Zeit heilt alle Wunden? - Warum ein professionelles Wundmanagement so wichtig ist und worauf unsere Wundspezialistin Linda Rung besonders achtet ...

Die Seite wird erstellt Stefan-Louis Wegener
 
WEITER LESEN
Zeit heilt alle Wunden? - Warum ein professionelles Wundmanagement so wichtig ist und worauf unsere Wundspezialistin Linda Rung besonders achtet ...
30. Jahrgang
Januar bis April 2020

Zeit heilt alle Wunden?
Warum ein professionelles Wundmanagement so wichtig ist
und worauf unsere Wundspezialistin Linda Rung besonders achtet

P A S S I E R T | Passierte Kost aus der St. Elisabeth-Küche

E N G A G I E R T | Inklusion in der St. Elisabeth-Wäscherei

Z E L E B R I E R T | Begegnungen und Feste in den St. Elisabeth-Wohnwelten
Zeit heilt alle Wunden? - Warum ein professionelles Wundmanagement so wichtig ist und worauf unsere Wundspezialistin Linda Rung besonders achtet ...
Diese Unternehmen unterstützen KONTAKT

                                         Bergstrasse 58 / 63814 Mainaschaff
                                         Telefon 0 60 21 / 4 41 570
                                         info@haustechnik-rhein-main.de
                                         www.haustechnik-rhein-main.de

                                              Friseurteam Hahn
                                              Wir sind bemüht, Sie nach unseren Fertig-
                                              keiten und Kenntnissen bestens zu bedie-
                                              nen, und ihren Wünschen stets gerecht zu
                                              werden.
                                              Öffnungszeiten im Senioren-Wohnstift
                                              St. Elisabeth: Di + Mi 9.00 – 18.00 Uhr.
                                              Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
                                              Walburga Hahn | Friseurteam Hahn
                                              Bahnhofstraße 12 | 63839 Kleinwallstadt
Zeit heilt alle Wunden? - Warum ein professionelles Wundmanagement so wichtig ist und worauf unsere Wundspezialistin Linda Rung besonders achtet ...
VORWORT UND INHALT 03

                  »Die Tat allein beweist der Liebe Kraft.«

                  Johann Wolfgang von Goethe

                  Grüß Gott,
                  liebe Bewohnerinnen und Bewohner,
                  sehr geehrte Angehörige, Unterstützer,
                  Freunde und Interessierte des Hauses,

                  die Altenpflege in Deutschland steht vor Herausforderungen,
                  keine Frage. Immer mehr Senioren werde pflegebedürftig, im-
                  mer weniger junge Menschen möchten in sozialen Berufen
                  arbeiten und immer umfangreicher werden Vorschriften, Doku-
                  mentation und Kompetenzprofile.

                  Dabei vergessen wir, dass es auch positive Beispiele dafür gibt,
                  wie man das alles meistern kann: mit kreativen und ungewöhn-
                  lichen Lösungen. In dieser Ausgabe lesen sie über einige die-
                  ser Lösungen, über unsere Wundspezialistin etwa oder über
                  unsere Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe, mit Firmen und
                  Schulklassen. All das entlastet, verbessert die Pflege und
                  schafft tolle Momente, an die wir uns noch lange erinnern.

                  Ich wünsche Ihnen viele glückliche und unvergessliche Mo-
                  mente für 2020 bei guter Gesundheit und eine interessante
                  Lektüre unserer Hauszeitschrift!

                  Ihr

                  Marco Maier
                  Leiter des Wohnstifts und der Senioren-Tagespflegestätten

4    Hausnachrichten

8    Das war der Herbst | Herbstfeste, Theater, Schülerbesuch, Adventszeit

12   Schwerpunkt | Wundmanagement: Zeit allein heilt nicht alle Wunden

16   Neues aus St. Elisabeth | Wochenmarkt, Essen, Inklusion, Fundstücke

24   Porträt | St. Elisabeth-Azubi und Graffiti-Künstler Philipp Schulz

26   Mitarbeiter | Neue Mitarbeiter, Weiterbildungen, Jubiläen, Ruhestand

28   Ausblick | Diakon Reinhold Deboy, Frühblüher, Pinnwand
Zeit heilt alle Wunden? - Warum ein professionelles Wundmanagement so wichtig ist und worauf unsere Wundspezialistin Linda Rung besonders achtet ...
04 HAUSNACHRICHTEN

Gottesdienste                      Besuche der Ruth-Weiß-Realschüler
Regelmäßige                        Jede Woche etwas für andere tun
Andachten im                       Seit November besuchen           re Menschen tun wollen. So
                                   Schüler der Ruth-Weiß-Real-      kommen sie nach der Schule
St. Elisabeth                      schule einmal in der Woche       noch für zwei Stunden bei
                                   das Senioren-Wohnstift, um       uns vorbei. Die Bewohner ge-
                                   mit den Bewohnern zu spie-       nießen die gemeinsam ver-
                                   len, zu basteln und sich zu      brachte Zeit. »Wir haben uns
                                   unterhalten. Die 14- bis 17-     so nett unterhalten. Die Zeit
                                   Jährigen haben sich für die-     ging so schnell vorbei«,
                                   ses Angebot ihrer Lehrerin       schwärmte Bewohnerin Ger-
                                   Evelin Weber entschieden,        trud Jokiel.
                                   weil sie gerne etwas für ande-

 Das Senioren-Wohnstift
 St. Elisabeth ist ein christli-   Berufswegekompass
 ches Haus, in dem regel-          Neue generalistische Ausbildung
 mäßig katholische und
 evangelische Gottesdien-          Der Berufswegekompass iam        wichtig, dass die Altenpflege
 ste stattfinden:                  5, Oktober in der Fran-          schon lange »generalistisch«
                                   kenstolz-Arena stand für die     unterwegs ist. In unserem
 Katholische                       pflegerisch ausbildenden Be-     Haus arbeiten seit Jahren
 Gottesdienste                     triebe im Zeichen der »gene-     examinierte Kranken- und Al-
 Zu allen Gottesdiensten           ralistischen Ausbildung« ab      tenpfleger sehr erfolgreich
 ergeht herzliche Einla-           2020. In Zukunft wird die Aus-   zusammen.
 dung!                             bildung der Kranken-, Kinder-    Die meiste Zeit waren auch
                                   kranken- und Altenpflege zu-     St. Elisabeth-Auszubildende
 Donnerstags                       sammengefasst. Eine span-        an unserem Stand und am
 10:00 Uhr                         nende Entwicklung, die eine      Stand der Hans-Weinberger-
 Gottesdienst in der               Aufwertung     des     Berufs-   Akademie und gaben bereit-
 Hauskapelle und mit               zweigs und die EU- weite An-     willig Auskunft über ihre eige-
 Krankenkommunion                  erkennung bringen soll.          ne Ausbildung. Wir haben
 in den Zimmern                    Unser caritasrot-leuchtender     selten so viele Visitenkarten
                                   Stand war den ganzen Tag         weitergegeben und hoffen
 Sonntags                          sehr gut besucht. Es fanden      jetzt auf zahlreiche Bewer-
 10:00 Uhr                         viele Gespräche über die         bungen für das kommende
 Gottesdienst in der               neuen Ausbildungsmöglich-        Ausbildungsjahr.
 Hauskapelle                       keiten statt. Dabei war uns

 Evangelische
 Gottesdienste
 Die Gottesdienste finden
 immer erst nach Bekannt-
 machung durch einen
 Aushang einmal im Monat
 an einem Donnerstag,
 14:30 Uhr, in der Hauska-
 pelle statt.
Zeit heilt alle Wunden? - Warum ein professionelles Wundmanagement so wichtig ist und worauf unsere Wundspezialistin Linda Rung besonders achtet ...
HAUSNACHRICHTEN 05

Azubis der Raiffeisenbank                                         Elisabeth-Tag
Banklehre im Senioren-Wohnstift                                   Rote Rosen
                                                                  Am 19. November wurde der
                                                                  Elisabeth-Tag gefeiert. Im
                                                                  Gottesdienst erinnerte Pfar-
                                                                  rer Florian Judmann von der
                                                                  Pfarreiengemeinschaft »Zum
                                                                  Guten Hirten« an die Na-
                                                                  mensgeberin des Senioren-
                                                                  Wohnstifts, die sich stets um
                                                                  bedürftige Menschen küm-
                                                                  merte. Zur Erinnerung an das
                                                                  Rosenwunder erhielt jeder
                                                                  Gottesdienstbesucher eine
                                                                  Rose. Im Anschluss gab es
                                                                  ein festliches Mittagsmenu,
                                                                  dazu durfte auch ein guter
                                                                  Rotwein nicht fehlen.

 Im Oktober durften wir wieder eine neue Gruppe von Aus-
 zubildenden der Raiffeisenbank begrüßen. Jeden ersten
 Mittwoch im Monat besuchen die fünf »Raibas« Bewohner in
 unserem Haus, gehen mit ihnen spazieren, spielen oder
 lesen etwas vor. Die gemeinsam verbrachte Zeit schlägt
 Brücken zwischen den Generationen und ist für beide Seiten
 eine Bereicherung. Herzlichen Dank an die Raiffeisenbank,
 die dieses Projekt schon seit vielen Jahren durchführt. Auf
 dem Foto von links nach rechts: Defne Özmen, Julius Braun,
 Luisa Diener, Moritz Jordan, Kristin Hofmann und Marco
 Fleckenstein mit ihrer Ausbilderin Nadine Lorösch.

Verkauf von Wintermode           Kindertagesstätte Herz Jesu
Neuer Mantel                     Geteilter Mantel
Wenn man im Herbst wieder        Anlässlich des St. Martin-Ta-    anschließend bei einem klei-
die Sommer- gegen die Win-       ges besuchten uns wie in je-     nen Imbiss in der 4. Etage
tergarderobe tauscht, stellt     dem Jahr die Kinder der          ausruhten.
man mitunter fest, dass das      Kindertagesstätte Herz Jesu.     Das verstehen wir! Aber ihr
ein oder andere ersetzt wer-     In allen Etagen machten die      habt uns mit eurem Vorspiel
den muss. Die St. Elisabeth-     Kinder Halt und erfreuten un-    eine große Freude bereitet!
Bewohner konnten vor Ort         sere Bewohner. Sie sangen
einen Einkaufsbummel zu un-      und spielten die Geschichte
ternehmen. Witt Weiden prä-      vom Heiligen Martin, der sei-
sentierte die neue Kollektion,   nen Mantel mit einem armen
von Nachtwäsche über Schu-       Bettler teilte.
he bis zum Wintermantel war      »Das war ganz schön an-
alles dabei.                     strengend«, seufzten die klei-
                                 nen Darsteller, als sie sich
Zeit heilt alle Wunden? - Warum ein professionelles Wundmanagement so wichtig ist und worauf unsere Wundspezialistin Linda Rung besonders achtet ...
06 HAUSNACHRICHTEN

Exkursion ins Orthopädische Museum in Frankfurt
Alles über Knochen, Prothesen und Implantate
Acht Auszubildende mit Azu-    und beantwortete geduldig al-     »Der Arzt hat uns hilfreiche
bi-Beauftragter Anke Sauer     le Fragen, die im Zusammen-       Tipps gegeben, die wir im
unternahmen am 31. Oktober     hang mit dem Pflegealltag         Alltag umsetzen können.
eine Exkursion nach Frank-     auftauchen: Prävention, Pro-      Danke für den tollen Aus-
furt zum Orthopädischen Mu-    tektoren, Sturzprophylaxe -       flug!«, resümiert Stephanie
seum der Uni-Kliniken. Das     viele Fachbegriffe wurden         Abel, Auszubildende in der
Museum gibt Einblicke in Er-   durch seine Erklärungen           1. Etage.
krankungen der Bewegungs-      greifbar.                         Constantin Aulbach, Azubi in
organe und deren Behand-                                         der 2. Etage, fasst zusam-
lung früher und heute.                                           men: »Der Ausflug war sehr
Zu sehen sind Endoprothe-                                        interessant! Ich fand es auch
sen, Implantate und anato-                                       sehr schön, dass ich mich mit
mische Präparate. Dr. Benja-                                     allen anderen Azubis unter-
min Fey führte die Azubis an                                     halten konnte und sie so bes-
das Thema Orthopädie heran                                       ser kennenlernte.«

Ausflug in den Landtag         KlinikClown Hennriette
Politik im Fokus               Unsere Clownsfamilie wächst
Auf Einladung von Professor
Dr. Winfried Bausback be-
suchte eine 10-köpfige Grup-
pe von Wohnstiftsmitarbei-
tern den bayerischen Land-
tag in München. Danach ging
es noch auf die Theresien-
wiese zum Oktoberfest.

Augenoptiker on tour
Brillenmobil
Ende November konnten Be-
wohner den Service des Bril-
lenmobils nutzen. Die Augen-
optiker vom Brillenmobil        Die Neue in der Clownsfamilie, Hennriette alias Raija Siikau-
überprüfen vor Ort Brillen,     irta (im Foto links), hat längst einen Platz im Herzen unserer
kontrollieren die Sehstärke     Bewohner gefunden. Die gebürtige Schweizerin mit fin-
und beraten die Kunden.         nischen Wurzeln absolvierte eine klassische Ballettausbil-
Bei bettlägerigen Menschen      dung, spielt Geige und besuchte die Schule des berühmten
arbeiten die Mitarbeiter des    Clowns Dimitri. Sie ist also ein Clown mit Diplom. Mit Clown-
Brillenmobils auch im Zim-      kollegin Greta stand sie schon vor vielen Jahren in Frankfurt
mer. Mehr Informationen fin-    auf der Bühne und die beiden harmonieren sehr gut. Greta
den Sie unter www.brillen-      feiert übrigens in diesem Jahr ein Jubiläum: Sie bringt schon
mobil.com.                      seit 2010 die Bewohner im St. Elisabeth zum Lachen.
Zeit heilt alle Wunden? - Warum ein professionelles Wundmanagement so wichtig ist und worauf unsere Wundspezialistin Linda Rung besonders achtet ...
HAUSNACHRICHTEN 07

                                Tierischer Nachwuchs             Marco Maier im Gremium
                                Lebhafte Welpen                  Neuer Vorstand
                                Am 14. November stellte Su-      Der Caritasverband Aschaf-
                                sanne Kozelka uns die vier       fenburg-Stadt und Landkreis
                                süßen Welpen von Besuchs-        e.V. hat im Oktober mit dem
                                hund Monchi vor. Die Bewoh-      Caritasrat ein neues Auf-
                                ner beobachteten die quir-       sichtsgremium geschaffen.
                                ligen kleinen Hunde und          Das Leitungsgremium be-
                                streichelten das weiche Fell.    steht jetzt nur noch aus zwei
                                Die kleinen Australian She-      hauptamtlichen Vorstands-
                                pherds haben alle bereits ein    mitgliedern. Neben dem Vor-
                                neues zu Hause gefunden.         sitzenden     Dieter   Fuchs
                                Einer von ihnen wird zum As-     wurde Wohnstiftsleiter Marco
                                sistenzhund ausgebildet, ein     Maier neu in das Amt als Vor-
                                zweiter bleibt in der Familie:   stand berufen. Sein Aufga-
                                Er wird in Zukunft Tochter       bengebiet erweitert sich um
                                Svenja bei ihrer Arbeit als      die Verbandsarbeit, die Öf-
                                Ergotherapeutin begleiten.       fentlichkeitsarbeit und die
                                                                 Leitung des Demenzbüros.

Vortrag zum Abschied
Entwicklungshilfe in Bolivien
Einen interessanten Einblick    schen Indianer in abgelege-
in seinen mehr als zweijähri-   nen Urwaldregionen, wo
gen Einsatz als Entwick-        Ernst Huberth ein Kranken-
lungshelfer im Tiefland Boli-   haus leitete. Die medizi-
viens gab Ernst Huberth noch    nische     Versorgung      ist
einmal kurz vor seinem Ab-      besonders in der Regenzeit
                                                                 Bachelor-Abschluss
schied in den Ruhestand.        schwierig. Huberth berichtete
Ernst Huberth arbeitete 40      außerdem über weitere Ein-       Neue Aufgabe
Jahre als Krankenpfleger, da-   satzgebiete der Hilfsorgani-
                                                                 Marco Maier gratuliert Maxi-
von 20 Jahre im Senioren-       sation wie Hausbau, Wasser-
                                                                 milian Schüssler zum erfolg-
Wohnstift. Gespannt folgten     aufbereitung und Landwirt-
                                                                 reichen Abschluss seines
die mehr als 25 Zuhörer den     schaft. Auch die lebendige
                                                                 Studiums. Schüssler machte
Ausführungen über die Le-       Kirche vor Ort mit vielen Hel-
                                                                 nach seinem Abitur ein Bufdi-
bensumstände der boliviani-     fern war prägend für ihn.
                                                                 Jahr und eine Ausbildung
                                                                 zum examinierten Altenpfle-
                                                                 ger. Parallel studierte er an
                                                                 der Wilhelm-Löhe-Hochschu-
                                                                 le in Fürth, das noch zwei
                                                                 Jahre weiterging.
                                                                 Seit Oktober ist der 24-Jäh-
                                                                 rige stellvertretender Sta-
                                                                 tionsleiter in der 4. Etage.
                                      Ernst Huberth berich-      Herzlichen Glückwunsch zum
                                      tete über seine Erfah-     Bachelor und viel Erfolg in
                                      rungen in Bolivien         der neuen Tätigkeit!
Zeit heilt alle Wunden? - Warum ein professionelles Wundmanagement so wichtig ist und worauf unsere Wundspezialistin Linda Rung besonders achtet ...
08 DAS WAR DER HERBST

Herbstfeste
Gute Stimmung
Herbstblues? - Fehlanzeige!!
An mehreren trüben Herbst-
tagen fanden in den einzel-
nen Etagen des Wohnstifts
stimmungsvolle Herbstfeste
statt. Während in der 1. Etage
ein gemütliches Kaffeetrinken
mit besinnlichen Texten und
Liedern auf dem Programm
stand, war in der 3. und 4.
Etage Oktoberfeststimmung
angesagt. Den Bewohnern
hat beides sehr gut gefallen.
Vielen Dank an alle, die diese
Feste möglich gemacht ha-
ben!

Theater aus der Truhe
Max und Moritz
Am 14. November machte
Puppenspieler Gernot Hilde-
brand aus Northeim in Nie-
dersachsen      mit   seinem
Marionettentheater     wieder
einmal Station bei uns im Se-
nioren-Wohnstift. Sein »The-
ater aus der Truhe« ist ein
kompaktes, fahrbares Mario-
nettentheater, bestehend aus
einer alten Spielzeugholztru-
he und ausgestattet mit vie-
len liebevollen Effekten. Die
detailgenau gekleideten Pup-
pen stammen aus Prag, wo
das Marionettentheater eine
jahrhundertealte     Tradition
hat. Dieses Jahr standen Wil-
helm Buschs bekannte Bu-
bengeschichten von Max und
Moritz auf dem Spielplan.
Zeit heilt alle Wunden? - Warum ein professionelles Wundmanagement so wichtig ist und worauf unsere Wundspezialistin Linda Rung besonders achtet ...
DAS WAR DER HERBST 09

Vorlesetag
In Bewegung
Am 15. November fand wie-
der der bundesweite Vorlese-
tag statt. Im St. Elisabeth ge-
stalteten sieben Altenpflege-
schüler der Hans-Weinber-
ger-Akademie, darunter auch
die St. Elisabeth-Azubis Jes-
sica Solawa, Stephanie Abel
und Sarah Gölz eine Vorle-
sestunde für die Bewegungs-
gruppe im Untergeschoss
und die Bewohner in der
2. Etage. Der Bewegungsein-
satz der Bewohner während
einer lustigen Geschichte
über einen Ausflug, bei der es
viel ums Essen ging, wurde
am Ende mit Kartoffelsalat,
Würstchen und alkoholfreiem
Bier belohnt.

Kreatives Hobby
Puppenkleider
Langeweile ist für Edith Rit-
ter, Bewohnerin in der 3. Eta-
ge, ein Fremdwort. Die
88-Jährige ist sehr kreativ.
Besonders das Zeichnen hat
es ihr angetan und es ist eine
Freude, ihre Skizzen zu be-
trachten. Bei ihren leben-
digen Portraits versteht sie
es, Charakter und Gefühle in
die Mimik zu legen. Zwi-
schendurch widmet sie sich
aber auch gerne ihren Hand-
arbeiten. Ihr jüngstes Projekt:
Sie strickt neue Kleider für
unsere Puppenkinder. Die
sind echt süß geworden. Vie-
len Dank, Frau Ritter. Wir
sind schon gespannt auf Ihre
nächsten Werke!
Zeit heilt alle Wunden? - Warum ein professionelles Wundmanagement so wichtig ist und worauf unsere Wundspezialistin Linda Rung besonders achtet ...
10 DAS WAR DIE ADVENTSZEIT

Haibacher Grundschüler
Adventskalender
Der Buß- und Bettag ist
schon seit 1995 kein gesetz-
licher Feiertag mehr. Den-
noch bleiben die Schulen in
Bayern an diesem Tag ge-
schlossen. Der Elternbeirat
der Grundschule in Haibach
hatte eine gute Idee: Insge-
samt 65 Kinder besuchten
am 20. November in Beglei-
tung einiger Eltern vier ver-
schiedene Senioren-Einrich-
tungen. So hatten Senioren
und Kinder die Möglichkeit,
sich zu begegnen. »Außer-
dem werden berufstätige El-
tern entlastet. Wir freuen uns,
das anbieten zu können und
wünschen uns eine Fortset-
zung für’s nächste Jahr mit
entsprechender Themenwo-
che im Unterricht«, sagt Do-
rothea Haase vom Eltern-
beirat der Schule.
Die Zeit mit den Kindern wur-
de intensiv genutzt, um die
Fensterfront über unserem
Eingang in einen großen Ad-
ventskalender umzugestal-
ten. Beim Frühstück in der
Wohnwelt in der 3. Etage mit
warmem Kakao sagte eines
der Kinder: »Hier ist es
schön. Hier will ich auch woh-
nen.« Beim gemeinsamen
Malen stellte eine Bewohne-
rin zufrieden fest: »Das
macht Spaß. Ich male auch
gerne mit meinen Urenkeln.«
Es war für alle Beteiligten ein
rundum schöner Vormittag
und wir sagen Danke an die
Eltern und Kinder der Grund-
schule Haibach.
DAS WAR DIE ADVENTSZEIT 11

   LIONS Club
    Kaffee und Lieder
    Am 3. Dezember lud der
    LIONS Club Aschaffenburg
    Bewohner, die im Laufe des
    Jahres neu im Wohnstift ein-
    gezogen waren, zum Kaf-
    feetrinken ein. Bernd Berg-
    mann begleitete mit seiner
    Gitarre das Liedersingen.
    Thomas Brönner hatte für gu-
    ten Glühwein gesorgt und
    Tommy Tippe überreichte je-
    dem Bewohner ein kleines
    Geschenk. Vielen Dank!

   Weihnachtsmarkt
   Adventszauber
   Am Nachmittag des 4. De-
   zember fand im Garten des
   Wohnstifts ein kleiner, aber
   feiner Weihnachtsmarkt statt.
   Das Wetter spielte an diesem
   Tag gut mit. Bei kaltem, aber
   trockenem Wetter schmeck-
   ten Glühwein und Bratwurst
   besonders gut. Schweden-
   feuer, weihnachtliche Musik
   und viele Lichter sorgten
   nach Einbruch der Dunkelheit
   für vorweihnachtliches Flair.

   Nikolaus
   Alle Jahre wieder
   Am 5. Dezember kam der
   Nikolaus ins Wohnstift und
   überbrachte seine Gaben. In
   den Wohnwelten wurde er
   herzlich empfangen und auch
   die Bewohner in den Zim-
   mern freuten sich über den
   Besuch des Nikolaus Alois
   Kern!
12 SCHWERPUNKT

             Zeit allein
       heilt keine Wunden
              Das macht bei uns Linda Rung.
                 Die Wundexpertin gehört
              seit sechs Monaten zum Team
          des Senioren-Wohnstifts St. Elisabeth.
         Chronische Wunden sind ihr Fachgebiet.
          Wir haben sie bei ihrer Arbeit begleitet.
SCHWERPUNKT 13

An drei Vormittagen in der Woche ist Linda        oder Hautreizungen hat. »Das Thema Haut ist
Rung im St. Elisabeth in Sachen Wundheilung       ein anderer, großer Bereich. Das muss man
unterwegs. Nach ihrer Ausbildung als exami-       von meinem Arbeitsgebiet trennen.«
nierte Gesundheits- und Krankenpflegerin am       Als häufigste Ursache für chronische Wunden
Klinikum Aschaffenburg war sie für ein Sani-      macht die Expertin Gefäßerkrankungen aus.
tätshaus tätig. Im Außendienst schulte sie        Durch die schlechte Durchblutung wird auch
Pflegemitarbeiter und pflegende Angehörige in     die Haut in Mitleidenschaft gezogen, vor allem
der Versorgung von Patienten mit Tracheo-         an den Unterschenkeln kann sich ein soge-
stoma und enteraler Ernährung. Im Rahmen          nannter Ulcus cruris entwickeln, im Volksmund
dieser Tätigkeit bildete sie sich vor neun Jah-   als »offenes Bein« bekannt. Oft reicht in dem
ren zur Wundmanagerin weiter.                     Fall eine kleine, unbehandelte Verletzung aus,
Im St. Elisabeth versorgt sie Bewohner mit        um eine chronische Wunde auszulösen.
chronischen Wunden. »Bei hochbetagten             Eine weitere Hauptursache chronischer Wun-
Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen           den sind Druckstellen. Ein Druckgeschwür
besteht die Gefahr einer chronischen Wunde.       (Dekubitus) entsteht bei Menschen, die in ihrer
Es ist etwas ganz besonderes in der Region,       Beweglichkeit eingeschränkt sind. Besonders
dass wir im St. Elisabeth eine Fachkraft ha-      gefährdete Stellen sind Steißbein und Ferse.
ben, die ausschließlich in der Wundversor-        Anfangs ist nur eine Rötung sichtbar – ein
gung tätig ist. Damit sichern wir unseren         deutliches Warnsignal! Ältere Menschen sind
Bewohnern bestmögliche Heilungschancen            besonders anfällig dafür. Langes Sitzen soll-
und eine fundierte Wundprävention«, betont        ten sie deshalb vermeiden. Linda Rung emp-
Pflegedienstleiterin Ulrike Westermann.           fiehlt: »Ein Mittagsschlaf im Bett ist allein
                                                  deshalb sinnvoll, damit man nicht die ganze
»Wunde Punkte« sind häufig                        Zeit im Sessel in gleicher Position sitzt. Bewe-
Ursachen chronischer Wunden                       gung regt die Durchblutung an. Auch Lage-
                                                  rungswechsel im Bett nachts und ein gutes
Wunden, die länger als acht Wochen nicht          Sitzkissen am Tag beugen Druckstellen vor.«
abgeheilt sind, gelten als chronisch. »Mein       Ein weiterer Risikofaktor für chronische Wun-
Fachgebiet ist die Versorgung chronischer         den ist eine Diabeteserkrankung. Diabetische
Wunden. Was mir an meiner Tätigkeit beson-        Wunden entstehen oft an den Füßen, in Form
ders gefällt, sind die sichtbaren Erfolge, wenn   des Diabetischen Fußsyndroms, da durch
Wunden kleiner werden oder ganz abheilen«,        Nervenschädigungen Schmerzen nicht adä-
erklärt Linda Rung. Oft wird sie auch ange-       quat wahrgenommen werden. Deshalb wer-
sprochen, wenn jemand Hautveränderungen           den Verletzungen erst zu spät bemerkt und

                                                                             Wundexpertin
                                                                             Linda Rung hat
                                                                             immer verschie-
                                                                             dene Wundauflagen
                                                                             und Verbände
                                                                             im Gepäck.
14 SCHWERPUNKT

Ärzte und Wundmanagement                heilen dann aufgrund der Erkrankung schwer
                                        ab. Gut sitzendes Schuhwerk und regelmä-
Dr. Xenia Schaefer                      ßige medizinische Fußpflege sind für Diabeti-
                                        ker besonders empfehlenswert und eine gute
                                        Prophylaxe.

                                        Wundbehandlung sollte
                                        fachgerecht erfolgen

                                        Ist bereits eine Wunde entstanden, wird eine
                                        fachgerechte Behandlung notwendig. Die
                                        Wundberaterin rät dringend von fragwürdigen
                                        Hausmitteln ab, wie beispielsweise Zucker
                                        oder Honig auf die Wunde zu geben. »Zwar
                                        wird auch Honig in der Wundheilung einge-
 In besonderen Fällen begleitet Lin-    setzt, aber dabei handelt es sich um speziellen
 da Rung den Hausarzt auch bei          medizinischen Honig.«
 seiner Visite, um die Behandlung       Bei schlecht heilenden Wunden sollte immer
 einer Wunde abzustimmen. Haus-         ein Arzt hinzugezogen werden. Auf dessen
 ärztin Dr. Xenia Schaefer schätzt      Anordnung erfolgt dann die Behandlung der
 diese Zusammenarbeit.                  Wunde durch das Pflegepersonal und Wund-
                                        expertin Linda Rung. Zunächst wird die Wun-
 Frau Schaefer, wie verändert           de mit sterilen Utensilien und Wundspül-
 sich die Haut im Alter?                lösungen gesäubert. Anschließend sorgen ei-
 Der Altershaut geht ein Schutzfilm     ne Wundauflage und ein Wundverband dafür,
 verloren, da die Talgdrüsen nur        dass die Wunde feucht gehalten wird. Durch
 noch mit verminderter Funktion ar-     diese lokale Feuchttherapie erhält die Wunde
 beiten. Dadurch trocknet die Haut      das richtige Klima zum Abheilen. Lange Zeit
 aus und wird schuppig. Außerdem        ging man davon aus, dass Wunden abtrock-
 bildet sich altersbedingt das Fett-    nen müssen. Heute weiß man, dass die meis-
 gewebe unter der Haut zurück. Der      ten Wunden ein warmes, feuchtes Milieu
 Hautfaltentest, durch den man          brauchen, um gut abzuheilen. Das wird durch
 landläufig eine Austrocknung er-       interaktive Wundauflagen gefördert, die die
 kennt, ist daher bei alten Men-        Wunde feucht halten, Wundsekret aufnehmen
 schen nicht aussagekräftig, weil       und teilweise auch antibakteriell wirken. Linda
                                        Rung versorgt durchschnittlich zehn Patienten
 die Haut sowieso stehen bleibt.
                                        mit Wunden. »Dabei sind chronische Wunden
                                        glücklicherweise im St. Elisabeth selten, da wir
 Wie beurteilen Sie die Zusam-
                                        schon früh reagieren, wenn Warnzeichen ei-
 menarbeit mit Frau Rung? Was
                                        ner entstehenden chronischen Wunde auftau-
 ist der Vorteil einer Wundberate-      chen«, stellt sie fest.
 rin vor Ort?
 Die Zusammenarbeit mit einer           Fachliche Dokumentation
 Wundberaterin, die in der Einrich-     und enge Zusammenarbeit
 tung beschäftigt ist, spart Material
 durch gezielte Absprachen. Ver-        Manche Bewohner werden dreimal wöchent-
 bandsmaterial ist teuer, daher soll-   lich versorgt, bei anderen reicht es, wenn Lin-
 ten wir wirtschaftlich mit dem         da Rung einmal in der Woche vorbei schaut.
 Material umgehen.                      Zum Arbeitswerkzeug der Wundberaterin ge-
                                        hören auch Fotoapparat und Maßband. Auf-
                                        grund der Aufnahmen werden der Heilungs-
SCHWERPUNKT 15

                                                                      Tätigkeiten einer
                                                                      Wundexpertin:
                                                                      Wundauflage
                                                                      sorgfältig platzieren,
                                                                      Verband fachgerecht
                                                                      anlegen und den
                                                                      Heilungsprozess
                                                                      der Wunde
                                                                      am Computer
                                                                      dokumentieren.

prozess und die Größe der Wunde festgehal-       eine Zusatznahrung mit Aminosäuren gut sein.
ten. Auch wird alles schriftlich dokumentiert,   »Manchmal wissen Besucher nicht genau,
damit für alle Pflegekräfte der Verlauf, die     was sie ihren Angehörigen mitbringen können.
Vorgehensweise und die passende Behand-          Ein roter Saft, ein gutes Kissen, ein Eiweißge-
lung nachvollziehbar sind.                       tränk sind eine gute Sache«, schlägt die Wun-
Alle Maßnahmen erfolgen auf die Anordnung        dexpertin vor.
des behandelnden Arztes. Die Kommunikation
mit dem Arzt über den Fortschritt der Wund-      Wunden vorbeugen ist besser
heilung und über passende Maßnahmen so-          als Wunden heilen
wie die enge Zusammenarbeit mit den
Mitarbeitern sind Basis für Erfolge in der       Sicher lassen sich Wunden niemals ganz ver-
Wundheilung. Eine Wunde tut weh, schränkt        meiden. Dennoch gilt die Devise: Vorbeugen
die Mobilität ein und verursacht einen unange-   ist besser als Heilen. Deshalb möchte Linda
nehmen Geruch. Damit die Lebensqualität des      Rung auch gern aufklären und ihr Fachwissen
Betroffenen erhalten bleibt, braucht es ein      weitergeben. »Bewohner sollten verstehen,
gutes Wundmanagement, bei dem alle Berufs-       warum Maßnahmen wie Beine wickeln oder
gruppen, also Ärzte, Wundberaterin, Pflege-      für sie lästige Lagerungen in der Nacht wichtig
kräfte, Physiotherapeuten und medizinische       sind.« Wenn man sich nachts umdreht, wird
Fußpfleger zusammenarbeiten. Aber auch der       der Druck auf verschiedene Körperregionen
Bewohner selbst und dessen Angehörige tra-       verteilt. Bei Menschen, die dies nicht selbst-
gen durch ihre Mitarbeit zum Heilungsprozess     ständig tun können, wird das regelmäßig vom
bei.                                             Pflegepersonal durchgeführt.
                                                 Die Wundexpertin wirbt hier bei den Betrof-
Eiweißreiche Ernährung                           fenen für Verständnis. Auch kleine, minimale
bei Wunden ratsam                                Positionswechsel verändern den Druck und
                                                 entlasten gefährdete Körperpartien. Für die
Auch die richtige Ernährung spielt für die       Pflegekräfte plant Linda Rung Schulungen zur
Wundheilung eine große Rolle. Besonders          Wundversorgung und -prophylaxe. Es gibt ei-
wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszu-    ne Vielzahl an Wundauflagen und Verbänden;
fuhr. Hochbetagte Menschen bevorzugen            gutes Fachwissen ist wichtig. So heilt durch
eher Tees, Suppen oder püriertes Obst, um        professionelles Wundmanagement, moderne
ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken. Wenn         Wundbehandlung, gute Ernährung und Bewe-
Wundsekret gebildet wird, geht dem Körper        gung mit ein bisschen Geduld die Zeit viele
viel Eiweiß verloren. Da kann schon einmal       Wunden.
16 NEUES AUS ST. ELISABETH

Unser Ausflug
zum Wochenmarkt
                                        »Impress« heißt übersetzt »beeindrucken«.
                                        Die Mitarbeiter der Firma Impress
                                        aus Damm beeindruckten uns im August
                                        durch ihr soziales Engagement.
                                        Die unternahmen mit St. Elisabeth-
                                        Bewohnern einen Ausflug zum
                                        Aschaffenburger Wochenmarkt.
                                        Hier ihr Erfahrungsbericht.

Am 28. August 2019 trafen wir »Im-      terwiese und liefen einmal der Länge nach durch den
pressler« uns am Haupttor, um           Park Schöntal. Als wir den Park hinter uns gelassen
zusammen zum Senioren-Wohnstift         hatten, bahnten wir uns durch die Herstallgasse einen
St. Elisabeth zu fahren. Als wir dort   Weg zum Markt.
ankamen, wurden wir von den Be-         In der Innenstadt trennten sich eine Seniorin und deren
treuern, unter anderem von Andrea       Begleiter von unserer Gruppe, um die Brille der Se-
Weyrauther und Petra Götzinger, und     niorin wieder voll funktionstüchtig zu machen. Die an-
von ein paar Bewohnern herzlich         deren liefen derweil langsam weiter. Als wir dann das
empfangen. Es war sehr warm an          letzte Stück zurückgelegt hatten, erstreckte sich vor
diesem Tag, aber dadurch, dass es       uns auf dem Schlossplatz der Wochenmarkt. Wir ver-
leicht bewölkt war, war das Wetter      sammelten uns und vereinbarten einen Treffpunkt und
perfekt.                                eine Uhrzeit. Daraufhin zog jedes Pärchen über den
Nachdem alle bereit waren und ein       Markt.
Erinnerungsfoto von unserer Ausflug-    An den meisten Ständen wurden Blumen und Kräuter
struppe gemacht wurde, ging es los in   oder Obst und Gemüse angeboten, zudem befand sich
Richtung Wochenmarkt. Mit einer 20      dort ein Wagen mit frischem Fisch und einer, der
Mann starken Truppe starteten wir       selbstgemachte Nudeln verkaufte. Nachdem alle wied-
unseren Ausflug über die Großmut-       er am vereinbarten Treffpunkt waren, machten wir uns
NEUES AUS ST. ELISABETH 17

                                                                         Vor dem Ausflug:
                                                                         Gruppenbild mit
                                                                         St. Elisabeth-Senioren
                                                                         und Mitarbeitern
                                                                         der Firma

auf den Rückweg. Ein Zweiergrüppchen machte noch           »Der Tag hat mir sehr viel Freude
einen Halt beim Metzger, eine andere Gruppe geneh-         bereitet, zumal das Wetter perfekt
migte sich zur Abkühlung ein Eis.                          mitgespielt hat. Es war eine sehr an-
Als wir wieder im Seniorenwohnstift eintrafen, wurden      genehme Zeit und, wenn es mir ar-
alle Bewohner zu ihrem gewünschten Platz gebracht          beitstechnisch möglich ist, würde ich
und jeder verabschiedete sich von seinem Gruppen-          gern wieder daran teilnehmen. Mein
partner. Als Dankeschön für den schönen Ausflug er-        Eindruck war, dass es auch den
hielten hielten wir von Petra Götzinger ein kleines        Heimbewohnern viel Freude bereitet
Präsent: von Senioren selbstgemachte Anhänger.             hat.« (Ellerbrock)
Dieses Projekt kam beiderseits hervorragend an und         »Also ich fand den Tag sehr ange-
somit werden wir dieses auf jeden Fall fortführen. Das     nehm, auch weil ich so eine süße
Feedback unserer Kollegen war durchweg positiv:            Dame an meiner Seite hatte. Man hat
»Also ich würde es jederzeit wieder tun. Zu meinem         gemerkt, dass sie sich freute und es
Teil kann ich sagen, dass es sehr schön war und ich        auch mal frischen Wind in ihren Alltag
glaube den Senioren gut getan hat. Alle waren positiv      gebracht hat. Wenn es personalbe-
und glücklich über den Ausflug. Daher könnte man das       dingt möglich ist, würde ich gern
Projekt gerne wiederholen.« (Bayar)                        wieder an so einem Projekt teilneh-
                                                           men.« (Whyte)

                            Die St. Elisabeth-Bewohner hatten mit
                            ihren Begleitern der Firma Impress viel
                            Freude auf dem Aschaffenburger
                            Wochenmarkt. Sie verlassen aufgrund
                            Ihrer Gehbehinderungen nur selten
                            das Wohnstift.
18 NEUES AUS ST. ELISABETH

                                    Iss passiert!
            Unsere Küchenchefs Udo Mechler und Christian Schmidl
                 bringen mit kreativen Ideen passierte Gerichte
            auf den Teller, die gut aussehen und lecker schmecken.

Beim Essen passiert viel mehr als nur die          individuell auf die Bedürfnisse des Bewohners
Nahrungsaufnahme, um satt zu werden. Es-           ab. Im Senioren-Wohnstift gibt es ungefähr 20
sen bedeutet Genuss. Gemeinsames Essen             Bewohner, die ausschließlich passierte und
bietet die Möglichkeit, mit anderen Menschen       pürierte Kost zu sich nehmen können.
zusammen zu sein. Und nicht zuletzt geben          Getränke wiederum müssen bei starken
die Mahlzeiten dem Tag Struktur. Doch leider       Schluckstörungen eingedickt werden und kön-
sind Kau- und Schluckbeschwerden im Alter          nen in dieser Form mit dem Löffel verzehrt
keine Seltenheit und können das Essen zur          werden.
Last machen.
Kau- und Schluckbeschwerden haben häufig           Zubereitungsarten von
neurologische Ursachen, zum Beispiel nach          passierten Mahlzeiten
einem Schlaganfall oder durch Erkrankungen
wie Morbus Parkinson oder Demenz. Betrof-          »Es gibt zwei verschiedene Zubereitungsme-
fene können nur mit Mühe schlucken. Es be-         thoden für die passierten Mahlzeiten, die wie
steht die Gefahr, dass sie sich verschlucken,      die normalen Gerichte aus mehreren Kompo-
was lebensgefährlich ist. Folge: Die Lust am       nenten bestehen«, erklärt unser Koch Chris-
Essen geht verloren.                               tian Schmidl. Zum einen werden die frischen
                                                   Zutaten roh zerkleinert und anschließend in
Verschiedene                                       speziellen Silikonformen eingefroren. Die For-
Konsistenzstufen                                   men sind möglichst lebensmittelgetreu in Form
                                                   kleiner Möhren, Brokkoliröschen, Erbsen oder
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung            sogar Bratwürstchen. Bei der späteren Zube-
empfiehlt verschiedene Konsistenzstufen je         reitung werden die Zutaten gegart und sehen
nach Schweregrad der Schluckstörung. Man-          beim Servieren dem nicht pürierten Brokkoli
chmal, beispielsweise bei Problemen, die auf       auf dem Nachbarteller schon recht ähnlich.
den Zahnstatus zurückgehen, genügt schon           Eine andere Art der Zubereitung ist in Ter-
eine adaptierte Kost. Das Essen ist weich,         rinenform. Hierfür wird das bereits gekochte
aber nicht püriert. Pürierte Kost hingegen lässt   Essen püriert, mit Ei und Grieß gebunden und
sich im Mund leicht zerdrücken. Von passierter     in mehreren Schichten in die Formen gege-
Kost spricht man, wenn das Essen dickflüssig       ben. Die Mahlzeit muss vor dem Essen nur
bis breiig ist und völlig faserfrei. Die Konsis-   noch erwärmt werden, da die Zutaten schon
tenz der Nahrung stimmen die Pflegekräfte          fertig gegart sind. Auch Blattsalate oder
NEUES AUS ST. ELISABETH 19

                                                                                              Icon on page 18 made by Freepik from www.flaticon.com.
Rezeptvorschlag
Eiersalat passiert
 8 gekochte Eier
 100g Mayonnaise
 200ml Sahne
 6g Salz
 20g Senf
 Gewürzgurkenaufguss
 (Fond aus dem Glas)

 Alles in den Mixer geben oder mit
 dem Pürierstab pürieren. In kleinen
 Gläsern servieren.

Gemüsesalate lassen sich gut für Menschen
mit Schluckbeschwerden püriert servieren.
Schluckbeschwerden gehen oft mit Gewichts-
verlust einher. In bestimmten Fällen wird
daher das Essen zusätzlich mit Nährstoffen
angereichert. Hochkalorische Zusätze als
Trinknahrung oder in Pulverform beugen
außerdem einer Mangelernährung vor. Das
geschieht in Absprache mit dem Hausarzt.

Das Auge isst mit:
Essen soll Appetit anregen

Das Essen schmeckt immer besser, wenn der
Tisch liebevoll gedeckt und der Teller appeti-
tlich angerichtet ist. Neben den verschiedenen
Formen eignet sich auch ein Eisportionierer,     Silikonformen erleichtern die
um das Essen schön auf den Teller zu brin-       Portionierung von passiertem Essen;
                                                 Karotten, Brokkoli und Bratwurst
gen. Natürlich kommt es, wie bei jedem guten
                                                 sehen fast genauso aus wie ihre Originale.
Essen, auch auf die richtige Würze an. Da der    Küchenchef Christian Schmidl
Geschmackssinn im Alter nachlässt, brauchen      präsentiert das Ergebnis,
unsere Köche ein ganz besonderes Händchen        das Appetit anregen soll.
für die richtige Würze. Frische Kräuter und
Gewürze dürfen da nicht fehlen.
Auch für Menschen mit Schluckbeschwerden
variiert der Speiseplan. Das Essen ist ab-
wechslungsreich in Farbe, Form und Ge-
schmack. Die einzelnen Komponenten werden
gut erkennbar in kleinen Portionen serviert:
Das Auge isst schließlich mit. Oder, wie der
einstige Fernsehkoch Alfred Biolek sagte:
»Essen ist die Erotik des Alters.«
20 NEUES AUS ST. ELISABETH

Wäscherei-Team und
Lebenshilfe kooperieren

Fast drei Tonnen Wäsche werden in
unserer Wäscherei pro Woche gewaschen,
getrocknet, gebügelt, gelegt und
einsortiert. Bemerkenswert ist allein
schon diese Tatsache.

Doch die Mitarbeiter schaffen noch mehr:
In dem Team arbeiten behinderte und
nicht behinderte Menschen Hand in Hand
zusammen. Inklusion wird hier mit
großem Erfolg und viel Herz gelebt.

Inklusion bedeutet, dass alle Menschen, ob mit oder       Nicht alle finden sich zurecht, manche
ohne Behinderung, selbstbestimmt am gesellschaftli-       kehren auch lieber wieder in die Be-
chen Leben teilnehmen. Im Berufsleben zeichnet sich       hinderten-Werkstatt zurück. Für Nik-
Inklusion dadurch aus, dass Mitarbeiter mit unter-        las Bachmann war das nie eine Op-
schiedlichen Fähigkeiten gleichberechtigt und selbst-     tion. Zusammen mit »AB jetzt inklu-
verständlich zusammenarbeiten. Der Arbeitsplatz ist       siv« suchte er einen passenden Ar-
ein wichtiger Ort: Man hat eine Aufgabe, für die man      beitgeber. Vor einem inklusiven Ar-
gebraucht wird, verdient seinen Lebensunterhalt und       beitsverhältnis steht immer ein
ist gleichzeitig mit anderen Menschen zusammen und        zeitlich begrenztes Praktikum. So
knüpft soziale Kontakte. Menschen mit Behinderung         kam der 23-Jährige im April 2019 zum
brauchen dabei aber Unterstützung.                        St. Elisabeth.
                                                          »Zuerst fand ich die Arbeit schwer.
Eine sinnvolle Initiative:                                Ich musste mich daran gewöhnen.
AB jetzt inklusiv                                         Aber jetzt komme ich sehr gern«,
                                                          erzählt er und strahlt dabei über das
»AB jetzt inklusiv« vermittelt Menschen mit Be-           ganze Gesicht. Auch Verena Fries
hinderung an Arbeitgeber aus der Region, die bereit       erinnert sich an die Anfangszeit: »Nik-
sind, soziale Verantwortung zu übernehmen. Verena         las wollte nach den ersten Tagen am
Fries, Leiterin der Wäscherei im Wohnstift, schätzt die   liebsten wieder gehen. Das war ihm
Zusammenarbeit mit diesem Fachbereich der Lebens-         hier zu unübersichtlich, zu viele Ein-
hilfe Werkstätten Schmerlenbach und nimmt gern Prak-      drücke auf einmal. Doch durch die
tikanten in ihr Team auf, die sich im »normalen« Ar-      intensive Unterstützung und enge Be-
beitsleben ausprobieren möchten.                          gleitung durch die Lebenshilfe hat er
NEUES AUS ST. ELISABETH 21

                                                                   Das Wäscherei-Team ist
                                                                   glücklich über die Unter-
                                                                   stützung durch die
                                                                   Kollegen der Lebenshilfe.

                                                                   Von links:
                                                                   Alexandra Gründel, Gerrit
                                                                   Schlenke, Verena Fries,
                                                                   Katharina Holzapfel, Niklas
                                                                   Bachmann, Sandra Schott,
                                                                   Saskia Roth, Barbara Kempf

es geschafft.« Es arbeiten noch wei-    Handtücher und die Arbeitskleidung aller Mitarbeiter.
tere Mitarbeiter mit Behinderung im     Morgens beim Transport der schmutzigen Wäsche
Wäschereiteam. Saskia Roth und          oder mittags beim Ausfahren der sauber gewaschenen
Gerrit Schlenke haben sogar eine        Sachen freuen sich auch unsere Bewohner, wenn sie
Ausbildung zum Dienstleistungshelfer    die jungen, freundlichen Leute treffen.
gemacht. Das besondere an »AB jetzt     Die Drei wirken immer gut gelaunt und fröhlich. Und
inklusiv« ist, dass die Menschen mit    natürlich sind sie auch bei den Kolleginnen hochge-
Behinderung bei der Lebenshilfe be-     schätzt: »Die jungen Mitarbeiter entlasten uns schon
schäftigt sind und auch nach der Ein-   sehr. Ohne sie könnten wir das große Arbeitspensum
arbeitung kontinuierlich begleitet      gar nicht schaffen. Gut, dass sie da sind!«, sagt Katha-
werden. An gemeinsamen Aktivitäten      rina Holzapfel anerkennend. Genau wie Barbara Kempf
und Festen aller Lebenshilfe-Mitar-     ist sie seit 24 Jahren im St. Elisabeth beschäftigt und
beiter nehmen auch diejenigen gern      die beiden kümmern sich buchstäblich mütterlich um
teil, die wie Niklas an einem Außen-    ihre jungen Kollegen.
arbeitsplatz tätig sind.                Unser Wäschereiteam ist also ein Vorzeigebeispiel
                                        dafür, wie die Zusammenarbeit von behinderten und
Geschätzte Mitarbeiter,                 nicht behinderten Menschen gelingt. Wohnstiftsleiter
die Entlastung schaffen                 Marco Maier ist stolz auf das Team um Verena Fries:
                                        »Es freut mich sehr, dass aus der Idee eine dauerhafte
Unser Wäschereiteam arbeitet an         Lösung geworden ist, die alle voranbringt. So sieht
sechs Tagen in der Woche. Die acht      gelebte Inklusion aus.«
Mitarbeiter kümmern sich um die Be-     AB jetzt inklusiv freut sich über Unterstützer. Mehr dazu
kleidung der Bewohner, Bettwäsche,      unter www.ab-jetzt-inklusiv.de.
22 NEUES AUS ST. ELISABETH

                        Besondere Fundstücke
           Teil 5: Nähmaschinen
                                Vielleicht liegt es daran, dass das Schneider-
                                handwerk in Aschaffenburg eine lange
                                Tradition hat: Im St. Elisabeth finden sich
                                einige wunderschöne alte Nähmaschinen.
                                Schauen Sie selbst!

Johann Desch wurde 1848 in Glattbach gebo-        eine gute Verdienstmöglichkeit. Weitere Un-
ren und gilt als Mitbegründer der industriellen   ternehmer folgten dem Beispiel Deschs. Bis
Fertigung von Bekleidung in Deutschland. Als      1936 gab es in Aschaffenburg über 100
er 1866 Maßuniformen für das preußische           Schneiderbetriebe mit 400 Fabrikarbeitern und
Militär nähte, fiel ihm auf, dass der mensch-     9.500 Heimschneidern.
liche Körper bestimmte anatomische Größen-        Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die
verhältnisse hat, die miteinander in Beziehung    zerstörte Bekleidungsindustrie wieder aufge-
stehen. Daraufhin begann er, Anzüge quasi         baut, die nun überwiegend Frauen beschäft-
auf Vorrat in verschiedenen Größen zu nähen.      igte. Die Heimschneiderei verlor ihre Bedeu-
Wenige Jahre später eröffnete er seine erste      tung. In den 70-er Jahren war Aschaffenburg
Fabrik in der Sandgasse.                          mit 400 Betrieben und 29.000 Beschäftigten
                                                  die größte Schneiderregion in Deutschland.
Die Schneiderbetriebe:                            Doch dann verlegten viele Firmen ihre
Eine Ära in Aschaffenburg                         Produktion aus Kostengründen nach Fernost.
                                                  Die Schneider-ära in Aschaffenburg ging zu
Im Jahr 1894 bezog er ein größeres Gebäude        Ende.
am Hauptbahnhof. Er beschäftigte zu diesem        Im St. Elisabeth gibt es noch Zeitzeugen, und
Zeitpunkt 50 bis 60 Schneider, außerdem 150       das nicht nur in Form der Nähmaschinen:
Heimschneider. Die Heimschneiderei bot vie-       Viele unserer Bewohner sind mit dem Schnei-
len Menschen im Aschaffenburger Umland            derhandwerk verbunden.

          Diese wunderschöne
            Pfaff-Nähmaschine
          steht in der 3. Etage
                    im Neubau.

     Die Pfaff 230-Nähmaschine
    rechts daneben kann direkt
               in einem Schrank
               versenkt werden.
       Sie steht in der 1. Etage,
                     Wohnwelt 1.
NEUES AUS ST. ELISABETH 23

                                                                    Die Durkopp-Nähmaschine
                                                                    links steht im Neubau
                                                                    in der 2. Etage.

                                                                    Die Automat befindet
                                                                    sich in der Südkurve
                                                                    der 2. Etage.

Schneiderhandwerk bei                             habe, ist mir das sofort wieder eingefallen.«
Bewohnern gut bekannt                             Aber zurück zu unseren Nähmaschinen.

Große Stoffballen, Abmessen mit hölzernem         Nähmaschine durfte in
Zollstock, Zuschneiden mit wuchtiger Schere,      keinem Haushalt fehlen
Nähte anbringen und Stoffteile zu Klei-
dungsstücken zusammenfügen – all das wird         Die Erfindung der Nähmaschine war bahnbre-
in den Erzählungen lebendig. Unsere Be-           chend. Zuvor musste jedes Kleidungsstück mit
wohnerinnen Hermine Hein und Frieda               der Hand genäht werden. Die Maschinen im
Stumpf, beide aus Glattbach, verbindet eine       St. Elisabeth werden alle noch mit einem Fuß-
schöne Geschichte.                                pedal betrieben. Die Technik ist äußerst ein-
Hermine Hein machte in den Kriegsjahren eine      fach und dadurch recht robust. Obwohl wir es
Schneiderlehre. »Das war keine leichte Zeit.      nicht wirklich ausprobiert haben: Die Näh-
Wir haben das wenige verarbeitet, was es so       maschinen sind sicher alle noch funktions-
gab. Stoffe, die da waren, haben wir zu ande-     tüchtig.
ren Kleidungsstücken verarbeitet.« Frieda         Nähmaschinen waren früher in jedem Haus-
Stumpf war damals ein kleines Mädchen und         halt zu finden. Besonders schick waren die
die junge Hermine nähte für sie ein blaues        Modelle, die in einem Schrank versenkbar
Samtkleid mit weißem Kragen. »Als ich Her-        waren und zur Wohnungseinrichtung passten.
mine hier im St. Elisabeth wieder getroffen       Wir finden sie heute noch wunderschön!

                                                Eine Werbetafel des
                                                berühmten Brandt-Zwiebacks,
                                                der »köstlich-frisch« war.
24 PORTRÄT

Altenpflege-Azubi
und Graffiti-Künstler
                                         Philipp Schulz ist Sprayer und
                                         verwandelt mit Farbe aus Sprüh-
                                         dosen Wände in Kunstwerke.
                                         Der Auszubildende im 3. Lehrjahr
                                         erstellt inzwischen sogar Auftrags-
                                         arbeiten. Ein Einblick in sein
                                         spannendes Hobby.

Philipp Schulz ist Auszubildender im     Graffiti als Kunstrichtung
in der 4. Etage. Schon seit seiner
Kindheit malt er für sein Leben gern.    Graffitis haben einen schlechten Ruf, da man zuerst an
Als Kindergartenkind hantierte er        Schmierereien an Hauswänden oder Nahverkehrs-
schon in der Schreinerwerkstatt          zügen denkt, die als Sachbeschädigung hohe Kosten
seines Großvaters mit Spraydosen.        für die Allgemeinheit verursachen. Aber mittlerweile hat
Mit acht Jahren stand er mit anderen     sich Graffiti zur Kunstrichtung gemausert. Wände wer-
Sprayern an Wänden in Aschaffen-         den den Sprayern zur Verfügung gestellt, wo sie legal
burg und schaute sich die Technik bei    sprühen können.
ihnen ab. Sprayer nennt man Graffiti-    Wenn man die Werke von Philipp Schulz betrachtet,
künstler, da sie vor allem Sprühdosen    staunt man, welche Feinheiten auf diesen Bildern zu
für ihre Kunst verwenden. Mittlerweile   sehen sind. Eher selten sprüht er die für Graffiti typis-
gibt der 19-Jährige selbst Workshops     chen, meist bunten Schriftzüge, wo übrigens jeder
für Jugendliche im Jugendzentrum in      Sprayer seine eigene Handschrift hat und das Immi-
Aschaffenburg und Großostheim.           tieren anderer Künstler nicht erlaubt ist.

                                                                           Philipp Schulz
                                                                           verwandelt
                                                                           Hauswände in
                                                                           Kunstwerke.
PORTRÄT 25

                                                                      Der 19-Jährige lebt bei
                                                                      seiner Oma. Auf einem
                                                                      eindrucksvollen Bild,
                                                                      auf dem sich Jung und
                                                                      Alt innig begegnen,
                                                                      malte er sie mit ihrem
                                                                      neugeborenen
                                                                      Urenkelkind.

Philipp Schulz malt - oder besser sprüht - am liebsten     Gründe für seine Ausbildung
Menschen und diese bevorzugt in schwarz-weiß.
                                                           Doch erst mal konzentriert er sich auf
Arbeitsschritte eines Graffitis                            seine Ausbildung im St. Elisabeth. Im
                                                           Frühjahr steht sein Examen an. Auf
Als Vorlage nimmt er meistens ein Foto oder fertigt eine   Umwegen kam er zu seiner Berufs-
Skizze an. Dann stellt er Schablonen aus speziellem        wahl und letztlich ins St. Elisabeth
Folienpapier her, welches ihm eine örtliche Druckerei      aufgrund eines Gespräches mit Dia-
zur Verfügung stellt. Dann erst kommen die Sprüh-          kon Reinhold Deboy, den er aus sei-
dosen zum Einsatz. Für Feinheiten wie Wimpern oder         ner Zeit als Ministrant kennt. An sei-
Lippen benutzt er Lackstifte. Gerade bei Bildern in        ner Arbeit schätzt er die Unterhaltun-
Innenräumen zieht er das Sprühen auf Leinwände dem         gen mit den Senioren: »Ihre Jugend
direkten Sprühen auf die Wand vor. Er arbeitet zu          war in einer schwierigen Zeit. Die
Hause in der Garage. So hat er nicht den Farbgeruch        Möglichkeit, mit lebenden Zeitzeugen
im Wohnraum und kann das Bild mitnehmen, wenn              zu sprechen, ist begrenzt. Und trotz-
man umzieht. Mittlerweile bekommt Philipp Schulz           dem, wenn ich ihnen erzähle, was ich
Aufträge für Kunstwerke. Aktuell arbeitet er an einem      beispielsweise am Wochenende so
vier Meter langen Bild vom Schlappeseppelmuseum.           mache, erzählen sie Geschichten von
»Was kann mir besseres passieren, als mit meinem           früher, die gar nicht so anders sind
Hobby Geld zu verdienen?« Ein Vorbild hat er vor der       wie bei mir heute.«
Haustür: Die Firma Stylefile aus Großostheim, die mit-     Bilder von Philipp Schulz ihm kann
tlerweile vor allem Schuhe und Beklei-dung im Internet     man bei Instagram unter phil.0701
verkauft, begann als Graffitishop.                         sehen.
26 MITARBEITER

      Constantin Aulbach                   Azra Backes             Ludmilla Daumlechner
        Neuer Auszubildender              Neue Mitarbeiterin             20-jähriges Jubiläum
       Im September begann              Azra Backes ist seit            Ludmilla Daumlechner
       Constantin Aulbach die            Oktober hauswirt-             fing vor 20 Jahren in der
       Ausbildung zum exami-           schaftliche Assistentin         Küche als hauswirtschaft-
        nierten Altenpfleger.              in der Küche.                   liche Helferin an.

    Elke Heeg                     Leon Hör             Ernst Huberth               Karina Jährig
  Neue Mitarbeiterin       Neuer Auszubildender            Ruhestand               Neue Mitarbeiterin
  Elke Heeg ist seit      Im September begann             Ernst Huberth          Karina Jährig ist seit
  August hauswirt-         Leon Hör die Ausbil-      ging im Oktober nach        September Pflege-
schaftliche Assistentin     dung zum exami-           20 Jahren im Haus           helferin im Wohn-
    in der Küche.          nierten Altenpfleger.       in den Ruhestand.         bereich EG / 1. OG.

           Leah Junker                   Steven Leithold                    Ute Michels
         Neue Auszubildende             Weiterbildung beendet              Neue Mitarbeiterin
       Im September begann             Steven Leithold hat die          Ute Michels nahm ihre
       Leah Junker die Ausbil-        Weiterbildung zum Praxis-        Tätigkeit als Betreuungs-
           dung zur exami-               anleiter erfolgreich                assistentin im
        nierten Altenpflegerin.            abgeschlossen.                    Sommer auf.
MITARBEITER 27

 Quy Nieto Molina             Petra Müller              Omar Niass             Paulina Pietryja
   Neue Mitarbeiterin       10-jähriges Jubiläum     Neuer Auszubildender           Neue Bufdi
    Quy Nieto Molina          Petra Müller ist      Im September begann         Paulina Pietryja
   ist seit Oktober im       seit 10 Jahren als        Omar Niass die         macht seit September
  Team der Fachkräfte          Pflegehelferin        Ausbildung zum exa-       Bundesfreiwilligen-
      in der Pflege.            beschäftigt.        minierten Altenpfleger.     dienst im 4. OG.

    Corinna Röll               Isabel Rulf          Katarzyna Salamon          Birgit Schreiber
 Weiterbildung beendet       Neue Mitarbeiterin       Neue Mitarbeiterin        Neue Mitarbeiterin
 Corinna Röll hat die        Isabel Rulf begann       Kataryna Salamon           Birgit Schreiber
Weiterbildung zur Praxis-      im Sommer als         arbeitet seit Oktober    ist seit dem Sommer
 anleiterin erfolgreich      hauswirtschaftliche         im 4. OG als         Betreuungsassistentin
    abgeschlossen.          Assistentin im 2. OG.       Pflegehelferin.             im 2. OG..

   Wilhelm Sonko              Fatma Yaman            Tekalign Zerihun            Verena Zinn
    Neuer Mitarbeiter        Neue Mitarbeiterin           Neue Bufdi          Weiterbildung beendet
     Wilhelm Sonko            Fatma Yaman ist          Tekalign Zerihun        Verena Zinn hat die
  arbeitet seit Oktober     seit Oktober im Team    macht seit September        Weiterbildung zur
    als Pflegehelfer            der Fachkräfte       Bundesfreiwilligen-      Praxisanleiterin erfolg-
        im 2. OG.                in der Pflege.      dienst in der Küche.        reich absolviert.
28 AUSBLICK

                                      2020: Nimm Gottes Liebe an
                                      Es ist nicht zu glauben. Schon wieder stehen
                                      wir am Beginn eines neuen Jahres.
                                      Werden wir es das Jahr zweitausendzwanzig
                                      nennen, oder etwa zwanzigzwanzig,
                                      oder gar nur das Jahr zwanzig?
                                      Es wird sich zeigen, genau wie sich so
                                      vieles andere auch erst noch zeigen wird.

Seit 2015 ist Reinhold Deboy          Fakt ist: wir sind schon zwanzig Jahre im neuen Jahrtausend,
Diakon der Pfarreiengemein-           zwei ganze Jahrzehnte. Wenn wir an das Jahr 1999 denken,
schaft »Zum Guten Hirten«.            dann erscheint der Jahrtausendwechsel doch viel näher als uns
Hier schreibt er seine
                                      die 20 Jahre beweisen. Wir sind mittendrin im Fluss der Zeiten.
Gedanken für die
nächsten vier Monate auf.
                                      Wir schwimmen und strampeln mit im Strom des Geschehens,
                                      so gut es geht. Manchmal können wir uns freischwimmen,
                                      manchmal steht uns das Wasser bis zum Hals.

                                      Wenn wir die weltpolitische Lage näher betrachten, dann steht
                                      uns das Wasser ganz schnell bis zum Hals, wir fühlen uns
                                      ohnmächtig und klein, wir fühlen uns wie Treibgut im Strom der
                                      Gezeiten. Ebbe und Flut setzen uns dann enorm zu. Dann
                                      fühlen wir uns im Kreis vetrauter Menschen und in gewohnter
                                      Umgebung am wohlsten und am sichersten.

                                      Trotzdem oder gerade deshalb können wir auch in unserer
                                      kleinen Welt Gutes für die große Welt anstoßen. Wie das gehen
                                      soll, kann uns vielleicht der folgende Liedtext zeigen:

Ins Wasser fällt ein Stein,       Ein Funke, kaum zu seh'n,       Nimm Gottes Liebe an.
ganz heimlich, still und leise;   entfacht doch helle Flammen;    Du brauchst dich nicht allein zu müh'n,
und ist er noch so klein,         und die im Dunkeln steh'n,      denn seine Liebe kann
er zieht doch weite Kreise.       die ruft der Schein zusammen.   in deinem Leben Kreise zieh'n.
Wo Gottes große Liebe             Wo Gottes große Liebe           Und füllt sie erst dein Leben,
in einen Menschen fällt,          in einem Menschen brennt,       und setzt sie dich in Brand,
da wirkt sie fort                 da wird die Welt                gehst du hinaus,
in Tat und Wort                   vom Licht erhellt;              teilst Liebe aus,
hinaus in uns're Welt.            da bleibt nichts,               denn Gott füllt dir die Hand.

                                      In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen für das Jahr 2020,
                                      dass Gottes Liebe auch in Ihrem Leben Kreise zieht und Gott
                                      Ihnen die Hand so weit füllt, dass Sie immer öfter in der Lage
                                      sind, von dieser Liebe an andere auszuteilen. Das wünscht
                                      Ihnen, auch im Namen des Seelsorgsteams der Pfarreienge-
                                      meinschaft »Zum Guten Hirten«,

                                      Ihr Diakon Reinhold Deboy.
AUSBLICK 29

                           Jetzt blühen sie auf
               Endlich sind sie da, die Vorboten des Frühlings.
            Schon im Januar kann man die ersten Schneeglöckchen
                     im Garten begrüßen und sich freuen,
                    dass der Frühling sichtbar näher rückt.

Wir stellen Ihnen die beliebtesten Frühblüher     Hyazinthen sehr schön in einem Glas ziehen,
vor – damit die Vorfreude wachsen kann.           das so geformt ist, dass die Zwiebel über dem
                                                  wassergefüllten Teil sitzt. So gedeiht die Pflan-
Tulpen: Das Gold der Holländer                    ze ganz ohne Erde und verströmt schon bald
Ursprünglich kommen die Tulpen aus der Tür-       ihren guten Duft im Zimmer.
kei. Ihr lateinischer Name tulipa bedeutet so
viel wie »Blume, die einem Turban gleicht«.       Krokus: Auch verwendet für Safran
Erst durch einen Wiener Botaniker, der als        Krokusse werden oft den Zwiebelgewächsen
Professor in Leiden unterrichtete, kamen die      zugeordnet, haben aber einjährige Knollen,
Tulpen nach Holland. Tulpen wurden im 17.         die jedes Frühjahr mehrere Tochterknollen
Jahrhundert dort so beliebt, dass für eine ein-   ausbilden. Bei uns ist vor allem der violette,
zige Blume schon sehr hohe Summen bezahlt         weiße oder gelbe Frühlingskrokus verbreitet.
wurden. Wer eine Tulpenzwiebel besaß, war         Krokusse sind sehr genügsame Gewächse.
ein reicher Mensch. Beliebt sind Tulpen in        Einmal gepflanzt, benötigen sie eigentlich
Holland auch heute noch. Sie gedeihen gut         keine besondere Pflege mehr. Der Safran-
auf den Böden der Poldergebiete. Im Frühjahr      Krokus hingegen blüht erst im Herbst. Safran
ziehen die farbenfrohen Tulpenfelder jedes        gedeiht vor allem im Iran und in Afghanistan.
Jahr viele Besucher an. In der Vase halten        Seine orangefarbenen Stempel zählen ge-
sich Tulpen übrigens besser, wenn man die         trocknet zu den teuersten Gewürzen der Welt.
Stiele mit einer Stecknadel einsticht und nur
wenig Wasser in die Vase gibt.

                                                                                                      © pixelio.de | Petra Dirscherl
Osterglocken und Narzissen:
Wo liegt der Unterschied?
Narzissen gehören zur Familie der Amarylis-
gewächse. Die Gattung der Narzissen umfasst
30 bis 40 Arten. Narzissen variieren in der
Blütenfarbe von weiß über gelb bis orange.
Die Osterglocke gehört auch zu dieser Gat-
tung, hat aber ausschließlich gelbe Blüten.
Narzissen lassen sich am besten vermehren,
indem man nach der Blütezeit die Tochter-
zwiebeln teilt. Der Saft, der beim Schneiden
aus den Blütenstielen austritt, ist giftig und    Wo Blumen blühen, lächelt die Welt
kann Hautreizungen auslösen.                      In der dunklen Jahreszeit hungern wir nach
                                                  frischem Grün und Farbe. Also holen Sie ruhig
Hyazinthen: Betörender Duft                       ein bisschen Frühling ins Haus, bis es endlich
Hyazinthen gehören zu den Spargelgewäch-          soweit ist und auch draußen alles aufblüht -
sen. Sie blühen ab März im Garten und lieben      damit auch Sie aufblühen. Wir wünschen Ih-
einen sonnigen Standort. Im Haus kann man         nen einen guten Start in den Frühling!
30 PINNWAND

  Karneval
                                                         »Cognac, Zigaretten, Likör,
  Wenn die Narren Ausgang haben,                         Tabak, Haschisch?«, fragt der
  werden alte Männer Knaben.                             Zöllner mit strenger dienstlicher
                                                         Mine. »Ach, wie reizend«, ant-
  Junge Mädchen gehen als Schwestern,                    wortet die alte Dame, »aber ein
  die nicht helfen, sondern lästern.                     Tee wäre jetzt genau das Rich-
                                                         tige nach der langen Fahrt.«
  Tante Frieda kommt als Nonne,
  Onkel Paul, der geht als Tonne.
  Mit Alaaf und mit Helau
  grüßt der Mann wie auch die Frau.
                                                                Fragt ein Beamter den anderen:
                                                                »Wieso meckern eigentlich
  Bildlich kommt der Ernst geknebelt,
                                                                immerzu die Leute über uns,
  die Vernunft wird ausgehebelt.                                wir tun doch gar nichts?«
  Nachbar Meier ist Vampir,
  so verrückt sind alle hier.

  Alte Schlager jäh erwachen
  und verordnet ist das Lachen.                                           geht durch den
                                                          Der Schaffner                      ft
  Frohsinn uns den Kopf verdreht,                                          s Abteil und ru
                                                          Zug, öffnet jede          , in eine r
  weil es im Kalender steht.                                               Damen
                                                          hinein: »Meine           e  ic h mit
                                                                           beginn
                                                          halben Stunde
                                                                       te nk ontrolle. Fan-
  Erhard Horst Bellermann                                  der Fahrkar
                                                                            m mal an zu
                                                           gen Sie langsa
                                                           suchen!«

                                2.                               4.
  Quiz                          Welche Marke von Nähma-          Wo leitete Ernst Huberth
  Wenn Sie die KONTAKT          schinen gab es wirklich?         ein Krankenhaus?
  aufmerksam gelesen ha-        a. Apparat                       a. Bahamas
  ben, sollte die Beantwor-     b. Automat                       b. Bhutan
  tung der folgenden Fragen     c. Kondensat                     c. Bolivien
  kein Problem für Sie sein.    d. Konsulat                      d. Burundi
  Und wenn nicht: Sie können
  jederzeit nachlesen…          3.                               Bitte notieren Sie die Lö-
                                Was war Thema beim               sungen und Ihren Namen
  1.
                                Theater aus der Truhe?           auf einen Zettel und werfen
  Was ist das Hobby von
                                a. Alice im Wunderland           Sie ihn bis zum 1. März
  Philipp Schulz?
                                b. Max und Moritz                2020 in die Quizbox am
  a. Giraffen
                                c. Pu der Bär                    Empfang ein. Damit neh-
  b. Graffiti
                                d. Struwwelpeter                 men Sie an unserer Verlo-
  c. Karaffen
                                                                 sung um einen Cafeteria-
  d. Staffel
                                                                 Gutschein teil.
                                       eren:
                            Wir gratuli in vom letzten Quiz
                                      che
                            Den Guts        Hage gew
                                                     onnen.
                                A nge lik a
                            hat
Sie können auch lesen