ORCHESTRE MÉTROPOLITAIN DE MONTRÉAL - DEZEMBER 2017 ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL
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Freitag, 1. Dezember 2017 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal Elbphilharmonie Abo 2 | 2. Konzert ORCHESTRE MÉTROPOLITAIN DE MONTRÉAL MARIE-NICOLE LEMIEUX ALT JEAN-GUIHEN QUEYRAS VIOLONCELLO DIRIGENT YANNICK NÉZET-SÉGUIN Pierre Mercure (1927–1966) Kaléidoscope (1948) ca. 10 Min. Hector Berlioz (1803–1869) Les nuits d’été (1841) Villanelle Le spectre de la rose Sur les lagunes Absence Au cimetière L’île inconnue ca. 30 Min. Pause Camille Saint-Saëns (1835–1921) Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 a-Moll op. 33 (1873) Allegro non troppo – Allegretto con moto – Tempo primo ca. 20 Min. Edward Elgar (1857–1934) Enigma-Variationen op. 36 (1899) ca. 30 Min. Das Konzert wird aufgezeichnet und am Sonntag, 21. Januar 2018 ab 11 Uhr auf NDR Kultur ausgestrahlt
Minol Connect orchestriert alle digitalen Ströme eines Gebäudes. WILLKOMMEN »Wer diesen Dirigenten erlebt, muss sich um die Zukunft der Klassik keine Sorgen machen«, schrieb Die Welt über Yannick Nézet-Séguin. Jung, extrovertiert, genial: Kaum ein Orchester- leiter hat in den vergangenen Jahren derart viele Blicke auf sich gezogen. Seine Körperspra- che vermittelt ehrliche Begeisterung, die sich unmittelbar auf die Musiker überträgt. Das spüren auch die Orchester aus aller Welt – und reißen sich förmlich um ihn: Er ist Chefdiri- gent in Philadelphia, Rotterdam und ab 2020 an der Metropolitan Opera in New York. Außer- dem steht er bereits seit 17 Jahren an der Spitze des Orchestre Métropolitain aus seiner Heimatstadt Montreal, mit dem er nun erstmals Bild: powell83 gemeinsam auf Europatournee geht und ein abwechslungsreiches, überwiegend frankopho- Für aktuelle Anforderungen nes Programm in die Elbphilharmonie bringt. an die Wohnungswirtschaft. Machen Sie Ihre Immobilien zukunftsfähig – mit der innovativen LoRaWAN™ basierten Lösung Minol Connect. Vernetzen Sie bereits heute intelligente Sensorik über das Internet. Mehr Transparenz, Effizienz und Flexibilität sind keine Zukunftsmusik. Heute für Ihre Immobilien. Morgen für alles, was für Sie zählt. minol.de/connect Minol Messtechnik W. Lehmann GmbH & Co. KG Niederlassung Hamburg | Spaldingstraße 64 | 20097 Hamburg | Tel.: +49 40 25 40 33-0 | nlhamburg@minol.com
U DIE MUSIK T O FARBENSPIELE P Pierre Mercure: Kaléidoscope I Ein Stück aus der Heimat des Orchesters eröffnet das heutige Konzert: Kaléidoscope des 1927 in Montreal geborenen Kom- ponisten Pierre Mercure. Hierzulande nahezu unbekannt, ist E Mercure in Kanada so etwas wie ein Repertoire-Klassiker. Bei Kaléidoscope handelt es sich um eines seiner ersten Werke, 27 bevor er nach Paris ging, um unter anderem bei Nadia Boulan- Apr ger und Darius Milhaud zu studieren. Zugleich ist es sein ers- — tes größeres Werk für Orchester und wartet mit einer beson- Programm und Tickets ab 27. November 2017 30 ders reichen Schlagwerkbesetzung auf, darunter Glockenspiel, Mai Xylofon und Zymbal. Den Titel des Stücks – das aus dem Griechischen stammende Wort bedeutet so viel wie »schöne Formen sehen« – spiegelt die Musik genau wider. Wie bei einem echten Kaleidoskop chan- gieren auch hier Stimmungen und Instrumentierung, sodass beständig neue (Klang-)Bilder entstehen. Bläserfanfaren lösen ruhige Choräle ab, tänzerische Rhythmen umrahmen einen eher düsteren Mittelteil – und die gekonnt eingesetzte, äußerst far- bige Orchestrierung entspricht den kleinen bunten Kügelchen Pierre Mercure oder Stäbchen im vorderen Teil eines Kaleidoskops. Genau das macht den Reiz des Stückes aus, das sich nicht wirklich fassen und wohl am ehesten als sinfonische Fantasie bezeichnen lässt. So vielversprechend die Karriere von Pierre Mercure mit sei- nem Kaléidoscope begann und durch den regelmäßigen Aus- tausch mit Neue-Musik-Größen wie John Cage, Mauricio Kagel und Karlheinz Stockhausen voranschritt, so abrupt und tragisch endete sie: Im Januar 1966 kam Mercure bei einem Verkehrsun- fall in der Nähe von Avallon in Frankreich ums Leben. SIMON CHLOSTA Ermöglicht durch www.musikfest-hamburg.de
DIE MUSIK NACHTSCHATTENGEWÄCHSE Hector Berlioz: Les nuits d’été Laue Nächte, ein Gläschen Wein, zirpende Grillen, Lavendelduft – all das könnte man sich bei einem Werk namens Les nuits d’été (Die Sommer- nächte) ausmalen. Nicht so Hector Berlioz, dessen persönliche Krisen sich in seiner Musik bemerkbar machten wie bei kaum einem anderen Kom- ponisten. Kunst und reales Leben gehörten für ihn untrennbar zusam- men. Auch für den 1841 komponierten Liederzyklus spielte Berlioz’ Lebens- situation eine nicht unerhebliche Rolle. Denn anders als der Titel suggeriert, handeln die sechs Lieder ganz und gar nicht von sommerlicher Idylle. In aus- drucksstarken musikalischen Bildern erzählen sie von Verlust und unerfüllter Sehnsucht, von schaurigen Grabgesängen und vom Tod. Als Hector Berlioz 1840 mit der Komposition der Nuits d’été begann, steckte seine Ehe mit der irischen Schauspielerin Harriet Smithson in einer Krise. Smithsons mangelhaftes Französisch erschwerte ihre Teilhabe an den intel- lektuellen Gesprächen im Pariser Freundeskreis; Alkohol und gesundheitliche Hector Berlioz Probleme taten ihr Übriges zur Abkühlung des Verhältnisses. Bald darauf folgte die endgültige Trennung von der Shakespeare-Darstellerin, in die Berlioz sich einst, als sie die Ophelia in Hamlet verkörperte, unsterblich verliebt hatte. Vor chen im Wald. In immer neuen Instrumentenfarben begleitet diesem Hintergrund dürfte die Anspielung an Shakespeares Sommernachtstraum das Orchester die grazile Melodie der Singstimme. Doch bald in den Nuits d’été wohl kaum zufällig sein. Heute deutet man die dunkel-weh- bröckelt der Frühlingszauber, die Dunkelheit der Sommernacht mütigen Gesänge als musikalisches Grabmal, das Berlioz der gescheiterten bricht herein. Mit tief romantischem Schmelz, weit gespann- Beziehung schuf. ten Melodiebögen und subtilen Arpeggio-Tupfern schwebt in Le Darin vertonte er Gedichte des befreundeten Schriftstellers Théophile Gautier, spectre de la rose der Geist einer verwelkten Rose, die am Tag die er der Sammlung La comédie de la mort (Die Komödie des Todes) entnahm. zuvor noch auf einem Ballkleid blühte. Ursprünglich für Gesang und Klavier eingerichtet, ersetzte Berlioz die Klavia- Immer weiter verdunkelt sich das sinfonische Farbspektrum: tur 15 Jahre später durch ein ganzes Orchester – diese Kunst beherrschte der Den Tod der Geliebten beweint die Singstimme in Sur les lagu- Komponist in Perfektion, wovon seine bis heute maßgebliche Instrumentations- nes, umwogt von den dunklen Klangwellen der Lagune, die sich lehre zeugt. Den Nuits d'été verhalf er mit dem orchestralen Klangspektrum zu schließlich dramatisch auftürmen. »Oh kehr’ zurück, du meine noch größerer Eindringlichkeit. Doch trotz ihres hochromantischen Pathos ist Wonne«, so die Klage des lyrischen Ich im vierten Lied, Absence. die Musik voll intimer Momente und beseelter Melodien. Ganz anders als in sei- Doch die Geliebte ist fort. Mit einem zarten Streicherteppich, fei- ner Symphonie fantastique zielt Berlioz hier weniger auf monumentale Wirkung. erlichen Punktierungen und langen chromatischen Seufzern der Vielmehr mischt er feinsinnig die orchestralen Klangfarben und lässt einzelne Bläser wird die Liebe zu Grabe getragen. Über dem mondbe- Instrumente in kammermusikalischer Manier hervortreten. So erhält jedes Lied schienenen Friedhof (Au cimetière) beschwört die Singstimme seinen ganz eigenen Anstrich. Im Verbund wirken die Gesänge eher als Folge inmitten des geisterhaft-gläsernen Orchestersatzes noch ein- von Stimmungsbildern denn als in sich geschlossene Handlung. mal das Phantom der Geliebten herauf, bevor es zur »unbe- Der Sommernachts-Zyklus beginnt bereits im Mai: Durch blühende Wiesen kannten Insel« aufbricht. begleitet Villanelle ein Liebespaar auf seinem Spaziergang zum Schäferstünd- LAURA ETSPÜLER
GESANGSTEXTE HECTOR BERLIOZ: LES NUITS D’ÉTÉ SOMMERNÄCHTE LE SPECTRE DE LA ROSE DER GEIST DER ROSE Text: Théophile Gautier (1811–1872) Übersetzung: Peter Cornelius (1824–1874) Soulève ta paupière close Blick auf, die du in Traumes Schoße Qu’effleure un songe virginal! Die seid’ne Wimper niederschlugst, VILLANELLE LÄNDLICHES LIED Je suis le spectre d’une rose Blick auf! Ich bin der Geist der Rose, Que tu portais hier au bal. Die auf dem Ball du gestern trugst. Quand viendra la saison nouvelle, Wenn im Lenz milde Lüfte wehen, Tu me pris encore emperlée Kaum gepflückt hast du mich empfangen, Quand auront disparu les froids, Wenn es grün wird im Waldrevier Des pleurs d’argent de l’arrosoir, Von Perlen noch des Tau’s bekränzt, Tous les deux nous irons, ma belle, Lass, o Lieb, Arm in Arm uns gehen, Et, parmi la fête étoilée, Und des Nachts bei Festesprangen Pour cueillir le muguet aux bois; Duft’ge Maiblumen pflücken wir; Tu me promenas tout le soir. Hab ich an deiner Brust geglänzt. Sous nos pieds égrenant les perles Wo uns Perlen von Tau umringen, Que l’on voit au matin trembler, Die der Tag jedem Halm beschied, Ô toi qui de ma mort fus cause, O du, die schuld an meinem Lose, Nous irons écouter les merles Soll uns die Amsel fröhlich singen Sans que tu puisses le chasser, Die mir Tod gegeben hat, Siffler. Ihr Lied. Toutes les nuits mon spectre rose Allnächtlich kommt der Geist der Rose, À ton chevet viendra danser; Tanzet um deine Lagerstatt; Le printemps est venu, ma belle; Maienzeit ist die Zeit der Wonne, Mais ne crains rien, je ne réclame Doch sei nicht bang, dass Ruh mir fehle, C’est le mois des amants béni; Ist der Liebenden gold’ne Zeit. Ni messe ni De Profundis; Dass Totenmessen mein Begehr. Et l’oiseau, satinant son aile, Vöglein, flatternd im Strahl der Sonne, Ce léger parfum est mon âme, Dieser Dufthauch ist mein Seele, Dit ses vers au rebord du nid. Singen Lieder voll Seligkeit. Et j’arrive du du paradis. Und aus Eden komm ich her. Oh! viens donc sur ce banc de mousse O komm! Ruhe am kühlen Orte, Pour parler de nos beaux amours, Lass uns plaudern von Lieb’ zu zwei’n, Mon destin fut digne d’envie, Süß war, wie mein Leben, mein Scheiden, Et dis-moi de ta voix si douce: Und sage mir die süßen Worte: Et, pour avoir un sort si beau, Für solch ein Los ist Tod Gewinn, »Toujours!« »Bin dein!« Plus d’un aurait donné sa vie; Manch Herz mag mein Geschick beneiden, Car sur ton sein j’ai mon tombeau, An deinem Busen starb ich hin, Loin, bien loin égarant nos courses, Fern zum Forst lenken wir die Schritte, Et sur l’albâtre où je repose Und auf mein Grab schrieb mit Liebgekose Faisons fuir le lapin caché, Wo das weidende Reh erschrickt, Un poète avec un baiser. Eines Dichtermundes herzinniger Kuss: Et le daim, au miroir des sources Und der Hirsch, der in Waldes Mitte Écrivit: »Ci-gît une rose »Hier ruht eine Rose, Admirant son grand bois penché! Stolz im Quell sein Geweih erblickt; Que tous les rois vont jalouser.« Die jeder König neiden muss.« Puis chez nous, tout heureux, tout aises, Dann, wenn reich uns der Tag beglücket, En paniers, enlaçant nos doigts, Heimwärts kehren wir beide bald Revenons, rapportant des fraises Mit Beeren, die wir frisch gepflücket Des bois. Im Wald.
GESANGSTEXTE SUR LES LAGUNES AUF DEN LAGUNEN ABSENCE TRENNUNG Ma belle amie est morte, Mir ist mein Lieb gestorben, Reviens, reviens, ma bien-aimée! Oh kehr zurück, du meine Wonne! Je pleurerai toujours; Tränen nur blieben mir; Comme une fleur loin du soleil, Der Blume gleich in dunkler Nacht Sous la tombe elle emporte All mein Glück ist verdorben, La fleur de ma vie est fermée, Entbehrt meine Seele die Sonne, Mon âme et mes amours. Es starb mein Herz mit ihr. Loin de ton sourire vermeil. Wenn dein roter Mund mir nicht lacht. Dans le ciel, sans m’attendre, Schön’rem Stern, licht’rem Strahle Elle s’en retourna; Zog ihre Seele zu, Entre nos coeurs quelle distance! Warum so weit von meinem Herzen, L’ange qui l’emmena Und der Engel der Ruh’ Tant d’espace entre nos baisers! Und so weit, ach, von meinem Kuss! Ne voulut pas me prendre. Ließ mich im Erdentale. Ô sort amer! Ô dure absence! Oh herbes Leid, oh Trennungsschmerzen, Que mon sort es amer! Welch unendliches Weh! Ô grands désirs inapaisés! Oh welche Pein ich haben muss! Ah! Sans amour s’en aller sur la mer! Ach! Ohne Lieb auf der wogenden See! D’ici là-bas que de campagnes, Von hier bis dort wie viele Felder, La blanche créature Kalt, bleich sind ihre Wangen, Que de villes et de hameaux, Wie viel Städte an Bach und Fluss, Est couchée au cercueil. Und ihr Herz schlägt nicht mehr; Que de vallons et de montagnes, Wie viele Höh’n, wie viele Wälder, Comme dans la nature Schwarz, von Nacht rings umfangen, À lasser le pied des chevaux! Ach! ermüden meines Rosses Fuß! Tout me paraît en deuil! Scheint mir die Welt umher. La colombe oubliée Die vereinsamte Taube Pleure et songe à l’absent; weinet, weint mit klagendem Hauch; Mon âme pleure et sent Mein Herz, es weinet auch, Qu’elle est dépareillée. Sein Alles liegt im Staube. Que mon sort est amer! Welch unendliches Weh! Ah! Sans amour s’en aller sur la mer! Ach! Ohne Lieb auf der wogenden See! Sur moi la nuit immense Schwarz weht vom Himmel nieder S’étend comme un linceul; Der Wolken Trauerflor; Je chante ma romance Dem Klange meiner Lieder Que le ciel entend seul. Lauscht kein sterbliches Ohr. Ah! comme elle était belle, Ach, wie schön sie gewesen, Et comme je l’aimais! Nie tut ein Lied es kund! Je n’aimerai jamais Tod hat den schönsten Mund Une femme autant qu’elle. Sich zum Kusse erlesen. Que mon sort est amer! Welch unendliches Weh! Ah! Sans amour s’en aller sur la mer! Ach! Ohne Lieb auf der wogenden See!
GESANGSTEXTE AU CIMETIÈRE AUF DEM FRIEDHOFE Écouter la pâle colombe Seit dem Lied gelauschet ich habe, Chanter sur la pointe de l’if Das von der Zypresse erklang Connaissez-vous la blanche tombe, Kennst du das Grab mit weißem Steine, Son chant plaintif! So trüb und bang! Où flotte avec un son plaintif D’ran die Zypresse sich erhebt, L’ombre d’un if? Und leise bebt? Sur l’if une pâle colombe, Von dem Baum im Abendscheine L’ÎLE INCONNUE DAS UNBEKANNTE LAND Triste et seule au soleil couchant, Singt ein Vöglein den Grabgesang, Chante son chant. Seufzend und bang. Dites, la jeune belle, Sag, wohin willst du gehen, Où voulez-vous aller? Mein liebliches Kind? Un air maladivement tendre, Sie tönt zart und trüb, diese Weise La voile enfle son aile, Du siehst flattern und wehen À la fois charmant et fatal, Dringt voll Lust und voll bitt’rem Schmerz La brise va souffler! Die Segel dort im Wind. Qui vous fait mal, Tief in dein Herz, Et qu’on voudrait toujours entendre; Bannet dich fest in Zauberkreise; L’aviron est d’ivoire, Ruder von Elfenbein blitzen Un air comme en soupire aux cieux Solch Lied trägt wohl zum Himmelstor Le pavillon de moire, Flordecken auf den Sitzen, L’ange amoureux. Engel empor. Le gouvernail d’or fin; Von Gold das Steuer gut; J’ai pour lest une orange, Ballast ist Apfelsine, On dirait que l’âme éveillée Dann gesellt in des Grabes Tiefe Pour voile une aile d’ange, Segel Flügel der Biene, Pleure sous terre à l’unisson Weinend die Seele dem Vögelein Pour mousse un séraphin. Den Dienst ein Elfe tut. De la chanson, Sich im Verein, Et du malheur d’être oubliée Klagt, dass sie hier vergessen schliefe, Dites, la jeune belle! Sag, wohin willst du gehen, Se plaint dans un roucoulement Dass keine Zähre ihr auf’s Grab Où voulez-vous aller? Mein liebliches Kind? Bien doucement. Rinnet herab. La voile enfle son aile, Du siehst flattern und wehen La brise va souffler! Die Segel dort im Wind. Sur les ailes de la musique Auf den Flügeln bebender Töne On sent lentement revenir Aufsteigt mit erzitterndem Schwung Est-ce dans la Baltique, Willst die Fluten des blauen Un souvenir. Erinnerung. Dans la mer Pacifique, Stillen Meeres du schauen, Une ombre, une forme angélique, Vor dir schwebt in himmlischer Schöne, Dans l’île de Java? Nach Java komm mit mir! Passe dans un rayon tremblant, Leuchtend in schwanken Strahles Licht, Ou bien est-ce en Norvège, Trägst du an Norwegs Küste En voile blanc. Ein Traumgesicht. Cueillir la fleur de neige, Nach Honigtau Gelüste, Ou la fleur d’Angsoka ? Pflück ich Schneeblumen dir. Les belles de nuit demi-closes, Nachtschatten, die kaum halb erschlossen, Jettent leur parfum faible et doux Füllen rings umher lind die Luft Dites, la jeune belle, Sag, wohin willst du gehen, Autour de vous, Mit süßem Duft, Où voulez-vous aller? O mein liebliches Kind? Et le fantôme aux molles poses Und das Phantom, strahlenumflossen, Murmure en vous tendant les bras: Singt leis breitend den Arm nach dir: »Menez-moi«, dit la belle, »Führe mich«, sprach die Holde, »Tu reviendras!« »Komme zu mir!« »À la rive fidèle »Auf dem Nachen von Golde Où l’on aime toujours.« An der Treue Gestad.« Oh! jamais plus, près de la tombe, Oh! nimmermehr geh ich zum Grabe, – »Cette rive, ma chère, – »Flögst du gleich den Winden, Je n’irai, quand descend le soir Wenn sich nahet die Abendzeit, On ne la connaît guère Wirst das Land nimmer finden, Au manteau noir, Im dunklen Kleid, Au pays des amours.« Suchst vergebens den Pfad.«
DIE MUSIK EIN HERZ FÜR CELLISTEN Camille Saint-Saëns: Cellokonzert »Camille Saint-Saëns ist ein Musiker, der mit allen Wassern gewaschen ist. Er die Wagnerfurcht aber eine Kinderkrank- kennt sein Metier wie niemand sonst, er beherrscht die hohe Kunst aus dem heit.« Wenige Jahre nach der Niederlage Effeff, und er spielt mit dem Orchester, wie er Klavier spielt.« So beschrieb gegen Preußen und dem Verlust Elsass- Charles Gounod seinen berühmten Kollegen. Und Gabriel Fauré ergänzte: »Er Lothringens kamen derartige Äußerungen ist der vollkommenste Musiker, den wir je hatten. Sein unbegrenztes Wissen, überhaupt nicht gut an. seine wunderbare Technik, seine erlesene Sensibilität, seine Integrität, die Viel- Allerdings setzte er sich parallel auch falt und erstaunliche Zahl seiner Werke – rechtfertigt dies alles nicht für ewige sehr für französische Musik und Musiker Zeiten seinen Anspruch auf Anerkennung?« ein. Einer von ihnen war der Pariser Cel- Die rhetorische Frage am Ende dieser Lobhudelei deutet es bereits an: So list Auguste Tolbecque. Mit Saint-Saëns rückhaltlos war die Unterstützung für ihn in der Musikszene auch wieder nicht. verband ihn das Interesse für historische Obwohl Saint-Saëns’ handwerkliche Qualitäten außer Frage standen und er das Instrumente wie die Gambe, den Vorläufer französische Musikleben ein halbes Jahrhundert lang maßgeblich mitprägte, des Cellos, die er auf Basis alter Zeichnun- gingen die Meinungen über ihn lange Zeit erstaunlich weit auseinander. gen in seiner Werkstatt rekonstruierte. Für Gründe für die ambivalente Haltung von Frankreichs Musikfreunden gab es ihn schrieb Saint-Saëns 1872 ein Cellokon- Camille Saint-Saëns einige. Zunächst war Saint-Saëns einfach derart talentiert, dass er jedem nor- zert, das umgehend am Conservatoire auf- malen Menschen unheimlich erscheinen musste. Mit zweieinhalb Jahren begann geführt wurde. er Klavier zu lernen, mit elf gab er sein Debüt in der Salle Pleyel und spielte je Der Komponist griff dafür auf das Modell eines früheren Violinkonzerts ein Klavierkonzert von Mozart und Beethoven sowie als Zugabe auf Zuruf eine zurück, bei dem die Sätze direkt ineinander übergehen – ein Konzept, das für beliebige Beethoven-Sonate, natürlich auswendig. Seine erste Sinfonie legte er größere kompositorische Geschlossenheit sorgt und ganz nebenbei das mitun- mit 17 Jahren vor. Später wirkte er nicht nur als Komponist, sondern auch als ter als störend empfundene Klatschen zwischen den Sätzen verhindert. Dennoch Organist, Professor und Musikkritiker, editierte die ersten Rameau- und Gluck- lassen sich die drei Abschnitte recht gut heraushören. Gesamtausgaben, gründete die Société Nationale de Musique und beschäftigte Der erste Teil wird von einem rasanten triolischen Motiv geprägt, das sich sich parallel auch noch mit Astronomie, Archäologie und Philosophie. War es da zwischenzeitlich zu regelrechten Kaskaden aufbäumt. Ihm gegenüber steht ein ein Wunder, dass man seinem Stil einen gewissen Akademismus unterstellte? lyrisches Gegenthema und ein marschartiger Abschluss. Der Mittelteil erinnert »Er weiß alles«, seufzte sein Freund Hector Berlioz, »ihm fehlt nur die Uner- dagegen an ein Mäuseballett, so zierlich setzt Saint-Saëns hier die Streicher in fahrenheit.« einem stilisierten Menuett ein. Am Ende kehrt der A-Teil zurück, diesmal ange- Das weit größere Problem – zumindest in den Augen der Öffentlichkeit – reichert um etliche technische Kabinettstückchen des Solisten. stellte allerdings Saint-Saëns’ Einsatz für seine deutschen Kollegen dar. 1859 Seine Eleganz, die eingängigen Melodien und der gelöste Tonfall haben das begegnete er Wagner, der von seiner Fähigkeit, direkt aus Orchesterpartituren Werk zu einem der beliebtesten und meistgespielten Cellokonzerte überhaupt zu spielen, schwer beeindruckt war. In der Folge versuchte Saint-Saëns sei- werden lassen. Und mit dem Schwan aus dem Karneval der Tiere komponierte nen Landsleuten Wagners Musik nahezubringen, beispielsweise in Form einer sich Saint-Saëns später erst recht ins Herz aller Cello-Freunde. Rezension der Bayreuther Ring-Premiere 1876: »Wagner als Nationalfeind hin- CLEMENS MATUSCHEK zustellen ist einfach absurd. Die Wagnermanie ist eine verzeihliche Verwirrung,
DIE MUSIK MUSIKALISCHES RÄTSELRATEN Edward Elgar: Enigma-Variationen Zu den größten Freuden im Leben eines Abzusehen war dieser Weg nicht. 1857 in der Nähe von Worcester geboren, war Musikwissenschaftlers gehört das Lösen Elgars Vater zwar Musikalienhändler und Klavierstimmer, doch die provinzielle von musikalischen Rätseln. Besonders Umgebung bot dem jungen Künstler kaum Aufstiegschancen. Elgar arbeitete vom Komponisten versteckte Botschaf- sich dennoch empor. Er lernte neben Klavier und Geige auch Fagott und grün- ten – zum Beispiel die Tonfolge B-A-C-H dete ein Bläserquintett, für das er erste Stücke schrieb. Mit 22 Jahren über- – haben es ihm angetan. Um sie ausfindig nahm er die Leitung eines Orchesters und spielte selbst in dem ein oder anderen zu machen, entwickelt der Musikgelehrte professionellen Ensemble, einmal sogar unter der Leitung von Antonín Dvořák. größten Ehrgeiz. Und stößt er dann tat- 1889 erhielt seine Karriere schließlich Aufwind. Er heiratete seine Klavier- sächlich auf etwas, dass es zu entschlüs- schülerin Caroline Alice Roberts, die seine musikalischen Ambitionen unter- seln gilt, gerät er in helle Aufregung und stützte und ihn ermutigte, sich auf das Komponieren zu konzentrieren. Gemein- fertigt umgehend eine ausufernde Publika- sam ging es nach London, wo Elgar eine Reihe von Werken schrieb, darunter tion an, um das neu erworbene Wissen mit eben auch die Enigma-Variationen. Sie fielen dem Dirigenten Hans Richter in die der Weltgemeinschaft zu teilen. Hände, der sie 1899 mit seinen Wiener Philharmonikern uraufführte. Unter diesem Gesichtspunkt waren Die Idee zu den »Variationen über ein Originalthema«, wie der ursprüngliche und sind Edward Elgars Enigma-Variatio- Titel lautete, war Elgar spontan beim Improvisieren am Klavier gekommen. An nen das Musikrätsel par excellence und seinen Freund August Jaeger schrieb er: »Ich habe einen Satz von Variationen wie gemacht für die Musikwissenschaft. für Orchester über ein eigenes Thema skizziert: Die Variationen haben mir Spaß »Waren«, weil der Komponist die verschie- gemacht, weil ich sie mit den Spitznamen einiger besonderer Freunde über- denen Variationen mit Initialen von Per- schrieben habe – Sie sind Nimrod. Das heißt, ich habe die Variationen jeweils so sonen aus seinem Bekanntenkreis über- geschrieben, dass ich die Stimmung des oder der Beteiligten darstelle. Ich habe schrieb, deren Charakterzüge er in seiner mir dabei einfach versucht vorzustellen, wie der beziehungsweise die Beteiligte Musik skizzierte, ohne den vollen Namen die Variation geschrieben hätte. Es ist ein netter Einfall, und das Ergebnis wird zu verraten; er reichte sie erst später nach die hinter den Kulissen amüsieren und andererseits den Hörer, der davon nichts (siehe nächste Seite). »Sind«, weil das weiß, auch nicht stören.« letzte große Rätsel des Werks noch immer Die Überschriften der einzelnen Variationen lösten natürlich sofort großes nicht gelöst ist. Doch dazu später mehr. Rätselraten bei Presse und Publikum aus, erst später schob Elgar die Auflösung Edward Elgar Auch für den Komponisten selbst selbst nach. Aber es gibt noch ein weiteres, größeres Rätsel, das die Enigma- sollten sich seine Enigma-Variationen Variationen umgibt. Denn laut Elgar »geht durch und über die ganze Komposition als Glücksfall herausstellen, denn das ein anderes und größeres Thema, das aber nicht gespielt wird. So erscheint das Werk bedeutete seinerzeit den Durchbruch für Elgar und sicherte ihm neben Hauptthema nie, der wichtigste Charakter tritt niemals auf.« Bis heute ist die Henry Purcell (1659–1695) und dem später folgenden Benjamin Britten (1913- Lösung dieses zweiten Rätsels unbekannt, auch wenn diverse Theorien aufge- 1976) einen Platz auf dem britischen Komponisten-Treppchen. Berühmt stellt wurden, etwa, ob sich Elgar damit selbst gemeint haben könnte. ist Elgar heute zwar vor allem für den Pomp & Circumstance March No. 1, Der Musikwissenschaftler kann sich also freuen und weiter vor sich hin- dessen Mittelteil als Land of Hope and Glory die wichtigste inoffizielle Hymne des spekulieren. Potenzial für weitere Doktorarbeiten ist vorhanden. Welch ein Glück! Königreichs darstellt und alljährlich den Höhepunkt der Londoner Last Night of SIMON CHLOSTA the Proms bildet. Doch die Variationen gelten allgemein als sein künstlerisch bedeutendstes Werk und sind auch hierzulande fest im Repertoire verankert.
DIE MUSIK DIE AUFLÖSUNG DER VARIATIONEN I – CAE Anspielung auf Elgars Frau Alice. Die Melodie pfiff Elgar eines Abends beim Nachhausekommen. II – HDS-P Enthält Tonleiterkaskaden, die an den Klavierstil von Elgars Freund Hew David Stewart-Powell erinnern. III – RBT Richard Baxter Townshend, ein exzentrischer Schauspieler, der gern Dreirad fuhr IV – WMB Stellt William Meath Baker dar, wie er in den Raum stürzt, um lautstark seine Anordnungen zu verkünden und anschließend wieder zu verschwinden V – RPA Richard Arnold, Sohn des Dichters Matthew Arnold VI – Ysobel Imitiert das Bratschenspiel seiner Schülerin Isabel Fitton VII – Troyte Erinnert an das Klavierspiel von Elgars Freund Arthur Troyte Griffith VIII – WN Beschreibt Winifred Norbury, die damalige Sekretärin der Worcestershire Philharmonic Society IX – Nimrod Gewidmet August Jaeger. Die Bezeichnung geht auf eine Legende zurück, die Nimrod als »gewaltigen Jäger vor dem Herrn« bezeichnet. Die Variation selbst schildert ein Gespräch der beiden Freunde an einem Sommerabend, bei dem es um die langsamen Sätze in Ludwig van Beethovens Klaviersonaten ging; die Variation soll an den langsamen Satz aus Beethovens Pathétique erinnern. X – Dorabella Dora Penny, eine enge Freundin Elgars XI –GRS Beschreibt den Organisten Dr. George Robertson Sinclair und dessen Bulldogge Dan, die bei einem Spaziergang in den Fluss stürzte und sich ans Ufer retten konnte XII – BGN Der Cellist Basil Nevinson, ein »ernster und ergebener Freund« XIII – Romanza Eine Dame, die sich laut Elgar »zur Zeit der Komposition auf einer Seereise befand«. Enthält ein Zitat aus Felix Mendelssohn Bartholdys Meeresstille und glückliche Fahrt XIV – EDU Elgar selbst
DIE KÜNSTLER MARIE-NICOLE LEMIEUX ALT JEAN-GUIHEN QUEYRAS VIOLONCELLO Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde Marie-Nicole Lemieux, als sie 2000 Neugier und Vielfalt prägen das künstlerische Wirken des aus Montreal stam- beim renommierten Concours Reine Elisabeth den Preis für die beste Liedge- menden Cellisten Jean-Guihen Queyras. Er beschäftigt sich mit derselben Inten- staltung erhielt. Anschließend begann sie eine internationale Karriere, die sie sität sowohl mit alter als auch mit zeitgenössischer Musik. So konzertierte er mit an die renommiertesten Opernhäuser der Welt führte, darunter die Mailänder dem Freiburger Barockorchester, der Akademie für Alte Musik Berlin und dem Scala, die Opéra National de Paris, das Royal Opera House in Covent Garden in Concerto Köln. Daneben hat er Kompositionen von Bruno Mantovani, Michael London sowie die Staatsopern von Berlin, München und Wien. Darüber hinaus Jarrell, Johannes-Maria Staud und Thomas Larcher zur Uraufführung gebracht. sang sie bei bedeutenden Festivals wie den Salzburger Festspielen und dem Er ist regelmäßig zu Gast bei renommierten Orchestern wie dem Sympho- Glyndebourne Festival. nieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem Orchestre de Paris sowie am Ihre kraftvolle Stimme, ihre Virtuosität sowie ihre dramatischen Fähigkeiten Leipziger Gewandhaus und an der Tonhalle Zürich. Auch mit dem Hamburger erlauben es ihr, ein breitgefächertes Repertoire zu singen. Sie begann ihre Kar- Ensemble Resonanz verbindet ihn eine lange Zusammenarbeit. Zudem ist Jean- riere mit Barockmusik (unter anderem mit Rollen in Glucks Orphée und Händel- Guihen Queyras bis heute aktives Gründungsmitglied des Arcanto Streichquar- Opern wie Giulio Cesare, Ariodante und Orlando furioso); anschließend erschloss tetts und bildet ein festes Klaviertrio mit Isabelle Faust und Alexander Melnikov. sie sich das französische Repertoire des 19. Jahrhunderts (zum Beispiel mit Rol- Gemeinsam mit den persischen Tombak-Spielern Bijan und Keyvan Chemirani len in Berlioz’ Les Troyens, Debussys Pelléas et Mélisande oder Bizets Carmen) unternahm er musikalische Ausflüge in die orientalische Musikwelt. Zur Eröff- sowie die Italiener Verdi und Rossini. nung der aktuellen Saison gastierte er mit Bachs Cellosuiten in einer Choreo- Im Konzertbereich arbeitete sie mit Orchestern wie dem New York Philharmo- grafie von Anne Teresa De Keersmaeker im Großen Saal der Elbphilharmonie. nic, Orchestre Philharmonique de Radio France, Orchestre National de France, Die Diskografie von Jean-Guihen Queyras umfasst Aufnahmen der Cellokon- dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, Orchestra dell’Accademia Nazio- zerte von Edward Elgar, Antonín Dvořák, Philippe Schoeller sowie Gilbert Amy nale di Santa Cecilia, Los Angeles Philharmonic und dem Philharmonia Orches- und wurde von der Fachkritik begeistert aufgenommen. 2016 erschien seine tra London zusammen sowie mit bedeutenden Dirigenten wie Kurt Masur, Kent jüngste CD mit dem Titel Thrace – Sunday Morning Sessions. Jean-Guihen Quey- Nagano und Daniele Gatti. ras ist Professor an der Musikhochschule Freiburg.
DIE KÜNSTLER DIRIGENT YANNICK NÉZET-SÉGUIN Der kanadische Dirigent Yannick Nézet-Séguin, seit 2000 Künst- lerischer Leiter und Chefdirigent des Orchestre Métropolitain, gehört zu den gefragtesten Vertretern seines Faches weltweit. 1975 in Montreal geboren, ist er mittlerweile einer der meist- beschäftigten Dirigenten seiner Generation. Im Laufe seiner Karriere arbeitete er bereits mit vielen führenden internationa- len Orchestern zusammen. So steht er in der aktuellen Saison bereits im zehnten Jahr am Pult des Rotterdam Philharmonic Orchestra, das er mit Ende der Spielzeit verlassen wird. Seit 2012 ist er außerdem Musikdirektor des Philadelphia Orches- tra. Ab Sommer 2020 wird er zusätzlich den amtierenden Gene- ralmusikdirektor der Metropolitan Opera in New York, James Levine, beerben. Bereits jetzt ist er dort als designierter Musik- direktor engagiert. Yannick Nézet-Séguin gastiert zudem regelmäßig bei renom- mierten Orchestern wie den Berliner und Wiener Philharmo- nikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rund- funks oder dem Chamber Orchestra of Europe. Doch auch auf der Opernbühne ist der Frankokanadier zu Hause: Mit seinen Operninterpretationen begeisterte er bereits an vielen namhaf- ten Häusern weltweit wie der Mailänder Scala oder dem Royal Opera House in London. Geschätzt wird Nézet-Séguin vor allem für sein temperamentvolles, waches und dabei uneitles und feinsinniges Dirigat. Dafür erhielt er bereits zahlreiche Aus- zeichnungen, darunter den begehrten Royal Philharmonic Soci- ety Award, den kanadischen National Arts Centre Award, einen Echo Klassik als »Dirigent des Jahres« und den Prix Denise- Pelletier – die höchste kulturelle Auszeichnung Québecs. 2016 von Musical America zum »Künstler des Jahres« ernannt, ver- liehen ihm außerdem die Universität Montreal (2011), das Curtis Institute in Philadelphia (2014), die Rider University in Prince- ton (2015) sowie in diesem Jahr die McGill University in Mon- treal und die Université de Montréal die Ehrendoktorwürde. Ebenfalls in diesem Jahr wurde er zum Officer of the Ordre de Montréal ernannt.
DIE KÜNSTLER ORCHESTRE MÉTROPOLITAIN DE MONTRÉAL Das Orchestre Métropolitain de Montréal gehört zu den füh- renden kulturellen Institutionen Québecs. Mit seiner Gründung 1981 durch Absolventen der Montrealer Konservatorien hat sich das Orchester der Förderung sinfonischer Musik verschrieben. Für die Musiker steht deshalb ein guter Draht zum Publikum an oberster Stelle. Sowohl diesem besonderen Schwerpunkt als auch seinen zahlreichen Konzerten und Aufnahmen verdankt das Ensemble heute seinen internationalen Ruf. Als Chefdiri- gent und Künstlerischer Leiter lenkt Yannick Nézet-Séguin seit 2000 die Geschicke des Orchesters; seitdem trägt er zweifel- los zum beständigen Erfolg und zum wachsenden Ruhm des Orchesters bei. Konsequent strebt das Orchestre Métropolitain nach Quali- tät und hervorragender Leistung. Mit etwa 50 Konzerten jähr- lich füllt das Orchestre Métropolitain nicht nur das heimatliche Maison Symphonique de Montréal, sondern ist durch seine Part- nerschaft mit dem Conseil des Arts de Montréal auch außer- halb der traditionellen Häuser in der ganzen Stadt präsent. In enger Zusammenarbeit steht das Orchester außerdem mit der Oper Montréal. Die Leidenschaft für klassische Musik teilt das Orchester mit Menschen aus allen Gesellschaftsschich- ten – unter anderem mit Bildungsinitiativen wie dem aufregen- den Programm für die junge Generation, Young Music Lovers. Das Orchestre Métropolitain trat bereits mit zahlreichen renom- mierten Musikern wie Renée Fleming, Hélène Grimaud, Marie- Nicole Lemieux, Jan Lisiecki, Andreas Ottensamer und Rolando Villazón auf. Das Orchestre Métropolitain de Montréal mit seinem Chefdirigenten Yannick Nézet-Séguin im Place des Arts Das Orchester ist Preisträger zahlreicher nationaler Aus- zeichnungen. Seinen internationalen Ruf als exzellentes und innovatives Ensemble festigte es mit etwa 20 Einspielungen; im Frühling 2018 sollen alle Bruckner-Sinfonien gesammelt auf CD erscheinen.
BESETZUNG VORSCHAU VIOLINE I VIOLONCELLO HORN Yukari Cousineau* Christopher Best* Louis-Philippe Marsolais* Marcelle Mallette** Marc-André Riberdy** Simon Bourget KAMMERMUSIK IN DER LAEISZHALLE Johanne Morin*** Caroline Milot*** # Pierre Savoie Alain Giguère Louise Trudel Jean Paquin Sicher, auf der Großen Bühne im Mittelpunkt zu stehen, Monica Duschênes Céline Cléroux Jocelyn Veilleux** ist schon ein besonderes Erlebnis. Doch für viele Künstler Carolyn Klause Thérèse Ryan bildet der intime Rahmen der Kammermusik die wahre Essenz Florence Mallette Vincent Bergeron TROMPETE des Musizierens. Wie schön also, dass sich in der Konzertreihe Linda Poirier Christine Giguère Stéphane Beaulac* »Kammermusik in der Laeiszhalle« gleich mehrere namhafte Amélie Benoît-Bastien Sheila Hannigan Lise Bouchard Arianne Bresse Benjamin Raymond Solisten zu All-Star-Ensembles zusammengetan haben. So Marie-Claire Cousineau KONTRABASS kommt auch Jean-Guihen Queyras im Januar noch eimal nach Caroline Chéhadé René Gosselin* POSAUNE Hamburg. Ihn begleiten Emmanuel Pahud, Flötist der Berliner Daniel Godin Marc Denis** Patrice Richer* Philharmoniker, und der französische Pianist Eric Le Sage. Christian Prévost Gilbert Fleury Michael Wilson Réal Montminy VIOLINE II Catherine Lefèbvre BASSPOSAUNE 7. Dezember 2017 | Gluzman / Moser / Sudbin Nancy Ricard* Yannick Chenevert Trevor Dix* 27. Januar 2018 | Pahud / Queyras / Le Sage Lyne Allard** 10. März 2018 | Vilde Frang & Friends Lucie Ménard*** # FLÖTE TUBA Sylvie Harvey Marie-Andrée Benny* Alain Cazes* Monique Lagacé Jocelyne Roy Claudio Ricignuolo PAUKE Céline Arcand PICCOLO Julien Bélanger* Solange Bouchard Caroline Séguin* Lizann Gervais SCHLAGWERK Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren. Myriam Pelletier OBOE Vincent Séguin* Jean-Aï Seow Lise Beauchamp* Nicolas Lapointe IMPRESSUM Flaviu Zanca Marjorie Tremblay Olivier Maranda Herausgeber: HamburgMusik gGmbH Generalintendanz: Christoph Lieben-Seutter VIOLA KLARINETTE HARFE Geschäftsführung: Jack F. Kurfess Brian Bacon* Simon Aldrich* Danièle Habel* Redaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, Laura Etspüler Elvira Misbakhova** François Martel Lektorat: Reinhard Helling Pierre Tourville*** ORGEL Gestaltung und Satz: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyer Gérald Daigle FAGOTT Dorothéa Ventura* Druck: Flyer-Druck.de Julie Dupras Michel Bettez* Pierre Lupien Gabrièle Dostie-Poirier Anzeigenvertretung: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, Suzanne Carreau * Konzertmeister / Stimmführer antje.sievert@kultur-anzeigen.com Xavier Lepage-Brault KONTRAFAGOTT ** Stellvertreter Jean René Carmelle Préfontaine* *** Assistent BILDNACHWEIS François Vallières # interim Pierre Mercure: unbezeichnete Fotografie; Hector Berlioz: Lithografie von August Prinzhofer (1845); Camille Saint-Saëns (George Grantham Bain Collection); Edward Elgar: unbezeichnete Fotografie aus dem Jahr 1932; Marie-Nicole Lemieux (Geneviève LeSieur); Jean-Guihen Queyras (beide: François Sechet); Yannick Nézet-Séguin (Antoine Saito); Orchestre Métro- politain de Montréal (Antoine Saito)
ES IST DAS BESONDERE, DAS WELLEN SCHLÄGT. WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN PRINCIPAL SPONSORS PRODUCT SPONSORS FÖRDERSTIFTUNGEN BMW Coca-Cola Stiftung Elbphilharmonie Montblanc Hawesko Klaus-Michael Kühne Stiftung SAP Lavazza Körber-Stiftung Meßmer Hans-Otto und Ruinart Engelke Schümann Stiftung Störtebeker Haspa Musik Stiftung Hubertus Wald Stiftung Ernst von Siemens Musikstiftung CLASSIC SPONSORS Cyril & Jutta A. Palmer Stiftung Aurubis Mara & Holger Cassens Stiftung Bankhaus Berenberg Honorarkonsulat der Commerzbank AG Tschechischen Republik Hamburg DG HYP GALENpharma Freundeskreis Elbphilharmonie Hamburger Feuerkasse + Laeiszhalle e.V. Hamburger Sparkasse Hamburger Volksbank HanseMerkur Versicherungsgruppe MEDIENPARTNER HSH Nordbank NDR Jyske Bank A/S Der Spiegel KRAVAG-Versicherungen Byte FM M.M.Warburg & CO VAN Magazin NDR Kultur ELBPHILHARMONIE CIRCLE ALS OFFIZIELLER WEINPARTNER DER ELBPHILHARMONIE BEGRÜSSEN WIR HAMBURGS NEUES WAHRZEICHEN FÜR KULTUR.
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