Dynamo 1 19 - WANDEL - Linkgroup

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Dynamo 1 19 - WANDEL - Linkgroup
Magazin für
Mitarbeitende           1 19
                        Dynamo

           WANDEL
                Veränderung wird
                  zur Gewohnheit
                      SEITENWECHSEL

       Roche baut höchstes
       Gebäude der Schweiz
                             FOKUS

      Wandel bei der DKG –
         eine Aussensicht
Dynamo 1 19 - WANDEL - Linkgroup
200 S

200 verschiedene
                          A              F     E   T   Y

                                                           © RRA79

Gebärdensprachen
Die Gebärdensprachen sind international
so unterschiedlich wie andere Sprachen
auch. Und sie gehen sogar noch einen Schritt
weiter: Englisch ist nicht gleich Englisch.

        Weitere überraschende Fakten
        zum Thema Wandel auf Seite 22.

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Dynamo 1 19 - WANDEL - Linkgroup
E D I TO R I A L

                  «IM WANDEL SIND DIE MITARBEITENDEN
                  DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG!»

                                           Neulich wurde ich gefragt: Wie wandelfähig sind
                                           denn überhaupt Unternehmen? – Das ist eine interes­
                  Auf Yammer finden        sante Frage. Für mich ist Wandelfähigkeit ganz klar
                  Sie jeden Tag aktuelle   abhängig von den Menschen in einem Unternehmen.
                  Geschichten, im
                  Dynamo lesen Sie         Ein erfolgreicher Wandel kann nicht ohne die Mit­
                  einen Auszug davon.
                                           arbeitenden stattfinden.
                                               Bei uns in der Debrunner Koenig Gruppe tragen
                                           unsere Chauffeure, unsere Mitarbeitenden in der
                                           Produktion und in der Logistik, im Operations, im
                                           Verkauf, im Produktmanagement, in der Beschaffung,
                                           in der Produktentwicklung und in allen Unterstüt­
                                           zungsfunktionen dazu bei, dass wir uns stetig weiter­
                                           entwickeln und besser werden. Wir alle sind Teil
                                           des Wandels bei der DKG.
                                               Ich danke Ihnen allen für Ihre wertvolle Mitarbeit
                                           in der strategischen Neuausrichtung unserer Gruppe.
                                           Die jüngst veröffentlichen Geschäftszahlen zeigen,
                                           dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben.
                                           «DKG 2020» ist auf Kurs – vielen Dank, weiter so!

                                           Thomas Liner, CEO Debrunner Koenig Gruppe

DY N A M O | 1/ 2 019                                                                                  3
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I N H A LT

                                                                                      22
                                                                                                      FunFacts zum

                                                                                                                          © mayakova
                                                                                                      Thema Wandel

6
         Die Ansicht der Schweiz verändert sich.
         Das Siedlungsgebiet wird dichter und
         Hochhäuser wichtiger. So auch in Basel.

12
               Arbeitskleidung aus hochwer­-
               tigen und flexiblen Materialien:
               Dafür steht BLUEWEAR.

                                                                       15
                                                                            «sitem-insel» ist eines der ersten Projekte
C OV E R : V. l. n. r.: Francesco Iacona (Mitarbeiter AVOR BARTEC®),        im Schweizer Forschungsbau, das mittels
Pedro Rebocho (Maschinenführer BARTEC®)                                     Building Information Modeling (BIM) um-
                                                                            gesetzt wurde.
In dieser Produktionsstätte werden die BARTEC® Schraubverbindungen
hergestellt, beim Bau 2 von Roche wurden insgesamt 14 000 Stück
davon verbaut.
Mehr dazu im Artikel auf S. 6.

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6	 S E I T E N W E C H S E L

                                                              Roche baut höchstes
                                                              
                                                              Gebäude der Schweiz
                                                        9     SEITENWECHSEL

                                                              Legoprinzip im grossen Stil
                                                              

                                                        12    SEITENWECHSEL

                                                              Künftig auch in kurzen
                                                              
                                                              Hosen auf die Baustelle
                                                        15    SEITENWECHSEL

                                                        	   Über ein 3D-Modell
                                                              zum Forschungszentrum
                                                        18    E I N TAG I M L E B E N VO N

                                                              IT & Service Desk –
                                                              
                                                              Markus Mauchle
                                                        20    E I N TAG I M L E B E N VO N

                                                              Logistik –
                                                              
                                                              Marcel Bernards

28
              «DKG 2020» – Neuausrichtung im            22    Z N Ü N I -TA L K
              ­Bereich Stahl & Metalle an den
               Standorten Birsfelden und Frenkendorf.         FunFacts zum
                                                              
                                                              Thema Wandel
                                                        24    FOKUS

                                                              Wandel bei der DKG –
                                                              
                                                              eine Aussensicht
                                                        28    AU S U N S E R E R G R U P P E

                                                        	Wandel im Bereich
                                                          Stahl & Metalle
                                                        32    AU S U N S E R E R G R U P P E

                                Sich                    	   058er-Nummern
                                informieren             34    TEAMS & IDEEN

                                                        	Wandel durchgemacht,
                                                          beruflich und privat
                                                        36    VO R O R T

                                                        	Rundgang durch Bern
             Alle Informationen zum Thema
                                                        38    PERSÖNLICH
             Arbeitssicherheit finden Sie über
             #DigiDesk CH Safety First.                 	Januar bis April
             Halten Sie sich auf dem Laufenden.

DY N A M O | 1/ 2 019                                                                          5
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SEITENWECHSEL

Roche baut höchstes
Gebäude der Schweiz

Die Ansicht der Schweiz verändert sich. Das Siedlungs­gebiet
wird dichter und Hochhäuser wichtiger. So auch in Basel.
Dort baut der Pharmakonzern Roche das höchste Gebäude
der Schweiz – mit Unterstützung von Debrunner Acifer.

Text: Stefan Etter Fotos: Holger Simon, Herzog & de Meuron Basel Ltd., Roche Ltd

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   Die finale Bodenplatte besteht
teilweise aus 22 Bewehrungslagen und
misst eine Stärke von 2,5 m.

ROCHE-TOWER 2 , BASEL

Lieferauszug für Bau 2
−− 1100 t Bewehrungsstahl für Bodenplatte
−− 1100 t geschraubter Bewehrungsstahl
   mit BARTEC® in Bodenplatte
−− 6800 Stk. ø40 BARTEC® Schraub­
   verbindungen (BLS1 + BLS2)                                                                 Der Bau 2 wird mit
−− 2400 Stk. ø34 BARTEC® Schraub­                                                        einer Höhe von 205 m
                                                                                         und 50 Stockwerken das
   verbindungen (BLS1 + BLS2)                                                            höchste Gebäude der
−− 3300 Stk. ø30 BARTEC® Schraub­                                                        Schweiz.
   verbindungen (BLS1 + BLS2)
−− 650 Stk. Endverankerung ACIBAR Typ E                                                       Für den Bau 2 wur-
                                                                                         den insgesamt 13 000 t
Projektbeteiligte                                                                        Bewehrungsstahl der
                                                                                         Debrunner Acifer Beweh-
−− Architekturbüro: Herzog & de Meuron Basel                                             rungen AG verwendet.

   Ltd., Rheinschanze 6, 4056 Basel
−− Bauingenieurbüro: wh-p Ingenieure AG,
   Malzgasse 20, 4052 Basel
−− Bauunternehmer: ARGE Marti Roche Bau 2,
   c/o Marti AG Basel, Güterstrasse 88,                     Duktile Koppelung der Teilkerne
   4002 Basel                                               wegen Erdbebengefahr
−− Bestehend aus: Marti AG Basel und Marti                  Der Bau 2 von Roche überragt seinen benachbarten
   AG, Bauunternehmung Zürich                               kleinen Bruder um 9 Stockwerke und ganze 27 m. Die
                                                            Grundfläche des zweiten Hochhauses ist hingegen deut-
                                                            lich geringer als die des kleineren Bau 1. Der Grundriss
                                                            des Massivbaus verjüngt sich von 32 m × 59 m auf
                                                            32 m × 24 m. Er wird durch zwei nach oben abgestufte

D
                                                            Stahlbetonkerne ausgesteift, die unter Berücksichtigung
               er Boden in der Schweiz ist knapp. Um        der Erdbebengefährdung in Basel für ein Starkbeben aus-
               haushälterisch mit dem raren Gut umzu-       gelegt wurden. Durch die duktile Koppelung von Teilker-
               gehen, bedarf es verdichteter Bauformen.     nen kann die Erdbebenenergie in Verformung umgewan-
               Hochhäuser gewinnen dadurch an Bedeu-        delt werden. Die beiden Stahlbetonkerne sind in den
               tung. Das hat auch der Basler Pharmakon-     dreigeschossigen Kellerkasten eingespannt. Die Gründung
zern Roche erkannt. 205 m hoch, 50 Stockwerke und           des Gebäudes erfolgt mittels kombinierter Pfahl-Platten-
2400 Arbeitsplätze: Mit dem Bau 2 errichtet Roche das       Gründung.
höchste Gebäude der Schweiz. Der Pharmakonzern ent-
wickelt seinen Standort Basel gezielt weiter und inves-     2200 t Bewehrungsstahl für
tiert in eine moderne Forschungsinfrastruktur mit attrak-   2,5 m starke Bodenplatte
tiven Arbeitsplätzen. Die beiden Bürohochhäuser Bau 1       Nach drei Monaten wurde die Bauphase der Bodenplatte
und Bau 2 der Hoffmann-La Roche AG tragen einen             Ende August 2018 abgeschlossen. Die Platte misst eine
wesentlichen Teil dazu bei, möglichst viele Mitarbeiten-    Stärke von 2,5 m und weist im höchstbelasteten Bereich
de in Basel auf einem Areal zusammenzuführen. Die           unter den Kernen insgesamt 22 Bewehrungslagen auf. Für
Arealentwicklung wurde in Zusammenarbeit mit dem            die Erstellung der Bodenplatte wurden im Rahmen von
Architekturbüro Herzog & de Meuron entworfen und vom        12 Betonieretappen rund 5700 m³ Beton verbaut. Die
Bauingenieurbüro wh-p Ingenieure Basel bemessen. Bis        einzelnen Etappen konnten wegen der Platzverhältnisse
zum Bezug des Gebäudes 2022 werden rund 550 Millio-         und dem Arbeitsfortschritt nicht mit konventionellen
nen Schweizer Franken verbaut.                              Übergreifungsstössen erstellt werden. Deshalb und auf-

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grund der grossen Durchmesser hat sich für die Projekt-
verantwortlichen eine Lösung mit Schraubbewehrungen
aufgedrängt. So wurden bei der Hälfte der 2200 t Beweh-
rungsstahl BARTEC® Schraubverbindungen verwendet.

Täglich bis zu 70 t BARTEC® Schraubverbindungen
Während rund zweier Monate belieferte die Debrunner                ARMIN LOOSER , BAUFÜHRER
Acifer Bewehrungen AG die Baustelle in der Spitze mit bis          DER ARGE MARTI ROCHE BAU 2
zu 120 t Betonstahl pro Tag, wovon der Anteil an Schraub-
bewehrungen bis zu 70 t betrug. Dank einem ausgebauten             Stockwerk für Stock­
Schichtbetrieb und optimierten Prozessen konnte an sol-
chen Spitzentagen die Produktionskapazität der BARTEC®             werk übereinander
Schraubverbindungen verdoppelt werden. 95 % davon                  Welches sind die grössten Herausforderungen
wurden in den grossen und produktionsaufwendigen                   eines solchen Projekts? Die Planung und
Durchmessern von 30 bis 40 mm verlangt. Gemäss Pro-                Ablauforganisation des gesamten Bauprojekts in
jektplanung wurden die Rohbauarbeiten der Unterge-                 sich. Würde uns im Ablauf ein Fehler unterlau­
schosse im März 2019 abgeschlossen, anschliessend hat              fen, stünde unter Umständen die ganze Baustelle
der eigentliche Hochbau begonnen. So entsteht im                   still. Da im Hochhausbau Stockwerk für Stock­
Schnitt alle zwei Wochen ein neues Geschoss. Gesamt-               werk übereinander gebaut werden muss, haben
haft werden in 2,5 Jahren rund 13 000 t Bewehrungsstahl            wir keinerlei Ausweichmöglichkeiten.
verbaut – davon sind fast 3000 t schraubbar. BARTEC®               Worauf mussten Sie beim Bau der 2,5 m dicken
Schraubverbindungen decken dabei alle Ansprüche aus                Bodenplatte speziell achten? Dass die enormen
Erdbebenanforderungen und der Verbindung von höher-                Mengen an Betonstahl sowie BARTEC® Schraub­
                                                                   verbindungen rechtzeitig angeliefert und pro­
festem Bewehrungsstahl ab.
                                                                   blemlos verbaut werden konnten. Denn Lagerplatz
                                                                   ist auf der Baustelle nur beschränkt und auf
                                                                   wenigen Flächen verfügbar.
                                                                   Wie bewerten Sie die Lieferfähigkeit der
                                                                   Debrunner Acifer Bewehrungen AG? Beim
                                                                   Bau einer solchen Bodenplatte ist die termin­
                                                                   gerechte Zustellung des Bewehrungsstahls
                                                                   entscheidend. Trotz den teilweise kurzen Vor­
                                                                   laufzeiten und grossen Tonnagen haben die
                                                                   Lieferungen immer reibungslos geklappt.
                                                                   Falls es die Situation erforderte, hat die Debrun­
                                                                   ner Acifer Bewehrungen AG für uns auch Son­
                                                                   derschichten eingelegt, um die Liefertermine
                                                                   einhalten zu können. Besonders bemerkens­
                                                                   wert ist die hervorragende Produktqualität, die
                                                                   trotz den grossen Produktionsmengen erzielt
                                                                   wurde. Für uns ein entscheidender Faktor, denn
                                                                   ungenaue oder gar fehlerhafte Lieferungen
                                                                   sind bei so einer Bewehrungsführung unver­
                                                                   baubar und kosten wertvolle Zeit.

                                                                            Ausführliches Interview auf
    Armin Looser koordinierte als Bauführer der ARGE Marti                  bewehrungen.ch/roche
Roche Bau 2 den Personal- und Materialeinsatz auf der Baustelle.

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                       Mit einem Kran wurden die einzelnen Module millimetergenau im Stahlgerüst eingesetzt.

                 Legoprinzip
                 im grossen Stil
                  Die Schweiz muss verdichtet bauen – das hat der Bund im revidierten
                  Raumplanungsgesetz festgehalten. Mit dem Innovationsprojekt
                  «Hello Lenzburg» wurde in nur fünf Monaten aus vorgefertigten Holz­
                  baumodulen ein kompakter Wohnblock gebaut.

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I
     n der Schweiz müssen viele Wohnblocks aus den               Wohnungen in einem Monat eingebaut
     60er- und 70er-Jahren saniert oder durch Neubauten          Dank der modularen Bauweise hatte die Renggli AG ma-
     ersetzt werden. Neue Wohnungen dürfen jedoch                ximal eine Stunde benötigt, um einen Container im Trag-
     nicht zu teuer sein, gleichzeitig muss gemäss dem           werk zu positionieren. So konnte der Holzbauspezialist
     revidierten Raumplanungsgesetz vermehrt verdich-            innerhalb eines Monats alle Wohnungen fertigstellen und
tet gebaut werden. Seit kurzem steht im Kanton Aargau            an die Gebäudetechnik anschliessen. Eine Photovoltaik-
das erste mehrstöckige Wohngebäude der Schweiz, das              anlage auf dem Dach erzeugt grünen Strom, während eine
mit dem modularen Hybridbausystem konzipiert wurde.              Erdsonden-Wärmepumpe die Wohnungen mit nachhal-
In nur fünf Monaten wurde aus vorgefertigten Holzbau-            tiger Wärme versorgt.
Raummodulen ein Wohnblock erstellt.
                                                                 Die kurze Bauzeit und standardisierte Produktion sorgen
                                                                 laut dem Unternehmen für geringere Kosten, so dass die
                                                                 Mieten tiefer angesetzt werden können als bei vergleich-
«Im Kanton Aargau steht das                                      baren Objekten. In den Modulen wurden grosse Mengen
erste mehrstöckige Wohnge-                                       an Befestigungsmitteln verbaut. Einen Teil davon haben
                                                                 wir geliefert – insgesamt rund 47 500 SPAX Vollgewinde-
bäude der Schweiz, das mit dem                                   schrauben und DA Holzbauschrauben.
modularen Hybrid­bausystem
konzipiert wurde.»                                               Text: Stefan Etter Fotos: Renggli AG

11 m lange und 3,5 m breite Container
Gemeinsam mit der Bauherrin Axa, der Berner Fachhoch-
schule BFH sowie weiteren Partnern hat die Renggli AG
das Bauprojekt «Hello Lenzburg» realisiert. Nach dreijäh-
riger Planung hatte der Holzbauer Ende 2018 mit dem Bau
der Module begonnen. Die Monteure hatten Böden und
Wände aus vorgefertigten Holzbauelementen zusammen-
gesetzt, Innenwände, Fenster und Türen eingebaut, Par-
kettböden verlegt, Küchenkombinationen montiert, Sani-
tärinstallationen verschraubt und Leitungen eingezogen.

Im Dezember 2018 wurde das Betonfundament gegossen
und im Januar 2019 das Stahlgerüst aufgebaut. Im Feb-
ruar konnte mit dem Aufbau des Wohnblocks gestartet
werden. Die Raummodule wurden so konzipiert, dass sie
auf einen Tieflader passen und mühelos auf die Baustelle
geliefert werden können. Mit einem Kran wurden die 15 t
schweren, 11 m langen sowie 3,5 m breiten Module mil-
limetergenau von oben in die Stahlkonstruktion ein­
gesetzt.

                                          Monteure haben die
                                   vorgefertigten Küchenkom-
                                      binationen direkt in den
                                     Raummodulen montiert.

10
AL AIN BARMET TLER , LEITER MARKETING/
                                                        KOMMUNIK ATION DER RENGGLI AG

                                                        Serielle Produktion
                                                        dank Vorfertigung
     Die Raummodule wurden im Werk komplett             Weshalb setzt die Renggli AG auf die Hybrid-
fertiggestellt und ausgerüstet – vom Parkettboden bis
                                                        bauweise mit Modulen? Die Innovation besteht
zu den Stromleitungen.
                                                        in der Kombination eines Stahlgerüsts und
                                                        dem Einsatz von Modulen. Die Stahlkonstruk­
                                                        tion übernimmt die vertikale und horizontale
                                                        Lastabtragung. Da wir alle Module in gleicher
                                                        Weise fertigen, profitieren wir von einem sehr
                                                        hohen Vorfertigungsgrad und ermöglichen
                                                        so eine serielle Produktion.
                                                        Wieso eignet sich Holz besser als Stahl für
                                                        Hybridbauten? Holz bietet bei der Produktion
                                                        der Module verschiedene Vorteile: Es ist ein
                                                        leichter, günstiger und ressourcenschonender
                                                        Baustoff, der sich einfach verarbeiten lässt.
                                                        Zudem weist Holz gute Eigenschaften im Schall-
                                                        und Wärmeschutz auf und sorgt für einen
                                                        hohen Wohnkomfort sowie ein gutes Raumklima.
                                                        Wie gross ist das Marktpotenzial? Wir glauben
                                                        an einen Markt für modulare Hybridbauten.
                                                        Dafür spricht beispielsweise, dass in der Schweiz
                                                        viele Gebäude aus den «Bauboom-Jahren»
                                                        stammen, bei denen sich eine Sanierung nicht
                                                        lohnt. In solchen Fällen kann ein Ersatzneubau
                                                        in Hybridbauweise eine sinnvolle und attraktive
                                                        Alternative bieten.

                                                        «Wir glauben an einen
                                                        Markt für modulare
                                                        Hybridbauten.»
                                                                 Weitere Infos auf
                                                                 d-a.ch/lenzburg

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SEITENWECHSEL

            Künftig auch in
            kurzen Hosen
            auf die Baustelle­
            Arbeitskleidung aus hochwertigen und flexiblen Mate­
            rialien: Dafür steht BLUEWEAR. Der neuste Zugang im
            Sortiment heisst Cédric – die komfortablen und sicheren
            Shorts für die Arbeit an heissen Tagen.

                                                                Arbeitsshorts BLUEWEAR Cédric

12
D
               ie intelligente Kleidung von BLUEWEAR
               erleichtert den Arbeitsalltag und schützt
               optimal – von Kopf bis Fuss. Das Sortiment
               umfasst Oberbekleidung, Hosen, Schuhe
               und Accessoires. Seit kurzem ist es um ein
Angebot reicher: die orangefarbenen High-Visibility
Shorts Cédric. Damit feiert BLUEWEAR die Abschaffung
der Tragepflicht langer Hosen im Strassenbau. Die ent-
sprechende Norm SN640710 wurde im Juli 2018 auf-             ANGELINA ANDENMAT TEN, GESCHÄF TS ­
grund des Drucks des Schweizerischen Baumeisterver-          LEITUNGSMITGLIED DER ANDENMAT TEN BAU AG
bands aufgehoben. Seither dürfen Strassenbauer auch
kurze Hosen tragen und mit etwas luftigerer Kleidung         BLUEWEAR:
arbeiten. Die Kleiderwahl richtet sich nun nach der signa-
lisierten Verkehrsgeschwindigkeit im Baustellenbereich       robust und bequem
und dem Gefährdungspotenzial bei den Arbeitsschritten.
                                                             Wie zufrieden sind Sie mit der BLUEWEAR
                                                             Arbeitshose Azrael, der Softshell-Jacke Attila,
Beweglich, praktisch und gut sichtbar                        dem Polo-Shirt Anthony und dem Sicherheits-
Die Shorts verfügen über die zahlreichen Vorteile, die       schuh Andrew? Alle unsere 30 Mitarbeiter
man von BLUEWEAR kennt. Die Innenseite aus Baum-             tragen die Kleider von BLUEWEAR und sind da-
wolle sorgt für einen hohen Tragekomfort. Mit Cédric         mit sehr zufrieden. Die Kleider sind bequem
bleibt man bei der Arbeit flexibel. Das Stretchgewebe        und bieten Bewegungsfreiheit. Gleichzeitig sind
am Gesäss und der verstellbare Bund lassen viel              sie robust. Vor allem die Arbeitshose kommt
                                                             mit ihrem Stretchmaterial sehr gut an und
                                                             ist langlebig.
                                                             Sie sind hauptsächlich im Tiefbau tätig. Was
                                                             ist bei Kleidern bei diesen Arbeitsbedingungen
                                                             wichtig? Unsere Mitarbeitenden sind fast im­

NFC
                                                             mer draussen. Sie asphaltieren, bauen Erddäm­
                                                             me, legen Trinkwasserleitungen und sind auf
                                                             Gebirgsbaustellen oder im Wald tätig – auch bei
                                                             sehr tiefen Temperaturen. Die Arbeitskleidung
                                                             sollte darum funktional sowie flexibel sein
                                                             und wärmen.
                                                             Wie trägt die Arbeitskleidung zur Sicherheit
NE AR FIELD COMMUNICATION                                     bei? Einerseits muss die Kleidung bei der Arbeit
NFC dient dem kontakt­losen Austausch von Daten               selbst schützen, beispielsweise vor Bauteilen,
per Funktechnik über kurze Strecken. Um die NFC-­             die auf die Füsse fallen. Andererseits ist wichtig,
                                                              dass man unsere Arbeiter gut sieht. Vor allem
Technologie nutzen zu können, benötigen Sie ein
                                                             im Strassenbau ist die Sichtbarkeit für die
NFC-fähiges Endgerät – beispielsweise ein Smart­
                                                             ­Sicherheit zentral. Mit den BLUEWEAR-Produk­
phone oder Tablet. Das Gerät sendet Signale, die vom         ten sind unsere Mitarbeitenden optimal ge­
NFC-Chip unseres Produktes empfangen werden.                  schützt. Die Arbeitskleider erfüllen sämtliche
Über diese Signale kann das Gerät mit dem NFC-Chip            Suva-­Normen und sie verfügen über Signal­
und somit mit dem Produkt kommunizieren.                      farben und Reflektoren.

Bereit für den
Sommer 2019!

DY N A M O | 1/ 2 019                                                                                         13
SEITENWECHSEL

    Die Strassenbauer der Andenmatten Bau AG tragen bei der
Arbeit Kleider von BLUEWEAR. Dank der abgeschafften Trage-
pflicht langer Hosen auf Baustellen dürfen Sie künftig auch die
High Visibility Shorts Cédric von BLUEWEAR tragen.
                                                                              Lasten richtig
Bewegungsfreiheit zu. Auch diverse praktische Ausstat-                        an­heben
tungen sind vorhanden: eine Gesäss- und eine Meter-
tasche, eine Cargotasche mit separatem Handy- und
                                                                              und tragen
Stiftfach, eine tiefe Bundtasche mit Münzfach sowie ein
NFC-Chip, mit dem sich die Hose personalisieren lässt.
Damit die Strassenbauer auch bei kritischen Lichtver-
hältnissen gut sichtbar sind, sind die Shorts mit Reflex-
streifen ausgestattet.                                            Im Job anpacken. In den Hallen, beim
                                                                  Verladen, an der Packstrasse, ja, auch im
Intelligenz dank NFC-Chip                                         Büro: Überall werden Lasten gehoben
Alle 30 Teile des BLUEWEAR-Sortiments sind bei Debrun-            und gezogen. Bandscheiben, Gelenke und
ner Acifer erhältlich. Darunter finden sich neben Soft­           Bänder werden strapaziert. Kennen Sie
shell-Jacken oder Gilets auch Multifunktionstücher und            die Verhaltensweisen, um Ihren Rücken
Thermo-Shirts. Einige ausgewählte Produkte sind zudem             zu schonen?
mit einem NFC-Chip versehen, über den Sie via Smart-
phone Erste-Hilfe-Funktionen sowie Pflegehinweise ab-
rufen und eine Personalisierung vornehmen können.
BLUEWEAR legt nicht nur grossen Wert auf Sicherheit,
sondern auch auf Design und Qualität und entwickelt die
Produkte darum immer weiter.                                              Mehr zu BLUEWEAR
                                                                          unter bluewear.ch
Text: Samantha Taylor Fotos: Andenmatten Bau AG

14
Über ein 3D-Modell
zum Forschungszentrum
«sitem-insel» ist eines der ersten Pro­
jekte im Schweizer Forschungsbau,
das mittels Building Information Mode­
ling (BIM) umgesetzt wurde. Das
­Forschungszentrum soll Medizin und
 Wirtschaft näher zusammenführen.
 Debrunner Acifer hat Produkte aus
 dem Metallbau, der Haustechnik und
 der Wasserver­sorgung geliefert.

A                                                            BIM
               lt Bundesrat Johann Schneider-Ammann
               hatte im Juli 2017 den Startschuss für den
               Bau des Kompetenzzentrums für transla­
               tionale Medizin «sitem-insel» gegeben. So
               ist auf dem Areal des Inselspitals innert
zwei Jahren ein Forschungszentrum von nationaler Bedeu-
tung entstanden. Das Ziel: Medizin und Wirtschaft sollen
näher zusammenrücken und Patienten rascher von medi-         B U I L D I N G I N F O R M AT I O N M O D E L I N G

zinischen Innovationen profitieren.                          Mit BIM ist es möglich, Daten eines Bau­
                                                             werks zu digitalisieren und als dreidimen­
Labor-, Werkstatt- und                                       sionales Gebäudemodell darzustellen.
Unter­suchungsräume auf 4000 m2                              Dadurch können Fachplaner aller Gewerke
Die HRS Real Estate AG war als Totalunternehmer für die      und Leistungsphasen sowie alle Projekt­
Gesamtprojektleitung sowie die Kosten-, Termin- und          beteiligten gemeinsam an einem digitalen
Qualitäts­garantie des Forschungszentrums verantwort-        Gebäudemodell arbeiten.
lich. Das 100 m lange, 45 m breite und 35 m hohe Ge-
bäude bietet 4000 m2 für zahlreiche Labor-, Werkstatt- und
Untersuchungsräume. Diese stehen Institutionen aus der
Diabetesforschung, Kardiologie, Dentalmedizin und weite-
ren Fachbereichen der medizinischen Forschung zur Ver-
fügung.

Die Gebäudetechnik von «sitem-insel» wurde mit BIM-
Technologie umgesetzt. Alle Gewerke wurden digital
­erfasst und modelliert: Heizung, Lüftung, Klimatechnik,
gewerbliche Kälte, Sanitärinstallationen, Gebäude-

DY N A M O | 1/ 2 019                                                                                               15
SEITENWECHSEL

                                                     automation und Brandschutz. Die Jobst Willers Enginee-
MARKUS HEINIGER , PROJEK TLEITER DER                 ring AG hat das Gebäudemodell erstellt sowie die
ANY TECH METALLBAU AG                               ­Gewerke zusammengeführt und betreut. Einige Unter­
                                                     nehmen haben hierfür spezialisierte Planungsbüros
Etagenweise Planung                                  beigezogen. Das Gebäude wurde virtuell geplant, mit
in sieben Etappen                                   Simulatoren getestet, optimiert und schliesslich ­realisiert.

Was bedeutet es für Sie, bei einem solchen          Vom Kanalisationsrohr bis zum
Projekt mitzuwirken? Bauprojekte dieser             Röntgenschutzfenster
Dimension und Komplexität sind immer sehr           Die HJ. Aeschbacher AG hat das vom Planungsbüro
spannend, da wir viel dazulernen und unsere         Probst + Wieland AG geplante BIM-Projekt umgesetzt.
Erfahrungen ausbauen können. Zudem                  Der Spezialist für Haustechnik, Sanitärinstallationen und
hat es gezeigt, dass wir die von uns verlangte      Wasserversorgung hat alle Grundleitungen und Kanali-
Leistung und Qualität erbringen können.
                                                    sationsrohre installiert. Weiter hat das Unternehmen
Welches waren die grössten Herausforderun-          Wasserrohre, Kanalisationsanschlüsse und Bodenabläufe
gen? Die flexible Planung und die Einhaltung        montiert, die nun das Industrieabwasser sowie Schmutz-
der Termine. Das Gebäude wurde durch den
                                                    und Regenwasser in die Kanalisation führen.
Bauherrn etagenweise geplant und in sieben
Etappen von je zwei Wochen aufgeteilt. Inner­
halb einer Etappe mussten wir rasch reagieren       Auch die Anytech Metallbau AG war in das Projekt «sitem-
und auch kurzfristig Anpassungen in der             insel» involviert. Das Unternehmen hat in seinem Werk
Planung vornehmen.                                  etappenweise Profilstahlrohre, Hohlprofile und Bleche zu-
                                                    geschnitten und für die Fertigung von Fenstern und Türen
Weshalb beschaffen Sie einen Teil der Pro­
 dukte bei Debrunner Acifer? Um unsere              vorbereitet – darunter auch die Brandschutztüren Janisol 2
Projekte in guter Qualität und fristgerecht ab­     EI30 und Economy 60 E30. Insgesamt hat der Metallbauer
zuschliessen, sind wir auf zuverlässige Liefe­-     rund 300 Türen und etwa 30 Röntgenschutzfenster mon-
r­anten angewiesen. Ein weiterer Vorteil sind die   tiert und rund 13 t Profilstahlrohre von Jansen verarbeitet.
grosse Lagerhaltung und die geografische
                                                    Text: Stefan Etter Fotos: Mathias Büschlen, Probst + Wieland AG
Nähe des Unternehmens. Dadurch müssen wir
nie lange warten, bis wir unsere Produkte
­erhalten.
                                                    «SITEM - INSEL», BERN

                                                    Lieferauszug
                                                    −− JRG Armaturen
                                                    −− JRG Sanipex System
                                                    −− 7300 m Profilschiene Geberit GIS
                                                       Vorwandsystem
                                                    −− 4200 m Entsorgungs- und
                                                       Ablaufrohre Geberit
«Bauprojekte dieser                                 −− 6800 m Pressrohre Geberit Inox MM
                                                    −− Geberit Pluvia Entwässerung (Notüberläufe)
Dimension und                                       −− Harpo Dachentwässerung
                                                    −− Sprinkleranlagen
Komplexität sind hoch                               −− 13 t Jansen Profilstahlrohre (Brandschutz­
spannend.»                                             türen Janisol 2 EI30 und Economy 60 E30)
                                                    −− Bleche
                                                    −− Rohre
                                                    −− Hohlprofile
                                                    −− Stabstahl

16
CHRISTIAN AESCHBACHER , GESCHÄF TS -
                                                             INHABER DER HJ . AESCHBACHER AG

                                                             Hebebühne für 5 m
                                                             hohe Stockwerke
                                                             Wie haben Sie die Projektplanung mittels
                                                             BIM erlebt? Es war für uns eine neue, heraus­
                                                             fordernde und sehr spannende Erfahrung. Mit
                                                             dem Sanitär-Planungsbüro Probst + Wieland AG
                                                             hatten wir jedoch einen erfahrenen Partner an
                                                             unserer Seite. Unsere Aufgabe war es, eine
                                                             solide Arbeitsvorbereitung zu gewährleisten.
                                                             Was waren für Sie die grössten Herausforde-
                                                             rungen dieses Projekts? Die kurze Bauzeit,
                                                             die Koordination unserer Monteure und die 5 m
                                                             hohen Stockwerke. Das hat uns dazu gezwun­
                                                             gen, die Montagen mit Hebebühnen durchzu­
                                                             führen. Eine weitere Herausforderung war die
                                                             Logistik der Materiallieferungen. Den Unter­
                                                             nehmen stand nur eine Zufahrt zur Verfügung,
                                                             um die Waren zur Abladestelle zu transportieren.
                                                             Weshalb arbeiten Sie mit Debrunner Acifer
                                                             zusammen? Das Unternehmen ist seit Jahr­
                                       Debrunner Acifer      zehnten unser Hauptlieferant für Sanitär- und
                                   hat für das Bauprojekt    Haustechnik wie auch die Wasserversorgung.
                                   «sitem-insel» verschie-
                                                             Das Sortiment ist breit und dank der geogra­
                                   dene Metallbau- und
                                   Haustechnikunterneh-      fischen Nähe der Standorte rasch verfügbar.
                                   men mit Materialien       Zudem können wir jederzeit auf die kompetente
                                   beliefert.                Beratung zählen.

                                                             «Es war für uns eine
                                                             neue, herausfordernde
     Insgesamt wurden im «sitem-
                                                             und sehr spannende
insel» 6800 m Pressrohre Geberit
Inox MM verbaut.                                             Erfahrung.»

                                                                      Ausführliche Interviews
                                                                      auf d-a.ch/sitem-insel

DY N A M O | 1/ 2 019                                                                                      17
E I N TAG I M L E B E N VO N M A R K U S M AU C H L E

IT & Service Desk
im Wandel
Markus Mauchle, Leiter Service Desk
Text: Markus Mauchle Fotos: Silvana Rohner

                                                            11.00                  Mit meiner neuen Chefin, Alexa Wa-
                                                            ckernagel, war ich schon auf einer kleinen Tour de Suisse.
                                                            Sie hat am 1. März als Leiterin Digitalisierung & Informa-
                                                            tik losgelegt. An allen Standorten, die wir besucht haben,
                                                            wurden wir mit einer geballten Ladung an Bedürfnissen
                                                            empfangen. Viele Inputs – positive und negative – sind
                                                            auf uns Neulinge hereingeprasselt. Alle diese Themen
                                                            gilt es jetzt zu sortieren, aufzugleisen und loszustossen.
                                                            Hier im Haus an der Hinterlauben 8 bin ich Ansprech-
                                                            person für sämtliche IT-Themen. Ich werde beispiels-
                                                            weise gerufen, wenn von zwei Monitoren einer aus-
                                                            steigt, wenn Verbindungen unterbrochen sind oder
P R I VAT E E C K D AT E N :                                wenn in einem Sitzungszimmer ein Gerät nicht so prä-
Markus Mauchle lebt mit seiner                              sentiert, wie es soll.
Familie in Berg TG und pendelt
mit dem Zug nach St. Gallen.
Als ehemaliger «Anti-Zugfahrer»
macht er gerade einen riesigen
                                                            15.00                Der dezentrale Aufbau eines funk­
                                                            tionierenden Teams erfordert viel Koordinationsge-
Wandel durch!                                               schick. Es gibt nicht an jedem Standort einen Service
                                                            Desk Mitarbeitenden. Somit wird für jeden Einzelnen
                                                            der Bewegungsradius um einiges grösser. Auch hier gilt
                                                            es, der Mitte-, Ost- und West-Strategie zu folgen. Ich

8.00              Im Büro angekommen, checke ich als
erstes meine E-Mails. Frisch eingetreten im Unterneh-
                                                            plane, zukünftig mein Team einmal wöchentlich via
                                                            Skype zusammenzubringen. Der persönliche Austausch
                                                            mit meinen Mitarbeitenden ist mir sehr wichtig, darum
men und in einer neu geschaffenen Position, beschäfti-      nehme ich es mir zum Ziel, jeden einmal pro Monat
gen mich neben aktuellen Themen auch viele organisa-        physisch zu treffen.
torische Fragestellungen. Als Leiter Service Desk gilt es
als Erstes, meine Mitarbeitenden kennenzulernen. Acht
Persönlichkeiten optimal aufzustellen, mit ihnen ein
kompetentes und ein erfolgreiches Team zu formen, ist
                                                            16.30                 Das neue Ticketsystem beschäftigt
                                                            und fordert mich sehr. Um alle im Projekt involvierten
und bleibt eine meiner zentralen Herausforderungen.         Stellen und Personen kennenzulernen, bin ich schon
                                                            mehrmals nach Duisburg gereist. Aktuell befindet sich
                                                            das System in der Testphase. Dieses Testen erachte ich
                                                            als äusserst wichtig. Nur so können Fehler entdeckt und

18
korrigiert werden, bevor das Ticketsystem in den Live­
betrieb übergeht. Eine weitere Herausforderung wird         L E T Z T E B E R U F L I C H E S TAT I O N :
sein, eine Stellvertretungsregelung aufzubauen. Wir als     −− 12 Jahre bei Lidl Schweiz
Team müssen sicherstellen, dass die Ticketbearbeitung       −− IT-Projektleiter, 6 Jahre als
lückenlos sichergestellt ist. Dazu gehört auch der Aufbau      Leiter Service & Support
eines Pikett­dienstes für die Abdeckung ausserhalb der      −− Aufbau und Planung IT- Infra­
Büro­zeiten.                                                   struktur des neuen und alten
                                                               Hauptsitzes in Weinfelden, der

17.00                In der Regel geht mein Arbeitstag
zwischen 17.45 und 18.15 Uhr zu Ende. Zu Hause werde
                                                               beiden Logistikcenter und der
                                                               ersten 100 Filialen
                                                            −− Teil- und Gesamtprojektleitung
ich von meiner Frau und meinen Töchtern (zehn-, acht-          mittlerer und grösserer
und dreijährig) erwartet. Als Familie sind wir im Winter       IT-Projekte, u. a. Einführung
oft auf den Skiern, im Sommer im Garten oder in der            Ticketsystem ServiceNow im
Badi unterwegs. Einmal pro Woche gehe ich zum Fuss-            ganzen Konzern
balltraining und spiele ab und zu Matches am Wochen-        −− Planung, Auf- und Ausbau eines
ende.                                                          IT Service Desk

DY N A M O | 1/ 2 019                                                                                       19
E I N TAG I M L E B E N VO N M A RC E L B E R N A R D S

Balance halten
als Heraus­forderung
Marcel Bernards, Leiter Logistik Technische Produkte

Text, Fotos: Marcel Bernards

7.00            In meinem Arbeitsalltag ist kein Tag wie
jeder andere. Heute zum Beispiel bin ich um circa 5.45 Uhr
                                                             «Mein Anspruch ist, alle
                                                             Management- und Projekt­
ins Auto gestiegen und nach Kölliken gefahren. Dort an-      aufgaben zusammen
gekommen (6.30 Uhr), checkte ich als Erstes meine E-
Mails. Danach hatte ich einen Termin mit dem Logistik-       mit Führungsaufgaben unter
leiter, bei dem wir unter anderem über verschiedene          einen Hut zu bringen.»
geplante Verbesserungen gesprochen haben. Dann ein
kurzer Call bezüglich der Verbuchung von Kosten für
«VC2-Projekte», gefolgt von einer Telko zum aktuellen
Stand der Optimierung der Prozesse in Emmenbrücke.

11.00               Nach der Bearbeitung einiger E-
                                                             16.30               Als Nächstes stand ein One-to-one-
                                                             Austausch via Skype mit René Kirchmeier (Logistikleiter
Mails und dem Mittagessen stand schon der nächste            in Näfels) an. Für einmal war es nicht zu organisieren,
Termin, ein Meeting mit dem Inhalt «‹SteerCo ProLog! –       dass das Gespräch in Näfels stattfinden konnte. Nach
Datenverfügbarkeit›» auf dem Programm.                       Möglichkeit plane ich den Austausch mit meinen Mitar-
Das Projekt «ProLog!» ist ein sehr grosses und wichtiges     beitenden «face to face» in meine Agenda. Ich gewähre
Vorhaben. Wir entwickeln ein Best-in-Class-Logistikkon-      meinen Mitarbeitenden viele Freiheiten und erwarte da-
zept für Technische Produkte. Ein Kernziel ist, die Wün-     für ein hohes Mass an Eigenverantwortung. Dieses Sys-
sche unserer Kunden bestenfalls zu erfüllen oder gar zu      tem basiert auf gegenseitigem Vertrauen, ohne dieses
übertreffen. Als weiteres Ziel ist zu erreichen, dass die    wäre eine Zusammenarbeit unter diesen Voraussetzun-
Struktur- und operativen Kosten markant gesenkt werden.      gen nicht möglich.
Da steckt noch viel Arbeit drin und wir sind gerade erst
am Anfang.
                                                             17.00                 Kurz vor dem Arbeitstagsende steht

15.00                Viele Gespräche, Meetings muss ich
 ad hoc managen. Auch mein Tag hat nur 24 Stunden. Hier
                                                             einmal mehr die Bearbeitung meines Posteingangs auf
                                                             dem Programm. Ich priorisiere E-Mails nach Wichtigkeit
                                                             und Dringlichkeit; was möglich ist, delegiere ich, einiges
 sehe ich die grösste Herausforderung in meinem Job.         erledige ich sofort, alles andere wird vertagt.
Mein Anspruch ist, alle Management- und Projektaufga-        Ein wichtiger Programpunkt steht nach dem Nachhause-
 ben zusammen mit Führungsaufgaben unter einen Hut           kommen an: Papazeit! Wann immer es möglich ist, esse
zu bringen. Ich achte dabei darauf, möglichst oft vor Ort    ich mit meiner Frau und meiner Tochter zu Abend.
 bei meinen Mitarbeitern zu sein. Mir ist ein offener und    Danach bringe ich die Kleine ins Bett und lese ihr eine
 ehrlicher Austausch sehr wichtig. Aus regelmässiger         Geschichte vor. Was dann noch vom Tag und von mir
Selbstreflexion schöpfe ich Kraft und sie hilft mir die      übrig bleibt, gehört meiner Frau. Familienzeit ist mir sehr
­Balance zu halten.                                          wichtig, daraus schöpfe ich frische Energie für alles.

20
74
                        Berufsunfälle mit einem oder mehr Aus-
                        falltagen mussten wir im Jahr 2018
                        melden. Dieses Jahr ist die Zielvorgabe,
                        nicht über 56 Unfälle zu haben. Jeder
                        Einzelne an seinem Arbeitsplatz ist auf-
                        gerufen, Unfälle zu vermeiden.

                                 P R I VAT E E C K D AT E N :
                                 Ich bin gebürtiger Holländer und
                                 lebe seit 13 Jahren in der Schweiz.
                                 Geboren bin ich 1975, bin verhei­
                                 ratet und habe eine 4-jährige
                                 Tochter. Wir wohnen in Rumlikon
                                 im Zürcher Oberland.
                                 An etwa vier Tagen pro Monat
                                 arbeite ich im Büro in St. Gallen.
                                 Die restliche Zeit bin ich unterwegs
                                 und an verschiedenen Standorten
                                 tätig. Wenn es die Route zulässt
                                 und es verkehrstechnisch Sinn
                                 macht, reise ich mit dem Zug.
                                 So kann ich die Reisezeit teilweise
                                 als Arbeitszeit nutzen.

                                 L E T Z T E B E R U F L I C H E S TAT I O N :
                                 −− Wirtschaftsingenieurstudium
                                    in Holland, danach 2 Jahre
                                    Management Traineeship
                                 −− Verschiedene Positionen bei
                                    Schindler Aufzüge, angefan­
                                    gen als Logistikleiter in
                                    Holland, danach bis 2006 in
                                    der Schweiz tätig
                                 −− Head of European Logistics &
                                    Compliance bei Mettler-Toledo
                                    (Zürcher Oberland)
                                 −− Head of Supply Chain Manage­
                                    ment bei der Record Group
                                    (record automatische Türen)
                                 −− Seit 2018: Leiter Logistik bei
                                    Debrunner Acifer, Technische
                                    Produkte

DY N A M O | 1/ 2 019                                                            21
Z N Ü N I -TA L K

                       WIESO PLATZT
                       POPCORN?
                       Wegen der Flüssigkeit im
                       Inneren des Maiskorns,
                       die mit steigender Tempe­

                                                                              © mayakova
                       ratur Druck aufbaut.

Mitten im
Wandel
Dinge, die Sie nicht
wissen müssen,         Nicht
aber die genau
darum unterhalten.     mit mir!
                       Werden Akazienbäume von Giraffen
                       angefressen, setzen sie innert
                       weniger Minuten einen Stoff ab, der
                       die Blätter ungeniessbar macht.
                                                             © Vecteezy.com

20×
                                 Würde man alle Lego-
                                 steine auf der Welt
                                 aneinanderreihen,
                                 könnte man 20 Mal die
                                 Erde umrunden.
22
Kalifornien erzeugt an sehr sonnigen
                                                         Tagen mehr Solarenergie, als es verbrau-
                                                         chen oder speichern kann. Deshalb
                                                         werden manchmal Solarzellen vom Netz
                                                         genommen

                            überschuss
                            Energie­­-

                                                                                                                                      © Wang An Qi
                                        Wussten Sie? Die Debrunner Koenig Gruppe produziert
                                    mit den Photovoltaikanlagen auf den Dächern mindestens
                                    2 mWh jährlich, das entspricht dem Strombedarf von rund
                                    800 Haushalten.

                                     200 verschiedene
                                         Gebärdensprachen
                                                                                              «Ich liebe dich»
                                                                                                (amerikanische
                                                                                               Gebärdensprache)

                                         Die Gebärdensprache ist international nicht
                                         einheitlich. Weltweit gibt es ca. 200 unter-
                                         schiedliche Gebärdensprachen, die sich
                                         sehr unterscheiden. So können zum Beispiel
                                         amerika­nische und britische Gebärden-
                                                                                                              © Lorelyn Medina

                                         sprachler einander kaum verstehen.
© De-V

    DY N A M O | 1/ 2 019                                                                                                        23
FOKUS

Wandel bei
der DKG – eine
Aussensicht
Während einiger Monate hat Mathias Senn die DKG in
der Transformation begleitet und dabei in verschiedenen
Aspekten beraten.
Text, Foto: Mathias Senn

D
              ie Debrunner Koenig Gruppe darf auf eine         Der Transformation «DGK 2020» liegt ein gemeinsam
              lange Geschichte zurückblicken; eine Ge-         entwickeltes Modell zugrunde, welches die relevanten
              schichte geprägt durch kühnen Unterneh-          Themenbereiche in zwei Transformationsebenen teilt (s.
              mergeist, durch stetige und erfolgreiche         Abb. 1). Zum einen bilden die Themenbereiche «Strate-
             Anpassungen an die sich weiterentwickeln-         gie», «Prozess», «Organisation» und «Tools» die struk-
den Kundenbedürfnisse sowie durch stetige Weiterent-           turelle Ebene für die künftige Organisation und bilden
wicklung ihrer Struktur. All dies hat die Gruppe zu dem        zusammen die Elemente der organisationalen Transfor-
gemacht, was sie heute ist: eine erfolgreiche Unterneh-        mation. Parallel dazu verläuft die genau gleich wichtige
mensgruppe, getragen von ausgewiesenen Fachspezialis-          Ebene der individuellen oder personellen Transformation
ten, präsent in allen Regionen, mit dem berechtigten           mit den Themenbereichen «Führung & Kommunikation»,
Anspruch, die Nummer eins auf dem Schweizer Markt zu           «Personal & Personalentwicklung» sowie «Kultur». Nur
sein.                                                          durch das Zusammenspiel dieser zwei Transformations-
                                                               ebenen kann die Veränderung langfristig erfolgreich wer-
Im Sommer 2018 wurde von Thomas Liner und der Grup-            den. In der Realität zeigt sich, dass oft keine Parallelität
penleitung die Transformation «DKG 2020» initiiert, wel-       auf der Zeitachse der Verschiebung stattfinden kann, da
che Hand in Hand mit dem übergeordneten «VC2-Pro-              gewisse Vorarbeiten auf der oberen Ebene die Weiterent-
gramm» der Klöckner Gruppe einhergeht. Während der             wicklung auf der unteren Ebene bedingen. Um dennoch
vergangenen Monate durfte ich die DKG in dieser Transfor-      den Wandel erfolgreich zu gestalten, muss der Arbeit an
mation begleiten und in den verschiedenen Aspekten der         der unteren Ebene grosse Beachtung geschenkt werden,
Transformation beraten. Ein grosses Privileg und eine grosse   um diese Lücke zu füllen (s. Abb. 2).
Verantwortung zugleich. Sie werden sich fragen, wieso ein
Externer in Ihrer Transformation mitmacht? – Ganz einfach:     Ein grosser Schritt hierzu wurde im Januar 2019 mit dem
Ihre Gruppenleitung wollte bewusst blinde Flecken vermei-      Zusammenzug des neu geschaffenen DKG Management
den und sich durch eine Aussensicht immer wieder selber        Teams (MT) gemacht. Mit rund 120 Führungskräften der
kritisch hinterfragen.                                         Gruppe wurden die Gruppenziele besprochen, die Strategie
                                                               und Organisation diskutiert, gemeinsam an den Füh-

24
   Mathias Senn
               bei seinem Vortrag
               am MTM in Olten.

                                                                                                                MATHIAS SENN, MANAGEMENT- BER ATER UND
                                                                                                                GAST- DOZENT DER UNI ST. GALLEN

         ABBILDUNG 1
                                                                                                                Interview mit
oenigDebrunner
      2020 –Koenig
               Gesamtkontext       der Transformation
                   2020 – Gesamtkontext der Transformation
          Abbildung 1
          Debrunner Koenig 2020 – Gesamtkontext der Transformation
                                                                                                                Mathias Senn
 e                                                                                                              Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit den
                     Strategie
s                    Prozess                                                                                    Mitarbeitenden der DKG erlebt? Positiv.
 ation               Organisation                                                                               Wirklich sehr positiv und das auf allen Stufen.
                     Tools
                                                                                                                Man merkte z. B. sehr schnell, dass es die
                                                                                                                Verantwortlichen wirklich ernst meinen und
                                                                                                                eine erfolgreiche Transformation anstreben;
                                            Co
                                                                                                                eine Transformation, in der sie auch die
                                         Klö 22
                                           20                                                                   Mitarbeitenden «mit auf die Reise» nehmen
              Co
              Debrunner Koenig

          Klö 22
              Gruppe (IST 2018)         Start: 1.9.2018                                                         wollen. Was mich beeindruckte, war zudem der
            20                                                         Führung & Kommunikation                  respektvolle Umgang untereinander sowie die
 g
8)
                                                                       Personal & Personalentwicklung           Motivation und Verbundenheit der Mitarbeiten­
         Start: 1.9.2018                                               Kultur
                                                                                                                den auf allen Stufen mit ihrer Aufgabe.
                                 Führung       & Kommunikation
                                     MTM – 18. Januar 2019

                                 Personal       & Personalentwicklung                                           Was sind die grössten Herausforderungen für
         ABBILDUNG 2
                                 Kultur                                                                         die kommenden Monate? «DKG 2020» ist ja be­
         Grundlagen
          Abbildung 2 und Herausforderungen       einer Transformation
                                                                                                                reits recht gut etabliert, fast alle Positionen sind
          Grundlagen und Herausforderungen einer Transformation
                           MTM – 18. Januar 2019                                                                besetzt und man sieht die ersten Früchte der
                Organisationale Transformation                                                                  Veränderung. Die spannendste und wichtigste
                                                                                                                Herausforderung wird es sein, die neue Organi­
                                                                                                    t
                                                                                            Soll                sation mit Leben zu füllen. Das heisst konkret,
                                                                                                                die neuen Rollen und Funktionen zu leben und
                                                                                                                die neu geschaffenen Strukturen optimal um­
                                                                                                                zusetzen.
                                                                                                                Was raten Sie den Mitarbeitenden der DKG?
                                  Ist
                                                                                                                Bringen Sie sich ein! Es gibt nichts Kraftvolleres
                                                                                                                in einem Unternehmen als initiative Mitarbei­
                                                                                  Individuelle Transformation   tende, welche sich mit der Firma identifizieren
                                                                                                                und sich mit Interesse und aller Kraft – auch
                                                          MTM – 18. Januar 2019                                 kritisch – einbringen.

         DY N A M O | 1/ 2 019                                                                                                                                    25
FOKUS

                                                                Sie alle sind ein
                                                                wichtiger Teil von
  rungsprinzipien gearbeitet sowie die DKG-Werte durch-
  leuchtet. Die Führungskräfte haben zuerst gemeinsam und
                                                                «DKG 2020».
  dann für sich individuell ihre nächsten Schritte definiert,
  wie sie die neue Struktur in ihrem Einflussbereich mit
­«Leben» füllen werden. In der Folge wurden diese Arbeiten
  und Überlegungen in sämtliche Standorte getragen, damit
  alle Mitarbeitenden auf dem gleichen Stand sind und es        bereichen elementar ist. Heute kann ich erfreut
  auch weiterhin bleiben werden. Das ist ein fortwährender      feststellen, dass enorm grosse Fortschritte gemacht
 ­Prozess.                                                      wurden. Dass sich die Mitarbeitenden und Führungs-
                                                                kräfte in der Spartenorganisation gefunden und
Anlässlich des MT-Meetings habe ich eine Aussensicht            bereits eingelebt haben und dass die ersten Früchte
präsentiert, welche meine Wahrnehmung (mit Stand                sichtbar sind.
Januar 2019) folgendermassen widerspiegelt:
                                                                Ist jetzt die Transformation vorbei? Nein. – An der Trans-
Besonders aufgefallen ist mir bei der Debrunner Koenig          formation «DKG 2020» muss noch weitergearbeitet wer-
Gruppe die hohe Professionalität, die hohe Kunden-              den. Das Leben innerhalb der Sparten/Geschäftsbereiche
orientierung, die starke lokale Verankerung und der             und Supportbereiche sowie untereinander wird sich noch
respektvolle Umgang untereinander. In Bezug auf die             weiter einspielen, die Abläufe werden noch mehr verin-
im September 2018 angelaufenen Arbeiten zeigte                  nerlicht. Das ist eine grosse Chance, und Sie sind auf sehr
sich mir aber, dass gewisse Unsicherheiten bestanden            gutem Wege, die Transformation «DKG 2020» erfolg­-
haben, wie sich die Veränderungen auf die Standorte             reich umzusetzen.
und Funktionen auswirken, was sich in einer abwarten-
den Haltung gegenüber der Umsetzung zeigte. Die                 Ich ermuntere, sich weiterhin in die Transformation «DKG
ausgeprägte Standortgebundenheit hält davon ab, eine            2020» einzubringen, mitzuarbeiten, mitzugestalten, die
Gruppensicht einzunehmen, was aber aufgrund der                 DKG-Kultur so positiv zu prägen, dass Sie weiterhin stolz
neuen Funktions- und Arbeitsweise in den Geschäfts-             sein können, für die Debrunner Koenig Gruppe zu arbeiten.

                                                                       CEO                               CFO

                                Bewehrungen                       Multi Metal                Technische Produkte

                          Bewehrungen       BEWETEC       Stahl & Metalle   Metall Service
                                                                             Menziken
                           Bewehrungs-
                             technik
     Finance & Legal

       Corporate
        Services

26
DANIEL AEBERHARD, VERK AUFSLEITER
                  TECHNISCHE PRODUK TE REGION MIT TE

                  Aus zwei mach eins!
                  Wie ist es als Vorgesetzter, plötzlich im           von äusseren Einwirkungen ablenken lassen.
                  gleichen Büro zusammen mit den Mitarbeiten-         ­Informationen, die ich erhalte, gebe ich zeitnah
                  den zu arbeiten? Vor der Zusammenlegung             weiter. Ich pflege einen offenen und ehrlichen
                  war ich in meiner Funktion als Abteilungsleiter      Kommunikationsstil.
                  für Wasserversorgung, Sanitär und Heizung
                                                                      Was sind die positiven Auswirkungen eines
                  zuständig. Dass ich als Verkaufsleiter Techni­
                                                                      Grossraumbüros? Als Chef bin ich nah am
                  sche Produkte meinen Arbeitsplatz zusammen
                                                                      Team und kann somit noch direkteren Einfluss
                  mit meinem Team im Grossraumbüro beziehe,
                                                                      aufs Tagesgeschäft nehmen. Ich bekomme 1:1
                  war für mich von vornherein klar.
                                                                      alles mit und kann bei Problemen meine Mit­
                  Als Vorgesetzter ist es meine Aufgabe, aus ur­      arbeitenden unterstützen. Jeder spürt jeden
                   sprünglich zwei Teams ein Team zu formen.          und bekommt die Befindlichkeit des anderen
                   Ich bin ein Teil des Teams. Mir ist es wichtig,    mit. Das schafft Nähe und Vertrautheit.
                   meine neuen Mitarbeitenden kennenzulernen
                   und dass sie wissen, wie ihr neuer Chef tickt.     Was empfinden Sie als die negative Seite?
                   Bei Vollbesetzung sind wir 14 Mitarbeitende. Die   Vertrauliche Telefonate kann ich nicht mehr an
                  ­Alters- und Geschlechterdurchmischung mei­         meinem Arbeitsplatz machen. Solche Gesprä­
                   nes Teams empfinde ich als guten Mix, und das      che muss ich jetzt planen und mir einen geeig­
                   macht Spass.                                       neten Platz dafür suchen.

                  Welche Herausforderungen gilt es täglich zu         Wenn die «Post abgeht», das heisst, wenn die
                  meistern? Als positiv denkender Mensch bin          Telefone heisslaufen und der Geräuschpegel
                  ich offen für Neues und sehe Veränderungen          dementsprechend hoch ist, fällt es manchmal
                  als Chance. Diese Einstellung versuche ich ins      schwer, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren.
                  Team zu übertragen. Als Verkaufsleiter sorge        Wie erleben Sie die Umstellung auf die neue
                  ich dafür, dass der Fokus auf unsere Kunden         Spartenorganisation? Die Sparten Bewehrungen,
                  gerichtet ist. Wenn nötig justiere ich nach und     Stahl & Metalle und Technische Produkte sind
                  sensibilisiere meine Mitarbeitenden. Dazu ge­       merklich getrennt. Im Bereich Technische Pro­
                  hört auch, dass ich verhindere, dass wir uns        dukte müssen wir noch einige Schnittstellen
                                                                      klarer definieren. Unsere bisherigen Kulturen
                                                                      werden wir etwas aufbrechen, damit Raum für
                                                                      neue Vernetzungen entsteht. Sich gegenseitig
                                                                      aus der Region Mitte unterstützen und gezielt
                                                                      den Markt bearbeiten wird nur ein Vorteil sein,
                                                                      der sich daraus ergibt. Ich bin zuversichtlich,
                                                                      dass sich der Erfolg einstellen wird. Es gilt sich
                  «Ein Grossraumbüro                                  immer wieder zu verinnerlichen, dass am Ende
                                                                      alles im selben Topf zusammenfliesst.
                  schafft Nähe und
                  Vertrautheit.»

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AU
FOKS UUSN S E R E R G R U P P E

Mut zu Neuem
«DKG 2020» –
                                  V
                                             eränderung als Chance. Eine Umstrukturie-
                                             rung im Unternehmen kann auch als Um-
Neuausrichtung                               bruch, Umbau, Neugestaltung oder – etwas
                                             zugespitzt – als Neuanfang bezeichnet wer-
im Bereich Stahl                  den. Zunächst einmal bedeutet es, dass sich einiges än-
                                  dern wird.
& Metalle an
den Standorten                    Kickstart der Transformation
                                  Kommunikation ist in dieser Situation sehr wichtig. M
                                                                                      ­ eine
Birsfelden und                    Aufgabe war es, die Mitarbeitenden der Stahllogistik im
                                  Zentrallager Stahl & Metalle über die Umstrukturierungen
Frenkendorf                       und Neuausrichtungen – sprich «DKG 2020» – zu infor-
                                  mieren. Sobald klar ist, dass sich etwas verändern wird,
Text, Fotos: Roger Durand         fängt nämlich die Gerüchteküche zu brodeln an. Jeder
                                  weiss was und jeder weiss es besser.

28
Für uns im Zentrallager galt auf jeden Fall: Ehrlich und   Markante Weiterentwicklung in der Stahllogistik
realistisch bleiben und vor allem transparent kommuni-     bei Debrunner Acifer – Logistik 4.0
zieren, was kommuniziert werden kann. Somit war die        In den letzten Jahren hat sich das Zentrallager für Stahl
Idee geboren, unverzüglich eine «Roadshow» zu starten.     & Metalle an den Standorten Birsfelden und Frenkendorf
Das heisst, erste intensive Kommunikationsrunden an        markant weiterentwickelt. Nebst diversen Investitionen
allen Standorten mit allen Abteilungen der Standorte       wurde ein neues, topmodernes Hochregallager mit einer
Birsfelden, Frenkendorf und Regensdorf.                    Schnittstelle zu SAP sowie einem integriertem Sägepark
                                                           realisiert. Auch der Logistikprozess wurde von der Bear-
Was ist «DKG 2020» eigentlich, wo findet was statt, wer    beitung und der Kommissionierung bis zur Auslieferung
ist beteiligt, was war der Auslöser – alle diese Fragen    standardisiert. Heute folgen wir einem höchst effizienten
mussten den Mitarbeitenden in einer verständlichen und     Ablauf und haben einen logischen Warenfluss.
klaren Sprache beantwortet werden. Mit einfachen, aber
wirkungsvollen Events haben wir unseren Mitarbeitenden     Durch diese Optimierung konnten z. B. die Ladestellen der
kommuniziert, was «DKG 2020» bedeutet.                     LKW von bisher neun auf vier Stellen reduziert werden.
                                                           Dadurch wurden die Durchlaufzeiten der LKW markant

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AU S U N S E R E R G R U P P E

   Hochregallager Birsfelden
                                                                           Gurten
                                                                           regelmässig
verbessert. Die Bereitstellung im Bereich Handelswaren
                                                                           ersetzen
bis 6 m und für das gesägte Material erfolgt mittels Be-
reitstellungswagen. Die Wagen werden anhand der Verla-       Absturz von Lasten wegen defekten,
dereihenfolge der LKW in der vordefinierten Verladezone      ungeprüften Gurten und Ketten muss
bereitgestellt. Beim Eintreffen der Lastwagen wird so ein    nicht sein. Vor jeder Benutzung visuell
effizientes Verladen ermöglicht.                             kontrollieren und im Zweifelsfall
                                                             prüfen lassen. Ihnen und den Kollegen
Trotz dem Trend hin zu Logistik 4.0 wird an unseren Stand-   zuliebe. Jeder Unfall ist vermeidbar.
orten immer noch ausgesprochen traditionell und analog
gearbeitet – Stahl bewegt sich eben nicht «digital». Stahl
wurde und wird wie bis anhin physisch mittels Krans,

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«Jeder Mitarbeitende                                           «Safety 1st» setzen wir auf Interdisziplinarität und auf das
                                                               Konzept «Mitarbeitende lehren Mitarbeitende».
ist sich stets bewusst,
                                                               Das Prinzip: Mitarbeitende vermitteln anderen Mitarbei-
dass Veränderungen                                             tenden die Grundkenntnisse unserer «Safety 1st»-Kam-
                                                               pagnen. Dieser Ansatz ist ein voller Erfolg: Die Mitarbei-
umzusetzen den Ein-                                            tenden vertiefen durch die Lehrerrolle ihr Wissen,
satz eines jeden einzel-                                       registrieren und erkennen Gefahrenpotenziale besser und
                                                               tauschen sich nachhaltig über Bereichsgrenzen hinaus aus.
nen erfordert.»                                                Durch die übertragene Verantwortung erfahren sie Aner-
                                                               kennung und Wertschätzung. Mit diesem Prinzip ist ein
                                                               mehrfaches Multiplizieren von Arbeitssicherheit und eine
                                                               vertiefte Sensibilisierung für sie sichergestellt.
Camion, Stapler und von Menschenhand bewegt. Daran
wird sich – wie auch an unserem Motto «gemeinsam               Der Grundstein ist gelegt … oder wir finden uns im
Stahl bewegen» – nichts ändern.                                Jahr 2019 mitten im Veränderungsprozess!
                                                               Wie man sieht, hat sich bereits einiges getan. Das Fein-
Logistik ist die wichtigste Dienstleistung                     justieren der Anforderungen an die neue Organisation
am Kunden                                                      Stahl & Metalle an den Standorten Birsfelden und Fren-
Mir ist es sehr wichtig, dass alle Mitarbeitenden verstehen,   kendorf wird sicher noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
dass wir Dienstleister sind. Höchste Flexibilität und          Auf diesem dem Weg werden wir immer wieder auf aktu-
schnelle Reaktionszeiten werden gefordert und erwartet.        elle Entwicklungen reagieren müssen. «Gleichwohl, der
Mit der Integration verschiedener Lagerstandorte durch         Grundstein ist gelegt.»
die Projekte «Bazura» und «Biwatrans» sind diese Anfor-
derungen nochmals gestiegen.                                   Mit der Zusammenlegung von Abteilungen, die bisher
                                                               eher isoliert bestimmte Prozessschritte bearbeitet
Die Transportlogistik sieht sich seit Anfang Jahr vor neue     haben, können wir bereits Synergieeffekte nutzen.
und grosse Herausforderungen gestellt. Nach der Schlies­       So arbeiten sich heute Verkauf, AVOR, Produktion und
sung des Stahllagers in Wettingen werden alle Kunden im        Spedition in die Hand; es ist weniger individuelle Kom-
Raum Aargau und Zürich direkt von Birsfelden aus belie-        munikation nötig.
fert. Das bedeutet unter anderem, dass auf einen Schlag
fast doppelt so viele Camions disponiert werden müssen.        All diese Veränderungen werden langfristig zu nachhalti-
Um das zu ermöglichen, wurden die Kapazitäten in der            gen Verbesserungen führen. Zum Beispiel wird dadurch
Produktion erhöht und der Nachtverlad erweitert. Von            die Lagerung der Produkte und deren Anarbeitung optimal
Anfang an hat das sehr gut funktioniert. Jeder Mitarbei-        aufeinander abgestimmt. Ziel ist es, Laufzeiten zu ver­
tende ist sich stets bewusst, dass Veränderungen umzu-          kürzen und Wartezeiten zu vermeiden. Die Prozesse der
setzen den Einsatz eines jeden Einzelnen erfordert.            ­Lagerung, Anarbeitung und Kommissionierung sollen
                                                                markant beschleunigt werden.
Das «Mitarbeitende lehren Mitarbeitende»-Konzept
Der steigende Termin- und Kostendruck, neue Kommuni-           Aussichten …
kationsmittel (SAP/MDE) sowie der aktuelle Transforma-         Um unsere Prozesse zu vereinfachen, arbeiten wir konti-
tionsprozess «DKG 2020» gehen nicht spurlos an unseren         nuierlich weiter daran, Qualität, Effizienz und Produktivi-
Mitarbeitenden vorbei. In einem solchen Veränderungs-          tät zu steigern und somit «Mehrwert» für unsere Kunden
prozess müssen Führungskräfte «Safety 1st» an die obers-       zu generieren. Wir sind gemeinsam als Team bereit für
te Stelle stellen und eine permanente Sensibilisierung für     2020!
die Arbeitssicherheitsthematik sicherstellen. Die Mit­
arbeitenden brauchen ein Grundverständnis für poten-
zielle Gefahrenquellen im täglichen Betrieb. Auch bei

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