MAGAZIN VCS - VCS Verkehrs-Club der Schweiz

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MAGAZIN VCS - VCS Verkehrs-Club der Schweiz
VCS mAGAZIN
                                        5/ November 2021

              F Ü R M O B I L I TÄT M I T Z U K U N F T
MAGAZIN VCS - VCS Verkehrs-Club der Schweiz
Festtagsweine 6er-Probierpaket
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                                                                          für hochwertige
                                                                            Bioweine

   Concejo, Vino de Autor 2016
                                                                     François Collard von Château Mourgues: «Ich möchte die Reinheit der Frucht und die Balance
Gold Ecoracima 2019, Wein des Jahres 2021 / CHF 24.00 pro Fl.        zwischen Fülle und Mineralität des Weines bewahren. Der biologische Anbau hilft uns dabei.»

   Château Mourgues, Terre d’Argence 2018
Figaro: «Un terroir exceptionnel» / CHF 18.80 pro Fl.                Hochwertige Bioweine von kleinen bis mittelgrossen Familienbetrieben
                                                                     sind die Passion von amiata. Seit vielen Jahren pflegen wir partnerschaftliche
   Gulfi, Nerojbleo 2018                                             Kontakte zu Winzern, die ihre Reben mit besonderer Sorgfalt nach
Vinous: «Best producer of Nero d’Avola wines» / CHF 19.80 pro Fl.    biologischen Richtlinien anbauen und im Keller auf sanften Ausbau setzen.

Bestellmöglichkeiten: Online www.amiata.ch/vcs                       amiata Langgasse 16, CH-9008 St. Gallen, Tel 071 250 10 15
Coupon unfrankiert einsenden / Telefon 071 250 10 15                 Fax 071 250 10 18, info@amiata.ch, www.amiata.ch

                                                           Bis      20%                                      Sparsames
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                                                                                                             Die Eco-Motorfahrzeugversicherung
                                                                                                             für alle, die Prämien sparen wollen und
                                                                                                             verbrauchsarme Fahrzeuge fahren.

                                                                                                             Schnell und einfach zur Offerte :
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                                                                                                             – via Internet www.verkehrsclub.ch/eco
                                                                                    © Adobe Stock – Serhii
MAGAZIN VCS - VCS Verkehrs-Club der Schweiz
4        Kurz & bündig                                                                    EDITORIAL
                   6	 Attraktiver Verkehrsknoten:
                      Rapperswil-Jona gewinnt den FLUX-Preis
                                                                                                             Liebe Leserin, lieber Leser
                   8        Schwerverkehrsabgabe: eine Weiterentwicklung ist nötig                                                          Geht es Ihnen manchmal

                                                                                                     © VCS
                   9        VCS-Velotagung: ein klares Bekenntnis zur Veloförderung                                                         wie mir: Sie fühlen sich al-
                                                                                                                                            lein und entmutigt, wenn
                   10       Flexibel unterwegs:
                            ein neues Projekt unterstützt die Mobilität im Alter                                                            es um das Thema Klima-
                                                                                                                                            wandel geht? Haben Sie
                   11       Kreuzfahrtschiffe: umweltschädliche Schwergewichte
                                                                                                                                            das Gefühl, ihr Engage-
                   13       Schulweg: die Kinder feiern zu Fuss                                              ment sei nur ein Tropfen auf den heissen Stein?
                   14       Umweltverantwortungs-Initiative:                                                 Mit diesem Heft möchten wir Ihnen das Gegenteil
                            so soll die Schweiz ihre Ziele erreichen                                         beweisen.
                   15       Mobilitätskonzepte:                                                              Allein unter dem Dach des VCS sind 100 000 un-
                            ein neuer Ansatz fördert Autonomie und Sicherheit                                terschiedlichste Menschen zusammengeschlossen,
                   16       Magazinverpackung: die Ökobilanz des BAFU                                        die sich für eine umwelt- und menschenfreundliche
                                                                                                             Mobilität einsetzen. Im Dossier ab Seite 20 lesen
                   17       Auto und Umwelt: wann sich ein Gebrauchtwagen lohnt
                                                                                                             Sie die Geschichten von 22 dieser Menschen: Mit-
© Camille Marion

                                                                                                             glieder des JungVCS, Mitarbeiterinnen und Mitar-
                                                                                                             beiter, Freiwillige, Ehemalige und andere. Sie alle
                                                                                                             setzen sich dafür ein, Lösungen für die unterschied-
                                                                48    Städtereise:
                                                                                                             lichen Herausforderungen an eine nachhaltige und
                                                                Entdeckungen im
                                                                                                             zukunftsorientierte Mobilität zu fi den.
                                                                dänischen Aarhus
                                                                                                             Nur wenn wir zusammenarbeiten – wie es der
                   50       Schneeschuhtour: Bostg – ein Tipp auch für                                       Cartoonist Max Spring auf Seite 58 zeigt –, kön-
                            andere Jahreszeiten                                                              nen wir etwas verändern. Ich hoffe, dass Sie die
                   53       Ausflug: 600 Sterne in St. Gallen                                                vorgestellten Menschen dazu ermutigen, niemals
                                                                                                             aufzugeben.
                                                                                                             Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre

                   32       Mitgliederangebote                                                                                                  Yves Chatton engagiert sich als
                                                                                                                         Projektleiter Verkehrspolitik für die Anliegen des VCS.
                   38       Berichte aus den Regionen

                   55       Wettbewerb

                   57       Bitte mitdenken! mit Simon Hofmann
                                                                                                                                                                                   © VCS

                   58       Cartoon

                   Titelbild: © Fabian Lütolf / setrunners.ch

                                                                                   DOSSIER
                                                                   Engagement für den VCS:
                                                                 Gesichter und Geschichten
                                         Wer sind die 100 000 Menschen, die sich beim VCS
                                            für eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität
                                        einsetzen? In unserem Dossier zeigen wir 22 davon –
                                           und lassen sie von ihren Beweggründen erzählen.
                                                                                                20
MAGAZIN VCS - VCS Verkehrs-Club der Schweiz
© Hugo Vincent
                                                                                                                                                 Griffiges Instrument für
                                                                                                                                                 nachhaltigen Verkehr
                                                                                                                                                 Der VCS ist überzeugt, dass Mobility Pricing eines der wichtigs-
                                                                                                                                                 ten Instrumente ist, um den Verkehr insbesondere in den Agglo-
                                                                                                                                                 merationen positiv zu steuern. «Der Verkehr muss zwingend
         Zusammen fahren, Ressourcen sparen                                                                                                      nachhaltiger gestaltet werden, doch das Ziel des Verursacher-
                                                                                                                                                 prinzips wird auf Schweizer Strassen bei weitem verfehlt», stellt
         Der Schneetourenbus ergänzt das Netz des öffentlichen Verkehrs in                                                                       VCS-Geschäftsführer Anders Gautschi fest. Im Mobility Pricing
         touristischen Bergregionen. Er bietet damit eine attraktive Alterna-                                                                    sieht der VCS ein geeignetes Instrument, um die Grundsätze der
         tive zum Auto. Das sind gute Nachrichten für Schneesportlerinnen                                                                        Kostenwahrheit und des Verursacherprinzips umzusetzen.
         und Schneesportler – und für die Umwelt! Nach drei Saisons und                                                                          Heute ist der motorisierte Verkehr vergleichsweise günstig, so-
         trotz Coronapandemie ist das Pilotprojekt erfolgreich abgeschlos-                                                                       dass immer mehr Leute in der Schweiz im Auto unterwegs sind. In
         sen worden. Nun führen der VCS und der Schweizer Alpen-Club SAC                                                                         der Folge steigen die externen Kosten des motorisierten Individual-
         den Schneetourenbus unabhängig weiter. Die ersten Linien werden                                                                         verkehrs immer weiter an – Kosten für Schäden an Umwelt und
         ab Mitte Dezember in mehreren Regionen der Schweiz in Betrieb                                                                           Gesundheit, die oft die Allgemeinheit übernimmt. Dass Verkehrs-
         sein, darunter im Berner Oberland, im Jura und in Graubünden.                                                                           teilnehmende ihr Verhalten verändern, wenn sie für die Kosten
                                                                                                                                                 ihrer Mobilität aufkommen müssen, hat eine jüngst veröffentliche
                       Weitere Informationen und Fahrpläne finden Sie unter                                                                      Studie von drei Schweizer Universitäten belegt (signifikante Re-
                       www.schneetourenbus.ch                                                                                                    duktion der externen Kosten um 5,1 Prozent).
                                                                                                                                                 Preislich richtig ausgestaltet, ermöglicht Mobility Pricing nämlich
                                                                                                                                                 eine Verlagerung auf die öffentlichen Verkehrsmittel und auf den
                                                                                                                                                 Fuss- und Veloverkehr wie auch eine bessere Auslastung der Infra-
                                                                                                                                                 struktur. Aus diesen Gründen hat der VCS seine Argumente im
         Das Veloweggesetz kommt voran                                                                                                           Positionspapier Mobility Pricing zusammengefasst.

         In der Herbstsession hat sich der Ständerat als Erstrat über das                                                                                 Das Positionspapier finden Sie unter
         Veloweggesetz gebeugt. Dieses definiert, wie der Bundesbe-                                                                                       www.verkehrsclub.ch/position
         schluss Velo umgesetzt wird, welchen die Stimmenden 2018
                                                                                                                 © Adobe Stock – jakartatravel

         deutlich gutgeheissen haben. Das Velo liege stark im Trend, sagte
         Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga in der Debatte. «Das
         Velo hat das Potenzial, zur Behebung von einigen Verkehrspro-
         blemen beizutragen. Durch eine vermehrte Benutzung des Velos
         kann eine Entlastung für den gesamten Verkehr erreicht werden.»
         Ausserdem wolle man – mit Blick auf die steigenden Unfallzahlen
         – das Radfahren mit dem Veloweggesetz sicherer machen.
         Einer Ratsminderheit ging derweil das Veloweggesetz zu weit. Die
         Vorlage greife zu stark in die Kompetenz und Hoheit der Kantone
         ein, wurde argumentiert. Der St. Galler SP-Ständerat Paul Rech-
         steiner hielt dagegen, die umliegenden Länder hätten die Schweiz
         weit überholt: «Auf europäischer Ebene gibt es inzwischen einen
         Masterplan für die Förderung des Veloverkehrs. Die Schweiz muss
         aufpassen, dass sie nicht abgehängt wird.» Der Ständerat hat
         dem Veloweggesetz letztlich mit einigen Abschwächungen klar
         zugestimmt. Als Nächstes ist der Nationalrat am Zug.
                                                                                 © Fabian Lütolf/setrunners.ch

                                                                                                                                                 Korrigendum
                                                                                                                                                 Im Beitrag «Fossiles ins Museum – nicht in den Tank» (VCS-Magazin
                                                                                                                                                 4/2021) wurde eine falsche Zahl publiziert. Die Schweiz produziert nicht
                                                                                                                                                 50 Tonnen Klimagase jährlich, sondern deren 50 Millionen Tonnen. Für
                                                                                                                                                 die im Beitrag erwähnte Menge benötigt die Schweiz gerade mal eine
                                                                                                                                                 gute halbe Minute. Diese doch augenfällig andere Grössenordnung ver-
                                                                                                                                                 dient ein Korrigendum und ein Excusez.

4   VCS MAGAZIN 5/21
MAGAZIN VCS - VCS Verkehrs-Club der Schweiz
© Sam Buchli
                                                                                                                                                                                                 KURZ & BÜNDIG

                                                                                                                                           Im Schlaf nach Amsterdam
                                                                                                                                           Gewisse Nachrichten brauchen wenig Worte:
                                                                                                                                           Gross ist die Freude über die Nachtzug-
                                                                                                                                           verbindung Zürich−Amsterdam ab Dezem-
                                                                                                                                           ber 2021. Und welche andere europäische
                                                                                                                                           Stadt rückt mit dem Fahrplanwechsel der
                                                                                                                                           SBB ein Stück näher? Raten Sie mit – auf un-
                                                                                                                                           serer Wettbewerbsseite hinten im Magazin.

                                                       Eine grosse Leistung der Kleinsten                                                         Weitere Infos zu Reisen in Europa unter
                                                                                                                                                  www.europamitdemzug.ch
                                                       Bereits zum zehnten Mal gingen zahlreiche Schülerinnen und
                                                       Schüler während zweier Wochen zu Fuss zur Schule: Zwischen
                                                       den Sommer- und Herbstferien fand die Jubiläumsausgabe der
                                                       Aktionswochen «walk to school» statt. Nachdem viele Schulen im                      «Sichere Strassen jetzt»
                                                       vergangenen Jahr aufgrund der Covid-Massnahmen auf die Aktion
                                                       verzichten mussten, konnten 2021 wieder mehr Klassen teilneh-                       definitiv beschlossen
                                                       men: Knapp 8500 Schülerinnen und Schüler respektive 457 Klas-
                                                       sen haben sich für die Aktion angemeldet.                                           Ältere Lastwagen, die durch die Schweiz über die Alpen fahren
                                                       Zum Jubiläum von «walk to school» konnte zudem jede Klasse,                         wollen, müssen zukünftig mit allen modernen Sicherheits-
                                                       unabhängig von der erreichten Punktzahl, eine Malstunde mit ei-                     assistenzsystemen ausgerüstet sein, die für neue Fahrzeuge seit
                                                       nem Globi-Illustrator gewinnen. Der VCS freut sich sehr über das                    mindestens fünf Jahren obligatorisch sind. Davon profitiert nicht
                                                       erfolgreiche Jubiläumsjahr – mit ihren Schritten haben die Kinder                   nur die Verkehrssicherheit, sondern auch die Umwelt, sind doch
                                                       Grosses geleistet!                                                                  neuere Lastwagen bezüglich Luftreinhaltung (nicht aber bezüg-
                                                                                                                                           lich CO2!) besser. Gefordert hat das die Standesinitiative Tessin
                                                              Die Gewinnerklassen und mehr Informationen finden Sie unter                  «Sichere Strassen jetzt», die VCS-Vizepräsident und Nationalrat
                                                              www.walktoschool.ch                                                          Bruno Storni eingereicht hatte.

                                                           Einmal der Vierwaldstättersee für …

                                                                                                                                                    … Menschen oder Autoparkplätze? In der
                                                                                                                                                    Schweiz gibt es rund zehn Millionen Park-
                                                                                                                                                    plätze, das entspricht ungefähr der Fläche
Illustrationen: muellerluetolf.ch / Samira Oschounig

                                                                                                                                                    des Vierwaldstättersees. Das sind knapp
                                                                                                                                                    114 km2, die wir statt für Blech nutzen
                                                                                                                                                    könnten für Grünflächen, Cafés und Spiel-
                                                                                                                                                    plätze, Velo- und Fusswege und …

                                                                                                                                                                                                      VCS MAGAZIN 5/21   5
MAGAZIN VCS - VCS Verkehrs-Club der Schweiz
Attraktiver Verkehrsknoten:
         Bahn- und Bushof Jona
                                                              Öffentlicher Verkehr Ein übersichtlicher und gut gestalteter
                                                              Umsteigeort: Rapperswil-Jona gewinnt mit dem Bahn- und Bushof
                                                              Jona den FLUX-Preis 2021. Die Jungfraubahnen erhalten für das
                                            Von Nelly Jaggi   neue Grindelwald Terminal einen Sonderpreis der Jury.

         Der 1. Platz: Rapperswil-Jona (SG)
         Der Bahn- und Bushof Jona hat eine wichtige Scharnierfunktion inne: Als Verkehrsknotenpunkt und
         durch seine physische Präsenz trägt er dazu bei, die beiden bis 2007 unabhängigen Gemeinden Rap-
         perswil und Jona miteinander zu verbinden. Zusätzlich setzt sich die Gemeinde mit gezielten Mass-
         nahmen für eine Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr auf den öffentlichen Verkehr (ÖV)
         ein – nebst dem Ausbau des Stadtbusnetzes auch mit einer besseren Erkennbarkeit und spezifischen
         Kampagnen. Der Fuss- und Veloverkehr wird mit einem städtischen Konzept gefördert – der Bahn-
         und Bushof Jona bildet darin ein Schlüsselprojekt. Wer zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs ist, pro-
         fitiert dort neu von einer verbreiterten Unterführung.
         «Der Bahnhof Jona besticht durch seine Übersichtlichkeit und attraktive Gestaltung. Mit dem Velo kann
         man praktisch ans Bahngleis heranfahren, die durchdachte Einbindung aller Verkehrsträger bietet ide-
         ale Voraussetzungen für das Umsteigen auf den ÖV. Die Gemeinde hat weitsichtig geplant und ist dar-
         an, den Verkehrsknoten mit Zusatzangeboten für die Bevölkerung noch attraktiver zu gestalten»,
         begründet Jurymitglied und VCS-Geschäftsführer Anders Gautschi die Vergabe des FLUX-Preises 2021
         an die Gemeinde Rapperswil-Jona.

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Der Sonderpreis:                                                                                                                 Ausflüge – Einkaufs- und Verpflegungsmöglichkeiten inklusive – und ver-
                                                                                                                                 kürzt die Anreisezeit mit dem ÖV. Die aus dem Unterland anreisenden Fahr-

Grindelwald Terminal (BE)                                                                                                        gäste steigen von der Bahnstation direkt in die Bergbahnen um. Die Fahrt
                                                                                                                                 mit dem ÖV von Grindelwald Dorf zum Terminal dauert nur vier Minuten.
                                                                                                                                 «Der Terminal in Grindelwald ist ein ausserordentliches Projekt», lobt An-
Die Jungfraubahnen haben mit dem Grindelwald Terminal ein Vorhaben                                                               ders Gautschi den neuen Freizeitverkehrs-Hub. Weil mit dem FLUX-Preis in
umgesetzt, das eine direkte Anbindung der V-Bahn, die von Grindelwald                                                            der Regel Gemeinden ausgezeichnet werden, für den Bau und die Ausgestal-
aus den Eigergletscher und den Männlichen erschliesst, an den ÖV ermög-                                                          tung des Terminals aber die Jungfraubahnen entscheidend waren, hat sich
licht. Das bietet den Gästen von Grindelwald einen idealen Startpunkt für                                                        die Jury für die Vergabe eines Sonderpreises entschieden.

                                                                                                     Die Nominierten: Flawil (SG) …
                                                                                                     Der Bahnhof verleiht dem 10 000-Seelen-Ort Flawil Gewicht,
                                                                                                     halten doch dort die Intercityzüge zwischen Zürich und
                                                                                                     St. Gallen. 2018 und 2019 wurden der Bahnhofplatz und der
                                                                                                     Bushof erneuert, in den Planungsprozess waren auch die
                                                                                                     Bevölkerung sowie verschiedene Nutzende und Interessierte
                                                                                                     involviert. Der Verkehrsknoten wurde damit den Anforderun-
                                                                                                     gen an eine moderne ÖV-Drehscheibe gerecht und hat das
                                                                                                     Gebiet städtebaulich aufgewertet. Für die nächsten Jahre sind
                                                                                                     weitere Verbesserungen geplant – damit stärkt Flawil die Stel-
                                                                                                     lung des ÖV.

                                                                                                     … und Zürich Altstetten (ZH)
                                                                                                     Altstetten ist das bevölkerungsreichste Quartier der Stadt Zü-
                                                                                                     rich, in keinem anderen Quartier arbeiten so viele Personen. Bis
                                                                                                     ins Jahr 2050 rechnen die SBB für den Bahnhof Zürich Altstet-
                                                                                                     ten mit einer Zunahme der Ein- und Aussteigenden von heute
                                                                                                     46 000 auf 64 000 – also um 40 Prozent. Vor 20 Jahren hat
                                                                                                     die Gemeinde erstmals Leitsätze zum Ausbau der Drehscheibe
                                                                                                     Bahnhof Altstetten formuliert. Seither kam es zu zahlreichen
                                                                                                     Um- und Neubauprojekten – zuletzt die Verbreiterung der SBB-
                                                                                                     Personenunterführung um das Dreifache und den Bau der Lim-
                                                                                                     mattalbahn, die Ende 2022 in Betrieb genommen wird. Lobende
                                                                                                     Worte hatte die Jury für die Veloinfrastruktur: ein direkter und
                                                                                                     einfacher Anschluss ans Velowegnetz, eine Unterführung für
                                                                                                     Velofahrende, Bikesharing-Angebote und eine Velostation.

                                                                                                       Der FLUX-Preis
                                           Alle Fotos: Philippe Gassner, Citec Ingénieurs-Conseils

                                                                                                       Mit dem FLUX-Preis zeichnen VCS, Postauto und der Verband öffentlicher Verkehr seit 15 Jahren einen
                                                                                                       Schweizer Verkehrsknoten aus, der den Fahrgästen das Reisen möglichst angenehm macht, der aus
                                                                                                       betrieblicher Sicht überzeugt und in den letzten Jahren erneuert wurde. Die achtköpfige Jury trifft
                                                                                                       ihre Auswahl jedes Jahr nach einem anderen Themenschwerpunkt. Auch 2021 begutachtete sie neue
                                                                                                       Verkehrsknoten, die dazu beitragen, dass der ÖV gegenüber dem Individualverkehr an Attraktivität
                                                                                                       gewinnt. Ausgezeichnet mit diesem wichtigen Verkehrspreis der Schweiz wird jeweils die Standort-
                                                                                                       gemeinde. Die Preisverleihung fand am 25. Oktober statt, das Preisgeld beträgt 5000 Franken.
                                                                                                       Weitere Informationen unter www.flux.swiss

                                                                                                                                                                                                   VCS MAGAZIN 5/21   7
MAGAZIN VCS - VCS Verkehrs-Club der Schweiz
LSVA: Weiterentwicklung nötig
                                                                                 Schwerverkehr Es ist die einzige Abgabe mit Lenkungswirkung in der
                                                                                 Schweizer Verkehrspolitik: die leistungsabhängige Schwerverkehrs-
                                                                                 abgabe LSVA. Punkto Kostenwahrheit beim CO2-Ausstoss besteht aber
                                                               Von Luc Leumann   dringend Anpassungsbedarf.

                                                                                                                                 tem. Erstens werden die externen Klima-kos-
      © WestPic/Adobe Stock

                                                                                                                                 ten zwar in die Berechnung der Kosten ein-
                                                                                                                                 bezogen, die gemäss Grundauftrag der LSVA
                                                                                                                                 mit der Abgabe gedeckt werden müssen. Die
                                                                                                                                 Schadenskosten von CO2 werden von der Na-
                                                                                                                                 turwissenschaft und der Volkswirtschaft aber
                                                                                                                                 in immer kürzeren Abständen nach oben
                                                                                                                                 korrigiert. Diese Erkenntnis, was eine Tonne
                                                                                                                                 CO2 an Kosten auslöst, müsste viel schneller
                                                                                                                                 und systematischer Eingang finden in die
                                                                                                                                 Schweizer LSVA-Politik. Denn der Auftrag
                                                                                                                                 der LSVA ist klar. Gemäss Verfassung soll sie
                                                                                                                                 so hoch sein dürfen, wie es die externen, von
                                                                                                                                 der Allgemeinheit zu tragenden Kosten des
                                                                                                                                 Strassenschwerverkehrs, erfordern.

                                                                                                                                                         Ungleichbehandlung
                                                                                                                                 Zweitens ist es in Zeiten des Klimawandels
                              Die Finanzierungsabgabe mit Lenkungswirkung der Schweizer Verkehrspolitik:                         stossend, dass die Höhe der LSVA pro LKW-
                              leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe LSVA.                                                      Kilometer noch immer nicht abhängig da-
                                                                                                                                 von ist, wie viel CO2 ein LKW ausstösst.

                              D   ie leistungsabhängige Schwerverkehrs-
                                  abgabe LSVA für LKWs war in den
                              1990er-Jahren ein Erfolg. In der momenta-
                                                                                 Erste Ergebnisse werden im November erwar-
                                                                                 tet, wenn der Bundesrat den Verlagerungs-
                                                                                 bericht 2021 vorlegen wird. Eine Chance
                                                                                                                                 Moderne LKWs mit vergleichsweise wenig
                                                                                                                                 herkömmlichen Luftschadstoffe wie Fein-
                                                                                                                                 staub oder Stickoxiden müssen seit Beginn
                              nen Situation – beim CO2-Gesetz ist es nicht       in der aktuellen Situation, wo gerne gesagt     der LSVA weniger bezahlen. Für den CO2-
                              gelungen, eine Mehrheit der (an jenem Sonn-        wird, Klimapolitik müsse vermehrt auch aus-     Austoss gibt es aber keine solchen Abstufun-
                              tag, dem 13. Juni) Stimmenden von Len-             serhalb des CO2-Gesetzes stattfinden.           gen. Diese Ungleichbehandlung wirkt, als
                              kungsabgaben mit Rückerstattung für klima-                                                         wäre sie aus der Zeit gefallen.
                              politisch vorbildliches Verhalten zu über-                                  Ein klarer Auftrag        Das Resultat davon: Beim Feinstaub und
                              zeugen – lohnt sich ein Blick auf die einzige      Bis vor wenigen Jahren war bei Bundesrat        bei den Stickoxiden haben LKWs auf Schwei-
                              Finanzierungsabgabe mit Lenkungswirkung            und Parlament wenig Wille erkennbar, die        zer Strassen grosse Fortschritte gemacht.
                              der Schweizer Verkehrspolitik. Getreu dem          Schweizer LSVA-Politik den aktuellen Ge-        Hingegen stossen neue LKWs pro Tonnenki-
                              Verursacherprinzip «wer mehr fährt, zahlt          gebenheiten anzupassen. Bundesrätin Simo-       lometer immer noch praktisch gleich viel CO2
                              mehr» und explizit in der Höhe der Kosten,         netta Sommaruga hat als eine ihrer ersten       aus wie vor 20 Jahren. Europaweite Messun-
                              die ohne LSVA von der Allgemeinheit zu be-         Amtshandlungen dem Bundesrat vorge-             gen von 2019 und 2020 belegen, wie viel CO2
                              zahlen wären, werden LKW-Kilometer auf             schlagen, die Höhe der LSVA so zu verän-        neue LKWs auf der Strasse effektiv ausstos-
                              Schweizer Strassen besteuert. Die Gelder fi-       dern, dass nur moderne LKWs von einer           sen. Die Schweiz und die EU sind also nicht
                              nanzieren zu zwei Dritteln die NEAT und            tieferen Abgabe profitieren. Solche Anpas-      mehr angewiesen auf Herstellerangaben aus
                              den generellen Bahnausbau und zu einem             sungen an den technischen Fortschritt wa-       realitätsfremden und offe bar zu Trickserei-
                              Drittel profitieren die Kantone.                   ren in der Vergangenheit leider politisch al-   en verleitenden Laborbedingungen. Es wäre
                                 Nun sind in der Verwaltung Arbeiten zur         les andere als eine Selbstverständlichkeit.     höchste Zeit, diese Daten für die Schweizer
                              Weiterentwicklung der LSVA im Gang. Bei den        Neu machen sich auch diverse Parlamentari-      LSVA-Politik zu nutzen und endlich für den
                              Vorarbeiten hat sie einen offenen Prozess mit      erinnen und Parlamentarier Gedanken, wie        CO2-Ausstoss durchzusetzen: «Wer wenig
                              Betroffenen aus Wirtschaft und Gesellschaft        die LKWs mit alternativen Antrieben attrak-     verursacht, bezahlt auch weniger LSVA.» 
                              gewählt. Als Vertreter der Umweltallianz, der      tiver gemacht werden sollen.
                              Zusammenschluss der grossen Umweltver-                Aus Sicht des Klimaschutzes sind vor allem      Luc Leumann ist Koordinator Bundespolitik
                              bände, wurde auch der VCS miteinbezogen.           zwei Umstände stossend am bestehenden Sys-         beim VCS Schweiz.

8   VCS MAGAZIN 5/21
MAGAZIN VCS - VCS Verkehrs-Club der Schweiz
Klares Bekenntnis zur Veloförderung
                                                  Velofahren Braucht die Schweiz einen nationalen Masterplan Velo?
                                                  Diese zentrale Frage diskutierten zahlreiche Fachleute an der
                            Von Nadja Mühlemann   VCS-Velotagung in Bern.

A    nfang September wird im Hotel Kreuz
     in Bern klar: Expertinnen und Exper-
ten sprechen sich für ein Velokonzept auf
                                                                                                       ten», bekräftigt Patrick Rérat, Professor an
                                                                                                       der Universität Lausanne.
                                                                                                          Das Bundesamt für Strassen ASTRA sieht
nationaler Ebene aus. Es müsse nicht zwin-                                                             dies etwas anders: «Die nötigen Instrumente
gend ein «Masterplan» sein, es könne auch                                                              für die Planung und den Bau einheitlicher
eine Strategie, eine Roadmap oder wie in                                                               und attraktiver Velowegnetze sind da», be-
Deutschland ein nationaler Radverkehrs-                                                                tont Erwin Wieland, stellvertretender Di-
plan sein, meint Verkehrsplaner Carsten                                                                rektor des ASTRA. «Mit dem Veloweggesetz
Hagedorn: «Die politische Absicherung                                                                  verpflichtet der Bund die Kantone, Veloweg-
muss vorhanden sein, alle Akteure müssen                                                               netze nach einheitlichen Vorgaben zu planen
einbezogen werden.» Marco Starkermann,                                                                 und zu bauen, schweizweit geltende Normen
Verkehrsplaner der Metron AG, schliesst                                                                und Vollzugshilfen regeln die technischen
sich an: «Der Weg soll nur dann einge-                                                                 Details.» Die Kantone und Gemeinden wür-
schlagen werden, wenn Mut und politischer                                                              den die örtlichen Gegebenheiten am besten
Rückhalt bestehen, um einen griffigen Mas-                                                             kennen und böten Gewähr für die lokale
terplan mit konkreten Zielen und klaren                                                                Akzeptanz der Massnahmen. Deshalb sei
Verbindlichkeiten zu entwickeln.»                                                                      es absolut richtig, dass die Planung und der
    Man ist sich einig, dass die Infrastruktur                                                         Bau der Velowegnetze auch weiterhin Sache
nicht überall gleich aussehen muss, je-                                                                der Kantone und Gemeinden bleibe.
doch nationale Vorgaben und Standards
sowie eine Verankerung im Gesetz her-                                                                                                Noch viel Arbeit
müssen. Wo also beginnen? Die Infra-                                                                        Auch aus Sicht des VCS bleibt die For-
struktur ist der Kern des attraktiven                                                                          derung nach einer nationalen Velo-
und sicheren Velofahrens. Ohne                                                                                  strategie mit klaren Zielsetzungen,
gute Veloinfrastruktur kann                                                                                     Massnahmen und koordiniertem
auch keine Kampagne zur                                                                                         Zusammenspiel zwischen den un-
Sensibilisierung gestar-                                                                                          terschiedlichen Akteuren bestehen.
tet werden, um mehr                                                                                                Gründe dafür gibt es zur Ge-
Menschen fürs Velo-                                                                                                  nüge: «Das Velo macht mobil
fahren zu begeistern.                                                                                                und hält gesund. Es ist klima-
                                                                                                             © Metron Verkehrsplanung AG

«Der Masterplan sagt:                                                                                                 freundlich, platzsparend und er-
Entwickeln wir siche-                                                                                                 höht die Lebensqualität», fasst
re, durchgehende Velo-                                                                                                Stéphanie Penher, Bereichslei-
hauptrouten», sagt Karl                                                                                              terin Verkehrspolitik und Kam-
Vogel, Leiter Verkehrs-                                                                                              pagnen beim VCS Schweiz, zu-
planung der Stadt Bern. Die                                                                                         sammen. Analog zu anderen
                                                  Wäre Helvetia Velofahrerin gewesen, hätte sie sich
Velohauptstadt Bern gehe mit                                                                                       Strategien des Bundes (z. B. Road-
                                                  einen nationalen Velomasterplan gewünscht.
gutem Beispiel voran und habe die                                                                                map Elektromobilität) müsse der
Erfolgsmodelle aus Kopenhagen oder Ams-                                                                        Masterplan als gemeinsame Ver-
terdam im Blick. An solchen Beispielen kön-                                                            pflichtung der öffe tlichen Hand und von
ne man sich gut orientieren und die Städte        ist. Ein Umdenken der heutigen Mobilität sei         privaten Akteuren erarbeitet und umgesetzt
als Labore benutzen, meint Vogel.                 unabdingbar, wenn die Schweiz die Ziele des          werden.
                                                  Pariser Klimaabkommens erreichen wol-
                                                                                                          Nadja Mühlemann ist Projektleiterin beim VCS
              Mit dem Velo zum Klimaziel          le. «Es muss ein Paradigmenwechsel statt-               Schweiz und fährt täglich mit dem Velo zur Arbeit.
Mit Experimenten und Forschung in der             finden; das Auto darf nicht mehr das wich-
Veloinfrastruktur zeigt man ein klares Be-        tigste Verkehrsmittel sein. Dafür braucht es         Unterlagen zur Velotagung und Informationen zu
kenntnis zur Veloförderung, was für einen         eine klare Trennung vom motorisierten Ver-                   den Referentinnen und Referenten finden
nationalen Masterplan Velo fundamental            kehr und effiziente, durchgehende Velorou-                   Sie unter www.verkehrsclub.ch/tagung

                                                                                                                                                      VCS MAGAZIN 5/21   9
MAGAZIN VCS - VCS Verkehrs-Club der Schweiz
Flexibel unterwegs im Alter
                                                                                 FahrFlex Ein neuartiges Projekt verbessert die Mobilität von älteren
                                                                                 oder beeinträchtigten Menschen. Den Gesundheitsfahrdienst FahrFlex
                                                                                 zeichnen eine digitale Plattform, gemeinsam genutzte Fahrzeuge sowie
                                            Von Marco Müller und Roman Steffen   freiwillige und professionelle Fahrerinnen und Fahrer aus.

                                                                                                                                    Seit diesem Herbst ermöglicht die Soft-
       © Priska Ketterer

                                                                                                                                 ware auch, mehrere Fahraufträge auf ein
                                                                                                                                 und dasselbe Fahrzeug zu disponieren. Mit
                                                                                                                                 dieser Öffnung der Fahrten kann ein erster
                                                                                                                                 Schritt Richtung geteilte Fahrten, sogenann-
                                                                                                                                 tes Carpooling, erreicht werden. Damit wird
                                                                                                                                 es beispielsweise möglich, eine geteilte Fahrt
                                                                                                                                 zum gemeinsamen Mittagstisch anzubieten.
                                                                                                                                 Denkbar ist auch, dass morgens für Mitar-
                                                                                                                                 beitende eine Fahrt vom Bahnhof zum eher
                                                                                                                                 dezentral gelegenen Kirchfeld möglich ist.
                                                                                                                                 Dies erhöht den Komfort für die umwelt-
                                                                                                                                 freundliche Anreise, welche das Kirchfeld
                                                                                                                                 bei seinen Mitarbeitenden mit einem Beitrag
                                                                                                                                 an den öffentlichen Verkehr gar fördert.
                                                                                                                                    Erfreulich ist, dass über ein Crowdfunding
                                                                                                                                 150 Privatpersonen und Firmen dazu beige-
                                                                                                                                 tragen haben, dass im September ein neues
                                                                                                                                 Rollstuhl-Elektroauto in Betrieb genommen
                           Der Gesundheitsfahrdienst FahrFlex verbessert die Mobilität älterer oder beeinträchtigter Menschen.   werden konnte. Es ist CO2-neutral unterwegs,
                                                                                                                                 dank Solarstrom vom Kirchfeld-Dach.

                           D   er neu gegründete Verein FahrFlex, be-
                               stehend aus der Spitex Horw, dem Al-
                           terszentrum Kirchfeld und der Tagesstät-
                                                                                 ten für ältere Personen oder Menschen mit
                                                                                 einer Beeinträchtigung buchen. Die Fahr-
                                                                                 aufträge werden über die digitale Plattform
                                                                                                                                             Potenzial für die ganze Schweiz
                                                                                                                                 Fahrdienste im Gesundheitswesen existie-
                           te Pilatusblick, hat sich zum Ziel gesetzt, in        zu freiwilligen und professionellen Fahre-      ren in der ganzen Schweiz – oft nicht digi-
                           Horw (LU) und Umgebung den Transport                  rinnen und Fahrern disponiert. Diese kön-       talisiert, ohne Zusammenarbeit und mit
                           von Menschen, die dauerhaft oder vorüber-             nen wiederum auf einer speziellen App die       schlecht ausgelasteten Fahrzeugen. Deshalb
                           gehend in ihrer Mobilität eingeschränkt sind,         Fahraufträge entgegennehmen.                    sieht der Bund im Projekt FahrFlex grosses
                           gemeinsam zu organisieren. Heute dispo-                  In den ersten 40 Tagen konnten bereits       Potenzial. Neben der Koordinationsstelle
                           niert jede Organisation separat per Telefon,          130 Fahrten im Kirchfeld zufriedenstellend      für nachhaltige Mobilität (KOMO) des Bun-
                           mit eigenen Fahrzeugen und eigenem Fahr-              abgewickelt werden, so dass nun weitere         des finanzieren auch Stiftungen und die Ge-
                           personal den Fahrdienst. In Zukunft sollen            Fahrten aller drei Organisationen eingebun-     meinde Horw das Projekt mit.
                           Fahrten – beispielsweise zum Arzt – effizien-         den werden. «Dieser koordinierte Fahrdienst         Das Konzept für FahrFlex entwickelte
                           ter und unter Nutzung digitaler Hilfsmittel           ermöglicht mobilitätseingeschränkten Per-       das Horwer Mobilitätsunternehmen Trafiko,
                           angeboten werden.                                     sonen grössere Freiheiten bei bezahlbarem       welches die Testphase begleitet und auswer-
                                                                                 Preis», ist Theres Bieri von der Spitex Horw    tet. Technischer Partner ist yourmile aus Zü-
                                              Teilen und digitalisieren          überzeugt.                                      rich. Die Gesamtkosten belaufen sich bis Mai
                           «Ziel von FahrFlex ist es, Kräfte zu bündeln,                                                         2022 auf 193 000 Franken. Die Erkenntnisse
                           Ressourcen zu schonen und die Mobilität zu                                 Schrittweiser Ausbau       werden dokumentiert und im Frühling 2022
                           verbessern», sagt Marco Müller, Vereinsprä-           Von Mai 2021 bis in den Frühling 2022 wird      anlässlich einer Veranstaltung zur Verfügung
                           sident und Geschäftsführer vom Alterszen-             FahrFlex getestet und schrittweise in sei-      gestellt. Nachahmung ist also gewünscht.
                           trum Kirchfeld. Zu diesem Zweck wird der              nen Funktionen erweitert, bevor das Ange-
                           Fahrdienst digitalisiert und die Fahrzeuge            bot dann in den regulären Betrieb übergeht.        Marco Müller ist Geschäftsführer des Kirchfeld,
                           organisationsübergreifend geteilt. Als Basis          «Denkbar ist auch eine Integration von wei-        Roman Steffen ist Mitgründer der Trafiko AG.
                           dient die Taxi-Software «go! Fleet». Per Web-         teren Gesundheitsorganisationen in der Re-
                           App können beispielsweise die Angehöri-               gion», sagt Markus Bider von der Tagesstät-     Weitere Informationen finden Sie unter
                           gen oder das Pfl gepersonal jederzeit Fahr-           te Pilatusblick.                                www.fahrflex.ch

10   VCS MAGAZIN 5/21
Schwergewichte auf dem Wasser
                                                      Schifffahrt Kreuzfahrtschiffe sind zwar beliebt, sie haben aber grosse
                                                      Auswirkungen auf die Umwelt. Eine Zusammenstellung interessanter
                                                      Informationen und Fakten aus Beiträgen des europäischen Verkehrs-
                   Zusammengestellt von Nelly Jaggi   dachverbandes Transport & Environment.

O    bwohl Kreuzfahrtschiffe nur einen klei-
     nen Teil der weltweiten Schiffsfl tte aus-
machen, haben sie unverhältnismässig gros-
                                                      500 Mal mehr ist als der Schwefelgehalt von
                                                      Autodiesel. Für Kreuzfahrtschiffe, die län-
                                                      ger als zwei Stunden am Liegeplatz liegen,
                                                                                                        Neuere Bemühungen, Schiffe mit Flüssig-
                                                                                                        gas zu betreiben, sind laut dem europäischen
                                                                                                        Verkehrsdachverband Transport & Environ-
se Auswirkungen auf die Luftqualität, die             gilt bereits ein noch strengerer Standard von     ment (T & E) keine Lösung. Das sei zwar für
Lebensräume und das Klima. Sie benötigen              1000 ppm.                                         die Luftqualität besser, doch mit Flüssiggas be-
viel Treibstoff – auch um die Hotels und die             Ebenfalls verheerend ist der Ausstoss von      triebene Kreuzfahrtschiff verursachen höhe-
Freizeiteinrichtungen an Bord zu betreiben.           Stickoxiden (SOx): Laut einer Studie, die sich    re Treibhausgasemissionen als diejenigen mit
Zudem fahren Kreuzfahrtschiffe schnell und            auf Satellitendaten von Schiffsbewegungen         herkömmlichen Antrieben, sagte Delphine
nahe an der Küste und verbrennen demnach              stützt, stossen Kreuzfahrtschiffe, die in Bar-    Gozillon, Spezialistin für Schifffahrt bei T & E,
                                                                                                        im August gegenüber der «Sonntagszeitung».
Besonders problematisch ist der Schwefelgehalt von Schweröl,
                                                                                                                Lieber Landstrom oder Wasserstoff
der 3500 Mal höher ist als beim Autodiesel. Das macht den                                               Lösungsansätze gäbe es gemäss den Spezi-
                                                                                                        alistinnen und Spezialisten von T & E aber
Schifftreibstoff sehr viel umweltschädlicher.                                                           durchaus: Landstrom kann dazu beitragen,
                                                                                                        die Emissionen im Hafen zu senken, Batte-
grosse Mengen an Treibstoff in unmittelba-            celona anlegen, jedes Jahr fünfmal mehr SOx       rien sind eine Lösung für kürzere Strecken
rer Nähe zur Küstenbevölkerung.                       aus als die 560 000 Autos der Stadt. Palma de     und die Wasserstofftechnologie kann selbst
   Die meisten Kreuzfahrtschiffe werden mit           Mallorca (Spanien) sowie Venedig und Ci-          die grössten Kreuzfahrtschiffe antreiben.
Schweröl angetrieben, dem schmutzigsten               vitavecchia in Italien sind am stärksten be-      Die Kreuzfahrtbranche ist offenbar nicht
verfügbaren fossilen Brennstoff. Die wenigs-          troffen, während Southampton in England           bereit, den Wechsel freiwillig zu vollziehen,
ten verfügen über Dieselpartikelfilter oder           an fünfter Stelle bei den SOx-Emissionen von      also müssen die Regierungen eingreifen und
selektive Katalysatoren zur Reinigung der Ab-         Kreuzfahrtschiffen steht. Diese Emissionen        Null-Emissions-Standards vorschreiben.
gase – Technologien, die auf der Strasse längst       bilden Sulfataerosole und Feinstaub. Beides
Standard sind. Besonders problematisch ist            schadet der menschlichen Gesundheit und           Weitere Informationen (in englischer Sprache)
der Schwefelgehalt von Schweröl, der 3500 Mal         führt zu saurem Regen und einer Versaue-          finden Sie unter www.transportenvironment.org/
höher ist als beim Autodiesel. Das macht den          rung der Meere.                                   cruise-ships
Schifftreibstoff iel umweltschädlicher.
   Im Jahr 2017 stiessen die Luxusschiffe des
weltweit grössten Kreuzfahrtunternehmens                                                                                                                    ©Transport & Environment

«Carnival Corporation & PLC» in den eu-
ropäischen Meeren zehnmal mehr krank-
machende Schwefeloxide aus als alle über
260 Millionen Personenwagen in Europa.
Spanien, Italien, Griechenland, Frankreich
und Norwegen sind die am stärksten davon
betroffe en Länder in Europa.

                Flüssiggas ist keine Lösung
Für Kreuzfahrtschiffe, die ausserhalb der so-
genannten Sulphur Emission Control Area
(SECA), aber weniger als 200 Seemeilen vor
der Küste fahren, gilt ein strengerer Schwe-
felstandard. Im Januar 2020 trat die globa-
le Schwefelobergrenze in Kraft und der ma-               Die 47 Luxusschiffe des Kreuzfahrtunternehmens «Carnival Corporation & PLC» stiessen in den
ximale Schwefelgehalt wird auf 5000 ppm                  europäischen Meeren zehnmal mehr Schwefeloxide aus als alle über 260 Millionen Personenwagen
(parts per million) gesenkt, was immer noch              in Europa.

                                                                                                                                                 VCS MAGAZIN 5/21                     11
Bild: Hugo Vincent

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© Lundi13/Nicolas Righetti
                                                                                                                                                              Vor einer Schule in
                                                                                                                                                              Nyon (VD) spendeten
                                                                                                                                                              Kinder und Erwachse-
                                                                                                                                                              ne der Radakrobatin
                                                                                                                                                              Jessica Arpin Applaus.

        Die Kinder feiern zu Fuss

                                                                                                                             © Lundi13/Nicolas Righetti
        Schulweg Tausende von Schulkindern machten beim Internationalen Tag «Zu Fuss zur
        Schule» am 17. September mit. In der Westschweiz und im Tessin wurden zahlreiche Aktionen
        organisiert, um den Schulweg zu feiern und die Kinder ins Zentrum zu rücken.

        Verkehrsfreie Strassen, fröhliche Umzüge zu Fuss oder per Velo, Aufführungen und Animationen: Die
        Stimmung bei der 17. Ausgabe des Internationalen Tags «Zu Fuss zur Schule», der am 17. September als
        Höhepunkt der Europäischen Mobilitätswoche organisiert wurde, war festlich.
        Mit dem Slogan «Weg vom Bildschirm!» feierte der Tag die Bedeutung der persönlichen Kontakte und
        der Beziehungen, die auf dem Schulweg geknüpft werden. In Absprache mit den Gemeinden und Schu-
        len nahmen Kinder, Eltern und Lehrpersonen an dieser Aktion teil.
                                                                                           Von Camille Marion

                                                                                                                                                                    Ein vom Genfer Künstler Tom
© zVg

                                                                                                                                                          © zVg

                                                                                                                                                                    Tirabosco geschaffener
                                                                                                                                                                    Tierreigen schmückte die
                                                                                                                                                                    Kronen, die die Kinder auf
                                                                                                                                                                    dem Kopf trugen.

                                                                                                                                                                  An verschiedenen Orten wurde
                                                                                                                                                                  der rote Teppich ausgerollt,
                                                                                                                                                                  um daran zu erinnern, dass der
                                                                                                                                                                  öffentliche Raum den Kindern
                                                                                                                                                                  mehr Platz geben muss.

        Das unstetige Wetter konnte die farbigen Umzüge nicht stoppen.

                              In Torricella-Taverne (TI) begleitete die Weltklassesprinterin
                                                                                               © Ti-Press/Pablo Gianinazzi

                                   und Pedibus-Patin Ajla Del Ponte die Kinder zur Schule.

                                                                                                                                                                                    VCS MAGAZIN 5/21                                13
«Wir haben nur eine Erde»
                                                                         Umweltschutz Die Schweiz verfehlt ständig ihre Umweltziele.
                                                                         Mit der Umweltverantwortungs-Initiative der Jungen Grünen soll der
                                                                         Schutz der Umwelt zur Priorität werden. Welche Massnahmen es dafür
                                                    Von Nelly Jaggi      braucht und warum auch beim Verkehr angesetzt werden muss.

          W                                                                                                                                         Die Schweiz
                eltweit sind heute mindestens vier so-                                        Landnu                                      nutzung, Luftverschmutzung sowie Stick-
                                                                                                         tzu
                genannte planetare Grenzen über-                         r                                     ng                          stoff und Phosphoreintrag. Beim Klima
                                                                        o
          schritten: Klima, Biodiversität, Stick-                   sph                                                                      heisst das zum Beispiel ganz einfach:
                                                                   o
          stoff- und Phosphorkreislauf sowie
                                                                                                                                                    überschreitet
                                                                                                                                                Netto-Null-Treibhausgasemissionen.
                                                                               h
                                                                             dP

          Landnutzung. Die planetaren Gren-                                                                                                      «Da ist auch der Verkehr gefordert,
                                                                           un

          zen sind ein wissenschaftliches Kon-                                                                                                    der bekanntermassen in der Schweiz
                                                                       toff

                                                                         2x                  0,8x

                                                                                                                                                    planetare Grenze
          zept, das die Belastungsgrenzen der                                                                                                      den höchsten CO2-Ausstoss verur-
                                                                 Sticks

                                                                                                                                    Biodiversität
          Erde aufzeigt, und definieren ei-                                                                                                        sacht», sagt Küng.
          nen sicheren Handlungsspielraum.
                                                                                                                2x
          Werden die planetaren Grenzen                                                                                                                         Es muss schnell gehen
          überschritten, verlässt man die-                                  0,2x                                                                    Die Initiative steckt auch den
          sen sicheren Handlungsspielraum.                                                                                                          Zeitrahmen ab: «Wir haben nur
                                                                             h
                                                                          auc

          Auch der Bund bezieht sich auf die-                                                                                                      eine Erde. Eigentlich dürfen wir den
                                                                       rbr

          ses Konzept, so misst das Bundesamt                                                                                                     sicheren Bereich innerhalb der plane-
                                                                                                      22x
                                                                      e
                                                                    rv

          für Umwelt zum Beispiel die Umwelt-                                                                                                    taren Grenzen gar nicht erst verlassen.
                                                                  se

          Fussabdrücke.                                                                                                                        Die Wissenschaft sagt ganz klar: Bei der
                                                                                     s
                                                                                   Wa
             Auch die Schweiz belastet die Umwelt                                                          Klim
                                                                                                               a                             Bekämpfung von Umweltkrisen sind die
          viel zu stark und überschreitet die plane-                                                                                      nächsten zehn Jahre entscheidend. Um un-
          taren Grenzen massiv. «Mit unserem ver-                                                                                         sere eigenen Lebensgrundlagen zu erhalten,
                                                    Quelle: Junge Grüne, www.umweltverantwortung.ch
          gleichsweise hohen Konsumniveau gehört                             © Grafik: VCS/Jolanda Messerli, Quelle: Junge Grüne,
                                                                                                  www.umweltverantwortung.ch
                                                                                                                                          müssen wir schnell und entschlossen han-
          die Schweiz zu den Ländern mit überdurch-                                                                                       deln – nur so bekommen wir die Klimakrise
          schnittlich grossen Umwelt-Fussabdrücken Die Schweiz überschreitet planetare Grenzen –                                          und das Artensterben noch in den Griff. Das
          pro Person. Im Bereich Klima belegen wir die Angaben schwanken je nach verwendeten Daten.                                       Geld und die Technologien für einen ökolo-
          europaweit den unrühmlichen dritten                                                                                             gischen Wandel sind längst da, bisher fehlte
          Platz», sagt Julia Küng von den Jungen Grü-                                                                                     nur der politische Wille», erklärt Küng.
          nen. Ihre Partei hat daher die Umweltver-           schmutzung von Luft, Wasser und Böden.                                         Die Initiative verlangt, dass die Grenz-
          antwortungs-Initiative lanciert. Sie verlangt,      Zwar verlangt die Bundesverfassung die                                      werte auch für den Import von Gütern gel-
          dass die Umweltbelastung der Schweiz in-            «dauerhafte Erhaltung der natürlichen Le-                                   ten. Denn der Grossteil unserer Umwelt-
          nerhalb von zehn Jahren so reduziert werden         bensgrundlagen», allerdings scheint es im                                   belastung findet aktuell im Ausland statt –
          muss, dass die Belastbarkeitsgrenzen der            Konfliktfall oft mehr ein «nice to have» zu                                 zum Beispiel durch den Import von Lebens-
                                                                                                                                          mitteln, Kleidung oder Rohstoffe . 
          «Um unsere eigenen Lebensgrundlagen zu erhalten,
          müssen wir schnell und entschlossen handeln, nur so bekommen
          wir die Klimakrise und das Artensterben noch in den Griff!»
                                                                                         Julia Küng, Junge Grüne Schweiz                            VCS             Initiative

          Erde eingehalten werden. Neben dem Klima                       sein. Das will die Initiative ändern: Der
                                                                                                                                                    aktiv!          unterschreiben
                                                                                                                                                                     Diesem Magazin ist ein
          würden in der Schweiz die planetaren Gren-                     Schutz der Umwelt soll zur Priorität wer-                                  Unterschriftenbogen zur Umweltverantwor-
          zen Biodiversitätsverlust und Stickstoff- und                  den. Die Belastbarkeit der Natur soll neu den                              tungs-Initiative beigelegt. Das Hauptanlie-
          Phosphoreintrag überschritten, sagt Küng.                      Rahmen für unsere Wirtschaft und Gesell-                                   gen, welches die Umweltbelastung – zum
                                                                         schaft darstellen, so dass wir klare Grenz-                                Beispiel durch den Verkehr – auf ein lebens-
                    Priorität auf den Umweltschutz                       werte einhalten müssen.                                                    wertes Mass reduzieren will, deckt sich mit
          Die Art, wie wir wirtschaften, hat zu einer                       Konkret soll die Schweiz künftig sechs                                  den Zielen des VCS.
          ganzen Reihe von Umweltkrisen geführt:                         planetare Grenzen einhalten: Klimawan-                                     Weitere Informationen finden Sie unter
          Klimakrise, Artensterben, Abholzung, Ver-                      del, Artensterben, Wasserverbrauch, Land-                                  www.umweltverantwortung.ch

14   VCS MAGAZIN 5/21
Zuhören und Begleiten
                                                   Mobilität im Alter Öffentlicher Raum, der auf ältere Menschen zuge-
                                                   schnitten ist, dient allen. Das Genfer «Bureau romand» des VCS un-
                                                   terstützt Gemeinden bei der Erarbeitung von Mobilitätskonzepten für
                                                   Seniorinnen und Senioren – ein partizipativer Ansatz, der Autonomie
                              Von Camille Marion   und Sicherheit fördert.

D    ie älteren Menschen sind diejenige demo-      Benutzerfreundlichkeit um-

                                                                                        ©Pixabay/pasja1000
     grafische Gruppe, die am stärksten            setzen und eine nachhaltigere
wächst: Bis 2045 sollen in der Schweiz gegen       Mobilität fördern möchten.
2,7 Millionen über 65-Jährige leben und fast       Und genau solche Massnah-
einen Drittel der Gesamtbevölkerung aus-           men zeigen die Mobilitäts-
machen. Dies wirft ein Schlaglicht auf eine        konzepte für Seniorinnen und
der Herausforderungen, vor die sich die Be-        Senioren auf.
hörden gestellt sehen: Sie müssen die Sicher-
heit, Autonomie und nachhaltige Mobilität             Austausch und Fachwissen
einer alternden Bevölkerung fördern.               Ein Mobilitätskonzept erfor-
   Gegenwärtig schränkt der wenig attrak-          dert einen Zeitrahmen von
tive öffentliche Raum die Mobilität der Äl-        etwa einem Jahr. Zunächst
teren ein. Seit 1994 lässt sich bei ihnen eine     hält das «Bureau romand»
stetige Abnahme der zu Fuss, mit dem Fahr-         den Ist-Zustand der Mobilität
rad oder den öffe tlichen Verkehrsmitteln          fest, und zwar auf der Grund-
zurückgelegten Strecken beobachten. «Voll-         lage von Gesprächen mit «Fo-
gestellte Trottoirs, gefährliche Übergänge,        cus-Groups», also Gruppen
zu kurze Grünphasen bei Ampeln, zu wenige          von älteren Menschen, die ihr
Bänke und öffe tliche Toiletten – der öffe t-      Mobilitätsverhalten detailliert      Damit ältere Menschen zu Fuss oder mit dem ÖV sicher unterwegs
liche Raum ist voller Herausforderungen»,          darlegen. Dieses qualitative         sein können, erarbeitet der VCS Mobilitätskonzepte.
zählt Rodrigo Lurueña auf, Projektleiter im        Vorgehen wird von einer Um-
«Bureau romand» des VCS.                           frage unter allen Seniorinnen
                                                   und Senioren der Gemeinde begleitet. «Da- Mobilitätskonzepts und dessen Evaluation
                         Teilhabe als Ansatz       mit lassen sich die Gewohnheiten, Eindrü- mit der Gemeinde sicher.
In Genf arbeiten die Spezialistinnen und           cke, Bedürfnisse und Hindernisse auf den             Zurzeit laufen die Arbeiten für ein Mo-
Spezialisten Hand in Hand mit den Gemein-          im Alltag zurückgelegten Wegen festhalten. bilitätskonzept in Lancy (GE). In zwei Sek-
den, den Fachleuten und der Bevölkerung.           Es ist der wichtigste Teil des Vorgehens», er- toren der Gemeinde stehen Vorschläge zur
Bereits seit 20 Jahren engagiert sich der VCS      läutert Lurueña.                                  Verbesserung von Mobilität, Sicherheit und
für die Mobilität älterer Generationen. Das           Parallel dazu finden Begehungen vor Ort Autonomie der Älteren zur Debatte. Bei der
Vorgehen wurde unlängst überarbeitet und           in Zusammenarbeit mit Expertinnen und vorangegangenen Erhebung haben 1500 Per-
verbessert; herausgekommen sind die Mo-            Experten für Sicherheit im Strassenverkehr sonen sowie rund zwanzig «Focus-Groups»
bilitätskonzepte für Seniorinnen und Senio-        und für Stadtplanung statt. Aufgrund der mitgemacht. 
ren. Mit einem partizipativen Ansatz lassen        Mobilitätserhebung und der Begehungen
sich die Erfahrungen der Älteren berück-           werden der Gemeinde eine Reihe von Emp-
sichtigen und massgeschneiderte Lösungen           fehlungen unterbreitet – aufgeteilt und in              Kurse «mobil sein & bleiben»
entwickeln.                                        kurz-, mittel- und langfristige.
   Dank der Befragung der direkt Betroffe-            Zusätzlich zu Ideen für die Gestaltung des           Der VCS ist Mitorganisator der Kurse «mobil sein
nen zeigen die Mobilitätskonzepte die wun-         öffentlichen Raums bietet das «Bureau ro-               & bleiben». Wer daran teilnimmt, lernt, Billett-
den Punkte vor Ort auf. Die Feststellungen         mand» auch Informations- und Sensibilisie-              automaten zu bedienen, Fahrpläne zu lesen und
basieren auf der täglichen Erfahrung und           rungsinstrumente an. «Mit einfachen Akti-               sich gegen Diebstahl unterwegs zu schützen.
bilden die beste Grundlage zur Entwicklung         onen und einer guten Kommunikation lässt                Ausserdem erhalten die Teilnehmenden wert-
eines passenden Konzepts. Meistens wird der        sich die aktive und nachhaltige Mobilität               volle Ratschläge, wie sie sicher zu Fuss oder mit
Prozess von Behörden in Gang gesetzt, die          älterer Menschen tatsächlich fördern», weiss            dem Velo unterwegs sind.
auf ihrem Gemeindegebiet Verbesserungs-            Lurueña. Schliesslich stellt das «Bureau ro-
wünsche wie Zugänglichkeit, Sicherheit und         mand» die Betreuung weiterer Schritte des                         Informationen: www.mobil-bleiben.ch

                                                                                                                                                VCS MAGAZIN 5/21   15
© AVD GOLDACH AG

                                                                            Ökobilanz der
                                                                            Magazinverpackung
                                                                            Versand Sie war vielen ein Dorn im Auge: die Magazin-Versandhülle
                        Papierbanderole statt Plastikhülle:
                                                                            aus Kunststoff. Das und eine neue technische Lösung waren Anlass,
                        Ein Blick auf die «Versandstrasse»                  auf eine Papierhülle umzustellen. Nun hat das Bundesamt für Umwelt
                        der Druckerei AVD GOLDACH AG.
                                                                            eine Ökobilanzstudie zum Thema publiziert.                  Von Nelly Jaggi

                             J eweils nach dem Erscheinen des VCS-
                               Magazins haben sich Leserinnen und Le-
                             ser zahlreich an die Redaktion gewandt:
                                                                                      Keine wesentlichen Unterschiede
                                                                            Die Verpackung macht gemäss Studie nur
                                                                            einen kleinen Teil der Umweltbelastung aus:
                                                                                                                            derole. Weiterhin die beste Bilanz weist die
                                                                                                                            biobasierte Folie aus Kartoffelschalen auf.»
                                                                                                                               Zur Veranschaulichung: Pro Jahr und
                             Sie wollten wissen, warum das VCS-Maga-        «Der Aufwand für die Herstellung einer ein-     Exemplar entspreche die Umweltbilanz der
                             zin in einer Versandhülle verschickt wird      fachen Zeitschrift ist immer wesentlich grös-   Versandhülle einer Monatszeitschrift derje-
                             und warum diese Hülle aus Plastik ist. Nun,    ser als die Herstellung und Entsorgung der      nigen einer Autofahrt von 300 bis 1100 Me-
                             es braucht eine Verpackung, um die einge-      jeweiligen Versandhülle.»                       tern, schreibt das BAFU in seiner Mitteilung
                             legten Beilagen – Werbebroschüren, aber           Die Antwort auf die Frage nach dem           zur Studie. Das Fazit des BAFU: «Die beste
                             auch Unterschriftenbögen oder Informati-       geeignetsten Material gestaltet sich kom-       Umweltbilanz weist die biogene Folie aus
                             onen der Sektionen – vor dem Herausfallen      plizierter: «Aus Sicht der gesamten Um-         Kartoff lstärke von Kartoff lschalenabfällen
                             zu schützen. Und die Post verrechnet für den   weltbelastung schneiden die Kunststoff-         aus, gefolgt von der aus fossilen Rohstoffen
                             Versand ohne Hülle einen höheren Preis.        verpackungen tendenziell besser als die         hergestellten Folie. Auf dem dritten Platz
                             Aber nein, es muss keine Hülle aus Kunst-      papierbasierten Verpackungen ab. Dies           liegt das Recyclingpapier-Couvert.» Die
                             stoff sein. Seit kurzem wird das VCS-Magazin   liegt im Wesentlichen daran, dass die           Umweltauswirkungen dieser drei Verpa-
                             in einem Papierumschlag aus Schweizer Pro-     Kunststofffolien dünner sind und entspre-       ckungsarten bewegten sich innerhalb dessel-
                             duktion verschickt. Möglich gemacht hat das    chend einen geringeren Rohstoffaufwand          ben Unsicherheitsbereichs und würden sich
                             eine neue Anlage der Druckerei AVD, die das    aufweisen.»                                     daher kaum unterscheiden.
                             Magazin produziert und versandbereit macht.       Leicht anders sieht es aus, wenn lediglich
                                Doch was ist denn nun besser für die        die Klimabelastung betrachtet wird: «Die                     Warum Papier statt Kartoffeln?
                             Umwelt: die Papierbanderole oder die Plas-     Versandhüllen mit biobasierten Rohstoffe        Wäre nun nicht eine biogene Folie aus Kar-
                             tikhülle? Das Bundesamt für Umwelt BAFU        fallen nun etwas weniger ins Gewicht, wäh-      toffelstärke – gewonnen aus Schalenabfäl-
                             wollte es wissen und hat eine Studie in Auf-   rend die auf fossilen Rohstoffe basierende      len – die beste Lösung fürs VCS-Magazin?
                             trag gegeben. Mit der Methode der Lebens-      Polyethylen-Folie nun schlechter abschnei-      Sie hat sich bei Tests der Druckerei nicht be-
                             zyklusanalyse wurden die Umweltwirkun-         det. Letztere liegt nun im Bereich der PLA-     währt und wird daher nicht angeboten. 
                             gen verschiedener Schutzhüllen bestimmt.       Folie (Maiskunststoff) und der Papierban-

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                   16   VCS MAGAZIN 5/21
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                                                                              Autofahren Will man ökologische Aspekte berücksichtigen,
                                                                              kann die Auswahl eines Gebrauchtwagens rasch knifflig werden.
                                      Von Luca Maillard und Nelia Franchina   Entscheidend sind vor allem Antrieb und Verbrauch des Fahrzeugs.

                                                                                                                             Kapazität von 70 Prozent. Achtung: Die
©VCS/Camille Marion

                                                                                                                             Batteriekapazität sinkt nicht linear zur
                                                                                                                             Abnutzung. Häufige Schnellladungen
                                                                                                                             etwa können die Kapazitätseinbussen
                                                                                                                             beschleunigen.

                                                                                                                             Batteriekapazität: Wer sein Auto verkauft,
                                                                                                                             kann beim Autohersteller oder bei einer
                                                                                                                             externen Firma ein Prüfzertifikat einholen.
                                                                                                                             Damit hat man einen vertrauenswürdigen
                                                                                                                             Indikator für den Batteriezustand.

                                                                                                                             Fahrtest auf der Strasse: Das Auto vor
                                                                                                                             dem Kauf unbedingt auf der Strasse tes-
                                                                                                                             ten, vor allem um zu überprüfen, ob die
                                                                                                                             Batteriereichweite den eigenen Bedürfnis-
                                                                                                                             sen entspricht.

                                                                                                                            Empfehlungen für Benzin- und
                      Werden einige Punkte beachtet, kann der Kauf eines Occasionautos die Umwelt schonen.                  Dieselautos
                                                                                                                             Vernünftiger Verbrauch: Idealerweise
                                                                                                                             verbraucht ein Occasionsfahrzeug nicht

                      W      enn ein Auto benötigt wird, ist es aus
                             Umweltsicht sinnvoll, ein gebrauchtes
                      statt ein neues zu kaufen: Bei einem Occasion-
                                                                              angepasstes Modell ist zu bevorzugen – die
                                                                              Umweltschädlichkeit im Betrieb ist entspre-
                                                                              chend geringer.
                                                                                                                             viel mehr als ein aktuelles Modell, also
                                                                                                                             6 bis 7 Liter pro 100 Kilometer.

                      auto fallen die für die Herstellung benötig-                                                           Effiziente Hybridfahrzeuge: Aus Effizi-
                      ten hohen Mengen an Energie und Rohstof-                Empfehlungen für Elektroautos                  enzgründen ein konventionelles (nicht
                      fen quasi weg. Achten muss man allerdings                Vernünftiger Verbrauch: Idealerweise          aufladbares) Hybridauto bevorzugen.
                      auf die Verbrauchswerte des Fahrzeugs, ge-               verbraucht ein Occasionsfahrzeug nicht        Plug-in-Hybride hingegen haben gemäss
                      rade weil es ja schon älteren Datums ist und             viel mehr Strom als ein aktuelles Modell –    Umweltstudien einen wesentlich höheren
                      Neuwagen durchschnittlich 15 Prozent we-                 also 15 bis 20 Kilowattstunden pro            CO2-Ausstoss als von den Herstellern an-
                      niger Treibstoff verbrauchen als noch vor                100 Kilometer.                                gegeben – daher ist vom Kauf von Plug-in-
                      zehn Jahren. Inzwischen tauchen aber zum                                                               Hybriden abzuraten.
                      Glück auf dem Gebrauchtwagenmarkt auch                   Batteriegarantie: Üblicherweise haben
                      Elektrofahrzeuge auf. Für alle Antriebe gilt:            Batterien eine Garantie von acht Jahren       Keine alten Dieselfahrzeuge: Einen Bo-
                      Ein kleines, an die tatsächlichen Bedürfnisse            respektive 160 000 Kilometern bei einer       gen um Dieselmotoren mit älteren Abgas-
                                                                                                                             vorschriften als Euro 6d-TEMP machen
                                                                                                                             (Inbetriebsetzung in der Regel vor dem
                                                                                                                             1. September 2019), weil ihr Luftschad-
                      Auto-Umweltliste wird eco-auto                                                                         stoffausstoss hoch ist.
                      In den nächsten Wochen ist es so weit: Die neue Website eco-auto.info geht online. Eco-auto ist
                      der neue Name der Auto-Umweltliste. Auf der Website finden Sie die Umweltbewertung und die
                      technischen Daten für hunderte Neuwagenmodelle, dazu praktische Tipps zu umweltbewusstem
                      Kauf und umweltbewusster Nutzung von Autos sowie spannende Artikel zum Thema.
                      Wenn Sie sich auf eco-auto.info für den Newsletter anmelden, stellen wir Ihnen vier bis sechs Mal
                                                                                                                                 Den Beitrag hat Luca Maillard, eco-auto-Projekt-
                      jährlich die neusten Artikel und Infos direkt per E-Mail zu.                                               mitarbeiter, auf der Grundlage eines Artikels der
                                                                                                                                 ehemaligen VCS-Praktikantin Nelia Franchina
                              www.eco-auto.info                                                                                  erarbeitet.

                                                                                                                                                                          VCS MAGAZIN 5/21   17
Verschenken Sie
                      ein Stück Zukunft
                      Machen Sie Ihren Liebsten eine Freude:
                      Verschenken Sie zu Weihnachten
                      eine VCS-Mitgliedschaft
                      zusammen mit einem
                      inspirierenden
                      Buch.

                                             Das Beste
                                         daran: Sie zahlen
                                       nur die Mitgliedschaft
                                           – wir schenken
                                          Ihnen das Buch!
                                            Fr. 85.–
© zVg Jakob Winkler
Das Geschenkpaket enthält:
– VCS-Mitgliedschaft bis Ende 2022
– Geschenkexemplar «Fatimas fantastische Reise in eine
  Welt ohne Erdöl»
– Festliche, personalisierte Geschenkkarte

                                     Weiter so?                                                                                                                                                   ... oder Weichen stellen
                                     Ach du meine Güte! Wo sind wir da hineingeraten?                                                                                                                               Lass uns gemeinsam träumen …
                                     So viele Probleme sind offensichtlich, und trotzdem wird                                                                                                                       Stell dir vor, was wir innerhalb einer Gaia-Minute,
                                     scheinbar nicht viel dagegen unternommen.                                                                                                                                       also innerhalb von sechzig Jahren, alles umgestalten könnten!

                                     Menschen sind Gewohnheitstiere. Sie lieben ihre Routinen und                                                                                                                             Millionen Menschen arbeiten schon heute an einer wundervollen
                                     ihre Traditionen. Sie wehren sich oft gegen Veränderungen.                                                                                                                                    und spannenden Zukunft. Sie denken nach, hinterfragen,
                                     Für Einzelne können Veränderungen oft schwierig sein.                                                                                                                                            forschen, experimentieren, entwickeln und probieren
                                     Damit sich Gewohnheiten ändern, braucht es daher                                                                                                                                                   Neues aus. Viele tolle Ideen, Erfindungen und Konzepte
                                     manchmal größere Einflüsse von außen.                                                                                                                                                                  warten genau in diesem Moment irgendwo auf der
                                                                                                                                                                                                                                                   Erde darauf, verwirklicht zu werden. An
                                     Mit Mut und Neugierde, Wissen und                                                                                                                                                                              anderen wird noch weiter geforscht und
                                     Zusammenarbeit, Fantasie und                                                                                                                                                                                    gearbeitet.
                                     Leidenschaft kann Veränderung
                                     jedoch gelingen.                                                                                                                                                                                                       Vieles davon muss in Zukunft
                                                                                                                                                                                                                                                              gefunden, besser miteinander
                                                                                                                                                                                                                                                                 verbunden, den Menschen
                                                                                                                                                                                                                                                                   zugänglich gemacht, von
                                                                                                                                                                                                                                                                    Politik und Industrie
                                                                                                                                                                                                                                                                      gefördert und natürlich
                                                                                                                                                                                                                                                                        ausprobiert werden!

                                                                                                                                                                                                                             Steig mit mir in den fantastischen Zeitreisezug und steuere mit
                                                                                                                                                                                                                             in eine bunte Zukunft, die voller fantasievoller Alternativen steckt.

                                24                                                                                                                                                                                                                                                                   25

                                     Durch die Stadt
                                                                           Schau!                                   Was du für das tägliche Leben benötigst, liegt in der Nähe und ist leicht                       Der öffentliche Verkehr versteckt sich unter der Erde. Jede Menge
                                                       Jetzt sind wir in einer Stadt der Zukunft gelandet.          erreichbar. Die Wohnung und der Arbeitsplatz, die Schule oder die Werk-                         Radwege bieten Platz für die verschiedensten Arten der Fortbewegung.
                                              Die Stadt gehört nicht mehr den Autos, sondern wieder den Menschen,   statt, Cafés und Restaurants, Geschäfte oder Tauschbörsen fast                                  Wo früher Autos parkten, wurzeln jetzt Bäume. Graue Kreuzungen
                                                                          die hier leben.
                                                                                                                    alles findest du in deiner unmittelbaren Umgebung. Und wenn du                                  verwandeln sich in blaue Teiche. Doppelspurige Straßen machen Radwegen
                                                                                                                    einmal deine Freunde in der Nachbarstadt besuchen willst, dann                                  und Parkbänken Platz.
                                     Bäche und Wiesen ersetzen vierspurige Straßen und breite Kreuzungen.           reservierst du dir einfach eine Goia–Kugel.
                                     Kleine Wege schlängeln sich zwischen Bäumen und Büschen über Brücken                                                                                                           Auf Grünflächen können die Stadtbewohnerinnen und Gäste verweilen.
                                     vorbei an schönen Stadthäusern. Zwischen den Häusern und auf ihren             Geschäfte werden in den frühen Morgenstunden beliefert, später                                  Kugelbahnen winden sich an Baumwipfeln und Liegewiesen vorbei, um
                                     Dächern warten reife Früchte, frisches Gemüse und duftende Kräuter             gehört die Stadt ihren Bewohnern. Größere Einkäufe werden zugestellt                            irgendwann fast geräuschlos unter der Erde zu verschwinden. Die Luft ist
                                     darauf, gepflückt zu werden.                                                   oder mit dem geliehenen Lastenrad erledigt.                                                     sauber und man kann wieder dem Plätschern der Bäche, dem Rauschen der
                                                                                                                                                                                                                    Blätter und dem Gezwitscher der Vögel lauschen.

                                                    Vertikale Bauernhöfe ernähren Städte?
                                                    Auf Seite 45 schauen wir uns diese Idee
                                                    einmal genauer an.

                                                                                                                                                                                                Du willst dir die Goia-Kugel
                                                                                                                                                                                                einmal genauer anschauen?
                                                                                                                                                                                                Schlag einfach mal Seite 47 auf.

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Zum Buch
In diesem im Wimmelbuch-Stil gestalteten Sachbuch
schaut sich der Illustrator Jakob Winkler unseren Umgang
mit Erdöl genau an und zeichnet die dringend notwendige
Utopie von einer Welt ohne fossile Energie. Ein ausser-
gewöhnliches Geschenk für Menschen von 8-108 Jahren.

Jetzt bestellen: 031 328 58 58
www.verkehrsclub.ch/xmas
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