Marke, Hochgenuss und Seismograf - "Suppe mit Sinn" BreNNpuNkt - DEHOGA Berlin

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Marke, Hochgenuss und Seismograf - "Suppe mit Sinn" BreNNpuNkt - DEHOGA Berlin
November 2015

           Das Mitgliederjournal      des Hotel- und Gaststättenverbandes Berlin e. V.

Aktuell

Marke, Hochgenuss und Seismograf
Seite 4

Brennpunkt                         Brennpunkt

„Suppe mit Sinn“                   Gastronomische Trends
Seite 10                           und Konzepte
                                   Seite 12
Marke, Hochgenuss und Seismograf - "Suppe mit Sinn" BreNNpuNkt - DEHOGA Berlin
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Marke, Hochgenuss und Seismograf - "Suppe mit Sinn" BreNNpuNkt - DEHOGA Berlin
inhalt

 10                                                                16                                                                    21

                                                                                                                 Märkte und Produkte
                                                                                                                 Was erwartet der Gast von morgen?                                       22
                                                                                                                 Gefahr: Cyber-Kriminalität                                              24
      Aktuell
      Marke, Hochgenuss und Seismograf                                         4                                 News
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      Brennpunkt                                                                                      E          Exklusiv für DEHOGA Mitglieder:
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      „Suppe mit Sinn“                                                       10                                  surfen und telefonieren                  30
      Gastronomische Trends und Konzepte                                     12

                                                                                                                 Mitglieder
      Wir in Berlin
                                                                                                                 50 Jahre Mosaik-Unternehmensverbund                                     32
      Veranstaltungsplaner inszenierten                                                                          Mitglieder-News                                                         33
      Berlin-Ausstellung                                                     16
      Festival of Lights: Ein Highlight im Oktober                           17
      Dönerproduktion 2.0                                                    18                                  Recht und Rat
      Club mit Visionen                                                      20
      Bar Convent Berlin 2015                                                21                                  Datenaustausch mit Drittländern                                         34
                                                                                                                 Energiespartipp                                                         34

      Impressum
      Herausgeber: Hotel- und Gaststättenverband Berlin e. V., Willy Weiland (Präsident), Lutz Freise (Schatzmeister), Thomas Lengfelder (Hauptgeschäftsführer), Keithstraße 6, 10787 Berlin,
      Telefon +49 30. 318048-0, Telefax +49 30. 318048-28, info@dehoga-berlin.de, www.dehoga-berlin.de; Redaktion: Michaela Piotrowski, +49 30. 318048-16, projekte@dehoga-berlin.de
      Verantwortlich für den Inhalt: HOGA Berlin Service GmbH, Thomas Lengfelder (Geschäftsführer)
      Verlag und Gesamtherstellung: TMM Marketing & Medien Verlag GmbH, Kantstraße 151, 10623 Berlin, www.tmm.de; hogaaktiv@tmm.de, Tel: 030. 20 62 67-3, Fax: 030. 20 62 67-50
      Geschäftsführer: Jürgen H. Blunck, Objektleitung: Antje Naumann, Layout: Hartmut Orschel, Titelfoto: Bastian Fischer
      Erscheinungsweise 11 Mal pro Jahr. Der Bezugspreis ist im Verbandsbeitrag enthalten. Namentlich gekennzeichnete Artikel sind Ausdruck grundsätzlicher Meinungsfreiheit; sie
      geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion bzw. des Herausgebers oder des Verlages wieder. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist der Sitz des Verlages.
      Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2015.

hoga AKTIV · November 2015                                                                                                                                                            Seite     3
Marke, Hochgenuss und Seismograf - "Suppe mit Sinn" BreNNpuNkt - DEHOGA Berlin
aktuell

    Marke, Hochgenuss und Seismograf
    19 Jahre Berliner Meisterköche: Wie die Restaurantkultur zum Imagefaktor wurde

    A
           m späten Nachmittag des 7. November
           ist in der Küche des Hotel InterConti-
           nental geschäftiger Trubel. Fünf Teams
    arbeiten am Menü für das Gala-Diner: die Ber-
    liner Meisterköchin Sonja Frühsammer, der
    Brandenburger Meisterkoch Marco Giedow,
    Manuel Schmuck, der „Aufsteiger des Jah-
    res“, Lukas Mraz aus der„CORDOBAR“ und
    Eberhard Lange vom gastgebenden Haus.
    Die Teams sind emsig, alles funktioniert rei-
    bungslos, man kennt und schätzt sich, routi-
    niert wird der Stress überspielt, auch als die
    Presse zum vereinbarten Rundgang erscheint,
    Fragen stellt und Fotos macht. Und es sind ja
    noch zwei Stunden Zeit, bis die Gäste im fest-
    lich dekorierten Ballsaal des InterConti Platz
    nehmen. Barbara Merll, Gastgeberin des Jah-
    res, kann noch einmal durchatmen. „Ich bin
    ziemlich aufgeregt, denn ich präsentiere dann
    auf der Bühne die Weine“, verrät sie. Zum 19.
    Mal ehrte Berlin Partner die besten Gastrono-
    men der Hauptstadtregion.

    Ein Blick zurück

    Am Anfang stand ein Anruf. Den erhielt Prof.
    Dr. Dr. Dieter Großklaus im Sommer 1997 von
    Dr. Volker Hassemer aus einem Feinschme-
    cker-Restaurant in dessen italienischem Ur-
    laubsort. Dem Gründer und damaligen Chef
    von Partner für Berlin ließen Überlegungen um
    das Niveau der hauptstädtischen Feinschme-
    cker- und Restaurantkultur keine Ruhe. Was Andrea Joras, Sonja Frühsammmer, Marco Giedow, Barbara Merll, Manuel Schmuck, Mitglie
    man da machen könne, fragte Hassemer den
    Bailli (Zunftmeister) von Berlin-Brandenburg der
    Confrèrie de la Chaîne des Rôtisseurs Paris, einer der renom- Berlin-Enthusiasten und bekennenden Gourmets vereinbar-
    miertesten Feinschmecker-Zünfte weltweit. „Vielleicht Spit- ten ein baldiges Gespräch. „Danach ging alles sehr schnell“,
    zenköche suchen und eine Jury gründen …?“ Die beiden erinnert sich Professor Großklaus. „Anfangs waren wir noch
                                                                                                                            Foto: Berlin Partner

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Marke, Hochgenuss und Seismograf - "Suppe mit Sinn" BreNNpuNkt - DEHOGA Berlin
aktuell

                                                                                                                      lenkte Professor Großklaus die Arbeit der
                                                                                                                      Meisterköche-Jury und war dadurch gemein-
                                                                                                                      sam mit den Jurymitgliedern eng mit der gas-
                                                                                                                      tronomischen Entwicklung Berlins verbunden.
                                                                                                                      „Aus der Currywurst-Einöde wurde eine expe-
                                                                                                                      rimentierfreudige Hauptstadt mit einer welt-
                                                                                                                      weit ausgerichteten Kulinarik und einer starken
                                                                                                                      Spitzenstellung“, urteilt der ehemalige Wis-
                                                                                                                      senschaftler. Als internationaler Lebensmittel-
                                                                                                                      hygieniker und ehemaliger Präsident des Bun-
                                                                                                                      desgesundheitsamtes genoss der Träger des
                                                                                                                      Großen Bundesverdienstkreuzes viel Aner-
                                                                                                                      kennung in der gesamten Gastgeber-Branche.
                                                                                                                      „Die ‚Berliner Meisterköche‘ sind eine liebens-
                                                                                                                      werte Geschichte, die inzwischen anscheinend
                                                                                                                      Nachahmer in mehreren Metropolen der Welt
                                                                                                                      gefunden hat.“
                                                                                               Foto: Berlin Partner

                                                                                                                                                                        Foto: privat

                                                                                                                                             Herbert Beltle, erster Berli-
der der Initiative „Über den Tellerrand kochen e. V.“, Christof Ellinghaus und Dr. Stefan Franzke                                            ner Meisterkoch 1997

       unsicher, ob die Idee mit der Auszeichnung von ‚Berliner                       Berliner Meisterkoch des Premieren-Jahrgangs 1997 war
       Meisterköchen‘ auch wirklich funktioniert, akzeptiert wird                     Herbert Beltle, der mit dem „Alten Zollhaus“ ein Berliner
       und den erhofften Anschub bringt, aber dann hatten wir für                     „Genussfachwerk“ etablierte, das ein gastronomischer
       Bedenken gar keine Zeit mehr. In der ersten Jury saßen be-                     Evergreen ist. „Das Presseecho in diesem ersten Jahr war
       reits Persönlichkeiten wie Heinz Horrmann, Thomas Platt,                       riesig, das ist gar nicht mit heute zu vergleichen“, erinnert
       Renate Peiler und Bernd Matthies.“ Schon im Herbst 1997                        sich der überzeugte Regionalist Herbert Beltle. Allein die
       wurden die ersten Berliner Meisterköche geehrt. „Im Hotel                      Veröffentlichungen in den Printmedien des Jahres 1997 zu
       InterContinental – Willy Weiland war Chef des Hauses – fand                    der damals gerade neu ausgelobten genussreichen Initiati-
       das dafür ausgerichtete Gala-Diner von Beginn an eine ku-                      ve füllen einen ganzen Ordner. Intern wurde viel diskutiert,
       linarische Heimat“, so Professor Großklaus, der seit vielen                    warum die Wahl nicht auf Siegfried Rockendorf fiel, aber:
       Jahren mit der Confrèrie de la Chaîne Berlin und Branden-                      Es kann nur einen geben! „Es ist ein Mosaikstein des Er-
       burg kulinarisch durchforstet hat. „Das Schöne war und ist                     folgs, ein großer und leuchtender“, urteilt der Meisterkoch
       die Harmonie in der Jury trotz der ganz unterschiedlichen in-                  der ersten Stunde, der im Jahr 2012 als „Gastronomischer
       dividuellen Geschmacksrichtungen und -favoriten.“ 15 Jahre                     Innovator“ nochmals geehrt wurde. Die beiden KPM-Teller

       hoga AKTIV · November 2015                                                                                                                                    Seite             5
Marke, Hochgenuss und Seismograf - "Suppe mit Sinn" BreNNpuNkt - DEHOGA Berlin
aktuell

    stehen im Billard-Zimmer des „Aigner am Gendarmen-               aus dem Ausland angezogen haben. Und die kochen freier,
    markt“.                                                          frischer, frecher denn je zuvor, mit eigener, selbstbewuss-
    Die Chronik der „Berliner Meisterköche“ liest sich wie das       ter Handschrift, in kleinen, eigenen Restaurants. Die Kate-
    Who‘s who der hauptstädtischen Köche-Elite. Klangvolle           gorie ‚Aufsteiger des Jahres‘ war mit 18 möglichen Kan-
    Namen wie Siegfried M. Rockendorf, Roel Lintermans und           didaten dementsprechend 2015 auch die längste auf der
    Tim Raue. Küchenchefs, die Entwicklungen anfachten und           ‚kürzeren‘ Vorschlagsliste. Abgestimmt wurde etwa über
    Restaurants groß machen. Berlin-Instanzen wie Kolja Klee-        Industry Standard, Dottir, Nobelhart & Schmutzig, Martha’s,
    berg, Matthias Buchholz, Michael Kempf und Weiterzieher          die Cordobar“, so der Jury-Chef Dr. Stefan Elfenbein.
    wie Ralf Zacherl und Bobby Bräuer. Was macht nun diesen          Apropos Jury. Die besteht aus 14 Mitgliedern, bestehend
    19. Jahrgang der „Berliner Meisterköche“ aus? Wir fragten        aus Berlins führenden Food-Journalisten und -Kennern.
    einen, der das ganz genau weiß: Dr. Stefan Elfenbein, Jour-      Was eigentlich geschieht in einer Patt-Situation? „Das
    nalist und Autor, seit 2012 Vorsitzender der Jury „Berliner      kommt vor“, berichtet Dr. Elfenbein. „Wir entscheiden aus-
    Meisterköche“.                                                   schließlich mit absoluter Mehrheit. In jedem anderen Fall –
                                                                     also auch in einer Patt-Situation – wird neu diskutiert und
    Der Jahrgang 2015                                                gewählt. Gerade das ist aber spannend: Die mitunter lang-
                                                                     wierige, aber immer leidenschaftliche Debatte über diesen
    „Wir als Jury folgen der Vision der Meisterköche-Gründer,        oder jenen Ort oder Kandidaten regt ja auch jeden einzelnen
    indem wir das Jahr über die kulinarischen Entwicklungen          von uns an, mit frischem Blick neu nachzudenken. Über die
    der Stadt sensibel beobachten. Pünktlich zur ersten Sitzung      Nominierten wird übrigens per Handzeichen abgestimmt,
    im neuen Jahresrhythmus tragen wir 14 dann zusammen,             die Wahl der ‚Sieger‘ erfolgt dann geheim per Stimmzettel,
    was uns positiv aufgefallen ist, wo Kreativität neu waltet       die in der laufenden Sitzung ausgewertet werden.“
    oder sich Gutes gesteigert hat. Das ist unsere Vorschlags-
    liste, die Basis für alles, auch für die 25 Nominierungen.       Die Initiatoren
    Noch vor 2, 3 Jahren standen meist um die 90 Vorschläge
    auf der Liste. Diesmal war die Vorschlagsliste deutlich kür-     Was die Besonderheit des diesjährigen Meisterköche-Jahr-
    zer – im letzten Jahr war das schon so. Neu ist aber auch,       gangs ausmacht, fragten wir auch kurz vor Veranstaltungs-
    dass Kunst, Können und Kreativität bei den Vorgeschla-           beginn Andrea Joras, Geschäftsführerin von Berlin Partner.
    genen dafür höher sind und auch in neue Richtungen ge-
    hen. Die 5 am Ende Ausgezeichneten offenbaren dann ge-           Was macht für Sie die Besonderheit des Meisterköche-
    nau, was den Jahrgang ausmacht.“ Und das wäre? „Um               Jahrgangs 2015 aus?
    den einzuordnen, möchte ich noch auf den 2014er Jahr-            Ich freue mich sehr, dass wir in diesem Jahr die erste Meis-
    gang eingehen. Im letzten Jahr zeigte sich, dass auch die        terköchin Berlins auszeichnen konnten. Die Jury lobt die
    Küchenteams der großen, internationalen Köche – der von          Küche Sonja Frühsammers als wahrhaft unverkennbar und
    Gagnaire, Pérez, Raurich – tatsächlich in Berlin angekom-        in der Hauptstadt einzigartig.
    men waren, auf einmal groß aufkochten. In diesem Jahr be-        Besonders bewegt mich der Gastronomische Innovator
    obachteten wir, dass gerade deren Erfolgsgeschichten eine        2015 Über den Tellerrand kochen e. V.: Das Food-Projekt
    neue Generation junger, kreativer Köchinnen und Köche oft        zeigt, dass Essen nicht nur Genuss ist, sondern dabei hel-

    Die Vorspeise kam vom „Hugo’s“-Team                                         Der Aufsteiger des Jahres in Aktion

    Schweinebäckchen made in Brandenburg    Die Meisterköchin tischt auf       Guten Appetit wünscht „Martha’s Restaurant“

6   Seite                                                                                            hoga AKTIV · November 2015
Marke, Hochgenuss und Seismograf - "Suppe mit Sinn" BreNNpuNkt - DEHOGA Berlin
aktuell

                                                                       Anziehungskraft unserer Stadt noch weiter: Gäste und Ta-
                                                                       lente strömen nach Berlin – für einen Urlaub oder zum Le-
                                                                       ben und Arbeiten.

                                                                       Was schätzen Ihre Partner-Unternehmen an der gehobe-
                                                                       nen Restaurantkultur Berlins?
                                                                       Berlin ist Gourmetstandort Nummer 1 in Deutschland – das
                                                                       Angebot reicht von angesagtem Street-Food bis zu geho-
                                                                       bener Küche: Insgesamt funkeln 20 Michelin-Sterne in der
                                                                       Hauptstadt, darunter zehn 1-Sterne-Restaurants und fünf
                                                                       Restaurants mit zwei Michelin-Sternen. Die Hauptstadt
                                                                       überragt sogar München (15 Sterne) und Hamburg (8 Ster-
                                                                       ne). Insgesamt stehen 1.500 Restaurants zur Wahl – da ist
                                                                       für jeden Gourmet etwas Passendes dabei.
Andrea Joras, Geschäftsführerin von Berlin Partner
                                                                       Das Gala-Diner
fen kann, Barrieren zu überwinden. Der Verein möchte ein
neues Miteinander zwischen Geflüchteten und Beheima-                   Die 400 geladenen Gäste des Gala-Diners der Berliner
teten schaffen – gemeinsam bereiten die Teilnehmer au-                 Meisterköche 2015 erlebten an diesem Abend einen Gau-
thentische Gerichte zu, essen, kommen ins Gespräch und                 menschmaus, wie es ihn in dieser Konstellation nur einmal
lernen die persönlichen Geschichten und Traditionen der                gibt. Sonja Frühsammer präsentierte wie die anderen prä-
Flüchtlinge kennen.                                                    mierten Köche jeweils einen Zwischen- und Hauptgang:
                                                                       Taube auf Blattspinat mit Thai Mango und Kokosnuss folgt
Woran machen Sie als Berlin-Partner-Netzwerk fest, dass                an diesem Abend auf Kabeljau mit Ochsenmaulvinaigret-
die gehobene Gastronomie ein wichtiger Wirtschaftsfak-                 te und Liebstöckelbohnen. Marco Giedow überzeugte mit
tor in der Hauptstadt ist?                                             Schweinebäckchen mit Buchenrauch, Pastinake und Quit-
Berlin ist eine der lebenswertesten Städte der Welt, die               te. Manuel Schmuck verwöhnte die Gäste mit Sous-vide-
viel Freiraum für Kreativität bietet. Auf junge Talente der            gegarter Rinderbrust mit Rote-Bete-Schwarzkümmel-Brot,
Gastro-Szene, die sich ausprobieren möchten, wirkt das                 gebratener Roter Bete, Rucola, eingelegter Steckrübe und
wie ein Magnet. Wie in kaum einer anderen Stadt kön-                   Misoschmand. Warmes Beef Tatar mit brauner Butter, Soja-
nen sie in der Küche nach Herzenslust experimentieren                  sauce, Pilzen und Röstzwiebeln entstammt den Kochküns-
und neue Konzepte erproben. Die Berliner Spitzengast-                  ten von Lukas Mraz. Zuvor startete das Diner – nach be-
ronomie wird daher auch immer internationaler: Gerichte                währter Tradition – mit einer Vorspeise vom Chefkoch des
von allen Kontinenten der Welt können in Berlin gekos-                 Restaurants „Hugos“ im InterContinental Hotel, Eberhard
tet werden, Sterneköche aus Europa, darunter aus Öster-                Lange. Die Preisträger erhielten von ihren Laudatoren in-
reich, Belgien und Spanien, kochen in Berlin. Im Umkehr-               dividuell angefertigte, handbemalte Teller der Königlichen
schluss verstärkt die herausragende Restaurantkultur die               Porzellan-Manufaktur.                                       Fotos: Bastian Fischer

Von der Donau an die Spree: Lukas Mraz               Startklar für den gesunden Appetit der 400 geladenen Dinergäste

hoga AKTIV · November 2015                                                                                                       Seite                      7
Marke, Hochgenuss und Seismograf - "Suppe mit Sinn" BreNNpuNkt - DEHOGA Berlin
aktuell

    Der Ausblick                                                              de auch im Format des Gala-Diners. Schon die Einrichtung
                                                                              von Kochinseln im Saal brachte Bewegung in das Genuss-
    In den 19 Jahren Initiative „Berliner Meisterköche“ haben                 Event. „Die Köche agieren nicht als anonyme Wesen in der
    sich auch immer wieder die Kategorien geändert, so wurde                  Küche, sondern kommen mit den Gästen ins Gespräch.
    im Jahr 2008 der erste „Gastronomische Innovator“ gekürt,                 Schließlich sind sie die Hauptpersonen des Abends“, so
    der Patissier und der Sommelier verschwanden von der Lis-                 Willy Weiland. „Es liegt im Charakter der Initiative ‚Berli-
    te. Warum? „Die Kategorien spiegeln Entwicklungen der ge-                 ner Meisterköche‘, die Stadt in ihrer Lebendigkeit und Viel-
    hobenen Restaurantkultur in der Hauptstadt wider: Berufs-                 falt widerzuspiegeln. Es ist ja gerade die kreative Szene, die
    gruppen oder Sparten, die Aufmerksamkeit und Beachtung                    unsere Metropole für Menschen aus aller Welt so attrak-
    verdienen. Wir versuchen Entwicklungen entgegenzuge-                      tiv macht. Berlin ist eine Marke und die ‚Berliner Meister-
    hen, brauchen aber gleichzeitig die Qualitätsdichte, um no-               köche‘ müssen fest mit dieser Marke verkoppelt sein.“
    minieren zu können“, erklärt Dr. Stefan Elfenbein, der auf der
    Meisterköche-Pressekonferenz im September den Wettbe-                     von Brigitte Menge
    werb als Hauptstadt-Seismografen bezeichnete – ein Gerät,
    das exakt Bodenbewegungen registriert. Was bewegt sich                       www.berlin-partner.de
    wo in der Gastronomie-Metropole? „Nach den großen, inter-                    www.berliner-meisterkoeche.de
    nationalen nun die freien, wilden Köche, aber auf einmal in
    anderen Stadtteilen. Neukölln boomt, auch Kreuzberg, Schö-
    neberg. Mitte und Charlottenburg waren diesmal ganz weit
                                                                               Preisträger „Berliner Meisterköche 2015“
    hinten. Dort war 2015 im Gegensatz zu früheren Jahren nur
    wenig vorgeschlagen, nur vereinzelt nominiert. Grund sind
                                                                               • Berliner Meisterkoch 2015: Sonja Frühsammer,
    gestiegene und teils unverschämt überteuerte Mieten. Auf
                                                                                  „Frühsammers Restaurant“
    Kreativität folgt Kommerz. Der Verlierer ist Berlin. Hierauf               • Brandenburger Meisterkoch 2015: Marco Giedow,
    aufmerksam zu machen, sehen wir, die Jury, auch als Teil un-                  „Ferienhof Spreewaldromantik“, Burg (Spreewald)
    serer Verantwortung, als Teil der Vision“, so der promovierte              • Aufsteiger des Jahres 2015: Manuel Schmuck,
    Politikwissenschaftler Stefan Elfenbein.                                      „MARTHA’S RESTAURANT“
    Mit dieser sensibilisierten Aufmerksamkeit wird die Initiati-              • Berliner Gastgeber 2015: Barbara Merll,
    ve der „Berliner Meisterköche“, die ja mit 19 Jahren längst                   „SKYKITCHEN Restaurant / Bar flavored by a.choice”,
    erwachsen geworden ist, das Aushängeschild „Genussme-                         andel’s Hotel Berlin (Maître)
    tropole Berlin“ pflegen, um im gleichen Takt mit der sich                  • Berliner Szenerestaurant 2015: CORDOBAR
    ständig verändernden Stadt oder gar noch ein bisschen flot-                • Gastronomischer Innovator 2015: Über den Tellerrand
    ter zu laufen. Potenzial sieht Willy Weiland, Präsident des                   kochen e. V.
    DEHOGA Berlin und von Beginn an Mitglied der Jury, gera-

                                                                                                                                                 Foto: Bastian Fischer

    Die Geschäftsführung von Berlin Partner, Andrea Joras und Dr. Stefan Franzke, und die Jury: Prof. Dr. Dr. Dieter Großklaus, Dr. Stefan Elfenbein
    (Vorsitzender), Rose Marie Donhauser, Jürger Schiller, Bernd Matthies, Nikolas Rechenberg, Heinz Horrmann, Eva-Maria Hilker, Manuela Blisse,
    Thomas Platt, Alexandra Kilian und Dr. Erwin Seitz

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                                                                                                                                         Foto: flocke2/pixelio.de
     H
              elfen ist angesichts des Zustroms von Flüchtlingen              positiv. Daher werden wir auch dieses Jahr im Zeitraum der
              nach Deutschland gerade ja in aller Munde. In al-               Aktion wieder daran teilnehmen und hoffen, die Spenden-
              ler Munde sind hoffentlich auch bald die wärmen-                einnahmen erneut erhöhen zu können.“ Auch das Restau-
     den Herbst- und Wintersuppen, die einen guten Zweck un-                  rant Reinhard‘s am Kurfürstendamm macht wieder mit, und
     terstützen. Helfen mit dem, was man am besten kann, so                   zwar zum dritten Mal. „Zustande kam es durch die aktive
     könnte man die Aktion „Suppe mit Sinn“ kurz umschrei-
     ben, in diesem Fall also Kochen. Gastronomen geben von
     jeder verkauften Suppe 1 Euro als Spende an die Berliner
     Tafel. Viele Betriebe machen bei dieser Aktion zum wie-
                                                                                  Die Aktion „Suppe mit Sinn“,
     derholten Mal mit. Das MANI Restaurant in der Torstraße                      findet vom 1. Dezember 2015
     verkaufte 2014 im Rahmen der Aktion 765 Suppen, für die
     jeweils 1 Euro an die Berliner Tafel ging. „Die ‚papaya res-                bis zum 29. Februar 2016 statt.
     taurants‘ unterstützten ‚Suppe mit Sinn‘ im letzten Jahr mit
     Spendeneinnahmen in Höhe von 1.910 Euro“, freut sich de-
     ren Chef Michael Näckel. „Im Jahr davor konnten wir einen                Anfrage von Herrn Karatas“, erinnert sich Mona Dressler.
     Betrag in Höhe von 1.026 Euro überweisen. Die Reaktion                   „Wir hatten 2013 ein sehr langes Gespräch und meine an-
     der Berliner und internationalen Gäste war durchweg sehr                 fänglichen Bedenken, unser soziales Gewissen zu einfach
                                                                              und zu schnell zu erleichtern, wurden von ihm schnell wi-
                                                                              derlegt. Tatsächlich, jeder Euro zählt! In diesem Jahr wer-
                                                                              den wir wieder eine Kartoffelsuppe für die Aktion für 10
                                                                              Euro verkaufen. Damit konnten wir im Winter 2013/14
                                                                              schon 900 Euro sammeln. Im Winter 2014/15 gab es Topi-
                                                                              nambursuppe, da kamen nur 500 Euro zusammen. Deshalb
                                                                              nehmen wir dieses Jahr wieder eine ‚einfache‘ Suppe und
                                                                              hoffen, wieder mehr Geld sammeln zu können.“
                                                                              Die Berliner Tafel unterstützt die an der Aktion teilnehmen-
                                                                              den Betriebe mit verschiedenen auch zweisprachigen Wer-
                                                                              bematerialien wie Flyern, Tischaufstellern, Plakaten und Lo-
      Die Berliner Tafel bittet Berliner Gastronomiebetriebe um Unter-
                                                                              gos, sodass die Aktion in den Betrieben sehr gut akzeptiert
      stützung bei der Winterhilfsaktion, da jeder Mensch im Winter eine      und an die Gäste bestens kommuniziert werden kann, so
      wärmende Suppe mag. Von jeder an Ihre Gäste verkauften „Suppe           Michael Näckel von den papaya restaurants, der auch Be-
      mit Sinn“ spenden Sie einen Euro an die Berliner Tafel. Aktionszeit-    zirksbeauftragter des DEHOGA Berlin für Friedrichshain-
      raum: 01.12.2015 bis 29.02.2016. Sie erhalten selbstverständlich eine   Kreuzberg ist.
      Spendenquittung.                                                        Die Idee zur Aktion „Suppe mit Sinn“, die vom 1. Dezem-
      Weitere Informationen sowie das Anmeldeformular finden Sie unter
                                                                              ber bis zum 29. Februar 2016 stattfindet, stammt aus der ös-
      www.berliner-tafel.de/suppemitsinn oder wenden Sie sich bitte an
                                                                              terreichischen Hauptstadt. Bei der jährlichen Winterhilfsakti-
      den Fundraiser Herrn Karatas unter: karatas@berliner-tafel.de
      Vielen Dank!                                                            on der Wiener Tafel widmen sozial engagierte Gastronomen
                                                                              eine Suppe auf ihrer Speisekarte der Wiener Tafel und füh-

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brennpunkt

ren für jede Portion 1 Euro an Österreichs älteste Tafel ab.

                                                                   Foto: Fanny Rothe Öffentlichkeitsarbeit Berliner Tafel e. V.
Mit 1 Euro versorgt die Wiener Tafel bis zu 10 Armutsbetrof-
fene mit Lebensmitteln – Lebensmittel, die andernfalls ver-
nichtet würden. Die Berliner Tafel ermöglicht etwa 125.000
Menschen – ein Drittel davon Kinder und Jugendliche – eine
Unterstützung mit monatlich 660 Tonnen gespendeten Wa-
ren, die bei großen Supermarktketten und kleinen Gemüse-
läden, direkt bei Herstellern oder bei Marktständen abgeholt
werden. Sie arbeitet ohne öffentliche Gelder und lebt auch
nicht von großen Einzelspenden, sondern von den vielen klei-
nen Spenden der Berliner. Sei es per Überweisung, per Ein-
wurf in die Spendenbüchse, durch die einfache Spende des
Leergut-Bons in die Pfandboxen im Supermarkt oder das Be-
stellen einer „Suppe mit Sinn“: Jeder Cent hilft. Daher ist die
„Suppe mit Sinn“ eine wunderbare Gelegenheit, das Ange-
nehme mit dem Nützlichen zu verbinden.

von Gerald Backhaus

   Sie wollen mitmachen bei „Suppe mit Sinn“?
Ob Gastronomie, Hotellerie oder Caterer – interessierte Betriebe
können sich bei der Berliner Tafel an Achim Karatas wenden unter
Tel. 030. 68815007 oder per                                        Achim Karatas (Berliner Tafel) und Mona Dressler (Reinhard‘s) bei der
   E-Mail: karatas@berliner-tafel.de                               Urkundenübergabe für Winter 2014/15 im September 2015

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Brennpunkt

     Gastronomische Trends und Konzepte
     Von Lifestyling über Zero-Waste bis zum Chill-Zonen-Faktor

     B
            erlin liegt im Trend, dass wissen wir
            nicht erst seit heute. Welche Trends
            können wir nun in der Gastronomie
     ausmachen? Was bedeutet eigentlich dieses
     Wort „Trend“? Wikipedia bezeichnet Markt-
     trends als eine voraussichtliche Entwicklung
     der Nachfrage, aber auch als Kreiseln und
     nach unten Rollen. Genauso wie wir es auch
     in der Gastronomie sehr gut beobachten kön-
     nen, entstehen Trends im engen Zusammen-
     hang mit der Nachfrage. Sie verschwinden
     teilweise wieder, können aber auch als neue
     Konzepte längere Jahre Bestand haben – ob
     nun als Nischen-Konzeption oder als trendige
     Ideenschmiede mit dem Hang zur Kompatibi-
     lität.

     Über Trends neue Gäste gewinnen

     Wer mit einem neuen Trend bzw. Konzept
     in die Gastronomie einsteigen will, hat nicht
     nur behördliche Hürden zu überwinden, son-
     dern sollte auch auf einem festen Finanzie-
     rungskonzept stehen. Da Banken gegenüber
     Gastro-Start-ups skeptisch sind, hat sich der
     Leaders Club Deutschland bereit erklärt, die-
     se mit Kapital und Know-how zu unterstüt-

                                                                                                            Foto: www.helenesouza.com/pixelio.de
     zen. Das nutzen viele NeugründerInnen und
     dadurch können viele Trend-Ideen umgesetzt
     werden.
     Systemgastronomen, wie unter anderem
     Viapiano oder Osteria, schaffen Identität. Der
     Konsument hat keine langen Entscheidungs-
     wege und kann Vertrauen aufbauen. Was
     aber ist mit den Gastronomen, die sich nicht
     so breit aufstellen können oder wollen? Sie
     versuchen, über Trends neue Gäste zu gewin-
     nen. Nachfolgend nun eine aktuelle Auswahl,
     die natürlich bei der Vielzahl der Angebo-                                   eine Konkurrenz zu den be-
     te keinen Anspruch auf Vollständig-                                              kannten Fast-Food-Ketten
     keit erhebt, erheben kann:                                                          dar. Die Berliner Cur-
     Fast Food im Gastronomie-Be-                                                          rywurst ist salonfä-
     trieb bedeutet unter ande-                                                              hig geworden und
     rem, dass Burger & Co., aber                                                            als Trend aus vie-
     auch die Berliner Currywurst,                                                           len Betrieben so-
     Einzug in die Restaurants ge-                                                           wie hochwertigen
     nommen haben. Aus frischem                                                             Events nicht mehr
     Fleisch hergestellte Burger mit                                                      wegzudenken.
                                                                      ixelio.de
     frischen Salaten und knackigen                   Foto: kn
                                                              ipser5/p                   Lifestyling Konzept
     Pommes frites stellen immer mehr                                                bedeutet, ich sehe, wie es

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Brennpunkt

gemacht wird. Ich möchte sehen, wie mein Essen frisch
zubereitet wird. Der „Do it yourself“-Trend, ausgelöst
durch den Vertrauensverlust gegenüber der Nahrungsmit-
telindustrie.
Food Pairing – weg von eingefahrenen Geschmacksmus-
tern, hin zu neuen Aroma-Paarungen.
Hybrid Food – durch Mixen, Mischen und Kreuzen gibt es
in unserer globalen Welt keine Grenzen mehr. Daraus resul-
tieren neben neuen Markenprodukten auch neue Konzep-
te in der Gastronomie wie zum Beispiel Supermärkte, in de-
nen man einkaufen, kochen und essen kann.
Cocina Novoandina – nach den skandinavischen Spitzen-
köchen sind nun die der südamerikanischen

                                                                                                                                                       Foto: Ketering GmbH
Anden mit ihrer „Cocina Novoandina“
im Kommen. Roher, in Limettensaft
marinierter Fisch gilt als das „Su-
shi der Anden“. Es wird meis-
tens mit Süßkartoffeln und ge-
röstetem Reis serviert.                                                                                         Streetfood ist die
New Gardening sind Restau-                                                                                 Verbindung von Es-
rants, die ihren eigenen Kräu-                                                                 sen, Genuss und Event. Diese
ter- und Gemüsegarten betrei-                                                                  Entwicklung begleitet inzwischen
ben.                                                                                          viele Event-Konzepte und wird vo-
Tee wird der „neue“ Coffee to                                                               raussichtlich den Begriff Fingerfood
go. Dieser Trend verbreitet sich                                                           ablösen. Serviert werden Burger, Pulled
schneller, als man denkt.                       Foto: Moni Sertel/pixelio.de            Pork, Sandwiches, lokale Gerichte, Thai-
Kaffee-Spezialitäten sind schon seit                                                 Food und vieles mehr. Im Vordergrund steht
einigen Jahren ein Trend und es gibt immer                                     nicht nur der „Service auf die Hand“, sondern be-
wieder neue und kreative Ideen.                                        sonders die frische Zubereitung vor den Augen der Gäste.
Edelfleisch – Verwendung von „anderen“ Fleischteilen Take-away und Home delivery take-away – der stärkste
und das Rückbesinnen auf vernachlässigte Verarbeitungs- Trend im Außer-Haus-Geschäft.
methoden, denn das ganze Tier soll verarbeitet werden, um Glutenfreie Gerichte und Menüs werden immer mehr
keinen Raubbau an der Umwelt zu betreiben.                             nachgefragt. Der Einzelhandel stellt sich genauso auf diese
Gasthausbrauereien und große Bierwirtschaften nach Tendenz ein wie so mancher Gastronom, um den Bedürf-
bayerischer Art sind ebenfalls schon seit längerer Zeit am nissen seiner Gäste gerecht zu werden.
Markt, allerdings entwickelt sich zunehmend
der Craft-Bier-Trend. Es gibt eine Vielzahl
von handwerklich (Craft) hergestellten Bie-
ren, auch die großen Brauer haben Craft-Edi-
tionen aufgelegt oder brauen alte, neue Spe-
zialitätenbiere.
Außengastronomie – nicht nur klimabedingt
verlagern immer mehr Betriebe ihren Ge-
schäftsbereich in den Außenbereich. Von der
Cocktailbar mit Chill-Zonen-Faktor bis hin zur
gehobenen Gastronomie mit weißen Tischde-
cken und allem Drum und Dran, das dazu ge-
hört. Dieser Trend ist nicht zu unterschätzen,
denn er ist weitaus mehr, als „nur“ draußen
zu sitzen: Er vermittelt den Gästen Berlins
auch das Flair unserer ganz besonderen Stadt.
                                                                                                                               Foto: Bastian Fischer

Dine and Dance – Nightlife-Trend Dinner-
clubs, wie zum Beispiel im historischen Post-
fuhramt. Sterne-Köche oder -Küchen sind
immer am Markt und nicht nur ein Trend,
sondern eine Gastronomie-Philosophie.

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Brennpunkt

                                    Vegetarische Restaurants sind nicht nur bei
                                    Vegetariern beliebt. Es gibt den Begriff Flexi-
                                    tarier, das sind Menschen, die einen Teilzeit-
                                    Vegetarismus bevorzugen, veganes oder ve-
                                    getarisches Food gerne einmal ausprobieren,
                                    ohne sich gleich konsequent vegan zu ernäh-
                                    ren. Strikte Verbote lassen Flexitarier nicht
                                    gelten, für sie steht der gesunde Genuss im

                                                                                                                                                                                  Foto: Mika Abey/pixelio.de
                                                              Vordergrund, sie ver-
                                                                  zichten meh-
Foto: Harald Schottner/pixelio.de

                                                                                                             „In Zeiten standardisierter
                                                                                                             Gastronomie-Konzepte ist
                                                                                                             Individualität gepaart mit
                                                                                                          persönlichem Gästekontakt ein
                                                                                                          wichtiger Eckpfeiler zum Erfolg!“

                                                                     Foto: Margot Kessler/pixelio.de
                                                                                                       Ressourcen zu beweisen. Wenn es um Nachhaltigkeit und
                                                                                                       auch neue Trends geht, stehen Qualität, Frische und Regi-
                                    rere Tage in der Woche auf Fleisch. „Soft Health“ ist die          onalität ganz oben.
                                    vegane und vegetarische Ernährung mit attraktivem Ge-
                                    müse sowie unter Berücksichtigung regionaler Aspekte.              Wer sich „öffnet“, kann selbst zum Trendsetter werden
                                    No-Waste- oder Zero-Waste-Restaurants – verschwin-
                                    de, Verschwendung! Ein Dauerthema unserer Branche ist              Die traditionelle Gastronomie sollte sich den neuen Ent-
                                    „Wie kann ich Kosten sparen?“. Bis zu 50 Prozent aller             wicklungen gegenüber nicht verschließen, sondern mit in-
                                    Lebensmittel werden durch Verschwendung und Verderb                novativen Ideen und dem Schaffen einer eigenen Identität
                                    weggeworfen. Große Portionen, bis zum Schluss aufgefüll-           eine positive Zukunft gestalten. In Zeiten standardisierter
                                    te Büffets, knapp über dem Mindesthaltbarkeitsdatum in             Gastronomie-Konzepte ist Individualität gepaart mit persön-
                                    der Mülltonne landende Lebensmittel und vieles mehr. Ein           lichem Gästekontakt ein wichtige Eckpfeiler zum Erfolg!
                                    Großteil der Verschwendung ist dem Konsumverhalten ge-             Wie wird sich die Gastronomie in den nächsten Jahren ent-
                                    schuldet. Echte Nachhaltigkeit, die nur durch das Reduzie-         wickeln, um den Gästewünschen gerecht zu werden? Wer-
                                    ren von Verschwendung erzielt wird, liegt dem Konzept die-         den uns in dieser schnelllebigen Zeit die heutigen Trends
                                    ses Restaurant-Trends zugrunde.                                    und traditionellen Konzepte begleiten? Welche Entwicklun-
                                    Nachhaltigkeit und das Umweltbewusstsein eines jeden               gen wird unsere Branche erleben? Werden neue Berufsbil-
                                    Gastes und auch Gastronomen sind ein Trend, wenn nicht             der entstehen oder werden die bisherigen eine Renaissance
                                    sogar der wichtigste Trend, um Verant-                             erleben? Professor Dr. Christian Buer von der Hochschu-
                                    wortung gegenüber den                                              le Heilbronn meint: „Zukunft-Trends können Hybridmodelle
                                                                                                       sein, denn wir müssen den neuen Gästewünschen gerecht
                                                                                                             werden. Der Gast will flexibel bleiben, denn er möch-
                                                                                                                te nicht immer heute entscheiden, was er morgen
                                                                                                                tut.“ Jeder Gastronom muss für seinen Betrieb ent-
                                                                                                                        scheiden, wohin seine gastronomische Rei-
                                                                                                                             se geht. Er sollte stets flexibel sein,
                                                                                                                              um rechtzeitig auf beachtenswerte
                                                                                                                               Trends und Entwicklungen angemes-
                                                                                                                               sen reagieren zu können. Wer sich
                                                                                                                              als Gastronom „öffnet“, kann sogar
                                                                                                                              selbst zum Trendsetter werden!
                                                                                                                       Foto: Mika Abey/pixelio.de

                                                                                                                                                    von Klaus-Dieter Richter

                                                                                                                                                          hoga AKTIV · November 2015
wir in berlin

                                                                                                                          Foto: visitBerlin
     Veranstaltungsplaner inszenierten Berlin-Ausstellung
     „con|temporary Weekend“ vom 9. bis zum 11. Oktober in Berlin

     E
             rstmals hat das visitBerlin Berlin Convention Office   Die „Green Berlin“ Tour präsentierte die nachhaltige und
             vom 9. bis zum 11. Oktober Veranstaltungsorganisa-     ökologische Seite der Hauptstadt, bei „Berlin Food“ lern-
             toren aus Deutschland zum „con|temporary Week-         ten die Teilnehmer kulinarische Trends unter anderem auf
     end“ in die Hauptstadt geladen. Höhepunkt des Wochen-          Street-Food-Märkten kennen.
     endes: Die Teilnehmer entwarfen eine eigene temporäre
     Berlin-Ausstellung, den „con|temporary showroom“.              „con|temporary showroom“-Teilnehmer präsentierten
     „In den vergangenen neun Jahren haben wir Berlin mit der       Berlin-Ausstellung
     Deutschland Roadshow in andere Städte gebracht. Zum
     10. Jubiläum haben wir Veranstaltungsplaner erstmals nach      Während der Touren haben die Teilnehmer typische Ber-
     Berlin geladen“, sagt Heike Mahmoud, Director Conven-          lin-Objekte zusammengetragen, die sie anschließend in ei-
     tions des Berlin Convention Office von visitBerlin. „Hier      ner temporären Ausstellung, dem „con|temporary show-
     konnten sich unsere Gäste für ihr nächstes Event von den       room“, arrangierten. Die Berlin-Ausstellung wurde auf
     vielfältigen Möglichkeiten Berlins inspirieren lassen.“        einer Vernissage am zweiten Abend des Wochenendes al-
     Insgesamt sind drei „con|temporary Weekends“ ge-               len Teilnehmern und Partnern des „con|temporary Week-
     plant. Zwei weitere FamTrips werden im Frühjahr 2016           end“ präsentiert. Das „con|temporary Weekend“ wurde
     stattfinden.                                                   mit stadtweiten Partnern – darunter Hotellerie, Locations
     Das Programm umfasste neben Networking-Veranstaltun-           und Servicepartner – veranstaltet.
     gen ebenfalls vier Touren zur Auswahl: „Green Berlin“,
     „Berlin Luxury“, „Berlin Food“ und „Berlin Art & Design“.        experience.visitBerlin.de

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wir in berlin

Festival of Lights –
Ein Highlight im Oktober
2015 ist das Internationale Jahr des Lichts und der lichtbasierten Technologien. Dazu erstrahlte die Hauptstadt im Rah-
men des Festival of Lights bereits zum elften Mal in besonderem Licht. Dieses Spektakel zog wieder viele Besucher in die
Stadt und davon profitierte auch die Berliner Hotellerie.

Der Herbst zeigte sich bis zur Mitte des Monats eher von seiner rauen Seite. Kühle Temperaturen und viel Regen konn-
ten jedoch scheinbar niemanden davon abhalten, sich in der Zeit vom 9. bis zum 18. Oktober allabendlich die kunst-
voll beleuchteten Wahrzeichen der
Stadt anzusehen. Nicht nur für die
Veranstalter, auch für die Hotellerie                          Hotel-Performance zum Festival of Lights 2015 /2014*
war dieses Festival of Lights ein ech-
ter Erfolg. Der RevPar konnte im Ver-                   Occupancy in %           Average Daily Rate in Euro            RevPar in Euro
                                                   2015 2014    Var. Var. %     2015 2014      Var. Var. %       2015 2014      Var. Var. %
gleich zum vergangenen Jahr um fast
5 Prozent gesteigert werden, denn        Berlin    87,6% 85,8%     1,8 2,1%       97,7  95,2      2,5   2,6%      85,6   81,7     3,9  4,8%
                                         Berlin 3* 90,4% 88,7%     1,7 1,9%       70,1  66,7      3,4   5,1%      63,4   59,2     4,2  7,1%
sowohl die Belegung (+ 2,1%) als         Berlin 4* 86,7% 84,9%     1,8 2,1%       88,0  85,1      2,9   3,4%      76,3   72,2     4,0  5,6%
auch die Rate (+ 2,6%) haben merk-       Berlin 5* 87,9% 87,1%     0,8 0,9%      159,0 160,7     -1,7 -1,1%      139,8 140,0     -0,2 -0,1%

lich zugelegt.

Besonders stark hat sich die 3-Sterne-Hotellerie gezeigt. Dank einer beachtlichen Ratensteigerung um 5 Prozent konn-
ten die Häuser ihren RevPar um stolze 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr anheben, denn auch die Belegung stieg um
knapp 2 Prozent. Leicht hinter den Ergebnissen des letzten Festival of Lights blieben die 5-Sterne-Häuser der Stadt zurück.
Sie konnten die Durchschnittsrate des vergangenen Jahres nicht halten und die Belegung nur leicht steigern, sodass der
RevPar am Ende um 0,1 Prozent unter dem des Vorjahres lag.

  DEHOGA Berlin angeschlos­sene Unternehmen können sich immer tagesaktuelle Auswertungen von der Verbands-Website downloaden:
  www.dehoga-berlin.de/daten-a-fakten/cityreport
  Fairmas GmbH, Sachsendamm 6, 10829 Berlin, Tel.: 030. 3229405-20, Fax: 030. 3229405-21
  E-Mail: office@fairmas.com   www.fairmas.com

hoga AKTIV · November 2015                                                                                                           Seite    17
wir in berlin

     Dönerproduktion 2.0
     BAHA eröffnet neue Produktionsstätte

                                                                                                                                         Fotos: Peter-Paul Weiler, Berlin Event Foto
     BAHA-Eröffnungszeremonie mit Senatorin Kolat

     E
           s gibt tatsächlich wenige Gerichte, die internationa-        Die von Hasan Babur Anfang der Neunzigerjahre gegründe-
           len Ruhm genießen und eine starke Verbindung zu              te BAHA ist einer der bekanntesten Akteure im Berliner Dö-
           Berlin haben. Der mit den türkischen Einwanderern            nermarkt. Viele Berliner Imbisse mit den mittlerweile üb-
     nach Berlin immigrierte Döner Kebap ist ohne Zweifel das           lichen Kundenschlangen werden von BAHA bedient. Der
     derzeit erfolgreichste Fastfood aus der Hauptstadt.                Familienbetrieb, der bisher in einer Produktionsstätte in Fal-
                                                                        kensee untergebracht war, arbeitete seit Langem an der
     Döner-Hauptstadt Berlin                                            Kapazitätsgrenze und die örtlichen Ausbaumöglichkeiten
                                                                        waren ebenfalls bereits erschöpft.
     Die Beziehung zu Berlin wird auch durch einige Legenden            Mit dem Einstieg der nächsten Generation im Betrieb kam
     gepflegt, wonach mal der eine, mal der andere Berliner Im-         auch der Wunsch nach einer neuen Perspektive. Das Ergeb-
     bissbetreiber auf die Idee kam, den in der Türkei bis da-          nis dieser Entwicklung lässt sich am Saatwinkler Damm in
     hin auf dem Teller servierten Döner im Brot anzubieten. Es         zentraler Lage beobachten. Ein imposanter Neubau mit über
     ist unbestritten, dass der heute bekannte Döner Kebap im           2.000 Quadratmetern Produktionsfläche und angeschlosse-
     Brot seinen Ursprung in Berlin hatte, weswegen auch viele          ner Verwaltung bietet über 60 Mitarbeitern Platz und ermög-
     Buden im Ausland den Döner als deutsche Spezialität ver-           licht eine Produktionskapazität von 70 Tonnen pro Tag.
     markten.Berlin gilt mit über 1.000 Läden aber auch als Dö-         Es ist bereits erkennbar, dass die Entwicklung der Döner-In-
     ner-Hauptstadt. 250 Betriebe der deutschen Döner-Indus-            dustrie dynamisch weitergeht und das Bild von Berlin mit-
     trie beliefern nach Angaben des Vereins ATDiD sogar 80             prägen wird.
     Prozent des EU-Markts. 600
     Tonnen Fleisch stecken sie                                                            von Burhan Gözüakça
     dafür pro Tag auf die Spieße.
                                                                                              www.baha-food.de
     BAHA baut neu

     Die Produktionsbetriebe der
     ersten Stunde passen sich
     auch den Marktbedürfnis-
     sen immer mehr an. So ent-
     stehen neue hochmoderne
     Betriebe, die nach EU-Nor-
     men gebaut werden und
     sich auf den weltweiten Ver-
     trieb von Dönerspießen kon-
     zentrieren.                      Muhammed Babur, Hasan Babur und Ali Babur v. l. n. r. Der Neubau am Saatwinkler Damm

18   Seite                                                                                              hoga AKTIV · November 2015
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Welche Kündigungsfrist gilt? – Neues zum Günstigkeitsvergleich

N
          achdem das Arbeitsverhältnis über 20 Jahre bestand,   Mindestfristen, welche ausnahmslos einzuhalten seien, so-
          vereinbarten die Parteien eine Kündigungsfrist von    dass für den Günstigkeitsvergleich nicht – wie bisher in der
          6 Monaten zum 30. Juni oder 31. Dezember eines        Praxis üblich – auf den Zeitpunkt des Ausspruchs der Kündi-
Jahres. Im Dezember 2012 kündigte die Arbeitgeberin das         gung abgestellt werden darf. Spätestens mit Eintritt des Ar-
Arbeitsverhältnis ordentlich zum 30. Juni 2013. Die Klägerin    beitnehmers in die jeweilige „Stufe“ des § 622 Abs. 2 BGB
vertrat die Ansicht, dass die gesetzliche Kündigungsfrist von   müsse feststehen, welche Regelung die günstigere sei. § 622
7 Monaten gemäß § 622 Abs. 2 S. 1 Nr. 7 BGB einzuhalten ist     Abs. 5 S. 3 BGB lasse zudem nur Vereinbarungen hinsichtlich
und die Kündigung nur zum 31. Juli 2013 wirkt.                  einer „längeren“, nicht jedoch eine „im konkreten Fall länge-
Das BAG entschied am 29. Januar 2015 (2 AZR 280/14), dass       re“ Frist zu.
die Frist von 7 Monaten Anwendung findet. Ob die arbeitsver-    Demnach ist eine arbeitsvertragliche Kündigungsfrist selbst
tragliche oder die gesetzliche Kündigungsfrist anwendbar ist,   dann unbeachtlich, wenn sie im Verlaufe eines Jahres für den
richte sich nach einem Günstigkeitsvergleich. Die arbeitsver-   Arbeitnehmer – so wie im konkreten Fall – „nur“ meistens den
tragliche Kündigungsfrist könne sich jedoch gegen die gesetz-   besseren Schutz bietet. Die gesetzlichen Regelungen haben
liche nur durchsetzen, wenn sie zu jedem Zeitpunkt im Jahr      dann, da § 622 Abs. 5 S. 3 BGB ausschließlich längere Fristen
günstiger ist als die gesetzliche Frist. § 622 BGB bestimme     zulässt, Vorrang.

Dr. Thomas Barthel		             Khayreddin Karboul
Rechtsanwalt			Rechtsanwalt
Fachanwalt für Arbeitsrecht		    Tel.: +49-30-264 71- 334
Tel: +49-30-26471-343		          E-Mail: Khayreddin.Karboul@bblaw.com
E-Mail: Thomas.Barthel@bblaw.com
wir in berlin

     Club mit Visionen
     Trainer, Spieler und Mitarbeiter als Teil des Projekts

     G
             roße Erfolge stehen oft vor großen
             Fragen und ziehen Veränderungen
             nach sich. Der Sommer ‘15 brachte
     einschneidende Umbrüche im Team der BR
     Volleys mit sich: Trainer Mark Lebedew been-
     dete sein Amt nach 5 Jahren und auch Füh-
     rungsspieler wie Kapitän Scott Touzinsky so-
     wie Urgesteine wie Aleksandar Spirovs­       ki
     entschieden sich dafür, neue Wege zu ge-
     hen. Aber nicht nur in der Mannschaft, auch
     im Management stellte man sich grundlegen-
     de Fragen: Was kommt jetzt? Wie kann die            4 Säulen:                                Meistertitel soll zurück in die Hauptstadt ge-
     Erfolgsgeschichte der letzten Jahre fortge-                                                  holt werden, vor allem wollen sich die Berli-
     schrieben werden? Und wie kann man für Zu-        „Sportlicher                               ner auch in der europäischen Spitze etablie-
     schauer, Sponsoren und Medien interessant            Erfolg“,                                ren und innerhalb von 3 Jahren die Runde der
     bleiben, noch interessanter werden?                                                          besten 6 Clubs der Champions League errei-
     Aus diesen Überlegungen heraus wurde eine         „Marke und                                 chen.
     neue Vision und Strategie mit dem Titel „BR       Fanerlebnis“,
     Volleys 2020“ erarbeitet, mit der sich der Ver-                                              Berlin eine der interessantesten Adressen
     ein große Ziele setzt. Inhaltliche Schwerpunk-      „Medien­
     te bilden die 4 Säulen „Sportlicher Erfolg“,        präsenz“                                 Ein ambitioniertes Vorhaben, das ein star-
     „Marke und Fanerlebnis“, „Medienpräsenz“                                                     kes Team erfordert: Zu bekannten Gesich-
     und „Vertriebsstruktur“. Volleyball soll weiter        und                                   tern wie Robert Kromm, Paul Carroll und To-
     an Bekanntheit gewinnen, die durchschnitt-         „Vertriebs­                               mas Kmet, die maßgeblich an den Erfolgen
     liche Zuschauerzahl auf 5.500 bis 6.000 pro                                                  der letzten Jahre beteiligt waren und die Ver-
     Spiel gesteigert werden. Zentral sind hier-         struktur“                                einsphilosophie nun in die neue Ära transpor-
     für die sportlichen Leistungen: Nicht nur der                                                tieren sollen, gesellen sich internationale Top-
                                                                                                  spieler wie Paul Lotman und Nicolas Le Goff,
                                                                                                  die sich darauf freuen, an der Entwicklung in
                                                                                                  Berlin teilzuhaben. Neuer Chefcoach ist der Ita-
                                                                   Foto: Eckhard Herfet, Berlin

                                                                                                  liener Roberto Serniotti, der bei verschiedenen
                                                                                                  europäischen Spitzenclubs viel Erfahrung ge-
                                                                                                  sammelt hat. „Im internationalen Volleyball ist
                                                                                                  Berlin eine der interessantesten Adressen, die
                                                                                                  Entwicklung des Vereins in den letzten Jahren
                                                                                                  ist beeindruckend. Nun muss ein neues Team
                                                                                                  mit neuer Seele entwickelt werden, ich freue
                                                                                                  mich auf diese Aufgabe“, so der Trainer. Mana-
                                                                                                  ger Kaweh Niroomand betont: „Uns ist wich-
                                                                                                  tig, dass wir als Team eine gemeinsame Visi-
                                                                                                  on verfolgen. Der Trainer, die Spieler und alle
                                                                                                  Mitarbeiter sollen sich als Teil unseres Projekts
                                                                                                  fühlen, denn das hat uns in den letzten Jahren
                                                                                                  stark gemacht.“ Der BR Volleys-Visionär blickt
                                                                                                  der neuen Saison voller Zuversicht entgegen:
                                                                                                  „Ich bin davon überzeugt, dass uns auch in Zu-
                                                                                                  kunft Großartiges erwartet.“

                                                                                                    www.br-volleys.de

20   Seite                                                                                                        hoga AKTIV · November 2015
AUTOS MIT

                                                                                                  YIPPIE
                                                         Foto: Bar Convent 2015/Gili Shani
                                                                                                                                         GARANTIE

Bar Convent Berlin 2015
Messeformat made in Berlin
auf Weltreise
                                                                                             MEHR FÜR SIE, IHR

                                                                                                                                                                            Gestaltung: www.kross-werbeagentur.de
                                                                                             UNTERNEHMEN UND
V
       or acht Jahren fand der erste „Bar Convent Berlin“
       in der „Arena“ an der Spree statt. Was damals als
       „Boutique-Event“ die Erzeugnisse einiger ausge-
wählter Spirituosenhersteller versammelte, ist 2015 längst
                                                                                             IHRE MITARBEITER.
zu einer der größten Messen seiner Art für die Getränke-                                     CarConcept 33 bietet exklusiv für DEHOGA-Mitglieder Neuwagen zu sensationell
branche geworden. 270 Aussteller, nochmal 100 mehr als                                       günstigen Konditionen zum Kauf oder Leasing eines Privatwagens oder Firmen-
im Vorjahr, präsentierten am 6. und 7. Oktober über 11.000                                   fahrzeuge. CC 33 bündelt die Nachfrage und handelt günstige Konditionen aus.
                                                                                             Zusätzlich kann durch die Werbenutzung des Fahrzeuges eine monatliche Ver-
Fachbesuchern ihre Produkte. Darunter viele spannende                                        gütung die Kosten weiter senken. Je größer die CarConcept 33-Gemeinschaft
Innovationen, zum Beispiel „Birds Weissbrand“ aus Ham-                                       wird, umso höher können die Werbezuschüsse sein.
burg, eine Mischung aus Obst- und Weinbrand, die mit To-
nic Water gemixt eine attraktive Alternative zum klassischen
Gin Tonic darstellt. Oder der „Amanero“ der Brennerfamilie                                        bis        RABATTE DURCH GROSSABNEHMER-
Schnitzer aus dem Chiemgau, der u. a. mit einer Kaffee-In-                                        35 %       RAHMENVERTRÄGE FÜR
fusion und Artischocken hergestellt wird. Das Berliner Un-                                                   DIE COMMUNITY DER DEHOGA
ternehmen Belsazar stellte sein fünftes Vermouth-Produkt,
den „Vintage Rosé“, mit fünf Jahre gelagerten Weinen aus                                          bis        HÖHERE RABATTE FÜR NUTZFAHR-
dem Markgräflerland und vom Kaiserstuhl vor.
                                                                                                 38 %        ZEUGE UND SONDERFAHRZEUGE
Nächstes Jahr geht die Berliner Messe ins Ausland
                                                                                                  MEHR RABATTE DURCH
30 Länder, darunter das diesjährige Partnerland Brasili-                                          WERBESPONSORING
en, waren auf dem „BCB“ vertreten. So auch Japan, das
                                                                                                  FREIE HÄNDLERWAHL
an einem eigenen Stand edlen Shochu aus der Präfektur                                                                                          rabatteiv für
Kagoshima vorstellte. Peru, Mexiko, die USA und Indien:                                           SERVICE VORORT                               exklus
Aus allen Richtungen der Welt kamen nicht nur die Produk-
te, sondern auch die Messegäste – fast die Hälfte reiste                                          FLOTTENSERVICE                                      EDER
aus dem Ausland an. 2016 sind Barmessen unter der „Bar                                                                                          MITGLI
Convent“-Flagge im Ausland geplant, unter anderem ist
China im Gespräch. Ein Messeformat made in Berlin, das                                       infohotline 030-887
                                                                                                             887 297 68
in die Welt geht!
                                                                                             www.carconcept33.de
  Mehr Eindrücke vom Bar Convent Berlin auf dem Blog
von Jan-Peter Wulf:
                                                                                             carconcept 33 GmbH, Knesebeckstraße 32, 10623 Berlin, Tel. 030-88 62 97 32
  www.nomyblog.de

hoga AKTIV · November 2015
Märkte und Produkte

     Was erwartet der Gast von morgen?
     Immer mehr Verbraucher reservieren Hotelzimmer und Restaurant-Tische online – und

     zahlen im Anschluss bargeldlos. Das bringt neue Möglichkeiten zur Kundenbindung

     W
                ollen Konsumenten spontan aus-
                wärts essen oder eine Übernach-
                tung buchen, greifen sie gerne auf
     die schnellste Möglichkeit zurück: Sie su-
     chen online, reservieren per Smartphone –
     bestellen sogar schon ein Menü – und zahlen
     lediglich per Klick. Was einfach klingt, stellt
     so manches Unternehmen vor Herausforde-
     rungen.
     So nutzten vergangenes Jahr bereits über
     30 Prozent der Deutschen das Smartphone
     für Restaurant-Reservierungen und manche
     Lokale stellen schon heute eine direkte Ver-
     bindung zwischen Gast und Küche via Tab-
     let-PC her. Auch die beliebten Papier-Stem-

Die Digitalisierung schreitet voran
 und auch das Gastronomie- und
  Hotellerie-Gewerbe sollte sich
 anpassen und weiterentwickeln.

     pelkarten, mit denen Stammkunden ihre
     Treuepunkte sammeln, werden zunehmend
     mobil auf Smartphone-Apps verfügbar ge-
     macht. So schlagen zum Beispiel QR-Codes
     eine Brücke zwischen Online- und Offlinewel-
     ten. Das zeigt: Die Digitalisierung schreitet
     voran und auch das Gastronomie- und Hotel-        card. Mit „accept by Wirecard“ stellt das Un-
     lerie-Gewerbe sollte sich anpassen und wei-       ternehmen ein kostengünstiges, mobiles Kar-
     terentwickeln.                                    tenlesegerät bereit, welches ein Smartphone
                                                       oder Tablet in Sekundenschnelle in eine Kas-
     Mobile und bargeldlose Zahlungen                  se verwandelt. So können bargeldlose Zahlun-
                                                       gen akzeptiert werden. Ebenso können Gas-
     Denn Fakt ist: Immer mehr Gäste haben den         tronomen und Hoteliers in Zusammenarbeit
     Anspruch, ohne Bargeld zahlen zu können.          mit Wirecard QR-Codes als Zahlungsmittel
     Unternehmen sollten ihren Kunden somit die        einbinden und elektronische Gutscheinkarten
     größtmögliche Flexibilität bei der Bezahlung      herausgeben. Sie bieten einen echten Mehr-
     bieten und durch passgenaue Angebote Erst-        wert zur Kundenbindung und helfen dabei, die
     käufer zu Stammkunden machen. Mobile Zah-         Wünsche der Kunden in vollem Umfang zu er-
     lungen akzeptieren und Kundenbindungs-Pro-        füllen.
     gramme integrieren – das bietet der Spezialist
     für den elektronischen Zahlungsverkehr Wire-        www.wirecard.de

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WAS KÖNNEN
                                    WIR FÜR SIE TUN?

          LEHNEN SIE SICH ZURÜCK,
                 WIR MACHEN DAS FÜR SIE!

          Unser Komplettservice umfasst:

          Leasingsystem
            Unsere textile Vollversorgung nach Ihren individuellen Wünschen.
          Hoteleigene Wäsche
            Wir waschen Ihre Wäsche schonend nach höchsten Qualitätsstandards.
          Mitarbeitergarderobe
            Vom Designeranzug bis zur Kochjacke – wir reinigen die Kleidung Ihres Personals,
            egal ob hoteleigen oder geleast.
          Gästewäsche
            Wenn Ihre Gäste mal privat etwas zu waschen haben.
            Wir machen´s – morgens geholt, abends gebracht.
          Mietwäsche
            Nutzen Sie unser Wäschelager zur flexiblen Überbrückung kurzfristen Bedarfs.
          Textilhandel
            Natürlich können Sie bei uns auch sämtliche Hoteltextilien kaufen,
            vom Teppichboden bis zur Serviette.
          … und noch vieles mehr!

Sie haben darüber hinausgehende Wünsche an textilen Dienstleistungen?
Kein Problem! Sprechen Sie uns an, wir helfen Ihnen gerne!
Tel.: +49 (0)30 3116290 – 20 | Fax: +49 (0)30 3116290 – 30
www.fliegel-textilservice.de | info@fliegel-textilservice.de
Märkte und Produkte

     Gefahr: Cyber-Kriminalität
     Wie man sich am besten davor schützt

                                                                      Stefan Gogolin, Leiter der Firmenkundenabteilung
                                                                      der Assekuranz Stahl GmbH

                                                                      Schadprogrammvarianten übersteigt Schät-
                                                                      zungen zufolge die 250-Millionen-Marke. Und
                                                                      täglich kommen über 300.000 Varianten dazu.
                                                                      Im Rahmen einer repräsentativen Umfrage
                                                                      von mittelständischen Unternehmen kam die
                                                                      Hiscox Versicherung zu dem Ergebnis, dass
                                                                      knapp 30 % der Unternehmen bereits Opfer
                                                                      eines Hackerangriffs wurden, teilweise sogar

                      S
                             tefan Gogolin ist Leiter der Firmen-     mehrfach. Sie sehen, der Hackerangriff auf
                             kundenabteilung der Assekuranz Stahl     den Bundestag ist zwar der prominenteste,
                             GmbH, eines Versicherungsmaklers spe-    aber durchaus kein Einzelfall, es ist eher die
                      zialisiert auf Hotel- und Gastronomiegewerbe.   Regel. Und das gilt auch für das Hotel- und
                      Mit seiner 25 jährigen Berufserfahrung kennt    Gastronomiegewerbe.
                      er die Risiken der Branche sehr genau.

                                                                      Gibt es Unternehmen, die besonders gefähr-
                      Für wie groß erachten Sie das aktuelle Ge-      det sind?
                      fährdungspotential durch Cyber-Kriminali-
                      tät für das Hotel- und Gastronomiegewerbe?      Grundsätzlich kann jedes Unternehmen, un-
                                                                      abhängig von Größe und Geschäftsfeld, Op-
                      Gogolin: Das ist sehr groß! Nach dem La-        fer von Cyber-Kriminalität werden. Besonders
                      gebericht des Bundesamtes für Sicherheit in     im Fokus der Hacker stehen jedoch Unterneh-
                      der Informationstechnik von 2014 ist der An-    men, die ein hohes technisches, besonders
                      teil von E-Mails mit Schadsoftware um 36 %      schützenswertes Know-how haben, wie z. B.
                      gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Ungefähr       der Maschinenbau, und solche Unternehmen,
                      eine Million Infektionen mit derartiger Soft-   die viel mit sensiblen Kundendaten umge-
                      ware sind monatlich in Deutschland zu ver-      hen, wie Kreditkarten- und Bankdaten. Dazu
                      zeichnen. Die Gesamtzahl der PC-basierten       zählen natürlich gerade auch Hotel- und Gas-

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