se an Versicherungsprodukten,
     schutzmaßnahmen stehen die Mini-          welche die Anwendung von Natur-
     mierung des Ressourcen- und Ener-         heilverfahren einbeziehen. Die DKV
     gieverbrauchs im Geschäftsbetrieb,        bietet ihren Kunden entsprechende
     der Einsatz energieeffizienter Tech-      Tarife an. Leistungen für Naturheil-
     nik sowie die Optimierung von             verfahren im Vollversicherungstarif-
     Prozessen; aber auch die Handlungs-       werk wurden in Topstufen sogar
     optionen aus dem Kerngeschäft der         verstärkt.
     betriebenen Versicherungssparten
     sind bedeutsam.                           Da die Naturheilbehandlung – als
                                               sanfte Alternative – auch von immer
     Im Hauptverwaltungsgebäude der            mehr Versicherten in der gesetzlichen
     DKV werden seit Ende 2008 umfas-          Krankenversicherung gewünscht
     sende Modernisierungsinvestitionen        wird, haben wir einen neuen Tarif
     in die Klima-, Heizungs- und Kälte-       entwickelt, den wir noch im ersten
     technik getätigt, die insbesondere        Quartal 2011 anbieten werden. Mit
     auf den Wasser- und Energiever-           diesem neuen Tarif in der Ergän-
L AGEBERICHT > ERTR AGSL AGE                                                                                               19

Ertragslage

Gestiegene Beitragseinnahmen führten zu einem verbesserten
versicherungsgeschäftlichen Ergebnis und erhöhten deutlich das
Gesamtergebnis.

Bestand und Neugeschäft                   14,1 % zum Vorjahr. Dazu haben die        pflichtversicherung entfielen. Ur-
                                          unterjährig eingeführten neuen Er-        sächlich für diesen Beitragsanstieg
Das Neugeschäft in der Vollversiche-      gänzungsversicherungen der Kombi-         waren sowohl die Beitragsanpassung
rung sank im Vergleich zum Vorjahr        Med-Tarifserie maßgeblich beigetra-       zu Beginn des Jahres als auch der
um 10,1 %. Dies ist im Wesentlichen       gen. In der Gesamtsicht ging das          Anstieg im Neugeschäft, welcher ins-
auf die vertragsgemäß niedrigere          Neugeschäft um 6,0 % zurück (ex-          besondere auf das Geschäftsfeld der
Produktion im Vergleich zum Vorjahr       klusive Beihilfeablöseversicherung        Beihilfeablöseversicherung zurück-
im Bereich der Beihilfeablöseversi-       Steigerung um 4,5 %).                     zuführen ist. Im Rahmen der Bei-
cherung zurückzuführen. Daneben                                                     tragsanpassung wurden Limitie-
wirkten die bis in die zweite Jahres-     Der Versichertenbestand ist 2010 ins-     rungsmittel in Höhe von 598 Mio. €
hälfte hinein weiterhin vorherr-          gesamt etwas zurückgegangen. Am           eingesetzt.
schende Kaufzurückhaltung der             Jahresende haben rund 4.360.000
Bevölkerung infolge der Wirtschafts-      Personen ihren Versicherungsschutz        Versicherungsleistungen Analog zu
krise, die deutlich gesunkenen Kun-       im Krankheits- oder Pflegefall der        der Entwicklung in den vergangenen
denkontaktmöglichkeiten durch die         DKV anvertraut. Dies sind rund            Jahren stiegen die Aufwendungen
Novellierung des UWG (Gesetz ge-          34.500 Personen weniger als am            für Versicherungsfälle auch im Ge-
gen den unlauteren Wettbewerb)/           Ende des Vorjahres. In der Krank-         schäftsjahr 2010 an. Die Zunahme
TKG (Telekommunikationsgesetz)            heitskostenvollversicherung waren         um 1,1 % auf 3,3 (3,3) Mrd. € fiel
gegen Ende des Jahres 2009 und            davon rund 911.000 und in der Er-         jedoch weniger stark aus als noch
eine temporäre Mehrbelastung in-          gänzungsversicherung 3.449.000            im Vorjahr und blieb unter dem pro-
folge der konzernintern umgesetzten       Personen versichert und darüber           gnostizierten Anstieg. Die Zahlungen
Umstrukturierung dämpfend. Die            hinaus insbesondere in unseren Aus-       für Versicherungsfälle stiegen um
Produktion unserer neuen und inno-        landsreisekrankenversicherungen           3,3 %.
vativen Tariffamilie BestMed hin-         knapp 3 Millionen Personen ver-
gegen verlief im vergangenen Ge-          sichert.                                  Maßgeblich beeinflusst wurde diese
schäftsjahr positiv. Exklusive des ver-                                             moderate Steigerung durch einen
einbarungsgemäßen Beihilfeablöse-         Geschäftsverlauf insgesamt                Anstieg im Bereich der Beihilfeablö-
versicherungseffektes ergibt sich                                                   seversicherung. Gegenläufig blieben
somit eine erfreuliche Neugeschäfts-      Beitragseinnahmen Wie in den Vor-         allerdings vor allem die Leistungen
steigerung von 2,0 %. Trotz wirt-         jahren stiegen die Beitragseinnah-        für Vorjahre unter dem erwarteten
schaftskrisenbedingter Nachfrage-         men auch im Geschäftsjahr 2010            Anstieg.
zurückhaltung und der in der              weiter an. Der Anstieg gegenüber
Gesundheitsreform 2007 veranker-          dem Vorjahr lag mit 5,7 % leicht un-
ten Einführung von eigenen Wahl-          ter dem erwarteten Beitragswachs-
tarifen seitens vieler gesetzlicher       tum. Die gesamten Beitragseinnah-
Krankenkassen stieg die Produktion        men beliefen sich auf 4,8 (4,5) Mrd. €,
in der Ergänzungsversicherung um          wovon 260 Mio. € auf die Pflege-
20   L AGEBERICHT > ERTR AGSL AGE

     Geschäftsverlauf in den                      bei der Anstieg der Beiträge den der    Im Bereich der Krankentagegeldver-
     Versicherungsarten                           Versicherungsleistungen übertraf.       sicherung trugen ein geringfügiger
                                                                                          Beitragsanstieg und ein gleichzeitiger
     Der Geschäftsverlauf in den einzel-          In der Krankheitskostenvollversiche-    Rückgang der Versicherungsleistun-
     nen Versicherungsarten sorgte im             rung konnte ein deutliches Wachs-       gen zu einer Ergebnisverbesserung
     selbst abgeschlossenen Versiche-             tum der Beiträge verzeichnet wer-       bei. In der Krankenhaustagegeldver-
     rungsgeschäft insgesamt erneut für           den, wohingegen die Zahlungen für       sicherung sanken sowohl die Beitrags-
     ein positives Ergebnis. Sowohl die           Versicherungsfälle nur geringfügig      einnahmen als auch die Versiche-
     Beitragseinnahmen als auch die Ver-          zunahmen.                               rungsleistungen, wobei insgesamt
     sicherungsleistungen wuchsen, wo-                                                    wieder ein positives Gesamtergebnis

     LEISTUNGEN FÜR DIE VERSICHERTEN

                                                                                  2010        2009                        2009
                                                                           Veränderung      angepasst              Veränderung
                                                                            zum Vorjahr                             zum Vorjahr
                                                                  Mio. €             %        Mio. €      Mio. €             %

           Aufwendungen für Versicherungsfälle                   3.328,2          +1,1      3.291,4      2.827,4          +3,6

           Rückstellung für erfolgsunabhängige BRE                233,0          –29,3        329,7       298,1           +5,6
           – Entnahmen für Limitierungen und
             Barausschüttungen                                    209,9                        96,6         92,6
           – Zuführung allgemein                                   30,1                        20,1         20,1
           – Zuführung aus der Pflegepflichtversicherung             53,0                        45,3         38,8
           – Zuführung nach § 12 a Abs. 3 VAG                      30,3                        49,9         49,3

           Rückstellung für erfolgsabhängige BRE                  874,4          +15,8        755,2       642,5           –2,5
           Entnahme für
           – Begrenzung von Beitragsanpassungen                   212,8                       182,9       156,6
           – Barausschüttung                                      153,3                       109,4        93,7
           Zuführung                                              485,2                       287,1       232,2

           RfB-Quote                                             20,9 %                      20,6 %      20,9 %
           RfB-Entnahmeanteile
           – Quote Einmalbeiträge                                 67,6 %                     62,6 %       62,6 %
           – Quote Barausschüttungen                              32,4 %                     37,4 %       37,5 %
           RfB-Zuführungsquote                                    11,3 %                      7,4 %        7,2 %

           Deckungsrückstellung                                 26.463,8          +6,7     24.793,7     21.872,1          +6,4
           – Allgemeine Zuführung                                1.430,8                     1.279,1     1.070,4
           – Zuführung nach § 12 Abs. 4 a VAG                      154,8                       147,3       122,2
           – Direktgutschrift nach § 12 a Abs. 2 VAG                84,5                       113,3       111,8

           Schadenquote (neue Fassung)                           76,6 %                      80,7 %      81,3 %

           Versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote              13,5 %                       9,2 %        8,8 %

           Überschussverwendungsquote                            85,0 %                      83,0 %      83,0 %
21

erzielt wurde. Der Anstieg der Bei-    träge zurückzuführen ist. Die Ver-       außerplanmäßige Abschreibungen
tragseinnahmen in der Krankheits-      waltungskostenquote blieb mit 2,5 %      gemäß § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB fielen
kostenteilversicherung lag über dem    unverändert.                             nicht an (Vorjahr: 2 Mio. €). Auf
Leistungsanstieg, sodass das Ergeb-                                             Wertpapiere mussten 135 (20) Mio. €
nis gegenüber dem Vorjahr verbes-      Kapitalanlageergebnis                    und auf Beteiligungen 16 (33) Mio. €
sert werden konnte.                                                             abgeschrieben werden. Die Abgangs-
                                       Das Kapitalanlageergebnis ist leicht     verluste sanken auf 11 (29) Mio. €.
Obwohl die Beitragseinnahmen in        um 1,6 % auf 1.153 (1.172) Mio. € ge-    Die Aufwendungen für die Verwal-
der Pflegepflichtversicherung nur      sunken und lag damit unter unseren       tung von Kapitalanlagen, Zinsauf-
leicht angestiegen sind, während bei   Erwartungen. Die gesamten Erträge        wendungen und sonstige Aufwen-
den Versicherungsleistungen ein        beliefen sich auf 1.394 (1.323) Mio. €   dungen für Kapitalanlagen erhöhten
starker Anstieg zu verzeichnen war,    (+5,4 %). Deutlich geringere Zu-         sich auf 51 (49) Mio. €. Hiervon ent-
konnte ein sehr gutes Gesamtergeb-     schreibungen, insbesondere auf Spe-      fielen auf die Aufwendungen für
nis erreicht werden. In der ergän-     zialfonds, wurden durch höhere lau-      Instandhaltung und Bewirtschaftung
zenden Pflegezusatzversicherung        fende Erträge und Abgangsgewinne         von Grundstücken 12 (15) Mio. €
sorgten ein starker Anstieg der Bei-   überkompensiert. Die gesamten Auf-       und auf die Aufwendungen für die
träge und ein leichter Anstieg der     wendungen erreichten im Wesent-          Verwaltung, Zinsaufwendungen,
Versicherungsleistungen für eine       lichen aufgrund von deutlich gestie-     Abschreibungen auf Mietforderun-
Ergebnisverbesserung, die über dem     genen Abschreibungen eine Höhe von       gen und sonstige Aufwendungen
Vorjahr lag.                           241 (151) Mio. € (+59,7 %).              39 (34) Mio. €. Insgesamt verringerte
                                                                                sich die Nettoverzinsung der DKV von
Bei den besonderen Versicherungs-      Die laufenden Erträge lagen mit          4,5 % auf 4,1 %.
formen lag der deutliche Anstieg der   1.340 (1.255) Mio. € über denen des
Beitragseinnahmen noch über dem        Vorjahres. Insbesondere die Erträge      Versicherungsgeschäftliches
der Versicherungsleistungen, sodass    aus Zinsträgern stiegen aufgrund         Ergebnis
ein positives Ergebnis verzeichnet     von Bestandserhöhungen deutlich
wurde. Dies ist insbesondere auf den   an. Aus dem Abgang von Kapital-          Das versicherungsgeschäftliche
Bereich der Beihilfeablöseversiche-    anlagen wurden Erträge von               Ergebnis erhöhte sich auf
rung zurückzuführen.                   39 (10) Mio. € realisiert. Die Erträge   644 (414) Mio. €. Dementsprechend
                                       resultierten aus Umschichtungen          stieg die versicherungsgeschäftliche
Aufwendungen für den                   in den Rentenspezialfonds und aus        Ergebnisquote auf 13,5 (9,2) %. Dabei
Versicherungsbetrieb                   Grundstücksverkäufen. Die Zuschrei-      konnten die gewachsenen Beitrags-
                                       bungen fielen mit 5 (58) Mio. €          einnahmen die höheren für das ver-
Der beschlossene Wegfall der Drei-     deutlich geringer aus als im Vorjahr.    sicherungsgeschäftliche Ergebnis
Jahres-Regelung im Bereich der pri-    Durch die Auflösung des Sonder-          relevanten Anteile an der Verände-
vaten Krankenversicherung zeigte       postens mit Rücklagenanteil wurden       rung der Deckungsrückstellung, die
erste positive Auswirkungen auf die    9 (–) Mio. € Erträge erzielt.            leicht gestiegenen Aufwendungen
Neugeschäftsproduktion. Zudem                                                   für Versicherungsfälle sowie die
wirken die Vertriebszusatzmaßnah-      Die Abschreibungen erhöhten sich         gestiegenen Aufwendungen für den
men. Die Abschlussaufwendungen         auf 179 (73) Mio. €. Davon entfielen     Versicherungsbetrieb überkompen-
stiegen um 11 Mio. € beziehungswei-    28 (20) Mio. € auf Grundstücke.          sieren.
se um 3,1 % auf 352 Mio. €. Die Ab-    Darin ist eine steuerliche Sonderab-
schlusskostenquote hingegen sank       schreibung aufgrund der Übertra-
gegenüber dem Vorjahr von 7,6 %        gung von Rücklagen gemäß § 6 b
auf 7,4 %, was auf die höheren Bei-    EStG von 9 (–) Mio. € enthalten;
22   L AGEBERICHT > ERTR AGSL AGE

     Gesamtergebnis                           Das Gesamtergebnis der DKV von          Die DKV Belgium ist seit Jahren
                                              115 (101) Mio. € wurde im Rahmen        Marktführer in Belgien. Die Beitrags-
     Der Rohüberschuss nach Steuern be-       des bestehenden Gewinnabführungs-       einnahmen sind 2010 um 7,5 % auf
     trug bei einem gestiegenen versiche-     vertrags vollständig an die ERGO Ver-   insgesamt 398 Mio. € gestiegen.
     rungsgeschäftlichen und einem            sicherungsgruppe AG abgeführt. Der
     leicht gesunkenen Kapitalanlage-         aus der Entnahme der Rücklage für       Im Krankenversicherungsmarkt
     ergebnis 768 (597) Mio. €. Von die-      Anteile an einem herrschenden oder      Luxemburg ist die DKV mit Beitrags-
     sem Überschuss sind unmittelbar          mehrheitlich beteiligten Unterneh-      einnahmen von 22 Mio. € auch im
     168 (209) Mio. € zugunsten der Ver-      men verbleibende Bilanzgewinn in        Jahr 2010 (+14,4 %) Marktführer.
     sicherten verwendet worden:              Höhe von 1.418 (47) Tsd. € wird im
     115 (163) Mio. € im Rahmen der           Rahmen des Gewinnverwendungs-           In Norwegen und Schweden ist die
     Direktgutschrift nach § 12 a VAG zur     vorschlags der Hauptversammlung         DKV durch ein Joint Venture mit
     sofortigen und zur künftigen Beitrags-   zur Ausschüttung vorgeschlagen.         Storebrand im Krankenversiche-
     ermäßigung sowie 53 (45) Mio. € für                                              rungsmarkt vertreten und auch hier
     die Pflegepflichtversicherung. Der       Tochtergesellschaften und               marktführend.
     Bruttoüberschuss nach Steuern er-        Beteiligungen
     reichte damit 600 (389) Mio. €.                                                  Weitere Angaben zu unseren Toch-
                                              Die DKV-Töchter im Ausland konnten      tergesellschaften finden Sie ab
     Darüber hinaus haben wir aus dem         im Geschäftsjahr 2010 ihren kontinu-    Seite 77 im Anhang.
     Bruttoüberschuss 485 (287) Mio. €        ierlichen Wachstumstrend fortsetzen.
     der Rückstellung für erfolgsabhängi-     Die Beitragseinnahmen stiegen insge-
     ge Beitragsrückerstattung zugeführt.     samt um 9,8 % auf 1.017 Mio. €. Die
     Zusammen mit der Direktgutschrift        DKV gehört in Belgien, Luxemburg,
     und der Zuführung zur Rückstellung       Norwegen, Schweden und Spanien
     für die Pflegepflichtversicherung        zu den Marktführern und zählt allein
     geben wir 85,0 (83,0) % des erwirt-      im europäischen Ausland über drei
     schafteten Überschusses an unsere        Millionen Menschen zu ihren Kunden.
     Versicherten weiter. Die Rückstel-
     lung für Beitragsrückerstattung be-      Die DKV Seguros ist im spanischen
     lief sich zum Ende des Jahres 2010       Markt ein Anbieter von Versiche-
     auf 1.107 (1.085) Mio. €, die zur        rung, Service und integrierter
     künftigen Beitragsentlastung oder        Versorgung. Insbesondere durch
     zur Auszahlung an leistungsfreie         Zuwachs im Beamtengeschäft
     Versicherte vorgesehen sind.             konnte ein Wachstum um 11,1 %
                                              auf 596 Mio. € verzeichnet werden.
L AGEBERICHT > VER MÖGENSL AGE                                                                                           23

Vermögenslage

Im Jahr 2010 konnte der Kapitalanlagenbestand wiederum deutlich auf
28,6 Mrd. € gesteigert werden. Die Reservesituation war leicht rückläufig.

Kapitalanlagenbestand                   Die sonstigen Ausleihungen beliefen     in Aktien, Unternehmens-, Bank- und
                                        sich am Ende des Geschäftsjahres auf    Staatsanleihen müssen bestimmte
Der gesamte Kapitalanlagenbestand       19,0 (18,5) Mrd. €. Mit 66,4 (68,4) %   Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.
der DKV erhöhte sich 2010 um 5,6 %      stellte die Position der sonstigen      Hierzu wurde überwiegend in Unter-
auf 28,6 (27,1) Mrd. €.                 Ausleihungen den mit Abstand größ-      nehmen investiert, die Mitglieder der
                                        ten Anteil am Kapitalanlagenbestand     Indizes Dow Jones Sustainability,
Der Kapitalmarkt hat im abgelaufe-      dar. Durch den Kauf einfach struktu-    FTSE 4 Good, ASPI, ESI oder MSCI
nen Geschäftsjahr Schwankungen          rierter Produkte wurde das Wieder-      KLD 400 Social sind oder den Nach-
unterlegen. Bei den Zinsträgern hat     anlagerisiko verringert.                haltigkeitskriterien anerkannter
sich die Reservesituation verbessert,                                           Nachhaltigkeitsratingagenturen ge-
bei den Aktien und Investmentantei-     Zum Stichtag befanden sich siche-       nügen. Der kontinuierliche und syste-
len war sie rückläufig.                 rungsvermögensfähige Termingelder       matisch angelegte Prozess wird durch
                                        in Höhe von 55 (56) Mio. € im           unseren Asset-Manager MEAG durch-
Der Immobiliendirektbestand ver-        Bestand. Dies entspricht einem          geführt und begleitet.
minderte sich auf 626 (634) Mio. €.     unveränderten Anteil von 0,2 % der
Der Anteil am gesamten Kapital-         Kapitalanlagen.                         In den letzten Jahren haben wir un-
anlagenbestand betrug 2,2 (2,3) %.                                              sere Nachhaltigkeitskriterien insbe-
                                        Die anderen Kapitalanlagen beliefen     sondere bei Unternehmens- und
Die Kapitalanlagen in verbundenen       sich auf 112 (131) Mio. € und betru-    Bankanleihen verschärft. Wir sind
Unternehmen und Beteiligungen           gen 0,4 (0,5) % der gesamten Kapi-      davon überzeugt, dass es sich lang-
stiegen um 14 Mio. € auf                talanlagen.                             fristig günstig auf Risiko und Ertrag
1.025 Mio. € leicht an. Der Anteil                                              auswirkt, bei der Kapitalanlage
dieser Position am Kapitalanlagen-      Zur Absicherung zukünftiger Ver-        Nachhaltigkeitskriterien zu berück-
bestand sank auf 3,6 (3,7) %.           pflichtungen aus den langfristigen      sichtigen.
                                        Incentive-Plänen der Tranchen 2004
Der Anteil der Aktien, Investment-      bis 2009 hält die DKV Aktien der        Bewertungsreserven
anteile und anderen nicht festver-      Münchener Rückversicherungs-
zinslichen Wertpapieren am Kapital-     Gesellschaft AG und Optionen.           Auf Seite 61 dieses Geschäftsberichts
anlagenbestand fiel leicht auf          Bewertungseinheiten zwischen den        weist die DKV die Zeitwerte der
17,4 (17,8) %.                          Münchener-Rück-Aktien beziehungs-       Kapitalanlagen aus. Der Unterschied
                                        weise den Optionen und den aus-         zwischen Zeit- und Buchwert wird
Der Bestand an Inhaberschuld-           gegebenen Wertsteigerungsrechten        als Bewertungsreserve bezeichnet.
verschreibungen und anderen             liegen vor.                             Zeitwerte sind Momentaufnahmen
festverzinslichen Wertpapieren                                                  und spiegeln die Marktsituation zu
erhöhte sich um 896 Mio. € auf          Bei der Kapitalanlage wurden soziale,   einem bestimmten Zeitpunkt wider.
2.809 (1.913) Mio. €. Der Anteil        ethische und ökologische Grundsätze     Sie entwickeln sich nicht stetig, son-
am gesamten Kapitalanlagen-             berücksichtigt. Unsere bestehenden      dern unterliegen vielmehr größeren
bestand betrug 9,8 (7,1) %.             Kapitalanlagen und neue Investments     Schwankungen.
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