Magazin.SCHWE ZERISCH S N TIONAL - MUS UM. MUSÉE NAT ONAL SUISSE. MUS EO NAZIONALE SVIZZER ZIUN L SV ZZER.
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Nr. 1 / 2020 Magazin. SCHWE ZERISCH S N TIONAL MUS UM. MUSÉE NAT ONAL SUISSE. MUS EO NAZIONALE SVIZZER . MU EUM N ZIUN L SV ZZER. Grönland 1912 Games Liebe & Sexualität Übers Eis mit Eine kleine Geschichte Die neuen Freiheiten Alfred de Quervain der Videospiele des 18. Jahrhunderts
Auftakt Inhalt 4 Best of Blog Landesmuseum Zürich 6 Grönland 1912 10 Kinderseite Grönland 12 Games 14 Nonnen Starke Frauen im Mittelalter Château de Prangins 20 Von Freuden und Zwängen Liebe und Sexualität im 18. Jahrhundert 22 Indiennes Liebe Leserin, Ein Stoff erobert die Welt lieber Leser Forum Schweizer Geschichte Schwyz 24 Joggeli, Pitschi, Globi … Ein Geruch, eine Melodie, ein Bild. Menschliche Sinne und emo- Beliebte Schweizer tionale Erinnerungen sind untrennbar miteinander verknüpft. Das Bilderbücher 3 Parfüm im Tram weckt die ersten Liebesgefühle wieder auf. Der Song 27 Made in Witzerland am Radio verwandelt einen zurück in einen Töfflibuben oder ein Punkermädchen. Das Pixelbild eines Bauklötzchens holt die kalte Aus der Museumswelt Winternacht von 1986 wieder ins Gedächtnis. Damals, als man mor- gens um zwei endlich den lang angestrebten Tetrisrekord aufgestellt 30 Gastmuseum hat. Können Videospiele (mehr ab Seite 12) Emotionen wecken? Ja, Museum Engiadinais, St. Moritz sie können. Tetris, Pac-Man oder Space Invaders wirken aus heu- 33 Museumsnews tiger Sicht wie Games aus der Steinzeit. Und doch haben sie viele fasziniert. Was zu Beginn ein Randphänomen war, ist heute ein Milliarden- Rubriken geschäft. Jeder dritte Mensch spielt auf Handy, Konsole oder Com- 16 Jahresrückblick in Zahlen puter. Games sind zum festen Bestandteil des gesellschaftlichen 28 Momente Lebens geworden. Sie machen Spass, verbinden Generationen und erweitern die digitalen Kompetenzen. Doch es gibt auch Schatten- 35 Wettbewerb seiten: Sucht oder Gewalt in Videospielen beispielsweise. Aber beim 48 Boutique Gamen ist es wie bei fast allem im Leben. Auf das richtige Mass kommt es an. In diesem Sinne, let’s play! 50 Interview Tatort-Kommissarinnen Anna Andreas Spillmann Pieri Zuercher & Carol Schuler Direktor Schweizerisches Nationalmuseum Termine 36 Veranstaltungen 40 Agenda
Best of Blog Gandhi in neuem Licht D ie Fotografien des Ma hatma, aufgenommen von Walter Bosshard, gingen um die Welt. Walter Bosshard, aufgewachsen in einem Dorf am Zürichsee, war Lehrer und hatte Kunstgeschichte studiert, als der Erste Weltkrieg ihn zu einer Neuorientierung ver- anlasste. Nach Ende des Krieges wanderte er nach Asien aus. Um 1928/29 kehrte er nach Europa zurück und sah seine Chance im boomenden Fotojournalismus. Für die Münchner Illustrierte Presse bereiste er acht Monate lang Indi- en, um über die Unabhängigkeits- 4 bewegung zu berichten. Am Abend des 11. März, am Tag bevor Gandhi zum legendä ren Salzmarsch aufbrach, kam es im Ashram von Sabarmati zur ers- ten Begegnung. Bosshard hatte nur Zeit für ein kurzes Interview, den Fotoapparat liess er noch beiseite. Für das zweite Treffen Titelblatt der Münchner Illustrierten Presse vom Mai 1930. fuhr Bosshard an die Küste, wo der Marsch enden sollte. Als er fiert hatte, wagte er sich weiter einem bescheiden auftretenden am 7. April im Hauptquartier vor: «Kann ich auch ein Bild vom Menschen, der sich in philoso- der Unabhängigkeitsbewegung schlafenden Gandhi machen?» phischer Würde ganz auf das eintraf, erwartete ihn Gandhi im Die Antwort: «Wenn Sie es leise Wesentliche besann. Lesen, es- Kreis seiner Vertrauten. In ent- tun, können Sie’s versuchen. We- sen, schlafen sind die wenigen, spannter Atmosphäre hatte der cken Sie ihn aber nicht, denn er zentralen Aktivitäten der Bild Schweizer Zeit, den Mahatma zu hat die Ruhe sehr nötig.» geschichte. Doch das milde Licht, beobachten. Obschon Bosshard So kam die Weltöffentlichkeit das sich in den weichen Falten der eine schwerfällige Mittelformat- zur ersten «Homestory» über Baumwollgewänder bricht, gibt Kamera trug und nach jeder Auf- einen der berühmtesten Männer den simplen Handlungen eine ver- nahme eine neue Filmkassette seiner Zeit. Die Münchner Illus- geistigte, ja meditative Dimen einlegen musste, verhielt er sich trierte Presse publizierte sie am sion. Es ist nicht zuletzt die meis- so unauffällig, dass er mit der Zeit 18. Mai 1930 und war sich der terhaft eingefangene Stimmung, von Gandhi kaum mehr wahrge- Sensation durchaus bewusst. durch die Bosshards Bildbericht nommen wurde. Nachdem er den Auf der einen Seite las man von aus der Flut der täglichen Nach- Mahatma beim Essen, Lachen, der mächtigen politischen Figur richten herausstach. Mehr dazu: Lesen, Diskutieren, Dozieren, Gandhi, auf der anderen Seite be blog.nationalmuseum.ch/2019 Spinnen und Rasieren fotogra- gegnete man in den Fotografien /11/gandhi-in-neuem-licht
Bitte verbinden! Wie in den Nachbarländern nahm der Gesprächs- verkehr nach der Jahrhundertwende auch in der Schweiz abrupt zu. Nach ersten Erfahrungen mit der halbautomatischen Gesprächsvermittlung im Ortsnetz von Zürich beschloss die «Eidgenössische Telegraphen- und Telefonverwaltung» 1920 die Automatisierung in allen grösseren Städten. 1959 ersetzten die PTT schliesslich die letzte handbe- triebene Telefonzentrale der Schweiz und besie- gelten damit auch das Ende des sogenannten «Fräuleins vom Amt». Mehr dazu: blog.national museum.ch/2019/12/bitte-verbinden-die-auto matisierung-der-telefonzentralen Das Fondue – ein «Naturkunstprodukt» Bis ins 20. Jahrhundert kannte man das Käsefon- due nur in Gegenden, wo Kühe gehalten wurden. Denn lange brauchte man zur Zubereitung Milch, nicht Wein. Immer ein zentraler Bestandteil war jedoch Käse, den man schmolz. Weil auch in der 5 Schweiz Käse erst vor hundert Jahren wirklich zu einem Volksnahrungsmittel wurde, kannten die meisten Konsumenten das Fondue vorher nicht. In der Deutschschweiz populär wurde es nach dem Zweiten Weltkrieg, als, wie so vieles, auch Käse im Überfluss vorhanden war. Mehr dazu: blog.nationalmuseum.ch/2019/11/geschichte- des-fondue-in-der-schweiz Wohltätiges Wirken im Stillen Barbara Borsinger ist eine – fast vergessene – Aus- nahmegestalt des 20. Jahrhunderts. Im Ersten Weltkrieg schloss sie sich französischen Sanitäts truppen an und wurde für ihre Dienste mit der belgischen «Médaille de la Reine Élisabeth» ge- ehrt. Mit der Notunterkunft für Waisen der Spa- nischen Grippe legte sie den ideellen Grundstein für ihre «Clinique des Grangettes», in der sie wäh- rend des Zweiten Weltkriegs jüdischen Kindern, die sie mit dem Auto bei den französischen Wider standsgruppen abholte, Schutz bot. Mehr dazu: blog.nationalmuseum.ch/2019/11/ barbara- borsinger-wohltaetiges-wirken-im-stillen blog.nationalmuseum.ch
6 Der Schweizer Forscher Alfred de Quervain nahm bei seiner Grönland-Überquerung 1912 verschiedene Messungen vor, darunter auch des Windes.
Landesmuseum Zürich Grönland 1912 Er war Wissenschaftler und Abenteurer: Alfred de Quervain durchquerte 1912 Grönland und löste damit in der Schweiz ein regelrechtes «Polarfieber» aus. Bereits vor gut 100 Jahren standen die Gletscher etwas ganz Besonderes. Nicht nur die noch junge im Fokus der Klimaforschung. Allerdings unter an- Klimaforschung interessierte sich für die Daten des deren Voraussetzungen: Im 19. Jahrhundert fürch- Geophysikers aus Bern, auch die Gesellschaft gier- tete man sich vor einer neuen Eiszeit. Unter diesen te nach Geschichten aus dem hohen Norden. Da der 7 Umständen war die «Schweizerische Grönland Ex- Bundesstaat sich nicht an den Expeditionskosten pedition», die Alfred de Quervain 1912 unternahm, beteiligte, schloss der Abenteurer einen Vertrag mit
GIRL WITH A PEARL 8 EARRING Kompositionsauftrag vom Opernhaus Zürich gefördert durch die Oper von Stefan Wirth nach dem Roman von Tracy Chevalier Mit Thomas Hampson www.opernhaus.ch/pearlearring UR AUFFÜHRUNG 24 M AI 2O2O
Landesmuseum Zürich Die Überquerung ist nicht ungefährlich: zum Teil verbergen sich unter dem Eis Gletscherspalten. 9 der NZZ ab. Die Zürcher Zeitung bezahlte einen die Erforschung des grönländischen Eisschilds, Drittel der Aufwände und sicherte sich damit das der als zweitgrösster Süsswasserspeicher der Erde Recht, exklusiv über die Expedition zu berichten. gilt. Durch die Klimaerwärmung ist er in den letz- In der Schweiz brach mit der Berichterstattung ein ten 15 Jahren stark geschrumpft. Besonders pro- regelrechtes «Polarfieber» aus. blematisch ist dabei, dass das Schmelzwasser Alfred de Quervain war bereits 1909 im ewigen nicht mehr aufgenommen und später wieder zu Eis von Grönland unterwegs gewesen. 1912 kehrte Eis wird, sondern in den Ozean abfliesst. Da- er zurück, um die Insel zu durchqueren. Das hat- durch schwinden die Süsswasserreserven und der te vor ihm erst einer geschafft: Fridtjof Nansen. Meeresspiegel steigt an, wie Schweizer Forscher Wie es sich für einen Abenteurer gehört, muss- 2016 herausfanden. te de Quervains Strecke länger und schwieriger sein als jene des Norwegers, der Grönland 1888 weiter südlich überquert hatte. Und das war sie! De Quervain und seine drei Mitstreiter legten mit 6. FEB – 13. APRIL 20 Skiern und Hundeschlitten in vier Wochen rund LANDESMUSEUM ZÜRICH 650 Kilometer zurück. Dabei gingen sie oft an Grönland 1912 die Belastungsgrenze und mussten gegen Ende ihrer Reise sogar einige der 30 mitgenommenen 1912 durchquerte Alfred de Quervain Grön- Hunde erschiessen, um sich zu ernähren. Das war land. Die Daten, die der Schweizer Klimafor- besonders bitter, da ihnen die Tiere treue Dienste scher sammelte, sind für die Wissenschaft bis geleistet hatten. heute wichtig. Die Ausstellung beleuchtet de Die meteorologischen und glaziologischen Da- Quervains abenteuerliche Tour und verknüpft ten, die Alfred de Quervain und seine Mitstrei- sie mit der Gegenwart. Bis heute betreibt die ter 1912 sammelten, waren für die Wissenschaft Schweiz in Grönland Klimaforschung und leis- enorm wertvoll. Bis heute dient das von ihm er- tet damit einen wichtigen Beitrag zu einem der stellte Höhenprofil des Inlandeises als Referenz zentralsten Themen unserer Zeit. für wissenschaftliche Studien. Beispielsweise für
Kinderseite Grönland Grönland ist die grösste Insel der Welt. Sie liegt bei Nordamerika, gehört aber zu Dänemark. Deshalb spricht man dort Grönländisch und Dänisch. Auf Grönländisch heisst Grönland «Kalaallit Nunaat». In Grönland gibt es keine Strassen zwischen den Dörfern und Städten. Man reist mit Boot, Flugzeug, Helikopter, Schneemobil oder Hundeschlitten. 10 Auf Grönland gibt es einen Hunde-Äquator. Das ist eine Trennlinie. Die Hauptstadt Oberhalb dieser heisst Nuuk. Linie dürfen nur grönländische Schlittenhunde gehalten werden. Unterhalb nur andere Hunde.
In Grönland sieht man im Winter Polarlichter. Im Durchschnitt ist das Eis auf Grönland 1,5 Kilometer dick. 11 Weil es auf der Erde wärmer wird, schmilzt ein Teil des Eises weg. Würde alles schmelzen, würde der Meeresspiegel um 7 Meter steigen. Es gibt ein Gebirge in Grönland, das heisst Schweizerland. Der Schweizer Forscher Alfred de Quervain gehörte zu den Die Wörter Iglu und Ersten, die das Eis von Grönland Kajak kommen aus überquerten. dem Grönländischen. Er benutzte Hundeschlitten.
Landesmuseum Zürich Games Innerhalb weniger Jahrzehnte haben Computerspiele die Welt erobert. Dabei waren Games anfangs bloss Spielereien von ernsthaften Wissenschaftlern. 12 «Arcade-Games», also Computerspiele auf münzbetriebenen Spielautomaten, waren in den 80ern populär.
Auf Handys, Konsolen und Computern, im Büro, zu hause oder unterwegs: Rund 2,5 Milliarden Men- schen sind von Videospielen fasziniert. Begonnen hat diese Anziehungskraft in den 1950er-Jahren an einigen nordamerikanischen Universitäten. Die Computerspiele waren eigentlich eine Spielerei mit wissenschaftlichen Ergebnissen. Dass sich daraus in kurzer Zeit ein milliardenschwerer Wirtschafts- zweig entwickeln würde, ahnte damals niemand. Das erste Game, das einer grösseren Öffent- lichkeit zugänglich war, hiess «OXO» und wurde 1950 an der Canadian National Exhibition, einer jährlich stattfindenden Messe in Toronto, präsen- tiert. Auf einem riesigen Gerät konnten die Besu- cherinnen und Besucher gegen einen Computer «Drei gewinnt» spielen. Das Spiel begeisterte, geriet jedoch nach Ende der Ausstellung wieder in Vergessenheit. Einige Jahre später, 1958, war es erneut eine öf- fentliche Veranstaltung, die den Rahmen für das zweite Computergame der Welt bot. Am Tag der offenen Tür im Forschungszentrum Brookhaven «Tennis for Two» war eines der ersten Computerspiele. National Laboratory im US-Bundesstaat New York konnten zwei Personen digital gegeneinander Ten- nis spielen. Erfinder von «Tennis for Two» war der ner erneuten Bezahlung weiterzuspielen. Die Jagd Physiker William Higinbotham. Der Amerikaner nach einem neuen Rekord war also nicht unmög- 13 war Teil des Forschungsteams, das die erste Atom- lich, aber teuer. bombe entwickelt hatte. Nach dem Krieg distan- Das Wachstum der Game-Industrie zu einem zierte er sich davon und bekämpfte eine nukleare globalen Wirtschaftsfaktor hängt eng mit der Bewaffnung mit viel Engagement. «Tennis for Two» technischen Entwicklung des Computers zusam- zeigt exemplarisch, wie eng Rüstungsindustrie und men. Heute sind beide Branchen nicht mehr aus Computerwissenschaften verknüpft sind. dem täglichen Leben wegzudenken. Der Umsatz mit Computerspielen belief sich im Jahr 2018 auf Die goldene Ära rund 138 Milliarden US-Dollar. Da sind neidische Der Aufstieg der Games zu einem festen Bestand- Blicke aus Hollywood garantiert. Doch es gibt auch teil der Freizeit war rasant. In den 1970er-Jahren Schattenseiten. Im Herbst 2019 wurde in Kanada wurden die Computer kleiner und hielten im Wohn- eine Sammelklage gegen Epic Games eingereicht. zimmer Einzug. Die neue Art von Spiel wurde als Die Firma soll ihr Spiel «Fortnite» gezielt so pro- Familienaktivität verkauft. Allerdings waren die grammiert haben, dass es Jugendliche stark abhän- Heimkonsolen relativ teuer und erhielten deshalb gig macht. schnell Konkurrenz im öffentlichen Raum, von den sogenannten Arcade-Games. Plötzlich standen in Einkaufszentren und Restaurants münzbetriebe- 17. JAN – 13. APRIL 20 ne Spielautomaten, auf denen man für wenig Geld LANDESMUSEUM ZÜRICH beispielsweise das populäre «Pac-Man» spielen Games konnte. Die Videospiele eroberten auch die Spiel- hallen und wurden dort zur grossen Konkurrenz Die Ausstellung lädt auf eine Zeitreise durch der bis dahin beliebten Flipperkästen. die Geschichte der elektronischen Spiele ein Die 1980er-Jahre waren die goldene Ära der Ar- und thematisiert auch Aspekte, die als bedenk- cade-Games. Mit «Donkey Kong», «Pole Position» lich wahrgenommen werden. Auf Spielstatio- oder «Paper Boy» war das Taschengeld schnell ver- nen taucht man in virtuelle Welten ein und spielt. Dazu trug auch eine spezielle Funktion bei: kann die Games selbst ausprobieren. Continue? Bei vielen Spielen war es möglich, bei ei-
Elisabeth von Wetzikon mit einem Pilger (unten), Grosse Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse, 1300 – 1330/40.
Landesmuseum Zürich Nonnen N onnen im Mittelalter, da denkt man formation einen handfesten Konflikt zu verhin- an Frauen, die zurückgezogen in ei dern, übergab sie das Kloster 1524 der Stadt. nem Kloster leben, um sich ganz dem Der Konvent wurde aufgehoben. Dieser Schritt Glauben zu widmen. Doch ein Blick zurück hatte auch private Auswirkungen. Katharina von zeigt ein anderes Bild. Zimmern erhielt eine hohe Abfindung und heira- tete ein Jahr später den Söldnerführer Eberhard Nonnenklöster haben eine lange Tradition. Bereits von Reischach, dem sie zwei Kinder gebar. Wenn im fünften Jahrhundert bildeten Frauen erste re eine ehemalige Äbtissin einen Soldaten heiratet ligiöse Gemeinschaften, um zusammen zu leben. und Mutter wird, ist das schon ungewöhnlich. Die Gründe, warum sie die- Wenn sie aber während ih- sen Weg einschlugen, waren rer Amtszeit im Kloster be- nebst einer religiösen Über- … sie war oberste reits eine Tochter geboren zeugung vielfältig: Spiritua- hat, ist das heute für uns lität, Flucht vor einer Zwangs Richterin, wählte den eine Sensation. Genau dies ehe, Hoffnung auf Bildung, Abschiebung durch die Fami- Bürgermeister war bei Katharina von Zim- mern der Fall. Erst kürz- lie aus politischen oder wirt- und hatte das Recht, lich stiessen Historikerin- schaftlichen Gründen. Wer nen auf Quellen, die dies jetzt aber an Frauen denkt, Münzen prägen bestätigen. Wer der Vater die hinter hohen Kloster- mauern ein zurückgezogenes zu lassen oder Zoll zu dieser unehelichen Tochter war, ist jedoch noch nicht 15 Leben führten, der täuscht erheben. bekannt. sich. Nonnen beschäftigten Diese beiden Beispiele sich sehr wohl mit weltlichen zeigen, dass Nonnen im Mit- Angelegenheiten und hatten oft auch grosse poli- telalter weit mehr als asketische und keusche Frau- tische Macht. Ein Paradebeispiel dafür ist Elisa- en waren, die sich nur für die Welt innerhalb der beth von Wetzikon. Klostermauern interessierten. Ihr Leben war span- In der Äbtissin des Fraumünsterklosters Zürich nend, gefährlich und vielseitig. vereinten sich kirchliche und weltliche Macht in einer Person. Elisabeth von Wetzikon (1235 – 1298) gehörte in der Region Zürich zu den einflussreichs- ten Personen des 13. Jahrhunderts. Als Fürstäb tissin herrschte sie nicht nur über das Kloster, sondern über die ganze Stadt. In dieser Funktion war sie oberste Richterin, wählte den Bürgermeis- 20. MÄRZ – 19. JULI 20 ter und hatte das Recht, Münzen prägen zu lassen LANDESMUSEUM ZÜRICH oder Zoll zu erheben. An dieser Frau führte damals Nonnen. kein Weg vorbei. Starke Frauen im Mittelalter Von der Äbtissin Der Eintritt in ein Kloster war im Mittelalter zur Ehefrau und Mutter mehr als eine religiöse Entscheidung: Das Klos- Gut zwei Jahrhunderte später hatten sich die terleben erlaubte Frauen Zugang zu höherer Bil- Zeiten geändert. Die Reformation spaltete die dung, verschaffte ihnen Einfluss und erlaubte Gesellschaft und mitten drin stand das Zürcher gewisse Freiheiten. Die Ausstellung zeigt die Fraumünsterkloster. Zu dieser Zeit leitete Kat- Vielfalt religiöser Lebensformen im Mittelalter harina von Zimmern (1478 – 1547) die Geschicke auf: Von der Stadtherrin bis zur Theologin, von der Gemeinschaft. Sie war 1496 gewählt worden der Mystikerin bis zur Universalgelehrten. und blieb 28 Jahre im Amt. Um im Zuge der Re-
Schweizerisches Nationalmuseum Das Jahr der Museumsgruppe Ausgewählte Kennzahlen des Schweizerischen Nationalmuseums von 2019. Eintritte 2019 haben 302’000 Personen das Landesmuseum Zürich, 40’600 das Château de Prangins und 27’000 das Forum Schweizer Geschichte Schwyz besucht. Das sind insgesamt _ _ _’_ _ _ Eintritte. Danke! Führungen 2019 fanden in unseren Häusern 16 insgesamt _ _ _ _ Führungen statt. Das waren rund 11 pro Tag. 7481 Leihgaben Das Schweizerische Nationalmuseum hat 2019 insgesamt _ _ _ _ Exponate an 74 nationale und 8 internationale Ins- titutionen ausgeliehen. 1’185’000 Anlässe 2811 1504 Das Nationalmuseum hat im letzten Jahr insgesamt _ _ eigene Anlässe durchgeführt.
Social Media In den letzten zwölf Monaten haben unsere Social-Media-Kanäle _ _ _ _ neue Follower und Fans gewonnen. 3989 Shop-Umsatz Unser Museumsshop in Zürich hat 2019 rund 1’080’000 Franken Umsatz gemacht, jener in Prangins 70’000 und der in Schwyz 35’000. Der Gesamtumsatz der Shops beläuft sich damit auf _’_ _ _’_ _ _ Franken. . 88 Medienartikel 2019 sind insgesamt 17 _ _ _ Artikel und Berichte über unsere Institution erschienen. Auskünfte Kuratoren Im letzten Jahr haben die Kurato- rinnen und Kuratoren insgesamt _ _ _ _ Auskünfte über die Sammlun- gen des Schweizerischen National museums gegeben. 1142 Besuche Bildungsinstitutionen 2019 begrüsste das Nationalmu- seum _ _ _ _ Gruppen aus Bildungs institutionen, davon kamen 2155 ins 857 369’600 Landesmuseum, 236 nach Prangins und 420 nach Schwyz.
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Château de Prangins Liebe und I m Europa des 18. Jahrhunderts waren Emotionen nicht mehr tabu, beide Ge schlechter durften nun Lust empfinden, und die Pornografie hielt im Schlafzimmer Einzug. Im unaufhörlichen Bilderstrom der Medien ist Sexualität heute omnipräsent – ob offensichtlich oder unterschwellig. «Sex sells!», darin sind sich die Marketingspezialisten einig. Aber war Sexua- lität nicht immer schon ein Motor für Fantasie- vorstellungen? Im 18. Jahrhundert waren Freiheiten möglich, die vorher undenkbar gewesen wären. Um dies besser zu verstehen, ist ein kurzer Rückblick ins 16. und 17. Jahrhundert nötig. Nach der 20 Reformation war die westliche Welt in zwei Konfessionslager gespalten. Im Protestan- tismus war Sexualität zwischen Mann und Frau als verheiratetes Paar legitim, jegli- che andere Form von Sexualität galt aber als Verbrechen. Die Bibel und ihre religiösen Verbote diktierten das Verhalten und die Re- formatoren erhielten Unterstützung von Beamten und Behörden. So entstand die Sittenpolizei, die im Verlauf des 18. Jahrhunderts zu einem Instru- ment der sozialen Regulierung werden sollte. Die Verknüpfung von Sex und Emotionen Als die religiöse Ordnung an Bedeutung verlor, ent- stand eine grosse Sittenfreiheit. Es war der Be- ginn der Ausschweifungen, für die der Gebrauch von erotischen Gegenständen symbolhaft steht. Himmelbett des Balthasar von Die Oberschicht verstiess gegen Regeln und es Planta mit erotischen Intarsien, datiert 1650. entwickelten sich Vorstellungen über die ideale Beziehung zwischen den beiden Geschlechtern. Der philosophische Zeitgeist stellte das Fleisch und die Lust ins Zentrum der Erkenntnis und be- Nachkommen bleiben das primäre Ziel rücksichtigte von da an auch die Sinne, das Sich- Die Ehe war der Knotenpunkt gesellschaftlicher Berühren und die Emotionen. Objekte, welche die Normen, familiärer Erwartungen und persönlicher Liebe, die geliebte Person oder die Erinnerung an Sehnsüchte und das Ergebnis einer stark hierar- diese Person symbolisieren, sowie Briefwechsel chisierten Gesellschaft. Zwar wählte man den Ehe- von Verliebten und Romane zeugen davon, dass partner öfter selber, respektierte dabei aber immer im 18. Jahrhundert die Romantik erwachte. den Willen der Eltern und tanzte nie aus der Reihe.
Sexualität er auch die Masturbation. Dieses Konzept hielt sich bis über das Zeitalter der Aufklärung hinaus. Die Ehe war aber auch ein ge- eignetes Instrument zur Kontrolle von Geburten. Dafür wurden im 18. Jahrhundert erstmals auch Verhü- tungsmethoden angewendet. Trotzdem stieg die Zahl der unehelich gezeugten Kinder in der Schweiz und in Europa an. Viele von ihnen erfuhren weder die Liebe einer Familie noch mütterliche Fürsorge. Aus moralischen und wirtschaftlichen Gründen wurden sie ihren Müt- tern weggenommen und kamen, sobald sie alt ge- nug waren, einen Beruf zu erlernen, auf behördli- che Anweisung in Pflegefamilien. 21 Casanovas Sicht der Dinge Anders als Tissot sah das Casanova. Der berühm- teste Frauenheld aller Zeiten beschrieb mehrere erotische und romantische Begegnungen, die er 1760 auf einer Reise in die Schweiz zwischen Einsie- deln und Genf erlebt hatte und bei denen vor allem die Befriedigung beider Geschlechter im Vorder- grund stand. 5. APRIL – 11. OKT 20 CHÂTEAU DE PRANGINS Von Freuden und Zwängen – Liebe und Sexualität im 18. Jahrhundert Die Ausstellung ist in sieben Themengebiete unterteilt und mutet zu keinem Zeitpunkt vo- yeuristisch an. Es gibt eine breite Palette an Das Ziel der Ehe war nach wie vor die Sicherung Alltagsobjekten zu bestaunen: von einem Bett der Nachkommenschaft. Das war ganz im Sinn des mit erotischen Motiven über eine Backform europaweit gefeierten Lausanner Arztes Samuel mit frechen Szenen bis hin zu Hochzeitsklei- Auguste Tissot (1728 – 1797). Er predigte das ge- dern und -schmuck, Liebeserklärungen, Ge- mässigte Vergnügen zwischen Paaren, bei dem der schenken und bekannten Lebensweisheiten grundlegende Zweck – die Fortpflanzung – immer sowie gerichtlichen Aufzeichnungen. präsent sein sollte. Aus diesem Grund verurteilte
Château de Prangins 22 Mustersammlung mit Guache-Zeichnungen und bedruckten Stoffen, vermutlich zur Archivierung von Entwürfen der «Manufacture de toiles peintes de messieurs Vaucher, DuPasquier et C ie» erstellt, ca. 1810 – 1820.
23 Ein Stoff erobert die Welt Nach den erfolgreichen Ausstellungen im Château ab Juni 2020 die Geschichte der Indiennes, die im de Prangins und im Landesmuseum Zürich richtet 17. und 18. Jahrhundert ganz Europa begeistert ha- das Schweizerische Nationalmuseum in Prangins ben. Die Schweiz war sowohl in der Produktion wie ein «Centre des Indiennes» ein. Die Dauerausstel- auch im Handel stark involviert und damit Teil der lung zu den bedruckten Baumwollstoffen erzählt Weltgeschichte.
Forum Schweizer Geschichte Schwyz Schweizer B E 24 in Bilderbuch von be die Künstlerin in einem Text fest, der das Feuerlein Alexander der sonderem Format hat der 1939 erschien und davon er- Grosse sei, welcher von den als sich im Laufe der letz zählt, wie das Buch «Joggeli söll Wässerlein dargestellten Römern ten 100 Jahre in die Erinne ga Birli schüttle» entstand. besiegt worden war – und so wei- rung vieler Schweizer einge Für die Geschichte, in der Jog- ter. Es entfaltet sich eine (Welt-) graben und wurde viele Male gelis Befehlsverweigerung eine Geschichte in zehn Episoden, de- neu interpretiert: «Joggeli immer länger werdende Streik- ren allerletzte Gott, dem Herrn, söll ga Birli schüttle» von und Handlungskette nach sich Lisa Wenger. zieht, liess sich die Illustratorin von weit älteren Versen inspi- «... das Feuerlein Beginnen wir am Anfang der Ge- rieren: 1762 wurde in Basel die schichte des Bilderbuchs, näm- «Sammlung Jüdischer Geschich- verbrennt das lich um 1907, und zwar in Delé- mont im Schweizer Jura. Dort ten» gedruckt, welche der Zür- cher Pfarrer Johann Caspar Ul- Stöckelein, erwartet Lisa Wenger-Ruutz rich zusammengetragen hatte. das Wässerlein (1858 – 1941), Gattin des Besteck Darin gibt es Anmerkungen über fabrikanten Theo Wenger und alte jüdische Oster-Lieder. In ei- verlöscht das einst einzige Frau an der Kunst nem davon treten nacheinander akademie in Düsseldorf, Besuch, mehrere Figuren auf, die wir aus Feuerlein ...» der einige Tage bleiben soll. Sie der Joggeli-Geschichte kennen: würde aber lieber Geschichten «das Stöckelein schlug das Hün- vorbehalten ist, der mit seiner schreiben als die Gäste unter delein, das Feuerlein verbrennt Macht den irdischen Kämpfen halten. Zum Schreiben mag sie das Stöckelein, das Wässerlein ein Ende setzt ... nicht gekommen sein, zum Skiz- verlöscht das Feuerlein». Nach Ob auch Lisa Wengers Ge- zieren aber schon: Nach 15 Ta- Pfarrer Ulrich handelt es sich schichte einen pädagogischen gen sei der Besuch abgereist und um eine als Rätsel getarnte Ge- Wert hat oder vielleicht eher als das Buch war fertig skizziert, hält schichte des jüdischen Volkes, in Bild-Komposition und durch den
Bilderbücher 25 Felix Hoffmann zeichnete 1963 neue Bilder zu Wengers Geschichte «Joggeli söll ga Birli schüttle». rhythmisierten Text Freude be- schichte von Lisa Wenger. Die « Joggeli …» (und vielleicht als reitet, ist eine andere Frage. Handlung blieb dieselbe; wes- Grossmutter von Meret Oppen- Sicher ist, dass in der ersten, halb er allerdings über seine Ver- heim) bekannt – ein Bild, das der 1908 vom Berner Verlag A. Fran- sion einen falsch zitierten Titel kreativen Künstlerin kaum ge- cke AG veröffentlichten Ausgabe setzte, wissen wir nicht. Er ist recht wird, die in verschiedenen am Ende ein Henker auftritt. In nicht allein: Die Befehlsverwei- europäischen Städten Malerei der zweiten Auflage jedoch ver- gerung, die Eindruck zu machen studierte, einige Jahre in Ame- schwindet dieser. Noch «fried- scheint, zitieren viele Erwachse- rika lebte, neben Kinderbüchern licher» ist die 2017 im Glarner ne fälschlicherweise mit «Joggeli auch Romane und Texte für die Baeschlin Verlag erschienene wott ga Birli schüttle». NZZ schrieb und mit den Dich- Variante der Geschichte von Dan Heutigen Lesern ist Lisa Wen- tern und Künstlern ihrer Zeit Wiener und Jürg Obrist. Unter ger «nur» noch als Autorin des verkehrte. dem Titel «Vom Joggeli mit de Zoggeli» entstand nach Aussage der Verlagsleiterin ein Bilder- BIS 15. MÄRZ 20 buch, das für Kinder leichter ver- FORUM SCHWEIZER GESCHICHTE SCHWYZ ständlich sei als das berühmte Joggeli, Pitschi, Globi … Vorbild. Statt um die Durchset- Beliebte Schweizer Bilderbücher zung eines Befehls geht es nun um ein Missverständnis, das einen Bereits über Generationen begeistern Schweizer Bilderbücher. immer längeren Rattenschwanz Die Familienausstellung lässt nach ihrem erfolgreichen Auftakt nach sich zieht. im Landesmuseum Zürich nun auch im Forum Schweizer Geschich- Bereits 1963 zeichnete Felix te Schwyz Gross und Klein in die Bilderbuchwelten eintauchen. Hoffmann neue Bilder zur Ge-
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Forum Schweizer Geschichte Schwyz Made in Witzerland 27 Der Karikaturist Patrick Chappatte kommentiert mit seinen Zeichnungen das Weltgeschehen, z.B. in der NZZ. H umor hat viele Facetten, kämpferisch, nen und Karikaturisten stellen ihre Sicht auf die politisch, böse oder harmlos, gewagt «Ur-Schweiz» dar und als besondere Attraktion und mitunter anzüglich. zeichnen Patrick Chappatte und Marina Lutz Car- toons direkt auf die Ausstellungswände. Worüber lacht die Schweiz? Wofür wird sie belä- chelt? Solchen Fragen geht die Ausstellung «Made in Witzerland» nach. Mit Karikaturen aus dem 18. APRIL – 27. SEP 20 19. Jahrhundert und Cartoons von heute, mit Kom- FORUM SCHWEIZER GESCHICHTE pilationen aus der Film- und Fernsehgeschichte SCHWYZ und scherzhaft-augenzwinkernden Kunstobjekten Made in Witzerland – etwa von Fischli/Weiss. Namhafte Karikaturistin-
Momente In guter esellschaft G Persönlichkeiten, die in jüngster Zeit das Schweizerische Nationalmuseum besucht haben. Im Dezember verlagerte der Kultur- platz des SRF seinen Drehort ins Forum für Schweizer Geschichte in Schwyz. Eva Wannenmacher genoss die Erinne rungen an frühere Kinderbücher. 28 Vor ausverkauftem Haus machte sich der indische Schriftsteller Pankaj Mishra im Landesmuseum Gedanken über den Kolonia- lismus und die Verantwortung des Westens. Yōichi Kotabe ist in Asien ein Superstar. Er setzte Heidi 1974 als Animefigur um und erlangte mit der Serie Weltruhm. Klar kam er seine «Tochter» im Landesmuseum besuchen.
«Pardon, wo ist die Toilette?» Im Herbst besuchte die Baronin von Prangins das Landes- museum Zürich. Dabei stiess sie auch auf die Helvetia. Das Gespräch verlief ein bisschen einseitig, schliesslich ist die Landesmutter aus Kunststoff. 29 Waren von der Ringsammlung im Landes- museum Zürich begeistert: Richard Edgcumbe, Kurator des V & A, und Kunsthistorikerin Catherine Arminjon-Roesch. Anfang November verwandelte sich das Landesmuseum Zürich in eine Garage für Kinderwagen. Grund war ein grosser Familientag.
30 Das Museumsgebäude wurde von Nicolaus Hartmann jr. nach dem Vorbild traditioneller Engadiner Häuser entworfen.
Gastmuseum Herein in die gute Stube Das Museum Engiadinais in St. Moritz lässt Besucher in historische Stuben treten und so in vergangene Lebenswelten blicken. In Engadiner Kammern lacht der haus einbauen, entschied er sich Wie in einem historischen Enga- Tod vom Himmelbett, Stühle am Ende doch für ein Museum. diner Haus liegt die Küche – oder sammeln Fett, und bärtige Gesel- «Man könnte sagen, wir sind das Romanisch «Chadafö» für «Feu- len fressen die Zeit. Aber der Landesmuseum des Engadins», erhaus» – im Erdgeschoss und Reihe nach: Betritt man das Mu- sagt Museumsdirektorin Char- grenzt zumindest an eine der seum Engiadinais in St. Moritz lotte Schütt heute zur Aufgabe historischen Stuben – oder «Stü- unter dem strengen Blick des des Museums Engiadinais. «Wir vas». Diese ist, wie fast alle der Türklopfers, so wähnt man sich zeigen und bewahren Engadiner gezeigten Räume, mit Arvenholz in einem historischen Engadiner und Bündner Wohnkultur aus den getäfert. Die Öfen, die man frü- Haus. Die Struktur stimmt: dicke letzten fünf Jahrhunderten. Al- her von der Küche aus befeuert Steinmauern, mit Sgraffito ver- lerdings handelt es sich hier vor hätte, verbergen heute die Hei- 31 zierte Fassaden und der Sulèr, allem um die Wohnkultur der zungen, die erst in den 1970ern die weite Eingangshalle, die frü- ländlichen Oberschicht; wie so eingebaut wurden. her jeweils auch als Durchgang oft in der Geschichte blieben die Arvenholz, so informiert das zur Scheune diente. Der Ein- Gebrauchsgegenstände und Aus- Tablet, welches den Besucher als druck täuscht jedoch, in diesem stattungen der ärmeren Schich- Guide durch die drei Etagen der Haus fuhren nie mit Heu belade- ten nicht erhalten.» Dauerausstellung begleitet, wur- ne Wagen durch das Eingangstor de gerne für Täfer und Möbel und nie sassen die Hausherren Feuerhaus verwendet, da es als Weichholz um einen Kachelofen, um bei & Schmersammler leicht zu schnitzen war und in Kerzenschein noch letzte Repa- Historische Küchen finden sich den Engadiner Wäldern in gros- ratur- und Strickarbeiten zu er- im Museum Engiadinais nur eine, sen Mengen wuchs. Als Bauma- ledigen. Stattdessen wurde das denn der Museumsgründer und terial für Häuser taugte es je- Gebäude 1906 vom Engadiner Sammler Riet Campell interes- doch aufgrund seiner geringen Architekten Nicolaus Hartmann sierte sich vor allem für das ört- Tragfähigkeit nicht. Interessante jr. (1880 – 1956) als Museum ge- liche Kunsthandwerk. Das zeigt Fakten wie diese erfährt der Be- baut – wenn auch nach traditio- sich in den Stuben schöner als in sucher in jeder der gezeigten nellem Vorbild. den Küchen, die ab dem Mittelal- Stuben, von denen jede auf eine In Auftrag gegeben hatte es ter ihre zentrale Rolle als Mittel- andere Entwicklung oder einen der aus Susch stammende Brau- punkt des Hauses verloren und anderen Aspekt des Lebens ver- ereibesitzer und Holzhändler von eigentlichen Familien- zu weist: so lernt man zum Beispiel Riet Campell (1866 – 1951). Die- reinen Arbeitsräumen wurden. in der «Stüva da Susch» mehr ser war, wie Hartmann, in der Bis Mitte des 19. Jahrhunderts über das Schicksal der Engadiner Heimatschutzbewegung aktiv und wurde im Engadin noch über of- Zuckerbäcker, in der Gaststube sammelte die Ausstattungen al- fenem Feuer gekocht, gekäst, «Steiva d’ustareia da Savognin» ter Häuser, um sie vor dem Ver- geräuchert und gewaschen, erst mehr über die Passrouten und kauf ins Ausland zu bewahren. danach kamen geschlossene, ei- das Säumerwesen und in der Wollte er sie zuerst in ein Privat- serne Herde mit Ofenrohr auf. «Stüva da Brail» mehr über die
Gastmuseum 32 Auch die romanische Sprache hat ihren Raum. In der Gaststube «Steiva d’ustareia da Savognin» wird das Säumerwesen thematisiert.
Museumsnews Textilverarbeitung in den Fami in der einzigen Schlafkammer, der App-solut gut! lien. In letzterer findet sich auch «Tgombra da Parsonz», ist Ver- der «Schmersammler», ein wört- gänglichkeit ein Thema. Ein an Zürich – Unter dem Namen lich als «Fettsammler» bezeich- die hölzerne Decke des Himmel- «Best of Swiss Apps» werden neter Stuhl, der auch etwas be- betts gemaltes Skelett erinnert jedes Jahr die besten Apps der leibtere Spinnerinnen und We an die Verwandtschaft von Schlaf Schweiz ausgezeichnet. 2019 berinnen trug. Dass der Blick des und Tod und mahnt in romani- nahm auch das Landesmuseum Museums auch über die Engadi- scher Sprache: «Sünder schau gut teil, mit einer App, die in ner Gipfel in die Bündner Ge- hin / ich bin der Tod / und wie ich Zusammenarbeit mit der schichte reicht, zeigt der Prunk- bin / wird auch dein Leib.» Agentur Dreipol GmbH und der saal «Stüa de Gros» aus dem Fröhlicher und heller mutet da Software-Entwicklungsfirma Veltlin, das zwischen 1512 und der königsblaue Raum auf hal- Swiss-Development GmbH 1797 grösstenteils als Unterta- bem Weg in den zweiten Stock entwickelt wurde. Und prompt nengebiet zu den Drei Bünden an. Er hat kein historisches Vor- heimste die App zwei «Medail gehörte, dem Freistaat, aus dem bild, rückt aber einen ebenfalls len» ein: In der Kategorie User sich später der Kanton Graubün- wichtigen Aspekt der Engadiner Experience & Usability holte den bildete. und Bündner Kultur ins Ram- die «Landesmuseum»-App Gold, penlicht: die romanische Spra- während sie in der Kategorie Zeitfresser che. Hier kommt die Stärke des Design mit Silber belohnt wurde. & Himmelbett Tablets besonders schön zum www.nationalmuseum.ch Nicht nur historische Räume er- Vorschein: Es lässt die vierte halten im Museum Engiadinais einen gebührenden Rahmen, auch Landessprache dank Hörbeispie- len lebendig werden. Überhaupt Bilderwelten bedeutende und spannende Ge- sind die kleinen Gadgets gute Zürich – Fast jeder kennt die genstände entdeckt man hier. So Führer. «In unseren Räumen Bilder aus dem Geschichtsunter zum Beispiel eine Hausorgel, die findet man fast keine Beschrif- richt: Die Morgartenschlacht, 33 sorgsam restauriert wurde, ein tungen mehr», bestätigt Direk- die Belagerungen der Burgun Gewehr, das den Namen des in torin Charlotte Schütt, «und da derkriege oder den Tellenschuss. Graubünden berühmt-berüchtig- wir den Einführungstext für je- Doch woher kommen diese ten Jägers und Büchsenmachers den Raum eingesprochen haben, Bilder? Aus den spätmittelalterli Gian Marchet Colani (1772 – 1837) kann man sich beim Zuhören chen Schweizer Bilderchroniken! trägt, oder eine Holzräderuhr aus richtig umschauen.» So gelingt Vom 25. März bis 27. Juni zeigt dem frühen 18. Jahrhundert, die die Zeitreise in die Vergangen- die Zürcher Zentralbibliothek in vermutlich aus Bayern stammt heit besonders gut. ihrer Schatzkammer mit «Krieg und auf der zwei bärtige Gesellen und Frieden. Bilderchroniken beim Viertelstundenschlag die aus der Frühzeit der Alten Eid Mäuler schliessen und damit so- genossenschaft» einige zusagen die Zeit zerbeissen. Auch besonders schöne Exemplare. www.zb.uzh.ch MUSEUM ENGIADINAIS, ST. MORITZ Vormerken Schweiz – Bereits zum 43. Mal Das Museum Engiadinais lädt in Bündner Stuben aus den letzten präsentieren sich die Schweizer 500 Jahren ein und zeigt so das Leben vor dem Tourismusboom. Museen am Internationalen Ein Tablet-Guide in sieben Sprachen funktioniert wie eine perso- Museumstag: Am 17. Mai laden nalisierte Führung, die einen Überblick verschafft, mit der man teilnehmende Institutionen aber auch einzelne Themen vertiefen kann. Die Sonderausstellung Besucher mit Sonderaktivitäten «Hartmann – Architektur einer Familie» (bis Okt. 2020) begibt dazu ein, sich zum diesjährigen sich auf die Spuren der Architekten, welche über drei Generatio- Motto «Museen für Vielfalt nen hinweg die Bauten und Infrastruktur des Engadins prägten. und Inklusion – Das Museum www.museum-engiadinais.ch für alle» Gedanken zu machen. www.museums.ch
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Wettbewerb Was mag das sein? — Rätsel — Tipp: Manchmal gelingt der Schuss ins Schwarze besser, wenn man das heisse Eisen – oder anderes Metall – abkühlen lässt. Können Sie erraten, wofür der Ge- Unter den richtigen Einsendun- Häuser des Schweizerischen Na- genstand auf dem Bild gebraucht gen verlosen wir eine Jahresmit- tionalmuseums und werden zu worden sein mag? gliedschaft des Vereins Freunde exklusiven Veranstaltungen ein- 35 Schreiben Sie die Antwort bis am Landesmuseum Zürich. Mit der geladen. Die Auflösung des Rät- 1. April 2020 an: Jahreskarte geniessen Sie und sels erscheint im nächsten Ma- magazin@nationalmuseum.ch zwei Gäste freien Eintritt in alle gazin, im Mai 2020. Ach so ! — Auflösung Rätsel vom letzten Heft — Wo heute elektronische Taschenrechner liegen, wä- sie genauer als die übrigen Rechenschieber. Die ren vor 50 Jahren mechanische Rechenmaschinen Firma Loga-Calculator AG war einer der führenden und analoge Rechenschieber gestanden – wie die ge- Hersteller von Rechenwalzen. Gegründet um 1900 zeigte Rechenwalze. Das Prinzip von Rechenschie- von Heinrich Daemen-Schmid in Zürich, wechselte bern basiert darauf, dass Zahlen in logarithmischen sie neben dem Firmensitz (nach Oerlikon und spä- Skalen abgebildet werden. Für Rechenoperationen ter Uster) zwischen 1903 und 1915 auch den Namen verschiebt man diese Skalen nun gegeneinander. von Daemen-Schmid zu Loga. Teil des Sortiments So kann man zum Beispiel Multiplikationen oder war nicht nur die abgebildete Rechenwalze von cir- Divisionen als grafische Addition oder Subtraktion ca 1930, sondern auch die weltweit genauste serien- von Strecken ausführen. Dabei gilt: Je länger die mässig gefertigte Walze mit einer Skalenlänge von Skalen, desto genauer das Resultat. Da auf Rechen- 24 Metern. Lange unabdingbar für Ingenieurwesen, walzen längere Skalen Wirtschaft und Wissen- abgebildet werden kön- schaft, wurden Rechen- nen als auf Rechenstä- schieber in den 1970ern ben oder -scheiben, sei von den neu aufkom- es als parallele Linien menden elektronischen oder als Spirale, sind Rechnern verdrängt.
36 Die Flagge der Schweizer Botschaft in Berlin von 1945 mit ihren Einschusslöchern steht sinnbildlich für grosse Themen wie Neutralität, Aufnahme von Flüchtlingen und internationale Entwicklungen.
Veranstaltungen Schweiz – was nun? Die Dienstags-Reihe im Landesmuseum Zürich widmet sich dieses Jahr dem Thema Schweiz und fokussiert auf die grossen Fragen, die unser Land beschäftigen. Die Dienstags-Reihe im Landesmuseum Zürich hat DIENSTAGS-REIHE sich bei vielen Kultur- und Politikinteressierten Landesmuseum Zürich zur festen Grösse in der Agenda entwickelt. Je- Auditorium Willy G. S. Hirzel weils am ersten Dienstag des Monats diskutieren 18.30 – 20.00 hochstehende Gäste in einem kulturellen Ambien- Schweiz – was nun? Das Landesmuseum widmet te über historische Fakten und gesellschaftsrele- sich künftig jeden Monat den grossen Fragen, vante Themen. die unser Land umtreiben und die in der Hektik In diesem Jahr steht die Schweiz im Zentrum der Tagespolitik oft zu kurz kommen. Die Dis der Debatten. Unter dem Titel «Schweiz – was kussionsreihe wird gemeinsam mit dem «Tages- nun?» werden die grossen Fragen gestellt, mit de- Anzeiger» und «Swiss Info» durchgeführt. 37 nen sich unser Land auseinandersetzen muss. Die Moderiert werden die Diskussionen von Judith Themenpalette reicht von Negativzinsen über po- Wittwer, Chefredakteurin «Tages-Anzeiger» litische Umbrüche bis hin zur Frage, ob wir in ei- (deutsch) und Anne Fournier, Korrespondentin nem fairen Land leben. Die Anlässe werden ge- RTS (französisch). meinsam mit dem «Tages-Anzeiger» und «Swiss Info» organisiert und sollen einen Beitrag zum Combien une société est-elle juste ? gesellschaftlichen Diskurs leisten. Drei der neun 4. Mit Cécile Duflot. Auf Französisch. FEB Veranstaltungen werden in französischer Sprache durchgeführt. Das ist nicht nur eine Chance, den französischen Sprachgebrauch zu trainieren, son- Gratisgeld und seine Folgen für die dern auch eine Gelegenheit, die Romandie besser 3. Gesellschaft. Mit Monika Bütler, MÄRZ zu verstehen. Denn nur gemeinsam, über Sprach- Andréa Maechler & Kurt Schiltknecht. und Konfessionsgrenzen hinweg, kann die Schweiz die anspruchsvolle Zukunft meistern. Müssen wir China fürchten? Im Februar spricht die ehemalige französische 7. Mit Monika Rühl, Kai Strittmatter und APRIL Ministerin Cécile Duflot über soziale Gerechtig- Jörg Wuttke. keit (auf Französisch). Im März geht es um das Geld ohne Wert. Tiefst- und Negativzinsen gehö- La social-démocratie a-t-elle un ren heute zur Normalität. Stellt sich die Frage, ob 5. avenir ? Mit Géraldine Savary und MAI unsere Wirtschaftsordnung diese Ära des Gratis- Beat Kappeler. Auf Französisch. geldes unbeschadet überstehen kann. China ist das Thema im April. Die aufstrebende Weltmacht setzt weder auf Liberalismus noch auf Demokratie. Ver- ändert das die Weltpolitik und die Schweizer Wirt- schaft? Im April schliesslich dreht sich die Diskus- sion um die Zukunft der Sozialdemokratie in Europa und in der Schweiz (auf Französisch).
Mit dem Gästeabo Nordic schwungvoll durchs Tal Mit dem neuen Gästeabo Nordic sind Langläufer noch besser unterwegs, denn sie erhalten ein attraktives Kombi-Angebot mit ÖV- und Loipenpass in einem. ÖV- + Loipen-Pass engadin.ch/pauschalen
Veranstaltungen Vielseitiger Kurzes Witziges Abend Date Weekend Jeweils am ersten Donnerstag im Speed-Dating im Museum? Klingt Mitte April steht das sechste Monat öffnet das Landesmuseum ein wenig verrückt, steht aber im Schwyzer Kulturwochende an. seine Tore bis 23 Uhr. Château de Prangins am 7. Mai Der Grossanlass lockte vor zwei Mit Musik, speziellen Perfor- auf dem Programm. Jahren rund 20’000 Besucherin- mances und ausgefeilten Cock- Passend zur neuen Wechsel– nen und Besucher an und präsen- tails zeigt sich das Museum von ausstellung «Liebe und Sexuali- tierte während zweier Tage das einer anderen Seite. Das spürt tät im 18. Jahrhundert» bietet der vielfältige kulturelle Schaffen des man auch in den Führungen. Die Westschweizer Sitz des National- Zentralschweizer Kantons. Ins- Lakritz-Rundgänge sind etwas museums diese unkonventionelle gesamt fanden 160 Veranstaltun- 39 lockerer als eine normale Füh- Art des Kennenlernens an. gen in 33 Dörfern statt. rung. Wenn Schauspieler Beat Das erste Date ist meistens et- Das Forum Schweizer Ge- Schlatter über geniale Schweizer was verkrampft. Man fragt sich, schichte in Schwyz wird nach Erfindungen referiert, kommen über was man sprechen soll, ohne 2018 auch in diesem Jahr am bisher unbekannte Details der in ein Fettnäpfchen zu treten. Das Kulturweekend teilnehmen. Der eidgenössischen Geschichte ans kann in Prangins nicht passie- Samstagmorgen beginnt gleich Licht. Lustig wird’s jeweils auch ren. Die Ausstellung bietet genug mit einem Paukenschlag für die mit TV-Entertainer Dominic De- Gesprächsstoff und das prickeln- Lachmuskeln: Die neue Wechsel ville, der versucht, die Vergangen- de Ambiente passt perfekt zu ei- ausstellung «Made in Witzer- heit des Landes zu erörtern. nem ersten Treffen. Und sollte land» wird eröffnet. Der Eintritt Lakritz ist Afterwork-Kultur der Datepartner völlig ungeeig ist gratis und die Veranstaltun- vom Feinsten. Wer zu coolem net sein, kann man sich ganz gen zur Ausstellung garantiert Sound im Foyer etwas trinken leicht davonschleichen. In die humorvoll. Am Sonntag führt aus- will, ist ebenso willkommen wie Ausstellungen des Schlosses. serdem Marco Ratschiller durch Fans von speziellen Führungen die Räume. Der Chefredaktor des oder Liebhaber von Museen. An Nebelspalters ist quasi der Profi diesem Abend kann jeder, wie humorist des Landes. Das kann er will. ja heiter werden … FEB LAKRITZ DATING KULTURWEEKEND 7. 18.–19. – Landesmuseum MAI Château de Prangins APRIL Forum Schweizer MAI Zürich 18.00–20.00 Geschichte Schwyz 19.00–23.00 Nach einer Führung durch 10.00 – 17.00 Nachts im Museum mit Sound, die Ausstellung findet ein Gratis Kultur geniessen und in einem Drink in der Hand und Speed-Dating in den Räumen der neuen Wechselausstellung speziellen Führungen. des Schlosses statt. herzhaft lachen.
Agenda Landesmuseum Zürich Museumstrasse 2, 8001 Zürich Öffnungszeiten Di– So 10.00–17.00 / Do 10.00–19.00 Tickets CHF 10 / 8, Kinder bis 16 J. gratis AUSSTELLUNGEN DAUERAUSSTELLUNGEN Mit fliegendem Teppich durch die Geschichte Familienausstellung. Geschichte Schweiz Die Dauerausstellung führt chronologisch Einfach Zürich vom 15. ins 21. Jahrhundert. Eintauchen in die lange und bewegte Geschichte von Stadt und Kanton Zürich. Sammlung im Westflügel Die neu konzipierte Ausstellung zeigt über 7000 Objekte aus der eigenen Sammlung. WECHSELAUSSTELLUNGEN Archäologie Schweiz Games 17. Jan bis 13. April 20 Die wichtigsten Entwicklungen der Menschheits Grönland 1912 6. Feb bis 13. April 20 geschichte von 100’000 v. Chr. bis 800 n. Chr. Nonnen. Starke Frauen im Mittelalter Ideen Schweiz 20. März bis 19. Juli 20 Die Ausstellung geht der Frage nach, Swiss Press Photo 30. April bis 28. Juni 20 welche Ideen die Schweiz zu dem gemacht haben, 40 World Press Photo 30. April bis 01. Juni 20 was sie heute ist. SÉLECTION GANZES PROGRAMM UNTER WWW.LANDESMUSEUM.CH DIENSTAGS-REIHE: LAKRITZ 4. 6. SCHWEIZ – WAS NUN? FEB 19.00 – 23.00 FEB 18.30 – 20.00 Museum mal anders: Konzert, DJ, Drinks 3. MÄRZ Diskussionsreihe über die grossen Fragen, und spezielle Führungen. Highlights: Mario 7. APRIL die unser Land umtreiben und die in der Kart Turnier, Beat Schlatter, Icon Poet. 5. MAI Hektik derTagespolitik oft zu kurz kommen. Mit Cécile Duflot (Feb), Monika Bütler, Andréa Maechler und Kurt Schiltknecht (März), Monika Rühl, Kai Strittmatter und Jörg Wuttke (April), Géraldine Savary und Beat Kappeler (Mai). 4. WORKSHOP: GAMES FEB «LEVEL-UP FÜR ELTERN» 24. 18.00 – 20.00 MÄRZ Was fasziniert an Videospielen? Im Workshop wird das Thema vertieft und über Probleme sowie Chancen diskutiert. An Spielstationen können die Games selbst ausprobiert werden.
15. 29. ÖFFENTLICHE FÜHRUNG: FEB SAMMLUNG IM WESTFLÜGEL 21. MÄRZ 15.00 – 16.00 Rundgang durch die neue Dauerausstellung. WORKSHOP: GAMES 5. LAKRITZ 23. FEB «NINTENDO LABO» MÄR 19.00 – 23.00 41 15. 11.00 – 12.30 2. APR Museum mal anders: Konzert, DJ, Drinks MÄRZ 7. MAI Digitale Spielwelten und analoges Basteln. und spezielle Führungen. Auf spielerische Weise wird Game-Mechanik einfach erklärt und selbst erprobt. FOKUS GRÖNLAND 26. Für Familien mit Kindern ab 5 Jahren. MÄRZ 18.30 Schweizer Klimaforschung in Grönland. 27. EXPERTENFÜHRUNG: FEB POLARHELD WERDEN SENIORENFÜHRUNG: GAMES 9. 5. 18.00 – 19.00 APRIL 14.00 – 15.15 MÄRZ Auf den Spuren von Alfred de Quervain Rundgang durch die Ausstellung, 60+. in der Ausstellung Grönland 1912. Mit Dr. Lea Pfäffli, Universität Luzern. FAMILIENFÜHRUNG: NONNEN. 10. MAI STARKE FRAUEN IM MITTELALTER 11.00 – 12.00 Einblick in die klösterlichen Lebenswelten. Ab 5 Jahren.
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