Mitteilungsblatt der Gemeinde Sulzdorf a.d.L - Sulzdorf an ...

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Mitteilungsblatt der Gemeinde Sulzdorf a.d.L.
                 Im Internet unter: www.sulzdorf-adl.de
                email-Anschrift: buergermeisterin@sulzdorf-adl.de
 Nr. 4/2021                      155. Ausgabe           Oktober - Dezember

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!

Noch immer hat uns die Corono-Pandemie fest im Griff, wenngleich wir hoffen dür-
fen, dass Sie im kommenden Jahr ihren Schrecken verlieren wird. Doch hierfür ist
die Solidarität Aller erforderlich.
Erheblich gehemmt ist natürlich nach wie vor das öffentliche Leben, was die Ge-
meinde jedoch nicht daran hindert, ihre Aufgaben zu erfüllen. So geht die Dorfer-
neuerung in Obereßfeld in gewohntem Umfang weiter, in Sternberg stehen die Ab-
schlussarbeiten der neuen Ortsdurchfahrt unmittelbar bevor. Den Abschluss wird im
kommenden Jahr die Aufstellung des renovierten Kriegerdenkmals bilden. Über
weitere anstehende Maßnahmen informieren wir Sie im Inneren des Heftes.
Wir wollen hoffen, dass im kommenden Jahr wieder Bürgerversammlungen mög-
lich sind, bei denen Ihre Wünsche und Anträge behandelt werden können. Doch,
scheuen Sie sich nicht bis dahin Ihre vordringlichen Wünsche in der Gemeindekanz-
lei mitzuteilen. Wer mich persönlich sprechen möchte, wird gebeten, sich einen
Termin geben zu lassen, bzw. mit mir zu vereinbaren.
Bedauerlich ist, dass immer weniger Bürger bereit sind, ehrenamtliche Aufgaben zu
übernehmen. Es würde mich freuen, wenn sich Leute melden und bereit erklären,
ein bestimmtes Rasenstück, ein Blumenbeet oder eine Baumumrandung regelmäßig
zu pflegen usw. Das käme der ganzen Gemeinde zugute.
Ich wünsche Ihnen noch einige schöne herbstliche Tage – und bleiben Sie gesund!

Ihre Bürgermeisterin
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Echo der Lederhecke - 155. Ausgabe Oktober - Dezember 2021
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                                Inhaltsverzeichnis

Aus dem Sulzdorfer Gemeinderat                                                  4
Haushaltsberatungen                                                             5
„Rasen“ ist ob der engen Ortsdurchfahrt nicht möglich                           7
Bevölkerungsentwicklung in den zurückliegenden 10 Jahren
Waldbegehung des Sulzdorfer Gemeinderates                                       9
Bilanz der diesjährige Waldbewirtschaftung                                      10
Infos des BayernLab online Bad Neustadt                                         11
Müllabfuhrtermine im 4. Quartal 2021                                            13
Große Nachfrage nach Seniorenratgeber                                           15
5 Gründe, warum Sie sich gegen Corona impfen lassen sollten                     16
Kein Grund zur Beschwerde – Bitte der Bürgermeisterin                           18
Test auf Hepatitis B und C beim „Check-up 35“
Fachberatung häuslicher Gewalt - Bayer. Innovationspreis                        19
Kriegsgräberfürsorge bittet um Unterstützung                                    20
Selbsthilfegruppe Schlaganfall im Landkreis                                     21
Landkreis Rhön-Grabfeld wird digital                                            23
Wichtiger denn je – Essen aus Bayern                                            24
Darf man Schraubdeckel in den Glascontainer werfen?                             26
Ungewohntes Bild am Sulzdorfer Reuthsee                                         29
Hauswirtschaftsschule Bischofsheim verschiebt Semesterstart                     30
Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Sulzdorf a. d. L. (Folge 146)
Mennoniten waren lange Pächter der adeligen Schlossgüter                        31
in unserer Gemeinde
Aktuelles aus der Grabfeld-Allianz                                              40
Grabfelder Naschbäume                                                           41
Unterstützungsmöglichkeit für Pflegebedürfte                                    42
Aktionsmonat „Gesund älter werden“ feiert Jubiläum                              43
Seniorenticket 65+ ab sofort im Landkreis erhältlich
Sind die Eichhörnchen in Gefahr?                                                44
Ev. Sonntagsblatt will wissen, wieso kath. Kirche in ev. Dorf steht             47
In Memoriam Albrecht Kriegsmann                                                 48
Betriebsausflug 2021 der VG-Bediensteten nach Sulzdorf                          49
Die Orgel in der Serrfelder Kirche wurde restauriert                            50
Lesekönige ausgezeichnet                                                        51
Interessantes aus unserer Kindertagesstätte                                     53
Anita und Werner Fell – Glücksfall für Brennhausen                              59
„In Serrfeld ist die Welt noch in Ordnung!“                                     62
Sternberger Blasmusik probte im Freien – Pastoraler Raum Grabfeld               64
Öffnungszeiten und Bereitschaftsdienst der Apotheken                            65
Wir gratulieren                                                                 66

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Aktuelles aus dem Gemeinderat
  ➢ Als untragbar und in dieser Größenordnung nicht akzeptierbar hat der Ge-
    meinderat Sulzdorf einen von der Nachbargemeinde Bundorf geplanten „Bür-
    gersolarpark“ bezeichnet. Dieser soll immerhin ein Ausmaß von rund 120
    Hektar aufweisen. 100 Hektar davon sind Eigentum der Fam. von Truchseß.
    Die restlichen 20 Hektar werden von Bürgerinnen und Bürgern z. V. gestellt.
    Die Gefahr für die Tierwelt brachte Bürgermeisterin Angelika Götz ins Ge-
    spräch. Gemeinderätin Elisabeth Trice monierte den Verlust wertvollen
    Ackerlandes. Wenn es so weiter gehe, werde man eines Tages nur noch zwi-
    schen Solarpanelen spazieren gehen. Die Bürgermeisterin wusste auch von
    Voranfragen bez. derartiger Anlagen im Bereich Obereßfeld und Ermershau-
    sen. Die Bedenken der Gemeinde gehen vor allem dahin, da sich der geplante
    Bürgersolarpark Bundorf direkt an die Grenzgemarkung von Sulzdorf an-
    schließt. Es sei gut, dass die Gemeinde Bundorf diesmal Sulzdorf frühzeitig
    bei der Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange
    informierte, so Angelika Götz. Der Gemeinderat entschied gegen eine Stim-
    me, konkrete Gründe auszuarbeiten, die für oder gegen einen solchen Bürger-
    solarpark sprächen. Dies gilt auch für die zweite Änderung des Flächennut-
    zungsplans.
  ➢ Informiert hat die Bürgermeisterin, dass vier Materialsilos in Sulzdorf durch
    vier neue Silos mit Filter ersetzt wurden. Ausführlich behandelt wurde bereits
    im letzten Echo das Thema Kirchturmuhr und Glocken in Sulzdorf. Der Ge-
    meinderat beschloss, wie vorgeschlagen: Die Gemeinde übernimmt die Kos-
    ten für die Erneuerung der Turmuhranlage (5.195 Euro) und die Kirchenge-
    meinde für die Softsteuerung der Glockenanlage (4.663 Euro). Die Übernah-
    me der Kosten gelte für den Einzelfall und ist keine generelle Anerkennung
    einer Baulastverpflichtung der politischen Gemeinde an die evangelische Kir-
    che.
  ➢ Genehmigt wurde der Antrag auf Zuwendung aus dem Förderprogramm der
    Kommunalen Allianz Grabfeldgau. Eine Familie hat in der Gemeinde ein sa-
    nierungsbedürftiges Haus erworben und erfüllt damit die Kriterien. In der In-
    dustriestraße in Sulzdorf ist die Generalsanierung des dort bestehenden
    Wohngebäudes vorgesehen. Die Höhe des Förderbetrags beträgt maximal 25
    Prozent der förderfähigen Nettokosten, jedoch nicht mehr als 10.000 Euro.
    Zusätzlich erhöht sich die Förderung um jeweils zehn Prozent pro Kind, ma-
    ximal sind das 1.000 Euro.
  ➢ Informationen gab Bürgermeisterin Angelika Götz zum Ausbau der Breit-
    bandversorgung im Bereich Sulzdorf. Dabei geht es darum zu ermitteln wo
    Glasfaser möglich ist oder Förderprogramme in Anspruch genommen werden
    müssen. Der Fördersatz im Landkreis pendelt sich bei 90 Prozent ein, zehn
    Prozent sind der gemeindliche Anteil.
  ➢ Angesprochen wurde ein Leserbrief, in dem eine Anwohnerin in Sternberg
    von erhöhtem Verkehrsaufkommen und Raserei in Sternberg spricht. Die
    Bürgermeisterin sagte dazu, dass es sich um eine Kreisstraße handelt und die
    Gemeinde damit nicht zuständig ist. Das sei auch den Anwohnern, sowohl

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      von der Gemeinde als auch von Ulrich Dolze, zuständiger Sachbearbeiter am
      Landratsamt Rhön-Grabfeld, erklärt worden. Er habe sich bereits gekümmert
      und auch Kontakt mit der Polizei aufgenommen.
  ➢   Erneut stand das Thema „Rattenplage“ in der Gemeinde und den Ortsteilen
      zur Diskussion. Auch hier sei die Kommune durch das Auslegen von Ködern
      aktiv, allerdings müssten die Bürgerinnen und Bürger mithelfen und den Rat-
      ten keine Möglichkeit durch im Außenbereich abgelagerte Abfälle bieten.
  ➢   Bei Starkregen liefen vor einigen Wochen im Neubaugebiet von Sulzdorf ei-
      nige Keller voll. Es kam deshalb zu einem Feuerwehreinsatz. Das Problem
      sei, dass hier zwei Kanäle zusammenlaufen. Die Bürgermeisterin appellierte
      an die Sulzdorfer in ihren Häusern Stauklappen einbauen zu lassen. Man wer-
      de sich aber auch seitens der Gemeinde um Abhilfe bemühen.
  ➢   Der Gemeinderat wurde über den geplanten Neubau einer landwirtschaftli-
      chen Maschinenhalle in Zimmerau informiert. Vorgesehen ist eine Lagerhalle
      mit vier Toren und einer Größe von etwa 424 Quadratmeter. Ebenfalls in
      Zimmerau plant ein Eigentümer die Errichtung von Mauerscheiben zur Ab-
      grenzung einer landwirtschaftlichen Fläche sowie den Neubau einer Lagerhal-
      le zur landwirtschaftlichen Nutzung. Wasser- und Abwasserversorgung ist
      nicht notwendig, da die Halle lediglich als Unterstellhalle für landwirtschaft-
      liche Maschinen benötigt wird, informierte die Bürgermeisterin. Schließlich
      ging es um den Antrag auf Baugenehmigung zur Errichtung eines Zweifami-
      lienwohnhauses mit integrierten Garagen in Sulzdorf.
  ➢   Kurze Diskussionen dann zum Antrag auf Baugenehmigung für den Anbau
      einer Annahmehalle an ein bestehendes Industriegebäude in Sulzdorf. Das
      Bauvorhaben umfasst eine 80 qm große Halle ausgeführt in einer Stahlkon-
      struktion mit Trapezblech und Pultdach. Hier befürchten Nachbarn allerdings
      schon Lärmbelästigung. Das Grundstück liegt im Innenbereich. In Obereßfeld
      plant ein Antragsteller die Errichtung eines Einfamilienwohnhauses, voraus-
      sichtlich mit Pultdach und eventuell einer Holzfassade, mit Carport oder Ga-
      rage, einem Nebengebäude, sowie einem Nutzgarten mit Hobbytierhaltung
      und Sickerteich für die Ableitung des Niederschlagswassers der Dächer, so-
      wie die Bohrung eines Brunnens.
  ➢   Im Nachhinein genehmigt der Gemeinderat die Erneuerung eines Kanalab-
      schnitts vor der Kläranlage von Schwanhausen. Bürgermeisterin Angelika
      Götz sagte, dass man schnell handeln musste, um einer Gelände- und Gewäs-
      serverunreinigung vorzubeugen. Deshalb wurde zur Erneuerung der rund 20
      Meter Kanalleitung durch den Klärwärter eine Angebotsabfrage durchgeführt.
      Der Auftrag ging an die Firma Haschke für brutto 13.328 Euro.

Haushaltsberatungen
  ➢ Der Haushaltsplan 2021 für die Gemeinde ist geprägt von vielen Pflichtauf-
     gaben im Straßen- und Kanalbau sowie Ausgaben für den Gemeindewald bei
     gleichzeitig coronabedingten geringeren Einnahmen aus der Gewerbesteuer.
     Wie Kämmerer Philipp Scholz bei einer Gemeinderatssitzung Anfang Sep-

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    tember erläuterte, kann der Haushalt 2021 nur durch eine Entnahme aus der
    Rücklage in Höhe von 300.000 Euro und einer Kreditaufnahme von 350.000
    Euro gestemmt werden.
➢   Der Verwaltungshaushalt umfasst 3.276.678 Euro, zu den Haupteinnahmen
    gehören neben den Grundsteuern A und B (31.500 Euro und 117.250 Euro)
    die Gewerbeertragssteuer, die mit 160.000 Euro eingeplant ist. Nach dem
    Einbruch bei der Gewerbesteuer im vergangenen Jahr (Ergebnis 2020: rund
    80.000 Euro) ist das Niveau des gut gelaufenen Jahrs 2019 (Ergebnis 225.652
    Euro) trotz leichter Erholung noch lange nicht erreicht. Die Einkommensteuer
    bleibt mit erwarteten 465.000 Euro ungefähr auf dem gleichen Stand. An
    Schlüsselzuweisungen erhält die Gemeinde 549.100 Euro, aus dem Holzver-
    kauf erwartet man 90.000 Euro. Da die Einnahmen des Verwaltungshaushalts
    nicht ausreichen, um die Ausgaben zu finanzieren, müssen aus dem Vermö-
    genshaushalt 80.436 Euro zugeführt werden.
➢   Zu den Hauptausgaben aus dem Verwaltungshaushalt gehören Personalaus-
    gaben in Höhe von 770.515 Euro und ein sächlicher Verwaltungs- und Be-
    triebsaufwand von mehr als 1,2 Mio. Euro. Darin enthalten sind die enormen
    Kosten für den Wald, in dem mit eigenen und externen Kräften Schadholz be-
    seitigt und Laubwald neu angepflanzt werden musste. Dazu kommen die
    Kreisumlage in Höhe von 525.100 Euro, die VG-Umlage in Höhe von
    249.368 Euro und die Schulverbandsumlage in Höhe von 101. 635 Euro.
➢   Der Vermögenshaushalt beträgt 1.087.368 Euro, die hauptsächlichen Investi-
    tionen fließen in diesem Jahr nach Sternberg, wo die Ortsdurchfahrt neuge-
    staltet wurde (Gehwege, Nebenflächen 150.000 Euro), sowie der Berthold-
    von-Sternberg-Platz (130.000 Euro), der Kirchenrangen (48.000 Euro) und
    der Kanal stellenweise erneuert wurde (180.000 Euro). Als Einnahmen kom-
    men die bereits erwähnte Entnahme aus den Rücklagen (rund 300.000 Euro),
    die damit Ende des Jahres 2021 ungefähr 280.660 Euro betragen werden und
    die Kreditaufnahme dazu (350.000 Euro). Der Schuldenstand lag Ende 2020
    bei 270.574 Euro, das entspricht pro Kopf bei 1104 Einwohnern 245 Euro.
➢   „Wir konnten nichts weiter einsparen, die Maßnahmen mussten umgesetzt
    werden", kommentierte Bürgermeisterin Angelika Götz den Haushaltsplan
    und gab zu bedenken, dass die Gemeinde fünf Kläranlagen, sechs Gemeinde-
    häuser und den Wald zu versorgen habe. Der Haushalt wurde einstimmig be-
    schlossen.
➢   Das Ingenieurbüro Weyrauther wurde mit der Ausarbeitung eines gesamtheit-
    lichen Entwässerungskonzeptes für die Gemeindeteile Sulzdorf, Zimmerau,
    Schwanhausen und Serrfeld beauftragt. Die wasserrechtlichen Genehmigun-
    gen laufen in den nächsten Jahren aus und es soll untersucht werden, ob An-
    schlüsse an benachbarte Kläranlagen, die Errichtung einer zentralen gemeind-
    lichen Kläranlage oder die Beibehaltung und Nachrüstung der einzelnen
    Kläranlagen sinnvoll sind. Das Ingenieurbüro Weyrauther kann dabei auf eine
    ältere Studie zurückgreifen, die in früheren Jahren schon einmal angefertigt
    wurde.

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    „Rasen“ ist ob der engen Ortsdurchfahrt nicht möglich

Mit Schreiben vom 12.8.2021 informierte Ulrich Dolze vom Landratsamt Rhön-
Grabfeld Bürgermeisterin Angelika Götz, dass an der Ortsdurchfahrt Sternberg der
Kreisstraße NES 47 im Zeitraum von Mitte Juni bis Mitte Juli 2021 durch die Poli-
zeistation Bad Königshofen eine Verkehrsmessung durchgeführt wurde. Die Mes-
sung erfolgte elektronisch rund um die Uhr. Das Messgerät war auf Höhe des An-
wesens Schloßstraße 11 angebracht, Messrichtung ortseinwärts (aus Zimmerau
kommend). Es wurden im gesamten Zeitraum 2.343 Fahrzeuge erfasst, dies ent-
spricht durchschnittlich 84 Fahrzeugen pro Tag. Die Messung ergab, dass 85 % aller
Fahrzeuge mit maximal 36 km/h unterwegs waren, im Durchschnitt lag die Ge-
schwindigkeit bei 27 km/h. Insgesamt wurde von 10 Fahrzeugen die zulässige Ge-
schwindigkeit von 50 km/h überschritten, die gemessene Höchstgeschwindigkeit
betrug dabei 59 km/h. Es besteht also kein Grund, Fahrzeuge bewusst verkehrsbe-
hindernd aufzustellen, um den Verkehrsfluss zu behindern.

 Bevölkerungsentwicklung in den zurückliegenden zehn Jah-
           ren in der Gemeinde Sulzdorf a. d. L.
                            31.12.2010                 31.12.2020                Veränderung in %
Sulzdorf a. d. L.               392                        397                         + 1,3
Obereßfeld                      226                        201                         -11,0
Zimmerau                        205                        208                         + 1,5
Sternberg i. Gr.                129                        110                         -14,7
Serrfeld                        131                        144                         + 9,9
Schwanhausen                    61                         52                          -14,8
GESAMT                         1144                       1112                      32 = 2,8 %

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           Waldbegehung des Sulzdorfer Gemeinderats

Revierförsterin Julia Bischof unterbreitete dem Sulzdorfer Gemeinderat ihre Pläne
und zog Bilanz über die gegenwärtige Waldbewirtschaftung. Foto: Hanns Friedrich

Mitte August fand eine Waldbegehung des Sulzdorfer Gemeinderats mit Bürger-
meisterin Angelika Götz, VG-Geschäftsstellenleiter Michaeß Heß und der neuen
Revierförsterin Julia Bischof statt. Die Bürgermeisterin stellte die neue Försterin,
die aus Leinach gebürtig ist, vor. Sie sei eine junge dynamische Frau mit neuen
Ideen und einem etwas anderen Blick auf neue Aufgaben in unseren Wäldern. Das
sei wichtig, um dem Klimawandel zu begegnen, denn der bringe den Waldbesitzern
eine enorme Verantwortung. Julia Bischof verwies auf sinkende Niederschläge, die
steigenden Temperaturen und den Befall vor allem der Fichtenbestände, durch den
Borkenkäfer. Dieser habe bei diesen Klimabedingungen ein leichtes Spiel. Der
Schädling vermehre sich enorm. Im Sulzdorfer Wald wurden bislang 2.500 Festme-
ter Käferholz geschlagen. Hatte man noch kürzlich gehofft, die Käferplage sei be-
siegt, wurde aktuell wieder eine Fläche entdeckt, die der vordringlichen Bearbeitung
durch einen Harvester bedarf.
Wenn ältere Mitbürger in den Wald gehen und die abgeholzten Flächen sehen, sei
dies für sie ein ungewohntes Bild. Deshalb sei viel Aufklärung notwendig, auch was
neue Baumarten betrifft. Försterin Julia Bischof bezeichnete die Flatterulme als eine
Hoffnungsbaumart. Dieser Baum war übrigens Baum des Jahres 2019.
Neue Baumarten sind notwendig, weswegen nun der Versuch mit der Flatterulme,
aber auch mit Kirsche oder Elsbeere gestartet wird. Auf einer Fläche von knapp ei-
nem Hektar wird die Flatterulme im Gemeindewald bei Sternberg versuchsweise

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angepflanzt. Försterin Bischof berichtete, dass die Flatterulme mehr als 35 Meter
hoch sein kann, eigentlich aber in Flussauen und besonders auf Auenböden und
Bruchstandorten vorkomme. Sie sei weniger anfällig und habe sich unter unter-
schiedlichsten Klimabedingungen bewährt. Das Holz der Flatterulme ist weniger
geschätzt, aber besonders zäh. In Osteuropa wurde es sogar im Maschinenbau ver-
wendet.
„Mal sehen, wie sie sich hier im Wald macht und wie sie mit dem Klimawandel zu-
rechtkommt“, warb Julia Bischof bei den Ratsmitgliedern für den Versuch. Bürger-
meistern Angelika Götz sprach in diesem Zusammenhang die erhöhten Pflegekosten
an, die fast nicht zu schultern wären. Julia Bischof erläuterte, dass es zurzeit hohe
Fördermittel bei der Pflege gebe, außerdem eine Entschädigung bei Borkenkäferbe-
fall.
Im weiteren Verlauf der Begehung nannte die Försterin das Durchforsten unum-
gänglich. Es erhöhe die Stabilität und Vitalität des Bestands und stelle eine Steige-
rung der Wertleistung dar. Weiter sprach Bischof den Bestand von Douglasien an
und verwies dabei auf die Krone. „Je größer der Anteil der Krone an der Gesamt-
länge des Baumes, desto stabiler ist dieser.“
Einen besonderen Wunsch hatte die neue Gemeindeförsterin: Ich würde gerne die
Bambusstäbe bei der Aufforstung durch heimische Hölzer ersetzen, denn schließlich
reist so ein Bambusstab durch die halbe Welt, bis er zu uns kommt.“ Eine Idee, die
auf offene Ohren stieß.

Bilanz der diesjährigen Waldbewirtschaftung
Der überarbeitete Waldbetriebsplan stand dann in der Gemeinderatssitzung zur De-
batte. In diesem Jahr liegt der Hiebsatz bei 341 Festmeter, wobei die Försterin auf
die dringlichen Pflegehiebe verwies. Die Altdurchforstung und Jungbestandpflege
waren ebenso ein Thema, wie der Erhalt und die Sicherung bestehender sowie neue
Pflanzungen. Konkret sollen auf knapp 16 Hektar rund 50.000 Pflanzen wie Kir-
sche, Elsbeere oder Eibe gesetzt werden. Durch verschiedene Pflanzungen will man
das Risiko von Schädlingsbefall verringern. Angesprochen hat die Försterin das un-
bedingt notwendige Ausgrasen. Der Aufwand und die Kosten seien sehr hoch, aller-
dings gebe es ab dem dritten Jahr eine Förderung von 5.600 Euro, wobei dies auch
im Jahr darauf noch möglich ist.
Der Erlös des Holzeinschlags erbrachte bisher rund 90.000 Euro. Auch erhielt die
Gemeinde Fördermittel in Höhe von 292.464 Euro. Dem stehen Ausgaben für
Pflanzankauf mit 84.461 Euro gegenüber und das Setzen der knapp 65.000 Pflanzen
schlägt mit 64.970 Euro zu Buch. Hinzu kommen unter anderem Kosten für den
Zaunbau mit rund 31.850 Euro sowie die Jungpflege mit 17.340 Euro. Letztendlich
pendelt sich das vorläufige Endergebnis bei einem Minus von 16.826 Euro ein. So-
mit könnte bei der endgültigen Abrechnung fast eine “schwarze Null“ zu erreichen
sein. Insgesamt also doch ein gutes Betriebsergebnis, stellte Bürgermeisterin Ange-
lika Götz fest und dankte der Försterin für die gute Zusammenarbeit.
Schließlich ging es noch um das Rechtlerholz im Sternberger Waldbereich. Hier
will man sich mit den Verantwortlichen zusammensetzen.

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Infos des BayernLab online Bad Neustadt
Das BayernLab Online (Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Otto-
Hahn-Straße 18, 97616 Bad Neustadt) startet in das Herbst/Winter-Semester! Nach-
folgend das spannende und abwechslungsreiche BayernLab-Online-Programm:
Datum       Beschreibung
04.10.2021 Künstliche Intelligenz                    10.11.2021 Q-GIS II
06.10.2021 Bbezahlen mit ePayment                    16.11.2021 Big Brother
07.10.2021 Sicher online shoppen                     17.11.2021 Cloud-Dienste
11.10.2021 Digital Detox                             18.11.2021 Hilfe - mein Kind spielt nur
13.10.2021 Darknet                                   noch Online-Spiele
14.10.2021 Datenschutz im Verein                     23.11.2021 Fichtelgebirge - Spurensuche
19.10.2021 By.Portal für Verwalt.                    einer Identität anhand historischer Karten
20.10.2021 Grundlagen Marktplätze                    24.11.2021 ARD, ZDF & Co. - Daseins-
21.10.2021 Soziale Medien I                          berechtigung im dig. Zeitalter
27.10.2021 Online-Dating                             25.11.2021 Soziale Medien II
27.10.2021 Q-GIS I                                   01.12.2021 Vergl./Vermittl.-port.
28.10.2021 Nutzerfreundliche Online-                 02.12.2021 Alternativen zu Google
Services der Verwaltung                              06.12.2021 Alltag eines YouTubers
02.11.2021 Photogrammetrie                           08.12.2021 Programmiersprachen
03.11.2021 Digitalis. und Kreativität                13.12.2021 Arduino für Anfänger
05.11.2021 Digitalis. und Imkerei                    15.12.2021 Sensebox
Näheres erfahren Sie unter (Link zu jeweiligen Veranstaltungen):
         https://www.ldbv.bayern.de/digitalisierung/bayernlab-online.html

                  Schulanfang an der VS Untereßfeld

     Die ABC-Schützen in Untereßfeld mit Lehrerin Astrid Tschochner-Kunik.

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                   Blumenhaus Matthias Heurung
Poststr. 8, 97494 Bundorf-Stöckach, Tel.: 09523-452, Fax: 09523-79 64
                email: info@blumencenter-eschenbach.de
Öffnungszeiten: Mo - Fr 8:30 Uhr - 18:00 Uhr, Sa 8:30 Uhr - 13:00 Uhr
       Filialgeschäft: Hindenburgstr. 29, 97631 Bad Königshofen

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                  Müllabfuhrtermine im 4. Quartal 2021

Problemmüllsammlung im vierten Quartal 2021 ist
in Serrfeld am Montag, 11. Oktober in der Zeit von 13.55 – 14.25 Uhr an der Bus-
haltestelle,
in Sulzdorf am Montag, 11. Oktober in der Zeit von 14.30 – 15.00 Uhr am Feuer-
wehrhaus und
in Obereßfeld am Montag, 18. Oktober in der Zeit von 14.50 – 15.20 Uhr am ehem.
Gasthaus Zirkelbach.

Restmüll, Biotonne und Gelber Sack werden in der Gemeinde gesammelt:
Am 11. und 25. Oktober, am 8. und 22. November sowie am 6. und 18. Dezember.
Die Papiersammlung ist in der Gemeinde am 25. Oktober, am 22. November sowie
am 18. Dezember.

Sperrmüll wird bis zu zweimal im Jahr (max. 6 cbm pro Jahr) bei jedem Haushalt
abgeholt. Diese Abholung muss Mo.-Fr. von 8 - 12.30 Uhr beim LRA unter der
Rufnr. 09771/6884820 oder unter abfallwirtschaft@rhoen-grabfeld.de angemeldet
werden.

Parallel zur Sperrmüllabfuhr gibt es einen Service im Landkreis. Die Bürger haben
die Möglichkeit, gut erhaltene Gebrauchtmöbel und Hausrat kostenlos abholen
zu lassen. Es werden abgeholt: Bücher, Deco-Artikel, Fahrräder, Gebrauchtmöbel,
Hausrat aller Art, Spielwaren, Sportartikel usw. Die Anmeldung erfolgt Mo.-Fr. von
8 -12.30 Uhr unter der Nr. 09771/6884820.
Das Gebrauchtwarenkaufhaus in Unsleben, Friedhofsweg 14 (Tel. 09773/897260,
ist geöffnet: Do. 13-17 Uhr, Fr. 13-17 Uhr und am Samstag von 9-12 Uhr.
Für die kostenlose Abholung eines Kühlschranks oder einer Gefriertruhe wird
gebeten unter der Rufnr. 09761/6729 einen Abholtermin zu vereinbaren.
Das Wertstoffzentrum in Bad Neustadt – Brendlorenzen, Am Aspen 1, ist geöff-
net von Dienstag bis Freitag von 13 Uhr bis 17 Uhr. Die Umladestation Herbstadt
(Tel. 09761/6729) ist Mo.-Fr. von 08.45 Uhr - 16.45 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen bezüglich Müllabfuhr entnehmen Sie bitte dem im Dezember
2020 an alle Haushalte verteilten Wertstoff- und Abfall-Kalender 2021.
In der Gemeinde Sulzdorf sind zusätzliche Gelbe Säcke im Rathaus Sulzdorf erhält-
lich. In Bad Königshofen gibt es sie bei Haushaltwaren Bassing, Hinden-
burgstr.11/13 und bei Landfuxx Guck.
Restmüllsäcke gibt es in Bad Königshofen bei Landfuxx Guck, Am Hohen Mark-
stein.

Seit 2016 bietet der Landkreis einen zusätzlichen Service an. Sie können online ihre
Entsorgungstermine individuell zusammenstellen. Näheres hierzu erfahren Sie auf
der homepage www.abfallinfo-rhoen-grabfeld.de

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Echo der Lederhecke - 155. Ausgabe Oktober - Dezember 2021
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              Große Nachfrage nach Seniorenratgeber

Die Seniorenbeauftragte des Landkreises Rhön-Grabfeld, Gabriele Gröschel (links
im Bild) und Veronika Enders von der Fachstelle für Senioren und Menschen mit
Behinderung präsentierten im April gemeinsam mit Landrat Thomas Habermann
den beliebten Wegweiser für Ältere im Landkreis Rhön-Grabfeld.
                                           Der neu aufgelegten Seniorenratgeber
                                           und Wegweiser für Angehörige des
                                           Landkreises Rhön-Grabfeld ist sehr
                                           begehrt. Erst im April haben die Ver-
                                           antwortlichen im Landratsamt die ak-
                                           tuelle Fassung vorgestellt.
Jetzt berichtet Veronika Enders von der Fachstelle für Senioren und Menschen mit
Behinderung, dass gerade noch einmal 1.000 Exemplare an die Arztpraxen im
Landkreis verteilt wurden, da sie vielfach vergriffen waren. Insgesamt sind damit
bereits 3.300 Stück verteilt. Der „Ratgeber für alle Lebenslagen“ beinhaltet einen
ausführlichen Überblick der vielfältigen Angebote vor Ort. Außerdem sind das
Wohnen, die Betreuung, die Pflege, finanzielle Hilfen und Vergünstigungen sowie
alle wichtigen Kontaktdaten der Beratungsstellen enthalten. Aufschlussreich ist die
Broschüre auch für Angehörige, die darin wichtige Anregungen, hilfreiche Tipps
und übersichtlich zusammengestellte Informationen finden.
Natürlich     findet   man     das    Nachschlagewerk      auch    online    unter
www.pflegestuetzpunkt-rhoen-grabfeld.de und auf der Internetseite des Landkreises
www.rhoen-grabfeld.de.
Hinweise für Änderungen und Ergänzungen können gerne an das Team des Pflege-
stützpunktes Rhön-Grabfeld, Tel.: 09771/94-129; E-Mail: pflegestuetz-
punkt@rhoen-grabfeld.de, weitergegeben werden.

                   Echo der Lederhecke - 155. Ausgabe Oktober - Dezember 2021
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Fünf Gründe, warum Sie sich gegen Corona impfen lassen sollten

Zwei regionale Experten, Prof. Bernd Salzberger aus Regensburg und Prof. Thomas
Glück aus Trostberg, appellieren an die Bevölkerung, sich gegen Corona impfen zu
lassen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland ist mittlerweile schon
gegen das Coronavirus geimpft. Doch das reicht nicht, finden Virologen aus der Re-
gion - und richten einen Appell an Impf-Verweigerer.
Warum macht eine Impfung gegen das Virus in jedem Fall Sinn:

   ➢ Um sich selbst zu schützen - das ist das wichtigste Argument für alle, die ein
     Risiko haben, einen schweren Krankheitsverlauf zu erleiden - grob gesagt, al-
     le ab 40 Jahren, alle mit chronischen Erkrankungen des Herz-
     Kreislaufsystems, alle mit erheblichem Übergewicht und Männer immer mehr
     als Frauen. „Männer sind auch hier meistens schwerer krank“, erläutert Salz-
     berger.
   ➢ Um womöglich schwere Folgen der Krankheit zu vermeiden - viele derjeni-
     gen, die nicht schwer erkranken, haben unter Umständen unangenehme Fol-
     gen einer COVID-19: Geschmacksstörungen, die die Lebensqualität massiv
     einschränken, anhaltende Müdigkeit und Leistungsschwäche, sowohl körper-
     lich wie intellektuell - alles mit der Impfung zu vermeiden.
   ➢ Um jemand in der direkten Umgebung zu schützen, der das Risiko hat,
     schwer krank zu werden - das ist das Argument für alle, die im direkten Um-
     feld jemand mit einem hohen Risiko haben, vor allem wenn dessen eigener
     Impfschutz nicht sicher ist, also bei Menschen mit Krebserkrankungen, nach
     Transplantationen oder mit anderen Erkrankungen, bei denen das Immunsys-
     tem geschwächt ist. Zum Umfeld gehört hier die eigene Familie, das Arbeits-
     umfeld, Freunde und Bekannte.
   ➢ Damit das Leben bald wieder normal werden kann - das ist das wichtigste Ar-
     gument für junge, gesunde Menschen, für die die vorhergehenden Gründe
     nicht zutreffen. „Wir müssen eine vollständige Impfquote von mehr als 85
     Prozent erreichen, sonst gibt es immer wieder Infektionsketten“, erklärt
     Glück. „Nur wenn eine Gesellschaft durch eine hohe Immunitätsrate vor
     Ausbrüchen gut geschützt ist, kann das Leben wieder wie früher weiterge-
     hen“, erläutert Salzberger. Für diese Gruppe gilt aber auch, dass ein Impf-
     schutz vermutlich auch in den nächsten Jahren eine „Versicherung“ gegen
     schwere Erkrankungen bedeutet- wir werden hoffentlich alle älter, aber damit
     kommen auch die jüngeren irgendwann in die Risikozone.
   ➢ Ein kleiner Piks ist besser als eine Infektion - bei der hohen Rate der Ausbrei-
     tung der Infektion gibt es prinzipiell die Entscheidung: lasse ich mich impfen
     oder bekomme ich irgendwann eine Infektion - mit 14 Tagen Isolation, Qua-
     rantäne der Kontakte und so weiter. Die Impfungen verhindern eine Infektion
     zwar „nur“ zu etwa 90 Prozent, aber zu praktisch 100 Prozent Infektionen mit
     schwereren Symptomen und Folgeerscheinungen. Und das ist eine Quote, die
     man bei keinem Lottospiel je erreichen kann.
                                                                     Quelle: Passauer Neue Presse

                   Echo der Lederhecke - 155. Ausgabe Oktober - Dezember 2021
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Long Covid - die Krankheit nach der Krankheit - kann die Menschheit schwer tref-
fen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass rund zehn Prozent aller
an Covid-19-Erkrankten unter Langzeitfolgen leiden werden. Verschärft wird die
Lage dadurch, dass die Fallzahlen weltweit steigen. Selbst in westlichen Ländern, in
denen schon mehr als die Hälfte vollständig geimpft ist, nehmen die Corona-
Infektionen seit einigen Wochen wieder zu.
Grund dafür ist die Delta-Variante, die sich innerhalb kurzer Zeit auch in Deutsch-
land als dominierende Virusmutante durchgesetzt hat. Sie ist deutlich infektiöser
und wird sich vermutlich in den kommenden Wochen vor allem in der jüngeren,
weitgehend ungeimpften Bevölkerung stark verbreiten.
Die Titelgeschichte des renommierten Nachrichtenmagazins „Der Spiegel Nr.
31/2021 lautete „Long Covid – Das bin nicht mehr ich! Warum so viele nach einer
Corona-Infektion nicht wieder gesund werden.“ Nachfolgend ein kurzer Auszug:
Bis Anfang Januar war Christina Krüger eine kerngesunde, erfolgreiche Frau; Ober-
ärztin an einer renommierten Klinik, Mutter und Ehefrau, perfekt organisiert im All-
tag, sportlich und durch und durch leistungsorientiert. Dann steckte sich die Mitt-
vierzigerin mit Sars-Co V-2 an: hohes Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen,
Husten. „Es kam wie eine Wucht“, erzählt sie. Sie konnte nicht mehr richtig riechen
und schmecken. Drei Wochen lang hielt das Fieber an. Als es ihr langsam besser
ging, merkte sie, dass nichts mehr war wie zuvor. Die einfachsten Dinge fielen ihr
schwer. Die Kartoffeln brannten im Topf an, immer wieder schnitt sie sich in den
Finger. Krüger (Name aus Rücksicht auf ihre Arbeit als Ärztin geändert) fiel plötz-
lich an der Supermarktkasse auf, dass sie ihre PIN-Nummer nicht mehr aus ihrer
Erinnerung abrufen konnte. Zu Hause merkte sie, dass sie die Hälfte der Einkäufe
im Markt vergessen hatte. Wohin sie den Joghurt stellen sollte, war ihr ein Rätsel.
Selbst ihre Stimme klang anders. „Ich habe mich reden gehört und gedacht: Das
bin nicht mehr ich!“
Nach fünf Wochen fing Krüger wieder an zu arbeiten. Am ersten Tag, so erinnert
sie sich, habe sie versucht, eine Patientin zu entlassen. „Normalerweise brauche ich
dafür 20 Minuten“, sagt sie. Diesmal fast den ganzen Tag. In ihrem Kopf war nur
noch Watte. „Es war, als schwebte ich durch den Weltraum und hätte den Kontakt
zur Raumstation verloren.“ Sie wusste nicht einmal mehr, wie sie das Diktiergerät
für ihre Arztbriefe bedienen sollte. Nach zwei Monaten ging sie zur Neurologin.
„Sie hat mir gesagt, dass ich vermutlich eine virusbedingte Enzephalopathie habe“,
erzählt Krüger, eine Hirnerkrankung durch das Coronavirus. Das EEG, die Messung
der Hirnströme, zeigte tatsächlich ein dazu passendes Muster.
Krüger blieb wieder zu Hause. Als sie dachte, es würde besser, kam erneut ein
Rückfall. Sie vergaß ihr Kind in der Kita, fand Socken im Kühlschrank. „Es fühlt
sich an, als hätte ich einen Schlaganfall oder eine Hirn-OP hinter mir. Und wäre da-
zu noch dement geworden.“ Sie suchte in einer Long-Covid-Ambulanz Hilfe. Sie
hofft, ihren Zustand durch neuropsychologisches Training, so wie es auch nach ei-
nem Schlaganfall gemacht wird, zu verbessern. Sie hat Angst, dass trotzdem etwas
zurückbleibe. „Vielleicht“, sagt Krüger, „muss ich akzeptieren, dass ich nicht mehr
wie ein Jet durch die Gegend fliegen kann, sondern nur noch als Propellermaschi-
ne.“

                   Echo der Lederhecke - 155. Ausgabe Oktober - Dezember 2021
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Kein Grund zur Beschwerde

Mit Schreiben vom 30.6.2021 beschwerte sich ein Serrfelder Bürger bei der Ge-
meinde Sulzdorf über den Zustand des Hörlabachwegs in Serrfeld. Bürgermeisterin
Angelika Götz legt Wert auf die Feststellung, dass sich dieser Weg deshalb teilweise
in einem erbärmlichen Zustand befand, weil es auch bei schlechtem Wetter dringend
erforderlich war, mit einem Harvester die vom Borkenkäfer befallenen Bäume in
dem betreffenden Waldstück zu entfernen, um weiteren Schaden abzuwehren. Mitt-
lerweile sei dieser Weg wieder ordentlich hergerichtet, wie das Foto unterstreicht.

Bitte der Bürgermeisterin
Angelika Götz verwies in einer Ratssitzung auf die Rathausöffnungszeiten von
Montag bis Donnerstag von 10 bis 12 Uhr, in denen Gemeindesekretärin Anita
Kriegsmann Wünsche und Anträge entgegennimmt, bzw. beratend tätig ist. Wer je-
doch die Bürgermeisterin persönlich sprechen möchte, wird gebeten, sich einen
Termin geben zu lassen, bzw. mit ihr zu vereinbaren, da sie zahlreiche weitere Ter-
mine zu erfüllen hat und bei den Öffnungszeiten des Rathauses nicht immer anwe-
send sein kann. Sie hat die Rufnr. 0171/4403109.

Tests auf Hepatitis B und C beim „Check-up 35“
Gesetzlich Versicherte haben einmalig Anspruch auf ein Hepatitis-Screening bei der
Vorsorgeuntersuchung „Check-up 35“. Getestet wird auf die Erreger Hepatitis B
und C. Eine Infektion mit Hepatitis B oder C verläuft anfangs häufig symptomlos.
Bleibt die Infektion unbehandelt, kann sie schwerste Lebererkrankungen nach sich
ziehen. Durch den Test kann eine Ansteckung frühzeitig festgestellt und wirksam
behandelt werden. Das Screening ist Bestandteil der Gesundheitsuntersuchung
„Check-up 35“. Versicherte können dies auch separat nachholen, wenn ihr letzter
Check-up weniger als drei Jahre zurückliegt. Wer gegen Hepatitis B geimpft ist,
braucht sich auf diesen Erreger nicht testen zu lassen.

                   Echo der Lederhecke - 155. Ausgabe Oktober - Dezember 2021
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Fachberatung bei häuslicher und sexualisierter Gewalt bietet
Sprechstunden im Landratsamt an
Die Mitarbeiterinnen der Fachberatungsstelle des Vereins Frauen helfen Frauen e.V.
in Schweinfurt beraten, unterstützen und begleiten Betroffene, Unterstützungsperso-
nen, soziale Fachkräfte und Eltern betroffener Kinder aus der gesamten Region
Main-Rhön. Der Trägerverein bedankt sich bei den Kommunen der Region Main-
Rhön für deren Bereitschaft, die „neuen“ Finanzierungsrichtlinien für Frauenfachbe-
ratungsstellen / Frauennotrufe des Landes Bayern umfänglich umzusetzen, so dass
ab Juli 2021 in den Landkreisen Bad Kissingen, Haßfurt und Rhön-Grabfeld Bera-
tungen und Begleitungen wohnortnah möglich sind.
Aus unterschiedlichsten Gründen ist es für Ratsuchende oft schwierig oder sogar
unmöglich, nach Schweinfurt in die Beratungsstelle zu kommen. Aufsuchende Bera-
tung war bisher auf Grund fehlender Kapazitäten leider nur in Ausnahmefällen mög-
lich. Durch die Schaffung der sog. Außenstellen, einer damit verbundenen Aufsto-
ckung von Personalstunden und der Möglichkeit Räume vor Ort zu nutzen,
können die Mitarbeiterinnen der Fachberatungsstelle nun Beratungsgespräche, Be-
gleitungen z.B. zu Anwalts- oder Behördenterminen, Präventionsangebote, etc.
wohnortnah, niedrigschwellig und bedarfsorientiert anbieten.
Ab sofort bieten die Mitarbeiterinnen immer Mittwochvormittags, nach telefoni-
scher Terminvereinbarung oder per Mail, Sprechstunden im Landratsamt Rhön-
Grabfeld an. Termine sind nur nach telefonischer Vereinbarung (09721-185233)
oder per EMail (office@fachberatung-schweinfurt.de) möglich. Ausführliche In-
formationen bietet die Internetseite www.fachberatung-schweinfurt.de.

Bayerischer Innovationspreis Ehrenamt 2022
                 Ihr Engagement wird ausgezeichnet
Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales verleiht 2022
unter dem Motto „Ehrenamt – damit gewinnen wir alle!“ zum vierten Mal den Bay-
erischen Innovationspreis Ehrenamt. Mit diesem Preis werden innovative Ideen und
Projekte aus allen Bereichen des Bürgerschaftlichen Engagements ausgezeichnet.
Ehrenamt ist und bleibt ein wichtiges gesellschaftliches Thema. Es lebt von guten
Ideen und Innovationen. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat uns das noch ein-
mal deutlich gemacht. Umso wichtiger ist es nun, aus den Herausforderungen der
letzten Monate den Mut zu neuen Initiativen im Ehrenamt wachsen zu lassen.
Sie haben ein Projekt, das zeigt, wie wertvoll Bürgerschaftliches Engagement für
uns alle ist und das sich durch eine innovative Idee oder eine modellhafte Initiative
auszeichnet? Sie sitzen an einer Idee, die noch nicht realisiert ist, jedoch Menschen
für die Gestaltung unserer Zukunft durch ehrenamtliches Engagement begeistern
soll?
Dann bewerben Sie sich beim Bayerischen Innovationspreis Ehrenamt 2022!
Das Motto ist bewusst einfach und knapp formuliert, aber vielfältig verstehbar. Ihre
Idee kann ansetzen beim Gewinn des Einzelnen, wenn er oder sie sich ehrenamtlich
engagiert. Das gilt insbesondere für Personengruppen, die bisher kaum die Mög-
lichkeit hatten, sich ehrenamtlich einzubringen und damit eine Chance auf gesell-

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schaftliche Teilhabe bekommen. Ihre Idee kann aber auch das lebendige Ehrenamt
in Ihrer eigenen Organisation im Blick haben oder auch den Gewinn Bürgerschaftli-
chen Engagements für unsere Gesellschaft insgesamt. Sie sind also eingeladen, das
Thema „Ehrenamt – damit gewinnen wir alle!“ weit zu verstehen.
Insgesamt werden in den Kategorien „Innovative Projekte“ und „Neue Ideen“ Preis-
gelder in Höhe von 75.000 Euro vergeben, um das Engagement in Bayern weiter zu
unterstützen. Ausgezeichnet werden Personen, Initiativen, Teams oder Organisatio-
nen, die innovative, gemeinwohlorientierte Ideen und Projekte in Bayern selbst pla-
nen und durchführen. Es ist nur eine Eigenbewerbung möglich.
Die Bewerbungsphase läuft bis 17. Oktober 2021. Der digitale Flyer, weitere Infor-
mationen und die Online-Bewerbungsunterlagen sind verfügbar unter
www.innovationehrenamt.bayern.de

Kriegsgräberfürsorge bittet um Unterstützung

Seit mehr als 100 Jahren kümmert sich der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfür-
sorge im humanitären Auftrag um die Pflege und den Erhalt deutscher Kriegsgräber.
Jahr für Jahr werden insbesondere in Osteuropa immer noch Gefallene des Zweiten
Weltkrieges geborgen, Vermisstenschicksale nach Jahrzehnten endlich geklärt und
die Gebeine dauerhaft auf Kriegsgräberstätten beigesetzt. Die Suche nach Kriegsto-
ten gehört ebenso zu den Aufgaben des Volksbundes wie die Betreuung und Infor-
mation von Angehörigen oder die Pflege einer zeitgemäßen Erinnerungskultur.
Kriegsgräberstätten sind Orte internationaler Begegnungen und der Aussöhnung
einst verfeindeter Völker. Sie dienen Menschen aller Generationen als stumme
Mahnung vor den Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft.
Die Arbeit des Volksbundes wird zum überwiegenden Teil durch Spenden und pri-
vate Zuwendungen finanziert. Insbesondere die jährlich im Herbst stattfindende
Haus- und Straßensammlung trägt dazu in Bayern im erheblichen Maße bei. Leider
fehlt es vielerorts in Unterfranken an freiwilligen Helfern. Volksbund-
Bezirksgeschäftsführer Oliver Bauer ruft deshalb dazu auf, den Volksbund dabei zu
unterstützen. „Hierbei können auch Jugendliche helfen, die von uns natürlich auch
ein Dankeschön für Ihren Einsatz erhalten.“ Jugendliche ab zwölf Jahren können
mit Sammelbüchsen beispielsweise Allerheiligen am Friedhof oder auf öffentlichen
Plätzen um Spenden bitten. Der Einsatz als Sammler von Haus-zu-Haus ist ab 16
Jahren möglich. „Jugendgruppen, Pfadfinder, Ministranten oder aus Vereinen sind
uns ebenso willkommen wie erwachsene Helferinnen und Helfer“, so Bauer. Inte-
ressenten können sich direkt an den Volksbund-Bezirksverband Unterfranken in
Würzburg per E-Mail an bv-unterfranken@volksbund.de oder telefonisch unter
0931 / 52122 wenden und erhalten weitere Informationen zur Sammlung und zur
Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Die Sammlung findet in
diesem Jahr zwischen dem 22. Oktober und dem 7. November statt.
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Selbsthilfegruppe Schlaganfall im Landkreis Rhön-Grabfeld
                                 Wann?
              Jeden letzten Mittwoch im Monat um 15 Uhr

                                Ort:
            BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld Sonnenstraße 1,
                         97616 Bad Neustadt

              Gruppenleitung: Petra Fuchs und Gabi Gohar

                              Anmeldung:
             Petra Fuchs, Sonnenstr. 1, 97616 Bad Neustadt
                        Telefon: 09771 6123-43
                          FAX: 09771 6123-40
              Email: sozialarbeit@kvrhoen-grabfeld.brk.de

              Echo der Lederhecke - 155. Ausgabe Oktober - Dezember 2021
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Echo der Lederhecke - 155. Ausgabe Oktober - Dezember 2021
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Staatsministerin Gerlach vergab Förderbescheid für Digitalisierung der Verwaltung
Landkreis Rhön-Grabfeld wird digital!

Bayerns Staatsministerin für Digitales, Judith Gerlach, hat im Rahmen des Pro-
gramms „Digitales Rathaus“ einen Förderbescheid vergeben, mit dessen Hilfen On-
line-Dienstleistungen in der kommunalen Verwaltung ausgebaut werden können.
Gerlach betonte: „Unsere bayerischen Kommunen sind hochmoderne Dienstleister
für die Bürgerinnen und Bürger. Und genauso selbstverständlich, wie man heute
schon per Mausklick im Internet einkaufen oder eine Reise buchen kann, wird man
künftig auch seine Behördengänge online erledigen können. Es freut mich deshalb
sehr, dass die bayerischen Kommunen ihre Serviceangebote zunehmend digitalisie-
ren. Von der Anmeldung bei der Kita bis zum Antrag auf Pflegegeld - solche Ser-
vices werden künftig bequem online erledigt werden können. Das unterstützen wir
sehr gerne.“
Landrat Thomas Habermann bedankt sich bei Staatsministerin Gerlach und der
Bayerischen Staatsregierung für die Förderung: „Damit wird es für unsere Bürge-
rinnen und Bürger entscheidend leichter gemacht, online und digital Leistungen des
Landratsamtes Rhön-Grabfeld in Anspruch zu nehmen.“
Mit dem Programm „Digitales Rathaus“ unterstützt der Freistaat die bayerischen
Gemeinden, Landkreise und Bezirke bei der Bereitstellung von neuen Online-
Diensten. Für das seit Oktober 2019 laufenden Förderprogramm stehen insgesamt
42,68 Millionen Euro bereit. Gemeinden, Zusammenschlüsse von Gemeinden sowie
Gemeindeverbände im Freistaat Bayern können diese Zuschüsse im Rahmen des
Förderprogramms für die erstmalige Bereitstellung von Online-Diensten erhalten.
Mit dem „Digitalen Rathaus“ leistet der Freistaat Bayern einen wesentlichen Beitrag
zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Weiterführen-
de Informationen zum Förderprogramm sowie der Förderantrag stehen im Internet
zur Verfügung unter: www.digitales-rathaus.bayern.

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               Wichtiger denn je – Essen aus Bayern

         Station machte der BBV-Schlepper auch in unserer Gemeinde.
 Bürgermeisterin Angelika Götz ließ sich in Schwanhausen von Werner Schleicher
                   über die überregionale Aktion informieren.

Im Auftrag des Bayer. Bauernverbandes tourt derzeit ein Schlepper auf seiner „Es-
sen-Aus-Bayern-Tour“ durch Bayern. Er ist seit Pfingsten unterwegs und wurde An-
fang August von Werner Schleicher in Untermerzbach bei Ebern abgeholt und von
Schwanhausen nach Merkershausen zu Kreisbäuerin Margit Ziegler weitergefahren.
Mit der Corona-Krise sei der direkte Bezug zur Landwirtschaft und das Wissen dar-
über immer mehr verloren gegangen. Jedoch sei das Interesse an regionalen Produk-
ten gestiegen, weshalb durch die Schlepper-Tour das Bewusstsein für die regionale
Erzeugung gefördert und der Konsum von heimischen Lebensmitteln angekurbelt
werden soll. Wie schnell es Engpässe geben kann und wie sehr dann heimische Er-
zeuger geschätzt werden, zeigte sich, als Grenzen geschlossen wurden und Liefer-
ketten zusammenbrachen.
Der bunte Traktor macht auf Erklär- und Werbetour durch alle Regionen Bayerns
und auf die Vielfalt und Vorzüge der heimischen Erzeugnisse aufmerksam. An jeder
Station gibt es ein besonderes Thema, in Schwanhausen wurden die Blühfelder vor-
gestellt.

Biogas Blühfelder Rhön-Grabfeld
Unter dem Motto „Vielfalt säen, Lebensraum gestalten, Energie ernten.“ Läuft ge-
genwärtig eine Aktion, deren Träger u. a. der Bayer. Bauernverband, die Allianz

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Fränkischer Grabfeldgau, der Maschinenring Rhön-Grabfeld, Bioenergie Bad Kö-
nigshofen und die Agro-kraft Großbardorf sind.
Ziel des Projekts ist die Überführung der Mischung „Veitshöchheimer Hanfmix“ in
die Praxisreife. Dabei sollen belastbare Fakten und Erfahrungen zum Einsatz der
Mischung für die biodiversitätsgerechte Erzeugung von Biogas gesammelt werden.
Insgesamt sind 50 landwirtschaftliche Betriebe im Landkreis an dem Projekt betei-
ligt. Sie bauen auf 120 ha als alternative Energieträger an. Das Substrat wird an fünf
regionale Gemeinschaftsbioanlagen geliefert, wo es zur Strom- und Wärmegewin-
nung genutzt wird.
Das Ganze bietet folgende Gratiseffekte:
    - Biodiversität - Lebensraum für Insekten, Vögel und Wildtiere. Vor allem im
        Spätsommer sind die Blütenpflanzen eine wertvolle Nahrungsquelle für eine
        Vielzahl von Insekten. Viele Vogelarten finden in den Feldern dringend benö-
        tigte Deckung.
    - Bodenschutz - Boden- und Gewässerschutz durch ganzjährige Bodenbede-
        ckung. Die Biogasblühfelder benötigen nur wenig Dünger und keinen chemi-
        schen Pflanzenschutz. Ihr Anbau ist damit auch aktiver Grundwasserschutz.
        Die ganzjährige Bodenbedeckung schützt vor Erosion und dient dem Wasser-
        rückhalt.
    - Biogas - Energetische Nutzung durch Substratverwertung in der Biogasanla-
        ge. Die Nutzung des Aufwuchses in der Biogasanlage trägt zu einer nachhal-
        tigen Energiegewinnung bei. Biogasanlagen sind ein wichtiger Bestandteil
        der regionalen Energieversorgung. Energie aus Biogas ist jederzeit verfügbar.
    -

          Bürgermeisterin Angelika Götz und Werner Schleicher mit dem
                       BBV-Schlepper auf einem Blühfeld.

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Darf man Schraubdeckel in den Glascontainer werfen?
Altglas ist der wichtigste Rohstoff für die Produktion neuer Glasverpackungen. Da-
mit es dafür eingesetzt werden kann, bedarf es eines ausgeklügelten Rücknahmesys-
tems. Mit Sand, Soda und Kalk wird Glas ausschließlich aus natürlichen Ressourcen
hergestellt. Es ist außerdem zu 100 Prozent recyclebar, lässt sich beliebig oft ein-
schmelzen und ohne Qualitätsverlust immer wieder für neue Produkte verwenden.
Um sicherzustellen, dass dieser Kreislauf funktioniert, gibt es in Deutschland über
250.000 Altglascontainer, die laut einer Umfrage von Statista 83 Prozent der Haus-
halte nutzen.

Das gehört in den Altglascontainer:
Generell gilt: Glas, das als Verpackung diente, gehört in den Altglascontainer.

Gehört ins Altglas
Getränkeflaschen                                    pharmazeutische Glasbehälter
Konservengläser                                     Flakons (Parfümgläser)aus Glas
sonstiges Verpackungsglas

Gehört nicht ins Altglas
Porzellan, Keramik und Steingut                     Spiegel
Glasgeschirr und Trinkgläser                        Glasdekoration wie Weihnachtsbaum-
Blumentöpfe und Vasen                               kugeln
andere Behälter aus Bleikristall wie                Autoscheiben und -lampen
Aschenbecher                                        Monitor- und Fernseherglas
Glüh- und Energiesparlampen                         Glaskochfelder (Ceran)
Leuchtstoffröhren                                   Kaminglas
Fensterglas                                         Lichterketten

Warum dürfen Lichterketten und Trinkgläser nicht in den Container?
Kaputte Lichterketten, Trinkgläser und Glasbehältnisse von Kerzen dürfen nicht im
Container fürs Altglas landen. Sie gelten nicht als Verpackung und müssen daher
über den Restmüll entsorgt oder direkt auf Wertstoffhöfen abgegeben werden. Da-
rauf weist die Initiative der Glasrecycler hin. Das gilt auch für andere Leuchtmittel
mit Glas-Elementen wie Energiesparlampen und LEDs. Das Glas dieser Gegenstän-
de setzt sich anders zusammen als das Verpackungsglas, außerdem bestehen sie zu-
sätzlich aus nicht recycelbaren Teilen. Beim Recycling und der Produktion von neu-
en Glasverpackungen können sie zu Störungen führen.

Blaues Glas gehört in den Grünglascontainer
Die Glasverpackungen, die in den Container dürfen, sollten farblich sortiert werden.
Kein Problem, wenn es sich um grünes, braunes oder weißes Glas handelt. Wohin
aber mit der blauen Prosecco-Flasche oder einem roten Verpackungsglas? Ist das
Altglas den Standardcontainern nicht eindeutig zuzuordnen, sind viele Verbraucher
ratlos. Das Umweltbundesamt (UBA) erklärt dazu: „Altglas, das nicht eindeutig in

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die Farben Weiß, Grün oder Braun einzusortieren ist, muss in den Container für
Grünglas geworfen werden, denn diese Fraktion verträgt beim Wiedereinschmelzen
den größten Anteil an sogenannten Fehlfarben.“ Ist die Flasche hellgrün, gehört sie
daher ebenso ins Altglas für grüne Flaschen wie eine blaue oder rote.
Dass sich das getrennt gesammelte Glas in den Transportfahrzeugen ohnehin wieder
vermische, verweist das UBA in das Reich der Mythen. Die Sammelfahrzeuge ver-
fügten über mehrere Kammern mit Trennwänden, sodass die Glasfraktionen vonei-
nander getrennt blieben.

Muss der Deckel ab?
Nach Angaben von „Der Grüne Punkt“, Symbol und Betreiber des wichtigsten deut-
schen Mülltrennungssystems, muss das Altglas zudem vor der Entsorgung „restent-
leert“ sein. Das heißt nicht, dass Konservengläser ausgespült werden müssen, bevor
man sie wegschmeißt. Glasverpackungen sollten aber „löffelrein“ sein, wenn sie
entsorgt werden.
Für die spätere Aufbereitung des Glases müssen auch Deckel und Verschlüsse nicht
zwingend entfernt werden. Wünschenswert wäre es aber: „Grundsätzlich gehören
die Verschlüsse aus Plastik oder Metall sowie Korken in den gelben Sack oder in
die gelbe Tonne“, sagt Norbert Völl von „Der Grüne Punkt“. Die modernen
Glasaufbereitungsanlagen sortierten sie aber aus, wenn sie doch auf der Glasverpa-
ckung bleiben. Auch dann werden die Verschlüsse verwertet.
Die schlechteste Variante ist es jedenfalls, den Deckel abzuschrauben und einfach
auf den Container zu legen: Das ist Umweltverschmutzung.

Wann darf Glas in den Glascontainer geworfen werden?
Das Einwerfen von Altglas macht viel Lärm. Deshalb gelten bestimmte Einwurfzei-
ten. Schilder an den Containern weisen darauf hin. In der Regel dürfen Flaschen und
Co. werktags nicht vor 7 Uhr und nicht nach 20 Uhr eingeworfen werden.

Was bei der Aufbereitung geschieht
Nach dem Transport wird das Glas in der Aufbereitungsanlage vorsortiert und zer-
kleinert. Papiersauger und Magnet- oder Wirbelstromscheider trennen dann andere
Stoffe wie Papier oder Metall von den Glasscherben, bevor sie im nächsten Schritt
gesiebt und Fehlfarben sowie sonstige Fremdstoffe aussortiert werden. Schließlich
werden die Glasgranulate mit Soda, Kalk und Sand eingeschmolzen – also mit den
Bestandteilen, aus denen das Glas ursprünglich hergestellt wurde. Eine Blasmaschi-
ne formt daraufhin die erhitzte Rohmasse zu neuen Glasflaschen.

Altglasrecycling spart Energie
Die Wiederverarbeitung von Glasscherben schont die natürlichen Rohstoffressour-
cen. Daneben reduziert es aber auch den Energieverbrauch. Dem Bundesverband
der Glasindustrie (BV Glas) zufolge verringert sich die für den Schmelzprozess auf-
gebrachte Energie pro zehn Prozent Scherbeneinsatz um drei Prozent.
Quelle: t-online.de

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Ungewohntes Bild am Sulzdorfer Reuthsee

Wer sich den Reuthsee in den Sommermonaten der letzten Jahre angesehen hat, war
überrascht, wie hoch der Wasserstand im heuer regenreichen Sommer war. Das Foto
des Sees entstand Anfang August.
Wie Erwin Schmidt, Sprecher der Angel- und Interessengemeinschaft Reuthsee,
mitteilte, handelte es sich dabei ausschließlich um Niederschlagswasser. Von außer-
halb, also von Zuflüssen aus kleineren Gräben etc. kam seiner Beobachtung zufolge
nichts, denn das Niederschlagswasser versickerte ausnahmslos im ausgetrockneten
Waldboden. Dieser saugte den lange vermissten Regen begierig auf. Bedauerlich
findet Schmidt, dass das geplante Freilegen eines Grabens zum Reuthsee, zumindest
vorläufig, nicht zustande kommt. Wie wichtig diese Maßnahme auf lange Sicht sei,
unterstrichen die letzten trockenen Jahre. Erinnert sei an das Dürrejahr 1976, wo
sich laut eines Berichtes in der Heimatzeitung „Bote vom Grabfeld“ vom 11.8.1976
eine, so wörtlich, tragische Entwicklung abzeichnete – der Reuthsee, ohne Quellen
oder Bachzufluss, drohte förmlich auszutrocknen. Die Wasserfläche schrumpfte auf
rund ein Viertel ihrer eigentlichen Größe von 12 ha. Das Wasser stank brackig und
ließ auf ein baldiges Zusammenbrechen des Sauerstoffhaushalts schließen. Rund
um das, was damals vom Reuthsee übrigblieb, hatte die Sonne den Seegrund mit
tiefen Rissen und Furchen durchzogen. Der Schlusssatz in dem Beitrag lautete: „Ein
düsteres, trostloses Bild, wenn ein See stirbt, der nur vom Regen lebt!“

1976 mussten die wenig verbliebenen Fische aus dem vor dem Umkippen befindli-
chen Reuthsee vor dem Erstickungstod gerettet und andernorts eingesetzt werden.

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