LVR-Kulturbericht 2015 - LVR-Kulturbericht 2016 - Kultur im Rheinland, Kultur in Europa - Digitales ...
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LVR-Dezernat Kultur und Landschaftliche Kulturpflege LVR-Kulturbericht 2015 Kultur im Rheinland, Kultur in Europa LVR-Kulturbericht 2016 Kultur im Rheinland, Kultur in Europa
Inhalt Grußwort 03 Vorwort 04 Aufgaben und Budget / Besuchszahlen LVR-Museen 2016 05 Regionale Kulturarbeit 06 Preise und Ehrungen 09 Kulturlandschaftspflege 10 Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz 13 Vernetzung und Austausch: Die LVR-Kulturstrategie 16 Digitales Kulturerbe Rheinland 19 LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland 22 LVR-LandesMuseum Bonn 26 LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland 30 LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum 34 LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte 38 LVR-Freilichtmuseum Kommern 41 LVR-Freilichtmuseum Lindlar 45 LVR-Industriemuseum mit sieben Orten 48 LVR-Zentrum für Medien und Bildung 55 LVR-Archäologischer Park Xanten / LVR-RömerMuseum 58 Max Ernst Museum Brühl des LVR 62 Europäische Projekte 66 Impressum/Bildnachweise 67 02
Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, Ulrike Lubek Für „Lück wie ich un Du“ Im Mai 2016 beging der Landschaftsverband zur kritischen Beschäftigung mit dem ersten Lan- Rheinland eine besondere Feierstunde: Rund desdirektor nach 1945, Udo Klausa. Am 27.10.2016 350 Trägerinnen und Träger des Rheinlandtalers präsentierte der LVR die Studie „Verwaltungsdienst, kamen zusammen, um 40 Jahre Rheinlandtaler Gesellschaftspolitik und Vergangenheitsbewältigung zu feiern. Über 1.300 Frauen und Männer hat der nach 1945“ von Dr. Uwe Kaminsky und Dr. Thomas LVR seit 1976 für ihr kulturelles Engagement mit Roth. Die Historiker untersuchten die Biographie dieser Auszeichnung geehrt. Darunter sind nicht von Klausa und vor allem die Frage, inwieweit das nur prominente Träger wie die Bläck Fööss oder berufliche Vorleben Klausas als NSDAP-Mitglied der Schauspieler Götz George. Es sind vor allem die und Landrat im polnischen Będzin, knapp 40 Kilo vielen „Lück wie ich un Du“ im Rheinland, die sich meter von Auschwitz entfernt, konkrete Auswir- in der Denkmalpflege, im Archiv- und Museumswe- kungen auf sein Verwaltungshandeln als LVR-Chef sen, in der Landesgeschichte, Volkskunde oder im seit 1954 hatte. Besonderes Augenmerk richten die Naturschutz engagieren oder sich für das multinati- Verfasser auf Klausas apologetischen Umgang mit onale Zusammenleben im Rheinland einsetzen. Sie seiner NS-Vergangenheit, aber auch auf Kontinuitä- alle sorgen für den kulturellen Zusammenhalt und ten vor allem in den psychiatrischen Einrichtungen die Identität einer ganzen Region. des LVR, war doch die Behandlung von psychisch kranken Menschen weit bis in die 1970er Jahre Für das 2019 in einer Kooperation des LVR mit der nachhaltig negativ durch die NS-Zeit geprägt. Stadt Köln neu zu eröffnende Leuchtturm-Museum konnte Ende 2016 ein offizieller Name gefunden Ein schwieriges und trauriges Kapitel in der Ge- werden: „MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Ar- schichte des LVR in der Nachfolge des Provinzial- chäologischen Quartier Köln“. Dabei brachten mehr verbandes Rheinland ist der Umgang mit Menschen als 700 eingereichte Ideen aus der Bevölkerung mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen wesentliche Impulse für die Namensfindung. MiQua von 1933-1945. In der Provinzial Heil- und Pflege- entsteht auf und unter dem Kölner Rathausplatz. anstalt Süchteln-Johannistal in Waldniel-Hostert Eine unterirdische Dauerausstellung zeigt das starben weit über 500 Menschen, darunter römische Praetorium, das mittelalterliche jüdische 99 Kinder – viele nachweislich als Opfer der NS- Viertel und das Goldschmiedeviertel. Im neu zu „Euthanasie“. Auf dem ehemaligen Friedhof der An- errichtenden Museumsbau werden in Wechsel- stalt wird durch eine künstlerische Erweiterung der ausstellungen weitere Facetten der 2.000-jährigen heutigen Gedenkstätte dieser Menschen gedacht Geschichte des Ortes, der jüdischen Geschichte werden. Wesentlicher Bestandteil des Entwurfs der und Kultur und der internationalen Archäologie be- Wiener Arbeitsgemeinschaft Katharina Struber und leuchtet. Nicht nur einen neuen Namen, auch eine Klaus Gruber wird eine Gedenkmauer mit Schildern Leitung bekam das ambitionierte Projekt in 2016: aus Messing sein: Die Schilder tragen die Namen Am 1. Juni trat Dr. Thomas Otten sein Amt an. der Menschen, die in Waldniel-Hostert zu Opfern wurden und hier begraben sind. Ein besonderes Anliegen ist dem Landschaftsver- band Rheinland und seiner politischen Vertretung Prof. Dr. Jürgen Wilhelm Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland seit 2009 die Aufarbeitung der eigenen Vergan- genheit unter der Überschrift „Der LVR stellt sich Ulrike Lubek seiner Geschichte“. Dazu gehört auch der Auftrag Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland 03
Prof. Dr. Jürgen Rolle, Milena Karabaic Vorwort Am 25. Oktober ging ein langes, von vielen wegwei- Schaumagazin für Künstlernachlässe der Stiftung senden Meilensteinen markiertes Berufsleben zu Kunstfonds. Im Mai 2016 erteilte der Bau- und Ende: Der LVR verabschiedete Dr. Norbert Kühn als Vergabeausschuss der Landschaftsversammlung Fachbereichsleiter Regionale Kulturarbeit im LVR- Rheinland die Zustimmung, mit der Vorentwurfspla- Dezernat Kultur und Landschaftliche Kulturpflege nung des zweiten Bauabschnittes für das Schau- in den Ruhestand. Dr. Norbert Kühn stand über magazin zu beginnen. Das Projekt wird durch Bund, drei Jahrzehnte im Dienst des LVR und initiierte Land und den LVR mit jeweils 2,5 Millionen Euro zahlreiche Projekte, zum Beispiel das in einer Art finanziert. Den ersten Bauabschnitt des Archivs für Public Private Partnership betriebene Zentrum Künstlernachlässe setzte der LVR bereits 2009 mit für Massenentsäuerung von Akten und anderem Unterstützung des Landes NRW um. Schriftgut im LVR-Kulturzentrum Brauweiler. Seine Nachfolge trat Guido Kohlenbach an, der Eine Schausammlung besonderer Art ist das im aus der Kulturabteilung des Landschaftsverbandes Dezember 2016 online gegangene Internet-Portal Westfalen-Lippe (LWL) an den Rhein wechselte. www.alltagskulturen.lvr.de: Das LVR-Freilichtmu- seum Kommern, das LVR-Freilichtmuseum Lindlar Mit vielen LVR-Themen ist Guido Kohlenbach sowie das LVR-Institut für Landeskunde und Regio- bereits bestens vertraut, schließlich arbeiten beide nalgeschichte in Bonn haben mit der wissenschaftli- Verbände in zahlreichen Kulturprojekten seit Jahren chen Erfassung, Digitalisierung und Präsentation ih- eng zusammen: So wurde im Oktober 2016 mit rer unterschiedlichen Bestände begonnen, gefördert dem zdi-Schülerlabor investMINT Oberberg in Gum- durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). mersbach der 1.000. Lernort der „Pädagogischen Landkarte NRW“ freigeschaltet, dem von LVR und Mittlerweile wurden rund 7.000 Objekte erfasst. Auf LWL gemeinsam betriebenen online-Suchportal für www.alltagskulturen.lvr.de können interessierte außerschulische Lernorte. Bürgerinnen und Bürger das kulturelle Erbe des Rheinlandes entdecken: Das Portal ermöglicht erst- Ein weiteres rheinisch-westfälisches Kooperations- malig die öffentliche Recherche in einem großen projekt feierte 2016 Geburtstag: Im August erschien Quellenbestand, bestehend aus Objekten, Fotos, die 75. Ausgabe der Zeitschrift „Industriekultur“. Filmen und Manuskripten mit Schwerpunkten wie Seit 1995 beschäftigt sich „Industriekultur“ vier- Arbeiten, Wohnen oder Nahrung. In den kommen- teljährlich mit Fragen der Industriedenkmalpflege den Jahren wird der LVR im Rahmen seiner „Digi- und wichtigen Facetten der Technik-, Industrie-, talen Agenda“ weitere Sammlungsbestände seiner Sozial- und Umweltgeschichte. Herausgegeben Kultureinrichtungen zugänglich machen. wird „Industriekultur“ von den LWL- und LVR- Auf ein besonderes Highlight freuen wir uns in 2017: Industriemuseen. Im Max Ernst Museum Brühl des LVR werden erst- mals im Rheinland vor allem Skulpturen von Joan Kooperationen unterschiedlicher Ausprägung Miró gezeigt – im spannenden Dialog mit dem Werk sind im LVR-Dezernat Kultur und Landschaftliche von Max Ernst. Kulturpflege ohnehin von zentraler Bedeutung: Prof. Dr. Jürgen Rolle In Zusammenarbeit mit dem Bund und dem Land Vorsitzender des LVR-Kulturausschusses Nordrhein-Westfalen entsteht auf dem Gelände Milena Karabaic des LVR-Kulturzentrums Abtei Brauweiler ein LVR-Dezernentin Kultur und Landschaftliche Kulturpflege 04
Aufgaben und Budget Das LVR-Dezernat Kultur und Landschaftliche für die Archive im Rheinland an. Das gemeinsam Kulturpflege erfasst, erforscht, bewahrt und pflegt mit der Landeshauptstadt Düsseldorf getragene den kulturellen Reichtum im lebendigen und ge- LVR-Zentrum für Medien und Bildung setzt medien- schichtsträchtigen Rheinland. Im Dezernat werden und bildungspolitische Schwerpunkte. zudem die Entscheidungen des Kulturausschusses vorbereitet. Der LVR-Fachbereich Regionale Kultur- In 2016 waren rd. 660 Mitarbeiterinnen und Mitar- arbeit koordiniert die Regionale Kulturförderung, beiter im LVR-Dezernat Kultur und Landschaftliche die Museumsberatung und die Landschaftliche Kulturpflege tätig. Rund 80,1 Mio. Euro ordentliche Kulturpflege. Der LVR-Fachbereich Zentrale Dienste Aufwendungen (ca. 2,12 % vom LVR-Gesamthaus- unterstützt die Kulturdienststellen, koordiniert die halt) wurden 2016 für die Kulturarbeit des LVR Digitalisierung des Kulturerbes im Rheinland und geplant, darin enthalten sind rd. 4,6 Millionen Euro steuert die Kulturnetzwerke. Landesmittel für die Regionale Kulturförderung des LVR. Hinzu kamen 1,6 Millionen Euro aus Mitteln Die LVR-Museen präsentieren Geschichte, Kunst der LVR-eigenen Sozial- und Kulturstiftung. und Kultur im Rheinland: Das LVR-LandesMuseum Bonn zeigt rheinische Kulturgeschichte von der Als Servicegesellschaft und 100prozentige Tochter Steinzeit bis heute. LVR-Archäologischer Park und des LVR unterstützt die Rheinland Kultur GmbH die LVR-RömerMuseum Xanten führen zu den römi- LVR-Museen und Kultureinrichtungen und betreut schen Wurzeln im Rheinland. Das LVR-Freilicht- diese mit rund 400 Mitarbeitenden auf allen Gebie- museum Lindlar und das LVR-Freilichtmuseum ten des Museums-, Kultur- und Veranstaltungs- Kommern widmen sich dem ländlichen Alltag, der managements. Mit dem zentralen Besucherservice Volkskunde und der Ökologie. Das LVR-Industrie- Kulturinfo Rheinland unterhält die GmbH ein mo- museum macht in sieben ehemaligen Fabriken dernes Informations- und Buchungs-Center. Industrie- und Sozialgeschichte anschaulich. Das Max Ernst Museum Brühl des LVR zeigt das außer- Besuchszahlen LVR-Museen 2016 ordentliche Kunstschaffen des aus Brühl gebürtigen LVR-LandesMuseum Bonn 98.351 Weltkünstlers Max Ernst. Mit der Gedenkstätte LVR-Freilichtmuseum Kommern 205.497 Brauweiler dokumentiert der LVR die Geschichte LVR-Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg 36.689 der damaligen Arbeitsanstalt Brauweiler von 1933 LVR-Industriemuseum St. Antony-Hütte 10.512 bis 1945. Das LVR-Kulturhaus Landsynagoge Rödin- LVR-Industriemuseum Textilfabrik Cromford 31.472 gen zeigt eine Dauerausstellung zur Geschichte des LVR-Industriemuseum Gesenkschmiede Hendrichs 36.601 rheinischen Landjudentums. LVR-Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach 26.758 LVR-Industriemuseum Kraftwerk Ermen & Engels 14.069 Das LVR-Amt für Denkmalpflege und das LVR-Amt LVR-Industriemuseum Tuchfabrik Müller 25.046 für Bodendenkmalpflege im Rheinland sichern und LVR-Freilichtmuseum Lindlar 98.183 bewahren bauliche wie archäologische Zeugnisse LVR-Archäologischer Park / LVR-RömerMuseum Xanten 583.988 rheinischer Geschichte und Kultur. Das LVR-Institut Max Ernst Museum Brühl des LVR 95.624 für Landeskunde und Regionalgeschichte unter- LVR-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen 1.400 sucht aktuelle und historische Entwicklungen in Gedenkstätte Brauweiler 676 der Region. Das LVR-Archivberatungs- und Fortbil- dungszentrum bietet zahlreiche Serviceleistungen Summe 1.264.906 05
Regionale Kulturarbeit Der LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit setzt LVR-Museumsberatung sich im Rahmen der allgemeinen landschaftlichen Die LVR-Museumsberatung ist eine Serviceeinrich- Kulturpflege für das kulturelle Erbe sowie die Kul- tung für die Museen im Rheinland. Das Team der tur- und Naturlandschaften im Rheinland ein. Die Museumsberatung ist Ansprechpartner in allen landschaftliche Kulturpflege gehört gemäß § 5 der Fragen der Museumsarbeit. Landschaftsverbandsordnung für das Land Nord- Generelles Anliegen ist es, die Museen im Rhein- rhein-Westfalen zu den Aufgaben und Sachgebieten land bei der Bewältigung der spezifischen Muse- des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). umsaufgaben wie der gesellschaftlichen Heraus- forderungen der Zukunft (u.a. demographischer Mit etwa 420 Museen und öffentlich zugänglichen Wandel, Integration von Menschen mit Migrations- Sammlungen, 19 Biologischen Stationen, 6 Na- hintergrund und Inklusion) zu unterstützen und turparken und einer beachtlichen Zahl an aktiven praktikable Lösungen zu suchen, um die Verände- Vereinen der Heimat-, Natur-, Denkmal- und rungen gemeinsam zu gestalten. Die kostenfreien Kulturpflege gehört das Rheinland zu den vielge- Beratungsangebote richten sich an alle Museen in staltigsten und lebendigsten Kulturlandschaften in kommunaler und privater Trägerschaft. Die Bera- Deutschland. tung erfolgt schriftlich, telefonisch (durch Auskünfte und Stellungnahmen) oder durch Gespräche vor Ort. Der LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit un- terstützt und fördert die Pflege, den Erhalt und Die Serviceleistungen umfassen alle Bereiche mu- den Ausbau einer unverwechselbaren, sinnvoll und sealen Handelns und der Museologie – von der Mu- nachhaltig strukturierten rheinischen Kulturland- seumskonzeption bis zur Sammlungsdokumentati- schaft. Dazu gehören die fachliche Beratung ebenso on, mit allen Aspekten des Sammelns, Bewahrens, wie die Förderung von Projekten der Kultur- und Erschließens, Forschens und Vermittelns wie auch Naturpflege sowie Auszeichnungen für besondere des generellen Museumsmanagements. Zudem Leistungen zum kulturellen Erbe des Rheinlands. werden übergreifende Tätigkeiten der Vernetzung 06
www.kultur.lvr.de und der Kommunikation wahrgenommen, z.B. in Mit der Veranstaltungsreihe „Montags geöffnet! der Koordination des Internationalen Museumsta- Kollegiale Führung, Fachgespräch, Erfahrungs- ges und der Kooperation mit dem Verband Rheini- austausch“ war die Museumsberatung 2016 in der scher Museen, dem Deutschen Museumsbund so- Bundeskunsthalle Bonn zu Gast: „Mit allen Sinnen wie den Museumsämtern, -verbänden und Landes- im Museum – Inklusive Module in der Ausstellung stellen bundesweit. Neben der fachlichen Beratung ‚Japans Liebe zum Impressionismus‘“. gehören die finanzielle Förderung, die Aufbereitung www.montags-geoeffnet.lvr.de von Informationen sowie der Austausch zu aktuellen Diskursen der Fachwissenschaft zum Portfolio der Die MAI-Tagung, als Fachtagung zum Themenfeld Museumsberatung. „Museen und Internet“, widmete sich 2016 u.a. den Themenfeldern Online-Videos, Digitale Strategien Veranstaltungen und Social Media. Außerdem bot der Länderschwer- Die Museumsberatung konzipiert und organisiert punkt „Skandinavien“ einen Einblick in die digitale mehrere Veranstaltungsreihen mit ca. 7 Einzel- Museumslandschaft unserer nordischen Nachbar- terminen im Jahr. Die beiden Informationsveran- länder. Veranstaltungsort und Kooperationspartner staltungen „Eins, zwei, drei … – ein Thema – zwei war das Internationale Maritime Museum in Hamburg. Vorträge – drei Stunden“ fanden 2016 zu Themen www.mai-tagung.lvr.de der Digitalisierung im Museum statt: Zum einen die „Die BIPARCOURS-App“ im LVR-Zentrum für Publikationen: „Rheinform“ und Medien und Bildung in Düsseldorf sowie zum „Museumshefte“ anderen im NRW-Forum Düsseldorf zu „Digitale Zur Information über aktuelle Diskurse und Ten- Strategien. Wie positionieren sich und wie denzen innerhalb der Museumsszene publiziert die agieren Museen in der digitalen Welt?“ Museumsberatung zwei Mal jährlich die digitale www.1-2-3.lvr.de Fachzeitschrift „Rheinform. Informationen für die rheinischen Museen“. Aktuelle Entwicklungen in Beim Veranstaltungsformat „Hin & Weg – Neueröff- der Museumswelt, Jubiläen, Neueröffnungen, Son- nungen gemeinsam besuchen“ handelt es sich um derausstellungen und Personalveränderungen in ein Angebot zu moderierten Besuchen in neueröff- den rheinischen Museen sind Gegenstand der Fach- neten Museen und Dauerausstellungen mit exklu- zeitschrift. Zudem versorgt es die Leserinnen und siven Führungen sowie fachlichem Austausch. 2016 Leser mit Informationen über museumsrelevante wurden drei Museen besucht: das Museum Schnüt- Termine, Fortbildungsangebote, Publikationen und gen in Köln, das neu eröffnete Zentrum für verfolgte aktuelle Nachrichten. Vor allem ist die Zeitschrift Künste im Kunstmuseum Solingen sowie das neu auch eine Plattform für die Interessen der rheini- eröffnete Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld. schen Museen und zur Darstellung und Vorstellung www.hin-und-weg.lvr.de ihrer Arbeit und Häuser. MAI-Tagung im Internationalen Maritimen Museum in Hamburg (S. 6) „Hin & Weg“ im neu eröffneten Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld „Hin & Weg“ im Museum Schnütgen Köln 07
www.kultur.lvr.de Im Jahre 2016 widmete sich die erste Ausgabe dem • Entwicklung medialer Stationen zu Joseph Beuys Ausnahmekünstler Joseph Beuys. Die zweite Aus- im Museum Schloss Moyland, Bedburg Hau gabe thematisierte Erfolgs- und Hemmnisfaktoren • Publikation „Erster Weltkrieg“ des Schulmuse- von Kooperationen im Museumsbereich. Die Rhein- ums Bergisch Gladbach – Sammlung Cüppers form ist kostenlos im Internet abruf- und einsehbar sowie zu abonnieren. www.rheinform.lvr.de Regionale Kulturförderung Neben der Museumsberatung und -förderung koor- Des Weiteren hält die Museumsberatung in ihrer diniert der LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit Reihe „Museumshefte“ Handreichungen zu spezifi- die Regionale Kulturförderung des LVR. Um das schen Museumsfragen vor. kulturelle Erbe im Rheinland zu bewahren und zu stärken, berät und fördert der LVR-Fachbereich Museumsförderung Regionale Kulturarbeit in diesem Rahmen vor allem Als Ergebnis fachlicher Beratung können pro- die Kulturarbeit in den 26 Mitgliedskörperschaften jektbezogene Förderungen im Rahmen der LVR- des LVR und unterstützt die eigenen LVR-Museen Museumsförderung zur Verfügung gestellt werden. und Kulturdienststellen. Die abschließende Entscheidung über die Förder- Für die Regionale Kulturförderung standen 2016 mittel obliegt dem Kulturausschuss des LVR. Ziel rund 4,8 Millionen Euro zur Unterstützung der kul- der Förderungen ist die Erhaltung und inhaltliche turellen Aktivitäten der Mitgliedskörperschaften des Weiterentwicklung der Angebote, die Steigerung LVR zur Verfügung. der Besuchsqualität, die nachhaltige Stabilisierung sowie langfristige Professionalisierung der Muse- Beispielhaft seien genannt: umslandschaft im Rheinland. • Museum Beethoven Haus für das Beethovenjahr Entsprechend den genannten Zielen gilt die inhalt- 2020 in Bonn liche wie finanzielle Unterstützung in besonderem • Maskenspektakel inklusiv – Ein kulturelles Koope- Maße den Museen, die rheinische Besonderheiten rationsprojekt, Essen und für das Rheinland prägende Entwicklungen • Ausstellung „Pilgern – Sehnsucht nach Glück?“ aufarbeiten oder Themen von hoher regionaler Be- im Rautenstrauch-Joest-Museum, Köln deutung behandeln. Darüber hinaus fördert der LVR • Edith Weyde und die Blitzkopie – Eine Erfinderin das ehrenamtliche Engagement durch das immer aus dem Rheinland verändert die Welt, Mülheim an mehr Museen getragen werden. Die Unterstützung der Ruhr von Freundes- und Förderkreisen sowie die Stär- • Visualisierung der Maternuskapelle in Haus kung und Aktivierung von ehrenamtlichem, bürger- Bürgel Monheim, Kreis Mettmann schaftlichem Engagement sind ausdrückliches Ziel • BEST OF / KONNEKTOR. Musikschulprojekte der der Förderung. Muziek Biennale Niederrhein 2016 • Restaurierung der Grabsteine auf dem denkmal- 2016 sind im Rahmen der LVR-Museumsförderung geschützten alten ev. Friedhof in Viersen knapp 480.000 Euro für insgesamt 27 Projekte und Maßnahmen rheinischer Museen zur Verfügung ge- Regionale Kulturarbeit stellt worden. Gefördert wurden unter anderem die • Entwicklung einer Smartphone-Führung im Fachbereich Regionale Kulturarbeit Museum der Binnenschifffahrt, Duisburg Gürzenich Quartier • Einrichtung einer Dauerausstellung im Feldbahn- Augustinerstraße 10-12, 50667 Köln museum Oekoven Tel 0221 809-3787, Fax 0221 8284-3016 • Restaurierung und sachgemäße Verpackung des Mail: kultur@lvr.de, www.kultur.lvr.de Objektbestandes „Kinderpostkarten“ im Kindermu- Leitung: Dr. Norbert Kühn (bis 15.11.2016) seum Wuppertal Guido Kohlenbach (ab 15.11.2016) 08
Preise und Ehrungen 2016 Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) verleiht Den Rheinlandtaler erhielten in 2016: an verdiente Personen, Gruppen oder Unternehmen Kreis Düren: Prof. Dr. Günter Bers; Theodor Koch verschiedene Ehrungen, Preise und Auszeichnungen. Kreis Heinsberg: Heinz Franken Kreis Kleve: Joachim Janshen; Hans-Joachim Seit 1976 zeichnet der LVR Persönlichkeiten, die Koepp; Alwine Strohmenger-Pickmann sich in besonderer Weise um die kulturelle Entwick- Kreis Mettmann: Friedhelm Kopshoff lung des Rheinlandes verdient gemacht haben, mit Rhein-Erft-Kreis: Karl Barbier; Ulrich Lieven; dem Rheinlandtaler aus. Dr. Joseph Sander Junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und Rhein-Kreis Neuss: Dieter Ohlmann -wissenschaftler fördert der LVR aktiv mit zwei Rhein-Sieg-Kreis: Kurt Schneider jährlich verliehenen Preisen, dem Paul-Clemen- Rheinisch-Bergischer-Kreis: Dr. Peter Joerißen; Preis für eine hervorragende kunsthistorische Bernhard Lob Dissertation zu einem rheinischen Thema und dem Kreis Viersen: Dr. Karl-Heinz Achten Albert-Steeger-Preis für wesentliche Beiträge zur Kreis Wesel: Alfred Melters; Günter Warthuysen Erforschung und Entwicklung der rheinischen Lan- Stadt Bonn: Rolf Goßmann; Pantheon Theater Bonn, des- und Volkskunde. Beide Preise sind jeweils mit stellv. Rainer Pause 10.000 Euro dotiert, finanziert durch die Regionale Stadt Düsseldorf: Wolfgang D. Sauer Kulturförderung des LVR. Stadt Essen: Gesellschaft für Deutsch-Russische 2016 wurde der Paul-Clemen-Preis des LVR an Begegnung, stellv. Angelika Küpper Dr. Cornelia Kirschbaum aus Bonn für ihre Disser- Stadt Köln: Dr. Peter Bach; Angelika Burauen; tation „Wohnbauten des Hofladens in der Kurkölni- Hänneschen Theater, stellv. Frauke Kemmerling schen Residenzstadt Bonn im 17. und 18. Jahrhun- Stadt Krefeld: Karl-Heinz Ramacher; Hans Wilbers dert“ verliehen. Den Albert-Steeger-Preis des LVR Stadt Mönchengladbach: Dirk Heinemann 2016 erhielt Manuel Hagemann aus Kranenburg Stadt Remscheid: Prof. Dr. Ulrich Mödder für seine Dissertation „Herrschaft und Dienst. Stadt Wuppertal: Heide Koehler; Michael Schumann Territoriale Amtsträger unter Adolf II. von Kleve StädteRegion Aachen: Josef Kohnen; Dr. Karl Pütz; (1394-1448)“. Karl-Peter Schröder; Josef Stiel; Franz Wings Der im Jahr 2013 ins Leben gerufene und mit Richard Keuler, Rheinland Pfalz 5.000 Euro dotierte Frauenkulturpreis wurde 2016 Victor Neels, Belgien der Künstlerin Johanna Reich zuerkannt. Prof. Dr. Guillaume van Gemert, Niederlande 09
Kulturlandschaftspflege Die Abteilung Kulturlandschaftspflege (bis Ende schaftsbereichen im Regierungsbezirk Köln liefert 2016: Landschaftliche Kulturpflege) im LVR-Fach- der LVR wichtige Grundlagen zum Regionalplan bereich Regionale Kulturarbeit hat 2016 wieder Köln. Er bildet die Basis für das neu zu konzipie- durch viele Projekte und Kooperationen mit exter- rende Thema der Kulturlandschaftsentwicklung im nen Partnern einen wichtigen Beitrag zur erhalten- Regionalplan und stellt eine wertvolle Grundlage den Kulturlandschaftsentwicklung im Rheinland für andere raumwirksame Planungs- und Geneh- leisten können. migungsverfahren dar. Der Fachbeitrag besteht aus einführenden kulturhistorisch fokussierten Kapiteln Fachbeitrag Kulturlandschaft zum zu den Themen Archäologie, Siedlungsformen, Regionalplan Köln Land- und Forstwirtschaft, Verkehrsgeschichte, Ein Meilenstein war die Publikation des „Fachbei- Bergbau und Industrie. Den Kern bilden sogenannte trags Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln“, mit Kulturlandschafts- sowie archäologische Bereiche. dem nun der vierte und letzte Fachbeitrag vorliegt, der im Zuge der Neuaufstellung der Regionalpläne Damit werden kartographisch Flächen markiert im Rheinland entstanden ist. Der 2016 von LVR- und in einer Tabelle die wertgebenden Merkmale Direktorin Ulrike Lubek an Regierungspräsidentin benannt. Die Herausforderung für die Planung be- Gisela Walsken übergebene Fachbeitrag konkre- steht darin, die Bedürfnisse der Gegenwart mit dem tisiert die bereits vorhandenen fachlichen Grund- wertvollen landschaftlichen Kulturerbe abzuwägen. lagen auf Landesebene und nimmt die historische Dafür bietet der gemeinsam vom LVR-Amt für Kulturlandschaft sowie die Bau- und Bodendenk- Denkmalpflege, dem LVR-Amt für Bodendenkmal- mäler im Regierungsbezirk Köln in den Blick. pflege und der LVR-Abteilung Kulturlandschafts- pflege erarbeitete Fachbeitrag eine wichtige Beur- Mit dem Fachbeitrag zu historischen Kulturland- teilungsgrundlage. 10
www.kulturlandschaft.lvr.de Tagung „Historische Kulturland- LVR-Netzwerk Kulturlandschaft (bis Ende 2016: schaft in der Landes- und Regional- LVR-Netzwerk Landschaftliche Kulturpflege) im planung“ Rheinland gelebt und stellt ein großes Erfolgs Der Umgang mit dem landschaftlichen kulturellen modell für den Verband dar. Erbe in der Planung stand im Mittel- punkt der Jahrestagung der Abteilung Wimmelbild- Kulturlandschaftspflege im November buch „Meine 2016. Rund 100 Besucherinnen und Besucher trafen sich zur Diskussion Mühlenregion und Information rund um das Thema Rheinland“ „Historische Kulturlandschaft in der Landes- und Regionalplanung“. Die regen Diskussionen verdeutlichten, dass die nachhaltige Gestaltung der Landschaft ein wichtiges Thema der räumlichen Planung ist. Zusammen mit dem LVR-Freilicht- museum Lindlar wurde mit „Mobilität in der Krise?“ ein aktuelles Thema aus unserem staugeplagten Land auch aus kulturland- Die im Rahmen des LVR-Förderprogramms entwic- schaftlicher Sicht in einem zweitägigen Symposium kelten und durchgeführten Projekte erfahren in der aufgegriffen. Hier war das Ziel, Denkanstöße zum Öffentlichkeit große Resonanz, was sich zum einen kritischen Umgang mit Mobilität zu geben. im medialen Echo und zum anderen in dem großen Zuspruch zu den Angeboten der Biologischen Sta- LVR-Netzwerk Kulturlandschaft tionen äußert. Die enge Verbindung von Kulturlandschaftspflege und Naturschutz wird bereits seit Ende 2007 Ein besonderes Augenmerk richten der LVR und durch die Kooperation des Landschaftsverbandes die Biologischen Stationen auf den Anspruch, alle Rheinland mit den 19 Biologischen Stationen als Angebote für Menschen mit und ohne Behinderung Der Landschaftspark Duisburg-Nord (S. 10) Drei „Reiseleiterinnen“ bei der Erzählreise Mühlenregion Rheinland Wasserrad der Holzlarer Mühle Bonn 11
www.kulturlandschaft.lvr.de Verleihung des Deutschen Waldpädagogikpreises 2016 Ehrenamtliche Schutzgebietsbetreuer bei der Arbeit zugänglich zu machen. Wie erfolgreich die Partner Der LVR bietet den Biologischen Stationen durch hier sind, zeigt die Auszeichnung mit dem renom- das LVR-Netzwerk Kulturlandschaft eine gemeinsa- mierten Deutschen Waldpädagogikpreis an die me Plattform zum Austausch an, berät sie in allen Biologische Station Oberberg für das Projekt „Natur Fragen rund um das Thema landschaftliches kultu- erleben inklusiv“. relles Erbe und unterstützt sie durch eine Internet- präsenz unter www.biostationen-rheinland.lvr.de. Derzeit befinden sich 16 Projekte im LVR-Netzwerk Im Hinblick auf die angestrebte Verbesserung der Kulturlandschaftspflege in der Förderung, die ge- Öffentlichkeitarbeit wurde die Homepage grundle- zielt an der Schnittstelle von Naturschutz und Kul- gend überarbeitet und neu strukturiert. Durch die turlandschaftspflege ansetzen. neue Darstellung und Aufbereitung der Informa- Hervorzuheben ist das 2016 bewilligte große Ver- tionen („Projekte“ und „Kooperation LVR“) auf der bundprojekt „Freizeit und Lernen inklusiv gestalten Homepage des LVR wird die Arbeit des Netzwerks – Natur für alle“. Insgesamt 11 Biologische Statio- für die Öffentlichkeit transparent dargestellt. nen setzen sich gemeinsam dafür ein, Menschen Die Projektergebnisse werden vielfach als umfas- mit und ohne Behinderung Natur- sowie Kultur- sendes Informationsmaterial der Öffentlichkeit landschaft nahe zu bringen und ein Naturerlebnis zur Verfügung gestellt und können z.T. auch online zu ermöglichen. Hierzu entwickelt jede Station abgerufen werden. ein spezielles Angebot – es werden beispielswei- Im Jahr 2016 wurde mit der Bearbeitung der Neu- se barrierefreie Touren angeboten und vielfältige auflage der Netzwerk-Broschüre (Band 3) begon- Umweltbildungsangebote sowie Exkursionen zu nen, durch die turnusmäßig die erfolgreich abge- schulischen und außerschulischen Lernorten schlossenen Projekte dargestellt werden. durchgeführt. Das zweimal jährlich stattfindende Forum „Natur- schutz und Kulturlandschaft im Rheinland“ infor- Neu in die Förderung aufgenommen wurde auch miert durch Vorträge über Themen aus den Berei- das Projekt „Biotopverbund im Westen – der West- chen Naturschutz und Kulturlandschaftspflege und wall“. Im Rahmen des Projekts sollen die Struktu- hat sich in 2016 mit zwei öffentlichen Veranstaltun- ren dieser historischen Grenze in der Landschaft gen weiter etabliert. erfasst und charakterisiert sowie Bürgerinnen und Bürger bei der Umsetzung von Naturschutzmaß- Kulturlandschaftspflege nahmen aktiv eingebunden werden. Darüber hinaus im LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit soll auch ein Biotopverbundsystem im Projektgebiet Gürzenich Quartier, konzipiert werden. Augustinerstraße 10-12, 50667 Köln Diese beiden in 2016 bewilligten Projekte verdeut- Tel 0221 809-3108, Fax 0221 809-2461 lichen, wie die Förderziele des LVR-Netzwerks Mail: martina.gelhar@lvr.de Kulturlandschaft auf vielfältige Weise verwirklicht www.kulturlandschaft.lvr.de werden. Leitung: Dr. Martina Gelhar 12
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Verein die Institutionen und eine Vielzahl interes- Landschaftsschutz (kurz: Rheinischer Verein) sierter und engagierter Bürgerinnen und Bürger. wurde 1906 gegründet und zählt mit nahezu 4.000 13 Regionalverbände, jeweils von ehrenamtlichen Einzelmitgliedern sowie rund 500 kooperierenden Vorständen geleitet, organisieren die Aktivitäten und Institutionen (Vereine, Kommunen, Universitäten Veranstaltungen. Die von ihnen zwischen Aachen etc.) zu den stärksten und einflussreichsten ehren- und Koblenz, Saarbrücken und Kleve angebotenen amtlichen Institutionen in Denkmalpflege und Exkursionen, Führungen und Vorträge werden nicht Landschaftsschutz. Das Arbeitsgebiet, die frühere nur vereinsintern gut angenommen. Oft führen sie Preußische Rheinprovinz, umfasst schwerpunktmä- auch über die Vereinsgrenzen hinweg zu den deut- ßig das Rheinland in NRW und den nördlichen Teil schen und europäischen Nachbarn. Die mit haupt- von Rheinland-Pfalz, bezieht aber auch Gebiete wie amtlich tätigen Kräften besetzte Geschäftsstelle den Rheingau, Rheinhessen und Teile des Saarlan- in Köln koordiniert die vielfältigen Aufgaben. Der des ein. Der Rheinische Verein kümmert sich insbe- Landschaftsverband Rheinland fördert den Verein sondere um die nachhaltige Weiterentwicklung der institutionell, insbesondere durch die Finanzierung rheinischen Kultur- und Denkmallandschaft und der Geschäftsstelle, und ist mit seinen Kulturdienst- ergänzt das Handeln der amtlichen Denkmalpflege stellen an vielen gemeinsamen Projekten beteiligt. mit Expertise und Vermittlungsarbeit. Der Verein ist dabei unabhängiger Partner von Behörden, Verbän- Für die zahlreichen Veranstaltungen des Rheini- den oder Institutionen, seine Mitglieder sind überall schen Vereins zeichnen inhaltlich teilweise der im Vereinsgebiet vor Ort aktiv, beispielsweise in Gesamtverein, teilweise die Regionalverbände ver- den Beiräten für Landespflege, in Landschafts- und antwortlich. Außerdem beteiligt sich der Verein als Denkmalbehörden und an anderen Stellen. Mit Kooperationspartner an Veranstaltungen z.B. der Publikationen, Gutachten und Stellungnahmen, LVR-Kulturdienststellen und der Generaldirektion Lobby- und Projektarbeit erreicht der Rheinische Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz. Auch Stellung- 13
Die Ev. Stadtkirche Solingen aus den 1950er Jahren wurde vor einigen Neujahrsempfang des Rheinischen Vereins im Januar 2016 Jahren um die Funktion eines Bürgerzentrums erweitert und neu gestaltet. auf der MS ANJA S. 13: Auf den Dächern des Kölner Doms erkunden RVDL-Mitglieder Architektur und Ökologie. nahmen werden in eigener Verantwortung sowie Veranstaltungen (Auswahl) mit Partnern herausgegeben. Die breit aufgestellte 2016 haben die Regionalverbände und ihre Mitglie- Expertise im Themenbereich Denkmalpflege und der zu 146 Veranstaltungen eingeladen oder dabei Baukultur verdeutlichen für 2016 einige Schwer- mitgewirkt, darunter Exkursionen, Fahrradtouren, punkte wie die Tagung „Das Mainzer Schloss – Wanderungen, Führungen, Vorträge, Denkmaltreffs, Glanz und Elend einer Kurfürstlichen Residenz“ Symposien und vieles mehr. oder der „architectural tuesday“ der FH Köln zum • „Türme in der Stadt“, Veranstaltungsreihe mit Thema Bauten der 1960er und 1970er Jahre. Zum dem Architekturforum Rheinland Spezialthema Gartendenkmalpflege hat sich der • Tagung „Das Mainzer Schloss – Glanz und Elend Verein an einem bundesweiten Projekt des Bundes einer Kurfürstlichen Residenz“, 14.4 Heimat und Umwelt zu öffentlichen Grünanlagen • Kolloquium „Dörfliche Bausubstanz als der 1950er und 1960er Jahre beteiligt. Außerdem ganzheitliche Geschichtsquelle“ mit dem war der Verein auf der Denkmalmesse Leipzig LVR-Freilichtmuseum Kommern, 17.6. präsent und hat dort einen Workshop zum Thema • Jahrestagung in Trier, Bischöfliches digitale Vermittlungswege für Denkmalpflege und Priesterseminar (Promotionsaula), 25.-26.6. Baukultur mitgestaltet. Für den Themenbereich • „Architectural Tuesday“ an der FH Köln zum Kulturlandschaftspflege und -entwicklung ist Thema Bauten der 1960er und 1970er Jahre, 28.6. besonders hinzuweisen auf das Engagement des • Präsenz beim NRW-Tag in Düsseldorf mit Info- Vereins für die Erforschung historischer Hofanlagen stand und Fotoausstellung, 26.-28.8. im rheinischen Braunkohlenrevier sowie die Positio- • Diskussionsabend „Administrativer Vandalismus nierungen zu Windkraftanlagen und zu landschafts- – Zum Umgang der öffentlichen Hand mit ihren beeinträchtigenden Gewerbeanlagen und -gebieten. Baudenkmälern“ in Köln, 12.9. • Tagesseminar Betonsanierung an der Um den im Eigentum des LVR befindlichen, vom Wallfahrtskirche in Velbert-Neviges, 26.9. Rheinischen Verein betreuten Weinberg „Nieder- • Podiumsdiskussion „Attrappenkult: dollendorfer Heisterberg“ wieder verstärkt ins Rekonstruktionen – wiedergewonnene oder öffentliche Bewusstsein zu rücken, wurde mit dem gefälschte Geschichte?“ in Mainz, 11.10. dortigen Winzer eine neue enge Zusammenarbeit • Tagung „Geschichte vermitteln – Museen neu vereinbart, die sich 2017 in Exkursionen und natür- denken“ im LVR-LandesMuseum Bonn, 14.11. lich auch in Wein äußern soll. In Richtung Kultur- • Workshop des Bundes Heimat und Umwelt (BHU) landschaftspflege zielt ebenso das Engagement für zum Römischen Kulturerbe in Bonn, 17.11. die Inwertsetzung der berühmten steinzeitlichen • Beteiligung an einem bundesweiten Projekt des Fundstelle „Oberkasseler Menschen“ in Bonn als BHU zu öffentlichen Grünanlagen der 1950er und Lern- und Erlebnisort. 1960er Jahre • Präsenz auf der Denkmalmesse Leipzig 10.-12.11. 14
www.rheinischer-verein.de Kulturlandschaft ist ein wichtiges Thema für den RVDL Vorstellung des Kunststättenheftes „St. Johann Baptist in Köln“: und lässt sich mit Fahrradtouren ideal vermitteln. Gunnar Mertens (RVDL), Dr. Lucie Hagendorf-Nußbaum (Autorin) und Generalvikar Dr. Dominik Meiering (v.l.n.r.) Stellungnahmen (Auswahl) im Vereinsgebiet abbildet, dazu von Expertinnen und Die Geschäftsstelle sowie Mitglieder des RVDL er- Experten verfasste Texte stellten Gutachten, darunter viele Stellungnahmen als „Träger öffentlicher Belange“. Projekte (Auswahl) Hervorgehoben seien: • Inwertsetzung der berühmten steinzeitlichen • Positionierung zu Windkraftanlagen (z.B. im Fundstelle in Bonn-Oberkassel als Beitrag zur Ver- Reichswald bei Kleve, auf dem Taunuskamm und in mittlung von Archäologie und Kulturlandschaftserbe Fell an der Mosel) des Rheintales • Positionierung zu landschaftsbeeinträchtigenden • Zusammenarbeit mit dem neuen Pächter Gewerbeanlagen und -gebieten im FFH-Gebiet am LVR-eigenen Weinberg „Niederdollendorfer Indemündung und in Oberwesel (Welterbe Oberes Heisterberg“ in Königswinter Mittelrheintal) • Vorplanung weiterer Maßnahmen an der • Stellungnahme zum industriekulturellen Erbe im Burgruine Stahlberg in Bacharach-Steeg Deutzer Hafen Rheinischer Verein für Denkmal- Publikationen pflege und Landschaftsschutz e.V. • Die Mitgliederzeitschrift „Rheinische Heimatpfle- ge“ erschien in vier Ausgaben in einer Auflage von Hermann-Pünder-Straße 1, 50679 Köln jeweils 6.000 Exemplaren. Die Zeitschrift informiert Tel 0221 809-2805, Fax 0221 809-2141 mit Aufsätzen und Berichten über das Spektrum der Mail: rheinischer-verein@lvr.de Vereinsthemen. www.rheinischer-verein.de • „Rheinische Kunststätten“: Anja Schmid-Engbrodt, Vorsitzender: Rita Hombach: Rittergut Haus Orr in Pulheim; Lucie Prof. Dr. Heinz Günter Horn (bis 30.6.2016), Hagendorf-Nußbaum: St. Johann Baptist in Köln Gunnar Mertens (ab 15.8.2016) • Rheinlandkalender 2017: herausragende Farb- Geschäftsführung: aufnahmen des Fotografen Holger Klaes, der die Dr. Karl Peter Wiemer (kommissarisch 1.1.-31.5.2016), ganze Breite von Denkmalen und Kulturlandschaft Dr. Martin Bredenbeck (ab 1.6.2016) 15
Vernetzung und Austausch: Die LVR-Kulturstrategie Der LVR-Fachbereich Zentrale Dienste und stra- Netzwerk Industriekultur. Die Netzwerkkonstruktion tegische Steuerungsunterstützung nimmt den aus ermöglicht verlässliche Strukturen der Zusammen- § 5 der Landschaftsverbandsordnung abgeleiteten arbeit, die für die jeweiligen Partner, aber auch für Auftrag des Landschaftsverbandes Rheinland zur den LVR von Gewinn sind. Bewahrung des Kulturellen Erbes im Rheinland wahr, indem er unter anderem kunst- und kul- Herausragendes Ereignis im Rahmen des Netzwer- turhistorische bzw. industriekulturelle Netzwerke kes war die Eröffnung des „Forums Vogelsang IP“ – fördert und unterstützt. Darüber hinaus initiiert und IP für „Internationaler Platz“ - in Schleiden im Sep- koordiniert er kulturpolitische Aktivitäten, die für tember 2016. In der Ordensburg Vogelsang sollte ab den LVR von nachhaltiger Bedeutung sind, wie etwa 1936 der Führungsnachwuchs der NSDAP im Sinne die LVR-Kulturkonferenzen oder die Beteiligung des der Partei und der nationalsozialistischen Weltan- LVR am Formatierungsprozess der Metropolregion schauung ausgebildet werden. Der LVR als Haupt- Rheinland im Bereich der Kultur. gesellschafter der 2008 gegründeten Vogelsang IP gemeinnützige GmbH hatte die bauliche Sanierung Das LVR-Netzwerk Kulturelles Erbe im der ehemaligen NS-Ordensburg und den Aufbau Rheinland/Netzwerk Industriekultur des neuen Forums in den vergangenen Jahren so- Seit 2006 verfolgt der LVR seine kulturpolitischen wohl finanziell wie fachlich intensiv unterstützt. Un- Aktivitäten verstärkt unter dem Begriff der „Netz- ter dem Dach des „Forums“ vereint sind das touri- werke“. Dabei geht es zum einen um den gezielten stisch orientierte Besucherzentrum, die Ausstellung Einsatz von Ressourcen und um Synergieeffekte, „Wildnis(t)räume“ des Nationalparkzentrums Eifel zum anderen aber auch um die Verdeutlichung der sowie – als Kern des „Erinnerungsortes“ Vogelsang kulturellen Kompetenzen des LVR. Integraler Be- – die NS-Dokumentation mit der Dauerausstellung standteil des LVR-Netzwerks Kulturelles Erbe, das „Bestimmung Herrenmensch. NS-Ordensburgen insgesamt sieben Museen umfasst, ist auch das zwischen Faszination und Verbrechen“. 16
www.kultur.lvr.de Insbesondere bei der Konzeption der NS-Dokumen- stiftung in 2016 den Ankauf der Sammlung Oskar tation konnte das LVR-Dezernat Kultur und Land- Zügel und weiterer Werke der Sammlung Gerhard schaftliche Kulturpflege seine wissenschaftlich- Schneider vorbereiten. Diese Neuzugänge werden fachlichen Kompetenzen wie seine museumsprakti- den Bestand des Zentrums für verfolgte Künste schen Erfahrungen erfolgreich einbringen. erweitern und eine noch breitere Basis für die Er- Nachdem der LVR zu Beginn des Jahres 2015 be- forschung des Themas bilden. reits den Betrieb des Preußen-Museums in Wesel Im Dezember 2016 gab der Landschaftsausschuss übernommen hatte, ist die bauliche Sanierung des im Einvernehmen mit der Stadt Köln der Archäo- Museumsgebäudes in Verantwortung der Stiftung logischen Zone mit Jüdischem Museum einen Preußen-Museum NRW 2016 weiter fortgeschritten. neuen Namen: MiQua – LVR-Jüdisches Museum im Nach Abschluss der Arbeiten Mitte 2017 wird der Archäologischen Quartier Köln. MiQua ist kein klas- LVR vereinbarungsgemäß auch die Trägerschaft des sisches Netzwerkprojekt; so ist die Stadt Köln zwar Museums übernehmen. Bauherrin und bleibt dauerhaft Eigentümerin des Gebäudes, der LVR erarbeitet aber die Konzeption Das Zentrum für verfolgte Künste widmet sich in des Museums und wird es nach der Übergabe in enger Kooperation mit der Bürgerstiftung für seine Trägerschaft übernehmen. verfolge Künste – Else-Lasker-Schüler-Zentrum MiQua wird die 2.000-jährige Geschichte des Ortes – Kunstsammlung Gerhard Schneider der Aufarbei- mit dem Praetorium und den herausragenden Fun- tung und Präsentation von verfolgter Kunst vom den und Befunden des mittelalterlichen Jüdischen 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Im ersten Viertels als wichtigen Alleinstellungsmerkmalen Jahr nach seiner Eröffnung im Dezember 2015 präsentieren. Eine kleine flexible Dauerausstellung zeigte das Zentrum vor allem mit drei großen Son- zur Jüdischen Geschichte nach 1424 sowie Wech- derausstellungen die vielfältigen Aspekte des The- selausstellungen werden das Angebot für die Besu- mas. Für bundesweites Interesse sorgte dabei die cherinnen und Besucher vervollständigen. Ausstellung „War einmal ein Bumerang. Der Maler Eine besondere Anerkennung stellt die im Novem Joachim Ringelnatz kehrt zurück.“ ber 2016 erfolgte Aufnahme des Museums als Durch eine herausragende Förderung des Bundes Institutional Associate Member in die Association of in Höhe von einer Millionen Euro konnte die Bürger- European Jewish Museums dar. Ausstellung „Bestimmung Herrenmensch“, Vogelsang IP (S. 16) MiQua: Entwurf des Museumsneubaus 17
www.kultur.lvr.de Die ehemalige NS-Ordensburg, heute Blick in die Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ ein internationales Begegnungszentrum des Nationalpark-Zentrums Eifel, Vogelsang IP LVR-Kulturkonferenzen Die Metropolregion Rheinland Auch 2016 führte der LVR gemeinsam mit dem Mi- – Kultur und Tourismus nisterium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Im Rahmen des 2015 durch die Regierungspräsi- Sport des Landes NRW die Reihe seiner regionalen dentinnen in Köln und Düsseldorf initiierten Forma- LVR-Kulturkonferenzen fort: Unter dem bewähr- tierungsprozesses der Metropolregion Rheinland ten Motto „Kulturkampagne Rheinland“ wurde der hat der LVR die Verantwortung für das Handlungs- sachbezogene Austausch zwischen Vertreterinnen feld Kultur und damit für die AG „Kultur und Tou- und Vertretern aus Kulturpolitik und Kulturverwal- rismus“ übernommen. Unter seiner Federführung tungen, interessierten Akteuren aller Kultursparten ist in einem ersten Schritt ein „Narrativ“ entwickelt sowie potentiellen Fördergebern weiter intensiviert. worden, welches das kulturelle Profil der Metropol- In der Region Bergisches Land lud am 26.10.2016 region definiert und als Grundlage für die verstärkte ein „Kultur-Tödder am Abend“ zur Information touristische Inwertsetzung der vielfältigen Kulturan- über das Kulturfördergesetz des Landes NRW gebote im Rheinland dienen kann. und über den Stand des Formatie- rungsprozesses der Metropolregion Rheinland ein. In der Region Aachen Vernetzung und Austausch: bot am 20.06.2016 eine ganztägige Die LVR-Kulturstrategie Veranstaltung Gelegenheit, sich aus erster Hand über die regionalen, LVR-Fachbereich Zentrale Dienste und landesweiten und internationalen strategische Steuerungsunterstützung Fördermöglichkeiten für Kulturpro- Gürzenich Quartier, jekte zu informieren. Augustinerstraße 10-12, 50667 Köln Tel 0221 809-3780, Fax 0221 8284-3003 Mail: kultur@lvr.de www.kultur.lvr.de Kommissarische Leitung: Gut nachgefragt: Beratungsgesprä- Dr. Markus Krause che bei den Kulturkonferenzen ab 1.4.2017: Prof. Dr. Thomas Schleper 18
Digitales Kulturerbe Rheinland Digitalisierung begegnete uns 2016 in den unter- Euskirchen machen artenreiche Wiesen und Weiden schiedlichsten Kontexten und die Digitalisierung von im Bergischen Land, Baumveteranen aus allen Tei- Kulturgut ist natürlich auch in den LVR-Kulturein- len des Rheinlandes – häufig als Naturdenkmale –, richtungen eine bedeutende und langfristige Aufga- Obstwiesen, Hohlwege, Relikte der Industriekultur be. Im Jahr 2016 konnten wieder wichtige Zwischen- und die prägenden Bauten des ehemaligen Bonner etappen bei der Unterstützung der in Raum- und Regierungsviertels einen Großteil der Neueinträge Städteplanung tätigen Einrichtungen sowie in der im Informationssystem aus. Der größte Block neuer konzeptionellen Vorbereitung und der Veröffent- Einträge entstand aus dem kulturlandschaftlichen lichung neuer Portal-Angebote erreicht werden. Fachbeitrag zur Fortschreibung des Regionalplans Beispielhaft stellen wir ausgewählte Ergebnisse vor. für den Regierungsbezirk Köln. LVR-KuLaDig – Kultur. Landschaft. Digital. Das Internet-Informationssystem zum landschaft- lichen Kulturerbe www.kuladig.lvr.de konnte nach seinem Update 2015 auch aufgrund der Erstellung einer Vielzahl neuer Objekteinträge erfreulicherwei- se einen deutlich steigenden Zuspruch seitens der Nutzerinnen und Nutzer auch über das Rheinland hinaus verzeichnen. Die neuen Inhalte kamen 2016 wieder zu einem beachtlichen Teil von externen Ko- operationspartnern, und so vielfältig deren Betäti- gungsfelder sind, so breit gefächert sind deren Bei- Hohlweg südlich von Frasselt bei Kranenburg träge in KuLaDig. Neben Ackerterrassen im Kreis Oben: Turbinenhaus der ehemaligen Tuchfabrik Scheidt 19
Eingangsgebäude des Neuen Jüdischen Friedhofs Venloer Straße in Urdenbacher Kämpe während eines Hochwassers Köln-Bocklemünd Als „Objekte des Monats 2016“ auf der Startseite zerinnen und Nutzer von KuLaDig eine Vielzahl von von www.kuladig.lvr.de wurden z.B. der historische Objekten aus Rheinland-Pfalz im System; die räum- Ortskern von Mechernich-Kommern, der Aache- lichen Schwerpunkte sind das mittlere Moseltal, das ner Dom, der Denkmalbereich Regierungsviertel Mittelrheintal sowie der neu geschaffene National- Bonn, die Gaststätte Lommerzheim in Köln-Deutz, park Hunsrück-Hochwald. die Zeche Niederberg in Neukirchen-Vluyn, die Paffendorfer Mühle in Bergheim, das alte Stadion Wortnetz Kultur (WNK) in Köln-Weidenpesch oder die Ortswüstung Kah- Nach außen unsichtbar, aber dennoch wichtig war lenberg bei Kürten präsentiert. Als Ergebnis der 2016 die grundlegende Überarbeitung der Software Zusammenarbeit mit dem Rheinischen Verein für für den LVR-Thesaurus zum kulturellen Erbe WNK. Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V. (RVDL) In enger Zusammenarbeit mit den Entwicklern des und der Universität Koblenz-Landau finden die Nut- digiCULT-Verbundes hatte die WNK-Redaktion bei dem Update insbesondere die Anwenderfreundlich keit und eine Qualitätsprüfung der vorhandenen Schlagworte im Blick, um die Nutzungsqualität und den Arbeitsablauf zu optimieren. Zu den im Jahr 2016 besonders aktiven Partnern zählte erneut das Team von „Alltagskulturen im Rheinland“, dessen Portal seit Sommer 2016 unter www.alltagskulturen.lvr.de zugänglich ist. Die hier zur Verfügung stehenden komfortablen Suchmög- lichkeiten in Verbindung mit den kontrollierten Begriffen aus WNK liefern dem Nutzer ein präzises Suchergebnis. Mittlerweile ist WNK mehr als eine Insellösung des LVR: Zahlreiche Kontakte in andere Bundesländer und Vernetzungen mit Fachleuten der Informations- wissenschaft führten zu einem verstärkten Inter- esse bei externen Partnern aus dem digiCULT-Ver- Preußischer Meilenstein an der alten B 9 in Brohl bund, wie dem Thüringischen Landesamt für Denk- 20
www.kuladig.lvr.de Kupferhammer im Deilbachtal bei Essen Der Hafenkran Nr. 35 „alter Herkules“ im Kölner Rheinauhafen malpflege und Archäologie sowie der Deutschspra- der Stadt Köln. Damit stehen planungsrelevante chigen Gemeinschaft Belgiens. Dort soll zukünftig, Daten zum landschaftlichen Kulturerbe neben den genau wie im Rheinland, die Verschlagwortung und aus der Landes- und Regionalplanung gewonnenen damit das sichere Wiederauffinden des Kulturerbes Beständen nun erstmals auch auf der kommunalen in den Datenbanken unter www.dgkulturerbe.be Planungsebene digital zur Verfügung. mithilfe von Wortnetz Kultur erfolgen. Kooperationsprojekte im Rheinland 2016 konnten jeweils ein kulturlandschaftlicher Digitales Kulturerbe Fachbeitrag zur Fortschreibung des Regionalplans Abteilung Digitales Kulturerbe LVR für den Regierungsbezirk Köln und zur städtischen Gürzenich Quartier, Integrierten Raumanalyse „Köln-Ost“ fertiggestellt Augustinerstraße 10-12, 50667 Köln werden. Die Inhalte beider Fachbeiträge können Tel 0221 809-3374 online in KuLaDig eingesehen werden. Die Erar- Mail: torsten.boeoek@lvr.de beitung der Planungsbeiträge erfolgte dienststel- www.kuladig.lvr.de lenübergreifend im LVR sowie in Kooperation mit Leitung: Torsten Böök 21
LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland Oberhausen ohne Gasometer? So wäre es ge- brennendes Thema für die Denkmalpflege ist. Von kommen, hätte sich nicht die Denkmalpflege nach der Freiflächen- und Landschaftsplanung über den seiner Stilllegung 1988 für die Erhaltung stark Wettlauf mit dem Verfall bis hin zum „industrial gemacht. Sind mit denkmalpflegerischem Einsatz chic“ diskutierten Expertinnen und Experten drei auch andere Giganten der Ruhrindustrie längst zu Tage lang, wie der Umgang mit dem gigantischen touristischen Anziehungspunkten und anerkannten industriehistorischen Erbe in der Nach-Ära der Wirtschaftsfaktoren geworden, so lohnt doch auch IBA Emscherpark zukünftig aussehen kann. Dabei der kritische Blick auf mehr als vier Jahrzehnte wurde nicht nur die urbane Attraktivität der histori- erfolgreich praktizierte Industriedenkmalpflege: schen Produktionsstätten hervorgehoben, sondern Welche Bedeutung haben die Zeugnisse der Indu- auch über eine angemessene Vermittlung reflek- striegeschichte heute in NRW? Sind die Nutzungs- tiert, die sich gegen die kulturelle Übernutzung als strategien der Anfangsjahre zu modifizieren? Diesen bloße Eventkulisse zu behaupten hat. Beteiligte aus Fragen widmete sich die vom LVR-Amt für Denk- Bürgergesellschaft, Politik und Architektenschaft, malpflege im Rheinland (LVR-ADR) ausgerichtete wie Staatsekretär Michael von der Mühlen aus dem Jahrestagung der Vereinigung der Landesdenk- Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung malpfleger, die unter dem Titel „Schall und Rauch. und Verkehr NRW oder der Präsident der Architek- Industriedenkmäler bewahren“ im Juni 2016 rund tenkammer NRW, Ernst Uhing, trugen dazu bei, das 300 Fachleute im LVR-Industriemuseum Zinkfabrik Spannungsfeld zwischen gesellschaftspolitischer Altenberg zusammenführte. Bei Exkursionen in den Bedeutung, Nutzungs- und Wirtschaftlichkeitsfra- Landschaftspark Duisburg-Nord, zum Welterbe gen auszuloten. Zollverein nach Essen, ins Schanzenviertel in Köln- Mülheim, zur VerSeidAG nach Krefeld sowie am Dass seit geraumer Zeit auch die Kirchen einem Veranstaltungsort in Oberhausen wurde klar, dass tiefgreifenden Strukturwandel unterliegen, griff das der Strukturwandel im Ruhrgebiet noch immer ein LVR-ADR 2016 in einer gleichnamigen Fachtagung 22
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