Präbiotika in der Allergieprävention bei Kindern - Topic Fruktose-malabsorption
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Topic Präbiotika in der Allergieprävention bei Kindern Positionspapier Fruktose- malabsorption Berufspolitik Qualifikations- gebundene Zusatzvolumina Elternratgeber Kuhmilchallergie 4/2010
Editorial Pädiater Allergologie gut zu verbinden vermocht. Ein Highlight war die im Fokus der Allergologie kompakte Darstellung des immer komplizierter werdenden Netzes an T-Helfer-Zellen, die bei Entstehung und Therapie der Allergien von besonderer Bedeutung sind. Neueste Ergeb- nisse aus der primären Allergieprävention wurden diskutiert, insbesondere eine neue Probiotika-Studie aus Berlin und Bo- chum (Wahn, Hamelmann, Lau), welche die Anfang 2000 pu- blizierten Daten von Isolauri in größerem Umfang bestätigen. Im Fokus stand weiterhin die Diskussion um die Weiterent- wicklung der Spezifischen Immuntherapie (SIT) besonders bei Liebe Kollegin, lieber Kollege, Kindern, verknüpft mit einer kritischen Diskussion der Ende des vergangenen Jahres publizierten S2-Leitlinie zur SIT. vor kurzem fand der Deutsche Allergie-Kongress, diesmal in Hannover zusammen mit der DGAKI und dem ÄDA, statt. Die In diesem Heft konzentrieren wir uns im Topic in konsequen Federführung hatte die DGAKI, Präsident des Kongresses war ter Weise auf das Neueste zu Prävention und Präbiotika; Prof. Thomas Werfel. Von dieser Stelle danken wir ihm noch Josef Riedler aus Österreich bringt uns hier auf den aktuells einmal für seine hochqualifizierte, stimulierende und enga- ten Stand. Daneben verfolgen wir weiter das Thema Asthma gierte Kongressleitung. Mit über 1.300 Teilnehmern war der therapie mit lang wirksamen β-Agonisten und inhalativen Kongress der bisher größte dieser Art und stand unter dem Kortikosteroiden. Wir gehen auch einen weiteren Schritt in Motto „Allergie im Wandel“. der Serie Allergenkunde, mit dem Thema „Die allergene Rela- tivität“. Wir Pädiater haben dem Präsidententeam des Kongresses (Prof. Thomas Werfel und Prof. Ulrike Raap) vor Ort gedankt Die Berufspolitik der pädiatrischen Allergologen ist in unru- mit einem Begrüßungssong (Text: A. Bufe), frei nach dem higes Wasser vorgedrungen. Frank Friedrichs klärt uns über Willkommensgruß, den uns die „Eagles“ in den siebziger Jah- die so genannten QZV, die Qualitätsgebundenen Zusatzvolu- ren des letzten Jahrhunderts für das Hotel California überlie- mina, und ihre Bedeutung auf. Vor diesem Hintergrund wurde fert haben: in Hannover im Rahmen der Mitgliederversammlung und bei den anderen Gesellschaften die Forderung nach einem „Fach- Refrain arzt Allergologie“ intensiv diskutiert. Grundsätzlich stimmen Willkommen hier zum Deutschen Allergie Kongresse. wir zu, wenn die allergologische Qualifikation an einen Fach- Ich wünsch ´ne gute Zeit. arzt gebunden werden soll, allerdings fordern wir Sicherun Macht Eure Birne weit. gen für die spezifisch pädiatrischen Interessen. Willkommen hier zum Deutschen Allergie Kongresse Allergie Total Im nächsten Jahr heißt das Motto des Deutsche Allergiekon- Jetzt zum fünften Mal. gress, der vom 7. bis 10. September in Wiesbaden stattfin- den wird: „100 Jahre Immuntherapie – eine Erfolgsstory zum Strophe Wohle allergiekranker Menschen“. Präsident ist Prof. Ludger Bin ein kleiner Pädiater Klimek. Wir werden natürlich wieder deutlich machen, dass Vom letzten Bohrloch an der Ruhr. wir Pädiater im Fokus der Allergologie stehen. Bei uns macht keiner mehr viel Kohle. Im Ruhr-Pott wächst jetzt die Natur. Mit den besten kollegialen Grüßen Die Knete kommt nicht mit Staublunge. Ihr Ein jeder hat jetzt Allergiiiii. Doch ich hab´ keine Ahnung davon. Also auf nach Hannoveriii. Refrain Prof. Dr. Albrecht Bufe Unser großes Schwerpunktthema in der pädiatrischen Aller- gologie ist die primäre und sekundäre Prävention allergischer Erkrankungen. Mit der Verleihung des GPA-Förderpreises 2010 haben wir diesen Umstand ein weiteres Mal hervorge- hoben. Der Preis ging in diesem Jahr an Dr. Andrea von Berg aus Wesel, allen durch die Daten der GINI-Studie hinlänglich bekannt. Der Dank für den GPA-Förderpreis geht erneut an den edlen Spender, die Firma Phadia. Der Deutsche Allergie-Kongress hat in diesem Jahr in seinem Programm die wissenschaftlich orientierte und die praktische Pädiatrische Allergologie ∙ 13 ∙ 4/2010 3
Inhalt 3 Editorial Berufspolitik Topic 32 Qualifikationsgebundene Zusatzvolumina Mit der Erklärung des Ärzteverbands Deutscher Allergologen (ÄDA) 6 Präbiotika in der Allergieprävention bei Kindern zur aktuellen Honorarreform Ergebnisse von In-vitro-Studien, Tiermodellen und Humanstudien zur möglichen Vorbeugung allergischer Erkrankungen durch die Gabe von Tagungen Präbiotika 35 Einladung zur 17. Jahrestagung der WAPPA in Koblenz 11 Fruktosemalabsorption 36 Einladung zum 28. Allergiesymposium der nappa Eine Stellungnahme der AG Nahrungsmittelallergie in der Deutschen in Hamburg Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) 15 Die Rolle der Kombinationstherapie mit inhalativen 37 Ausschreibung des Förderpreises Pädiatrische Kortikosteroiden und lang wirksamen β2-Sympatho- Allergologie 2011 der GPA mimetika zur Erreichung von Asthmakontrolle bei Kindern und Jugendlichen Umweltmedizin Ein Konsensusstatement 38 Schutz der Familie vor Tabakrauch Neue Veröffentlichungen zum (mangelnden) Nichtraucherschutz in Der allergologische Fall Deutschland 24 „Allergische Reaktion“ – oder mehr ...? Ein Fall von Juveniler Dermatomyositis 40 Magazin 26 Aktuelle Fragen an den Allergologen Elternratgeber Propofol bei Patienten mit Erdnuss- und Soja-Allergie? 43 Kuhmilchallergie Allergenkunde (3) 28 Die allergene Relativität – Standardisierungsverfahren für Allergenextrakte 46 Termine Das Titelbild dieser Ausgabe malte Sarah Sophia Rietschel, IMPRESSUM 6 Jahre, aus Köln. Pädiatrische Allergologie in Klinik und Praxis, 13. Jg./Nr. 4 Herausgeber: Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V., Rathausstr. 10, 52072 Aachen, Tel.: 0241-9800-486, Fax: 0241-9800-259, E-Mail: gpa.ev@t-online.de, Web: www.gpaev.de Verlag: WURMS & PARTNER Public Relations GmbH, Bernrieder Straße 4, 82327 Tutzing, Web: www.wurms-pr.de. Verlagsleitung: Holger Wurms. Schriftleitung: Prof. Dr. C. P. Bauer, Fachklinik Gaißach, Dorf 1, 83674 Gaißach, Fax 08041-798-222, E-Mail: carl-peter.bauer@drv-bayernsued.de; Prof. Dr. A. Bufe, Universitätsklinik Bergmannsheil, Bürkle-de-la-Camp-Platz 1, 44789 Bochum, Fax 0234-3024-682, E-Mail: albrecht.bufe@rub.de; Dr. E. Rietschel, Kinderklinik der Uniklinik Köln, Kerpener Str. 62, 50924 Köln, Fax 0221-478-3330, E-Mail: ernst.rietschel@uk-koeln.de; PD Dr. Ch. Vogelberg, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Fetscherstr. 74, 01307 Dresden, E-Mail: Christian.Vogelberg@uniklinikum-dresden.de Ressortschriftleiter: Dr. P. J. Fischer, 73525 Schwäbisch Gmünd (Elternratgeber); Prof. Dr. J. Forster, St.-Josefskrankenhaus, 79104 Freiburg (Leitlinien); Dr. F. Friedrichs, 52072 Aachen (Berufspolitik); Prof. Dr. M. Kopp, UKSH Campus Lübeck, 23538 Lübeck (Fragen an den Allergologen); Dr. Th. Lob- Corzilius, Kinderhospital Osnabrück, 49082 Osnabrück (Umweltmedizin); Dr. H. Ott, Kathol. Kinderkrankenhaus Wilhelmstift, 22149 Hamburg (Pädiatrische Dermatologie); Prof. Dr. J. Seidenberg, Elisabeth-Kinderkrankenhaus, 26133 Oldenburg (Pädiatrische Pneumologie); Prof. Dr. V. Wahn, Charité Campus Virchow, Klinik m. S. Pädiatrische Pneumologie und Immunologie, 13353 Berlin (Pädiatrische Immunologie) Wissenschaftlicher Beirat: Dr. A. von Berg, Prof. Dr. J. Forster, PD Dr. G. Frey, Dr. A. Grübl, Prof. Dr. J. Kühr, Dr. W. Lässig, Dr. W. Rebien, Dr. S. Scheewe, Dr. K. Schmidt, PD Dr. S. Schmidt, Prof. Dr. A. Schuster, Prof. Dr. V. Stephan. Redaktion: Ingeborg Wurms M.A., Dr. Albert Thurner, Bernrieder Straße 4, 82327 Tutzing, Tel. 08158-9967-0, Fax 08158-9967-29, E-Mail: info@wurms-pr.de Bildnachweis: privat (3, 37, 41 o), J. Riedler (7, 8), Ch. Schäfer (12), M. Gappa/A. Schuster (17, 21), AWMF (18), Klinikum Bremen Mitte, Prof. Hess Kinderklinik (24, 25), A. Bufe (29), A. Stemmann (36), Robert-Koch-Institut (39), Fotolia/Freefly (40 o), DHA e.V. (40 u), Milupa (41 u), Bencard (42 l), Astellas (42 r), Techniker Krankenkasse (43), Jörg Lipskoch/FOR IMPACT (45) Anzeigenleitung: Holger Wurms, Tel. 08158-9967-0, Fax 08158-9967-29. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 12 vom 1.1.2010. Erscheinungsweise: Die Pädiatrische Allergologie in Klinik und Praxis erscheint vierteljährlich jeweils am Beginn des Quartals. Bezugspreise: Einzelheft: 12,50 €, Jahresabonnement: 36,00 €, Jahresabonnement für Studenten (bei Vorlage einer Bescheinigung) 27,00 € (jeweils zuzügl. Versandkosten). Für Mitglieder der vier regionalen pädiatrisch-allergologischen Arbeitsgemeinschaften ist das Abonnement im Mitgliedsbeitrag enthalten. Druck: Erdl Druck Medienhaus GmbH, 83308 Trostberg. ISSN: 1435-4233 Pädiatrische Allergologie ∙ 13 ∙ 4/2010 5
Topic Präbiotika in der Allergieprävention bei Kindern Josef Riedler, Kardinal Schwarzenberg´sches Krankenhaus, Schwarzach, Österreich Einleitung suchungen konnte gezeigt werden, dass Einen sehr wesentlichen Anteil an der das Fehlen der regulatorischen Mechanis Darmbesiedelung hat die frühkindliche Allergische Erkrankungen haben in den men der Darmbakterien mit der Entwick Ernährung. Gestillte Kinder haben eine vergangenen Jahrzehnten in vielen Tei lung bestimmter autoimmunologischer deutlich höhere Konzentration von Bifi len der Welt massiv zugenommen. Verant Erkrankungen und Allergien verbunden dobakterien und Laktobazillen im Stuhl wortlich dafür ist zumindest teilweise der sein kann. Bei Säuglingen, die später Aller als nicht gestillte Kinder. Diese „nützlichen Verlust von Schutzfaktoren. Bestimmte gien entwickeln, wurde in den ersten Le (kommensalen) Keime“ können patho Populationen haben sich diese protek bensmonaten eine andere Zusammen gene Keime verdrängen und die Pro tiven Faktoren erhalten und weisen deut setzung der Darmbakterienflora gefun duktion von Defensinen fördern. Zusätz lich geringere Prävalenzen allergischer Er den als bei Babys, die später nicht aller lich scheinen die Bifidobakterien einen krankungen auf [1]. Änderungen des Le gisch werden [4]. immunstimulierenden Effekt zu haben bensstils, der Ernährung und der Umwelt Die Zusammensetzung der Mikrobio und die Bildung von B-Vitaminen zu för haben auch zu Veränderungen in der in ta des Darmes ist für die immunologische dern [6]. Eine besondere Bedeutung für testinalen Keimbesiedelung des Men Prägung, also die sehr frühe Beeinflus den bifidogenen Effekt der Muttermilch schen geführt [2]. Für den Körper hilf sung des kindlichen Immunsystems in kommt den darin enthaltenen Oligosac reiche und die Entwicklung seines Im den ersten Lebensmonaten mit länger an chariden zu. Daneben spielen verschie munsystems fördernde Bakterien wurden haltender Auswirkung, mitverantwortlich. dene probiotische Stämme, Fettsäuren durch weniger gut an die Umwelt ange Bestimmte Bakterien wie Bifidobakterien wie Omega-3-Fettsäuren, Lactoferin, Ly passte und für das Immunsystem weniger und Laktobazillen scheinen bezüglich der sozym, Immunglobuline und Nukleotide nützliche Keime ersetzt. Ein Zusammen Immunprägung eine günstige Wirkung in der Muttermilch für die Zusammenset hang zwischen der Zunahme allergischer zu haben [2, 4]. zung der Darmflora und vor allem für de Erkrankungen wie dem Asthma bronchi ren immunmodulatorische Wirkung eine ale, der allergischen Rhinokonjunktivitis Mögliche Beeinflussung große Rolle. und der atopischen Dermatitis und der der humanen Mikrobiota Veränderung der intestinalen Keimflora Was sind Präbiotika wird spekuliert [2, 3]. Epidemiologische Daten zeigen eine und wie wirken sie? Der tägliche und frühe Kontakt mit Assoziation zwischen dem Geburtsmo „normaler Keimflora“ ist für die Entwick dus und späterer Allergieentstehung. So Präbiotika sind Oligosaccharide, die lung einer immunologischen Toleranz konnte in einigen Studien gezeigt wer von intestinalen Enzymen nicht abge notwendig. Die Annahme, dass der Gas den, dass Babys, die durch Kaiserschnitt baut werden und selektiv und nützlich trointestinaltrakt des Säuglings bei der entbunden wurden, später leichter zu ato die Keimbesiedelung des Darms beein Geburt steril sei, wird in neueren Untersu pischer Dermatitis oder Asthma bronchi flussen und zusätzliche gesundheitsför chungen angezweifelt. Es scheinen schon ale und allergischer Rhinokonjunktivitis dernde Eigenschaften zeigen. Im Unter in utero Bakterien über die Plazenta ins neigen [5]. Der Grund dafür wird in der schied dazu sind Probiotika Lebendkul kindliche Immunsystem zu gelangen. Ge fehlenden oder verspäteten bzw. anders turen von Mikroorganismen, die oral ver sichert ist, dass im Zuge einer vaginalen zusammengesetzten bakteriellen Besie abreicht werden und die Gesundheitsent Entbindung eine Besiedelung des obe delung des Darms des Neugeborenen wicklung fördern. ren und unteren Intestinaltraktes mit ver durch die sterile Kaiserschnittentbindung Muttermilch enthält 10 bis 12g/Liter schiedenen Keimen der Scheiden- und im Vergleich zur Geburt per vias naturales Galakto-Oligosaccharide. Eine Vielzahl Darmflora der Mutter auftritt. In Tierunter gesehen. unterschiedlicher, unverdaulicher Oligo 6 Pädiatrische Allergologie ∙ 13 ∙ 4/2010
gen die pathogenen Keime im Stuhl Wirkmechanismen von Präbiotika auf ein Zehntel der Kontrollgruppe re duzieren und die Konzentration der Bi fidobakterien in den Bereich erhöhen, wie sie bei vollgestillten Kindern gefun den wird [7]. Die Zusammensetzung der Bifidus-flora Bacterial fermentation (e.g. SCFA, pH) SCFAs im Darm war nach Einnahme ei ner GOS/FOS-Säuglingsnahrung für sechs Wochen im Vergleich zu einer Standard kontrollnahrung ähnlich jener von Mut termilch mit erhöhtem Anteil von Acetat Immunity Barrier Integrity Mucoprotection und vermindertem Anteil von Propionat Infection Resistance Permeability Regeneration Mucin und Butyrat [8]. Allergy Prevention Synthesis Quality Studien zu Präbiotika Abb. 1: Wirkmechanismen von Muttermilch-Oligosacchariden und GOS/FOS-Präbiotika [modifiziert nach und möglicher Allergieprävention Boehm G, Stahl B, Garssen J, Bruzzese E, Moro G, Arslanoglu S: Prebiotics in infant formulas: Immune modulators during infancy; NUTRAfoods 2005; 4: 51–57] Bisher wurden vorwiegend Studien mit Probiotika und nicht Präbiotika zur Aller gieprävention durchgeführt. Erste erfolg saccharide hat einen positiven Einfluss nahrung mit Galacto-Oligosacchariden versprechende Studien zu Probiotika und auf das Milieu im Darm. Neben der im und Fructo-Oligosacchariden (GOS/FOS- möglicher Allergieprävention [9] konnten munstimulierenden Wirkung kommt der Mischung) kann ähnlich der Muttermilch durch Ergebnisse anderer Studien nicht Senkung des Säurewertes im Stuhl durch ernährung die bifidogene Darmflora för bestätigt werden [10]. Deshalb spricht die Fermentierung der Oligosaccharide dern (Abb. 2). Im Vergleich zur Ernährung auch eine rezente Cochrane-Analyse in kurzkettige Fettsäuren (SCFA) eine be mit einer Standardmilchnahrung konnte von einem nur sehr geringen und hete sondere Bedeutung zu. Dieser Effekt be eine GOS/FOS-Mischung mit 0,8 g/100 ml rogenen Effekt von Probiotika in der Prä wirkt eine Verbesserung der Mukosabarri Säuglings-Anfangsnahrung nach 28 Ta vention von atopischer Dermatitis. Ande ere durch Optimierung der Regeneration und Verminderung der Permeabilität z. B. für Allergene. Zusätzlich kommt es zu ei ner Mukoprotektion mit Steigerung des Muzins sowohl quantitativ als auch qua Bifidogener Effekt der Präbiotika litativ (Abb. 1). Reife Neugeborene (Tag 28) Neben Muttermilch sind Präbiotika in 12 – 10 – vielen pflanzlichen Lebensmitteln in sehr Bifidus Lactobacillus log 10 of CFU/g wet faeces (median, IQR) log 10 of CFU/g wet faeces (median, IQR) 11 – 9– unterschiedlicher Konzentration ent halten. Fructo-Oligosaccharide befin 10 – reference range (IQR) of 8– breastfed infants (n=15) # * den sich in Gemüse wie Zwiebel, Porree, 9– * 7– reference range (IQR) of breastfed infants (n=15) Knoblauch, Spargel und Artischocken, 8– 6– im Getreide, vor allem im Weizen und * * 7– 5– Roggen, und in Früchten wie Bananen. 6– 4– Durchschnittlich werden in Europa pro Person und Tag 3 bis 11 g natürliche Prä 5– 3– biotika mit Nahrungsmitteln aufgenom 4– 2– men [6]. 3– 1– Ein gestillter Säugling nimmt mit 600 * p < 0.05 vs. 0.0, # vs. 0.4 * p < 0.05 vs. 0.0, # vs. 0.8 2– 0– bis 1.000 ml Muttermilch pro Tag 6 bis 12 g 0 0.4 0.8 0 0.4 0.8 g/100 ml g/100 ml g/100 ml g/100 ml g/100 ml g/100 ml Galacto-Oligosaccharide auf. Nach dem (n=33) (n=30) (n=27) (n=33) (n=30) (n=27) Abstillen sinkt die Versorgung des Säug lings mit Präbiotika deutlich ab, was sich Abb. 2: Dosisabhängiger Einfluss von GOS/FOS-Präbiotika auf Bifidusbakterien und Laktobazillen im Stuhl auch in der Umstellung der bifidogenen von Neugeborenen [Moro G, Minoli I, Mosca M, Jelinek J, Stahl B, Boehm G: Dosage related bifidogenic Darmflora Richtung Erwachsenen-Darm effects of galacto- and fructo-oligosaccharides in formula fed term infants. J Pediatr Gastroenterol Nutr 2002; flora äußert. Eine präbiotische Säuglings 34: 291–295] Pädiatrische Allergologie ∙ 13 ∙ 4/2010 7
Topic re allergische Erkrankungen diese Studie erstmals einen wie Nahrungsmittelallergien, Weniger Allergien durch FOS/GOS Effekt auf die Entstehung Pollinose und Asthma bron späterer respiratorischer Er chiale können durch Probio 30 – krankungen wie des „recur tika präventiv nicht beein * rent wheezing“ im Alter Placebo GOS/FOS flusst werden [11]. 25 – von zwei Jahren [15]. Die Cumulative Incidence (%) Die immunmodulatori weiteren Ergebnisse dieser 20 – * sche Wirkung verschiedener Studie werden zeigen, ob Präbiotika wie z. B. einem dieses kleinkindliche „whee GOS/FOS-Gemisch im Ver 15 – zing“ einem speziellen Phä hältnis 9:1 wurde am Maus notyp des kindlichen Asth impfmodell untersucht. 10 – * mas entspricht bzw. ob da Nach der Impfung mit einem mit ein späteres allergisches 5– Grippevakzin kam es zu einer Asthma bronchiale reduziert Verbesserung der Impfim werden kann. 0– munantwort. Die DTH-Reak Atopic dermatitis Recurrent wheezing Allergic urticaria Die Autoren geben mehre tion als Ausdruck der zellu re Spekulationen zum Wirk lären Immunität gemessen mechanismus an. Einerseits an der Ohrschwellung war Abb. 3: Kumulative Inzidenz von atopischer Dermatitis, rezidivierender ob- wird die Erhöhung der Kon struktiver Bronchitis und Urtikaria bei Kleinkindern im Alter von zwei Jahren nach vorheriger oraler Ga nach Präbiotikaernährung in den ersten Lebensmonaten zentration von Laktobazillen be einer 2-prozentigen GOS/ [Arslanoglu S et al. J Nutr 2008; 138 (6): 1091–5] und Bifidobakterien im Stuhl FOS-Mischung signifikant für den Effekt verantwortlich verstärkt [12]. Dies konnte gemacht. Andererseits wird durch Zugabe einer sauren Oligosaccha lung der atopischen Dermatitis im Alter ähnlich wie bei Milcholigosacchariden ridkomponente (AOS) noch deutlich ver von sechs Monaten und zwei Jahren so eine direkte Beeinflussung von T-Zellen bessert werden [13]. Diese und andere wie für allergische Urtikaria und rezidivie spekuliert. So konnte für saure Milcholi Untersuchungen zeigen weiter, dass be rende obstruktive Bronchitiden im Alter gosaccharide gezeigt werden, dass sie die stimmte Präbiotika-Mischungen in der La von zwei Jahren zur Verfügung. Im Alter Anzahl IF-γ produzierender CD3+CD4+- ge sind, eine Th1-abhängige Reaktion des von sechs Monaten war die Inzidenz der und CD3+CD8+-Zellen im Nabelschnur Immunsystems im Mausmodell zu ver atopischen Dermatitis in der mit Präbio blut erhöhen können. Daraus ergeben stärken [12]. tika ernährten Gruppe 9,8 % (95 CI 5,4– sich Hinweise, dass vor allem saure Oli Die Ergebnisse lassen vermuten, dass 17,1), während sie in der Kontrollgruppe gosaccharide die Lymphozytenreifung bestimmte oral zugeführte Präbiotika ohne Präbiotika 23,1 % (95 CI 16–32,1) be direkt beeinflussen können [17]. In Tier nicht nur das mukosale Immunsystem trug (p = 0,014) [14]. modellen wurde ein Einfluss von Inulin des Darmes, sondern offensichtlich auch 152 dieser Kinder erklärten sich für die und Oligofruktose auf die Immunzellen systemisch das Immunsystem modulie Follow-up-Studie bereit [15]. Die kumu der Peyerschen Plaques mit Erhöhung ren können. lative Inzidenz der atopischen Dermatitis der IL-10-Produktion, der Zytotoxizität Aus diesem Grund lag es nahe, die Wir im Alter von zwei Jahren betrug 13,6 % in von natürlichen Killerzellen und des se kung dieser Gemische auf die Allergieprä der Präbiotika-Gruppe und 27,9 % in der kretorischen IgAs gefunden. Die Autoren vention beim Menschen näher zu unter Kontroll-Gruppe (p
Topic Plasmaspiegel der kuhmilchproteinspe gruppe verglichen. Nach Vollendung des wurde. Die Ernährung mit einem spezi zifischen IgG1 waren in der GOS/FOS- vierten Lebensmonats wurde mit Beikost ellen Präbiotika-Gemisch während der Gruppe signifikant vermindert (p = 0,015) begonnen. Die teilnehmenden Familien ersten Lebensmonate kann die Inzidenz [20]. Die Autoren folgern daraus, dass bei wurden bei Beginn der Studie bestärkt, der atopischen Dermatitis im späteren Le Säuglingen mit familiär bedingtem Aller wenn möglich ihre Babys zu stillen und ben deutlich verringern (5,7 % in der In gierisiko ein antiallergisches Immunglo bei Stillunmöglichkeit oder Unwillen in terventionsgruppe vs. 9,7 % in der Kon bulinprofil durch die Ergänzung mit Prä einer der beiden Gruppen mit kommerzi trollgruppe, p = 0,0377) [21]. biotika erreicht werden kann. ell erhältlicher Säuglingsanfangsnahrung Eine weitere große multizentrische eu teilzunehmen. Die Kinder wurden im Alter Konklusion ropäische Studie (MIPS) untersucht die von zwei, vier, sechs und zwölf Monaten Wirkung von Immunofortis+® (Gemisch klinisch ausführlich untersucht, zweimal Bisherige Ergebnisse aus In-vitro-Studi von GOS/FOS im Verhältnis 9:1 und sau erfolgte eine Blutuntersuchung auf ver en, Tiermodellen sowie einigen Human ren Oligosacchariden aus Pektin) auf die schiedene Allergie- und Immunparameter studien deuten darauf hin, dass die Bei Infektanfälligkeit und Allergieentstehung. und Stuhlproben wurden für mikrobiolo fügung von bestimmten Präbiotika in die Insgesamt werden dabei 6,8 g/l neutrale gische Untersuchungen gewonnen. Die Säuglingsanfangsnahrung allergische Er und 1,2 g/l saure Oligosaccharide einer Studie wurde nach zwölf Monaten erst krankungen wie z.B. die atopische Derma nicht hydrolisierten Säuglingsanfangs mals ausgewertet und erste Ergebnisse titis und rezidivierende obstruktive Bron nahrung beigefügt. Diese Studie wird an liegen vor. Zurzeit läuft die Studie im Rah chitiden des Kleinkindes präventiv redu Säuglingen und Kleinkindern ohne fami men einer Follow-up-Studie bei den nun zieren kann. Um eine generelle Empfeh liäres Allergierisiko durchgeführt und ist drei- bis vier-jährigen Kindern und es ist lung für diese Form der alimentären Prä somit die erste Allergiepräventionsstudie geplant, die Kinder bis ins Schulalter wei vention von allergischen Erkrankungen in einer Niedrig-Risiko-Population. ter zu verfolgen. Details der Einjahresana geben zu können, sind weitere Studien Rund 1.000 Babys erhielten in dieser lyse werden bald publiziert und erste Ma notwendig. Untersuchung von der achten Lebenswo nuskripte sind eingereicht [21]. che bis zum Ende des sechsten Lebens Ohne den kommenden Publikationen Prim.Univ.-Prof. Dr. med. Josef Riedler monats entweder eine normale Säug vorgreifen zu wollen, kann gesagt wer Kardinal Schwarzenberg´sches Kranken- lingsanfangsnahrung oder die mit der den, dass in dieser multizentrischen Stu haus, Kinder- und Jugendheilkunde Präbiotikamischung angereicherte Säug die mit über 1.000 Säuglingen ohne Ato Kardinal-Schwarzenbergstraße 2–6 lingsnahrung. Beide Gruppen wurden pierisiko bestätigt werden konnte, was 5620 Schwarzach, Österreich mit voll gestillten Kindern als Referenz bisher in Hochrisiko-Familien gefunden E-Mail: josef.riedler@kh-schwarzach.at Literatur [1] Riedler J, Braun-Fahrländer Ch, Eder W, Schreuer prebiotics. 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Positionspapier Speisebreis im oberen Gastrointestinal Modell der Fruktoseresorption durch den Enterozyten im Duodenum/Jejunum trakt, so dass die Aufnahme von Fruk tose eingeschränkt ist [12, 14, 24] (Abb. 1). Nicht resorbierte Fruktose gelangt in tiefer gelegene Darmabschnitte und wird dort durch Bakterien – vor allem im Ko lon – metabolisiert. Hierdurch entstehen vermehrt kurzkettige Fettsäuren, und es kommt zu einer verstärkten Gasbildung (u. a. H2, CO2, Methan), die dann zu Be schwerden führen kann [5]. Als Fruktosemalabsorption wird die un physiologisch begrenzte Aufnahmekapa zität von < 25 g Fruktose mit Auftreten von typischen Symptomen nach Verzehr bezeichnet [20]. Die Fruktosemalabsorp SLGT1: Na+/Glukose-Kotransporter an der Bürstensaummembran tion wird mittels des H2-Atemtests dia GLUT-2: Glukose-/Fruktose-Transporter (basolateral) GLUT-5: Fruktose-Transporter (apikal) gnostiziert. Bei der Durchführung von H2-Testungen werden 25 g Fruktose in 250 ml Wasser (Kinder: 1 g/kg Körperge Abb. 1 (modifiziert nach [15, 24]) wicht) gelöst. Vorher und in 20-minütigen Abständen über drei Stunden werden die gen dieser langsamen Resorbierbarkeit stiegen und kann bei ausgiebigem Süßig H2-Konzentrationen in der Atemluft ge besteht für Fruktose eine physiologische keiten- und/oder Obstkonsum die physio messen und das Auftreten von Beschwer Kohlenhydratmalabsorption, wenn mehr logischen Grenzen übersteigen [9]. den dokumentiert. Als pathologisch wird als 35–50 g aufgenommen werden [3, 6, Vor allem ein niedriger Fett- und Pro ein Anstieg > 20 ppm vom Leerwert, ver 25]. Durch veränderte Verzehrgewohn teingehalt der Nahrung führen zu einer bunden mit klinischen gastrointestinalen heiten ist die Fruktoseaufnahme stetig ge deutlichen Transitbeschleunigung des Symptomen, definiert. Die Messung des Differenzialdiagnostik der Fruktoseunverträglichkeit Hereditäre Fruktoseintoleranz (HFI) Fruktosemalabsorption (FM) Fruktoseüberhang Prävalenz Deutschland: 1 : 20.000 Europa/Nordamerika: 1 von 3 Erwachsenen, 2 von 3 Kleinkindern Patho- Angeborene Stoffwechselstörung mit Eingeschränkte Transportkapazität (< 25 g) Physiologische Resorptions- physiologie Defizienz der Fruktose-1-Phosphat-Aldolase in der Biomembran führt zu Anflutung von kapazität von Fruktose (35 g) (Aldolase B), so dass es zur toxischen Fruktose im Dickdarm, die dort bakteriell wird durch das augenblickliche Akkumulation von Fruktose-1-Phosphat in zersetzt wird Nahrungsangebot und die Leber, Niere und Dünndarm kommt Zusammenstellung der Nahrung überschritten [2] Symptome Übelkeit, Erbrechen, schwere Hypoglykämien, Meteorismus, Flatulenz, Völlegefühl, Unregelmäßige wiederkehrende Transaminasenerhöhung, Quick-Erniedrigung, breiige Stühle, Diarrhö, Obstipation weiche breiige Stühle, Diarrhö, unklare Leber- und/oder Nierenfunktions- Flatulenz, Obstipation störungen Diagnostik 2–5 ml EDTA-Blut zur Aldolase-B-Gen- H2-Atemtestung mit 25 g Fruktose in Kontrolle der Ernährungs- Mutationsanalyse (DNA-Test bezüglich der 250 ml Wasser (Messabstände alle 20 min und Symptomprotokolle Mutationen A149P, A174D, Y203X, N334K) über 180 min): klinische Symptome und durchschnittlicher Anstieg um 20 ppm gegenüber dem Ausgangswert [18, 21, 23] Therapie Lebenslang bestehende Störung, die Temporär befristete moderate Fruktose- Ernährungsumstellung durch strengster fruktosefreier Kost bedarf reduktion der Nahrung mit anschließender Beseitigung isolierter Verzehr- Austestung des individuellen Schwellenwerts angebote von Zuckeralkoholen Tab. 1 12 Pädiatrische Allergologie ∙ 13 ∙ 4/2010
Konzept der Ernährungstherapie bei Fruktosemalabsorption Phase Ziel Empfehlung Dauer 1. Phase: Weitestgehende ▪ Fruktosearme Kost durch Beschränkung der Fruktosezufuhr Maximal 2 Wochen Karenz Beschwerdereduktion ▪ Verzicht auf Zuckeralkohole ▪ Unterstützung der Fruktoseresorption durch die gleichzeitige Aufnahme von Glukose 2. Phase: Erweiterung der Nahrungsmittelauswahl ▪ Prinzipien der leichten Vollkost Bis zu 6 Wochen Testphase unter Berücksichtigung der Speisen- ▪ Fruktosemodifizierte Kost kombinationen und ggf. einer Fett- ▪ Wiedereinführung von verschiedenen Obstsorten und Proteinanreicherung, um die ▪ Verzicht auf Zuckeralkohole physiologische Verträglichkeit ▪ Strikte Diätvorgaben „aufweichen“ von Fruktose zu erhöhen ▪ Ermittlung der individuellen Fruktoseverträglichkeit 3. Phase: Nährstoffbedarfsdeckung ▪ Individuelle Ernährungsempfehlungen, Dauerernährung die sich an Patientenvorgaben bezüglich Mahlzeitenanzahl und Mahlzeitenrhythmus orientieren Tab. 2 Blutzuckerspiegels ist nicht zur Diagnos lichen Nahrung in physiologischen Men rung die Fruktoseverträglichkeit wieder tik einer Fruktosemalabsorption geeig gen erreicht werden [4, 11, 16, 25]. ansteigen lässt [8, 15, 17, 21, 28] (Tab. 2). net [25, 27]. Nahrungsmittelempfehlungen, die bei Die diätetische Führung der Patienten Differenzialdiagnostisch ist die Fruk Vorliegen einer HFI indiziert sind, verfol mit einer Fruktosemalabsorption sollte tosemalabsorption von der hereditären gen diätetisch eine lebenslange strikte während der Karenz- und Testphase durch Fruktoseintoleranz (HFI), einem gene Fruktosemeidung und sind für Fruktose eine versierte Ernährungsfachkraft erfol tisch bedingten Enzymdefekt (Aldolase- malabsorber nicht sinnvoll [13]. Durch ei gen, da die alleinige Reduktion der Fruk B-Mangel), abzugrenzen (Tab. 1). ne fruktosefreie Kost würde es zwar ini tosezufuhr in der Nahrung nicht zielfüh tial zu einer kurzfristigen Verbesserung rend ist, sondern individuelle Ernährungs Fruktose ist ein Monosaccharid mit der Symptome, im Verlauf jedoch zu einer muster in die Verzehrempfehlungen Ein einer physiologischen Aufnahmekapazi- zunehmenden gastrointestinalen Sym gang finden sollten. So können die Nah tätsgrenze von 35–50 g. Die Aufnahme ptomatik kommen, da die Expression des rungsmittelauswahl ohne Pauschalver erfolgt über passive Diffusion und über fruktosespezifischen GLUT-5-Transporters bote großzügig gestaltet, Nährstoffdefizi den GLUT-5-Transporter (erleichterte durch die Fruktosekarenz absinkt [1, 7, 22]. te verhindert und die Lebensqualität ge passive Difussion) im Duodenum/Je- sichert werden. junum und ist über die Kostzusammen- Eine Ernährungsumstellung auf eine setzung vielfältig beeinflussbar. Patientenliteratur fruktosemodifizierte Kost führt für Fruk- Die Fruktosemalabsorption bezeichnet tosemalabsorber zu einer verbesserten die Unverträglichkeitsreaktion von ▪ Kamp A, Schäfer C: Gesund essen, Fruktoseverträglichkeit. Dabei wird Fruktosearm genießen. München: < 25 g Fruchtzucker infolge einer ge- durch eine veränderte Mahlzeitenkom- störten Aufnahme im Dünndarm mit Gräfe und Unzer, 2007 position sowie durch Anhebung der Fett- gastrointestinalen Beschwerden nach und Proteinmenge in der Nahrung eine ▪ Schäfer C, Kamp A: Köstlich essen: Ingestion. verbesserte Aufnahme der Fruktose im Fruktose, Laktose & Sorbit vermei- Dünndarm erreicht. den. Stuttgart: TRIAS, 2008 Fruktosefreie Ernährungsempfehlungen, Therapie der die sich vorrangig am Fruktosegehalt Fruktosemalabsorption Erklärung zum Interessenkonflikt: Die Autoren in der Nahrung orientieren, sind nicht erklären, dass kein Interessenkonflikt vorliegt. zielführend für die Therapie der Frukto- Die therapeutischen Empfehlungen semalabsorption. für eine gesicherte Fruktosemalabsorp Korrespondenzadresse: tion beinhalten eine zeitlich befriste Dipl. oec. troph. Christiane Schäfer te moderate Fruktosereduktion [10, 17]. Eine effektive therapeutische Ernäh Allergologische Schwerpunktpraxis Anschließend können durch eine beglei rungsempfehlung gründet sich auf eine Colonnaden 72, 20354 Hamburg tende Kostumstellung die Expression des dreiphasige Ernährungsumstellung, die E-Mail: ernaehrung@allergopraxis.de GLUT-5-Transporters gesteigert und die über Beeinflussung von Mahlzeitenkom Verträglichkeit von Fruktose in der täg position, Fett- und Proteingehalt der Nah Literatur auf der folgenden Seite Pädiatrische Allergologie ∙ 13 ∙ 4/2010 13
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Die Rolle der Kombinationstherapie mit inhalativen Kortikosteroiden und lang wirksamen β2-Sympathomimetika zur Erreichung von Asthmakontrolle bei Kindern und Jugendlichen Korrigierte Fass u ng Dieser Beitrag is Fassung unse t eine korrigierte Ein Konsensusstatement schrift Kinderh res von der M ei onats- im Juli online lkunde unautorisiert un gedruckt verö d im September ffentlichten Art Monika Gappa1, Antje Schuster2, Carl Peter Bauer3, Frank Friedrichs4, Wolfgang Kamin5, Karl Paul6, Ernst „Asthmakontr ikels olle Rietschel7, Gratiana Steinkamp8, Erika von Mutius9, Ulrich Wahn10 binationstherap – Rolle der Kom- ie mit inhalativ Kortikosteroid 1 Klinik für Kinder und Jugendmedizin und Forschungsinstitut zur Prävention von Allergien und Atemwegs- en und lang w en erkrankungen im Kindesalter, Marienhospital Wesel gGmbH, Wesel; 2 Universitätsklinikum, Klinik für samen β -Sym irk- pathomimetik Kinder und Jugendmedizin, Düsseldorf 3 Kinderfachklinik Gaißach der LVA Oberbayern, Gaißach; Kindern un 2 d Jugendliche a bei 4 Kinderarztpraxis Laurensberg, Aachen; 5 Pädiatrie/Kinderheilkunde, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, n“. Evang. Krankenhaus Hamm gGmbH, Hamm; 6 Praxis Paul, Berlin; 7 Kinderklinik, Universität Köln; Die Autoren 8 Medizinisch-wissenschaftliches Publizieren, Schwerin; 9 Kinderklinik und Poliklinik, Dr. von Haunersches Kinderspital, Ludwig-Maximilians-Universität München; 10 Abteilung Pneumologie und Immunologie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Berlin M. Gappa und A. Schuster haben zu gleichen Teilen zum Konzept und zur Umsetzung des Manuskriptes beigetragen. Erstabdruck unter dem Titel „Asthmakontrolle – Rolle der Kombinationstherapie mit inhalativen Kortikosteroiden und lang wirksamen β2-Sympathomimetika bei Kindern und Jugendlichen“ in der Monatsschr Kinderheilkd 2010, DOI 10.1007/s00112-010-2230-4, © Springer-Verlag 2010 Zusammenfassung Summary Im vorliegenden Beitrag wird das in den internationalen Leitlinien einge- The current article presents the concept of long-term asthma führte Konzept der Asthmakontrolle zur Steuerung der Langzeittherapie management introduced in international guidelines, which vorgestellt, das eine Behandlung gemäß Stufenplan je nach Grad der envisages treatment according to a staged plan depending Asthmakontrolle vorsieht. Zur Beurteilung Letzterer stehen einfache, on the degree of asthma control. To assess the latter, short inzwischen auch für das Kindesalter validierte, kurze Fragebögen wie and simple questionnaires, such as the Asthma Control Test der Asthmakontrolltest ACT™ zur Verfügung. Inhalative Kortikosteroide ACT™, are available and also validated for use in children. (ICS) sind weiterhin als Basis der antiinflammatorischen Therapie Inhaled corticosteroids (ICS) are to be considered the basis anzusehen. Kinder mit unzureichend kontrolliertem Asthma unter einer of antiinflammatory therapy. Children with poorly controlled Monotherapie mit sicher dosierten ICS können gleichzeitig mit einem asthma under monotherapy with safely dosed ICS may be lang wirksamen inhalativen β2-Sympathomimetikum behandelt werden. treated concurrently with a long-acting inhaled β2-agonist. In Dabei gibt es Gründe, festen Wirkstoffkombinationen aus Gründen this context, fixed combinations of active substances may be der Compliance den Vorzug zu geben, ihre Art und Dosierung müssen preferred for reasons of compliance, while type and quantity jedoch regelmäßig an die Asthmakontrolle angepasst werden, um eine should be adjusted to asthma control regularly in order to langfristige Übertherapie zu vermeiden. avoid long-term overtreatment. Pädiatrische Allergologie ∙ 13 ∙ 4/2010 15
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