17/16 23. September 2016 8 Aargau Schärfere Gangart einschlagen 28 Solothurn - Edudoc CH

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17/16 23. September 2016 8 Aargau Schärfere Gangart einschlagen 28 Solothurn - Edudoc CH
SCHULBLAT T    Aargau und Solothurn

17/16
23. September 2016

 8 Aargau
   Schärfere Gangart
   einschlagen

28 Solothurn
   KLT 2016: Berührender
   Gesang und ernsthafte
   Themen

41 Praxis
   Was braucht mein Teenager?
   Was brauche ich?
17/16 23. September 2016 8 Aargau Schärfere Gangart einschlagen 28 Solothurn - Edudoc CH
Informations-
                                                                                                                         veranstaltungen

                                                                                                                         Masterstudiengang Sonderpädagogik
                                                                                                                         mit den Vertiefungsrichtungen:
                                                                          Di
                                                                             e                                           — Heilpädagogische Früherziehung
                                                                         Lu Fac
                                                                       Ihr ngen hste                                     — Schulische Heilpädagogik
                                                                    en e Fra liga lle Ta
                                                                  Inf twick gen Aarg bakp                                Mi, 2. November 2016, 15.00–17.30 Uhr
                                                                      ov            z       a
                                                                         era elt m um u be räve
                                                                            ns            T      a       n
                                                                               tal it Ihn hem ntw tion
                                                                                  tun en a T ort de
                                                                                      ge           ab et        r
                                                                                                                         Bachelorstudiengänge
                                                                                         nu            ak                — Logopädie
                                                                                            nd             un
                                                                                               Le             d
                                                                                                  kti                    — Psychomotoriktherapie
                                                                                                      on
                                                                                                         en
                                             Zusamm en frei von Nik otin                                    !            Mi, 16. November 2016, 15.00–17.00 Uhr
                                                          utscheine gewinnen!
                                       bleiben und Reiseg
                                                                                                                         Keine Anmeldung erforderlich. Mehr Infos unter
                                                                                                                         www.hfh.ch/agenda, über Telefon 044 317 11 11
                             Pilotprojekt im Kanton Aargau: Klassen mit mehr als                                         oder info@hfh.ch
                             10 Prozent Rauchenden können ebenfalls teilnehmen!
                                                                                                                         Studienbeginn September 2017:
                                                                                                                         Bis 15. Januar 2017 anmelden
                             Melden Sie Ihre Klasse online an per Post mit der Wettbewerbskarte
                             oder unter www.experiment-nichtrauchen.ch.

                             Yvonne Egli gibt Ihnen gerne weitere Informationen,
                             yvonne.egli@llag.ch, Telefon 062 832 40 14

                               Mein Aargau – Bildung ist
                               das Fundament für ein Leben
                               in Eigenverantwortung.

                                      A
                                M AY         E H N  E   R
                                       Y F R                    g s r at
                                B A L L in d e n R e g ie
                                                          r u n
                                                                                                                             www.regierungsraetin-aargau.ch
                                                                                                                                        www.regierungsraetin-aargau.ch

                                                                                                                Grossratswahlen 23. Oktober 2016
Schulblatt AG/SO · 17/2016

                                                                                                                                                          2
                                 Effizienter Einsatz des Bildungsfrankens.
                                 Für eine starke Schule Aargau.
                                                                                                                                                     www.fdp-ag.ch
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17/16 23. September 2016 8 Aargau Schärfere Gangart einschlagen 28 Solothurn - Edudoc CH
Cartoon

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    Schulblatt AG/SO · 17/2016
17/16 23. September 2016 8 Aargau Schärfere Gangart einschlagen 28 Solothurn - Edudoc CH
Schulblatt                                              alv Aargau                                                  BKS Aargau

                                                                                               7 Standpunkt                                         10 Protestkundgebung                                        23 Weiterbildung
                                                                                                 Die Präsidentin der                                   gegen Bildungsabbau                                         Der Regierungsrat hat
                                                                                                 Fraktion der Kinder-                                  An einer ausserordentli-                                    die Weiterbildungsver-
                                                                                                 garten-Lehrpersonen,                                  chen Delegiertenver-                                        ordnung angepasst. Ab
                                                                                                 Doris Engeler, ist der                                sammlung beschlossen                                        dem 1. August 2017 sind
                                                                                                 Meinung, dass ein flexi-                              die alv-Delegierten ein-                                    an sämtlichen Aargauer
                                                                                                 bler Umgang mit den                                   stimmig eine Protest-                                       Schulen Weiterbildungs-
                                                                                                 Poolstunden den Weg                                   kundgebung gegen den                                        veranstaltungen während
                                                                                                 ebnen würde, mittels                                  Bildungsabbau. Diese fin-                                   der unterrichtsfreien Zeit
                                                                                                 unkomplizierter Ideen                                 det am 8. November in                                       zu absolvieren.
                                                                                                 allen Kindern einen                                   Aarau statt. Eine entspre-
                                                                                                 guten Start in die Schul-                             chende Resolution wurde
                                                                                                 zeit zu ermöglichen.                                  ebenfalls gutgeheissen.

                                                                                              3 Cartoon von Jürg Parli                                8 Schärfere Gangart einschlagen                            23 Anpassung Weiterbildungs-
                                                                                              7 Rückstellung junger Kinder                           10 Kundgebung gegen den                                        verordnung
                                                                                                im Kindergarten                                         Bildungsabbau                                            23 Aufgaben für Clevere
                                                                                             26 Portrait: Sabrina Gautschi                           11 Standort- und Raumkonzept                                24 Ein Blick in die
                                                                                                                                                        erleidet Schiffbruch                                        STEP-I-Befragung
                                                                                                                                                     13 Resolution gegen den                                     25 Waldgeschichten
                                                                                            Titelbild: Konzentrierte Arbeits-                           Bildungsabbau
                                                                                            stimmung: Die Mädchen der                                14 Hauswirtschaft bunt frisch                               51 Offene Stellen Aargau
                                                                                            6. Klasse der Primarschule Hägglin-                         und knackig
                                                                                            gen arbeiten an ihrer Holzkiste.                         15 Eine Regierungsrätin
                                                                                            Foto: Simon Ziffermayer.                                    für die Bildung
                                                                                                                                                     16 Standort- und Raumkonzept
                                                                                                                                                        Sek II: Wrackbesichtigung
                                                                                                                                                     16 Gegendarstellung
                                                                                                                                                     16 @Internet
                                                                                                                                                     17 Sie werden sich für die Bildung

                             SCHULBL AT T
                                                                                                                                                        einsetzen
                                                                                                                                                     22 alv-Delegiertenversammlung
                                                                                                                                                     22 Termine
                                                                                       Aargau und Solothurn
                             Impressum
                             Schulblatt Aargau und Solothurn, 133. Jahrgang            Inserate und Stellenausschreibungen im Schulblatt       Verantwortlich für die Seiten Pädagogische Hochschule:       Druck und Versand: Vogt-Schild Druck AG
                             Auflage: 10425 Exemplare (WEMF-Basis 2014).               dürfen durch Dritte nicht abgedruckt oder auf Online-   Michael Hunziker, Bahnhofstrasse 6, 5210 Windisch            Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen
Schulblatt AG/SO · 17/2016

                             Erscheint alle 14 Tage. Redaktionsschlüsse unter          Dienste übernommen werden.                              Tel. 056 202 70 38                                           Telefon 058 330 11 11, Telefax 058 330 11 12
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                             Herausgeber                                               Aargau: Irene Schertenleib, Schulblatt AG/SO            Abonnemente, Administration und Adressänderungen
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                             und Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn (LSO).       Telefon 062 823 66 19                                   Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60
                             Das Schulblatt ist offizielles Informationsorgan des        E-Mail schulblatt@alv-ag.ch                             E-Mail alv@alv-ag.ch
                             Departements für Bildung, Kultur und Sport (BKS) Aargau   Solothurn: Christoph Frey, Schulblatt AG/SO             Abonnementspreise: Schweiz 1 Jahr Fr. 56.– ,
                             und des Departements für Bildung und Kultur (DBK)         Hauptbahnhofstrasse 5, Postfach 642, 4501 Solothurn     1/2 Jahr Fr. 40.– (inkl. MwSt; für alv- und LSO-Mitglieder
                             Solothurn.                                                Telefon 032 621 85 26, Telefax 032 621 85 27            in den Jahresbeiträgen inbegriffen)
                             Inserateverwaltung                                        E-Mail schulblatt.so@lso.ch                             Herstellung und Druck
                             Stelleninserate: Schulblatt AG/SO                         Verantwortlich für die Seiten BKS Aargau:               Produktion: Peter Brunner
                             Administration, Postfach 2114, 5001 Aarau                 Simone Strub Larcher, Leiterin Kommunikation BKS        Telefon 058 330 11 24, Telefax 058 330 11 12
                             Telefon 062 824 77 60, Telefax 062 824 02 60              und Davide Anderegg, Bachstrasse 15, 5001 Aarau         E-Mail schulblatt@vsdruck.ch
                             E-Mail alv@alv-ag.ch                                      Telefon 062 835 20 63, E-Mail schulblatt@ag.ch          Administration: Kaspar Frei
                             Kommerzielle Inserate: Ewald Keller, Werbung              Verantwortlich für die Seiten DBK Solothurn:            Telefon 058 330 11 02, Telefax 058 330 11 12
                             und Promotion GmbH, Chriesiweg 5, 5707 Seengen.           Marius Gehrig, VSA, St. Urbangasse 73, 4509 Solothurn   E-Mail k.frei@vsdruck.ch
                             Tel. 062 777 41 80, Telefax 062 777 41 84                 Telefon 032 627 63 12, Telefax 032 627 28 66

   4                         E-Mail ewald-keller@pop.agri.ch
                             www.werbungundpromotion.ch
                                                                                       E-Mail marius.gehrig@dbk.so.ch
17/16 23. September 2016 8 Aargau Schärfere Gangart einschlagen 28 Solothurn - Edudoc CH
LSO Solothurn                              DBK Solothurn                           PH FHNW                                Praxis

28 Berührender Gesang                               36 HPSZ Olten                    38 Sich in die Perspektive                     49 So ein kleines Land
   und ernsthafte Themen                               An den Heilpädagogischen         der Lernenden versetzen                        hat einen solchen
   Einmal mehr traf sich                               Sonderschulen an den             Die Tagung «Lernen                             Helden!
   die Solothurner Lehrer-                             Standorten Balsthal,             sichtbar machen konkret»                       Carl Lutz – er bewahrte
   schaft in der Stadthalle                            Breitenbach, Grenchen,           zeigte, wie Schulen und                        unzählige Menschen
   in Olten zum Kantonalen                             Olten und Solothurn              Lehrpersonen die Impulse                       vor den Vernichtungs-
   Lehrerinnen- und Lehrer-                            werden Kinder mit einer          des Projekts «www2»                            lagern – soll bei uns
   tag KLT. Erfrischender                              Behinderung im Rahmen            aufnehmen und in den                           bekannt werden. Erika
   und berührender Gesang                              einer Tagesschulstruktur         Unterricht integrieren                         Rosenberg stellt ihn
   wechselte sich ab mit                               gefördert, unterstützt           können.                                        im Buch «Das Glashaus»
   ernsten, bildungspoliti-                            und begleitet.                                                                  vor. Schulen können
   schen Themen.                                                                                                                       für das nächste Frühjahr
                                                                                                                                       Vorlesungen buchen.

28 Berührender Gesang und                           35 Flucht und Migration          37 Massgeschneiderte Weiter-                   40 Emotionen pur im gebauten
   ernsthafte Themen                                36 Schüler des HPSZ Olten lädt      bildungen für Schulen                          Dorf
31 Ehrungen und                                        Bildungsdirektor ein          37 Sommerkurse im Game                         41 Was braucht mein Teenager?
   Verabschiedungen                                                                     Design Studio: ein voller                      Was brauche ich?
31 Termine 2016/17                                  54 Offene Stellen Solothurn         Erfolg                                      42 Die Firma BBC/ABB und
32 20 Jahre Geschäftsführung                                                         38 Sich in die Perspektive der                    die Stadt Baden
33 10 Jahre Geschäftsleitung                                                            Lernenden versetzen                         44 Schulhausaufgaben
34 Startsch(l)uss von                                                                38 In Sicherheit – aber auch                   47 Werkbank: Eine Smiley-
   simple-voicing traf den                                                              gut integriert?                                Ballhülle filzen
   Nagel auf den Kopf                                                                39 Erzählnacht 2016                            48 Chorissimo: Lieder üben –
                                                                                        «Streng geheim»                                abwechslungsreich und lustvoll
                                                                                     39 Freie Plätze in der Weiter-                 49 So ein kleines Land hat einen
                                                                                        bildung                                        solchen Helden!

                                                                                                                                    43 Kiosk
                                                                                                                                    45, 46 Mediothek

                                                                                                                                    50 Agenda

Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband alv                                      Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn LSO
www.alv-ag.ch, alv@alv-ag.ch                                                         www.lso.ch, info@lso.ch
Präsidentin: Elisabeth Abbassi, abbassi@alv-ag.ch                                    Präsidentin: Dagmar Rösler
                                                                                                                                                                        Schulblatt AG/SO · 17/2016

Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau                                                      Allmendstrasse 14, 4515 Oberdorf
Telefon 062 824 77 60                                                                Telefon 032 621 56 80, d.roesler@lso.ch
Geschäftsführung: Manfred Dubach, Kathrin Scholl                                     Geschäf tsführer: Roland Misteli
Entfelderstrasse 61, 5001 Aarau                                                      Hauptbahnhofstrasse 5, 4500 Solothurn
Telefon 062 824 77 60                                                                Telefon 032 621 53 23, Telefax 032 621 53 24
dubach@alv-ag.ch                                                                     r.misteli@lso.ch
scholl@alv-ag.ch

                                                                                                                                                                         5
17/16 23. September 2016 8 Aargau Schärfere Gangart einschlagen 28 Solothurn - Edudoc CH
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                                                         Alex                           historischer Hausteil (16. Jahrhundert)
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                                                         Hürzeler                       Dach-Wohnung). Totalrenovation: 1994

                                                                                        Auskunft/Besichtigung: René Hunziker, Castell Immobilien AG
                                                         wieder in den Regierungsrat    Telefon 062 886 50 20, info@castell-immobilien.ch

                                                                                               062 777 41 80
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                             Mit hoher Motivation stelle ich mich am 23. Oktober 2016            EWALD KELLER Werbung und Promotion GmbH
                             für eine weitere Amtsperiode zur Wahl.                          Chriesiweg 5, 5707 Seengen, ewald-keller@pop.agri.ch
                             Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.                                     www.werbungundpromotion.ch

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                                                                                                                             AARGAU

                                                                                    it d  ie S ch u  le
                                                                                Dam
                                                                                im Do r f  bleib t .
Schulblatt AG/SO · 17/2016

                                                                              ROBERT OBRIST
                                                                              IN DEN REGIERUNGSRAT
                                                                              robertobrist.ch
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Standpunkt

Rückstellung junger Kinder im Kindergarten
Standpunkt. Die Präsidentin der Frak-       dergarten als auch später auf der Primar-
tion der Kindergarten-Lehrpersonen,         stufe. Gut möglich, dass es auch in der
Doris Engeler, plädiert einerseits für      1. Klasse beispielsweise einen Znünikreis
mehr Gelassenheit bei längeren Ent-         oder sonstige Rituale braucht, um den
wicklungsverläufen bei Kindergarten-        Kindern gerecht zu werden.
kindern und andererseits für mehr Mut,      Die grosse Heterogenität in Kindergarten-
unverhältnismässigen Forderungen            klassen – zwei Jahrgänge pro Klasse –
entgegenzutreten. Ein flexibler Um-         macht das Unterrichten zu einer Heraus-
gang mit den Poolstunden würde den          forderung. Nicht zwingend sind dabei
Weg ebnen, mittels unbürokratischer         die jüngsten Kinder diejenigen, die mit
und unkomplizierter Ideen allen Kindern     dem Eintritt in den Kindergarten am
einen guten Start in die Schulzeit zu       meisten Mühe bekunden. Das Alter ist
ermöglichen.                                nur ein Faktor von vielen, der bei der
                                            Entwicklung eine Rolle spielt.
Im Kanton Solothurn – wie in allen Kan-     Unterstützung, zum Beispiel in der Form
tonen, die dem HarmoS-Konkordat bei-        von Teamteaching im ersten Quartal,
getreten sind – werden Kinder mit dem       reduzierten Pensen für einzelne Kinder
vollendeten vierten Altersjahr (Stichtag    zu Schuljahresbeginn oder auch in Aus-
31. Juli) eingeschult. Eltern können nach   nahmefällen eine unbürokratische Rück-
Rücksprache mit der Schulleitung ent-       stellung von Kindern in der ersten Zeit,
scheiden, ob ihr Kind ausnahmsweise ein     wären hier hilfreich und nötig.
Jahr später eingeschult werden soll. Eine
frühere Einschulung ist ausgeschlossen.
Die Schulpflicht beginnt im Kanton Solo-
thurn mit dem zweijährigen Kindergar-             Eine individuelle Unterstützung kann
ten. Selbstverständlich ist der Entwick-
lungsstand der in die Schule eintreten-
                                                  wesentlich dazu beitragen, die Begeisterung
den Kinder unterschiedlich. Diese Unter-
schiedlichkeit ist ein normaler Zustand
                                                  und Freude am Lernen aufrechtzuerhalten.
und kein Problem. Es gilt daher, für den
Normalfall eine adäquate Form der Unter-
richtsgestaltung zu finden und nicht        Gemeinsame Lösungen finden                  den können. Gerade bei Kindern aus
Lösungen für Probleme zu suchen.            Mit einem flexiblen Umgang mit Pool-        bildungsfernen familiären Umfeldern
                                            stunden könnten solche Formen einge-        soll die Einschulung einer Rückstellung
Dem Entwicklungsstand gerecht werden        richtet werden und somit alle Beteilig-     um ein Jahr vorgezogen werden, um
Ziel und Auftrag der Schule ist, Kinder     ten bei der Aufgabe unterstützen, Kin-      Bildungsdefiziten so früh wie möglich
dort abzuholen, wo sie stehen und dem-      dern einen guten Start in die Schulzeit     entgegenzuwirken. Eine individuelle
entsprechend den Unterricht zu gestalten.   zu ermöglichen. Unkomplizierte und          Unterstützung kann wesentlich dazu
Dieser Grundsatz gilt für alle. Kinder-     unbürokratische Ideen und Hilfen sind       beitragen, die Begeisterung und Freude
gartenlehrerpersonen sind auf diese Auf-    hier gefragt. Damit sind die Schulleitun-   am Lernen von Kindern aufrechtzu-
gabe vorbereitet und können damit um-       gen aufgefordert, gemeinsam mit den         erhalten sowie ihre soziale Integration
gehen. Das heisst aber, dass sich die       Kindergartenlehrpersonen und den Schul-     in die Klasse zu erleichtern.
Schule den Kindern anpassen muss und        teams geeignete Formen und Möglich-         Werden Kinder dennoch ein Jahr später
                                                                                                                                     Schulblatt AG/SO · 17/2016

nicht die Kinder der Schule. Ich möchte     keiten der Unterstützung zu finden.         eingeschult, soll dies, wie im Volksschul-
hier für etwas mehr Mut und Gelassen-       Heilpädagoginnen und Heilpädagogen          gesetz vorgesehen, in Absprache mit
heit plädieren. Mut, unverhältnismässi-     können Kindern bei Startschwierigkeiten     der Schulleitung erfolgen. Nicht alle
gen Forderungen entgegenzutreten und        helfen oder auch Kindergartenlehrper-       Schulgemeinden informieren Eltern bei
Gelassenheit, wenn Entwicklungen unter-     sonen und Eltern mit Tipps und Tricks       der Anmeldung ihrer Kinder für den
schiedlich lange dauern, oft länger, als    beraten. Oft sind Entwicklungsverzöge-      Schuleintritt über die Möglichkeit einer
wir uns dies manchmal wünschten. Im         rungen nur schwer von Lernschwierig-        Rückstellung. Dies kann zu Unstimmig-
Zentrum aller Überlegungen muss ein         keiten zu unterscheiden. Hier ist das       keiten führen. Eine einheitliche Infor-
Unterricht stehen, der dem individuellen    Fachwissen der Heilpädagogiklehrperso-      mation und Vorgehensweise seitens der
Entwicklungsstand eines jeden Kindes        nen gefragt, damit Lernschwierigkeiten      Schulträger sollte angestrebt werden.
gerecht wird, und zwar sowohl im Kin-       frühzeitig erkannt und angegangen wer-      Doris Engeler                                 7
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alv Aargau

                             Schärfere Gangart einschlagen
                             GL alv. Die Bildungsausgaben des
                             Kantons sollen um total 78 Millionen
                             Franken gekürzt werden. alv-Präsiden-
                             tin Elisabeth Abbassi nimmt Stellung
                             zu den vorgesehenen Sparmassnahmen
                             in der Bildung, die an Schulen wie im
                             Verband Entsetzen auslösen.

                             Jeder kennt das regierungsrätliche Som-
                             mer-Ritual: Kaum zurück aus den Ferien,
                             veröffentlicht der Finanzdirektor den
                             neuen Aufgaben- und Finanzplan (diesmal
                             AFP 2017–20). Er beklagt an der Medien-
                             konferenz die schlechte Finanzlage, sieht
                             jedes Jahr noch bedrohlichere schwarze
                             Schuldenwolken über den Aargau aufzie-
                             hen und verlangt für seine verfehlte Steu-    Eines von vielen Sparopfern: Der Musikunterricht. An der Bezirksschule soll eine Lektion wegfallen.
                             erpolitik vorab von der Aargauer Schule       Foto: Fotolia.
                             neue, völlig unverhältnismässige Opfer.
                             In der Bildung sieht er einen Kostentreiber
                             mit exponentiellem Wachstum (dies,            möglich – zurück in die Urzeit der Schule            nerinnen und -bildner, dass wir unsere
                             obwohl die Ausgaben trotz steigender          Aargau! Noch vor einem Jahr sagte der                Jugendlichen gut auf den Berufseintritt
                             Schülerzahlen in Wirklichkeit bereits         Finanzminister in einem Interview zur                vorbereiten, auf der anderen Seite soll
                             heute rückläufig sind!).                      Frage nach dem drohenden Qualitäts-                  nun dieses Fach gestrichen werden. Da
                             In den nächsten vier Jahren sollen die        abbau: «Das esch nid sicher, will d’Chind            verstehe eine Lehrperson die Welt noch!
                             Bildungsausgaben um total 78 Millionen        sind jo höt vellmol zom Teil i de Schuel             In der Sek soll eine Lektion Geschichte/
                             gekürzt werden. Die Schule soll mit 150       au öberforderet an Hand vom z’vell                   Geografie gestrichen werden. Dies in
                             Lehrpersonen weniger mehr Kinder und          Wösse ond z’vell ineschufle i chörzischter           einer Zeit, in der mehr denn je Lehren
                             Jugendliche möglichst noch besser fördern     Zyt» (Roland Brogli in «Schweiz aktuell»             aus eben diesen Fächern gezogen werden
                             (wahrlich, der Mann traut uns etwas zu!).     vom 28.8.15). Die Schülerinnen und Schü-             sollten. Die in der Bezirksschule wegzu-
                                                                           ler haben sich offenbar innerhalb nur                sparende Musiklektion liegt ganz auf der
                             Kein Vollzeitpensum mehr an der               eines Jahres völlig verändert: Wie sonst             Linie der Konzentration auf Lesen,
                             Primarschule                                  lässt es sich erklären, dass ihnen der               Schreiben und Rechnen. Zwar beschlos-
                             Mit den vorgeschlagenen Kürzungen ist         Regierungsrat heute von dieser kürzesten             sen die Stimmberechtigten im September
                             in einer regulären Primarschulklasse kein     Zeit noch mehr wegnehmen will?                       2012 per Verfassungsartikel die musika-
                             Vollpensum mehr möglich (es wären dazu        Einer Klasse mit 20 Erstklässlerinnen und            lische Bildung von Kindern und Jugend-
                             mindestens 26 Schülerinnen und Schüler        Erstklässlern, die im nächsten Sommer in             lichen bundesweit – und damit auch im
                             nötig). Deutsch-, Realien-, TW- und Mu-       die Schule eintritt, will der Regierungsrat          Aargau – zu fördern, das hindert die Re-
                             siklektionen sollen gekürzt werden. Die       während der Primarschule jede Woche                  gierung aber nicht, das Angebot im Kan-
                             Beschränkung auf Lesen, Schreiben und         durchschnittlich 2,5 Lektionen oder wäh-             ton weiter zu reduzieren. Dies wird vor
                             Rechnen, das war Regierungsrat-Anwär-         rend der ganzen Primarschule 585 Lektio-             allem die ausländischen Drillschulen
                             terin Roth im Frühsommer, heute fallen        nen wegnehmen (das entspricht 29 Schul-              freuen, sie können ihren Vorsprung auf
                             das Lesen und Schreiben auch noch weg.        wochen eines Erstklässlers). Die weitere             unsere Musikausbildung weiter aus-
Schulblatt AG/SO · 17/2016

                             Offenbar ist der Regierung auch entgan-       unverantwortbare Reduktion von Deutsch               bauen und uns bald auch noch die letz-
                             gen, dass mit den neuen Vorschlägen ein       als Zweitsprache (DaZ) ist da noch nicht             ten Studienplätze an Musikhochschulen
                             Stundenplan mit Blockzeiten gar nicht         einmal mitgerechnet. Ehrlicher wäre, die             und in Orchestergräben vor der Nase
                             mehr möglich ist. Mit nur einer ungebun-      erste Klasse ganz wegzulassen und die                wegschnappen. Uns bleiben dann noch
                             denen Lektion, die mit 20 Schülerinnen        Schule gleich mit der zweiten zu beginnen.           der Jodlerklub, der Frauen- und der Kir-
                             und Schülern gezwungenermassen fürs                                                                chenchor.
                             Werken eingesetzt werden muss, kann           Auch Sek I und Sek II müssen bluten
                             neben dem Textilen Werken die andere          Die Realschule soll drei Lektionen, Sek              Höheres Unterrichtspensum für
                             Halbklasse nicht mehr parallel von der        und Bez je zwei Lektionen Geometrisch-               Mittel- und Berufsschulen
                             Klassenlehrperson unterrichtet werden.        technisches Zeichnen verlieren. Auf                  Für die Mittel- und Berufsschulen soll
   8                         TW am Morgen ist damit nicht mehr             der einen Seite erwarten die Berufsbild-             das Unterrichtspensum für die letztes Jahr
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alv Aargau

verschonten Lehrerkategorien jetzt erhöht    wie in SCHULBLATT 16 und in dieser                 trag Seite 22). Ihre Wirkung wird stark
werden. Die Behauptung, dies sei ohne        Ausgabe vorgestellt. Wir sind 12 000 Lehr-         von der Beteiligung abhängen. Deshalb
Erhöhung der Arbeitszeit möglich, ist zy-    personen, da müsste uns doch dieser                gilt es, alle Lehrpersonen, Schulleiten-
nisch. Die Massnahme entspricht faktisch     Turnaround gelingen.                               den, Schulpflegenden und natürlich auch
einem Lohnabbau von über 4 Prozent, da
die wenigsten mit einem Vollpensum an-
gestellt sind.
                                             2.    Lehrpersonen und Schulen sollten
                                                   Grossrätinnen ihrer Region die kon-
                                             kreten Auswirkungen am Beispiel ihrer
                                                                                                möglichst viele Eltern zu mobilisieren.
                                                                                                Tausende müssen es sein, nur mit geball-
                                                                                                ter Kraft lässt sich die unsinnige, desas-
Im Ganzen soll die Aargauer Schule trotz     Schule erklären. Beispiele aus dem eige-           tröse Abbaupolitik bremsen – wir älteren
höheren Schülerzahlen mit 147,5 Vollzeit-    nen Dorf füllen die abstrakten Zahlen mit          Lehrpersonen sind dies neben den Kin-
stellen weniger auskommen, was aber eben     Inhalt und machen die Folgen des verant-           dern auch unseren jungen Kolleginnen
wie oben beschrieben nicht zu 147,5 Kün-     wortungslosen Streichens unbedingt not-            und Kollegen schuldig!
digungen führen wird, sondern zu mas-        wendiger Ressourcen deutlicher.                    Elisabeth Abbassi, Präsidentin alv
senweise reduzierten Pensen für die genau
gleichen Klassen. Tatsächlich handelt es
sich also um einen massiven Lohnabbau:
                                             3.    Der alv wird, gestützt auf die
                                                   Urabstimmung, an der ausseror-
                                             dentlichen Delegiertenversammlung
aufwändigere Arbeit für bis zu 11 Prozent    Protestaktionen beschliessen (vgl. Bei-
weniger Lohn. (Die weiteren 25 Millionen,
die der Kanton bis 2020 zusätzlich bei den
Löhnen einsparen will, sind in den 11 Pro-
zent noch nicht berücksichtigt).             Auch der Gestalterische Vorkurs soll geopfert werden
Kampf gegen Sparpolitik                      Den Abbaumassnahmen des Regierungs-                teln kann, in Zukunft selbst berappen
Der Aargauische Lehrerinnen- und Leh-        rates soll auch der Gestalterische Vorkurs         müssen und damit die Chancengerechtig-
rerverband ist ob der neu vorgeschlage-      an der Schule für Gestaltung Aargau zum            keit Schaden nimmt. Der Gestalterische
nen Massnahmen entsetzt. Wir Lehrper-        Opfer fallen. Zumindest beabsichtigt der           Vorkurs wird von Lehrbetrieben der ein-
sonen können nun definitiv nicht mehr        Kanton Aargau, dieses Bildungsangebot,             schlägigen Berufe aber weitgehend voraus-
gewissenhaft und fröhlich weiterarbei-       das erst kürzlich sein 25-Jahre-Jubliäum           gesetzt. Im Zusammenhang mit der wach-
ten, uns bis zum Unterhemd ausbeuten         feierte, finanziell nicht mehr mitzutragen.        senden Bedeutung der Kreativität in vie-
lassen und gottergeben auf bessere Zeiten    Die Konsequenz wird sein, dass künstle-            len Bereichen von Gesellschaft und Wirt-
hoffen (Der Verband hat dies auch bis        risch-gestalterisch begabte Volksschul-            schaft ist diese Sparmassnahme besonders
heute nie getan!). Bei solch dreisten Vor-   abgängerinnen und -abgänger die gestalte-          fragwürdig.
schlägen müssen auch wir, wenn wir           rische Vorbildung, welche die Volksschule          Dr. phil. Gabriele Stemmer Obrist, Präsidentin
nicht ganz allein die verfehlte Steuer-      mit zwei Wochenlektionen nicht vermit-             Schulvorstand Schule für Gestaltung Aargau
politik des Kantons ausbaden wollen,
die Gangart weiter verschärfen.
Aus vielen Reaktionen im Zusammen-
hang mit unserer Urabstimmung wissen
wir, dass in den Schulhäusern die Wut
gegen die jährlich wiederkehrenden
Abbaumassnahmen gross ist.

Es gilt nun, gegen diese desaströse
Politik anzukämpfen.
                                                                                                                                                 Schulblatt AG/SO · 17/2016

1.    Die notorischen Kaputtsparer ge-
      hören bei den nächsten Wahlen
abgestraft. Einfach auf die Partei zu
schauen, würde dabei der Sache nicht
gerecht. Gerade in Bildungsfragen sind
oft eigene Einsichten entscheidender
als populistische Parteiparolen (siehe
Abstimmungsprotokolle auf der alv-
Website). Die Schule Aargau braucht in
erster Linie bildungsfreundliche Parla-      Gegen die Abschaffung des Gestalterischen Vorkurses: künstlerische Protestaktion am 29. August
mentarierinnen und Parlamentarier,           in Aarau. Foto: Timo Ullmann.                                                                        9
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alv Aargau

                             Kundgebung gegen den Bildungsabbau
                             Ausserordentliche DV in Aarau. Viele
                             Lehrerinnen und Lehrer sind bereit,
                             sich dezidiert gegen den dritten Bil-
                             dungsabbau in Folge zu wehren. Wenn
                             es sein muss, auch mit einem Streik.
                             Die Delegierten des alv gaben ihrem
                             Verband an einer ausserordentlichen
                             Delegiertenversammlung in Aarau
                             dafür grünes Licht.

                             Das Wort ist gross, der Grund mehr als ge-
                             rechtfertigt: Der alv plant eine Protestkund-
                             gebung gegen den erneuten Bildungsabbau.
                             Nachdem bereits alv-Mitglieder und der
                             alv-Verbandsrat ihre klare Zustimmung zu
                             dieser legitimen Massnahme gegeben hat-
                             ten, bestätigten dies am 14. September auch
                             die 146 alv-Delegierten einstimmig in Aa-
                             rau. Sie sind nicht mehr bereit, Lohnabbau      Ein überzeugtes «Ja!»: Die ausserordentliche Delegiertenversammlung beschloss einstimmig eine
                             und schmerzvolle Abstriche am Bildungs-         Protestkundgebung. Foto: Simon Ziffermayer.
                             angebot für Schülerinnen und Schüler hin-
                             zunehmen. Da die DV nach Redaktions-
                             schluss stattgefunden hat, lesen Sie den        Wieso eine Protestkundgebung? – Fragen an die alv-Präsidentin
                             ausführlichen Bericht dazu in der nächsten
                             SCHULBLATT-Ausgabe. Untenstehend die            Irene Schertenleib: Die Delegierten haben         lich muss eine gute Schule zuerst einmal
                             wichtigsten Entscheide, die gefällt wurden:     einstimmig für eine Kundgebung während der        ihr Interesse sein. Wenn in einem Kan-
                             • 1. Protestkundgebung: Diese findet am         Arbeitszeit votiert. Was erhofft sich der alv     ton Steuersenkungen und Bau und Unter-
                             Dienstag, 8. November, statt. Beginn um         davon?                                            halt von Strassen und Kreiseln höher ge-
                             13 Uhr beim Bahnhof Aarau, via Bahnhof-         Elisabeth Abbassi: Der alv will aufzei-           wichtet werden als Bildung, können be-
                             strasse geht es nachher vor das Gebäude         gen, dass die Lehrpersonen, aber auch             sorgte Eltern nicht anders, als gemeinsam
                             des Grossen Rats, der dann tagt. Falls des-     unsere Partner in Bildungsfragen, also            mit den Lehrpersonen diese fatale Fehl-
                             sen Sitzung ausfällt, wird die Kundgebung       Schulleitungen, Schulpflegen und Eltern           gewichtung zu bekämpfen.
                             eine Woche später stattfinden.                  genug vom Abbau haben und diesen nicht
                             • 2. Resolution gegen den Bildungsabbau:        mehr akzeptieren. Regierung und Parla-            Wie ist die Stimmung an den Schulen?
                             Auch die Resolution wurde einstimmig ver-       ment sollen merken, dass mit den im AFP           Sehr viele Lehrpersonen sind mit Recht
                             abschiedet. Sie ist eine gemeinsame Aktion      17–20 vorgeschlagenen Abbaumassnah-               wütend. Sie haben in den letzten Jahren
                             von alv und den Verbänden der Schulleitun-      men eine rote Linie überschritten wird,           schon sehr viel zur Sanierung des Staats-
                             gen (VSLAG) und Schulpflegen (VASP).            was von unserer Seite eine zunehmend              haushaltes beigetragen, haben unterdes-
                             • 3. Kompetenz des Verbandsrates, das           schärfere Gangart und dezidierten Wider-          sen schwierigste Verhältnisse an den
                             Referendum zu ergreifen: Ebenfalls ein-         stand verlangt. Wenn die sehr pflicht-            Schulen und bei Weitem nicht die Unter-
                             stimmig hiessen die Delegierten diesen          und verantwortungsbewussten Lehrper-              stützung, von der sie noch vor wenigen
                             Vorschlag gut. Der Verbandsrat soll in          sonen, die viel mehr auf Konsens denn             Jahren ausgingen. Sie machen das Un-
                             Zukunft rasch reagieren können, wenn            auf Konfrontation zu arbeiten gewohnt             mögliche trotzdem immer wieder mög-
Schulblatt AG/SO · 17/2016

                             politisch schnelles Handeln gefragt ist.        sind, beschliessen, sich während der              lich, nicht selten auch auf Kosten ihrer
                                                                             Arbeitszeit und nicht am Feierabend zu            Gesundheit. Wütend macht sie, dass statt
                             Die Delegierten zeigten mit vielen Rück-        versammeln, dann tun Regierung und                einmal Wertschätzung für den geleiste-
                             meldungen und pointierten Voten ihren           Grosser Rat gut daran, dieses Zeichen             ten Effort zu zeigen, Regierung und Par-
                             Unmut und sie werden sich engagiert             ernst zu nehmen.                                  lament immer noch abstrusere Abbauvor-
                             gegen das «An die Wand Fahren» der                                                                schläge machen, von denen jeder weiss,
                             Bildung zur Wehr setzen.                        Rechnen Sie mit der Akzeptanz seitens             dass sie entweder eine Verlagerung der
                                                                             der Eltern?                                       Kosten in eine andere Kasse oder auf eine
                             Bitte reservieren: Protestkundgebung            Ja, davon gehen wir aus. Wir haben                spätere Legislatur bedeuten. Dieser ver-
                             am 8. November, 13 Uhr, in Aarau                schon letztes Jahr eine grosse Unterstüt-         antwortungslosen «An-die-Wand-fahr-
   10                        Irene Schertenleib                              zung durch die Eltern erlebt. Schliess-           Politik» gilt es ein Ende zu setzen!
alv Aargau

Hat im Grossen Rat Schiffbruch erlitten: Das Standort- und Raumkonzept. Foto: Fotolia.

Standort- und Raumkonzept
erleidet Schiffbruch
GL alv. Nach fünf Jahren Vorarbeit des              nasiastinnen und Gymnasiasten mit         sung aufzuzeigen. Für solche Entschei-
Departements für Bildung, Kultur und                den zur Verfügung stehenden Mitteln       dungen fehlt dem Grossen Rat die fach-
Sport weigerte sich der Grosse Rat, auf             so geregelt werden, dass der bestehende   liche Kompetenz.
die Botschaf t zum Standort- und Raum-              Schulraum optimal ausgenutzt wird
konzept für die Schulen der Sekundar-               (vgl. Kommentar des AMV auf Seite 16)     Regierung stützt für einmal
stufe II einzutreten. Regionale Befind-             Die bestehenden kaufmännischen Be-        das Personal
lichkeiten, aber auch eine weitverbrei-             rufsschulen funktionieren alle einwand-   In einem offenen Brief hat der Regie-
tete Unzufriedenheit mit der Arbeit der             frei und geben zu keinerlei Beanstan-     rungsrat noch weitergehende Abbaufor-
Verantwortlichen hat zu diesem ent-                 dungen Anlass. Die willkürliche De-       derungen der Wirtschaftsverbände mit
täuschenden Resultat geführt.                       finition von Kompetenzzentren aus-        deutlichen Worten abgelehnt. Das Per-
                                                    schliesslich über das Kriterium der       sonal habe mit mehreren Nullrunden
Die Geschäftsleitung des alv ist glück-             Anzahl Schülerinnen und Schüler war       bei den Löhnen, mit Verschlechterungen
lich darüber, dass dieses halbherzige               praxisfern und nicht nachvollziehbar.     bei den Arbeitsbedingungen und mit
Projekt nicht weiter verfolgt wird. Weder           Das Aufheben von gut verankerten          dem Abbau von 600 Stellen (470 davon
die erhofften Einsparungen noch die                 Schulstandorten muss zu einer quali-      allein in den Schulen) einen wesentlichen
angepeilten Ziele hätten mit diesem Vor-            tativen Verbesserung führen, sonst        Sparbeitrag geleistet. Eine pauschale Stel-
                                                                                                                                            Schulblatt AG/SO · 17/2016

schlag erreicht werden können. Bei ge-              gilt es, darauf zu verzichten.            lenreduktion, unbesehen der zu erbrin-
nauer Betrachtung muss in finanzieller              Bleibt noch der Sektor der gewerblich-    genden Leistung, komme deshalb nicht
Hinsicht sogar von einem eigentlichen               industriellen Berufsschulen, wo all-      infrage. Auch die Beitragsparität in der
Nullsummenspiel gesprochen werden.                  gemein anerkannt wird, dass sich eine     beruflichen Vorsorge, die bei vergleich-
Die ursprüngliche Absicht, das aktuelle             Konzentration der Berufsfelder auf-       baren Arbeitgebern nirgends vorkomme,
und zukünftige Raumproblem für die                  drängt. In der Botschaft stand zur Lö-    sei für die Regierung kein Thema, da
Gymnasien zu lösen, konnte nicht er-                sung dieses Problems kein Wort. Die       diese einer Lohnreduktion von bis zu
reicht werden. Ab 2025 muss so oder so              verantwortliche Abteilung ist nun ge-     2,6 Prozent entsprechen würde. Der Kan-
zusätzlicher Schulraum für die Gymna-               fordert, zusammen mit den betroffenen     ton müsse aufpassen, dass er nicht zu
sien zur Verfügung gestellt werden. Im              Schulen und Berufsorganisationen eine     einem unattraktiven Arbeitgeber werde.
Moment kann die Verteilung der Gym-                 umsetzbare und für alle akzeptable Lö-    (Anmerkung der Geschäftsleitung: falls        11
alv Aargau

                             er dieses nicht, wie im Bildungsbereich,     Regierungsrat einen Handlungsbedarf         gelegenheit die vorsichtige Haltung des
                             schon heute ist).                            beim Französischunterricht an der Primar-   Regierungsrats. Zum Einen, weil im
                             Insgesamt brauche es für eine ausgewo-       und an der Realschule. In beiden Berei-     Moment die finanziellen Mittel für ein
                             gene Finanzpolitik auch Massnahmen auf       chen entspricht der Kanton Aargau nicht     solches Projekt fehlen, zum Anderen,
                             der Einnahmenseite, zumal der Steuerfuss     der EDK-Sprachenstrategie. Mit Blick auf    weil unter Umständen ein kurzfristiger
                             2008 um 5 Prozent gesenkt wurde und          die gesamtschweizerischen Diskussionen      Wechsel nach einem allfälligen Entscheid
                             auch die Steuertarife in zwei Runden redu-   und die Unsicherheit über die zukünftige    des Bundes noch einmal angepasst wer-
                             ziert wurden. Die GL des alv unterstützt     Entwicklung verzichtet die Exekutive        den müsste – das schlechteste aller mög-
                             ausnahmsweise den Regierungsrat in sei-      jedoch auf kurzfristige Anpassungen. Sie    lichen Szenarien.
                             ner Argumentation und fordert diesen auf,    stellt aber in Aussicht, die Koordination   Manfred Dubach, Geschäftsführer alv
                             die Personalpolitik wieder höher zu ge-      mit den umgebenden Kantonen mit der
                             wichten als die Finanzpolitik. Das Perso-    Einführung des Aargauer Lehrplans und       Aus der alv GL-Sitzung vom 5. September.
                             nal vermisst diese Wertschätzung seines      der angepassten Stundentafel an die Hand
                             Arbeitgebers seit vielen Jahren.             zu nehmen. Bis dann wird sich auch zei-
                                                                          gen, ob der Bund in Bezug auf den Spra-
                             Zukunft der Fremdsprachen                    chenunterricht in die Bildungshoheit der
                             im Aargau                                    Kantone eingreift.
                             In einem Bericht zum Fremdsprachen-          Auch wenn die GL zu einem Wechsel
                             unterricht an der Volksschule, den der       in der Reihenfolge der Frühfremdspra-
                             Grosse Rat gefordert hatte, ortet der        chen neigt, unterstützt sie in dieser An-
Schulblatt AG/SO · 17/2016

                                  Kathrin Scholl, Lenzburg                                         Manfred Dubach, Zofingen
                                  Für die Bildung wollen wir alv-Mitglieder die fähigsten Leute im Gros-
                                  sen Rat. Deshalb gehören die beiden Geschäftsführenden des alv in
                                  den Bezirken Lenzburg und Zofingen zweimal auf jeden Wahlzettel.
                                  Elisabeth Abbassi, alv-Präsidentin
   12
alv Aargau

Resolution gegen den Bildungsabbau
alv-Verbandsrat. Der Verbandsrat
musste sich an seiner ersten Sitzung im
neuen Verbandsjahr erneut mit einem
drohenden Abbau bei der Bildung und
beim Personal auseinandersetzen.

Die Konsequenzen des Abbaus seit 2015
sind in den Schulen und bei den Lehr-
personen spürbar. Entsprechend gross
ist der Unmut in den Schulhäusern über
die neuerlichen Sparmassnahmen – dies
machten auch die Resultate der Urabstim-
mung deutlich, die der alv online durch-
geführt hatte. Über 95 Prozent der rund
1200 Teilnehmenden befürworten eine
Kundgebung gegen den Bildungsabbau,
knapp 90 Prozent schrieben, dass sie
auch daran teilnehmen würden. Die
Teams fordern teilweise drastische Mass-
nahmen gegen die permanente Ver-
schlechterung des Bildungsangebots und
der Arbeitsbedingungen für die Lehr-         Vom Verbandsrat als neues alv-Geschäftsleitungsmitglied nominiert: Roger Sax. Foto: zVg.
personen. Der Mangel an qualifizierten
Lehrpersonen hat denn auch weiter zu-
genommen und die Abwanderungsrate                                                               anderweitig aktiv unterstützen wollen,
in die umliegenden Kantone war noch
                                                  Alle Jahre wieder                             als zugewandte Mitglieder aufgenommen
nie so hoch.                                      Kommt das Spardiktat                          werden. Die alv-Geschäftsleitung prüft
                                                                                                und entscheidet im Einzelfall, ob die
Die veröffentlichten Grafiken zu den Lohn-
                                                  Auf die Schulen nieder                        Aufnahme erfolgen kann.
entwicklungen bei den Lehrpersonen                Die haben den Salat.
(vgl. alv-Seiten, SCHULBLATT 16) zeigt                                                          Arbeit Aargau kurz vor der Gründung
                                                  Kathrin Scholl
das Problem mehr als deutlich auf: Der                                                          Die neue Arbeitnehmendenorganisation
Kanton Aargau ist nicht mehr konkur-                                                            «Arbeit Aargau» steht kurz vor der Grün-
renzfähig. Der alv-Verbandsrat nahm          träge zu beantragen. Weiter werden die             dung. Der Verbandsrat hat den Beitritt
diese Ausführungen besorgt zur Kennt-        Delegierten ein neues Mitglied in die              beschlossen und sowohl die Vorstands-
nis, im Wissen, dass es nicht der indivi-    Geschäftsleitung wählen können. Der                mitglieder Elisabeth Abbassi, Manfred
duelle Lohn ist, der Anlass zu Ärger gibt,   Gymnasiallehrer Roger Sax, Mitglied des            Dubach und Daniel Hotz als auch die
sondern der schädliche Umgang mit dem        AMV, soll die Nachfolge von Joëlle Leu             Delegierten (zusätzlich Claudia Lauener-
Lohnsystem. Der Verbandsrat verabschie-      antreten, die ihr Amt infolge Kantons-             Gut, PLV, Evelyne Schmid, Fraktion
dete die «Resolution gegen den Bildungs-     wechsel gar nie antreten konnte. Seine             Kindergarten, Jannine Lecsko, Fraktion
abbau 2017», die zusammen mit den            engagierte und durchaus kämpferische               Sek1 und Michael Laufer, AMV) gewählt.
Verbänden der Schulleitungen und der         Vorstellung überzeugte den Verbands-               Kathrin Scholl, stv. Geschäftsführerin alv
Schulpflegen lanciert wird.                  rat, der ihn einstimmig nominierte. Das
                                                                                                                                                Schulblatt AG/SO · 17/2016

                                             SCHULBLATT stellt Roger Sax in der                 Aus der Verbandsratssitzung vom 7. September.
Roger Sax vom alv-Verbandsrat                Ausgabe vom 21. Oktober in der Rubrik
einstimmig nominiert                         «Portrait» vor.
Die Verbandsratsmitglieder verabschiede-
ten die Geschäfte zuhanden der ordentli-     Neuer Mitgliederstatus
chen Delegiertenversammlung vom 26. Ok-      Weiter wird der Verbandsrat den Dele-
tober in Brugg. Obwohl sich erste Defizite   gierten mittels Statutenänderung bean-
in der Rechnung abzeichnen, beschlossen      tragen, einen neuen Mitgliederstatus
sie entgegen dem Antrag der Geschäfts-       einzuführen: Neu sollen Personen, die
leitung, auf das kommende Verbandsjahr       eine schulnahe Funktion ausüben, bil-
noch keine Erhöhung der Mitgliederbei-       dungspolitisch tätig sind oder den alv                                                             13
alv Aargau

                             Hauswirtschaft bunt, frisch und knackig
                             alv-Fraktion Hauswirtschaf t. Zum dies-                                                    kurses. 2016/17 werden diese noch aus-
                             jährigen «Tag der Hauswirtschaf t» im                                                      schliesslich von der Stiftung angeboten.
                             Frühling verteilte die Fraktion Haus-                                                      Ab 2017/18 werden die Schulungen in
                             wirtschaf t Radiesli-Samen unter dem                                                       die Weiterbildungsangebote von Päda-
                             Motto «Hauswirtschaf t bunt frisch und                                                     gogischen Hochschulen integriert. Des
                             knackig». Der thematische Faden wurde                                                      Weiteren ist das Kochbuch «Tiptopf» in
                             am Fraktionstref fen im Gartencenter                                                       Überarbeitung und ein neuer Tiptopf,
                             Zulauf in Schinznach Dor f wieder auf-                                                     ein «Green Topf» in Zusammenarbeit
                             genommen.                                                                                  mit dem Haus Hiltl, Zürich, ist am Ent-
                                                                                                                        stehen.
                             «Essbare Blüten» und «Urban Gardening»                                                     Manfred Dubach berichtete über die
                             waren die Titel der beiden Kurse, für                                                      vorgesehene Sparwahn-Protest-Kund-
                             die sich die Teilnehmerinnen des Frak-                                                     gebung im November vor dem Gebäude
                             tionstreffens anmelden konnten. Im                                                         des Grossen Rates und machte die An-
                             Kurs «Urban Gardening» konnten sie auf                                                     wesenden nochmals deutlich darauf
                             kleinstem Raum etwas anpflanzen – in                                                       aufmerksam, dass die geplante Initiative
                             alten Konservendosen, Plastiksäcken,                                                       «Ja zu einer guten Bildung – Nein zum
                             Petflaschen und mehr. Unter fachkun-                                                       Lehrplan 21» massive Lücken aufweist.
                             diger Anleitung und tropischen Tempera-                                                    Die Initiative legt Unterrichtsfächer im
                             turbedingungen entstanden rasch bunte                                                      Gesetz fest und vergisst dabei wichtige
                             Kreationen, die vielleicht auch auf dem                                                    Fächer wie Berufswahl oder Medien-
                             Fenstersims in der Schulküche Platz                                                        kunde sowie die Wahlfächer. Gerade
                             finden.                                                                                    für den Hauswirtschaftsunterricht könnte
                             Auf der anderen Seite des Gartencenters                                                    die Annahme der Initiative das Aus als
                             duftete es schon bald verführerisch:        Im Workshop «Urban Gardening» konnten          Wahlfach bedeuten!
                             Dort wurden Gurken gefüllt, Datteln um-     die Teilnehmerinnen aus alten Dosen und PET-   Ein feiner Apéro riche und gute Ge-
                             hüllt, Sablés gerollt, Nüsse geröstet und   Flaschen Minigärten für Balkon oder Terrasse   spräche bei gemütlichem Zusammen-
                             Mini-Cupcakes kunstvoll verziert, alles     gestalten.                                     sitzen rundeten den Anlass ab.
                             verfeinert mit bunten Blüten aus dem                                                       Ursula Richner, alv-Fraktion Hauswirtschaft
                             Garten.
                             Zum Infoteil des Fraktionstreffens konnte   Ernst Schmidheiny Stiftung entwickelt          Weiterführende Links:
                             Patricia Frey, Präsidentin der Fraktion     und wird an der diesjährigen Didacta           www.financemission.ch
                             Hauswirtschaft, auch dieses Jahr wieder     in Bern vorgestellt. Voraussetzung für         www.wirtschaftentdecken.ch
                             rund 50 Teilnehmerinnen begrüssen. Als      die Nutzung von «Wirtschaft entdecken»         www.swiss-education-days.ch
                             Gast war Manfred Dubach, Geschäfts-         ist der Besuch eines Weiterbildungs-           (8. bis 10. November in Bern)
                             führer des Aargauischen Lehrerinnen-
                             und Lehrerverbandes (alv) anwesend.
                             Nach einem kurzen Jahresrückblick der
                             Präsidentin informierte Ursi Streiff über
                             eine von ihr besuchte Weiterbildung zum
                             Thema «Lehrmittel und Wirtschaft Arbeit
                             Haushalt (WAH)» im Schulverlag plus                                                                                 Im Workshop
                             in Bern. Sie stellte zwei neue Lehrmittel                                                                           «Essbare Blüten»
Schulblatt AG/SO · 17/2016

                             zum Bereich Wirtschaft vor: Beim Com-                                                                               entstanden unwider-
                             puterspiel «FinanceMissionHeroes», das                                                                              stehliche Cupcakes.
                             in SCHULBLATT 15 vorgestellt wurde,                                                                                 Fotos: Patricia Frey.
                             geht es ums spielerische Lernen im
                             Zusammenhang mit dem Umgang mit
                             Geld. Für Lehrerinnen und Lehrer gibt
                             es ein Begleitbuch mit Beispielen für
                             Unterrichtssequenzen und Arbeitsblät-
                             tern. Dann präsentierte sie auch «Wirt-
                             schaft entdecken» samt Planspiel
   14                        «eco4schools». Dieses wurde von der
alv Aargau

Eine Regierungsrätin für die Bildung
Wahlen. Am 23. Oktober werden im
Kanton Aargau auch die fünf Mitglieder
des Regierungsrats für die Amtsperiode
2017/20 gewählt (1. Wahlgang). Yvonne
Feri, Aargauer Nationalrätin der SP und
langjähriges alv-Mitglied, hat intakte
Chancen, als Regierungsrätin gewählt
zu werden.

Yvonne Feris politischer Rucksack ist gut
gefüllt: Zehn Jahre lang war sie Gross-
rätin im Aargau. Seit über zehn Jahren
arbeitet sie im Gemeinderat Wettingen
mit und seit fünf Jahren kennt sie als
Aargauer Nationalrätin auch die nationale
Bühne. Yvonne Feri verfügt über einen
grossen Leistungsausweis in verschiede-
nen Führungspositionen und Politikfel-
dern, namentlich in der Sozial-, Bildungs-
und Gesundheitspolitik sowie im Asyl-
wesen. Sie ist ausdauernd und kompro-
missfähig, der Dialog mit der Bevölke-
rung ist ihr ein wichtiges Anliegen. Sie
hört zu und fragt nach, eine Politik für
alle statt für wenige ist ihr wichtig.
                                             Die Nationalrätin Yvonne Feri kandidiert für den Regierungsrat. Foto: zVg.
Sie setzt sich für echte Stärkung
der Schule ein
Yvonne Feri ist es ein Anliegen, die             Ich wünsche mir, dass alle Kinder eine gezielte Förderung
Schule zu stärken, vor allem mit ausrei-
chend und gut qualifizierten Lehrerin-
                                                 und Unterstützung erhalten. Ich setze mich für starke
nen und Lehrern. Eine Ressourcenopti-            Volksschulen ein, welche den Kindern und Jugendlichen
mierung erachtet sie nur dann als sinn-
voll, wenn diese nicht als Abbauinstru-
                                                 die Voraussetzungen für den Start ins Schul- und Arbeits-
ment eingesetzt wird. Der Forderung              leben ermöglichen. Für mich soll Schulbildung allumfassend
von rechts, dass die Schulklassen um
zehn Kinder pro Klasse erhöht werden
                                                 sein. Dies geht weit über Lesen, Schreiben und Rechnen
sollten, kann sie nichts abgewinnen:             lernen hinaus.
«Die Folgen wären, dass Gemeinden die
Schulen zusammenlegen müssten, klei-
nere Schulen geschlossen würden und          für sie Gesundheit und Soziales. In ihrer            davon, dass dies langfristig kostengünsti-
die Lehrerinnen und Lehrer schwerlich        Wohngemeinde Wettingen führt sie seit                ger ist. Yvonne Feri setzt sich ebenso für
ihre Aufgabe gewissenhaft und mit            elf Jahren das Ressort Soziales und Ge-              eine nachhaltige Finanzpolitik ein, welche
                                                                                                                                               Schulblatt AG/SO · 17/2016

Freude am Beruf ausführen könnten.»          sundheit (Familie). Ihr ist es wichtig, dass         die Finanzierung der wichtigen staatlichen
Eine zukunftsorientierte Bildungspolitik     die Gesellschaft, wir alle, verschiedene             Dienstleistungen dauerhaft sicherstellt.
ist Yvonne Feri ein echtes Anliegen. Vor     Lebensformen für Familien akzeptieren                Der alv ist überzeugt, mit Yvonne Feri
ihrem Amtsantritt als Nationalrätin war      und gegebenenfalls unterstützen. Auch                eine wichtige Vertreterin für Bildungsan-
sie Geschäftsführerin des Zürcher Leh-       muss für sie sichergestellt sein, dass Men-          liegen im Regierungsrat zu haben und
rerinnen- und Lehrerverbands.                schen im Alter würdig und selbstbestimmt             empfiehlt allen alv-Mitgliedern, Yvonne
                                             leben können. Ein wichtiger Teil ihrer               Feri zu wählen.
Soziale und finanziell nachhaltige Politik   Ausrichtung im sozialen Bereich wird die             Geschäftsleitung alv
Auch über die Bildungspolitik hinaus setzt   Integration in den ersten Arbeitsmarkt
sich Feri für ein menschenwürdiges Leben     sein. Sie strebt auch eine flächendeckende           www.yvonneferi.ch
ein. Wichtige Themenschwerpunkte sind        professionelle Sozialarbeit an, überzeugt                                                         15
alv Aargau

                             Standort- und Raumkonzept Sek II:
                             Wrackbesichtigung                                                                                 @INTERNET
                             AMV. Mit 127 zu 5 Stimmen hat der Grosse      Gewisse Aspekte wären, um bei der mari-             Der alv kommuniziert über verschie-
                             Rat am 30. August das Standort- und           timen Metapher zu bleiben, durchaus see-            dene Online-Kanäle. Klicken Sie sich
                             Raumkonzept Sekundarstufe II regelrecht       tüchtig gewesen. Der Entscheid, die WMS/            hinein, surfen Sie, kommentieren Sie,
                             versenkt. Der AMV (Lehrpersonen Mittel-       IMS bei den Gymnasien zu lassen, war aus            lassen Sie sich beraten und finden Sie
                             schule Aargau) geht für einen kurzen          Sicht des AMV sehr zu begrüssen, ebenso             die Informationen, die Sie brauchen.
                             Rückblick auf Tauchstation.                   die raumplanerische Entflechtung von Be-
                                                                           rufsbildung und Mittelschule. Die Vorge-            Weiterhin aktuell auf der Website
                             Wie in Melvilles weissem Wal Moby Dick        hensweise der Regierung untergrub aber              • Standpunkte: Bildungsabbau 2017
                             steckten auch im S+R Sek II schon einige      auch diese durchaus vielversprechenden              • Wer setzt sich für Bildungsanliegen
                             ältere und auch frische Harpunen, als es      Tendenzen, denn für deren Entfaltung hätte            ein? – Abstimmungsverhalten der
                             schliesslich verschwand. Schon bei der ers-   eine inhaltsbasierte, solidarische und für            Grossrätinnen und Grossräte
                             ten Version des Konzepts kritisierte der      alle Beteiligten transparente Diskussion
                             AMV den mangelhaften Einbezug der Be-         geführt werden müssen. Auch zwei, drei              Newsletter vom 16. September
                             teiligten und Betroffenen. Von mehreren       stabile Planken nützen wenig, wenn von              − Resultate der ausserordentlichen
                             Seiten wurde auch auf die drohende Zer-       Anfang an der Wurm drin ist und die Segel             DV vom 14. September
                             störung gewachsener Schulstrukturen und       Mottenlöcher haben.                                 − Resolution gegen den Bildungsabbau
                             den damit einhergehenden Verlust von          Bleibt also nur ein Walskelett beziehungs-          − Neues Plakat, Flyer
                             Know-how hingewiesen. Ein besonders           weise ein Schiffswrack übrig? Nein, es gibt         − Das Projekt TaMoLi
                             rostiges und widerhakiges Stück Metall        ja noch den ganzen Aufwand. Seefahrt ist            − Projekt Forschungsecken an der
                             war ausserdem die fragwürdige Festlegung      teuer. Interessant wäre daher zu wissen,              Primarschule
                             einer Mindestgrösse von 500 Schülerinnen      wie viel Geld dieses Konzept eine sonst im          − Der CLIL-Day Musik
                             und Schülern, da es den Kantonsschul-         schlechtesten Sinn sparsame Regierung               Der alv-Newsletter kann gratis abon-
                             standort Zofingen unnötig unter Druck         gekostet hat.                                       niert werden – auf www.alv-ag.ch
                             setzte und dabei nur als politisches Argu-    Fabian Schambron
                             ment für Standortverschiebungen diente.                                                           alv-Forum
                                                                                                                               http://forum.alv-ag.ch, mit persön-
                                                                                                                               lichem Login

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                             Text «Trügerische Initiative»                 im Initiativtext § 13 Abs. 3 explizit vor-
                                                                                                                               Aus dem LCH
                             in SCHULBLATT 15                              gesehen ist. Dies im Gegensatz zum Lehr-
                                                                                                                               − LCH an den Swiss Education Days
                                                                           plan 21, welcher Informatik zu einem
                             Das SCHULBLATT AG/SO Nr. 15/2016                                                                  − Elternabende: obligatorisch oder
                                                                           «fächerübergreifenden Thema» (sogenann-
                             äussert sich auf Seite 24 zur Volksinitia-                                                          fakultativ
                                                                           tes Modul) reduziert; dieses könnte bloss
                             tive «JA zu einer guten Bildung – NEIN                                                            Sekretariat alv
                                                                           im Rahmen anderer Fachbereiche erteilt
                             zum Lehrplan 21». Darin wird in einer
                                                                           werden.
                             Bildlegende und sinngemäss im Text
                                                                           Für das Initiativkomitee «Ja zu einer guten
                             behauptet: «Mit Annahme der Initiative
                                                                           Bildung – Nein zum Lehrplan 21», Bruno Nüsperli
                             könnten wichtige Unterrichtsfächer wie
                             Informatik nicht mehr in die Stunden-
                             tafel aufgenommen werden.» Diese Be-
                             hauptung stimmt nicht. Richtig ist, dass        Stellungnahme alv
Schulblatt AG/SO · 17/2016

                             jeder Gesetzestext neuen Realitäten an-         Das SCHULBLATT bedauert die inkorrekte
                             gepasst werden kann, was auch laufend           Darstellung betreffend des Unterrichtfachs
                             geschieht. Dies erfordert die Zustimmung        Informatik. Richtig ist aber, dass die im Lehr-
                             des Grossen Rates in Vertretung des Vol-        plan 21 vorgesehene «Berufliche Orientie-
                             kes und untersteht dem fakultativen Re-         rung» im Initiativtext des Komitees nicht
                             ferendum. Damit wird der demokratische          vorgesehen ist. Im Lehrplan 21 wird sie mit
                             Grundsatz erfüllt, wonach alle Bildung          einer Jahreslektion ausgewiesen. Für den
                             vom Volk ausgehen soll.                         Fachbereich «Medien und Informatik» sind
                             Die Behauptung stimmt insbesondere              insgesamt vier Jahreslektionen vorgesehen.
                             bezogen auf die Informatik nicht. Richtig       alv-Geschäftsleitung und Redaktion
   16                        ist, dass die Einführung der Informatik
alv Aargau

                                                                                                      Bezirk Aarau

Sie werden sich für die Bildung einsetzen

                                                                                                       Klaus Susanne
                                                                                                       Aarau, 1973
                                                                                                       Schulleiterin
                                                                                                       Grüne, ehemalige Grossrätin

                                                                                                       «1. Bei der Bildung soll nicht
                                                                                                       gespart werden. Es macht
                                                                                                       keinen Sinn, Ressourcen zu
                                                                                                       kürzen, egal, ob bei den
                                                                                                       Lektionen für die Lehrperso-
                                                                                                       nen oder bei den unterstüt-
                                                                                                       zenden Massnahmen, die
                                                                                                       unseren Kindern zu Gute
                                                                                                       kommen. Einerseits geht die
Hier, im Aargauischen Grossen Rat, werden bald bekannte und neue Gesichter für eine neue Legislatur    Qualität, andererseits die
zu sehen sein. Foto: Daniel Desborough © Kanton Aargau.                                                Wertschätzung gegenüber
                                                                                                       dem Lehrerberuf verloren.

Wahlen 2016. Am 23. Oktober werden                 Auch die hier vorgestellten Anwärterin-             2. Meine Schule führt eine
die Gesamterneuerungswahlen des                    nen und Anwärter auf das politische Amt             Kleinklasse. Dieses System
Grossen Rats und des Regierungsrats                des Grossrats oder der Grossrätin haben             hat Vor- und Nachteile. Vor-
für die Amtsperiode 2017/20 durchge-               drei aktuelle bildungspolitische Fragen             teil: Kinder, die trotz heilpä-
führt. Das SCHULBLATT stellt alle Kan-             beantwortet:                                        dagogischer Unterstützung
didierenden vor, die Mitglied im alv                                                                   überfordert sind, sind in
sind und sich für die Anliegen der Bil-            1. Welche Abbaumassnahmen                           unserer Kleinklasse gut auf-
dung einsetzen werden. Wie genau,                     im Bildungsbereich erachten Sie                  gehoben. Nachteil: Kinder
haben die Kandidierenden kurz selber                  als besonders schädlich?                         mit Teilleistungsschwächen
beantwortet.                                                                                           können wenig unterstützt
                                                   2. Die Integrative Schulung soll                    werden, da keine Ressourcen
Im letzten SCHULBLATT präsentierten                   wieder abgeschafft werden, was                   vorhanden sind. Ich würde
sich bereits 15 alv-Mitglieder, die sich              halten Sie von dieser Forderung?                 regionale Kleinklassen be-
im Grossen Rat für Bildungsanliegen                                                                    grüssen und für alle Schulen
einsetzen würden. In dieser Ausgabe                3. Welches konkrete Bildungsanliegen                genügend Ressourcen für die
stellt das SCHULBLATT weitere 14 Kan-                 würden Sie bei einer Wahl in den                 Schulische Heilpädagogik.
didatinnen und Kandidaten vor. Der                    grossen Rat einbringen?
Aargauische Lehrerinnen- und Lehrer-                                                                   3. Die Schulen müssen zur
verband ist daran interessiert, möglichst          Nun liegt es an uns allen, dem Grossen              Ruhe kommen! Jedes Jahr
                                                                                                                                         Schulblatt AG/SO · 17/2016

viele seiner Mitglieder, die sich zur Wahl         Rat ein bildungsfreundliches Gesicht zu             sehen wir uns wegen des
stellen, im künftigen Grossen Rat als              geben und alv-Mitglieder, alle Fachleute            enormen Spardrucks mit
Parlamentarierinnen und Parlamentarier             für Bildung, ins Parlament zu wählen.               neuen Änderungen konfron-
zu sehen. Ihr Einsatz für die Bildung                                                                  tiert. Dies verunsichert und
ist nötiger denn je: Bereits zum dritten           Regierungsratskandidatin Yvonne Feri                belastet die Lehrpersonen.
Mal in Folge sind im Aufgaben- und                 Erfreulicherweise hat sich Yvonne Feri,             Mein Anliegen: Schluss mit
Finanzplan (AFP) 2017 bis 2020 schmerz-            SP-Nationalrätin aus Wettingen, für                 Sparen!»
hafte Spar- und Abbauvorschläge                    eine Kandidatur als Regierungsrätin ent-
für die Bildung vorgesehen, Elisabeth              schieden. Das SCHULBLATT stellt sie
Abbassi, alv-Präsidentin, erläutert diese          auf Seite 15 vor.
im Artikel S. 8 f.                                 Irene Schertenleib                                                                    17
alv Aargau

                             Bezirk Aarau

                             Gugger Daniel                       Marclay-Merz Suzanne              Suter Gabriela
                             Suhr, 1976                          Aarau, 1973                       Aarau, 1976
                             Bezirksschullehrer, Familienmann    Rechtsanwältin, ehem. Gerichts-   Historikerin und Gymnasiallehrerin
                             EVP, neu                            präsidentin, Bezirksschulrätin    SP, neu
                                                                 FDP, neu

                             «1. Abbau der Lektionen in          «1. Bildung ist eine unserer      «1. Die Reduktion der Stunden-
                             der Mittelstufe, Einstellung        wichtigsten Ressourcen –          tafel hat für die Kinder und für
                             Freifach GTZ, Vergrösserung         unsere Kinder sind unsere         die Lehrpersonen sehr negative
                             der Klassen, Abbau unge-            Zukunft. Grundsätzlich            Auswirkungen. Die Schülerin-
                             bundener Lektionen/Unter-           erachte ich jeden Abbau, der      nen und Schüler haben in ihrer
                             stützungslektionen                  sich negativ auf die Qualität     Primarschulzeit fast dreiviertel
                                                                 der Schulbildung auswirkt,        Jahre weniger Unterricht, da
                             2. Ich finde das falsch,             als problematisch. Gute und       müssen Abstriche an der Bil-
                             man sollte aber genügend            motivierte Lehrpersonen sind      dungsqualität gemacht wer-
                             heilpädagogische Unter-             eine wichtige Grundlage für       den. Durch den Abbau beim
                             stützungslektionen zur Ver-         eine erfolgreiche Schulbil-       DaZ-Unterricht wird die Inte-
                             fügung stellen können.              dung. Attraktive Anstellungs-     gration fremdsprachiger Kinder
                                                                 bedingungen, gute Weiterbil-      zusätzlich erschwert. Für viele
                             3. Ich würde die Sparmass-          dungsmöglichen für Lehrper-       Primarlehrpersonen bedeutet
                             nahmen in der Bildung               sonen sowie ein gesundes          die Reduktion, dass sie nicht
                             rückgängig machen und               Arbeitsklima sollten gefördert    mehr zu 100 Prozent arbeiten
                             Massnahmen zur Steigerung           aber keineswegs abgebaut          können. Wen wundert es,
                             der Attraktivität des Lehrer-       werden.                           wenn sie sich in anderen Kan-
                             berufes ergreifen.»                                                   tonen nach einer neuen Stelle
                                                                 2. Die Wahlmöglichkeit der        umsehen?
                                                                 Schulen, wie sie aktuell gilt,
                                                                 unterstütze ich. Die Rahmen-      2. Der Aargau hat sich mit
                                                                 bedingungen sollten weiter        der Einführung der Integra-
                                                                 optimiert werden, so dass         tiven Schulung zu einer Volks-
                                                                 sowohl für die Lehrpersonen       schule bekannt, die die Inte-
                                                                 und Kinder als auch für die       gration aller fördert und lebt.
                                                                 Schule als Ganzes die best-       Die Integrative Schulung
                                                                 mögliche Lösung gefunden          kann aber nur erfolgreich sein,
                                                                 werden kann.                      wenn genügend personelle
                                                                                                   und finanzielle Ressourcen
                                                                 3. Ich würde mich dafür ein-      zur Verfügung stehen und
                                                                 setzen, dass trotz der ange-      der Unterricht in kleinen
Schulblatt AG/SO · 17/2016

                                                                 spannten finanziellen Ver-         Abteilungen stattfindet.
                                                                 hältnisse keine weiteren
                                                                 Sparmassnahmen auf Kosten         3. Ich werde mich dafür ein-
                                                                 der Bildungsqualität vorge-       setzen, dass zusätzliche Lösun-
                                                                 nommen werden, und dass           gen in der Realschule gefunden
                                                                 unseren Kindern ein zeitge-       werden, damit die schulisch
                                                                 mässes und qualitativ hoch-       schwächeren Schülerinnen und
                                                                 stehendes Bildungsangebot         Schüler optimal gefördert und
                                                                 zur Verfügung steht.»             Lehrpersonen entlastet werden
                                                                                                   können.»
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