Wirtschaft MAGAZIN DER IHK ARNSBERG 23 - Familienfreundliche
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wirtschaft 23 - Familienfreundliche Unternehmen ausgezeichnet 28 - LEP: Landesregierung MAGAZIN DER IHK ARNSBERG reagiert auf Kritik SEEPTEMBER 2016 www.ihk-arnsberg.de Wirtschaftsfaktor Wald und Holz © Foto: Alberto Masnovo - Fotolia.com
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editorial Industrie 4.0 für den Mittelstand Wie werden sich Geschäftsmodelle Deshalb bietet das Kongresspro- und Prozesse von mittelständischen gramm nicht nur Fachvorträge und Unternehmen in Zeiten der Digita- eine begleitende Ausstellung, son- lisierung verändern? Viele Betriebe dern auch Workshops zu verschie- stehen vor großen Herausforderun- denen Themen (s. Seite 43). gen. Wir möchten Ihnen helfen, Südwestfalen ist eine starke In- diese zu meistern. Deshalb laden dustrieregion und soll es auch in die IHK und die Fachhochschule Zukunft bleiben. Dafür setzen sich Südwestfalen alle Interessierten zur die IHKs in Arnsberg und Hagen zweiten Fachtagung „Industrie 4.0 gemeinsam mit den Hochschulen für den Mittelstand“ am 21. Septem- Hamm-Lippstadt und der Fach- „ Dr. Ilona Lange ber ein. hochschule Südwestfalen ein und Hauptgeschäftsführerin Nach dem erfolgreichen Auftakt orientieren sich dabei am Bedarf im vergangenen Jahr in Meschede, der heimischen Wirtschaft. So ha- legen wir jetzt nach: Der zweite ben wir bereits das Projekt „Mittel- Kongress findet in diesem Monat stand 4.0 Südwestfalen“ auf die Bei- wieder an der Fachhochschule in ne gestellt, das ebenfalls zum Ziel Meschede statt. Denn die Anforde- hat, Bewusstsein für die Thematik rungen, die die Digitalisierung an Digitalisierung zu schaffen und die Wir wollen die Unternehmen stellt, sind nicht Wirtschaft über Entwicklungen zu geringer geworden. In vielen Fällen informieren. Als Basis für das Pro- informieren geht es um die Überprüfung von be- jekt dienen uns die Angaben der und eine stehenden Geschäftsmodellen und Unternehmen, die sich im vergan- die Überlegung, welche Konsequen- genen Jahr an der Umfrage der drei Plattform zen die digitalisierte Produktion für südwestfälischen IHKs zum Thema schaffen. den jeweils eigenen Betrieb haben Industrie 4.0 beteiligt haben. wird. Und insbesondere: Wie Un- Die Digitalisierung wird ein wich- ternehmen darauf reagieren sollten. tiges Thema für die Wirtschaft blei- Viele tasten sich deshalb vorsichtig ben. Lassen Sie uns die Herausfor- an die zugegebenermaßen komple- derung gemeinsam angehen. xe Thematik heran. Und das ist gut so. Unser Ziel ist es, mit der Veran- Ihre staltung eine Plattform zu schaffen, auf der Akteure und Teilnehmer miteinander ins Gespräch kommen und sogar gemeinsam an konkreten Lösungsansätzen arbeiten können. wirtschaft 09/2016 1
I N H A LT titelthema I ihk-außenwirtschaftstag 4 Waldreicher Wirtschaftsstandort Südwestfalen ist ein Indus- 6 Handeln mit Augenmaß trieland im Grünen: Wald 7 Die Dienstleister für die Holzwirtschaft und Holz sind hier ein ent- 10 „Wir brauchen mehr scheidender Wirtschafts- gegenseitiges Verständnis“ 12 „Der beste Rohstoff, den wir haben“ faktor. 14 Wald mit Zukunft Seite 4 16 Traumberuf Holzmechanikerin unternehmen & region 18 Bundesverkehrswegeplan: B 55-Ortsum- gehungen werden weiter geplant 19 Bürgschaftsbank NRW verbessert Fördermöglichkeiten 20 Naturpark Sauerland-Rothaargebirge Sieger im Landeswettbewerb 22 Engagement für den Wirtschaftsstandort Sundern 23 21 Unternehmen familienfreundlich 24 Agravis investiert bei Menke 24 wissner-bosserhoff: German Brand Award 25 Bauunternehmen Heckmann ausgezeichnet Der Naturpark Sauerland-Rothaargebirge ist der Gewinner beim 26 Labate&Co unter den TOP 100-Innovatoren Landeswettbewerb „Naturpark.2018.Nordrhein-Westfalen“. 27 Neues CNC-Bearbeitungszentrum in Betrieb Seite 20 politik 28 LEP: Landesregierung reagiert in Teilen auf Kritik 31 Registrierkassen: neue steuerliche Anforderungen ab Januar 33 Verbesserte Förderung bei Aufstiegsfortbildungen 35 Aus Berlin und Brüssel news & service 36 Win-Win-Situation für Azubi und Unternehmen 38 Erste Fachpraktiker für personale Die Landesregierung hat auf die Kritik aus der Wirtschaft auf Dienstleistungen geprüft 39 Duales Studium für Fachinformatiker den neuen Landesentwicklungsplan reagiert. Trotzdem bleiben und Mediengestalter noch Wünsche offen. Seite 28 40 Berufliche Aus- und Weiterbildung: Eine starke Karriereperspektive 41 Neuregelungen in der Beratungsförderung 42 Forum Moderne Produktionsorganisation bei HAI 43 Südwestfalenaward 2016: Jetzt mitmachen! 43 Industrie 4.0: Fachtagung in Meschede 47 Bekanntmachungen 48 Arbeitsjubilare 50 IHK-Börsen rubriken 1 Editorial Kassensysteme müssen die handels- und steuerrechtlichen Ord- 63 Zahlen, bitte! nungsvorschriften erfüllen. Die IHK lädt am 4. Oktober zu einer 64 Im nächsten Heft/Impressum Informationsveranstaltung ein. Seite 31 2 wirtschaft 09/2016
Wir fördern das Gute in NRW. Sabine Baumann-Duvenbeck und ihr Kraftpaket – unterstützt durch die Fördermittel der NRW.BANK. Die Stärke mittelständischer Unternehmen ist ein wichtiger Motor der Wirtschaft in unserer Region. Eine Eigenschaft, die es wert ist, gefördert zu werden. Z. B. durch den NRW.BANK.Effizienzkredit: Zinsgünstige Darlehen von 25.000 bis 5 Millionen Euro für Modernisierungen, die Ihre Anlagen zukunftsfähig machen. Sprechen Sie mit uns über Ihre unternehmerischen Ziele. www.nrwbank.de/staerke wirtschaft 09/2016 3
titelthema I wald und holz Waldreicher Wirtschaftsstandort Südwestfalen ist ein Industrieland im Grünen. Aber nicht nur Touristen und Einwohner wissen den Freizeit- und Erholungswert des Waldes zu schätzen. Er ist gleichzeitig auch ein wichtiger Arbeitgeber im Cluster Wald und Holz und damit ein entscheidender Wirtschaftsfaktor. Südwestfalen ist reich an Wald: Er macht mit 310.620 herausgekommen: In den Wäldern Nordrhein-Westfa- Hektar mehr als 50 Prozent der Fläche aus. Damit toppt lens stehen insgesamt 277 Millionen m3 Holz. Trotz der die Region das Land NRW, dessen Fläche zu etwa 27 schweren Schäden durch den Orkan Kyrill, vor allem Prozent (Bund 32 Prozent) bewaldet ist, genauer ge- im Sauer- und Siegerland, ist der Holzvorrat auf einem sagt: 935.000 Hektar Waldfläche, was etwa 532 Qua- hohen Niveau. Die flächenbezogene Vorratsausstattung dratmeter Wald pro NRW-Einwohner entspricht. Jeder – der Hektarvorrat – ist eine wichtige Kenngröße für die Südwestfalen verfügt nach dieser Rechnung über 2.192 Produktions- und Nutzungsplanung der Forstbetriebe. Quadratmeter Wald. Mit 318 m3 pro Hektar liegt der Hektarvorrat in den Im Rahmen einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung Wäldern NRWs knapp unter dem Bundesdurchschnitt. stehen in regelmäßigen Abständen Inventuren auf dem Der Wald wird oft als Allgemeingut wahrgenommen. Programm, sowohl auf Bundes- als auch auf Landese- Dabei sind die Besitzverhältnisse in NRW ganz unter- bene. Die Ergebnisse der jüngsten Landeswaldinventur schiedlich verteilt: Zu 63 Prozent ist er in Privatbesitz, sind im Juli vorgestellt worden. Dabei ist unter anderem 21 Prozent sind Gemeinde- und Körperschaftswald, 13 4 wirtschaft 09/2016
Prozent Staatswald und 3 Prozent Bundeswald. Holz tigbau weisen in Südwestfalen oder in den benach- als nachwachsender Rohstoff ist die Basis für eine der barten Regionen ebenfalls bundesweit bedeutsame größten Wirtschaftsbranchen in Nordrhein-Westfalen. Schwerpunkte auf. Eine Studie des IIWH Münster (In- So arbeiten rund 180.000 sozialversicherungspflichtig ternationales Institut für Wald und Holz), die der Lan- Beschäftigte in der Forstwirtschaft und den holzbasier- desbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen in Auf- ten Industrien NRWs und erwirtschaften einen Umsatz trag gegeben hatte, bestätigte dies: Demnach lag der von rund 39,74 Milliarden Euro. In Südwestfalen, wo Umsatz der Sägeindustrie 2011 bei 366 Millionen Euro, jährlich etwa drei Millionen Kubikmeter Holz geerntet die Holzwerkstoffindustrie setzte im gleichen Jahr 386 werden, schafft der Cluster Wald und Holz 16.000 Ar- Millionen Euro um. Und die Nachfrage nach ressour- beitsplätze, davon im HSK und Kreis Soest 8.572. censchonenden und klimafreundlichen Holzprodukten Sowohl im landes- als auch bundesweiten Vergleich steigt. liegen in Südwestfalen bedeutende Zentren der Säge- In den folgenden Artikeln kommen Betriebe, Partner, und Holzwerkstoffindustrie. Nachgelagerte Branchen Besitzer und Fachkräfte zu Wort, die mit und von dem wie zum Beispiel die Möbelindustrie und der Holzfer- Rohstoff arbeiten und leben. wirtschaft 09/2016 5
titelthema I wald und holz Handeln mit Augenmaß Rüthen hat Wald. Viel Wald. 3.928 Hektar, um genau zu sein. Damit ist die Stadt im Kreis Soest nach Brilon und Warstein die drittgrößte kommunale Waldbesitzerin in NRW. Für Rüthen ist das ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. „Rüthen hat es immer verstanden, nach- mitteln das Life-Plus-Projekt realisiert haltig mit der Natur zu wirtschaften und und damit einhergehend das Möhnetal sie zu erhalten“, sagt Peter Weiken. „Der aufgewertet, das neben Aschenhütte und Wald spielt für uns eine wichtige Rolle.“ Bachsytemen der Romecke, dem Lör- Er rechnet vor: den Personalkosten für mecketal sowie die Pöppelsche und der zwei Förster und fünf Forstwirte steht Hoinkhauser Bach zu den Naturschutzge- der Ertrag aus dem Forstbetrieb (Holzver- bieten im Rüthener Stadtwald gehört. „ kauf und Jagdverpachtung) gegenüber. Der Wald, sagt Peter Weiken, soll von Unterm Strich kann die Stadt im Jahr den Menschen erlebt werden können, 800.000 Euro Gewinn verbuchen. Dabei und er berichtet nicht ohne Stolz von der setzt man in Rüthen darauf, mit kleinen stadteigenen Naturschönheit und deren und mittleren Betrieben in der Umgebung Erholungswert vor der Haustür. Sein An- zusammenzuarbeiten – sei es beim Holz- liegen ist es, diese Natur den Menschen verkauf an Sägewerke oder bei der Ko- weiterhin zugänglich zu machen. Noch operation mit Forstunternehmen. spüre man im Wald keine nennenswer- Wald spielt Neben den harten Zahlen will Peter ten Einschränkungen durch die Natur- für uns Weiken aber nicht vergessen, welche Be- schutzgebiete – weder diejenigen, die ihn deutung der Wald, der hauptsächlich im bewirtschaften, noch diejenigen, die ihn eine wichtige Süden und Süd-Osten der Kernstadt liegt genießen wollen. Rolle. und größtenteils zum Naturpark Arnsber- Geht es nach dem Bürgermeister, darf ger Wald gehört, für die Einwohner und sich daran auch nichts ändern. Deshalb für die Touristen hat. Rund 200 Kilometer ist ihm besonders das Naturschutzge- Wanderwege locken Gäste an, ebenso Bi- setz, das derzeit von der Landesregierung berpfad, Teich und Waldspielplatz sowie überarbeitet wird, ein Dorn im Auge. Da- der Bikepark Kallenhardt. Darüber hin- rin werde unter anderem gefordert, dass aus hat die Stadt in der Vergangenheit für von der Bezirksregierung künftig mehr die Attraktivierung des Waldes gesorgt: Naturschutzgebiete ausgewiesen werden, Rüthens Bürgermeister Zuletzt wurde mit Hilfe von EU-Förder- berichtet der Bürgermeister. Im Rüthener Peter Weiken. Wald könnte davon das sogenannte Bi- bertal betroffen sein. „Und dagegen weh- re ich mich“, sagt Weiken. „Das würde uns definitiv einschränken.“ Er befürch- tet: Dann dürften Einheimische und Gäs- te das Gebiet nicht mehr ohne Weiteres betreten. „Wir appellieren nachdrücklich an Düs- seldorf, mit Augenmaß zu handeln“, be- tont der Bürgermeister. Man selbst habe dies schließlich in der Vergangenheit ebenfalls bewiesen und erfolgreich ge- wirtschaftet, ohne der Natur zu schaden. Als eine der wohl größten Herausforde- rungen der Vergangenheit führt Peter Weiken den Sturm Kyrill an, der im Janu- 6 wirtschaft 09/2016
ar 2007 in der Region immense Schäden ation der Wildbestand zu groß geworden verursacht hat. Im Rüthener Wald wur- sei und Schäden im Wald verursacht habe, den etwa 270.000 Festmeter Holz umge- berichtet der Bürgermeister. Deshalb habe worfen. „Das entspricht der Menge Holz, man Konsequenzen gezogen, ein großes die sonst in neun Jahren eingeschlagen Revier in neun kleinere aufgeteilt und die wird“, sagt Peter Weiken. Die Stadt habe Pächter verpflichtet, ausreichend Wild die Wiederaufforstung erfolgreich ge- zu schießen. „Diese Neuregelung ist im meistert und rund 1 Million neue Pflan- Frühjahr einvernehmlich mit den neuen zen gesetzt. „Und wir achten nicht erst Pächtern geschlossen worden“, berichtet seit diesem Ereignis darauf, Flächen mit Peter Weiken. „Die Verträge laufen fünf standortgerechten Baumarten aufzufors- Jahre. Danach machen wir Inventur und Neuregelung ten“, sagt Peter Weiken. Derzeit wachsen ziehen ein Fazit.“ im Rüthener Wald 11 Prozent Eichen, 26 Wer Wald besitzt, sagt Peter Weiken, mit Jagdpächtern Prozent Buchen, 51 Prozent Fichten, 5 sei immer daran interessiert, nachhaltig im Frühjahr Prozent Douglasien/Lärchen/Kiefern und und mit der Natur zu wirtschaften. „Es 7 Prozent Birken/Erlen/Ahorn. ist wichtig, immer am Ball zu bleiben und vereinbart Es muss aber nicht immer eine Natur- mit der Zeit zu gehen. Nur so können gewalt sein, die das Gleichgewicht im wir den Wald für die nachfolgenden Ge- Wald gefährdet. In Rüthen war in der nerationen erhalten. Dafür ist es meiner Vergangenheit ein Konflikt aus der Tatsa- Meinung nach wichtig, den Menschen che heraus entstanden, dass die Stadt bei die Verantwortung zu überlassen, die in der Jagdverpachtung vor allem auf einen der Vergangenheit gezeigt haben, dass sie Großpächter gesetzt hatte. Man habe aber dieser Aufgabe gewachsen sind“, fordert feststellen müssen, dass durch diese Situ- Peter Weiken. sil Die Dienstleister für die Holzwirtschaft Die Holzwirtschaft fördern und ihr eine gemeinsame Plattform bieten: Mit diesem Anspruch ist 2012 das Zentrum HOLZ in Olsberg gebaut worden – eine deutschlandweit einmalige Einrichtung. Sägewerke, Holzwerkstoffindustrie, Holz- des Zentrums HOLZ gehören auf der einen baubetriebe, Möbelproduktion - die Holz- Seite das Informations- und Demonstrati- wirtschaft ist in der Region Hellweg-Sauer- onszentrum Erneuerbare Energien (I.D.E.E.), land stark vertreten. Nicht zuletzt deswegen für das Martin Schwarz zuständig ist, und ist hier ein Zentrum entstanden, das der auf der anderen Seite das Thema „Bauen mit Branche eine Anlaufstelle bieten soll, wo sie Holz“, das von Clustermanager Christoph Anlaufstelle Beratungsmöglichkeiten und ein breit gefä- Haaben vom Trägerverein I.D. Holz verant- für Fragen chertes Netzwerk vorfindet. „Wir verstehen wortet wird. uns als Dienstleister für die Holzwirtschaft“, Betriebe und Verbraucher finden im Zen- rund ums erläutert Martin Schwarz vom Landesbetrieb trum HOLZ ein komplexes Dienstleistungs- Holz Wald und Holz Nordrhein-Westfalen. „Wir“, angebot. Haaben und Schwarz bezeichnen das umfasst alle Projektpartner (s. Kasten), es deshalb auch gerne als „One Stop Shop“, die sich in dem Zentrum unter einem Dach was sich frei übersetzen lässt mit „zentrale zusammengeschlossen haben und zu denen Anlaufstelle für alle Fragen rund ums Holz“. auch der Landesbetrieb gehört. Zu dieser gehören Fachberatungen für Un- Zu den beiden wesentlichen Bausteinen ternehmen, Bauplaner, Handwerker Bauent- wirtschaft 09/2016 7
titelthema I wald und holz „ Christoph Haaben und Martin Schwarz vor dem Zentrum HOLZ in Olsberg. scheider, aber auch Privatkunden, jeweils auf bestehende Gebäude weitere Stockwerke eine Dauerausstellung in den Bereichen Bau- in Holzbauweise aufgesetzt werden könn- en und Erneuerbare Energien, bei denen sich ten. Damit ließen sich laut einer aktuellen die Partnerbetriebe präsentieren können, Studie der TU Darmstadt und des Pestel-In- Der Rohstoff sowie Diskussions-, Workshop- und Schu- stitus deutschlandweit bis zu 1,5 Millionen lungsangebote zu Themen rund ums Holz. neue Wohnungen schaffen, rechnet der Holz kann Derzeit entsteht zudem im Holzbaupa- Clustermanager vor. noch viel villon des Zentrums ein 80 Quadratmeter Vieles hängt nun von der Novellierung der großes Trainingshaus aus Holz. Am 23. Sep- Landesbauordnung in NRW ab, an der die Potenzial tember soll es eröffnet werden und von da Landesregierung gerade arbeitet. Davon er- an Ingenieuren, Planern und Unternehmen wartet die Branche eine Anpassung der ge- beweisen. dazu dienen, Techniken und Bauprodukte setzlichen Vorgaben an den aktuellen Stand unter fast realen Bedingungen zu demons- der Technik, um auch Gebäude mit mehr als Christoph Haaben trieren und deren Verarbeitung zu schulen. drei Geschossen in Holzbauweise ausführen „Denn das Bauen mit Holz ist nicht nur ei- zu können. „Auch darin sehen wir unsere nes der zentralen Themen bei uns, sondern Aufgabe: Betriebe zu Gesetzesänderungen auch eines, bei dem der Rohstoff Holz in der zu informieren und zu schulen“, sagt Haa- Zukunft noch viel Potenzial beweisen kann“, ben. sagt Christoph Haaben. Er weiß um die Vor- In den vergangenen Monaten hat insbe- teile des nachwachsenden Baustoffes, zu sondere der Bau von Flüchtlingsunterkünf- dessen Eigenschaften eine hohe Tragfähig- ten aus Holz die Branche und die Mitarbei- keit, Formstabilität und Festigkeit gehören. ter des Zentrums HOLZ beschäftigt. „Wir Moderne Holzbausysteme und ein hoher haben Kommunen, Holzbaubetriebe, Planer Vorfertigungsgrad ermöglichen zudem die und Investoren informiert und zusammen- schnelle und effiziente Umsetzung von Bau- gebracht“, berichtet Martin Schwarz. Das vorhaben. Davon könnte insbesondere der Thema „sozialer Wohnraum“ sei nach wie Wohnungsbau in Städten profitieren, wenn vor aktuell. 8 wirtschaft 09/2016
Insgesamt sehen Haaben und Schwarz Besucher der zweimal jährlich stattfinden- insbesondere beim Thema Bauen noch viel den Ausstellertage mit 4.000 Besuchern, Potenzial: Die Holzbauquote liegt bei Wohn- sowie mehr als 1.500 Teilnehmer von Schu- gebäuden in Deutschland bei 16 Prozent, lungs- und Informationsveranstaltungen. in NRW bei 10 Prozent. Weil aber Nachhal- Und so soll es weitergehen. „Unsere Aufga- tigkeit und Energieeffizienz für viele Un- be wird es sein, weiterhin Input zu liefern – ternehmen und Verbraucher immer wichti- für Betriebe und Verbraucher“, sagt Martin ger werden, „ist der Holzbau ein absoluter Schwarz. sil Wachstumsmarkt“, ergänzt Martin Schwarz. Ein Markt, in dem neben der Fichte auch langsam eine andere Baumart Beachtung findet: die Buche. „Als Bau-Buche macht sie Partner im Zentrum HOLZ sich in einigen Bereichen inzwischen durch- Das Zentrum HOLZ (www.zentrum-holz.com) aus einen Namen“, berichtet Christoph wurde durch die Investoren Stratmann Abfall- Haaben. Dennoch: 75 Prozent der Holzver- wirtschaft und Baust Holzbetrieb (zusammen arbeitung in Deutschland seien weiterhin als Stratmann Baust GbR) in Olsberg realisiert Nadelholz-basiert und die Fichte präge die und konnte nach nur 6 Monaten Bauzeit im Region Hellweg-Sauerland nach wie vor. September 2012 bezogen werden. Das Zen- Nach vier Jahren, in denen das Zentrum trum HOLZ ist Sitz der Institutionen: Landes- betrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen HOLZ jetzt besteht, ziehen Christoph Haa- (Fachbereich Holzwirtschaft, Forschung, ben und Martin Schwarz ein erstes positives Klimaschutz), Innungsverband des Zimmerer- Fazit: Das Angebot habe sich etabliert, wie und Holzbaugewerbes Westfalen (Zimmerer die steigende Nachfrage zeige. Seit Arbeits- Westfalen), Landesbeirat Holz NRW e.V., CO2 beginn habe es bereits 1.700 Fachberatungen Bank, Informations- und Demonstrationszen- zum Thema Bauen gegeben, berichtet Chris- trum HOLZ (I.D. HOLZ), Informations- und toph Haaben. Und Martin Schwarz beziffert Demonstrationszentrum Erneuerbare Energien die Beratungen zu Erneuerbaren Energien (I.D.E.E.). auf etwa 300 pro Jahr. Hinzu kommen die Foto: Landesbetrieb Wald und Holz wirtschaft 09/2016 9
titelthema I wald und holz „Wir brauchen mehr gegenseitiges Verständnis“ Vor knapp 30 Jahren hat sich Rolf Wohlgethan mit seinem Forstunternehmen in Möhnesee selbstständig ge- macht. Viel verändert habe sich in der Zwischenzeit. „Es ist für uns nicht einfacher geworden“, sagt er. Rolf Wohlgethan ist auf dem Weg zu sei- Baumaschinenmechaniker und Forstwirt nem Team im Arnsberger Wald. Er kennt insgesamt 10 Mitarbeiter: einen Forstin- die Strecke. Anderswo, sagt er, müsse er genieur, zwei Forstwirte, vier Land- und bei den ersten Fahrten auch mal aufs GPS Baumaschinenmechaniker, zwei Büro- zurückgreifen, um die entsprechenden kaufleute und einen Auszubildenden. Für Flächen zu finden. Aber hier in der Regi- Forstarbeiten sind seine Mitarbeiter meis- on kennt er sich aus. tens in einem Umkreis von 100 Kilome- 1989 hat Rolf Wohlgethan sein gleich- tern im Einsatz, die Mechaniker fahren namiges Forstunternehmen in Möhne- hingegen auch schon mal 250 Kilometer see gegründet. Seit 2002 gehört mit der zu den Kunden. FoBa Technik auch eine Werkstatt für Wenn sich Rolf Wohlgethan an die An- Rolf Wohlgethan mit seinem Team Land- und Forstmaschinen dazu. Inzwi- fänge seiner Selbstständigkeit erinnert, bei der Arbeit im schen beschäftigt der gelernte Land- und dann war der technische Fortschritt sicher- Arnsberger Wald 10 wirtschaft 09/2016
lich ein Meilenstein für die Waldarbeit, die kele das Siegel der Organisation Forest bis dahin größtenteils von Hand erledigt Stewardship Council (FSC) der Bevölke- wurde. Mit dem Harvester veränderte sich rung vor, dass nur Holz mit diesem Siegel dies radikal – wenn auch manch‘ Wald- umweltfreundlich sei. Es werde aber ver- besitzer zunächst vom Einsatz der großen schwiegen, dass in anderen Ländern Holz Maschine überzeugt werden musste, wie von großen Kahlschlägen als FSC-Holz sich Wohlgethan erinnert. zertifiziert wird. In Deutschland setze Heute gehören Harvester und Rückezug das FSC dafür die Vorgabe, dass der Har- längst als feste Bestandteile zur Arbeit vester im Wald nur in Gassen mit 40 Me- eines Forstbetriebes. Die Veränderungen, tern Abstand fahren dürfe. Dazwischen die die Branche heute bewegen, betreffen sei dann die körperlich schwere manuel- vielmehr eine nicht-technische Ebene. le Arbeit gefragt, womit das Unfallrisiko „ „Unsere Kundenstruktur hat sich in den steige – insbesondere auch deshalb, weil vergangenen Jahren stark verändert“, mehr Totholz im Wald liegen bleibt und sagt Rolf Wohlgethan. Genau genommen Holz unterhalb der Derbholzgrenze von seit Kyrill. Vor dem Sturm habe man für sieben Zentimetern nicht mehr genutzt viele Stammkunden Forstarbeiten erle- werden soll, wie Wohlgethan berichtet. digt. „Sie machten für uns gut 80 Prozent Kritisch sieht er gleichzeitig die damit aus.“ Der Sturm und seine Folgen hätten einhergehende steigende Käfergefahr. dies aber stark verändert: Damals, erin- „Nicht umsonst rät der Forstminister nert sich Wohlgethan, sei schon fast eine Brunner aus Bayern möglichst alles Ma- Es darf nicht Art Goldgräberstimmung entstanden. In terial über drei Zentimetern zu häckseln, vergessen werden, dem Moment, als es Holz im Überfluss um die Käfergefahr einzudämmen“, ver- gab, sei manch einer auf die Idee gekom- weist der Unternehmer auf den Umgang dass die regionale men, sich selbstständig zu machen und mit der Problematik in anderen Bundes- Holzwirtschaft an dem Sturmholz zu verdienen. Doch ländern und berichtet zudem von seiner dieser Stimmung folgte die Ernüchterung. Sorge, das Landesnaturschutzgesetz NRW viele Arbeitskräfte Viele Stammkunden brachen weg. Heu- könne schon bald mehr Naturschutzflä- te bestimmen größtenteils Forstarbeiten, chen vorsehen, womit weniger Wald zur in unserer Region die öffentlich ausgeschrieben werden, Bewirtschaftung und für den Menschen stellt. das Geschäft. „Dadurch hat ein massiver zur Verfügung stehen könnte. „Und Ge- Preisverfall bei steigenden Anforderun- setze lassen sich später nicht einfach gen an den ausführenden Arbeiten statt- rückgängig machen“, warnt er. Seiner gefunden, womit wirtschaftliches Arbei- Meinung nach werde die Öffentlichkeit ten kaum mehr möglich ist“, betont der über solche Aspekte aber nicht ausrei- Unternehmer. chend informiert. „Es darf aber nicht ver- Für ihn besteht die Hauptarbeit immer gessen werden, dass die regionale Holz- noch aus der maschinellen Aufarbeitung wirtschaft viele Arbeitsplätze in unserer von Waldgebieten für die Kunden, das Region stellt. Vom Forstbetrieb und Säge- bedeutet: mit dem Harvester werden mar- werk über die Holzbau- und Möbelindus- kierte Bäume geerntet und zum Weiter- trie bis hin zu Verpackungsindustrie und transport an die Wege gelegt. Immer mehr Druckereien.“ nehme aber derzeit die klassische, das Rolf Wohlgethan wirbt deshalb für ge- heißt manuelle Forstarbeit zu. Insgesamt genseitige Rücksichtnahme – beim Natur- erntet das Forstunternehmen zwischen schutz, aber auch in der Holzwirtschaft. 15.000 und 20.000 Festmeter Holz im Jahr. Sein Appell: „Wir brauchen mehr gegen- „300 Jahre hat die deutsche Forstwirt- seitiges Verständnis. Dann kann der Wald schaft nachhaltig gearbeitet“, erinnert der auch in der Zukunft nachhaltig bewirt- Unternehmer. Doch diese Entwicklung schaftet und von den Menschen erlebt sieht er inzwischen gefährdet: So gau- werden.“ sil wirtschaft 09/2016 11
titelthema I wald und holz Hans-Georg Pieper verarbeitet in Olsberg rund 240.000 Festmeter Holz pro Jahr. „Der beste Rohstoff, den wir haben“ „Es gab noch nie so viel Holz in den Wäldern wie heute“, sagt Sägewerkbesitzer Hans-Georg Pieper aus Olsberg. Und doch befindet sich die Branche in einem Umbruch. „Es werden Betriebe schließen“, ist sich Pieper sicher. Es komme jetzt für Sägewerker darauf an, ihre Nische zu finden. „Die kundenorientierte Unternehmens- Rundholzverarbeitung und der Herstel- entwicklung ist für uns die größte Her- lung von Kanthölzern, Brettern und Die- ausforderung“, sagt Hans-Georg Pieper len auch auf den Bau von Gartenmöbeln und blickt zurück auf fast 70 Jahre Unter- und Spielgeräten sowie neuerdings auf 240.000 nehmensgeschichte: Längst vorbei sind die Herstellung von Indoor-Möbeln. Festmeter die Zeiten, als Sägewerker wie er nur säg- Rund 240.000 Festmeter Holz verar- ten. Pieper erinnert sich daran, wie er in beitet der Betrieb im Jahr, das entspricht Holz pro manchen Jahren in rauen Mengen Jäger- etwa 35 bis 40 Lkw-Ladungen pro Tag. und Senkrechtzäune produziert hat, weil „Das hört sich viel an, aber wir achten Jahr die Kunden es nachfragten. Oder frisches aus ökologischen und ökonomischen As- Kantholz verkaufte. Inzwischen ist eher pekten darauf, den Transportaufwand in das weiterveredelte Kantholz gefragt – Grenzen zu halten, indem wir den größ- getrocknet, gehobelt, imprägniert. Insge- ten Teil des Rohstoffs aus einem Umkreis samt setzt Pieper neben der klassischen von etwa 80 Kilometern beziehen“, sagt 12 wirtschaft 09/2016
Hans-Georg Pieper, der eng mit regiona- zent beziffert. len Waldbesitzern und Forstbetrieben Das sah vor knapp zehn Jahren an- zusammenarbeitet. Das Gros des Holzes, ders aus. Als Kyrill über die Region fegte das er einkauft, besteht aus Fichten ge- und verheerende Schäden anrichtete, hat folgt von Douglasien, Lärchen, Kiefern das Sägewerk in Olsberg in drei Jahren und in geringen Mengen Pappeln und etwa 1 Million Festmeter Holz verarbei- Eichen. Zu den klimastabilen Baumarten tet. In dem Moment gab es den Rohstoff werden in der Zukunft auch Weißtannen im Überfluss, was sich einerseits auf den und Küstentannen gehören. Preis auswirkte, der sich teilweise bei 60 bis 70 Euro pro Festmeter einpendelte, Artenvielfalt und und andererseits auf die Exportquote, die Baumreichtum damals für Pieper Holz bei 45 Prozent lag. Trotzdem: Als hervorragende Verhält- „Für die Holzwirtschaft ist die Rohstoff- nisse für Sägewerke will Hans-Georg verfügbarkeit dringend erforderlich“, Pieper die Situation damals nicht ver- betont Hans-Georg Pieper und blickt standen wissen. „Im Gegenteil“, sagt der „ deshalb mit einer gewissen Sorge nach Unternehmer. „Wir mussten die Holz- Düsseldorf, wo die Landesregierung der- mengen nicht nur bearbeiten, sondern in zeit das Naturschutzgesetz überarbeitet. den Massen auch weiterverkaufen. Das Der Unternehmer ist wenig optimistisch, war eine Herausforderung.“ Und nicht dass das Ergebnis ein aus seiner Sicht zu vergessen sei, dass nach dem Über- moderates sein wird. Wie die Waldbesit- fluss der Mangel kam. „Ich hoffe, dass zer befürchtet auch er, dass neue Natur- wir so ein verheerendes Naturereignis, schutzgebiete ausgewiesen werden sollen bei dem manche Waldbesitzer ihr ganzes Wir sind daran und damit ein Betretungsverbot einher- Hab und Gut verloren haben, nicht wie- geht, das dann auch die Bewirtschaftung der erleben“, sagt der Sägewerker. Nach interessiert, in des Waldes ausschließen würde. Kyrill haben sich die Menge Holz, die er der Zukunft vom Dabei seien Artenvielfalt und Baum- verarbeitet, und die Exportquote deutlich reichtum in den heimischen Wäldern reduziert. Wald leben nicht zuletzt ein Ergebnis einer nachhal- Inzwischen hat der Unternehmer seine tigen Bewirtschaftung durch die Holzin- Nische gefunden: Um seinen Betrieb zu- zu können. dustrie. „Unser Ziel ist es doch nicht, den kunftsfähig aufzustellen, setzt er neben Wald leer zu holzen. Wir sind vielmehr der Holzverarbeitung und dem Produkt- daran interessiert, auch in der Zukunft verkauf auf Dienstleistungen für seine von ihm leben zu können“, sagt Pieper. Kunden, wie zum Beispiel die Lagerung Dafür sei kein „politischer Zwang“ not- und Trocknung von Holz. „Unsere Kun- wendig. denstruktur hat sich in den vergangenen Die Gesetzgebung ist nicht das Einzi- Jahren stark verändert. Es sind jetzt nicht ge, was der Holzwirtschaft Sorgen be- mehr in erster Linie Großkunden, son- reitet. Auch der vergleichsweise hohe dern viele kleinere. Für sie zählen Flexi- Holzpreis macht es zum Beispiel Säge- bilität, Schnelligkeit und Zuverlässigkeit werken nicht leicht, wettbewerbsfähig noch mehr.“ zu sein. Hans-Georg Pieper rechnet vor: Trotz den Herausforderungen, mit de- Der Holzpreis hierzulande liege mit etwa nen sich die Holzwirtschaft konfrontiert 90 Euro pro Festmeter (Referenzpreis) 30 sieht, ist Hans-Georg Pieper überzeugt: bis 40 Prozent über dem internationalen „Holz ist der beste Rohstoff, den wir ha- Niveau. Das mache den Verkauf von Pro- ben. Er kann nicht einfach durch einen dukten ins Ausland schwierig. Und das anderen ersetzt werden. Und man kann drückt bei dem Unternehmer auf die Ex- Holzwirtschaft und Naturschutz mitein- portquote, die Pieper derzeit mit 10 Pro- ander vereinbaren.“ sil wirtschaft 09/2016 13
titelthema I wald und holz Wald mit Zukunft Wie sieht der Wald der Zukunft aus? „Ja, aber es muss ein klimaplastischer Mischwald sein“, sagt Dr. Bertram Leder. Der Forstdirektor verantwortet beim Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald die Abteilung Waldbau und Forstvermehrungsgut und sieht den Klimawandel als zentrale Herausforderung – aber auch als Chance. Eigentlich gibt es „den einen Wald“ nicht. rung gegenüber: dem Klimawandel, der mit Denn Wald ist kein homogenes Gebilde, regional sehr unterschiedlich ausgeprägter sondern von Region zu Region, von Ort Intensität (höheren Temperaturen, höheren zu Ort verschieden. Und das macht die Niederschlägen und extremen Wetterereig- Arbeit von Bertram Leder nicht gerade nissen wie Stürmen) dem Wald zusetzt. einfacher. Hinzu kommt, dass es in NRW Und einer Baumart ganz besonders: „Der etwa 152.000 Privatwaldbesitzerinnen und Klimawandel wird auf einigen Standorten „ Privatwaldbesitzer gibt, denen zusammen keine Fichte mehr erlauben“, sagt der Forst- rund 63 Prozent des Waldes gehören. „Da direktor. Auf nicht passenden Standorten sind Konzepte für den Wald der Zukunft ge- wurzelt die Nadelbaumart zwar breit, aber fragt, das ist eine sehr komplexe Aufgabe“, nicht tief in der Erde. Starkem Wind hat sagt der Forstdirektor. sie nur wenig entgegenzusetzen. „Und der Dieser Aufgabe widmet sich die Abteilung nächste Sturm kommt bestimmt“, betont Waldbau und Forstvermehrungsgut. 1987 Bertram Leder. zu Zeiten des Waldsterbens gegründet, In NRW gibt es aber noch einen großen Der wurde sie mehrfach an verschiedene Lan- Fichtenbestand (zzt. ca. 252.000 ha). Hier Klimawandel deseinrichtungen angeschlossen und fand wurde die Fichte bereits seit Mitte des 18. 2007 schließlich unter dem Dach des Lehr- Jahrhunderts angebaut, in den Hochlagen wird auf einigen und Versuchsforstamtes, das zum Landes- des Sauer- und Siegerlandes auf großen Flä- Standorten betrieb Wald und Holz gehört, ihren Platz. chen erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Zu den allgemeinen Aufgaben der Abtei- Das Saat- und Pflanzgut dieser früheren keine Fichte lung, die über ein eigenes Labor verfügt, Anbauten hatte sein Ursprung im Thürin- gehören Erhaltung, Sicherung und Ver- ger Wald. „Eigentlich ist NRW ein Buchen- mehr erlauben. besserung der Waldfunktionen, das heißt land“, berichtet Leder. Die Fichte hatte sich der Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktio- zwar zunächst in der Region bewährt, hält nen. Konkreter gliedert sich die Arbeit des dem heutigen Klima aber immer schlechter 20-köpfigen Teams in die Bereiche Waldbau, Stand. Ganz verbannt aus dem Wald will schnell wachsende Baumarten, fremdländi- der Forstexperte sie aber nicht sehen. Die sche (eingeführte) Baumarten und Forstver- Fichte habe Vorteile gegenüber anderen mehrungsgut. Die Erkenntnisse, die sie aus Baumarten: Man könne sie durchaus schon diesen Bereichen gewinnen, geben sie wei- nach 60 Jahren ernten und sie werde von ter: an Waldbesitzer, Förster, Forstwirte und der Industrie gerne weiterverarbeitet. „Die die Holzwirtschaft. „Wir stehen in engem Holzwirtschaft braucht Nadelhölzer“, weiß Kontakt mit nationalen und internationalen Bertram Leder. Ziel ist es daher, dass struk- Universitäten und Forschungseinrichtungen turierte Mischbestände mit Fichte die Fich- und verstehen uns als Schnittstelle zwi- ten-Reinbestände ablösen. schen Wissenschaft und Praxis“, sagt Ber- Deshalb zielen die Forstexperten bei ihrer tram Leder. Arbeit darauf ab, möglichst einfache Me- Knapp 30 Jahre nach der Gründung der thoden und Konzepte für den Wald der Zu- Abteilung ist das Waldsterben, wie es in kunft zu entwickeln, damit diese in der Pra- den 1990er Jahren gesehen wurde, für die xis realisiert werden können. So sei es für Forstfachleute heute kein Thema mehr. Sie Waldbesitzer zum Beispiel empfehlenswert, stehen vielmehr einer neuen Herausforde- unter dem Fichtenschirm weitere Baumar- 14 wirtschaft 09/2016
Forstdirektor Dr. Bertram Leder sieht den Klimawandel als zentrale Herausforderung. Foto: Landesbetrieb Wald und Holz ten, z.B. die Buche durch Buchen-Voraus- wachsende Baumarten, deren Bewirtschaf- saaten auszubringen, um damit den Wald tung insbesondere mit Blick auf eine nach- „ „klimaplastischer“, stabiler gegenüber Um- haltige Energiebereitstellung für Bertram Le- welteinflüssen zu machen. der und sein Team interessant sind. Überhaupt spiele das Thema Biodiversi- Schließlich, berichtet der Forstdirektor, tät eine wichtige Rolle. „Es kommt für uns sei für einen gesunden, stabilen Wald, das darauf an, die Artenvielfalt, die genetische Saatgut entscheidend. Das gelte sowohl für Vielfalt und die Vielfalt der Ökosysteme zu die Qualität als auch für die genetische Viel- erhalten und zu fördern und damit das Sys- falt. Nur so könne ein wichtiger Beitrag ge- tem Wald zu stärken“, sagt der Forstexperte. gen den Klimawandel geleistet und für den Dazu forschen er und sein Team: Sie haben Erhalt seltener Arten wie zum Beispiel die Wir sehen Versuchsflächen angelegt und beobachten Schwarzpappel oder Wildobstarten gesorgt und dokumentieren zum Beispiel, welche werden, sagt Leder. „Auch in diesem Bereich schon jetzt, Baumarten sich ohne menschliche Einfluss- schaffen wir Wissen und geben es weiter.“ was alles nahme auf zum Beispiel Störungsflächen Und das mit Erfolg. Immer mehr Waldbesit- (Kyrill) natürlich verjüngen. Oder warum zer wenden sich inzwischen mit Fragen zu machbar ist. in Hainsimsen-Buchenwäldern plötzlich die Waldbau und Saatgut an seine Abteilung. Fichte einwandert. Die Aufgabe, den Wald gesund, artenreich Die Experten haben aber nicht nur heimi- und stabil in die Zukunft zu führen, wird schen Baumarten im Blick, sondern auch für alle eine große sein. „Aber wir sehen eingeführte, wie zum Beispiel Douglasie, schon jetzt, was alles machbar ist“, sagt Weiß- und Küstentanne. Sie wollen Erkennt- Bertram Leder. Für ihn ist der Klimawandel nisse darüber gewinnen, wie sich diese nicht nur eine Bedrohung, sondern auch fremdländischen Arten in der Region entwi- eine Chance für eben diesen „klimaplasti- ckeln, welches Potenzial sie für das Ökosys- schen Mischwald“. Nur eines geht aus Sicht tem Wald und welchen Nutzen für die Holz- des Forstexperten nicht: „Weitermachen wie wirtschaft haben. Das gilt auch für schnell früher.“ sil wirtschaft 09/2016 15
titelthema I wald und holz Traumberuf Holzmechanikerin Säge, Hammer, Winkel – alles hängt ordentlich in Cindy Kruses Werkzeugschrank in der Lehrwerkstatt. Vor einem Jahr hat sie bei Sedus Systems eine Ausbildung zur Holzmechanikerin begonnen – für die 17-Jährige ein Traum- beruf. „Ich wollte etwas Handwerkliches machen, on bei Sedus Systems, einer von insgesamt etwas, das mir später beruflich gute Pers- drei Standorten der Sedus Stoll AG. Ein pektiven ermöglicht“, sagt die junge Frau Holzmechaniker-Azubi pro Jahr wird am mit dem blonden Pferdeschwanz. Sie hat Standort Geseke eingestellt, selten sind es sich schon während ihrer Realschulzeit zwei. „Weil wir in erster Linie für den ei- „ informiert, welcher Beruf für sie in Frage genen Bedarf ausbilden“, so Koch. Dabei kommen könnte. „Erst habe ich mir den schaue man sich die Bewerberinnen und Tischler-Beruf angeschaut und auch ein Bewerber ganz genau an, filtere aus den dreiwöchiges Praktikum absolviert“, er- ersten Gesprächen zwei oder drei heraus, zählt die 17-Jährige. Aber nach Gesprächen mit denen man den Betrieb besichtige. mit Freunden und Familie fiel die Entschei- „Und dann merken wir schnell, für wen dung dagegen. Stattdessen hat sich Cindy der Beruf der richtige ist“, sagt der Ausbil- Kruse für eine Ausbildung zur Holzmecha- dungsleiter. Wir merken nikerin (Fachrichtung Möbelbau) entschie- Die jungen Menschen müssten Spaß an den und sich bei dem Büromöbelhersteller der Arbeit mit Holz haben, aber auch mit schnell, für Sedus Systems in Geseke beworben. Technik und großen Maschinen umgehen „Der Beruf des Holzmechanikers ist nicht können. Individuelle Einzelanfertigungen wen der einer, auf den junge Menschen in Scharen von Hand gebaut, das ist eher die Arbeit Beruf der fliegen“, berichtet Rüdiger Koch, Qualitäts- von Tischlern. Holzmechaniker finden ih- leiter und Leiter der Ausbildungsorganisati- ren Einsatzort hingegen in der industriellen richtige ist. Rüdiger Koch Eine Woche pro Monat lernt Cindy Kruse während ihrer Ausbildung die handwerklichen Grundlagen in der Lehrwerkstatt. 16 wirtschaft 09/2016
Fließfertigung, wo es um hohe Stückzahlen Cindy Kruse. Gleichzeitig gefällt ihr die in- geht. „Wer Angst vor großen Maschinen dustrielle Fertigung von großen Serien. „Es hat, ist hier fehl am Platz“, sagt Rüdiger ist toll, dass Auszubildende zunächst in Koch. allen Abteilungen eingesetzt werden – bei Angst hat Cindy Kruse keine. Im Ge- Säge, Kantenmaschine, CNC-Bearbeitung „ genteil. Gerade ist sie ins zweite Lehrjahr und Bohrmaschine. So lernen wir alle Be- gekommen und hat ihren ersten Maschi- reiche der Produktion kennen.“ nenkurs absolviert. Dabei lernen junge Sedus Systems fertigt Büromöbel haupt- Holzmechaniker den Umgang mit Kreissä- sächlich aus Melamin-beschichteten Span- ge, Fräse und Bohrmaschine. Sedus Systems platten, die von Kunden weltweit geordert kooperiert dafür mit dem Technologie- und werden. „Ich habe schon an Teilen mitgear- Berufsbildungszentrum Paderborn. Und beitet, die nach Frankreich, Italien und Du- dort hat die junge Frau aus Geseke gezeigt, bai verschickt worden sind“, erzählt Cin- was sie kann: Auf dem Zeugnis reiht sich dy Kruse. Nur eines darf sie nicht: Sauber Ich möchte ein „gut“ an das nächste. machen. „Wir Azubis haben Putz-Verbot“, Rüdiger Koch weiß, dass Leistungen wie sagt sie lachend. Das soll nicht heißen, auf jeden Fall diese nicht selbstverständlich sind: Man dass Arbeitsplätze nicht sauber gehalten in diesem Beruf müsse mit dem Holz nicht Englisch spre- werden. Aber, so erläutert Rüdiger Koch, chen und viele Fähigkeiten im handwerk- auch in einer stressigen Fließfertigung wer- weiterarbeiten. lichen Bereich könnten die jungen Men- de sorgfältig darauf geachtet, dass die jun- Cindy Kruse schen lernen – dafür sei die Ausbildung gen Holzmechaniker-Azubis ihren Beruf und insbesondere das erste Lehrjahr ja ge- lernen und nicht das Fegen. dacht. Aber wer Schwierigkeiten mit räum- Dass Cindy Kruse mit ihrer Ausbildung lichem Vorstellungsvermögen habe und in einer Männerdomäne gelandet ist, stört keine Freude daran, Einzelteile zu fertigen, die junge Frau nicht. Sie ist sich sicher, der werde mit dem Beruf des Holzmecha- die richtige Wahl getroffen zu haben. „Ich nikers womöglich nicht glücklich und errei- möchte auf jeden Fall in diesem Beruf wei- che auch keine guten Noten. terarbeiten“, sagt sie und räumt Hobel und „Ich hatte schon immer Spaß daran, Ge- Schraubendreher sorgfältig zurück in ihren genstände zusammenzubauen“, erzählt Werkzeugschrank. sil www.goldbeck.de Individualität trifft System Zukunftsweisende Gebäude: schnell, wirtschaftlich und nachhaltig. · · konzipieren bauen betreuen GOLDBECK Nord GmbH, Niederlassung Bielefeld Ummelner Straße 4–6, 33649 Bielefeld wirtschaft 09/2016 Fon +49 521 94 88 0 · bielefeld@goldbeck.de 17
unternehmen & region Sprachen bereits beim NRW-Sommerfest über die Ortsumgehungen: MdB Oliver Wittke, Landtagsvizepräsident Eckhard Uhlen- berg, Thomas Frye und MdL Werner Lohn. Bundesverkehrswegeplan: B 55-Ortsumgehungen werden weiter geplant Die Ortsumgehungen der B 55 in hungen von Meschede, Reiste und neten bei einem Gespräch mit dem Warstein und Erwitte haben nun Eslohe werden wieder als „weiterer Parlamentarischen Staatssekretär doch wieder eine Zukunft. In der Bedarf“ geführt. im Bundesverkehrsministerium in vom Bundeskabinett Anfang Au- „Das ist ein schöner Erfolg der Berlin Mängel im Bewertungsver- gust beschlossenen Fassung des Bemühungen von Politik, Wirt- fahren aufgedeckt und die Zusage Bundesverkehrswegeplans ist die schaft und Bürgern aus der Regi- zu einer Nachbewertung erhal- Ortsumgehung Erwitte wieder in on, bei dem alle ausnahmslos an ten. Diese haben jetzt offenbar zu der höchsten Planungskategorie einem Strang gezogen haben“, be- einem günstigeren Nutzen-Kos- „vordringlicher Bedarf“ enthalten, wertet IHK-Geschäftsbereichsleiter ten-Verhältnis als Grundlage für die Umgehung Warstein immerhin Thomas Frye diese Entwicklung. die Höherstufung geführt. Auch in der Stufe „weiterer Bedarf mit Die IHK hatte bereits Mitte April NRW-Verkehrsminister Michael Planungsrecht“. Die weiter südlich gemeinsam mit den Bürgermeis- Groschek und Oliver Wittke, Mit- folgenden Planungen für die Umge- tern und den Bundestagsabgeord- glied des Bundestags-Verkehrsaus- AUTOMATISIERUNGSTECHNIK AUTEC Maschinen- u. Vorrichtungsbau GmbH Handhabungstechnik u. Portalroboter Montage- u. Bearbeitungsautomaten Raiffeisenstr. 28 Service rund um‘S Förderband Schlüsselfertige Sondermaschinen Gummi- und PVC-Transportbänder · Trichter- und Sandstrahleraus- 59757 Arnsberg kleidungen · Spezialanfertigungen · Gummi, PVC, Endlosverbindungen Sortiermaschinen für Kleinteile, BV Tel.: 0 29 32 / 53-152 Auskleidung von Pferdeboxen u. -transportern · Montagen Fax: 0 29 32 / 53-101 Konstruktion - Fertigung - Steuerungsbau E-Mail: info@autec-gmbh.com Wiemecker Feld • 59909 Bestwig · 02904/1258 · www.stemper-foerderbandtechnik.de Alles aus einer Hand! http://www.autec-gmbh.com 18 wirtschaft 09/2016
schusses, wurden für die Dringlich- künftigen Südumgehung zur B 55 darfseinstufung unverändert weiter keit der Umgehungsplanungen an südlich Lippstadt hergestellt wer- geplant werden. Eine Finanzierung der B 55 sensibilisiert. den, der noch „ohne Planung“ ist. ist allerdings bis 2030 nicht sicher- Mit der Einstufung sind für die Das ist mehr als nur ein deutlicher gestellt. Das schließt aber einen Umgehung Erwitte allerdings mas- Hinweis darauf, dass die seit Jahr- früheren Baubeginn nicht völlig sive Planänderungen zu erwarten. zehnten geplante Umfahrung west- aus, denn auch in der Vergangen- Denn die B 55-Umgehung wurde lich von Stirpe nicht weiter verfolgt heit wurden immer wieder baureife mit der B 1-Südumgehung in Erwit- werden soll. Projekte aus Mitteln finanziert, die te zusammengefasst und bewer- An der Entlastung von Warstein ursprünglich für andere Projekte tet. Es soll ein Anschluss von der kann trotz der nachrangigen Be- vorgesehen waren. Bürgschaftsbank NRW verbessert Fördermöglichkeiten Ab sofort können Banken und Spar- bis zu einer Summe von 200.000 le Kreditbedarf wurde auf 250.000 kassen mit der ExpessBürgschaft ein Euro verbürgt werden. Euro angehoben, dies entspricht (bei Kreditvolumen von 250.000 Euro ab- Der Bürgschaftsantrag wird in der einem unveränderten Verbürgungs- sichern lassen – doppelt so viel wie Regel über die Hausbank des Unter- grad von 80 %) einer Ausfallbürg- bisher. Beantragt werden kann die nehmens gestellt. Wenn für das Vor- schaft von max. 200.000 Euro. Bei ExpressBürgschaft von Unterneh- haben eine Ausfallbürgschaft von positiver Entscheidung erklärt das men, die seit mindestens drei Jahren 200.000 Euro ausreichend ist, kann Förderinstitut verbindlich seine Be- am Markt sind. In einem schlanken diese auch direkt durch das Unter- reitschaft zur Bürgschaftsübernah- und schnellen Verfahren entscheidet nehmen bei der Bürgschaftsbank me, und das Unternehmen kann im die Bürgschaftsbank innerhalb von NRW beantragt werden. Auch für Finanzierungsgespräch mit seiner fünf Werktagen. Der Fremdfinanzie- dieses Angebot wurden die Höchst- Hausbank eine werthaltige Sicher- rungsbedarf beträgt jetzt maximal grenzen verdoppelt: Der maxima- heit präsentieren. 400.000 Euro, die Bürgschaftsquote bleibt unverändert bei 60 Prozent. IHK bietet Sprechtage Geeignet ist die ExpressBürgschaft ANZEIGE Die IHK bietet regelmäßig Finanzierungssprechtage unter Beteiligung der nicht nur für Investitionsfinanzie- IHK Magazin NRW.BANK und der Bürgschaftsbank NRW an. In einer kostenlosen Einzelbera- rungen aller Art, sondern auchGröße: zur 90 x 50 mm tung erhalten Unternehmen individuelle Finanzierungsvorschläge für anstehende Besicherung einer Betriebsmittelfi- Ersatz- oder Erweiterungsinvestitionen, Umweltschutz- und Technologieförderun- nanzierung oder deren Aufstockung gen sowie Nachfolgefinanzierungen. Weitere Informationen gibt Michael Rammrath einschließlich erweiterter Kontokor- (Tel. 02931 878-172, rammrath@arnsberg.ihk.de). rentrahmen. Betriebsmittel können • lasern • stanzen GMBH • schneiden h id Wir fertigen von der Platine bis zur fertigen • kanten k t Baugruppe, Einzelteile und Serien. DIE INNOVATIVE TELEFON-ANLAGE Umfangreiche Erfahrung im Outsourcing. • schweißen VoIP-Technologie – über 150 Funktionen • strahlen t hl einfache Bedienbarkeit VOSS Die Blechprofis GmbH XBN Studio Server (editiert) von Paradox Wolf - CC BY Public Domain 59929 Brilon-Madfeld · Telefon 0 29 91 / 96 12 - 0 ArPL GmbH Niedereimerfeld 19 59823 Arnsberg www.voss-blechprofis.de • lackieren l ki T: 0 29 31 / 536 45 - 0 info@arpl-gmbh.de www.arpl-gmbh.de wirtschaft 09/2016 19
unternehmen & region Naturpark Sauerland-Rothaargebirge Sieger im Landeswettbewerb Seine Vision von Schatztruhen und Juwelen hat den Naturpark Sauerland-Rothaargebirge zum Sieger im Landes- wettbewerb „Naturpark.2018.Nordrhein-Westfalen“ gemacht. In den kommenden Jahren wird im neuen Natur- park Märchenhaftes zur Wirklichkeit. Bei den Petersberger Naturpark- gesprächen in Königswinter gab Umweltminister Johannes Remmel bekannt: Der - so wörtlich - „Senk- rechtstarter“ Naturpark Sauer- land-Rothaargebirge belegt den ersten Platz, zusammen mit dem ebenfalls prämierten Naturpark Rheinland. Die Förderung beträgt 301.700 Euro für Foto: Malte Wetzel / Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW drei Jahre, hinzu kommt ein Eigenan- Freuen sich über den 1. Platz (v. l. n. r.): Umweltminister Johannes Remmel, 1. teil von 129.300 Euro. Insgesamt also Vorsitzender Bernd Fuhrmann, Bürgermeister Christoph Ewers (Vertreter der Kom- eine Summe, mit der das Team des munen), Landrat Dr. Karl Schneider (HSK), 2. Vorsitzende Barbara Dienstel-Kümper, Naturparks in Zukunft Großes bewe- Geschäftsführer Detlef Lins sowie Arno Wied (Kreis Siegen-Wittgenstein). gen kann und will. Das prämierte Konzept sieht vor, turentdeckungen und Umweltbildung Gerade die professionelle Heran- dass im Rahmen eines Wettbewerbs formen, die dann auf einer interak- gehensweise an den Wettbewerb Orte in den Regionen Sauerland und tiven und wachsenden Schatzkarte hat den neuen Naturpark nach vorn Siegerland-Wittgenstein gesucht wer- erfasst werden. Eine märchenhafte gebracht. Davon ist der Vorsitzende den, die als „Natur-Schatztruhen“ Idee, die aber schlüssig und überzeu- Bernd Fuhrmann überzeugt. „Ein sol- wie Portale den Weg in die Land- gend in eine Konzeption gegossen cher Projektgewinn wäre für die drei schaft eröffnen. Die Menschen im wurde, die zehn förderfähige Bau- ehemaligen, kleineren Naturparke Naturpark sollen diese Truhen aktiv steine enthielt. Neun davon hat die nicht möglich gewesen“, betont er. und kreativ füllen, indem sie „Juwe- Jury bewilligt, darunter Kampagnen „Dies ist eine Bestätigung: Die Fusion len“ beisteuern und ihre persönli- für die Suche nach Schatztruhen und hat dazu geführt, dass wir mit besse- chen Lieblingsorte in der Landschaft Juwelen, Info- und Netzwerkveran- rer personeller und finanzieller Aus- benennen. Daraus möchte der Natur- staltungen, bei denen Akteure und stattung mehr Kraft entfalten.“ park mit seinen Partnern ansprechen- Aufgaben festgelegt werden, und der Auch der Geschäftsführer Detlef de und zeitgemäße Angebote für Na- Aufbau der digitalen Schatzkarte. Lins ist stolz auf das Erreichte: „Die- ser Sieg im Landeswettbewerb ist ein toller Erfolg – und das gleich zu Wasseraufbereitung Anfang unseres Bestehens. Ich dan- aus der Region für die Region WTG WTG Deutschland GmbH ke meinem gesamten Team, unseren Partnern und Unterstützern.“ Dazu DEUTSCHLAND Wassertechnische Gesellschaft gehören auch das IfR Institut für Re- Wir regenerieren Ihre Ionenaustauscher / Vollentsalzungs- gionalmanagement, die ift Freizeit- patronen zur Erzeugung von Reinstwasser (alle Hersteller) und Tourismusberatung GmbH und • Enthärtungsanlagen • Dosierung das Landschaftsarchitekturbüro Hoff, • Wasseruntersuchungen • Regenerierservice die bei der Präsentation des Wettbe- • Kühl- und Heizungswasser • Schwimmbadtechnik werbsbeitrags mithalfen. Zudem das Ferdinand-Gabriel-Weg 13 • 59494 Soest • Tel. 0 29 21. 321 10 - 0 Büro fischerAppelt, das einen pas- www.wtg-deutschland.de senden Imagefilm produzierte. 20 wirtschaft 09/2016
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