Mit Fleiss und Talent zu Bestnoten - BERUFSBILDUNG

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Mit Fleiss und Talent zu Bestnoten - BERUFSBILDUNG
D A S    M A G A Z I N     D E R    S O L O T H U R N E R   W I R T S C H A F T

BERUFSBILDUNG:
Mit Fleiss
und Talent zu
Bestnoten.

WAHLEN 2011:
Keine Partei allein
hat sämtliche Weisheiten
für sich gepachtet.

STEUERN:
Der Geldfluss von
Gemeinde zu Gemeinde.

A U S G A B E   5   S E P T E M B E R   2 0 1 1 ,   3 2 .   J ahrgang
Mit Fleiss und Talent zu Bestnoten - BERUFSBILDUNG
Helfen Sie die Prämien tief zu halten: Tragen
Sie Sorge zu Ihren Mitarbeitern.
                                                                                                Es lohnt
                                                                                                           sich:
                                                                                              275 Milli
                                                                                                           onen
                                                                                                  Fran
                                                                                              Prämien ken
                                                                                                     senku   ng

Weniger Arbeitsunfälle und eine rasche Wiedereingliederung bedeuten tiefere Kosten. Als
nicht gewinnorientiertes Unternehmen geben wir Überschüsse in Form von Prämiensenk-
ungen an die Versicherten zurück. Das finden wir nur gerecht. Denn durch wirkungsvolle
Unfallprävention tragen Sie dazu bei, dass die Prämie auch in Ihrer Branche sinkt. Sorgen
Sie für Sicherheit in Ihrem Betrieb. Wir unterstützen Sie gerne dabei. www.suva.ch/praemien
Mit Fleiss und Talent zu Bestnoten - BERUFSBILDUNG
BLICKPUNKT                      flash

                                                                   Andreas Gasche
                                                                    Geschäftsführer
                                                           Kantonal-Solothurnischer
                                                                  Gewerbeverband

BERUFSBILDUNG
Mit Fleiss und Talent zu Bestnoten                                                     Wahlkampf!
06 | «Junge, clevere Berufsleute wie diese hier packen auch anspruchsvolle
                                                                                       Am 23. Oktober 2011 stehen die
Aufgaben an.» Der Solothurner Bildungsdirektor, Regierungsrat Klaus Fischer, ist
                                                                                       Wahlen ins eidgenössische Parlament
des Lobes voll über die Damen und Herren, welche die Qualifikationsverfah-
                                                                                       auf der Traktandenliste. Es steht uns
ren der beruflichen Grundbildung erfolgreich bestanden haben. Die Besten von
                                                                                       ein spannender Wahlherbst bevor.
ihnen wurden auf Schloss Waldegg im Rahmen des Projekts «5.3+ Spitzenleistun-
                                                                                       141 Kandidatinnen und Kandida-
gen in Berufslehre» ausgezeichnet. Sie zieren die Titelseite dieser Aus­gabe.
                                                                                       ten stellen sich auf 22 Listen den
08 | 2011 – ein guter Jahrgang. Fakten und Daten zu den Lehrabschlussprüfungen.        Solothurnerinnen und Solothurnern
                                                                                       zur Wahl.
10 | Die Profis! Das Verzeichnis der 48 Diplomandinnen und Diplomanden mit
Gesamtnoten von 5.5 und höher.                                                         Der Kantonal-Solothurnische Gewer-
                                                                                       beverband empfiehlt – schon fast
37 | Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft ist zu einem grossen Teil dem    traditionell – Mitglieder des Verban-
bewährten dualen Berufsbildungssystem zu verdanken.                                    des zur Wahl. Dieses Jahr haben es
                                                                                       eine Kandidatin und 13 Kandidaten
                                          WAHLEN 2011                                  auf die Empfehlungsliste geschafft.
                                          Viele wollen – wenige können!                Besonders gefreut hat sich die Spitze
                                          12 | Gross ist das Drängen ins Bundes-       des kgv, dass der langjährige Präsi-
                                          haus. Auch aus dem Kanton Solothurn.         dent des Gewerbeverbandes, Rolf
                                          Wählerinnen und Wähler aus Wirtschaft        Kissling, ebenfalls kandidiert. Rolf
                                          und Gewerbe bevorzugen Persönlich-           Kissling ist seit mehreren Jahren
                                          keiten mit dem Prädikat «wirtschafts-        auch Vorstandsmitglied der Solo-
                                          tauglich».                                   thurner Handelskammer.

18 | Auf den Zahn gefühlt: WIRTSCHAFTSflash hat die drei bürgerlichen Ständerats-      Bei den Ständeratswahlen empfiehlt
kandidaten Pirmin Bischof, Kurt Fluri und Walter Wobmann zu einer Debatte über         der kgv im ersten Wahlgang alle
die Personenfreizügigkeit, Energiepolitik, Währungsfragen und weitere Themen
                                                                                       drei bürgerlichen Bewerber zur Wahl.
eingeladen.
                                                                                       Aus der Sicht der Solothurner Wirt-
                                                                                       schaft kennen diese Persönlichkeiten
26 | Elf wirtschaftsnahe Nationalratskandidaten und eine -Kandidatin und ihre
Antworten auf fünf Fragen.                                                             die Sorgen und Nöte des Kantons
                                                                                       Solothurn und könnten diese unseren
                                                                                       Vorstellungen entsprechend einbrin-
                                          STEUERN
                                                                                       gen. Wichtig scheint dem kgv aber,
                                          Der Geldfluss von Gemeinde                   dass das Stöckli mit zwei bürgerlichen
                                          zu Gemeinde                                  Ständeräten besetzt wird.
                                          32 | Das Datenmaterial zum Finanzaus-
                                          gleich 2012 der Einwohnergemeinden
                                                                                       Schlechte Nachrichten erfahren
                                          des Kantons Solothurn offenbart den
                                                                                       wir meist viel schneller als Spitzen-
                                          Unterschied zwischen «arm» und
                                                                                       leistungen. Bereits zum zweiten
                                          «reich».
                                                                                       Mal zeichneten die Wirtschaftsver-
RUBRIKEN                                                                               bände und der Kanton Solothurn
                                                                                       die besten Absolventen der Quali-
Magazin           Nachrichten, Neuheiten, Besonderheiten                     4, 41     fikationsverfahren aus. Einmal die
Fokus             Der «Mehrmarken-Garagist» für Werkzeugmaschinen               18     Note 5.9, zweimal 5.8 sind wahrlich
Service           Studierende lösen Aufgaben für die Wirtschaft                 42     Topergebnisse. Es lohnt sich also,
                                                                                       sich vertieft mit dieser Ausgabe zu
Inside            Der GVG trauert um seine Präsidentin Brigitte Gürber          45
                                                                                       beschäftigen.
Agenda            Impressum, Veranstaltungskalender, Inserenten                 46

                                                                                      wirtschaftsflash sept. 2011 3
Mit Fleiss und Talent zu Bestnoten - BERUFSBILDUNG
MAGAZIN                        flash

Der Aastra 470 Kommunikationsserver – das Flaggschiff der neuen, mit dem «Editor‘s Choice Award» prämierten Aastra 400-Serie.

Aastra erhält «Editor’s                                                                   W I E BI T T E ?
Choice Award»                                                                         «Wenn wir jetzt den Mut ha-
                                                                                      ben, nicht noch Steuersenkun-
Hohe Auszeichnung für die in Solo-         und IT-Spezialisten haben während          gen vorzunehmen im absolut
thurn domizilierte Aastra Telecom          18 Monaten in der Solothurner For-         dümmsten und unpassendsten
Schweiz AG: Ihre Kommunikationsser-        schungs- und Entwicklungsabteilung         Moment, bin ich sicher, dass wir
ver-Modellreihe Aastra 400 für KMU         an dieser Kommunikationslösung             auch die finanzielle Zukunft die-
wurde von «Business Info», einer           gearbeitet.                                ses Kantons regeln können.»
unabhängigen britischen Fachzeitschrift    Mario Giacometto, Vizedirektor und         Finanzdirektor Christian Wanner
für Büroausstattung, mit der renom-        Leiter der Forschung und Entwicklung       am 19. August im Interview mit
mierten Auszeichnung für heraus-           des Unternehmens, freut sich über          dem DRS-Regionaljournal Aargau-
ragende Leistungen prämiert.               die Auszeichnung: «Aastra ist in der       Solothurn. Wann denn, Herr Re-
Die zur Optimierung der internen und       EMEA-Region führender Anbieter von         gierungsrat, ist der intelligenteste
externen Kommunikation von kleinen         Kommunikationslösungen für kleine          und passendste Zeitpunkt, um den
und mittleren Unternehmen entwickel-       und mittlere Unternehmen und der           Bürgerinnen und Bürgern dieses
te Modellreihe Aastra 400 will eine ver-   ‹Editor’s Choice Award› bestätigt          Kantons wenigstens einen Teil der
besserte Kundenkommunikation sowie         unser Know-how in der Entwicklung          von ihnen in den letzten Jahren zu
Kosteneinsparungen und eine bessere,       innovativer, bedienungsfreundlicher        viel einkassierten Steuern zurückzu-
ortsungebundene Reaktionsfähigkeit         Lösungen für dieses Kundensegment.»        geben?
ermöglichen. Rund 100 Ingenieure           www.aastra.com

AKTIEN
Aktienkurse Solothurnischer Unternehmungen
                                                 19.08.2011 31.12.2010        Veränderung
AEK Energie AG, Solothurn                         35‘000.00  40‘500.00 -5‘500.00       -13.6 %
Alpiq Holding AG                                     209.00     360.00   -151.00       -41.9 %
Clientis Bank Thal                                   250.00     265.00    -15.00        -5.7 %
Konferenzhotel Egerkingen AG, Egerkingen             792.00     792.00      0.00         0.0 %
Patiswiss AG, Gunzgen                                210.00     170.00     40.00        23.5 %
Regiobank, Solothurn                               2‘915.00   2‘725.00    190.00         7.0 %
Schaffner, Luterbach                                 235.00     297.00    -62.00       -20.9 %
Spar- und Leihkasse Bucheggberg, Lüterswil         4‘850.00   5‘200.00   -350.00        -6.7 %
Swiss Prime Site AG, Olten                            68.20      69.75     -1.55        -2.2 %
Swissmetal, Dornach                                    1.67       7.09     -5.42       -76.4 %
Synthes, Solothurn                                   136.00     126.30     -9.70        -7.7 %
Von Roll Holding AG, Breitenbach                       2.70       4.90     -2.20       -44.9 %
Mitgeteilt von der Berner Kantonalbank Solothurn.

wirtschaftsflash sept. 2011 4
Mit Fleiss und Talent zu Bestnoten - BERUFSBILDUNG
FDP.Die Liberalen Kanton Solothurn

                               Bundesrat Didier Burkhalter
                               Mittwoch, 7. September 2011, 19.00 Uhr, Pisoni-Turnhalle, Zuchwil

                               ‡3WCNKVÀVWPF'HƂ\KGP\KO)GUWPFJGKVUYGUGP—
                               Referat und Podiumsdiskussion
                               – Dr. Kurt Altermatt, Direktionspräsident Solothurner Spitäler AG
                               – Kurt Fluri, Nationalrat, Stadtpräsident Solothurn
                               – Stefan Kaufmann, Direktor santésuisse
                               – Sigrun Kuhn-Hopp, Präsidentin Spitex Verband Kanton Solothurn
                               – Beat Nützi, Chefredaktor Oltner Tagblatt (Moderation)

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                               Diskutieren Sie mit dem Volkswirtschaftsminister bei einem Glas Wein über Vorschläge und Möglichkeiten zur
                               Schwächung des Schweizer Frankens und Stärkung der heimischen Exportwirtschaft. Das Apéro wird serviert von den
                               Nationalratskandidatinnen und -kandidaten der FDP Kanton Solothurn.

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                               Podiumsdiskussion
                               – Kurt Fluri, Nationalrat, Stadtpräsident Solothurn
                               – Kurt Loosli, CEO EAO AG Olten und Präsident Solothurner Handelskammer
                               – Georgos Pallas, CEO Pallas Gruppe

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André Ackermann, Geschäftsführer und Inhaber, Wolfwil                      Yves Derendinger, Rechtsanwalt und Notar, Solothurn
Remo Ankli, Historiker/Theologe/Parteisekretär, Beinwil                    Kurt Fluri, Nationalrat/Stadtpräsident, Solothurn
Verena Enzler, Juristin und Erwachsenenbildnerin, Lostorf                  Markus Grütter, Bauunternehmer, Biberist
Peter Hodel, Meisterlandwirt, Schönenwerd                                  Beat Käch, Prorektor KBS Solothurn-Grenchen, Solothurn
Rolf Kissling, Rechtsanwalt und Notar, Neuendorf                           Marianne Meister, Geschäftsführerin, Messen
Beat Loosli, Geschäftsführer, Starrkirch-Wil                               Alex Miescher, Generalsekretär Schweiz. Fussballverband, Biberist
Christina Meier, MA in Economics/Kommunikationsfachfrau, Walterswil        Christian Scheuermeyer, Geschäftsführer und Inhaber, Deitingen

und in den Ständerat Kurt Fluri                                            IGOÀUUUIX4CVKPI-/7HTGWPFNKEJUVGT5QNQVJWTPGT0CVKQPCNTCV

                                                                                                                                  www.fdp-so.ch

                                                                                                       wirtschaftsflash sept. 2011 5
Mit Fleiss und Talent zu Bestnoten - BERUFSBILDUNG
Die besten Drei (von links): Carla Engeler (Note 5.8), Nina Lorenz (Note 5.9) und Jessica Bucher
                                                                   (Note 5.8). Sie wurden mit Spezialpreisen ausgezeichnet.

    Mit Fleiss und Talent zu Bestnoten
          Die Solothurner Lehrabgänger werden immer stärker.
    Das haben die 48 jungen Berufsleute an der zweiten Durch-
    führung der Diplomfeier der Berufsbildung vom 19. August
erneut bewiesen. Sie haben mit der Gesamtnote 5.5 und höher
  abgeschlossen. Für diese Leistung wurden die LAP-Absolven-
   ten im Schloss Waldegg geehrt. Klaus Fischer, Regierungsrat
  und Vorsteher des kantonalen Departements für Bildung und
  Kultur, brachte es auf den Punkt: «Junge, clevere Berufsleute
      wie diese hier packen auch anspruchsvolle Aufgaben an.»
                          MARTINA NIGGLI (Text), BERNHARD STRAHM (FOTOS)

                «Willkommen zur branchenübergreifenden, verdienten Ehrung         «Sie dürfen stolz sein auf Ihre Leistung!»
                besonders erfolgreicher junger Berufsleute!» Paul Meier,          Regierungsrat Klaus Fischers
                «5.3+»-Projektleiter und Präsident der Prüfungskommission         Kompliment an die Diplomandinnen
                der Berufsbildung eröffnet den Festakt.                           und Diplomanden.

wirtschaftsflash sept. 2011 6
Mit Fleiss und Talent zu Bestnoten - BERUFSBILDUNG
B        L       I       C      K       P       U        N        K       T     flash

Thomas Froidevaux (Rektor KBS Solothurn-Grenchen, links)                Die beiden Diplomandinnen Sibylle Balz (links) und
und Ernst Hürlimann (Direktor BBZ Solothurn, rechts) mit Hugo           Maja Wuffli (Mitte) posieren mit Wufflis Begleiterin
Borner (ehemaliger Prüfungsleiter des Kantons Solothurn).               Nicole Röthlisberger.

Glückliche LAP-Absolventen, stolze Begleiter (von links): Lukas         Ivo Schreiber, Diplomand aus Solothurn, hat die LAP auf dem
Wiederkehr, Dominik Adam, Nicole Zürcher und Erna Zürcher-              zweiten Bildungsweg absolviert und ist mit seiner Partnerin
Schöni.                                                                 Claudia Gamberini gekommen.

Interessanter Austausch (von links): Peter Kambli (Prüfungsleiter des   Vertreten die Gemeinde Feldbrunnen-St.Niklaus (von links):
Kantons Solothurn) mit der Diplomandin Camilla Holzer und deren         Gemeindepräsident Rolf Studer, Gemeinderätin Veronika Schärli
Mutter Esther Holzer.                                                   und Gemeinderat Jürg Wölfli.

Andreas Gasche (Geschäftsführer des Kantonal-Solothur-                  Der Solothurner Chansonnier Roland Heim überrascht mit
nischen Gewerbeverbandes, Mitte), flankiert von Karen                   seinen Liedern und Balladen die rund 100 Gäste und sorgt
Grossmann (Schönenwerd) und Franziska Bernardoni Meier                  für eine entspannte Stimmung.
(Feldbrunnen).
                                                                                               wirtschaftsflash sept. 2011 7
Mit Fleiss und Talent zu Bestnoten - BERUFSBILDUNG
B E R U F S B I L D U N G                                                          flash

2011 – ein guter Jahrgang
«Es ist jeweils eindrücklich zu sehen, was die jungen Leute nach zwei-, drei- oder vierjähriger
Lehrzeit wissen und können.» Der Bildungsdirektor Klaus Fischer attestiert der Berufsbildung
im Kanton Solothurn einen hohen Stellenwert. Eindrückliche Leistungen an den diesjährigen
Qualifikationsverfahren rechtfertigen sein Kompliment.
PAUL MEIER

Qualität und Innovation seien auch                3022 (im Vorjahr: 2847) Qualifikations-       19. August auf Schloss Waldegg in
künftig die Schlüssel zum Erfolg unse-            verfahren abgewickelt. Für die Hun-           Feldbrunnen-St.Niklaus besondere
rer Unternehmen am Markt, erklärte Fi-            dertschaft von grösstenteils ehrenamt-        Anerkennungen entgegennehmen:
scher auf Schloss Waldegg. Das gelte              lich wirkenden Prüfungsverantwort-            Nina Lorenz aus Grenchen absolvierte
erst recht in der aktuellen Währungssi-           lichen in den verschiedensten Branchen        nach ihrer Matura im musischen Profil
tuation. «Unser Berufsbildungssystem              sowie für die Prüfungsleitung im solo-        in der Buchhandlung Klosterplatz in
leistet hierzu einen zentralen Beitrag,           thurnischen Amt für Berufsbildung-,           Olten eine dreijährige Lehre als Buch-
nicht von ungefähr interessieren sich             Mittel- und Hochschulen war das ein-          händlerin, die sie mit dem Topergebnis
weltweit andere Länder dafür», lobte              mal mehr eine immense Herausforde-            von 5,9 abschloss. Bereits in ihren Se-
der Regierungsrat.                                rung, die mit hochprofessionellem En-         mesterzeugnissen erreichte sie Durch-
Grundlegende berufliche Fähigkeiten               gagement, Souveränität und grossem            schnittsnoten von 5,7 bis 5,9. Für ihre
werden in der Berufslehre erworben.               Idealismus gemeistert wurde. Ein Blick        herausragende Leistung wurde sie mit
Den Qualitätsnachweis erbringen die               in die Buchhaltung, welche im Auftrag         einem Spezialpreis der Gemeinde Feld-
Lernenden an den Prüfungen zum                    des ABMH durch den Kantonal-Solo-             brunnen-St.Niklaus ausgezeichnet.
Lehrabschluss. Wer diese Qualifikati-             thurnischen Gewerbeverband geführt            Jessica Bucher, wohnhaft in Kreuz-
onsverfahren erfolgreich übersteht,               wird, ermöglicht, sich ein Bild über die      lingen, liess sich im Gasthof Kreuz in
findet meist weit offene Türen in eine            Dimensionen zu machen. 2010 wurde             Egerkingen zunächst als Köchin aus-
Zukunft auf eigenen Füssen, unab-                 für die Qualifikationsverfahren in der        bilden. Diese Lehre schloss sie 2009
hängig vom Elternhaus, oder in eine               beruflichen Grundbildung die Summe            mit einer 5,5 ab. Darauf folgte eine
höhere Berufsbildung.                             von 2,422 Millionen Franken aufge-            Zweitausbildung zur Restaurations-
                                                  wendet, 1,857 Millionen zulasten der          Fachfrau. Die Gesamtnote 5,8 wird
Eine immense Herausforderung                      involvierten Kantone, 552 888 Franken         ihr den Weg in weitere Gault Millau-
2011 traten 2170 Lernende mit einem               zulasten der Wirtschaft.                      Betriebe ebnen. Für ihre vorbildliche
Solothurner Lehrvertrag an, um versier-                                                         Prüfungsleistung wurde sie mit einem
ten Expertinnen und Experten zu be-               Anerkennung für herausragende                 Spezialpreis des Kantonal-Solothurni-
weisen, was sie sich in den Ausbil-               Leistungen                                    schen Gewerbeverbandes gewürdigt.
dungsbetrieben sowie in der Berufs-               Zum zweiten Mal wurden im Rahmen              Carla Engeler aus Büren SO ent-
schule an Wissen und praktischem                  des Projekts «5.3+ Spitzenleistungen in       schloss sich nach mehrjähriger Beschäf-
Können angeeignet hatten. 2010 junge              der Berufslehre» Prüfungsabsolventin-         tigung als Familienfrau zu einem beruf-
Berufsleute bestanden die Prüfungen,              nen und -Absolventen mit Gesamtno-            lichen «Comeback», als Praktikantin im
160 verbleibt die Hoffnung auf eine               ten von 5,3 und höher speziell hono-          Alters- und Pflegeheim Brunnmatt in
zweite Chance. Die Erfolgs- bezie-                riert. 165 (im Vorjahr: 148) erreichten       Liestal. Ihr Arbeitgeber bot ihr die
hungsweise Durchfallquote liegt in                das für die Auszeichnung nötige Ergeb-        Möglichkeit an, berufsbegleitend den
allen Fachrichtungen im Bereich der               nis – 75 mit einer 5,3, 42 mit einer          Titel einer Fachangestellten Gesundheit
Vorjahre. Mit den 49 Anlehrabschluss-             5,4, 28 mit einer 5,5, elf mit einer 5,6,     zu erwerben. Die Abschlussprüfungen
prüfungen, 289 Teilprüfungen und                  sechs mit einer 5,7, zwei mit je 5,8 und      bestand sie mit der Gesamtnote 5,8.
501 Prüfungen von Lernenden aus an-               eine Person mit der Gesamtnote von            Für ihre grosse Willensleistung wurde
deren Kantonen wurden im Kanton                   5,9. Die besten von ihnen durften an          sie mit einem Spezialpreis der Solothur-
Solothurn in diesem Jahr insgesamt                der eindrucksvollen Diplomfeier vom           ner Handelskammer geehrt.
Die Qualifikationsverfahren 2011 in Zahlen
                                     Prüfung absolviert                  Prüfung bestanden                  Prüfung nicht bestanden
Berufsgruppe                              Total         m            w      Total    m         w       %       Total     m      w         %
Gewerblich-industrielle,                  1‘468         934        534    1‘350     852       498   91.96      118       82      36     8.04
Gesundheits- und Sozialberufe
Kaufmännische Berufe                        358         113        245      329     102       227   91.90       29       11      18     8.10
Detailhandel                                196          45        151      186      41       145   94.90       10        4       6     5.10
Total LAP 2011                            2‘022       1‘092        930    1‘865     995       870   92.24      157       97      60     7.76
EBA – Attest                                148         100         48      145       99      46    97.97        3        1        2    2.03
Gesamt LAP (EFZ+EBA)                      2‘170                           2‘010                                160
2170 Personen aus den gewerblich-industriellen Berufen, den Gesundheits- und Sozialberufen, den kaufmännischen Berufen und dem Detail-
handel mit Solothurner Lehrverträgen haben im zweiten Quartal 2011 ihre Qualifikationsverfahren absolviert. 2010 Prüfungsabsolventinnen und
-Absolventen haben diese bestanden, 160 nicht. Die Erfolgsquote entspricht damit in etwa den Vorjahreswerten.

wirtschaftsflash sept. 2011 8
Mit Fleiss und Talent zu Bestnoten - BERUFSBILDUNG
ROLF KISSLING
                                    Präsident KGV

            Ich nehme Partei für Gewerbe und KMU
Als KGV-Präsident setzt sich Rolf Kissling seit über 10 Jahren engagiert und erfolgreich für günstige
Rahmenbedingungen zugunsten des Gewerbes und der KMU ein.
Das von ihm lancierte Wirtschaftsflash ist aus der Solothurner Wirtschaft nicht mehr wegzudenken.
Ebenso die von Rolf Kissling initiierte Parlamentarische Gruppe Wirtschaft und Gewerbe, welche die
Koordination zwischen Wirtschaft und Politik massgeblich verbessert.

           Wir brauchen in Bern eine starke KMU-Stimme !

Wir empfehlen Rolf Kissling zur Wahl in den Nationalrat:
Walter Dick, Präsident Gewerbeverein Region Biberist, Bruno Fuchs, Präsident Baumeisterverband des Kan-
tons Solothurn, Christof Haefeli, Präsident KMU & Gewerbe Gäu, Dr. med. Florian Leupold, Präsident
GAeSO, Thomas Kläy, Präsident Gebäudetechnikerverband Kanton Solothurn, Markus Husi, Präsident
Gewerbeverein Wangen b.O., Hans Marti, Präsident GIVT Gewerbe- und Industrieverein Trimbach, Toni
Rüegg, Präsident GVT Gewerbeverein Thal, Felicitas Schneider, Präsidentin Gewerbeverein Dornach, Dr.
Pia Stebler, Präsidentin KMU Frauen Kanton Solothurn, Paul Schoenenberger, Präsident GHL Gewerbe-
verein Hinteres Leimental, Martin Vogel, Vizepräsident KGV, Präsident Gewerbeverein Dorneckberg, Urs
Weder, Vizepräsident KGV, Präsident MGVS Maler- und Gipserunternehmerverband des Kantons Solothurn.
Mit Fleiss und Talent zu Bestnoten - BERUFSBILDUNG
B E R U F S B I L D U N G                                                               flash

Mit Bestnoten in die berufliche Zukunft
                                   Im Rahmen des Projekts «5.3+ Spitzenleistungen in der Berufslehre» sind
                                   in diesem Sommer 165 Lernende, die ihre Qualifikationsverfahren 2011 mit
                                   einer Gesamtnote von 5.3 und höher bestanden haben, mit einem Diplom
                                   des Kantons Solothurn ausgezeichnet worden. Herzliche Gratulation!

Diplomandin/Diplomand                Ausbildungsbetrieb                                      Beruf
Gesamtnote 5.9
Lorenz Nina, Grenchen                Buchhandlung Klosterplatz GmbH, Olten                   Buchhändlerin
Gesamtnote 5.8
Bucher Jessica, Kreuzlingen Gasthof Kreuz, Egerkingen                                        Restaurationsfachfrau EFZ
Engeler Carla, Büren SO		                                                                    Fachangestellte Gesundheit
Gesamtnote 5.7
Adamo Milena, Biberist      Wohnheim Alte Schmitte, Lohn-Ammannsegg                          Fachfrau Betreuung EFZ Fachrichtung Behindertenbetreuung
Amsler Kaspar, Arch         Wernli AG, Trimbach                                              Lebensmitteltechnologe
Müller Valeska, Beinwil SO		                                                                 Tierpflegerin
Schreiber Ivo, Solothurn		                                                                   Anlagenführer EFZ
Studer Michaela, Kestenholz Gasthof Kreuz, Egerkingen                                        Restaurationsfachfrau EFZ
Wuffli Maja, Fulenbach      Amt für soziale Sicherheit, Solothurn                            Kauffrau erweiterte Grundbildung Öffentliche Verwaltung
Gesamtnote 5.6
Abbühl Mariesol, Küttigkofen     Restaurant Löwen, Messen                                    Restaurationsfachfrau EFZ
Balz Sibylle, Reinach BL         Buchhandlung Schreiber, Olten                               Buchhändlerin
Borer Jeannine, Mümliswil        Gasthof Kreuz, Egerkingen                                   Köchin
Boutellier Thomas, Zuchwil       Alters- und Pflegeheim Derendingen-Luterbach, Derendingen   Küchenangestellter
Hubeli Vanessa, Riedholz         Dres. med. dent. Bracher und Lisibach, Solothurn            Dentalassistentin
Kissling Joel Agnes, Kestenholz  Alters- und Pflegeheim Ruttigen, Olten                      Fachfrau Betreuung EFZ Fachrichtung Betagtenbetreuung
Müller Benjamin, Kestenholz      login Berufsbildung, Zürich                                 Automatiker Niveau E
Rütimann Andrea, Wangen b. Olten Jorns Treuhand AG, Oensingen                                Kauffrau erweiterte Grundbildung Treuhand/
		                                                                                           Immobilientreuhand
Walker Linus, Bettlach           Scintilla AG, Solothurn                                     Konstrukteur Niveau E
Wyss Daniela, Kappel SO          Migros-Verteilbetrieb Neuendorf AG, Neuendorf               Köchin
Zähner Pascal, Gretzenbach       Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG, Däniken SO                 Elektroniker Niveau E
Gesamtnote 5.5
Affolter Annelies, Wynigen          Müller Peter, Bäckerei-Konditorei, Kriegstetten          Bäckerin-Konditorin
Aranyi Désirée, Oberentfelden       Alters- und Pflegeheim Haus im Park, Schönenwerd         Fachangestellte Gesundheit
Bieli Carol, Mümliswil              Solothurner Spitäler AG, Solothurn                       Köchin
Borer Ilona, Fehren		                                                                        Fachangestellte Gesundheit
Fretz Michèle Stephanie, Langendorf Solothurner Spitäler AG, Solothurn                       Kauffrau erweiterte Grundbildung Spitäler/Kliniken/Heime
Fuchs Marco, Langenbruck            Gasthof zum Kreuz, Holderbank                            Restaurationsfachmann EFZ
Gruber Aurel, Solothurn             ETA SA Manufacture Horlogère Suisse, Grenchen            Polymechaniker Niveau E
Holzer Camilla, Langendorf          Bachtelen Sonderpädagogisches Zentrum, Grenchen          Büroassistentin EBA
Hulliger Felix, Deitingen           Galli Holzbau AG, Deitingen                              Zimmermann
Knüsel Corinne, Ballwil             Gasthof Kreuz, Egerkingen                                Restaurationsfachfrau EFZ
Köz Önder, Olten                    Valora AG, avec, Solothurn                               Detailhandelsfachmann EFZ Bewirtschaftung/Kiosk
Kuhac Ivana, Grenchen		                                                                      Kauffrau erweiterte Grundbildung Dienstleistung
		                                                                                           und Administration
Luppi Matthias Patrick, Härkingen   Käser AG, Olten                                          Elektroinstallateur EFZ
Neuenschwander Sabina, Leuzigen     Läbesgarte Bleichematt, Biberist                         Köchin
Ponce Fernandez Brayan, Balsthal    Bioland Laden-Restaurant, Olten                          Küchenangestellter
Ries Till, Aarberg                  ETA SA Manufacture Horlogère Suisse, Grenchen            Polymechaniker Niveau G
Röthlisberger Marco, Luterbach      Sphinx Werkzeuge AG, Derendingen                         Kaufmann erweiterte Grundbildung Maschinen-,
		                                                                                           Elektro- und Metallindustrie
Saner Andreas, Wahlen b. Laufen     Garage Schumacher, Metzerlen                             Automobil-Mechatroniker EFZ Personenwagen
Schertenleib Luis, Bern             Solothurner Spitäler AG, Solothurn                       Diätkoch EFZ
Schmidlin Jasmine, Wahlen b. Laufen Rainer Schmid, Bäckerei-Konditorei, Büsserach            Bäckerin-Konditorin
Schneeberger Tanja, Wanzwil         Dr. med. Reto Dicht, Günsberg                            Medizinische Praxisassistentin
Schön Angela, Niedergösgen          Scantrade Classics GmbH, Lostorf                         Büroassistentin EBA
Strub Thomas Reto, Hersiwil         ETA SA Manufacture Horlogère Suisse, Grenchen            Informatiker Schwerpunkt Applikationsentwicklung
von Arx Regula Monika, Neuendorf    Einwohnergemeinde Egerkingen                             Kauffrau erweiterte Grundbildung Öffentliche Verwaltung
Vukasinovic Janine, Solothurn       Tagesheim für Kinder Ziegelmatte, Solothurn              Fachfrau Betreuung EFZ Fachrichtung Kinderbetreuung
Wiederkehr Lukas, Gerolfingen       Aastra Telecom Schweiz AG, Solothurn                     Elektroniker Niveau E
Zürcher Nicole, Flumenthal          Wohnheim Kontiki, Subingen                               Fachfrau Betreuung EFZ Fachrichtung Behindertenbetreuung
Zurschmiede Anja, Grenchen          Rotoflex AG, Grenchen                                    Kauffrau erweiterte Grundbildung Dienstleistung
		                                                                                           und Administration
Gesamtnote 5.4 und 5.3
42 Diplomandinnen und Diplomanden mit der Gesamtnote 5.4; 75 Diplomandinnen und Diplomanden mit der Gesamtnote 5.3

Projektpartner:
                                                                                               Gemeinde
                                                                                               Feldbrunnen-St.Niklaus

wirtschaftsflash sept. 2011 10
ANZWF_Bischof_86x252_RZ.pdf   18.8.2011   14:10:24 Uhr

Mit voller Energie
nach Bern!
Für die Solothurner                     Damit Sie darauf bauen können,
Wirtschaft.                             dass das Erfolgsmodell Schweiz
Christina Meier,                        nicht zerstört wird.
Walterswil

                                        Pirmin
in den Nationalrat            LISTE 3
www.fb.me/christina.e.meier

                                        Bischof
                                        in den
In der Förderung der
Wirtschaft, der Bildung
und der Kultur
                                        Ständerat.
liegt unsere Zukunft.
Markus Grütter
Biberist
in den Nationalrat            LISTE 4
www.markusgruetter.ch

Lebensmittel, Arbeits-
plätze und Energie
– unser tägliches Brot.
Sicherheit bei der
Produktion, beim Erhalt
und der Versorgung.

Peter Hodel, Schönenwerd      LISTE 3
in den Nationalrat

                                        Ständeratswahlen, 23. Oktober 2011.
                                        pirmin-bischof.ch

                                                      wirtschaftsflash sept. 2011 11
Am 23. Oktober 2011 muss
      das Eidgenössische Parla-
     ment neu bestellt werden.
   Aus der Sicht von Wirtschaft
     und Gewerbe ist das eine
      Weichenstellung. Um das
      Wohlergehen in unserem
        Land zu gewährleisten,
     braucht es im Bundeshaus
          auch in der Legislatur
     2011-2015 eine Politik, die
      bürgernah, konsensfähig,
    weitsichtig und wirtschafts-
       verträglich orientiert ist.
                              PAUL MEIER

        In diesen Wochen träumen wieder
  unzählige Anwärterinnen und Anwärter
aus unterschiedlichsten politischen Kreisen
      von einem für sie reservierten Sessel
                           im Bundeshaus.

             Keine Partei allein hat sämtliche
               Weisheiten für sich gepachtet
                                              Japan, am 11. März 2011: Ein gewal-       ner Meinung sehr nach Wahlkampf
                                              tiger Tsunami zerstört Städte und         mit Blick auf den 23. Oktober», sagt
                                              Dörfer. Im Kernkraftwerk Fukushima        Kurt Fluri, der FDP-Nationalrat und
                                              Daiichi kommt es zu einer Serie von       Ständeratskandidat aus dem Kanton
                                              Störfällen. Die Nuklearkatastrophe hat    Solothurn. Pragmatismus hat Vorrang
                                              verheerende Auswirkungen auf Land         vor Idealismus. Eine sichergestellte,
                                              und Leute. Es ist der Tag Eins, an dem    von ausländischen Einflüssen unab-
                                              das Reizwort «Atomstrom» rund um          hängige Energieversorgung zu wett-
                                              den Globus neue Nahrung erhält.           bewerbsfähigen Preisen ist für die In-
                                              Das Thema erhält auch in der Schweiz      dustrie und das Gewerbe unentbehrlich;
                                              oberste Priorität. Die Linke fordert      auch Privathaushalte dürfen nicht
                                              einen sofortigen Ausstieg, die CVP        endlos nach oben treibenden Kosten-
                                              unterordnet sich der veröffentlichten     spiralen ausgeliefert werden.
                                              Meinung, die FDP hadert mit der Dring-
                                              lichkeit der Entscheidungsfindung, die    Politik – zwischen Anspruch
                                              SVP lehnt einen abrupten Richtungs-       und Wirklichkeit
                                              wechsel strikte ab. Dennoch, der Bun-     Am Beispiel der Energiepolitik lässt
                                              desrat und der Nationalrat beschliessen   sich die Wirtschaftsnähe der Parteien
                                              grossmehrheitlich einen schrittweisen     einordnen. Vor Wahlen erklären alle
                                              Abgang aus der Kernenergie, der Stän-     Parteien, selbst SP und Grüne, wirt-
                                              derat wird im Herbst darüber befinden.    schaftsfreundlich politisieren zu wollen.
                                              «Dass hier nun der Bundesrat und das      Jedoch sind Anspruch und Wirklichkeit
                                              Parlament mit einem überhasteten Ent-     oft zwei Paar verschiedene Schuhe.
                                              scheid vorgegriffen haben, riecht mei-    Das zeigt eine Analyse von Abstim-

  wirtschaftsflash sept. 2011 12
W A H L e N                     flash

            29.0

                          26.8

                                                                                                       27.1
                                 25.4
                                        24.9
     23.9

                                                                                                                                                    2003 Nationalrat

                                                                                         22.4
                                                                    21.4
                                                                                                                                                    2005 Kantonsrat

                                                                                  20.8
                                                             21.1
                   20.9

                                                      20.7

                                                                           20.4
                                               19.5
                                                                                                                                                    2007 Nationalrat

                                                                                                              19.4
                                                                                                                                                    2009 Kantonsrat

                                                                                                17.6
                                                                                                                                                   Mit einem Wähleranteil

                                                                                                                                 10.0
                                                                                                                                                   von 27,1 Prozent war die
                                                                                                                                                   SVP 2007 grosse Siegerin

                                                                                                                                        6.5
                                                                                                                     6.0
                                                                                                                                                   der Nationalratswahlen.

                                                                                                                           4.5
                                                                                                                                                   Bei den Kantonsratswahlen
                                                                                                                                                   hingegen musste sie sich bis
                                                                                                                                                   anhin mit bescheideneren
                                                                                                                                                   Erfolgsquoten abfinden.
             FDP                          SP                         CVP                         SVP                       Grüne

mungsparolen und -ergebnissen zu                                    des mitgetragen zu haben. Wie Partei-                                müssen. Beherrschende Themen sind
Vorlagen von wirtschaftlicher Relevanz                              disziplin nach herkömmlichem                                         und bleiben die Wahrung des wirt-
auf nationaler und kantonaler Ebene.                                Verständnis gelebt wird, zeigen ihren                                schaftlichen Erfolgs und der politischen
Von den vier Bundesratsparteien die                                 Konkurrenten im Politgeschäft die                                    Unabhängigkeit des Landes, ohne sich
geringste Übereinstimmung zu Unter-                                 Mannen und Frauen der SVP. Sagen                                     an den Landesgrenzen abzuschotten.
nehmerinteressen bewiesen auch                                      ihre Exponenten Ja oder Nein, folgt ih-                              Vorbehalte gegen die Übernahme von
in der vergangenen Legislatur die                                   nen das «Fussvolk». Die SVP beherrscht                               EU-Recht und -Gepflogenheiten blei-
Meinungsmacher in der Sozialdemo-                                   das Spiel um Themenführerschaft wie                                  ben gerechtfertigt. Steuervögte aus
kratischen Partei. So sagte die SP Nein                             kaum eine andere Partei. Ob auslän-                                  den USA und andern Nationen haben
zur Unternehmenssteuerreform II, zur                                derfeindliche Initiativen oder systemati-                            hierzulande nichts zu suchen. Eine ex-
Herabsetzung des BVG-Mindestum-                                     sche Angriffe gegen bilaterale Verträge                              zellente Bildung und soziale Sicherheit
wandlungssatzes (im Einklang mit der                                dem Land und seiner Wirtschaft die-                                  für alle sind erstrebenswert, aber nicht
CVP), zur Revision des Arbeitslosenver-                             nen, steht auf einem andern Blatt                                    um jeden Preis. Permanente Umvertei-
sicherungsgesetzes, zur Revision des                                geschrieben.                                                         lung, überbordende Bürokratie, höhere
Solothurnischen Steuergesetzes im Jahr                                                                                                   Steuern und Gebühren sind konse-
2007, zur Abschaffung der kantonalen                                Themen der Zukunft                                                   quent zu bekämpfen. Jüngste Ideen
Handänderungssteuer für selbstgenutz-                               Was ist aus dieser Einordnung der                                    wie etwa die Einführung einer «Wohn-
tes Wohneigentum (ebenfalls im Ver-                                 SP, CVP, FDP und SVP zu schliessen?                                  flächensteuer» (Bundesrätin Doris
bund mit der CVP) oder, ebenfalls zu-                               «Rot» und «grün» sind für Wählerinnen                                Leuthard) oder einer neuen ökologi-
sammen mit einer Mehrheit der CVP,                                  und Wähler aus Wirtschaft und Gewer-                                 schen Steuer (Bundesrätin Evelin
zur Einführung von vier Sonntagsver-                                be irrelevant. Programme von bürgerli-                               Widmer-Schlumpf) gehören ins Reich
käufen. Dafür forderte sie ein flexibles                            chen Parteien sind nicht in allen Kapi-                              der Träume.
Rentenalter 62, ein Verbot von Kriegs-                              teln wert, was sie versprechen. Keine
material-Exporten, eine Harmonisie-                                 Partei allein hat sämtliche Weisheiten                               Die Wahlen 2007
rung von Steuerregeln oder weitere                                  für sich gepachtet. Entscheidend sind                                Ein Blick zurück: Im Kanton Solothurn
Vergünstigungen von Krankenkassen-                                  die klügsten Köpfe aus den einzelnen                                 erzielte bei den Nationalratswahlen
prämien zulasten der Steuerzahler und                               Gruppierungen: Wofür stehen sie ein?                                 2007 die SVP mit einem Wähleranteil
kassierte mit ihren überrissenen Begeh-                             Wie konsequent bleiben sie bei ihren                                 von 27,1 Prozent – dem nationalen
ren ausnahmslos empfindliche Abstim-                                Vorsätzen? Welchen Einfluss vermögen                                 Trend folgend – das Topresultat. Die
mungsniederlagen. Im Fahrwasser der                                 sie auszuüben? Bedürfnisgerechtes                                    FDP musste mit einem Verlust von
SP ruderten die Grünen mit ähnlichen                                Denken, Glaubwürdigkeit, Beharrlich-                                 drei Prozent im Vergleich zu 2003
Zielen vor Augen.                                                   keit, Kommunikationsfähigkeit sowie                                  eine empfindliche Niederlage einste-
Die CVP litt auch in den letzten vier                               Konsensfähigkeit – das sind die Attri-                               cken. Eine regelrechte Schwindsucht
Jahren in einzelnen Sachfragen unter                                bute der erfolgreichen Politikerin und                               erlebte die SP mit einem Minus von
Flügelkämpfen. Geschlossenheit Ab-                                  des erfolgreichen Politikers. Persönlich-                            5,4 Prozent. Profiteurin war die Grüne
stimmungsverhalten waren ebenso we-                                 keiten, welche sich durch diese Charak-                              Partei, die um vier auf zehn Prozent
nig die Stärke der FDP. Immerhin dür-                               tereigenschaften auszeichnen, gebührt                                zuzulegen vermochte. Die CVP (minus
fen die Solothurner Freisinnigen sich                               unser Vertrauen, auch bei den Eidge-                                 0,7 Prozent) konnte sich einigermassen
rühmen, seit 2007 in 18 von 18 Ab-                                  nössischen Wahlen 2011.                                              schadlos halten.
stimmungsvorlagen die Empfehlungen                                  Das am 23. Oktober neu zu wählende                                   Trotz beachtlichem Wähleranteilzu-
des Gewerbes, namentlich des Kanto-                                 Parlament wird auch in der Legislatur                                wachs misslang der SVP der angestrebte
nal-Solothurnischen Gewerbeverban-                                  2011-2015 die Welt nicht neu erfinden                                Sitzgewinn, Roland Borer und Walter

                                                                                                                                         wirtschaftsflash sept. 2011 13
W A H L e N                      flash

Wobmann wurden als SVP-Nationalrä-          den Flaggen der SP und der Grünen
te wiedergewählt. Die FDP ebenso wie        Partei um Wählerstimmen. Erstmals           Die Wahlempfehlung
die SP büssten ihre jeweils zweiten         zur Wahl stellen sich die BDP sowie die
                                            grünliberale Partei.
                                                                                        des kgv
Sitze ein. In ihren Ämtern bestätigt
wurden Kurt Fluri und Bea Heim. Dank        Begehrt sind auch die Plätze in der         Der Kantonal-Solothurnische Gewer-
einer Listenverbindung mit der EVP          Kleinen Kammer. Roberto Zanetti will,       beverband empfiehlt die folgenden
(1,8 Prozent Wähleranteil) im Amt noch      Rolf Büttiker tritt nicht mehr an. Das      Persönlichkeiten zur Wahl in den
knapp halten konnte sich die CVP-Bäu-       Gerangel um einen der beiden Solo-          Nationalrat:
erin Elvira Bader. Als Wahlsieger feiern    thurner Sitze im Ständerat ist gross:          BDP: Ernest Cavin, Gossliwil.
lassen durften sich der smarte Pirmin       Nebst dem «Titelverteidiger» Zanetti           CVP: Urs Allemann, Rüttenen;
Bischof (CVP) und die Grünen-Vertrete-      stehen mit Pirmin Bischof (CVP), Kurt       Pirmin Bischof, Solothurn.
rin Brigit Wyss. Wyss setzte im Dezem-      Fluri (FDP.Die Liberalen) und Walter           FDP.Die Liberalen:
ber 2010 als Bundesratskandidatin zu        Wobmann (SVP) gleich drei profilierte       Yves Derendinger, Solothurn;
einem Höhenflug an und landete              Nationalräte aus bürgerlichen Parteien      Markus Grütter, Biberist;
unsanft auf dem Boden der Realität.         zur Auswahl. Anfangs August gab die         Peter Hodel, Schönenwerd;
Als Ständeräte schickte die Wähler-         frühere Grenchner SP-Kantonsrätin           Rolf Kissling, Neuendorf;
schaft die Bisherigen Rolf Büttiker (FDP)   Barbara Banga bekannt, sie wolle im         Beat Loosli, Starrkirch-Wil;
und Ernst Leuenberger ins Bundeshaus.       Namen der «Tierpartei Schweiz» nicht        Marianne Meister, Messen;
Leuenberger verstarb 2009. Als dessen       nur für den Nationalrat, sondern auch       Christian Scheuermeyer, Deitingen.
Nachfolger wurde im März 2010 der           für den Ständerat kandidieren. «Kalbe-         SVP: Roland F. Borer, Kestenholz;
frühere SP-Regierungsrat Roberto            reien» sind – auch bei Wahlen – grund-      Heinz Müller, Grenchen;
Zanetti gewählt.                            sätzlich zulässig …                         Hansjörg Stoll, Mümliswil;
                                            Prognosen für den Ausgang der Eid-          Walter Wobmann, Gretzenbach.
Spannende Ausgangslage                      genössischen Wahlen 2011 zu stellen,
Die Eidgenössischen Wahlen vom              überlassen wir den Kaffeesatzlesern.
23. Oktober 2011 werden auch im             Ein allfälliger zweiter Wahlgang der      nehmer oder leitende Angestellte eine
Kanton Solothurn für einige Spannung        Ständeratswahlen findet am 4. Dezem-      gewerbefreundliche Politik gewährleis-
und Brisanz sorgen. Die SVP tritt mit       ber 2011 statt.                           ten. 2011 sind dies 14 Persönlichkeiten.
einer Kandidatin und sechs Kandidaten                                                 Bei den Ständeratswahlen empfiehlt
an und möchte sich als führende Kraft       Wahlempfehlungen der                      der kgv die drei bürgerlichen Kandida-
behaupten. Die Freisinnig-Liberalen         Solothurner Wirtschaftsverbände           ten Bischof, Fluri und Wobmann zur
haben eine Rechnung offen: Sie wollen       Traditionellerweise übt die Solothurner   Wahl. Sollte am 23. Oktober keine
das 2007 verlorene Mandat zurück er-        Handelskammer in Sachen Wahlemp-          Wahl zustande kommen, behält sich
obern und haben dafür 14 Kandidie-          fehlungen vornehme Zurückhaltung.         die kgv-Spitze eine Neubeurteilung vor.
rende (drei Frauen, elf Männer) nomi-       Ihre beiden Vorstandsmitglieder André     WIRTSCHAFTSflash stellt auf den fol-
niert. Ebenfalls mit zwei Listen (fünf      Ackermann und Rolf Kissling (beide        genden Seiten eine Reihe wirtschafts-
Frauen, neun Männer) zieht die CVP in       FDP) dürften immerhin vom Support         naher Persönlichkeiten vor, die für den
den Wahlkampf und wird um den Sitz          aus SOHK-Kreisen profitieren. Der Kan-    Nationalrat kandidieren.
der nicht mehr kandidierenden Natio-        tonal-Solothurnische Gewerbeverband       In einem Roundtable-Gespräch kom-
nalrätin Bader eine Zitterpartie überste-   unterstützt eine Auswahl von Mitglie-     men die National- und Ständeratskan-
hen müssen. Ebenfalls je 14 Bewerbe-        dern aus den bürgerlichen Parteien,       didaten Bischof, Fluri und Wobmann
rinnen und Bewerber feilschen unter         welche als Unternehmerin oder Unter-      ausführlich zu Wort.

                                                                                                                        Anzeige

wirtschaftsflash sept. 2011 14
Kanton Solothurn

        2011 in den Nationalrat
        unterstützt durch den
        Kantonal-Solothurnischen
        Gewerbeverband

Cavin
   Ernest
                    www.bdp-cavin.info

                      Kanton Solothurn
                                                Kurt Fluri
           Als Verkaufsleiterin
           in einem mittel-                     in den Ständerat
           ständischen KMU
           2011 in den
                                                23. Oktober 2011
           Nationalrat

 Ruth      www.bdp-neuenschwander.info          volksnah – gradlinig – liberal
Neuenschwander                                                               YYYMWTVƃWTKEJ

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                                                  www.walter-wobmann.ch

                                                  Und in den Nationalrat die Kandidatin
                                                  sowie die Kandidaten der verlässlichen
                                                  Gewerbe- und Wirtschaftspartei

                                                                                     2
                                                  SVP Kanton Solothurn.

                                                  www.svpso.ch         Liste
                                                             wirtschaftsflash sept. 2011 15
2x auf Ihre Nationalratsliste
                                                                                                                 Liste   2
                                                          Heinz

                                                         Müller                                         www.heinz-mueller.ch

                                                          Unternehmer, Kantonsrat, Gemeinderat, Mitglied Gewerbeverband
                                                          Grenchen, Präsident politische Kommission von Swissmechanic.

                                                          „Müller redet nicht nur von Gewerbepolitik,
                                                                            
                                                          er macht sie - jeden  Tag!“                       

                                                                              Die Schweizer Weiterbildung im Gewerbe

                                                                              Vorbereitungskurs als
                                                                              eidg. dipl. Betriebswirtschafter/in des Gewerbes

ERFOLGREICH STARTEN                                                           Diplome im Gewerbe
                                                                              SIU-Unternehmerschulung
IM KANTON SOLOTHURN                                                           dipl. Geschäftsführer/in KMU SIU
                                                                                                                   Modul
                                                                              dipl. Geschäftsfrau SIU      Neues               ke n
                                                                                                                    ngsrisi
                                                                                                           W ä h r u ra t e g i e n
                                                                                                                    t
                                                                                                            und -s
Sie spielen mit dem Gedanken, sich im Kanton Solothurn selbständig zu         Kursstart
machen? Bewerben Sie sich bei uns für ein Starter-Kit im Wert von 500         Ab Herbst 2011
Franken, das wir monatlich für das überzeugendste Vorhaben vergeben:
                                                                              Informationsabende in Ihrer Nähe
Für den Warmstart:            «Fit für den Firmenstart»                       Rufen Sie uns an oder besuchen Sie www.siu.ch
                              www.ifj.ch/modul1                               Kursorte
                                                                              Zürich, Bern, Lausanne, Lugano
Für die Vertiefung:           «Der Businessplan»
                                                                              Basel, Chur, Dagmersellen, St.Gallen
                              www.ifj.ch/modul2

Für den Feinschliff:          «Business Navigator»
                              www.business-navigator.ch

                                                                                                       Hauptsitz:
                                                                                                       SIU
                                         in Zusammenarbeit mit                                         Verena Conzett-Str. 23 · 8004 Zürich
                                                                                                       Tel. 043 243 46 66 · siu@siu.ch · www.siu.ch
Senden Sie uns noch diesen Monat eine Folie mit Ihrer Projektidee und Ihre                             SIU
Kontaktdaten an wifoe@awa.so.ch und gewinnen Sie das Starter-Kit!                                      Falkenplatz 1 · 3012 Bern
Weitere Informationen unter www.standortsolothurn.ch, Neugründungen.                                   Tel. 031 302 37 47 · siu@siu.ch · www.siu.ch

                             PHGLHQKDXVVRORWKXUQ±DP3XOVGHU=HLW                 Ŷ'LUHNWH/DJHDP%DKQKRINPELV$XWREDKQDQVFKOXVV$
                             $Q]HQWUDOHU/DJHDQGHU=XFKZLOHUVWUDVVH           Ŷ)OlFKHQIUELV]X$UEHLWVSOlW]H
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                             VRORWKXUQDXIHLQHU*HVDPWÀlFKHYRQEHUƍP      Ŷ,QGLYLGXHOOHXQGÀH[LEOH(LQWHLOXQJGHU)OlFKHQ
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                          NRQWDNW#EUDFKHUFK_ZZZPHGLHQKDXVVRORWKXUQFK

wirtschaftsflash sept. 2011 16
W A H L e N                      flash

Parteiparolen und Abstimmungsergebnisse im Vergleich zu den Empfehlungen des kgv und der SOHK

21. Oktober 2007                               kgv     SOHK     FDP        CVP       SVP         SP         Ergebnis
   Steuergesetzesrevision                      Ja      Ja       Ja         Ja        Ja          Nein       Ja
24. Februar 2008
   Unternehmenssteuerreform II                 Ja      Ja       Ja         Ja        Ja          Nein       Ja (SO:
                                                                                                            Nein)
30. November 2008
   Flexibles Rentenalter 62                    Nein    Nein     Nein       Nein      Nein        Ja         Nein
   Verbandsbeschwerderecht                     Ja      Ja       Ja         Nein      Ja          Nein       Nein
   Erhöhung Finanzbefugnisse Regierungsrat     keine   Ja       Ja         Ja        Ja          Ja         Ja
   Neubau Fachhochschule Olten                 Ja      Ja       Ja         Ja        Ja          Ja         Ja
8. Februar 2009
   Fortführung Bilaterale/Ausdehnung Perso-    Ja      Ja       Ja         Ja        Nein        Ja         Ja
   nenfreizügigkeit auf Rumänien & Bulgarien
17. Mai 2009
   Biometrische Pässe                          keine   Ja       Ja         Ja        Nein        Nein       Ja
   Familien-Ergänzungsleistungen               Nein    keine    Nein       Ja        Nein        Ja         Ja
27. September 2009
   Zusatzfinanzierung IV                       keine   Ja       Ja         Ja        Nein        Ja         Ja (SO:
                                                                                                            Nein)
29. November 2009
  Verbot von Kriegsmaterial-Exporten           Nein    Nein     Nein       Nein      Nein        Ja         Nein
  Spezialfinanzierung Luftverkehr              Ja      Ja       Ja         Ja        Ja          Stimm-     Ja
                                                                                                 freigabe
   Abschaffung Handänderungssteuer             Ja      Ja       Ja         Nein      Ja          Nein       Ja
7. März 2010
   BVG – Mindestumwandlungssatz                Ja      Ja       Ja         Nein      Ja          Nein       Nein
13. Juni 2010
   Einführung von vier Sonntagsverkäufen       Ja      keine    Ja         Nein      Ja          Nein       Ja
   Volksinitiative liberaleres Rauchverbot     Ja      keine    Ja         Nein      Ja          Nein       Nein
26. September 2010
   Revision Arbeitslosenversicherungsgesetz    Ja      Ja       Ja         Ja        Ja          Nein       Ja
   Beitritt HarmoS-Konkordat                   Ja      Ja       Ja         Ja        Nein        Ja         Ja
   Änderung KV infolge HarmoS-Konkordat        Ja      Ja       Ja         Ja        Nein        Ja         Ja
28. November 2010
   SP-Steuerharmonisierungsinitiative          Nein    Nein     Nein       Nein      Nein        Ja         Nein
13. Februar 2011
   Volksinitiative «Verbilligung der           Nein    keine    Nein       Nein      Nein        Ja         Nein
   Krankenkassenprämien»

Übereinstimmung mit den Abstimmungsparolen des kgv                                    Abstimmungsergebnis
 FDP
                                     SVP
                                                                SP
              CVP

 18             12      6              15      3            4   13     1                   14         4
 Parolen analog kgv
 Gegenteilige Parole                                                                      Entscheid gemäss Parole kgv
 Keine Abstimmungsempfehlung                                                              Gegenteiliger Entscheid

                                                                                wirtschaftsflash sept. 2011 17
Soll das Abkommen über die
   Personenfreizügigkeit zwi-
  schen der Schweiz und der
  EU eingeschränkt werden?
     Wie sehr kann sich unser
   Land als Insel im krisenge-
  schüttelten Europa halten?
    Und: Gefährdet der hohe
   Frankenkurs unseren stark
 exportorientierten Kanton?
  WIRTSCHAFTSflash hat die
 bürgerlichen Ständeratskan-
didaten Pirmin Bischof (CVP),
  Kurt Fluri (FDP) und Walter
     Wobmann (SVP) zu einer
         Debatte eingeladen.
JOSEPH WEIBEL, PAUL MEIER (INTER-
 VIE W), BERNHARD STR AHM (FOTOS)

   Freundlich im Stil, kontrovers in Sach-
  fragen: Die drei Ständeratskandidaten
 (von links) Kurt Fluri, Walter Wobmann
                       und Pirmin Bischof.

Kontroverse Meinungen zur Personen-
freizügigkeit und in der Energiepolitik
                                             Walter Wobmann, Sie wollen                 Ziel aller sein. Die von Walter Wob-
                                             in den Ständerat einziehen,                mann genannten Probleme bestehen.
                                             um «die Schweiz zu stärken».               Sie lassen sich aber nicht nach dem
                                             Ist unser Land so schwach dran?            Kriterium «Schweiz oder EU» entschei-
                                             Walter Wobmann: Das Kartenhaus             den. Wir haben eine kleine, aber
                                             EU ist am Zusammenbrechen, die             offene Volkswirtschaft, die nicht
                                             Masseneinwanderung wird zum zent-          zulässt, dass sich unsere Politik allein
                                             ralen Thema der nächsten paar Jahre.       auf unser Land konzentriert und ge-
                                             Die Schweizer Politik entfremdet sich.     gen das Ausland richtet. Im Ständerat,
                                             Ich erinnere an den kurzfristig gefass-    einem Rat mit 46 Mitgliedern, kann
                                             ten Entscheid, aus der Kernenergie         ich wesentlich mehr bewirken, als im
                                             auszusteigen. Ich erinnere an immer        Nationalrat mit 200 Angehörigen …
                                             neue Abgaben, Gesetze und Regle-           Pirmin Bischof: Der Ständerat pflegt
                                             mente, die uns und vor allem unsere        noch echte Debatten, um zu Lösun-
                                             Wirtschaft belasten. Es braucht wieder     gen zu kommen. Das liegt mir als
                                             Politiker, die hundertprozentig zu ihrem   Anwalt. Es ist der Schmelztiegel, wo
                                             Land und der Bevölkerung stehen –          nicht Schaumschlägerei betrieben
                                             und so die Schweiz stärken …               wird, sondern wo die Quadersteine
                                             Kurt Fluri: Eine aktive Mitwirkung an      des Erfolgsmodells Schweiz entwickelt
                                             der eidgenössischen Politik muss das       wurden.

wirtschaftsflash sept. 2011 18
W A H L e N                     flash

                                         Walter Wobmann: Ausländische Ar-            Handlungsoptionen ist schwie-
                                         beitskräfte waren und sind für unsere       rig. Wagen Sie trotzdem, eine
                                         Binnenwirtschaft wichtig. Das ist für       Lagebeurteilung vorzunehmen?
                                         mich unbestritten. Nur meine ich, dass      Kurt Fluri: Eine Prognose zu stellen,
                                         uns das Steuer aus der Hand entgleitet.     ist angesichts der täglich neuen Ent-
                                         Die Zuwanderung entwickelt sich             wicklungen und Ideen vermessen.
                                         zu einer kaum noch kontrollierbaren         Zudem bin ich weder Ökonom noch
                                         Selbstläuferin. Ein Beispiel: Das erwei-    Bankfachmann. Die durch die National-
                                         terte Abkommen mit neuen EU-Ost-            bank angestrebte Wechselkursanbin-
                                         staaten hat uns seit Mai einen wesent-      dung scheint sich als eine probate
                                         lich höheren Personenverkehr aus dem        Lösung abzuzeichnen. Ob letztlich der
                                         Ausland beschert. Wie viele Leute           Spekulant oder aber die Nationalbank
                                         verträgt unser Land überhaupt?              den längeren Schnauf hat, wird sich

                                         «Es braucht wieder
                                         Politiker, die hundert-
                                         prozentig zu ihrem L and
                                         und der Be völkerung
                                         stehen.» Walter Wobmann
                                         Die derzeitige Unsicherheit in              zeigen müssen. Den Preis zahlen letzt-
                                         den ausländischen Finanzmärkten             lich sowieso wir: Mit einer Inflation
                                         dürfte auch für viele Menschen eine         oder hohen Nationalbankverlusten.
                                         Einladung sein, in einem stabilen           Walter Wobmann: Mich überrascht
                                         Land Wohnsitz zu nehmen und nach            diese Entwicklung nicht. Sie ist Folge
                                         einer Arbeit Ausschau zu halten?            der Schuldenwirtschaft in Europa und
                                         Pirmin Bischof: Das Abkommen richtet        des Systems EU/Euro schlechthin. Gut,
                                         sich an Zuwanderer, die in der Schweiz      dass wir uns bis heute mit Erfolg gegen
                                         eine Stelle haben oder während dreier       einen EU-Beitritt ausgesprochen haben.
                                         Monate eine suchen. Wer diese Bedin-        Die von Kurt Fluri erwähnte Wechsel-
                                         gung nicht erfüllt, kann und muss           kursanbindung lehne ich ab.
                                         wieder an die Grenze gestellt werden.       Kurt Fluri: Ich sehe eine solche als
                                         Walter Wobmann: Warum haben                 temporären und gangbaren Schritt.
Ein Streitpunkt, der vor allem mit       wir denn so viele papierlose und illegale   Pirmin Bischof: Das Problem ist ein
der Öffnung nach Osten neue              Einwanderer in unserem Land …?              anderes. Für unsere Exportindustrie
Nahrung bekommen hat, das Per-           Pirmin Bischof: … Papierlose                muss die Politik rasch entlastende
sonenfreizügigkeitsabkommen              EU-Angehörige? Das wäre mir neu.            Gegenmassnahmen finden. Die Wäh-
zwischen der Schweiz und der EU.         Die Papierlosen haben wir eben              rungsdifferenzen beim Import müssen
Wie viele Zuwanderer verträgt            gerade von ausserhalb der EU                ausgeglichen werden. Man spricht von
unser Land?                              und da müssen wir durchgreifen.             10 bis 20 Milliarden Franken, die wenige
Pirmin Bischof: Unsere Eltern und        Kurt Fluri: Generell von uns uner-          Produzenten und Importeure einsacken
Grosseltern haben eingeführt, was        wünschte Einwanderer stammen von            und nicht an Unternehmen und Konsu-
unser Land stark und fast einzigartig    ausserhalb des EU-Bereichs. Diese           menten weitergeben. Hier muss die
macht: Zuverlässigkeit, Stabilität und   Differenzierung müssen wir natürlich        Wettbewerbskommission durchgrei-
Berechenbarkeit. Wir sind auf dem        schon machen. Ich kann mir nicht            fen. Wenn nötig müssen wir das Kar-
besten Weg, diese Werte zu zer-          vorstellen, dass EU-Bürger ein Interesse    tellgesetz verschärfen.
stören. Dazu zähle ich auch die An-      daran haben könnten, als Papierlose in      Kurt Fluri: … im Herbst haben wir
griffe auf die Personenfreizügigkeit.    unser Land zu kommen. Wenn Walter           im Nationalrat eine ausserordentliche
Unser Land hat aber Grenzen. Wir         Wobmann allerdings Schein-Selbständi-       Session zum Thema. Die wird ausser
müssen entscheiden, woher und            ge meint, ist das eine andere Sache.        einer Vielzahl von Vorstössen wenig
in welcher Zahl wir Ausländer als        Scheinselbständige, die als Schwarz-        bringen. Auch ich bin der Meinung,
Arbeitskräfte in die Schweiz lassen.     arbeiter und Lohndrücker in unserem         dass hier die Exekutive in der Pflicht
Das Abkommen mit der EU ist ein          Land für Unruhe sorgen, müssen              steht. Ich fürchte allerdings, dass es
zwingendes Instrument und schützt        energisch bekämpft werden.                  länger dauern könnte, um effektiv
vor allem auch unser wirtschaft-                                                     etwas zu bewegen.
liches Rückgrat, die KMU. Die haben      Unser Gespräch findet statt,                Pirmin Bischof: … ausser, die Wett-
nämlich keine Möglichkeit, ihre          während die Währungsturbulen-               bewerbskommission schreitet ein.
Produktion ins Ausland zu verlagern.     zen ihren Höhepunkt erreicht                Sie hat diese Möglichkeit und im euro-
Sie sind auf den freien Personen-        haben dürften. Eine Einschätzung            päischen Wirtschaftsumfeld geniesst
verkehr angewiesen.                      über die weitere Entwicklung der            sie viel Respekt. Ein aktuelles Beispiel:

                                                                                     wirtschaftsflash sept. 2011 19
W A H L e N                     flash

  Pirmin Bischof, CPV                        Kurt Fluri, FDP                            Walter Wobmann, SVP
  Jahrgang 1959, ledig, Solothurn.           Jahrgang 1955, verheiratet, Vater          Jahrgang 1957, verheiratet, Vater
  Dr. iur., Rechtsanwalt und Notar.          von fünf Kindern, Solothurn.               von drei Kindern, Gretzenbach.
  Im Nationalrat seit 2007. Mitglied         Stadtpräsident. Im Nationalrat seit        KMU-Berater, Verkaufsleiter. Im
  der Kommission für Wirtschaft              2003. Mitglied der Rechtskommis-           Nationalrat seit 2003. Mitglied der
  und Abgaben des Nationalrates.             sion sowie der Staatspolitischen           Kommission für Umwelt, Raumpla-
  Kantonsrat von 2005 bis 2007.              Kommission des Nationalrates.              nung und Energie, der Sicherheits-
  Gemeinderat seit 1997. Präsidiums-         Präsident Parlamentarische Gruppen         politischen Kommission sowie der
  mitglied der CVP Schweiz. Diverse          Kommunalpolitik und Raument-               Aussenpolitischen Kommission des
  Mandate in Unternehmungen und              wicklung, Co-Präsident weiterer            Nationalrates. Zentralvorstandsmit-
  Mitgliedschaften in verschiedenen          Gruppen. Mitglied in diversen              glied der SVP Schweiz, Vizepräsi-
  Institutionen und Vereinen.                Gesellschaften und Vereinen.               dent der SVP Kanton Solothurn.
  www.pirmin-bischof.ch.                     www.kurt-fluri.ch.                         www.walter-wobmann.ch.

Eine deutsche Automarke hat ihren          rat kündigten die gleiche Mass-            Kurt Fluri: Wir machen nicht den
deutschen Händlern einen Direktverkauf     nahme an. Pirmin Bischof, Sie              Mittelweg, sondern bewegen uns in
an Schweizer Konsumenten untersagt.        sind Verwaltungsrat des AKW                die gleiche Richtung unseres nördli-
Die WEKO teilte in einem dürren Com-       Gösgen und haben diesem                    chen Nachbars. In den nächsten
muniqué mit, dass sie in dieser Sache      Ansinnen zugestimmt. Sägen                 zehn Jahren wäre ohnehin kein neues
eine Untersuchung einleiten werde.         Sie damit nicht an Ihrem                   Atomkraftwerk gebaut, aber über
Knapp eine Woche später flatterte          eigenen Ast?                               mögliche Neubauten entschieden
ein Brief ins Haus, die Verkaufsblockade   Pirmin Bischof: Auch wenn die der-         worden. Dass hier nun der Bundesrat
sei mit sofortiger Wirkung aufgehoben.     zeitigen Wirren auf den Finanzmärkten      und das Parlament mit einem über-
Walter Wobmann: Es genügt noch             Fukushima fast vergessen machen,           hasteten Entscheid vorgegriffen
nicht, Währungsdifferenzen im Markt        bleibt das Thema «Kernenergie» be-         haben, riecht meiner Meinung sehr
zu kompensieren. Vielmehr muss die         stehen. Sicher ist, dass das Ereignis in   nach Wahlkampf mit Blick auf den
Politik langfristig gute Rahmenbedin-      Japan die Energieproblematik bei uns       23. Oktober.
gungen schaffen, damit sich die Unter-     wie auf der ganzen Erdkugel länger-        Pirmin Bischof: Das Kernkraftwerk
nehmen den wechselnden Bedin-              fristig prägen wird. Bundes- und           Gösgen hat in Bezug auf die Sicherheit
gungen rascher anpassen können.            Nationalrat haben sich anders als          hervorragende Noten erhalten. Darauf
Pirmin Bischof: Ich kann mich trotz        Deutschland für einen schrittweisen        bin ich stolz. Die Vorentscheide des
allem nicht damit anfreunden, wie          und langfristigen Umstieg entschie-        Parlamentes ändern daran nichts. Im
die Nationalbank gegen die Franken-        den. Konkret: Die bestehenden              Fall des KKW Gösgen beträgt die Le-
stärke vorgeht. Verlierer sind letztlich   Werke bleiben bis zu 30 Jahre am           bensdauer 60 Jahre – also noch ein-
der KMU und Normalbürger.                  Netz und ermöglichen so Innovation         mal knapp 30 Jahre.
                                                                                      Walter Wobmann: Ich sitze erstens
                                                                                      in keinem Verwaltungsrat der Energie-
«Für unsere Exportindust-                                                             wirtschaft, bin zweitens Mitglied
                                                                                      der Kommissionen für Umwelt, Raum-
rie muss die Politik rasch                                                            planung und Energie und drittens per-
                                                                                      sönlich und finanziell an einem alter-
entlastende Gegenmass-                                                                nativen Energieprojekt beteiligt. Es
nahmen finden.» Pirmin Bischof                                                        handelt sich um ein Antriebsprojekt
                                                                                      für Blockheizkraftwerke oder Windrä-
                                                                                      der und Fahrzeuge. Ich müsste also
Machen wir einen Sprung in                 und Aufträge für die Schweizer Indu-       eigentlich wie Pirmin Bischof ein Be-
die Vergangenheit. Vor knapp               strie und die KMU. ABB hat eben das        fürworter für einen Ausstieg aus der
fünf Monaten beherrschte über              Beispiel gegeben!                          Kernenergie sein. Die Vernunft sagt
Tage und Wochen die Atomkata-                                                         mir aber, dass es zurzeit nicht möglich
strophe in Fukushima unseren All-          Während Deutschland aus der                und auch verantwortungslos ist,
tag. Nachdem Deutschland fast              Atomenergie aussteigt, sieht               einen Ausstiegsentscheid zu fällen.
ohne Zögern einen sofortigen               Frankreich keinen Handlungsbe-             Kurt Fluri: Ich gehe noch einen Schritt
Ausstieg aus der Kernenergie               darf. Wo würden Sie die Schweiz            weiter. Wir haben keine Alternativen,
beschlossen hat, zog die Schweiz           in diesem Länderdreieck positio-           die mittel- und langfristig die Kernkraft
nach. Bundesrat und National-              nieren – wie immer mittendrin?             ersetzen könnten. Der Wirkungs- oder

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