Muntermacher - Moosburg ist eine der familienfreundlichsten Gemeinden Österreichs Das müssen wir feiern - Marktgemeinde Moosburg

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Muntermacher - Moosburg ist eine der familienfreundlichsten Gemeinden Österreichs Das müssen wir feiern - Marktgemeinde Moosburg
Nr. 12 / Juli 2021 / zugestellt durch post.at / www.moosburg.gv.at

muntermacher
Die Zeitung der Marktgemeinde Moosburg

                                                 n fe s t !
                                         Familie
                                              Moosburg ist
                                                             eine
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                                                          ir feiern
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Mein Blick auf Moosburg
Der Moosburger Mitterteich ist ein beliebter Ort
für Hochzeitsfotos.
Fotografiert von Sandra Matanovic.

Auch für die kommende Ausgabe suchen wir
wieder nach Ihrem persönlichen Fotobeitrag zum
Thema „Mein ganz spezieller Blick auf Moosburg“.
Infos und Teilnahme­bedingungen auf Seite 46.
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Editorial    3

                              Aus guter Saat wird gute Ernte
                              Was man sät, das erntet man auch. Wir haben in den letzten Jahren unglaub-
                              lich viel gearbeitet, sodass die Saat nun aufgeht und wir alle ernten können. Ich
                              möchte daher mit einem riesengroßen Dankeschön beginnen. Danke an Sie, liebe
                              Moosburgerinnen und Moosburger für Ihr Vertrauen, dass Sie mir zum sechsten
                              Mal geschenkt haben! Ich freue mich darauf, mit Ihnen auch die nächsten sechs
                              Jahre wieder gemeinsam Moosburg gestalten zu können – und bin davon über-
                              zeugt, dass wir noch sehr viel für unsere Gemeinde und für unsere Lebensqualität
                              erreichen werden.
                                  Nun aber zum Säen und zum Ernten. Moosburg ist österreichweit unter den
                              Top 3 und wurde vom Bundeskanzleramt für die Bildungsarbeit im Elementarbe-
                              reich ausgezeichnet. Ein „Sehr Gut“ hat unsere Kinderbetreuung erhalten. Das
„Unsere Kinderbetreuung       renommierte Forschungsinstitut Joanneum Research hat uns evaluiert und fest-
                              gestellt, dass wir eine qualitativ sehr hochwertige Betreuung anbieten, die auch
hat ein Sehr Gut erhalten.    begeistert angenommen wird. Die Themen Familie und Bildung sind mir beson-
 Das Forschungsinstitut       ders wichtig. Sie bilden einen Schwerpunkt in unserer Arbeit für die Moosburger
                              Bevölkerung.
   Joanneum Research              Und wir arbeiten laufend an der Verbesserung der Familienfreundlichkeit und
  hat uns evaluiert und       der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Derzeit werden an vier Großbaustellen
                              über 30 Millionen Euro investiert – von öffentlicher Hand und privaten Unter-
festgestellt, dass wir eine   nehmen. Eines der modernsten Pflegeheime wird von der AHA Gruppe errichtet.
 qualitativ hochwertige       Außerdem stehen 18 neue Wohnungen im Zentrum vor der Fertigstellung. 13 Ei-
                              gentumswohnungen inklusive Tiefgarage und Geschäftslokal werden am ehema-
 Betreuung anbieten, die      ligen Schiller-Areal gebaut.
     auch begeistert              Etwas ganz Besonderes entsteht im Bildungscampus: eine neue Ballspielhalle,
                              eine neue Mensa und ein Veranstaltungsraum für unsere Kinder und Jugendli-
   angenommen wird.“          chen, aber vor allem auch für alle Moosburgerinnen und Moosburger. Gleichzei-
                              tig bauen wir in Obergöriach den Kanal, die Wasserversorgungsleitungen werden
                              überprüft, wir investieren in die Straßeninfrastruktur, und wir haben den
                              Kunstrasen im Kaiser-Arnulf-Sportzentrum erneuert. Die ersten Erfolge stellen
                              sich bereits ein: Der SV Moosburg ist von der zweiten Klasse in die erste Klasse
                              aufgestiegen. Herzlichen Glückwunsch, liebe Freunde vom SV Moosburg! Eure
                              Arbeit trägt Früchte.
                                  Die Covid-Krise hat uns alle vor große Herausforderungen gestellt. Wir haben
                              nicht gewartet, sondern gehandelt, und unser Service wurde durchgehend ange-
                              boten. Damit unsere Bevölkerung schnell und unbürokratisch zum Testen gelan-
                              gen kann, haben wir eine Teststraße eingerichtet. Unsere Apotheke haben wir zur
                              Durchführung der Tests mit zusätzlichen Räumlichkeiten unterstützt.
                                  Zum Schluss möchte ich besonders den neuen Feuerwehrkommandanten und
                              ihren Stellvertretern zur Wahl gratulieren und mich bei Ihnen und allen Kamera-
                              dinnen und Kameraden für Ihre großartige Leistung bedanken!
                                  Sommerzeit ist Ferienzeit. Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese Zeit wirklich ge-
                              nießen können, einen schönen Urlaub und viele nette Begegnungen!

                                                        Herzlichst, Ihr Bürgermeister
                                                               Herbert Gaggl
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4 Referenten

               Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen!
               Mein Name ist Astrid Brunner, ich bin 52 Jahre alt, verheiratet und habe drei erwachsene
               Kinder. Seit 2015 darf ich als Vertreterin im Gemeinderat unsere wunderschöne Marktge-
               meinde Moosburg mitgestalten. Gemeinsam als Familie bewirtschaften wir in Hohenfeld
               einen Bio-Milchviehbetrieb und produzieren Eier aus Freilauf-Legehennen-Haltung. Seit 8.
               April 2021 darf ich nun die Funktion der ersten Vizebürgermeisterin der Marktgemeinde
               Moosburg ausüben.
                  Meine konkreten Aufgaben: Als Referentin für Land- und Forstwirtschaft, Tourismus,
               Ortsbildpflege sowie Soziales und Familie bin ich in diesen Bereichen für Sie da! Als zweite
               Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Kärnten und als Landesbäuerin engagiere ich
               mich außerdem für die heimische Landwirtschaft.
                  Auf verschiedenen Ebenen zu arbeiten ist spannend und bringt oftmals Synergien. In
               den mir zugeteilten Referaten wird großartig gearbeitet, und viele Leistungen können in An-
               spruch genommen werden. Noch bin ich jung in Amt und Würden. Daher kann ich zum jet-
               zigen Zeitpunkt nur so viel sagen: Ich freue mich, mit meiner Arbeit für Sie da zu sein, und
               lade Sie ein, mir Ihre Anliegen weiterzugeben, um Moosburg noch lebens- und noch liebens-
               werter zu machen. Auf gute gemeinsame Jahre!

                                                       Astrid Brunner
                                                  1. Vizebürgermeisterin

               Miteinander weiter denken
               Ich bin überwältigt von dem Zuspruch, der mir bei der Gemeinderatswahl entgegengebracht
               worden ist. Dieses Vertrauen zu spüren ist für mich als Zugezogener und Politikneuling dop-
               pelt wertvoll. Ich weiß das sehr zu schätzen und sage Danke!
                   Ich möchte diese Muntermacher-Spalte auch für eine Kurzvorstellung nutzen: Geboren
               in Bad Kleinkirchheim, Besuch der HTL in Villach, Studium der Architektur in Linz und Kul-
               turmanagement in Salzburg, davon habe ich ein Jahr in Zürich verbracht. Nach der Praxis-
               zeit in Neapel machte ich mich vor 20 Jahren gemeinsam mit einem Kollegen selbstständig.
               Unser Unternehmen ist mittlerweile an sieben Standorten in Österreich und Deutschland
               tätig. Ich habe in die Familie von Baumeister Erich Brandner eingeheiratet und bin mit mei-
               ner Frau Gordana und unseren zwei Kindern nach Seigbichl gezogen.
                   Beruflich habe ich viele Orte in ihrer Zukunftsentwicklung begleitet und festgestellt,
               dass wir uns nicht zu verstecken brauchen. Ganz im Gegenteil, Moosburg steht sehr gut da!
               Die kommenden Herausforderungen sind aber vielfältig: Digitalisierung und Corona stellen
               die Arbeitswelt am Kopf, die demografische Entwicklung und der Klimawandel fordern uns
               alle voll heraus, die Mobilität steht vor einem kompletten Umbruch, und der ländliche Raum
               steht vor einer regelrechten Renaissance. Ich sehe in diesen Veränderungen viele Potenziale
               und neue Chancen für Moosburg und habe große Lust, miteinander weiterzudenken. Ich
               freue mich darauf, gemeinsam mit Ihnen unseren Lebensraum enkeltauglich zu gestalten

                                                     Ihr Roland Gruber
                                                    2. Vizebürgermeister
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Referenten       5

         Gratulation                         Die Urlaubszeit kann                      Mit neuen Referaten
        zum Aufstieg                              kommen!                                in den Sommer
Ich nehme heute meine 1.000 Zeichen         Der Sommer ist da und wir freuen uns      Anfangs möchte ich mich für Euer
zum Anlass, dem Sportverein Moos-           über die schöne Jahreszeit. Bei den       Vertrauen bei der Gemeinderatswahl
burg – den Spielern und Funktionären        Gemeindebürgern von Moosburg              recht herzlich bedanken! Mein Team
– zum Aufstieg in die erste Spielklasse     spürt man eine positive Aufbruchs-        und ich waren erstaunt und begeistert
zu gratulieren. Das habt Ihr mit weni-      stimmung, und es geht von Tag zu Tag      zugleich, wie viele von Euch bereit für
gen finanziellen Mitteln, mit großem        aufwärts. Da die Covid-Zahlen immer       „Fair-Änderung“ sind! Durch diese
Kampfgeist und vor allem mit Eurer          mehr sinken, steigt die Motivation, die   Wahl hat sich viel verändert, wir haben
Kameradschaft geschafft – Ihr könnt         Lust und die Freude auf viele Frei-       drei Gemeinderäte dazugewonnen,
stolz auf euch sein! Ich wünsche Euch       zeitaktivitäten, die wieder unternom-     und auch die Referate wurden neu
für Eure spielerische, aber auch priva-     men werden können.                        zugeteilt. Die demokratische Mehrheit
te Zukunft alles Gute, viele tolle Spiele   Ein lauer Sommerabend bei einem           von „Rot“ und „Schwarz“ hat entschie-
und natürlich auch weiterhin viele,         unserer Lieblingswirte in Moosburg,       den. Wie auch bereits in der Vergan-
viele Punkte!                               dazu ein gutes Essen, und man fühlt       genheit, werde ich meine Aufgaben
In der großen Euphorie darf man aber        sich wieder perfekt verwöhnt. Wir         ernst nehmen und meine Referate so
auch das Fundament des Sportverei-          freuen uns auch auf Menschen, die wir     gut wie möglich ausführen.
nes nicht vergessen – und zwar den          schon Monate nicht mehr gesehen           Es ist auch endlich die warme Jahres-
Nachwuchs. Fast jedes Wochenende            oder getroffen haben, um mit ihnen        zeit angebrochen, und Corona rückt
begeistern Eure Nachwuchsmann-              einen gemütlichen Plausch führen zu       langsam, aber doch in den Hinter-
schaften Eltern und Zuschauer. Herz-        können. Das Kinderlachen auf dem          grund. Wir wollen gerne wieder die
haftes, ehrliches Spiel der Kinder          Spielplatz und so vieles mehr – all das   Stimmung vor der Coronakrise in
lassen unsere Herzen höherschlagen.         wünschen wir uns wieder.                  Moosburg spüren und die Gastrono-
Macht weiter so, Ihr seid auf dem           Dies alles hat uns in den letzten Mona-   mie in unserer Gemeinde unterstüt-
richtigen Weg!                              ten sehr gefehlt. Setzen wir alle ein     zen. Corona ist nicht spurlos an den
Jetzt geht es daran, den Sommer, die        gemeinsames Zeichen unter Berück-         Betrieben vorübergegangen. Viele
Freizeit und den Urlaub zu genießen.        sichtigung der 3G-Regel, damit wir        haben eine lange Durststrecke hinter
Ich denke, wir haben es uns nach der        und unsere Kinder in eine positive        sich, doch jetzt im Sommer soll es
Durststecke im letzten Jahr alle redlich    Zukunft blicken werden. In diesem         wieder aufwärts gehen.
verdient. Liebe Moosburgerinnen und         Sinne wünsche ich Ihnen und Ihrer         Liebe Moosburgerinnen und Moosbur-
Moosburger, ich wünsche Euch einen          Familie eine erholsame Sommer- und        ger, genießt das Sommerflair und
schönen Sommer, bleiben Sie gesund,         Ferienzeit! Ich freue mich auf nette      unterstützt unsere Betriebe! Ich freue
und erholen Sie sich gut!                   Gespräche mit Ihnen!                      mich auf viele persönliche Begegnun-
                                                                                      gen und bin zuversichtlich, dass uns
              Georg Malle                              Stefan Staudacher              großartige Sommermomente bevor-
   Mitglied des Gemeindevorstandes             Mitglied des Gemeindevorstandes        stehen!

                                                                                                Ihr Bernhard Gräßl
                                                                                         Mitglied des Gemeindevorstandes
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coverstory        7

Weil wir Freunde und Familie sind
Familie ist ein wichtiger Teil unseres Lebens. Seit dem Jahr 2001 setzen
Bund, Länder und Gemeinden daher verstärkt auf sogenannte Familien-
freundlichkeit. Der Begriff umfasst viele unterschiedliche Projekte und Maß-
nahmen. Das staatliche Gütesiegel „Familien- und Kinderfreundliche Ge-
meinde“ wurde bereits zum fünften Mal an die Marktgemeinde Moosburg
vergeben.         Norbert Pichler

    Am Spielplatz im Zentrum von Moosburg tummeln sich                Auch international findet man viele Beispiele für Kinder-
die Kinder. Die kleineren spielen rund um den Mooswurm            und Familienfreundlichkeit. Einer der absoluten Vorreiter
im Sand. Die etwas größeren laufen herum, klettern auf den        ist die dänische Hauptstadt Kopenhagen, wo in Zusammen-
Turm oder gleiten auf der Seilrutsche über die Wiese. Die         arbeit mit Architekten, Soziologinnen, Stadtforscherinnen,
noch größeren hingegen hauen sich mit ihren Skateboards           Jugendarbeitern und der lokalen Bevölkerung Spielplätze
in die Halfpipe. „Dieser Spielplatz ist wirklich gut gelungen“,   und gemeinsame öffentliche Freiräume für Jung und Alt
sagt eine junge Mutter, die es sich auf einer Parkbank im         entwickelt werden. Auf dem Superkilen im Stadtteil Nørre-
Schatten eines Baumes bequem gemacht hat. „Meine Kin-             bro hat das dänische Büro BIG Architects einen wilden, viel-
der fühlen sich hier sichtbar wohl. Und ich mich auch.“           fältigen Stadtplatz für alle Interessen und Bevölkerungs-
    In der Tat ist die Marktgemeinde Moosburg bei der Kon-        schichten geschaffen – zum Sitzen, Liegen, Laufen, Grillen
zeptionierung des Platzes einen innovativen Weg gegangen          und ungebremsten Herumturnen. Und in Nordhavn wurde
– und hat auf die sogenannte Partizipationskarte gesetzt.         das Dach einer Garage zu einem regelrechten Spielparadies
„Wir haben die Kinder in die Planung miteingebunden“, er-         ausgebaut. Die JAJA Architekten haben kaum etwas ausge-
zählt Bürgermeister Herbert Gaggl. „Wir haben gefragt, wie        lassen: Es gibt Gummiplätze, Trampoline, schaukelnde Bän-
sie sich einen Kinderspielplatz vorstellen, sie haben ihre        ke und meterhohe Klettertürme, aber auch Grünflächen
Vorstellungen aufgezeichnet, und schließlich haben wir de-        und stille Eckerln zum Ausruhen.
ren Wünsche unter Anleitung einer Architektin in die Wirk-            Der Vielfalt von Kinderfreundlichkeit hat das Deutsche
lichkeit übersetzt und gebaut.“                                   Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt am Main sogar eine
    Auch der Arenaspielplatz im Kindergarten Moosburg             eigene Ausstellung gewidmet: „The Playground Project“
wurde nach den Wünschen der Nutzerinnen und Nutzer er-            reiste in die Geschichte des Spielplatzes und warf einen
richtet. „Die Buben haben nach einer Rennbahn gerufen, die        Blick auf abenteuerliche Kletterkonstruktionen und lustige
sie mit ihren Tretrollern befahren können, die Mädchen            Plastikwürmer zum Klettern und Robben. „Zwischen 1950
aber wollten lieber schaukeln und Ringelspiel fahren“, sagt       und 1980 war der Spielplatz ein kreatives Labor, es gab eine
Kindergartenleiterin Doris Sagmeister. All diese unter-           sehr aktive Spielplatzbewegung, und in den Städten der
schiedlichen Anforderungen unter einen Hut zu bringen ist         Indstrieländer sind viele innovative und verrückte Projekte
nicht immer leicht, aber machbar.                                 entstanden, an denen sich Architekten, Künstlerinnen,
    Moosburg ist bei weitem nicht die einzige Gemeinde, die       Landschaftsarchitekten, aber auch Bürger, Aktivisten und
sich um gute, kinder- und familienfreundliche Freiräume           Pädagoginnen beteiligt haben“, sagt die deutsche Kuratorin
kümmert. Auch Lambach, Oberösterreich, setzt auf das              und Politikwissenschafterin Gabriela Burkhalter.
Thema Familie. „Ziel war es, Lambach für alle Lebenspha-              Doch die Ursprünge des Spielplatzes liegen viel weiter
sen noch lebenswerter zu machen und schließlich das Mit-          zurück. Als Mitte des 19. Jahrhunderts die zunehmende In-
einander der Generationen zu fördern“, sagt die dortige Ge-       dustrialisierung in Deutschland, Großbritannien und Nord-
meinderätin Renate Fuchs. Die Maßnahmen waren vielfältig          amerika das Grün aus der Stadt mehr und mehr verdrängte,
und begannen im Kleinen. Integration war dabei ein wichti-        suchten Privatpersonen und Philanthropen nach einem
ges Thema. So fanden zum Beispiel Veranstaltungen mit ge-         möglichen Ersatz für Wald und Wiese und schufen so die
meinsamem Kochen und Essen statt. Die internationalen             ersten urbanen Sandspielflächen. Bis zum Ausbruch des
Rezepte aus aller Welt haben bei den Lambacher Familien           Ersten Weltkriegs entwickelte sich die städtische Spielkul-
großen Anklang gefunden. Fuchs: „Darüber wurde sogar ein          tur rasant und gipfelte um 1910 in ausladenden, oft abenteu-
Film gedreht und online veröffentlicht.“                          erlich hohen Holzkonstruktionen. Wer weiß, ohne diese
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8   coverstory

Ent­wicklung würde auch der Moosburger Spielplatz heute
                                                                Ein Überblick bereits umgesetzter, laufender und neu
ganz anders ausschauen.
                                                                beschlossener Maßnahmen
   Mit der Zeit verändern sich Träume und Wünsche. Heute
wissen wir: Familienfreundlichkeit endet nicht am Spiel-        → Überregionaler Radweg mit Anbindung an den
platz, sondern kümmert sich um alle Familienmitglieder            Wörthersee
von 0 bis 100 Jahren, berücksichtigt alle Lebensformen und      → Mobilitätsmasterplan Moosburg (MMM)
Lebensabschnitte von kindlicher Vitalität bis zur Demenz        → Bildungscampus Moosburg (Kinderbetreuungs- und
im hohen Alter, und umfasst vor allem auch politische und         -bildungseinrichtungen; Sanierung und Digitalisie-
wirtschaftliche Rahmenbedingungen wie etwa Mutter-                rung der Volksschulen Moosburg und Tigring,
schutz, Elternkarenz und Interessen von Alleinerziehenden         Bau der Sporthalle mit Mensa)
in den ersten Jahren der heranwachsenden Sprösslinge. Je        → Bildung macht munter: wir finden das beste Setting
mehr Angebot eine Gemeinde hat, desto attraktiver ist sie.        für jedes Kind.
   Moosburg war bei der Entwicklung der Idee der famili-        → Kaiser Arnulf Sportzentrum (neuer Kunstrasenplatz)
enfreundlichen Gemeinde von Anfang an dabei und wurde           → Wohnbau für Familien
heuer bereits zum fünften Mal vom Familienministerium           → Familienmessen
mit dem staatlichen Gütesiegel für Familienfreundlichkeit       → Projekte & Maßnahmen rund um das Thema Demenz
zertifiziert. Das freut uns – und spornt uns dazu an, in Zu-    → Ideenwerkstätten vor Ort (Einbindung der Bevölke-
kunft noch besser zu werden. Ziel ist es, die bestehenden         rung zur Umsetzung von Projekten)
familienfreundlichen Maßnahmen in der Gemeinde zu               → Glücksweg: Umsetzung des Weges der Stille,
identifizieren und den Bedarf an weiteren Schritten zu er-        der Fülle und des Paradiesgartens
mitteln:                                                        → Ankauf und Nutzung der Schlosswiese für Ver­
                                                                  anstaltungen
→ Der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen wurde 2007              → Babyempfang: Vernetzungstreffen für Eltern
  in einem Bürgerbeteiligungsprozess erhoben und mit            → Evaluierung der Kinderbetreuungseinrichtungen
  Best-Practice-Beispielen in ganz Europa verglichen. An-       → Förderung des gesellschaftlichen Zusammenlebens
  schließend wurden die baulichen Maßnahmen gesetzt.              (Unterstützung für Vereine)
→ Die Sanierung der Volksschule Moosburg und der Bau              … und vieles mehr
  der Sporthalle mit Mensa sind Beispiele für ein gelun-
  genes Miteinander in der Gemeinde.
→ Die Sanierung des Kunstrasens wurde in enger Abstim-         werden sich in Zukunft am Glücks-Parcours, an öffentlicher
  mung mit dem lokalen Sportverein durchgeführt.               Kunst und an zahlreichen Glücksmomenten erfreuen und
→ Im Gesundheitsbereich wurde mit der Aktion „Demenz           dadurch die Ortsmitte ganz neu erleben können.“
  Moosburg“ ein Meilenstein für die betroffenen Perso-            Die gemeinsame Entwicklung von Maßnahmen ist ent-
  nen und ihre Angehörigen gesetzt.                            scheidend, damit sich Familien in der Gemeinde wohl füh-
→ Im Zentrum von Moosburg wird derzeit ein Pflegeheim          len. „Um passende, entsprechende Maßnahmen zu setzen
  für 80 Personen gebaut. Dadurch werden 60 Arbeits-           und Projekte entwickelt zu können, ist es wichtig, die Be-
  plätze geschaffen.                                           dürfnisse der Einwohnerinnen und Einwohner ganz genau
→ Aber auch das gesellschaftliche Leben und die Zusam-         zu kennen“, erklärt Bürgermeister Herbert Gaggl. „Eine der
  menarbeit mit den Kultur- und Sportvereinen sind             wichtigsten Entwicklungen der letzten zwei Jahrzehnte, die
  wichtige Bestandteile und müssen ständig weiterent­          besonders familienunterstützend sind, waren sicherlich
  wickelt und der Zeit angepasst werden.                       der Ausbau der Kinderbetreuung und die Investitionen in
                                                               unsere Bildungseinrichtungen.“
   Unter Einbindung aller Generationen sollen infolge nun         Die vielen kleinen Schritte zahlen sich aus. 2014 hat
diverse Projektgruppen ihre Visionen ausarbeiten und kon-      Moosburg den „Europäischen Dorferneuerungspreis für
krete Handlungsfelder definieren. Im Fokus stehen indivi-      eine ganzheitliche und nachhaltige Gemeindeentwicklung“
duelle und bedarfsorientierte Maßnahmen zur Erhöhung           gewonnen. Familienfreundlichkeit bedeutet auch, dass die
der Familienfreundlichkeit. „Aus einem Ortskernentwick-        Infrastruktur in einer Gemeinde funktioniert und dass die
lungsprozess ist im Laufe der Zeit ein innovatives Projekt     Bewohner das vorfinden, was sie zum täglichen Leben brau-
rund um das Thema Glück hervorgegangen, das vom Land           chen und was das Leben lebenswert macht. Und nun sind
Kärnten gefördert wird“, erläutert der neue Vizebürger-        wir offiziell eine der familienfreundlichsten Gemeinden
meister Roland Gruber. „Einheimische, Gäste und Besucher       Öster­reichs. Das müssen wir feiern.
Muntermacher - Moosburg ist eine der familienfreundlichsten Gemeinden Österreichs Das müssen wir feiern - Marktgemeinde Moosburg
coverstory       9

                                                                                   fünften Mal mit dem staatlichen Gütezeichen als familien-
                                                                                   freundliche Gemeinde ausgezeichnet. Hinzu kommt – be-
                                                                                   reits zum dritten Mal – das UNICEF-Zusatzzertifikat „Kin­der­
                                                                                   freundliche Gemeinde“.
                                                                                       In den folgenden drei Jahren gilt es, die bereits durch
                                                                                   den Gemeinderat beschlossenen Maßnahmen weiter zu
                                                                                   verfolgen und umzusetzen. Die Gestaltung der Spielplätze,
                                                                                   die Verkehrssicherheit in Moosburg, die Weiterführung des
                                                                                   Mobilitätsmasterplanes, und viele andere Projekte sind da-
                                                                                   bei Thema. Familienfreundlichkeit steht nicht nur für Men-
                                                                                   schen während der Erwerbsphase. Familienfreundlichkeit
                                                                                   ist weit mehr: In ganz Moosburg finden immer wieder auch
                                                                                   Aktivitäten für unsere älteren Moosburger und Moosburge-
                                                                                   rinnen statt. Auch das ist Familie.
                                                                                       Staatliches Gütezeichen: Das Audit „Familien- und kin-
                                                                                   derfreundliche Gemeinde“ ist ein nachhaltiger kommunal-
                                                                                   politischer Prozess für österreichische Gemeinden und
                                                         briagin/stock.adobe.com

                                                                                   Städte. Dazu zählen aktive Bürgerbeteiligung, Workshops
                                                                                   und vor allem konkrete Maßnahmen, um den Bedürfnissen
                                                                                   von Kindern, Jugendlichen, Familien, Singles und älteren
                                                                                   Menschen bestmöglich entsprechen zu können. In speziel-
                                                                                   len Auditierungsprozessen werden alle Maßnahmen über-
                                                                                   prüft und begutachtet.
                                                                                       „Wir haben zum Glück diesen Weg, im Sinne der Ge-
Familienfreundliche und kinder-                                                    meinschaft und Familien zu handeln, vor vielen Jahren ein-

freundliche Gemeinde:                                                              geschlagen“, sagt Bgm. Herbert Gaggl. „Es ist eine Wertehal-
                                                                                   tung, die uns Kraft gibt, immer weiter zu denken. Aus dem
Moosburg erhält zum 5. Mal eine                                                    Projekt wurde schon lange ein Weg. Danke allen Mitden-

Auszeichnung                                                                       kern und Wegbegleiterinnen! Ich freue mich auf die vielen
                                                                                   weiteren gemeinsamen Schritte.“
Seit 2003 geht Moosburg strukturiert der Frage nach, wel-
che Rahmenbedingungen Familien brauchen, um sich
wohlzufühlen und durchatmen zu können. Seitdem hat
sich viel getan. Viele große Projekte konnten seither reali-
siert werden. Der Bildungscampus Moosburg hat sich jah-
relang der Aufgabe verschrieben, unseren Kindern die beste
Bildung zu bieten. Im Jahr 2020 erfolgte der Spatenstich für
den Bau der Sporthalle mit Mensa. Mit dem Glücksprojekt
geht Moosburg nun einen Schritt weiter. Dem Leben mehr
Sinn geben, Wege aufzeigen, es bunter gestalten – dies sind
vielleicht die schönsten Motive, dem Miteinander in einer
Gemeinde einen Rahmen zu geben.
    Es sind aber nicht nur die großen Projekte. Das Gesamt-
projekt – eine lebenswerte Gemeinde für Jung und Alt zu
sein – wäre ohne die kleinen Schritte, die kleinen Projekte
und die vielen Menschen, die in der Marktgemeinde Moos-
burg dafür mitarbeiten, nicht möglich. Es wurde Wohnbau
geschaffen, es wurden in den Breitbandausbau investiert,
es wurde der Mobilitätsmasterplan Moosburg entwickelt.
Und vieles, vieles mehr. Aus diesem Grund wurde Moos-
burg heuer – nach dem Grundzertifikat 2003 – bereits zum
Muntermacher - Moosburg ist eine der familienfreundlichsten Gemeinden Österreichs Das müssen wir feiern - Marktgemeinde Moosburg
10

     Intelligentes Bauen
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                            Raiffeisen Immobilien jetzt auch einen kompetenten Immobilienpartner in der Region.
                            Ansprechperson für die Immobilienbewertung und die erfolgreiche Vermittlung vom Baugrundstück
                            über die Eigentumswohnung bis zum Traumhaus ist die staatlich geprüfte Immobilientreuhänderin
                            Martina Roseano. „Als gebürtige Moosburgerin weiß ich den Lebensraum der Marktgemeinde sehr zu
                            schätzen.“ Die Begeisterung für die begehrte Region bestätigen auch zahlreiche Suchanfragen. „Wir
                            befinden uns aktuell in einer sehr begünstigten Lage für die Verkäuferseite. Grund dafür ist die große
                            Nachfrage an Immobilien und ein relativ kleines Angebot am Markt, was sich in der Kaufpreisbildung
                            widerspiegelt“, so die Immobilienspezialistin.
                            Durch die enge Zusammenarbeit mit der Raiffeisen Bank Moosburg-Tigring wird für Verkäufer und
                            Käufer ein wahres Kompetenz-Center rund um die Immobilie geschaffen - von der Bewertung über die
                            Vermittlung bis zur Finanzierung und lukrativen Anlagemöglichkeiten wird unter einem Dach kunden-
                            orientiert betreut. Ganz getreu dem berühmten Raiffeisen-Motto:
                                                                                  „Was der Einzelne nicht vermag, das vermögen Viele!“

                      UNSERE IMMOBILIENSPEZIALISTIN                                    UNSERE FINANZIERUNGSSPEZIALISTIN

                                      MARTINA ROSEANO                                                 CORNELIA WULZ, MAS
                                      staatlich geprüfte Immobilientreuhänderin                       Geschäftsführung und Finanzierungsexpertin

                                      Raiffeisen Immobilien Kärnten GmbH                              Raiffeisenbank Moosburg-Tigring reg.Gen.m.b.H
                                      E-Mail: martina.roseano@rbgk.raiffeisen.at                      E-Mail: cornelia.wulz@rbgk.raiffeisen.at
                                      Tel.: +43 664 85 919 85                                         Tel.: +43 4272/83208-41114
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DIE GLÜCKLICHE SEITE             11

Arnold Mettnitzer / Foto: Paloma Schreiber

Wie im Himmel                         Arnold Mettnitzer

Immer wieder bei unseren Arbeiten am
Projekt „ZUMGLUECK.JETZT – Initiativen
zur Veredelung der Zeit“ musste ich an den
Film „Wie im Himmel“ des schwedische
Regisseurs Kay Pollak (2004) denken.
Die Hauptfigur, Daniel Dareus, ist ein erfolgreicher Diri-
gent, der während eines großen Konzerts einen Herzinfarkt
erleidet und seine Karriere abrupt beenden muss. Er zieht        Der Paradiesgarten beim Kinderspielplatz in Moosburg ist in Planung.
sich zurück an den Ort seiner Kindheit im Norden Schwe-          Er ist ein Teil des Glücksweges und der Galerie der Gedanken.
dens. Niemand kennt dort seinen wirklichen Namen, keiner         Zeichnung: Harald Schreiber

ahnt, dass er einer von ihnen ist, hier wie die meisten seiner
Alterskollegen auch zur Schule gegangen ist und als einzi-           Andere wiederum erwachen buchstäblich zu neuem Le-
ger von ihnen den Weg in die große Welt gefunden hat.            ben, haben plötzlich wieder Zugang zu ihren verschütteten
   Alle aber im verschlafenen Dorf wissen um seine Fähig-        Sehnsüchten und Träumen. „Vertrauen haben“, „stark und
keiten als Dirigent und Musiker und laden ihn ein, die Lei-      frei sein“, „das Leben spüren“, so beschreibt Gabriella in je-
tung des örtlichen Kirchenchors zu übernehmen. Nach an-          nem Lied, das Daniel für sie komponiert, den Himmel, den
fänglichem Zögern willigt er ein – und durch diesen einen        sie immer schon gesucht hat und jetzt durch die Gemein-
Menschen mit seinen großartigen musikalischen, aber auch         schaft im Chor und durch ihr Singen ein Stück weit entde-
berührend menschlichen Fähigkeiten wächst der örtliche           cken kann. Tore, der behinderte, von vielen belächelte und
Kirchenchor über sich hinaus, und das ganze Dorf erscheint       nie ganz ernst genommene junge Mann, erlebt im Dorf eine
wie aus dem Winterschlaf wachgeküsst. Die Menschen im            zuvor nie gekannte Akzeptanz und Wertschätzung. Zwei
Ort werden angesteckt und aufgeweckt, manche sogar auf-          Ehe­leute finden endlich die lang vergeblich gesuchten Worte,
geschreckt aus ihrem eintönig bequemen Alltag. Einige            um die Liebe, die sie verbindet, auch zur Sprache zu bringen.
fürchten um ihren Einfluss, wie der protestantische Pfarrer,         Mit einem Wort: Durch Daniel erwacht ein ganzes Dorf
dessen Predigten vor leeren Bänken ihn immer mehr belas-         zu neuem Leben! Mir zeigt dieser Film, dass in uns allen
ten bis hin zum Versuch, seinem Leben ein Ende zu setzen.        weit mehr Glück schlummert als wir erahnen. Zum Glück
Auch hier ist es Daniel, der den Pastor von der Sinnlosigkeit    taucht auch in unser aller Leben immer wieder einmal ein
seines Vorhabens überzeugen kann.                                Mensch auf, der uns dafür die Augen öffnet.
12       Zahlen, Daten, Fakten

Familienfreundlichkeit in Europa
Zur Bewertung der Familienfreundlichkeit innerhalb der einzelnen Länder wurden vom
Kinderhilfswerk UNICEF 2016 die Länge des bezahlten Mutterschafts- bzw. Vaterschafts­
urlaubs (Elternzeit) sowie die Betreuungsquoten von Kindern unmittelbar nach der
Geburt und im Kindergartenalter berücksichtigt.

1.    Schweden                          6.    Deutschland                        11.   Österreich                         16. Litauen
2.    Norwegen                          7.    Dänemark                           12.   Finnland                           17. Ungarn
3.    Island                            8.    Slowenien                          13.   Belgien                            18. Lettland
4.    Estland                           9.    Luxemburg                          14.   Spanien                            19. Italien
5.    Portugal                          10.   Frankreich                         15.   Niederlande                        20. Bulgarien

Kinderbetreuungseinrichtungen in Österreich                                                     2009/2010                  2019/2020
Kindergarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  209.001 . . . . . . . . . 227.313
Hort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50.493 . . . . . . . . . . 51.665
Kindertagesstätte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  20.767 . . . . . . . . . .47.282
Altersgem. Einrichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  29.230 . . . . . . . . .  45.310

Kinderbetreuungsplätze Moosburg                                                                     1994                           2007                          2021
Kindertagesstätte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  0 . . . . . . . . . . . . . .  0 . . . . . . . . . . . . 30
Kindergarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .75 . . . . . . . . . . . . .  85 . . . . . . . . . . .  125
Hort Moosburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
Hort Tigring . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  17

Eheschließungen und Scheidungsrate in Österreich
2010. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  37.545 . . . . . . .  43,0 %
2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  38.592 . . . . . . . . 42,5 %
2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44.502 . . . . . . . . 41,6 %
2020 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  39.478 . . . . . . . . 37,6 %

Sorgen der Österreicher 2021                                                                                                  Große Sorge                Kleine Sorge Ohne Sorge
Kommt es aufgrund der hohen Staatsausgaben zu einem Sparpaket? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  49 %. . . . . . . . . . .  41 % . . . . . . . . .  10 %
Wird die Kluft zwischen Reich und Arm in Österreich größer?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  48 %. . . . . . . . . . .  41 % . . . . . . . . . . 11 %
Kommt es zu Verschlechterungen im Pensionsbereich?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  36 %. . . . . . . . . . . 48 % . . . . . . . . . .17 %
Bleibt genügend Zeit für die Familie?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 %. . . . . . . . . . . 28 % . . . . . . . . . 62 %
Verläuft meine Beziehung / Ehe glücklich?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  10 %. . . . . . . . . . .  19 % . . . . . . . . . .71 %
                                                                                                                                                                                                     tunedin/stock.adobe.com
frage an Moosburg  13

DÜRFEN WIR SIE KURZ WAS FRAGEN?

Nach Corona kehren wir langsam wieder in das normale Leben zurück.
Was erfreut Sie besonders? Aufgezeichnet und fotografiert von Norbert Pichler

                             Oberst Harald Scharf, MSD,
                          Kommandant Stabsbataillon 7
            Ich freue mich schon sehr auf die Angelobung
             in Moosburg, die wieder mit der Bevölkerung
               und den Angehörigen der neu eingerückten
                               Rekruten stattfinden wird.

                                                                                             Martina Roseano,
                                                                                             Immo­bilientreuhänderin
                                                                                             Das Meer geht ab.
                                                                                             Aber wir waren schon
                                                                                             in Rovinj. Die Rückkehr
                                                                                             in die Normalität und
                       Mag. Bernhard Motschilnig, Jurist                                     die Seele baumeln zu
            Nachdem die Grenzen wieder offen sind, freue                                     lassen war wichtig.
            ich mich darauf, nach Italien zu fahren, gut zu                                  Das kann ich am besten
           essen und ein Glas Wein zu trinken. Mit meiner                                    beim Meer. Es war
               Partnerin fahre ich eine Woche auf die Alm,                                   einfach perfekt.
                                    Zweisamkeit genießen.

                Sylvana Wobak, Gemeindemitarbeiterin,
                                           Standesbeamtin     Marco Feichter, Student, Obmann SV Moosburg
           Ich freue mich, den Brautpaaren bald sagen zu      Endlich können Fußballspiele wieder vor den Fans
         können: „Ihr könnt ab sofort wieder ohne Masken      stattfinden. Besonders freut mich, dass der
             heiraten.“ Privat freue ich auf ungezwungene     Fußballplatz wieder Treffpunkt für Jung
                 Treffen mit meinen Freunden im Grünen.       und Alt ist.
14    BILDUNG

1. Reihe von links: Gemeindebundpräsident Alfred Riedl, Dir. Rosi Hartl, Bgm. Herbert Gaggl und UNICEF-Geschäftsführer Christoph Jünger
anlässlich der Übergabe des Österreichpreises in Wien

Ausgezeichnete Bildungs­arbeit in Moosburg
Die Marktgemeinde Moosburg festigt ihre Vorreiterrolle als Bildungsgemeinde
Österreichs und ­erhält dafür Platz 3 in ganz Österreich.
Der Österreichpreis im Rahmen der Aktion familienfreund-                   che bewegt werden kann und wie wichtig dies für junge
liche Gemeinde wurde vergeben, und die Marktgemeinde                       Menschen ist.“
Moosburg erreichte den dritten Platz mit dem Projekt „Bil-                     „Die Gemeinden leisten mit ihren eingereichten Projek-
dung macht munter: Wir finden das beste Setting für jedes                  ten einen wertvollen Beitrag für ein familienfreundliches
Kind!“ Mit dem Bildungscampus ermuntert die Gemeinde                       und kinderfreundliches Österreich“, so Bundesministerin
die Kinder, ihrer Entdeckungsfreude Ausdruck zu verleihen                  Susanne Raab. „Sie dienen als Vorbild und motivieren ande-
und ihre persönlichen Interessen und Neigungen spiele-                     re Gemeinden, sich verstärkt für mehr Familienfreundlich-
risch zu Kompetenzen auszubauen.                                           keit einzusetzen.“ Die Best Practice-Beispiele aller teilneh-
    Hervorgehoben wurde unter anderem, dass im Bil-                        menden Gemeinden werden im Rahmen des Netzwerks
dungscampus Moosburg Entdeckungsfreude und Talente                         „Unternehmen für Familien“, der Initiative für mehr Famili-
gefördert werden. Ein wichtiger Baustein sind dafür die                    enfreundlichkeit in Österreich, auf der Website www.unter-
Modul-Schwerpunkte der Volksschule Moosburg: Einmal                        nehmen-fuer-familien.at veröffentlicht.
pro Woche tauchen die Schülerinnen und Schüler in faszi-                       „Das Thema Familie ist ein Schwerpunkt in unserer Ar-
nierende Welten voller Experimente, Exkursionen und Ent-                   beit für die Moosburger Bevölkerung: Wir setzen auf die
deckungen ein. „Uns ist es wichtig, den Kindern zu zeigen,                 beste Bildung für unsere Kinder. Unsere Pädagoginnen und
wie vielfältig und spannend zum Beispiel die Naturwissen-                  Pädagogen leisten hervorragende Arbeit. Ich bin stolz, dass
schaften sind. Es werden neue Talente entdeckt und Inter-                  wir ausgezeichnet wurden“, sagte Bürgermeister Herbert
essen geweckt“, erklärt Volksschuldirektorin Rosalia Hartl.                Gaggl, der mit VS-Direktorin Rosi Hartl die Auszeichnung
Dieses zusätzliche Programm wird sowohl von den Kindern                    entgegennahm.
als auch den Eltern und Lehrern begeistert aufgenommen                         Den ersten Platz belegte die niederösterreichische
– und soll in Zukunft noch weiter ausgebaut werden.                        Markt­­gemeinde Reichenau an der Rax, die mit ihrem inter­
    „Es freut mich sehr, dass die Marktgemeinde Moosburg                   ge­nera­tiven Projekt „Leselaube. Generationendialog Post
als eine langjährig, zertifiziert kinderfreundliche Gemeinde               für dich“ überzeugen konnte. Für den zweiten Platz wurde
unter den Top-3-Gemeinden liegt und dass ihr Engagement                    das „digi.quiz“ der Tiroler Gemeinde Kauns gewählt. Die
auf diese Weise vor den Vorhang geholt wird“, sagt Chris-                  Kinder der Naturparkvolksschule erstellten über eine Lern-
toph Jünger, Geschäftsführer von UNICEF Österreich. „Das                   plattform diverse Lerninhalte und Spiele zu den Sehens-
zeigt, wie viel auf Gemeindeebene für Kinder und Jugendli-                 würdigkeiten der Gemeinde.
15

Ein wässriges Laugenabenteuer
Die Mittelschule Moosburg befindet sich
unter der Leitung von Norbert Lamprecht in
Aufbruchstimmung.

Nach der Frage, wohin die Reise gehen soll, lohnt sich ein
Blick auf die neu gestaltete Website, die trotz der pande-
miebedingten Herausforderungen mit zahlreichen Beiträ-
gen zu den neuen Schwerpunkten Naturwissenschaft, Di-
gitalisierung und Sport bestückt werden konnte. Immer
darauf bedacht, die unterschiedlichen Interessen eines je-
den Schülers zu fördern, konnten viele naturwissenschaft-
liche Themen – oft unter Einbindung digitaler Hilfsmittel
– in einem neuen Licht betrachtet werden. Dabei lag der Fo-
kus nicht nur auf einem modernisierten Lernzugang, son-
dern auch auf fächerübergreifenden und somit sinnstiften-
den Lehrsequenzen, die im optimalen Fall als Grundlage
der Lebensvorbereitung genutzt werden können. Eines der
Hauptthemen im Chemie-Unterricht der vierten Klassen
(Säuren und Basen) gibt einen Einblick auf die momentanen
Geschehnisse in den Abschlussklassen:
    So schreibt etwa Sarah C. aus der Klasse 4B etwa wie
folgt: „Am 20. Mai waren wir im Chemie-Unterricht das ers-
te Mal in der Küche. Ja! Im Chemie-Unterricht! Ist das zu
glauben? Hört sich anfangs komisch an, da man denkt, dass
Chemie und das Fach Ernährung und Haushalt nicht zu-
sammenpassen. Aber doch! Chemie und EH harmonieren
perfekt miteinander. Unsere Idee war es, Laugenstangerl
mithilfe einer Natron-Lauge herzustellen, wobei die Umset-
zung super funktioniert hat und der Spaßfaktor allgegen-
wärtig spürbar war. Der Teig war bereits fertig, sodass wir
ihn in Formen bringen konnten, die zumindest so halbwegs
wie Laugenstangerl aussahen. Hahaha! Nach dem Kneten
und Formen tauchten wir unsere Glanzleistungen in eine
Natronlauge und schoben sie für etwa 20 Minuten in den
Ofen. Bei der ausgiebigen Kostprobe musste man mit Er-
staunen feststellen, dass der Geschmack einer frischen Lau-
genbrezel unvergesslich ist. Man kann also sagen, es war
eine lustige und lehrreiche Chemie-Stunde. Lehrreich auch
deswegen, weil Herr Kröpfl uns die chemischen Prozesse
bezüglich der Lauge erklärte und zudem die Wichtigkeit
des sogenannten Maillard-Effektes für Nahrungsmittel nä-
herbrachte.“
    Ungeachtet der positiven Resonanz der Schüler und
Schülerinnen und der Elternvertretung ist eines aus diesem
schulischen Alltagsbeitrag mit Sicherheit erkennbar: Ler-
nen kann, darf und muss auch Spaß machen! Und schmack-
haft ist es auch. Mahlzeit!
16 Bildung

„Wir haben die Schule vermisst“
Die Kinder der Volksschule Moosburg haben ein ereignisreiches
Schuljahr hinter sich. Wir haben einige von ihnen befragt, was nach
den Corona-Lockdowns für sie anders ist als davor.                                       Lorenz Witek: „Was gefällt dir an der
Einerseits gehörten Masken, Abstand und Distance-Learning plötzlich zum                  Schule am besten?“
Schulalltag. Andererseits hat sich auch in den Klassenzimmern viel getan: Digi-          Emma Lanzer (8 Jahre): „Es hat sich vieles
tale Tafeln, Tablets und ergonomische Stühle haben Einzug gehalten und sorgen            verändert: die Einrichtung in der Klasse,
seitdem für Begeisterung. Wie haben die Kinder all das erlebt? Sie geben die Ant-        die neuen Tafeln und die Stühle. Eigent-
worten selbst: In einem Medienprojekt wurden Schülerinnen und Schüler der                lich ist alles neu. Mir gefällt das sehr. Und
dritten und vierten Klassen zu Kinder-Reportern – und haben ihre Klassenkame-            ich freue mich auch schon auf die neue
raden interviewt. Hier ein Auszug aus den genannten Erfahrungen.                         Kantine und den größeren Turnsaal!“

Diana Matzer: „Was hat sich in der           Fabian Biedermann: „Im Lockdown wa-         Paulina Wallner: „Wie war der Lockdown
Schule alles verändert?“                     ren die Schulen geschlossen. Wie war die-   für dich?“
Amelie Dobernig (10 Jahre): „Es werden       se Zeit für dich?“                          Christian Palomba (10 Jahre): „Ich habe
jetzt viel mehr elektronische Sachen         Elena Herrenhof (9 Jahre): „Es war eine     die Schulaufgaben eigentlich gern zu-
verwendet. Auf unserer Tafel kann man        ziemlich langweilige Zeit. Mir sind meine   hause gemacht, ich war auch viel schnel-
sogar Youtube-Videos schauen! Den neu-       Freunde sehr abgegangen. Wieder in die      ler als in der Schule. Aber meine Freunde
en Turnsaal werde ich zwar nicht mehr        Schule gehen zu dürfen war richtig cool!    haben mir gefehlt. Was mir sehr gut ge-
nutzen, weil ich schon in der Vierten bin,   Es hat mir überhaupt nicht gefallen, zu-    fällt: die digitalen Tafeln, die Tablets und
aber den finde ich auch super.“              hause meine Schulsachen zu erledigen.“      die neuen Stühle.“

Lukas Kupper: „Wie war es für dich, als      Marie-Therese Brunner: „Was hast du an      Maxi Fiedler: „Was ist besser: In der
du wieder in die Schule gehen konntest?“     der Schule am meisten vermisst?“            Schule oder zuhause lernen?“
Lea Kirchner (10 Jahre): „Ich habe die       Helena Anastasia Konrad (8 Jahre): „Dass    Mathea Kothmaier (8 Jahre): „Ich finde es
Schule vermisst. Zwar habe ich die Schul-    wir in der Pause rausgehen und in der       in der Schule besser! Zuhause macht man
sachen gern zuhause gemacht, aber es         Turnstunde Fußball spielen. Es macht        alles alleine, das ist ziemlich langweilig.
war schön, wieder alle aus der Klasse zu     alles mehr Spaß in der Schule. Ich finde,   In der Schule aber trifft man seine Freun-
sehen. Wir tragen jetzt im Flur die Mas-     man fühlt sich einsam, wenn man immer       de. Ich mag es, wenn wir in der Klasse
ken und müssen öfter Händewaschen,           zuhause sein muss und seine Freunde         Team-Arbeiten machen und die Lehrerin-
aber das ist kein Problem.“                  nicht sehen kann.“                          nen uns alles erklären.“
BILDUNG        17

Links oben: Es geht nur gemeinsam: Mit kniffeligen Spielen wurde der   Rechts oben: Die Kinder sind von Schloss Moosburg beeindruckt.
Teamgeist in den Klassen gestärkt. Links unten: Erlebnisorientierte    Rechts unten: Schlossverwalter Ernst Bauer erklärt ein Gemälde.
Übungen im Wald: Auch hier stand das Gemeinsame im Mittelpunkt.

Soziales Lernen als                                                    Erlebnisreise durch das
Schwerpunkt                                                            Schloss Moosburg
Im vergangenen Schuljahr waren aufgrund der                            Von der Eishöhle bis zum Verließ, von Holzwürmern bis
                                                                       zum Schneckenturm: Schlossführer und -verwal­ter Ernst
Corona-Pandemie besondere Herausforderungen                            Bauer nahm die Schülerinnen und Schüler der Volksschule
im Schulalltag zu meistern. Besonders wichtig war                      Moosburg mit auf eine Reise in die Vergangenheit. An meh-
dabei das Zwischenmenschliche – das Miteinander                        reren Vormittagen zeigte er den dritten und vierten Klas-
                                                                       sen die Besonderheiten des Schlosses und weihte sie in so
zu leben, und trotzdem Abstand halten.                                 manche geheimnisvolle Geschichte ein. Die Kinder kamen
Das Team rund um Rosalia Hartl, Direktorin der Volksschule             aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. „Mir ist es wichtig,
Moosburg, ließ sich dafür vieles einfallen. Ob im Wald, im             Geschichte erlebbar zu machen und den Kindern zu zeigen,
Turnsaal oder vor der Schule: Es wurden die unterschied-               welche Besonderheiten es im Schloss gibt“, sagt Ernst Bau-
lichsten Zugänge gefunden und kreative Ideen umgesetzt,                er. Und das hat Eindruck hinterlassen. Johannes aus der 3A
um das soziale Lernen und die Gemeinschaft in den Fokus                erzählt: „Spannend fand ich vor allem die Geschichte mit
zu rücken. Unterstützt wurde man dabei auch vom Eltern-                den Holzwürmern, die ein Kammerjäger vernichten musste.
verein der Schule, der für jede Klasse ein hilfreiches Budget          Herr Bauer zeigte uns sogar einen durchfressenen Arm ei-
zur Verfügung stellte. Vielen Dank dafür!                              ner Heiligenfigur, den man herausnehmen kann!“
Die engagierten Pädagoginnen betreuen über 220 Kinder. Bürgermeister Herbert Gaggl dankte für die ausgezeichnete Arbeit zum Wohle der Kinder.

„Sehr gut“ für die Kinderbetreuung in Moosburg
Im Jahr 1994 wurde in Moosburg der Kindergarten mit drei Gruppen eröffnet. 2008 wurde
anhand von Best-Practice-Beispielen aus den damals führenden nördlichen europäischen
Ländern und einem Bürgerbeteiligungsprozess das bestehende Angebot um die Kinderta-
gesstätte, zwei Kindergartengruppen und den Hort erweitert.
Im Herbst 2010 wurde der Betrieb aufgenommen. 2014 wur-                   sowie die Bildung und Betreuung von Schülerinnen und
de noch der Hort in Tigring installiert. Wurden 1994 noch 75              Schülern in den Horten Moosburg und Tigring überdurch-
Kinder von sieben Mitarbeiterinnen betreut, so sind es heu-               schnittlich gut ist. Das Angebot und die Qualität der Betreu-
te an die 225, die von 27 Pädgagoginnen, Kleinkinderziehe-                ung wurden in der Untersuchung äußerst positiv bewertet.
rinnen und Köchinnen betreut werden.                                      Öffnungszeiten und Betreuungsdichte liegen über den
    „Wir arbeiten seit 1994 mit der Caritas Kärnten zusam-                Kärntner Durchschnittswerten, die Zahl der betreuten Kin-
men“, sagt Bürgermeister Herbert Gaggl. „Das heißt, die Ca-               der – gemessen an Kindern in der Gemeinde – liegt deutlich
ritas ist für die pädagogische Qualität und den Betrieb ver-              über dem Landesschnitt.
antwortlich. Die Gemeinde hingegen sorgt sich um die                         „Ich kann der Caritas als Betreiberin der Moosburger
Infrastruktur und finanziert den jährlichen Abgang, also die              Kinderbildung und Kinderbetreuung und der Marktge-
Differenz zwischen den laufenden Einnahmen und Ausga-                     meinde Moosburg generell für dieses Engagement ein sehr
ben.“ Nun geht Moosburg sogar einen Schritt weiter. Gaggl:                gutes Zeugnis ausstellen“, fasst Mag. Andreas Niederl, Stu-
„Wir hinterfragen immer unsere Leistungen und haben da-                   dienleiter von Joanneum Research, zusammen.
her das renommierte Joanneum Research, das mittlerweile                      Die Caritas Kärnten betreibt in Kooperation mit der ka-
auch einen Standort in Klagenfurt betreibt, damit beauf-                  tholischen Kirche landesweit elf Kindertagesstätten, 66
tragt, eine vergleichende Analyse der Ausgestaltung des Bil-              Kindergärten und neun Horte und beschäftigt im Bereich
dungs- und Betreuungsangebotes in Kindertagesstätte,                      der Kinderbildung rund 580 Mitarbeiterinnen und Mitar-
Kindergarten und Hort in Moosburg im Kärntner Vergleich                   beiter. „Unser Team ist immer bestrebt, zum Wohl der Kin-
zu erstellen“, so der Bürgermeister.                                      der zu arbeiten und sein Wissen nach den neuesten pädago-
    Das Forschungsinstitut Joanneum Research untersuchte                  gischen Kenntnissen einzubringen. Ich freue mich sehr,
Öffnungszeiten, Betreuungsverhältnisse, Kostenstruktu-                    dass Joanneum Research unsere Arbeit so gut bewertet hat“,
ren, Gruppenzusammensetzungen und diverse Prozesse                        sagt Mag. (FH) Elisabeth Mattitsch, Bereichsleiterin für Kin-
und stellte fest, dass das Angebot in der Elementarbildung                der und Jugend bei der Caritas Kärnten.
Bildung  19

                                                                                            sich den Lebenstraum vom Musizieren
                                                                                            erfüllen, finden in diesem Instrument
                                                                                            ihren ausdrucksstarken Begleiter.

                                                                                            In den Alpenregionen spielt man es
                                                                                            hauptsächlich in der Volksmusik, oder?
                                                                                            Carmen Gaggl: Die Volksmusik ist
                                                                                            die Quelle, unsere Tradition, aus der
                                                                                            wir schöpfen dürfen. Doch in den
                                                                                            letzten 15 Jahren hat sich viel getan,
                                                                                            das Instrument ist unheimlich vielsai-
Vollblutmusikerin Carmen Gaggl ist von ihrem Hackbrett fasziniert.                          tig-vielseitig: Es wird auch in der
Foto: weichselbraun/kleinezeitung                                                           Barockmusik, Filmmusik, Neuen Mu-
                                                                                            sik, in der jeweils typischen Musik
MUSIKSCHULE MOOSBURG PÖRTSCHACH                                                             verschiedenster Länder sowie im Jazz,
                                                                                            Rock und Pop eingesetzt – ein richti-
Ein Hackbrett ist kein Jausenbrett                                                          ger Verwandlungskünstler also, entwe-
                                                                                            der solistisch oder in verschiedensten
Geige, Flöte, Klavier – alles sehr bekannte Musikin­stru­
                                                                                            Ensemble-Besetzungen! Durch diese
mente, aber wer hat schon einmal von einem Hackbrett                                        enorme Bandbreite kommt es immer
                                                                                            wieder zu Aha-Erlebnissen bei den
gehört? Ist das etwa ein Jausenbrett, auf dem man Fleisch                                   Zuhörerinnen ud Zuhörern. Und ich
oder Gemüse hackt?                                                                          kann im Unterricht jeden Stil aufgrei-
                                                                                            fen, aber auch auf die persönlichen
„Nein, ganz und gar nicht. Das Hack-              sehr früh. Ich bin damals mit sechs       musikalischen Vorlieben meiner Schü-
brett ist ein besonderes Musikinstru-             Jahren in der Musikschule damit in        ler eingehen.
ment, das man nicht alle Tage hört,               Berührung gekommen, hörte dort den
aber das in letzter Zeit immer mehr               silbrigen Klang dieses Instrumentes –     Jetzt haben Sie uns aber wirklich neu-
Menschen lernen wollen“, erzählt                  und wollte es unbedingt sofort erler-     gierig gemacht …
Carmen Gaggl MA, Fachlehrerin für                 nen. Das klingende Trapez begleitet       Carmen Gaggl: Das freut mich sehr!
Hackbrett und Ensembles an der                    mich nun fast schon mein ganzes           Ob Kinder, Jugendliche oder Erwach-
Musikschule Moosburg. „Zugegeben:                 Leben lang. Diese Faszination ist nach    sene – wer das Instrument erlernen
Der Name mutet hierzulande etwas                  wie vor ungebrochen, und ich gebe         möchte, kann mich gerne für eine co-
sperrig an. Die italienisch-spanische             meine eigene Begeisterung gerne an        rona-konforme Schnupperstunde kon-
Bezeichnung Salterio, die ich bevor-              die nächsten Generationen weiter          taktieren!
zuge, klingt dagegen schon selbst wie             – sei es beim Unterrichten, Konzertie-
Musik in den Ohren!“                              ren rund um den Globus – unter ande-      Weitere Infos bei Carmen Gaggl, über
Das glaubt man ihr gerne, wenn man                rem in den internationalen Ensembles      den QR-Code sowie in der Musikschule.
die Pädagogin musizieren hört und                 L' Arpeggiata und Holland Baroque –       Die Anmeldung zum Hackbrett-Unter-
sieht. Mit Feingefühl und Geschick-               oder auch durch meine Doktoratsfor-       richt in der Musikschule Moosburg für
lichkeit bespielt sie das spannende               schung über das mittelalterliche Hack-    das neue Schuljahr 2021/2022 ist ab so-
Instrument – und entlockt ihm aller-              brett.                                    fort online möglich. Ansonsten auch am
hand zauberhafte, aber genauso auch                                                         13. und 14.September 2021 nachmittags,
rockige und groovige Töne. Wir haben              Für wen ist dieses Instrument geeignet?   direkt in der Musikschule.
die außergwöhnliche Musikerin zum                 Carmen Gaggl: In der Musikschule
Interview eingeladen.                             starten wir schon ab einem Alter von
                                                  fünf Jahren. Auch Jugendliche entde-
Hackbrett also! Wie sind Sie dazu                 cken das Instrument, das auch das
gekommen?                                         „Schlagzeug mit hundert Saiten“ ge-
Carmen Gaggl: Die Leidenschaft für                nannt wird, für sich. Und viele berufs-
das Hackbrett erwachte bei mir schon              tätige Erwachsene sowie Senioren, die
20 New Business

                                                      NEW BUSINESS IM SCHALLAR2

                                                      Architekt, Musiker, Hütten­betreiber
                                                      Der Coworking-Space Schallar2 ist um einen wei-
                                                      teren Mieter bereichert worden. Seit März hat der
                                                      gebürtige Moosburger Rudolf Brandner sein Büro
                                                      aufgeschlagen und ist damit zu seinen Wurzeln
                                                      zurückgekehrt.
                                                      Der Sohn des Moosburger Baumeisters Erich Brandner ab-
                                                      solvierte nach der Hochbau-HTL in Villach sein Architek-
                                                      turstudium in Graz und ist aus privaten Gründen wieder
                                                      nach Kärnten gezogen. Drei Leidenschaften versucht Ru-
                                                      dolf Brandner zu verknüpfen: Einerseits ist er als begnade-
                                                      ter Musiker und Gitarrist über die Grenzen hinaus bekannt.
                                                      Andererseits ist er gerne Techniker und liebt es, Gebäude
                                                      zu vermessen und sie zu digitalisieren und so die besten
                                                      Grundlagen für darauffolgende Planungen von Um-, Zu-
                                                      und Neubauten zu schaffen. Sein drittes Standbein aber
Dipl.-Ing. Rudolf Brandner                            hat er seit einigen Jahren im Tourismus: Auf der Turrach
di.rudolf.brandner@gmail.com, T 0650 388 6388         betreibt er die sogenannte Brandnerhütte als romantische
www.brandnerhuette.at                                 Almhütte für internationale Gäste.

      Dr. med. univ. et. med. dent

      GERNOT LACH
      Facharzt für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
      PRIVAT UND ALLE KASSEN

      Dr. med. univ. et. med. dent

      UTA EBERWEIN
                                                            Dr. Alexander
      Facharzt für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde         Schweigreiter
      •   PROPHYLAXE                                                    ZAHNARZT
      •   ÄSTHETISCHE ZAHNHEILKUNDE
      •   ZAHNREGULIERUNGEN                                  Kirchplatz 2 | 9062 Moosburg
      •   ZAHNÄRZTLICHE CHIRURGIE
                                                                 Telefon 0 42 72 / 82 3 32
             Wir sind Montag bis Donnerstag
                 von 6.45 – 16.30 Uhr und
          Freitag von 6.45 – 12.30 Uhr für Sie da.                    ORDINATION:
                                                                Montag bis Freitag: ab 10 Uhr
  Arnholzstraße 4 • 9062 Moosburg • T 04272/83677                   nach Vereinbarung
Blick hinter die Kulissen         21

                                                                       wie die Schafhaltung. Die Lämmer saugen etwa drei Mona-
                                                                       te bei der Mutter und fressen im Sommer vor allem Gras,
                                                                       während wir sie im Winter mit Heu und Gerste füttern.“
                                                                           Das Lammfleisch ist ein zartes, wenig fettes, bekömmli-
                                                                       ches Fleisch und stammt von Lämmern, die höchstens
                                                                       sechs Monate alt sind. Das Schlachtgewicht darf 40 Kilo-
                                                                       gramm nicht überschreiten. „Die Schlachtkörper werden
                                                                       vom Tierarzt beschaut und zumindest zwei bis sechs Tage
                                                                       abhängen gelassen. Daher hat unser Fleisch keinen Eigen-
                                                                       geruch. Es schafelt nicht.“
                                                                           Im Betrieb werden aber auch Wildmasthendl gezüchtet.
                                                                       Die Hühner wachsen naturnah auf Stroh auf, leben in Klein-
                                                                       gruppen, haben reichlich Bewegungsfreiheit und werden
                                                                       mit gentechnikfreiem Futter gemästet. Auch sie werden di-
                                                                       rekt am Hof geschlachtet. „Das Fleisch ist besonders aroma-
                                                                       tisch, feinfaserig und zart, da unsere Hendl um einiges län-
                                                                       ger und langsamer gefüttert werden als ihre Kolleginnen
                                                                       aus herkömmlicher Mast.“ Und ja, das schmeckt man.
                                                                           Auf den neuen Hofladen, der immer samstags ab 10 Uhr
                                                                       öffnet, ist Thomas Koch besonders stolz: „Es ist uns ein Be-
Familie Koch: Frederic, Manuel, Lucy, Thomas und Gerhild halten fest
zusammen.
                                                                       dürfnis, dass die Leute zu uns auf den Bauernhof kommen
                                                                       und hier einkaufen. Sie sollen sehen, wie die Tiere leben

Das Blöken der Lämmer
                                                                       und wo die Produkte herkommen. Mit einem Wort: Wir
                                                                       wollen Landwirtschaft erlebbar machen.“ Die Attraktivität
                                                                       des Ladens wurde gehoben, indem auch Produkte anderer
Thomas Koch, der „Shoaf-Bauer“ in Moosburg, führt                      Bauern aus der Region angeboten werden: Honig, Öle, Eier,
seinen Betrieb im Einklang mit der Natur. Die Schafe                   Ziegenkäse und diverse andere Milchprodukte. Zudem gibt
                                                                       es auch Schaffelle, Schafwolldünger sowie einige andere
leben auf Almen und in einem großen Stall und fressen
                                                                       Produkte rund um das Schaf.
Wiesenkräuter und saftiges grünes Gras. Für die Selbst-                    „Wir sind ein Familienbetrieb“, sagt Thomas. „Ohne mei-
vermarktung wurde ein Hofladen eingerichtet, in dem                    ne Frau und Kinder würde das nicht funktionieren. Frederic
sogar Produkte von andern Bauernhöfen angeboten                        schlachtet, ich mache die Landwirtschaft, Manuel liefert
werden. Norbert Pichler                                                aus, und Lucy ist für die Aufzucht und den Verkauf verant-
                                                                       wortlich. Meine Frau Gerhild arbeitet in allen Bereichen
           Thomas Koch ist eigentlich diplomierter Inten-              mit, und wenn wir zusätzlich Unterstützung brauchen,
            siv-Krankenpfleger. Als Ausgleich zur anstren-             springt auch meine Mutter mal ein.“ Und seine Frau Gerhild
            genden beruflichen Tätigkeit hat er sich am el-            ergänzt: „Unsere Vision geht auf, weil wir unseren Job und
terlichen Bauernhof engagiert, draußen auf der Alm und                 unsere Tiere lieben und mit voller Leidenschaft dabei sind.
drinnen im Stall bei den Schafen. Nach einer schweren Er-              Und aus Nachhaltigkeitsgründen legen wir großen Wert da-
krankung war der Pflegeberuf nicht mehr möglich, und so                rauf, das gesamte Tier zu verwerten. From nose to tail sozu-
hat er beschlossen, sich von da an auf die Schafzucht zu               sagen. Und seit heuer können wir auch Schafschur-Pellets
konzentrieren.                                                         für Gemüse- und Pflanzendünger anbieten.“
    „Ich habe mit meinem Vater Schafe gezüchtet, und wir
hatten schon immer einen Beschau-Schlachthof. Der Sinn                 Shoaf-Bauer, Tuderschitzer Weg 22, 9062 Moosburg
war, dass die Schafe nicht weggeführt werden müssen, son-              M 0650 8281611, www.shoaf-bauer.at
dern dass sie gleich zu Hause geschlachtet werden. Dadurch
haben sie keinen Stress“, erzählt der 47-Jährige. „Wir haben           VERANSTALTUNGSTIPPS
großen Respekt vor den Tieren. Mein Sohn Frederic trägt                2. September 2021
die Schafe sogar auf seinen Armen in den Schlachtraum hi-              From nose to tail (Kochen mit einem Profi am HOF)
nein. Man kann, ohne zu übertreiben, sagen, dass kaum                  16. Oktober 2021
eine andere Tierhaltung so naturgemäß und tiergerecht ist              Schaf- und Ziegenzuchtfest, Feldkirchen
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