Personalratswahlen in schwierigen Zeiten - ZEITUNG FÜR KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN IM SOZIAL-, ERZIEHUNGS- UND BILDUNGSBEREICH - GEW Frankfurt
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
D 6402 F Bezirksverband der GEW · 60313 Frankfurt · Bleichstraße 38a Postvertriebsstück · Gebühr bezahlt FLZ Nr.2-2021 Jahrgang 42 Juni 2021 ZEITUNG FÜR KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN IM SOZIAL-, ERZIEHUNGS- UND BILDUNGSBEREICH Personalratswahlen in schwierigen Zeiten Zuallererst das Wichtigste: Wir danken allen Wahlvorständen, die unter hohem per- sönlichen Einsatz ermöglicht haben, dass die Personalratswahlen stattfinden konnten! Wir danken auch allen Wählerinnen und Wählern, die uns ihre Stimme gegeben haben, sodass die GEW deutliche Gewinnerin der Personalratswahlen geworden ist. Hier freut uns auch, dass die GEW in allen 15 hessischen Gesamtpersonalräten an den Staatlichen Schulämtern die Mehrheit erhalten hat. Wir gratulieren auch allen örtlichen Personalräten, die jetzt gewählt worden sind. Dies bedeutet aber auch, Verantwortung für die weitere Arbeit der Personalräte zu haben. Wir wollen diese gerne annehmen und uns in diesem Zusammenhang auch weiterhin gemeinsam mit den örtlichen Personalräten dafür einsetzen, die Situation für die Beschäf- tigten an den Frankfurter Bildungseinrichtungen zu verbessern. Auch in der kommenden Amtsperiode wollen wir als Gewerkschaft die Personalräte bei ihrer Arbeit vor Ort unterstützen. Deshalb wollen wir zusätzlich zu den Personal- räteschulungen auch noch andere Angebote entwickeln und erproben. Falls ihr Ideen habt, lasst sie uns wissen. Wenn es nicht gelungen ist, vor Ort einen Personalrat zu wählen, unterstützen wir gerne dabei, eine nachträgliche Wahl zu organisieren. In diesem Sinne: Auf gute Zusammenarbeit! Laura Preusker Sebastian Guttmann GEW gewinnt Personalratswahlen an Frankfurter Schulen deutlich! Im Bereich der Schulen setzte sich die GEW erneut mit großer Mehrheit durch. Bei der Wahl für den Gesamtpersonalrat wurden bei den Beamtinnen und Beamten 75,45% (-2,95%), bei den Angestellten 75,94% (-2,78%) erzielt. Somit stellt die GEW 17 von 23 Gesamt- personalratsmitgliedern. Die Ergebnisse für den Hauptpersonalrat waren niedriger, dennoch war auch hier die GEW in Frankfurt deutlich die stärkste Kraft (Beamtinnen und Beamte 67,07%, Angestell- te 65,46%). Hessenweit erzielte die GEW bei den Hauptpersonalratswahlen 61,1% bei den Beamtinnen und Beamten und 63,3% bei den Angestellten. Unter den 14 gewählten GEW-Mitgliedern des Hauptpersonalrats sind drei Frankfurter Kandidatinnen, auch die erste Nachrückerin ist eine Frankfurter Kandidatin. Die Wahlen an den Schulen fanden unter schwierigen Bedingungen statt. Neben den Einrichtungsschließungen aufgrund der „Bundesnotbremse“ fanden an den Gymnasialen Oberstufen zeitgleich Abiturprüfungen statt, und auch die Post funktionierte nicht so zu- verlässig wie sonst. Insofern ist auch die Wahlbeteiligung von knapp über 60% zwar nie- drig, aber durchaus nachvollziehbar. Es ist dem großem Engagement der ehrenamtlichen Wahlvorstände zu verdanken, dass die Wahlen überhaupt stattfinden konnten. Auch in anderen Bildungseinrichtungen fanden Personalratswahlen statt, bei denen die GEW angetreten ist. Informationen zu den Personalratswahlen an den städtischen Kinder- tagesstätten finden sich in dieser FLZ auf Seite 11, über die Wahlen an den Hochschulen kann man sich auf www.gew-hessen.de informieren.
SEITE 2 Neue Koalition in Frankfurt FLZ Nr. 2 / 21 Forderungen der GEW an die zukünftige Stadtregierung Für eine Schulpolitik im Sinne der Schulen Aus Sicht der GEW müssen alle Planungsabläufen auch zusätzliches Nach wie vor erhalten wir vie- (Raumluftfilter, ausreichend Was- Aus diesem Grund ist auch die Ad- Chancen, die sich bieten, um die Personal (beispielsweise beim ABI) le Beschwerden aus Schulen, die in seranschlüsse, …). ministration und technische Unter- Situation an Schulen und auch an und die Sicherstellung ausreichen- Passivhausbauweise errichtet wur- Auch beim Essen gibt es viel stützung durch geeignetes zusätzli- anderen Bildungseinrichtungen zu der finanzieller Mittel. den. Es ist dringend notwendig, zu verbessern. Ausgewogenheit bei ches Personal, das schnell vor Ort verbessern, genutzt werden. Dafür Abstimmungsprozesse müssen diese ernst zu nehmen und Neu- der Ernährung und die Berücksich- ist, zu gewährleisten. Im Idealfall braucht es nicht nur gute Konzep- weiter verbessert, der Aktionsplan bauten zukünftig so zu gestalten, tigung der Regionalität lassen sich wäre das eine Person pro Schule. te und Ideen, sondern auch eine Schule weiter fortgeschrieben und dass sowohl Energieeffizienz als nach unserer Auffassung am bes- gesicherte Finanzierung. Es geht ausgeweitet werden, sodass der be- auch gutes Arbeiten/Lernen in die- ten im Rahmen einer Rekommu- uns hier um die generelle Ausrich- stehende Sanierungsstau abgebaut sen möglich ist. nalisierung der Essensversorgung 5. Zusätzliches Personal tung der Frankfurter Bildungspo- werden kann. erreichen. Denn anstatt in kom- ist notwendig – litik, weshalb wir weitgehend auf plexen Ausschreibungen Biostan- Gute Arbeit ist wichtig die Schilderung von Einzelbeispie- 2. Neubau von Schulen 3. Verbesserung und dards, Regionalität und Tariftreue len verzichten. Nachhaltigkeit bei Essen erreichen zu wollen, kann dies die Die oben beschriebenen Maßnah- Beim Neubau von Schulgebäuden Stadt auch selbst in die Hand neh- men sind auch mit einem Mehr an und Hygiene Forderungen der GEW (und auch bei „provisorischen“ Un- men und dann auf genau diese Kri- städtischem Personal verbunden – terbringungen) soll darauf geachtet Gerade in der Pandemie hat sich terien achten. wir glauben, dass sich das lohnt. an die zukünftige Stadt- werden, dass grundlegende Bedin- gezeigt, wie wichtig eine konstant Derzeit gibt es viele Aufgaben an regierung – für eine gungen für gelingenden Unterricht/ arbeitende Reinigung ist. Die Er- 4. Digitalisierung Schulen, die teilweise outgesourct Schulpolitik im Sinne gelingendes Lernen, berücksichtigt fahrungen mit Präsenzputzkräften sind (Essen, Reinigung) oder neben- der Schulen werden. Damit ist eine angemes- sind hier durchweg positiv. Wir for- Sowohl die IT-Ausstattung als auch bei von anderen mitgemacht wer- sene Beteiligung der Schulgemein- dern, diese nicht nur beizubehal- die Internetanbindung von Schulen den (IT-Support durch Lehrkräf- Aus Sicht der GEW müssen alle de gemeint, aber auch eine ausrei- ten, sondern kontinuierlich auszu- müssen deutlich und vor allem un- te) oder nur verzögert stattfinden Chancen, die sich bieten, um die chende Zahl und Größe von Räu- weiten. Arbeits- und Gesundheits- verzüglich, unter Beachtung von Si- (Ausschreibungen, Sanierungspla- Situation an Schulen und auch an men. Hierbei geht es nicht nur um schutz muss in allen Bildungsein- cherheit und Datenschutz, verbes- nung). Insgesamt führt dies zu einer anderen Bildungseinrichtungen zu Klassen- und Differenzierungsräu- richtungen vorrangig gestaltet wer- sert werden. Dabei muss auf die Verschlechterung der Qualität von verbessern, genutzt werden. Dafür me, sondern auch um Ruhe-/Pau- den! Hierfür müssen neben der Rei- praktische Umsetzung vor Ort ge- Bildungseinrichtungen. Dies gilt es braucht es nicht nur gute Konzep- senräume sowie auch angemesse- nigung auch weitere grundlegende achtet werden. Was nützen Gerä- zu beheben. Es würde nicht nur die te und Ideen, sondern auch eine ne Arbeitsplätze für das Personal. Bedingungen geschaffen werden te, wenn sie nicht einsetzbar sind? Arbeitsbelastung vermindern, son- gesicherte Finanzierung. Es geht dern auch an einigen Stellen prekä- uns hier um die generelle Ausrich- re Beschäftigungsverhältnisse durch tung der Frankfurter Bildungspo- bessere ersetzen. litik, weshalb wir weitgehend auf Da sich auch viele Schulen in die Schilderung von Einzelbeispie- len verzichten. Für eine progressive Mehrheit Frankfurt besonderen sozialen He- rausforderungen stellen müssen, Frankfurt ist eine Stadt, in der viele Herausforderungen gelöst werden müssen. Verkehrswende, Energie- halten wir eine Ausweitung der Ju- 1. Sanierungsstau abbauen einsparung, bezahlbare Mieten und der immer noch bestehende Sanierungsstau in den Bildungseinrichtungen gendhilfetätigkeit an den Schulen sind Problemfelder, die dringend bearbeitet und gelöst werden müssen. Hierfür braucht es gute Konzepte, für unumgänglich. Viele Schulen befinden sich in ei- eine politische Mehrheit, die deren Umsetzung mitträgt und, wenn man die Dimension der anzugehenden nem schlechten baulichen Zustand. 6. Notwendigkeit der Projekte bedenkt, auch eine dauerhaft gesicherte und ausreichende Finanzierung. Stand 2014 wurde ein Sanierungs- stau von circa eine Milliarde Euro Mit einer CDU, die laut ihrem Wahlprogramm eine Senkung der Gewerbesteuer anstrebt, sowie beispiels- Finanzierung geschätzt. Durch verschiedene Maß- weise in den Bereichen „bezahlbarer Wohnraum“ und Verkehr eher für den Erhalt des Bestehenden eintritt Um die beschriebenen, inhaltlich nahmen wurde zwar der weitere als für eine Lösung der Probleme, wird dies aus Sicht des GEW-Bezirksverbands Frankfurt nicht möglich sein. sinnvollen Maßnahmen umzuset- Anstieg wahrscheinlich gebremst, Es ist Zeit für einen Aufbruch in Frankfurt! Es gibt die Möglichkeit zu Koalitionen, die diesen inhaltlichen zen wird Geld benötigt. Seit Jahr- aber der Trend eben nicht umge- Aufbruch ermöglichen. Dafür braucht es natürlich den Mut und den Willen, die von den Wählern herbeige- zehnten ist der Bildungsbereich in kehrt. Insofern ist davon auszu- führten Möglichkeiten für eine solche Koalition zu nutzen. Wir hoffen, im Sinne einer guten Politik für Frank- dieser Hinsicht unterversorgt. Dies gehen, dass es sich inzwischen um furt, dass beides vorhanden ist. zu ändern, ist eine große Herausfor- eine noch höhere Summe handelt. Laura Preusker und Sebastian Guttmann derung für jede zukünftige Stadt- Die Sanierungen müssen deut- Pressemitteilung des Vorsitzendenteams zu möglichen Koalitionen regierung. Klar ist jedenfalls, dass lich schneller gehen (in manchen Fäl- nach der Kommunalwahl vom 26. März 2021 man hier mit Einsparungen nicht len dauert es schon über 20 Jahre!!!); weiterkommt, sondern zusätzliches hierfür braucht es neben schnelleren Geld benötigt wird. Wir haben uns immer dafür ausgesprochen, die Gewerbesteuerkürzung seit 2007 Wenigstens wird es in Frankfurt nicht langweilig…. zurückzunehmen, wodurch wieder mehr finanzielle Spielräume entste- hen würden. Allein die Senkung Kommentar zum Koalitionsvertrag für Frankfurt am Main des Gewerbesteuerhebesatzes hat die Stadt seit 2007 bis 2019 fast Gemessen an unseren während auch die avisierten 150 Millio- nur zu 60 Prozent genutzt. Was fast 17 Jahre dauern, bis die Pro- zwei Milliarden Euro an Einnah- der Koalitionsverhandlungen for- nen Euro pro Jahr immer noch wiederum an nicht besetzten Pla- bleme abgearbeitet wären. men gekostet. In den Jahren 2018 mulierten Forderungen ist der zu wenig, um den Sanierungs- nungsstellen liegt. Von daher ist es nicht zu ver- und 2019 bewegte sich die Gewer- Koalitionsvertrag kein Grund, stau zu beenden. Und wenn die Zahlen stim- stehen, dass statt über eine Rück- besteuer um die zwei Milliarden- den Kopf hängen zu lassen. Im vorletzten Jahr 2019 wa- men, die Bildungsdezernentin nahme der Verminderung des Ge- Marke. Das machte für die beiden So sind das zügige und ent- ren es nach Angaben des Dezer- Weber im September 2020 veröf- werbesteuerhebesatzes von 2007 Jahre einen Einnahmeverzicht in schiedene Angehen von Schulsa- nenten Schneider, CDU immerhin fentlicht hat, dass 2,5 Milliarden nachzudenken, sogar die Prüfung Höhe einer Viertelmilliarde für die nierungen und schnelleres Errich- 160 Millionen Euro. Und selbst Euro für Neubau und Sanierung einer weiteren Senkung vereinbart Stadt aus. Von diesem Verzicht al- ten neuer Schulen ein zentraler damit wurden die zur Verfügung der Schulen benötigt werden, wurde – wohl aus Rücksicht auf lein in 2018/19 hätte man 26 Schu- Teil im bildungspolitischen Teil. stehenden Mittel, die bis dahin dann würde es mit den im Koali- die FDP. len sanieren oder sechs neue Schu- Und auch die Neuzuschneidung ungenutzt aufgelaufen waren, tionsvertrag festgelegten Mitteln Und dann lehnte der Partei- len bauen oder über 3.000 Erziehe- der Dezernate, durch die Bildung tag der FDP die Vorlage für den rInnen einstellen können. und Bauen (hier insbesondere Koalitionsvertrag ab. Egal wie Zur Erinnerung: Die Gewer- des ABI) in eine Hand kommen, man das bewerten möchte, so bie- besteuer ist eine Gewinnsteuer und kann hier hilfreich sein. tet dies doch auch für die ande- wird nur von denen gezahlt, die Ge- An vielen Stellen könnte es ren Koalitionsparteien eine neue winne ausweisen! eine Beschleunigung brauchen, Chance – mit anderen Partnern schon lange warten viele Schu- wäre ja durchaus eine andere Fi- Laura Preusker und len auf notwendige Sanierungen nanzplanung möglich. Sebastian Guttmann – beispielsweise die Ernst-Reuter- Man muss es nur wollen... Schule II. Allein erscheinen uns Sebastian Guttmann Pressemitteilung 8. Mai 2021
FLZ Nr. 2 / 21 Hessen SEITE 3 Aktionsprogramm für die editorial hessische GEW 2021 – 2024 Diese Ausgabe reflektiert not- gedrungen immer noch die Corona-Bedingungen von Bil- Ob Frankfurt für die Bundes- tagswahlen durch die Bildung einer Grün-geführten Koalition dung und Gewerkschaft, so im mit SPD, FDP und VOLT Vor- Der GEW-Bezirksverband Frank- ten stehenden Beschluss gefasst.– 2. Wachsende Defizite in der Hauptpersonalratsteil oder als reiter ist, wird sich zeigen. Im- furt sieht gegenwärtig den größten Die Auswirkungen der Corona- Lehrereinstellung müssen Nachbetrachtung und Blick nach merhin haben sich die Grünen in Handlungsbedarf auf den folgen- Krise müssen einbezogen werden, dringend angegangen werden: vorne in dem Beitrag von Chris- Frankfurt statt der Linkspartei den Gebieten: und die neu gewählten Personalräte tine Rensing-Grüter, illustriert für die FDP entschieden, obwohl benötigen über Schulungen entspre- Wenn die Politik so weitergeht, ha- von Jessica Peters. Besonders be- die politischen Schnittmengen der 1. Offensive Schritte gegen die chende Instrumente, mit denen sie ben wir immer weniger Lehrer und troffen hat es auch die Personal- Wahlprogramme mit der Linken massive Mehrarbeit / Umsetzung sich an den Bildungseinrichtungen können Klassenteilungen, inklusi- ratswahlen. Geschlossene bzw. größer waren. Deshalb wurde ja der Ergebnisse der Arbeitszeit- für die Interessen der KollegInnen ve LehrerInnen-Teams und Arbeits- teilgeöffnete Schulen und die zunächst auch in dieser Konstel- und -belastungsstudie einsetzen können. zeitreduzierung schon allein deshalb Doppelbelastung der Lehrkräfte, lation verhandelt. Auch gilt es, Äußerungen wie nicht durchsetzen. Das Problem ist aber auch die besondere Situa- Wie mit einer Partei, die Dazu hat der Landesvorstand am der des Chefs der Bundesärztekam- nicht neu. Bereits im August 2019 tion in Kitas und Hochschulen sich Privatisierung und Steuer- 29. Oktober 2020 bereits den un- mer entgegenzutreten.* hat die GEW-Hessen in einer Pres- sind kein guter Nährboden für senkung verschrieben hat, die sekonferenz Alarm geschlagen. Das eine aktive Wahlbeteiligung. gesellschaftlichen, sozialen, bil- HKM musste dazu gezwungen wer- Und was bei Parlamentswahlen dungspolitischen und umwelt- Arbeitszeit- und -belastungsstudie zum Gegenstand von den, das Problem überhaupt zuzu- längst Usus ist, nämlich Brief- politischen Vorhaben gestemmt Verhandlungen machen geben. Warum? Das Desinteresse wahlen, sucht man beim Kultus- werden sollen, bleibt im Nebel. Die Landesvorsitzenden werden versuchen, mit der Landesregierung in einen Dialog der herrschenden Politik ist kras- ministerium vergeblich. Was Die aus unserer Sicht wichtigs- über den Umgang mit den Ergebnissen der Studie zu treten und sich hier für die ser, als die Öffentlichkeit annimmt! die Ergebnisse angeht, kann die ten Aspekte haben wir darge- Erreichung der Ziele einsetzen. Politik behilft sich mit Notlösun- GEW zufrieden sein, mit der stellt und kommentiert. Dazu fordert der Landesvorstand die Einsetzung einer Expert*innenkommis- gen (massenweise StudentInnen als Einschränkung des gewerkschaft- Interessant ist auch, dass sion nach niedersächsischem Vorbild zur Auswertung der Arbeitszeitstudie und Hilfslehrer, GymnasiallehrerInnen lichen Engagements dagegen auf internationaler Ebene die zur Erarbeitung von weitergehenden Empfehlungen an die Landesregierung und an Grundschulen u.ä.). Selbst ein nicht. Versuche weitergehen, den So- den Landtag. Mangel an Grundschullehrkräf- Insofern ist es auch wichtig, zialstaat weiter abzubauen, ten führt nicht zu einer besseren den Faden mit der Arbeitszeit- hier in Gestalt der Rentenpläne. Kurzfristige Ziele sind dabei: Bezahlung. und -belastungsstudie wieder Hier würde sich für eine pro- Das Arbeitszeit-Soll der hessischen Lehrkräfte liegt um durchschnittlich eine Zeit- Die GEW muss diese Ver- aufzunehmen, wozu die Frank- europäische Partei wie VOLT stunde pro Woche über dem der Lehrkräfte im Bundesdurchschnitt und deutlich nachlässigung nachhaltig in die furter GEW der Landesdelegier- Gelegenheit bieten, den EU- über dem OECD-Durchschnitt. Das Arbeitszeit-Soll der hessischen Lehrkräfte ist an Öffentlichkeit tragen und zusam- tenversammlung im Herbst ein Plänen Widerstand entgegen- die tarifliche Wochenarbeitszeit anzupassen (Rückkehr zur 40-Stunden-Woche). men mit den LehrerInnenausbil- Aktionsprogramm vorschlägt, zusetzen. Zu hören ist davon Daraus ergibt sich für alle Lehrkräfte bis zur Vollendung des 60. Lebensjahres eine dungssektoren der Hochschulen das die Schwerpunkte benennt. bisher nichts. Reduzierung der Unterrichtsverpflichtung um 0,5 Pflichtstunden. zügig Konzepte für eine Behebung des Notstands ausarbeiten. Auch 1. Reduzierung der Unterrichtsverpflichtung nach Vollendung des 65.Lebensjahrs Reformüberlegungen in Richtung Deshalb haben wir auf der haltlich mehr Einfluss in den Bil- um zwei Deputatstunden in der Systematik von § 9 der Pflichtstundenverordnung. ein-phasige Ausbildung gehören LVo-Klausur in Fulda 2020 bereits dungseinrichtungen zu gewinnen. 2. Keine neuen Aufgaben ohne Abschätzung der Folgen und ohne verbindliche Re- dazu, ebenso unsere Überlegungen unsere 500-Millionen-Forderung Die GEW muss beide Stränge gelungen zur Entlastung in Zeit. für eine inklusive LehrerInnenaus- um die Forderung nach einem bearbeiten. Der Handlungsbedarf 3. Angemessene Entlastung zur Korrektur der Abschlussarbeiten und Prüfungen. bildung. Sondervermögen Bildungsinfras- ist sehr groß, aber hier haben wir 4. Zuweisung einer Entlastungsstunde für Klassenleitungstätigkeit (pro Klasse). truktur in Höhe von 5 Milliarden zum Glück nicht wenige KollegIn- 5. Die Studie bestätigt die überproportionale zeitliche Belastung von Teilzeitbe- 3. Bildungsfinanzierung – Euro erweitert. Wir müssen jetzt nen, die daran bereits arbeiten. schäftigten. Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 16. Juli 2015 muss 500-Millionen-Programm darauf achten, dass aus dem da- auch vom Land Hessen umgesetzt werden: Danach muss eine überproportionale und mehr nach geschaffenen Sondermögen 6. Zufriedenstellende Ausstat- Heranziehung zu außerunterrichtlichen Dienstpflichten durch eine Reduzierung des Landes entsprechende Mittel tung der Bildungseinrichtungen der anteiligen Pflichtstundenzahl ausgeglichen werden. Wer denkt, dass Geld keine Rol- bereitgestellt werden. nach pädagogischen und 6. Die Arbeitszeitstudie belegt eine deutliche Überschreitung der Sollarbeitszeit ins- le spielt, weil das Land Hessen im inklusiven Erfordernissen/ besondere bei den Lehrkräften, die in überdurchschnittlichem Umfang außerun- Juli ein kreditfinanziertes „Sonder- 4. Politische Bildung Rekommunalisierung terrichtliche Aufgaben bzw. Funktionsaufgaben übernehmen. Dies muss durch vermögen“ von 12 Milliarden Euro Die war immer schon an den Rand eine deutliche Erhöhung des Schuldeputats ausgeglichen werden. Dies wurde bis 2023 (mit 30-jähriger Tilgung) gedrängt. Dies hat die letzte größere Nicht erst Corona, sondern viele von der Landesregierung mehrfach angekündigt, aber nie umgesetzt. Über die beschlossen hat, irrt. GEW-Veranstaltung von 2016 ge- Aktionen von Schülervertretungen Höhe und den Modus muss gesondert diskutiert werden. Denn vorrangig wird die private zeigt. Jetzt ist der Platz und die („Goldene Klobürste“ in FFM) und 7. Keine Anordnung von Mehrarbeit, solange Kolleg*innen nicht normenkonform Wirtschaft mit 1,2 Mrd, Euro be- Aufmerksamkeit noch geringer ge- Elterninitiativen vorher haben die nachgewiesen werden kann, dass sie dadurch nicht über die maximale Arbeits- dacht. Und das Bildungswesen soll worden, obwohl wir sie noch drin- Defizite der kommunalen Investiti- zeit von 48 Stunden nach Arbeitszeitgesetz kommen. möglichst wenig kosten. gender brauchen, weil die Wider- onen im Bildungsbereich (von der 8. Verpflichtende transparente Dokumentation der Unterrichtsverpflichtung, des Hier haben wir aber schon gute sprüche zunehmen. Hygiene über die Essensbetreuung Unterrichtseinsatzes, der Bilanzierung und des Ausgleichs nach § 17 Abs.4 der Vorarbeit geleistet, und mit dem Hier haben GEW und Personal- zum Ganztag) enthüllt. Die päda- Dienstordnung durch die Schulleitung zu Beginn jeden Schulhalbjahrs. 500-Millionen-Programm oder auch räte die Aufgabe, entsprechend den gogischen Konzepte und ihre bau- unseren Forderungen zur kommu- bereits bestehenden Forderungen lichen Voraussetzungen liegen auf Mittelfristige Ziele: nalen Infrastruktur gute Grundla- tätig zu werden. Es wäre aber auch dem Tisch; sie erfordern aber einen 1. Die in der Arbeitszeitstudie nachgewiesene hohe Zahl von Lehrkräften aller Schul- gen, werden aber gegenwärtig über- hilfreich, wenn die gesellschaftlichen gemeinwirtschaftlichen Ansatz mit formen, die Mehrarbeit gegenüber der aktuellen Sollarbeitszeit leisten, begrün- rollt, ja überwältigt von einer Ka- Anliegen der GEW selbst bei der finanzieller Absicherung. det eine weitere Reduzierung der Pflichtstundenzahl für alle Lehrämter um ei- tastrophenpolitik und damit ein- Verteidigung der öffentlichen Güter ne weitere Pflichtstunde. hergehend von einer Verschuldung- Eingang in die politische Bildung in 7. Thematische Arbeits- 2. Unterstützung von Schulen mit besonderen Herausforderungen durch Erhöhung spolitik, die aber nicht das finanziert, den Bildungseinrichtungen fänden, konferenzen von Sozialindex, UBUS, verstärkte Sprachförderungsangebote, u. ä. was wir gern hätten, sondern in den also die genuine politische gewerk- 3. Ausreichende Ausstattung der Schulträger, um Schulen von Verwaltungstätig- traditionellen Gleisen bleibt, wie die schaftliche Arbeit im politischen Un- Für alle diese Bereiche soll die GEW keiten und IT-Support zu entlasten. Unterstützung von Lufthansa zeigt. terricht reflektiert würde. Arbeitskonferenzen einrichten bzw. Und wir wissen nicht, wie fortführen, an denen Fachleute und Langfristige Ziele: eng die Fesseln danach angezogen 5. IT-Bereich/Digitalisierung interessierte KollegInnen mitarbei- 1. Schrittweise Reduzierung der Klassengrößen auf maximal 20 Schüler*innen werden. Hier haben wir es mit zwei sich ten können. 2. Senkung der Unterrichtsverpflichtung auf 20 Pflichtstunden für alle Lehrkräfte Dazu kommt, dass die Um- scheinbar widersprechenden Struk- Bezirksverband Frankfurt 3. Erhöhung der Schulsozialarbeit an Schulen mit besonderer Herausforderungen verteilungspolitik es schwer hat, turen und Politiken zu tun: überhaupt im Mainstream Fuß zu Auf der einen Seite hinkt die * Montgomery, Chef der Bundesärzte- Diese Aufstellung ist nicht abschließend und bedarf einer ständigen Überprüfung fassen. Und das in einer Situation, Schule in der Regel weit hinter dem kammer, wurde in den hr-1-Nachrichten und gegebenenfalls Erweiterung. Es gibt darüber hinaus noch weitere Forderungen, wo es eigentlich leicht sein müsste, technischen gesellschaftlich vorfind- zitiert, dass Lehrer auch mal Doppelschich- deren dringend notwendige Umsetzung durch die Studie weitere Argumente be- die Frage laut und deutlich zu stel- baren Durchschnittsstandard hin- ten einlegen sollten, das Pflegepersonal in kommen hat. Diese betreffen aber einzelne Schulformen wie beispielsweise: A13 für len: Wer zahlt für die Krise? terher – sowohl in Bezug auf die den Krankenhäusern müsse das ja auch. Grundschullehrkräfte oder mit Stundenentlastung hinterlegte Koordinationszeiten. Dies müssen wir intelligent im IT-Ausstattung als auch auf die (Originalmeldung bei dpa 17.11.20) Das erinnert fatal an den berüchtigten Aus- Fach- und Personengruppen können weiter überlegen, was sich aus den Ergebnis- Bewusstsein unserer Mitglieder, den Wartung und auf die IT-Sicherheit! spruch von Altkanzler Schröder von den sen für ihre Bereiche ergibt. Beschäftigten des öffentlichen Diens- Auf der anderen Seite ist die Lehrkräften als ‚faulen Säcken‘. – Schrö- Beschluss des Landesvorstands vom 29. Oktober 2020 tes und der Gesamtgesellschaft ver- Lobby der IT -und Bildungsun- der konnten wir erfolgreich kontern, bei ankern. ternehmen unterwegs, um auch in- Montgomery sollte dies auch möglich sein.
SEITE 4 FLZ Nr. 2 / 21 Bericht aus dem Bildungs- und Integrationsausschuss auch alle anderen, die sich beruf- Letzte Sitzung am lich einem solchen Risiko ausset- zen müssen, im Schnellverfahren 22. Februar 2021 geimpft?! Nein?! Soviel zum Thema Gleichbe- Seit Beginn der Corona-Pandemie handlung. haben wir – das Team für Kom- munale Angelegenheiten – den Bil- Und noch etwas: Neben anderen dungsausschuss an verschiedenen Ausschuss-Sitzungen wurde die ur- Orten in Frankfurt besucht u. a. im sprünglich für den 18. Januar 2021 Plenarsaal des Römers, im Domi- vorgesehene Sitzung des Ausschus- nikanerkloster und am 22. Febru- ses für Bildung und Integration we- ar 2021 im Großen Saal des Zoo- gen der Corona-Maßnahmen nicht gesellschaftshauses. In allen diesen durchgeführt. Stattdessen wurden Räumlichkeiten konnten meterlan- Beschlüsse zu Anträgen und Berich- ge Abstände gehalten werden, und ten im Januar 2021 lediglich im an einigen Orten wurden sogar die Haupt- und Finanzausschuss und in Mikrofone nach jedem Beitrag von der Stadtverordnetenversammlung einer Hilfskraft desinfiziert. Mitun- vorgenommen. Die GEW hatte die- ter fühlten wir uns wie Zuschauer in ses Verfahren als undemokratisch einem Theaterstück, weil es so gar und wenig transparent ktitisiert. nichts mehr mit unserer Arbeitsrea- lität an Schulen, Kindergärten und Doch zurück zum Ausschuss. Da Kitas zu tun hatte. es sich um den letzten Bildungs- Was hat sich für uns seit Beginn ausschuss der Wahlperiode han- der Corona-Pandemie in Sachen Ar- delt, geht es inhaltlich zum Großteil beitsschutz getan? Stimmt ja: Lüf- um Danksagungen und die Verab- ten, Abstand halten, Händewaschen schiedung von Stadtverordneten, (sofern dies in den verschiedenen die dem Gremium in der nächsten Einrichtungen überhaupt möglich Wahlperiode nicht mehr angehö- ist). Inzwischen haben Kolleginnen ren werden. Möglichkeiten hätten sich zerschla- Meisterschule? Das würde sie gerne se immer noch nicht an das WLan und Kollegen an Grund- und För- gen. Eine neue Möglichkeit in einem wissen. Ein Raum stehe zur Verfü- angeschlossen seien. Es bedürfe ei- derschulen zumindest angekündig- In der Bürgerinnen- und Bürgerrun- Wohnhaus habe sich aufgetan. Im gung. Frau Weber gibt ihr Recht und ner schnellen Umsetzung. Von den te Impftermine. Alle anderen Kolle- de wird geäußert, dass der Stadt- März soll es dort einen Termin ge- bietet einen Termin zur Besichtigung Computern in den Schulen könnten ginnen und Kollegen, die ebenfalls teil Unterliederbach gut mit Krip- ben. Dort könnten dann nach den vor Ort an, obwohl das Stadtschul- die Videokonferenzen bisher nicht vor Ort im Einsatz sind, sind ex- pen und Kindergärten versorgt sei, Sommerferien neue Hortplätze ent- amt Einwände hat. H10 ermöglicht gemacht werden. plizit vom Impfen ausgenommen. es mit Hortplätzen aber mau aus- stehen. immerhin den Realschulabschluss Nun wird, eine Woche vor den sehe. Zwei Drittel der Eltern stün- Frau Rathke, Schulleiterin der außerhalb der Realschule. Ein El- Frau Weber berichtet zum Stand WLan Kommunalwahlen, eine weitere gro- den ohne Hortplatz da, in der Schu- Meisterschule in Frankfurt/Sind- ternbrief der Schule wird von einer an Frankfurter Schulen (s.a. auch das ße Öffnung der Schulen angekün- le sei vor lauter Containern kaum lingen moniert, dass sie bereits im Mutter an Frau Weber übergeben. Handout zum Thema). digt, konträr zu allem, was im pri- noch Schulhof übrig. Bildungsde- vergangenen Jahr einen Antrag auf Frau Hartenstein nimmt zum Der Ausbau stützt sich auf vaten Bereich mit zwei Haushal- zernentin Weber antwortet, sie hät- eine H10 Klasse gestellt habe und Thema „Wlan an Frankfurter Schu- vier Säulen, den Digitalpakt, An- ten erlaubt ist. Sicher werden jetzt ten schon einiges geprüft, aber die dieses Jahr der Antrag erneut abge- len“ unter Tagesordnungspunkt 4.18 nex I Laptops für Schulen, Annex II lehnt wurde. Sie plädiert für kleine Stellung. Support für Systemadministration Systeme, die die Schüler benötigen. Eine Mutter merkt an, dass (Geld für zehn Stellen, die möglichst Was spricht gegen eine H10 an der auch fünf Schulen in der Testpha- schnell besetzt werden sollen), An- ■ Wann kümmert sich die Stadt endlich um die Grundschule Europa- im Riederwald während des Baus der Autobahn ermöglichen | viertel? | Bericht des Magistrats vom 28.08.2020, B 387 | Zwi- Bericht des Magistrats vom 11.01.2021, B 3 schenbescheid des Magistrats vom 15.01.2021 ■ Bildungs- und Erziehungsbericht für Frankfurt erstellen | Be- ■ Die Gebäude der Ernst-Reuter-Schulen (ERS) im Bestand sanieren richt des Magistrats vom 11.01.2021, B 1 Bericht des Magistrats vom 28.08.2020, B 427 | Zwischenbe- Schulzentrum der Nordweststadt | Bericht des Magistrats vom scheid des Magistrats vom 21.01.2021 18.12.2020, B 688 ■ Digitale Bildung an Frankfurter Schulen | Bericht des Magis- trats vom 18.12.2020, B 672 Zugestimmt wird: ■ Lehre aus Corona ziehen: Kindern und Jugendlichen das ■ der Erweiterung des Bestandsgebäudes um eine Gruppe für Recht auf Bildung gewährleisten | Bericht des Magistrats vom Anlage: Behandlung der Anträge Kinder unter drei Jahren und Neuorganisation der bestehenden 04.12.2020 | B 644 Räumlichkeiten des Kinderzentrums Am Lindenbaum | (KiZ 86) ■ Öffnung der Schulen und Kindertagesstätten zum Stadtteil | und Drucksachen hier: Mehrbedarf | Vortrag des Magistrats vom 15.01.2021, M 5 Bericht des Magistrats vom 04.12.2020, B 640 ■ dem Pilotprojekt: Entwicklung von temporären Lösungen ■ Container forever? | Zukunft der IGS 15 (Höchst) | Bericht Unerledigte Drucksachen: zur Abdeckung von Schulsportbedarfen | Vortrag des Magist- des Magistrats vom 13.11.2020, B 601 rats vom 22.01.2021, M 17 ■ Realisierung der zusätzlichen Grundschule in der Gotenstra- Corona-Pandemie – Einsatz von Luftfilteranlagen in Schulen Anfrage ■ der Fortschreibung des Personalbemessungssystems in städti- ße in Unterliederbach schnellstmöglich vorantreiben | Bericht der AfD vom 21.10.2020, A 783 | Es dient zur Kenntnis, dass schen Kinderzentren für Kinder unter drei Jahren | Vortrag des des Magistrats vom 04.12.2020, B 637 der Magistrat zwischenzeitlich einen Bericht (B 63) vorgelegt hat. Magistrats vom 01.02.2021, M 21 ■ der Anregung des OBR 10 vom 12.01.2021, OA 654 zur Au- gust-Jaspert-Schule Abgelehnt wird: Der Magistrat wird aufgefordert, die folgenden Berichte spätestens in einem Monat vorzulegen: ■ Es wird Zeit: Beteiligung von Kindern und Jugendlichen (auch) auf Ebene der Ortsbeiräte | Anregung des OBR 12 vom ■ Standortfrage Johanna-Tesch-Schule Anfrage der FDP vom Zurückgestellt werden: 15.01.2021, OA 658 06.10.2020, A 772 ■ Kinderfreundliche Stadt: Zukunftsorientierte Planung der ■ „Antirassismusstelle“ Anfrage der AfD vom 14.10.2020, A 775 Betreuung der Kinder unter drei Jahren | Bericht des Magist- ■ Stärkung von Kooperationsmöglichkeiten Frankfurter Schulen mit rats vom 12.02.2021, B 67 und die Anregung des OBR 3 vom außerschulischen Mentoring- und Förderprogrammen | Bericht des 18.02.2021 hierzu, OA 678 ■ Die Vorlage K 235 (Einheitliches Gütesiegel für Deutschkur- Magistrats vom 10.08.2018, B 257 Zwischenbescheide des Ma- ■ Pilotprojekt zur Einrichtung einer 16- oder 24-Stunden-Öff- se) wird im vereinfachten Verfahren erledigt. gistrats vom 25.04.2019, 16.09.2019, 04.12.2019, 20.04.2020, nung für Alleinerziehende und Eltern, die im Schichtdienst ar- ■ Der Antrag der FDP vom 05.10.2020, NR 1288 | „Digitali- 24.08.2020 und 16.12.2020 beiten, Bericht des Magistrats vom 22.01.2021, B 29 sierung: Frankfurter Schulen mehr Eigenverantwortung über- ■ WLAN an allen Frankfurter Schulen Bericht des Magistrats tragen“ wurde auf den Haupt- und Finanzausschuss delegiert. vom 24.01.2020, B 23 Zwischenbescheide des Magistrats vom 18.06.2020, 24.08.2020 und 26.11.2020 Zur Kenntnis genommen werden: ■ Der Antrag der FRAKTION vom 13.03.2019, NR 786 (Kin- ■ Wie geht es weiter mit der Schwarzburgschule? | Bericht des Ma- ■ Sorgfaltspflicht des Landes Hessen: Mit Lüftungsanlage und der- und Jugendparlament) wurde auf den Haupt- und Finanz- gistrats vom 29.05.2020, B 253 Schallschutzfenstern einen Schulbetrieb in der Pestalozzischule ausschuss delegiert.
FLZ Nr. 2 / 21 SEITE 5 nex III (Laptops für Lehrkräfte), tisch motivierten Attentat ermor- Betreuung vor Ort: dringend die Aufstockung der Deputatstunden, det wurden. In diesem Zusammen- hang informiert sie über den aktu- Digitalisierung an Frankfurter Schulen damit die IT-Beauftragten der Schu- ellen Sachstand bei der Umsetzung len das leisten können. Dass die IT- des Aktionsplans zur Bekämpfung Beauftragten allein keine ausrei- von Rassismus und Rechtsextremis- chende Lösung seien, wüssten alle. mus. Darüber hinaus teilt sie mit, Annex III Es brauche schon noch mehr Un- terstützung. 340 Laptops wurden dass die Städte Frankfurt am Main und Hanau ein „Memorandum über Investitionen in die 4,8 Mio nachbestellt und es läuft die Um- verteilung. 1000 LTI Sticks wurden die Kooperation unserer Zentren für Vielfalt und zivilgesellschaftli- digitale Infrastruktur Annex II 5,5 Mio bestellt und werden an die Schüler verteilt, für diese Laptops wird es ches Engagement“ unter dem Be- treff „Wir stehen zusammen.“ ver- 2020 – 2024 einen technischen Support geben, fasst haben. DigitalPakt die Geräte der Schüler können dann Annex I Schule vom Stadtschulamt aus gewartet ■ Informationen zur Umsetzung 7 Mio 50 Mio werden; die Firma webnet kann be- der Beschlüsse der Hessischen Lan- auftragt werden, die neuen Laptops desregierung in Bezug auf Corona, bei den Schülern zu Hause einzu- nach denen ab dem 22. Februar richten. Das kann über das Schul- die Klassen 1 bis 6 im Wechselun- budget finanziert werden. terricht beschult werden, der Dis- 1. DigitalPakt Schule ●2020 von 20.000 auf 29.000 Endgeräte — Im Rahmen des „DigitalPakt Schule“ stehen der Mehrung um 45% Stadt Frankfurt rund 50 Millionen Euro zur Ver- ●2021 von 29.000 Geräten auf 35.000 Geräte fügung. Mehrung um insges. über 75 % auf Basis 2020. — Infrastrukturprojekt für den Zeitraum 2019 bis 2024 — Zusätzlich zu den Laptops wurden 1.000 LTE- — Verfahrensprozess: Schulen reichen über das Sticks für Schüler:innen im Distanzunterricht ohne Stadtschulamt Anträge ein Staatliches Schul- Internetzugang bestellt und teilweise verteilt. amt muss die Anträge genehmigen Nach Ge- — Derzeit besteht auch die Möglichkeit ein Kon- nehmigung können Mittel bei der WI-Bank bean- tingent an LTE-Sticks bzw. Routern für Lehrkräfte tragt werden. bereitzustellen. — Die ersten Anträge wurden bereits am 14. August Support des Sofortausstattungsprogrammes 2020 an das staatliche Schulamt zur Freigabe ge- — Alle 9340 Laptops werden seit dem 15. Februar sendet: sukzessive in den Support des Stadtschulamtes über- Christina Avellini und Ingeborg Ulrich ●Präsentationstechnik: 3,8 Millionen Euro führt. WLan: dieses Jahr werden 100 tanzunterricht für die Jahrgangs- ●Mobile Endgeräte: 2,5 Millionen Euro — Dadurch wird eine vollständige Fernwartung Schulen mit WLan ausgestattet und stufen ab Klasse 7 (Ausnahme: Ab- ●WLAN: 4,7 Millionen Euro gewährleistet, sodass wir auch im Rahmen des Dis- im darauffolgenden Jahr die rest- schlussklassen) fortgesetzt wird und ●Ca. 11 Millionen aus dem Digitalpakt bereits tanzunterrichts Hilfe und Wartung gewährleisten lichen Schulen. Die ersten Schulen die Kindertagesbetreuung zeitlich abgerufen können. sind die Elisabethenschule, die Phi- wieder im Regelbetrieb unter Pan- — Schulen, die keine IT-Beauftragten haben, kön- lipp Holzmann Schule, die Schule demiebedingungen für alle Kinder — Die nächsten Anträge werden Ende Februar nen die Erstinstallation der Laptops über die Fa. am Mainbogen und eine weitere. mit eingeschränkten Betreuungs- eingereicht. Rednet beauftragen. Das Schulbudget wird am Jah- Die Schulen wurden darüber infor- zeiten geöffnet wird. Sie verkün- — Priorisiert ist die Umsetzung von WLAN – die resende ausgeglichen. miert, wann die Installation bei ih- det in diesem Zusammenhang, dass Hardware für alle 100 Schulen ist bereits bestellt nen losgeht. ab Mittwoch, dem 24. Februar, in und Montage- sowie Dienstleistungsverträge ab- Es gebe weiterhin großen Ab- Frankfurt auch eine Notbetreuung geschlossen. 3. WLAN stimmungsbedarf mit dem Land in am Nachmittag ermöglicht wird. — Damit geht eine komplette Neuordnung der — Beschluss der STVV zur Ausstattung Frankfur- Bezug auf die Laptops für Lehrer: schulischen IT einher: Allein an mobilen Endge- ter Schulen mit WLAN: 02.07.2020. wer soll den Support leisten? ■ Zwei virtuelle Sprechstunden für räten werden in den nächsten Jahren 19.000 neue — Geschwindigkeit der WLAN-Ausstattung wur- Das Medienzentrum stellt Fort- Erzieherinnen und Erzieher wurden Endgeräte bestellt. de seitdem verdreifacht. Von 30 Schulen im Jahr bildungen zur Verfügung. Alle wei- von der Dezernentin angeboten. auf 100 Schulen im Jahr 2021. Alle anderen Schu- terführenden Schulen wurden ange- — Was wird über den Digitalpakt beschafft? len werden im Jahr 2022 ausgestattet. rufen und mit den IT-Beauftragten ■ Mit dem Gesamtkonzept für ● Mobile Endgeräte (Notebooks, Convertib- — WLAN-Access-Points für 100 Schulen sind be- gesprochen; ein Großteil der Wün- ganztägig arbeitende Grundschu- les, iPads) reits bestellt. sche wurde schon erfüllt. len hat sich die Stadt Frankfurt das ● Präsentationstechnik (Whiteboards, Smart- — Montage- und Dienstleistungsverträge sind be- Herr von Wangenheim, FDP, Ziel gesetzt, die strukturellen Vo- boards, Beamer) reits abgeschlossen. hätte gerne eine Liste mit den Ter- raussetzungen für den Rechtsan- ●WLAN — Pro Quartal werden 25 – 30 Schulen ausgestattet. minen, wann welche Schulen aus- spruch auf ganztägige Betreuung ●Arbeitsgeräte — Alle Schulen wurden per Schreiben an die Schul- gestattet werden. Frau Weber ver- von Grundschulkindern ab 2025 leitungen informiert, in welchem Zeitraum sie WLAN spricht die Liste. zu schaffen. Dafür werden ganztä- Support der schulischen IT erhalten – Planungssicherheit. gige Angebote der Stadt Frankfurt — Für die Administration des zusätzlichen IT- Textorschule und Valentin Sänger quantitativ ausgebaut und qualita- Equipments sind Landesmittel i.H.v. 10 Stellen an- Support der WLAN-Infrastruktur Schule starten mit dem neuen Kon- tiv weiterentwickelt. Mit der Pilo- gekündigt – derzeit gibt es jedoch noch keinen Be- 4 Stellen für das WLAN-Rollout im HH 2020 ein- zept in den Ganztag. Frau Weber tierung beginnt zum Schulhalbjahr schluss des HKM. gestellt à davon drei Stellen besetzt und eine im Be- hofft auf gute Erfahrung. 2021 an der Valentin-Senger-Schule — Zur bestmöglichen Vorbereitung ist bereits eine setzungsverfahren. Sprache ist der Schlüssel zur und an der Textorschule eine wei- AG zwischen StSA und POA eingerichtet. Zusätzlich gibt es drei Stellen für den Support der Welt. Sprachexperten mit Fachkon- tere Stufe des Gesamtkonzepts. — Der 1st Level-Support muss aufgrund einer Ver- Berufsschulen, die mittlerweile ebenfalls besetzt sind. gress : rassismuskritische Sprache, einbarung des Landes Hessen aus dem Jahr 2001 etc. richten sich an pädagogische ■ Das Frankfurter Kinderbüro feiert von den IT-Beauftragten wahrgenommen werden. Fachkräfte wie man Sprachförde- in diesem Jahr sein 30-jähriges Ju- Der 2nd und 3rd Level-Support ist bereits über den 4. Annex II (5,5 Millionen Euro) rung neu aufstellen kann, Kinder- biläum. Frau Weber weist auf einen Digitalpakt ausgeschrieben. — Support für Systemadministration büro feiert 30. Geburtstag. Das Filmbeitrag hin, der ab Freitag, dem (Befindet sich derzeit in Abstimmung zwischen dem Kinderbüro hat einen Film gedreht, 26. Februar, auf der Homepage htt- Land und den kommunalen Spitzenverbänden) der ab Freitag online gehen wird. ps://kinderbuero-frankfurt.de zu se- 2. Sofortausstattungsprogramm hen ist und Stationen des Kinderbü- — Im Rahmen des Annex I stehen ca. 7 Millionen Weiterhin berichtet Frau Weber zu ros der letzten Jahre betrachtet. Euro zur Verfügung 5. Annex III (4,8 Millionen Euro) folgenden Themen: — Alle 165 Frankfurter Schulen sind mit insgesamt — In Erwartung der Förderrichtlinie und der Aus- Ingeborg Ulrich und 9.340 Laptops ausgestattet führungsbestimmungen des Landes Hessen. ■ Jahrestag des Anschlags in Ha- Christina Avellini, Große Uneinigkeit zwischen Kommunen und Land nau, bei dem am 19. Februar 2020 teilweise unter Bezug auf — Endgerätezuwachs durch Digitalpakt und So- – Stellungnahme des Hessischen Städtetags, bzgl. neun Menschen bei einem rassis- das Protokoll der Sitzung fortausstattungsprogramm: noch zu klärender Punkte.
SEITE 6 FLZ Nr. 2 / 21 Kollateralschäden Seit letzter Woche darf ich meine Als ich nach der Stunde Aufgaben Gruppe aus Togo gemeinsam eine Schülerinnen und Schüler wieder für die kommende Woche an die „digital“ Plattform zum Thema Francopho- unterrichten; im Dezember habe Tafel schreibe, fragen sie, bis wann Eins der am häufigsten gebrauch- nie erstellt. Das waren Highlights ich sie zum letzten Mal gesehen. Es sie die hochladen sollen. Ich schaffe ten Wörter in diesen Zeiten ist das im Präsenzunterricht, wunderbare war erst mal nur die halbe Gruppe es kaum, ihnen zu vermitteln, dass Wort „digital“. Erholungsstunden zwischen Tafel meiner 9. Klasse, die ich wiederge- das vorbei ist, dass wir ab jetzt ih- und Lehrbüchern. Und sie fanden im sehen habe, trotzdem freuten wir re Aufgaben wieder zusammen be- Klar, auf den digitalgestützten Un- schuleigenen Computerraum statt. uns alle. Nach der Pause waren sie sprechen. terricht können wir nicht mehr ver- Die Schülerinnen und Schüler sa- zu spät gekommen, nach und nach zichten. ßen zu zweit oder dritt an funktio- trudelten sie ein. Bücher und Ar- Über vier Monate haben sie digi- nierenden (wenn auch alten) Com- beitsmaterial hatten sie nur verein- tal gearbeitet, haben von mir Auf- Schon vor Jahren habe ich einen E- putern, das Wörterbuch daneben zelt mit. Nun müssen sie resoziali- gaben gesendet bekommen und die Mail-Austausch mit einer franzö- und hatten ihren Spaß am Formu- siert werden. Sie müssen wieder ler- Ausarbeitungen hochgeladen; die- sischsprachigen Klasse aus Loth- lieren ihrer Mails, am Betrachten nen am Morgen rechtzeitig aufzu- se wurden dann von mir korrigiert; ringen durchgeführt und mit einer der Fotos aus Lothringen oder To- stehen, um pünktlich zu kommen die Korrekturen konnten sie online go, verbunden mit Beiträgen zum und ihr Material vollständig dabei abrufen. Ein bis zweimal pro Wo- Thema der Plattform in holprigem haben. Lang ist es her. che sahen wir uns bei den Video- Französisch. konferenzen. Beim Distanzunterricht fehlt dieser gemeinschaftliche Aspekt. Die Kinder arbeiten allein zu Hause an guten oder schlechten Geräten, wenn sie überhaupt eins haben. Sie lernen die französische Grammatik und Informationen über die Franco- phonie ganz allein. Bei den Video- konferenzen gibt es die Möglichkeit die Sprache endlich mal wieder zu sprechen, aber pro Lerngruppe blie- ben bei mir monatelang regelmäßig ca. 8 Schülerinnen und Schüler weg: Vielleicht brauchten die Eltern die Geräte in ihrem Home-Office oder sie hatten von ihrer Schule Geräte bekommen, konnten sie aber nicht bedienen oder trauten sich nicht in die Konferenzen. Tobi, ein fitter Französisch-Schüler aus der 8. Klasse, war bei jeder Kon- ferenz dabei und meldete sich tapfer. Während seiner Beiträge schrien im Hintergrund pausenlos seine klei- nen Geschwister, auf die er nebenbei noch aufpasste. Souverän stand er zu seiner häuslichen Situation. Die kleine Luzie hatte von der Schu- le ein Gerät bekommen und wagte sich immerhin in die Konferenzen, um zuzuhören. Die Eltern hatten beschrieben, dass ihr schlecht wür- de, wenn man sie anspreche. Trotz- dem blieb sie fleißig bei der Stange, machte ihre Aufgaben und hörte zu, monatelang. Wenn ich sie ansprach, loggten sie sich sofort aus Von vielen Schülern hörte und sah ich überhaupt nichts; wenn sie in die Videokonferenzen kamen und ich sie ansprach, loggten sie sich sofort aus. Rücksprachen mit Eltern oder Schülern halfen mehr oder weniger. Ein Schüler sagte mir: Ich brauche eben einen Lehrer. Und nicht nur das: Er braucht auch seine Freunde, das schulische Um- feld und sein Arbeitsmaterial auf einem eigenen Arbeitsplatz.
FLZ Nr. 2 / 21 SEITE 7 Beim digitalen Unterricht darf der che ich Kurzvideos zur Erklärung Mensch nicht fehlen. auf französisch für die stärkeren Schüler … und keinen von ihnen Als Lehrerin hinter dem Gerät habe habe ich wirklich im Blick: Ist er ich eine sehr wichtige Funktion. Ich oder sie gerade über- oder unter- bin nicht nur dafür da, den franzö- fordert? Muss ich kurzfristig um- sischen Imperativ oder Subjonctif disponieren? Spielen sie nebenher zu erklären. Ich bin auch da, um am Handy? Sind sie überhaupt da zuzuhören, wenn Schüler Angst be- oder haben sie sich nur in den Un- kommen, dass sie den Lockdown terricht eingeloggt und sind dann mit dem Homeschooling und der woanders hingegangen? Lage zu Hause nicht schaffen kön- nen. Mit Tobi konnte ich seine Si- Ich überlasse hier die Mädchen und tuation in einem digitalen „Einzel- Jungen zu einem Teil sich selbst, ob- raum“ besprechen, aber ich habe wohl ich doch da bin; anders geht in meinen Gruppen auch das The- es nicht; eine absurde Situation. ma „Corona“ generell besprochen und die Kinder erzählen lassen, was das für sie bedeutete, wie es ihnen „Ihren Unterricht dabei ging. sehe ich mir immer Aber auch wir als Lehrer/-innen müs- gerne an“ sen eine solche Situation hinbekom- men. Noch kurz vor Weihnachten Und auch ich bleibe zu Hause im- fiel eine gute Bekannte von mir mor- mer Mensch. Längst habe ich mich gens vor dem Home-Office plötz- daran gewöhnt, dass eine Mama lich tot um, Lungenembolie, erst lieb zu mir sagt: „Ihren Unterricht 56 Jahre alt. Noch eben hatte sie sehe ich mir immer gerne an. Nur ein fröhliches „Guten Morgen“ in das mit den Possessivpronomen ha- die kollegiale Runde gepostet. Der be ich noch nicht verstanden und Arzt, der die Obduktion vorgenom- Millie auch nicht.“ men hatte, sagte, dass die Lungen- embolie neuerdings als ernste Folge Mein Lieblingsthema: der Daten- von langen Phasen im Home-Office schutz. Ob die liebenswerte Mama gelte. Meine Bekannte ernährte sich verstanden hat, dass auch andere gesund, trank genug … aber hatte interessierte Zuschauer ihre Mil- einen Job bei einer Versicherung ge- lie im Unterricht ansehen können? wissenhaft über neun Monate ausge- übt und abends an ihrem Computer Bei mir klingelt zwischendurch der noch eine Weiterbildung gemacht. Paketbote, bellen die Hunde bei Gelegenheit oder jemand meldet Was bedeutet das für die Lehrerin- sich telefonisch. Zum Glück habe nen und Lehrer? Saßen wir nicht ich ja ein separates Arbeitszimmer, auch monatelang Tag und Nacht bei aber manchem Kollegen, mancher den Korrekturen der eingereichten Kollegin geht es sicher auch so wie Aufgaben am Computer, planten Tobi: Ihr Kleinkind spielt im Hin- den Unterricht schriftlich und stell- tergrund, weil der Kindergarten ten ihn ins Netz? Nahmen wir nicht zu ist. Hoffentlich braucht es seine an Gesamtkonferenzen, Dienstbe- Eltern 45 Minuten lang mal nicht. sprechungen und Fachkonferenzen Eine Zumutung nicht nur für das online teil? Trafen wir uns nicht mit Kleinkind. guten Kolleg/-innen im digitalen Lehrerzimmer, um mal zu reden? Ich fürchte um die Schülerinnen und Schüler und um uns selbst, unseren Trotz neuer Erkenntnisse werden Bildungsauftrag und unsere Kräfte. uns noch keine Thrombosestrümp- Technisch bekommen wir das hin, fe vom Arbeitgeber gestellt, stehen aber wo bleiben unsere Strukturen, uns keine verpflichtenden Fitnes- der Abstand zum Beruf? Wo kön- seinheiten (auch zur Entfettung) nen wir uns vom stressigen Dasein zum Nachturnen online zur Ver- als Distanzlehrer erholen? fügung, verbunden mit einer Ent- lastungsstunde. Wir sind wenigstens erwachsen und können Strategien für uns finden, Der gesamte Job hat sich mehr als aber für die Kinder ist über Monate je zuvor ins Privatleben verlagert. etwas weggebrochen – die Kindheit, Da vergesse ich oft die Pausen und wie sie zu sein hat: mit Freunden, arbeite bis in die Nacht, ohne dass Sport und Spiel, Familienfeiern, mit mir das groß auffällt. Ein Lehrbuch der Schule und ihren Lehrern. Mit kalkuliert immer den Lehrer mit Eltern, die ihren Beruf ausüben und ein, der Bilder und Tabellen mit den sich um die Kinder kümmern, wenn Schülern klärt, der die Aussprache sie nach Hause kommen, mit Groß- schult und vieles andere mehr. Vie- eltern, Onkel und Tante. Mit der les muss zusätzlich den Schülern Möglichkeit, draußen spielen zu ge- in kindgerechter Sprache erläutert hen ohne mit den kleinen Geschwis- Fotos: Jessica Peters werden; ich muss Audiodateien für tern Hausaufgaben zu machen oder die Aussprache von Vokabeln erstel- während der eigenen Videokonfe- Jetzt wird es Zeit für ein bisschen len und Scans von Grammatiksei- renzen auf sie aufzupassen, weil Klatschen Anerkennung für uns alle und be- ten mitsenden, die das Gebiet ge- es die alten Strukturen nicht mehr vom Balkon sonders für uns Lehrerinnen und nauer erklären als das Lehrbuch. gibt. Diese haben sich für die Kin- Lehrer: Klatschen vom Balkon wäre der verschoben; in manchen Fällen Aber nun ist endlich der lange wirklich gut, aber vielleicht könnte Wenn ich nicht zur Wiederholung haben sie die Rollen der Erwachse- Lockdown überstanden und die es für uns ja auch endlich Laptops kurz (schriftlich) kläre, was noch nen übernommen anstatt unter de- Schule findet wieder in der Schule geben, nur mal als Idee, falls eine mal ein Adverb ist, kann ich das ren Schutz zu stehen. – Wie werden statt; mit den Tests und Impfungen vierte Welle kommt. Und natürlich auch in Französisch nicht neu ein- sie sich entwickeln, was wird aus kehrt nach und nach die Norma- Thrombosestrümpfe. führen; ein schwächerer Schüler ihnen werden? Zurückdrehen lässt lität zurück. Die Kinder sind wie- wäre damit überfordert. Dazu su- sich nichts mehr. der Kinder. Christine Rensing-Grüter
SEITE 8 FLZ Nr. 2 / 21 Nachrichten aus dem Demokratisch – Gesamtpersonalrat Kompetent – Streitbar Nach der Personalratswahl fand am Endgeräte und vieles mehr werden 19. Mai 2021 die konstituierende wir weiter verfolgen. Sitzung des Gesamtpersonalrats der Lehrerinnen und Lehrer statt. 17 Auch in diesem Jahr werden wir von 23 Plätzen gingen an die GEW uns dafür einsetzen, dass möglichst (siehe Aufstellung GEW-Mitglieder viele befristet Beschäftigte die Som- im GPRLL). Meike Bär und Sebas- merferien bezahlt bekommen. Dies tian Guttmann wurden erneut zum ist leider nicht immer in allen Fäl- Vorsitzendenteam gewählt. len möglich, wir unterstützen hier Wie auch schon zuvor sehen wir aber gerne, wenn sich die Kollegin- eine wichtige Aufgabe darin, die ört- nen und Kollegen an uns wenden. lichen Personalräte immer wieder zu informieren und bei Bedarf auch zu Nicht nur beim Gesamtpersonal- beraten und unterstützen, damit sie rat, sondern auch auf der Ebene auch an den Schulen die Interessen der Dezernentinnen und Dezernen- der Kolleginnen und Kollegen best- ten im Staatlichen Schulamt gibt es möglich vertreten können. personelle Veränderungen: Im Ge- schäftsbereich I (Grundschulen) hat Ein weiteres wichtiges Thema sind Herr Zimmermann seit März die der Arbeits- und Gesundheitsschutz Nachfolge von Frau Wiemann an- an den Frankfurter Schulen, der getreten, die in den Ruhestand ge- auch weit über den Bereich Coro- gangen ist. Im Geschäftsbereich III WIR DANKEN ANK FÜR EUER VERTRAUEN ! na(maßnahmen) / Hygiene hinaus- (Gesamt-, Haupt-, und Realschu- geht. Wir werden weiter in Sitzun- len) ist Frau Caspers-Naujoks neu gen und Gremien, insbesondere im hinzugekommen, im Geschäftsbe- Arbeitsschutzausschuss darauf hin- reich IV Herr Messner. wirken, dass Probleme nicht igno- GEW-Mitglieder im Gesamtpersonalrat der Lehrerinnen und Lehrer riert sondern bearbeitet werden. Leider findet die erste Gemeinsame Hier sind wir auch besonders auf Sitzung mit der Amtsleitung des Name Schule e-Mail Adresse Rückmeldungen aus den Schulen Staatlichen Schulamts, für die sich angewiesen. einige Nachfragen aufgestaut haben, erst nach Redaktionsschluss statt. Christina Avellini Adornogymnasium christina. avellini@gew-frankfurt.de Auch andere Themen, wie beispiels- Insofern werden weitere Informa- Meike Bär Friedrich-Dessauer-Gymnasium meike.baer@gew-frankfurt.de weise die Umsetzung der dienstli- tionen erst in der nächsten FLZ zu Lea Brückner Berkersheimer Grundschule lea.brueckner@gew-frankfurt.de chen Mailadresse und dienstliche finden sein. Heidi Franciszczok Elsa-Brändström-Schule heidi.franciszczok@gew-frankfurt.de Bine Friedrich Panoramaschule bine.friedrich@gew-frankfurt.de VORANKÜNDIGUNG Daniel Gnida Friedrich-Dessauer-Gymnasium daniel.gnida@gew-frankfurt.de Enis Gülegen Philipp-Holzmann-Schule enis.guelegen@gew-frankfurt.de Teamarbeit: ein Instrument indirekter Steuerung oder Sebastian Guttmann BFZ Frankfurt-West sebastian.guttmann@gew-frankfurt.de Chance zur Selbstorganisation? Susanne Hüttig Stauffenbergschule susanne.huettig@gew-frankfurt.de Ein neuer workshop mit Stephan Siemens [Experte für Arbeitspsychologie + Burnout- Dirk Kretschmer Max-Beckmann-Schule dirk.kretschmer@gew-frankfurt.de Prävention, Köln] am Montag, 1. November 2021 im DGB-Haus Frankfurt Heide Krodel-Johne Viktor-Frankl-Schule heide.krodel-johne@gew-frankfurt.de der auch die veränderten Arbeitsbedingungen während der Corona-Pandemie mit einbeziehen wird. Zahreen Mahmood Walter-Kolb-Schule zahreen.mahmood@gew-frankfurt.de Frauke Matthes Bergiusschule Wir, die Kolleginnen und Kollegen, werden in Teams organisiert, die dann über Anfor- frauke.matthes@gew-frankfurt.de derungen der sogenannten „Umwelt“ unter Druck gesetzt werden. In diesem Rahmen Laura Preusker Münzenbergerschule laura.preusker@gew-frankfurt.de verteilen wir als Gruppe gemeinsam diesen Druck – um den „Gruppendruck“ verstärkt Ingeborg Ulrich Schule am Ried ingeborg.ulrich@gew-frankfurt.de – aufeinander als Individuen. Das geschieht im Wesentlichen unbewusst, d. h. die so Katja Weber Ernst-Reuter-Schule II katja.weber@gew-frankfurt.de angelegten Prozesse organisieren sich „von selbst“ (erste Bedeutung von Selbstor- Henrich Zorko Ernst-Reuter-Schule II henrich.zorko@gew-frankfurt.de ganisation). Auf diese Weise werden unsere Beziehungen bei der Arbeit belastet, was zu emotionaler Erschöpfung und über die Jahre zu Burnout führt. Diese Tendenz wird durch die Corona-Krise noch verstärkt. Sich diese Prozesse bewusst zu machen, setzt voraus, dass wir uns mit unseren Be- Gesamtpersonalratsbüro gesamtpersonalrat@kultus.hessen.de oder 069-38989185 ziehungen bei der Arbeit auseinandersetzen mit dem Ziel ● uns vor einem unbewusst sich entwickelnden Burnout zu schützen. Stuttgarter Straße 18 –24, 60329 Frankfurt ● uns Solidarität zu erarbeiten, durch die wir uns gemeinsam gegen die indirekte Steu- erung wehren können ● unsere gemeinsame Arbeit mehr und mehr selbst zu organisieren (zweite – der ers- ten entgegengesetzte – Bedeutung von Selbstorganisation). Zuständigkeiten Wir werden in der nächsten FLZ das Konzept noch genauer vorstellen. Für Aufnahme i. d. Informationsverteiler bitte Mail an: thomas.sachs@gew-frankfurt.de Vorsitzendenteam Meike Bär und Sebastian Guttmann Arbeitsgruppe „Gegen die Ökonomisierung der Bildung“ Arbeits- und Gesundheitsschutz Meike Bär und Heide Krodel-Johne Impressum info@gew-frankfurt.de FLZ vorm. Frankfurter Lehrerzeitung Satz & Layout Herausgeber Karin Dienst, Christian Häussler Bezirksverband Frankfurt a. M. der Gewerk- Druck ORD - Oberhessische Rollen-Druck Fragen von Tarifbeschäftigten Bine Friedrich und Heide Krodel-Johne schaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im GmbH DGB, Bleichstr. 38a, 60313 Frankfurt, Auflage ca. 5000 Tel.: 069 – 29 18 18, Fax: 069 – 29 18 19 E-mail: info@gew-frankfurt.de Erscheinungsweise 4 bis 5 mal jährlich Beratung bei länderübergreifenden und hessenweiten Versetzungen Bürozeiten Geschäftsstelle des Fotos wenn nicht anders angegeben: FLZ Bezirksverbandes: Der Bezugspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag Berufliche Schulen: Susanne Hüttig dienstags und mittwochs 13 bis 17 Uh abgegolten. donnerstags 14 bis 18 Uhr Grundschulen: Heidi Franciszczok und Laura Preusker Redaktioneller Hinweis: Die Redaktion freut Vorsitzende Gesamtschulen: sich über Zuschriften – möglichst als unforma- Katja Weber Sebastian Guttmann, Laura Preusker tierte Word-Datei. Namentlich gekennzeichne- Gymnasien: Christina Avellini FLZ-Team Christine Rensing-Grüter, te Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung Jessica Peters, Herbert Storn der Redaktion wieder. Sie behält sich das Haupt- und Realschulen: Katja Weber Rechtsberatung Heide Krodel-Johne, Recht der Kürzung vor. Sonderpädagogik: Sebastian Guttmann Daniel Gnida, Thomas Sachs Wir danken allen Karikaturisten, Fotografen montags 15.30 –17.30 Uhr, und Autoren der Bild- und Textmaterialien für Tel.: 069 – 13 37 78 71, in den Ferien die freundliche Überlassung. findet keine Rechtsberatung statt. Redaktionsschluss Nr. 3-2021: siehe homepage
Sie können auch lesen