WIRD BESSER FAST ALLES - Faktor C - Christen in der Wirtschaft
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Von Minimalisten lernen Faktor C Das christliche Wirtschaftsmagazin (FAST) ALLES WIRD BESSER DIGITALISIERUNG MANAGEMENT ASIEN COMPUTER BALD DAS LEHRBUCH WIE CHINA AN UNS INTELLIGENTER ALS WIR? NUMMER EINS VORBEIZIEHT Faktor C // Heft 1 // Februar 2019
Veranstaltungen 2019 Februar 28.02.-02.03.2019 Kongress christlicher Führungskräfte, Karlsruhe März 16.03.2019 CiW Forum Stuttgart-Esslingen 20.03.2019 CiW Forum, Mittelhessen 22.03.2019 CiW Forum, Würzburg 29.03.2019 CiW Impulsabend, Dortmund-Witten Mai 04.05.2019 CiW-Festtag mit Mitgliederversammlung in Würzburg 24.05.2019 CiW Forum, Mittelhessen 30.05.-02.06.2019 HolzhausenTage 2019, Burbach weitere Termine 28.06.2019 Young Professionals Tagung, Rothenburg 18.-20.10.2019 CiW-Jahrestagung, Altenkirchen Weitere Informationen zu unseren Veranstaltungen finden Sie unter www.ciw.de ANZEIGE In Kooperation mit: Reisen2019 mit Jetzt AUFATMEN buchen! 30.05. - 02.06.2019 DONAU-KREUZFAHRT Einkehrtage für Frauen in Stein b. Nürnberg 17. - 22.10.2019 Von Passau zu den Donaumetropolen KUBA mit der neu renovierten MS Rousse Prestige. 28.07. - 12.08.2019 16-tägige Rundreise mit 3 Tage Badeurlaub. ISRAEL BIBEL LIFE 27.10. - 03.11.2019 KORSIKA Mit Klaus Göttler. 28.09. - 05.10.2019 In der Ferienanlage BUSREISE "Les Résidences Pinéa" 06. - 08.12.2019 (2. Advent) mit Jürgen Werth. Nürnberg-Karlsbad-Prag-Regensburg Infos und Anmeldung: Renate Stäbler Gesamtleitung Tel.: 09123/13658 und Bibelzeiten der Reisen: info@mit-uns-unterwegs.de mit-uns-unterwegs.de Hans-Martin Stäbler
CIW / FAKTOR C / EDITORIAL 3 Liebe Leserin, lieber Leser, das Titelthema dieses Heftes lautet „(Fast) alles wird besser“. Viele von Ihnen wer- Michael vom Ende, den sich die Augen reiben. Ist das ein „Glaubens-Satz“ eines Wirtschaftsmagazins? Dazu Generalsekretär von noch solch ein plakativer, über-mutiger. Wo sind die Fakten, die solch eine Aussage recht- „Christen in der Wirt- fertigen? Und wo ist die Vergleichsbasis – wenn etwas besser wird, im Verhältnis zu wann? schaft e.V.“ Der aktuelle Jahresbericht von PriceWaterhouseCoopers sieht einen dramatischen Anstieg des Pessimismus, abgefragt bei weltweit mehr als 1.300 Geschäftsführern – und da titeln wir „(Fast) alles wird besser“? Wir verkennen nicht, dass die Unsicherheit im wirtschaftlichen Handeln größer wird im Blick auf die politischen und gesellschaftlichen, aber auch auf die technischen Entwicklungen. Trotz- dem: Wir liefern die Fakten und die Belege für die Titelaussage in diesem Heft. Wir möchten damit bewusst einen Gegenpol setzen. Gegen das „Jammern und Klagen“ auf hohem Niveau, das Volkssport auch im Herzen Europas geworden zu sein scheint. Aufgeregtheit und Empö- rung prägen unsere Tage. Nach der Bankenkrise und dem Crash von 2008 hat Deutschland zehn Jahre permanenten Wirtschaftswachstums erlebt. Davon haben alle – wenn auch in unterschiedlichem Maß – pro- fitiert: die Unternehmerinnen und Unternehmer, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, und über die Kirchensteuer auch die großen Kirchen. Wir wissen wohl, dass sich Konjunkturen nicht nur permanent aufhellen, sondern sich auch eintrüben. Nach den üblichen Wirtschaftszy- klen ist es sogar wahrscheinlich, dass uns die nächste „Delle“ bevorsteht. Doch tun wir nieman- dem einen Gefallen, wenn wir immer nur Worst-Case-Szenarien beschreiben. Wichtiger wäre eine Haltung der Dankbarkeit für das, was seit dem Zweiten Weltkrieg an enormen Fortschrit- ten in Mitteleuropa und in großen Teilen der Welt gelungen ist. Nicht zuletzt wird eben nicht alles besser, sondern „fast“ alles. Denn solch ein Satz kann wie Hohn klingen, wenn Sie als Leserin oder Leser von persönlichen Tiefschlägen betroffen sind. Christen in der Wirtschaft wollen Realisten sein, nicht Schwärmer. Wir nehmen die persön- lichen und privaten Herausforderungen genauso wie die der heimischen und globalen Märkte wahr und ernst. Und sehen doch in den großen und kleinen Linien des Lebens und des wirt- schaftlichen Handelns einen Gott, der Gutes im Sinn hat. Für die Welt und für uns. Christen in der Wirtschaft vertrauen einem Gott, der ihnen im Überfluss und im Mangel zeigt, dass er bei ihnen ist – und allen hilft, die ihr Vertrauen auf ihn setzen. Herzlichst, Ihr Michael vom Ende
4 FAKTOR C - NR. 1/2019 IN DIESER TITEL // 6 AUSGABE (Fast) Alles wird besser Warum uns die Apokalypse nicht lähmen darf > Marcus Mockler DIGITALISIERUNG // 15 Maschinen sollten nicht über Menschenleben entscheiden Ethikerin gegen autonom fahrende Autos und Kriegsroboter > Catrin Misselhorn WIBI // 18 COMPUTER // 10 Bald intelligenter als Foto: Jakub Jirsak / 123RF Das Managementbuch Nr. 1 Menschen? Hilfe für den Unternehmensalltag > Frank Suchy
CIW / FAKTOR C / INHALT 5 ERLEBT // 22 MINIMALISMUS // 34 Ungern mit Christen Erfahrungen eines langjährigen Unternehmensberaters > Dieter W. Keil ASIEN // 30 Entrümpeltes Leben Minimalisten entsagen der Wegwerfgesellschaft > Miriam Bunjes KOLUMNE/NEWS // 26 Fotos: Pixabay (2), 123RF, metamorworks/Shutterstock Wie China an uns vorbeizieht CIW-INFO // 37 Europa braucht einen neuen Blick auf Asiens rasante Entwicklung > Markus Spieker LITERATURTIPP // 39 Impressum aktor C F Anzeigenverwaltung Gestaltung Konto / Spenden Zeitschrift von Matthias Schmitt Matthias Schmitt / CiW KD-Bank eG Christen in der Wirtschaft e.V. E-Mail m.schmitt@ciw.de 44135 Dortmund Registrierungsgericht Würzburg Es gilt die Anzeigenpreisliste Titelbild IBAN: DE69 3506 0190 1011 8720 14 ISSN 1866-6698 vom 01.01.2019 Matthias Schmitt (Foto: Pixabay) BIC: GENODED1DKD Generalsekretär des CiW Herausgeber Druck Michael vom Ende Christen in der Wirtschaft e.V. PRINTEC OFFSET >medienhaus> 34123 Kassel CiW-Zentrale und Bezieher-Service: Chefredakteur Christen in der Wirtschaft e.V. Marcus Mockler Erscheinungsweise Theaterstraße 16 E-Mail redaktion@ciw.de 4-mal im Jahr 97070 Würzburg Tel. +49 (0)931-306 992 50 Namentlich gekennzeichnete Faktor C wird gegen Spende Fax +49 (0)931-306 992 59 Beiträge geben nicht unbedingt die abgegeben. info@ciw.de, www.ciw.de Meinung der Redaktion wieder.
6 CIW / FAKTOR C / APOKALYPSE TITEL: ALLES WIRD BESSER (FAST) ALLES WIRD BESSER WARUM UNS DIE APOKALYPSE NICHT LÄHMEN DARF P lastik im Meer, Treibhausgase in der Luft, Gift im Essen und Supermächte mit fragwürdigen Präsidenten – die Welt rast auf den Abgrund zu. Das ist das Lebensgefühl vieler, und die weltweiten Migrantenbewegungen tragen noch weiter zur Verunsicherung bei. Negativschlagzeilen verstellen uns den Blick dafür, dass sich der Globus seit Jahrzehnten auf einem sehr guten Weg befindet. Die Fortschritte hin zu einer besseren Welt sind un- übersehbar, doch wir nehmen das kaum wahr. Text: Marcus Mockler Gespenst des nahen Endes B oris Palmer, Grünen-Politiker und seit Katastrophe ist immer – oder wenigstens immer zehn Jahren Oberbürgermeister der Uni- öfter. „Die Grenzen des Wachstums“ hatte der versitätsstadt Tübingen, liebt klare Worte. Club of Rome 1972 beschworen und eine düstere „Die Grünen leben von Katastrophen“, sagte er im Zukunft beschrieben. Die rabenschwarzen Prog- Herbst bei einer Tagung zum Thema „Religionen nosen wurden schon damals kritisiert und haben und Politik“ in Kirchberg bei Rottweil. Gemeint sich vielfach nicht bestätigt – beispielsweise sind hat er damit grüne Kassandrarufe zu Klimakol- die Erdölvorräte weit davon entfernt, zur Neige laps und Umweltdesastern. zu gehen. Aber in den Köpfen spukt das nahende Ende der Menschheit heulend weiter. Ein Alleinstellungsmerkmal der Grünen sei das aber nicht. „Andere Parteien leben von anderen Katast- Boris Palmer brachte bei der Tagung Geschichts- rophen“, sagte Palmer. Und er hat Recht: Rechtspo- wissen mit und wies darauf hin, dass die drei pulisten beschwören den Untergang des christlichen großen Geißeln der Menschheit in Mitteleuropa Abendlands, Parteien der Mitte unken mit dem und teilweise weltweit besiegt sind. Die erste Gei- „Brexit“ das Ende der Europäischen Union herbei ßel ist der Hunger. In einem Großteil der Welt ist und Liberale sehen schon in jedem Kritiker der Ho- die Ernährung sichergestellt. Die absolute Zahl mo-Ehe einen hasserfüllten Fundamentalisten. der Hungernden konnte trotz rasant gewachsener
CIW / FAKTOR C / APOKALYPSE 7 Weltbevölkerung unter 800 Millionen gedrückt Am 22. Dezember erfuhr man in Kobers Advents- werden (was immer noch schockierend viele sind), kalender, dass die Verwendung ozonzerstörender der relative Anteil auf weniger als elf Prozent. In Substanzen zwischen 1986 und 2014 um 98 Pro- den Industrieländern erinnern sich die jüngsten zent abgenommen habe. Das Ozonloch wird also zwei Generationen nicht, jemals Hunger gelitten nicht immer größer, es wächst im Gegenteil wie- zu haben. Was so selbstverständlich geworden ist, der zu – und damit ein Umweltproblem, das vor hat in allen Jahrhunderten davor die Menschen wenigen Jahren noch Angst und Schrecken ver- überall in Existenzängste versetzt. breitete. Verbleites Benzin war 1986 in 193 Staaten erlaubt, 2017 nur noch in drei. Auch von Saurem Pest begrenzt, Pocken besiegt Regen und Rinderwahnsinn hört man schon lange nichts mehr. Die zweite Geißel sind Seuchen. Zwischen 1346 und 1353 raffte der „Schwarze Tod“ in einer euro- Selbstverständliche Frauenrechte päischen Epidemie schätzungsweise 25 Millionen Menschen hin. Was das für Familien, Dörfer und Noch mehr gute Nachrichten gefällig? Die Kin- Städte bedeutete, kann man sich heute kaum mehr dersterblichkeit sinkt fast überall auf der Welt. vorstellen. Gegenwärtig treten Varianten dieser Deshalb und wegen besserer Ernährung und bes- Krankheit nur noch lokal auf, etwa in Indien. Die serer Medizin steigt die Lebenserwartung auf dem Pocken, die über Jahrtausende Menschen gequält gesamten Planeten – alleine zwischen 1990 und haben, gelten inzwischen sogar als ausgerottet. 2015 um mehr als vier Jahre. Frauenwahlrecht und Mädchenbildung sind heute in den allermeis- Das heißt nicht, dass es überhaupt keine Epidemi- ten Staaten eine Selbstverständlichkeit – vor 100 Gute Nachrichten: en mehr gäbe. In Afrika grassiert beispielsweise Jahren waren sie noch die Ausnahme! Die Kindersterblichkeit immer wieder das Ebola-Virus. Und auch Aids ist sinkt nahezu überall auf der Welt. eine Krankheit, die sich weiterhin verbreitet. Aber dank wissenschaftlicher Fortschritte und effekti- ver Gegenmaßnahmen haben wir Seuchen zumin- dest in den entwickelten Ländern weitestgehend im Griff. Die dritte Geißel ist der Krieg. In Deutschland ging der letzte 1945 zu Ende. Seitdem herrscht Frieden, das Land ist von Freunden umzingelt. Eine so lange Periode ohne Waffengänge ist bei- spiellos in den vergangenen Jahrhunderten. Jun- ge Männer, die auf den Schlachtfeldern sterben; plündernde Besatzer, die vergewaltigend durch die Lande ziehen, zerbombte Häuser und abgefackelte Felder – das kennt ein nach 1945 geborener Mit- teleuropäer nur aus den Nachrichten und aus den Geschichtsbüchern, aber schon lange nicht mehr aus eigener Anschauung. Kein Anlass also für Ka- tastrophenstimmung. Ungewöhnlicher Adventskalender Mehr Bäume, weniger Plastik Der evangelische Pfarrer und FDP-Bundestags- abgeordnete Pascal Kober (Reutlingen) machte Auch die „Süddeutsche Zeitung“ litt Ende 2018 seinen Facebook-Freunden vor Weihnachten ein offenbar am Überdruss ihres eigenen Alarmis- besonderes Geschenk: einen Adventskalender, der mus und publizierte an Silvester „Die acht besten jeden Tag eine gute Nachricht zur Entwicklung Meldungen des Jahres“. Die Autorin weist darauf der Erde präsentiert. Am ersten Tag wies er dar- hin, dass es trotz Abholzung, Waldbränden und auf hin, dass der Anteil der Weltbevölkerung, der Schädlingsepidemien heute mehr Bäume auf der in extremer Armut lebt, seit 1990 um 75 Prozent Erde gebe als vor 35 Jahren. Die Suizidraten seien gesunken sei. Der Anteil mit Zugang zu sauberem weltweit in den vergangenen Jahren um 38 Pro- Wasser sei seit 1980 um 51 Prozent gestiegen. zent gesunken. Außerdem hätten inzwischen 32 >
8 CIW / FAKTOR C / APOKALYPSE schen heute ein sehr viel besserer Ort als vor hun- dert Jahren. Und sie kann mit gemeinsamen An- strengungen noch viel besser werden. Marcus Mockler, Jahrgang 1965, leitet den Evangelischen Pressedienst (epd) in Baden- Württemberg und ist Chefredakteur von Dabei gibt es Herausforderungen, die erstaunlich „Faktor C“. Der verheiratete Vater von acht selten problematisiert werden. Abtreibung zum Kindern lebt in St. Johann bei Reutlingen und Beispiel. Nach Zahlen der Vereinten Nationen wer- gehört zur evangelischen Landeskirche. Mit den Jahr für Jahr 45 Millionen ungeborene Kinder seiner Frau Susanne setzt er sich für starke getötet. Im Januar erweiterte der US-Bundesstaat Ehen ein (www.geliebtes-leben.de). New York die Möglichkeit, Föten zu töten, in be- stimmten Fällen bis zur Geburt. Ethiker diskutieren schon seit Jahrzehnten, ob man ein schwerbehin- dertes Kind auch noch nach der Geburt umbringen Länder von Indien bis Kenia umfassende Plastik- darf, da es noch kein vollwertiger Mensch sei und verbote beschlossen, was allein China dazu führte, ihm und seinem Umfeld auf diese Weise viel Leid dass in den vergangenen zehn Jahren 40 Milliarden erspart bliebe. Eine starke Bewegung hin zu mehr Plastiktüten eingespart worden seien. Lebensschutz ist nicht erkennbar. Also alles gut? Stehen wir bereits an der Pforte Wo das Leben bedroht ist zum Schlaraffenland? Wer mit den vielen guten Nachrichten hausieren geht, handelt sich schnell Der israelische Historiker Yuval Noah Harari be- den Vorwurf ein, er male die Welt rosarot und schreibt in seinem Weltbestseller „Eine kurze Ge- stelle sich nicht den akuten Krisen und Gefahren. schichte der Menschheit“ das indigene Volk der Sterben nicht immer noch täglich Kinder an Hun- Aché in Paraguay. Bei ihnen herrschte früher die ger und läppischen Durchfallerkrankungen, die Sitte, alte Frauen zu erschlagen, wenn sie der Grup- man mit einfachster Medizin kurieren könnte? pe zur Last fielen. Kinder, die ohne Haare zur Welt Wird das Auto nicht zum Sargnagel des Globus – kamen, galten als unterentwickelt und wurden so- egal ob in der Diesel-, Benzin- oder E-Variante? fort getötet. Harari schildert das und warnt davor, Könnte nicht ein verrückter Politiker auf Knopf- vorschnell über die Aché zu urteilen. Sein Resümee: druck mit Massenvernichtungswaffen große Teile „Für sie war die Tötung von Kindern, Kranken und des Festlands zerstören? Alten nichts anderes als für uns Abtreibung oder Leben in einer Sterbehilfe.“ besonderen Fortschritt ist möglich! Spannung: Trotz aller Ein mutiger Gedanke, gegen den sich vermutlich Fortschritte hat die Christenverfolgung Die guten Nachrichten sollen nicht darüber hin- die allermeisten Befürworter eines Rechts auf Ab- zugenommen. Hier wegtäuschen, dass es schlechte Nachrichten gibt. treibung und der Euthanasie verwahren würden. beispielhaft ein Anschlag Positive Nachrichten vermitteln uns in unserer Aber es stimmt. Eine zivilisierte und humane Ge- auf christliche Dörfer im medialen Dauerdepression vielmehr die Bot- sellschaft handelt komplett im Widerspruch zu ih- zentralnigerianischen Bundesstaat Plateau. schaft: Probleme lassen sich lösen. Fortschritt ist ren Werten, wenn sie etwa behinderte Menschen möglich. Diese Welt ist für die allermeisten Men- vor der Geburt aussortiert, Mädchen aufgrund ihres Geschlechts abtreibt oder schwer Depressi- ve zum Sterbehelfer schickt. Auf diesem Gebiet ist also noch viel zu tun. Doch der inzwischen gewonnene Konsens, dass man Geborene nicht einfach töten darf, wird vielleicht eines Tages auch dazu führen, dass man ungeborenes Leben wir- kungsvoll schützt. Ebenfalls wenig beachtet ist die Verfolgung von re- ligiösen Minderheiten, insbesondere von Christen. Sie hat schlimmerweise ein historisch einzigarti- ges Ausmaß erreicht. Laut dem Hilfswerk „Open Foto: Open Doors Doors“ sind allein im vergangenen Jahr mehr als 4.000 Christen nur aufgrund ihres Glaubens er- mordet worden. 100 bis 200 Millionen Christen erleiden brutale Gewalt und schwere Benachtei- ligungen in Ländern wie Nordkorea, Afghanis- tan, Somalia und vielen anderen Staaten. Für sie
CIW / FAKTOR C / APOKALYPSE 9 wird derzeit definitiv nicht alles besser, der Druck Wir kämpfen nicht gegen Windmühlen, sondern nimmt seit vielen Jahren insbesondere in der isla- gegen reales Leid, das sich noch viel häufiger lin- mischen und der kommunistischen Welt zu. Und dern, mindern und beseitigen lässt. auch anderen Religionen geht es in Minderheiten- situationen schlecht: den muslimischen Rohingya Was war früher besser? in Myanmar, Hindus in Pakistan Bahais im Iran – die Liste ist lang. Zum Schluss eine persönliche Frage: In welchem Jahrhundert hätten Sie gerne gelebt? Manche wä- Leben wir nicht in der Endzeit? ren gerne mit dem Apostel Paulus auf Missionsreise durchs Mittelmeer gesegelt, anderen hätten gerne Christen leben im Blick auf die Zukunft der Erde Christoph Columbus oder Alexander von Humboldt in einer besonderen Spannung. Denn trotz al- bei ihren Expeditionen zu neuen Ufern begleitet. ler Fortschritte der Menschheit sind in der Bibel buchstäblich apokalyptische Zustände vorherge- Der Autor dieser Zeilen hat alle solche Wünsche sagt: Kriege, Erdbeben, abgeschüttelt, nachdem Hungersnöte, Massen- er in dem Film „Die sterben kennzeichnen » Diese Welt ist für die allermeisten Vermessung der Welt“ das Ende der Zeit. Vom Menschen heute ein sehr viel die brutale Szene einer schnellen Tod eines Drittels der Mensch- besserer Ort als vor hundert Jahren. « Zahnbehandlung im frühen 19. Jahrhundert heit ist in Kapitel 9 verfolgte. Seitdem weiß der Offenbarung die Rede. In der Vergangenheit er nach jedem Zahnarztbesuch, bei dem eine Repa- hat diese Erwartung unter manchen Christen zu ratur fällig war, dass er in diesem 21. Jahrhundert Weltflucht geführt. Für einen Globus, der ohnehin leben möchte, in dem (fast) alles besser geworden dem Untergang geweiht ist, lohnt der Einsatz nicht ist – insbesondere die Heilkunst. mehr – so das Denkmuster. ANZEIGE Doch das Gebot der Nächstenliebe verbietet es, Armut, Krankheit, Krieg und Unrecht nur von der Zuschauertribüne aus zu beobachten. Und so waren es in der Geschichte immer wieder auch profilierte Christen, die das Los der Menschen zum Besseren gewendet haben. William Wilber- Wir unterstützen weltweit christliche Initiativen durch finanzielle Hilfe. force (1759 – 1833) etwa, der englische Politiker, der Jahrzehnte unerbittlich mit demokratischen Mitteln kämpfte, um die Sklaverei im Vereinigten Königreich abzuschaffen – und schließlich siegte. Oder Henry Dunant (1828 – 1910), der das Rote Kreuz gründete, das bis heute millionenfach lei- denden Menschen hilft. An Erfolgsgeschichten anknüpfen Die positiven Entwicklungen der vergangenen Projekt 5288 Ägypten Jahrzehnte sind demnach eine große Ermutigung, sich weiter und noch stärker für eine bessere Welt Von A wie Arabisch bis Z wie Zukunft zu engagieren. Nicht, weil wir ein Paradies auf Er- Jedes Jahr ermöglichen christliche Lehrer 250 Jungen den erwarten – das wird es nie geben; Leid wird aus benachteiligten Familien eine Abendschule. bis zum Ende der Zeit ein Begleiter der Menschen Für die Schüler ist das vielleicht die einzige Chance sein. Sondern weil jeder Mensch der Bibel zufolge für ein besseres Leben – und eines mit JESUS! ein Ebenbild Gottes ist und dadurch eine Würde erhält, an deren Schutz sich alle beteiligen sollten. www.gottes-liebe-weltweit.de Es gab eben im vergangenen Jahrhundert nicht nur zwei fürchterliche Weltkriege, den Holocaust Schickstraße 2 • D-70182 Stuttgart • Fon 07 11/2 10 21 - 0 IBAN DE89 5206 0410 0000 4156 00 • BIC GENODEF1EK1 der Nazis und die Massenschlächtereien kommu- nistischer Diktatoren. Es gab und gibt viele Er- Gottes Liebe weltweit. folgsgeschichten, an die wir anknüpfen können.
10 CIW / FAKTOR C / DIGITALISIERUNG DIGITALISIERUNG: INTELLIGENZ ER T „G N EX NT IG E? PE ISC A G > I N RT HE RE L L HE E E IN VO r wa E RW DU LU NT SC n lei e n Pir ehm AR STR TIO I N s n ma nter romo - TE IE N L D E o h U p s : T und und d as T E LL “ M t BA LS f ä n r e l, IN E e sch erne atike weif sten E G nz rm Z äch r M o o n n e A n in se e n K r Inf e in e d e n Un d is t e n e t k in n . u s g hied ig. D r ha on erde Marc ru sc nd tle ch w r i- sie ver ustä chaf tag s ern kteu slam O l i d a „I - t a in z s ll igi hon e IT ssen n A erän fred der mge D c i i e s r d s w r d t a l C h e w ie e t u v C UR fü haft bote n to r-C- nen tern c o e o o n i rts nd R Jahr Fakt isati em I W t n te r u zig mi ga it d iv er pute wan iew oror er m m s z rv rr ll Co n bi Inte m Te gsvo PE h n ze t im waru irku . g , fr ckle at“ chen a r w a ir Mo e St ie K h d sc a ls n T he Foto: Jakub Jirsak / 123RF
CIW / FAKTOR C / DIGITALISIERUNG 11 H err Dr. Pirlein, beim Stichwort Digitalisie- Arbeitsstellen, deren Tätigkeiten wiederholend rung hört man manchmal die Botschaft, es und vorhersehbar sind, wird es nichts mehr geben. werde in der Wirtschaft kein Stein auf dem Das werden Maschinen besser machen. Betroffen anderen bleiben. Ist das nicht übertrieben? sind etwa Lagerarbeiter oder Menschen, die Inhal- te von Paketen zusammenstellen und verpacken. Nein. Die Digitalisierung und moderne Tech- Bus- oder Taxifahrer braucht es beim autonomen nologien werden diese Welt komplett verändern. Fahren nicht mehr. Ich vermute, dass auch das Beispielsweise ist die Künstliche Intelligenz in den mittlere Management verschwinden wird – also vier Teilbereichen schon weit fortgeschritten: Bei Leute, die ausschließlich andere Leute anweisen, der kognitiven Intelligenz, also dem Lernen, sind Arbeiten verteilen, Ergebnisse kontrollieren. Das uns Computer inzwischen überlegen. Es hat mit schafft künftig ein intelligentes Computersystem. Schach angefangen – schon seit vielen Jahren kann kein Weltmeister mehr gegen Schachcomputer ge- Und wie verändert sich der Alltag? winnen. Dann gibt es die sensomotorische Intelli- genz (Riechen, Hören, Sehen, Tasten) – da sind die Unsere Ansprechpartner werden mehr und mehr Maschinen auch schon sehr weit. Es gibt bereits Maschinen sein. Die Shops von Amazon haben Roboter, die die Befind- heute schon teilweise lichkeit eines Menschen keine Kassen mehr. Die anhand seines Gesichts- » Digitalisierung und moder- mustererkennenden Ka- ausdrucks korrekt erfas- ne Technologien werden die- meras sehen, was man sen können. Anders sieht in den Korb legt. Beim es bei der emotionalen se Welt komplett verändern. « Check-out wird dann Intelligenz aus, wo man das Bankkonto über ein sich also in den anderen hineinfühlen muss. Em- elektronisches Zahlungssystem belastet. Firmen pathie, Mitgefühl, Mitleid – da sind wir von einer interessieren sich derzeit sehr für sogenannte Überlegenheit der Maschine noch weit entfernt. Chat-Bots – Computer, die mit Menschen Text- Dasselbe gilt für die soziale Intelligenz, die bei- nachrichten austauschen oder sogar sprechen spielsweise die Stimmung in einer Gruppe erfasst. können. Es wird bald so sein, dass ein Mensch nicht mehr unterscheiden kann, ob er gerade mit Und warum bleibt dabei nun kein Stein auf dem einem anderen Menschen oder mit einem Compu- anderen? ter kommuniziert. Das ist bei geschriebener Spra- che schon marktreif, bei gesprochener Sprache Weil wir dem Zeitpunkt sehr nahe sind, an dem sind die Entwickler nahe dran. Roboter in allen vier Bereichen den Menschen überlegen sein werden. Viele schätzen, dass das Daten direkt ins Gehirn 2030 der Fall sein wird. Das wäre nicht mehr all- > zu weit weg. Dann ist natürlich die Frage: Wenn Wo sehen Sie Möglichkeiten der Künstlichen Intel- die Computer so intelligent sind – was machen die ligenz, die die Öffentlichkeit heute noch kaum im Menschen dann? Sofort sind wir beim Thema Mo- Blick hat? ral und Ethik. Das wird jedenfalls eine gigantische industrielle Revolution werden. Was vermutlich am meisten unterschätzt wird, ist die sogenannte Augmentation des Menschen. Ge- meint ist damit die Vermehrung seiner Fähigkeiten Adieu, mittleres Management durch intelligente Systeme. Das beginnt bei vom Ge- hirn gesteuerten Prothesen für Körperteile und geht O. k., dann sind die Maschinen intelligenter – aber bis hin zu direkten Schnittstellen oder Implantate was heißt das? am Gehirn. Technisch macht das durchaus Sinn, >
12 CIW / FAKTOR C / DIGITALISIERUNG weil alles viel schnel- Bei Atomkraftwerken würde ich vermuten, dass ler geht. Anstatt viele dort schon die richtigen Sicherheitsmaßnahmen Bücher zu lesen oder getroffen worden sind. Skeptisch bin ich bei staat- mir durch monate- lichen Organisationen beispielsweise wegen deren langes Training be- nicht marktfähigen Lohnniveaus im Vergleich zur stimmte Fähigkeiten Privatwirtschaft. Die öffentliche Verwaltung hat anzueignen, könnte die Budgets nicht, und deshalb besteht die Gefahr, der Computer ent- dass sie auch nicht die besten Experten bekommt. sprechende Informati- Dabei liegen dort teilweise hochsensible Daten. onen mit dem Gehirn Hier sehe ich große Gefahren. kommunizieren und Foto: Warner Science-Ficion oder bald Realität? Menschen bekommen Fähigkeiten via Datenübertragung es ergänzen. Das Sci- Stichwort Datenschutz: Ist der „gläserne Bürger“ vermittelt - wie hier im Film „Matrix“ . ence-Fiction Szenario im Zuge der Digitalisierung überhaupt noch ver- in dem Film „Matrix“ meidbar? ist zwar noch weit ent- fernt, könnte aber Realität werden: Fähigkeiten, wie Ja. In Europa sind wir da auf einem guten Weg. Hubschrauber fliegen oder neue Wissensgebiete er- Das Datenschutzgesetz weist in die richtige Rich- lernen, könnten durch intelligente Systeme extrem tung, jetzt kommt es auf die Umsetzung an. Die beschleunigt werden. Frage ist eher, wie wir Facebook und die anderen Internetgiganten richtig kontrollieren. Ein ande- Man hört auch häufiger, Deutschland habe den An- res Thema ist, wie autoritäre Staaten wie beispiels- schluss an die Entwicklung bereits verpasst – etwa weise China mit den Daten ihrer Bürger umgehen. was den Ausbau des mobilen Internets betrifft. Kann das Land die anderen noch einholen? Herausforderung für Demokraten Die Bundesregierung will 100 neue Professoren- China ist ein gutes Beispiel: Der Staat sammelt über stellen schaffen für Künstliche Intelligenz. Das seine Bürger alle Daten, vergibt Sozialpunkte und ist ein Anfang. Aber es steckt kein Plan dahinter. unterscheidet so zwischen guten und schlechten Ausbildung fängt ja viel früher an, und das ist Chinesen. Ist das auch unsere Zukunft? unser Problem. Informatik und Künstliche Intel- ligenz spielen in der Schule eine viel zu geringe Das ist besorgniserregend, und da sind wir wieder Rolle. Man sieht es auch an den Beträgen, beim Thema Künstliche Intelligenz. Gesichtser- die unser Land in diesem Bereich inves- kennung funktioniert heute fast fehlerfrei, dazu tiert. Deutschland will bis 2025 drei Stimmerkennung und das Bewegungsprofil durch Milliarden investieren. Trotzdem Handyortung – so weiß der Staat immer, wo Sie sind wir in Deutschland und der gerade sind. Dazu kommt die Kontrolle des Geld- gesamten EU weit, weit hinter verkehrs, insbesondere, falls das Bargeld abge- China und den USA. Wenn schafft werden sollte. Dann ist jede finanzielle man das aufholen will, muss Transaktion kontrollierbar. Dem müssen sich die man jetzt richtig anfangen – Bürger in einer Demokratie entgegenstellen. aber das sehe ich derzeit noch nicht. Wir brauchen gut ausge- Ist es nur Angst vor dem Neuen, wenn man der Di- bildete Leute für die neuen Her- gitalisierung kritisch gegenübersteht? ausforderungen. Damit durch den Wegfall von Arbeitsplätzen keine Absolut nicht. Ich meine zwar, dass wir grundsätz- breite Schicht von Armen entsteht, lich keine Angst vor der Digitalisierung zu haben muss es eine gut strukturierte und brauchen, aber Respekt vor den technischen Mög- professionell geplante Bildungsof- lichkeiten. Wir müssen eben lernen, mit schnelle- fensive geben. ren und klügeren Maschinen umzugehen. Deshalb Foto: KEEM IBARRA / unsplash werbe ich sehr dafür, dass sich auch die Kirchen Zu wenig Geld für IT-Experten intensiver mit Künstlicher Intelligenz beschäfti- gen und den Menschen Orientierung geben. Mein Wie gefährdet sind eigentlich unsere Vortrag beim Kongress christlicher Führungs- Institutionen durch Hacker - etwa der kräfte in Karlsruhe heißt übrigens: „Keine Angst Bundestag, aber auch Atomkraftwerke? vor künstlicher Intelligenz?“.
CIW / FAKTOR C / DIGITALISIERUNG 13 Kirche braucht mehr KI-Wissen Jesus Christus, Nächstenliebe, in Zeiten der Di- gitalisierung aus? Darum soll sich die Kirche un- Wie sollen Christen mit dem Thema umgehen – bedingt kümmern. gläubig gelassen oder apokalyptisch besorgt? Überschätzen Sie die Möglichkeiten der Kirchen Wir finden ja heute schon beides: ein unkriti- hier nicht? sches Übernehmen digitaler Möglichkeiten, aber auch das Zeichnen endzeitlicher Entwicklungen, Wenn jemand alle Fäden zusammenhalten kann wie sie durch die Künstliche Intelligenz ermög- vor einer Revolution und vor einer technischen licht werden. Äußerungen der Kirche zu die- Entwicklung, die bedrohlich sein kann, dann sem Thema finden sich kaum. Dabei ist sie eine ist es die christliche Gemeinschaft. Denn die Institution, die sich genau mit diesen Ängsten hat alle Einzelkompetenzen. Technisch, sozial, befassen müsste. Das sind individuelle Ängste psychologisch und dann natürlich auch geist- („Werde ich Arbeit haben?“) oder auch irratio- lich und ethisch. Es gibt Professoren und andere nale Ängste („Werden Computer meine Kinder Experten in der Kirche, die zur Digitalisierung dominieren?“). relevante Antworten auf relevante Fragen geben können. Die Kirche besteht ja nicht nur aus Theologen, sondern in ihr sind auch Computerexperten. Wenn ich mir die Schöpfung anschaue und frage, Diese Leute arbeiten in Universitäten, Banken ob es überhaupt eine künstliche Intelligenz geben oder in der Industrie. Und sie haben hoffentlich kann, dann stelle ich fest: Menschliche Intelligenz alle das gleiche christliche Wertesystem. Die hat den Atem Gottes bekommen und künstliche Frage lautet also: Wie sieht das größte Gebot von Intelligenz eben nicht! ANZEIGE www.compassion.de
14 CIW / FAKTOR C / DIGITALISIERUNG Thomas Pirlein, Jahrgang 1963, ist Informatiker und promovierter Wirtschaftswissenschaftler. Als CIO Sie müssten ihre Ressourcen bündeln und auch (Chief Information Officer) leitet er heute die IT beim mehr Geld in die Digitalisierung stecken. Lebensmittelkonzern Theo Müller. Frühere Stationen Ich habe gehört, dass die Evangelische Landeskir- waren u.a. Henkel, Esprit, Lekkerland und Aldi. Er ver- brachte mehrere Jahre in Malaysia und Hongkong. Der che in Württemberg in nächster Zeit drei Millio- verheiratete Vater von drei Kindern ist Mitglied und eh- nen dafür eingeplant hat. Angesichts dessen, was renamtlicher Mitarbeiter in einer Baptistengemeinde in die Wirtschaft in diesem Bereich tut, kann ich Düsseldorf. Beim Kongress christlicher Führungskräfte über diesen Betrag nur lächeln – und dabei tun die (28.2.-2.3.2019) in Karlsruhe wird er über Künstliche Württemberger schon mehr als die meisten ande- Intelligenz sprechen. ren Landeskirchen. Es reicht nicht, nur den mora- lischen Zeigefinger zu heben, sondern wir müssen als Christen auch innovativ sein und gleichzeitig einen Wertebeitrag liefern. Besser sein als Terroristen Christen, rückt enger zusammen! Was heißt das für die Ortsgemeinde? Digitalisierung ist doch inzwischen ein großes The- Sie müsste Veranstaltungen dazu organisieren. Oft ma in der Kirche … werden in Gemeinden ja Themen behandelt, die für die Menschen überhaupt nicht relevant sind. Naja, ich habe mal die Begriffe „Kirche“ und Hier gäbe es die Möglichkeit, die frohe Botschaft „Künstliche Intelligenz“ zusammen gegoogelt. mit gesellschaftsrelevanten Themen zu verknüp- Was ich zuerst gefunden habe, ist eine Kirche, die fen. Um dies kompetent tun zu können, braucht sich gegründet hat, um die Gottheit der Künst- es zentrale Unterstützung durch gut recherchierte lichen Intelligenz anzubeten. Wir haben ja eben Literatur, Beratungsstellen und Referenten. auch über die möglichen negativen Seiten der Ent- wicklung gesprochen. Die Bedrohungspotenziale Welche Chance bieten dann die Digitalisierung und durch Künstliche Intelligenz sind meiner Ansicht moderne Technologien Kirchen und Gemeinden? nach größer, als sie es in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts waren. Auf diese Herausforderung Wenn ich mir anschaue, was die Terroristen des müssen die Kirchen viel stärker reagieren und kön- „Islamischen Staats“ damit anstellen und wie pro- nen sich nicht damit begnügen, dass es derzeit für fessionell sie mit Medien im Internet umgehen, mit Menschen in demokratischen Ländern ganz gut Chat-Bots und Recruiting-Strategien, dann frage aussieht. Christen müssen enger zusammenrücken ich mich: Warum bekommen Christen das für die und mit einer Stimme sprechen, damit der techni- gute Sache des Evangeliums nicht hin? Christliche sche Wandel menschlich bleibt. Es geht ums Mitge- Werke müssten sich erstmal intelligent vernetzen. stalten, aber professionell und nicht ahnungslos. ANZEIGE Unsicherheiten treiben Unternehmer und Und wenn morgen die Welt unterginge ... Berufstätige um. Arbeitswelt und Wirtschaft unterliegen einem stetigen Wandel. Dessen Dynamik nimmt ständig und spürbar zu. Wir wissen nicht, was in ein paar Monaten sein wird. Häufig überrascht uns bereits der morgige Tag. Auch gläubige Firmenlenker stehen vor enormen Herausforderungen und müssen Krisen bewältigen. Machen Sie Ihr Unternehmen krisenfest. Pflanzen Sie Ihr Apfelbäumchen! Gerne helfe ich Ihnen dabei. Kontaktieren Sie mich. ... würdest du heute noch CLAUS HAUBEIL dein Apfelbäumchen pflanzen? Wirtschaftscoach & Mentor Claus Haubeil • 0711/3416631 • mail@claus-haubeil.de • www.claus-haubeil.de Welt im Wandel. Kraft durch ewige Werte. Claus_Heilbeil_Anzeige_Faktor_C_185x89mm_RZ.indd 1 22.01.19 17:51
CIW / FAKTOR C / DIGITALISIERUNG 15 DIGITALISIERUNG: ETHIK M aschinen werden im- mer komplexer, des- halb sollte es nach An- sicht von Catrin Misselhorn, Direktorin des Instituts für Philosophie der Universität Stutt- gart, nicht nur eine künstliche Intelli- genz, sondern auch eine künstliche Moral geben. Al- MASCHINEN lerdings sollte eines immer in der Hand von Menschen bleiben: die Entscheidung über Leben und Tod, betont die Maschinenethikerin im Interview. SOLLTEN NICHT ÜBER MENSCHENLEBEN ETHIKERIN GEGEN AUTONOM ENTSCHEIDEN FAHRENDE AUTOS UND KRIEGSROBOTER Text: Judith Kubitscheck (epd) Folgen das hat und wie man diese Entwicklungen gestalten kann. Frau Misselhorn, Sie sind die erste, die im deutsch- sprachigen Bereich die Grundfragen der Maschi- In Ihrem neulich erschienenen Buch „Grundla- nenethik systematisch erarbeitet hat. Doch was ge- gen der Maschinenethik“ sprechen Sie davon, dass Fotos: metamorworks/Shutterstock nau ist Maschinenethik eigentlich? selbst ein Staubsaugerroboter vor moralischen Ent- scheidungen steht … Maschinenethik ist ein neues Forschungsgebiet an der Schnittstelle von Philosophie, Robotik und Maschinenethik ist keine Science-Fiction, die erst Informatik. Es geht um die Frage, ob Maschinen in ferner Zukunft ansteht. Auch heute stellen sich selbst die Möglichkeit zu moralischem Entschei- solche Fragen. Also für den Staubsauger beispiels- den und Handeln haben sollten oder sogar haben weise, ob er Insekten zu Reinigungszwecken ein- müssen. Und darum, welche gesellschaftlichen saugen oder verscheuchen soll. Bereits heute gibt es >
16 CIW / FAKTOR C / DIGITALISIERUNG eine Entscheidungskompetenz einprogrammiert werden, eine Art „Künstliche Moral“. Catrin Misselhorn ist Direktorin des Instituts für Philosophie und Inhaberin des Lehrstuhls für Wissenschaftstheo- Moralische Fragen stellen sich auch bei autonom rie und Technikphilosophie an der Uni- fahrenden Autos, beispielsweise wenn es zu Unfäl- versität Stuttgart. Zuletzt erschien ihr len kommt und das Auto entscheiden muss, wen es Buch „Maschinen mit Moral? Grundfra- im Ernstfall anfährt. gen der Maschinenethik“ im Stuttgarter Verlag Reclam. Genau deshalb stehe ich dem voll autonomen Fahren skeptisch gegenüber. Denn ich bin der Auffassung, dass man Maschinen nicht die Ent- scheidung über menschliches Leben überlassen sollte. Auf der Internetseite http://moralmachine. „Ladybird“ – den Prototyp eines Staubsaugerr- mit.edu/ kann man bis zu 20 Unfall-Szenarien oboters mit moralischer Programmierung, den durchspielen: Beispielsweise stehen zwei ältere mein Kollege aus der Schweiz, Oliver Bendel, Damen, zwei ältere Herren und ein Hund einer geschaffen hat. Der Roboter hat eine Erkennungs- Mutter und zwei Kindern gegenüber. Wen soll das funktion für kleine Lebewesen wie Marienkäfer, Auto im Ernstfall überfahren? In diesen Dilem- „Ladybirds“, und verschont sie. Je nach Vorliebe masituationen gibt es kein richtig oder falsch, hier der Nutzer kann aber auch ein „Kill-Button“ akti- kann keine Entscheidung getroffen werden. Des- viert werden, so dass er zum Beispiel Spinnen ein- halb spreche ich mich für assistiertes Fahren aus. saugt. Im Handel ist der Prototyp allerdings leider Hier werden die Vorteile von Maschinen genutzt, noch nicht erhältlich. so dass beispielsweise der Fahrer gewarnt wird, wenn beim Überholen im Toten Winkel ein Auto übersehen wird. Am Steuer sitzt aber immer noch ein Mensch und entscheidet. Wenn Roboter töten An der südkoreanischen Grenze überwachen au- tonome Waffensysteme den Todesstreifen zu Nord- korea. Was sagen Sie zu solchen Maschinen, die selbstständig töten? Kriegsroboter, die ohne die Beteiligung des Men- schen töten, halte ich für unmoralisch. Nach der Theorie des gerechten Krieges ist Töten unter be- stimmten Bedingungen erlaubt, aber es gibt kei- ne moralische Pflicht zu töten. Menschen können sich deshalb immer auch dagegen entscheiden, zu töten. So kommt es immer wieder vor, dass Solda- ten vor dem Töten zurückschrecken, beispielswei- se, wenn ihr Gegner wehrlos und nackt in einem Fluss badet. Ethisch nicht unbedenklich: Einprogrammierte Moral selbstfahrende Killerroboter haben dagegen eine „Targeting“- Autos (Foto: Intel). Warum ist Maschinenethik unabdingbar? Funktion: Sie identifizieren und töten Personen mit bestimmten Merkmalen unerbittlich. Anders Je komplexer und autonomer die Maschinen wer- als Menschen können sie nicht von der Tötungs- den, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie auch handlung Abstand nehmen. Zudem kann durch problematischen Situationen gegenüberstehen. Roboter viel rasanter getötet werden. Und die Wenn wir die Vorteile der Künstlichen Intelligenz Missbrauchsmöglichkeiten beispielsweise durch und Robotik nutzen wollen, muss in Maschinen Terroristen sind gigantisch.
ANZEIGE CIW / FAKTOR C / DIGITALISIERUNG 17 Kann man solchen Killerrobotern Einhalt gebieten? Der Atomwaffensperrvertrag ist ein gutes Beispiel, dass es nicht ausgeschlossen ist, solche Regelungen auf internationa- ler Ebene zu finden. Leichtgläubig gegenüber Maschinen Sind Drohnen für Sie vertretbar? Bei Drohnen gibt es andere ethische und erkenntnistheoreti- er n st Kä B a s ti a n sche Herausforderungen. So ist man bei der Entscheidung auf Informationen, die die Drohne bereitstellt, angewiesen. Das ist ein Problem. Noch schwieriger wird es, wenn die Drohne auch bereits eine Entscheidung vorschlägt und der Mensch nur noch den Knopf drücken muss. Hier gibt es das Problem der „automation bias“, das belegt, dass Menschen Maschinen zu leichtgläubig gegenüberstehen und es ihnen schwerfällt, eine Entscheidung, die die Drohne vorschlägt, infrage zu stel- len. Auch durch die große Distanz können Tötungshemm- nisse abgebaut werden. Sie sind der Ansicht, dass es auch in sozialen Netzwerken einen Bedarf nach moralisch handelnden Maschinen gibt, die por- nografische oder rassistische Inhalte erkennen. Doch wie kann sichergestellt werden, dass durch eine solche Zensur nicht die Das eigene Potenzial entfalten Meinungsfreiheit eingeschränkt wird? in Familie, Gemeinde und Beruf! Das Problem ist nicht der Algorithmus an sich, der nach die- sen Inhalten sucht, sondern dass transparent gemacht wer- Was zeichnet einen »Macher« aus? Bastian Kästner den muss, wer entscheidet, was zensiert wird und wer diese bringt es auf den Punkt: strukturierte Leidenschaft! Entscheidungen überprüft. Große Unternehmen legen ihre Der gefragte Unternehmer kennt die Wucht des nächsten Algorithmen nicht offen, so ist nicht klar, was alles zensiert Motivationsschubs, die Energie, die eine Idee freisetzt wird – extremistische und gewaltverherrlichende Inhalte und die kühnsten Träume greifbar macht. oder doch auch politisch unliebsame Inhalte? / www.scm-shop.de r Auch im Bereich Pornografie ist die Frage, ob jede nackte abenteuer-mache Brust ein Problem ist oder nur Darstellungen, die Frauen er- niedrigend darstellen oder objektivieren. Es gibt einen Bedarf Bastian Kästner nach moralisch handelnden Maschinen, aber bei der Umset- Abenteuer Macher zung sehe ich noch Hürden. 395.890 €D 19,99 €A 20,60/CHF 30.80* Kirchen bei Meinungsbildung gefragt Hörbuch (MP3) CD 395.963 € 19,99 Wie sehen Sie die Rolle der Kirchen: Sollten sie sich in Themen €A 20,40*/CHF 30.-* wie die Maschinenethik einmischen? Ich schätze es, dass Kirchen einen Raum schaffen für die Aus- einandersetzung mit diesen Themen. Sie sind durch ihre tra- ditionelle Rolle als Gatekeeper gut geeignet, um den öffentli- Online unter: www.scm-shop.de chen Meinungsbildungsprozess zu befördern und moralische Positionen zu artikulieren. Das schließt nicht aus, dass es auch oder telefonisch: 07031 7414-177 andere Gatekeeper mit anderen Ansichten geben kann. Per E-Mail an bestellen@scm-shop.de
18 CIW / FAKTOR C / WIBI MANAGEMENT: BIBEL D er Verband „Christen in der Wirtschaft“ hat zum Ziel, Men- schen mit der Botschaft von Jesus Christus zu erreichen und sie dabei zu unterstützen, in der Geschäftswelt ihren Glauben authentisch zu leben. Ein wichtiges Werkzeug, dieses Ziel zu erreichen, ist dabei „WiBi“. Was es mit diesen vier Buch- staben auf sich hat und mit welchen Angeboten das Christsein am Arbeitsplatz besser gelebt werden kann, erklärt dieser Beitrag. No.1 WiB Foto: Pixabay DAS MANAGEMENTBUCH
CIW / FAKTOR C / WIBI 19 Text: Frank Suchy Bei anderen Angeboten von CiW bestehen W viele Möglichkeiten Geschäftspartner und iBi – ein wirklich seltsames Wort. Freunde mit einzuladen. So können Gäste bei Aber der Inhalt ist von weitreichender den CiW-Foren mit kompetenten Referenten Wirkung für Führungskräfte, die sich über wirtschaftliche, politische und Fragen ernsthaft darauf einlas- des Glaubens an Jesus ins sen. „Wirtschaften auf bi- Gespräch kommen. Die blischer Grundlage“ steht » WiBi hilft im WiBi-Gruppen dagegen hinter der ungewohnt Unternehmensalltag « sind eine gute Möglich- klingenden Abkürzung. keit dafür, dass Füh- Es handelt sich um ein rungskräfte in die prak- regelmäßiges Treffen von Christen, die in Wirt- tische Umsetzung des christlichen Glaubens schaft und Gesellschaft Verantwortung tragen. kommen. Unternehmer, Selbständige, Handwerker, Frei- berufler und angestellte Führungskräfte treffen Wo WiBi begann sich und tauschen sich in einem vertrauensvollen Rahmen über ihre täglichen Herausforderungen Die WiBi-Gruppen sind keine deutsche Er- als Führungskräfte aus. Das Besondere an den findung. International ist diese Bewegung als WiBi-Gruppen ist, dass alle Teilneh- „Business by the book“ bekannt. In Deutsch- mer Christen sind und dass land wurden die ersten Gruppen in den Jah- dies gewollt keine missi- ren gegründet. Das erste Schulungsmaterial onarische Plattform ist. kam von den Niederlanden zu uns. Dort gab Das mag sehr verwun- es seit einigen Jahren schon sehr gute Erfah- .1 SE ITIG ER dern, da sich der Ver- rungen mit diesen Treffen von Führungs- N D EGE , EINAN Bi H G « band „Christen in der kräften. Die Niederländer haben das Material »SIC ACHEN EN, BETEN Wirtschaft“ auch als aus den USA vom Verband FCCI (Fellowship CO UTIG DER ein missionarischer of Companies for Christ International / Ge- ERM EINAN Verband versteht. meinschaft von Firmen für Christus Interna- FÜR tional) übernommen. Diese Treffen bieten eine besondere Möglichkeit für In Deutschland haben wir rund 20 Gruppen, Führungskräfte, die ihre Arbeit welche von der thematischen Ausrichtung un- als Berufung von Gott verstehen, sich gegensei- terschiedlich sind. Ob die Bereiche Mitarbei- tig zu coachen, zu ermutigen und füreinander zu terführung, Unternehmensorganisation, Mar- beten. Gemeinsam sind die Teilnehmer auf einer keting, persönliche Herausforderungen, Gebet spannenden Entdeckungsreise. Sie erkunden, oder Seelsorge überwiegen, hängt von den jewei- was in der Bibel über wirtschaftliche Themen ligen Teilnehmern ab. steht. Viele erfahren völlig neu, dass die Heilige Schrift das Managementbuch Nummer eins ist. Materialien aus dem Internet Denken wie Jesus Seit dem Jahre 2005 haben wir im Verband „Christen in der Wirtschaft“ eigenes Schulungs- Bei diesen Treffen lernen Führungskräfte, wie sie material, welches auf unsere wirtschaftlichen auf der Grundlage des Wortes Gottes handeln und kulturellen Gegebenheiten angepasst ist. können, um in Treue die ihnen anvertrauten Das ist WiBi-Classic, unser Ordner, welcher Ressourcen zu verwalten. Zu lernen, wie Jesus als Download online zur Verfügung steht. Zu- denkt und gehandelt hat, steht im Zentrum die- sätzlich sind seit dem letzten Jahr auch digital ser Treffen. So entwickeln sich Führungskräfte die Schulungsmaterialien „God@Work“, „Mit zu dem, was sie sein sollen: Nachfolger von Jesus, Gott im Job“ und das „Montagsmanna“ für die im Denken und im Tun. Gruppen verfügbar. >
20 CIW / FAKTOR C / WIBI Persönlich erlebt Mehr als ein Erfolgsrezept Im Jahre 1999 hatte ich sehr große berufliche He- Einer der Teilnehmer musste trotz aller Bemühun- rausforderungen, so dass ich nach dem richtigen gen die private Insolvenz anmelden. In der WiBi- Weg für mich suchte. In dieser Zeit flatterte ein Fly- Gruppe konnte er offen über seine Sorgen und er mit der Einladung zu einer Auftaktveranstaltung Ängste sprechen. So wurde er durch eine schwere zum Thema „Wirtschaften auf biblischer Grundla- Zeit von vielen Freunden begleitet und getragen. ge“ in unser Haus. Das kam mir wie gerufen. Die Er war nicht allein in dieser Situation, so wie leider Veranstaltung fand in Potsdam statt, 250 Kilometer viel andere. entfernt von meinem Wohnsitz. Aber wenn die Not groß genug ist, dann ist auch kein Weg zu weit. Ein anderer Teilnehmer, der wirtschaftlich sehr erfolgreich war, sagte mir, dass er sehr froh sei, in Fr an k Ich war von den Themen und den Referenten so der WiBi-Gruppe zu sein. Denn er habe gelernt, S u c h y , sehr begeistert, dass ich der neu gegründeten Wi- viel vorsichtiger bei der Aufnahme von Krediten Jahrgang 1959, ist In- genieurpädagoge und Bi-Gruppe in Potsdam sofort beitrat. Nach über zu sein. Somit war sein Unternehmen bei einem Inhaber einer Firma für einem Jahr neuer WiBi-Erfahrung und monatli- späteren Auftragsrückgang nicht unter starkem Messtechnik in Lich- cher Fahrstrecke von 500 Kilometern fragte ich Druck. Die Weisheiten der Bibel waren zu seinem tenau bei Chemnitz. dann, warum es so eine Gruppe nicht auch in der Schutz geworden. Der verheiratete Vater Nähe von Chemnitz, meiner Wohngegend, gibt. eines Sohns gehört Nach einigen Jahren organisierten wir als WiBi- der evangelischen Kir- che an. Er ist ehemali- Start mit zehn Leuten Gruppe einen CiW-Vortragsabend und luden un- ger Vorsitzender von sere Freunde und Geschäftspartner dazu ein. Dort „Christen in der Wirt- Kurz entschlossen stellte ich Freunden, die Un- sprachen wir über unsere Erfahrungen und ermu- schaft“ und legt heu- ternehmer und Führungskräfte sind, das WiBi- tigten die Teilnehmer, selbst eine WiBi-Gruppe zu te im Verband einen Konzept vor und warb für die Teilnahme in solch gründen. 20 Personen stimmten dem sofort zu, so Schwerpunkt auf die einer Gruppe. Als zehn Interessenten „überzeugt“ dass wir nach einer Einführungsveranstaltung an Entwicklung des WiBi- Programms. waren, starteten wir an einem Samstag mit einer einem Samstag zwei neue WiBi-Gruppen grün- Einführungsveranstaltung. Als Referenten konn- den konnten. Nun gab es drei solcher Gruppen im ten wir Walter Tholen gewinnen, der gemeinsam Raum Chemnitz. Heute sind es vier. mit Hans-Peter Pestel die Potsdamer Gruppe ge- gründet hatte. Alle Teilnehmer waren von dem Im November 2017 hatten wir, als die erste WiBi-Gedanken so begeistert, wie ich vormals Chemnitzer Gruppe, unser 100. Treffen. Das fei- in Potsdam. Nun hatten wir, Gott sei Dank, auch erten wir gemeinsam mit unseren Ehepartnern. eine WiBi-Gruppe im Raum Chemnitz. Wir mieteten uns über ein Wochenende in ei- nem schönen Hotel im Erzgebirge ein. Mit wert- Unsere Gruppe war von der Unterschiedlichkeit vollen Vorträgen, Lobpreis, Gebetszeiten und der Teilnehmer geprägt. Wir lernten, uns mehr leckerem Essen haben wir diese Zeit so richtig und mehr zu öffnen, mit Ehrlichkeit unsere Fra- genossen. WiBi ist zu etwas Unvergesslichem gen und Nöte offen anzusprechen. Die sprichwört- geworden. lichen Masken fielen langsam, aber sicher. Das war die Grundvoraussetzung für tiefe Freundschaft Wie hilft das „WiBi“-Material nun konkret? und geistliches Wachstum. Im Folgenden stelle ich die Inhalte kurz vor:
CIW / FAKTOR C / WIBI 21 B E in einfacher Weg, mit an- ei Classic handelt es sich deren Christen aus der T BI « um einen ausführlichen Wirtschaft über den GOT« »WILASSIC Grundlagenkurs, der Glauben am Arbeitsplatz ins IT »M JOB C durch die wichtigen Bereiche Gespräch zu kommen, ist unser IM im Leben eines Verantwortli- Programm „Mit Gott im Job“. chen in der Wirtschaft führt. Es Dabei treffen sich Menschen regel- geht um die persönliche Gottesbezie- mäßig und reden darüber, was sie als hung, Gott als Eigentümer von allem, wir als Ver- Christ am Arbeitsplatz besonders herausfordert. walter und Diener. Zudem regt das Material an, Wir haben dafür einen Leitfaden für Gespräche eine Vision fürs Unternehmen zu entwickeln und erarbeitet, der als Grundlage für solche Treffen Mitarbeiter richtig zu führen. Das alles nicht all- dienen kann und eine Fülle wichtiger Themen gemein oder theoretisch, sondern mit Hinweisen abdeckt. Etwa, welche Rolle Gott im Büro spielen zu konkreten Fragen wie Einstellungen, Entlas- kann oder wie ich meine Aufgabe als Führungs- sungen und Entlohnung. kraft mit dem Glauben an Jesus Christus in Ein- klang bringe. S Im Finanzteil reflektiert der Kurs den Umgang mit Geld, die richtige Planung sowie die Frage, ie wünschen sich mehr Ermutigung, aber wie man auf diesem Sektor Erfahrungen mit Gott vielleicht in kleineren „Häppchen“ und da- machen kann. Außerdem geht das Material auf für etwas häufiger? Dann ist das „Montags- Werte und biblische Ethik ein und zeigt Zusam- manna“ das Richtige für Sie. In der Regel erhalten menhänge auf, welchen Auftrag Christen in einer Sie dabei montags eine E-Mail mit einem kurzen Gesellschaft haben. Impuls. Darin werden typische Herausforderun- gen im Berufsleben aufgegriffen, und es wird aus Das Material ist umfassend und hat sich schon im biblischer Perspektive dazu Stellung genommen. Leben vieler christlicher Führungskräfte bewährt. Autoren bieten aufgrund ihrer langjährigen Er- Am besten studiert man es gemeinsam in einer fahrungen in Wirtschaft und Gesellschaft prak- Gruppe, um auftauchende Fragen diskutieren zu tikable Lösungsansätze an. Es dient zur Ermu- können und zu schauen, wie Kolleginnen und tigung und Fokussierung auf das, was wirklich Kollegen ein Problem praktisch gelöst haben. wichtig ist. Das „Montagsmanna“ können Sie alleine lesen oder in einer Grup- I pe. Die Diskussionen über den ORK « n kürzerer Form befasst sich der Kurs God@Work Impuls können sehr anregend sein und alle Teilnehmer wei- TAGS- »MOANNA« W N »GOD@ mit den grundsätzli- terbringen. Auch als „Wirt- chen Themen von Christen in schafts-Hauskreis“ mit variabler M Führungspositionen. Bei acht Laufzeit ist dieses Angebot gut ge- Abendterminen und einem ge- eignet. meinsamen Wochenende setzen sich die Teilnehmer mit den fundamentalen Fragen Falls Sie es mit dem Lesen bis hierher geschafft ha- auseinander. Unter den elf Themen sind etwa ben: Legen Sie den Text bitte nicht zur Seite, ohne „Gesunde Ambitionen“, „Balance von Arbeit und sofort zu beschließen, was von den Angeboten Sie Familienleben“, „Gut scheitern“, „Geld ist wichtig“ nutzen wollen. Es ist so wichtig, dass Christen in und die Herausforderung geistlicher Erneuerung. der Wirtschaft einen soliden Grund und eine gute Gemeinschaft mit anderen Christen haben. Viel Treffen Sie sich mit Freunden oder Kollegen und dis- zu viele von uns quälen sich als „Einzelkämpfer“ kutieren Sie, was Ihr Beruf und Ihre Berufung mit- durch, anstatt vom Wissen, der Erfahrung und einander zu tun haben, wie sich die Werte der Bibel von den Gebeten der Anderen zu profitieren. Mit an Ihrem Arbeitsplatz umsetzen lassen – und wie Sie meiner eigenen Geschichte kann ich bezeugen: in der Wirtschaft im Glauben wachsen können. Das WiBi mit seinen vier Angeboten ist ideal, um in zugrundeliegende Kursmaterial bietet einen Ein- der Wirtschaftswelt ein besser vorbereiteter Nach- stieg in biblisches Denken über Arbeit und Beruf. folger von Jesus Christus zu werden. » » Alle Materialien zum Download finden sie auf unserer Hoepage: www.ciw.de/wibi-material
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