Martinsfeuer - Pfarrei St. Martin Idsteiner Land

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Martinsfeuer - Pfarrei St. Martin Idsteiner Land
martinsfeuer
                                                       PFINGSTEN 2021

                                            Katholische
                                                    Katholische
                                            Katholische   Pfarrei
                                                          Pfarrei Pfarrei
                                      Katholische
                                        St.         Pfarrei
                                                St. Idsteiner
                                        St. Martin
                                            Martin   Martin Idsteiner
                                                    Idsteiner Land Land
                                                              Land
                                  St. Martin Idsteiner Land

Freude
                                                             In dieser Ausgabe:

                                                       Woran hast du Freude? S. 5

                                                         Freude am Pilgern        S. 9

                                                  Freude, die jeder sehen kann S. 14

www.katholisch-idsteinerland.de                                martinsfeuer PFINGSTEN 2021 | 1
Martinsfeuer - Pfarrei St. Martin Idsteiner Land
EDITORIAL

                                                                       Liebe Leserinnen
                                                           W      elche Leichtigkeit, welche Freude …
                                                                  hunderte Luftballons in allen Farben
                                                           steigen vor einem Kirchturm in den tiefblau-
                                                           en Sommerhimmel auf … was mag das für
                                                           ein fröhliches Fest auf unserem Titelbild sein?
                                                           Ob es eine Hochzeit, eine Kindtaufe oder aber
                                                           ein Pfarrfest sein könnte? Ich stelle mir viele
                                                           fröhliche Menschen, klein und groß vor, die
                                                           den vielen bunten Ballons nachschauen bis
                                                           sie ganz im Himmel verschwinden. Um dann
                                                           weiter zu feiern: mit Musik, mit Tanz und Un-
                                                           beschwertheit. Es sind Menschen, die einen
                                                           Grund zur Freude haben, weil sie ein Fest fei-
                                                           ern, das den Ursprung in unserem Glauben
                                                           hat. Ein Ja zueinander, ein Miteinander im
                                                           Glauben und mit Gott ist ein Grund zum Fei-
                                                           ern, ein Grund zur Freude! Was löst bei Ihnen
                                                           Freude aus? Ich freue mich, wenn die Mag-
                                                           nolie vor unserem Haus zum Leben erwacht
                                                           und ihre üppige Blütenpracht neu entfaltet.
                                                           Diese Ausgabe des Martinsfeuers bietet vie-
                                                           le Möglichkeiten, worüber Menschen sich
                                                           freuen können:
                                                            Erleben Sie mit Impulsfragen Pfingsten
                                                           neu (S. 3).
                                                            Von der allgemeinen Freude, die anste-
                                                           ckend sein kann, erzählen Frau Herty (S. 4)
                                                           und die Statements (S. 5).
                                                            Freude an der Schöpfung (S. 13) oder

                                                                                                             Titelfoto: Bruno/Germany auf Pixabay | Foto links: Gerd Altmann/Pixabay.com | Text: © Sr. Cosima Kiesner CJ
                                                           was Pilgern vom Spazieren unterscheidet,
Innere Freiheit                                            erfahren wir auf S. 9.
                                                            „Anderen eine Freude zu bereiten, er-
Es gibt nichts Fröhlicheres, als wenn ein
                                                           höht die eigene Freude“, meint Pater Jesaja
Menschenherz frei wird für Gott. Diese                     Langenbacher (S. 7) und Katja Hennig be-
Fröhlichkeit begleitet mich durch mein                     stätigt das für den Pflegeberuf (S. 6).
Leben und trägt mich auch durch schwierige                  Freude am Singen spendet Lebensener-
Zeiten. Es ist die Fröhlichkeit des Freien. Wer            gie (S. 12) und meditatives Tanzen birgt ge-
                                                           meinsame Freude (S. 18).
frei ist, kann feiern und trauern, arbeiten
                                                            Wir erfahren von der Flame Academy,
und entspannen, anderen beistehen und                      über die Neuevangelisierung (S. 14) und
auf sich selbst schauen, tanzen und weinen,                von zwei Messdienerinnen über die Freude
singen und schreien. Wer frei ist, kann an                 am „Mini“-Dienst (S. 11).
Fasching fröhlich sein und am Karfreitag                    Die Freude an der Liturgie und zwei fröh-
                                                           liche Heilige werden auf S. 10 und S. 8 be-
trauern. Wer frei ist, muss nicht jeden Tag die            schrieben.
gleiche pflichtbewusste Miene zeigen. Wer                      Im zweiten Teil finden Sie wichtige Infos
frei ist, muss nicht jeden Tag den Ausstieg                zum Pfarreigeschehen (S. 22 ff), zum syno­
in die Ausgelassenheit proben. Wer frei ist,               dalen Weg (S. 20) und auch die neuen Kita-
kann fröhlich sein – so oder so.                           Leitungen stellen sich auf S. 21 vor.
                                                           Frohe Pfingsten!
                                   Sr. Cosima Kiesner CJ   Für das Redaktionsteam, Ulla Staudt

 2 | martinsfeuer PFINGSTEN 2021                                                                   Freude
Martinsfeuer - Pfarrei St. Martin Idsteiner Land
VORWORT

und Leser,
                                                               In den unterschiedlichen Berichten werden
                                                                Menschen Ihnen von ihrer Freude erzählen.
                                                               Ich möchte mein Vorwort auf die Pfingstge-
                                                                                                                21 Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Frie-
                                                                                                                de sei mit euch! Wie mich der Vater ge-
                                                                                                                sandt hat, so sende ich euch.
                                                               schichte aus dem Johannesevangelium be-           3 Jesus sendet seine Jünger. Für die Sen-
                                                               ziehen. Hier geht es darum, dass die Jünger      dung, für den Aufbruch stehen jetzt ein paar
                                                               den Heiligen Geist empfangen und so da-          Wanderschuhe und die Bibel im Haus. Jesus
                                                               zu beitragen, dass die Botschaft von Jesus       möchte die Jünger mit seiner Botschaft, dem       Ulla Staudt
                                                               weitergegeben wird. Ich werde zu den ein-        Wort Gottes, in die Welt schicken!
                                                               zelnen Textzeilen immer entsprechende Bil-       Impuls: Die Jünger werden gesandt! Wohin
                                                               der einfügen und dazu einige Impulsfragen        fühlen Sie sich gesandt? Wer sendet Sie?
                                                               stellen, die Sie dazu einladen, sich mit die-    Wohin möchten Sie aufbrechen? Möchten
                                                               ser Textstelle persönlich auseinanderzuset-      Sie mit Gottes Wort als Unterstützung auf-
                                                               zen. Diese Art, sich mit den biblischen Ge-      brechen?
                                                               schichten zu beschäftigen, macht mir per-
                                                               sönlich viel Freude, weil ich so die Texte für   22 Nachdem Jesus das gesagt hatte, hauch-
                                                               mein persönliches Leben umsetzen kann.           te er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt         Maria Friedrich
                                                               Die Textstelle ist Johannes 20,19-22.            den Heiligen Geist!
                                                                                                                 4 Der Heilige Geist kommt ins Haus. Die          1
                                                               19a Am Abend dieses ersten Tages der Wo-         Türen und Fenster sind nicht mehr dun-
                                                               che, als die Jünger aus Furcht vor den Ju-       kel. Sie werden geöffnet, die Angst ist nicht
                                                               den bei verschlossenen Türen beisammen           mehr da. Mit der Geistkraft haben die Jün-
                                                               waren, …                                         ger den Mut, das Haus zu verlassen, sie ge-
                                                                1 Hier ist ein Haus zu sehen, bei dem die       hen unter die Menschen und verkünden Je-
                                                               Türen und Fenster verschlossen sind. An          su Botschaft und legen dafür Zeugnis ab.
                                                               diesem Ort gibt es nicht viel Hoffnung.          Die Angst der Jünger ist wie weggeblasen!
                                                               Angst und Sorgen stehen im Vordergrund.          Impuls: Heiliger Geist, was ist das für Sie?
                                                                                                                                                                  2
                                                               Impuls: Die Jünger haben Angst, Angst da-        Was bewegt Sie mit Gottes Botschaft? Der
                                                               vor, dass ihnen das Gleiche passiert wie Je-     Heilige Geist möchte Sie auf Ihrem Weg stär-
                                                               sus, sie wollen unter sich bleiben, sie wol-     ken, er möchte Sie unterstützen, er möchte
                                                               len auf keinen Fall das Haus verlassen.          Kräfte in Ihnen freisetzen! Welche Türen und
                                                                  Sich verschließen, Angst haben, kennen        Fenster möchten Sie aufstoßen?
                                                               Sie dieses Gefühl auch? Wer oder was hilft
                                                               Ihnen in dieser Situation?                       Ich wünsche Ihnen diese Freude, diese Geist-
                                                                                                                kraft aus der eben zitierten Textstelle für das
                                                               19b … kam Jesus, trat in ihre Mitte und sag-     bevorstehende Pfingstfest und wünsche Ih-
                                                                                                                                                                  3
                                                               te zu ihnen: Friede sei mit euch! 20 Nach        nen die Freude mit den biblischen Geschich-
                                                               diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände        ten unterwegs zu sein. Dass diese Botschaft
                                                               und seine Seite. Da freuten sich die Jünger,     Sie immer in ihrem Leben begleitet:
                                                               als sie den Herrn sahen.                            in den dunklen,
 Fotos: privat | Cornelia Sauerborn-Meiwes | Maria Friedrich

                                                                2 Das Haus hat sich etwas verändert. Tü-           in den hellen,
                                                               ren und Fenster sind weiterhin verschlos-           in den traurigen,
                                                               sen, aber es ist Licht in das Haus gekom-           in den freudigen,
                                                               men. Jesus ist eingetreten, er wünscht den          in den zweifelnden,
                                                               Jüngern den Frieden.                                in den fest glaubenden Momenten.               4
                                                               Impuls: Den Jüngern geht ein Licht auf!             Wir Christen haben eine Botschaft, dass
                                                               Freude ist an die Stelle von Traurigkeit ge-     Gott all diese Wege mit uns mitgeht und
                                                               treten.                                          uns nicht alleine lässt.
                                                                   Kommt Jesus mit seiner Botschaft auch
                                                               in Ihr Haus? Er spricht auch Ihnen den Frie-     Für das ganze Pastoralteam wünsche ich Ih-
                                                               den zu! Wie geht es Ihnen damit? Können          nen ein gesegnetes und freudiges Pfingstfest,
                                                               auch Sie den Frieden weitergeben?                Maria Friedrich, Gemeindereferentin

                                                               www.katholisch-idsteinerland.de                                                         martinsfeuer PFINGSTEN 2021 | 3
Martinsfeuer - Pfarrei St. Martin Idsteiner Land
Wann haben Sie sich zum letzten Mal
so richtig gefreut?                                                                                     Karin Herty

                        W      enn ich das Wort Freude höre, fallen
                               mir spontan die zwei Herren Schil-
                        ler und Beethoven ein. Schiller hat das Ge-
                                                                       sich freut, ist gut gelaunt und strahlt Zufrie-
                                                                       denheit und Lebensfreude aus und geht das
                                                                       Leben optimistischer an. Dieses positive Ge-
                        dicht geschrieben, aber Berühmtheit er-        fühl bringt Leichtigkeit in den Alltag. Tat-
                        langte die Ode „An die Freude“ durch die       sächlich wirkt Freude wie ein Magnet und
                        musikalische Bearbeitung durch Ludwig          wirkt ansteckend. Vor dieser Art von Anste-
                        van Beethoven. Auch die Europahymne ba-        ckung brauchen wir keine Angst zu haben!
                        siert auf Beethovens Musik und sogar in Ja-
                        pan ist die Ode ein Hit: zum Jahreswechsel     Wo oder wann empfinden wir Freude?
                        gehört dort diese Musik genauso dazu wie       Freude ist sehr facettenreich: Jeder von Ih-
Karin Herty             ein Besuch im Tempel.                          nen kennt bestimmt das Gefühl der Vor-
                                                                       freude, die angeblich die schönste Freude
                        Was löst Freude in uns aus?                    ist. Es ist eine Form der Freude, die die War-
                        Das Gefühl der Freude ist eine Reaktion auf    tezeit verkürzen kann. Diese Erregung der
                        schöne Momente oder Situationen und löst       Vorfreude hält jedoch nur so lange an, bis
                        ein Lächeln oder Lachen aus – manchmal         man das Ersehnte erreicht hat.
                        auch Freudensprünge oder Glücksschreie.             Wir können uns auf etwas freuen, z. B.
                        Freude entsteht dann, wenn etwas überra-       auf ein schönes Essen in geselliger Runde,
                        schend kommt, wenn sich etwas Schönes          auf den Feierabend, das Wiedersehen nach
                        oder etwas, was wir erwartet haben, erfüllt.   langer Trennung, auf das Aufblühen der
                        Der Körper reagiert auf diese Empfindung       Natur nach dem harten Winter oder auf die
                        mit der Ausschüttung von Endorphinen, die      baldige Wiedereröffnung der Museen.
                        das Glücksgefühl auslösen. Wer sich freut,          Wir können uns an etwas freuen, z. B. an
                        dem ist es „ins Gesicht geschrieben“. Wer      der Entwicklung der Enkelkinder, an einem
                                                                       unerwarteten Brief im Postfach, an dem
                                                                       Geruch von Flieder, an positiven TV-Nach-
                 Lesetipp                                              richten oder wenn jemand sagt: ich hel-
                     Hoffritz, J. (Hrsg.): DIE ZEIT                    fe Dir. Gerade diese Augenblicke machen
                     Was mein Leben reicher macht.                     das Leben lebenswert. Kluge Leute haben
                      Neue Glücksmomente aus dem Alltag                schon lange erkannt, dass man die Erfül-
                      Knaur, 2019, 224 S., 16,99 Euro                  lung seiner Freude nicht in einer ungewis-
                       ISBN 978-3-426214589                            sen Zukunft suchen soll, sondern in der Ge-
                        Es sind vor allem die kleinen Momente des      genwart. Wer sich nicht am Spatzen in der
                        Glücks im Alltag, die unser Leben reicher      Hand freuen kann, der hat die Taube auf
                         und schöner machen. Das zeigen die vielen     dem Dach nicht verdient.
                         Beiträge von Lesern der ZEIT, die wöchent-         Freude macht es aber auch, wenn ich
                     lich in der beliebten Kolumne der Zeitung un-     anderen eine Freude bereite. Denn wie
ter der Rubrik  „Was mein Leben reicher macht“ abgedruckt wer-          heißt es: „Geteilte Freude ist doppelte Freu-
den. Denn oft reichen schon das Lächeln eines Fremden, ein              de“. Dafür gibt es in diesen Pandemiezei-
gutes Gespräch mit einem alten Freund oder die ersten Son-              ten besonders viele Beispiele und kreative
nenstrahlen im Frühling, die die Lebensfreude neu erwecken,            ­Ideen! Wir machen dann die erstaunliche
um einen Tag durch unerwartete Glücks-Momente zu etwas                  Feststellung, dass die Freude, die ich ande-
                                                                                                                         Foto: Patricia Goldstein-Egger

Besonderem zu machen. In diesem Buch werden die schöns-                 ren bereite, auf mich selbst zurückfällt.
ten und außergewöhnlichsten Leserbeiträge zusammengetra-                    In diesem Sinne: Gehen Sie auf Emp-
gen und künstlerisch von den „Kritzeleien der Woche“ beglei-           fang – lassen Sie sich erfreuen oder ma-
tet. Für alle, die die kleinen Glücks-Momente im Alltag zu schät-      chen Sie jemandem eine Freude. Aber las-
zen wissen.                                                            sen Sie sich auf keinen Fall die Freude neh-
                                                                       men – es macht Ihr Leben reicher! 

4 | martinsfeuer PFINGSTEN 2021                                                                                Freude
Martinsfeuer - Pfarrei St. Martin Idsteiner Land
STATEMENTS

                                                         Woran hast du Freude?                          Eine Kurzumfrage in Corona-Zeiten

                                                         Frederick …: Ich würde gerne eine Par-          die Erziehung – die bei einem Dackel gar
                                                         ty mit meinen Freunden feiern und               nicht mal so einfach ist – zaubern mir immer
                                                         ihnen damit eine Freude machen,                 wieder ein Lächeln ins Gesicht.
                                                         denn wir haben uns schon so lan-
                                                         ge nicht mehr alle zusammen gese-               Franziska Hasenauer: Wenn ich zum Bei-
                                                         hen. Ganz sicher werde ich meinem               spiel mit meinen Kindern raus in die Natur
                                                         kleinen Cousin eine große Freude                gehe und sie haben eine schöne Blume oder
                                                         machen, wenn ich nach Corona wieder             ein Tier entdeckt, dann beginnen ihre Augen
                                                         ganz viel mit ihm spielen kann.                wundervoll zu glänzen und spiegeln so ihre
                                                         … & Leni Brinker, Kommunionkin-                 pure Lebensfreude wider. Diese Freude wird
                                                         der, Niedernhausen: Ich freue mich              meist noch von entzückten Ausrufen beglei-
                                                         immer, wenn ich mit meiner besten               tet und steckt mich sofort an. Kinder haben
                                                         Freundin spielen kann, und ich freue            schon an den kleinsten oder auch für uns Er-
                                                         mich auch immer, wenn ich tanzen                wachsene alltäglichen Dinge große Freude.
                                                         kann. Am meisten freue ich mich,                Auch mir bereitet es sehr viel Freude, meinen
                                                         wenn ich ganz bald meine Omas und                    Kindern eine Freude zu machen, und sei
                                                         Opas wieder ganz fest drücken kann.                     es auch nur durch ein lustiges Gemü-
                                                                                                                    segesicht auf dem Abendbrot. Das
                                                         Kilian Kroha: Freude ist für mich ein unbe-                 allerschönste ist dann noch, wenn
                                                         schreibliches Gefühl. Es lässt alles Negative               sie sich auch Tage oder Wochen
                                                         drumherum verschwinden und macht mich                      später noch an freudige Ereignisse
                                                         glücklich. Jeder hat schon mal Freude ge-                 erinnern und zutiefst dankbar dafür
                                                         spürt von einem neuen Spielzeug bis hin                sind. Das erfüllt auch mich mit großer
                                                         zum Geburtstag des Enkels. Doch je-              Freude und Dankbarkeit!
                                                         dem bereitet etwas anderes Freude.
                                                         Dem einen bereitet es Freude, etwas             Klaus Schmidt, Pfarrer i. R., Idstein: Die Co-
                                                         Leckeres zu essen, dem anderen                  rona-Pandemie geht vielen auf die Nerven.
                                                         ein schönes Auto zu besitzen. Doch              Es fehlen die sozialen Kontakte. Man kann
                                                         nicht nur materielle oder immateriel-           keine spontanen Besuche bei Freunden
                                                         le Dinge, sondern auch transzenden-             machen, Gaststätten und Geschäfte sind
                                                         te Sachen, wie zum Beispiel der Glaube            geschlossen, selbst für die Sonntagsgot-
                                                         an Gott können Freude auslösen. Mir persön-          tesdienste muss ich mich anmelden
                                                         lich bereitet vieles Freude, aber drei Themen          – für den Ostergottesdienst waren
                                                         liegen mir besonders am Herzen. Dies wären              die Plätze alle schon vergeben: Also
                                                         meine Familie, Freunde und natürlich meine              auch für einen pensionierten Pfarrer
                                                         Dankbarkeit gegenüber Gott.                           genug Grund zur Klage! – Wirklich?
                                                                                                               Wenn ich meine augenblicklichen Er-
                                                         Kenneth Neuroth: In meinem Beruf                    fahrungen betrachte, komme ich zu ei-
                                                         möchte ich anderen die Freude berei-            nem ganz anderen Ergebnis: Ich erlebe sehr
Fotos: privat | Foto Pfr. Schmidt: C. Sauerborn-Meiwes

                                                         ten, dass sie einfach das Gefühl ha-            viel Zuwendung von Menschen, die mir gut
                                                         ben, gut von mir versorgt zu wer-               gesonnen sind und dies auch ausdrücken.
                                                         den. Wenn sich Menschen durch                   Anlässlich meines kürzlichen Jubiläums z. B.
                                                         meine Empathie und Pflege ver-                  gab es ganz große Herzlichkeit und Dank –
                                                         standen und gut aufgehoben füh-                 oft mit ganz einfachen Dingen: da steht eine
                                                         len, bereitet das gleichzeitig auch mir         Portion angemachter Heringe vor der Tür –
                                                         Freude. Im Privaten freut es mich, meine        da bedankt sich eine Familie für die priester-
                                                         Familie gesund und glücklich in meiner Nä-      lichen Dienste, die ich ab und zu noch leis-
                                                         he zu wissen! Eine weitere Freude in meinem     ten kann usw. usw. Dies alles tut mir gut und
                                                         Leben ist mein Hund. Mit ihm spazieren zu       macht mich froh. Voll Freude erlebe ich un-
                                                         gehen, mit ihm draußen zu toben und selbst      ser gemeinsames Christsein.

                                                         www.katholisch-idsteinerland.de                               martinsfeuer PFINGSTEN 2021 | 5
Martinsfeuer - Pfarrei St. Martin Idsteiner Land
Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und Fürsorge –
Werte in der Pflege
Interview mit Katja Hennig, Pflegefachkraft der Diakoniestation Niedernhausen-Eppstein

                       P   flegeberufe genießen bei den Men-
                           schen große Wertschätzung und ha-
                        ben laut repräsentativer Umfragen von
                                                                      ren dürfen. Der Umgang mit Menschen
                                                                      war mir schon immer wichtig. Deshalb ha-
                                                                      be ich mich für eine Ausbildung zur Alten-
                        Forsa das zweitbeste Ansehen in Deutsch-      pflegerin entschieden. Später folgten dann
                        land. Du arbeitest schon seit 16 Jahren in    Fort- und Weiterbildungen unter anderem
                        der ambulanten Krankenpflege der Dia-         zur Sta­tions­leitung, Hygienebeauftragten,
                        koniestation Niedernhausen. Wie war das       Wund­expertin und Pflegeberaterin.
                        bei Dir? Was hat Dich zu Deiner Berufs-
                        wahl bewogen?                                 Wie erlebst Du Deinen Arbeitsalltag? Hast
                        Katja Hennig: Bereits im Alter von 14 Jah-    Du das Gefühl, dass Klienten und Ange-
Katja Hennig
                        ren habe ich erfahren, wie wichtig es ist,    hörige Deine Arbeit wertschätzen und
                        dass hilfebedürftige Menschen dabei un-       bekommst Du entsprechend positive
                        terstützt werden, ihren Lebensalltag zu be-   Rückmeldungen?
                        werkstelligen. Damals habe ich mit mei-       Bereits bei einem Erstgespräch wird eine
                        nem Opa Sprachübungen nach einer Reha         Beziehung zu der zu betreuenden Person
                        gemacht und große Dankbarkeit erfah-          aufgebaut, die gerade bei der Bezugspfle-
                                                                      ge immer intensiver wird. Wertschätzung
                                                                      und die Freude, dass jemand für die Person
                    Lesetipps                                         da ist, erfahre ich dabei regelmäßig.
                    Fröhlich, S.; Kleis, C.: Fröhlich mit Ab-
                     stand. Wie wir uns neu in unseren Alltag         Die Pflegeberufe, gerade in der ambu-
                     verliebten                                       lanten Versorgung stehen durch das Ab-
                      Knaur, 2020, 224 S., 14,99 Euro,                rechnungssystem der Krankenkassen oft
                      ISBN 978-3-426-21493-0                          unter hohem zeitlichen Druck. Kann man
                      Die beiden Autorinnen Fröhlich und Kleis        unter diesen Bedingungen eigentlich die
               öffnen für uns ihr Tagebuch und erzählen, wie sie      Erwartungen der Klienten oder die eige-
  ihren Alltag auf den Prüfstand stellen, um sich dabei neu in        nen Ansprüche erfüllen?
  ihn zu verlieben. In das, was er für uns war und sein kann: das     Die Zeit, die man zur Verfügung hat ist defi-
  Beste vom Tag. Er macht uns unverwechselbar, ist ein enorm          nitiv begrenzt. Wenn ich feststelle, dass es ei-
  guter Tröster und voller Glücksmomente und wir können mit           ner Person nicht gut geht und sie Redebedarf
  Gewissheit eines von ihm sagen: ohne ihn ist alles nichts.          hat, versuche ich bereits während meiner
                                                                      Pflegetätigkeit, die Probleme zu besprechen.
                  Botton, Alain de: Kleine Freuden –                  Ist dann noch mehr Fürsorge notwendig, pla-
                   großes Glück. Die Schule des Lebens                ne ich das für den nächsten Besuch ein. Oft
                    Süddeutsche Zeitung/Bibliothek, 2018,             schaffe ich es dann, den Menschen ein Stück
                     248 S., 18,00 Euro,                              weit Freude am Leben wiederzugeben.
                      ISBN 978-3-86497-448-9
                       Wie lerne ich die kleinen Freuden des All-     Würdest Du heute noch einmal den Beruf
                        tags zu genießen? Mit das Beste im Le-        der Altenpflegerin erlernen wollen?
                        ben sind die kleinen Freuden des Alltags,     Ich würde immer wieder einen Pflegeberuf
             wir müssen sie nur erkennen: das unvergleichliche        erlernen, weil mir der persönliche Kontakt
  Entzücken, die Hand eines Kindes zu halten, das Vergnügen           zu Menschen eine Herzensangelegenheit
  mit jemandem verschiedener Meinung zu sein, das Staunen             ist und Freude macht. Ich leiste auch ger-
                                                                                                                         Foto: Katja Hennig

  über den Nachthimmel. All das kann uns Glück und Trost spen-        ne außerhalb meines Berufs Hilfe, zum Bei-
  den, ohne besonders teuer oder anstrengend zu sein. Dieses          spiel, wenn jemand in der Nachbarschaft
  Buch ermutigt uns den Blick für die ganz unterschiedlichen,         mich braucht. Richtig „abschalten“ kann ich
  faszinierenden und bewegenden kleinen Freuden zu schulen.           jedoch nie, denn die Katja ist ja immer da .

6 | martinsfeuer PFINGSTEN 2021                                                                                Freude
Martinsfeuer - Pfarrei St. Martin Idsteiner Land
Freude an der Berufung                                                                  P. Jesaja Langenbacher OSB

                                                                         Z    unächst glaube ich, dass alle Menschen
                                                                              berufen sind, ganz aus ihrem eigenen
                                                                         Herzen heraus das zu leben, was dort von
                                                                         Gott her in ihnen angelegt ist. Das kann ei-
                                                                         ne spezielle Berufung sein, z. B. wie ich in
                                                                         einem Orden zu leben, gilt aber meiner An-
                                                                         sicht nach auch für die Berufung, eine Fa-
                                                                         milie zu gründen oder einen bestimmten
                                                                         Beruf zu ergreifen, der einen von innen her
                                                                         ganz erfüllt – und somit Freude macht .
                                                                             Die erste Voraussetzung dafür ist zu ler-
                                                                         nen, immer mehr auf das eigene Herz bzw.                                                                             1
                                                                         die manchmal leise Stimme des Herzens zu
                                                                         hören, wie Gott darin zu uns spricht. Es ist    schwarzach kennenlernte. In einem Got-                               2
                                                                         der Ruf in Dein authentisches unverwech-        tesdienst dort wurde ich von dem Satz von
                                                                         selbares Leben und in Deine nur Dir zuge-       Jesus „erfasst“ bzw. wie von einem Blitz
                                                                         dachten Aufgaben. In diesen leisen Tönen        durchfahren:  „Selig sind die, die nicht sehen
                                                                         oder Schwingungen des Herzens kommen            und doch glauben.“ (Joh 20,29) So zutiefst
                                                                         wir in Berührung mit unserer Seele, dem         getroffen und angerührt, trennte ich mich
                                                                         Teil in uns, der schon ganz mit Gott verbun-    von meiner (wunderbaren  ) Freundin
                                                                         den ist. Diese innige Verbundenheit mit         (war auch nicht ganz so einfach) und trat
                                                                         sich und Gott zu erfahren – zumindest im-       schließlich in die Gemeinschaft der Abtei
                                                                         mer wieder anfanghaft, ist total erfüllend      Münsterschwarzach ein. Von Freude wer-
                                                                         und führt uns in einen Zustand des Frie-        de ich hier erfüllt, wenn ich mit den Mön-        1 Benediktiner-Abtei
                                                                         dens, der Glückseligkeit und Freude.            chen das Stundengebet und die Eucharis-              Münsterschwarzach
                                                                             Bei mir selbst gab es nicht nur „einen      tie feiere … wenn es gutes Essen gibt ,          2 Pater Jesaja
                                                                                                                                                                              Langenbacher OSB
                                                                         Ruf“, sondern immer wieder kleine Hinwei-       schöne Begegnungen und natürlich hier
                                                                         se und Wegweiser, wohin Gott mich in die-       und da – wenn ich die eine oder andere tie-
                                                                         sem Leben führen möchte: aufgewachsen           fe Erfahrung von Gott her geschenkt be-
                                                                         in einer religiös geprägten Familie und Hei-    komme. Sehr erfüllend und voller Freude
                                                                         matgemeinde (aber auch nicht zu streng …        sind für mich auch die Begegnungen mit
                                                                         ) wurde ich nach meiner Erstkommunion          Gästen und Gruppen – ihnen einen kleinen
                                                                         Ministrant, später Oberministrant und Ju-       Geschmack des „Herzens-­Weges“ mitzuge-
                                                                         gendleiter. Dass ich mich auf die Leitungs-     ben, dass es sich lohnt, sich für Gott und
                                                                         aufgaben eingelassen habe, verdanke ich         die Menschen zu öffnen und dass gerade
Fotos: Bbb at wikivoage/Wikimedia Commons | P. Jesaja Langenbacher OSB

                                                                         auch dem Vertrauen unserer damaligen            der Weg, auch anderen eine Freude zu be-
                                                                         Pastoralreferentin, die mich in diese Aufga-    reiten, die eigene Freude erhöht. Auch hier
                                                                         ben hinein „ge-Ruf-en“ hat. Heute glaube        gilt der Satz: „Geteiltes Leid ist halbes Leid,
                                                                         ich, dass das auch ein Ruf Gottes war. Nach     geteilte Freude ist doppelte Freude.“
                                                                         dem Abitur verließ ich meine Heimatge-              So wünsche ich Ihnen allen, dass Sie mu-
                                                                         meinde in Tübingen-Bühl, um in München          tig den Weg Ihres Herzens gehen, sich im-
                                                                         meinen Zivildienst beim Bayerischen Roten       mer wieder mit sich selbst, Ihrer Seele und
                                                                         Kreuz zu leisten. Auch hier war es ein de-      Ihrem Gott verbinden – und so immer wie-
                                                                         zenter „Ruf“ eines etwas älteren Jugendli-      der ein Stück göttlicher Freude erfahren
                                                                         chen auf einer Party gewesen, der von sei-      dürfen.
                                                                         nem Zivildienst dort erzählt hatte. Als ich
                                                                         es nur „nebenbei“ hörte, wusste ich so-           Abtei Münsterschwarzach
                                                                         fort, dass ich das auch machen sollte. Von        Schweinfurter Str. 40 · 97359 Münsterschwarzach
                                                                         dort führte mich der Weg dann nach Würz-          www.abtei-muensterschwarzach.de
                                                                         burg, wo ich die Benediktiner von Münster-

                                                                         www.katholisch-idsteinerland.de                                                        martinsfeuer PFINGSTEN 2021 | 7
Martinsfeuer - Pfarrei St. Martin Idsteiner Land
Heilige – Menschen der Freude                                                                        Mechthild Michel
„Christen sind Menschen der Freude“ – sagt Papst Franziskus.

                                                                            Er verstarb am 26. 5. 1595 in Rom und wur-
                                                                            de im Jahr 1622 heiliggesprochen, gleich-
                                                                            zeitig mit dem Hl. Ignatius von Loyola und
                                                                            der Hl. Teresa von Avila.
                                                                                Im Gegensatz zum Hl. Philipp Neri, der
                                                                            „mitten im Leben“ stand“, führte die Hl.
                                                                            Thérèse von Lisieux (auch Thérèse vom
                                                                            Kinde Jesu genannt, * 2. 1. 1873 in Alençon;
                                                                            Gedenktag: 1. Oktober) ein kontemplatives
                                                                            Leben. Durch ihr Gebet mit dem Titel „Mei-
                                1       2                                   ne Freude“ bin ich auf sie aufmerksam ge-
                                                                            worden: „Die Freude findet sich in meinem
                                                                            Herzen. […] Ich besitze sie ohne Wechsel.
1 Philipp Neri, Gemäl-
   de von Carlo Dolci,
   1645/46.
                          A    uf der Suche nach solchen Menschen
                               der Freude, die aus ihrem tiefen Glau-
                          ben rührt, bin ich auf zwei Heilige gesto-
                                                                            Wie eine Frühlingsrose lächelt sie mir jeden
                                                                            Tag zu. […] Jesus, meine Freude ist es, dich
                                                                            zu lieben“. Dabei hatte Thérèse nur wenig
2 Thérèse de Lisieux,
   Foto von Ostern        ßen, die unterschiedlicher nicht sein könn-       Grund zur Freude. Nachdem sie bereits im
   1894.                  ten. Trotz ihrer Unterschiede sind beide          Alter von 4 Jahren ihre Mutter verloren hat-
                          besondere Menschen der Freude und der             te, zeigte sie früh einen ungewöhnlichen,
                          Nächstenliebe.                                    religiösen Ernst. Schon mit 15 Jahren woll-

                                                                                                                            Abbildungen: Philipp Neri: Creative Commons Lizenz CC0 1.0/Wikimedia Commons | Thérèse de Lisieux: Wikimedia Commons
                              Der Hl. Philipp Neri (* 21. 7. 1515 in Flo-   te sie in den Karmel von Lisieux eintreten.
                          renz, Gedenktag: 26. Mai) hatte stets einen       Nach großem Widerstand durch den Bi-
                          Scherz auf den Lippen und heiterte das            schof und sogar den Papst, wurde ihr die-

”
Die Freude findet         „einfache Volk“ mit seinen schlagfertigen         ser Wunsch im Jahr 1889 erfüllt.
sich in meinem            Sprüchen auf, was ihm den Namen „der la-              Thérèse von Lisieux erkannte, dass der
Herzen. … Ich             chende Heilige“ eintrug. Zunächst in der          Mensch vor Gott mit leeren Händen steht
                          Krankenpflege, später in der seelsorgeri-         und sich von ihm alles schenken lassen
besitze sie ohne          schen Tätigkeit führte er ein Leben voller        muss (der sog. „kleine Weg“). Ihre spiritu-
Wechsel. Wie              Freude im Dienst für seine Mitmenschen,           ellen Erfahrungen, auch die der „geisti-
eine Frühlings­           machte Krankenbesuche und hatte vor al-           gen Dürre“, schrieb Thérèse in einer Auto-
rose lächelt sie          lem ein Ohr für junge Menschen.                   biografie „Histoire d‘une âme“ (zu Deutsch
                              Seine Versammlungen und Gottesdiens-          „Geschichte einer Seele“) auf. Im Jahr 1896
mir jeden Tag zu.
                          te mit Lobliedern und Gebeten in der Volks-       erkrankte sie an Tuberkulose und verstarb
… Jesus, meine            sprache waren beim Volk so beliebt, dass          am 30. 9. 1897 im Alter von nur 24 Jahren.
Freude ist es,            über der Kirche, in der er predigte, ein zu-      Sie wurde am 17. 5. 1925 heiliggesprochen
dich zu lieben.
Thérèse von Lisieux“      sätzlicher Raum eingerichtet werden muss-
                          te, um die wachsende Zuhörerschaft un-
                          terzubringen. In diesem Raum, den man
                                                                            und ist seit 1944 die Patronin Frankreichs.
                                                                                Anders als der Hl. Philipp Neri stand
                                                                            Thérèse nicht in der Öffentlichkeit. Den-
                          Oratorium nannte, entstand eine Wohnge-           noch berührte auch sie mit ihrer Lehre des
                          meinschaft von Laien und Priestern, die sich      „kleinen Weges“ die Menschen zutiefst. Sie
                          zum gemeinsamen Gebet und Glaubensge-             machte deutlich, dass die Freude nicht in
                          spräch zusammenfanden. Hieraus gründe-            reiner Fröhlichkeit besteht. Sie ist vielmehr
                          te der Hl. Philipp Neri später die Kongrega-      ein pfingstliches Geschenk des heiligen
                          tion der Oratorianer. Er wagte neue, unge-        Geistes, das den Christen von innen her-
Quelle: Ökumenisches      wöhnliche Wege der Seelsorge, beispiels-          aus erfüllt, unabhängig davon, welches Le-
Heiligenlexikon           weise hielt er Predigten speziell für Kinder.     bensschicksal ihm zuteil wird.

8 | martinsfeuer PFINGSTEN 2021                                                                                   Freude
Martinsfeuer - Pfarrei St. Martin Idsteiner Land
Freude am Pilgern!                                                                     Elisabeth Buddeus-Steiff

                                  W      as ist Freude? Etwas Schönes? Genuss?
                                         Vergnügen? Belustigung? Ekstase? Ab­
                                  wesenheit von Traurigkeit? Innerlichkeit?
                                                                                     Für mich ist das mein Weg aus dem Alltag
                                                                                     heraus in die Schöpfungsgedanken und
                                                                                     ­-erlebnisse Gottes hinein. Daher kommt
                                      Für mich ist es vor allem eines: nicht          die Freude, denn Pilgern findet dann statt,
                                  machbar, sondern ein Geschenk. Zum                  wenn ich mich dafür entscheide. Pilgern ist
                                  Glück bekomme ich viele derartige Ge-               nicht an eine Strecke oder eine Zeitlänge
                                  schenke in meinem Leben. Die Freude im              gebunden, sondern die Haltung ist der Un-
                                  Zusammenhang mit Pilgern teile ich be-              terschied zum Spaziergang. Denn mit mir
                                  stimmt mit einigen anderen.                         und meinem Gott, der heiligen Geistkraft
                                      Freude am Pilgern ist ein Lebensgefühl          kann ich mich immer verabreden.
                                  für mich. Sollte vielleicht zuerst erklärt wer-         Wie genieße ich es auch in einer Grup-
                                  den, was Pilgern überhaupt ist? Vorneweg           pe zu pilgern und das über mehrere Tage;
                                  gesagt: für jeden Menschen etwas anderes           da entwickelt sich noch mal etwas ganz
                                  – so bleibe ich bei mir. Für mich ist Pilgern      anders. Da sind Vertiefungen der Erlebnis-
                                  das Unterwegssein in der Schöpfung Got-            se und damit Geschenke möglich, da ent-
                                  tes. Ist das zu flach? Für mich ist es intensiv.   steht ein ganz eigener „heiliger Raum“ in
                                                                                                                                     lisabeth Buddeus-
                                                                                                                                    E
                                      Unterwegssein – wenn mir das gelingt,          der weiten Natur.                              Steiff
                                  dann geht mein Herz auf, dann ist Freude                Ist das, was ich beschreibe, im eigent-
                                  da; die Geschenke heißen: Ich kann mich            lichen Sinne „fromm“ genug, gehört nicht
                                  bewegen und das nicht nur äußerlich, son-          Entbehrung und Buße auch zum Pilgern?
                                  dern auch innerlich. Und damit bin ich             Mag sein! Für mich ist Pilgern Weite, Öff-
                                  schon beim Kern. Ich freue mich, dass ich          nung, Unendlichkeit spüren – geschehen
                                  beweglich bin, dass ich mit all meinen Sin-        lassen – in Verbindung zu Gott, zur heiligen
                                  nen unterwegs bin, nicht nur im Kopf, son-         Geistkraft sein. All das kann mehr als Ge-
                                  dern ganzheitlich. Dem auf der Spur sein,          schenk, mehr als Freude sein, das ist schon
                                  was mich im Innern, in meinem göttlichen           eine Vorahnung von Fülle!
                                  Kern bewegt. Sich bewegen nicht als Opti-               Da bin ich ganz nahe beim Kern der
                                  mierung meiner Fitness.                            christlichen Botschaft: Die Osterfreude ist
                                      Anregungen von außen, also Symbole             gerade in den Situationen, Menschen, Er-
Fotos: Elisabeth Buddeus-Steiff

                                  aus der Natur, Erlebnisse während des Ge-          lebnissen erlebbar, die der Mensch nicht
                                  hens, Einfälle, Gedankenblitze – alles unvor-      planen und organisieren kann. Der Aufer-
                                  hergesehene Geschenke, helfen mir dabei.           standene zeigt sich beim Emmausgang als
                                      Pilgern mag für den einen oder ande-           einer, der mitgeht und den inneren Bewe-
                                  ren die klassische Tour auf dem Jakobs-            gungen der Menschen einen göttlichen
                                  weg nach Santiago de Compostella sein.             Fingerzeig schenkt!

                                  www.katholisch-idsteinerland.de                                                         martinsfeuer PFINGSTEN 2021 | 9
Martinsfeuer - Pfarrei St. Martin Idsteiner Land
Mit dem Wissen wächst die Freude                                                           Interview: Sabine Bernstein

                       D   ie katholische Liturgie ist reich an Symbo-
                           lik, deren Bedeutung so spannend und
                       interessant ist, dass das Wissen darum das
                                                                          tion oftmals nicht als solcher gesehen wird. Es
                                                                          geht ja nicht darum, die Asche aufzubewah-
                                                                          ren, sondern die Glut weiterzugeben. Durch
                       Feiern der Heiligen Messe und weiterer sa­         Vorträge, thematische Predigten und even-
                       kramentaler Anlässe bereichern kann. Grund         tuell einer kleinen Paramente-Ausstellung
                       genug, der Liturgie mehr Aufmerksamkeit zu         möchte ich gerne einen Beitrag zum Jahres-
                       schenken: Wir haben Frau Dr. Ulrike Kaiser,        thema bringen. Auch in der Erstkommunion-
                       Vorsitzende des Liturgie-Ausschusses, und          vorbereitung ist es mir sehr wichtig, den Kin-
                       Kaplan Benjamin Rinkart zum aktuellen Jah-         dern und ihren Familien die Bedeutung und
                       resthema unserer Gemeinde befragt.                 die Schönheit der Liturgie im Rahmen der ka-
Ulrike Kaiser                                                             techetischen Messen näherzubringen.
                       Was bereitet Ihnen persönlich besondere
                       Freude an der Liturgie – welche Momen-             Ulrike Kaiser: Eine Predigtreihe hat bereits
                       te, welche Anlässe?                                begonnen, die Einzelheiten der Liturgie er-
                       Ulrike Kaiser: Das Kernstück der Liturgie ist      klärt und viele Details erläutert: Warum et-
                       die Heilige Messe. In jeder Messe, sonn- und       wa trägt der Priester an zwei Sonntagen im
                       werktags, überall auf der Welt, feiern wir, dass   Jahr die Farbe rosa? Die Farbe drückt Freude
                       Jesus uns erlöst und ewiges Leben geschenkt        aus und es sind die Sonntage „Laetare“ (Freu-
                       hat; sein Tod und seine Auferstehung werden        densonntag in der Fastenzeit) und „Gaude-
                       in jeder einzelnen Heiligen Messe gegenwär-        te“ („Freut Euch am Herrn allezeit“, dritter Ad-
                       tig. Wie unglaublich groß dieses Geschehen         ventssonntag). Oder wussten Sie, dass der
                       ist, ist mit unserer menschlichen Begrenzt-        Ablauf der Messe an den Ablauf der Feier
Kaplan Benjamin        heit kaum fassbar. In der Ausgestaltung der        des jüdischen Passahfestes angelehnt ist? Je
Rinkart                Heiligen Messe gibt es viele Möglichkeiten,        mehr man darüber erfährt, umso spannen-
                       die Sinne der mitfeiernden Menschen anzu-          der wird es, die Liturgie mitzufeiern.
                       sprechen und ihnen damit die Besonderheit
                       dieser Feier nahezubringen. Für mich ist eine      Was würden Sie am Ende des Liturgie-
                       feierlich und schön ausgestaltete Messe An-        Jahres unserer Gemeinde wünschen?
                       lass für große Freude.                             Ulrike Kaiser: Wer die Bedeutung einer hei-
                                                                          ligen Messe und ihres Ablaufs nicht kennt,
                       Benjamin Rinkart: Zum einen ist natürlich die      kommt leicht in Versuchung, sie als lang-
                       Eucharistiefeier für mich Quelle und Höhe-         weilig oder als nicht mehr zeitgemäß zu be-
                       punkt. Wie es ja auch das zweite vatikanische      trachten. Wenn es uns als Gemeinde gelingt,
                       Konzil in der Konstitution Lumen gentium for-      Wissen über unseren Glauben und die Litur-
                       muliert hat. Der Rhythmus des Kirchenjahres        gie interessant zu vermitteln, könnte dies ei-
                       ist für mich ein Schatz, der mich seit Kinderta-   nigen Menschen den Zugang zu unseren
                       gen fasziniert. Einer der großen Höhepunkte        Gottesdiensten erleichtern. Ich wünsche mir,
                       in der Liturgie ist für mich das Gloria der Os-    dass durch unser Jahresthema möglichst
                       ternacht. Wenn die Glocken anfangen zu läu-        viele Menschen neugierig darauf werden,
                       ten, das Licht angeht, ist für mich Ostern wirk-   unseren Glauben durch die Liturgie besser
                       lich spürbar. Und das erfüllt mich immer mit       zu verstehen und mehr lieben zu lernen.
                       großer Freude und Zuversicht.                      Benjamin Rinkart: Ich würde mir wünschen,
                                                                          dass eine größere Wertschätzung gegenüber
                       Wie soll das Jahresthema der Gemeinde              der Tradition und der Ästhetik der Liturgie
                                                                                                                             Foto:s: privat | s-ms 1989/Pixabay

                       nähergebracht werden, was ist konkret              spürbar wird. Es ist mir ein Anliegen, wenigs-
                       geplant?                                           tens die Hintergründe und die symbolische
                       Benjamin Rinkart: Es ist mein großes Anlie-        Bedeutung näher zu bringen. Ich habe oft
                       gen, den Schatz der Liturgie, der in den ver-      den Eindruck, es greift das Prinzip „haben wir
                       gangenen Jahrzehnten meiner Meinung                noch nie so gemacht, brauchen wir nicht“.
                       nach sehr vernachlässigt wurde, neu zu ent-        Wenn diese Haltung sich am Ende des Jah-
                       decken. Ich glaube, dass der Schatz der Tradi-     res verändert hat, bin ich froh und dankbar. 

10 | martinsfeuer PFINGSTEN 2021                                                                                   Freude
„Mini“-Dienst macht große Freude!
                        In der katholischen Kirche gibt es junge Gesichter am Altar: Einige Mädchen und Jungen
                        bereiten sich nach ihrer Erstkommunion auf ihren Dienst als Messdiener oder Ministranten
                        vor (lateinisch von ministrare = dienen). Sie übernehmen dann verschiedene Aufgaben, um
                        Priester und Diakone in der Messfeier zu unterstützen.

                        D    ie Sicht der Kinder und Jugendlichen
                             auf die Liturgie und ihre Freude am
                        „Mini“-Dienst haben wir im Interview mit
                                                                       Annick: Wir sind ein Team und dürfen uns
                                                                       vor der Messe die Dienste selbst aufteilen.
                                                                       Normalerweise sehen wir uns auch in der
                        den Ministrantinnen Annick (14) und Car-       Freizeit bei Ausflügen und Aktionen und
                        la (13) erfragt.                               sind eine Gemeinschaft.

                        Was bereitet Euch besondere Freude an          Und welche Reaktionen aus der Gemein-
                        Eurem Dienst in der Messe?                     de und von den Erwachsenen freuen Euch
                        Annick: Mir bereitet es besonders Freude,      besonders?
                        wenn ich den Kerzendienst bei der Verkün-      Carla: Wie freuen uns über freundliche
                        digung des Evangeliums machen kann. Da         Gesichter, wenn alle gemeinsam wirklich        Annick
                        hören wir Gottes Wort und das wird noch        Gottesdienst feiern und hinterher ein net-
                        besonders feierlich unterstrichen durch die    tes Lob von einem Gottesdienstbesucher
                        Kerzen.                                        kommt. Es ist lustig, aber wir spüren den
                        Carla: Ich mache besonders gerne Weih-         Luftzug, wenn die Gemeinde sich beim
                        rauchdienst, wie das in besonders feierli-     Auszug zu früh hinsetzt. Wir sind halt echt
                        chen Gottesdiensten der Fall ist. Dieser Ge-   aufmerksam.
                        ruch – ich verstehe gar nicht, warum man-      Annick: Ich freue mich auch über ein „Dan-
                        che Leute den nicht mögen – ist besonders.     ke schön“. Ich hoffe, die Gemeinde sieht,
                        Unsere Gebete steigen mit dem Rauch in         dass wir den Dienst freiwillig machen. Eine
                        den Himmel zu Gott. Ja, es riecht einfach      tolle Unterstützung ist es, wenn Fehler ein-
                        weiter nach Gottes Anwesenheit, weil der       fach weggelächelt werden. Vielleicht ma-
                                                                                                                      Carla
                        Geruch noch bleibt, auch wenn die Messe        chen die Gemeindemitglieder auch Wer-
                        zu Ende ist. Meine Haare riechen übrigens      bung für die Messdiener, damit wir wieder
                        hinterher weiter nach Weihrauch.               mehr werden?
                        Annick und Carla (einstimmig): Die Eu-               Das Interview führte Alexia Schadow.
                        charistiefeier mit der Gabenbereitung,
                        dem Priester beim Händewaschen helfen
                        und vielen anderen Diensten ist natürlich         Lesetipp
                        der Kern unseres Dienstes, deshalb ist es         Dalai Lama XIV; Tutu, Desmond:
                        schwer für uns, dass wir wegen Corona nur         Das Buch der Freude
                        ganz wenig mit Abstand machen dürfen,             Heyne Bücher, 2019, 384 S., 14,00 Eu-
                        eigentlich nur noch das Klingeln bei der          ro, ISBN 978-3-453-70368-1
                        Wandlung.                                         Sie sind zwei der bedeutendsten Leit­
                        Annick: Eigentlich macht beim Ministrie-          figuren unserer Zeit: Seine Heiligkeit
                        ren in der Messe alles Spaß, einfach das          der Dalai Lama und Erzbischof Des-
                        Ganze.                                            mond Tutu. Obwohl ihr Leben von vielen
                                                                          Widrigkeiten und Gefahren geprägt war, strahlen sie eine
                        Was ist denn Eurer Meinung nach das Be-           Zuversicht und Freude aus, die durch nichts zu erschüttern ist.
                        sondere am Ministranten-Dienst?                   In diesem Buch vereinen die „Brüder im Geiste“ ihre immense
                        Carla: Wir dürfen in der Messfeier helfen         Lebenserfahrung und die Weisheit ihrer Weltreligionen zu ei-
Fotos: Alexia Schadow

                        und sind ganz besonders nah dabei. In der         ner gemeinsamen Erkenntnis: Es ist die innere Freude, die un-
                        Kirchenbank sieht man als Kind oft nichts         serem Dasein Liebe und Sinn verleiht – und zugleich Hoffnung
                        und es wird schnell langweilig, wenn man          und Frieden in unsere unsichere Welt bringt.
                        nur wenig mitbekommt.

                        www.katholisch-idsteinerland.de                                                   martinsfeuer PFINGSTEN 2021 | 11
Freude „an oder mit“ dem Singen                                                         Franz Fink, Kirchenmusiker

                                                                        könnten wir singen die Lieder des Herrn, fern,
                                                                        auf fremder Erde?“ Ps 137,1–4

                                                                        So eng sind menschliches Befinden und
                                                                        gesungener Ausdruck miteinander verbun-
                                                                        den, dass Menschen – auch unter Zwang –
                                                                        nicht ohne weiteres ein gerade fernliegen-
                                                                        des oder blockiertes Gefühl künstlich dar-
                                                                        stellen können. Auch wenn Trauer und an-
                                                                        dere Gefühlslagen natürlich in unglaublich
                                                                        mitreißende Musik gefasst und besungen
                                                                        werden können, ist es mit der Freude eher
                                                                        spontan und unmittelbarer.
                                                                           Die Freude will herausgerufen werden,
                                                                        wir möchten sie am besten sofort teilen.
                                                                        Freude kann nicht beim kognitiven Akt
                                                                        bleiben, den wir – ggf. mit Emoticons 
                                                                        versehen – als Text formulieren. Sie entwi-
                                                                        ckelt sich erst zum starken Gefühl, wenn
Franz Fink
                                                                        wir sie angemessen äußern können. So ist

                       In den Ostergottesdiensten ist uns allen,
                        die dabei sein konnten, sicher in ganz be-
                       sonderer Weise aufgefallen, dass es so et-
                                                                        es also vielmehr die Freude durch das Sin-
                                                                        gen, was uns während der Pandemie so
                                                                        fehlt. Die Lebensenergie spendende Kraft
                       was wie einen Singreflex gibt und wie an-        des Singens ist vermutlich erfahrbar, seit es
                       strengend es sein kann, diesen zu unter-         Menschen gibt, die Singen als Ausdrucks-
                       drücken. Das Ausrufen und Besingen der           form kennen. Singen als Therapie gegen
                       Osterfreude in der Liturgie ist in uns so        Depression ist längst bekannt.
                       stark verwurzelt, dass den Hygieneregeln            Eine sehnsuchtsvolle Vorfreude auf ein
                       nur mit innerlich „gezogener Handbremse“         hoffentlich baldiges Wiedersehen in Chor-
                       Folge geleistet werden kann. Wer hätte ge-       proben und Gottesdiensten mit gemeinsa-
                       ahnt, dass unsere spezielle „Fastenzeit“ mit     mem Gesang möge unser geduldiges Ab-
                       dem Verzicht auf das Singen so lange an-         warten begleiten.
                       dauern würde? Die Sehnsucht nach dem                Aber nicht nur das Singen alleine, es
                       Ende wird größer und größer. Wer Chorsin-        sind ebenso die schönen und wichtigen
                       gen zu seinen Lieblingsbeschäftigungen           Begegnungen untereinander, die die Her-
                       zählt, wird sich besonders gedulden müs-         zen wieder wärmen werden.
                       sen. Die ursprünglichste und vermutlich
                       schönste aller musikalischen Ausdrucks-             Hab einsam auch mich gehärmet
                       möglichkeiten ist nun infektionstechnisch           in bangem düsteren Mut.
                       zur am schärfsten geächteten geworden.              Und habe wieder gesungen,
                          Unter Einfluss bestimmter Gefühle kann           und habe wieder gesungen.
                       es uns die Sprache verschlagen oder es              Und alles, alles war wieder gut.
                       bleibt uns das Singen förmlich im Halse                               Adalbert von Chamisso
                       stecken. In Psalm 137 heißt es:                                                  (1781–1838)
                          „An den Strömen von Babel, da saßen
                       wir und weinten, wenn wir an Zion dach-          Alleine geht es ja vorerst auch – zu Hause,
                       ten. Wir hängten unsere Harfen an die Wei-       beim Spaziergang, im Auto …
                       den in jenem Land. Dort verlangten von uns       Also: singen Sie … singen Sie … singen Sie!
                                                                                                                         Foto: privat

                       die Zwingherren Lieder, unsere Peiniger for-     In Vorfreude,
                       derten Jubel: ‚Singt uns Lieder vom Zion!‘ Wie   Franz Fink

12 | martinsfeuer PFINGSTEN 2021                                                                               Freude
Freude an der Schöpfung                                                              Gudrun Lichtblau-Honermann

                                    G    erade im Frühling werden wir uns der
                                         Wunder und der Schönheit der Schöp-
                                    fung bewusst. Die Sonne geht wieder früher
                                    auf und später unter und weckt unsere Le-                                                        1 Geduldig trägt die
                                                                                                                                        Krötenfrau das
                                    bensgeister. Um uns herum sprießen Früh­                                                            Männchen zum Teich.
                                    blüher wie Schneeglöckchen, Buschwind-                                                           2 Für die sichere Über­
                                    röschen oder Osterglocken aus dem Boden                                                             querung von Straßen
                                                                                                                                        braucht es manchmal
                                    und erfüllen die noch eher bräunliche, ein-
                                                                                                                                        helfende Hände …
                                    tönige Welt mit Farbe. Wer um den Sonnen-
                                    aufgang herum wach wird, kann die Vielfalt
                                    des Vogelgesangs bewundern wie der Dich-
                                    ter Werner Gneist: Ein Morgenchor, an Freude
                                    reich, zu Gottes Lob und Preis!
                                        Für mich persönlich ist der Frühling un-
                                    trennbar mit einem Tier verbunden, das von
                                    den meisten Menschen nicht wahrgenom-
                                    men oder sogar als eklig empfunden wird:
                                    mit der Erdkröte. Bis ins Mittelalter hinein                                  1       2
                                    galt sie sogar als hässlichstes Tier der Schöp-
                                    fung. Die Wanderung der Erdkröten ist aber
                                    eines der beeindruckendsten Naturphäno-           tenlaich, und so findet man in Fischteichen
                                    mene, die man bei uns beobachten kann.            die schwarz gepunkteten Laichschnüre, und
                                        Die Erdkröte gehört zu den ­Amphibien,        einige Wochen später kann der aufmerksa-
                                    also den ältesten Landwirbeltieren der Er­        me Wanderer Tausende von hüpfenden klei-
                                    de, die schon vor 400 Millionen Jahren das        nen Kröten auf dem Weg vorfinden, die zu-
                                    Festland eroberten. Doch durch ihre Fort-         rück in die Sicherheit des Waldes streben.
                                    pflanzung ist sie immer dem Wasser ver-               Warum fasziniert mich das so? Diese Tie-
                                    bunden geblieben. Und so wandern die              re, die wir kaum wahrnehmen, leben ihr Le-
                                    Kröten im Frühjahr, sobald die Temperatur         ben seit Millionen von Jahren neben uns. Sie
                                    etwa 7 Grad erreicht, wie von unsichtbaren        wissen genau, was sie tun müssen, um zu
                                    Fäden gezogen aus ihrem Versteck im Wald          überleben und ihren Nachkommen die an-         Gudrun Lichtblau-
                                    zu dem Gewässer ihrer Geburt, um dort ab-         gemessenen Lebensmöglichkeiten zu bie-         Honermann
                                    zulaichen. Ist es ein Regentag, können oh-        ten. In dem vielfältigen und komplizierten
                                    ne Weiteres Tausende von Kröten gleichzei-        Netz der Natur haben sie ihre Funktion, die
                                    tig den Weg zum Laichgewässer antreten.           wir bis heute nicht genau kennen. Sie gehö-
                                    Wie sie den Weg finden, ist bis heute nicht       ren zu Gottes Schöpfung und haben von ihm
                                    genau geklärt. In der Dämmerung ist dann          alles mitbekommen, was sie zum Überleben
                                    überall im Wald das Rascheln und Quieken          brauchen. Aber der Mensch ist in der Lage,
                                    der Männchen zu hören, die um die weni-           sie durch seine Lebensweise unabsichtlich,
                                    gen Weibchen kämpfen.                             aber unwiederbringlich zu vernichten.
                                        Leider hat ihr innerer Kompass, der sie           Die Schöpfung ist ein Wunder, sie ist
                                    durch viele Jahrtausende sicher begleitet         gleichzeitig faszinierend und verletzlich.
                                    hat, die Kröten nicht vor Autos und Straßen       Sie ist ein Geschenk Gottes an uns, mit
Fotos: Gudrun Lichtblau-Honermann

                                    gewarnt. Gäbe es nicht die vielen Natur-          dem wir sorgsam umgehen müssen, da-
                                    freunde, die morgens und abends in der kri-       mit wir es nicht zerstören, sondern unseren
                                    tischen Zeit die Kröten an den Zäunen sam-        Kindern und Enkeln weitergeben können.
                                    meln und über die Straße tragen würden,           Lasst uns achtsam sein und die Lebewe-
                                    hätten wir wahrscheinlich auch dieses Am-         sen unserer Umgebung hüten, damit wir
                                    phibium bereits verloren. Aber so hat sie gu-     uns und unseren Kindern die Freude an der
                                    te Chancen: Die Fische mögen keinen Krö-          Schöpfung erhalten! 

                                    www.katholisch-idsteinerland.de                                                      martinsfeuer PFINGSTEN 2021 | 13
Freude, die jeder sehen kann: „Wir müssen aus der
Charismatische Bewegungen und Neuevangelisierung liegen gerade bei jungen Christin-
nen und Christen im Trend. Was macht den Unterschied zum klassischen katholischen Ge-
meindeleben aus? Dr. Alexia Schadow und Sabine Bernstein sprachen mit einer Teilneh-
merin der Augsburger Flame Academy, die Teil des dortigen Gebetshauses Augsburg ist.

                                                                       B   ewusst mehr Zeit mit und für Gott ha-
                                                                           ben: für diesen Weg hat sich Monika
                                                                       Kraus entschieden, als sie sich vor gut ei-
                                                                       nem dreiviertel Jahr für die Flame Academy
                                                                       des Gebetshauses Augsburg angemeldet
                                                                       hat. Die Flame Academy, das ist ein zehn-
                                                                       monatiges Programm, in dem Menschen
                                                                       – egal, welchen Alters, aber es zieht vor al-
                                                                       lem jüngere Menschen an – sich auf ein Le-
                                                                       ben für Jesus Christus, für Gebet und Ge-
                                                                       meinschaft einlassen. Für Monika kommt
                      1   2                                            hier das zusammen, was sie in ihrem bishe-
                                                                       rigen Glaubensleben deutlich vermisst hat:
1 Gebetsraum mit                                                      das Zusammensein mit Menschen, die ih-
  Lobpreis-Gruppe.
                                                                       re Begeisterung für den Glauben teilen und
2 Interviewpartne-
  rin Monika Kraus.                                                    der aktive Austausch mit ihnen. Das hatte
                                                                       der 29-Jährigen, die katholisch getauft und
                                                                       in einer typisch katholischen Familie und
                                                                       Dorfgemeinde in Bayern aufgewachsen ist,
                                                                       lange Zeit gefehlt. „Sonntagsmesse, Feier-
                                                                       tage – alles war so selbstverständlich, aber
                                                                       ich hatte kein Feuer in mir,“ so Monika. 2017
                                                                       nahm ihre Schwester sie mit auf ein Pfingst-
                                                                       Treffen der Lorettos, einer charismatischen
                                                                       Jugendbewegung – von der Freude dort
                                                                       war sie sofort begeistert: die Lorettos set-
                                                                       zen u. a. auf Lobpreis, das gemeinschaftli-
                                                                       che musikalische Gebet. „Da geht das Herz
                                                                       auf! Und diese Lebenseinstellung, diese
                                                                       Herzenshaltung, die habe ich zu dieser Zeit
                                                                       gerade auch in meinem nicht-christlichen
  Lobpreis ist auch ein wesentliches Element im Augsburger Ge-         Umfeld während des Studiums vermisst“,
  betshaus, das der Philosoph und katholische Theologe Johannes        so Monika. „Und außerdem waren dort
  Hartl vor einigen Jahren eröffnet hat und das als Leuchtfeuer der    wirklich coole Leute in meinem Alter“.
  Neuevangelisierung in Deutschland gilt. Allein die MEHR-Konfe-
  renz des Gebetshauses zog vor Corona noch 2020 12 000 Teilneh-       „Jesus ist unser Bindeglied“
                                                                                                                       Fotos: Gebetshaus Augsburg | Monika Kraus

  mer an. Der Erfolg und die Ausstrahlung dieses Ortes war auch        Gemeinsam mit 46 weiteren Teilnehmerin-
  ein Grund, weshalb im Rahmen der Exkursionen zur Kirchen-            nen und Teilnehmern verschiedener Kon­
  entwicklung eine Gruppe aus dem Bistum Limburg, unter ihnen          fessio­nen ist sie – neben theologischen und
  Pfarrer Brast und die jetzige Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ale-      prak­tischen Kursinhalten – ca. 23 Stunden
  xia Schadow, dort waren. Auch Monika Kraus, die nach eigenen         pro Woche eingebunden in das Gebetshaus-
  Aussagen ein Fan von Hartls Stil ist, wurde auf die Jüngerschafts-   Programm. Dabei ist das Gebet Dreh- und
  schule des Gebetshauses, die seit 2020 „Flame Academy“ heißt,        Angelpunkt des Tagesablaufs: Es gibt Lob-
  aufmerksam. Mehr unter www.flameacademy.gebetshaus.org               preiszeiten, das Fürbitte-Mandat sowie Bi-
                                                                       bel-Meditationen. Für diese Programmpunk-

14 | martinsfeuer PFINGSTEN 2021                                                                             Freude
Unsichtbarkeit raus“
                        te, die 24/7 im Gebetshaus angeboten wer-          Zeit mit Gott in der Stille. Und mit Freude
                        den, übernimmt ein Schüler dann die Ge-            beten,“ ist der Hinweis von Monika, die sich
                        betsleitung oder ist Teil des Lobpreisteams.       diese Zeit als Gebetsleiterin im Gebetshaus
                        „Gebet ist nicht alles – aber ohne Gebet ist       auch oft erst zu Hause nehmen muss. „Ich
                        alles nichts,“ so drückt es Gebetshaus-Grün-       als gläubige Katholikin war mir nicht be-
                        der Johannes Hartl aus. Und Monika ist über-       wusst, dass ich Gottes Stimme höre, bevor
                        zeugt: „Wir brauchen das Gespräch mit Gott,        ich ins Gebetshaus kam. Ich dachte, dazu
                        denn wir sind seine Geschöpfe und eine inni-       muss man besondere Fähigkeiten haben“.
                        ge Beziehung mit ihm macht uns glücklich.“             In der Stille ist zu entdecken, dass Gebet
                            Aber wie funktioniert dieses gemeinsa-         nicht anstrengend ist, nicht langweilig. Wenn
                        me religiöse Leben von Katholiken, evange-         man Gott Raum gibt, um zu wirken, dann           Alexia Schadow
                        lischen Christen und Mitgliedern von Frei-         hängt es letztendlich nicht vom Betenden ab,
                        kirchen, wo doch sonst häufig die Unter-           im Gebet wird man selbst verändert, können
                        schiede zwischen den christlichen Gemein-          wir von ihr lernen. Monika weiß, dass viele
                        schaften Thema sind? „Oftmals kenne ich            Menschen nicht glauben können, dass Gott
                        den religiösen Hintergrund meines Team-            antwortet. Wir beide glauben ihr das, ein per-
                        mitglieds gar nicht. Wir schauen gemein-           sönliches Gespräch, eine Zeugin und Erfah-
                        sam auf Jesus, er ist unsere Mitte und da          rung aus erster Hand. Wir sprechen darüber,
                        spielen die Unterschiede kaum eine Rolle“.         warum sich viele Menschen nicht trauen zu
                            Gleichzeitig geht es bei der Flame Acade-      beten und kommen zu dem Schluss, dass das
                        my auch darum, einen Lebensstil einzutrai-         Erkennen „es hängt nicht von mir ab“, das Ab-
                        nieren, der „den Himmel auf die Erde bringt“,      geben der Kontrolle Unwohlsein auslöst. Mo-
                        so ein Profiltext von der Website. Das sind        nika spricht von übernatürlicher Gelassen-
                        große Worte – aber im Gespräch mit Monika          heit, die ihr durch das Gebet geschenkt wird,
                        wird klar, dass dahinter ein Ansatz steht, der     und löst damit richtiggehend Sehnsucht aus.
                        uns aufhorchen lässt: „Was ich in den letz-        Wir fragen uns: Strahlen wir selbst die Freude
                        ten Monaten lernen durfte ist, dass Christ         über unseren Glauben aus, wenn wir disku-
                        sein und Alltag nicht getrennt sein muss.“         tieren, arbeiten und einkaufen?
                        Dabei hat sie besonders das Konzept über-              Nur wenn man uns unser Glück darüber
                        zeugt, dass man eben nicht abgeschirmt in          an der Nasenspitze ansieht, dass wir gerne
                        der Gemeinschaft lebt, sondern außerhalb           und oft mit Gott zusammen sind, wird man         * eigentl. „Blase“ – neu-
                        des Gebetshauses wohnt und nach zehn               uns fragen: „Woran glaubst Du?“ Dann be-         deutsch für die Ge-
                                                                                                                            meinschaft, das abge-
                        Monaten eben auch wieder in sein Leben,            kommen wir die Chance, so wie Monika zu
                                                                                                                            steckte soziale Umfeld,
                        in den Beruf, in die Familie und in sein Um-       erzählen: „Ich glaube, dass wir mit unserem      in dem man sich be-
                        feld zurückkehrt oder etwas Neues beginnt.         kleinen Glauben Berge versetzen können!“         wegt.
                        Das tut man dann gestärkt durch den Aus-
                        tausch und das Gebet in der Gemeinschaft –           Impulse aus dem Gespräch
                        und durch ein Trainings-Programm der Aca-            Das Gespräch mit Monika hat uns auch noch einmal mit Blick
                        demy. „Natürlich ist das hier auch eine Art          auf unsere Gemeinde und unsere Arbeit im Pfarrgemeinderat
                        christliche bubble*“, so Monika, „aber ich hat-      nachdenklich werden lassen:
                        te diese lange Zeit nicht.“ Sie ist sich sicher:      Verlassen uns Menschen, weil sie Gott nicht bei uns finden
                        „Wir Christen haben allen Grund zur Freude              können?
                        – wir müssen aus der Unsichtbarkeit raus!“            Sind wir in der Lage, Gott die Führung zu überlassen?
                                                                              Schaffen wir es, unsere Besprechungen in dem Bewusstsein,
                        Mit Freude beten                                        dass Gott anwesend ist, durchzuführen?
                        Was ist die „Erfolgsformel“, um diese inni-           Glauben wir, dass Gott eingreifen wird – hier und jetzt? Wie
 Foto: Alexia Schadow

                        ge und glückliche Beziehung zu Gott auf-                bei einem richtigen Wunder?
                        zubauen, wenn Gebete – vor allem die                 „Fragt den Herrn“, meint Monika, „was sein Plan für die Ge-
                        Grundgebete – doch von vielen Menschen               meinde ist!“ 
                        als „formelhaft“ empfunden werden? „Die

                        www.katholisch-idsteinerland.de                                                         martinsfeuer PFINGSTEN 2021 | 15
ADRESSEN · ÖFFNUNGSZEITEN

Kontaktdaten der Pfarrei St. Martin Idsteiner Land
Kirsten Brast, Pfarrer                          06126 95373-20         Kontaktstelle Wörsdorf
 k.brast@katholisch-idsteinerland.de                                    St. Nikolaus von Flüe
Maria Friedrich, Gemeindereferentin                  06127 2160        Nikolaus-von-Flüe-Str. 2
 m.friedrich@katholisch-idsteinerland.de                                65510 Idstein-
Martina Jüstel, Gemeindereferentin                   06127 2108        Wörsdorf
 m.juestel@katholisch-idsteinerland.de                                    06126 95373-10
Lars Krüger, Priesterlicher Mitarbeiter            06126 70209         Sekretariat: Wibke Rücker
 l.krueger@katholisch-idsteinerland.de                                   w.ruecker@katholisch-idsteinerland.de
Johanna Moos, Gemeindereferentin                  06127 920949
 j.moos@katholisch-idsteinerland.de                                     Kontaktstelle Esch
Marvin Neuroth, Pastoralassistent               06126 95373-24         St. Thomas
 m.neuroth@katholisch-idsteinerland.de                                  Schwalbacher Straße 2
Benjamin Rinkart, Kaplan                        06126 95373-00         65529 Waldems-Esch
 b.rinkart@katholisch-idsteinerland.de                                    06126 2438
Cornelia Sauerborn-Meiwes, Pastoralreferentin    06126 95373-23        Sekretariat: Wibke Rücker
 c.sauerborn-meiwes@katholisch-idsteinerland.de                          w.ruecker@katholisch-idsteinerland.de
Tatjana Schneider, Pastoralreferentin           06126 95373-21
 t.schneider@katholisch-idsteinerland.de
Janine Witter, Pastoralreferentin               06126 95373-00         Kontaktstelle Engenhahn
 j.witter@katholisch-idsteinerland.de                                   St. Martha
Klaus Schmidt, Pfarrer i.R.                      06126 9580959         Kirchweg
Franz Fink, Kantor                              06126 95373-14         65527 Niedern­hausen-
 fink@st-martin-idstein.de                                              Engenhahn
                                                                           06126 95373-11
Pfarrei St. Martin Idsteiner Land                                        Sekretariat: Monika Schmidt
Wiesbadener Straße 21                                                     m.schmidt@katholisch-idsteinerland.de
65510 Idstein
 pfarrei@katholisch-idsteinerland.de
www.katholisch-idsteinerland.de                                          Kontaktstelle Oberjosbach
  06126 95373-00 (Zentrale) Frontoffice: -10                            St. Michael
Sekretariat:                                                            Pfr.-Anton-Thies-Platz 2
             (-12) Irene Heiler  i.heiler@katholisch-idsteinerland.de   65527 Niedernhausen-
     (-10) Wibke Rücker  w.ruecker@katholisch-idsteinerland.de          Oberjosbach
 (-11) Monika Schmidt  m.schmidt@katholisch-idsteinerland.de              06126 95373-11
                                                                         Sekretariat: Monika Schmidt
Schwerpunktbüro Maria Königin                                             m.schmidt@katholisch-idsteinerland.de
Bahnhofstraße 26
65527 Niedernhausen                                                      Kindergarten St. Martin    06126 52457
  06127 2160                                                             kita.st.martin@katholisch-idsteinerland.de
Sekretariat: Anette Schwarz                                              Kindergarten St. Josef    06127 1689
 a.schwarz@katholisch-idsteinerland.de                                   kita.st.josef@katholisch-idsteinerland.de

   Erreichbarkeit der Büros
   Das Zentrale Pfarrbüro in Idstein bleibt über Te-         erreichbar. Dies gilt allzumal für seelsorgliche Anlie-
   lefon (0 61 26 / 9 53 73 00) und E-Mail (pfarrei@­        gen. In dringlichen Fällen finden Sie über den An-
   katholisch-idsteinerland.de) für Sie erreichbar. Und      rufbeantworter der Pfarrei auch jederzeit die Mög-
   auch das Schwerpunktbüro in Nie­dernhausen ist            lichkeit, Pfarrer Kirsten Brast oder einen anderen
   per E-Mail (a.schwarz@katholisch-idsteinerland.de)        Priester zu erreichen. 

16 | martinsfeuer PFINGSTEN 2021                                                                                 Freude
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