Landesspiegel - Markthalle Hannover, Seite 34II - Bund Deutscher Baumeister, Architekten und ...

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Landesspiegel - Markthalle Hannover, Seite 34II - Bund Deutscher Baumeister, Architekten und ...
3/2017

                                                                        Zeitschrift der
                                                                     Landesverbände

                                                                              Bremen
                                                                            Hamburg
                                                             Mecklenburg-Vorpommern
                                                                       Niedersachsen
                                                                   Schleswig-Holstein

                                                                                          Landesspiegel
Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V.

                                                                                                 Markthalle Hannover, Seite 34II
Landesspiegel - Markthalle Hannover, Seite 34II - Bund Deutscher Baumeister, Architekten und ...
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Inhalt | Editorial

Inhalt
                                                                                                    Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Editorial                                              3
                                                                                                                                    der Herbst strahlt in vol-
                                                                                                                                    lem Glanz. Die Nordbau

                                                            Foto: Carsten Ratzke, VR Osterrönfeld
LV Bremen
Bauindustrieverband Nds./Bremen                       10                                                                            in Neumünster war Dank
                                                                                                                                   der Zusammenarbeit der
LV Niedersachsen                                                                                                                   Nordländer erfolgreich,
BG Braunschweig                                      6–9                                                                           die Gäste waren zufrie-
BG Hameln/Pyrmont                                      11                                                                          den. Auch die Hansesail
BG Melle                                         12 – 13                                                                           in Rostock war wieder
BG Nienburg                                      14 – 15
                                                                                                                                   einmal ein „stürmisches“
BG Hannover/Hildesheim                 16, 17, 34II – 34V
                                                                                                                                   Erlebnis.
CDU feiert mit dem BDB                                 18
Max 45 Junge Architektur                               19                                           Aber nach wie vor beschäftigt uns bezahlbarer Wohn-
BG Celle                                         20 – 22                                            raum und wirtschaftliche Gewerbeflächen für die Zukunft!
Brandschutzseminare                         28, 29, 34VII
                                                                                                    Mit der Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“, in der
BDA Sommerfest                                       34VI
                                                                                                    Verbände und Organisationen der Bau-, Immobilien- und
Sonstiges                                                                                           der Wohnungswirtschaft zusammen arbeiten, hat unser
Warnschutzwesten                                     23                                             Verband an vorderster Front gekämpft. Der BDB setzte
Buchvorstellungen                                    24                                             sich vehement für eine Verbesserung der Rahmenbedin-
Preisrätsel                                          25                                             gungen im Wohnungsbau und Städtebau ein.
Bundesstudententreffen                              34I
Biomasseanlagen                                   34VIII                                            Erfreulich ist das Ergebnis: Unter Berücksichtigung eines
Vorbereitungen Architektenkammerwahl               34IX                                             eklatanten Mangels an bezahlbarem Wohnraum ist es ge-
VPB Expertentipps                            34X – 34XI                                             lungen, dass aus Bundesmitteln jährlich zusätzlich 1 Mrd.
                                                                                                    € Finanzmittel den Ländern zur Verfügung gestellt werden.
LV Schleswig-Holstein                                                                               Insgesamt gehen wir von 1,5 Mrd. aus. Dies allein hilft
BG Schleswig                                          30                                            jedoch nicht, die Problemlage zu bewältigen.
SHT in neuen Räumen                                   31
BG Schleswig-Flensburg                                32                                            Weitere Vorschläge, die Abschreibungssätze zu erhöhen,
LV – Sitzung                                          33                                            eine günstige Bereitstellung von bebauungsfähigen
DBZ in Neumünster                                     33                                            Grundstücken, eine Reduzierung der Baunebenkosten
Jahreshauptversammlung ARGE                           34                                            (z. B. Grunderwerbssteuer) und Ausgleichszahlungen
                                                                                                    oder komplexe B-Plan Verfahren zu verkürzen, müssen
LV Hamburg
                                                                                                    folgen. Überdies sind für die kommenden Jahre mit Au-
Hamburger Holzbauforum                                26
                                                                                                    genmaß angepasste Regulatoren zu entwickeln, die ins-
Brandschutzseminar                                    27
                                                                                                    gesamt die Baupreise beruhigen.
LV Mecklenburg-Vorpommern                                                                           Immer mehr technische Auflagen und explodierende
Hansesail                                  34XII – 34XIII
                                                                                                    Qualitätsanforderungen im Normbereich der Baustoffe,
DIA 2017                                   34XIV -34XV
                                                                                                    komplizierte Verknüpfungen von Zulassungen und Aus-
Müther zu Ehren                                    34XVI
Pegel im Müther-Archiv                            34XVII                                            führungen sind an der Tagesordnung. Diese Anforderun-
GMW – 10 Jahre Architektur                       34XVIII                                            gen sind nur durch erstklassig ausgebildete Handwerker,
Hochschulrektor Wismar und BDB                     34XIX                                            Architekten und Ingenieure zu bewältigen.

                                                                                                    Der BDB wird auch in Zukunft die Baufamilie berufspoli-
Termine und Impressum                              34XX
                                                                                                    tisch unterstützen und Architekten und Ingenieure sowie
                                                                                                    den studentischen Nachwuchs fördern, zum Wohle einer
                                                                                                    organisierten Baukultur.

                                                                                                    In diesem Sinne wünsche ich Ihnen goldene Herbsttage.

Bitte beachten!
                                                                                                    Jorn Kick
Redaktionsschluss für die
                                                                                                    BDB Landesvorsitzender Schleswig Holstein
Ausgabe 4/2017: 15. Nov. 2017

BDB-LANDESSPIEGEL 3/2017                                                                                                                                         3
Landesspiegel - Markthalle Hannover, Seite 34II - Bund Deutscher Baumeister, Architekten und ...
Bund

Christoph Schild neuer
Vizepräsident
Auf dem diesjährigen Deutschen Baumeistertag am 26. und
27. Mai 2017 in Berlin sind in vielfacher Hinsicht zentrale be-
                                                                                                                             n Spaß
                                                                                                          aunschweig hatte
rufspolitische und interne Weichenstellungen vorgenommen                               Hamburg und Br
worden. So hat der BDB seine berufspolitischen Akzente für
die nächsten zwei Jahre gesetzt und personelle Veränderun-
gen an der Verbandsspitze vorgenommen.

Als neuer Vizepräsident wurde Christoph Schild und als neue
Präsidiumsmitglieder Marion Bartl und Ernst Uhing gewählt.
Walter von Wittke wurde als Vizepräsident für Finanzen im
Amt bestätigt.

Im Mittelpunkt der Delegiertenversammlung stand neben die-
sen Wahlentscheidungen insbesondere die Beratung zu ins-
gesamt 38 Anträgen. Bedeutsame berufspolitische Anträge,
die die Annahme seitens des Plenums                                                    Wolfgang und Andrea Leh
                                                                                                                    ne
fanden, waren beim AHO die Einrich-
tung eines Arbeitsgremiums zum „Bar-
rierefreien Bauen“ zu beantragen und
den „Baumeister“ zeitgemäß auszuge-
stalten und zu stärken. Weiterhin be-
schlossen die Delegierten, dass BIM
durch eine BDB-Arbeitsgruppe weiter
intensiv begleitet und ein BIM-Netz-
werk im BDB etabliert werden soll. Au-
ßerdem sprachen sich die Delegierten
sowohl für tiefgreifende Verbesserun-
                                                                                                                           ner
gen bei der Grunderwerbssteuer und
                                                                                                    i,      Hans-Georg Wag
Grundsteuer aus, um den Bau bezahl-                                               Natalia Wroneck
                                                                                           LV Be rlin
barer Wohnungen in Ballungsregionen
zu fördern, als auch für eine praxisnä-
here Gestaltung der Hochschulausbil-
dung.

Auch die Öffentliche Kundgebung mit Der neue Vizepräsident Christoph Schild
hochkarätigen Rednern wie Dirk Wiese,
MdB, parlamentarischer Staatssekretär
im Bundeswirtschaftsministerium, sowie Katrin Lompscher,
Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen des Landes Ber-                                                                 artina
                                                                                                                 nd Frau M
lin, setzte wichtige Akzente. Hierzu zählt beispielsweise das                                             Kick u
                                                                                                   Jorn
vorbehaltlose Bekenntnis von Staatssekretär Wiese, dass die
Bundesregierung beim Kampf um den Erhalt der HOAI voll an
der Seite der Architekten und Ingenieure steht.

Der gesellige Teil im Restaurant Nolle unter den historischen
S-Bahnbögen und im Hotel der Tagung kam bei der Veranstal-
tung wie immer nicht zu kurz. Viele interessante, informative
und baupolitische Themen wurden in fröhlicher Runde disku-
tiert. Die Bilder sprechen für sich – alle fühlten sich „pudel-
wohl“.

    Text: BDB Bundesgeschäftsstelle Berlin und Karin Kellerer
                                    Fotos: Kirsten Ostmann
                                                                                                    Werner Tjaden
                                                                         Ilka Nordbrock und Claus-

4                                                                                         BDB-LANDESSPIEGEL 3/2017
Landesspiegel - Markthalle Hannover, Seite 34II - Bund Deutscher Baumeister, Architekten und ...
Bund

                                                                                        Familie S
                                                                                                 child

                     Schleswig-Holstein mitten
                                                   drin

                                                                      Manfred Vöckler, Klaus Schneider
                                                                                                           Hans - Dietrich und Marlis
                                                                                                                                        Hagen

                                        ader
                                 tian M
                           Sebas

                                                                                         h Markhof
                                                                      el und Hans-Heinric
                                                     Oliv er Steinwed                                    Ursula Schmidt und Friedrich Plarre

Tim Seyfarth, Gesa Haroske, Steffen Güll

                                                                       Marita und Rolf Gerlach
                                                                                                            Uwe Mil
                                                                                                                    l und Fra
                                                                                                                             u Merle

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                                                                     Andreas Kyrath
BDB-LANDESSPIEGEL 3/2017                                                                                                           5
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Braunschweig

Staffelstab

Übernehmen – Tragen – Weitergeben
Vergangenheit – Gegenwart -Zukunft

                                 Frank Puller als stolzer Vater                           Schmidt, Baars, Puller, Kyrath, Witt

Karin Kellerer überbrachte Frank Puller im Namen des Lan-         Bereits kurz nach der Gründung trat Dr. Peter Martens am
desverbandes Niedersachsen die allerherzlichsten Glückwün-        1. Januar 1962 in das Ingenieurbüro ein. Am 1. Januar 1971
sche für den bevorstehenden Ruhestand. In dem Unterneh-           – 10 Jahre nach der Bürogründung - wurde aus Ingenieurbüro
men Martens/Puller hat er sich zurück gezogen.                    Prof. Dr.-Ing. Klaus Pieper das Büro Prof. Dr.-Ing. K. Pieper .
                                                                  Dr.-Ing. P. Martens Beratende Ingenieure VBI . Braunschweig.
Der Staffelstab wurde feierlich übergeben. Allerdings hoffen
                                                                  1980 kam ein junger Mann aus Braunschweig mit einem klei-
wir, dass er uns in seinen diversen Ämtern mit den unter-
                                                                  nen Umweg über Bremen ins Büro: Frank Puller (1949 in
schiedlichsten Ausprägungen noch lange erhalten bleiben
                                                                  Braunschweig geboren, hier zur Schule gegangen und an der
wird. Besonders im BDB wird seine Meinung sehr geschätzt.
                                                                  TU – Braunschweig Bauingenieurwesen studiert, zog es nach
Kellerer überreichte eine Sicherheitsweste, die ihn vor nicht
                                                                  dem Studium in die weite Welt nach Bremen).
vorhersehbaren Ereignissen retten soll. Mit dem BDB als Logo
im Rücken kann kaum etwas schief gehen.                           Mit der weiteren Entwicklung des Unternehmens könnte jetzt
                                                                  die Hälfte der Seiten des Landesspiegels gefüllt werden. Es
Auf seinen Wunsch hin leistete der BDB Landesverband eine
                                                                  gibt viele Anekdoten, Geschehnisse und Erfahrungen, die
Spende an die Bürgerstiftung Braunschweig „Kiwi Forscher-
                                                                  dazu führten, daß das Unternehmen so am Markt steht, wie
tage für Neugierige“. Das Projekt begeistert 10 – bis 14-jäh-
                                                                  wir es heute kennen. Aber das wollen wir Ihnen, dem Leser
rige Kinder in den Ferien für ingenieurtechnische Forschung
                                                                  und der Leserin, ersparen.
und Wissenschaft.

„Sehr geehrte Damen und Herren,                                   Die Person Frank Puller. Was steckt dahinter ?

wir schreiben den 16. Juni 2017, ein ehrwürdiges Datum. Ein       Der Unternehmer
Datum, das in der Geschichte der Dr. Ing. Peter Martens und
                                                                  Seine Überzeugungskraft, sein Gespür für den richtigen Pla-
Dipl.-Ing. Frank Puller Ingenieur- gesellschaft mbH einen fes-
                                                                  nungsweg und seine persönliche Art mit Bauherren, Auftrag-
ten Platz hält.“
                                                                  gebern, Architekten und Mitarbeitern zusammenzuarbeiten,
Mit diesen Worten begann Andreas Kyrath die feierliche Rede,      brachten ihm allerorts hohes Ansehen. Stets hat er ein offenes
die er gemeinsam mit seinem Kollegen Hermann Baars inter-         Ohr, weiß Rat und steht öfters auch mit Tat beiseite, und zwar
essant und amüsant, aber auch ernst und zum Nachdenken            in ganz konkreten Lebens- und Arbeitssituationen.
anregend im Duett hielt. Sie warfen sich gegenseitig die Bälle
                                                                  Der Familienvater
zu und hießen alle Gäste herzlich willkommen, aber ganz be-
sonders die wichtigste Person des heutigen Tages: Frank Pul-      Frank Puller ist stolzer Vater von zwei mit beiden Beinen im
ler. Es folgte ein zeitlicher Abriss des Unternehmens, welches    Leben stehenden Kindern. Das Familienleben steht bei ihm
1961 unter dem Namen Ingenieurbüro Prof. Dr.-Ing. Klaus Pie-      sehr hoch im Kurs. In seiner eigenen Rede sprach er vor allem
per gegründet wurde.                                              die Geduld und das Verständnis der Kinder an, welche sie ihm

6                                                                                                 BDB-LANDESSPIEGEL 3/2017
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Braunschweig

Frank Puller wie wir ihn kennen             Marlis Bock-Thürnau, Frank Puller,                  Karin Kellerer und Andreas Kyrath
                                                      Hans-Ulrich Kammeyer,

während der Aufbauphase des Unternehmens entgegenge-
bracht haben. Es sei nicht immer ganz leicht für die Kinder
gewesen, aber sie meisterten es mit Bravour und dafür dankte
er ihnen.

Der Tausendsassa

Immer unterwegs, immer auf Hochtouren, Mister BDB, Vize-
präsident der Ingenieurkammer Niedersachsen, Vorsitzender
des Verwaltungsrates des Ingenieurversorgungswerks der In-
genieurkammer Niedersachsen, Landesvorsitzender des Ver-
bandes der Prüfingenieure, Mitglied in unzähligen Vereinen
                                                                             Patrick Schmidt und         Karin Kellerer überreicht
und Verbänden. Und zu guter Letzt ein Freund der Kunst, Un-             Jens Leuckel (Ing.kammer        im Namen des LV Nieder-
terstützer und Organisator.                                                    Nds.) m Gespräch           sachsen eine Weste für
                                                                                                               stürmische Zeiten
So kennen wir Frank Puller .

Sehr markante und persönliche sowie auch ergreifende Worte
sprach Herr Hans-Ulrich Kammeyer (Präsident der Ingenieur-
kammer Niedersachsen und Präsident der Bundesingenieur-             stab wurde übergeben. Seine Tochter Frau Dr. Kerstin Wolff
kammer). Viele Jahre, kennen sie sich und diskutierten inten-       und Herr Patrick Schmidt - zwei sogenannte Eigengewächse
siv, erfolgreich, aber auch kontrovers. Er lobte Frank Puller für   – wurden in der Geschäftsführung begrüßt. Frau Dr. Kerstin
seine äußerst loyale Zusammenarbeit, woraus sich eine part-         Wolff und Herr Patrick Schmidt werden neben Kyrath und
nerschaftliche und kollegiale Freundschaft entwickelt hat.          Baars ab dem 1. Juli 2017 als alleinvertretungsberechtigte ge-
                                                                    schäftsführende Gesellschafter für die Geschicke des Unter-
Bevor es zur offiziellen Staffelstabübergabe kam, stellten sich
                                                                    nehmens mitverantwortlich sein. Viel Erfolg !
die beiden Nachfolger vor. Das Unternehmen kann sich auf
zwei junge, äußerst dynamische und welterfahrene lebens-            Vorbei die Reden, vorbei der offizielle Teil. Suppe, Wein und
frohe und sympathische Menschen freuen, die dem Unterneh-           viele Gespräche ließen den denkwürdigen Tag ausklingen.
men schon jetzt eine Bereicherung sind. Beide berichteten           Frank Puller dankte noch einmal ganz besonders seiner Fami-
über ihre Berufs- und Welterfahrungen und versprachen, in die       lie und seinen Mitarbeitern und nicht zuletzt den Partnern der
großen Stapfen eines Frank Pullers zu treten.                       Mitarbeiter.

Ein markanter Abschnitt für das Unternehmen, aber auch für                              Fotos: Karin Kellerer und Heidrun Gramm
das Team: Frank Puller geht in den Ruhestand und der Staffel-                                                  Text: Karin Kellerer

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Braunschweig

Flüchtlingsunterkunft Melverode
Kostengünstiges Bauen – leider nicht übertragbar

Viel wurde schon geredet darüber, viel auch geschrieben. Im Juni wollte sich der BDB einmal selbst ein Bild
machen von dem Konzept und der Umsetzung der Flüchtlingsunterbringung in Braunschweig, gerade auch
unter dem Aspekt „Kostengünstiges Bauen – ist das überhaupt möglich?

Strahlender Sonnenschein und eine gefüllte Melveroder Fest-
wiese begrüßte die Teilnehmer der Gruppe – was sich darin
manifestierte, dass es nicht leicht war, in der Nähe einen Park-
platz zu finden.

Aber es füllte sich auch auf dem Hof vor der Flüchtlingsunter-
kunft recht schnell, so dass der Organisator Patrick Schmidt,
zusammen mit Brigitte Finze-Raulf vom Fachbereich Gesund-
heit und Soziales der Stadt Braunschweig, und den Herren
Franke und Ketelsen vom Fachbereich Hochbau und Gebäu-
demanagement, eine stattliche Gruppe von fünfzehn bauaffi-
nen Personen begrüßen konnten (später ergänzt durch den
ausführender Architekten Hubert Dohle).

Rückblick auf 2015 / 2016

Nach einer kurzen Geländesondierung ließ sich die Gruppe im
Gemeinschaftsraum zunächst von Frau Finze-Raulf noch ein-
mal kurz das Handlungskonzept der Stadt erläutern. Nach-
dem im Jahr 2016 der Stadt erstmals Flüchtlinge zugeteilt
wurden, entstand akuter Handlungsbedarf. Wie bekannt, wur-
den zunächst vorwiegend Sporthallen provisorisch umfunktio-
niert. Parallel wurde schon Ende 2015 eine Planung nach den
Maßgaben kleinteilig, dezentral und mit Anbindung an die so-
ziale Infrastruktur auf den Weg gebracht. Wolf Franke berich-
tet von der Planung des Gesamtkonzepts.

Die Aufgabe des Architekten

An Dohle und Lohse trat die Stadt heran mit der Aufgabe, so
schnell wie möglich auf 16 Grundstücken Flüchtlingsunter-
künfte zu realisieren – und den Vorgaben, schnell, kosten-
günstig, aber auch nachhaltig (also weitere Nachnutzung). Die
neuen Wohnbausteine sollten sich harmonisch in das allge-
meine Stadtbild integrieren. Auf der anderen Seite sollten si-     feld. Alle Einheiten werden über den Innenhof, die Flächen im
chere Orte für Flüchtlinge geschaffen werden, die nicht her-       Obergeschoss über einen umlaufenden überdachten Lauben-
metisch abgeriegelt wirken, sondern eine gewisse Transparenz       gang erschlossen. Die Türen der Wohneinheiten sind – je nach
zeigen.                                                            Größe – farblich codiert. Eine hübsche Idee zur Orientierung,
                                                                   aber auch zur farblichen Auflockerung der Hoffassaden.
Zur Umsetzung dieses Konzepts entwickelte Dohle einen Pro-
totyp, der als Variante an allen Standorten innerhalb des          Die unterschiedlichen Wohnungsgrößen je »Baustein« lassen
Stadtbildes eingesetzt werden kann.                                eine große Bandbreite unterschiedlicher Wohnformen zu. In
                                                                   Anlehnung an das so genannte Bremer Modell hatte die Ver-
Das Konzept in der Umsetzung
                                                                   waltung ein Raumprogramm in modularer Bauweise für je-
Das »Atrium«-Konzept bietet nach innen Raum für Privatheit         weils zwei, vier und sechs Personen entwickelt. Jedem Flücht-
und mit mehreren relativ großen Öffnungen nach außen die           ling stehen dabei etwa 10 Quadratmeter Wohnfläche zur
notwendige Öffnung und Kommunikation zum direkten Um-              Verfügung.

8                                                                                                 BDB-LANDESSPIEGEL 3/2017
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Hinzu kommen die Gemeinschaftsflächen von etwa 170 Qua-
dratmeter pro Standort: dazu zählen ein Gemeinschaftsraum,
der Innenhof zum Aufenthalt im Freien, ein Raum mit Wasch-
maschinen und Trocknern, sowie eine Abstellkammer für Kin-
derwagen und ein Verwaltungstrakt.
                                                                   16 Objekte in dieser Form und zu diesen Kosten gar nicht zu-
Die einzelnen Wohnmodule haben jeweils eigene räumlich             stande.
kompakte Sanitärzellen sowie eine Kochzeile, sind mit einfa-
                                                                   Die Nachnutzung bzw. Umnutzung
chen, robusten Materialien wie Linoleumböden und gestriche-
nen Wand- und Deckenflächen ausgestattet.                          Wie eingangs erwähnt, war und ist der Stadt die Qualität und
                                                                   die mögliche Nachnutzung der Bauten wichtig. Die Zeiten und
Zur Ausführung – und zu den Kosten
                                                                   die Anforderungen von Landesseite können buchstäblich von
Der Ablauf des Projektes lief erfreulich schnell. Von der ersten   Monat zu Monat ändern.
Beauftragung im Dezember 2015 bis zur „Eröffnung“ im Feb-
                                                                   Die robuste Bauweise und die offensichtliche Qualität des
ruar 2017 ist nur etwas mehr als ein Jahr vergangen. Wenn
                                                                   Baus lassen bisher (nach rund sechs Monaten Betrieb) keine
politische Vorgaben Hindernisse aus dem Weg räumen …
                                                                   übermässige Abnutzung erkennen. Die These „Wenn man
Herr Ketelsen als Projektleiter der Stadt bestätigte im Übrigen
                                                                   Menschen Qualität bietet, gehen sie sorgsamer damit um“
aber auch die unkomplizierte Zusammenarbeit mit Dohle und
                                                                   scheint sich zu bewahrheiten, nach Auskunft von Frau Finze-
Lohse.
                                                                   Raulf ist es bisher in keinem der neuen Wohnheimen zu Aus-
Dohle und Lohse hatten den Bau als Modulbauweise – aller-          fällen und Zerstörungen gekommen.
dings offen – ausgeschrieben, mussten zu ihrer Verblüffung
                                                                   Und auch die einfache Umnutzung soll sich in der aktuellen
(und Freude) aber erkennen, dass die Massivbauweise sich
                                                                   Situation bewähren. So baut die Stadt bis zum Sommer acht
als die kostengünstigste Variante herausgestellt hat. Mögli-
                                                                   Wohnkomplexe. Da die Flüchtlingszahlen momentan zurück-
cherweise ist dies der derzeitigen (leergefegten) Marktlage ge-
                                                                   gegangen sind, werden akut nur vier Unterkünfte für Geflüch-
schuldet gewesen, dem Bau kommt es eindeutig zu Gute.
                                                                   tete benötigt. Die weiteren vier werden von der Stadt für Sozi-
Die mit verwittertem, robustem Weißtannenholz verkleidete          alwohnungen (in Zusammenarbeit mit der NiWo) und
Außenfassade verleiht dem Komplex einen einheitlichen, un-         studentisches Wohnen (mit dem Studentenwerk) zur Verfü-
aufdringlichen Eindruck, er duckt sich in die Umgebung hin-        gung gestellt. Im Bestfall sollen die Wohnverhältnisse kurzfris-
ein, ohne dabei wie ein Fremdkörper zu wirken. Metallbänder        tig angelegt sein, um bei einem sprunghaften ansteigenden
fassen Teilbereiche ein und nehmen dabei die Dimensionen           Bedarf für Flüchtlinge wieder umgenutzt zu werden.
der dahinterliegenden Wohneinheiten auf. Die großen Öffnun-
                                                                   Fazit
gen nach drei Seiten nehmen dem Bau gleichzeitig den „Fes-
tungscharakter“ und laden die umliegenden Anwohner zum             Eine gelungene Sache für den derzeitigen Zustand. Sowohl
Reinschnuppern ein.                                                vom Ablauf wie vom Endprodukt offensichtlich mustergültig
                                                                   gelaufen. Gut gemacht. Die Besucher waren jedenfalls sicht-
Die Baukosten beziffern Architekt wie Stadt mit etwas über 3
                                                                   lich beeindruckt. Nur schade, dass sich das Projekt nicht auf
Millionen Euro pro Objekt (brutto). Der so entstehende Quad-
                                                                   andere Zielgruppen oder Anforderungen der nächsten Jahre
ratmeterpreis von knapp 1.700 Euro kommt aber nur durch
                                                                   übertragen lässt.
eine Reihe von günstigen Umständen zustande, die vor allem
im Zusammenspiel mit der Stadt zum Tragen kommen – und             Gut, dass der BDB mal nachgeschaut hat. Dank an den Orga-
nicht wiederholbar sind.                                           nisator – und an die gastgebenden Vertreter von Stadt und
                                                                   Architektur.
So scheitert eine Fortschreibung genau dieses Projektes al-
leine schon an der mangelnden Verfügbarkeit passender städ-                                                      Text: J. Martens
tischer Grundstücke – es kämen die ursprünglich projektierten                                                 Fotos: S. Lorentzen

BDB-LANDESSPIEGEL 3/2017                                                                                                         9
Landesspiegel - Markthalle Hannover, Seite 34II - Bund Deutscher Baumeister, Architekten und ...
Hannover/Bremen

Sommerfest an einem geheimnisvollen Ort
Der Bauindustrieverband als Gastgeber, BDB und Elke Twesten als Gäste

Der Bauindustrieverband Niedersachsen-Bremen e.V. ist der
Wirtschafts- und Arbeitgeberverband der Bauindustrie in den
Ländern Bremen und Niedersachsen. Er nimmt alle gemeinsa-
men wirtschafts- und sozialpolitischen sowie fachlichen und
technischen Interessen seiner Mitglieder wahr. Der Verband
vertritt über 270 Mitgliedsunternehmen vornehmlich aus dem
Bereich des bauwirtschaftlichen Mittelstandes sowie die Nie-
derlassungen der Bau-Aktiengesellschaften.

Gemeinsam mit weiteren Verbänden haben u. a. der BDB mit
dem Bauindustrieverband Anfang August eine Resolution zur
„Qualität der Berufsbezeichnung Ingenieur“ an die Mitglieder
des Wirtschaftsausschusses eingereicht.                                         Schwarz, Puller, Bock-Thürnau, Alber, Kellerer

Der BDB war zu dem Sommerfest in das Seefugium nach
Isernhagen eingeladen und dieser Einladung folgte Karin Kel-
lerer als Vertretung von Christoph Schild, der leider urlaubsbe-
dingt verhindert war. Auch waren die BDB-Kollegen Moni
Schwarz, Marlis Bock-Thürnau, Henrik Boldt, Frank Puller und
Artur Alber (OL) in den unterschiedlichsten Funktionen mit von
der Partie.

Barack Obama lobte während seines Aufenthaltes das
„schöne Anwesen“ in Isernhagen. Und das zu Recht. Die Gar-
tenanlagen waren farbenfroh illuminiert, das Buffet ließ keine
kulinarischen Wünsche offen.
                                                                   Thomas Echterhoff, Karin Kellerer, Stephan von Friedrichs
Präsident des Verbandes, Herr Dipl.-Ing. Thomas Echterhoff,
ging in seiner Rede nicht nur darauf ein, daß der Besuch Ob-
amas dieser location Ruhm und Aufsehen erbracht hat. Bis
weit über die Landesgrenzen hinaus ist es besonders auch für
Brautpaare ein begehrter Ort und das außergewöhnlich flair
wählte auch der Bauindustrieverband als Ort für sein gelunge-
nes Sommerfest.

Echterhoff berichtete über das politische und bauwirtschaftli-
che Geschehen in Bremen und Niedersachsen, bevor er allen
Gästen einen interessanten und amüsanten Abend wünschte.
                                                                                              Elke Twesten und Karin Kellerer
Karin Kellerer hatte die Gelegenheit, ein kurzes Interview mit
der äußerst sympathischen Elke Twesten (1963 in Seeßel ge-
boren) zu führen. Die dreifache Mutter ist eine Frau, die – wie
sie es bewiesen hat – mit beiden Beinen im Leben steht und
dabei die Basis nicht aus den Augen läßt. Sie mischt sich un-
ter das Volk, führt nicht nur Gespräche zum Thema Politik.
„Ich freue mich, hier zu sein“, so Twesten, „vor allem unter so
vielen interessanten Leuten, die viel Spannendes über die
Bauindustrie zu berichten wissen.“

Ein Kabarettist aus dem hohen Norden weihte die Gäste
in seiner charmant-witzigen Art in die Gepflogenheiten der
                                                                                           Kabarettist aus dem hohen Norden
Norddeutschen ein, und ein Feuerwerk am See rundete den
Abend ab.                                                                                                  Text: Karin Kellerer
                                                                   Fotos: Karin Kellerer, Marlis Bock-Thürnau, Frau Alber (OL)

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Hameln/Pyrmont

μέλοςπεριποίηση (Mitglieder-
pflege)
Auf griechische Art pflegte die Bezirksgruppe Hameln/Pyr-
mont ihre Mitglieder bei Ouzo, frisch gegrillter Dorade und
dem ein oder anderen Gyrosteller. Auch fehlte der zu einem
griechischen Abend gehörende Tzaziki natürlich nicht. In ei-
nem griechischen hamelner Lokal in der Fischbecker Straße
ging es nicht nur um neue Dämmstoff-Systeme und durch
eine Wassertonne eingebeulte Häuserwände. Auch die äu-
ßerst wichtigen und aktuellen Themen, wie Brandschutz und
                                                                    Markhof, Kellerer, Messmann !
der Baumeistertag in Berlin wurden intensiv diskutiert. Alle
Mitglieder waren zu diesem griechischen Abend eingeladen,
am Ende waren es zwölf, die dieser Einladung von Oliver
Steinwedel folgten.

Karin Kellerer berichtete von der Landesgeschäftsstelle, dass
für die Spontan-Exkursion nach Hamburg mit Besuch der Elb-
philharmonie noch ein Einzel-Platz frei sei (3. – 5.11.2017). Die
Kuba-Reise im Dezember findet großen Anklang, es sind noch
Plätze frei. Termin: 4. bis 14.12.2017. Zusatzprogramm vor-
handen. Informationen hierzu erteilt Karin Kellerer (Tel. 0511
2704718).

Hans-Heinrich Markhof berichtete, dass für die Tour nach Ein-
beck am 7. und 8. Oktober 2017 noch ein Doppelzimmer frei                              Hiller, Bach
sei.

Auch konnte in diesem Zusammenhang ein neues Mitglied
aus Bad Pyrmont gewonnen werden: Hans-Joachim Bülow
kennt die Baubranche aus dem „Eff-Eff“. Er verfolgt die Aktivi-
täten der BG Hameln bereits seit längerer Zeit mit großem In-
teresse. Er schilderte seinen Werdegang bis hin zu seinem
Rentenalter. Viele bekannte Namen und Firmen tauchten auf
und Erinnerungen bei zahlreichen der anwesenden Mitglieder
wurden wach.

Es wäre wünschenswert, wenn bei der nächsten „Mitglieder-
pflege“ mehr Mitglieder das Angebot wahr nehmen würden.
Schon jetzt notieren: Doppelkopfabend am 30.11.2017 und
die Winterwanderung organisiert von Hans-Heinrich Markhof:
Samstag, den 20. Januar 2018.                                                 Bülow, Pfannenstiel
                          Fotos: Karin Kellerer und Hans Jäger

                                                     Steinwedel                Pfannenstiel, Jäger

BDB-LANDESSPIEGEL 3/2017                                                                        11
Melle

„Auf zu neuen Ufern“
in die Region Saale-Unstrut - das Herz Mitteldeutschlands und die Toskana des Ostens -

                                                                  Es ging weiter nach Naumburg, der heimlichen Hauptstadt der
                                                                  Region, wo im weltberühmten Dom die Stifterfiguren „Uta“
                                                                  und ihren Gatten Ekkehard von Ballenstedt zu sehen sind. Die
                                                                  anschließende Stadtführung vorbei an den markanten Bürger-
                                                                  häusern des Mittelalters bis zum Markplatz, war auch ein be-
                                                                  eindruckendes Erlebnis. Eine echte Thüringer Bratwurst und
                                                                  ein kühles Getränk hatten sich danach alle verdient.

                                                                  Das nächste Ziel war das Schloss Neuenburg. Die gewaltige
                                                                  Anlage ist dreimal so groß wie die Wartburg und hier lebten
                                                                  und wirkten unter anderem Kaiser Barbarossa und Elisabeth
                                                                  von Thüringen. Die Besonderheit in der Burg ist die Doppelka-
                                                                  pelle mit einem Obergeschoss für den Adel und einem Unter-
        v. l. Bürgermeister Bad Dürrenberg, Christoph Schulze,    geschoss für das Gesinde.
               Jörg Höhne, Burckhardt Schleef, Martin Schwutke    Als Abschluss des sehr ereignisreichen Tages stand die Sekt-
                                                                  kellerei Rotkäppchen auf dem Programm. Das Fabrikgelände
Nicht am traditionsreichen Himmelfahrtstag, sondern dieses        wurde von denkmalgeschützten Industriehallen und dem Kon-
Mal schon zwei Wochen früher, startete die BDB-Bezirk-            torgebäude beeindruckend geprägt. Auch das größte Cuvée-
struppe Melle am 8. Mai 2017 zur 51. Exkursion. Auch nach         fass Deutschlands aus dem Jahre 1896 mit einer reich verzier-
der Jubiläumsfahrt 2016 ist es dem erfahrenen Reiseleiter         ten Schauseite war zu bewundern. 25 Eichenstämme waren
Burckhardt Schleef wieder gelungen, ein neues, interessantes      notwendig, um das 40 000 – Literfass herzustellen.
Zielgebiet zu finden. Für die meisten Teilnehmer war es wirk-     Am dritten Tag wurde Melles Partnerstadt Bad Dürrenberg be-
lich Neuland.                                                     sucht. Vor 25 Jahren, 1992, kurz nach der Wende, war dieser
Der erste Tag begann mit dem Besuch der Wartburg und ei-          Ort schon einmal das Ziel der Meller. Bürgermeister Christoph
nem Frühstück im Rittersaal. An Luther kommt im Jubiläums-        Schulze und dem Fachbereichsleiter Tourismus und Kultur,
jahr keiner vorbei und so findet auch hier eine ausgezeichnete    Jörg Höhne, begrüßten die Besucher aus der Partnerstadt
Luthersonderausstellung mit ganz seltenen Exponaten statt,        recht herzlich und äußerst offiziell im Bürger- und Vereinshaus.
für die man gut und gerne das doppelte an Zeit gebraucht          In zwei Gruppen haben wurde vom „Meller Tor“ aus der schö-
hätte.                                                            nen Kurpark und das größte Gradierwerk Deutschlands er-
                                                                  wandert, beziehungsweise bestiegen. Gratulation an den Bür-
Doch die Stadtführer in Jena warteten bereits. Die Stadt der
                                                                  germeister zum Zuschlag der fünften Landesgartenschau
Wissenschaft und Technik hat viele Facetten: Schiller und
                                                                  2022. Mit Sicherheit wird die BG Melle sich dies Ereignis nicht
Goethe, Burschenschaften, Karl Liebknecht und Rosa Luxem-
                                                                  entgehen lassen.
burg, Zeis-Optik, Schott-Glastechnik, Jenapharm, die Ent-
wicklung des Fahrstuhls und nicht zuletzt Lothar Spät –nach       An der Saale besichtigten die Meller das neue Wasserkraft-
der Wende für Jena ein großer Glücksfall. Die Universitätsbib-    werk. Der Meller Investor Walter Huning hat hier ein beispiel-
liothek ist ein baulich sehr gelungenes modernes Bauwerk          haftes Projekt erstellt. Besonders imponiert hat die Eigenkon-
und fiel besonders ins Auge.                                      struktion des selbstfahrenden Wasserrechens vor dem Einlauf
                                                                  zum Turbinenhaus. Den Borlachturm und das Borlachmuseum
Der zweite Tag begann mit einer interessanten Stadtführung
                                                                  waren leider nur von außen zu besichtigen. Hier wurde seit
durch das schöne, alte Freyburg. Der pensionierte Stadtrat
                                                                  1763 aus einer Tiefe von 223 Meter die Sole für die Salzgewin-
führte durch die Weinhauptstadt mit tausendjähriger Weinbau-
                                                                  nung gefördert. Die notwendige Braunkohle für das Salzsie-
kultur und brachte den Teilnehmern den Ort mit vielen liebevoll
                                                                  den wurde durch einen Eisenbahntunnel, dem ältesten in
erzählten Details näher. Es ist bereits ein Antrag zur Anerken-
bung als UNESCO-Weltkulturerbe gestellt worden, und der           Deutschland, herangefahren.
berühmte Turnvater Jahn mit seinem Motto „frisch, fromm,          Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es weiter nach
fröhlich, frei“ lässt sich vor der Jahn-Turnhalle als Denkmal     Leuna zu dem imposanten Geiseltalsee bei Braunsbedra. Die-
bewundern.

12                                                                                                BDB-LANDESSPIEGEL 3/2017
Melle

                                                                Ein ganz großes Dankeschön an die Organisatoren und die Fa.
                                                                Thiesing aus Belm. Die 51. Exkursion ist zu Ende und man
                                                                darf schon gespannt sein, wo es das nächste Mal hingehen
                                                                wird.

                                                                P.S. Beim Meller Geranienmarkt am 29.05.2017 gab es übri-
                                                                gens schon ein Wiedersehen mit Bürgermeister Schulze aus
                                                                unserer Partnerstadt Bad Dürrenberg.

                                                                                                     Text: Martin Schwutke
                                                                                            Fotos: Hermann Wehrkamp und
                                                                                                      Marlis Gröne-Wamer

                 vor dem Alten Badehaus in Bad Dürrenberg

ser in Deutschland größte Braunkohletagebau-Restsee ist bis
zu 72m tief und wird durch viele Freizeitaktivitäten genutzt.
Der Geiseltalsee-Express fuhr die Gäste um den See herum.

Für den Abend stand dann ein Besuch des Weingutes „Pawis“
in Zscheiplitz oberhalb von Freyburg auf dem Programm. Die
Winzervesper und die Weinverkostung waren vorzüglich, aber
besonders die Führung durch die alten Klosteranlagen mit
dem Traumblick bei Vollmond auf Freyburg bis zur Neuenburg
werden so schnell nicht in Vergessenheit geraten.

Leider war dann schon der Rückreisetag gekommen – natür-
lich nicht ganz ohne Führungen.

Die erste Station war Merseburg. Auch hier hat Martin Luther
im Dom gepredigt. Die Domführerin erteilte mit großer Sach-
kenntnis eine geschichtliche Lehrstunde. Die anschließende
Stadtführung war dafür ein wenig gemütlicher. Am Schloss,
einer baulichen Besonderheit direkt neben dem Dom, verab-
schiedeten sich die Stadtraben von den Gästen aus Melle.

Die Weiterfahrt nach der Mittagspause führte durch die Lu-
therstadt Eisleben, vorbei am Geburts- und Sterbehaus Lu-
thers und der St. Andreas Kirche. Die umliegende Region war
noch stark vom Kupferbergbau bei Mansfeld geprägt.

Das letzte Ziel war Quedlinburg. Die berühmte Fachwerkstadt
ist Weltkulturerbe der UNESCO und lag auf dem Heimweg.
Die beiden Stadtführer erläuterten im Schnelldurchgang ei-
nige der sehr interessanten Bauten und Details. Schade, dass
die Zeit wie immer zu kurz war. Aber auch die „Aufnahmespei-
cher“ waren voll. Ein Wiederkommen ist daher unbedingt er-
forderlich.

Gegen 22 Uhr erreichte die Gruppe nach einer Würstchen-
und Sektpause bei Hannover den Grönegau wieder.

BDB-LANDESSPIEGEL 3/2017                                                                                                13
Nienburg

Baustellenbesichtigung „Historischer Ostbahnhof“
Baumeister-Fingerfood-Spargelessen im Bauerngarten-Hoyerhagen

                                                                               tenverkauf, Güterschuppen und Wohnung für
                                                                               den Bahnhofsvorsteher. Inzwischen einer der
                                                                               letzten Typenbahnhöfe dieser Region!

                                                                               Nach wechselvoller Geschichte war er vor ca.
                                                                               10 Jahren innen ausgebrannt und nach mehre-
                                                                               ren erfolglosen Verkäufen und Rückübertra-
                                                                               gungen durch die Gemeinde Flecken Bruch-
                                                                               hausen-Vilsen zum Abriß freigegeben. In letzter
                                                                               Sekunde Aufschub und Gründung der „OBaMa
                                                                               e.G.“, die inzwischen mit gut 70 Mitgliedern
                                                                               und über 140 Anteilen á 1000,- Euro den Bahn-
                                                                               hof entkernt hat. Frau Meina Fuchs und Frau
                                                                               Christel Stampe vom Vorstand sind sehr enga-
                                                                               giert am Werk. Balkenlage und Dachstuhl sind
                                                                               bereits gerichtet und neu eingedeckt, Bau- und
                                                                               Förderanträge wurden gestellt. Der Ausbau
                                                                               läuft termingerecht: Wiederherstellung des
                             Der Ostbahnhof im Baujahr 1900 in voller Pracht. Bahnhofsgebäudes mit 5 Zimmern/10 Betten,

Der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure                      davon eines rollstuhlgeeignet mit Frühstücks-
e.V (BDB) hatte seine Mitglieder der Bezirksgruppe Nienburg     und   Fahrradraum.  Geschätzte Bau- und Einrichtungskosten
und den Freundeskreis zur Besichtigung der Baustelle „Histo-    rund  400.000 EURO.   Weitere Sponsoren sind willkommen…
rischer Ostbahnhof“ in Bruchhausen-Vilsen eingeladen. BDB-      Weitere Baufachgespräche erfolgten im Ausflugslokal Bau-
Vorsitzender Dipl.-Ingenieur Erwin Adolf und sein Team wur-     erngarten in Hoyerhagen. Familie Habighorst bietet hier ein
den hier vom BDB-Kollegen Architekt Horst Burmester herzlich    historisches Fachwerkensemble: XXL-Erdbeertorte & Spargel-
begrüßt und zum sehr informativen Rundgang durch die Bau-       Fingerfood begeisterten alle Besucher!!!
stelle geführt.
                                                                                                             Text: Erwin Adolf
Dieser typische Kleinbahn-Bahnhof wurde 1900 erstellt, aus-                                 Fotos : Erwin Adolf & Inge Becker
gestattet mit Warteraum, Bahnhofsvorsteherbüro mit Fahrkar-

                                            Baumeister Erwin Adolf dankt Meina Fuchs & Christel Stampe von der OBaMa e.G.
                                                                          mit „Hüftgold“ und neuestem BDB-Landesspiegel.

14                                                                                              BDB-LANDESSPIEGEL 3/2017
darüber. Bitte nehmen Sie Kontakt
Haben auch Sie ein spannendes Hobby? Die Landesspiegel-Redaktion berichtet gern
zu Karin Kellerer auf. Die Leser freuen sich schon jetzt darauf. Kontaktdat en: 0511 – 270 4718 oder k.kellerer@enakon.de        Nienburg
oder 0177  – 60 25  833. Nur  Mut!

Die Redaktion des BDB Landesspiegels wagt ein
neues Projekt: Hobbies der BDB-Mitglieder
Es gibt zahlreiche unterschiedliche, kuriose und spannende Hobbies, die von BDB-Kollegen und Kolleginnen
gelebt werden, aber oft keine Beachtung finden. Wir stellen sie Ihnen vor. Den Anfang macht Klaus Determann
aus Nienburg. Er entdeckte die Liebe zur Malerei und hat seinem Heimatort ein Gemälde gewidmet.

                                                                           Als Maler hat Determann bisher über 5000 geschaffen, 300
                                                                           davon verkauft. Kunst ist für den 76-Jährigen, „wenn die Bil-
                                                                           der sprechen können“, wie er sagt. Bilder müssten eine Ge-
                                                                           schichte erzählen können. Am Anfang sei nur die weiße Lein-
                                                                           wand. Aus dem Unterbewusstsein kämen dann die Ideen für
                                                                           seine Werke. Sein neuestes Werk, mit Acryl gemalt, hat er sei-
                                                                           nem Heimatort Stolzenau gewidmet. Sofort ins Auge sticht die
                                                                           grüne Wiese, auf der Buschwindröschen blühen. „Die gehen
                                                                           zurück auf meine ersten Kindheitserinnerungen im Stolze-
                                                                           nauer Husemannspark. Bis heute komme ich jedes Jahr im
                                                                           Frühjahr mit einem Spaten hierher und pflanze neue Busch-
                                                                           windröschen“, erzählt Determann. Teils auf der Wiese, teils
           Ein Bild für Stolzenau: Klaus Determann mit seinem
                                                                           schwebend im grauen Hintergrund, finden sich auf dem Ge-
                          Stolzenau-Gemälde vor dem Rathaus
                                                                           mälde, bekannte Wahrzeichen von Stolzenau: Das Spritzen-
Klaus Determann (76) ist wohl das, was man ein Multitalent                 haus, das Rathaus, die Jakobikirche, die Westerbrücke, der
nennen könnte. Er ist Architekt, Autor und Maler. 1941 in Stol-            Bahndamm und die Lange Straße.
zenau mitten in die Wirren des Krieges hineingeboren, deutete
zunächst jedoch nichts auf einen künstlerischen Werdegang
hin. Sein Vater leitete das Arbeitsamt in Stolzenau, seine Mut-
ter war Angestellte in selbigem. Im Erdgeschoss seines Ge-
burtshauses, in der Langen Straße 54, waren die Räume des
Arbeitsamtes, im Obergeschoss wohnte die Familie. Im Keller
versteckte sich die Familie, wenn die Bomben fielen. 1940
wurde sein Vater als Soldat in den Krieg eingezogen, erst 1950
kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft zurück. „Als ich mei-
nen Vater kennenlernte, war ich schon neun Jahre alt“, erin-
nert sich Determann.

Kunst war bei Familie Determanns nie ein Thema. Seine Liebe
zur Malerei, zum Gestalten, entdeckte Determann bei seiner                    In diesem Keller seines Geburtshauses in Stolzenau haben
Oma in Bremen. „Ich interessierte mich schon immer für Ar-                 sich Klaus Determann und seine Familie im Zweiten Weltkrieg
chitektur und Malerei. Als Kind malte ich die Häuser ihrer                                       vor den Bomben in Sicherheit gebracht.
Straße“, erzählt er. Nach seinem Mittelschulabschluss, machte
                                                                           Das Bild entstand in einem Zeitraum von zehn Jahren. Beim
er eine Maurerlehre, besuchte anschließend die Bauingenieur-
                                                                           50. Klassentreffen seiner Klasse in Stolzenau kam die Idee
schule in Nienburg und arbeitet seitdem als Architekt, seit
                                                                           auf, ein Bild über Stolzenau zu malen. Kürzlich, zehn Jahre
1967 in Hannover, wo sich heute auch sein Büro und sein Ate-
                                                                           später, beim 60. Klassentreffen, präsentierte Determann das
lier befinden. Determann entwarf und realisierte unter ande-
                                                                           fertige Bild. „Das wollte ich mir nicht nehmen lassen, Ich wollte
rem die Landeszentralbanken in Hannover, Osnabrück, Nien-
                                                                           es fertig malen. Meine damaligen Mitschüler waren begeis-
burg, Hildesheim, Northeim und Bautzen, und auch der
                                                                           tert.. Das hat mich natürlich sehr gefreut“, erzählt er. Und auch
Europa-Pavillon und der Pavillon der Vereinten Nationen für
                                                                           wenn es ihm nach Jahrzehnten immer noch schwer falle, seine
die Expo 2000 entstanden anhand seiner Entwürfe. „Ich war
                                                                           eigenen Bilder für immer aus der Hand zu geben, schenkte er
immer schon fleißig. Es gefällt mir sehr, Dinge zu entwerfen, zu
                                                                           sein Werk der Gemeinde Stolzenau. „Das war mir wichtig,
gestalten und umzusetzen. Das ist auch bis heute so geblie-
                                                                           dass das Bild im Rathaus hängt. Das Bild zeigt Stolzenau,
ben. Ich bin kein Rentner. Ich arbeite heute nicht weniger als
                                                                           also soll es auch in Stolzenau hängen“, so Determann.
damals“, sagt er. Sogar ein Studium der Religionswissen-
schaften hängte er an seine berufliche Laufbahn an. 2012                                            Text: David Sakar und Karin Kellerer
schloss er es erfolgreich ab.                                                         Fotos: DIE HARKE Mittelweser Text und Bild GmbH

BDB-LANDESSPIEGEL 3/2017                                                                                                                 15
Hannover/Hildesheim

Jung und Alt im Zoo – direkt neben dem Gorilla Lulo
Drei Generationen vereint

                                                v. l. n. r.: Karin Kellerer, Daniel Gerke, Lonny Förster, Moni Schwarz, Doris Böcker

Die Baustelle der neuen Themenwelt „Alfi Mountain“ war noch        Grund hat sich die BG auch nicht lumpen lassen und die Ge-
in vollem Gange als sich BDB’ler aus drei Generationen in Mei-     tränke finanziert. Dafür herzlichen Dank.
ers Hof zum obligatorischen Spargelessen trafen.
                                                                   Zwischenzeitlich ist der sechs Millionen Euro wertvolle und 720
Das Verbindungsstück zwischen der Schimpansenanlage Ki-            qm große Drillwald mit Regenwaldteil und begehbarer Voliere
bongo und dem Gorillaberg entstand und die Bagger, Bauar-          mit afrikanischen Arten wie Rußköpfchen, Gabelracken und
beiter und Bauzäune erschwerten den Zugang zu dem Restau-          Gelbschnabelenten eingeweiht. Woher stammt der Name „Alfi
rant Meiers. Das hielt aber Daniel Gerke (als Jüngster im          Mountain“? Die Region gibt es wirklich und liegt auf 117 qm
Bunde), Karin Kellerer (zweite Generation) und die Damen Doris     Fläche im Südosten Nigerias. Außer Schimpansen und Gorillas
Böcker, Moni Schwarz und Lonny Förster (erste Generation)          leben in dem Gebiet 500 der noch in freier Natur vorkommen-
nicht davon ab, den frischen Spargel in Meiers Hof zu testen.      den 3.000 Drills. In Hannovers Zoo können Sie das Drill-Männ-
Leider wird der Kreis der ältesten Generation immer kleiner. Die   chen Lulo bewundern. Für den gewünschten Nachwuchs hat
Damen schwelgten in vielen alten schönen Erinnerungen, die         Lulo zwei Weibchen zur Auswahl. Und die Verbindung zu den
sie im Kreise der BDB-Kollegen und Kolleginnen im Laufe der        Bauschaffenden im Alfi Mountain: Die drohende Lebensraum-
Jahre erleben durften. Ob es die informativen und äußerst inte-    zerstörung durch Straßenbau wird auf dem Weg durch die The-
ressanten Fahrten waren oder die interessanten Gespräche im        menwelt genauso thematisiert wie die Schneckenzucht. Achat-
Kreise der Bauschaffenden. Sie fühlten sich stets gut aufgeho-     schnecken sind in Nigeria ein traditionelles Nahrungsmittel als
ben, und das tun sie auch heute noch. Sie sind stets im Bilde,
                                                                   Alternative zum Bushmeat. Die Jagd auf die Affen aufgrund ih-
was in und um Hannover geschieht.
                                                                   res Fleisches ist mit eine Ursache dafür, dass die Tiere existen-
Die Bezirksgruppe Hannover-Hildesheim freut es sehr, dass          ziell bedroht sind. Wer wissen will, was ein Drill meint, wenn er
sich die rüstigen RentnerInnen immer wieder zusammen finden        guckt, wie er gerade guckt, wird im „Tal der Masken“ umfas-
und sich daran erfreuen, dass es den BDB gibt. Aus diesem          send aufgeklärt. Also: Ein Zoobesuch lohnt sich.

                                                                                         Text: Karin Kellerer, Foto: Zoobesucherin

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Celle und Uelzen
                                                                                                     Hannover/Hildesheim

                                                               vor). Auch das war Thema. Wie geht es weiter nach dem Tot
                                                               von Fidel Castro? Hier gingen die Meinungen ebenso in unter-
                                                               schiedlichste Richtungen wie zu dem ganz heiklen Thema
                                                               „Donald Trump“. Die Gespräche waren vielfältig, informativ
                                                               und nicht nur ernster Natur, sondern auch heiter, lustig und
                                                               kulinarisch wertvoll. Nicht zuletzt auch durch die Anwesenheit
                                                               des inzwischen schon zur Tradition gehörenden Bratwurst-
                                                               mannes 1 A Frank, der mit seinem mobilen Grill angereist war.
                                                               Und wie es sich zu einem zünftigen Grillabend gehört, floss
                                                               auch das ein oder andere süffige Glas Bier aus dem Fass.

                                                                      Text: Karin Kellerer, Fotos: Daniel Gerke, Karin Kellerer

Thüringer mit Senf und
Ketchup …
… das war die begehrteste Variante am Grillabend der BG
Hannover/Hildesheim. Das Wetter spielte mit, der Garten von
Peter Struck war wie immer ein überaus geeignetes Plätzchen
und die Gespräche waren höchst interessant.

Es ging nicht nur um die Ergebnisse des Baumeistertages,
sondern vor allem um das aktuelle Geschehen in Hannover.
Bekommt das „Brikett am Maschsee“ einen Architekturpreis?
Zunächst sollte die Fassade des Sprengelanbaus verspiegelt
werden, doch aus ästhetischen, aber auch finanziellen Grün-
den mussten die Architekten Maili und Peter ihre Pläne über-
arbeiten. Heraus kam eine Fassade aus grauem Sichtbeton,
hochwertig verarbeitet und mit einem Relief versehen.

Es wurde über die Steintorbebauung kontrovers diskutiert
ebenso wie über die gigantischen Investitionen im Zoo Han-
nover (s. Seite 16). Wie geht es weiter mit der Wohnungsnot
an bezahlbarem Wohnraum? Wo sollen die Studierenden un-
terkommen? Wohnungen für diese Zielgruppe sind äußerst
rar.

Das Fernziel des BDB in diesem Jahr lautet „Kuba“. (22 An-
meldungen lagen zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses

BDB-LANDESSPIEGEL 3/2017                                                                                                    17
Niedersachsen

BDB beendet mit CDU die Sommerpause
Am hohen Ufer in Hannover tut sich was und der Wahlkampf steht bevor

                                                                          v. l. n. r.: McAllister, Busemann, Thümler, Althusmann

Das HUGO’s – eine Scene-Kneipe vor Hannovers Hauptbahn-          den Hannover-Hildesheim als geschäftsführenden Gesell-
hof war der Treffpunkt von 720 Gästen der CDU – darunter         schafter, Dipl.-Ing. Michael Voigt, gemeinsam mit dem Büro
Karin Kellerer und Christoph Schild als Vertreter des BDB LV     für Bauphysik unter der Leitung von Dipl.-Ing. Stefan Horsch-
Niedersachsen.                                                   ler um die Erstellung von EnEV-und Passivhausnachweisen.
                                                                 Außerdem erarbeiten sie in Kooperation die Durchführung von
Die Sommerpause ist vorbei, ebenso die Ferien in Nieder-
                                                                 Qualitätssicherung und baulichem Wärmeschutz aus energe-
sachsen. Der Baualltag beginnt, das Maschseefest ist inzwi-
                                                                 tischer Sicht gemäß proKlima-Richtlinie.
schen Vergangenheit. An der Promenade am Hohen Ufer in
Hannover – Nähe der NANA‘s -wurde ein innovatives Kaffee-        Aber zurück zu dem CDU Sommerempfang. Bevor der politi-
haus eröffnet. Die Baustelle ist in der Presse eine „Never-En-   sche Alltag beginnt und damit auch der Wahlkampf in Nieder-
ding-Story“. Die Bauarbeiten vor dem Kaffeehaus, das sich im     sachsen lud die CDU in das Ernst-August-Carree am Bahnhof
                             Neubau der VHS befindet, hatten     ein. Der frühere Ministerpräsident David McAllister, Landtags-
                             sich wegen eines schleppenden       präsident Bernd Busemann, Vorsitzender CDU-Fraktion im
                             Hausbaus mehrmals verzögert.        Niedersächsischen Landtag Björn Thümler und Bernd Althus-
                             Bis ein kompletter Durchgang        mann (Spitzenkandidat für die niedersächsische Landtags-
                             am Hohen wieder möglich ist,        wahl im Januar 2018) begrüßten die Gäste. Vor allem 20 Poli-
                             wird es allerdings noch dauern.     zisten dankte Thümler für ihren Einsatz beim G-20-Gipfel in
                             Die Stadt investiert aktuell meh-   Hamburg. Althusmann will den Schwung aus den Reihen der
                             rere Millionen, um das Leineufer    Partei mitnehmen, um in 165 Tagen mit der CDU die Wahl zu
                             am Rande der Altstadt aus dem       gewinnen. „Das ist nicht mehr lange hin“, so Althusmann.
                             Dornröschenschlaf zu wecken
                                                                 Auch die Zeit bis zur Wahl der Vertreterversammlung der nie-
                             und in eine Flaniermeile zu ver-
                                                                 dersächsischen Architektenkammer rückt näher. Am 7. De-
                             wandeln.
                                                                 zember 2017 wird das höchste Entscheidungsgremium der
                            Gleichzeit bauen mehrere Inves-      Architektenkammer gewählt. Das Kernteam arbeitet auf Hoch-
                            toren dort neue Wohn- und Ge-        touren und die Kandidaten stehen fest. Wir wollen gewinnen!
                            schäftshäuser. Hier kümmert          Dafür brauchen wir Ihre Stimme. Wählen Sie Ihre BDB-Kolle-
                            sich die Fa. ENAKON Wolfenbüt-       gen!
                            tel GmbH mit dem BG-Vorsitzen-
                                                                                                 Text und Fotos: Karin Kellerer
18                                                                                               BDB-LANDESSPIEGEL 3/2017
Hannover/Land

Max 45 – Junge Architekten in Niedersachsen 2017

                                              spannwerk, das heute eine Gastronomie sowie Büros für eine
                                              Werbeagentur beherbergt, kam ebenfalls in die engere Wahl.

                                              Im Rahmen dieser Veranstaltung fanden viele interessante
                                              und informative Gespräche im Kreise von Bauschaffenden
                                              statt. An allen Tischen herrschte reger und wertvoller Gedan-
                                              kenaustausch.

                                              Der BDB LV Hannover gratuliert allen Ausgezeichneten und
                                              wünscht weiterhin beruflichen Erfolg.

                                                                                      Text: Karin Kellerer
                                                            Fotos: Andreas Bormann / BDA Niedersachsen

Christoph Schild und Karin Kellerer waren
Gäste der Preisverleihung in dem Foyer
des architektonisch interessanten Gebäu-
des der VHV-Hauptverwaltung.

Auslober des Förderpreises für junge Ar-
chitekten sind der Bund Deutscher Archi-
tekten (BDA) in Niedersachsen und die
VHV Versicherungen, unterstützt vom Ver-
ein zur Förderung der Baukunst. Die Wett-
bewerbsteilnehmer durften zum Zeitpunkt
der Fertigstellung ihres eingereichten Bau-
werks nicht älter als 45 Jahre sein und
müssen einen Geschäftssitz in Nieder-
sachsen haben.

Die prämierten Arbeiten werden im An-
schluss der Preisverleihung in Regionalaus-
stellungen niedersachsenweit präsentiert.      v. l.: Kellerer, Schild, Blunck, Mykhaylova, Rueger, Moorkens
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen,                     Fotos: AndreasBormann, BDA-Niedersachsen
der bei Interesse in der BDB Geschäfts-
stelle „geschaeftsstelle@bdb-niedersach-
sen“ angefordert werden kann.

Das Spektrum der prämierten Bauten des
zweiten Förderpreises für junge Architek-
ten in Niedersachsen reicht vom großzügi-
gen Einfamilienhaus bis zur Aufstockung
eines innerstädtischen Parkhauses um ein
Wohngeschoss mit Penthäusern. Auch das
Thema „Bauen im Bestand“ ist stark ver-
treten: Eine Sparkassenfiliale aus den
1970ern wurde umgewandelt in ein erst-
klassiges Restaurant, die Hof- und Stallan-
lagen eines Rittergutes wurden zum „Woh-
nen auf Zeit“ – zum YARD-Boarding-Hotel.
In die Engere Wahl kam ein Wohnhaus aus
dem Jahr 1947, das einen kleinen, aber
sehr feinen Anbau mit viel Sichtbeton im
Innenraum erhielt. Ein ehemaliges Um-                             v. l.: Schild, Blunck, Mykhaylova, Rueger

BDB-LANDESSPIEGEL 3/2017                                                                                 19
Celle

UNESCO-Welterbe in Hildesheim
Unsere schon traditionellen Tagesfahrten in die nähere Umgebung erfreuen sich großer Beliebtheit. Hildesheim
kann sich gleich zweier Welterbekirchen rühmen. Wir meinen, das ist ein Grund, über tausendjährige Geschichte
zu erfahren. Mit freundlicher Hilfe der Tourist-Information erleben wir ein interessantes geführtes Programm.
Nach einer Anfahrt durch triste Nachkriegsbebauungen an den Einfallstraßen werden wir beim Erreichen des
Hildesheimer Marktplatzes vom Anblick überwältigt.

                                                                 wahrer Hingucker. Die Fassade des 1598 errichteten Renais-
                                                                 sancebaues wurde nach der Zerstörung weitgehend wieder
                                                                 hergestellt. Zusammen mit dem anschließenden barocken
                                                                 Lüntzelhaus von 1755 werden die Häuser von der Sparkasse
                                                                 genutzt. Neben dem Tempelhaus ist das Rathaus das einzige
                                                                 Gebäude am Platz, das nicht völlig zerstört wurde. Das Bau-
                                                                 werk zählt zu den ersten erhaltenen Rathäusern Nordeuropas
                                                                 aus dem 13. Jahrhundert. Der Treppengiebel mit den Arkaden
                                                                 begrenzt den Markt gen Osten. Pünktlich um 12 Uhr ertönt
                                                                 eine Fanfare vom kupfernen Bläser. An der Nordseite wird ein
                                                                 prunkvolles Rokokohaus aus dem Jahre 1757 von der Stadt-
                                                                 schänke von 1666 und dem Wollenweber-Gildehaus aus
                                                                 dem 14. Jahrhundert umrahmt. Hinter dem Fassadenensem-
                                                                 ble befindet sich heute ein 4-Sterne-Hotel. Im Gildehaus blei-
                                                                 ben beim exklusiven Mittagsbüffet keine Wünsche offen.
                                   Gruppenbild mit Bernward

Besucherzentrum Welterbe Hildesheim

Als Auftakt beginnen wir mit einer Welterbe-Präsentation im
Tempelhaus. Mit einer Kurzführung erhalten wir Einblick in die
Multimedia-Stationen, 3-D-Modelle und virtuellen histori-
schen Panoramaansichten. Interessant und zugleich erschre-
ckend sind die Interaktionsflächen im Rundpanorama mit der
Darstellung des Stadtzentrums vor und nach dem Weltkrieg.
Unwillkürlich zollen wir dem Bauhandwerk unsere größte
Hochachtung ob der der gewaltigen Aufbauleistung.

Rund um den Marktplatz

Die aufwendig rekonstruierten Bauten um den Marktplatz wir-
ken wie eine Filmkulisse. Schade, dass der Platz mit dem Re-
naissance-Brunnen durch Aufbauten für ein Event nicht richtig
zur Geltung kommt. Eine Führung durch die „gute Stube“ von
Hildesheim versetzt uns in frühere Jahrhunderte. Sehr an-
schaulich werden uns die imposanten Gebäude im Rund mit
ihrer Historie vorgestellt. Der dominanteste reich verzierte
Fachwerkbau mit seiner stufenartig auskragenden Fassade ist
das Knochenhaueramtshaus aus dem Jahre 1529. Im Kriege
völlig zerstört, wurde es zusammen mit dem anschließenden
Bäckeramtshaus ab 1986 komplett rekonstruiert. Das orien-
talisch anmutende steinerne Tempelhaus mit den zwei run-
den Türmen aus dem 14. Jahrhundert steht ganz im Gegen-
satz zu den üblichen Fachwerkhäusern. Als Patrizierhaus ist
es dem gehobenen Bürgertum zuzuordnen. Daneben ist das
Wedekindhaus mit seiner prächtigen Ausschmückung ein                                         Renaissance-Vorbau Tempelhaus

20                                                                                              BDB-LANDESSPIEGEL 3/2017
Celle

                                 Rosenstock am Mariendom
                                                                                  WIR
UNESCO-Welterbekirchen Mariendom und St. Michaelis
                                                                               GEDENKEN
Die Führungen am Nachmittag gelten den beiden Welterbekir-
chen. Wir beginnen im Mariendom und sind sehr angetan von
                                                                                UNSERER
den Sanierungsmaßnahmen mit der Wiederherstellung des ur-                    VERSTORBENEN
sprünglichen romanischen Raumgefüges. Die Schlichtheit der
erneuerten Konstruktionen ist wohltuend. Der Hildesheimer
                                                                               KOLLEGEN
Dom hat seine Ursprünge im 9. Jahrhundert und ist eine der
ältesten Bischofskirchen Deutschlands. Die berühmte Bern-
wardtür aus dem Jahre 1015 ist mit 4,72 m eine der höchsten
Bronzetüren des Mittelalters. Nennenswert sind auch der He-
ziloleuchter, ein romanischer Radleuchter aus dem 11. und
                                                                Am 1. Juni 2017 verstarb unser Kollege Dipl.-Ing. (FH)
der goldene Epiphaniusschrein aus dem 12. Jahrhundert. Der
                                                                Günther Bütepage im 91. Lebensjahr. In seinem aktiven
Kreuzgang um den Innenhof ist zweigeschossig und bietet
                                                                Berufsleben hat er uns über 40 Jahre die Treue gehalten.
schöne Ausblicke zum Wahrzeichen von Hildesheim. Der tau-
                                                                Jederzeit stand er besonders uns jüngeren Kollegen als
sendjährige Rosenstock blüht gerade. Für das neu sanierte
                                                                Bauleiter und später beim Landkreis Celle mit Rat und Tat
Dommuseum reicht die Zeit leider nicht, denn wir werden in
                                                                zur Seite.
St.Michaelis erwartet. Die Michaeliskirche gilt als eine der
schönsten frühromanischen Kirchen Deutschlands. Bischof
Bernhard ließ sie ab 1010 als sogenannte Gottesburg er-
                                                                Am 4. Juli 2017 verstarb unser Senior, unser Kollege Dipl.-
bauen. Mit seinen sechs Türmen, zwei Querhäusern und zwei
                                                                Ing. Heinrich Dormeier im 96. Lebensjahr. Persönlich
Choranlagen wirkt St. Michaelis wie eine Festung. Eine kunst-
                                                                habe ich Heinrich Dormeier in seinem Ruhestand als lie-
geschichtliche Besonderheit ist die bemalte Holzdecke im Kir-
                                                                benswerten und noch sehr interessierten Kollegen erleben
chenschiff mit der Darstellung vom Stammbaum Christi aus
                                                                dürfen.
dem 13. Jahrhundert. Die zweistündige Führung lassen wir
vor der Heimfahrt auf dem Marktplatz mit erfrischenden Ge-
tränken ausklingen. Eines ist ganz sicher, Hildesheim hat uns   Am 4. August 2017 verstarb unser Kollege Ing. (grad) Ger-
neugierig auf einen weiteren Besuch gemacht.                    hard Groß im Alter von 84 Jahren. Seit 1969 war er Mitglied
          Fotos: Hubertus Blume, Text: Hans-Dietrich Hagen      in unserer Bezirksgruppe und konnte im Ruhestand nur
                                                                über unsere BDB-Publikationen Anteil an unseren Aktivitä-
                                                                ten haben.

                                                                Wir haben drei liebenswerte und stets hilfsbereite Kollegen
                                                                verloren, die sich um die Belange unserer BDB-Bezirks-
                                                                gruppe Celle und Uelzen sehr verdient gemacht haben. Wir
                                                                werden unsere verstorbenen Kollegen in ehrenvoller Erin-
                                                                nerung behalten.

                                                                                                      Hans-Dietrich Hagen
                                    Gottesburg St. Michaelis

BDB-LANDESSPIEGEL 3/2017                                                                                                  21
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