Mit Kompetenz und Erfahrung für Gerechtigkeit und - Fortschritt (unserProgrammabSeite5) - Pro Pressbaum SPÖ

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Mit Kompetenz und Erfahrung für Gerechtigkeit und - Fortschritt (unserProgrammabSeite5) - Pro Pressbaum SPÖ
Pressbaumer Mitteilungen / September 2017

                     September 2017
                www.pro-pressbaum.at

Mit Kompetenz
und Erfahrung
für Gerechtigkeit und
Fortschritt   (unser Programm ab Seite 5)
Mit Kompetenz und Erfahrung für Gerechtigkeit und - Fortschritt (unserProgrammabSeite5) - Pro Pressbaum SPÖ
Pressbaumer Mitteilungen / September 2017

    POLITIK

     Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
     der Bundesregierung ist unter Führung der SPÖ in der leider durch einige ÖVPler
     verkürzten Amtsperiode Vieles gelungen. Steuerreformmaßnahmen wie z.B. die
     Einstufung in sechs statt drei Steuerklassen, die Verbesserung der Spendenabsetzbarkeit
     und nicht zuletzt der Pensionshunderter haben vor allem dem Mittelstand und
     den Geringverdienern mehr Netto vom Brutto gebracht und dadurch den Konsum
     und die Wirtschaft angekurbelt. Den jungen Menschen wurde durch weitgehende
     Streichung der Studiengebühren und die Errichtung zahlreicher Fachhochschulen
     der Zugang zur Bildung erleichtert. Verteidigungsminister Doskocil hat beim
     Bundesheer durch neue Aufgaben bewirkt, dass die Landesverteidigung wieder
     einen fixen und sinngebenden Stellenwert in unserer Gesellschaft bekommen hat.

     Die SPÖ stand und steht aber auch für die Sozialpartnerschaft und - glauben Sie mir als Zentralbe-
     triebsrat einer großen Elektrofirma - auch die Führungskräfte in der Wirtschaft bekennen sich dazu.
     Denn es geht um den sozialen Frieden in guten wie auch in schlechten Zeiten. So ist es gelungen, in
     vielen Sparten gesetzliche Mindestlöhne zu fixieren. Die SPÖ steht seit 128 Jahren als gestaltende
     Gesinnungsgemeinschaft für Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität auf der richtigen Seite der
     Gesellschaft. Sei es für die Arbeitsplätze schaffende Wirtschaft, sei es für Entlohnungsgerechtigkeit speziell
     für Frauen oder sei es für klassenlose Gesundheitsversorgung in 70 neuen Primärversorgungszentren,
     die von Gesundheitsministerin Rendi-Wagner geplant sind. Daher steht Österreich im Grund gut da
     und wenn gejammert wird, dann auf sehr hohem Niveau. Machen Sie daher am 15. Oktober von Ihrem
     Wahlrecht Gebrauch und wählen Sie die Partei, die sich mit Kompetenz und Erfahrung für Gerechtigkeit
     und sozialen Fortschritt einsetzt.
                                                                                        Ihr Reinhard Scheibelreiter
                                                                                             r.scheibelreiter@pke.at

                       UNSERE themen IM september 2017
          Politik
      2   Vorwort StR Scheibelreiter                           26   Ausstellung im Rathaus „Sommerfrische“
      3   Begrüßung VzBgm Gruber                               27   Sommernachtsfest „SPÖ-pro Pressbaum“
      3   Glosse: Droht Österreich eine Orbànisierung          27   3 Meistertitel für USV Pressbaum
      4   Neujahrsempfang pro Pressbaum SPÖ                    28   Ehrung Mag. Schwarzinger
      5   Die Kern-Themen im SPÖ-Programm                      28   Pensionistengruppe Tullnerbach-Pressbaum
     18   Hoher Besuch bei Pressbaumer Wirtschafts-            28   Feuerwehrfest 2017 eröffnet
          unternehmen                                          29   Eisspende gegen Hitzewelle
                                                               30   Pressbaumer rettete antike Handschriften
        Wirtschaft, Verkehr, Umwelt, Arbeitswelt               31   In Memoriam „Wilfried“
     19 E-Mobil Pressbaum erhält staatliche Förde-
        rung                                                        Dabei in Pressbaum
                                                               32   Lászlo Rász Combo- Gipsy Jazz im Corso
        Gesellschaft und Soziales                              33   Best of Kernölamazonen in der Villa
     20 Warum Micro Chip für Katzen                            34   Volles Haus beim Countryfest in Rekawinkel
     22 Robert Horak: Weltmeistermacher aus                    34   Orient traf Okzident in der Vereinsmeierei
        Pressbaum                                              35   Komödie im Dunkeln (Vorschau Wientalbühne)
     23 2 x Gold bei World-Games Jiu-Jitsu                     35   Pressbaumer Kulturvorschau
     25 Jubiläen und Gratulationen                             36   Nationalratswahl: SPÖ stärken

                                                        IMPRESSUM
            Herausgeber: SPÖ-Pressbaum, Kremslehnergasse 3/1,3021 Pressbaum, spoe.pressbaum@kabsi.at.Redaktion:
                    Dr. Peter Grosskopf, 0664 430 75 95, peter.grosskopf@a1.net; Layout: Christine Lüdemann;
                                 Druck: Hartmann und Partner KG, Bennogasse 8/11, 1080 Wien

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Mit Kompetenz und Erfahrung für Gerechtigkeit und - Fortschritt (unserProgrammabSeite5) - Pro Pressbaum SPÖ
Pressbaumer Mitteilungen / September 2017

POLITIK

 Liebe Pressbaumerinnen, liebe Pressbaumer,
 als im Jahr 2007 vom Parlament die Legislaturperiode von 4 auf 5 Jahre
 verlängert wurde, war ich alles andere als davon angetan. Ich sah mich in meinem
 demokratischen Wahlrecht eingeschränkt, da ich damals 4 Jahre als eine durchaus
 angemessene Regierungszeit empfand. Nun, der anfängliche Ärger über die
 Verlängerung ist verf logen. Die Parteien, die das beschlossen haben, haben noch
 keine volle Periode ausgeschöpft. Ein eher trauriges Ergebnis. Aber ein Ergebnis,
 das die Parteien überlegen lässt, ob unser System nicht wieder geändert werden
 sollte. Ein Mehrheitswahlrecht geistert in manchen Köpfen herum. Der „Winner
 takes it all“. Wer 51% der Stimmen bekommt, ist „Alleinregierer“. Wen kümmert
 es, dass es noch 49 % gibt, die anders denken. Natürlich, für die regierende Partei
 (oder Bewegung) ist es leichter. Aber wer hat ihnen gesagt dass wir es ihnen leichter machen möch-
 ten? Ich bin eher der Meinung: „Wir haben euch gewählt, daher arbeitet ihr die nächsten 5 Jahre“. Ich
 bin auch der Meinung, in einer zivilisierten Gesellschaft ist Kompromissfindung unumgänglich. Die
 Wahl einer Regierung ist unser demokratisches Recht und soll kein Taktieren auf den besten Wahlter-
 min bei entsprechend gutem Wind sein. Es ist kein Wunder, dass Herr Kurz die derzeitige Legislatur-
 periode frühzeitig beendet hat. Die Taktierer in der „Volkspartei“ merkten, die „Anderen“ haben jetzt
 einen Kanzler, der durch seine Arbeit bei der Bevölkerung ganz gut ankommt und mit dem damaligen
 Vizekanzler eine positive Politik zum Wohl der Österreicher/Innen macht. Dem eigenen Vizekanzler
 wollte man keinen Erfolg gönnen und dem „Roten“ schon gar nicht. Die sattsam bekannten schwarzen
 „Brunnenvergifter“ rückten aus, um dem ein Ende zu bereiten. Das Ergebnis ist bekannt. Wir wählen
 am 15. Oktober. Die derzeitigen Umfragen gehen von einem „türkisen Erfolg“ aus. Laut diesen Umfra-
 gen wollen die Österreicher etwas „Anderes“. Was das ist, da scheiden sich die Geister. Ich bin für etwas
 Besseres. Den Erhalt unserer Sozialpartnerschaft, unserer Gerichtsbarkeit und des sozialen Friedens.
 Reformen im Bildungswesen, bei den Steuern und bei anderen Dingen, die schon Jahre festgefahren sind,
 weil sich niemand bewegen möchte. Eine Pensionsreform, die keinem Pensionisten etwas wegnimmt,
 sondern in einer Umstellungsphase, auf eine solide Basis gestellt wird und Ungerechtigkeiten beseitigt.
                                                        Zum      Abschluss    auch     eine    persönliche
                                  Keine Feier,          Stellungnahme     zum   derzeit   heiklen    Thema
                                                        „Zuwanderung       und     Migration“.     Illegales
                           ohne Gasthaus Mayer!
                                                        Einwandern ist kein Kavaliersdelikt. Wenn diese
                                                        Menschen unser System missbrauchen oder
                            www.gasthausmayer.at        kriminell werden, im Sinne der österreichischen
                               Cateringservice          Strafgesetzgebung, dann ist die Abschiebung
                                                        oder Abschiebehaft die richtige Reaktion des
   HAUPTSTRASSE 22             MO 11-14 u. 18-21 Uhr    Gesetzesvollzugs. Resozialisierung ist im Gast-
   3031 REKAWINKEL                 DO u. FR 11-21 Uhr   land nicht vorgesehen.
   TELEFON: 02233 57013             SA So u. FEIERTAG   Wenn Sie am 15. Oktober Christian Kern und
   MOBILE: 0699 1982 24 07           11:00 - 17:00 Uhr  sozialdemokratisch wählen, dann wählen Sie
   EMAIL: ROLI.MAYER@GMX.AT        DI u. MI RUHETAG     zwar nichts Anderes, aber sicher das Bessere.
                                                                                            Alfred Gruber
                                                                                     spoe.gruber@kabsi.at

                                   &$)(5(67$85$17=(,7/26
          3UHVVEDXP+DXSWVWUD‰H7HO0DLO]HLWORV#NDEVLDW
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                                                                                                            Hausgemachte
                                                                                                       MARILLENKNÖDELN

                             FRÜHSTÜCK
                            von 7:30-11:00 Uhr

        0RQWDJELV)UHLWDJ           $OOH,QIRVXQGXQVHUHQZ|FKHQWOLFKHQ0HQSODQ¿QGHQ6LHDXFKLP,QWHUQHWXQWHU              gϑQXQJV]HLWHQ
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                                                                                                                                                                 3
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    POLItIK
          Glosse
          DROht ÖStERREICh DIE ORbÁNISIERUNG?
          Nachdem einer der letzten verantwortungsbewussten ÖVPler, Reinhold Mitterlehner, genervt das Handtuch
          geworfen hat und sich die gesamte Partei dem schwarzen bzw. türkisen Jungstar wie dem heiligen Sebastian als
          Schutzpatron ohne Wenn und Aber programmlos unterworfen hat, wird nun am 15.Oktober ein neuer Nationalrat
          und damit eine neue Regierung gewählt. Aber wie wird die aussehen? Das hängt vom Volk ab, von dem laut
          österreichischer Verfassung das Recht ausgeht. Wen soll es also wählen, das mündige Volk? Wem gibt es
          die erforderliche Mehrheit, um die Fülle an schon lange fälligen, aber noch unerledigten oder überhaupt nicht
          angegangenen Aufgaben zu erfüllen und zum Wohle der Gesamtbevölkerung umzusetzen? Was erwarten sich die
          Menschen von den zur Wahl stehenden Parteien am meisten? Wollen sie die Fortsetzung von Frieden, Freiheit
          und solidarischer Zusammenarbeit in einem weltoffenen Europa trotz aller anstehenden Probleme oder wollen
          sie nationale bis nationalistische Abschottung, eine blau/schwarze fremdenfeindliche Law & Order-Politik à la
          Viktor Orbán in Ungarn oder eine vernünftige Politik der Sicherheit auf Basis der Menschenrechte. Will das
          Volk eine kompetente politische Führung mit einem umfassenden Programm für die Zukunft oder unerfahrene
          Quereinsteiger, ganz zu schweigen von die Farben wechselnden blauen Wendehälsen oder grünen Spaltpilzen.
          Das Volk hat die Wahl und damit die Qual, aber es lohnt sich bei dem was auf dem Spiel steht.         pegro

                                                                                                                                             www.zappe.at

                                               Sie brauchen den Gartenweg belegt, Stufen gemauert oder
                                               verkleidet, Mauerwerk und Steinzäune errichtet oder saniert,
                                               den Rasen oder den Pool eingefasst? Bei uns gibt‘s alles für Ihren
                                               Garten. Und aus einer Hand: Von der ersten Skizze bis zur Detail-
                                               planung. Von der Entwässerung über sämtliche Erdarbeiten bis zur
                                               Frostschutzschüttung.

                                               Wir sind Partner der Garten Tulln.
                                                                                                                           3013 Pressbaum
                                                                                                                    Wilhelm-Kress-Gasse 25
                                                                                                                          Tel. 02233/57917
                                                                                                                           office@zappe.at

     Design: Grafikstudio Sacher, Wien

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POLItIK
Mit Kompetenz und Erfahrung für Gerechtigkeit und Fortschritt
DIE „KERN“thEMEN IM SPÖ-PROGRAMM
Im Gegensatz zu den anderen Parteien, die sich am 15. Oktober 2017 der Wahl stellen, hat die SPÖ bereits zu
Jahresbeginn ihren Plan A für Austria/Österreich präsentiert. Dieser umfassende Plan bildete auch die Grundlage
für das über 200 Seiten starke Programm der SPÖ für die kommende Nationalratswahl (www.christian-kern.
at/mein-plan/). Als “pro Pressbaum SPÖ” dürfen wir Sie hier in komprimierter Form über die
wichtigsten Vorhaben und deren Gründe nach 10 Kern-themen gegliedert informieren. Lesen
Sie, vergleichen Sie das SPÖ-Programm mit dem Kurz-Programm (Gerechtigkeit, Standort,
Sicherheit) der neuen ÖVP - oder mit den als Wirtschaftsprogramm getarnten FPÖ-Vorschlägen
zum Abbau von Sozialleistungen bei den Schwächsten. bilden Sie sich ihre Meinung und
dann wählen Sie. Es geht um die Entwicklung Österreichs weit über unsere Gemeinde hinaus.
Es geht um unser aller Zukunft in Europa und in der Welt.
                                                                       GR Dr. Peter Grosskopf
                                                                       peter.grosskopf@a1.net

                                        Kern-thema Nr. 1 „Arbeit“
     Arbeit sichert unsere Lebensgrundlagen und schafft Wohlstand und Sicherheit. Unser großes Ziel ist daher
                            weitgehende Vollbeschäftigung für alle zu fairen Bedingungen.

  Kampf der Arbeitslosigkeit - Nie mehr „Hocknstad“
  Unser 5-Punkte-Programm in Richtung Vollbeschäftigung:
     • Jobs schaffen durch Investitionsanreize, öffentliche Investments und einen
         Firmenbonus für zusätzliche Jobs
     • Ausbildungsgarantie bis 25 (bereits realisiert)
     • Fortsetzung der bereits realisierten Intensivberatung bei
         Arbeitsvermittlungsproblemen
     • Beschäftigungsgarantie für Ältere durch Schaffung von 40.000 zusätzlichen
         Arbeitsplätzen
     • Gesetzlicher Schutz vor Lohndumping und Kampf gegen Scheinfirmen

  Mindestlohn für alle - mehr Netto vom Brutto
  Wer den ganzen Tag arbeitet, soll auch davon entsprechend leben können, daher muss der Mindestlohn für
  Vollzeitarbeit in allen Branchen, wo dies noch nicht kollektivvertraglich vereinbart ist, auf mindestens 1.500 €
  angehoben werden. Steuerfrei, denn das bedeutet bis zu 500 € netto mehr im Jahr.

  Flexibel arbeiten – ein Vorteil für alle
  Der 8-Stunden-Tag war einer der ältesten Forderungen der Arbeiterbewegung und wurde 1918 gesetzlich verankert.
  Ein genereller 12 Stundentag wäre ein Rückschritt ins 18. Jahrhundert. „Arbeitszeitflexibilisierung“ ohne finanzielle
  Einbußen ist für uns ein Gebot der Stunde. Dafür soll z.B. der Mehrarbeitszuschusses für Teilzeitbeschäftige
  verdoppelt und höhere Lehrlingsentschädigung bezahlt werden. Auch das ist Gerechtigkeit.

  Für eine faire Arbeitswelt
  Das Arbeitsrecht ist ein Kernelement für eine faire und gerechte Arbeitswelt. Betroffene von prekären
  Arbeitsverhältnissen dürfen nicht im rechtsfreien Raum verbleiben. „Auch für Internet-Arbeit von Zuhause aus
  (Crowdwork), Teilzeitarbeit und Praktika muss es Regeln geben, die (junge) Menschen davor schützen, als
  Billigsdorfer-ArbeiterInnen‘ ausgenutzt zu werden.“

  Mehr Einkommensgerechtigkeit
  Derzeit betragen die Spitzengehälter für TOP-Manager in staatseigenen Betrieben bis zu einem 50fachen eines
  durchschnittlichen Arbeitnehmergehalts. Zur Begrenzung der Managergehälter plädiert die SPÖ für eine gesetzliche
  Regelung, die börsennotierte Unternehmen verpflichtet, das Verhältnis von Managerbezügen zum Durchschnitt
  ihrer MitarbeiterInnen per Aufsichtsratsbeschluss festzulegen. Und wir wollen, dass automatische Anpassungen
  für diese Top-Gehälter entfallen.

                                                                                                                          5
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Pressbaumer Mitteilungen / September 2017

    POLITIK
                                                   Gesundheit
                                                   &tŽŚůďĞĮŶĚĞŶ
                                                CRANIO SACRAL
                                            im WIENTAL
                                                                   Michael Swoboda
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                                       3021 Pressbaum
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Mit Kompetenz und Erfahrung für Gerechtigkeit und - Fortschritt (unserProgrammabSeite5) - Pro Pressbaum SPÖ
Pressbaumer Mitteilungen / September 2017

POLItIK

                                    Kern-thema Nr. 2 „Wirtschaft“
  Nur eine starke Wirtschaft ist der Garant für Sicherheit und Wohlstand. Die österreichische Wirtschaft, und allen
 voran unsere Klein- und Mittelbetriebe, zählen in vielen Bereichen zur Weltspitze; Klein- und Mittelbetriebe prägen
    Österreichs Unternehmenslandschaft. Wir rücken sie nun dahin, wo sie hingehören – ins Zentrum unseres
                       politischen Handelns, auch um Arbeit durch Investitionen zu schaffen.

 Ein Turbo für den Jobmotor
 Das planen wir:
     • Bonus für jeden zusätzlichen Job (Kosten: 500 Mio.€)
     • Anhebung der Forschungsprämie (Kosten: 150 Mio.€)
     • Investitionszuwachsprämie (Kosten: 175 Mio.€)
     • „Start-up“ -Förderung (Kosten: 300 Mio.€)
     • Senkung der Lohnnebenkosten als Firmenentlastung (Kosten: 3.000 Mio. €)
     • Lohnfortzahlung und bessere soziale Absicherung für Selbständige etc.
 Die staatlichen Gesamtkosten liegen hierfür insgesamt bei 4.400 Mio. €. Sie werden                   durch
 das Schließen von Steuerschlupflöchern, insbesondere für Konzerne, durch Einsparungen bei der Verwaltung
 und durch eine Wertschöpfungsabgabe bei Automatisierungsgewinnen finanziert.

                                     Kern-thema Nr. 3 „bildung“
   Zeitgemäße und zukunftsgewandte Bildung beginnt im Kindergarten. Sie setzt sich fort in Schule, Lehre und
  Hochschule. Und sie endet niemals. Der Weg muss nur für alle geebnet sein. Gleiche Chancen für alle. Das ist
                                                 gerecht.

 Kindergarten & Volksschule als Fundament
 Kindergarten & Volksschule schaffen das Fundament der Bildung
 unserer Kinder. Da darf nicht gespart werden. Ein Rechtsanspruch auf
 Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr und ein verpflichtendes
 zweites Gratis-Kindergartenjahr sowie einheitliche Qualitätsstandards
 für Kindergärten und mehr Geld für die Volksschulen unter anderem für
 gezielte Sprachförderung sind dabei das Mindeste. Die Ganztagsschule
 wird dabei ausgebaut. Bis 2025 sollen 40% der Schulen Ganztagsschu-
 len sein. Das erhöht auch den Erwerbsanteil der Frauen und schafft für
 sie höheres Einkommen.

 Die Autonomie der Schulen, die wir bereits auf Schiene gebracht haben, soll die SchulleiterInnen von
 Verwaltungsaufgaben entlasten. Solange die Mittel an die Schulen völlig unabhängig von tatsächlichem Bedarf
 verteilt werden, bleibt Chancengleichheit ein Lippenbekenntnis. Dabei brauchen gerade die »belasteten«
 Schulstandorte mehr Geld und Personal. Das ist unser Plan von Gerechtigkeit und Chancengleichheit.

 Schule 4:0
 Digitalisierung verändert und beeinflusst unser Leben – auf gesellschaftlicher, politischer wie wirtschaftlicher
 Ebene. Wir müssen unsere Kinder schon in der Schule dafür zukunftsfit machen. Daher wollen wir gratis Tablets
 und Laptops an den Schulen. Und: Wir brauchen ausreichend ausgebildete, qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer,
 um den Ansprüchen einer digitalen Zukunft gerecht zu werden? Dafür wollen wir sorgen.

 Der Lehre alle Ehre
 Wir investieren Jahr für Jahr beträchtliche Beträge in eine sehr gute Schulausbildung, aber deutlich weniger Geld in
 eine ebensolche Lehrausbildung. Das steht im klaren Widerspruch zu unseren Grundsätzen für Chancengleichheit
 und Gerechtigkeit. Das muss dringend behoben werden. – mit Maßnahmen für Mehrinvestitionen, die bei den
 Lehrlingen ankommen. Denn Lehrlinge sind uns genau so viel wert wie Maturantinnen und Maturanten. Mit
 der Ausbildungspflicht bis 18 und der Ausbildungsgarantie bis 25 ermöglichen wir grundsätzlich jedem jungen
 Menschen Zugang zu einer hochwertigen Ausbildung, wie z.B. Lehre mit Matura.

 Forschung & Entwicklung (F&E - Förderung)
 Forschung & Entwicklung sind notwendige Bedingungen für die Innovationskraft einer Wirtschaft. Wer forscht,
 entwickelt. Aus Entwicklung entsteht Innovation. Forschung & Innovation sind essentielle Faktoren für die

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Mit Kompetenz und Erfahrung für Gerechtigkeit und - Fortschritt (unserProgrammabSeite5) - Pro Pressbaum SPÖ
Pressbaumer Mitteilungen / September 2017

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Mit Kompetenz und Erfahrung für Gerechtigkeit und - Fortschritt (unserProgrammabSeite5) - Pro Pressbaum SPÖ
Pressbaumer Mitteilungen / September 2017

POLITIK
 wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung eines Landes. Ganz konkrete Maßnahmen wie die Erhöhung der
 der Mittel für Forschung und Entwicklung (F&E-Quote) in Österreich oder die Optimierung von Verwaltungsprozessen
 tragen zu dieser Entwicklung bei. Das sind unsere klaren Ziele.

 Hohes Gut Hochschulen.
 Regionen mit erstklassigen Hochschulen sind immer ein internationaler Anziehungspunkt für Wissenschaft,
 Forschung und Wirtschaft. Für ein kleines Land wie Österreich ist Wissen ein unverzichtbares Kapital, auf das
 wir in Zukunft noch mehr setzen müssen. Daher wird einer unser Schwerpunkt die Förderung der MINT-Fächer
 (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sein. Unser Ziel: ein Plus von 30% an solchen Absolvent/
 Innen von Universitäten und Fachhochschulen. Es müssen Anreize geschaffen werden, künftige Studierende für
 diese und neue Studienrichtungen zu begeistern. Das ist der Plan.

                           Kern-Thema Nr. 4 „Gesundheit und Alter“
    Alle Österreicherinnen und Österreicher haben ein gleiches Recht auf Gesundheit und auf ein würdevolles,
                 gesichertes Alter. Dafür setzen wir uns ein und streben nach gerechten Lösungen.

                                     Leistungen angleichen, Selbstbehalte streichen
                                     Wir haben eines der besten Gesundheitssysteme der Welt. Trotzdem
                                     bekommen die Menschen bei gleichen Beiträgen unterschiedliche Leistungen,
                                     je nach dem wo sie versichert sind. Das reicht von der gynäkologischen
                                     Ultraschall-Untersuchung, die von einzelnen Kassen nicht bezahlt wird bis
                                     zu unterschiedlichen Selbstbehalten und Zuschüssen bei Zahnleistungen.
                                     Wir wollen keine Zwei-Klassen-Medizin. Erklärtes Ziel ist es deshalb, alle
                                     Leistungen anzugleichen und Selbstbehalte zu streichen.

 Wartezeiten bei MRT und CT reduzieren
 Österreich verfügt über ein umfassendes Gesundheitssystem. Dennoch gibt es bei MRT und CT-Untersuchungen
 zum Teil lange Wartezeiten, die die PatientInnen in die Privatzahlung drängen. Das Problem liegt in der Vertragslage
 sowie an mangelnder Transparenz und Koordination zwischen den verschiedenen Anbietern (Labors). In Zukunft
 sollen sich Patientinnen und Patienten darauf verlassen können, dass sie rasch und zeitgerecht eine solche
 Untersuchung bekommen.

 Pflege bedarfsgerecht und leistbar machen
 450.000 Menschen in Österreich beziehen Pflegegeld, 73 Prozent von ihnen werden zu Hause gepflegt. Wir sind als
 Gesellschaft für die Finanzierung mitverantwortlich, aber auch dafür, dass die Angebote für Pflegedienstleistungen
 ausgebaut und erleichtert werden, um die Angehörigen zu entlasten und dabei sogar noch Arbeitsplätze zu schaffen.
 Regionale Unterschiede und unterschiedliche Anforderungen an das Pflegesystem müssen dabei beachtet werden.
 Aus diesem Grund sollen die Finanzierung und Qualität zwar einheitlich vom Bund geregelt werden, die Versorgung
 und Planung sollen aber weiterhin dort bleiben, wo sie hingehören: vor Ort bei den Ländern und Gemeinden.

 Um die Pflege auch in Zukunft sicherzustellen planen wir:
 • Komplette Ausfinanzierung der Abschaffung des Pflegeregresses durch Einnahmen aus der
   Erbschaftssteuer (betrifft nur Erbschaften ab 1 Million Euro Vermögen und damit die reichsten 2 bis 3
   Prozent der Bevölkerung und nicht die darunter liegenden Vermögen der Mittelschicht)
 • Übernahme von 50 Prozent der Kostenbeiträge, die die Menschen aus ihren Tasche zahlen und
   ungekürztes Pflegegeld für schwerstbehinderte Menschen.
 • Zusätzliche Investitionen von 1 Milliarde Euro bis 2022 in Pflegeberufe und Qualität
 • Ab 2022 zusätzlicher Zufluss in einen zweckgewidmeten Pflegegarantiefonds, damit die Entlastung
   des Budgets und die Sicherstellung der Finanzierung der Pflege erfolgen kann.
 Mit diesen Einnahmen geben wir den Menschen eine bedarfsgerechte und leistbare Pflegeversorgung im Alter.
 Dabei soll das Pflegegeld jährlich angepasst werden. Das ist unsere Vorstellung von Gerechtigkeit und sozialer
 Verantwortung.

 Rechtssichere Pensionen für alle statt Privilegien einzelner
 Um unser Pensionssystem werden wir von vielen Ländern beneidet. Das österreichische Pensionssystem muss den
 Menschen auch nach dem Ende ihrer Berufstätigkeit ein Auskommen und einen Ruhestand in Sicherheit und Würde
 garantieren. Während andere europäische Staaten wie Deutschland, Dänemark oder Polen ihr Pensionssystem

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     POLItIK

      zurückgebaut oder privatisiert haben und in Folge Pensionskürzungen vornehmen mussten, hat Österreich sein
      öffentliches Pensionssystem stetig weiterentwickelt. Kapitalmarktprodukte und private Vorsorge sind daher nur
                       Ergänzungen.

                              Durch die geplante Steigerung der Beschäftigungszahl um 100.000 Personen fließen
                               zusätzliche Mittel in Höhe von 770 Millionen Euro in das Pensionsfinanzierungssystem
                                und entlasten das Steuerbudget um rund 200 Millionen Euro. Damit ist und bleibt die
                                wichtigste Reform, die dem Pensionssystem zugutekommt, die Vollbeschäftigung
                                in Österreich. Wer arbeitet, befüllt sein Pensionskonto jedes Jahr mit Einzahlungen.
                                Daraus entsteht eine Gutschrift, die jährlich höher wird. Wir wollen diese Gutschriften
                               gegen politische Eingriffe absichern. Daher fordern wir eine klare verfassungsgesetzliche
                              Absicherung, die die Pensionskonto-Gutschriften garantiert und vor Kürzungen schützt.

                         Schon jetzt schützt die Mindestpension (Ausgleichszulage) die österreichischen Pensionist/Innen
      vor der Armutsfalle. Zurzeit beziehen rund 300.000 Pensionist/Innen eine Ausgleichszulage, zwei Drittel davon sind
      Frauen. Derzeit (2017) bekommen Frauen im Schnitt 43% weniger Pension als Männer. Daher fordern wir mehr
      Lohntransparenz in Unternehmen und einen flächendeckenden Mindestlohn von 1.500 Euro. Arbeit muss sich
      auch für Frauen lohnen. Damit das passiert und gleichzeitig zielgerichtet ist, sollen die Kindererziehungszeiten
      bei der Ermittlung der notwendigen 30 Beitragsjahre berücksichtigt werden. Eine Maßnahme, von der vor allem
      Frauen profitieren.
      .
      Historisch bedingt bekommen einzelne Gruppen Pensionsprivilegien, die weit über den maximal möglichen
      Pensionen im ASVG liegen. Daher muss das Sonderpensionenbegrenzungsgesetz aus 2014 nachgeschärft
      werden. Wir haben absolut kein Verständnis, wenn eine Invaliditätspension zum Privileg erklärt wird. Wer hart
      gearbeitet hat und aufgrund eines Arbeitsunfalls oder einer Krankheit nicht mehr arbeitsfähig ist, hat ein Recht auf
      eine sichere Pension im Alter. Ebenso fehlt uns das Verständnis für Einsparungen durch Frühpensionierungen, wo
      wirtschaftliche Vorteile von Unternehmen auf Kosten der Allgemeinheit erzielt werden.

                     Kern-thema Nr. 5: Mehr Gleichberechtigung für Frauen
         In Sachen fehlender Gleichberechtigung nimmt Österreich im europäischen Vergleich einen fragwürdigen
        Spitzenplatz ein: Mit rund 23 Prozent Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern sind wir mit Rang zwei
                              nämlich ziemliche Spitze, was die Größe des Unterschieds angeht.

      Ein Lohntransparenzgesetz muss her
      Ein solches Gesetz ist ein entscheidender Schritt                auf dem Weg zum Ziel der Lohngerechtigkeit und
      zu einem System, in dem sich Leistung lohnt.                         Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist
      eine Fortsetzung des Kampfes um soziale                                Gerechtigkeit. Frauen stecken bei bezahlter
      Arbeit immer noch zu Gunsten der Be-                                    treuung von Kindern und pflegebedürftigen
      Verwandten zurück. Am Gehaltszettel ist                                 die Gleichberechtigung nicht sichtbar. Und
      das, obwohl es seit 1979 in Österreich ein                              gesetzlich verankertes Recht auf gleiches
      Entgelt für gleiche bzw. gleichwertige                                  Arbeit gibt. Wenn eine Frau jedoch nicht
      weiß, wieviel ihr männlicher Kollege mit                                gleicher Ausbildung, Berufserfahrung und
      Tätigkeit verdient, kann sie gar nicht                                 wissen, dass sie für die gleiche Tätigkeit
      weniger bezahlt bekommt. Alles offenlegen                            ist unsere Forderung. Während in Österreich
      beim Thema Lohntransparenz noch immer                              gerne geschwiegen wird, ist in vielen anderen
      Ländern (wie z. B. in Schweden, Großbritannien                 oder den USA und demnächst auch in Deutschland)
      eine Offenlegung des Verdienstes normal.

                               Kern-thema Nr. 6: Österreich und Europa
        Generationen vor uns haben in Europa für Freiheit, Gleichheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit
        gekämpft. Die Folge sind über 70 Jahre Frieden. Überlassen wir Europa nicht den national-konservativen und
       rechtspopulistischen Umtrieben. Machen wir die Union zu einer richtigen Gemeinschaft. Zu einer Gemeinschaft
      der Werte und des Wohlstands, schließen wir Steuerschlupflöcher, setzen wir gleichen Lohn für gleiche Arbeit am
                                    gleichen Ort durch und sorgen wir für fairen Handel.

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POLItIK

 Werte verteidigen, den Frieden sichern
                                           Die Grundwerte der EU sind nicht vom Himmel gefallen. Die
                                           Staaten unseres Kontinents haben nach dem 2. Weltkrieg viel in das
                                           Friedensprojekt investiert und europäische Werte geschaffen. Aber
                                           diese Werte werden heute in manchen Ländern angegriffen. Unter
                                           dem Deckmantel nationaler Souveränität wird freie Gerichtsbarkeit
                                           eingeschränkt, die Pressefreiheit beschnitten und der Raum für
                                           demokratische Auseinandersetzung eingeengt. Die EU kann nicht
                                           tatenlos zusehen, wie ihre Prinzipien untergraben werden, gleichzeitig
                                           aber finanzielle Solidarität wie selbstverständlich eingefordert wird. Wir
                                           wollen und werden nicht jene, die unsere Werte abbauen, auch noch
                                           finanziell dabei unterstützen. Im Rahmen der Verhandlungen für den
 kommenden mehrjährigen Finanzrahmen sollte klargestellt werden, dass Mittel gekürzt werden, wenn schwere
 Verletzungen der Wertebasis der EU vorliegen.

 Wirtschafts- und Währungsunion vollenden
 Die Eurozone hat zwar eine gemeinsame Geld-, aber keine abgestimmte Wirtschaftspolitik. Nationale Budget- oder
 Steuermaßnahmen werden nicht koordiniert. Nur die Höhe von Defizit und Staatsverschuldung sind geregelt. Das
 reicht nicht, wir brauchen gemeinsame Regeln und Ziele für Beschäftigung, Wirtschaftswachstum, Investitionen.
 Nachhaltige Budgetpolitik ist das Fundament für dauerhaften Wohlstand für alle. Daher wird sich Österreich im
 Rahmen der Debatte um die Zukunft Europas für die rasche Vollendung der Wirtschafts-und Währungsunion
 einsetzen und sie zu einer sozial gerechten Wohlstandsunion machen.

 Steuerbetrug bekämpfen
 Steuerbetrug und schädlichem Steuerdumping in Europa sagen wir den Kampf an. Jeder, auch jeder Großkonzern,
 muss seinen fairen Beitrag für die Gemeinschaft leisten. Noch immer bestehen zu viele Schlupflöcher, durch die
 man auch in der EU Steuern vermeiden kann. Die EU und ihre Mitgliedsstaaten verlieren dadurch Steuereinnahmen
 von geschätzten 1.000 Milliarden Euro. Und das jährlich! Dieses Geld fehlt bei der Bildung, der Gesundheit, beim
 Ausbau der Infrastruktur und bei der Sicherheit. Schnüren wir mit unseren europäischen Partnern ein umfassendes
 Paket gegen Gewinnverschiebung und andere Methoden der Steuervermeidung und beschließen wir rasch eine
 einheitliche Bemessungsgrundlage für Unternehmenssteuern und Mindeststeuersätze.

 Handel ja, aber fair
 Als kleine, offene Volkswirtschaft profitiert                     Österreich vom globalen Handel und vom
 europäischen Binnenmarkt. Doch Handel muss                          auch fair sein und darf nicht zur Aushöhlung
 unserer Standards oder zu Sonderrechten für                           Konzerne führen. Die Handelsabkommen
 neuen Typs tun aber genau das: Sie                                    greifen in immer mehr Bereiche ein, wo
 besondere Schutzinteressen vorliegen.                                 Unsere hohen Sozial-, Umwelt-, und
 Konsumentenschutzstandards,           unsere                          öffentlichen Dienstleistungen und der
 gleiche Zugang zum Recht. Daher sind                                  wir gegen spezielle Schiedsverfahren für
 Konzernen bei Klagen gegen Staaten.                                   Gegen Sozial- und Umweltdumping muss
 sich die EU vehement zur Wehr setzen. Aus                            unserer Sicht ist es unerlässlich, dass die
 neuen Handelsabkommen der EU die Kritik an                         CETA und TTIP berücksichtigen. Das bedeutet:
 keine österreichische Ratifizierung von CETA bis alle Punkte der Zusatzerklärung befriedigend gelöst sind und eine
 Stärkung der EU im Kampf gegen Dumping erfolgt.

 Wohlstands- und Sozialunion schaffen
 Die EU hat sich in der Vergangenheit sehr stark auf den Binnenmarkt und sein reibungsloses Funktionieren
 konzentriert. Diese bedingungslose Marktgläubigkeit führt jedoch nicht zu der Angleichung der Einkommensniveaus,
 die nötig ist, um soziale und politische Stabilität in Europa zu sichern. Die Diskussionen rund um den Brexit sind die
 Gelegenheit, die Aufgaben und die Ausgaben der EU zu überdenken und neu zu ordnen. Mehr wachstumsfördernde
 Investitionen sind nötig, um diese Niveauangleichung zu beschleunigen. Gerecht verteilter Wohlstand ist die
 Grundlage des jahrzehntelangen Friedens, den wir in Europa genießen und auch weiter genießen wollen. Der
 Garant dafür ist eine starke Sozialdemokratie in der EU. Stärken wir die fortschrittlichen, pro-europäischen Kräfte
 gegen national-konservative Umtriebe. Treiben wir die Reform der EU-Institutionen in den nächsten fünf Jahren
 massiv voran.

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Pressbaumer Mitteilungen / September 2017

     POLITIK

      Migration mit Augenmaß
      Als Europa eint uns eine gemeinsame historisch gewachsene Tradition. Demokratie, Religions- und Meinungsfreiheit,
      Gleichheit und Gerechtigkeit sind Werte, die in Europa über Jahrhunderte hart erkämpft wurden und den Grundstein
      des europäischen Lebensmodells bilden. Eines Modells, das auf Toleranz und Respekt beruht. Diese Werte
      müssen und werden wir verteidigen. Es sind Werte, die Menschen, die nach Europa kommen, oft erst kennenlernen
      müssen. Dieses Kennenlernen braucht Zeit und die Bereitschaft, es zu tun. Deshalb müssen wir Migration so lenken,
      dass diese Integrationsaufgabe gelöst werden kann. Wenn Europa mit Migration konfrontiert ist, die über dieses
      integrierbare Maß hinausgeht, geraten unsere Werte unter Druck. Heute entscheiden Schlepper und der Zufall, wer
      es nach Europa schafft. Das müssen wir verhindern. Es muss aber zwischen Menschen, die aus wirtschaftlichen
      Gründen aus verschiedenen Ländern nach Europa kommen, und jenen, die echte Fluchtgründe vorzuweisen haben,
      unterschieden werden.

      Migration in 7 Schritten in den Griff bekommen

      1. Ein klarer Plan für die Länder Westafrikas
         Europa braucht einen klaren Plan zur Zusammenarbeit mit den
         Ländern Westafrikas, insbesondere für die Herkunftsstaaten von
         MigrantInnen und Flüchtlingen wie Nigeria, Elfenbeinküste oder
         Gambia. Dazu brauchen wir aber auch eine enge Zusammenarbeit-
         mit den Staaten der Sahelzone (Mauretanien, Mali, Burkina Faso,
         Nigeria).
      2. Ein Marshall-Plan für Nordafrika
         Einer der Gründe für die dramatische Verschärfung der Lage der
         letzten Jahre ist die Destabilisierung der nordafrikanischen Länder. Wir müssen in diesen Ländern
         wieder eine gesellschaftliche Entwicklung in Gang zu bringen, die wirtschaftliches Wachstum und eine
         politische Stabilität ermöglicht. Eine wesentliche Rolle soll dabei der Afrika-Treuhandfonds mit einem
         derzeitigen Volumen von rund 2,8 Milliarden Euro, aber auch der EU-Investitionsplan für Afrika spielen,
         mit dem Investitionen von 44 Milliarden Euro in Afrika ausgelöst werden sollen.
      3. Effektiver Außengrenzschutz
         Europa muss die Lage im Griff haben. Dafür braucht es Agenturen wie Frontex. Sie müssen ent-
         sprechend ausgestattet werden. Wir schlagen eine gemischte EU-Grenzschutzmission aus Polizei,
         Militär und zivilen Kräften vor, die alle Ressourcen bündelt.
      4. Ein europäisches Asylsystem
         Im Moment hängen die Chancen auf Asyl davon ab, in welchem europäischen Land man ansucht.
         Es braucht ein gemeinsames europäisches Asylsystem, einheitliche Asylverfahren und eine Las-
         tenverteilung mit standardisierten Leistungen. Dafür braucht es Verfahrenszentren außerhalb der
         EU (zum Beispiel im Niger). Dort sollen die Asylverfahren in Kooperation mit dem UNO-Flüchtlings-
         werk (UNHCR) nach Menschenrechtsstandards durchgeführt werden. MigrantInnen, die auf illega-
         lem Weg nach Europa kommen, müssen in diese Zentren zurückgebracht werden. Das würde der
         mafiosen Schlepperkriminalität die Geschäftsgrundlage entziehen. Das Sterben im Mittelmeer hätte
         weitgehend ein Ende.
      5. Ehrliche Information statt betrügerischer Schlepperpropaganda
         Wie vom Europäischen Rat gefordert: In Zusammenarbeit mit lokalen AkteurInnen und internatio-
         nalen Organisationen eine Intensivierung der an Migranten gerichteten Informationskampagnen und
         Kontaktaufnahme in den Herkunfts- und Transitländern erfolgen, vor allem, um gegen das Geschäftsmo-
         dell der Schlepper vorzugehen.
      6. Ein europäische Aufgabe: Gerechte Verteilung
         Jene Menschen, für die im Verfahrenszentrum nach einem rechtsstaatlichen Verfahren entschieden
         wurde, dass sie Asyl bekommen, sind gerecht auf die Staaten der EU zu verteilen, wobei auf die
         Kapazitäten der einzelnen EU-Staaten Rücksicht zu nehmen ist. Europa muss diese Herausforderung
         gemeinsam bewältigen – Trittbrettfahrer und Europafeinde können wir uns nicht leisten.
      7. Verstärkte Rückführungen
         Die EU muss signalisieren, dass rechtsstaatliche Entscheidungen auch durchgesetzt werden.
         Jene, die auf Basis einer rechtsstaatlichen Entscheidung Anspruch haben, sollen Asyl bekommen
         und alle jene, die kein Recht auf Asyl haben, müssen in ihre Heimatländer zurück. Es gilt von
         Seiten der Spitzen der Europäischen Union die Anstrengungen zu intensivieren, Rückübernahme-
         abkommen zu schließen.

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Pressbaumer Mitteilungen / September 2017

POLITIK

                            Kern-Thema Nr. 7: Österreich und die Welt
  Wir sitzen alle im selben Boot, das Erde heißt. Fehlentwicklungen an einem Ende werden früher oder später am
 anderen Ende spürbar. So zu tun, als würden uns Probleme in einem anderen Teil der Welt nichts angehen, wäre
   absurd. Vielmehr gilt es, einzugreifen, um Schlimmeres zu verhindern und Tendenzen positiv zu beeinflussen.

 Bei der Globalisierung läuft einiges schief.
 Die Vorteile der Globalisierung kommen                                hauptsächlich den ohnehin schon sehr
 Wohlhabenden zu Gute. Die Ungleichheit                                    zwischen Regionen und innerhalb der
 Staaten nimmt rapide zu - in den ent-                                        wickelten Industriestaaten und noch mehr
 in den Schwellenländern. Ungleichheit                                         bedroht eine gute Zukunft auf unserem
 Planeten. Denn wenn Menschen                                                    hungern, vertrieben oder gepeinigt
 werden und man die Menschenrechte                                                missachtet, hat dies weitreichende
 Folgen. Ebenso wenn Menschen                                                     aus Profitgier ausgebeutet und ihre
 Lebensgrundlagen zerstört werden.                                                Die Einkommensungleichheit ist seit
 1990 global dramatisch gestiegen. 200                                            Millionen Menschen weltweit haben
 keinen Job. Das oberste Prozent der                                             Weltbevölkerung wird immer reicher,
 während 840 Millionen Menschen                                                weltweit von weniger als zwei Euro
 am Tag leben müssen, viele davon sind                                        Kinder. Millionen Menschen weltweit
 suchen Schutz vor Kriegen und Konflikten.                                 Mit entsprechendem politischem Willen
 ließe sich vieles ändern. Dafür sind aber nicht                        nur finanzielle Mittel notwendig, sondern ein
 ganzheitlicher Ansatz.

 Was also tun?
 Globale Probleme lassen sich am besten lösen, bevor sie entstehen. Je
 später eingegriffen wird, desto teurer und aufwendiger. In Entwicklung
 investiertes Geld ist daher sinnvoll in die Zukunft investiert. Das bisherige
 System der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (EZA) hat
 nicht funktioniert. Wir wollen das EZA-Budget stufenweise auf 0,7 %
 des Bruttonationaleinkommens (BNE) anheben und dies gesetzlich
 verankern.      Entwicklungszusammenarbeit            ist gesamtstaatliche
 Aufgabe
 Die EZA soll wieder zurück ins Bundeskanzleramt kommen, wo sie
 schon einmal war. Eine neue Gesamtstrategie soll sicherstellen, dass
 die Entwicklungshilfe wirklich dort ankommt, wo sie benötigt wird.

 Österreich soll Vorbild werden
 Geld allein ist zu wenig, um Ungleichheit auf der Welt zu bekämpfen. Zu groß sind die Effekte z. B. von
 Handelsabkommen auf die Entwicklungschancen. Wir wollen daher die österreichische Exportförderung darauf
 hin überprüfen, ob sie menschenrechtlichen und entwicklungspolitischen Standards genügt. Gleiches erwarten wir
 von der Europäischen Union, die durch ihre Handelspolitik lokale Märkte ruiniert, indem sie hoch subventionierte
 Waren exportiert. Frankreich und die Niederlande haben vorgemacht, dass nicht nur der Staat, sondern auch
 Unternehmen ihre Verantwortung wahrnehmen müssen: dort sollen alle Unternehmen dazu verpflichtet werden,
 ihre Lieferketten gründlich zu prüfen, auf Kinder- und Zwangsarbeit zu verzichten und faire und gerechte Bezahlung
 der ArbeitnehmerInnen sicherzustellen. Folgen wir solchen Vorbildern und werden wir selbst zu einem solchen.

                                         Kern-Thema Nr. 8: Umwelt
    Österreich ist stolz auf sein sauberes Wasser, auf seine gesunde Umwelt, auf seinen Wohlstand und auf die
   gepflegte Landschaft. Diese Dinge sind nicht nur naturgegeben, sondern ebenso hart erarbeitet. Damit das so
                                bleibt, müssen wir aber aktiv für deren Erhalt kämpfen.

 Pflege und Gestaltung des ländlichen Raumes
 Das erfordert ein konkretes Programm in vier Teilen: Umwelt, Wirtschaft & Soziales, Landwirtschaft und
 Tierschutz.
 1. Umwelt
 Österreichs Trinkwasser hat immer zu den saubersten der Welt gehört. Diese Qualität ist in vielen Gebieten

                                                                                                                         13
Pressbaumer Mitteilungen / September 2017

     POLItIK
                                                                 jedoch mittlerweile durch übermäßige Verwendung von
                                                                 Kunstdünger und Gülleausbringung massiv gefährdet.
                                                                 Damit ist es als Trinkwasser nicht mehr geeignet und muss
                                                                 entweder teuer aufbereitet oder ganze Regionen müssen
                                                                 mit Trinkwasser aus anderen versorgt werden. Wir fordern
                                                                 daher: massive Einschränkungen bei der Ausbringung
                                                                 von Gülle, Begrenzung der Menge von Kunstdünger, und
                                                                 Stärkung der biologischen Landwirtschaft.
      2. Wirtschaft & Soziales
      Den ländlichen Regionen in Österreich droht eine Landflucht. Vor allem junge Menschen wandern in städtische
      Gebiete ab. Eine Abwärtsspirale ist die Folge: Unternehmen wandern ab, Vereine sperren zu, Gemeinden sterben
      aus. Dafür wachsen die Großstädte – allein Wien verzeichnet ein jährliches Plus von bis zu 30.000 Menschen.
      Das führt zu massiven Herausforderungen in Bereichen wie Verkehr, Bildung und Wohnbau, während das Land
      ausdünnt. Das muss sich ändern – Machen wir den ländlichen Raum zukunftsfit. Dazu braucht es vor allem
      öffentliche und private Investitionen in die regionale Infrastruktur. Sie stärken nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit des
      Standorts, sondern schaffen letztlich Arbeitsplätze. Wir planen hierfür eine Standortoffensive mit über einer Milliarde
      Euro, eine österreichweite Offensive für den öffentlichen Verkehr im ländlichen Raum (Bus- und Bahnverkehr,
      Park&Ride Anlagen und die Förderung von Mikro Öffis sowie eine Sozial- und Sicherheits-Offensive (Ganztages-
      Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr, Ganztagsschulen, bessere lokale Gesundheitsverheitsversorgung
      sowie mehr PolizistInnen).
      3. thema Landwirtschaft
      In Österreich hat sich in den letzten Jahren eine Zwei-Klassen-Landwirtschaft gebildet: Auf der einen Seite
      erwirtschaften Großbauern und industriell organisierte Betriebe satte Profite, auf der anderen Seite kämpfen
      mittelgroße und kleine Betriebe mit verfallenden Preisen und dem immer mächtigeren Diktat weniger großer
      Abnehmer. Es ist höchste Zeit, das Förderungs- und Sozialversicherungssystem in der Landwirtschaft zu reformieren,
      um vor allem kleinen & mittelgroßen Betrieben ein Überleben zu sichern. Hierfür muss das Verteilungssystem der
      EU-Förderungen reformiert werden Diese Reform schafft mehr Einkommensgerechtigkeit. Sie wiederum stärkt die
      Landwirtschaft und den ländlichen Raum.
      4. tierschutz
      Wir fordern strengere Regeln für die Massentierhaltung und Tierzucht, eine weitere Reduktion von Tierversuchen in
      Abstimmung mit den anderen EU-Mitgliedstaaten und die stetige Verbesserung der Bedingungen bei Tiertransporten.
      Europaweit fordern wir eine maximale Beförderungsdauer für Schlachttiere von acht Stunden. Der Transport soll
      auf über maximal eine (EU-)Grenze limitiert werden.

      Energie braucht Strategie
      1. Österreich will und muss seinen wichtigen Beitrag zum globalen Klimaschutz
         leisten.
      2. Für unsere (energieintensive) Industrie sind Energiekosten ein wichtiger
         Wettbewerbs- und Standortfaktor. Bei den Energiepreisen für die Industrie
         liegen wir derzeit etwas höher als manche vergleichbare Länder.
      3. Die Energieversorgung der österreichischen Wirtschaft und der Haushalte
         muss leistbar und gesichert bleiben.
      4. Österreich ist seit der Jahrtausendwende Netto-Importeur von Strom. Seit
         rund 15 Jahren importiert Österreich mehr Strom als es exportiert. Ein neues
         Modell soll die Stromimportabhängigkeit reduzieren.
      5. Das Energiesystem muss zukunfts- und krisensicher sein. Um die
         Versorgungssicherheit gewährleisten zu können, müssen ausreichend Reserven im
         System berücksichtigt und Speicherkapazitäten ausgebaut werden.

      Mehr Klimaschutz
      1. CO2-Reduktion: Die Treibhausgasreduktion um 36 Prozent ist das Ziel für 2030. Die Umsetzung
         dieser Projekte erfordert Investitionen von rund 40 Mrd. Euro. Maßnahmen betreffen auch den
         Verkehrssektor (Förderung des öffentlichen Verkehrs, weniger Diesel- mehr Elektroautos etc.)
      2. Weniger Energieverbrauch: Den Energieverbrauch um 24 Prozent zu senken, ist das Ziel für 2030.
         Das ist besonders durch Niedertemperaturanwendung (Raumwärme, Wärmepumpen) in der
         Industrie und auch durch Elektromobilität machbar.
      3. Strom aus Österreich: Der Eigendeckungsgrad von annähernd 100 Prozent bei Strom ist das Ziel
         für 2030. Daher streben wir mittelfristig an, die Erzeugungskapazitäten von Strom in Österreich

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Pressbaumer Mitteilungen / September 2017

POLItIK
   auszubauen. Erneuerbare Energieformen (Wasserkraft, Windkraft, Biomasse und Photovoltaik)
   leisten dabei einen wichtigen Beitrag zur heimischen Stromerzeugung. Wir treten daher für kosten-
   effiziente Ökostromförderung ein und planen 40 Mrd. € zu investieren und dadurch 45.000 Jobs zu
   schaffen bzw. zu erhalten. Durch die Verbesserung der Energieeffizienz. Im Gebäudebereich sind
   in den nächsten Jahren prozentuell die größten Energieeinsparungen möglich. Folgende Maßnah-
   men sind hier notwendig und von uns geplant: (Energieeffiziente Bauweise als Bedingung für
   die Wohnbauförderung, stufenweise Anhebung der Vorgaben für Energieeffizienz in den Bauord-
   nungen für Neubauten. Verstärkte Förderung von thermischer Sanierung des Bestands mit 100
   Millionen € pro Jahr, verstärkte Förderung des Umstiegs auf energieeffiziente Heizungs- und
   Warmwassersysteme [Wärmepumpe, Fernwärme, Solarthermen etc.]. Forcierung der Elektro-
   mobilität als eines der wichtigsten Zukunftsthemen.

         Kern-thema Nr. 9: Staat neu ordnen und Verwaltung entrümpeln
                        Entbürokratisierung: Ein Begriff, der viele Österreicherinnen und Österreicher
                        gefühlterweise ein Leben lang begleitet. Nehmen wir endlich diese wichtige Aufgabe
                        wahr: Reformieren wir den Staat und entrümpeln wir die Verwaltung.

 Zuständigkeiten bündeln
 1.One-Stop-One Shop-Prinzip ausbauen und Staffelläufe eindämmen: Wenn die Behörden die Doku-
    mente haben, sollen sie diese elektronisch (online) herumschicken, nicht die Bürger. Die Bürge-
    rInnen sollen sich zukünftig mit allen Anliegen an die Bezirksverwaltungsbehörde wenden können.
    Für UnternehmerInnen sollen Lohnnebenkosten und alle Steuern und Abgaben, die am Faktor
    Arbeit anknüpfen, einheitlich vollzogen werden, Gebietskrankenkasse und das zuständige Finanz-
    amt sollen an alle anderen Ebenen weiter verteilen.
 2. Forschung und Entwicklung: Die Forscher wollen wir fördern, nicht den Dschungel. Deshalb fordern
    wir eine Forschungsstrategie für Österreich mit einer Reduktion der Förderstellen von zehn auf drei
    – zur Schaffung und Nutzung von organisatorischen und thematischen Zusammenhängen.
    Verwaltet wird nur mehr, was notwendig ist.
 3. Rasche Umsetzung des Deregulierungsgesetzes aus 2017.
      • Vereinfachungen für die Bürgerinnen und Bürger: Amtswege werden auf Wunsch durch elektronische
          Kommunikation ersetzt (Familienbeihilfe, RSB-Briefe, Wohnsitzwechsel, Zulassungsschein, automatisch
          ArbeitnehmerInnenveranlagung –online
      • Vereinfachungen für Unternehmen: Nun können Unternehmensgründungen durch das One-Stop, one
          Shop-Prinzip wesentlich billiger und schneller erfolgen. Die Aushangpflicht entfällt für Vorschriften
          zum ArbeitnehmerInnenschutz. Ab 2020 erfolgt die volle Umstellung auf rein elektronische behördliche
          Zustellung.

 Den Staat in Form bringen
 In Österreich entstehen Kosten und Unklarheiten vor allem deswegen, weil
 Bundes- und Landesrecht nebeneinander und unabhängig voneinander
 agieren. Das kostet Zeit, Nerven und oft auch viel Geld. In einem Land wie
 Österreich, in dem kleine und mittlere Unternehmen die Träger der Wirtschaft
 sind, ist das ein Problem. Denn das bedeutet für diese Unternehmen, bis
 zur Erledigung nicht arbeiten zu können, keine Jobs zu schaffen und keine
 Aufträge an Land zu ziehen. Das lässt sich ändern. Wir können Maßnahmen
 setzen, zum Beispiel, indem wir die bestehenden parallelen Gesetzgebungs-
 zuständigkeiten in sämtlichen wirtschaftsrechtlichen Bereichen aufheben,
 die sich auf Unternehmen (vom Baurecht bis zur Raumordnung) beziehen.
 In den ökonomisch relevanten Bereichen – von Abfallwirtschaft und
 Krankenanstaltenrecht über Elektrizitätswesen und Datenschutz bis hin zum
 Landarbeitsrecht – reicht eine Kompetenz und ein Gesetz.

 Wirksame und sparsame staatliche Strukturen schaffen
    •   Reduktion der Einvernehmensherstellungen & Zustimmungspflichten zwischen Bund, Ländern &
        Ministerien
    •   Ausgliederungsreform und Reduzierung der Rechtsträger: Die Ausgliederungen im staatlichen oder

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     POLITIK
              halbstaatlichen Bereich sind auf über 6.000 verschiedene Rechtsträger verteilt, das bedeutet auch 6.000
              Vorstände. Daher das Ziel: Ausgliederungen auf ihre Sinnhaftigkeit und Effizienz überprüfen und diese
              gegebenenfalls zusammenlegen oder wieder eingliedern.
          •   Vereinheitlichung der Gesetzgebung im Wirtschaftsbereich (z.B. gegensätzliche Bescheide und
              Auslegungen beim Denkmalschutz oder beim Naturschutz) und befristete Gültigkeit von Gesetzen.
              Unnötige Gesetze bleiben damit nicht automatisch in Kraft
          •   Gebietsschutz bei Apotheken und Notaren überdenken. Notariatspflichten bei Gründungen reduzieren
          •   Beseitigung von Doppelgleisigkeiten vor allem im Bereich der Förderungen
          •   Subventionen auf Wirksamkeit prüfen und auf das notwendige Maß reduzieren
          •   Subventionsbremse: Neue Förderungen werden in Zukunft nur genehmigt, wenn alte Förderungen im
              selben Volumen auslaufen (One-in, one-out).
          •   Einheitliche Beschaffung für alle Gebietskörperschaften und Bereiche der öffentlichen Verwaltung
          •   Wir erwarten alle viel von unserer Verwaltung. Gutes Service für die Bürgerinnen und Bürger des Landes,
              eine rasche Abwicklung und nicht zuletzt Rechtsstaatlichkeit. Trotzdem muss die Verwaltung effizient
              organisiert sein und auch Effizienzpotentiale erschließen.
          •   Auch unser Bildungssystem braucht klare und bundeseinheitliche Verwaltungsstrukturen. In künftigen
              Regierungskonstellationen sollen daher die Agenden vom Kindergarten bis zur Hochschule in einem
              Ministerium gebündelt werden.
          •   Die größte bürokratische Geldvernichtungsmaschine unseres Landes ist die viel zu komplizierte Ver-
              teilung der Aufgaben zwischen Bund und Ländern. Wir wollen dieses Kompetenz-Wirrwarr im Sinne
              des Prinzips »1 Bereich, 1 Zuständigkeit« entflechten. Durchsetzen wollen wir das über einen breiten
              Diskussionsprozess nach Schweizer Vorbild an dessen Ende eine verbindliche Volksabstimmung steht.

      Neues Wahlrecht für klare Verhältnisse
      Wir wollen die Rollen klar verteilen und klare Verhältnisse. Für uns gilt der Wählerwille. Deshalb treten wir für ein
      neues Wahlrecht ein:
          • Die stimmenstärkste Partei erhält den Auftrag zur Regierungsbildung.
          • Der Wahlsieger stellt den Bundeskanzler/die Bundeskanzlerin. Die Wählerstimmen sind für uns eine klare
              Entscheidung und Auftrag genug. Der zweite Platz ist der erste Verlierer. Und unser Land ist zu wertvoll,
              um von Verlierern regiert zu werden.
          • Die Zahl der Ministerien wird reduziert. Die Zuständigkeiten werden nicht für jede Regierung neu
              zusammengestellt, sondern werden fixiert.
          • Nach der Wahl muss die neue Bundesregierung innerhalb eines Monats die Arbeit aufnehmen. Das
              bringt Vorteile für BürgerInnen und Politik: Nur die die Wählerinnen & Wähler entscheiden: Wer
              darf – und muss – Verantwortung für unser Land übernehmen? Die Regierungsbildung erfolgt sofort
              nach der Nationalratswahl, rasche Handlungs fähigkeit ist sichergestellt. Regierungen ohne lange
              Koalitionsverträge sind möglich, für Gesetzesvorhaben werden flexibel Mehrheiten gesucht. Stärkung des
              Parlamentarismus, da alle Fraktionen stärkere Mitwirkungsmöglichkeiten bekommen.

                          Kern-Thema Nr. 10: Gute Kunst- und Kulturpolitik
       Um unsere Kulturnation durch das 21. Jahrhundert zu bewegen und dabei alle mitzunehmen, verfolgen wir drei
                                             Ziele:
      1. Den hohen Standard unserer Kultureinrichtungen nachhaltig sichern,
      2. Die soziale Lage unserer Kunst- und Kulturschaffenden verbessern und
      3. Das Service rund um unser Kunst- und Kulturangebot modernisieren.

      Zugang und Förderung
      Kunst und Kultur sollen allen Menschen unabhängig von ihrer gesellschaftlichen
      Stellung zugänglich sein. Das unterscheidet die Sozialdemokratie von anderen
      Parteien. Wir machen Kunst- und Kulturpolitik für alle, die in Österreich leben, nicht
      nur für einen kleinen und geschlossenen Kreis von Kennerinnen und Kennern.
      Was international erfolgreich ist, soll endlich auch bei uns als »Museumssonntag«
      eingeführt werden: Wir verbessern den Zugang zu den Bundesmuseen und zu unseren
      Sammlungen mit einem Tag Gratiseintritt pro Woche. Durch die Einrichtung einer
      Bundesmuseenkonferenz, sollen programmatische Doppelgleisigkeiten zwischen den
      Museen vermieden werden.

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Pressbaumer Mitteilungen / September 2017

POLITIK

 Sicherheit für Kulturinstitutionen und Kulturschaffende
 Durch eine Valorisierung der Förderungen in allen Kunstbereichen ermöglichen wir Institutionen und der
 freien Kunstszene eine bessere Zukunftsplanung. Für die handelnden Personen selbst wiederum muss der
 Versicherungsschutz der Arbeitsrealität angepasst werden: Die Arbeitslosenversicherung für Kunstschaffende und
 der Sozialversicherungsfonds für KünstlerInnen brauchen eine nachhaltige Reform. Dafür braucht es die Anhebung
 der Staatsstipendien auf das Niveau des Mindestlohns, die Fortführung der Frauenförderung und den Ausbau der
 Stipendien für Alleinerziehende.

 Bieten wir österreichischer Kunst eine Bühne.
 Wir fördern derzeit in Österreich öffentliche und private Medien und deshalb
 fordern wir, dass in diesen Medien österreichische Inhalte mit einer angemessenen
 Quote von 30% repräsentiert sind. Da wir nicht nur die Herstellung, sondern auch
 die Vermittlung und Vermarktung von Kultur im Blick haben, wollen wir die Kultur-
 Mobilität fördern und damit den Erfolg in Österreich sowie das internationale
 Ansehen stärken. In Zeiten stark veränderter Medien- und Nutzungsgewohnheiten
 ist es umso wichtiger, dass wir endlich ein Urhebervertragsrecht mit gerechtem
 Ausgleich der Interessen der UrheberInnen, VerwerterInnen und NutzerInnen
 schaffen.

 Individuelles Engagement fördern: vereinfachtes Sponsoring und Spenden
 Kunst schafft Reichtum, der sich nicht nur in Zahlen messen lässt. Damit aber auch der persönliche Zugang
 erleichtert wird, wollen wir eine Vereinfachung für Spenden an gemeinnützige Vereine schaffen. Außerdem wollen
 wir das Potenzial von sogenannten Public-Private-Partnership-Modellen nutzen und setzen auf die Entwicklung
 zeitgemäßer Anreizmodelle für private Investitionen z. B. in Form von Sponsoring- und Fundraisingmodellen.

 Kunstförderung auf der Höhe der Zeit
 Damit wir den kreativen Produktionsbedingungen auch zukünftig gerecht werden, braucht es eine Strukturreform
 in den zentralen Bereichen unseres Förderwesens – wie z. B. im Filmbereich, bei der Musikförderung und bei
 spartenübergreifenden Projekten. Kunstförderung soll auf Augenhöhe erfolgen und ein serviceorientiertes
 Förderwesen soll auch neue Kunstgattungen anerkennen.

 Klare Zuständigkeit: Kunst und Kultur an einem Ort
 Damit Verantwortung klar und Steuerung besser wird, setzen wir auf das Zusammenführen aller Kunstaktivitäten
 in einem Bundesresort. Das bedeutet: Bündelung der Kunstvermittlungsaktivitäten und Ausbau der schulischen
 und außerschulischen Vermittlung, Nachwuchsförderungen für alle Altersgruppen, die Zusammenführung der
 Auslandskulturaktivitäten sowie die Schaffung von strategischen Schnittstellen zur Förderung der Kreativität. Kunst
 und Kultur zu den Menschen zu bringen, die Menschen zu Kunst und Kultur zu bringen, das war immer unser
 Anspruch und er muss es heute umso stärker sein.

     Diese zehn „Kern“-Themen sind unser umfassendes
               Programm auch für Ihre Zukunft.
     Wenn Sie uns daher am 15.Oktober mit Ihren Stimmen
       mehrheitlich das Vertrauen schenken, werden wir
      dieses Programm für Österreich politisch umsetzen.
            Mit Kompetenz und Verantwortung für
                 Gerechtigkeit und Fortschritt.
                                               Ihre SPÖ
                                                                                                                       17
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