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Hessische Zentrale für Datenverarbeitung INFORM Magazin für die hessische Landesverwaltung HessenPC // Einer für alle ab Seite 20 1/20 März 2020 HZD SUMM.IT 2020 // Für ein Digitale Transformation // Vom 47. Jahrgang digitales Hessen ab Seite 6 Referenzmodell zur Digitalisierungs- plattform ab Seite 30
HZD IN ZAHLEN Vom Start des Rollouts bis zum erfolgreichen Abschluss am 14. Januar 2020 haben insgesamt 71.000 HessenPC Einzug in die hessische Landesverwaltung gehalten – am Büroarbeitsplatz und im mobilen Einsatz. Alleine 2019 wurden in einer extremen Staffelplanverdichtung fast 50.000 CLIENTS migriert. Im Schwerpunkt widmet sich INFORM der Erfolgsgeschichte dieses HZD-Produkts. Mehr dazu ab Seite 20
GRUSSWORT 50 30 // INFORM 1/20 3 Grußwort Die Hessische Zentrale für Datenverarbeitung hat technische Antworten auf die Frage: „Wie arbeiten in den vergangenen 50 Jahren ihre bedeutende wir morgen?“ erfordert. Rolle als kompetenter Ansprechpartner für Infor- Um diese Herausforderungen anzugehen, brau- mationstechnik und als leistungsstarker digitaler chen wir technisches Know-how und einen fun- Innovationsmotor des Landes eindrucksvoll und mit dierten Erfahrungsschatz. Dabei ist die HZD unver- großem Erfolg unter Beweis gestellt. Das Aufga- zichtbar. Als zentrale Triebkraft der Digitalisierung benspektrum ist genauso beeindruckend wie die in der Landesverwaltung schafft sie die Vorausset- Geschwindigkeit ihrer Entwicklung: Seit den Anfän- zungen, dass diese Zukunftsthemen nach einheit gen der HZD und der fünf kommunalen Gebietsre- lichen Standards qualitätsgesichert und wirtschaft- chenzentren vor 50 Jahren und der Gründung der lich umgesetzt werden können. Außenstelle in Hünfeld vor 30 Jahren hat sich die Ich möchte der HZD zu ihrem doppelten Jubiläum HZD von einem reinen IT-Dienstleister hin zu einem herzlich gratulieren und mich für die Arbeit zum Full-Service-Provider entwickelt. In Kooperation Wohle des Landes bedanken. Ich hoffe und wün- mit Kunden und Ressorts steht die HZD heute für sche mir, dass die HZD sich weiterhin aufgeschlos- innovative, zukunftssichere IT-Lösungen, -Konzep- sen den wachsenden Herausforderungen in einem te und für kompetente Beratung. Dabei sind die sehr agilen IT-Umfeld stellt und dafür sorgt, dass Menschen, die in der HZD arbeiten, Garanten für sie der Landesverwaltung auch in Zukunft als leis- Innovation und die einheitliche Umsetzung IT-fach- tungsstarker, kompetenter und innovativer Partner licher Grundsätze sowie für das Aufrechterhalten zur Seite steht. und die Weiterentwicklung der hohen IT-Standards in Hessen. Mit seiner Digitalstrategie hat sich Hessen ambitio nierte Ziele gesetzt. Hervorzuheben sind die Um- setzung des Onlinezugangsgesetzes, die Stärkung der Länderkooperationen sowie die erfolgreiche Dr. Thomas Schäfer Gestaltung der sich verändernden Arbeitswelt, die Hessischer Minister der Finanzen
4 INFORM 1/20 // INHALT // Inhalt hzd summ.it 2020 6 Die HZD präsentiert IT-Themen und -Trends der digitalen Verwaltung 8 Unterwegs in der digitalen Verwaltung von heute und morgen HessenPC Seit dem 14. Januar 2020 haben sie ihn alle: Nach im gespr äch dem erfolgreichen Rollout ist die hessische Lan- desverwaltung flächendeckend mit dem HessenPC ausgestattet. INFORM beleuchtet die Erfolgsge- 12 „Die Zielrichtung sollte sein, gemeinsam nach Lösungen schichte des IT-Standard-Arbeitsplatzes – von den zu suchen“ Anfängen als Abrechnungsmodell über das techni- Dr. Annette Schmidt, Präsidentin der FITKO, im Gespräch sche Herz bis hin zu einem Blick in die Zukunft des HessenPC. notizen Einer für alle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 16 Kurznachrichten aus Deutschland, Hessen und der HZD 18 Impressum kolumne 19 HZD Web-Lounge Hin und Her – Wo rechnen wir? 20 hessenpc 21 Einer für alle 22 Die Geschichte eines Erfolgsmodells HZD SUMM.IT 2020 26 Das (technische) Herz des HessenPC Rund 200 Entscheider aus Ministerien, Behörden und Institutionen des Lan- des Hessen kamen am 27. Februar in 27 „Bundesweit einmalig“ Wiesbaden beim HZD SUMM.IT 2020 Fünf Fragen an Manfred Pospich, Abteilungsleiter „Produkte“ zusammen. Die HZD präsentierte ihr Leistungsportfolio sowie Lösungen und 28 Die Zukunft des HessenPC Trends in der Verwaltungs-IT und bot eine Plattform zum gegenseitigen Aus- tausch. Für ein digitales Hessen . . . . . . . . . . . 6
INHALT // INFORM 1/20 5 HessenWLAN für alle Startschuss für das HessenWLAN: Rund 750 Dienst- stellen erhalten in den kommenden vier Jahren frei verfügbares WLAN. So sieht es die Staffelplanung vor. Nach den umfassenden Vorbereitungen des europaweiten offenen Vergabeverfahrens für den geplanten Rahmenvertrag ist zur landesweiten Realisierung des Vorhabens HessenWLAN auch ei- ne zentrale „Servicestelle HessenWLAN“ vorgese- hen. digital str ategie 30 Digitale Transformation Vom Referenzmodell zur Digitalisierungsplattform 33 Frau Sinemus, wie steht es eigentlich um ... die digitale Strategie nach einem Jahr als Ministerin? hzd-maga zin 34 Service E2E-Monitoring im Finanzamt 37 Programm 24/7 – Hochverfügbarkeit Technik, Prozesse, Personal im Fokus Freie Internetzugänge in Landesbehörden . . . . . 40 40 HessenWLAN für alle Öffentliche Internetzugänge in Landesbehörden 42 Jira Mit neuen Formen der Zusammenarbeit die Wertschöpfung steigern 50/30 jubil äum 44 Nichts ist beständiger als der Wandel awareness 48 50 Jahre Informationssicherheit Teil 1: Genese und Wandel Nichts ist beständiger als der Wandel Datenverarbeitungsbehörde, Zuschussempfänger, service Kompetenzzentrum, Dienstleister, Full-Service-Pro- vider. In fünf Jahrzehnten hat die HZD ihre „Identi- 49 Tipps und Tricks tät als Dienstleister“ und ihr Verhältnis zu ihren Kun- Zusammenfassungen in OneNote den immer wieder erneuert. Dabei gab es entschei- dende Momente, wie ein Blick in offizielle Dokumen- te zeigt und Stimmen aus der HZD und der Verwal- tung belegen. 50 Jahre HZD Wiesbaden, 30 Jahre HZD Hünfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
HZD SUMM.IT 2020 // INFORM 1/20 7 Für ein digitales Hessen // Die HZD präsentiert IT-Themen und -Trends der digitalen Verwaltung Rund 200 Entscheider aus Ministerien, Behörden und Institutionen des Verwaltung so grundlegend verändert, Landes Hessen kamen am 27. Februar in Wiesbaden beim HZD SUMM.IT wie sie es durch die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes tun wird.“ Jörg 2020 zusammen. Die HZD präsentierte ihr Leistungsportfolio sowie Meyer-Scholten hob hervor, dass die Lösungen und Trends in der Verwaltungs-IT und bot eine Plattform Digitalisierung ein wertvolles Tool bei der zum gegenseitigen Austausch. Umsetzung von Politik und Administration im Ressort sei. Das Eröffnungsprogramm am Vormittag „Wir nehmen die Digitalisierung startete mit der Begrüßung durch ganzheitlich in Angriff: Wir blicken er aus dem Fernsehen bekannte D Joachim Kaiser, Direktor der HZD. nicht nur auf die Umsetzung des Wissenschaftler Prof. Dr. Harald Lesch zog das Publikum mit seinem Impulsvortrag „Die Themenfülle und das hohe Onlinezugangsgesetzes, sondern zur Cyberethik und selbstlernenden Interesse der IT-Verantwortlichen setzen auch einen großen Algorithmen in seinen Bann und regte des Landes an unserem Schwerpunkt auf die Digitalisie- mit seinen Thesen zum Nachdenken an. HZD SUMM.IT 2020 zeigen: Der rung der Verwaltung selbst. Ziel „Die Digitalisierung ist ein un- digitale Wandel ist in Hessen auf der gemeinsamen Anstrengun- glaublicher Prozess. Er überformt der ganzen Linie angekommen gen ist es, in Hessen einen ein- praktisch alle Bereiche individuel- und verändert die gesamte heitlichen Standard zu schaffen. ler und kollektiver Lebensgestal- Landesverwaltung nachhaltig. Mit Wir sind froh, mit der HZD als tung. Die Digitalisierung ist unserem SUMM.IT wollen wir als zentraler IT-Dienstleister für die schnell, intensiv und wahnsinnig HZD Einblicke in unsere Arbeit als Landesverwaltung einen kompe- erfolgreich. Wie soll ich eine Full-Service-Provider des Landes tenten Partner für diese Aufgabe Gesellschaft davon abhalten, mit geben, aber auch ein Diskussions- an unserer Seite zu haben.“ der Digitalisierung umzugehen forum für die Digitalisierung Patrick Burghardt, Staatssekretär für Digitale Strategie und Entwicklung und CIO wie mit einer Droge, wo sie doch sein.“ Joachim Kaiser, Direktor der HZD Katja Kümmel (HMWEVL) und Jörg pausenlos merkt, wie angenehm Meyer-Scholten (HKM) sprachen in einer sie ist?“ Im Anschluss stellte Patrick Burghardt, Prof. Dr. Harald Lesch, bekannt aus den Dialogrunde über die Digitalisierung in Staatssekretär für Digitale Strategie und Fernsehsendungen „Leschs Kosmos“ und „Terra X“ der Praxis. „Ich bin zwar seit 1996 in der Entwicklung und CIO des Landes, die Verwaltung“, sagte Katja Kümmel, „habe Perspektive von Hessens Digitalstrategie aber noch nicht erlebt, dass sich die vor.
8 INFORM 1/20 // HZD SUMM.IT 2020 HZD SUMM.IT 2020 // Unterwegs in der digitalen Verwaltung von heute und morgen „Wir kommen bei der Digitalisierung der Kommu- nen vor allem mit Anfragen zu Fördermöglichkeiten in Verbindung und sind Zusammen mit der fiktiven Protagonistin Emilia Gover konnten sich die dementsprechend interes Gäste am Nachmittag über mehr als 30 aktuelle IT-Themen der HZD und die Zukunft der digitalen Verwaltung informieren. Die „Straße der siert, auf dem Kongress Digitalisierung“ gab den Weg vor und bot Stationen, um sich z.B. über zu erfahren, wie die Digi- die HZD als Cloudanbieter zu informieren, den IT-Arbeitsplatz der Zu- talisierungsstrategie des kunft kennenzulernen oder über Abzweigungen Einblicke in die Infor- mationssicherheit sowie IT-Trends und das Duale Studium zu erhalten. Landes Hessen aussieht. An allen Stationen der Fachausstellung fand ein reger Austausch statt: Die Vorträge heute Morgen Die Experten der HZD präsentierten IT-Lösungen anhand zahlreicher waren für uns demnach Live-Anwendungen und boten die Möglichkeit für persönliche Bera- sehr interessant; ebenso tung sowie für Fragen und Diskussionen. die Fachausstellung als Teil der Veranstaltung gefällt Station 1: Die fiktive Protagonistin Emi- MIS – dynamisches Managementportal uns gut. Zudem ist die Mes- lia Gover war der „heimliche Star“ des JIRA – agiles Arbeiten im Team HZD SUMM.IT 2020. Während der Fach- se eine wichtige Plattform, messe konnten die Gäste die virtuelle IPv6 – das Internet von morgen kann um mit anderen Ansprech- Verwaltungsfachangestellte begleiten kommen und auf der Straße der Digitalisierung partnern in der Landes- B lockchain: Wie können Verwaltungs- – dem „HZD Walk of Fame“ – aktuelle verfahren von dieser Technologie verwaltung in Kontakt zu Szenarien aus der Landesverwaltung und profitieren? dem Bürgeralltag mit den entsprechen- kommen.“ den IT-Lösungen erleben. Dazu gehören E RBe: Ergonomie-Richtlinie für Benut- Methoden, Planung und Projektsteu- zeroberflächen erung für erste Schritte bis hin zu den Station 2: Wie sieht der Arbeitsplatz technischen Lösungsbausteinen für die Daniela Willkommen der Zukunft aus und welche Innovationen Umsetzung eines Projekts: und visionären Lösungen bietet er? und Andreas Weuffen, HMdIS D igitale Transformation – vom Referenz Die HZD präsentierte aktuelle innovative modell zur Digitalisierungsplattform IT-Lösungen bis hin zu visionären Ansät- zen, deren Umsetzung mittelfristig mög- ITSM – Servicemanagement für digitali- lich sein wird. Auch methodische und sierte Prozesse „kulturelle“ Ansätze wie Design Thinking wurden im Workshop erprobt:
HZD SUMM.IT 2020 // INFORM 1/20 9 Ich habe interessante Impulse und einen Blick auf die Vision der HZD hier erwartet. Was ich bisher zu sehen bekam, war sehr informativ und interessant. Besonders die Keynote von Herrn Staats- sekretär Burghardt hat mir gut gefallen. Und der Vortrag von Prof. Lesch war sehr anregend und hat nachdenklich gestimmt! Ein besonderes berufliches Interesse habe ich am Thema Blockchain. Ich freue mich, dass es Thema dieser Messe ist.“ Ingrid Richter, Präsidentin IT-Stelle der Justiz
10 INFORM 1/20 // HZD SUMM.IT 2020 M obilität und Smarte Collaboration: Abzweigung 1: Chefsache Informati- Mobile Geräte – HessenConnect – onssicherheit? Aber sicher. Wer digital HessenAccess – Surface Hub vernetzt ist, kann jederzeit zum Ziel von Cybercrime-Attacken werden. Das The- N eue Trends bei Apps: Progressive ma Informationssicherheit hat in der HZD Web-Apps (PWA) – Apps ohne App- höchste Priorität. Dazu verfolgt die HZD Store den weiteren Ausbau sowie den Schutz B arrierefreie IT: Herausforderungen eines konsistenten Securityfundaments und Umsetzung in der Praxis (Internet- für die digitale Verwaltung und nutzt und Intranetauftritte, Dokumente und präventive wie auch reaktive Maßnah- PDFs) men. Beim HZD SUMM.IT 2020 waren Thema: IoT im Gebäudemanagement Beratung Informationssicherheit D igitales Lernen – Lernformate, E-Learning-Plattform und medien A nwendungsisolierung durch Micro didaktische Planung virtualisierung Biometrische Authentifizierung mit Z wei-Faktor-Authentifizierung am Bei- dem Handvenenscan spiel „E-Mail für Lehrkräfte“ R obot-as-a-Service – Einsatzmöglich- IT-Notfallmanagement keiten humanoider Roboter in der C SIRT (Computer Security Incident Verwaltung Response Team) D igitale Assistenten: Chatbots, Proto- Abzweigung 2: Landesverwaltung und kollführer, elektronischer Concierge, IT-Nachwuchsförderung – ein digitaler Dokumentenübersetzer und Formu- Schulterschluss? Die HZD kooperiert mit larhilfe unterschiedlichen Hochschulen in mitt- Drohnen in der Verwaltung lerweile fünf dualen IT-Studiengängen. Als künftige IT-Experten werden die Trendradar als Werkzeug zur Analyse Studierenden in den Projektalltag einge- von IT-Trends und Innovation Roadmap bunden und lernen so, E-Government- Neue Digitale Daten in der amtlichen Lösungen zu konzipieren, anzuwenden, Statistik zu steuern und weiterzuentwickeln. Einige Aspekte des Dualen Studiums wa- Design Thinking ren Thema beim HZD SUMM.IT 2020, v.a. Station 3: Der Kopf in den Wolken? Kei- die Win-win-Situation, nämlich wie die neswegs. Mit beiden Beinen fest auf dem Studierenden und die Landesverwaltung Boden des Rechenzentrums: die HZD als mittelfristig voneinander profitieren. Cloudanbieter mit der Verfahrenscloud Hessen als Basis. Beim HZD SUMM.IT Q Erleben Sie einen Tag im Leben der Verwal- 2020 bot die HZD einen ganzheitlichen tungsangestellten Emilia Gover: www.hzd.hessen. Blick auf das topaktuelle Thema samt de/videos/ein-tag-im-leben-von-egover externer Einflussfaktoren, zentraler Ziele, strategischem, operativem und finanziel- Q Ausführliche Informationen zu Programm, lem Nutzen für alle Ressorts, Produktauf- Referenten und vorgestellten Lösungen finden Sie bau und -zertifizierung. Die Themen auf unter www.hzd.hessen.de/hzd-summit-2020 einen Blick: Verfahrenscloud Hessen Testcenter Hessen
HZD SUMM.IT 2020 // INFORM 1/20 11 Der HZD SUMM.IT ist für mich eine gute Möglich- keit zu erfah- ren, was in der HZD passiert. Besonders interessiert mich das Thema Innovation und welche Produkte kurz vor dem Release sind. Aber es ist auch eine gute Gelegenheit in Kon- takt und in den Austausch zu kommen. Das Vormit- tagsprogramm fand ich sehr erfrischend, kontrovers und auch mutig. Peter Christozov, Fachbereichsleiter Duales Studium HCC
12 INFORM 1/20 // IM GESPRÄCH „Die Zielrichtung sollte sein, gemeinsam nach Lösungen zu suchen“ // Dr. Annette Schmidt, Präsidentin der FITKO, im Gespräch
IM GESPRÄCH // INFORM 1/20 13 Am 1. Januar wurde die Föderale IT-Kooperation (FITKO) als An- FITKO Vision stalt des öffentlichen Rechts (AöR) gegründet. Träger sind Bund und Länder. Der FITKO-Sitz ist in Hessen, genauer in Frankfurt. INFORM sprach mit der Leiterin des Aufbaustabs und heutigen FITKO-Präsiden- Die FITKO bündelt die tin Dr. Annette Schmidt. In Hessen ist sie keine Unbekannte. Sie war u.a. bisherigen Geschäfts- und Leiterin der Stabsstelle des hessischen CIO. Sie bringt Erfahrung mit Koordinierungsstellen des aus der Bundes- und Landesverwaltung, aus IT und Organisation. IT-Planungsrates. Sie soll INFORM: Frau Dr. Schmidt, Sie haben erfolgt die Übernahme der Geschäftsstelle den Ausbau der Digitalisie- zwei Jahre lang den Aufbaustab der des IT-Planungsrates. Zudem haben wir FITKO geleitet. Nach Änderung des uns bereits in der Gründungsphase mit rung in der Verwaltung IT-Staatsvertrags und der Ratifizierung strategisch-konzeptionellen Aufgaben koordinieren und konse- durch alle 17 Parlamente erfolgte die befasst, insbesondere was das föderale Gründung der AöR planmäßig zum IT-Architekturmanagement betrifft, aber quent vorantreiben. 1. Januar 2020. Seitdem sind Sie die auch in Hinblick auf das Programmma- Mit gebündeltem Know- Präsidentin der FITKO. Wie sehr haben nagement der OZG2-Umsetzung, das wir Sie auf diesen Tag hingearbeitet? gemeinsam mit dem BMI3 verantworten. how und gemeinsamen Insofern bin ich sehr glücklich, dass die Dr. Annette Schmidt: Rückblickend kann Lösungen. Mit flexibler FITKO als Anstalt des öffentlichen Rechts ich sagen, dass die vergangenen zwei pünktlich zum 1. Januar 2020 starten Organisation und neuen Jahre intensiv waren; es waren zwei Jahre, konnte. Damit wurde ein wichtiger Meilen- in denen wir uns großen Herausforderun- Wegen der Zusammen stein für die erfolgreiche Digitalisierung gen gestellt haben, um unsere Aufgaben der Verwaltung erreicht. Jetzt freue arbeit. Mit Blick für die bestmöglich zu erfüllen. Dazu zählten die ich mich auf die neuen Aufgaben, die uns Vorbereitungen rechtlicher und organisa- Herausforderungen und erwarten. torischer Voraussetzungen der geplanten Konzentration auf die Anstalt des öffentlichen Rechts ebenso INFORM: Seit 2010 gibt es den IT- wie eine effiziente und gut funktionierende Planungsrat. Die FITKO ist ihr operativer Chancen. Organisationsstruktur für die FITKO. Zu Unterbau. Warum braucht es gerade jetzt den rein organisatorischen Aufgaben die FITKO? kamen Steuerungsaufgaben zur Über Dr. Annette Schmidt: Klar ist, dass durch nahme der verschiedenen Geschäfts- und die enge Umsetzungsfrist des OZGs ein Koordinierungsstellen des IT-Planungsrates gewisser Druck besteht, die Digitalisie- hinzu. Bereits seit 1. Januar 2020 wird die rung der Verwaltung flächendeckend zu Geschäfts- und Koordinierungsstelle FIM1 beschleunigen. Es gibt noch viel zu tun, von der FITKO betreut; zum 1. Juli 2020 besonders was die föderale IT-Architektur angeht. Außerdem schreibt das OZG vor, 1 Föderales Informationsmanagement die Verwaltungsleistungen bundesweit 2 Onlinezugangsgesetz digital über einen Portalverbund anzu- 3 Bundesministerium des Innern, bieten. Das Föderale Informationsma- für Bau und Heimat
14 INFORM 1/20 // IM GESPRÄCH FITKO Aufgaben nagement als einheitliche Methode zur Beschreibung und Modellierung digitaler einen Anteil erhalten ebenso wie die Infrastruktur für den Portalverbund. Ziel Verfahren ist hier ein wichtiger Baustein. ist es, das Budget in jedem Fall nachhaltig Deshalb muss FIM schnellstmöglich und effizient zu nutzen. Daher sind jeg- ■ die föderale IT-Strategie weiterentwickelt und optimiert werden. liche Aktivitäten aus dem Budget an die und -Architektur erarbei- Darüber hinaus muss mehr Transparenz Voraussetzung geknüpft, dass ebenen- auf allen föderalen Ebenen über die übergreifend möglichst viele Behörden ten und umsetzen laufenden Aktivitäten geschaffen werden. von Projektergebnissen und digitalen Dabei sind nicht nur Bund und Länder zu Lösungen profitieren können. Inwieweit ■ gemeinsame Lösungen berücksichtigen, sondern jetzt geht es das zur Verfügung stehende Budget auch darum, den kommunalen Bereich ausreicht, wird sich also noch zeigen. Was fördern und entwickeln stärker einzubinden. Bei mehr als 11.000 die zeitliche Dimension angeht, denke ich, Kommunen ist das nicht immer einfach. dass sich alle beteiligten Akteure bewusst ■ Transparenz schaffen Die Aufgabe der FITKO ist es, die Pro- sind, dass besonders durch die engen zesse übergeordnet zu koordinieren und Umsetzungsfristen des OZGs der Weg unterstützend zu begleiten. Aus diesem nicht einfach sein wird. Wenn wir aber ■ die relevanten Interes- Grund wird auch ein Kommunalgremium alle auf diesem Weg eine gemeinsame sengruppen vernetzen geschaffen, das ab Mitte des Jahres seine Richtung einschlagen und unser Ziel nicht Arbeit aufnimmt. Dieses Gremium wird aus den Augen verlieren, bin ich zuver- im operativen Bereich die kommunalen sichtlich, dass es uns gelingen wird. Anforderungen stärker bündeln. Gleich- INFORM: OZG und FIM, föderale IT- zeitig werden Informationen des IT-Pla- Strategie und IT-Architektur. Können Sie nungsrates und der FITKO besser in den konkrete Aufgaben der FITKO benennen? kommunalen Bereich gelangen. Dr. Annette Schmidt: Neben den bereits INFORM: 180 Millionen Euro beträgt dargestellten Aufgaben der FITKO im das Digitalisierungsbudget der FITKO. Kontext der OZG-Umsetzung sind wir vom Bis Ende 2022 sollen damit Projekte für IT-Planungsrat damit beauftragt worden, die Digitalisierung von Verwaltungsleis- die föderale IT-Strategie und -Architektur tungen, die auf allen föderalen Ebenen zu erarbeiten und umzusetzen. Zudem zum Einsatz kommen, unterstützt werden. sind wir für die Koordinierung und opera- Reichen das Budget und die Zeit, um tive Steuerung der Produkte und Projekte Deutschlands Verwaltung zu einem Vor- des IT-Planungsrates verantwortlich und bild bei der Digitalisierung zu machen? verwalten in dessen Auftrag das Digitali- Dr. Annette Schmidt: Die FITKO verwaltet sierungsbudget. das Digitalisierungsbudget im Auftrag INFORM: Muss Verwaltungsdigitalisie- des IT-Planungsrates und befasst sich rung künftig zentral(er) gedacht werden? derzeit gemeinsam mit Bundes- und Ländervertretern mit der Feinplanung Dr. Annette Schmidt: Nicht zwingend der Mittelvergabe. Der mögliche Einsatz zentraler, sondern kooperativer. Die der Gelder ist vielfältig; neben dem OZG Zielrichtung sollte sein, gemeinsam nach sollen damit auch weitere Projekte des Lösungen zu suchen, mit denen die Ver- IT-Planungsrates unterstützt werden. So waltungsdigitalisierung nachhaltig voran- werden etwa die Digitalisierungslabore, gebracht werden kann. Dabei bedeutet die bisher vom Bund finanziert wurden, Kooperation, auch mal über den eigenen
IM GESPRÄCH // INFORM 1/20 15 Schatten zu springen und das gemeinsa- lisierung auch ihre Schattenseite. So wird einem sehr guten und vertrauensvollen me Ziel in den Vordergrund zu rücken. es vor allem in den Verwaltungsbereichen, Verhältnis. die sich automatisieren lassen, darum ge- INFORM: Welche Werte zählen für Sie INFORM: Wo sehen Sie die Aufgaben öf- hen, das freigesetzte Personal erfolgreich bei der Digitalisierung Deutschlands? fentlicher IT-Service-Provider wie der HZD weiter zu qualifizieren. Doch auch die bei der digitalen Transformation? Dr. Annette Schmidt: Ein ganz wichtiger Gewinnung von qualifiziertem IT-Personal Wert ist für mich Transparenz. Darüber wird weiterhin ein wichtiges Thema sein, Dr. Annette Schmidt: Sie sind bei der hinaus ist es wichtig, dass alle Beteilig- dem wir uns stellen müssen. Digitalisierung ein ganz wichtiger Akteur, ten offen für Neues sind und sich trauen, da bei ihnen das technische Know-how INFORM: Wie stellt sich die FITKO für Dinge einfach auszuprobieren und sich verankert ist. Alle technischen Lösungen, ihre Aufgabe auf bzw. wie wollen Sie mit auf die Digitalisierung als Ermöglichungs- die im Zuge der digitalen Transformatio- dem Tempo der Digitalisierung Schritt raum einlassen. Kreativität spielt dabei nen entstehen, können nur mit ihrer Hilfe halten? eine große Rolle. Aber auch eine gewisse umgesetzt werden. uneigennützige Haltung, denn es geht Dr. Annette Schmidt: Wir legen Wert INFORM: Sie kennen die HZD bereits aus schließlich darum, für jeden Beteiligten – darauf, unser Team interdisziplinär und ihren vorherigen Funktionen und Tätig- sowohl innerhalb der Verwaltung als auch altersübergreifend aufzustellen. Auf diese keiten. Die FITKO darf und muss Leis- für die Bürger und die Wirtschaft – einen Weise bringen wir unterschiedliche Sicht- tungen des „Sitzlandes“ Hessen nutzen, Mehrwert zu generieren. Dass diese weisen zusammen, was uns ermöglicht, darunter fällt beispielsweise die Arbeits- Herangehensweise zu guten Lösungen Themen nicht so wie in der klassischen platzausstattung mit dem HessenPC aber führen kann, zeigen erfolgreiche Beispie- Verwaltung zu betrachten. Ich denke, auch IT-Vergaben, die Sie über die HZD le wie die Entwicklung der Behördenruf- das ist eine gute Basis, um eine agile beziehen bzw. abwickeln. Wie stehen nummer 115. Hier arbeiten Bund, Länder Organisation zu schaffen, die sich durch Sie bzw. die FITKO zum hessischen Full- und Kommunen in hervorragender Weise schnelles Umdenken und das Setzen Service-Provider? zusammen. neuer Impulse auszeichnet – Grundvo- raussetzungen, um mit dem Tempo der Dr. Annette Schmidt: Ich war immer INFORM: Was glauben Sie: Inwiefern Digitalisierung mitzuhalten. Befürworterin einer weitgehenden Stan- wird die Digitalisierung die Verwaltung dardisierung und des Services aus einer verändern? INFORM: FITKO und Hessen haben eine Hand. Insofern freue ich mich, dass die enge Verbindung: Die FITKO hat ihren Dr. Annette Schmidt: Ebenso wie die FITKO die hessischen Strukturen nutzen Sitz in Frankfurt am Main und das Land gesamtgesellschaftliche Digitalisierung kann und mit der HZD einen kompeten- stellt ihr Personal zur Verfügung. Wie keine rein technische Umsetzung ist, ten Partner an ihrer Seite hat. steht es um das Verhältnis dieser beiden sondern unsere gesamte Lebenswelt Partner? Die Fragen stellte Birgit Lehr, HZD. verändert, wird auch die Digitalisierung der Verwaltung tiefgreifende Änderun- Dr. Annette Schmidt: Als AöR in der gen über die technische Dimension Trägerschaft aller Länder und des Bundes Weiterführende Links hinaus hervorbringen. In erster Linie birgt muss die FITKO dem Land Hessen neutral eine digitale Verwaltung die Chance, gegenüberstehen. Trotzdem haben wir www.fitko.de überkommene Verwaltungsprozesse zu natürlich durch unseren Sitz in Frank- FIM: überdenken und effizienter zu gestalten. furt am Main eine enge Verbindung zu www.fimportal.de Effizientere Verwaltungsprozesse entlas- Hessen. Auch nutzen wir die hessischen ten das Personal, wodurch die Qualität Dienstleister für alle Verwaltungsaufga- OZG: der analogen Serviceleistungen immens ben, da die FITKO rein fachlich-strate- www.it-planungsrat.de/DE/ gesteigert werden kann. Eine Verwaltung gisch aufgestellt ist und keinen eigenen ITPlanungsrat/OZG-Umsetzung/ 4.0 wird insgesamt transparenter und Verwaltungsbereich besitzt. Diese Partner- OZG_Umsetzung_node.html innovativer sein. Natürlich hat die Digita- schaft ist für uns wichtig und geprägt von
16 INFORM 1/20 // NOTIZEN Hackathon zu – mehr oder weniger – intelligenten Chatbots Die Digitalisierung in Hessen mitgestalten – Informatik dual studieren Um die Digitalisierung in Hessen weiter voranzutreiben, sucht die HZD für unter- schiedlichste Arbeitsbereiche engagierte Kreative, einfallsreiche Andersmacher und strategische Denker, die diese Auf- gaben mit frischen Ideen und Informatik- Chatbots begegnen uns inzwischen auf vielen Firmensei- Know-how angehen. In fünf dualen Stu- ten im Internet. Sie dienen dort der Beantwortung von diengängen bietet die HZD Praxisplätze an, die fundierte Theorie mit spannenden Fragen und stellen bei Bedarf Verbindung zu einem Anwendungsbezügen verknüpfen und echten Sachbearbeiter her. Was aber passiert bei einem die den Startschuss für eine Karriere als Chatbot „unter der Motorhaube“? Wie aufwändig ist es, IT-Expertin bzw. IT-Experte bilden. Interesse? Dann treffen Sie uns bei die- so etwas zu bauen? Sind die Techniken beherrschbar? sen Ausbildungs- und Studienmessen: Und welche Rolle spielen KI-Techniken dabei? Diese Fragen wurden in einem Hackathon beleuchtet. IHK-Bildungsmesse – Azubi- und Studientage An zwei Tagen programmierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen HZD-Fachbereichen mit 20.03. – 21.3.2020, Wiesbaden www.ihk-wiesbaden.de/bildung/ Unterstützung externer Kollegen einfache Dialog-Bots ausbildung/ausbildungsmesse-1253424 und verhalfen ihnen mit kognitiven Services zu ein wenig Vocatium Fachmesse für Ausbildung + Intelligenz. Auch wenn diese Ergebnisse noch sehr rudi- Studium mentär waren, wurde deutlich: Die Techniken sind grund- 12.05. — 13.05.2020, Mannheim sätzlich beherrschbar. Auch wenn man schon viele Servi- 19.05. — 20.05.2020, Mainz ces zur Verfügung gestellt bekommt, bleibt einiges zu tun. 27.05. — 28.05.2020, Offenbach 08.06. — 09.06.2020, Kassel So gibt es z.B. eine gute, sachgerechte Gesprächsfüh- www.vocatium.de rung noch nicht „out of the box“. Wir bleiben am Ball. //
NOTIZEN // INFORM 1/20 17 Beratung für Digitalisierungsprojekte Flagge zeigen im Jubiläumsjahr 50 Jahre HZD Wiesbaden, 30 Jahre HZD Hünfeld – zum Start ins Jubiläums- jahr haben Direktor Joachim Kaiser und Technischer Direktor Thomas Kaspar die Das Enterprise Architekturma- Bundes- und Landesebene ana- Jubiläumsflaggen in Wiesbaden und nagement der HZD unterstützt lysiert und bewertet. Die Refe- das Hessische Ministerium für ratsleiterin im HMWEVW Katja Hans-Georg Ehrhardt-Gerst, Leiter der Kümmel und Katerina Gonzales Wirtschaft, Energie, Verkehr Außenstelle, in Hünfeld gehisst. und Wohnen (HMWEVW) bei (3. u. 2. v. l.) entwickeln darauf der Digitalisierung ihrer Verwal- gemeinsam mit der Enterprise tungsleistungen im Haus und Architektin Janina Einsele bei der Umsetzung der Feder- (1. v. l.) der HZD und ihrem führung im Themenfeld „Mo- Stellvertreter Markus Kantowski bilität & Reisen“. Dafür werden (4. v. l.) neue Ideen für die OZG- Digitalisierungsprojekte auf Umsetzung im HMWEVW. // HessenDrive fit für Zukunft Mit der Umstellung auf die HessenDrive ist auf die Bedürf- neue Betriebsinfrastruktur ist nisse der hessischen Landes- HessenDrive für die Zukunft verwaltung zugeschnitten. Das gerüstet. Die hessische Lösung Benutzer- und Rechtemanage- für den sicheren und unkom- ment sowie die Datenhoheit plizierten Datentransfer verfügt liegen ausschließlich in Händen über die höchsten verfügbaren der HessenDrive nutzenden Verschlüsselungsstandards. Das Dienststellen. Die Anwendung bedeutet u.a., dass ausschließ- und Infrastruktur betreut und lich autorisierte Benutzer Zugriff betreibt die HZD. // auf die Daten haben – nicht ein mal die HZD als Anbieter von HessenDrive ist autorisiert. Hes- senDrive bietet ein Maximum an Datenschutz im Hintergrund, während im Vordergrund Hessendrive.hessen.de bequem Dokumente geteilt Kontakt: werden können. hessendrive@hzd.hessen.de
18 INFORM 1/20 // NOTIZEN INFORM erscheint viermal jährlich (47. Jahrgang) Herausgeber Hessische Zentrale für Datenverarbeitung Mainzer Straße 29, 65185 Wiesbaden Telefon: 0611 340- 0 pressestelle@hzd.hessen.de, www.hzd. hessen.de Chefredaktion Manuel Milani HZD-Keynote bei der NUTANIX .Next Redaktion Birgit Lehr, Simone Schütz on Tour Germany 2020 Beirat Ganz im Zeichen der neuesten Rechenzen Für die HZD im Darmstadtium vor Ort und Markus Brückner, Hans-Georg Ehrhardt- Gerst, Dr. Bernhard Fussel, Dr. Alberto trums- und Hybridcloudtechnologien stand als Gastreferent zum Thema „Transformation Kohl, Susanne Mehl, Manfred Pospich, Eckart Ruß am 11. Februar 2020 die „.Next on Tour der IT aus CIO-Perspektive“ geladen: Dr. Germany 2020“ des auf Datacenter-Lösun- Martin Scheuermann, Projektleiter der auf Grafisches Konzept Agentur 42 oHG | Konzept & Design, gen spezialisierten Unternehmens Nutanix. Nutanix-Basis entwickelten Verfahrenscloud www.agentur42.de Die international ausgerichtete Anwender- Hessen in der HZD, mit der künftig standar- Druck konferenz, die Visionäre, Entwickler und disierte Services bereitgestellt und unter- AC medienhaus GmbH, www.acmedienhaus.de IT-Verantwortliche zusammenbringt, kreiste schiedliche Fachverfahren auf Seiten der vor allem um die vier thematischen Säulen HZD eigenverantwortlich betrieben werden Fotos © design tools/stock.adobe: Titel, S.4, 20, Modernisierung des Rechenzentrums, Multi können. Er skizzierte in einer Keynote die 23, 24-25, 27, 29; © msanca/stock.adobe: cloud & Automatisierung, Anwendungen & vielfältigen Herausforderungen einer mo- S. 4; © fitko: S. 12; © Salome Roessler: S. 33; © Ico Maker/stock.adobe: S. 36; Workloads sowie Emerging Technologies. dernen und effizienten Verwaltung aus der © ibreakstock/Fotolia: S. 37; © ra2 stu- Perspektive der HZD. // dio/Fotolia: S. 48; Alle anderen © HZD Grafiken Digitalisierung gemeinsam gestalten – © Agentur 42 oHG: Titel, S. S. 26, 30–31, 32, 34, 39 Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. neue HZD-Imagebroschüre Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der HZD. Die HZD ist der Full-Service-Provider des Sie möchten zum Thema IT im Land auf Landes Hessen und steht als Partner und dem Laufenden bleiben? Dann besuchen Berater in Sachen Informations- und Kom- Sie uns online oder abonnieren unseren munikationstechnik seit 50 Jahren an der Newsletter INFORM|DIREKT unter www.hzd.hessen.de Seite der Hessischen Landesregierung. Die neue Imagebroschüre stellt die HZD und ihre Wenn Sie die INFORM regelmäßig erhal- ten möchten, schreiben Sie uns: Kernaufgaben prägnant und anschaulich infomaterial@hzd.hessen.de oder rufen vor – von der Mitgestaltung der Verwaltungs- Sie uns an: Telefon 0611 340-3118 digitalisierung und einem fortschrittlichen Innovationsmanagement über IT-Lösungen und IT-Services bis hin zur Informations- sicherheit und zu länderübergreifenden Kooperationen. Laden Sie die Broschüre unter www.hzd.hessen.de herunter oder bestellen Sie Ihr kostenloses Leseexemplar unter infomaterial@hzd.hessen.de.
KOLUMNE // INFORM 1/20 19 Web-Lounge // Hin und Her – Wo rechnen wir? Vieles im Leben verläuft nicht gleichmäßig, sondern in zu klein, denn mit der Verfügbarkeit von Leistung stei- Wellen, manchmal so regelmäßig wie Tag und Nacht oder gen die Ansprüche. Das Thema Video-Streaming und Sommer und Winter, manchmal unregelmäßig. Gute Zei- Bildqualität führt dies vor Augen: Je nach Auflösung fal- ten, schlechte Zeiten. Auch in der wirtschaftlichen Ent- len hier pro Stunde ca. 300 MB bei geringer Qualität, 3 wicklung wurden solche Muster entdeckt, wie etwa die GB für HD und 7 GB für UHD an. Und warum werden die- sog. Kondratjew-Zyklen mit recht langen Phasen von je- se Mengen benötigt? Weil auch hier die Leistungsfähig- weils etwa 52 Jahren Dauer. In der IT scheint sich alles nur keit vor Ort – in diesem Fall die der Bildschirme – größer in eine Richtung zu entwickeln. Vor allem wird die Technik und günstiger ist als vor einigen Jahren. immer kleiner und immer schneller. Bei zumindest einem Die Verteilung von Leistung und Transportvolumen IT-Thema ist jedoch ein ständiges Hin und Her zu beob- spielt auch beim Internet der Dinge eine Rolle. Dabei achten, nämlich bei der Frage, wo wir „rechnen“, wo also darf man nicht an einzelne Fitness-Tracker oder ein paar Rechenleistung erbracht wird. Die Schlagworte, die die- Schaltsteckdosen im Smart-Home denken. So sind viele se Bewegung kennzeichnen, sind zentral und dezentral. Datenquellen z.B. dann beteiligt, wenn vernetzte Autos Großrechner und PCs, Server und Clients – mal „thin“, miteinander kommunizieren sollen, um die Sicherheit auf mal „fat“ – Web- und native Anwendungen sind nur eini- den Straßen zu erhöhen. Wenn von den allein fast 50 Mil- ge der technischen Entwicklungen, die dabei eine Rolle lionen PKW in Deutschland viele in den Ballungsräumen spielen. Und selbst die Cloud, die gleichsam als zentra- unterwegs sind, können zahllose Kommunikationsvor- les Nervensystem alles zu beherrschen schien, entwickelt gänge anfallen. Der Umweg der Daten über eine zentrale logische und räumliche Zonen, die privat oder öffentlich Einheit irgendwo in der Cloud kann dabei kritisch wer- und inzwischen sogar verteilt und „multi“ sind. Und im- den. Die direkte Kommunikation zwischen „fahrenden mer dazwischen: das Netz. Die Verbindung der großen, Rechnerknoten“ (Stichwort Car2Car) kann dann wertvolle zentralen Ressourcen mit den kleineren am Rand – auch Zeit sparen und die Zahl der Kommunikationsbeziehun- sie hat sich verändert vom „Turnschuh-Netzwerk“, bei gen reduzieren. Dieses Beispiel zeigt, dass Bandbreite, dem Datenträger von A nach B getragen wurden, über Datendurchsatz und die Frage, wo wir rechnen, nicht al- Kupfer- und Glasfaserkabel bis hin zu den Funknetzen lein von der Unterhaltungs-IT bestimmt wird. Viele Fakto- verschiedener Bandbreiten und Geschwindigkeiten. ren können die Wechsel zwischen zentral und dezentral beeinflussen. Was bewirken diese Zyklen? Ein wichtiger Faktor sind si- cher die Kosten für Technologien: Wenn Speicher und Rechenleistung günstig sind, fällt es leichter, diese de- zentral in größeren Mengen bereitzustellen. Dann muss man evtl. mehr Daten zu und von den verteilten Rech- dr. markus beckmann nern wegtransportieren, was wiederum die Frage nach Architektur, Produkte und Standards Datendurchsatz und Übertragungsdauer aufwirft. Was Verfasser des Trendberichts der HZD markus.beckmann@hzd.hessen.de heute als ausreichende Netzgröße erscheint, ist morgen
20 INFORM 1/20 // H E S S E N P C
H E S S E N P C // INFORM 1/20 21 HessenPC // Einer für alle Der Januar 2020 wird in die Annalen der HZD-Geschichte eingehen. Der Monat markiert den Abschluss eines gigantischen Projekts, das nicht nur die Arbeit innerhalb der Landesverwaltung, sondern auch die HZD nachhaltig verändert hat: Der Rollout des HessenPC ist abgeschlossen. 56 Kunden der HZD, sprich Ressorts und nachgeordnete Dienststellen, arbeiten heute mit dem IT-Standard-Arbeitsplatz für die hessische Lan- desverwaltung. Das sind insgesamt rund 71.000 HessenPC, mehr als die Hälfte davon allein im Finanz-, Innen- und Justizressort. Der HessenPC ist zentraler Bestandteil der Konsolidierungs- und Stan- dardisierungsstrategie für die IT-Arbeitsplätze in der hessischen Lan- desverwaltung. Technisches Herz ist die Zentrale Betreiberplattform der HZD. Über sie wird nicht nur der Rollout – also die Erstpaketierung der HessenPC-Arbeitsplätze mit Betriebssystem und Standardanwendungen – gesteuert, sondern auch die Verteilung von Updates, Sicherheitspat- ches und vielem mehr im laufenden Betrieb. Beim Projektabschlussmeeting am 23. Januar 2020 in der HZD betonte Patrick Burghardt, Staatssekretär für Digitale Strategie und Entwicklung und CIO, dass dieses Projekt in der Bundesrepublik einmalig sei: „Ich bin sehr stolz auf die HZD. Ich bin da, um zu gratulieren.“ Grund genug für INFORM, ein Resümee zu ziehen, noch einmal zurückzuschauen und auch in die Zukunft zu blicken.
22 INFORM 1/20 // H E S S E N P C 10 Jahre HessenPC // Die Geschichte eines Erfolgs modells Die Geburtsstunde des HessenPC 2012 – Nie waren 18 Monate so schnell 2009 – Offizieller vergangen Startschuss Der „wahre Ursprung“ des HessenPC zum HessenPC liegt einigermaßen im Dunklen. Die Idee War die Einführung des HessenPC als der Standardisierung eines Arbeitsplatz- Abrechnungsmodell ab dem Jahr 2011 PC gab es schon vor weit mehr als zehn noch recht ruhig abgelaufen, änderte Am 23. März 2009 beauftragt der KAVMO Jahren, doch sind entsprechende Über- sich dies ganz schnell mit der Anfra- den damaligen CIO Horst Westerfeld mit legungen mehrfach im Sande verlaufen. ge, den HessenPC ab 2013 (später als der Vorlage eines „ressortübergreifenden HessenPC 2.0 bezeichnet) zu erweitern. Geschäfts- und Abrechnungsmodells Die erste „urkundliche Erwähnung“ HessenPC“. Das HMdF hatte bewusst sehr knappe dessen, was heute als HessenPC an rund Vorgaben gemacht, was den Umfang der 71.000 Arbeitsplätzen der Landesbe- nächsten Ausbaustufe des HessenPC diensteten genutzt wird, datiert auf den anging, um auch die kreative Seite der 23. März 2009. Die Leistungen, die sei- HZD zu fordern. Viel Spielraum bedeu- nerzeit in dem neuen Abrechnungsmo- tet jedoch auch viel Abstimmungs- und dell gebündelt wurden, sind noch heute Heiße Phase Planungsbedarf, und so hat die HZD als „Basisumfang des HessenPC“ die 2011/2012 zunächst ein Zielbild entworfen, das im Grundlage für die darauf aufbauenden Anschluss mit dem HMdF weiter verfei- Leistungen des HessenPC, der heute in nert wurde. der Version 3.0 vorliegt. In extrem enger Taktung wird zwischen Dass die Erweiterung des Hessen- 2011– Der HessenPC kommt ins LEV dem HMdF und der HZD nicht nur der PC ohne die Beteiligung der Kunden Leistungsumfang des HessenPC 2.0 sondern Zwar waren die Leistungen des Hes- geplant wurde, ist häufig Gegenstand auch das Prozedere für dessen Einführung senPC auch in den Anfangsjahren nicht der Kritik gewesen. Die oft verwendete abgestimmt. kostenlos, aber erst seit 2011 sind diese Argumentation besagt, dass die Beteili- bis dato umlagefinanzierten Kosten Teil gung der Kunden ein besseres Ergebnis des Leistungs- und Entgeltverzeichnis- und höhere Akzeptanz zur Folge gehabt ses (LEV). Ein erster Schritt – auch wenn hätte. es nur die Änderung der Finanzierung Juni 2012: In der „heißen Phase“ der Entwicklung Jetzt! – oder nie? war. Der nächste wichtige Tag für den des HessenPC 2.0 (Oktober 2011 bis HessenPC kam schon wenige Monate Januar 2012) haben dutzende Abstim- später, als das Hessische Ministerium mungsgespräche stattgefunden, oft mit der Finanzen (HMdF) im Mai 2011 die einem zeitlichen Abstand von nur we- Die Bereitschaft der Ressorts, die Einführung HZD beauftragte, das vorzudenken, was des – ohne ihre Beteiligung entwickelten nigen Tagen. Diese Taktung wäre unter einmal der HessenPC 2.0 werden sollte. – HessenPC 2.0 trotzdem zu beschließen, der – grundsätzlich natürlich wünschens- muss im Nachhinein als Glücksfall für die In Erinnerung bleiben die Anrufe einiger werten – Beteiligung der Ressorts nicht Standardisierung der Landes-IT angesehen Landesbediensteter, die sich Anfang möglich gewesen. werden. 2011 telefonisch erkundigten, „wo der Mitte März 2012 informierte der Finanz- HessenPC denn nun bliebe“ – unter dem minister die Ressorts über die geplante Schreibtisch stünde ja immer noch das Einführung des HessenPC 2.0 und lud gleiche Gerät wie vor dem Jahreswech- zu zwei Abstimmungsrunden ein, bei sel. denen zunächst die IT- und danach die
H E S S E N P C // INFORM 1/20 23 Haushaltsreferenten über das geplante angeschlossen, um im Bedarfsfall unver- Vorgehen informiert wurden. züglich und umfassend auf Bedrohungen reagieren zu können. Wesentliche Vorbehalte gab es in Bezug auf die erforderliche Flexibilität („Kön- Die ZBP befand sich zu diesem Zeitpunkt nen wir alle dienstlichen Anforderungen noch im Aufbau, was auch einer Erweite- erfüllen?“) und die Wirtschaftlichkeit des rung der Aufgabenstellung geschuldet Vorgehens („Warum sollen wir unsere war: Im Auftrag der Kunden sollten nun Geräte an die HZD übertragen und dann auch vollständige „Ressortclients“ (also auch noch dafür bezahlen?“). Es wurde einschließlich der fachspezifischen An- zäh und engagiert um die richtige Vor- wendungen) zur Verfügung gestellt und gehensweise gerungen. auf die Geräte verteilt werden. Punktlandung am 1. Januar Am 15. Juni 2012 beschloss der KAVMO 2014 – Ein Jahr mit viel Arbeit hinter den 2013 (Kabinettsausschuss Verwaltungsmoder- Kulissen nisierung) die Erweiterung des Hessen- Im April 2014 lief der Support für Windows PC um Hardware, Software, Virenschutz Es ist wirklich knapp, aber es hat gepasst: XP aus. Die Umstellung auf Windows 7 Ab Anfang 2013 können die Leistungen und die Zentrale Betreiberplattform war dringend geboten und wurde durch Hardware, Lizenzen und Virenschutz allen (ZBP). Wenn das Erfolgsmodell Hessen- die jetzt zur Verfügung stehende ZBP Kunden zur Verfügung gestellt werden. Der PC einen Geburtstag braucht, drängt HessenPC ist lieferfähig! maßgeblich unterstützt. sich kein Datum mehr auf als dieses. Die zweite Jahreshälfte 2012 war in der Da der Ruf nach Tablets und Notebooks HZD von fieberhafter Aktivität bestimmt. immer lauter wurde, begann schon im Zusätzlich zur ZBP sollten alle Leistungen August 2014 die Entwicklung dessen, des HessenPC ab dem 1. Januar 2013 zur was wir heute als HessenPC 3.0 nutzen – Verfügung stehen. zunächst unter dem Arbeitstitel „Hes- Herbst 2014 – Der EGOV-VR senPC Next Generation“, auf Basis des 2013 – Der HessenPC wird buchstäblich startet damals neu angekündigten Windows 10. greifbar Auf die immer stärkere Nachfrage nach Die lange angestrebte Standardisierung mobiler Nutzung sollte mit dem Hes- Die Etablierung des EGOV-VR als Steue- wurde erreicht: senSmartphone reagiert werden, das rungsgremium für den HessenPC führt zu • Die Konsolidierung der Verträge den HessenPC ergänzen und ebenfalls höherer Akzeptanz: Die Kunden nutzen die Fachkompetenz der HZD und bestimmen mit Microsoft ermöglichte es ab Anfang auf Windows 10 beruhen sollte. selbstständig in einem kooperativen Prozess 2013, die jeweils aktuellen Versionen des die weitere Entwicklung. Der von den Kunden immer wieder Betriebssystems bzw. des Office-Paketes geäußerten Forderung nach mehr Mit- zu nutzen. sprache bei der Weiterentwicklung des • Die Anzahl der zur Verfügung ge- HessenPC wurde im September 2014 stellten Tower- bzw. Notebook-Modelle durch das neu gegründete Gremium wurde ohne Einschränkung der dienstli- der Verantwortlichen der Ressorts für chen Nutzbarkeit deutlich reduziert. E-Government (EGOV-VR) Rechnung ge- tragen. Unterstützt durch zwei Arbeits- • In schneller Folge wurden weitere kreise lenkte der EGOV-VR fortan die Kunden an den Zentralen Virenschutz Entwicklung des HessenPC.
24 INFORM 1/20 // H E S S E N P C 2015/2016 – Der HessenPC 3.0 entsteht Für den 14. Januar 2020 hatte Microsoft das Supportende für Windows 7 ange Als der HessenPC 3.0 entwickelt wurde, kündigt. Das hieß, dass in den Jahren stand das Ziel der Standardisierung 2017 bis 2019 alle Kunden mit dem längst nicht mehr in Frage – es ging nur HessenPC 3.0 erstmalig bzw. im Rahmen noch um das „wie“. Im Sommer 2015 einer Migration vom HessenPC 2.0 wurde den Arbeitskreisen der Entwurf ausgestattet werden mussten. Der einer Definition des HessenPC Standard- 2015/2016 Rollout des HessenPC 3.0 wurde für Stetiger Wandel clients 3.0 zur Prüfung übergeben. Prak- viele Kolleginnen und Kollegen „das“ tisch zeitgleich erfolgte der Beschluss Thema der Jahre 2017 bis 2019. Gerade des EGOV-VR, den HessenPC 3.0 in bei den großen Flächenverwaltungen Abstimmung mit den Arbeitskreisen zu der Polizei, der Steuer und der Justiz Das Anforderungs- und Programmmanage- entwickeln. Eine neue Betriebssystem- zeigte sich, dass viele Besonderheiten zu ment des HessenPC ermöglicht es, die dau- version mit zunächst unklarer Herstel- berücksichtigen waren, die die einge- erhaft große Zahl erforderlicher Änderungen lerstrategie, eine neue Office-Version, rund um den HessenPC zu handhaben. planten Zeitpuffer schnell aufbrauchten. eine neue Geräteklasse (Tablets), Der gesamte Prozess von der Idee bis zur Trotzdem ist es mit vereinten Kräften Kundenwünsche, Themen der Informa- Umsetzung ist klar beschrieben und für alle gelungen, alle geplanten Migrationen tionssicherheit und des Datenschutzes Beteiligten jederzeit einsehbar. Gleichzeitig innerhalb der zur Verfügung stehenden wird mit der laufend fortgeschriebenen – alles musste unter einen Hut gebracht Zeitspanne abzuschließen. Release-Planung ein Maximum an Planungs- werden. Mit vereinten Kräften gelang es, sicherheit erreicht. bereits Ende 2016 die erste Dienststelle mit einem voll funktionsfähigen Hessen- PC 3.0 auszurüsten. Gerade erst war dieser Meilenstein er- reicht, da drängte die Zeit schon wieder: Januar 2020 – Punktlandung Ergänzungen Pünktlich zum Ende des Supports für Windows 7 ist es der HZD gelungen, alle Kundenwünsche für die Umstellung auf Zentrale Hardware: Lizenzen: Clientmanagement: 500 MB den HessenPC 3.0 (und damit die aktuelle Betreiberplatttform: ∙ Tower ∙ HessenPC-Basispaket ∙ Asset- und Beschaffungs- Postfach- Windows-Version) abzuschließen. ∙ Standardclient ∙ Notebook ∙ Upgrade Office-Pro management erweiterung ∙ Ressortclients ∙ Tablet ∙ CALs ∙ Zentrales Lizenzmanagement ∙ TREZ (Technisches (Standardgeräte ∙ Zentrales Virenschutz Release- und Entwick- und Varianten) management lungszentrum) HessenPC Basisumfang | Übergreifende Leistungen: Anforderungs- und Programmmanagement HCN-Dienste: ∙ HessenSmartphone Dokumenten- SharePoint HessenPortal ∙ E-Mail-Postfach ∙ Meta-Directory Management- (Verwaltungsportal ∙ Active Directory (AD) Land Hessen (MLH) System Service Hessen und Mitarbeiterportal)
H E S S E N P C // INFORM 1/20 25 Die HZD hat durch die erfolgreiche Etablierung Ist sonst noch was passiert? Der zentral verwaltete Container bein- haltet (und schützt!) dienstlich genutzte des HessenPC Aber ja! Mit der Bereitstellung des Hes- Daten. Im parallel dazu bestehenden senPC 3.0 war die Entwicklung keines- deutlich gewonnen: Die persönlichen Bereich können Funktio- falls abgeschlossen. Parallel zum Rollout nen genutzt werden, die innerhalb des Ausrichtung auf Standardi- hat eine ganze Reihe von Weiterentwick- Containers nicht zur Verfügung gestellt lungen stattgefunden, die viele Kun- sierung und die Entwick- werden können. den hautnah miterlebt haben. Zu den lung querschnittlicher wesentlichen Entwicklungen zählen: echnisches Release- und ■ T Entwicklungszentrum (TREZ) Produkte spiegelt sich essenAccess ■ H Das TREZ unterzieht die im halbjährli- heute auch in der Organi- Wenige Produkte haben so schnell an chen Rhythmus erscheinenden neuen Popularität gewonnen wie HessenAc- sationsstruktur der HZD Releases von Windows eingehenden cess. Bis zu seiner Einführung war mo- Prüfungen. Neue Features werden wider, u.a. in der Etablie- biles Arbeiten zwar prinzipiell möglich, getestet, vorläufig bewertet und ggf. zur aber insbesondere auf Dienstreisen – rung der Abteilung „Pro- allgemeinen Nutzung vorgeschlagen. wegen häufiger Verbindungsabbrüche – Darüber hinaus wird die Übermittlung dukte“, des Enterprise oft schwierig. HessenAccess trägt durch von Telemetriedaten unterbunden. den automatischen (Wieder-)Aufbau von Architekturmanagements, Verbindungen und den Verzicht auf den essenSW 2025 ■ H der Zentralen Lizenzstelle Token maßgeblich zur Erleichterung von Die über viele Jahre übliche Nutzung mobilem Arbeiten bei. und des Anforderungsma- von Software (lokal installierte Program- essenSmartphone ■ H me, lokal gespeicherte Daten) droht nagements. Mein Dank gilt zum Auslaufmodell zu werden: Immer Durch die mit dem HessenSmartphone heute natürlich den Projekt- mehr Softwarehersteller versuchen, die eingeführte Containerlösung werden die Kunden zur Nutzung von Cloudfunkti- beteiligten, genauso Geräte in logischer Hinsicht aufgeteilt: onalitäten zu zwingen. Eine im Rahmen Finanzminister Dr. Thomas des HessenPC gestartete Initiative ist inzwischen in einem größeren Projekt Schäfer sowie Staatssekre- aufgegangen, das den Nutzen und die tär Dr. Martin Worms. Das Risiken dieses Paradigmenwechsels Ergänzende Ergänzende Dezentrale Software- bewertet. Finanzressort hat an das Leistungen Leistungen Software paketierung HessenPC-Projekt geglaubt DMS PKI verteilserver (B + C) und die Ressourcen vor gehalten. Ohne diesen Vertrauensvorschuss und Der Autor: Ein Rückblick auf mehr als ein Jahrzehnt Entwick- -beweis wäre es nicht lungsgeschichte ist wegen der Fülle an Material gegangen. fast schon zwangsläufig subjektiv gefärbt. Der Internetzugang HessenAccess Autor Horst Kiehl ist bereits seit der Entstehung des HessenPC als dessen Produktmanager tätig. horst.kiehl@hzd.hessen.de Joachim Kaiser, Direktor der HZD
26 INFORM 1/20 // H E S S E N P C Zentrale Betreiberplattform // Hier schlägt das (technische) Standardisiertes ZBP-Portal Reporting Gruppen- Herz des HessenPC Incident- und Changemanage- ment richtlinien Microsoft BitLocker Administration and Support Monitoring (MBAM) Inventarisierung Updates Technisches Ressourcen- und Die HZD setzt für die Zentrale Betreiber- innerhalb eines vorge- Sicherheitspatches Zentrale Entwicklungszen- plattform (ZBP) den Microsoft System gebenen Zeitrahmens Emergency Fixes Betreiberplattform trum (TREZ) Center Configuration Manager (SCCM) auf dem HessenPC- ein, um zum einen erstmalige Installatio Standard-Client Automatisier- ZBP nen auf den Endgeräten vorzunehmen getestet und anschlie- tes OS Softwareverteilung Standardsoftware und zum anderen spätere Aktualisierun- ßend auf ausgewähl- oder ressortspezi- über zentrale und de- gen auszubringen. Das Tool ermöglicht ten Testsystemen der zentrale Infrastruktur fische Paketierung – ungeachtet der großen Anzahl ver- ZBP-Kunden installiert (SCCM) Qualitätssicherung schiedener Endgerätetypen (Hardware) werden. Nach erfolgten Releasemanage- Hardwaremodelle und Clientkonfigurationen (Software) Kundentests werden die Up- ment HessenPC Einbindung Treiber Standardclient – sowohl die zentral gesteuerte Vertei- dates auf alle HessenPC-Clients Rollouts lung von Programmen und Einstellungen verteilt. Für Updates, die eine hohe als auch die dezentral von Vor-Ort-Be- sicherheitskritische Einstufung erhal- treuern vorgenommene Installation von ten, wurde der „Emergency Fix“-Prozess Programmen. Die Verschlüsselung der eingeführt. Von der Veröffentlichung Kunden installiert werden oder über das lokalen Festplatten und die Erstellung der Patches durch Microsoft über die ZBP Portal (Selfservice-Portal) bereitge- detaillierter Reports erfolgt ebenfalls aus Qualitätssicherung durch die ZBP und stellt werden. Mit Hilfe des Portals hat diesem Tool heraus. Kundentests bis zum Start der Verteilung der Kunde die Möglichkeit, eine Installa- vergehen dabei weniger als vier Werk- Die von der HZD implementierte SCCM- tion (oder auch eine Deinstallation) der tage. Infrastruktur besteht auf oberster Ebene Anwendung selbstständig auf ausge- aus einer „Central Administration Site“ Individuelle Konfiguration wählten Clients durchzuführen. (CAS) und drei nachgeordneten „Pri- So unterschiedlich die Bereiche der hes- Das ZBP-Team der HZD veranstaltet mary Site-Servern“. Die tatsächliche sischen Landesverwaltung sind, so unter- monatlich für ihre Kunden ein Kunden- Installation auf den Endgeräten erfolgt schiedlich sind auch die Anforderungen betriebsmeeting, in dem alle Neuerun- mit Hilfe von „Distribution Points“ (DPs), an Software und Fachanwendungen. Die gen des HessenPC, aktuelle Themen im auf denen die zu installierende Software ZBP bietet ihren Kunden die Möglichkeit, Betrieb der HessenPC und Anliegen vorgehalten wird, um die Last auf den Fachanwendungen zentral paketieren der Kunden besprochen werden können. Netzwerken möglichst gering zu halten. zu lassen. Hierfür teilt der Kunde der Das Feedback in diesen Meetings ist Sicherheitslücken schnell schließen HZD die erforderliche Konfiguration der durchaus positiv und zeigt, dass der Anwendung mit. Mit Hilfe eines Win- HessenPC von allen als großer Erfolg Sicherheit ist beim HessenPC ein dows Installer-Pakets (MSI) lassen sich gesehen wird. wichtiges Thema. Das Betriebssystem Konfigurationsvorgaben exakt umsetzen, Windows 10 erfordert regelmäßige sei es das Ein- bzw. Ausblenden von Sicherheitspatches und Updates, die von Programmmenüs, das Einbinden von der ZBP zeitnah bereitgestellt werden Der Autor: Seriennummern, die Integration von IP- müssen. An jedem 2. Dienstag eines Mo- Dietmar Schweizer Adressen oder die Dateiverknüpfungen nats veröffentlicht Microsoft die neusten Verfahrensleiter Zentrale Betreiber- in Windows. Die Anwendung kann nun Patches für Windows 10, die von der ZBP plattform entweder auf alle HessenPC-Clients des in einem Qualitätssicherungsprozess dietmar.schweizer@hzd.hessen.de
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