Osnabrück-Emsland Nr. 12 / Dezember 2009 www.osnabrueck.ihk24.de Wirtschaft

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Osnabrück-Emsland Nr. 12 / Dezember 2009 www.osnabrueck.ihk24.de Wirtschaft
Nr. 12 / Dezember 2009 · www.osnabrueck.ihk24.de

                                         Wirtschaft
                                         Osnabrück-Emsland

                                                                  Mobilität ist Zukunft
                                                                  Mo
                                                                     Wie eine funktionierende Infrastruktur
                                                                     W
                                                                          den Standort weiter stärken kann

                                                            21 Firmen in Landes-Top 100
                                                            NordLB nennt die 100 größten Unternehmen S. 32

                                                            Spot an für die Berufsbesten
H 4803

                                                            IHK ehrt Niedersachsens beste Auszubildende S. 19

                                                            Die Region im Rechner
                                                            ems-tv und os1.tv im Doppelinterview        S. 30
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»Wenn’s um Kommunikation geht,
     ist osnatel unser Anlagenspezialist!«
     Hans-Jürgen Keil, Geschäftsführer Keil Anlagenbau GmbH & Co. KG, Bohmte-Hunteburg

                                   Zukunftsorientierte Lösungen im Anlagenbau – so lautet die Kurzform unseres Spezialge-
                        biets seit 1973. Viel anspruchsvoller ist, was wir tatsächlich leisten. Ob Tanklager oder Produktions-
                anlagen für feste, flüssige oder gasförmige Stoffe, jede Lösung ist ganz individuell. Und selbst nach der
          Fertigstellung müssen wir für unsere Kunden da sein, jederzeit, weltweit. Das verlangt nach optimaler Erreichbar-
     keit und nach einem Partner, der uns das garantiert. Deshalb setzen wir auf osnatel! Beim schnellen SDSL-Internet-
  zugang, beim mehrkanaligen PMX-Anschluss und bei ca. 60 Firmen-Handykarten. osnatel hat daraus unsere individuelle
„Kommunikationsanlage“ konzipiert. So anspruchsvoll wie unsere Anlagenlösungen!

                                                                                 Vertrauen verbindet.
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kommentar

                                                                  IHK-Präsident
                                                                  Gerd-Christian Titgemeyer
Langfristige Perspektive
Ein Jahr Krise liegt inzwischen hinter uns. Diese Rezession
wird der tiefste Einbruch seit Bestehen der Bundesrepublik
Deutschland gewesen sein.
Auch in unserem IHK-Bezirk sind nicht wenige Betriebe in
schweres Fahrwasser geraten. Dennoch konnte sich unsere
Region im Vergleich gut behaupten. So ist insbesondere der
Arbeitsmarkt noch intakt. Die Arbeitslosenquoten liegen
weiterhin deutlich unter Bundes- und Landesdurchschnitt.
Eine aktuelle Umfrage von IHK und den Arbeitsagenturen
zeigt zudem: Mit einer Entlassungswelle ist auf mittlere Sicht
nicht zu rechnen. Mancher Betrieb beendet inzwischen wegen
der verbesserten Auftragslage sogar seine Kurzarbeit.
Vieles deutet darauf hin, dass unsere Region gestärkt – und
vielleicht auch stärker als andere – aus der Krise hervorgeht.
In einem von der NordLB erstellten Ranking der Top-100-Unter-
nehmen aus Niedersachsen sind mittlerweile 21 Betriebe aus
unserer Region vertreten. Sechs von ihnen berichten in dieser
Ausgabe unserer IHK-Zeitschrift über ihre Wege aus der Krise.
Der Rückblick zeigt auch, dass die regionalen Betriebe selbst
in dieser schweren Zeit ihre langfristige Perspektive nicht aus
dem Blick verloren haben. Ein Beispiel für ihr regionales Enga-
gement ist die Beteiligung an den IHK-Sponsoringaktionen für
den vierspurigen Ausbau der E 233 und des Ausbau des Dort-
mund-Ems-Kanals für das Großmotorgüterschiff. Betriebe aus
unserem IHK-Bezirk haben hier allein in diesem Jahr über
150 000 Euro gespendet. Ebenfalls weit über das Tagesgeschäft
hinaus weist die breite Beteiligung am Osnabrücker Aktions-
tag 2010: Karitative Einrichtungen und Unternehmen möchten
dort gemeinsam soziale Projekte zum Wohl der Region ent-
wickeln.
Der Verlauf selbst des Krisenjahres 2009 stimmt mich deshalb
optimistisch. Unsere Region ist bereit für den Aufschwung.
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Inhaltsverzeichnis

                                      Die IHK Osnabrück-
                                          Emsland ist
                                        zertifiziert nach
                                      DIN ISO 9001:2000
                                                                            Titelthema

                                                                            Mobilität ist
                                                                            Zukunft
                                                                                                                8
                                                                            Die IHK Osnabrück-Emsland sich hat zum
                                                                            Jahresthema der IHK-Organisation vor allem
                                                                            für die weitere Verbesserung der Infrastruk-
    Einblick
                                                                            tur eingesetzt. Diese Aufgabe wird die IHK
    Kommentar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
                                                                            weiter beschäftigen (S. 8). Die Sponsoring-
    Kurz & Knapp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4      aktion für den Ausbau des Dortmund-Ems-
    Personelles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6   Kanals ist dank eines besonderen Engage-
                                                                            ments auf der Zielgeraden (S. 12).
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1. Platz für die „Kopfkissen-Bar“ . . . . . . . . . 27
                                                                                         3D-Kino: Dr. Wolfgang Thyen vom
                                                                                          Filmtheater Schauburg, Quakenbrück . . . . . 28
                                                                                         Die Region im Rechner: Ein Doppelinterview
                                                                                           mit Claudia Puzik (os1.tv) &
                                                                                           Alex Backers (ems-tv) . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
                                                                                         Pressemeldungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
                                                                                         Studie der NordLB: 21 regionale Firmen
                                                                                           in der Top 100 der größten
                                                                                           in Niedersachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
                                                                                         „Martini 50“: Die Galerie der
                                                                                          Agentur Kuhl und Frenzel, Osnabrück . . . . 37

                                                                                         Blick in die Region

26                  Aus den Unternehmen
                    Matratzen & Daunen aus dem Artland
                                             Vor 90 Jahren wurde die Aro Artländer
                                                                                         Wirtschaftsjunioren / IHC . . . . . . . . . . . . . . . 38
                                                                                         Tourismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

                                                                                         Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

                                             GmbH aus Ankum/Kettenkamp gegrün-
                                             det. Seither hat sich der Markt für Dau-    Im Brennpunkt
                                             nen komplett verändert. Karl Rosen-         Tipps für die Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
                                             stengel hat den Betrieb neu ausgerichtet    Weihnachtstipps der Städtebotschafter . . . 41
                                             und zählt heute Japaner und Koreaner
                                                                                         Vorweihnachtlicher Zeitschriftentest . . . . . . 43
                                             zu seinen Kunden. Regional kooperiert
                                             Aro mit der Hasetal Touristik GmbH.         40 Jahre Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
                                             Die gewann für ihre Idee einer „Kopf-       Ernst-Schneider-Medienpreis ausgelobt . . . 44
                                             kissen-Bar“ jetzt einen Preis (S. 27).
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Kurz & Knapp

    Deutschlandkarte                                Spielzeugmarkt sieht Wachstum
    mit 101 Wahrheiten                              Der Markt für klassisches Spielzeug bleibt     der Spielwarenindustrie e.V. Demnach blieb
                                                    stabil. 2008 wurden 2,29 Mrd. Euro (ausge-     auch die deutsche Produktion mit 1,16 Mrd.
                  Seit Mai 2007 veröffent-
                                                    drückt in Einzelhandelspreisen) umgesetzt.     Euro stabil (+ 1,6 % gegenüber 2007). Die
                  licht das „ZEITmagazin“
                                                    Gegenüber 2007 ist das ein Plus von 2,7 %.     Lieferanten generieren Wachstum im Wesent-
                   wöchentlich      Deutsch-
                                                    2009 werden die Umsätze trotz Finanzkrise      lichen aus dem Export.
                    landkarten mit ausgefal-
                                                    deutlicher steigen, so der Deutsche Verband    Ein Großteil der exportierten Produkte wird
                     lenen Datenauswertun-
                                                                                                                  von in Deutschland ansäs-
                      gen. Nun gibt es das
                                                                                                                  sigen Unternehmen impor-
                      lustige Zusatzwissen in
                                                                                                                  tiert. So wurden seit 2005
        Buchform: „Deutschlandkarte – 101
                                                                                                                  die Importe um über 80 %
    unbekannte Wahrheiten“ bildet neben
                                                                                                                  auf 5,1 Mrd. Euro, die
    allen bisherigen Karten auch solche ab,
                                                                                                                  Exporte um über 170 % auf
    die exklusiv für die Kompaktausgabe
                                                                                                                  5,4 Mrd. Euro gesteigert. Der
    entwickelt wurden. Geklärt wird etwa,
                                                                                                                  ehemalige Spielwaren-Welt-
    in welchen Städten wie viele Bibeln
                                                                                                                  marktführer Deutschland wan-
    gekauft und wo Tatort-Folgen gedreht
                                                                                                                  delte sich zu einer der wich-
    wurden, wie Bahn-Streckennetze und
                                                                                                                  tigsten Drehscheiben für den
    Jakobspilgerwege verlaufen oder in
                                                                                                                  internationalen Spielwaren-
    welcher Region am häufigsten welche
                                                                                                                  markt.
Osnabrück-Emsland Nr. 12 / Dezember 2009 www.osnabrueck.ihk24.de Wirtschaft
Klassische Musik steht hoch im Kurs                                                               Gesetze strenger als
Klassische Musik steht bei den Konsumenten                                                        EU-Vorgaben
hoch im Kurs. Im ersten Halbjahr 2009 stieg
                                                                                                  An Beispielen aus den Feldern Arbeitsrecht,
der Absatz von Klassikprodukten im Vergleich
                                                                                                  Verbraucherschutz, Versicherungsrecht, Da-
zum Vorjahreszeitraum um 23 %. Die Zuwäch-
                                                                                                  ten- und Klimaschutz zeigt eine Unter-
se kommen vor allem aus dem Buchhandel
                                                                                                  suchung des DIHK, wie der deutsche Ge-
und dem Konzert-Direktverkauf. Beide konn-
                                                                                                  setzgeber Europas Schrauben oftmals weiter
ten ihre Absätze mit Klassikprodukten verdop-
                                                                                                  dreht als vorgegeben. Dies widerspricht dem
peln. Zwar ist der typische Klassikkäufer fi-
                                                                                                  Ziel der Verwirklichung eines einheitlichen
nanziell gut versorgt und gebildet, allerdings     bereits 42. Das mit Abstand stärkste Seg-
                                                                                                  Binnenmarkts und benachteiligt deutsche
widerlegen Käuferstudien auch die These, dass      ment bleibt die CD, aber auch Videoein-
                                                                                                  Unternehmen. So müssen z. B. Unternehmen
Klassik ein Thema der Bildungselite ist. So        spielungen – etwa von Opern – werden
                                                                                                  dem Verbraucher bei jedem Versicherungs-
werden ein Drittel der Umsätze von Klassik-        gekauft. Die Musikbranche habe erfolg-
                                                                                                  vertrag auch die Reichsversicherungsord-
fans mit Hauptschulabschluss oder mittlerer        reich daran gearbeitet, Hemmschwellen
                                                                                                  nung und andere Versicherungsgesetze
Reife generiert. Der Klassik-Trend spiegelt sich   abzubauen. Musiker wie Anna Netrebko
                                                                                                  übergeben, obwohl dies die Versicherungs-
auch in den Charts wider: Schafften es 2002        oder David Garrett würden Genre-Gren-
                                                                                                  vermittlerrichtlinie nicht vorsieht. Auch hat
bis 2005 nur vier Klassikprodukte in die           zen überwinden, heißt es.
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Personelles

      Guido Ullmann                                   Manfred Freiherr von Landsberg-Velen

                            Beim Osnabrücker                                Manfred Freiherr von Landsberg-Velen ist für seine Verdienste um
                            Telekommunikati-                                die touristische Entwicklung im Emsland mit der Emslandmedaille
                            onsanbieter osnatel,                            ausgezeichnet worden. Der 86-Jährige hat vor fast 40 Jahren mit
                            einer Marke der                                 dem Konzept „Urlaub mit Kind vom Kind“ den touristischen
                            EWE TEL GmbH,                                   Startschuss im Emsland gelegt. Mit rund 700 000 Übernachtungen
                            verändert sich die                              jährlich und rund 4 500 Betten gehört das Ferienzentrum Schloß
                            Geschäftsleitung.                               Dankern zu den Leuchttürmen in der Tourismusregion und ist das
                            Zum 1. November                                 größte Ferienzentrum seiner Art in Deutschland. Unternehmerischer
                            übergab der bishe-                              Pioniergeist und kontinuierlicher Entwicklungsdrang waren Gründe
                            rige Geschäftsleiter     für die erfolgreiche Entwicklung. Freiherr von Landsberg-Velen war Mitglied der IHK-
    Alexander Kmita die Leitung von osnatel an       Vollversammlung und hat sich in weiteren IHK-Gremien ehrenamtlich für den regionalen
    Guido Ullmann. Der gebürtige Osnabrücker,        Tourismus eingesetzt.
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3332,)(/3$"+!"/")/0/0"+!&$"

                                                                                                                                    igen:
                                                                                                        r a l l e  S elbstständ
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Stand 10/2009
Osnabrück-Emsland Nr. 12 / Dezember 2009 www.osnabrueck.ihk24.de Wirtschaft
Titelthema

    Standortvorteil Infrastruktur
    Für die Region: Verbesserungsvorschläge der Wirtschaft

                                                 8

                                         9

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                                 8
                                                                   8
                                                                             5
                                    4        2
                                                                                 6

                                                                                                             3
                                                 7                                      6

                                                     Mit der Osterweiterung der Europäischen Union rückte die Region Osnabrück-Emsland in die Mitte
                                                     Europas. Sie ist hervorragend mit allen Verkehrsträgern erschlossen. Von jedem Punkt unseres
                                                     Kammerbezirks erreicht man innerhalb einer halben Stunde die Autobahn. Man braucht weniger
                                                     als eine Stunde, um zu einem internationalen Verkehrsflughafen zu kommen. Der IHK-Bezirk
                                                     verfügt über mehrere Binnenhäfen sowie eine gute Gleisanbindung.

                                                     Die gute großräumige Lage und die Er-             die Ersatzteilversorgung von Peugeot und
                                                     schließung durch alle Verkehrsträger haben        Citroën im Niedersachsenpark, und die Spit-
                                                     die Region zu einem attraktiven Logistik-         zenplatzierungen der Grafschaft Bentheim
                                                     standort gemacht. Dies belegen Ansied-            im niedersächsischen „Marktspiegel Logis-
                                                     lungen, wie das PSA-Logistikzentrum für           tik“.

8   Wirtschaft Osnabrück-Emsland 12/09
Eine gute Infrastrukturausstattung ist die      sofern dies wirtschaftlich dar-
Voraussetzung für Mobilität. Diese ist          stellbar ist.
Grundlage unseres Wohlstands. Mobilität         Die Autobahn 1 (Hansalinie) ist eine
ist heute selbstverständlich. Erst bei Stö-     der wichtigsten Nord-Süd-Verbindun-
                                                                                bindun-
rungen erkennt man die große Abhängig-          gen in Deutschland (5). Der Bereich
                                                                                 ich zwi-
keit im Alltag: Der Stau auf der Autobahn,      schen Münster-Süd und dem Lotterotter Kreuz
der verpasste Anschlusszug oder der ausge-      gehört zu den stauträchtigsten Autobahn-
fallene E-Mail-Server sind erhebliche           stücken in Deutschland. Auch die weitere       des anhängigen Verfahrens beim Oberver-
Stressfaktoren im Wirtschaftsleben. Die         Strecke in Richtung Norden ist dem Ver-        waltungsgericht und zügigen Baubeginn
Grafik in diesem Artikel auf Seite 8 verdeut-    kehrsaufkommen nicht gewachsen. Der            interessiert.
licht die gute Infrastrukturausstattung der     sechsstreifige Ausbau läuft, wird sich aber     Die Breitbandversorgung (8) ist heute Vor-
Region Osnabrück-Emsland. Dennoch gibt          noch über mehrere Jahre hinziehen.             aussetzung für die moderne Kommunikati-
es aus Sicht der Wirtschaft zahlreiche Ver-     Osnabrück (6) fehlt eine leistungsfähige       on zwischen Unternehmen und mit den
besserungsansätze:                              Ostumfahrung. Die Notwendigkeit für eine       Kunden. Mehr als 80 % aller Unternehmen
Die E 233 (1) zwischen Meppen und Clop-         solche Straße steigt mit dem fortschreiten-    brauchen bereits heute leistungsfähige
penburg ist die zentrale West-Ost-Achse für     den Lückenschluss der A 33 in Richtung         Breitbandverbindungen. Dies ist nach wie
das Emsland. Aktuell ist sie als zweistreifige   Bielefeld. Die regionale Wirtschaft hat auch   vor flächendeckend nicht gewährleistet.
Straße ausgebaut. Sie ist wegen eines hohen     hier das Planungsverfahren finanziell un-       Mit dem Ausbau der Offshore-Winderzeu-
Verkehrsaufkommens mit überdurchschnitt-        terstützt und hofft auf eine Verlängerung      gung muss das Fernleitungsnetz an die ver-
lichem Schwerlastanteil völlig überfordert.     der A 33 bis an die A 1 bei Wallenhorst.       änderte Kraftwerkslandschaft angepasst
Die Folge: Zahlreiche Unfälle und Staus         Die Startbahn des FMO (7) lässt in ihrer ak-   werden. Eine zusätzliche Fernleitung soll
belasten Anlieger und Verkehrsteilnehmer.       tuellen Länge keine Interkontinentalflüge       entlang der bestehenden Trasse durch das
Die IHKs und weitere regionale Akteure          zu. Darum wird bereits seit 15 Jahren an der   Emsland (9) verlaufen. Dabei sollte die we-
tragen derzeit dazu bei, dass sich dieser Zu-   Verlängerung geplant und gestritten. Für       sentlich teurere Erdverkabelung auf sensible
stand schnellstmöglich ändert. Durch die        die regionale Wirtschaft ist der FMO eine      Bereiche für Mensch und Natur beschränkt
Finanzierung der Planungskosten soll das        wichtige Schnittstelle zur Pflege der inter-    bleiben, um die Transportkosten der Energie
Vorhaben beschleunigt und die Straße durch-     nationalen Wirtschaftskontakte. Die Unter-     so gering wie möglich zu halten.
Titelthema

       nachgefragt
     Drehkreuz Infrastruktur                                 Herr Prof. Stöwer, die Wirtschaftskrise hat sich auch im Flugverkehr ausgewirkt.
                                                             Wie sind die Perspektiven für den FMO?
     Die Wirtschaft braucht eine intakte Infra-
                                                                                  Nach einem durch die Wirtschaftskrise schwierigen Jahr gibt es
     struktur und unterstützt innovative Ansätze                                  in unserer Branche vermehrt Anzeichen für eine deutliche Markt-
     zur Lösung von Verkehrsproblemen. „Wirtschaft                                erholung. Auch am FMO erwarten wir ab Januar wieder wach-
     Osnabrück-Emsland“           hat     mit   regionalen                        sende Fluggastzahlen. Bereits im gerade begonnenen Winterflug-
     Unternehmern über Auswirkungen der Krise                                     plan wurden die Kapazitäten im touristischen Verkehr um 14 %
     und Wege für eine Verbesserung der Infra-                                    aufgestockt. Die Aussichten für den Sommer 2010 sind vielverspre-
                                                                                  chend. Weitere Flugzeuge werden am FMO fest stationiert und die
     struktur gesprochen.
                                                                                  Zahl der Verbindungen wird aufgestockt. Die Fertigstellung des di-
                                                                                  rekten Autobahnanschlusses an die A 1 im Sommer 2010 verbessert
                                                             die ohnehin schon gute Erreichbarkeit des FMO. In Sachen Startbahnverlängerung erwar-
     Herr Deymann, auf den Autobahnen trifft                 ten wir nach über 15-jähriger Planungszeit einen positiven Ausgang des Verfahrens vor
     man zur Zeit auf sehr viele Baustellen und              dem Oberverwaltungsgericht Münster und einen Baubeginn noch in 2010.
„Ökologisch, ökonomisch, sozial“
Veranstaltung widmete sich Nachhaltigkeit in Logistikketten

Der Güter- und Personenverkehr hat zahlreiche     Er erhofft sich da-
positive, aber auch einige negative Aspekte. Zu   durch eine weitere
letzteren gehört auch die Umweltbelastung.        Einsparung von 10
                                                  bis 15 %.
Über Lösungsansätze für die Nachhaltigkeit im
                                                  Die Nachhaltigkeits-
Verkehr informierte eine Gemeinschaftsveran-      strategie der Osna-
staltung der IHK Osnabrück-Emsland mit der        brücker Spedition
Regionalgruppe der Bundesvereinigung Logistik     Hellmann stellte der
(BVL).                                            Umweltbeauftragte,
                                                  Prof. Dr. Gerhard
                                                  Lohmeier, vor. Diese
Ein Pionier bei den Nachhaltigkeitsstrate-        Strategie durchdringt
gien ist der Otto-Konzern, Hamburg. Seit          sämtliche Unterneh-
über 15 Jahren arbeitet das Unternehmen           mensbereiche von
an einer Verringerung der transportbe-            der Verwaltung über
dingten CO2-Emissionen. Die aktuelle Kli-         die Gebäudetechnik
                                                                          Sprachen über Logistikketten (v.l.): Rolf Meyer, Prof. Wolfgang Bode,
maschutzstrategie verfolgt das Ziel, bis zum      bis hin zum Fahr-
                                                                          Ulrich Boll, Alexander Bartelt, Jürgen Muhle, Eckhard Lammers und
Jahr 2020 die relativen transport-, mobili-       zeugtank und endet Manfred Alschner.                                                Foto: H. Pentermann
täts- und standortbedingten CO2-Emissi-           nicht am Werkstor,
onen zu halbieren. „Eine ehrgeizige Aufga-        sondern bezieht auch andere gesellschaft-          der Paneuropa-Rösch GmbH aus Vechta,
be, die wir mit Nachdruck verfolgen“, so          liche Bereiche ein. So kooperiert Hellmann         machte deutlich, dass diese Verlagerung
Alexander Bartelt von der Otto Group. Als         eng mit verschiedenen Schulen und vermit-          einen langen Vorlauf erforderte und ein
Beispiel für den Handlungsdruck führte            telt dort Hintergrundwissen. Damit werden          erhebliches Mengenaufkommen erforderlich
Bartelt an, dass ein T-Shirt im Laufe seines      alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit           ist. Mit zunehmenden Erfahrungsschatz und
Lebenszyklus fast 11 kg CO2-Emissionen            abgedeckt: ökologisch, ökonomisch und              eigenen Standorten an den meisten Ziel-
verursache.                                       sozial.                                            orten des kombinierten Verkehrs funktio-
„Jeder kann und muss seinen Beitrag leis-         Einen Blick in die Zukunft wagte Frank             niert die Transportkette Straße/Schiene
ten“, appellierte Rolf Meyer von der Spedi-       Glanert von der EWE AG aus Oldenburg.              mittlerweile gut. Inzwischen werden auch
tion Meyer & Meyer als Vorsitzender des           Vor kurzem hat das Unternehmen einen               in erheblichem Umfang sensible Güter in
IHK-Verkehrsausschusses in seiner Begrü-          Prototyp eines elektrisch-betriebenen Pkw          temperaturgeführten und fernüberwachten
ßung. Technische Lösungen wie Solaranla-          auf die Straße geschickt. Bis Elektrofahr-         Kühlcontainern auf der Schiene transpor-
gen auf den Lagerhallen sind kleine               zeuge alltagstauglich sind, gilt es aber noch      tiert.
Bausteine, die individuelle Beiträge zur Ein-     einige Probleme zu lösen: Batteriekapazi-          Das Osnabrücker Kompetenzzentrum für die
dämmung des Klimawandels leisten kön-             täten müssen verbessert, Batteriegröße und         Logistikwirtschaft LOGIS.NET entwickelt
nen. Gefragt seien aber vor allem neue            –gewicht reduziert, öffentlich zugängliche         Ideen, wie Güter mit geringeren CO2-Emis-
Logistikkonzepte, die alle Verkehrsträger         Tankstellen eingerichtet werden. Für EWE           sionen in Zukunft transportiert werden
integrieren, Verkehre bestmöglich bündeln         als Stromversorger ist die Elektromobilität        können. Prof. Wolfgang Bode stellte ein
und unnötige vermeiden.                           auch als Energiepuffer von Interesse. Die          neues Konzept für die Kombination eines
Ulrich Boll, Georg Boll GmbH & Co. KG aus         zunehmende Einspeisung CO2-neutralen               Einkaufszentrums mit einem integriertem
Meppen, zeigte auf, was mit dem aktuellen         Stroms aus regenerativen Quellen könnte            Hochregallager sowie eine Transportlösung
Stand der Fahrzeug- und Aufliegertechnik           mit einer intelligenten Ladungssteuerung in        auf Basis der Magnetschwebetechnik vor.
Titelthema

     100 000 Euro für Kanalausbau
     Speller Unternehmen: Großspende für IHK-Sponsoringaktion

     Mit dem Hafen Spelle-Venhaus im Emsland ver-     nehmen der Region von diesen Vorteilen         ein direkter Bahnanschluss. Aus der direk-
     bundene Unternehmen haben den Ausbau der         noch stärker profitieren. Er lobte die inten-   ten Anbindung an den Kanal sowie die B 70
     Nordstrecke des Dortmund-Ems-Kanals jetzt        sive Unterstützung der Samtgemeinde Spelle     und die unmittelbare Nähe zur Autobahn 30
                                                      als beispielgebend für die Zusammenarbeit      sowie die Anbindung an das Bahnnetz erge-
     mit über 100 000 Euro unterstützt. Die Sponso-
                                                      zwischen Kommunen und Wirtschaft.              ben sich aus infrastruktureller Sicht große
     ringaktion der Industrie- und Handelskammern     Samtgemeindebürgermeister Bernhard Hum-        Standortvorteile. Hummeldorf machte auf
     der Region steht damit kurz vor dem Ziel.        meldorf lobte das außerordentliche Engage-     die positiven Impulse aufmerksam, die
                                                      ment der mittelständischen Wirtschaft zur      durch den Ausbau des Kanals und des
                                                      Verbesserung der regionalen Infrastruktur.     Hafens gegeben würden. Sie gingen weit
     Gerd-Christian Titgemeyer, Präsident der         Dieses Engagement sei Ausdruck der star-       über die Samtgemeindegrenzen hinaus.
     IHK Osnabrück-Emsland, dankte den Unter-         ken Verbundenheit mit der Region und ver-      Landrat Hermann Bröring unterstrich die Be-
     nehmen für deren großzügiges Engagement.         diene höchste Anerkennung. „Mit dem ge-        deutung einer guten Verkehrserschließung
     Mit der jetzt übergebenen Summe gehe die         planten Kanalausbau können wir bestehende      für das Emsland: „Mit dem Ausbau der Nord-
     auf 600 000 Euro gerichtete Sponsoring-          Arbeitsplätze sichern und neue Unterneh-       strecke zwischen Mittellandkanal und Glee-
     aktion der Industrie- und Handelskammern         mensansiedlungen ermöglichen.“                 sen ist eine dringend erforderliche Verbesse-
     in Emden, Münster und Osnabrück/Emsland                                                         rung der Infrastruktur der Wasserstraßen in
     auf die Zielgerade. Titgemeyer unterstrich       Erweiterung des Hafens geplant                 der Region in Angriff genommen worden.
     die guten Zukunftsperspektiven der Binnen-       In Spelle ist eine umfangreiche Erweiterung    Wie der vorzeitige Lückenschluss der A 31
     schifffahrt unter ökonomischen und ökolo-        des Hafens Spelle-Venhaus vorgesehen. Es       wird die regionale Mitfinanzierung des Ka-
     gischen Aspekten. Durch den Ausbau des           entstehen weitere rund 35 Hektar Gewerbe-      nalausbaus einen Wachstumsschub auslösen.
     Dortmund-Ems-Kanals könnten die Unter-           flächen, zusätzliche Umschlagplätze und         Hintergrund der Sponsoringaktion: Der

12   Wirtschaft Osnabrück-Emsland 12/09
Dortmund-Ems-Kanal (DEK) verbindet Dort-
mund mit dem Seehafen Emden. Der Ab-
schnitt vom Ruhrgebiet bis zum Mittelland-
kanal (Südstrecke) ist seit kurzem für das
zukunftsfähige Großmotorgüterschiff (Ab-
messung: 110,00 x 11,40 x 2,80 m, Tragfähig-
keit: 2 100 t) befahrbar. Um diese Befahrbar-
keit auch auf der Nordstrecke herzustellen,
müssen drei Schleusen zwischen Rheine
und Lingen durch Neubauten ersetzt wer-
den, zwei weitere Schleusen fallen ersatzlos
weg. Auch werden mehrere Brücken ange-
hoben.
Die langjährigen Bemühungen, die feder-
führend vom Landkreis Emsland in Abstim-
mung mit dem Landkreis Steinfurt, Land
und Bund unternommen worden waren, um
die Nordstrecke des DEK auszubauen, mün-
deten in einem Kooperationsvertrag, den
Bund und Region im September 2007 unter-        IHK-Präsident Gerd-Christian Titgemeyer (Bildmitte) bei der Scheckübergabe durch die Sponsoren
zeichneten. Er war der Auftakt für den          im Hafen Spelle. Mit dabei: Landrat Hermann Bröring (r.) und Samtgemeindebürgermeister Bern-
Ausbau des DEK in regionaler Allianz be-        hard Hummeldorf (2. v. r.).
reits ab 2008.
Der Bund wird über 165 Mio. Euro investie-      land (Osnabrück) sowie die Industrie- und        dadurch einen um Jahre vorgezogenen Pro-
ren. Die Projektpartner aus der Region –        Handelskammer für Ostfriesland und Papen-        jektbeginn. Der Beitrag der regionalen Wirt-
Landkreise, Kommunen und Gemeinden,             burg (Emden) und das Land Niedersachsen          schaft und der IHKs in Höhe von 600 000
die Industrie- und Handelskammern Nord          – beteiligen sich mit über vier Mio. Euro an     Euro wird im Rahmen einer Sponsoring-
Westfalen (Münster) und Osnabrück-Ems-          den Planungskosten und ermöglichen               aktion eingeworben.
Titelthema

     tern trotz der Weltwirtschaftskrise deutlich        zierter Nachwuchs. Bildung ist hierbei der       ergeben sich für die Verschönerung des
     Aufbruchstimmung vernehmen. Ich denke,              Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft. Aus     Ortsbildes vielfältige zusätzliche Möglich-
     dass auch der anstehende Hafenausbau hier           diesem Grunde genießt eine gute Ausstat-         keiten. Diese und viele weitere Maßnahmen
     maßgeblichen Einfluss auf diesen großen              tung der in unserer Trägerschaft stehenden       sorgen auch bei unseren Betrieben für eine
     Erfolg der Sponsoringaktion hatte.                  Schulen in räumlicher, sachlicher und per-       positive Grundstimmung.
                                                         soneller Sicht höchste Priorität. In den letz-   Eine Zukunftsaufgabe mit substanzieller
     Worin sehen Sie neben dem Hafenausbau               ten 10 Jahren haben wir 16 Millionen Euro        Bedeutung wird die Frage des demogra-
     die wichtigsten Zukunftsaufgaben in der             in unsere Schulen investiert. Alleine in die-    fischen Wandels sein. Die Samtgemeinde
     Samtgemeinde?                                       sem Jahr haben wir im schulischen Bereich        Spelle ist eine junge Kommune. Rd. ein
                                                         3,1 Mio. Euro eingebracht. Aber auch im          Viertel unserer Einwohner sind unter 18
     Die Samtgemeinde Spelle ist für die ganze           gesellschaftlichen Bereich liegen wesentli-      Jahren. Der demografische Bundestrend
     Region ein bedeutender Industriestandort.           che Schwerpunkte unserer Politik. Beispiels-     trifft uns zunächst nur in abgeschwächter
     Doch um für investitionsbereite Unternehmen         weise haben wir in der Samtgemeinde über         Form. Doch um die Herausforderungen
     attraktiv zu sein, dürfen wir die so genannten      120 Vereine mit 30 000 Mitgliedschaften.         frühzeitig angehen zu können, wurde ein
     „weichen Standortfaktoren“ nicht außer Acht         Die Förderung dieses ehrenamtlichen Po-          Demografiebeauftragter ernannt. Verschie-
     lassen. Ein großes Anliegen ist uns bei-            tenzials ist wichtig für eine gute örtliche      denste Themenbereiche wurden zusammen-
     spielsweise ein breit angelegter Einzelhan-         Gemeinschaft.                                    getragen und ausgewertet, um Ziele für ein
     delsmix in allen drei Mitgliedsgemeinden.           Glücklicherweise wurde die Gemeinde Spel-        altersgerechtes Umfeld zu schaffen und ein
     Wichtig zum Erhalt einer leistungs- und             le in das Dorferneuerungsprogramm des            generationsübergreifendes Miteinander zu
     wettbewerbsfähigen Wirtschaft ist qualifi-           Landes Niedersachsen aufgenommen. So             etablieren.
Foto: fotolia.de

Verkehrspolitik vor Spurwechsel?
Die Bewertung des DIHK zum Koalitionsvertrag

CDU und FDP haben sich in ihrer Koalitionsver-      Dies ist aber nicht Aufgabe des Straßen-      Im Luftverkehr werden verkehrspolitisch
einbarung auch intensiv mit dem Thema Mobi-         güterverkehrs und muss geändert werden.       wesentlichen Problempunkte – die Kapazi-
lität auseinandergesetzt. Hier die Bewertung     t%JF &JOOBINFO BVT EFS -LX.BVU BMMFJO   tätsentwicklung der Flughäfen, die Sicher-
                                                    reichen auch bei vollständiger Zweckbin-      stellung international wettbewerbsfähiger
aus Sicht des DIHK:
                                                    dung für den Bundesfernstraßenbau nicht       Betriebszeiten und die zügige Umsetzung
                                                    aus, um dort die aufgelaufenen Defizite        des Single European Sky – benannt. Dies
Angesichts des erwarteten Verkehrswachs-            zu beseitigen.                                gilt auch für die Schifffahrtspolitik. Hier
tums, der schon heute bestehenden Engpässe       Bei der Vollendung der Bahnreform schlägt        werden mit dem Ausbau der seewärtigen
vor allem bei Straße und Schiene sowie dem       der Koalitionsvertrag die richtige Richtung      Zufahrten und der Hinterlandanbindungen
wachsenden Substanzverzehr besteht bei           ein, bleibt aber weit hinter den Erwartungen     wichtige Ansatzpunkte zur Sicherstellung
der Bereitstellung einer leistungsfähigen In-    zurück. Positiv hervorzuheben ist, dass das      der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen
frastruktur dringender Handlungsbedarf.          Schienennetz als Teil der staatlichen Ver-       Seehäfen aufgeführt.
Auch im Koalitionsvertrag wird die Bedeu-        antwortung für die Infrastruktur nicht pri-      Im Öffentlichen Personennahverkehr wer-
tung einer leistungsfähigen Verkehrsinfra-       vatisiert werden soll. Mit der vorgesehenen      den mit dem Vorrang unternehmerisch und
struktur hervorgehoben. Die bisherigen           Weiterentwicklung der bisher unzurei-            wettbewerblich ausgerichteter Verkehre,
Probleme – insbesondere die kontinuier-          chenden Leistungs- und Finanzierungs-            dem Bekenntnis zum Erhalt des mittelstän-
liche Unterfinanzierung, die schwankenden         vereinbarung wird ein wichtiger Ansatz-          dischen Busgewerbes und der Forderung
Haushaltslinien und die Herangehensweise         punkt für die künftige Eisenbahnpolitik          nach mehr Transparenz wichtige Ansatz-
bei der Festlegung von Projekten – werden        gegeben. Auch der Ausschluss einer Ge-           punkte für die anstehende Novellierung des
klar benannt. Die Aussage, wonach man            winnabführung an die Holding und der             Personenbeförderungsgesetz genannt. Es
Investitionen in die Verkehrswege „auf           Ausschluss von Doppelmandaten in Hol-            fehlen aber kritische Aussagen zur Inhouse-
hohem Niveau sicherstellen“ will, ist hinge-     ding und Infrastrukturgesellschaften sind        Vergabe und zum kommunalen Querver-
gen zu unbestimmt.                               zu befürworten. Die Aussage, wonach die          bund. Zu unterstützen ist dagegen die Zu-
Auch mit der Erteilung eines Prüfauftrags        DB AG im Konzernverbund als Alleineigen-         lassung von Busfernlinienverkehr.
zur Herstellung eines Finanzierungskreis-        tümerin gleichwohl Einfluss auf ihre Infra-       Beim Stadt- und Regionalverkehr lehnt die
laufs Straße bleibt der Vertrag hinter den       struktursparten haben soll, wirft jedoch         Koalition eine City-Maut und generelle in-
Erwartungen der Wirtschaft zurück. Es            Fragen auf.                                      nerstädtische Fahrverbote ab. Dies ent-
reicht nicht aus, die Einnahmen aus der          Im Straßengüterverkehr wird mit dem Ab-          spricht einer Forderung des DIHK.
Lkw-Maut künftig direkt an die Verkehrs-         bau bestehender Wettbewerbsverzerrungen          Im Rahmen der EU-Verkehrspolitik unter-
infrastrukturfinanzierungsgesellschaft weiter-    ein wichtiger Ansatzpunkt zur Stärkung der       stützt der DIHK die geplante Harmonisie-
zuleiten. Hierbei bleiben zwei Probleme:         deutschen Transport- und Logistikbranche         rung der Wettbewerbsbedingungen der Ver-
t%JF .BVUFJOOBINFO TJOE EFS[FJU OJDIU     benannt. Positiv ist, dass der Einsatz län-      kehrswirtschaft in Europa. Zur Recht fordert
   explizit für den Fernstraßenbau zweck-        gerer Nutzfahrzeuge mit maßvoller Ge-            der DIHK, dass Stau- und Unfallkosten nicht
   gebunden. Mit ihnen werden auch Schie-        wichtsanhebung in einem Feldversuch eva-         in die Berechnung der externen Kosten ein-
   nenwege und Wasserstraßen finanziert.          luiert werden soll.                              fließen.
IHK Aktuell

     Wie gut ist mein Abschluss?
     Online abrufbar: Bundesweite IHK-Prüfungsstatistiken

     Erstmals bieten die Industrie- und Handels-                   Industrie- und Handelskammer
                                                                   Osnabrück-Emsland

     kammern jetzt im Internet eine bundesweit
     einheitliche Prüfungsstatistik für Abschluss-
     prüfungen in allen IHK-Berufen an. Betriebe
     und Auszubildende können anhand der Ergeb-
     nisse besser beurteilen, wo sie leistungsmäßig
     stehen.

     Mit der bundesweiten Prüfungsstatistik ist
     es für Betriebe und Azubis leichter, die Er-
     gebnisse der eigenen Ausbildungsberufe
     bzw. Abschlussprüfung mit den Durch-
     schnittsergebnissen auf IHK-, Landes- und
     Bundesebene zu vergleichen. Interessant ist
     das besonders für Unternehmen, die an
     mehreren Standorten ausbilden. Sie können
     durch das Online-Portal schneller die Quali-
     tät ihrer jeweiligen Ausbildung einschätzen.
     Zugleich erlaubt die neue Prüfungsstatistik
     den jungen Fachkräften, ihr Leistungsver-
     mögen im Vergleich zu anderen Ausbil-
     dungsabsolventen einzuordnen.

     Was beinhaltet die Prüfungsstatistik?            Wer hat wie gut bestanden? Die neue Online-Prüfungsstatistik gibt Aufschluss über Ergebnisse und
                                                      ermöglicht einen regionalen sowie einen landes- und bundesweiten Vergleich.       Foto: IHK/fotolia.de
     Die Prüfungsstatistik beinhaltet für jeden
     IHK-Ausbildungsberuf den Gesamtdurch-
     schnitt aller Prüfungsteilnehmer, die Beste-
     hensquote, die Notenverteilung und die           Wie gelangt man zur Prüfungsstatistik?               ist eine kontinuierliche Optimierung der
                             Durchschnittsergeb-                                                           Prüfungsstatistik geplant.
                                                      Jede IHK hat auf ihrer Internetseite einen
                            nisse der einzelnen                                                            Die Prüfungsstatistik ist Bestandteil eines
                                                      Link zur Prüfungsstatistik geschaltet. Be-
                           Prüfungsbereiche. Sie
                           Prüfungsbere                                                                    Programms zur Weiterentwicklung der Ar-
                                                      triebe und Ausbildungsabsolventen gelan-
                        orientiert sich an den                                                             beit der Industrie- und Handelskammern im
                                                      gen über den Link www.osnabrueck.ihk24.
                          IHK-Abschlusszeugnis-
                          IHK-Abschlus                                                                     Bereich von Prüfungen und Zertifizie-
                                                      de (Dok.-Nr. 32402) zu den jeweiligen IHK-,
                            sen und umfasst
                                      um        die                                                        rungen. Die einheitliche Prüfungsstatistik
                                                      Landes- und Bundesergebnissen.
                             Ergebnisse aller in                                                           ist der letzte noch fehlende Mosaikstein im
                              der jeweiligen
                                  jeweil       IHK                                                         Hinblick auf bundeseinheitliche IHK-Ab-
                                                      Wann werden die Ergebnisse veröffentlicht?
                                       durchge-
                                       d                                                                   schlussprüfungen. Er ergänzt die zentrale
                                          führten     Gestartet wurde die Prüfungsstatistik mit            Aufgabenerstellung, die standardisierten
                                              Ab-     den Ergebnissen der Sommerprüfung 2009.              Prüfungsverfahren, das einheitliche Be-
                                          schluss-    Die Statistiken der künftigen Abschlussprü-          rechnungsverfahren und die Ausgabe bun-
                                             prü-     fungen werden regelmäßig im April (Prü-              desweit einheitlicher IHK-Abschlusszeug-
                                            fungen    fungsergebnisse der Winterabschlussprü-              nisse.
„Kostengünstige                                           lässige und bezahlbare Energieversorgung
                                                          gesichert werden.
Energie lebenswichtig“                                    Prof. Bernhard Cramer, Bundesanstalt für
                                                          Geowissenschaften und Rohstoffe, erläuterte,
„Wir brauchen weiter einen ideologiefreien Mix            dass sich der bestehende Energiemix welt-
aller verfügbaren Energieträger“, kommentiert             weit an neue Bedingungen anpassen muss:
Marco Graf, Hauptgeschäftsführer der IHK                  „Heute liefern Erdöl, Erdgas, Kohle und
                                                          Uran mehr als 85 % der Primärenergie.“ Er
Osnabrück-Emsland, das Ergebnis des „Energie-
                                                          machte deutlich, dass die vier wichtigsten
forum 2009“. „Dies schließt aus Sicht der IHK-            Energierohstoffe auch in der näheren Zu-
Organisation die Nutzung der Kernenergie                  kunft weiterhin die Hauptlast der Versor-
sowie der Kohleenergie ausdrücklich mit ein.“             gung tragen werden. Aus geologischer Sicht
                                                          sei langfristig mit einer Verknappung des
                                                          Erdöls zu rechnen. Dagegen seien Kohle
Unter Federführung der IHK Osnabrück-                     und Uran noch lange Zeit verfügbar.                          IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf (r.)
Emsland hatte der Niedersächsische Indus-                 Birgit Hutcheson, Dow Deutschland An-                        begrüßte Dr. Niels Kämpny, Prof. Dr. Bernhard
trie- und Handelskammertag (NIHK) nach                    lagengesellschaft mbH, Stade, forderte aus                   Cramer und Birgit Hutcheson.             Foto: IHK

Hannover eingeladen. In der Veranstaltung                 Sicht der Wirtschaft eine standortbezogene
vermittelten Experten aus Wirtschaft, Wis-                Energiepolitik. „Gerade für die energie-                     erste Bundesland, das eine Regierungskom-
senschaft und Politik Antworten und Anre-                 intensive Industrie ist eine kostengünstige                  mission Klimaschutz eingerichtet habe.
gungen zur zukünftigen Energieversorgung.                 Energieversorgung lebenswichtig.“                            „Wir erhoffen uns Handlungskonzepte, wie
Gerade vor dem Hintergrund der Klima-                     Dr. Niels Kämpny, Nds. Ministerium für                       Niedersachsen angemessen zu einem inno-
schutzdiskussion stellt sich immer drängen-               Umwelt und Klimaschutz, erläuterte die                       vativen Energiestandort entwickelt werden
der die Frage nach einer langfristig sicheren             energiepolitischen Entwicklungen aus Sicht                   kann“, so Kämpny.
IHK Aktuell

                                                        es? In diesem Jahr haben sich bereits mehr
     „Händler auf dem                                   als 350 Kaufleute über das 2009 reformierte
     Laufenden halten“                                  Wettbewerbsrecht sowie über eine gezielte
                                                        Kundenansprache informiert. IHK-Fachleu-
                                                        te gaben rechtliche Tipps zum Schutz vor
     Die IHK Osnabrück-Emsland ist mit ihrer Veran-
                                                        Abmahnungen und zeigten auf, wie Trends
     staltungsreihe „IHK-vor-Ort“ seit zwei Jahren in   genutzt und umgesetzt werden können, um
     der Region unterwegs. Die Veranstaltung be-        Kunden optimal zu erreichen. Was ist wann
     steht aus einem Vortrag zu einem rechtlichen       unlauter, irreführend oder gar zur Täu-
     Thema und einem Fachthema zum Handel.              schung geeignet? Mit Blick auf diese Frage-
                                                        stellung erläutert der IHK-Jurist Philipp Cords,
                                                                                                           Leichte Belebung am Arbeitsmarkt: IHK, HWK und
                                                        dass immer wichtig sei, wie „der durch-
                                                                                                           Arbeitsagenturen legten Zahlen vor. Foto: fotolia.de
     „Dabei gehen wir gezielt auf aktuelle Ge-          schnittlich informierte Verbraucher“ es ver-
     setzesänderungen ein, die den Unternehmer          stehe. Transparenz und Stimmigkeit seien in
     direkt betreffen“, sagt Thomas Reyl, IHK-          der Werbung von entscheidender Bedeu-
     Geschäftsbereichsleiter Recht und Fair Play.       tung. Es gelte „wer nicht wirbt, stirbt – und
                                                                                                           Arbeitsmarktmonitor:
     Welche Geschäftspraktiken und welche               wer falsch wirbt, stirbt auch“.                    Leichte Belebung
     Werbeformen sind erlaubt und welche                Die Informationsveranstaltungen finden in
     nicht? Wie kann die Werbung, wie können            den Abendstunden statt, damit die Unter-
                                                                                                           Die Arbeitslosenquote im Wirtschaftsraum
     Aktionen im Unternehmen aussehen? Wel-             nehmer nach Geschäftsschluss teilnehmen
     che Veränderungen in der Nachfrage gibt            können. „Dabei arbeiten wir auch mit den           Osnabrück-Emsland ist im Oktober noch einmal
                                                        örtlichen Handels- und Gewerbevereinen             leicht zurückgegangen. Sie sank von 5,7 auf
                                                        zusammen“, berichtet IHK-Branchenbetreu-           5,6 %. Dies zeigt die aktuelle Ausgabe des
                                                        erin Dr. Jennifer Thanscheidt. Auch im             Arbeitsmarkt-Monitors, den IHK, HWK und
                                                        nächsten Jahr wird die Tour durch den IHK-         Arbeitsagenturen jetzt veröffentlicht haben.
                                                        Bezirk zu Rechts- und Handelsthemen statt-
                                                        finden. „Wir möchten den Unternehmer auf
                                                        dem Laufenden halten, um ihn vor recht-            Weitere Ergebnisse: Im Oktober waren in
                                                        lichen Fallstricken zu schützen“, erklärt          der Region 17 270 Personen arbeitslos, 145
                                                        Philipp Cords.                                     weniger als im September. Damit hat sich
                                                        Interessierte Kommunen oder Werbege-               die Herbstbelebung fortgesetzt, wenngleich
                                                        meinschaften können sich bei der IHK mel-          sie in diesem Jahr insgesamt etwas schwä-
                                                        den.
Scheinwerfer an für die Besten
Die landesbesten Auszubildenden wurden jetzt in Oldenburg geehrt

„Scheinwerfer an für die Besten“ lautete die Re-
gieanweisung in der Oldenburger Weser-Ems-
Halle. Der Grund: Die niedersächsischen Indus-
trie- und Handelskammern (IHKs) rückten 213
ehemalige Auszubildende aus ganz Nieder-
sachsen ins Rampenlicht.

Ihren großen Auftritt vor rund 800 Gästen
– Eltern, Freunde, Ausbilder, Lehrer und
Vertreter aus Politik und Wirtschaft – haben
sie sich hart erarbeitet: Sie alle haben ihre
Ausbildung mit „sehr gut“ abgeschlossen
und sind zudem in ihren jeweiligen Berufen
die besten Absolventen aus ganz Nieder-
                                                   Minister Lutz Stratmann (l.) sowie Dr. Karl Harms, Präsident der Oldenburgischen IHK (r.), und der
sachsen.
                                                   stellv. Hauptgeschäftsführer der IHK Osnabrück-Emsland, Hans-Jürgen Falkenstein (2. v. r.),
Verteilt auf die Bezirke der niedersäch-           gratulierten den Berufsbesten.                                                                Foto: IHK
sischen IHKs ergibt sich folgendes Bild: 94
und damit die meisten Landesbesten kom-
men aus dem IHK-Bezirk Hannover, gefolgt           Aus dem IHK-Bezirk Osnabrück-Emsland                 technik GmbH, Melle; Annemarie Thye,
von den Bezirken Osnabrück (33), Lüneburg          wurden folgende Auszubildende ausge-                 Schürmann Reha-Mode KG, Gehrde; Henning
(24), Braunschweig (23), Oldenburg (20),           zeichnet:                                            Wiehemeyer, SC Melle 03 e.V., Melle
Stade (13) und Emden (6). Insgesamt haben
im laufenden Jahr 32 353 Prüflinge ihre             Landkreis Emsland:                                   Stadt Osnabrück:
Ausbildung beendet.                                Corinna Budde, Rekers Betonwerk GmbH & Co.           Nils Berlin, Ahlstrom Osnabrück GmbH, Osnabrück;
„Wir dürfen Sie zur Elite unseres Fachkräfte-      KG., Spelle; Julia Hensen, Sparkasse Emsland,        Florian Bockholt, Wilhelm Karmann GmbH,
Nachwuchses zählen“, gratulierte Dr. Karl          Meppen; Michael Langen, 3 P Pipeline, Petro-         Osnabrück; Sebastian Bögeholz, Elster GmbH,
Harms, Präsident der Oldenburgischen IHK, die      leum & Precision Services GmbH & Co. KG, Lin-        Lotte; Axel Brockhoff, FARÜCHOC-Schoko-
in diesem Jahr Gastgeberin der Veranstaltung       gen; Clemens Soring, Nordland Papier GmbH,           ladenfabrik GmbH & Co. KG, Osnabrück; Birgit
war. Harms betonte darüber hinaus, dass die        Dörpen; Verena Stockel, Der Berentzen Hof            Grundler, Thalia Buchhandlung Erich Könnecke
Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsver-         GmbH, Haselünne                                      GmbH & Co. KG Boysen & Maasch, Osnabrück;
träge seit Beginn des Ausbildungspaktes in                                                              Mathias Heiker, Wilhelm Karmann GmbH, Osna-
ganz Niedersachsen stark angestiegen sei.          Landkreis Grafschaft Bentheim:                       brück; Alexandra Henn, MAREDO Restaurants
Glückwünsche erhielten die Landesbesten            Jörg Deppe, Landwehr Computer und Software           Holding GmbH, Osnabrück; Jobst Hille, Elster
auch vom niedersächsischen Minister für            GmbH, Wietmarschen; Sarah Harmsen, VVV-              GmbH, Lotte; Tobias Lahrmann, Wilhelm Kar-
Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann.           Stadtmarketing Nordhorn e.V., Nordhorn;              mann GmbH, Osnabrück; Nils Ricklin, Wilhelm
Stratmann nutzte die Feierstunde, um auch          Jens Jonker, ENO – Telecom GmbH, Nordhorn;           Karmann GmbH, Osnabrück; Martin Schürer,
den Ausbildern für ihren Einsatz zu danken.        David Kerperin, WKS Textil- und Umweltlabor          Wilhelm Karmann GmbH, Osnabrück; Sebastian
Um „Spitzenleistungen, Teamarbeit und das          GmbH, Wilsum; Dana Schmitz, Lidl Vertriebs-          Spiekermann, Wilhelm Karmann GmbH, Osna-
richtige Rollenverständnis“ ging es im Fest-       GmbH & Co. KG, Neuenhaus; Anne Thier, Erfo           brück; Desiree Stegmann, Wilhelm Karmann
vortrag. Am Mikrofon stand jemand, der in          Bekleidungswerk GmbH & Co. KG, Nordhorn              GmbH, Osnabrück; Andrey Stulin, Deutsche Post
doppelter Hinsicht wusste, wovon er sprach:                                                             AG Niederlassung BRIEF Münster Ausbildungs-
Hermann Schüller ist sowohl geschäftsfüh-          Landkreis Osnabrück:                                 stelle 198, Osnabrück; Martin Twyrdy, Ahlstrom
render Gesellschafter der Semcoglas GmbH           Steffen Broxtermann, Heinrich J. Kesseböhmer         Osnabrück GmbH, Osnabrück; Sascha Walden,
(Westerstede) als auch Geschäftsführer der         Kommanditgesellschaft, Bad Essen; Patrick Hoff-      Wilhelm Karmann GmbH, Osnabrück; Mathias
EWE Baskets, dem diesjährigen Deutschen            meyer, DHT Automobile GmbH, Georgsmarien-            Zilke, Meinders & Elstermann GmbH & Co. KG,
Basketballmeister aus Oldenburg.                   hütte; Julian Oldemeyer, Spartherm Feuerungs-        Osnabrück
IHK Aktuell

     Interessen sichtbar machen
     IHK-Fachausschüsse setzten aktuelle Wirtschaftsthemen die Agenda

     Aktuelle Themen, die die Wirtschaft in der Region
     bewegen, standen auf den Tagesordnungen der
     IHK-Fachausschüsse. Die ehrenamtlichen Mit-
     glieder setzen sich dafür ein, dass Branchen-
     interessen sichtbar werden und führen diese in
     der Vollversammlung der IHK zusammen. Dieses
     oberste Gremium der IHK tagte am 8. Dezember.
     Lesen Sie hier, welche Themen in den Fachaus-
     schüssen diskutiert wurden.

     IHK-Tourismusausschuss
     Die regionale Tourismuswirtschaft erwartet
     viele positive Effekte durch die im April
     2010 beginnende Landesgartenschau in Bad
     Essen. Vertreter der Gemeinde und der Pro-
     jektgesellschaft präsentierten den Mitglie-
                                                         Die IHK-Ausschüsse diskutierten u. a. über Entwicklungen der Möbelbranche, China, die Landes-
     dern des IHK-Tourismusausschuss vor Ort
                                                         gartenschau oder Staubelastungen.                                           Foto: fotolia.de/pixelio/bö
     den Projektstand und aktuelle Bauvorha-
     ben. Erwartet werden rund 400 000 Besu-
     cher an insgesamt rund 170 Öffnungstagen.           men und erklärte die geplante Umsetzung              bei der Möbel Staas GmbH & Co. KG in
     Die Wirtschaftsregion soll in den kommen-           des steuerlichen Sofortprogramms durch               Bramsche. „Die Möbel-Branche ist mit 65 %
     den Monaten durch Unternehmensnetzwerke             das Wachstumsbeschleunigungsgesetz. Das              Marktanteil fest in der Hand des deutschen
     stärker in Planung und Projekte einbezogen          Wachstumsbeschleunigungsgesetzt wird in              Mittelstandes“, so Staas-Geschäftsführerin
     werden.                                             der Januarausgabe im Schwerpunktthema                und IHK-Vizepräsidentin Anette Niemeyer.
                                                         „Steuern“ ausführlich dargestellt.                   Aber nur 60 Möbelhändler generieren mehr
     IHK-Finanz- und Steuerausschuss                                                                          als die Hälfte des gesamten Umsatzes in
     Die Rechtsanwälte Axel Klages und Franz-            IHK-Außenwirtschaftsausschuss                        Deutschland. Die Importquote von Möbeln
     Josef Rochel, Anwaltskanzlei Toennes Kla-           Auch China blieb nicht von der globalen              sei gering, berichtete Markus Wiemann, Ge-
     ges Brinkschröder, Osnabrück, trugen zu             Wirtschaftskrise verschont. „Dennoch wird            schäftsführer der Oeseder Möbel-Industrie
     haftungs- und strafrechtlichen Fragen in            für 2009 mit einem Wachstum von 8 % ge-              Wiemann GmbH & Co. KG. Täglich werden
     der Sanierung für Unternehmer und Berater           rechnet“, erläuterte Ausschussvorsitzender           vom Standort Georgsmarienhütte rund 400
     vor. Erläutert wurde, unter welchen Um-             Frank Krätzig. Damit sei China neben In-             bis 500 Schlafzimmer europaweit ver-
     ständen eine wirtschaftliche Krisensituation        dien der Motor für die Erholung der Welt-            schickt. Die Möbelbranche und der Handel
     zur Haftung des Geschäftsführers bzw. auch          wirtschaft. Im Reich der Mitte sind bereits          blickten optimistisch auf das Weihnachts-
     zur Haftung des ihn steuerlich Beratenden           zehn der im Ausschuss vertretenen Unter-             geschäft, die umsatzstärkste Zeit des Jah-
     führt. Alfons Kühn, Leiter Bereich Finanzen         nehmen aktiv. Dazu gehört auch die Kamp-             res.
     und Steuern beim DIHK, fasst zudem die              mann GmbH, Gastgeberin der aktuellen
     aktuelle Haushaltslage des Bundes zusam-            Sitzung. Das Unternehmen hat in Peking               IHK-Verkehrsausschuss
                                                         eine Niederlassung gegründet. Denn: „Vor-            Der Verkehrsausschuss diskutierte mit Cord
                                                         aussetzung für ein erfolgreiches Engage-             Lüesse, dem Leiter des Geschäftsbereichs
                                                         ment in China ist die Präsenz vor Ort“,              Osnabrück der Niedersächsischen Landes-
                                                         erläuterte Friedhelm Koch, Exportdirektor            behörde für Straßenbau und Verkehr, über
                                                         der Kampmann GmbH.                                   aktuelle Straßenbauprojekte und Möglich-
                                                                                                              keiten, die Sicherheit und den Verkehrsfluss
                                                         IHK-Handelsausschuss                                 in Baustellen zu verbessern.
                                                         Die Möbelbranche stand im Fokus der aktu-
                                                         ellen Sitzung des IHK Handelsausschusses                 IHK, www.osnabrueck.ihk24.de

20   Wirtschaft Osnabrück-Emsland 12/09
Gründungsberatung                                       tergrund füllen. Daher unterstützt unsere IHK
                                                        diese Personengruppe besonders“, so Graf.
für Migranten                                           Das gemeinsame Projekt „Gründungsbera-
                                                        tungsstrukturen – Interkulturelle Kompeten-
„Etwa jede zehnte Unternehmensgründung in               zen schaffen“ des niedersächsischen Minis-
Deutschland erfolgt durch Bürger mit Migrati-           teriums für Arbeit, Wirtschaft und Verkehr
onshintergrund. Um der zunehmenden Bedeu-               und des Ministeriums für Inneres, Sport und
                                                        Integration richtet sich an etablierte Grün-
tung dieser Zielgruppe für die regionale Wirt-
                                                        dungsinstitutionen und -multiplikatoren vor
schaft gerecht zu werden, muss eine auf diese           Ort, aber auch an interessierte Migranten-
Gruppe zugeschnittene Gründungsberatung                 Selbstorganisationen, Netzwerke, soziale               Die neue Gründungberatung leistet „einen
vorhanden sein“, betonte Honey Deihimi, Inte-           Einrichtungen und Bildungsträger. Ziel ist             wichtigen Beitrag zur Integrationsförderung“.
                                                        es, für Gründerinnen und Gründer mit                                                             Foto: fotolia.de
grationsbeauftragte des Landes Niedersachsen,
im Rahmen der Auftaktveranstaltung in der IHK           Migrationshintergrund in Osnabrück ent-
                                                        sprechende Beratungsstrukturen mit inter-              Programm. Dieses Projekt wird in Osna-
Osnabrück-Emsland.
                                                        kultureller Kompetenz zu schaffen.                     brück dazu beitragen, Strukturen für eine
                                                        Wirtschaftsminister Jörg Bode begrüßte das             migrantenspezifische Existenzgründungs-
„Menschen mit Migrationshintergrund bie-                Vorhaben: „Unter den Existenzgründern                  beratung zu schaffen.“
ten für unsere Region besondere Chancen.                gibt es viele Migranten und damit großes               Für das zunächst auf ein Jahr befristete
Denn gerade diese Personengruppe hat eine               Potenzial für Niedersachsen. Sie können einen          Projekt in der Modellregion Osnabrück wer-
hohe Gründungsneigung“, erklärte Marco                  wichtigen Beitrag für den regionalen Ar-               den Mittel durch das Ministerium für Wirt-
Graf, Hauptgeschäftsführer der IHK Osna-                beitsmarkt bringen. Die Landesregierung                schaft, Arbeit und Verkehr und aus dem
brück-Emsland, in seinem Grußwort. Allein               unterstützt deshalb nachdrücklich diesen               Budget der Integrationsbeauftragten des
durch den demografischen Wandel wird die                 Kompetenztransfer zwischen den regionalen              Landes Niedersachsen bereitgestellt.
IHK Aktuell

     Ausgebuchte Messe                             Die Promotiedagen sind branchenübergrei-
                                                   fend organisiert. So finden sich neben Stän-
                                                                                                       Kompakte Infos am
     in Groningen                                  den von Städten, die dort Stadtmarketing            Aktionstag „Gründung“
                                                   betreiben, auch große und kleine Stände
                                                   aus dem Bau-, Industrie- oder Dienstleis-           Rund 60 Teilnehmer nutzten die Gelegen-
     Die IHK Osnabrück-Emsland war am 3. und 4.
                                                   tungssektor. Zur Messe mit fast 1 000 Aus-          heit, sich in der IHK über die Förderpro-
     November auf der größten Mittelstandsmesse    stellern aus allen Wirtschaftsbranchen wa-          gramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau
     der nördlichen Niederlande, den „Promotie-    ren rund 60 000 Besucher erschienen. „Die           (KfW) und der Investitions- und Förderbank
     dagen“ vertreten.                             Messe war ausgebucht – ein gutes Zeichen            Niedersachsen (NBank) zu informieren.
                                                   in Zeiten der Krise“, resümierte Veranstalter       Deutlich wurde, dass für eine Förderung das
                                                   Michel Elzinga vom Unternehmen Paul El-             Hausbankprinzip gilt. Das heißt: Existenz-
     Zum fünften Mal sind die IHKs aus Osna-       zinga Promotions aus Groningen. Übrigens:           gründer und Jungunternehmer müssen zu-
     brück, Oldenburg und Emden gemeinsam          Die Messe in den Niederlanden ist für deut-         nächst ihre Bank vom Gründungsvorhaben
     aufgetreten, um Werbung für die Region zu     sche Unternehmen der Region Osnabrück-              überzeugen.
     machen. Dabei kooperierten die deutschen      Emsland förderfähig. Die NBank Hannover             Welche Anforderungen dabei gestellt wer-
     Kammern mit der niederländischen Kamer        hat hierzu ein Merkblatt ins Internet ge-           den, erläuterte Markus Schnock von der
     van Koophandel aus Groningen, die den         stellt.
Reich der Mitte? Um die Ecke!
Partnerschaft mit Anhui: IHK bietet neue China-Fortbildungen an

Der Gouverneur der chinesischen Provinz Anhui,     lichen Nachwuchs. Leis-
Wang Sanyan, besuchte mit einer hochrangigen       tungsbereite Auszubildende
Delegation die IHK Osnabrück-Emsland (vgl.         aus dem kaufmännischen
                                                   Bereich werden dabei in
„Wirtschaft Osnabrück-Emsland“, 11/2009). Anlass
                                                   25 Monaten umfangreich auf
für den Besuch war das 25-jährige Jubiläum der     den chinesischen Markt vor-
Partnerschaft zwischen Anhui und Niedersach-       bereitet. Es wird unterschie-
sen. Deutlich wurden dabei Geschäftschancen        den zwischen der Grundstufe,
für regionale Unternehmen in China.                die nach 15 Monaten mit
                                                   einem      IHK-Abschlusstest
                                                   absolviert werden kann, und
Die guten Wachstumsperspektiven sind               der Aufbaustufe. Diese dau-
Grund genug, regionale Fach- und Füh-              ert weitere zehn Monate und
rungskräfte auf Markt und Mentalität im            beinhaltet ein obligatori-
                                                                                 Der Delegationsleiter Wang Sanyan im Gespräch mit IHK-Präsi-
Reich der Mitte vorzubereiten. In diese Qua-       sches 4-wöchiges Praktikum
                                                                                 denten Gerd-Christian Titgemeyer (l.).        Foto: H. Pentermann
lifizierungs-Lücke stoßen die neuen Bildungs-       in der VR China. Das Projekt
angebote der neuen Niederlassung des Chi-          wird aus Mitteln des
nesischen Zentrums Hannover in Osnabrück,          Europäischen Sozialfonds gefördert.            Anschubfinanzierung von jährlich 25 000
die anlässlich des Besuchs aus Anhui eröff-        Unterstützt wird die neue Dependance des       Euro.
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