NEUENHEIMER NACHRICHTEN - STADTTEILVEREIN NEUENHEIM
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NEuENhEimEr NachrichtEN
A u s gA b e # 01
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n ov e m b e r 2 010 dezember
NEUENHEIMER NACHRICHTEN
AUSGABE NR. 60
Oh, was ist denn hier passiert? Sie waren sicher überrascht, als
Sie die Titelseite dieser Ausgabe gesehen haben. Aber wir können
Sie beruhigen, wir haben nicht aus Versehen eine alte Ausgabe
noch einmal gedruckt. Wir erinnern damit an unsere allererste
Ausgabe vor zehn Jahren. Die Titelseite der Ausgabe Nummer 60 3
sehen Sie rechts von hier. Mehr dazu im Editorial. Viel Spaß beim
Lesen!
OKTOBER 2020 NOVEMBER
ED I T O R I AL
Liebe Neuenheimerinnen, liebe Neuenheimer,
liebe Freunde unseres Stadtteils,
Werbetechnik
W
issen Sie eigentlich, was Sie vor zehn Jahren gemacht haben?
Großformatdruck Das haben wir uns gefragt, als wir die neue Ausgabe der Neuen-
heimer Nachrichten zusammengestellt haben. Schwierig, wenn
man die Zeit nicht an bestimmten Urlauben, Familienfeiern, Schul- oder
Copy-Shop Buchbinderei Uniabschlüssen etc. festmachen kann. Wir konnten zumindest unsere
Zeit an unserer Zeitung festmachen. Vor zehn Jahren erschien nämlich
die erste Ausgabe der Neuenheimer Nachrichten. Aus diesem Grund ha-
Satz und Layout Offsetdruck ben wir das alte Cover der ersten Ausgabe aufleben lassen und ein wenig
in der ersten Ausgabe, die 40 Seiten umfasste, gestöbert. Interviewt hat-
ten wir seinerzeit Schwester Ulrika von St. Hedwig. St. Hedwig – Dachte
4 Datenkompetenz jemand damals schon an einen Abriss und Neubau? Beiträge von Kinder-
gärten, Schulen und Vereinen waren ebenso im Heft vorhanden wie der
Bericht über das Neueste aus dem Stadtteil. Und so werden Sie auch in
5
Fahrzeugbeklebung diesem Heft wieder ein Interview finden. Dieses Mal haben wir uns mit
Susanne Ochs, einer Künstlerin und Fotografin, unterhalten. Es gibt Bei-
träge von Vereinen, Rätsel und natürlich unsere(n) Toni, der/die sich die-
ses Mal recht kritisch äußert. Wir freuen uns, dass uns viele Leser treu
Digitaldruck geblieben sind und viele Leser im Laufe der Jahre hinzugekommen sind.
Und wir freuen uns auch über unsere treuen Anzeigekunden, die teilweise
von Anfang an die Neuenheimer Nachrichten mit ihren Werbeanzeigen
Plot-Service unterstützen. Ihnen allen herzlichen Dank! Jetzt viel Spaß beim Lesen
und kommen Sie gut durch den Herbst!
Zu guter Letzt: Bitte berücksichtigen Sie bei Ihren Einkäufen und Besor-
Größter Digitaldruckdienstleister gungen die Inserenten in unserem Magazin, die es mit ihrer Werbeanzeige
in der Metropolregion Rhein-Neckar ermöglichen, dass Sie dieses Magazin kostenlos mitnehmen können. Ih-
nen danken wir ganz besonders für die Anzeigenschaltung.
Bärbel Hufen-Fischer
Baier Digitaldruck GmbH
Tullastraße 17 · 69126 Heidelberg
Telefon 06221 4577-0
info@baier.de · www.baier.de
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e di t or i a l
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s t a d t t e i lv e r e i n
NEUIGKEITEN / INFORMATIONEN
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aus de m s t a d t t e i l
KINDER / SPORT / KULTUR / KINO / POLITIK
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No v e m be r n e be l
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interv iew
SUSANNE OCHS
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i m pr e s s um
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v e r a ns t a lt unge n
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au ge n au f i n n e u e n h e i m
BILDERRÄTSEL
NEUES AUS DEM STADTTEIL parkt werden können, die sich die Neuen-
heimer jetzt anschaffen werden. Schrei-
wie Martinsumzug, Beaujolais-Fest oder
das Weihnachtsliedersingen der Pandemie
S
ben Sie uns doch als Anwohner Ihre Mei- zum Opfer fallen. Sollte dies nicht der Fall
eit zehn Jahren erfahren Sie alle zwei schlossen. Die Jugendlichen und jungen nung zur Parksituation in der Ladenbur- sein, werden wir Sie natürlich beizeiten
Monate Neuigkeiten aus dem Stadt- Erwachsenen wollen und müssen sich ir- ger Straße. benachrichtigen.
teil oder Stadtteilverein, die nicht unbe- gendwo treffen. Die Stadt muss hier re-
dingt in der Tageszeitung stehen. Vor zehn agieren und versuchen Stätten zu finden, An der Geschäftssituation der Brücken- Der Pandemie zum Opfer gefallen ist bis-
Jahren hatten wir über eine Müllaktion an denen sich die Jugendlichen aufhalten straße hat sich nichts geändert. Es bleibt her auch die Mitgliederversammlung mit
auf der Neckarwiese berichtet. Damals können. Open-Air-Kinos sind da ein gu- weiterhin zu hoffen, dass der Leerstand den Vorstandswahlen. Der Vorstand des
hatte sich der Stadtteilverein dafür einge- ter Anfang oder Veranstaltungen auf dem bei manchen Geschäftsräumen endet. Stadtteilvereins wird in einer der nächs-
setzt, dass der gesamte Müll von Sams- Air-Field. Weiteres muss folgen. Und: Was Vielleicht sollte man es mal mit einer Sen- ten Sitzungen darüber entscheiden, wie
tag auf Sonntag auf der Wiese liegen blei- wird im Winter?! kung der Miete bzw. Pacht versuchen. hier weiter verfahren wird.
ben sollte, damit die Besucher am Sonn-
tag einmal sehen, welche Menge sich da Die Gänse haben sich seit 2010 gut ver- Coronabedingt sind sämtliche Veranstal- Kommen Sie gut durch den Herbst und
ansammelt, und wie verdreckt die Ne- mehrt. Da gibt es wieder nichts Neues. tungen des Stadtteilvereins seit März lei- bleiben Sie gesund!
ckarwiese sich eigentlich allmorgend- Sollte die erste coronapositiv getestet wer- der ausgefallen. Es ist anzunehmen, dass Bärbel Hufen-Fischer
lich präsentiert. Dann hatten wir über die den, wird man sich wohl etwas überlegen auch die sonst üblichen Veranstaltungen
Hinterlassenschaften der Gänse berich- müssen.
tet und über die Räder, die die Gehwege
in der Ladenburger Straße verengen so- Neu sind die Markierungen in der Laden-
wie über das verbotswidrige Parken in der burger Straße. Wie Sie gemerkt und ge-
Ladenburger Straße zwischen Schulzen- lesen haben, entfallen ca. 40 Parkplätze.
EIN BLICK IN DIE HEIDELBERGER ALTSTADT
8 gasse und Marktplatz. Das heißt: eigent- Bitte fragen Sie uns nicht, wo Ersatz- Das auf Seite 6 abgebildete Gebäude, (Steindamm), welche das Wasser zu 9
lich hätten wir Ihnen den Beitrag „Neues parkplätze sind. Das hat der Vorstand des die Lauerstraße 5, wurde auf den Resten der früheren sogen. Pfistermühle, dem
aus dem Stadtteil“ aus dem Jahre 2010 in Stadtteilvereins mehrfach ohne Erfolg der alten Pfistermühle, 1824 vom Hoch- jetzigen Anhegger'schen Wohnhause
dieser Ausgabe „servieren“ können, ohne nachgefragt. Auch die Frage nach einem wasser zerstört, im Jahre 1830 gebaut. Lauerstraße 5, hinleitete. Am 31.
dass man was gemerkt hätte. Zumindest Konzept bevor man die Plätze wegfallen Damals war das Areal darum herum August und am 3. September wurde da-
fast. Was hat sich seitdem getan? Wahr- lässt, wurde ihm von der Stadt nicht be- auch eine Lauer – ein Platz am Ufer, selbst von den Umwohnern ein kleines
lich nicht viel. Die Neckarwiese ist in je- antwortet. Zumindest bis Mitte Septem- wo Güter gestapelt oder gelagert wer- Inselfest veranstaltet.“
dem Sommer ein Thema. Weder hat sich ber, sah es manchmal wie immer aus: Die den konnten. Das Gebäude wurde im
der Müll reduziert noch der Lärm. Ein- Autos parkten beidseits. Im Laufe des Ta- späten 19. Jh. als Lager vom Wagner- Als die Uferpromenade einige Jahre
zig die Grillerei war in diesem Jahr ver- ges erschien dann ein Abschleppwagen meister Sigmund Anhegger und später später gebaut wurde, wollte Robert
boten und an den Hochsommerwochen- und versuchte Ordnung zu schaffen. Aber von ROBERT ANHEGGER , ebenfalls Anhegger die Fassade des Gebäudes
enden durfte man sich coronabedingt in vielleicht hat sich die Situation ja dann, Wagnermeister, als Wohnhaus benutzt. aufwerten und ließ auch seinen Namen
einem Kreide-Kreis niederlassen. Inzwi- wenn Sie die Zeitung in den Händen hal- So war das Haus als Anhegger‘sches darauf aufbringen, der noch heute zu
schen gibt es eine WhatsApp-Gruppe, in ten, beruhigt. Es ist allerdings kaum an- Anwesen bekannt. Nach ihm wurde so- sehen ist.
der sich Anwohner zusammengeschlossen zunehmen, dass sich alle an die neue Situ- gar eine Insel im Neckar genannt, wie Von seinem Haus hatte Robert Anheg-
haben, um gegen die Belästigungen vor- ation gewöhnt haben. Das Parkplatzprob- die Chronik der Stadt Heidelberg 1893 ger einen schönen Blick auf Neuenheim,
zugehen. Einen gewissen Erfolg scheint lem besteht und dürfte viele dazu veran- berichtet: aber anscheinend wollte er nicht, dass
diese zu haben, da die Polizei häufiger und lassen, manch eine (überflüssige) Runde „In Folge der andauernden Trockenheit es zu Heidelberg gehörte: als Mitglied
länger die Wiese „bestreift“, und die Stres- durch den Stadtteil zu drehen. Das Po- trat sodann am 30sten August unter- im Bürgerausschuss der Stadt stimmte
serbeleuchtung ausgeschaltet wurde. Da- sitive, und das hört man durchaus mehr- halb der alten Brücke eine steinige er 1890 gegen die Eingemeindung Neu-
mit fällt das nächtliche Fußball- oder Fe- fach: Die Gehwege sind nun wirklich bes- Insel hervor von 50m Länge und 9m enheims.
derballspielen der Dunkelheit zum Opfer. ser begehbar. Gespannt dürfen wir aber Breite; dieselbe gehörte zu der Zeile Sherry Föhr
Das Problem: Clubs und Discos sind ge- sein, wo die ganzen Lastenfahrräder ge-
stadtteilverein stadtteilverein
TONIS 7. BRIEF WARUM IN DIE FERNE SCHWEIFEN
FASTENRADELN IM HOHENLOHISCHEN
L iebe Neuenheimerinnen, liebe Neu-
enheimer, trotz Corona wurde Ihnen
in diesem schönen August und Septem-
tungen, ihren Ankündigungen und den nicht
allzu zahlreichen Nachbetrachtungen wun-
derte:
ber nicht langweilig – bot doch NECKAR- Unser Stadtteilverein trat nie in Erschei-
ORTE e.V. „FKK am Römerbad“! Nein, nung. Er nutzte nicht diese doch anspre-
nicht das, was manch einer an diesen hei- chende Möglichkeit, irgendwie zu zeigen,
ßen und oft schwülen Tagen am liebsten ge- dass zwar die üblichen Festivitäten wie der
macht hätte, sondern „Freie Kunst und Kul- „Tanz in den Mai“ am 30. April und das Mai-
tur“ an sieben Wochenenden im August und fest am 1. Mai sowie die Marktplatzserenade,
September nahe der Ernst-Walz-Brücke. Es das Fischerfest und der Frühschoppen im
gab eigentlich täglich bei gutem Wetter von September abgesagt werden mussten, aber
15 bis 22 Uhr eine kleine Holzterrasse, acht dennoch so ein Stadtteilverein mit einer an-
Sitzbänke, 16 Liegestühle, einen Sandstrand, deren Gruppierung zum Wohl aller zusam-
die Strandbar „Siegfried“ sowie insbeson- menarbeiten könne. Schade! Oder habe ich
dere an den Wochenenden Konzert, Musik, nur nix mitgekriegt?!
Theater, Akrobatik, Yoga, Lichtkunst, Graf- But now for something completely different:
fiti, Video-Visuals, Skaten … – alles, was Zunächst wurden coronabedingt alle priva-
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unter Corona-Bedingungen erlaubt war und
die gängigen Lärmvorschriften einhielt, war
machbar.
ten Feiern verboten, dann allmählich wur-
den sie mit einer noch sehr geringen Anzahl
an Gästen erlaubt bis es ab 1. August mög-
V iele Jahre ist es her, dass meine Freun-
din Beate und ich eine Radtour zu-
sammen unternommen hatten. Eine Neu-
durch das sehr idyllische, ruhige Kocher-
tal. Der Radweg ist sehr gut beschildert,
er führt nahezu ausschließlich auf eige- 11
Ich greife nur mal aus dem Strand-Kalen- lich wurde, mit 99 Personen ohne Hygiene- auflage stand bevor: Nicht zu weit weg, gut nen Wegen, meist asphaltiert. Man fährt
der heraus: konzept und 499 Personen mit Hygienekon- erreichbar, machbar „für ohne E“. an kleinen Örtchen vorbei, leider boten
21. August: Electronic Summer Lounge mit zept zu feiern. Ende August wird wieder da- sich wenig Einkehrmöglichkeiten. Man
Nils Herbstrieth aka simraysir rüber diskutiert, die Anzahl der Feiernden Unsere Wahl fiel auf Kocher und Jagst. sollte sein Vesper schon mitnehmen und
22. August: Summer Sands, also Clara Va- (drastisch?!) zu beschränken. Bei all diesem Die Gegend war uns bekannt, man er- vor allem die Wasserflaschen füllen. In
lente und ihr Mann Gui aus Rio de Janeiro Hin-und-Her verzweifelten insbesondere reicht sie mühelos mit der Regionalbahn Künzelsau angekommen, freuten wir uns
28. August: rainbowsession viele Brautleute. Denn nicht alle zukünfti- bis Bad Friedrichshall/Jagstfeld. Ab 09 auf einen erholsamen Abend in einer Gar-
29. August: Kochen unter dem Motto „Über gen Eheleute wagen es – wie es Freunde Uhr ist die Mitnahme von Rädern kos- tenwirtschaft. Der historische Ort ist sehr
den Tellerrand“ von mir taten – nur die beiden Mütter (beide tenlos, man fährt nur eine knappe Stunde schön, lädt ein, sich niederzulassen, doch
05. September: gap in the clouds and friends Witwen) und die Trauzeugen zu ihrer Hoch- und wird ab dem Bahnhof sofort auf den wo? Viel Auswahl gab es nicht, wollte
06. September: wellentanz, eine Bewe- zeit einzuladen. Und da sie praktischerweise Kocher-Jagst-Radweg geführt. Wir plan- man nicht nur Döner-Kebab essen. Net-
gungsmeditation die Mütter zu Trauzeugen bestellten, konn- ten, den Kocher aufwärts bis Künzelsau terweise wurde uns noch eine Pizzeria
11. September: Woanderskino ten sie mit insgesamt nur vier Personen im zu fahren, dann eine der vielen Queren empfohlen, und so saßen wir im Hohen-
13. September: Skate Contest des Heidelber- ganz kleinen, aber exklusiven Kreis feiern. zu nehmen und an der Jagst wieder zu- lohischen mit Appetit auf regionale Kü-
ger Skateboarding e.V. Und auch die Hochzeitsreise war kein Prob- rück zu radeln. Bis Künzelsau waren es che und aßen Pizza, die allerdings her-
18. September: Sunset Gottesdienst lem, wanderten die beiden doch einfach am knapp 60 km. Die Strecke ist recht eben, vorragend war. Nach einem guten Früh-
19. September: tante hilde, eine brass band Morgen danach einen Tag lang von Heidel- also überhaupt kein Problem für normale stück ging’s am nächsten Tag ca. 3 km
25. September: skate contest graffiti battle berg gen Osten, einen dann nach Norden, Tourenräder oder Mountainbikes ohne E. zurück nach Ingelfingen und von dort die
26. September: Britkrauts von dort wieder nach Westen und von dort Allerdings kamen uns sehr viele Radfah- Quere Q 5 nach Dörzbach/ Hohebach an
27. September: Mareen, live painting mit nach Süden, nach Neuenheim, zurück. rer mit E-Bikes entgegen oder überholten die Jagst. Angeblich sei die Strecke leicht
Musik Bis denn dann, liebe Grüße uns locker. Die Übernachtung in Künzel- zu bewältigen (es geht über eine Strecke
Was mich allerdings bei all den Veranstal- Eure/Euer Toni sau hatten wir vorgebucht. Die Fahrt geht von 13 km knapp 300 m hoch und 250 m
A u s dem s tadtteil au s dem stadtteil
FOTOWETTBEWERB
NEUENHEIM HINTER DEN KULISSEN
runter), hier mussten wir aber ordentlich Angebot hat. Leider Fehlanzeige. Bis auf
in die Pedalen treten. eine Gaststätte hatten alle zu, bei der ver-
An der Jagst wurde es dann etwas welli- bleibenden hätte man vorzeitig reservie-
ger, will heißen, es war nicht mehr top- ren müssen. Wir landeten auf dem Park-
feben, aber gut machbar. Leider blieb uns platz eines Einkaufszentrums mit Blick
L
der Besuch des Klosters Schöntals ver- auf Penny, Rossmann & Co in einer Pizze-
wehrt, da der direkte Weg durch Bauar- ria. Allerdings: Das Essen war ordentlich iebe Fotofreunde, seit 10 Jahren lie- ZU DEN FOTOS
beiten gesperrt war, der gesamte Radver- und unseren Nachtisch konnten wir dann fere ich Fotos für unsere Neuenhei- Die Fotos müssen in Neuenheim aufge-
kehr großräumig umgeleitet wurde und noch mitten in der Altstadt in einem Eis- mer Nachrichten. Stets auf der Suche nach nommen worden sein.
letztendlich an einer gesperrten Brücke café genießen. Am Tag drei ging es dann Bildmaterial für die nächsten Ausgaben, Entweder müsst ihr das Foto selber auf-
endete. Die dort tätigen Bauarbeiter hat- der Heimat entgegen: Über die Weingärt- habe ich ganz neue Seiten von Neuenheim genommen haben oder die Rechte dafür
12 ten schon einen Mitarbeiter freigestellt, nerstadt Neudenau mit einem sehr pitto- kennenlernen dürfen. Dabei habe ich viel besitzen. 13
der den gefühlt 200 Radlern, die dort im resken Marktplatz ging es durch Herbolz- Zuspruch und viele Ideen von Leserinnen Maximal 10 Fotos pro Person dürfen ein-
Laufe des Tages aufschlugen, die Lage er- heim nach Untergriesheim und schließlich und Lesern der Zeitschrift bekommen – gereicht werden. Für jedes Foto bitte eine
klärte: Kein Durchkommen zum Kloster. nach Bad Friedrichshall, unserem Aus- herzlichen Dank dafür! Aber viele Orte kurze Anmerkung zum Aufnahmeort
Schade! In Jagsthausen, bekannt durch gangspunkt. Von Möckmühl aus sind dies und Aussichten sind noch nicht in den Sei- oder Inhalt des Fotos zufügen.
Götz von Berlichingen und der Götzen- 40 km, locker zu fahren. In Bad Fried- ten unseres Stadtteilmagazins zu finden Es dürfen keine Personen auf den Bil-
burg mit ihren jährlichen Festspielen (in richshall bietet sich der Besuch des Salz- gewesen. Jetzt habt Ihr die Möglichkeit, dern zu erkennen sein, außer ihr besitzt
diesem Jahr leider ausgefallen) sieht die bergwerks an (an Wochenenden) oder man eure Fotos von solchen eher unbekannten die schriftliche Genehmigung von allen
Versorgungslage ähnlich aus, wie überall: kann auch nach Bad Wimpfen weiterfah- Orten und Aussichten, die Ihr entdeckt ha- erkennbaren Personen, dieses Foto zu ver-
Ein kleiner Dorfladen mit Café, ansonsten, ren und sich dort umsehen. Wir fuhren ben, auch in den Neuenheimer Nachrich- öffentlichen.
zumindest nachmittags, alles zu. Unsere über Gundelsheim bis nach Neckargerach ten zu zeigen. Hierfür veranstalten wir ein
Fahrt ging weiter nach Möckmühl. Auch den Neckar entlang (ca. 20 km) bevor wir Fotowettbewerb unter dem Motto „Neuen- Wir können leider nur digitale Einsendun-
der Jagsttalweg führt über eigene Wege, dort in die S-Bahn stiegen, die uns in ei- heim hinter den Kulissen“. gen akzeptieren, dafür alle gängige Foto-
ist sehr gut ausgeschildert und gut zu be- ner knappen Stunde wieder nach Heidel- formate, wie z.B. JPEG, TIF oder RAW.
fahren. Wieder waren es ca. 60 km, die wir berg brachte. Wie das Motto schon andeutet, sind wir an Je höher die Auflösung bzw. Bildqualität,
bis zum Nachmittag zurückgelegt hatten. Fotos von nicht so bekannten Orten, z.B. desto besser.
Auch in Möckmühl hatten wir ein Zim- Fazit: Eine landschaftlich sehr schöne Hinterhöfe oder Gärten, sowie von unge-
mer vorgebucht und uns auch auf einen idyllische Tour, gut zu fahren. Übernach- wöhnlichen Aussichten in unserem Stadt- DAS RECHTLICHE
schönen Biergartenabend gefreut. Möck- tungen sollte man vorbuchen und sich teil interessiert. Ihr behaltet natürlich alle Rechte an den
mühl ist ein historischer, sehr schön re- gleich erkundigen, wo man abends etwas Fotos. Sie werden nicht an Dritte weiter-
staurierter Ort mit etwa 8.100 Einwoh- zu essen bekommt, es sei denn, man frönt Alle Fotobegeisterte sind hiermit herz- gegeben oder für andere Zwecke benutzt
nern und einer Burg. Man sollte meinen, dem „Fastenradeln“... lich eingeladen, ihre Fotos von Neuen- werden. Ihr stimmt lediglich zu, dass alle
dass ein solcher Ort ein größeres Gastro- Bärbel Hufen-Fischer heim einzureichen. eingereichten Fotos in den Neuenheimer
a u s dem s tadtteil Au s dem Stadtteil
Nachrichten veröffentlicht werden dürfen. ERWACHSENE
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. David DuChemin
Das Herz der Fotografie: Fragen und Ideen
TEILNAHMEBEDINGUNGEN für ausdrucksstärkere Bilder
Es gibt zwei Teilnahmekategorien: Kin- ISBN-10: 386490739X
der und Jugendliche (bis 14 Jahre) und Er-
wachsene (ab 15 Jahren) KINDER/JUGENDLICHE (U15)
Nicolle Buttler
Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2020. Der Fotokurs für junge Fotografen: so ler-
Einsendungen bitte an mail@spiegellicht. nen Anfänger richtig gut zu fotografieren
de mit „Fotowettbewerb – Kinder“ oder ISBN-10: 3842106580
„Fotowettbewerb – Erwachsene“ im Be-
treff. Bei Fragen oder Problemen mit Einsen-
dungen könnt ihr euch gerne an mich wen-
Die besten Fotos werden in den Neuenhei- den, ebenfalls unter mail@spiegellicht.de.
mer Nachrichten veröffentlicht. Den Ge- Ich freue mich auf viele tolle und unge-
winnern erwarten dazu folgende Preise: wöhnliche Fotos von Neuenheim. Viel
Glück und viel Spaß beim Fotografieren!
Euer Christian Föhr
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A u s dem Stadtteil
CORONA PROJEKT DER 7A
EIN BEITRAG DER JOHANNES KEPLER REALSCHULE
S E IT 1 9 38
S tatt: „Mit dem Rad nach Dänemark“
hieß es „Corona macht uns kreativ“.
Von Beginn an war für dieses Schuljahr
net, gebacken u.v.m.. Das Projekt bot die
Möglichkeit sich kreativ mit dieser Zeit
auseinanderzusetzen.
WIR WOLLEN, Großes geplant. Die 7a trainierte wöchent-
lich sehr hart mit Klassenlehrer Herrn
Um die Motivation der Schüler etwas zu
unterstützen, erweiterte Herr Solert das
Solert, um am Ende des Schuljahres das Projekt kurzer Hand zu einem Wettbe-
DASS ES selbstgesteckte Ziel Dänemark mit dem
Rad in zehn Tagen zu erreichen. Wie bei
werb mit Preisen für die ersten drei Plätze.
Leider ist es in solchen Zeiten sehr schwie-
IHNEN GUT so vielem kam jedoch das Coronavirus
in die Quere. Der Traum musste ersatz-
rig Sponsoren zu finden, doch die Stadt-
werke Heidelberg konnten uns mit eini-
los platzen. gen Fahrradklingeln, Leuchtbändern für 17
GEHT. Nach diesem harten Rückschlag und dem
Lockdown galt es jedoch, nicht die Köpfe
den Winter und Lochern unterstützen.
Herr Solert selbst sponserte für den ers-
hängen zu lassen, sondern die Gunst der ten Platz einen Gutschein für einen gro-
Stunde zu nutzen, um das Beste aus der ßen Sportartikelfachmarkt.
www.reischmann-apotheke.de
schwierigen Situation herauszuholen. Die Ergebnisse haben uns umgehauen. Es
Was also tun, wenn auf einmal jede Art wurde wieder einmal deutlich, was Schü-
von Kooperation und gemeinsamem Ler- lerinnen und Schüler schon in jungen Jah-
nen aufgrund der Hygienemaßnahmen zur ren im Stande sind zu leisten, wenn man
Unmöglichkeit wird? Hier war Kreativität sie lässt, und vor allem, wenn man ihnen
gefragt. Durch Corona gezwungen, waren keine Grenzen setzt. So offen die Aufga-
neue Ideen und Innovation mehr gefragt benstellung war, so vielfältig und bunt wa-
denn je. Es ging ja nicht anders. ren die Produkte. Die Schülerinnen und
Einmal ohne Schranken, ohne Grenzen Schüler entwickelten eine Fitness-App,
denken und dennoch gemeinsam unter ei- Sport- und Backtutorials, ein Gedicht, Pla-
nem Motto etwas erstellen, aber differen- kate, ein Brettspiel, ein Kartenspiel, Ge-
ziert, individuell, auf alle zugeschnitten, mälde, Skulpturen, einen Corona-Panzer,
das war die Grundidee. Die Ausnahmesi- leckere Rezepte für Corona-Kugeln, ein
tuation, in die uns das Virus gebracht hat, selbst gebautes Puck-Shooter-Spiel u.v.m..
hat jede Schülerin und jeder Schüler an- Die einzelnen Produkte sind auch in un-
ders erlebt. Die Einen haben die Zeit ge- serer Fotostrecke auf unserer Homepage
Brückenstraße 21 – Heidelberg-Neuenheim
nutzt, um viel Sport zu treiben, die an- https://www.jkr.hd.schule-bw.de/ zu be-
deren haben gelesen, gemalt, gezeich- trachten. Kevin Solert
au s dem stadtteil
dung des „Städtischen veranstaltete, bei dem
EIN BLICK IN HANDSCHUHSHEIMS Orchesters“ – wir ken- er Regers Beethoven-
„MUSIKANTENVIERTEL“ nen es heute als Phil- Variationen op. 86 für
harmonische Orches- zwei Klaviere mit dem
ter Heidelberg – betei- Komponisten zusam-
ligt, dem er auch oft als men aufführte, ent-
Dirigent diente. Und er stand eine feste Künst-
war derjenige, der ve- lerfreundschaft. Wolf-
hement für ein ver- rum lud Reger immer
E ingerahmt von der Blumenthalstraße, 1884 vom Direktor des Praktisch-Theolo- senkbares Orchester- wieder nach Heidel-
der Zeppelinstraße und der Berliner gischen Seminars, Heinrich Bassermann, podium in der damals berg ein, wo das Publi-
Straße ist für den aufmerksamen Passan- einen Ruf nach Heidelberg erhielt. Bas- neue Stadthalle plä- kum ihn „stets freund-
ten der wohl musikalischste Teil Heidel- sermann glaubte fest daran, dass die Kir- dierte. lich, häufig geradezu
bergs zu finden. Fast jede Straße in diesem chenmusik einen ganz hohen Stellenwert Der Komponist, den enthusiastisch“ emp-
kleinen Stück Handschuhsheim ist nach im Gottesdienst haben sollte. Mit der Be- Wolfrum vor allem fing. Reger und Wolf-
einem berühmten Komponisten benannt. rufung von Wolfrum wollte er sicherstel- verehrte, war Johann rum machten 1911 eine
Unter den Eponymen finden sich alte Be- len, dass angehende Theologen eine solide Sebastian Bach, des- gemeinsame Konzert-
kannte wie Mozart, Bach und Haydn und kirchenmusikalische Ausbildung aus Hei- sen Musik er immer wieder spielte und reise durch Deutschland und die Schweiz
mit der Max-Reger-, Furtwängler- und Ri- delberg mitnahmen. dessen Biografie er 1910 veröffentlichte. und wurden überall für ihre Interpretati-
chard-Wagner-Straße sind auch ein paar Philipp Wolfrum zog 1884 in die Neuen- Wolfrum ist es zu verdanken, dass einige onen von Bach gelobt.
modernere Tonkünstler vertreten. Ein heimer Landstraße 32, damals eine schöne Oratorien und Kantaten Bachs, die über
Name mag aber selbst denen, die damals alte Villa. Zusätzlich zu hymnologischen die Jahre in Vergessenheit geraten waren, Zusammen mit seinem Freund Basser-
18
aufmerksam im Musikunterricht aufge- Vorlesungen und diversen praktischen wieder bekannt wurden. Die Erweiterung mann arbeitete Wolfrum auch über die 19
passt haben, nicht vertraut sein, und zwar Lehrangebote wie liturgisches Singen der Empore der Peterskirche regte er teil- Jahre daran, das musikalische Programm
der von Philipp Wolfrum. oder Orgelspiel, organisierte er am Semi- weise deswegen an, weil er Bach-Kanta- an der Universität zu stärken. Sie sorg-
Als Sohn des lokalen Kantors 1854 im bay- nar den „Akademische Gesangverein“ für ten dort aufführen wollte und mehr Platz ten für den Umbau der Peterskirche, um
erischen Schwarzenbach am Wald gebo- Studenten und arbeitete mit Bassermann für seinen Chor brauchte. größere Chor- und Orchesterkonzerte zu
ren, könnte man meinen, dass dem kleinen daran, die Musik in das Leben der Heidel- ermöglichen, und waren an den Voraus-
Philipp das Musizieren praktisch in die berger zu bringen. In Vorbereitung auf die Aber noch wichtiger für die Musikge- setzungen für regelmäßige Universitäts-
Wiege gelegt wurde. Tatsächlich konnte 500-Jahr-Feier der Universität gründete schichte ist Wolfrums Förderung von gottesdienste in der Peterskirche maßgeb-
er schon mit neun Jahren seinen Vater als Wolfrum 1885 den Heidelberger Bachchor zeitgenössischen Komponisten wie Franz lich beteiligt. Wolfrum setzte sich auch
Organist in Gottesdiensten vertreten und und komponierte „Das große Halleluja“, Liszt, Anton Bruckner, Jean Sibelius und für die Anschaffung einer hervorragen-
mit 14 beherrschte er schon etliche an- ein Werk für Chor und Orchester, das mit Gustav Mahler sowie seiner Freunde Ri- den Orgel für die Peterskirche ein und fei-
dere Instrumente. Philipp Wolfrum wurde großem Erfolg bei den Festlichkeiten auf- chard Strauß und Max Reger. Durch Ver- erte die Einweihung der neuen Kirchenor-
aber zunächst Volksschullehrer und nahm geführt wurde. Die zwei Chöre waren eng anstaltungen wie die Richard-Strauß-Tage gel der renommierten Firma C. F. Walcker
erst nach drei Jahren im Beruf sein Stu- miteinander verbunden, nicht nur wegen 1893 oder das Tonkünstlerfest des Allge- 1898 mit der Heidelberger Erstauffüh-
dium an der Königlichen Musikschule der Musik – als gemischter Chor mit einer meinen Deutschen Musikvereins 1901 rung von Bachs Johannespassion. Auch
in München auf. Dort studierte er unter Überzahl von Frauenstimmen brauchte stärkte Wolfrum den Ruf Heidelbergs als die Voit-Orgel der Stadthalle suchte Wolf-
dem berühmten Komponisten Josef Gab- der Bachchor oft die Unterstützung des Stadt der Musik und gab eher unbekannten rum aus. Seine Bemühungen, die Univer-
riel Rheinberger. Unter seinen Kommilito- Gesangvereins, einem reinen Männer- (und teilweise umstrittenen) Komponisten sitätsverwaltung zum Kauf einer Muster-
nen war Engelbert Humperdinck, mit dem chor, wobei die Männer angeblich nichts und Musikern die Chance, mehr Anerken- orgel für Studierenden anzuregen, fruchte-
Wolfrum eine lebenslange Freundschaft gegen die dadurch entstandenen „gesell- nung zu gewinnen. Besonders Reger profi- ten erst viele Jahre später, als in der Aula
pflegen würde. Nachdem er sein Studium schaftlichen Kontakte“ zu den Töchtern tierte von Wolfrums Interesse an der zeit- der Neuen Universität eine Orgel einge-
1878 mit der Bestnote 1,0 abschloss, arbei- der Professoren und Bürgern Heidelbergs genössischen Musik. Nachdem Wolfrum baut wurde.
tete er als Musiklehrer im Bamberg, bis er hatten. 1889 war Wolfrum an der Grün- 1905 einen Reger-Abend in der Stadthalle Wolfrums Villa in Neuenheim wurde zu
a u s dem s tadtteil au s dem stadtteileinem Treffpunkt für Musiker und Kom- Wolfrum-Gedenktafel in der Peterskirche
ponisten aus ganz Deutschland, insbeson- eingeweiht. Zu Wolfrums Lebzeiten gab
dere, nachdem er 1887 Regina von Wall- es noch kein Komponistenviertel in Hand-
menich heiratete. In der Neuenheimer schuhsheim. Die Beethovenstraße und die
Landstraße brachte er seine Heidelberger Mozartstraße wurden um die Jahrhundert-
Freunde, Studenten, Schüler und Schüle- wende angelegt aber Bauarbeiten in der
rinnen mit berühmten Komponisten und angrenzenden Siedlung Pfädelsäcker be-
Dirigenten zusammen. Wolfrums Organi- gannen erst 1919. Als es 1924 soweit war,
sationstalent bescherte ihm große Ehren – den Straßen dort Namen zu geben, dach-
er wurde unter anderem 1907 zum Gene- ten die Stadtplaner natürlich an weitere
ralmusikdirektor ernannt und 1910 wurde Komponisten, diesmal Bach und Haydn.
ihm ein Ehrendoktortitel der Theologi- Erst im Jahre 1935 kamen die Richard-
schen Fakultät verliehen – aber es wurde Wagner-Straße und die Philipp-Wolf-
ihm auch zum Verhängnis. Bekannt für rum-Straße dazu, und noch viel später
seine hohen Ansprüche, die er nicht nur an die Max-Reger-Straße. Wolfrum hätte es
seine Mitwirkenden, sondern auch an sich sicher gefreut, zum musikalischsten Teil
selbst stellte, musste Wolfrum 1918 fest- Heidelbergs zu gehören, und noch mehr
stellen, dass seine Kräfte am Ende waren. zu wissen, dass „seine“ Straße so nah an
Er fuhr nach Samaden in der Schweiz für denen der zwei Komponisten liegt, deren
eine Kur, konnte sich aber auch dort nicht Musik ihn begeisterte und die er deswegen
erholen. Er starb am 08. Mai 1919. Bei unermüdlich förderte: Bach und Reger.
einem Festakt 1924 wurde ein Philipp- Sherry und Nanina Föhr
20
WILLY HELLPACH – NACHTRAG
E rst nach dem Redaktionsschluss der
Neuenheimer Nachrichten vom Au-
gust/September 2020 kam ich in den Besitz
Zunächst fuhr er von Heilbronn an „durch
das entzückende Neckartal, das sich auf
Heidelberg zu immer enger, immer groß-
der Festschrift „25 Jahre Namensgebung artiger zusammenschließt, betrat schließ-
Willy-Hellpach-Schule Heidelberg“ von lich zum ersten Mal süddeutschen Lebens-
1999; und darin fand ich noch zwei Texte,boden“ und „stürmte“ auf das Schloss.
die ich Ihnen nicht vorenthalten kann: Nachdem er am nächsten Tag auch über
die Neckarbrücken hin und her gewandert
Nicht erst im Jahr 1926 kam Willy Hell- war, vom Philosophenweg das zauberhafte
pach nach Heidelberg, nein, bereits im Bild mit seinen nach Goethe „idealischen“
September 1899 wollte er, soeben bei Berglinien in sich aufgesogen hatte, fühlte
Wilhelm Wundt in Leipzig „summa cum er sich „auf einem Lebensgipfel“. „Hier
laude“ in Psychologie zum Dr. phil. pro- ist’s gut sein!“, habe er fast freudetrunken
moviert, an der Universität Heidelberg vor sich hingesprochen, immer und im-
das medizinische Staatsexamen ablegen, mer wieder, als er „über die im Abendlicht
um sich anschließend bei dem berühmten schimmernde alte Brücke durch ihr enges
Kraeplin seiner psychiatrischen und neu- Tor in die enggassige Stadt zurückschlen-
rologischen Fachausbildung zu widmen. derte…“. An diesem Abend – einen Pokal
a u s dem s tadtteilNEU
Pfälzer vor sich – dachte er sich „als ei- Eher aus dieser Zeit stammt wahrschein-
Hochsaison für makellose Haut
nen der glücklichsten Menschen, den es lich das Gedicht, das ich auch in der Fest- Störende rote Äderchen, Fibrome, Blutschwämmchen, Spinnenmale und Altersflecken
auf Erden geben könnte“. schrift fand:
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Aber: „Nach diesem überglücklichen BADISCHES LAND
Abend“ erwachte er „an einem föhnigen, Du Musterland des Maßes und der Fülle,
grau verhängten, mit bleierner, dämpfi- Verständ’ger Freiheit treu erprobter Hort:
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in den Gliedern, mißmutig und verdrossen, Jung strömt der Rhein an deiner Herzens-
ernüchtert und enttäuscht, in einer Seelen- seite, anzeige_aichinger_152x53_layout.indd 1 16.08.2019 12:42:08
und Leibesverfassung, in der man todsi- Von Gletscherschmelze wundersam
cher Verkehrtes beschließt, wenn man in durchgrünt;
die Lage kommt, etwas entscheiden zu Die Firnen grüßen ihn wie Schutzgeleite,
sollen.“ Den nachfolgenden Wetterzu- Eh’ er zu jähen Schnellen sich erkühnt.
stand schildert Hellpach selbst so: „Ein Christenmärchenzart um Maßwerk und
abscheulicher Wind hatte sich erhoben, er Fiale
kam in kleinen kurzen Stößen fast lau- Spielt Abendgold an Freiburgs altem Dom:
warm daher und wirkte dennoch unwirt- Es pilgert trachtenbunt von Berg zu Tale HRK-Klubrestaurant
lich. Zum ersten Mal lernte ich kennen, Stammfester Alemannen Andachtsstrom. Neuenheimer Landstraße 3a
was ich später in meinen Studien über die Und bist du neben fernen Riesenreichen, 69120 Heidelberg
seelischen Wetterwirkungen als ’Rauh- Ein Ländchen nur noch, ein bescheid’ner
22 schwüle’ bezeichnet habe, eine bedrü- Zwerg ...Direkt am Neckar gelegen, mit überdachter Süd-Terrasse,
ckende, bleierne fast gewittrige Luft bei Du bliebst ein irdisch Kleinod ohneglei- großem Saal für Ihre Familienfeier oder Tagung etc.,regionale Speisen,
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densuche) nicht nach Wunsch gediehen, Biergarten "Zum Achter" von April bis Oktober am Neckarufer : Di - So
ergriff Hellpach die „kopflose, überstürzte Post scriptum: Bald wird sich auf eine
Flucht aus einer Stadt, in der er sich eben gewisse Weise ein Kreis schließen; denn
noch als einen begnadeten Glückseligen in absehbarer Zeit zieht in das Haus in „ Barrierefreie Maßnahmen nach DIN 18040
gefühlt hatte“. Neuenheim, in dem Willy Hellpach sei- „ Fliesenverlegung
nen Lebensabend verbrachte, ein Sohn des „ Parkettböden verlegen und schleifen
Glücklicherweise gefiel es Willy Hellpach Künstlers ein, der für die Willy-Hellpach- „ Wasserschadenbehebung
1926 besser in Heidelberg, sonst wäre er Schule die Bronzebüste ihres Namensge- „ Trockenbau und vieles mehr
wohl nicht bis zu seinem Tod 1955 hier ge- bers schuf.
blieben – zunächst in der Altstadt, in der Helgemarie Schwarz Georg Klormann GmbH
Landfriedstraße, dann in Neuenheim, am Renovierung & Sanierung
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a u s dem s tadtteilGEDANKEN ZUM GRÜNEN IN EINEM GEDICHT
OHNE POLITISCHES GEWICHT.
Ein Traum in grün, direkt am Fluss Und so quilt das verdaute Gemüse
vor uns’rer Tür – welch ein Genuss. mit Freude – saftig durch unsere Füße.
Im Frühling, Herbst und tiefsten Winter
mit Hund oder auch ohne Kinder, Auch Hundefreunde – völlig verschreckt
ist sie die Lunge dieser Stadt. mit roter Tüte im Gepäck
Wo jeder mal gelegen hat. hoffend, dass leinenlos – sie kein Ticket
erreicht,
Das Aug’ gen Osten, das Schloss im Blick, weil nur Geflügel straflos scheißt.
man wird ja manchmal schon verrückt,
wenn sich im Westen die Sonne verdrückt, Jeder hat Recht, jeder sein Ziel.
ist die Romantik kaum zu ertragen. Nur bringt es am Ende wirklich viel
Doch dann kommt der Sommer! mit Ärger, Drohung und Verdruss
Und somit seit Jahren die gleichen Fragen. unsern Traum zu verlieren – direkt am
Warum kann die Stadt niemand verpflich- Fluss?
ten,
das Feiern harmonisch auszurichten, Wir haben’s verstanden. Sind diszipliniert.
mit Ruhe für die Nachbarschaft, Die meisten von uns haben’s kapiert.
wenn’s geht, auch für die ganze Nacht? Sie wird uns hoffentlich weiter begleiten.
Wie seit ewigen Zeiten uns Freude berei-
24
Auch Polizisten, hoch zu Ross, ten 25
lässt dieses Thema nicht mehr los. denn nur, wenn wir die Dame von Her-
Denn mit dem wilden Urinieren zen pflegen
kann Mann gut Vorgärten garnieren. kann sie unsern seelischen Ausgleich wei-
Und jetzt – in der Coronazeit, wird sie in terhin hegen.
Kreise eingeteilt,
um Ignoranten zu verwalten, Denn, dreggische Fieß, dreggische Fieß,
den Abstand wirklich einzuhalten. die krigt ma uff der Neggarwies.
Die Stadt sagt JA zum lärmenden Treiben. Und jetzt zum Schluss: bass äfach uffen-
Trotz viel Kritik in manchem Schreiben ander uff!
von Bürgern, die dort wohnen und leben
scheint dieser Zwist kein Ende zu neh- Daniela Vogt
men...
Es soll mittlerweile What’s App Gruppen
geben,
um dieses Problem gezielt zu beheben.
Auch hier wird ein Erfolg erst winken,
wenn die Temperaturen wieder sinken.
Die Alten, die kenn’ sie – bedeckt mit Eis.
Foto: Christian Föhr
Die Jungen, nur mit Gänsescheiss.
a u s dem s tadtteil au s dem stadtteil27 Foto: Christian Föhr
SICH HINZUSETZEN UND MIT
SPACHTELMASSE HAARE ZU FORMEN, DIE
1MM LANG SIND, DAS MUSS MAN WOLLEN
D A S S AG T S U S A N N E O C H S , E I N E Ü B E R S E T Z E R I N , D I E I H R
H O B BY, D A S F OT O G R A F I E R E N , I N Z W I S C H E N Z U E I N E M
I H R E R B E RU F L I C H E N S TA N D B E I N E G E M AC H T H AT, WO B E I
E S H I E R N I C H T N U R U M D I E F OT O G R A F I E G E H T.
28 29
FRAU OCHS, WIR HABEN VOR AUS WELCHEN SPRACHEN
EINIGEN JAHREN EINMAL EINE ÜBERSETZEN SIE?
AUSSTELLUNG VON IHNEN IN
UNSEREM BÜRGERSAAL GEZEIGT: Aus dem Englischen und Französischen.
„HEIDELZWERG – GANZ GROSS!“. Immer ins Deutsche.
SIE FOTOGRAFIEREN MINIATUREN
UND DAS HAT DEN AUSSCHLAG
VOR EINEM REALEN HINTERGRUND
GEGEBEN?
ODER IN KÜNSTLICHER UMGEBUNG.
WIE SIND SIE DAZU GEKOMMEN? Ja, schon. Vor vielen Jahren habe ich als
SIND SIE FOTOGRAFIN? junge Übersetzerin eine Weile für Leica-
Camera gearbeitet. Daraus ergab sich die
Nein, ich bin von Hause aus Übersetzerin.
Verbindung zu den fotografischen Fachbü-
Aber ich habe mit der Materie seit ca. 30
chern. So hat sich quasi aus dem Beruf ein
Jahren insoweit zu tun, als ich Fotobücher
Hobby entwickelt.
übersetze. Das sind Fachbücher, z. B. über
minimalistische Fotografie oder zu einem WELCHES WAREN IHRE ERSTEN
bestimmten fotografischen Stil, also foto- FOTOMOTIVE?
Fotos: Christian Föhr
grafische Fachgebiete.
Zuerst habe ich auf Reisen fotografiert oder
ein Stillleben. Spezialisiert habe ich mich
erst vor ca. zehn Jahren.
„Gärtchen Eden“ (2018), frei nach „Der Sündenfall“ (1527) von Lucas Kranach d. Ä.
Intervie w Intervie wmaschinen nachgebaut, weil ich die Figur Auf der Ausstellung wurden dann die Fotos
für ein weiteres Bild meiner Märchenserie aus beiden Städten als Bildpaare zusam-
brauchte: „Die Heidelberger Stadtmusi- men gezeigt, zum Beispiel „Lustwandel“
kanten“. Mein kleines Pferd steht auf einem mit der der Alten Brücke im Hintergrund,
Löwen (vom Stadtwappen) und darauf steht davor sind „Königs“ zu sehen, die eben
ein Wolf (vom Schlosswolfsbrunnenweg); lustwandeln. In Biedenkopf geht alles
der Brückenaffe stellt die oberste Figur dar. etwas zünftiger zu. Da sind dann Wan-
Dann gibt es natürlich auch für Neuenheim dersleute drauf, im Hintergrund eine eher
ein Motiv und zwar den Froschkönig. (s. rustikale Brücke, das Ganze heißt hier
Foto) „Wanderlust“.
SIE HATTEN EINIGE ES WAR SICHERLICH EIN GROSSER
AUSSTELLUNGEN MIT IHREN ERFOLG, WENN EIN „KIND DES
WERKEN. WO WAREN SIE ÜBERALL? ORTES“ EINE AUSSTELLUNG IN
„Die Heidelberger Stadtmusikanten“ (2019)
SEINEM HEIMATORT MACHT.
Meine erste Ausstellung fand 2014 im
ABER WIESO GERADE FOTOGRAFIE WIE KOMMEN SIE ZU DEN Thermalbad statt. Die hieß: „Komm ins Ja, das war sehr gut, wobei ich auch in
MIT MINIATUREN? FIGÜRCHEN? Bad, Schatz!“. Für den kleinen Raum, in Heidelberg immer sehr großen Zuspruch
dem früher Badekappen verkauft wurden, bekomme. Hier in Heidelberg hat man
Das lag wahrscheinlich an meiner „Vor- Die kann man kaufen. Heute gibt es ja suchten die Stadtwerke eine Ausstellung, natürlich ganz andere Möglichkeiten, und
belastung“: Mein Vater hat für den fast alles im Internet. Das reicht mir aber die mit dem Thema Wasser zu tun hatte. Kunst und Kultur spielen eine ganz andere
Modellbau gelebt. Er hat Flugzeuge ge- inzwischen nicht mehr. Mittlerweile baue Eine Freundin hat mich den Stadtwerken Rolle.
30 baut. Diese waren so detailgetreu, dass ich einzelne Figuren selbst, wenn ich et- vorgeschlagen und ich habe dann für die 31
sogar das Fernsehen einmal da war und was Besonderes machen will. So habe ich Stadtwerke diese Ausstellung entwickelt. WAR DIE AUSSTELLUNG IN
sich Flugzeuge bei ihm ausgeliehen hat, für das Jahr 2021 einen Märchenkalender BIEDENKOPF IHRE LETZTE
um diese dann bei einem Film als echte gemacht, der heißt „Hinter den sieben Hei- Zwei Jahre später habe ich dann im Bür- BILDERSCHAU?
Flugzeuge einzusetzen. delbergen bei den Heidelzwergen“. Da gibt gerhaus in Neuenheim ausgestellt. Die
es z. B. in Anlehnung an das Aschenputtel Ausstellung hieß: „Heidelzwerg – ganz Nein. Ende letzten Jahres habe ich eine
UND DAS WAR DANN DER ANSTOSS eine Kürbiskutschenhaltestelle. Man kann groß!“. dreimonatige Ausstellung im Augustinum
FÜR IHRE FOTOGRAFIE MIT aber weder eine Kürbiskutsche noch eine Es folgte eine Ausstellung in den Schau- gehabt. Und das war bisher die erfolg-
MINIATUREN? Aschenputtel-Figur im Maßstab 1:87 kau- fenstern der Neuenheimer Apotheke und reichste. Der Vorteil vom Augustinum ist,
fen, d. h. ich habe die Kutsche und die Figur 2018 hatte ich eine Ausstellung in meinem dass dort sehr viele hochkarätige Kultur-
Ja. Die Beschäftigung mit Figürchen war selbst zusammengebaut. Manchmal nehme Heimatort Biedenkopf an der Lahn: „Hei- veranstaltungen stattfinden. Dadurch gibt
in unserer Familie immer ein Thema. Wir ich auch fertige Figuren, schneide ihnen delzwerg und Biedenköpfchen: Was ist der es viel Laufpublikum, also Besucher, die
haben z. B. Adventskalender gebaut mit Arme, Beine oder Köpfe ab und setze an- Plural von Heimat?“. Da ich sowohl in nicht dort wohnen, sondern die Veran-
kleinen Figuren und Häuschen, in denen dere wieder dran. Oder ich verpasse ihnen Heidelberg als auch in Biedenkopf verwur- staltungen besuchen. Zu dieser Zeit gab
dann kleine Geschenke verborgen waren. andere Frisuren oder Kleidung. zelt bin, habe ich meine Motive parallel in es viele Kabarett-Veranstaltungen und
Vor etwas mehr als zehn Jahren habe ich Heidelberg und Biedenkopf aufgenommen. ich habe festgestellt, dass beispielsweise
dann begonnen, die Figuren in meine Fo- D.H. DAS IST EINE SEHR KNIFFLIGE Es gibt auch in Biedenkopf ein Schloss, Leute, die Kabarett lieben, auch meine Fo-
tografie zu integrieren. Angefangen habe ARBEIT. BRAUCHT MAN DA EINE einen Fluss, nämlich die Lahn, Brücken, tos mögen. Über meine Ausstellung wurde
ich mit einer Eisläuferin auf einer Rose. LUPE? also Motive, die es hier auch gibt, natür- in einigen Zeitungsberichten von RNZ und
Bezeichnenderweise war das eine alte Fi- lich nicht so viele und nicht so groß und Mannheimer Morgen geschrieben, sogar
gur aus einem früheren Adventskalender. Ja, anders geht das nicht, die Figuren sind berühmt. Ein bisschen David und Goliath das Fernsehen kam.
Das war 2009. Damals hatte ich noch eine ja nur 1,8 cm groß. Ich habe beispielweise eben, aber das ist ja mein Thema.
analoge Spiegelreflexkamera. das Pferd vor den Heidelberger Druck-
Intervie w Intervie wUND DIE TOURISTEN? SIND DIE scher Vereinbarung (info@schrumpfwelt.
NICHT STÖREND? de, Tel.: 06221-650739) geöffnet sein. Ich
werde dort ab dem 13. November zwei neue
Ich bin zwar bei diesen Projekten selbst Serien ausstellen, einmal die Heidelberger
eine Art Tourist, aber allzu großen Trubel Märchen-Serie „Hinter den sieben Heidel-
versuche ich zu vermeiden. Ich fotogra- bergen“ und dann noch meine inzwischen
fiere am liebsten ganz in Ruhe und ohne auch schon langjährige neue Serie „Mini-
Zuschauer. Schwierig war es auf dem Hei- Masters“. Bei dieser Serie habe ich mir
delberger Schloss. Wenn die Leute einen Alte Meister vorgeknöpft und berühmte Ge-
mit einer Kamera sehen und bemerken, mälde nachgestellt, nur eben 87 Mal kleiner
„Hol das Kügelchen“ (2019) dass man irgendwo länger steht, so denken (s. Foto). Bei den „Mini-Masters“ geht es
die meisten, dass das der beste Platz für ein nicht nur um die Fotos, sondern auch um
WO FOTOGRAFIEREN SIE DENN? Luftblasen haben möchte. Aufheben kann Foto ist und stehen hinter einem Schlange. die Szenen selbst, die ich zusammen mit
HABEN SIE EIN ATELIER? ich diese Miniaturszenen dann meist nicht, Daher gehe ich gerne vor 8 Uhr zum der Aufnahme in Form von Dioramen zeige.
da z. B. die Gelatine wieder flüssig wird Schloss – da ist es ist wunderschön ruhig. Alle Figuren der „Mini-Masters“ sind von
Entweder bin ich mit der Kamera draußen und verdirbt. mir selbst zusammengebaut bzw. umgebaut.
unterwegs oder ich fotografiere zu Hause VERKAUFEN SIE DIE BILDER?
am Tisch. Ich brauche ja nicht viel Platz. HABEN SIE IM AUGUSTINUM EIN UND WAS MACHEN SIE MIT DEN MIT WELCHEM HANDWERKSZEUG
BESTIMMTES AUSSTELLUNGSTHEMA MINIATUREN? ARBEITEN SIE?
WIE KOMMEN SIE ZU IHREN IDEEN? GEHABT?
Ja, die Fotos verkaufe ich. Und die Minia- Mit Pinzette, Spachtelmasse, Acrylfarben,
Das hat sich entwickelt. Anfangs war es ein Im Augustinum hieß das Thema „Hei- turen wandern meistens in meinen Fundus. einer Schmuckzange, Schleifpapier; auch
32 ziemlicher Wildwuchs. Da habe ich nach delzwerg und Germini: Miniat(o)uren in Ich mache auch seit 2013 Themenkalender. Knete ist wichtig. Dann brauche ich Sekun- 33
Gefühl und nach Wörtern, die mir einfielen, Heidelberg und anderswo“. Mein Mann Der Kalender für 2021 ist ein Märchen- denkleber, Stecknadeln, Zahnstocher.
gearbeitet. Es kam dann die Ausstellung im und ich haben 2018 eine Deutschland- kalender, „Aschenputtel“, „Froschkönig“
Thermalbad. Da ging es um ein übergeord- reise unternommen, so ähnlich wie sie und die „Stadtmusikanten“ sind auch da- DIE FIGUREN SIND WINZIG KLEIN.
netes Thema mit ungefähr 40 Aufnahmen. wahrscheinlich in diesem „Corona-Jahr“ bei. Verkauft wird er in der Buchhandlung BRAUCHT MAN NICHT VIEL GEDULD,
So bin ich inzwischen ein Experte für die von vielen gemacht wird. Wir haben viele Schmitt & Hahn in der Hauptstraße und auf UM SO ETWAS ZU MACHEN?
Herstellung von „Wasser“ mithilfe von berühmte Sehenswürdigkeiten abgegrast, meiner Homepage www.schrumpfwelt.de.
Gelatine geworden. Die lässt sich mit Was- z.B. Neuschwanstein, die Zugspitze und Ja, sich hinzusetzen und mit Spachtelmasse
serfarben unterschiedlich einfärben. Urlaubsziele an der deutschen Küste. Ei- SIE HABEN JA JETZT EINE REIHE und Stecknadeln Haare zu formen, die 1mm
nige Bilder, die ich auf dieser Reise durch VON AUSSTELLUNGEN GEHABT. lang sind, das muss man wollen. Da braucht
UND WIE ENTSTEHT DANN Z. B. „Germany“ von meinen kleinen „Germinis“ HABEN SIE NEUES IM SINN? man schon Geduld, aber es hat auch etwas
EIN UNTERWASSERBILD, WIE MAN gemacht habe, hingen zusammen mit den Meditatives. Allerdings krieche ich auch
ES IM THERMALBAD BEWUNDERN „Heidelzwergen“ im Augustinum. Ende 2020 wird es eine Ausstellung in ei- ab und zu auf dem Boden herum, weil ich
KONNTE? nem Fotomuseum in Deidesheim geben. ein Köpfchen (oder Ärmchen, Beinchen)
Vor allem kam es bei dieser Serie (und auch Und dann wollen wir im November eine verloren habe.
Als Meeres-Grundlage fülle ich in ein Glas- bei den „Heidelzwergen“) auf eine sehr Galerie eröffnen, hier in der Bleichstraße:
gefäß Deko-Sand, in den Hintergrund setze sorgfältige Planung an, denn einerseits „Galerie H“, in Anlehnung an die damalige GIBT ES ETWAS, AN DAS SIE SICH
ich z. B. Kresse quasi als Meeresbegrünung, brauche ich einen aussagefähigen und er- Heißmangel, die sich in den Räumlichkei- BESONDERS GERNE ERINNERN?
das Ganze gieße ich mit der Gelatine auf, kennbaren Hintergrund, andererseits suche ten befand. Ich werde dort meine Bilder
warte etwas, bis es eindickt, jetzt kommen ich oft längere Zeit nach einem passenden regelmäßig ausstellen. Als ich im Bürgersaal die Ausstellung hatte,
die Figuren rein und die nächste Schicht Untergrund, wo ich meine Figuren aufstel- kam ein kleines Mädchen nahezu jeden
Gelatine wird aufgegossen. Wenn alles fer- len kann, Wetter, Sonnenstand, Wind etc. In diesem besonderen Corona-Jahr wird Tag in meine Ausstellung und wollte im-
tig ist, stocher’ ich darin herum, wenn ich müssen auch passen. die Galerie nach telefonischer/elektroni- mer nur ein besonderes Bild anschauen:
Intervie w Intervie w☞ I MPRE SSUM—
H ER AUSG EB ER
Stadtteilverein Neuenheim e.V.
Lutherstraße 18, 69120 Heidelberg
R E DA K T I O N info@stadtteilverein-neuenheim.de G E S TA LT U N G
VE R ANT WORTLIC H www.stadtteilverein-neuenheim.de Angel Ponz
Bärbel Hufen-Fischer, T. 06221 473275 v.i.S.d.P. info@ponz.de
Ilona Linninger, 1. Vorsitzende Ilona Linninger T. 06221 373187
Sherry Föhr, Helgemarie Schwarz
Bleichstr. 11
69120 Heidelberg
„Atlantis in 10 cm Tiefe“ (2014) FOTOS TITEL , POSTER DRUCK
Christian Föhr Baier Digitaldruck
www.spiegellicht.de www.baier.de
Es war ein Bild, auf dem eine Miniatur- UND NEUENHEIM GEFÄLLT IHNEN
fremdenführerin mit bunten (gleichgroßen) DOCH SICHER AM BESTEN VON ALL Die Redaktion besteht aus ehrenamtlichen Mitgliedern,
die diese Zeitschrift in ihrer Freizeit erstellen.
Gummibärchen-Touristen vor der Kulisse DEN STADTTEILEN.
Beiträge mögen deshalb bitte auf Datenträger oder per Email übersandt werden.
der Altstadt zu sehen war. Die Kleine sagte
Absolut! Eingesandte Beiträge werden von der Redaktion nicht auf ihre inhaltliche
dann zu ihrem Vater: „Jetzt guck Dir mal
und formale Richtigkeit überprüft. Hierfür sind die Verfasser selbst verantwortlich.
die Gummibärchen an, wie groß die sind! GIBT ES ETWAS, WAS IHNEN
Leserbriefe und namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt
Die sind so riesig.“ Der Vater hat dann MISSFÄLLT? die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Die Redaktion behält sich
gesagt: „Nein, die Figur ist so klein.“ – Da- Weitere Einkaufsmöglichkeiten wären nett.
vor, Beiträge oder Leserbriefe gekürzt abzudrucken.
rauf das Mädchen: „Aber Papa, jetzt guck Wenn ein Laden schließt, tut mir das immer Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe:
Dir die mal richtig an! Die Gummibärchen leid. Was mir auch missfällt, sind Krach 31.10.2020
34 sind riesig!“ – und Besäufnisse auf der Neckarwiese. Das
35
ist für uns Anwohner schon eine Heraus-
JETZT HABEN WIR VIEL VON IHRER forderung.
KÜNSTLERISCHEN TÄTIGKEIT Gestaltung und Produktion von Drucksachen aller Art.
UND WAS GEFÄLLT IHNEN AN
GEHÖRT. SIE HABEN ERZÄHLT, DASS
NEUENHEIM BESONDERS? Visitenkarten, Briefpapier, Broschüren u.v.m.
SIE AUS BIEDENKOPF STAMMEN.
WAS HAT SIE NACH HEIDELBERG Der Neckar, die Neckarwiese im Winter,
VERSCHLAGEN? INSBESONDERE der Marktplatz mit dem Wochenmarkt, die
NACH NEUENHEIM? Gastronomie, die Nachbarn, das Gemütli-
che. Man merkt, dass Neuenheim mal ein
Ich bin 1984 zum Studieren hergekommen. Dörfchen war. Es ist ein sehr gut funktio-
Ich wollte Übersetzerin werden und es gab nierender, charmanter Stadtteil mit einem
nur drei Orte, an denen es ein Institut für eigenen Mittelpunkt, dem Marktplatz.
Dolmetschen und Übersetzen gab: Saar-
LIEBE FRAU OCHS, HABEN
brücken, Germersheim und Heidelberg.
SIE VIELEN DANK FÜR DAS
Meine Wahl fiel auf Heidelberg. Auf dem
INTERVIEW. WIR WÜNSCHEN
Fischerfest in Neuenheim habe ich meinen
IHNEN FÜR IHRE WEITEREN
Mann – einen „eingeborenen“ Neuenhei-
PLÄNE VIEL ERFOLG UND BEI DEN
mer– kennengelernt. Die Liebe hat mich
NÄCHSTEN AUSSTELLUNGEN VIELE
also nach Neuenheim verschlagen.
BEGEISTERTE BESUCHER.
Die Fragen stellten Ilona Linninger und
Bärbel Hufen-Fischer Ladenburger Str. 51 · 69120 Heidelberg · 06221 37 31 87 · info@ponz.de
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