18 Mit Begeisterung und Freude Ein Leben mit einer geschenkten Niere Die Geschichte der Meisterhaussiedlung - Heime Kriens

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18 Mit Begeisterung und Freude Ein Leben mit einer geschenkten Niere Die Geschichte der Meisterhaussiedlung - Heime Kriens
Hauszeitung
der Heime Kriens AG
Herbst 2018

Mit Begeisterung und Freude               4
Ein Leben mit einer geschenkten Niere     8
Die Geschichte der Meisterhaussiedlung    18
18 Mit Begeisterung und Freude Ein Leben mit einer geschenkten Niere Die Geschichte der Meisterhaussiedlung - Heime Kriens
HEIM

                   Geschichten vom Heim
                   met oder ohne Reim
Autumn                                          Summer
I üsre chline Stadt                             Lass Dir gut sein, in uns’rem Heim
hemmers mängisch cheibe glatt                   bei schöner Summer Time.
und i beidne Heime,                             Es gilt für Gross, jedoch nicht für Klein,
esch es wie einisch deheime                     ab und zu ein Gläschen Wein,
emmer esch öppis los.                           welcher stammt von sonnigem Rain
                                                und dient so richtig zum Lustig sein.
Alli fendets famos,                             Dazu sag nicht Nein,
keis Jahresfäscht got verbi,                    trink aber nicht unter prallem Sonnenschein,
ohne d’Bewohner send derbi.                     sonst gibt’s garantiert ein zittrig’s Bein.
Es läbigs Triebe ond erscht rächt               Und … so heisst es oft in Luthers Bibel.
be eusem Herbschtfäscht,                        «Vom vielen Sachen schreiben und träumen,
det gots zue we anere Määs,                     dabei bitte nicht versäumen.»
met Ständ, Magebrot ond au Chäs,
begleitet met Musig ond Tanz,
au B’suecher freuts met em Gritli ond Franz.    In Gedanken verweilend
                                                Mit einigen Zeilen, ein Gruss an dieser Stelle
Dä bont Herbscht, dä hets in sech,              in unsere Heimkapelle, und dabei vielen Dank
und muess au gfiret si,                         an unsere Heimseelsorge. Claudia Armellino
met Nidlezältli ond e chli Wi,                  und Peter Müller samt ihrem Team verdienen
s’got gar loschtig zue ond här,                 Dank, insbesonders für die schönen pianisti-
de Peter schiesst am Stand en Teddybär          schen Gottesdienstbegleitungen.
ond de Heiri gwönnt sogar en Rose,
deför sini Frau tuetne liebkose.

Au das Fäscht, scho weder Vergangeheit,
nomol Proscht of G’müetlichkeit.

                              Walter Wicki,
                              Bewohner im Grossfeld
18 Mit Begeisterung und Freude Ein Leben mit einer geschenkten Niere Die Geschichte der Meisterhaussiedlung - Heime Kriens
Inhalt
                                                                               EDITORIAL

       BLICKPUNKT

Mit Begeisterung und Freude                  2
                                                    Liebe Leserin, lieber Leser
Musik- und Tanz­nach­mittag
zur Eröffnung des Sonnenbergstüblis          4
Kochen auf der Abteilung                     5
                                                    Gönnen Sie sich einmal eine neue Jacke
                                                    oder eine neue Brille. Wenn Sie diese
Gemeinsames Dekorieren
fördert den sozialen Austausch               6     das erste Mal tragen, wird einigen auf-
                                                    fallen, dass Sie anders aussehen. Sie
                                                    selbst bleiben aber der gleiche Mensch.
       BEGEGNUNG
                                                    So sieht es auch mit dem neuen Auftritt
Ein Leben mit einer geschenkten Niere 8            unserer Hauszeitung «Träff» aus. An-
Das ist kein Buch – das ist ein Freund 10          gepasst an das neue Erscheinungsbild
Schau-Ausflüge mit Thomas Müller                    der Heime Kriens AG, bleibt sie inhalt-
vom Aktivierungsteam                   11          lich mehr oder weniger die alte. Be-
Menschen, die sich mit Herzblut                     währtes bleibt – Neues hat natürlich         Guido Hübscher
für andere engagieren                  12          auch Platz.                                  Leiter Heime Kriens AG
Einblickstag in die Heime Kriens                    Sie, als Leserin und Leser, können sich
war ein grosser Erfolg                 13
                                                    somit weiterhin auf spannende Ge-
Kleine Würdigung einer
                                                    schichten und Themen über und rund
traditions­reichen ­Institution        14
                                                    um die Heime Kriens freuen. In dieser
                                                    Ausgabe erfahren Sie unter anderem
       THEMA                                        Wissenswertes zum neuen Weiterbil-
Die Gemeinde Kriens wird zur Stadt 16              dungskurs für Mitarbeitende, den die
                                                    Heime Kriens durchführen. Der Kurs
                                                    basiert auf altem Wissen, ergänzt mit
       MITARBEITENDE
                                                    neuen Erkenntnissen, die durch Erfah-
Erika Mathis                                17     rungen und Beobachtungen gemacht
                                                    wurden und leistet einen wichtigen
       TRADITION
                                                    Beitrag zur Erhaltung und Entwicklung
                                                    der Pflege- und Betreuungsqualität in
Die Geschichte der Meisterhaus­                     den Heimen Kriens. Im Rahmen des
siedlung in Kriens                          18
                                                    Kurses führen die Teilnehmenden Pro-
                                                    jekte durch, zwei davon stellen wir Ih-
       INFO                                         nen in dieser Ausgabe vor.
                                                    Freuen Sie sich mit mir über das neue
Aus der Redaktion                           20
                                                    «Träff», das frisch, farbig und in neuer
Geschenkidee für Angehörige                 20
                                                    Aufmachung erscheint. In diesem Sinne
Agenda                                      21
                                                    wünsche ich Ihnen viel Vergnügen beim
                                                    Lesen.
IMPRESSUM
                                                    Herzlich
Herausgeberin: Heime Kriens AG
Horwerstrasse 33, 6010 Kriens
Telefon 041 317 11 11, info@heime-kriens.ch
Redaktionsteam: Redaktionsleitung: Christina
Konvalina; Mitglieder: Maureen Aschwanden,
Bruno Barmettler, Peter Forster, Irène Soller,
Walter Wicki, Barbara Zemp
Bild Titelseite: Eröffnung des Sonnenbergstüblis.   Guido Hübscher
Bilder: Heime Kriens AG oder namentlich erwähnt
Auflage: 1200 Exemplare
Erscheinung: Zweimal jährlich
Gestaltung und Druck: Brunner Medien AG, Kriens

                                                                              träff   2 • 2018   1
18 Mit Begeisterung und Freude Ein Leben mit einer geschenkten Niere Die Geschichte der Meisterhaussiedlung - Heime Kriens
BLICKPUNK T

                       PSYCHOGERIATRISCHER GRUNDKURS

                        Mit Begeisterung und
                        Freude das Leben
                       ­gemeinsam gestalten
                       Die Heime Kriens AG bietet neu einen internen Weiter­
                       bildungskurs an, der modular aufgebaut ist.
                       Der erste Kurs dauerte von September 2017 bis Juni 2018
                       und begeisterte die Teilnehmenden.

                       TE X T: BRUNO BARMET TLER                  gebotenen Kurs wollen die Heimver-
                       Der Kurs besteht aus insgesamt vier        antwortlichen einen wichtigen Beitrag
                       Modulen mit je drei Kurstagen und kann     zur Erhaltung und Entwicklung der
                       als Ganzes absolviert werden. Es be-       Pflege- und Betreuungsqualität leis-
                       steht aber auch die Möglichkeit, jedes     ten. Es können Mitarbeitende aus allen
                       Modul separat zu besuchen oder auch        Bereichen des Heimes teilnehmen:
                       nur einzelne Tage eines Moduls.            Pflegedienst, Aktivierung, Hauswirt-
                                                                  schaft, Administration, Küche, Cafete-
                       Vier Module für vier verschiedene Sicht-   ria und Haustechnik. Wie im neuen
                       weisen hinsichtlich betagter Men­schen:    Heimleitbild beschrieben, sind die
Präsentation der       • Modul 1: Gerontologische Sichtweise      Heime Kriens ein Lebensraum, in dem
Projekte.              • Modul 2: Psychobiographische             Menschen mit Begeisterung und Freu-
                         Sichtweise                               de ihr Leben gestalten können. Des-
                       • Modul 3: Geriatrische Sichtweise         halb ist es so wichtig, dass auch alle
                       • Modul 4: Psychogeriatrische              Mitarbeitenden aus allen Heimberei-
                         Sichtweise                               chen an der Schulung teilnehmen kön-
                                                                  nen. Welche Kurstage dies letztendlich
                       Der Theorie-Praxistransfer hatte im        sind, hängt von der persönlichen
                       Kurs eine grosse Bedeutung und die         Arbeitssituation und den Vorkenntnis-
                       Teilnehmenden konnten die Inhalte          sen ab.
                       zwischen den Kurstagen mit Hilfe pra-
                       xisbezogener Aufträge, wie zum Bei-        Der erste Kurs ist auf sehr grosses In-
                       spiel Fachgespräche und Pflegevisiten,     teresse und Anerkennung gestossen.
                       vertiefen. Im Rahmen des Kurses plan-      Nachfolgend stellvertretend einige
                       ten und führten die Teilnehmenden          Aussagen aus einer grossen Fülle von
                       Projekte durch, die sie am Abschlusstag    Rückmeldungen:
                       am 30. August 2018 den Mitarbeitenden
                       sowie den Bewohnerinnen und Bewoh-         • Es war anregend, nie belehrend,
                       nern der Heime Kriens vorstellten.           sondern immer lehrend und hat mich
                       Mit dem neu in den Heimen Kriens an-         zum Lernen angeregt. Sinnvolle

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18 Mit Begeisterung und Freude Ein Leben mit einer geschenkten Niere Die Geschichte der Meisterhaussiedlung - Heime Kriens
BLICKPUNK T

    und nachvollziehbare Struktur, es
    war wunderbar.
•   Es hat total Spass gemacht. Ich fühle
    mich so lebendig und angeregt.
    Es könnte für mich noch viel länger
    gehen. Es gäbe noch so viel zum
    Lernen.
•   Tolle, interaktive Gruppe. Das ge-
    meinsame Erarbeiten der Themen
    war spannend und anregend. Es war
    wie ein Frühlingstanz – voller Bilder,
    Lachen und Freiräumen. Die an-
    gewandten Methoden waren sinnvoll.
    Es hat mein Wissen wieder neu
    angeregt.
•   Belebend. Die Unterlagen – sehr
    schön und sinnvoll. Abgestimmt auf
    den gesamten Tag und auf die Inhalte
    aus den theoretischen Inputs.
    Die Kohärenz war erlebbar. Der               führen und Erkenntnisse beim Ko-         Die Absolventinnen
    Austausch auf allen Ebenen war               chen auf der Abteilung                   und Absolventen
    bereichernd.                             •   Willkommen im Stübli Sonnenberg,         des ersten Kurses,
                                                                                          gemeinsam mit
•   Es waren genau die Themen, die ich           Musik- und Singstunde, Gespräche
                                                                                          Marlis Henzmann
    im Alltag immer brauche. Ich nehme           über Musik                               (Mitte), eine
    extrem viel mit.                         •   Selbstbestimmung im Speisesaal           der Dozierenden.
•   Ich konnte viel profitieren vom Wis-         und neue Ideen
    sen der Dozentin. Die erzählten          •   «Stammtisch» Grossfeld / Kommuni-
    Praxisbeispiele haben das Verständ-          kation und Austausch
    nis zusätzlich ermöglicht.               •   Geschichten rund ums Spinnrad
                                             •   Ethische Fragen im Alltag und Aus-
Der Kurs fördert den                             tausch
sozialen A­ ustausch zwischen                •   Alltagsgestaltung Ideenordner
den Mitarbeitenden                           •   Fallbeispiel nach böhmischem Re-
Viele Teilnehmende haben hervorgeho-             gelkreis
ben, dass sie Kontakte zu Mitarbeiten-       •   Problematik Nahrungsaufnahme und
den anderer Stationen oder anderen               Flüssigkeitszufuhr bei Demenz
Bereichen knüpfen konnten. Sie hätten
damit die Scheu abgelegt, mit anderen        Alle Projekte hatten einen hohen Pra-
Mitarbeitenden in Kontakt zu treten.         xisbezug und können im Alltag umge-
Diese Kontaktnahme ist Vorausset-            setzt werden. Die Projekte zum «Ko-
zung, um Ideen im Lebensraum Heime           chen auf der Abteilung» und zum
Kriens gemeinsam zu entwickeln und           «Sonnenbergstübli» werden auf den
umzusetzen.                                  Folgeseiten separat vorgestellt.
                                             Am Ende des Abschlusstages wurde al-
Am Abschlusstag wurde ein bunter             len Teilnehmenden in einer kleinen Feier
Strauss von Projekten vorgestellt:           für ihr grosses Engagement gedankt
• Erzählung über das Planen, Durch           und eine Kursbestätigung übergeben.

                                                                       träff   2 • 2018   3
18 Mit Begeisterung und Freude Ein Leben mit einer geschenkten Niere Die Geschichte der Meisterhaussiedlung - Heime Kriens
BLICKPUNK T

Musik- und Tanz­nach­mittag
zur Eröffnung des Sonnenbergstüblis
EIN PROJEK T VON TAMAR A JANKOVIC,       Anlass zu verknüpfen. Der          einem langen, fast schon fami-
STELLVERTRETENDE STATIONS­
                                         Hauptinput aber kam von einer      liären, Tisch zusammen. Als
LEITERIN IM ZUNACHER 2, 3. STOCK
                                         Bewohnerin, die sich einen Tanz­   erstes informierten wir über die
Das Projekt «Sonnenbergstübli»           nachmittag wünschte.               Eröffnung des Sonnenbergstü-
wurde von zwei ehemaligen                                                   blis. Die Bewohnerinnen und
Böhm-Kurs Absolventinnen in              Vorgehensweise                     Bewohner stellten ihre Fragen
Angriff genommen und war mit-            Zusammen mit den Verantwort-       und hatten die Möglichkeit, ge-
ten in der Umsetzung. Da ich             lichen des Projekts «Sonnen-       meinsam zu diskutieren. Ganze
den psychogeriatrischen Grund-           bergstübli» haben wir ein Datum    drei Stunden verbrachten wir
kurs besuchte, machte ich mir            festgesetzt, ab wann wir das       anschliessend mit Singen, Tan-
Gedanken darüber, aus diesem             Stübli eröffnen wollen. Einen      zen und dem Erzählen von Ge-
Projekt ein Teilprojekt mitwir-          Tag vor der Eröffnung des Stü-     schichten aus dem Leben.
kend zu starten. Für mich stellte        blis sollte ein Tanz- und Musik-
sich die Frage, wie man 23 Be-           nachmittag stattfinden. Es         Rückblick
wohnerinnen und Bewohner                 musste einiges vorbereitet wer-    Die Rückmeldungen liessen
gleichzeitig über die bevorste-          den. Im Vordergrund stand ein      nicht lange auf sich warten. Die
henden Veränderungen infor-              Gemeinschaftserlebnis mit Mu-      meisten Bewohner fanden es
mieren kann und wie sie dabei            sik, Tanz und einem gemeinsa-      sehr gemütlich und auch ange-
unterstützt werden könnten.              men Essen.                         nehm, da der Anlass im vertrau-
Das Projekt Musik- und Tanz-                                                ten Rahmen und gemeinsam
nachmittag entstand mit dem              Durchführung                       stattgefunden hatte. Skepsis
Hintergedanken, die bevorste-            An diesem Tag erschienen fast      bezüglich der bevorstehenden
hende Veränderung mit einem              alle Bewohnerinnen und Be-         Änderung war jedoch auch vor-
positiven Erlebnis oder einem            wohner und setzten sich an         handen.

                                                                                         Mit Tanz und
                                                                                         Musik bleibt die
                                                                                         Eröffnung des
                                                                                         Sonnenbergstüblis
                                                                                         in guter Erinne­
                                                                                         rung.

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18 Mit Begeisterung und Freude Ein Leben mit einer geschenkten Niere Die Geschichte der Meisterhaussiedlung - Heime Kriens
BLICKPUNK T

Kochen auf der Abteilung
EIN PROJEK T VON VERENA GISLER,
FACHFR AU GESUNDHEIT,
ZUNACHER 2, 1. STOCK

Ziele
• Alte Erinnerungen wecken und
  daraus Gesprächsthemen
  entwickeln
• Gemeinsames Arbeiten
• Perspektive und Sinn geben
• Mit Düften zu Gesprächen
  anregen
• Mit dem Singen gespeicherte
  Liedtexte hervorholen

Planung
Bevor ich mit einem Projekt                  Das gemeinsame Tun steht im Vordergrund.
starten konnte, machte ich mir
Gedanken, welche Art von Akti-
vität ich auf der Abteilung ein-
bringen möchte. Was gehört          nern aufgenommen und weiter-          Dinge bestellt und vorbereitet
zum Konzept «Normalität» und        entwickelt. Es ergab sich ein         werden.
bei welcher Aktivität können        sehr anregendes Gespräch dar-
möglichst viele Bewohnerinnen       über, dass wir Rezepte der Be-        Durchführung
und Bewohner teilnehmen oder        wohnerinnen sammeln könnten           Nachdem alle Bewohnerinnen
auch nur zuschauen. Zuerst          und daraus ein Koch- und Back-        und Bewohner anwesend waren,
dachte ich an eine Umfrage, die     buch entstehen lassen könnten.        fragten wir sie, was sie gerne
ich starten wollte, um heraus-      Beim Abendkontrollgang er-            rüsten, raffeln oder schneiden
zufinden, was den Bewohnerin-       zählte mir eine Bewohnerin,           wollten. Anschliessend wurden
nen und Bewohnern gefallen          dass sich aus meiner Idee ein         die entsprechenden Lebensmit-
könnte. Dann spürte ich, dass       interessantes Gespräch entwi-         tel und Küchengeräte verteilt.
ich die Themen eingrenzen           ckelt hätte und sie alte Erinne-      Zwischendurch half ich jeweils
musste. So überlegte ich, was       rungen aus ihrer Kindheit aus-        einer Bewohnerin die Salatsauce
ich gerne mache und auch Ideen      getauscht hätten. Sie wirkte          vorzubereiten und den Salat zu
einbringen kann. So kam ich auf     sehr aufgestellt und sagte, dass      mischen. Es war gar nicht so ein-
Singen und Backen.                  sie sich sehr auf das Backen und      fach, alles gut zu verteilen, damit
                                    gemeinsame Arbeiten freue.            alle immer Arbeit hatten.
Besprechung
Beim Nachtessen habe ich mich       Vorbereitung                          Gespräch nach dem
im Sonnenbergstübli zu den Be-      Ich fragte die Bewohnerinnen          ersten gemeinsamen Kochen
wohnern gesetzt und sie ge-         und Bewohner, was sie gerne           Am Abend beim Nachtessen
fragt, was sie von der Idee hiel-   Kochen oder Backen möchten.           diskutierten die Frauen noch-
ten, ein- bis zweimal pro Monat     Sie einigten sich nach einer kur-     mals und kamen zum Schluss,
an einem Samstag gemeinsam          zen Diskussion auf Toast Hawaii       dass sie nur alle ein bis zwei
einen Kuchen zu backen. Sofort      und dazu verschiedene Salate.         Monate etwas Kochen oder Ba-
wurde die Idee von den Bewoh-       Anschliessend mussten einige          cken möchten.

                                                                        träff   2 • 2018   5
18 Mit Begeisterung und Freude Ein Leben mit einer geschenkten Niere Die Geschichte der Meisterhaussiedlung - Heime Kriens
BLICKPUNK T

    HAUSWIRTSCHAF T

    Gemeinsames
    Dekorieren fördert den
    sozialen Austausch
    Soziale Interaktionen und ein gutes Umfeld tragen mass­
    gebend zu einer hohen Lebensqualität bei. Das Deko­
    rationsteam organisiert deshalb immer wieder gezielte
    Aktionen, bei denen gemeinsam mit den Bewohnerinnen
    und Bewohnern die Heime Kriens geschmückt werden.
    Dabei entstehen oft wundervolle Momente.

    TE X T: BARBAR A ZEMP                      technischen Geräte das Gefühl vermit-
    Mal sehr dominant, mal eher zurück-        teln, das Zusammensein mit Menschen,
    haltend und eher dezent. So präsen-        der direkte Kontakt und gemeinsame
    tiert sich die Dekoration in den Heimen    Tätigkeiten seien überflüssig.
    Kriens je nach Anlass und Jahreszeit.
    Auf den verschiedenen Abteilungen          Soziale Interaktionen sind in
    wird die Dekoration individuell gemein-    jedem Lebensabschnitt wichtig
    sam mit Bewohnern gestaltet. Die öf-       Dass dem nicht so ist, zeigen mittler-
    fentlichen Räumlichkeiten dekoriert        weile auch diverse Forschungen. Sozia-
    ein kleines Team der Hauswirtschaft.       le Interaktionen und ein gutes Umfeld
                                               tragen massgebend zu einer hohen Le-
    Die Menschen sollen durch die Dekora-      bensqualität bei. Viele Tätigkeiten und
    tionen an die jahreszeitlichen Ereignis-   Begegnungspunkte, die für junge Leute
    se oder Entwicklungen erinnert werden.     selbstverständlich sind, sind für die bei
    So kann Vorfreude geweckt oder eine        uns lebenden Menschen in den Heimen
    entsprechend anregende Atmosphäre          Kriens zunehmend schwieriger. Trotz-
    als innere Vorbereitung geschaffen         dem sind aber psychosoziale Bedürf-
    werden. Die miteinander hergestellten      nisse vorhanden. Diese äussern sich
    Dekorationen rufen (schöne) Erinne-        als Lebensaktivität vor allem durch die
    rungen an bisher Erlebtes hervor und       Suche nach einer Aufgabe, einer sinn-
    wecken Gefühle. Was man als Kind er-       gebenden Tätigkeit oder zeitfüllender
    lebt und als gut befunden hat, will man    Beschäftigung. Diese Interaktionen
    als Erwachsener wiederholen. Darum         werden neben dem regelmässigen An-
    wird das Dekorieren – rational betrach-    gebot der Aktivierung, diversen indivi-
    tet ungefähr das Unwichtigste der Welt     duellen Aufgaben, auch durch das De-
    – plötzlich ein Bedürfnis. Wir brauchen    korieren geschaffen, sei es auf den
    Emotionen, auch wenn uns heute all die     Abteilungen oder bei gezielten Aktionen

6   träff   2 • 2018
18 Mit Begeisterung und Freude Ein Leben mit einer geschenkten Niere Die Geschichte der Meisterhaussiedlung - Heime Kriens
BLICKPUNK T

des Dekorationsteams. Diese werden        der Aktivierung hatte heitere Gedichte
punktuell beworben und durchgeführt.      und Lieder vorbereitet, bei denen ge-
Dabei stehen die persönlichen Begeg-      spannt gelauscht und frohgemut mit-
nungen, gemeinsames Lachen und Ge-        gesungen wurde. Abgerundet wurde
spräche im Vordergrund.                   der gesellige Nachmittag mit Kaffee
                                          und Kuchen, gebacken von Sandra Dü-
Gemeinsames Dekorieren                    rig, der Lernenden Fachfrau Hauswirt-
für den 1. August                         schaft. Die Früchte, die sie dafür ver-
So wurden zum Beispiel für den 1. Au-     wendete, schenkten die Ziberlibäume
gust gemeinsam mit den Bewohnerin-        des Grossfeldparks. Ziberli sind urtypi-
nen und Bewohnern Fähnlein gesteckt,      sche Schweizerfrüchte, die man heute
Tischdekorationen in der Cafeteria        jedoch nicht mehr überall kennt. Diese
verteilt und Blumen eingepflanzt. Im      Unterart der Pflaume hat auch diverse
Grossfeld wurde das Einpflanzen der       andere Namen, zum Beispiel Zibarte,
Blumen direkt am Stammtisch vorge-        Zibärtle oder Ziberl. Wie so viele andere
nommen, wobei interessante Gesprä-        Obstbäume waren auch die Ziberlibäu-
che entstanden. Philosophieren über       me in diesem Jahr pragelvoll mit Früch-
Pflanzen, die fast jedermann im Garten    ten. Auch Äpfel konnte man heuer im
hatte oder wie früher der 1. August ge-   Park Grossfeld zuhauf pflücken. Wie
feiert wurde. «Weisch no damals …»        reich uns doch die Natur beschenkt
                                          und uns mit ihrer grossartigen Einfach-
 Geselliger Nachmittag mit                heit die Möglichkeit zu Gesprächen und
­Baumbeschriftung                         Begegnungen bietet.
 Eine weitere Aktion organisierte das
 Dekorationsteam gemeinsam mit der
 Aktivierung im Herbst. Immer wieder
 tauchten in der Vergangenheit Fragen                                                   Stammtisch,
 auf, was das wohl all für wundervolle                                                  Grossfeld:
 Bäume seien, die im Park Grossfeld                                                    ­Gemeinsames
                                                                                        Dekorieren für
 wachsen. So wurde kurzerhand eine
                                                                                        den 1. August.
 Baumbeschriftungsaktion organisiert.
 Zur Vorbereitung wurden Flyer gestal-
 tet, gebacken und Täfeli mit den Baum-
 namen beschriftet. Peter Julier vom
 Technischen Dienst im Haus Zunacher
 ist Baumschulist und so konnten die
 Täfeli nicht nur in Deutsch, sondern
 auch mit dem lateinischen Namen be-
 schriftet werden.

Am 13. September 2018 war es dann so
weit. Gemeinsam zogen wir von Baum
zu Baum, um das passende Täfeli zu
seinen Wurzeln zu stecken. Eifrige Dis-
kussionen und eine wunderbar fröhli-
che Stimmung begleiteten die kleine
Prozession. Christine Stalder vom Team

                                                                    träff   2 • 2018   7
18 Mit Begeisterung und Freude Ein Leben mit einer geschenkten Niere Die Geschichte der Meisterhaussiedlung - Heime Kriens
BEGEGNUNG

    BE WOHNERPORTR AIT

    Ein Leben mit einer
    geschenkten Niere
    Am 5. April 1968 wurde dem damals 24-jährigen Walter
    Thalmann im Bürgerspital, dem heutigen Universitätsspital
    Basel, eine neue Niere transplantiert. Damit lebt der
    74-Jährige mit der weltweit am längsten funktionierenden
    Niere eines verstorbenen Spenders.

    TE X T: BRUNO BARMET TLER                 Wurden Sie von anderen Leuten
    Herr Thalmann, wie geht es Ihnen          schon oft über diese Transplan­
    zurzeit?                                  tation befragt?
    Es geht mir gut, zufriedenstellend.       Am Anfang nicht, es hatte nur wenige
                                              Menschen, die eine Transplantation
    Ihnen wurde vor rund 50 Jahren            machen wollten. Später, als es immer
    eine Niere transplantiert.                mehr Transplantationswillige gab, wur-
    Welche Erinnerungen haben Sie             de ich regelmässig befragt. Später hat
    an diese Zeit?                            mich Dr. Thil seinen Medizinstudenten
    Das war eine «strube» Zeit. Ich fühlte    vorgestellt.
    mich sehr schwach, durfte nur wenig
    essen und trinken. Vor der Transplanta-   Wie beeinflusste die transplantierte
    tion durfte ich nur zehn Gramm Eiweiss    Niere Ihr Leben?
    pro Tag zu mir nehmen, das ist etwa ein   Zuerst mussten die kranken Nieren
    Hühnerei. Als junger Mann hat man je-     entfernt werden. Das war am 4. April
    doch Hunger. Zirka ein halbes Jahr vor    1968. Es war geplant, dass ich dann an
    der Transplantation musste ich an die     die Dialyse komme. Überraschender-
    Dialyse, zuerst im Kantonsspital Lu-      weise stand bereits am nächsten Tag
    zern, später in Basel. In Luzern wurde    eine Spenderniere zur Verfügung und
    damals nur die Bauchdialyse gemacht,      die Transplantation wurde sofort ge-
    nicht an einem Dialysegerät wie man es    macht. Ich hatte also in kurzer Zeit zwei
    heute kennt. Ich kam dann nach Basel,     Operationen. Am Anfang war es körper-
    wo sie bereits einen Dialyseapparat       lich eine harte Sache. Die ersten
    hatten.                                   14 Tage nach der Operation war ich
                                              isoliert in einem Einzelzimmer. Das
    Wieso haben Sie sich für die Nieren­      Personal war nur für mich zuständig, es
    transplantation entschieden?              musste möglichst alles steril gemacht
    Es konnte so nicht weitergehen – im-      werden. Ich hatte kein Radio und keine
    mer wieder an die Dialyse zu gehen. Die   Zeitung. Man kann nicht 24 Stunden
    Ärzte machten mir den Vorschlag für       schlafen und ich konnte nur mit dem
    eine Transplantation.                     Personal reden. Dann war ich bis im Juli

8   träff   2 • 2018
BEGEGNUNG

im Spital, hatte zwischendurch immer
wieder mal Fieber, durfte mich aber frei
bewegen.

Seit 1960 habe ich in Kriens, in der Kuo-
nimatt, gelebt, zusammen mit meiner
Mutter, die auch für mich gekocht hat.
Ich habe ihr nicht gesagt, auf was sie
beim Kochen achten solle, wie zum Bei-
spiel wenig Eiweiss. Sie hat ganz nor-
mal gekocht. Später sagte mir ein Arzt,
dass man heute bei Nierentransplan-
tierten keine Diät mehr macht. Ich hatte
es also von mir aus richtig gemacht.
Beruflich arbeitete ich bei Schindler
und wickelte Motoren. Das konnte ich
nicht mehr machen. Es wurde mir eine
neue Arbeitsstelle bei der Kontrolle zu-
gewiesen. Ich arbeitete bis zu meiner
Pensionierung 2002 bei Schindler.
Frühpensioniert wurde ich nicht wegen
meiner Niere, sondern wegen Hüft- und
Knieproblemen. Gegen die Abstossung
der Spenderniere musste ich immer           Zu Ihrem 50-jährigen Jubiläum               Walter Thalmann
Medikamente nehmen.                         organisierte das Universitätsspital
                                            Basel das Walter-Thalmann-­
Worauf mussten Sie achten?                  Symposium. Wie haben Sie dieses
Gab es Dinge, die Sie nicht mehr            erlebt?
machen konnten?                             Ein Arzt präsentierte meine Kranken-
Eigentlich nicht, ich musste nur ein ge-    geschichte und die Ergebnisse der
regeltes Leben führen und mich nicht        Jahreskontrollen. Die Ärzte konnten
überfordern. Beim Essen und Trinken         sich auch nicht erklären, wieso ich so
hatte ich keine Einschränkungen und         lange mit der Spenderniere leben
wegen der Niere hatte ich keine Probleme.   konnte. Normalerweise geht das nur
                                            zehn bis fünfzehn Jahre. Ich wurde am
Haben Sie andere Menschen                   Symposium geehrt und andere Trans-
­getroffen, die auch eine Transplan­        plantierte kamen auf mich zu.
 tation gemacht haben?
 Am Anfang musste ich wöchentlich zur       Sie sind vor gut vier Jahren in die
 Kontrolle, dann alle zwei Wochen, dann     Heime Kriens gezügelt. Was war der
 monatlich und so weiter. Bei diesen        Grund?
 Kontrollen waren natürlich auch andere     Nicht wegen der Niere, die ist nach wie
 Menschen, die eine Transplantation         vor gesund. Ich hatte Rückenprobleme
 gemacht hatten. Später feierten wir        und konnte nicht mehr gehen.
 das zehn-, zwanzig-, dreissig- und vier-
 zigjährige Jubiläum, immer zusammen        Herr Thalmann, herzlichen Dank
 mit anderen Transplantierten.              für das Gespräch.

                                                                     träff   2 • 2018   9
BEGEGNUNG

Das ist kein Buch – das ist ein Freund
TE X T: VERONIK A GÜLDENPFENNIG          Rousseau übersetzt, ein Leitfa-    Die Linde
Eine Frauengesprächsrunde im             den zum Farn und farnverwand-      Im Alter von 80 Jahren hatte
Atelier Aktivierung der ganz an-         ten Pflanzen entstand, darin       Frau Schneebeli das Bedürfnis,
deren Art bescherte uns Frau             wurde die Verschiedenheit zum      einen Baum zu pflanzen: eine
Ruth Schneebeli-Graf, Jahrgang           schweizerischen Farn heraus-       Linde. Daraus entstand: «Die
1924, geboren und aufgewach-             gearbeitet. Nachdem sie selbst     Linde, ihre Geschichte und Ge-
sen in Bern. Sie lebt mit ihrem          ein wertvolles Buch des Herrn      schichten.» Möge die Linde, wie
Mann im Zunacher 1. Nach Ab-             Rousseau in einem Antiquariat      es zu ihr gehört, dreihundert
schluss einer Buchhändlerlehre           entdeckte und dies weiter be-      Jahre kommen, dreihundert Jah-
widmete sie sich dem Studium             kanntmachte, liegt es seitdem      re stehen und dreihundert Jahre
der Botanik an der Universität           im Zürcher Herbar im Tresor, mit   gehen.
Zürich.                                  mehreren Millionen Schweizer       Zahlreiche Begegnungen in der
                                         Franken versichert. Danach         Royal British Library in London,
                                         habe sie naturwissenschaftli-      Aufenthalte in Boston, im dorti-
     «Morgens,                           che Schriften von Schamisso        gen botanischen Garten mit
                                         publiziert. Ausserdem entstan-     Bäumen aus China, der mühseli-
 ab fünf Uhr, wurde                      den zwei Schulbücher, weiterhin    ge Aufenthalt in der Staatsbib-
    zwei Stunden                         botanische Führer, Geschenk-       liothek im damaligen Ostberlin
                                         bücher nach Wunsch eines           bereicherten das Leben von
   ­geschrieben.»                        pharmazeutischen Konzerns in       Frau Schneebeli. Es waren be-
                                         der Schweiz: chinesische Zier-     eindruckende und lebensnahe
                                         pflanzen und Nutzpflanzen, bo-     Anekdoten, für einige Frauen am
Ab dem 50. Lebensjahr habe sie           tanische Berichte und Bilder       runden Tisch fremde Begegnun-
mit dem Publizieren von natur-           aus China, wie sie wachsen,        gen, die sie durch Frau Schnee-
wissenschaftlichen      Büchern          blühen und gedeihen.               beli erfahren durften. Die Zeit
begonnen, zahlreiche Auslands-
aufenthalte kamen hinzu. Frau
Schneebeli betonte, sie machte
das in ihrer Freizeit neben der
Arbeit im Haushalt, nicht des
Geldes wegen. Sie schrieb mo-
natlich Beiträge für den Aus-
stellungskalender einer Kunst-
zeitschrift, die ihr Mann
herausgab. Morgens, ab fünf
Uhr, wurde zwei Stunden ge-
schrieben und das beinahe je-
den Tag. Sie sei sehr zufrieden
gewesen mit diesem Leben.
Zahlreiche Bücher entstanden
und alle lagen nun zum Bestau-
nen auf unserem Tisch, hier im
Atelier.
Zuerst habe sie zehn botanische
Lehrbriefe des Jean Jacques              Frau Schneebeli publizierte wissenschaftliche Bücher.

                 10   träff   2 • 2018
BEGEGNUNG

verging für uns Zuhörende wie      ge beim Aufbau des Literaturti-      freute sich über das Interesse
im Fluge. Sie referierte bei uns   sches nach Sätzen wie «ich           der Anderen und bedankte sich,
fünfzig Minuten im Stehen. Alle    kann doch nichts mehr sehen».        dass es diese wunderbare und
Anwesenden waren sichtlich         Alle Teilnehmenden dankten           anregende Plattform in den
beglückt nach anfänglicher Sor-    Frau Schneebeli, sie selbst er-      Heimen gibt.

Schau-Ausflüge mit Thomas Müller
vom Aktivierungsteam
TE X T: THOMAS MÜLLER
Je nach Lust und Wetter biete
ich mehrmals monatlich bei ge-
eigneter Wetterlage Kurzausflü-
ge zum Schauen und Erinnern an.

Geniessen Sie einmal eine Fahrt
vom Talboden Kriens hinauf zum
Sonnenberg oder eine Fahrt
zum Wallfahrtsort Hergiswald,
um die wunderschöne Kirche
von aussen zu besichtigen oder
auch den baldigen Neubau vom
Restaurant Hergiswald zu be-
gutachten. Ein anderes Mal
könnte es ein Ausflug sein, um
bei schönem Wetter über das                 Vertrautes und Neues:
Holderchäppeli nach Schwar-                 Auf den Kurzausflügen gibt es viel zu bestaunen.
zenberg zu kommen. Diese
Strasse führt durch wunder-
schöne Landwirtschaften. Die       zum Reinspringen. Diese weite        gen feststellen oder über Erleb-
Blicke schweifen über grüne        Sicht war umwerfend.                 tes träumen, macht Spass.
Wiesen, Bauernhäuser und                                                Wieder daheim steigen alle mit
Ställe. Dabei kann das Vieh auf    In Kriens wird viel gebaut! Ein-     neuen Eindrücken aus und sind
den Weiden beim Grasen ge-         drückliche und riesige Baustel-      begeistert über das Erlebte.
sucht werden.                      len verändern das Ortsbild. Es       Schnell mal weg und sogleich
                                   ist sehr interessant, mit dem        wieder zurück sein zum Zmittag
Auf dem Sonnenberg konnten         Blatterbus die Baustellen von        oder zum Stammtisch berei-
wir eines Tages ein unglaubli-     nah zu besichtigen und manch-        chert den Alltag.
ches, wunderschönes Panora-        mal fast etwas erdrückend,
ma geniessen. Wir sahen die        wenn man zwischen den neuen          Falls Sie weitere Wünsche und
Rigi, den Pilatus, den Vierwald-   Hochhäusern durchfährt.              Ideen für Kurzausflüge haben,
stättersee und die Stadt Luzern.                                        melden Sie sich bitte bei mir im
Die Seebucht von Horw war zum      Kriens hat viele Aussichtspunk-      Atelier Aktivierung. Ich freue
Greifen nah und «gluschtete»       te. Dort anhalten, Veränderun-       mich darauf.

                                                                      träff   2 • 2018   11
BEGEGNUNG

                     SOZIALES ENG AGEMENT

                     Menschen, die sich
                     mit Herzblut für andere
                     engagieren
                     Wer sich freiwillig für andere engagiert, leistet einen
                     ­wichtigen Beitrag für seine Mitmenschen und
                      für die Gesellschaft. Auch in den Heimen Kriens
                      hat ­Freiwilligenarbeit eine lange Tradition.

                     TE X T: CHRISTINA KONVALINA               Mit ihren Besuchen lässt die Gallizunft
                     Einen grossen Beitrag für die Menschen    die Bewohnerinnen und Bewohner an
                     in den Heimen Kriens leistet die Galli-   den Traditionen und am Gesellschafts-
                     zunft – sei es der Besuch des Sami-       leben Kriens teilhaben.
                     chlaus oder in der Vorfasnachtszeit die
                     Bescherungsfahrt des Gallipaars. Mit      In den Heimen Kriens engagieren sich
                     ihrem jeweiligen Begleittross ziehen      auch rund 130 freiwillige Helferinnen
                     sie von Abteilung zu Abteilung, nehmen    und Helfer und erbringen im Jahr allein
                     sich Zeit und unterhalten sich mit je-    für Besuche über 2000 Stunden. Sie
                     dem einzelnen Bewohner persönlich.        begleiten Bewohnerinnen und Bewoh-
                                                               ner auf dem Spaziergang, trinken ge-
                                                               meinsam Kaffee, führen Gespräche,
                                                               singen und musizieren, lesen vor, jas-
Jedes Jahr mit                                                 sen und unterstützen die Gottesdiens-
Spannung erwar­                                                te. Sie unternehmen mit den Bewoh-
tet: der Sami­                                                 nern Ausflüge auf dem Spezialvelo
chlaus der Galli­
                                                               Fun2Go, bauen die grosse Weihnachts-
zunft.
                                                               krippe im Zunacher auf und einmal
                                                               jährlich verwöhnen sie die Bewohner
                                                               mit einem Blumengesteck.

                                                               «Merci vielmol»
                                                               Die Heime Kriens AG dankt allen herz-
                                                               lich für ihren ehrenamtlichen Einsatz.
                                                               Mit ihrem Engagement und der ge-
                                                               schenkten Zeit bereichern freiwillige
                                                               Helferinnen und Helfer den Alltag der
                                                               Bewohnerinnen und Bewohner und
                                                               bringen Freude und Abwechslung in
                                                               deren Alltag.

                12   träff   2 • 2018
BEGEGNUNG

Einblickstag in die Heime Kriens
war ein grosser Erfolg
Am Samstag, 18. August 2018       stalten und leben. Im Vorfeld        nutzten auch Bewohnerinnen
hiess es «Herzlich willkommen     wurde gebacken, gerüstet, de-        und Bewohner mit ihren Ange-
in den Heimen Kriens». Bewoh-     koriert und vorbereitet. Das An-     hörigen die Möglichkeit, einen
nerinnen und Bewohner luden       gebot am Einblickstag reichte        Einblick in andere Stationen der
als Gastgeber die Bevölkerung     denn auch von Kaffee und Ku-         Häuser Grossfeld und Zunacher
in ihren Wohn- und Lebensbe-      chen über Bowle bis hin zu Musik     zu erhalten. Die Reaktionen der
reich ein. Im Zentrum stand der   und Apéro. Und schliesslich das      Besucher waren sehr positiv.
Alltag, welchen die Bewohnerin-   Wichtigste – da und dort ein         Sie waren überrascht, wie le-
nen und Bewohner gemeinsam        persönliches Gespräch. Das In-       bendig und farbig der Alltag in
mit den Mitarbeitenden mit viel   teresse am Einblickstag war          den Heimen ist.
Freude und Begeisterung ge-       überwältigend. Neben Gästen

                                                                     träff   2 • 2018   13
BEGEGNUNG

     SENIORENR AT KRIENS

     Kleine Würdigung
     einer traditionsreichen
     ­Institution: die Senioren-­
      Vereinigung Kriens
     Gegründet mit dem Ziel, die Kameradschaft und die
     ­G eselligkeit zu pflegen, wurde die Senioren-Vereinigung
      Kriens, die im Dienste der Senioren stand, vor kurzem
      aufgelöst. Ein Rückblick auf 69 Vereinsjahre.

     FÜR DEN SENIORENR AT:                      tete, deshalb gerne einige Zeilen wid-
     IRÈNE SOLLER-VON ALLMEN
                                                men. Es ist eine Tatsache, dass Senio-
     Obwohl die Senioren immer älter wer-       ren-Vereinigungen mehr und mehr
     den, gehen den Organisationen, die         Mitglieder verlieren, meistens weil sie
     sich um Senioren kümmern und ihnen         ihnen wegsterben. Auch die meisten
     Gelegenheit geben, sich zu treffen und     Vereine, nicht nur in Kriens, klagen über
     untereinander zu kommunizieren, mehr       fehlenden Nachwuchs und erst recht
     und mehr die Mitglieder und die Füh-       über fehlende Führungskräfte für ihre
     rungspersönlichkeiten aus. An dieser       Organisationen.
     Stelle möchten wir gerne auf die           Peter Forster übernahm an der Gene-
     69 Jahre der Senioren-Vereinigung          ralversammlung vom Januar 2010 die
     Kriens (1949–2018) zurückschauen.          Leitung der Senioren-Vereinigung, die
     Peter Forster hat die Senioren-Vereini-    seinerzeit auf die Idee der Jahrgänger
     gung in den letzten Jahren geleitet und    1873 zurückging, die im Jahre 1949 aus
     gibt dem Seniorenrat Auskunft über         dem damaligen Altersverein Kriens
     seine leider vor kurzem aufgelöste Ver-    hervorging, in der Meinung sich im
     einigung. Im Träff möchten wir ihm und     Alter beizustehen. Ab 1992 steuerte
     der Senioren-Vereinigung, die er mit       Josef Ottiger die Senioren-Vereinigung
     viel Herzblut in den letzten Jahren lei-   erfolgreich von einem Anlass zum
                                                nächsten als Vorgänger des letzten
                                                Präsidenten, Peter Forster. Leider
       «Ziel der Vereinigung                    war der Mitgliederbestand grossen
          war die Pflege der                    Schwankungen unterworfen. Der «ini-
                                                tiative» Vorstand unter Peter Forster
        ­Kameradschaft und                      wollte allen Mitgliedern etwas bieten
          der Geselligkeit.»                    und bot eine besondere Veranstaltung
                                                mit dem Thema «Ernährungsideen im

14   träff   2 • 2018
BEGEGNUNG

Alter» an, der leider der gewünschte
Erfolg versagt blieb. Auch die Reihen
der Mitglieder lichteten sich immer
mehr durch viele Todesfälle, denen
wenige oder keine Neueintritte gegen-
über standen. Ihre Höhepunkte erlebte
die Vereinigung im letzten Jahrhundert
und teilweise auch bis 2016/17.

Das Vereinsvermögen
geht an die Heime Kriens
Die Senioren-Vereinigung war politisch
und konfessionell neutral und nahm
                                                                                            TeoLazarev / Getty Images
Mitglieder ab dem 55. Lebensjahr auf.
Ziel der Vereinigung war die Pflege der
Kameradschaft und der Geselligkeit.
Das Vereinsvermögen bestand aus den       sodass an der Generalversammlung             Der Seniorenrat
Mitgliederbeiträgen und freiwilligen      2018 die zentralen Fragen nach jünge-        Kriens würdigt den
Zuwendungen und wurde nach Auflö-         ren Seniorinnen und Senioren, Freiwil-       grossen Einsatz.
sung des Vereins gemäss den statuta-      ligenarbeit und Aufgaben im Verein zum
rischen Vorgaben den Heimen Kriens        Wohle der älteren Menschen gestellt
zum Wohle aller Bewohnerinnen und         und aufgrund der negativen Entscheide
Bewohner bestimmt. So konnten am          an der Generalversammlung, die Auflö-
30. August 2018 dem Heimleiter Guido      sung der Senioren-Vereinigung einhel-
Hübscher 1100 Franken übergeben           lig und auch wehmütig mit 26 Stimmen
werden.                                   beschlossen werden musste.

Im Jahresprogramm waren unter ande-       Damit die verbleibenden Mitglieder
rem jeweils ein ganztägiger Ausflug im    nicht ganz auf sich selber gestellt wer-
Frühling, der monatliche Jass im Res-     den mussten, hat Frau Rüegsegger als
taurant Hofmatt, der Chlaushöck mit       Alternative ein Mitmachen bei Kriens
einem jeweils hochstehenden Musik-        60plus, ein Angebot der katholischen
programm und die Generalversamm-          Kirche, vorgeschlagen.
lung, die jeweils mit einer musikali-
schen Einlage Abwechslung zum             An der Schlussveranstaltung bei einem
statutarischen Pflichtteil bot. Weiter    feinen Mittagessen im Restaurant Hof-
wurden die Mitglieder ab dem 80. Le-      matt nahmen 38 Mitglieder teil – mit
bensjahr alle fünf Jahre von einer Ver-   einem lachenden und wohl auch einem
treterin des Vorstands besucht und mit    weinenden Auge, weil es für jeden Prä-
einem kleinen Geschenk geehrt.            sidenten schwer ist, einen während
                                          Jahrzenten florierenden Verein aufzu-
Nachlassendes Interesse                   lösen. An dieser Stelle möchte der Se-
führt zur Auflösung                       niorenrat Peter Forster für seine Arbeit
Im Vereinsjahr 2017 konnte für abgetre-   im Dienste der Senioren aufs Herz-
tene Vorstandsmitglieder leider kein      lichste danken und ihm weitere gesun-
Ersatz gefunden werden und die Betei-     de Jahre zusammen mit seiner Gattin
ligung an den Anlässen nahm auch ab,      hier in Kriens wünschen.

                                                                    träff   2 • 2018   15
THEMA

                          STADTLEBEN AM PIL ATUS

                          Die Gemeinde Kriens
                          wird 2019 zur Stadt
                           Bei der Abstimmung im März 2018 haben die Stimm­
                           berechtigten die Teilrevision der Gemeindeverwaltung
                           ­inklusive des Begriffes «Stadt» sowie das neue Wappen
                            angenommen. Somit wird Kriens ab dem 1. Januar 2019
                          zur Stadt. Peter Forster hat sich mit dem Krienser
                          ­G emeindepräsidenten Cyrill Wiget unterhalten.

                          TE X T: PETER FORSTER                      Menschen, die hier leben, wohnen oder
                          BILDER: GEMEINDE KRIENS
                                                                     arbeiten. Der Gemeinderat freut sich
                          «Stadtleben am Pilatus». Mit diesem        auf den Wandel und stellt sich gerne
                          Werbeslogan verabschiedet sich Kriens      zusammen mit der Bevölkerung von
                          von der rein dörflichen Gemeinde zu        Kriens den neuen Herausforderungen
                          einer selbstbewussten Stadtgemein-         und Diskussionen.» In diesem Sinn
                          de, in der es dörfliches, kulturelles,     wünscht Cyrill Wiget allen Bewohnerin-
                          städtisches und Landleben miteinan-        nen und Bewohnern sowie den Mit-
                          der gibt. Das macht ja eine Stadt aus.     arbeiterinnen und Mitarbeitern der
                          Gleichzeitig kommen aber auch die un-      Heime Kriens einen guten Start zum
 Der Krienser             berührte Natur und das wichtige Nah-       Stadtleben in Kriens.
Gemeindepräsi­            erholungsgebiet rund um Kriens zum
 dent Cyrill Wiget        Ausdruck (Sonnenberg bis Pilatus).
 wird bald
                          Fünfzig Prozent von Kriens ist mit Wald
­S tadtpräsident.
                          bedeckt.

                          Was ist die Voraussetzung zum Begriff
                          «Stadt»? Grosszügiges Angebot in Be-
                          zug auf Einkäufe, Unterhaltung, sport-
                          liche Betätigung, zentrale Verwaltung,
                          lebendiger Kern. Die Bevölkerung muss
                          sich in dieser Gemeinde daheim fühlen.
                          Man trifft Menschen, welche die Zu-
                          sammengehörigkeit verstärken. Auch
                          die junge Generation soll sich wohl                    Auch das Krienser Wappen
                          fühlen. Die Politik kann Wegweiser sein                wird angepasst. Die Figur
                          mit Rahmen und Richtungen. «Unser                      des Gallus ist neu friedlich
                                                                                 dargestellt und hält ein
                          Kriens ist letztlich aber nicht mehr als
                                                                                 Brot in der Hand gemäss
                          die Summe aus ‹Mein Kriens› aller                      Legende. Der Bär ist kleiner.

                     16   träff   2 • 2018
MITARBEITENDE

ES STELLT SICH VOR

Erika Mathis
«Gib jedem Tag die Chance,
der schönste deines Lebens zu werden.»

Eintritt/aktuelle Aufgaben                 Das ist mir wichtig bei
Ich arbeite seit dem 1. November 2018      meiner Arbeit …
in den Heimen Kriens und bin regel-        Jeden Menschen so zu behandeln, wie
mässig am Empfang Zunacher zu sehen        man selbst auch behandelt werden
und helfe dort bei allen anfallenden       möchte.
Aufgaben tatkräftig mit. Die restliche
Zeit bin ich im Hintergrund für die        Ich bin glücklich, wenn …
Raumreservationen, die EDV und die         mein Umfeld glücklich ist.
Lernenden im Bereich Administration
verantwortlich. Ich werde dafür den        Wenn ich eine Million Franken
Berufsbildner-Kurs absolvieren und         hätte, würde ich …
somit die Lernenden auf ihrem Ausbil-      eine Weltreise machen.
dungsweg begleiten und unterstützen.
                                           Mein nächstes/grösstes
Beruflicher Werdegang                      Ferienziel ist …
Ich habe die Lehre als Kauffrau Profil E   Kanada
auf der Gemeinde und Postagentur in
Dallenwil, Nidwalden, absolviert. An-      Was ich nie machen würde …
schliessend war ich für drei Jahre Per-    Bungee Jumping
sonalassistentin im Personalvermitt-
lungsbüro Personal Sigma Stans.            Diesen Menschen würde ich
                                           gerne treffen …
Familie/Hobbys                             Barack Obama – yes we can.
Ich habe drei tolle, ältere Geschwister,
davon zwei Schwestern und einen Bru-       Mein Lebensmotto
der. Wir verbringen gerne viel Zeit mit-   «Gib jedem Tag die Chance, der schöns-
einander, sei es für spannende Spiel-      te deines Lebens zu werden.»
runden oder für gemeinsame Ferien. In
meiner Freizeit liebe ich es zu tanzen.    Wir wünschen Erika Mathis viel Freude
Dabei probiere ich gerne verschiedene      bei der Arbeit und viele spannende Be-
Richtungen von Hip Hop über Jazz zu        gegnungen.
Salsa aus. Rock’n’Roll und Disco Fox
stehen noch auf meiner Wunschliste.
Ebenfalls unternehme ich sehr gerne
Sachen mit meinen Freunden, gehe auf
Reisen oder bin in der Natur unterwegs.

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TR ADITION

                     BAUHISTORISCH

                     Die Geschichte
                     der Meisterhaussiedlung
                     in Kriens
                     Zur Meisterhaussiedlung in Kriens gehören Häuser im
                     Eschen-, Birken- und Erlenweg. Gebaut wurden sie
                     im Auftrag der Société Anonyme de Filature de Schappe.

                     TE X T ZUSAMMENGESTELLT VON:             Die Meisterhaussiedlung
                     PETER FORSTER
                                                              Die Bezeichnung «Meisterhäuser»
                     Die Société Anonyme de Filature de       dürfte darauf basieren, dass die
                     Schappe (S.A.F.) war eine Florettsei-    Schappe den firmeneigenen Woh-
                     denfabrik, im Volksmund «Schappe»        nungsbau besonders ihren wichtigen
                     genannt und gegründet vom Krienser       Fachkräften – Vorarbeitern und Meis-
links: Das Haus      Industriellen August Bell (1814–1870).   tern – zugutekommen liess, um diese
Eschenweg 1          Sie ist hervorgegangen aus einer von     an die Firma zu binden.
vor der Renovation   Bell gegründeten Rosshaarflechterei      Dem grössten Teil der Krienser Bevöl-
bis zirka 2017.
                     und nahm den Betrieb um 1860 auf. Um     kerung ist diese Überbauung bekannt.
rechts: Das Haus     1924 arbeiteten etwa 800 Personen in     Auf dem Spaziergang entlang der Wald-
Eschenweg 1 nach     der Schappe. Die endgültige Schlies-     heimstrasse ist das Haus am Eschen-
der Renovation.      sung erfolgte im Jahre 1988.             weg 1 von weitem sichtbar. Bis ungefähr

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TR ADITION

vor einem Jahr war dies das letzte voll-
ständig erhaltene unrenovierte Meis-
terhaus. Ursprünglich zählte die Sied-
lung 15 Einheiten, wovon heute noch elf
erhalten sind.

Im Jahre 1894 verkaufte die Familie
Degen von der Teigwarenfabrik der
S.A.F. ca. 18 400 m2 vom Gebiet Neu-­
Hobacher zu 2 Franken pro m2 zur Er-
stellung von Arbeiterwohnungen. Die
S.A.F. beauftragte den bekannten Lu-       Bucheli erworben und in der Folge           Während auf der
zerner Architekten Emil Vogt (1863–        aussen saniert und zu Einfamilienhäu-       linken Seite des
1936), auf diesem Gelände oberhalb der     sern umgebaut. Anschliessend ver-           Birkenwegs noch
                                                                                       die erste Etappe
Maschinenfabrik Bell zwei Häuserzei-       kaufte er die Gebäude.
                                                                                       der Meisterhaus­
len mit je fünf Zweifamilienhäusern zu                                                 siedlung von
entwerfen.                                 Das Prokuristenhaus: Erlenweg 2, 4          Architekt Emil
                                           Im Januar 1926 reichte die S.A.F. das       Vogt erhalten ist,
Erste Bauetappe:                           Baugesuch für ein Doppelwohnhaus am         erkennt man auf
Eschenweg 1, Birkenweg 1, 3, 5, 7, 9       Erlenweg 2/4 oberhalb der Meisterhäu-       der rechten Seite
                                                                                       die zweite Etappe
Im Jahre 1894 liess die S.A.F. zwei Häu-   ser ein. Bei diesem Bau handelt es sich
                                                                                       mit dem Kreuzgie­
serzeilen mit je fünf Zweifamilienhäu-     um zwei giebelseitig zusammengebau-         bel.
sern am Eschenweg 1 bis 9 und am Bir-      te Einfamilienhäuser. Anschliessend
kenweg 1 bis 9 erstellen. 1979 wurden      stehen kurz vor dem Bezug drei Sechs-
die Häuser am Birkenweg von der            familienhäuser. Die weiteren Mehrfa-
Schappe an den Gipser und Bauunter-        milienhäuser werden in diesem Beitrag
nehmer Anton Bucheli verkauft. Dieser      nicht behandelt.
sanierte die Gebäude aussen einheit-
lich und verkaufte sie weiter.             Die Umgebung der Meisterhäuser
Von der untersten Zeile existiert heute    Sie sind umgeben von grosszügigen,
nur noch das letzte Meisterhaus. In den    weitgehend begrünten Freiflächen mit
1950er Jahren wurde das Haus am            vielen Bäumen. Ursprünglich dienten
Eschenweg 9, 1973/74 die beiden Ge-        die Gärten den Arbeiterfamilien zur
bäude am Eschenweg 5 und 7 und im          Selbstversorgung. Heute sind die
Jahre 1993 dasjenige am Eschenweg 3        Grundstücke der mehrheitlich zu Ein-
abgerissen.                                familienhäusern umgebauten Meister-         Quellen: «Meister­
                                           häuser mit Hecken und Zäunen zum Teil       haussiedlung
Zweite Bauetappe:                          stark gegen den öffentlichen Raum ab-       Neu-Hobacher»
                                                                                       von Jürg Studer;
Erlenweg 1, 3, 5, 7, 9                     gegrenzt.
                                                                                       «Industriekultur
Oberhalb der beiden bestehenden            Die elf Häuser der Meistersiedlung          in Kriens» von
Häuserzeilen erstellte die S.A.F. im       werden als Schutzobjekt von regionaler      Dr. Hans-Peter
Jahre 1900 eine dritte Zeile mit fünf      Bedeutung eingestuft, ebenso das            Bärtschi
Zweifamilienhäusern, vermutlich durch      Doppeleinfamilienhaus am Erlenweg
den Architekten Emil Vogt. Wie auch        2/4. Diese Objekte sind in ihrer äusse-     Bilder: I. Pfister,
die fünf Häuser am Birkenweg wurden        ren und inneren Erscheinung zu erhal-       Peter Forster,
die Gebäude am Erlenweg 1979 vom           ten und nach denkmalpflegerischen           Hans-Peter Bärt­
                                                                                       schi
Gipser und Bauunternehmer Anton            Kriterien zu restaurieren.

                                                                    träff   2 • 2018   19
INFO

                                  Ein herzliches Dankeschön
                                  Jürgen Schwarz hat die Heime Kriens AG     lingen unserer Hauszeitung beigetra-
                                  per Ende September 2018 verlassen          gen. Das Redaktionsteam bedankt sich
                                  und ist damit auch aus dem Redak-          ganz herzlich und wünscht Jürgen
                                  tionsteam unserer Hauszeitung ausge-       Schwarz bei seinen neuen Herausfor-
                                  treten. Jürgen Schwarz hat über Jahre      derungen alles Gute, viel Freude und
                                  einen wichtigen Beitrag zum guten Ge-      Erfolg.
eternalcreative / Getty Images

                                  Wir haben gefragt –
                                  Sie haben geantwortet
                                  Liebe Leserin, lieber Leser                Herzliche Gratulation
                                  In der letzten Ausgabe haben wir Sie       Unter den Einsendungen haben wir drei
                                  um Ihre Meinung zum Träff gebeten.         Cafeteria-Gutscheine zu je 20 Franken
                                  Ihre Antworten haben uns sehr gefreut      verlost. Zu den glücklichen Gewinne-
                                  und natürlich besonders, dass Ihnen        rinnen und Gewinnern gehören:
                                  die Themenvielfalt entspricht und Sie      • Marie Erni-Steiner, Grossfeld
                                  uns mit vier bis fünf Sternen bewerten     • Romy und Josef Gilli, Zunacher 1
                                  (fünf Sterne möglich).                     • Ursula Morand, Zunacher 2
       artisteer / Getty Images

                                  Ein herzliches Dankeschön!
                                  Wir freuen uns, Sie zu unseren Leserin-
                                  nen und Lesern zählen zu dürfen und
                                  grüssen Sie herzlich,

                                  Ihr Träff-Redaktionsteam

                                  Geschenkidee für Angehörige:
                                  Reisegutscheine für Blatter Reisen
                                  Die Heime Kriens bieten seit Anfang        möchten dabei Beziehungen pflegen
                                  2018 regelmässig Reisen für die Be-        und neue Menschen kennen lernen. Die
                                  wohnerinnen und Bewohner an. Heim-         Teilnehmer beteiligen sich in der Regel
                                  intern bekannt als die «Blatter Reisen».   mit einem kleineren Betrag an den
                                  Diese sind eine Abwechslung zum All-       Kosten. Am Empfang Grossfeld und
                                                                             ­
                                  tag. Menschen gehen gerne einfach          Zunacher können Reisegutscheine im
                                  mal raus, um Neues kennen zu lernen        Wert von 10 oder 20 Franken gekauft
                                  oder Vertrautes neu zu entdecken. Sie      werden.
Mykola Sosiukin / Getty Images

                           20     träff   2 • 2018
INFO

Agenda
Termine 2018/2019
Dezember                                   Mai
Sa 01.12.    Samichlausbesuch              Do 02.05.	Bewohner-Höck, Cafeteria GF,
Do 06.12.	Bewohner-Höck, Cafeteria ZU,                 18.00 Uhr
           18.30 Uhr                       Sa 04.05.    Frühlingsfest GF
Di 11.12.	Singgruppe, Cafeteria ZU,       Mo 13.05.–	Wohlfühlwochen im Grossfeld/
           Nachmittag                      Fr 17.05. 	Kleinfeld (bei Sonne mit Grill-
Do 20.12.    Weihnachtsfeier KF und ZU2                 plausch, bei Regen mit Tanzabend)
Fr 21.12.    Weihnachtsfeier GF und ZU1    Mo 20.05.– 	Wohlfühlwochen im Zunacher
                                           Fr 24.05.	(bei Sonne mit Grillplausch,
                                                        bei Regen mit Tanzabend)
Januar
Do 03.01.	Neujahrsapéro ZU1 + ZU2 & KF,
           15.30 Uhr                       Juni
Fr 04.01.  Neujahrsapéro GF, 15.30 Uhr     Do 06.06.	Bewohner-Höck, Cafeteria ZU,
                                                      18.30 Uhr
Do 10.01.	Bewohner-Höck, Cafeteria GF,
           18.00 Uhr                       Di 11.06.  Bewohner-Ausflug, GF
                                           Mi 12.06.  Bewohner-Ausflug, ZU2
Februar                                    Do 13.06.  Bewohner-Ausflug, ZU1 und KF
Do 07.02.	Bewohner-Höck, Cafeteria ZU,
           18.30 Uhr                       Juli
So 17.02.  Bescherungsfahrt Gallipaar      Mo 01.07.	Grillfest, Park ZU, 17.00 Uhr
Do 28.02.  Maskenball ZU, Nachmittag                   (Alternative zur Wohlfühlwoche
                                                       bei schlechtem Wetter)
                                           Mi 03.07.	Grillfest, Park GF, 17.00 Uhr
März
                                                       (Alternative zur Wohlfühlwoche
Mo 04.03.  Maskenball GF, Nachmittag
                                                       bei schlechtem Wetter)
Do 07.03.	Bewohner-Höck, Cafeteria GF,
                                           Do 04.07.	Bewohner-Höck, Cafeteria GF,
           18.00 Uhr
                                                       18.00 Uhr
So 17.03.  Tag der Bewohner, 10.00 Uhr
So 31.03.	Sonntagsbrunch ZU,
                                           August
           10.00–14.00 Uhr
                                           Do 01.08.  1.-August-Feier, ZU + GF
                                           Do 08.08.	Bewohner-Höck, Cafeteria ZU,
April                                                 18.30 Uhr
Do 04.04.	Bewohner-Höck, Cafeteria ZU,
           18.30 Uhr                                               Änderungen bleiben vorbehalten!

                                                        träff   2 • 2018   21
Grossfeld, Zunacher 1 & 2, Kleinfeld
Heime Kriens AG
Horwerstrasse 33
6010 Kriens

Telefon 041 317 11 11
E-Mail info@heime-kriens.ch

www.heime-kriens.ch
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