Nr. 111 / September 2016 www.obergrund.ch 17. September Quartierfest ! Mehr dazu auf - Adieu Paul Otte
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Nr. 111 / September 2016 www.obergrund.ch 17. September Quartierfest ! Mehr dazu auf Seite 12 Adieu Sommerlager Jugendarbeit Überbauung Paul Otte St. Paul heute Eichwaldstrasse Seite 4 Seite 9 Seite 11 Seite 21
Wir helfen den Alltag zu bewältigen. Unterstützung und Entlastung zu Hause. Wir bieten kurz- und langfristige Einsätze für Kochen, Waschen, Reinigen, Begleiten zum Arzt, Unterstützung im Familienalltag (mit und ohne Kinder) etc. Fragen Sie uns unverbindlich ... Telefon 041 342 21 21 Brünigstrasse 20 | 6005 Luzern | www.sos-luzern.ch CKW Conex AG Elektro+Licht, IT+Communication, Solartechnik, Gebäudeautomation Geschäftsstelle Luzern, Obergrundstrasse 98, 6005 Luzern T 041 311 21 00, luzern@ckwconex.ch, www.ckwconex.ch Ein Unternehmen der CKW-Gruppe
3 Editorial Mit unserer Einkaufstasche im Quartier einkaufen Bei mir muss es oft schnell gehen. Nach der Arbeit hetze ich dann noch rasch zum Grossverteiler um all meine Ein- käufe zu erledigen und komme erledigt und gestresst nach Hause. Dabei geht oft vergessen, dass ich ja (fast) alles auch vor der Haustüre erhalte. Wer mit offenen Augen durch das Quartier geht, entdeckt zahlreiche Geschäfte und wird überrascht sein, welcher Branchenmix geboten wird. Über frisches Brot, wunderschöne Blumen, Lebensmittel aller Art bis zu Bio-Fleisch ist alles zu haben. Wieso also in einen überfüllten Laden hetzen, wenn ich es auch entspannt haben kann? Es macht Freude, mich auf das Velo zu set- zen und meine Einkäufe im Quartier zu erledigen: Ein Lachen da, ein kurzer Schwatz dort … wunderbar ! Was für eine Qualität, die unser Quartier bietet ! Zum Titelbild Foto : Bernhard Müller Übrigens, ab sofort sind teure Designertaschen out und ich erledige meine Einkaufstour mit der neu gestalteten Quar- tiertasche – ganz nach dem Motto QV Quartierverein statt LV Louis Vuitton. Also, wer dazu gehören will, trägt die neu ge- stalteten Einkaufstaschen des Quartiervereins Obergrund. Sie sind nicht nur schön, sondern auch sehr praktisch und fair produziert. Die Shopper sind wahlweise mit Fuchs- oder Krähensujet zu haben. Erhältlich sind sie in Amélie Müller; der Bio-Metzgerei Ueli-Hof, in Renés Quartierladen und im Mit Einkaufs- Blumengeschäft Blumensaison. tasche geht’s noch schneller ! In diesem Sinne: Sichern Sie sich eine Tasche, und geniessen Sie die entspannte Einkaufstour und die netten Begegnungen in unserem Quartier. Impressum Viel Spass mit dieser Ausgabe unserer Quartierzeitung. Wir freuen uns darauf Sie im September am Quartierfest Herausgabe : Quartierverein Obergrund, 6005 Luzern im Paulusheim zu begrüssen. Co-Präsidenten : Andreas Gervasi und Samuel Sieber Einen wunderschönen Spätsommer wünscht Ihnen Redaktionsverantwortung : Kuno Kälin, Pilatusstrasse 60 6003 Luzern, 041 410 15 93 obergrund@gmx.ch Petra Süess Layout : Irma Steinmann Vorstand QV Obergrund Abonnementspreis : Fr. 8.– jährlich IBAN CH82 0900 0000 6000 2563 5 ( Im Jahres-Mitgliederbeitrag inbegriffen ) Auflage Nr. 111 : 4 000 Exemplare Redaktionsschluss QZ Nr. 112 : Freitag, 28. Oktober 2016
4 Portrait Pflegeheim Steinhof « Ein Heimleiter muss Menschen gern haben » — Pflege sei eine Herzensangelegenheit, sagt Paul Otte, der nach 19 Jahren als Heimleiter des Steinhof zurückgetreten ist. Eine Pflegeperson müsse Zeit haben für das Zwischenmenschliche, zuhören und sich auf die Biografie des Bewohners, der Bewohnerin einlassen können. Paul Otte Interview und Foto: René Regenass 19 Jahre waren sie Heimleiter – am 31. August Zeit vor der Bewerbung begleitete ich Steinhof- hatten sie den letzten Arbeitstag im Steinhof. Ihr Bewohnerinnen und -Bewohner in einem Frei- Alltag wird sich enorm verändern. Gibt es etwas, willigeneinsatz in eine Ferienwoche in Caslano das sie nachher vermissen werden? im Tessin. Paul Otte: Sicher. Ich werde den Steinhof vermis- sen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (Hier Der Steinhof hat einen Namen als gut geführtes muss Paul Otte kurz wegschauen, seine Augen Heim mit gutem Personal. Wie schafft man das? werden feucht) und auch die Menschen, die wir Ein Heimleiter kann kein Manager sein, keines- hier betreuen. Die ganze Atmosphäre. Der Stein- falls – das ist eine Überzeugung von mir. Aber er hof ist oder war ein wichtiger Lebensmittelpunkt. muss Menschen gern haben, auch die Mitar- beiter. Und er muss bereit sein für eine hohe Vor dem Steinhof wirkten sie im Verkehrshaus. Präsenz, zeitlich und in der Sache. Es braucht Wie kam es zu diesem Wechsel? Herzblut für diese Aufgabe, Empathie für die Ich hatte eine spannende Aufgabe, als Marke- Menschen – ohne geht es nicht. Gut, vielleicht tingleiter einen interessanten Job. Und trotzdem geht es auch ohne diese Eigenschaften; aber dann stand dann plötzlich die Frage im Raum, ob ich reduziert sich das Ganze auf eine Managerauf- die Kraft aufbringen würde, diese Funktion bis gabe. Es braucht aus meiner Sicht den ständi- 65 wahrzunehmen. Ich merkte schnell, dass dies gen Kontakt zu den Bewohnern und zum Perso- für mich nicht aufgehen konnte. Ungefähr in die- nal – das ist die eigentliche Herausforderung. Ich ser Zeit sah ich das Inserat, in dem eine Leitper- habe es im letzten Jahresbericht geschrieben. son für das Pflegeheim Steinhof gesucht wurde. Für mich gibt es drei wichtige Worte: Präsenz, Diese Herausforderung hat mich angesprochen. Präsenz, und Präsenz. Die Wahl ist nicht selbstverständlich. Gab es Gibt es Eigenschaften oder Fähigkeiten, die für irgendeine Verbindung zum Thema Pflege und sie beim Personal bestimmend sind? Betreuung? Vorweg: Auch wir spüren den ausgetrockneten Es hat Berührungspunkte gegeben. Mein Onkel Arbeitsmarkt, vor allem im Bereich des ausgebil- und meine Tante sind im Steinhof gepflegt wor- deten Fachpersonals. Wir haben da keine Qual den, meine Eltern waren hier. Und eine gewisse der Wahl. Zu den Eigenschaften: Pflege ist eine
5 Portrait Herzensangelegenheit. Es braucht Freundlich- den mit mir zusammen die Heimleitung. Unter- keit, Empathie und Liebe zum Menschen. Je stär- geordnet sind dann die einzelnen Pflegeabtei- ker diese Faktoren ausgebildet sind, umso höher lungen. wird die Pflegequalität, die der Bewohner wahr- nimmt. In dieser Richtung geht unser Fokus. Und Die Stadt erarbeitet eine neue Pflegeversorgung. wenn dann eine konkrete technische Fähigkeit Sind wir auf gutem Weg, um die wachsenden einer Pflegeperson etwas weniger ausgebildet ist, Ansprüche der Alten-Generation befriedigen zu bleibt das Zwischenmenschliche entscheidend. können? Zeit haben dafür, zuhören und sich auf die Bio- Die Stadt Luzern ist mit der Altersversorgung gut grafie des Bewohners, der Bewohnerin einlassen aufgestellt. Ich sehe ab und zu auch die Angebote können. Jede Pflegende soll ihr Gegenüber als In- im Ausland. Im Vergleich stehen wir da absolut dividuum wahrnehmen und sich auf individuelle an der Spitze. Es gilt jedoch Sorge zu tragen zu Lösungen einlassen können. Das ist die grosse dem Erreichten. Wir dürfen dies aus kurzfristigen Kunst der Pflege. Ich erinnere immer wieder an wirtschaftlichen Überlegungen nicht in Frage unsere vier V als Massstab für alle in der Alltags- stellen. Und wir sollten uns die Frage stellen, ob arbeit: Vorbild sein, Vertrauen schenken, Verän- ich die neue Ordnung in zwanzig Jahren so ak- derungswille und Verantwortung auf allen Ebe- zeptieren könnte, wenn ich vielleicht auch in ein nen wahrnehmen. Pflegeheim wechseln muss. Bin ich bereit, die Konsequenzen zu tragen? Ich habe den Eindruck, Ein gut geführtes Heim mit einer guten Atmos- dass die Politik mit ihrem Sparkurs die langfristi- phäre – Gibt es trotzdem noch Verbesserungs- ge Optik vernachlässigt. potential? Betriebsintern stehen wir kontinuierlich in einem Zum Beispiel? Verbesserungsprozess. Der Betrieb muss aus Bei der Pflegefinanzierung etwa. Weiter gilt es da- meiner Sicht schlank bleiben. Es darf kein Was- rauf zu achten, dass neue, wissenschaftliche Er- serkopf entstehen. Wichtig sind kurze Entschei- kenntnisse nicht zu voreiligen Schlüssen führen. dungswege. Wir müssen flexibel bleiben und rasch Es braucht nicht für jedes Segment eine Sonder- auf neue Herausforderungen reagieren können. lösung. In einem Pflegeheim müssen Allrounder Ein wichtiger Bereich ist die Kinästhetik auf ho- wirken. Wir können nicht für jedes Krankheits- hem Niveau. Damit meine ich einen Automatis- bild eine Sonderlösung anbieten. Und durch die mus in den Bewegungshilfen und beim Transport Politik besteht die grosse Gefahr, alles reglemen- von Bewohnern und Bewohnerinnen. Es geht tieren zu wollen. Jetzt zum Beispiel verlangt der auch um den Erhalt ihrer Ressourcen. Das Perso- Kanton von allen Heimen, auch von solchen, die nal wird in Grund- und Zusatzkursen für diese Ar- seit Jahrzehnten funktionieren, neu eine Be- beit geschult. Das ist ein laufender Lernprozess. triebsbewilligung. Frage dazu: Was ist mit diesen Eine Herausforderung für die Zukunft ist Betriebsbewilligungen verknüpft? Soll da etwa das Neubauprojekt, mit dem wir vor allem das vorgeschrieben werden, welche Ausbildung ein Angebot an Einzelzimmern beträchtlich erwei- tern können. Zu den bestehenden 39 kommen Fortsetzung Seite 6 dann 24 zusätzliche Einerzimmer. Parallel dazu werden 24 bestehende Zweierzimmer in Einer- zimmer umfunktioniert. Dann kommen wir auf ein Total von rund 90 Einzelzimmern. Es bleiben Zur Person noch sechs bis acht Zweierzimmer. Das ist not- Paul Otte (63) tritt auf den 31. August als wendig, weil es immer wieder Situationen gibt, Leiter des Pflegeheims Steinhof zurück, das wo ein Doppelzimmer den Bedürfnissen der Be- 1924 von den Barmherzigen Brüdern von wohnenden besser entspricht. Maria-Hilf im damaligen Schloss Steinhof ins Leben gerufen worden ist. Vor der Heim- Für einen schlanken Betrieb braucht es auch leiter-Funktion war Paul Otte Marketinglei- schlanke Führungsstrukturen. Gehören solche ter im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern. zum aktuellen Steinhof-Konzept? Heute lebt er mit seiner Frau in Kriens. Zur Unbedingt. Ich bin überzeugt von den Vorteilen Familie gehören zwei Söhne, 32 und 35 Jah- einer schlanken Organisation. Es gibt den Heim- re alt. leiter, dann fünf Bereiche. Die Vorstehenden bil-
6 Fortsetzung Interview Paul Otte, Seite 9 Heimleiter haben muss? Da muss die öffentliche Neues aus den Heimbetrieben, zum Beispiel ei- Hand aufpassen, dass sie nicht zu stark in die nen Jahresbericht, in einer Aufmachung aller- Autonomie eines Betriebes eingreift. Sonst kann dings, die etwas Bescheidenheit gut ertragen man die ganze Übung mit der Privatisierung von würde. solchen Einrichtungen aufgeben. Vorbehalte habe ich auch gegenüber den aktuellen Bestrebungen Viva hat mit einzelnen Massnahmen für Aufse- zum sogenannten Wohnen im Alter. Vielleicht hen gesorgt. Zum Beispiel mit dem Entscheid ist ein Bedürfnis da. Doch besteht die Gefahr zu zum Planungsstopp bei den Pflegewohnungen einer Ghettobildung. Das generationenübergrei- oder jetzt mit einer neuen Organisationstruktur fende Wohnhaus mit altersgerechtem Ausbau- und neuen Hierarchien. Was sagen sie dazu? standard wäre naheliegender. Ich kenne die internen Überlegungen zu wenig. Ich habe jedoch den Eindruck, dass solche perso- Seit 2015 gibt es in Luzern die private Aktienge- nalintensiven Betriebe mit mehr Hierarchien vor sellschaft Viva, welche die Führung der städti- allem schwerfälliger werden und sich in Richtung schen Heime übernommen hat. Was hat sich Wasserkopf bewegen. Ich vertrete eher den Weg seither verändert? der Kompetenz-Delegation an die einzelnen Be- Aus Distanz betrachtet hat sich wenig verändert. tagtenzentren. Die zentralistische Führung eig- Ich habe den Eindruck von mehr Dynamik, die net sich hier nicht. Entscheidungswege sind wegen Wegfall des poli- tischen Einflusses kürzer geworden. Und es gibt ins_obergrund_2013 5.3.2013 9:18 Uhr Seite 1 Phytotherapie für Kinder + Ewachsene Akupunktur Bachblüten Ernährung Fussreflex Shiatsu Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) behandelt sowohl akute als auch chronische Beschwerden. TCM lässt sich bei folgenden Indikationen anwenden: Migräne, Schwindel, Tinnitus, Rückenschmerzen, Rheumatische Erkrankungen, Verspannungen, Anämie, Bronchitis, Übergewicht, Bluthochdruck, Heuschnupfen, Asthma, Akne, Menstruationsstörungen, Blasenentzündung, Psoriasis, Neurodermitis, Durchfall, Verstopfung, Gastritis, Erkältungskrankheiten, Depression, Schlafstörungen, Erschöpfungszustände, Burn Out … Praxis für Traditionelle Chinesische Medizin TCM, Moosstrasse 2, 6003 Luzern Pascale Ischer, dipl. Heilpraktikerin TCM & TEN, dipl. Qi Gong Lehrerin, Telefon 079 342 04 52 Philipp Bründler, dipl. Heilpraktiker TCM, dipl. Qi Gong Lehrer, Telefon 079 296 55 52 Kantonal bewilligt und Krankenkassen anerkannt (EMR). SBO-TCM und NVS A-Mitglied. Termine nach Vereinbarung.
7 Quartierverein Mitgliederanlass Grand Hotel Sonnenberg, nur kurz « grand » — Rein in die altehrwürdige Gegen 30 interessierte Vereinsmitglieder versam- Sonnenbergbahn… melten sich am 2. Juni zum diesjährigen Mitgliederanlass bei der Talstation der Sonnen- bergbahn. Der Historiker Jürg Stadelmann – als italienischer Touristenführer verkleidet – hiess Ausbruch des 1. Weltkriegs machte 1914 der Blü- die vermeintlichen Herrschaften, die soeben die tezeit des Hotels ein Ende. Während des Krieges beschwerliche Reise von der italienischen Riviera wurde es für kurze Zeit ein erstes Mal zum Flücht- an die Sommerfrische auf den Sonnenberg hinter lingsheim und danach fehlten besonders die sich gebracht hatten, herzlich willkommen. deutschen Gäste im Luxusbau. So muss es vor über 100 Jahren zugegangen sein. Was zur Jahrhundertwende auch in Lu- zern « unten »noch Luxus war, fliessendes Was- Text: Peter Laube / Kuno Kälin, Fotos: Peter Laube ser, das gab es im Grand Hotel Sonnenberg « oben » von Beginn weg. Es sollte ein den grossen Hotels im Tal ebenbürtiges Etablissement sein, zusätzlich mit der Aussicht vom Sonnenberg aus. Jürg Stadelmann, intimer Kenner der Geschichte Dafür musste es gut erreichbar sein, weshalb des Sonnenbergs, gab uns danach bei der Talsta- 1902 auch die Sonnenbergbahn gebaut wurde. tion zuerst ein paar Reminiszenzen zum Bau und Den faszinierenden Vortrag beschloss Betrieb der Bahn und zum Hotel zum Besten. Jürg Stadelmann im heutigen Restaurant, indem Dass wir mit der Sonnenbergbahn überhaupt er die lokalen Geschehnisse rund um den Son- fahren konnten und diese ihren Betrieb nicht in nenberg mit anschaulichem Bildmaterial in das den Sechzigerjahren einstellen musste, verdanken Weltgeschehen der letzten gut 100 Jahre einbet- wir einer Mehrheit von neun (!) Krienser Stimm- tete. Eine unvergessliche Geschichtslektion, die bürgern, die sich 1968 für den Erhalt der Bahn aus- mit langandauerndem Applaus verdankt wurde! gesprochen hatte. Der Mitgliederanlass endete mit einem Apéro Auf dem Weg von der Bergstation zum und angeregten Gesprächen. ehemaligen Areal des Grand Hotel Sonnenberg, mutet eine breite Treppe schon etwas komisch an. Über sie schritten zu jener Zeit die Damen und Herren der noblen Gesellschaft Richtung …und Jürg Stadelmann Hotel. Jetzt ist sie – von der Bahn abgesehen – der im Element ! letzte sichtbare Zeuge aus jener Zeit. Auf dem Platz, wo das Hotel gestanden hatte, zeigte uns Jürg Stadelmann ein Modell des Baus, das er übrigens extra vom Museum im Bellpark hinauf gekarrt hatte ! Fertig erstellt wurde der Prunkbau zwar erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts, er stand aber, wie Jürg Stadelmann betonte, noch für das ausgehende 19. Jahrhundert. Abgebrochen wur- de das 1902 eröffnete Grand Hotel Sonnenberg zwar erst nach fünfzig Jahren, doch bereits der
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9 Sommerlager Pfarrei St. Paul Sommerlager 2016: Hauslager der Wölfe Reuss 13. – 23. Juli in Bischofszell (TG) mit 24 Kindern von 6 bis 11 Jahren und Erlebnisreiche und 11 Leiterinnen und Leitern Die Wölfe folgten mit der Reuss Air-Line auf unvergessliche Ferien eine wunderschöne Insel und residierten zehn Tage im Luxushotel, erlebten unver- — gessliche Tage mit Badespass und vielen spannenden Abenteuern. Die Kinder und Jugendlichen unserer drei Jugend- Lagerleiter: Jonathan Aliverti / Beo (21) vereine der Pfarrei St. Paul und im Quartier, der Blauring St. Paul, die Jungwacht St. Paul und die Pfadi Reuss verbrachten erlebnisreiche und unver- gessliche Ferienlagertage. Das Sommerlager ist jeweils der Höhepunkt im Vereinsjahr. Text: Claudia Corbino, Jugendseelsorgerin Pfarrei St. Paul Die jugendlichen Leiterinnen und Leiter erarbei- ten in X freiwilligen Stunden ein abwechslungs- reiches Lagerprogramm, das dem J&S-Standard entspricht. Wir danken allen jugendlichen Leiterinnen und Leitern, dass sie ihre Freizeit für die Kinder Zeltlager Blauring und Jungwacht St. Paul und Jugendlichen aus unserem Quartier einset- 6. – 19. August Ramosch (GR) zen und so erlebnisreiche und unvergessliche La- mit 50 Kindern und Jugendlichen ab 9 Jahren ger möglich machen. und 35 Leiterinnen und Leitern Folgende Lager wurden diesen Sommer Die Jungwächter und Blauringlis von St. Paul durchgeführt: waren für den international tätigen Konzern von Artis tätig. In seinem Auftrag gewannen Zeltlager der Pfadi Reuss sie eine wichtige Essenz für die Herstellung 9. – 23. Juli in Illighausen (TG) eines neuen Medikaments. mit 26 Kindern und Jugendlichen ab 11 Jah- ren und 9 Leiterinnen und Leitern C o-Lagerleitung: ie Pfader tauchten in die Welt der Wikinger D v on links: Serena Notter (21), Mira ein und erlebten so einige Abenteuer ! Brechbühl (18) und Julian Gmür (20) Lagerleiter: Pascal Schär / Sid (19)
10 Jugendorganisationen St. Paul Zeltlager Pfadi Reuss in Bischofszell TG Reuss-Wikinger im hohen Norden der Schweiz — Auf der Hinreise von Luzern ins sagenumwobene Wikingerreich Vinland ahnten wir noch nicht, was da alles auf uns zukommen würde. Doch schon wenige Stunden nach der Ankunft wurde es eiskalt und es begann mächtig zu In der Götterwelt regnen. Und das war erst der Anfang ! des Wikingerreichs Vinland… Text: Jonathan Aliverti / Beo; Fotos: Samuel Aebi / Chill An einem strategisch günstigen Ort auf dem See- Mut und Motivation tanken. Nun konnten wir rücken schlugen wir unsere Zelte auf. Wir hatten uns endlich dem Zorn der Götter widmen. Sicht auf das thurgauische Nordmeer. Doch lei- Wir fanden heraus, dass der Gott Loki der blieben wir nicht lange unentdeckt. Der Zorn versucht hatte, Streit unter uns Wikingern zu der Götter über unsere Ankunft im Wikingerreich säen. Doch es hätte noch viel schlimmer kommen Vinland zeigte sich zu Beginn als schlechtes Wet- können: Loki versuchte nämlich, mit Hilfe der ter. Wir trotzten den widrigen Umständen und Kraft von Mimirs Brunnen den Ragnarök – einen wählten einen neuen Anführer. garstigen Wintersturm – zu beschwören und Vin- Dieser sollte uns zu Mimirs Brunnen füh- land zu vernichten. In einem grossen Kampf ge- ren, der zu Füssen des Weltenbaumes steht und lang es schliesslich der Patrouille Chronos Loki magische Kräfte verleihen soll. Gegen dieses Vor- zu bezwingen und uns zu retten. Dies feierten wir haben sträubten sich die Götter vehement und mit einem grossen Fest. Allerdings folgte sofort sie unternahmen alles, um uns daran zu hindern. eine Reaktion der anderen Götter: da wir in die So zersplitterten sie unser Lager in vier Gruppen, Götterwelt eingegriffen hatten, wurden wir aus die alleine im Thurgau umherirren mussten. Als Vinland verbannt. wir wieder zusammengefunden hatten, erhielten So kam es, dass wir vom thurgauischen wir zu unserer Freude Besuch von unseren Wöl- Nordmeer zurück zum Vierwaldstätterfjord zo- fen. Sie blieben für eine Nacht und am nächsten gen, wo wir alle sehr glücklich, müde und mit vie- Tag begleiteten sie uns ins Connyland. Dort len Erinnerungen ankamen. konnten wir auf den Achterbahnen jede Menge
11 Jugendorganisationen Wertvolle Lernfelder für Jugendliche « Wir müssen offen sein für neue Formen » — Jugendorganisationen kämpfen gegen Vorurteile und Nichtwissen. Bernard Wandeler von der Hochschule für Soziale Arbeit Luzern beantwortet Fragen. Bernard Wandeler Interview und Foto: René Regenass tes Projekt engagieren. So läuft auch die offene Jugendarbeit in den Quartieren: man geht, wenn man Lust hat dazu. Das schliesst Projektarbeit Was ist der erste Gedanke, wenn Sie auf das Thema nicht aus, die auch versucht wird. Jugendorganisationen angesprochen werden? Bernard Wandeler: Das sind wichtige Institutio- Lässt sich die Skepsis gegenüber der organisierten nen, auch wenn die Mitgliederzahlen in den letz- Jugendarbeit einordnen, irgendwo festmachen? ten Jahren zurückgegangen sind. Pfadi, Jubla Den Jugendorganisationen lastet immer noch der (Jungwacht – Blauring), Cevi und wie sie alle heis- Nimbus der Kirche an. Ein kosovarischer Jugend- sen sind stark verankert. In den ländlichen wie licher zum Beispiel hat keine Ahnung von Pfad- auch in den städtischen Gebieten jedoch hat sich finder oder Jungwacht. Die Migranten und Mig- der Zuspruch verringert. Es hat sich etwas verän- rantinnen kennen das gar nicht. Sie haben keinen dert. Luzern sehe ich als Ausnahme. Hier gibt es Zugang zu unserer Jugendarbeit. Das sind im- immer noch viele Jungwacht- und Blauringscha- merhin 20 bis 30 Prozent unserer Jugend. Spiel, ren, Pfadfinderabteilungen. Wald, Natur, gesund leben – das ist ein Mittel- schichtthema. Wie steht es mit der offenen Jugendarbeit? Da läuft es zum Teil besser. In der Quartierar- Kommt dazu, dass die Eltern dieser ausländi- beit werden jedoch andere Zielgruppen ange- schen Jugendlichen nichts wissen wollen von sprochen, auch ausländische Jugendliche. unsern Jugendorganisationen. Sie fürchten eine Beeinflussung ihrer eigenen Kultur. Was macht den Unterschied aus? Ich weiss von einem Quartiertreff, wo eine Leite- Bei der Verbandsjugendarbeit gibt es heute gros- rin somalische Mütter hinführte, um ihnen zu se Hürden. Man ist dabei, ist quasi Vereinsmit- zeigen, wo ihre Kinder mitwirken könnten. Es glied. Es gibt zeitweise jede Woche Anlässe, Ter- herrscht Misstrauen durch Nichtwissen. mine. Die Jugendorganisation verlangt Verbind- lichkeit von den Mädchen und Knaben. Das ist Worin liegt der Wert der Verbands-Jugendarbeit, heute nicht mehr gefragt. Den Vereinen geht es ihre Chance? ähnlich. Früher war man zwanzig bis dreissig Jeder und jede macht dort freiwillig mit. Das ist Jahre aktiv, arbeitete im Vorstand mit, der Zeit- primär gut. Es sind Lernfelder für ein bestimm- aufwand war selbstverständlich. Das hat sich ver- tes Engagement. Drei Viertel meiner Studenten ändert. Heute dominiert die Unverbindlichkeit. und Studentinnen haben Erfahrungen in einer Sie ist das Zeitphänomen. Die jungen und auch Jugendorganisation. Sie haben dort gelernt mit- die älteren Menschen lassen sich nur noch punk- tuell für eine bestimmte Zeit oder ein abgegrenz- Fortsetzung Seite 14
12 Quartierverein Quartierfest hat auch schon einen Plan zur Hand, wie Mina in Zukunft so stark und tapfer wird, dass kein Kroko- dil sie mehr erschrecken kann. Zusammen mit Ein letztes Mal im seinen drei Enkelkindern und dem treuen Hund Mischa bricht der alte Mann auf, zu einer Expedi- und ums Paulusheim tion in den Bergen. Denn dort, in der unberührten Natur, ist der Ort für richtige Herausforderungen. «Wer einmal eine Expedition gemacht hat, kann Quartierfest mit vielfältigem Programm nie mehr Angst haben. Vor nichts», sagt der Groß- für Jung und Alt vater, und er muss es wissen. Samstag, 17. September 2016 Natürlich muss bei einem solchen Abenteuer ab 15.00 Uhr mit Gefahren gerechnet werden. So übernachtet man in einer dunklen Höhle, begegnet Wölfen und — gefährlichen Wilderern und rettet zum Schluss dem Grossvater das Leben. Beinahe zumindest. Eine Wildnisgeschichte über Mut und Respekt vor der Natur für Alte und Junge ab 7 Jahren. Nach vielen Jahren « Lindengartenfest », mehreren wetterbedingten Ausweichungen ins Paulusheim, Inszenierung: Eveline Ratering Verschiebungen wegen Wetterkapriolen und Spiel: Clo Bisaz Terminkollisionen aller Art haben wir uns ent- Bühne & Kostüme: Bernadette Meier schieden, das Quartierfest zum letzten Male in der Musik: Ben Jeger gewohnten Art zu organisieren. Was aber nicht Eine Koproduktion von: heisst, dass das Quartierfest an-und-für-sich ganz t heater salto&mortale und ThiK. Theater im aufgegeben wird, oh nein, es wird eine neue Form Kornhaus Baden, in Zusammenarbeit mit dem geben, einen neuen Ort, eine neue Sache. TaB Theater am Bahnhof Reinach, dem Theater Tuchlaube Aarau und dem Theater PurPur Zürich Text: Andreas Gervasi Zum letzten traditionellen Quartierfest im Paulus- heim laden wir trotzdem gern und gut und hoffen auf zahlloses Erscheinen. Zu Theater, Gesang und Musik, mit Wurst und Brot und Risotto, einem Smokergrill, Kaffee und Kuchen, und hoffentlich schönem Wetter und lauschiger Stimmung, mit ei- nem kleinen feinen Programm für alle: 16:00 Uhr Grossvater und die Wölfe Eine Expedition in die Berge nach einer Ge- schichte von Per Olov Enquist, gespielt von 17:00 Uhr Clo Bisaz Albisser Buntwöösch Mina ist verzweifelt: Da wird sie mitten in der Nacht von einem Krokodil gebissen und ihre El- Das Trio Albissers Buntwösch (Katharina Albis- tern erzählen ihr bloss etwas von Träumen und ser, Edith Knüsel, Claudio Strebel) spielt sein De- Mückenstichen, und dass sie weiter schlafen soll. bütprogramm « D'Annemarie und du »: Neue Nur Grossvater hat am Telefon ein offenes Ohr. Er Kinderlieder, eigene und kunterbunte – so bunt
13 Quartierverein ca. 20:30 Uhr Rudi Hayden Die Band : Stefan Christen (Stimme),Gregor Heini (Gitarren, Banjo), Peter Estermann (Piano, Wurlitzer, Melodica), Fridolin Blumer (Kontra- bass), Brigitte Galley Meili (Violine), Stéphanie Scalbert (Violine), Aruna Poschner (Viola), Lea Moscatelli (Cello). Die Musik : Eine aussergewöhnliche Kombi- nation aus Pop, Folk, Singer/Songwriter und akustischer Kammermusik. Aussergewöhnlich ist auch die Besetzung. Bei Rudi Hayden treten wie die frisch gewaschenen Kinderkleider, die an acht Musikerinnen und Musiker auf die Bühne: der Wäscheleine hinter der Überbauung hängen. Stimme, Gitarre, Klavier, Kontrabass, Streich- Jedes Lied trägt den Namen eines Kindes quartett – und kein Schlagzeug. Es sind poetische oder mehrerer Kinder und erzählt aus ihrem All- Songs mit einem feinen Zug ins Sardonische, ver- tag: Isabelle ist eine Träumerin, Max interessiert edelt durch gloriose Streicher-Arrangements. sich nur für Bälle, Lynns Mutter nervt mit ihrer Musik, die weder aufgesetzt noch aufgedreht ist. Fragerei, Leo ist schnell beleidigt, und Paula liebt Sie schafft Atmosphären, berührt, ergreift. Hühner. Die Presse : Das Luzerner Kulturmagazin So erzählen Albissers Buntwösch poetische, schreibt über Rudi Hayden: «Rudi Hayden be- witzige, berührende, einfache, verrückte, eigen- weist ein goldenes Händchen für den schlichten, willige und natürlich wahre Geschichten. Jede für guten Song, der aus dem tiefen Amerika stammen sich ist einzigartig – so einzigartig wie jedes Kind. könnte. Dazu seine starke Stimme, gute Texte Katharina Albisser (Piano, Gesang) liefert und eine Veredelung durch herrliche Streicher- den Stoff und die Melodien, Claudio Strebel (Bass Arrangements aus Kontrabass, Violine, Bratsche und Gesang) und Edith Knüsel (Gesang und Uku- und Cello. Klavier komplettiert die Songs – mehr lele) frischen den Sound auf. braucht's nicht und produziert doch eine schie- «D'Annemarie und du» ist ein Bühnenprogramm re Intensität, wie «More Reasons» oder «Just Like für grosse und kleine Kindsköpfe, die mal trotzig Johnny Thunders» beweisen. Ergreifend und und mal fröhlich sind, mal gesprächig und mal wunderschön !» weniger, mal wild und mal ganz sanft – und die gerne lachen, auch über sich selbst.
14 Fortsetzung Interview B. Wandeler, Seite 11 Gruppen umzugehen. Die Verbandsjugendarbeit fünf Jahre verpflichten. Sie machen mit, wenn et- hat inhaltlich hohe Ansprüche. Es werden aktuel- was lässig ist. Der Handykult ist ein Beispiel. Wir le Themen aufgegriffen, zum Beispiel: Was heisst reden heute von der Multioptionsgesellschaft, die rassistisch sein, was ist sexistisch, was gehört alles offen lässt. Das ist attraktiver, geiler, als die zum Machotypen? Man will dort diskutieren. Man Verpflichtung, am Mittwoch an einem Höck er- schlägt nicht drauflos, wenn jemand eine andere wartet zu werden. Meinung hat. Es wird gelernt, mit Konflikten um- zugehen. In den Sommerlagern zum Beispiel gibt Hat es etwas mit dem ab und zu reklamierten es ein grosses Feld von Lernmöglichkeiten. Wertezerfall zu tun? Ich glaube nicht. Ich würde den Jugendlichen nicht Das heisst auch: diese Jugendlichen können als unterstellen, dass sie es lässig fänden, Gewalt an- Erwachsene besser mit Konflikten umgehen. zuwenden oder sexistisch zu argumentieren. Es ist Das ist so. Ich sehe es täglich. Sie bringen Kompe- der Zeitgeist, der die Arbeit schwierig macht. tenzen mit und wissen, dass ein Konflikt nichts Schlechtes darstellt. Das gehört zum Alltag. Mi- Könnte die Uniform abschreckend wirken, die serabel ist es erst, wenn der Konflikt nicht zur man bei den Pfadfindern bei besonderen Anläs- Sprache kommen darf, wenn niemand nach We- sen anzieht? gen sucht, ihn offen zu legen und zu lösen, ohne Es könnte sein. Wir waren früher noch stolz auf Machtspiele und ohne Gewalt. Hier haben die Ju- das grüne Jungwachthemd. Das ist vorbei. Aber gendorganisationen ein grosses Übungsfeld. auch keine Pflicht mehr. Es wird doch heute nie- mand gezwungen in der Uniform anzutreten. Gibt es Fehlentwicklungen in der Jugendarbeit? Ich meine nicht. Man stört sich an der Verbind- Und der militärische Anstrich, den man etwa kri- lichkeit, die in Jugendorganisationen erwartet tisiert hat? Die Patrouille, den Gruppenführer? wird. Die Jugendlichen wollen sich nicht für vier, Auch das hat sich verändert. Gut, es gibt viel- leicht noch den Pfadileiter, der etwas zackig auf- tritt. Aber das ist nicht Inhalt der Ausbildung oder Bedürfnisse der Basis abholen Vorgabe der oberen Leitungsorgane. Das Militä- rische ist verpönt. Auf gesamtschweizerischer Ebene hat der Verband Jungwacht Blauring (Jubla) in den vergangenen Müssen wir etwas verändern? vier Jahren mit einem Projekt « jubla.bewegt » Offen sein für neue Formen. Mehr projektorien- Strategien für die Zukunft formuliert. Auslöser tiert arbeiten. Wenn ich einem Drittklässler sage, für die Arbeit sind sinkende Mitgliederzahlen. Es du musst mitmachen, damit du ins Sommerlager handelt sich um ein partizipatives Projekt mit den kannst, neben dem Fussballspiel und dem Musik- gesamthaft 28’000 Mitgliedern. instrument in der Freizeit. Das funktioniert nicht Identifikation, Vernetzung, Anerkennung mehr. Möglicherweise ist das Ganze zu bürger- und Entwicklung heissen die vier Strategien. Die lich, zu traditionell. Vielleicht müssten wir kri- gesellschaftliche Anerkennung soll durch hoch- tisch die Frage stellen, ob wir offen genug sind, wertige Arbeit gesteigert werden. Um eine sinn- um neue Zugänge für die Jugend zu schaffen. volle Freizeitgestaltung bieten zu können, will Jubla offen auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren. Jubla will ein Gefäss schaffen, um die Zur Person Bedürfnisse der Basis regelmässig wahrnehmen Bernard Wandeler (59) ist in Fribourg auf- und in die Verbandsarbeit aufnehmen zu können. gewachsen und hat dort Soziologie und So- Aus dem Projekt « jubla.bewegt » hätten zialarbeit studiert. Er arbeitete in der Ent- viele Erkenntnisse gewonnen werden können. wicklungszusammenarbeit in Westafrika und Das Gesamtprojekt sei bei den nationalen Medi- wirkt seit 18 Jahren im Institut für Soziokul- en nicht auf grosses Interesse gestossen. Die Pro- turelle Entwicklung an der Universität Lu- jekte an der Basis hätten mehr interessiert. Leiter zern als Dozent und Projektleiter. In jungen und Leiterinnen sollen auf allen Ebenen mitre- Jahren wirkte er in der Kantonalleitung der den und bestimmen können. Und « jubla.bewegt » Jungwacht Fribourg mit. soll einen Kulturwandel anstossen.
15 Jugendorganisationen St. Paul Blauring und Jungwacht St. Paul lefon. Kurz vor der Nachtruhe geht der Timer los und es bricht eine riesige Panik aus. Nach langer Suche nach Hinweisen schaffen wir es, in letzter Natrium, Chlor Sekunde die Bombe zu entschärfen und können glücklicherweise wieder ruhig schlafen. ond Methan ged Try- Nach dieser turbulenten Nacht können wir uns langsam wieder beruhigen, bis wir eine Vi- butyldodecan. deobotschaft der Von Artis erhalten. Die Bombe war ihnen offensichtlich nicht genug und sie entführen alle Leiter, die sich aber nach einigen Stunden in Gefangenschaft wieder befreien kön- Text: Serena Notter, Fotos: zVg nen. So wie es aussieht, geht das Lager action- geladen und unruhig weiter, bis wir, gemeinsam mit den rund 50 Kindern, die Lage in den Griff Was nach einer komplizierten chemischen For- kriegen. mel klingt, ist ursprünglich der Grund, weshalb Nun sind wir zuversichtlich und geniessen, wir in Ramosch GR gelandet sind. Trybutyldo- so gut es geht, das warme Wetter und die wunder- decan wird die Essenz genannt, die wir seit La- bare Bündner Landschaft, bis wir unsere Mission gerbeginn für den Pharamkonzern Von Artis ab- erfolgreich erfüllt haben und sicher und zufrie- bauen. Aus dieser Essenz könnte die Von Artis ein den die Heimreise antreten können. Bis dahin wertvolles Medikament herstellen. Geld zu ver- gibt’s aber noch einiges zu tun! dienen und dabei auch noch der Menschheit behilflich zu sein, klingt im ersten Moment ziem- lich einfach und gut. Die Lage ist jedoch ver- zwickter, als sie im ersten Moment scheint. Als wir Briefe von der Mafia erhalten, stellen wir fest, dass uns die Von Artis viel zu wenig Geld für eine derart wertvolle Essenz bezahlt. Gemeinsam schaffen wir es, die Von Artis auszutricksen, indem wir ihren Transporter überfallen, die Essenz be- halten und sie auf der zweitägigen Wanderung nach Italien schmuggeln, um mit der Mafia Ge- schäfte zu machen. Als wir auf den Lagerplatz zurück kommen, hängt eine riesige Ladung Dynamit am Turm, verbunden mit einem Timer und einem Mobilte-
16 Lagerleben einst hoben mit den Spaten kleine Löcher aus und Herbriggen – gestern erstellten daneben eine einigermassen flache Abspielfläche. Die Buben holten Stecken und vor 6 4 Jahren schnitzten Golfschläger. Und dann ging’s los. Unvorstellbar heute, welchen Plausch wir an die- — ser Golfanlage hatten. Dann die alpine Tour auf den Dom, den höchsten Gipfel in der Schweiz. Mit Bergführer Unser Autor René Regenass wurde mit selbstverständlich. Zwölf der etwa 25 Lagerteil- 17 Jahren ins kalte Wasser geworfen nehmer, die älteren, durften mit. Den kleinen und musste – obwohl als Hilfsleiter vorge- Didi wolle er nicht mitnehmen, sagte der Berg- sehen – kurzfristig die Leitung des Sommer- führer bei der « Vorbesichtigung ». Der sei zu ge- lagers der Pfadi St. Paul übernehmen ! ring, zu schwach für diese Tour. Aber Didi kam Die nachfolgenden Schilderungen gehen mit, weil wir seine Möglichkeiten genau kann- noch heute unter die Haut. ten. Didi, das war der spätere bekannte Domini- kanerpater Antonin Wagner. Der Aufstieg zum Dom begann in Randa. Am ersten Tag ging’s bis Text: René Regenass zur Domhütte, am zweiten dann morgens um fünf Uhr in etwa fünf Stunden über den bekann- ten Westgrat auf den Gipfel. In meiner Erinne- rung war der Abstieg anspruchsvoller als der Das Ereignis liegt mehr als ein halbes Jahrhun- Aufstieg: von der Sonne aufgeweichte Schneefel- dert zurück. Doch die Erinnerungen sind leben- der liessen kaum mehr ein normales Gehen zu. dig, als wär’s gestern gewesen. Roman Bussmann Man rutschte einfach hinunter. – Journalist und später Landesring-Politiker – war Was ich auch nicht vergessen habe: In Truppleiter der Pfadi St. Paul. Etwa zwei Wochen der Woche vor der Dom-Tour stand das Basis- vor dem Sommerlager eröffnete er mir, er komme oder Höhenlager Findelen auf dem Weg zum erst in der zweiten Woche nach. Er müsse länger Gornergrat für alle auf dem Programm. Aus Mili- arbeiten. Aber er werde das Lagerprogramm so tärplachen und kurzen Zeltstöcken wurden auf vorbereiten, dass ich die Leiterfunktion überneh- einer Alpwiese kleine Zelte für zwei oder drei Per- men könnte. Ich war damals 17 Jahre alt und für sonen zusammengeknüpft. Als wir am Morgen die drei Lagerwochen im Zelt in Herbriggen (auf aufwachten, lag eine Zentimeter-Schneedecke. 1253 m. ü. M.) im Zermattertal als Hilfsleiter vor- Die Kälte? Ich weiss nichts mehr davon. gesehen. Sehr schnell folgte von Roman der Hin- Der Feldaltar und das Morgen- und weis, dass ja Vikar Josef Stocker als Präses noch Abendritual, in der Erinnerung eine Form von dabei sei. Das war – und ist zum Teil heute noch spirituellem Wert. Im Vorlager, zu dem die Erfah- so – eine Art Absicherung: Der erwachsene Präses renen jeweils drei Tage früher aufbrachen, bau- schaut dann schon zum Rechten, wenn etwas arg ten wir etwas oberhalb der Schlafzelte einen schief gehen sollte. Feldaltar, mit Steinen aus der Matter-Vispa. Dort In Wirklichkeit jedoch war ich Lagerlei- las Präses Josef Stocker jeden Morgen eine kurze ter, gab die Anweisungen an die Gruppenführer, Messe. Die Teilnahme war freiwillig. Aber fast Venner hiessen sie damals, befahl die Tagwache alle krochen dazu etwas früher aus dem Zelt. und die Nachtruhe, die Essenszeiten, musste Dis- Vikar Stocker, wie wir ihn nannten, versuchte, ziplin herstellen, falls notwendig. Doch die Wo- den Gottesdienst auf etwa zwanzig Minuten zu che – oder waren es zehn Tage? – als Leiter gingen begrenzen. Irgendwie erinnere ich mich, dass er ohne Probleme vorüber, dank dem Minigolf und einen « Kürzerekord » anstrebte ! Daneben war der den abenteuerlichen Spielen und Nummern- Lagerfeuerplatz. Die meisten Tage wurden mit kämpfen an der unweit des Lagerplatzes fliessen- einem Lagerfeuer abgeschlossen. Die Flammen, den Matter-Vispa. das knisternde Feuer, die Dunkelheit rundum, Was ich heute noch vor Augen habe: unsere Lieder, ein paar Gedanken des Lagerlei- Eben die Minigolf-Anlage, die wir rund um den ters oder des Präses zum Tag – unvergesslich… Lagerplatz im steinigen Waldboden bauten. Wir und wertvoll, weit über die Lagerzeit hinaus.
17 Quartierleben Open Air auf der Allmend Auf der Allmend hat’s gerockt – Grossanlass verlief friedlich — Am 3./4. Juni fand auf der Allmend das « soni-sphere-festival – Allmend rockt » statt. Unüberhörbar und auch unübersehbar. Ein paar braune Grasflächen auf der Allmend zeugen heute noch vom Grossanlass, alle anderen Spuren sind wie ein Spuk verschwunden. Im Vorfeld war allerdings überall – nebst einer Portion Neugier und Vorfreude – auch Knöcheltiefer Schlamm allerhand Skepsis spürbar. und friedliche Gäste. Text und Foto: Andreas Gervasi Als organisatorischer Abschluss fand am 22. Juni « Allmend rockt » war für die Stadt Luzern, wie auf Einladung der Stadtverwaltung ein Debrie- aber auch für den Veranstalter, eine Premiere. fing mit allen Beteiligten inklusive dem Quar- Ein zweitägiges Musikfestival dieser Grössen- tierverein Obergrund statt. Dabei wurden die ordnung stellte alle Verantwortlichen vor grosse unterschiedlichsten Rückmeldungen aus der Ver- und teilweise unbekannte Herausforderungen. waltung, von Seiten Veranstalter und auch der Bereits im Vorfeld wurde deshalb umfassend in- Anwohner gesammelt, sortiert und gewichtet. formiert, gebrieft, und an einem « Wurst und Die Veranstalter zogen insgesamt eine positive Brot » - Treffen während der Aufbauphase konn- Bilanz, und auch das feedback der aufgetrete- ten sich auch die unmittelbar betroffenen Be- nen Bands war positiv. Auch aus Sicht der einzel- wohner aus der näheren Umgebung ein Bild nen Behörden, Dienststellen und Organisationen vom immensen Aufwand machen, der für den kamen mehrheitlich positive Rückmeldungen. Anlass mit rund 70’000 Besuchern geleistet wur- Selbstverständlich gab und gibt es einzelne de. Ein Anlass im Übrigen, dem auch das garsti- Punkte, die zukünftig verbesserungsfähig und ge Regenwetter vom Freitag und der sumpfige ausbaubar sind. Speziell die Lärmproblematik Boden vom Samstag, als zusätzliche Herausfor- müsste bei einer nächsten Veranstaltung genauer derungen, nichts anhaben konnte. geprüft werden, wurde doch unter anderem der In bester Erinnerung bleiben, nebst den bei- Sonnenberghügel, entgegen den Erwartungen, den headlinern « iron maiden » am Freitag mit schalltechnisch doch überaus stark belastet. Ins- grossem Gelichter, sowie « Rammstein » am Sams- gesamt aber teilt auch der Vorstand des Quartier- tag mit ihrer pyrotechnisch untermalten Show vereins die Einschätzung von Veranstalter, Ver- inklusiver pinker Rauchwolke, die zahlreichen waltung und vieler Besucher, dass das lautstarke friedlichen Konzertbesucher und die vielen Zaun- „Allmend rockt“ mit seinen vielen friedlichen Be- gäste entlang dem Konzertgelände, die das zwei- suchern gerne mal wieder auf der Allmend zu tägige Spektakel besuchten. Gast sein darf.
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19 Langsamverkehr Pilotprojekt Fahrradstrasse in der Stadt Luzern Vortritt für Velofahrende auf Bruch- und Tauben- hausstrasse ! — Die Stadt Luzern beteiligt sich an einem natio- nalen Pilotprojekt des Bundesamts für Strassen (Astra). Von August 2016 bis Mai 2017 wird auf der Bruch- und auf der Taubenhausstrasse eine Fahrradstrasse markiert. Auf dieser haben Velofahrende immer Vortritt – auch gegenüber Fahr- zeugen, die von rechts kommen. Text: Stadt Luzern Vortritt » oder « Stopp ») signalisiert. Auf der In den Niederlanden gibt es Fahrradstrassen seit Bruch- und Taubenhausstrasse betrifft dies die den 1980 er Jahren: Heute sind es über 1000. Fahr- beiden Kreuzungen mit der Pilatus- und der radstrassen gibt es mittlerweile auch in Deutsch- Klosterstrasse. Der Vortritt der Velofahrenden land, Belgien und Österreich. In der Schweiz wer- auf der Fahrradstrasse gilt auch gegenüber den den Fahrradstrassen in Fachkreisen und Gemein- Bussen. Keine Auswirkungen hat das Pilotpro- den ebenfalls seit längerem diskutiert. jekt hingegen auf die Vortrittsberechtigungen Um die Wirkung von Fahrradstrassen ab- der Fussgängerinnen und Fussgänger. Die Fuss- schliessend beurteilen zu können, führt das Bun- gängerstreifen bleiben unverändert. desamt für Strassen (Astra) Pilotversuche in Die Pilotversuche vom Juli 2016 bis Mai Tempo-30-Zonen durch. Dabei wird der Einfluss 2017 werden vom Astra mit einem Monitoring be- dieses neuen Verkehrsregimes auf die Verkehrs- gleitet. Während des Versuchs dürfen im besagten sicherheit, die Qualität und den Komfort für den Abschnitt keine Baustellen vorhanden sein. Veloverkehr sowie dessen Akzeptanz untersucht. Bewähren sich die Pilotversuche, werden auf Bun- desebene die Gesetze entsprechend angepasst. Neben der Stadt Luzern beteiligen sich die Städ- te Bern, Basel, Zürich, St. Gallen und La Chaux- de-Fonds am Projekt. Zu einem Bier oder so … In der Stadt Luzern wird die Fahrrad- strasse auf dem Abschnitt Bruch- und Tauben- hausstrasse getestet. Die beiden Strassen erfüllen mit dem Vorstand des Quartiervereins ! die vom Astra definierten Voraussetzungen sehr gut, unter anderem, weil der Anteil an Velofah- rerinnen und -fahrer am Gesamtverkehr heute Im Rest. Moosmättli an den folgenden schon zum Teil deutlich über 50 Prozent liegt. Dienstagen: Die Kreuzungen werden mit grossen gelben Velopiktogrammen markiert. Zudem wer- 30. August — 18. Oktober — 22. November den jene Kreuzungen, bei denen bisher Rechts- ab 21. 00 Uhr vortritt galt, mit den von der Strassengesetzge- bung vorgesehenen Signalen (zum Beispiel « kein
20 Quartiererein www.sukibamboo.com Baumwolle statt Plastik — Text: Bernhard Müller Herzlich willkommen im Quartierverein — Mega hip und voll öko unterwegs, mit der Ein- kaufstasche vom Quartierverein Obergrund. De- Ahl Beat, Birkenstrasse 12 — Burkhalter Mo- finitiv für jung und alt und von höchster Zweck- nica, Sälistrasse 27 — Dali Dolores, Ulmen- Mittel-Rationalität. strasse 15 — Hürzeler Brigitte, Sälistrasse 3 Ob Sujet Fuchs oder Krähe, auf jeden Fall — Jenni Eveline, Moosmattstrasse 41 — Kälin ein echter Hingucker. Die Taschen sind aus 100 % Roman, Steinhofstrasse 7 — Lienhard Marianne, Fairtrade – Cotton gefertigt und überzeugend ro- Eschenstrasse 28 — Michel Vania, Birkenstras- bust. se 2 — Bieri-Huber Fritz, Schlossstrasse 24 — Die Illustrationen wurden von Suki Bam- Glenck Noëmi und Rüegge Andrea, Horwer- boo / Bianca Litscher, einer Luzernerin mit aus- strasse 28 — Kleiss Bete und René Budry, Ber- gesprochenen Talenten entworfen, und wer ge- glistrasse 4 — Lehner Viktoria, Pascal und nau hinschaut, entdeckt unser Quartier aus einer Rafael, Horwerstrasse 26 — Müller Michèle, neuen Perspektive. Selbstverständlich durch ein Horwerstrasse 26 a — Reiterer Nicole und Sieb gedruckt und somit höchst abriebfest. Glanzmann Silvan, Eichwaldstrasse 25 — Erhältlich sind die Taschen bei Blumensaison, Zander Andrea, Voltastrasse 49 — Zumbühl René’s Quartierladen und bei der Uelihof Metz- Eva und Lusy Andreas, Horwerstrasse 57 — gerei. Alle an der Moosmattstrasse zu finden. Notter Bruno, Additio Treuhand AG, Birken- Wir freuen uns, wenn möglichst viele strasse 1 — Sigrist Roman, Roman Sigrist Quartierbegeisterte von Plastik auf Baumwolle Architekten, Obergrundstrasse 42 — Stindt Sven, wechseln. Hotel Spatz AG, Obergrundstrasse 103
21 Quartierentwicklung Überbauung Eichwaldstrasse Hohe Qualität Anfang 2016 hat der Stadtrat das Areal an der Eichwaldstrasse ausgeschrieben. Die Wohnge- Bezahlbare nossenschaft Geissenstein EBG und die SBL Wohnungen, Büros Wohnbaugenossenschaft Luzern haben je ein Angebot eingereicht. Die Jury unter dem Vorsitz und Ateliers von Stadträtin Manuela Jost hat sie Anfang Mai 2016 beurteilt. Die hohe Qualität und Pro- — fessionalität der Angebote haben die Jury über- zeugt. Der Entscheid zugunsten der SBL Wohn- baugenossenschaft Luzern fiel knapp aus. Der Stadtrat hat der SBL Wohnbau- Für 25,1 Mio. Franken will die SBL Wohn- genosschaft Luzern den Zuschlag für das baugenossenschaft Luzern auf dem Areal an der Areal an der Eichwaldstrasse erteilt. Eichwaldstrasse ein neues Wohn- und Arbeits- Die Genossenschaft will bis 2021 ein leben- quartier mit rund 55 Wohnungen und einer Ein- diges und autoarmes Wohn- und stellhalle mit 35 Autoparkplätzen realisieren. Um Arbeitsquartier realisieren. eine hohe soziale Durchmischung zu erreichen, werden neben 2 ½ - und 3 ½ - Zimmer - Wohnun- Text: Urs Dossenbach, gen auch 4 ½ - Zimmer - Wohnungen für Familien Abteilung Kommunikation Stadt Luzern mit Kindern realisiert. Im Salzmagazin, das unter Schutz gestellt ist und erhalten werden muss, werden Büros, Ateliers und drei bis vier Wohn- Ateliers eingerichtet. Entscheid Ende 2016 Der Stadtrat hat 2012 von den Luzerner Stimmbe- Die SBL Baugenossenschaft Luzern ist bereit, rechtigten den Auftrag erhalten, den Anteil an ge- für das Areal einen jährlichen Baurechtszins meinnützigen Wohnungen innerhalb von 25 Jah- von 138’105 Franken zu bezahlen. Der Grosse ren auf 16 Prozent zu erhöhen. Um dieses Ziel zu Stadtrat wird voraussichtlich Ende 2016 über die erreichen, hat der Stadtrat in seiner Wohnraum- Abgabe im Baurecht entscheiden. Die SBL Ge- politik unter anderem festgelegt, welche städti- nossenschaft Luzern wird anschliessend einen schen Areale er für den gemeinnützigen Woh- Architekturwettbewerb durchführen. Läuft alles nungsbau vorsieht. nach Plan, können die Wohnungen Anfang 2021 bezogen werden. Salzmagazin bleibt stehen !
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23 « Carte blanche » Luzia Boog Birve Veränderungen vor dem Haus, im Quartier, in der Altstadt, im Detailhandel — Sie bauen vor unserem Haus. Die Langsamver- kehrsachse auf dem ehemaligen Bahntrassee der Zentralbahn entsteht. Eine Veränderung im Quartier ! Ich kann mich noch an das Bahnwärter- haus beim Bahnübergang an der Moosmatt- strasse erinnern. Zu dieser Zeit war ich ab und zu bei Tante und Onkel in den Ferien. Es gab die Molkerei Galliker an der Ecke Voltastra- sse / Rhynauerstrasse mit den superfeinen stich- festen Joghurts mit Banane- und Erdbeer-Aroma ! Oder die Bäckerei Ackermann mit dem stadtbekannten Sauerteigbrot. Und beim heuti- gen Plexihof gab es das Lebensmittelgeschäft Toura, geführt von Paula und Josef Sommerhal- der. Dort kaufte mir meine Tante oft einen lecke- oben: Lebensmittel Toura, ren Gerstenstengel. heute Plexihof Heute, 50 Jahre später, schätze ich das Quartier mit seinen Läden und Angeboten ebenso. unten: Ehemalige Häuserreihe In der Altstadt, auf der anderen Seite der am Bahntrassee Reuss, wo ich mit meiner Schwägerin zusammen eine kleine Boutique führe, hat sich auch vieles verändert. Nicht nur zum Guten, wie ich finde ! Begegnungen, wie sie in unserem kleinen Ge- Wir decken mit unserem Angebot nicht Grund- schäft gegeben sind, beanspruchen Zeit und die bedürfnisse ab, sondern verkaufen Kleider, Ac- ist heutzutage ebenfalls knapp bemessen. So ist cessoires und Schmuck. Aber immer mehr dieser es momentan für viele ungewiss, wohin diese kleinen, individuellen Läden verschwinden. Entwicklung führen wird. Man liest und hört es überall, dass es dem Ich hoffe aber, dass das vielseitige An- Detailhandel schlecht geht. Die hohen Mietzinse, gebot in unserem Quartier weiterhin bestehen Online-Verkauf, starker Franken, etc. Aber auch kann. Persönlich schätze ich auch einen kleinen der Touristenstrom in unserer Altstadt hält viele Schwatz beim Einkauf und wenn es nur ein Einheimische davon ab, in unserer Stadt einkau- « Schöner - Tag - Gruss » ist ! Soviel Zeit sollte sein ! fen zu gehen. Das Angebot in der Stadt richtet sich immer mehr nach den Bedürfnissen der Tou- risten. Einzig auf dem Wochenmarkt treffen sich Luzia Boog Birve (59), die Luzernerinnen und Luzerner gerne noch. Verheiratet mit Mark Boog, Manche sagen, es wäre sehr schade, wenn Mutter von zwei erwach- es unsere Boutique nicht mehr geben würde. senen Kindern, Mitbetrei- Doch es ist eine Realität, dass viele Kundinnen berin der Boutique « Gilda » mittlerweile bequem von Zuhause aus oder im in der Altstadt. Im Quar- Stau stehend online bestellen. Reisen ins Ausland tier oft mit dem Hund unter- bieten eine weitere bevorzugte Variante, um auf wegs oder ab und zu ihre Schnäppchenjagd zu gehen. beiden Katzen suchend ...
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