Digitalisierung im Fokus der Präsidentenkonferenz LCH Kita Gogwärgi in Lax gewinnt Frühförderungspreis - Dachverband Lehrerinnen und Lehrer ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
STEHSATZ | STEHSATZ RUBRIK Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH 12 | 2017 Digitalisierung im Fokus der Präsidentenkonferenz LCH Kita Gogwärgi in Lax gewinnt Frühförderungspreis 1
Hotelcard – das Halbtax für Hotels • 50% Rabatt in hunderten Top-Hotels in der Schweiz und im angrenzenden Ausland. • Die Hotelcard amortisiert sich bei der ersten oder zweiten Übernachtung. CHF 60.– • Bestpreis-Garantie in sämtlichen Hotels. statt CHF 99.– • Um ein Doppelzimmer zu buchen, genügt + 1 Hotelcard zum eine Hotelcard. Weiterschenken gratis • Beliebig oft einsetzbar. www.hotelcard.ch/bildung07 • Kein Konsumationszwang. 0800 083 083 (Rabattcode bildung07 angeben) ANGEBOTE FÜR SCHULKLASSEN Interaktive Rundgänge für Zyklus 2, 3 und Sekundarstufe II Eintritt und Führung kostenlos, Anmeldung erforderlich ANGEBOTE FÜR LEHRPERSONEN Einführung für Lehrpersonen am 31.01. und 01.02.2018, 17–19 Uhr Didaktische Unterlagen zum Gratisdownload FLUCHT ab Januar 2018 Workshops zu werteorientierter Bildung am 21.02. und 07.03.2018, 16 –19 Uhr Angebote kostenlos, Anmeldung erforderlich 25.01. – 16.09.2018 Informationen und Anmeldung Bernisches Historisches Museum Helvetiaplatz 5, CH-3005 Bern T + 41 31 350 77 33 | fuehrungen@bhm.ch www.bhm.ch/flucht-fuir
12 | 2017 EDITORIAL Guten Schultag! Ausgabe 12 | 2017 | 28. November 2017 Was haben Österreich, die Schweiz, Frankreich und Deutschland gemein? Zeitschrift des LCH, 162. Jahrgang der Schweizer Lehrerinnen und Lehrerzeitung (SLZ) Sie gelten als Skinationen und bringen geografisch wie topografisch das BILDUNG SCHWEIZ erscheint 11 Mal jährlich erforderliche Rüstzeug mit. Die Alpen gehören zur Identität dieser Nationen und prägen somit auch die Lebensweise und die Fähigkeiten der Bevölkerung. Impressum Was für den Sport möglich ist, funktioniert auch in der Bildung: Aufgrund Herausgeber/Verlag Dachverband Lehrerinnen und Lehrer geografischer Besonderheiten werden in unserem Land spezifische Lösungen Schweiz LCH zur Förderung und Bildung erarbeitet, die teilweise sehr beeindrucken, • Beat W. Zemp, Zentralpräsident • Franziska Peterhans, Zentralsekretärin wie das Beispiel der Kita Gogwärgi in der Walliser Gemeinde Lax zeigt. • Beat A. Schwendimann, Leiter der Pädagogischen Auf die Bedürfnisse der regionalen Bevölkerung abgestimmt, ist sie Kita, Arbeitsstelle LCH Hort, Spielgruppe, Waldspielgruppe, Kinderhütedienst, Mittagstisch und Zentralsekretariat und Redaktion Ferienplausch in einem. Aufgrund ihres grossen Engagements für die Zu- Pfingstweidstrasse 16, 8005 Zürich Telefon 044 315 54 54, Fax 044 311 83 15 sammenarbeit mit den Eltern und der Bevölkerung, aber auch wegen ihres EMail: bildungschweiz@LCH.ch innovativen Charakters und der Möglichkeit, das Konzept auf andere Berg- Internet: www.LCH.ch, www.bildungschweiz.ch Erreichbar Mo–Do, 8–12 Uhr und 13.30–16.45 Uhr, regionen zu übertragen, gewann sie den diesjährigen Frühförderungspreis Fr bis 16 Uhr für Schweizer Berggebiete der Pestalozzi-Stiftung. BILDUNG SCHWEIZ ist nach Lax gereist und hat sich vor Ort ein Bild gemacht (S.15). Redaktion • Belinda Meier (bm), Leitende Redaktorin • Deborah Conversano (dc), Redaktorin Print/Online Neben geografischen Einflussfaktoren wirken sich auch demografische • Maximiliano Wepfer (mw), Redaktor Print/Online Ständige Mitarbeit: Adrian Albisser (Bildungsnetz), auf die Gestaltung und Entwicklung spezifischer Förderprojekte aus. So Claudia Baumberger, Peter Hofmann (Schulrecht), hat die Zürcher Stadt Dübendorf, die 28 000 Einwohner zählt und einen Sandro Fiscalini (Cartoon), Roger Wehrli (Fotografie) Ausländeranteil von 34 Prozent aufweist, von 2013 bis 2016 das Pilotprojekt Abonnemente/Adressen «Bildungslandschaften» umgesetzt. Dessen Ziel: die Integration und Bestellungen/Adressänderungen: Zentralsekretariat LCH, 044 315 54 54, Chancengerechtigkeit von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Welche adressen@LCH.ch Angebote aus dem Projekt entstanden und weitergeführt werden, stellen Adressänderungen auch im Internet: www.bildungschweiz.ch wir Ihnen auf den Seiten 24 bis 26 vor. Für Aktivmitglieder des LCH ist das Abonnement im Verbandsbeitrag (CHF 74.– pro Jahr) inbegriffen Engagement für die Integration macht sich aber nicht nur in der Stadt oder Jahresabonnement für Nichtmitglieder: in stadtnahen Gemeinden bemerkbar. Auch ländliche Gegenden zeigen Schweiz CHF 108.50, Ausland CHF 183.50 Einzelexemplar CHF 10.25, ab dem 8. Expl. Einsatz: Behutsam, gut vernetzt und motiviert arbeiten Schulleiter und CHF 7.20 (jeweils plus Porto und MwSt.) Lehrpersonen in Entlebuch daran, immigrierte – darunter auch geflüchtete Dienstleistungen – Kinder und Jugendliche zu integrieren. In der Luzerner Ortschaft leben Bestellungen/Administration: Zentralsekretariat 3300 Einwohner aus 31 verschiedenen Nationen (S. 20). LCH, 044 315 54 54, adressen@LCH.ch Reisedienst: Monika Grau, m.grau@LCH.ch Wir entwickeln uns weiter, unser Umfeld und unsere Umwelt entwickeln sich Inserate/Druck mit – und damit auch die Bildung, die Schule und der Unterricht. Wir wollen Inserateverkauf: Martin Traber, Fachmedien, Zürichsee Werbe AG, Tel. 044 928 56 09 den Anforderungen gewachsen sein. Auch jenen, die die Digitalisierung martin.traber@fachmedien.ch mit sich bringt, denn sie wirkt sich stark auf das Bildungswesen aus. Grund Mediadaten: www.bildungschweiz.ch Druck: FOZürisee, 8132 Egg ZH genug, sie zum Haupttraktandum der zweitägigen Präsidentenkonferenz des ISSN 14246880 Verkaufte Auflage: LCH zu machen. BILDUNG SCHWEIZ war dabei und berichtet ausführlich (S. 9). 42 722 Exemplare (WEMF/SWBeglaubigung) Das Jahresende naht. Im Namen der Redaktion bedanke ich mich für Ihre Treue, wünsche Ihnen eine entspannte Weihnachtszeit und eine spannende Lektüre! Belinda Meier Die Redaktion BILDUNG SCHWEIZ (v.l.): Maximiliano Wepfer, Belinda Meier, Deborah Conversano. Foto: Jeannette Fahrner 3
12 | 2017 INHALT 32 Am Zukunftstag in Chur schlüpfen Knaben in die Rolle des Lehrers. 9 Im Fokus der zweitägigen Präsidenten- konferenz des LCH: die Digitalisierung der Schulen. 20 Wie Integration in Entlebuch stattfindet. 15 Gewinnerin des diesjährigen Pestalozzi-Frühförderungspreises für Schweizer Berggebiete ist die Kita Gogwärgi in Lax (VS). 36 In die Vergangenheit blicken und das Gegen- wärtige besser verstehen – das Kulturama macht es möglich. Fotos auf diesen Seiten: Momir Cavic, Roger Wehrli, Deborah Conversano, Anna Walser, Kulturama Joseph Stücker Titelbild: Die Kita Gogwärgi besticht durch ein bedürfnisgerechtes Angebot. Foto: Deborah Conversano 4
12 | 2017 INHALT AKTUELL 6 Bedarf an Lehrpersonen: Situation kantonal unterschiedlich 6 Informatik wird am Gymnasium obligatorisch 7 Verzicht, um ein Zeichen zu setzen AUS DEM LCH 9 Die Digitalisierung ist schon da – als Fluch und Segen zugleich 12 Erfolge feiern, Herausforderungen annehmen 15 Mit neuen Ideen überzeugen INTEGRATION 20 Gegenseitiges Helfen motiviert 24 Integration dient allen PÄDAGOGIK / DIDAKTIK 30 Lesen lernen im guten Moment 32 Schule geben als Abenteuer 34 Unterrichtsstörungen vorbeugen AUSSTELLUNG 36 Wir alle sind Bananen! 39 Was Flucht verursacht und hinterlässt VORSCHAU 3 IMPRESSUM 29 BILDUNGSNETZ 39 BÜCHER UND MEDIEN 41 VERLAG LCH 45 MEHRWERT LCH 49 REISEN LCH 51 BILDUNGSMARKT 55 3 FRAGEN AN | BILDUNG SCHWEIZ demnächst 850 Lehrstellen in 25 Berufen | www.login.org 5
12 | 2017 AKTUELL Bedarf an Lehrpersonen: Situation ist in den Kantonen unterschiedlich Ende Oktober hat das Bundesamt für Statistik BFS «Szenarien 2016-2025 für die Lehrkräfte der obligatorischen Schule» veröffentlicht. Darin wird für die kommenden Jahre ein leichter Rückgang der Pensionierungen prognostiziert. Was bedeutet das konkret für die Schulen? Auf der Primar und auf der nostizierte Rückgang der Pen Lehrpersonen von den PH seine standes und berufspoli Sekundarstufe I rechnet das sionierungen ist viel zu gering, angewiesen», resümiert Zemp. tische Arbeit für die Berufs Bundesamt für Statistik BFS um den Mangel an Lehrperso Auch Wieder und Quereinstei attraktivität ein. «Auf keinen mit weniger Lehrpersonenpen nen in den kommenden Jahren gende seien deshalb gefragt. Fall dürfen wir die Anforderun sionierungen bis 2025 respek nachhaltig zu beheben.» Der gen beim Zugang zur Ausbil tive 2022. Für die Primarstufe Zentralpräsident betont auch Nicht alles schon absehbar dung oder beim Diplomab nimmt das BFS einen stabilen kantonale Unterschiede: Das BFS weist auf Faktoren schluss senken», so der Bedarf an neuen Lehrpersonen Während in BaselStadt, Bern hin, bei denen Änderungen in Zentralpräsident. Diese Über trotz des erwarteten Anstiegs oder Schaffhausen mehr als den kommenden Jahren Aus zeugung bringt der LCH auch des Schülerbestands an. Für ein Drittel aller Primarlehr wirkungen auf die Berechnung bei der Totalrevision der EDK die Sekundarstufe I geht es personen älter als 50 sei, hätten. Davon ist auch Zemp Anerkennungsreglemente für bis 2022 von einer leichten betrage ihr Anteil in Freiburg überzeugt: «Falls es bei der die Lehrdiplome ein. Bedarfszunahme aus. Dies und Zug nur ein Viertel. Das Umsetzung der neuen kanto steht in einer Publikation des BFS weist diese Unterschiede nalen Lehrpläne zu grösseren Deborah Conversano BFS vom 27. Oktober 2017. in kantonsspezifischen Tabel Verschiebungen des Unter len aus. Zudem würden stei richtsangebots kommt, hat Weiter im Netz Kantonale Unterschiede gross gende Schülerbestände und das direkte Auswirkungen auf www.bfs.admin.ch/bfs/de/ Von diesen Angaben eine Ent der Trend zur Teilzeitanstel den Bedarf an Lehrpersonen.» home/statistiken/bildung spannung der Situation abzu lung bei jüngeren Lehrperso Dasselbe gelte bei einer Ände wissenschaft.html – Szena leiten, wäre ein Trugschluss, nen zum Lehrermangel beitra rung der durchschnittlichen rien 2016–2025 für die Lehr wie Beat W. Zemp, Zentralprä gen. «Daher sind wir weiterhin oder maximalen Klassengrös kräfte der obligatorischen sident LCH, erklärt: «Der prog auf genügend gut ausgebildete sen. Der LCH setze sich durch Schule GYMNASIUM Nachdem die Zustimmung zu Grundlage für die kantonalen destens als obligatorisches beiden vorgeschlagenen Neu Lehrpläne dient. Fach unterstützt und den offen Informatik wird erungen hoch war, hat sich die gehaltenen Rahmenlehrplan am Gymnasium EDK an ihrer Jahresversamm Revision der Reglemente dafür als geeignet erachtet. lung Ende Oktober 2017 für die Für die Umsetzung des Obliga obligatorisch Einführung von Informatik als toriums müssen zunächst das Fehler ausgemerzt Im ersten Halbjahr 2017 hat obligatorisches Fach am Gym Maturitätsanerkennungsreg Für Beat W. Zemp, Zentralprä die Schweizerische Konferenz nasium ausgesprochen. Damit lement (MAR) der EDK und die sident LCH, wäre die Einfüh der kantonalen Erziehungs fiel der Entscheid gegen ein Maturitätsanerkennungsver rung von Informatik als Grund direktoren EDK eine Anhörung Grundlagenfach aus. Sie hat ordnung (MAV) des Bundes lagenfach mit Bezug auf die zur Einführung eines Informa auch den neuen Rahmenlehr angepasst werden. Aus diesem universitäre Fachdisziplin und tikObligatoriums am Gymna plan Informatik verabschiedet, Grund will die EDK gemeinsam die damit verbundene höhere sium und zum Rahmenlehr der die grundlegenden Ziele mit dem Bund eine Revision Stundendotation konsequen plan Informatik durchgeführt. für das Fach enthält und als dieser gesetzlichen Grund ter gewesen. Ein Grundlagen lagen aufgleisen, denen fach geht aber im Gegensatz sowohl der Bundesrat als auch zu einem obligatorischen Fach die EDK zustimmen müssen. über mehrere Schuljahre und Die EDK möchte diesen Ent die Note zählt für das Beste scheid spätestens Mitte 2018 hen der Maturprüfung. Damit treffen. Sofern sich bei der wäre die Realisierung des Revision der Vorschlag mit InformatikObligatoriums noch einer Übergangsfrist von vier schwieriger geworden. Aus Jahren durchsetzt, würde der diesem Grund findet Zemp den obligatorische Informatik EDKKompromiss trotzdem unterricht spätestens ab dem richtig: «Er korrigiert den fata Schuljahr 2022/23 starten. len Fehler, als Mitte der Neun Gleichzeitig mit dieser Ein zigerjahre der Programmier führung würde der Rahmen unterricht an den Gymnasien lehrplan Informatik in Kraft durch eine reine Anwender gesetzt. Die Geschäftsleitung schulung von Standardsoft LCH hatte in ihrer Stellungnah ware ersetzt wurde.» Der obligatorische Informatikunterricht am Gymnasium startet spätestens me zur EDKAnhörung die Ein ab Sommer 2022. Foto: Thinkstock/Sebastian Kaulitzki führung von Informatik min Maximiliano Wepfer 6
12 | 2017 AKTUELL Verzicht, um ein Zeichen zu setzen In Schaffhausen haben die Kindergartenlehrpersonen den traditionellen Räbeliechtli-Umzug in diesem Jahr nicht organisiert – und damit auf Missstände aufmerk- sam gemacht. «Jetzt ist genug», verkündete der Lehrerverein Schaffhausen bedauerten es, diesen Schritt gehen zu müssen, und die Dis BEFRAGUNG WAS, WANN, WO LSH Ende Oktober auf seiner kussion darüber sei kontrovers Zufriedenheit mit Musikalische Bildung Website. Er machte damit auf gewesen. Beruf und Studium eine Massnahme aufmerksam, Das Forum Musikalische die die Kindergartenlehrperso Empörung und Verständnis Unter den 354 Studienabgän Bildung 2018 «Veränderung: nen der Stadt Schaffhausen Der Schaffhauser Regierungs gerinnen und abgängern der Chance oder Bedrohung?» ergriffen hatten. In diesem rat Christian Amsler sagte PH Luzern führte das Bundes setzt sich mit der Frage aus Jahr organisierten sie weder gegenüber Radio Top, er sei amt für Statistik eine Befra einander, wie Trends wie das RäbeliechtliSchnitzen «nicht wahnsinnig amused» gung durch. Sie belegt, dass demografischer Wandel oder noch führten sie den Umzug über diese Massnahme. Er die Abgängerinnen und Abgän Digitalisierung die musikali durch – ein Angebot, das sie in habe ein Grundverständnis für ger gute Berufschancen haben. sche Bildung beeinflussen und den letzten Jahrzehnten frei die Kindergartenlehrpersonen, 94 Prozent von ihnen sind ein welche Chancen sich dadurch willig auf die Beine gestellt die schon lange auf diese Jahr nach Studienabschluss ergeben. Das Forum findet am hatten. Entlastungslektion warteten. im Lehrberuf tätig. Die meisten 19. und 20. Januar 2018 in «Bei allem Unmut darf man mussten sich für die Anstel Baden statt und bietet eine Jahrelanges Warten aber nicht die Kinder die Zeche lung nicht lange bewerben und Plattform für BestPractice Die Lehrpersonen wollen mit bezahlen lassen.» Anders arbeiten nun Vollzeit. Ein Drit Modelle von Musikschulen und diesem Vorgehen darauf auf sieht es Franziska Peterhans, tel hat sich für eine Teilzeit Konservatorien. Informatio merksam machen, dass sie Zentralsekretärin LCH. Gegen beschäftigung entschieden, nen: www.fmbvms.ch seit dem Schuljahr 2014/2015 über dem «TagesAnzeiger» vor allem aufgrund von persön vergeblich auf eine Entlas sagte sie: «Diese Absage war lichen Interessen, Kinderbe tungsstunde warten. Diese war richtig und verdient unsere treuung und Haushaltführung. Unterrichtsentwicklung ihnen im Sommer 2012 zugesi Achtung.» Es brauche sehr Luuise – Lehrpersonen unter chert worden. «Passiert ist seit viel, bis ein so liebgewonnener Weiter hat die Befragung erge richten und untersuchen inte diesem Versprechen nicht Anlass gestrichen werde. Der ben, dass die ehemaligen PH griert, sichtbar und effektiv. viel», schreibt der LSH auf sei Leidensdruck sei hoch: «Die Studierenden zufrieden mit Die Luuise Jahrestagung 2018 ner Website. «Über fünf Jahre Arbeit der Kindergärtnerinnen ihrem Beruf sind. Sie sind sich am Samstag, 13. Januar, in lang nichts ausser weitere wird in der Schweiz immer sicher, den richtigen Beruf ge Windisch bietet Gelegenheit, Briefe, Gespräche, Verhand noch unterbewertet und zu wählt zu haben, und schätzen konkrete Einblicke in Praxis lungen, Sitzungen, Vertröstun wenig ernst genommen.» Die trotz der hohen Belastung die beispiele und Erhebungs gen. So geht es nicht. Genug ist Reaktionen aus der Bevölke Inhalte, das Arbeitsumfeld, die instrumente zu dieser Form genug!» Gegenüber Radio Top rung fielen unterschiedlich Gestaltungsmöglichkeiten und der integrierten Schul und erklärte Cordula Schnecken aus. In einigen Schaffhauser die Freiräume für ihr Privat Unterrichtsentwicklung zu burger, Präsidentin des LSH: Quartieren engagierten sich leben. Skeptischer beurteilen erhalten. Die Tagung richtet «So, wie wir bis jetzt reagiert gemäss Medienberichten sie den Berufsstatus und die sich an interessierte Lehrper haben, wurden wir nie ernst Eltern für einen Umzug. Aufstiegsmöglichkeiten im sonen aller Stufen, an Schul genommen.» Die Kinder Lehrberuf. leitungen und Bildungsver gartenlehrpersonen selbst Deborah Conversano antwortliche. Informationen: Zuletzt würden 84 Prozent der web.fhnw.ch/ph/tagungen/ Befragten erneut die PH luuisejahrestagung2018 Luzern als Studienort und den gleichen Studiengang wählen. Sie erachten das Studium als Schultransitionen gute Grundlage bzw. fühlen Die Tagung «Schultransitionen sich gut vorbereitet, um die gestalten: Förderung – Chan Aufgaben im Lehrberuf wie cen verteilen – Inklusion» Unterrichtsgestaltung und findet am 30. Januar 2018 in Klassenführung zu erfüllen. Solothurn statt. Sie dreht sich Sie sind auch sehr zufrieden um die Frage, wie sich bei mit den Praktika und den Übergängen die Inklusion von Dozierenden. Dagegen schät Kindern in der Regelschule auf zen die Abgängerinnen und ihre Schullaufbahn und ihren Abgänger die Vorbereitung auf Berufseintritt auswirkt. An der den Umgang mit leistungs anschliessenden Vernissage heterogenen Schulklassen werden zwei neue Bücher zu kritischer ein. Die Befragung dieser Thematik vorgestellt. hatte eine Rücklaufquote von Informationen: www.fhnw.ch/ 71 Prozent. (pd) ph/transitioninklusion In Schaffhausen wurde das Räbeliechtli in diesem Jahr zum Zankapfel. Foto: Wikimedia Commons / Micha L. Rieser 7
Ich beweise meine Computerkenntnisse mit dem ECDL Zertifikat! Bieten Sie Ihren Schülerinnen und Schülern das internationale ECDL Zertifikat schulintern an! Vorteile für Ihre Schule: } ECDL passend zu PC-Kenntnissen und Informatik aus dem Lehrplan 21 } Online-Tests für PC und Mac W mit automatischer Auswertung } Schnelle und unkomplizierte Einführung www.ecdl.ch /schulen21 Kontaktieren Sie uns: Tel. 061 270 88 97 oder schulen@ecdl.ch 20‘000 STUNDEN LEBENS- DAUER, BIS ZU 50% WENIGER VERBRAUCH, KEIN QUECK- SILBER, TCO-ZERTIFIZIERT* XJ-V2 | XJ-V10X XJ-V100W* | XJ-V110W* Advanced Serie GEBEN SIE NACHHALTIGKEIT IN IHREM KLASSENZIMMER EINE CHANCE Jetzt Demogerät anfordern www.stilus.ch info@stilus.ch
STEHSATZ | STEHSATZ RUBRIK Die Digitalisierung ist schon da – als Fluch und Segen zugleich Text: Maximiliano Die Digitalisierung bereitet vielen Lehrpersonen Sorgen. Dass sie Wepfer aber neben Herausforderungen auch Chancen birgt, haben die Fotos: Roger verschiedenen Beiträge an der Präsidentenkonferenz LCH in der Wehrli Kartause Ittingen klar aufgezeigt. 9
12 | 2017 AUS DEM LCH Der Kontrast konnte nicht grösser sein. Auf der einen ordnende Hand, die den Schulgemeinden Kompetenzen Seite die Kartause Ittingen, das zu einem Seminarzentrum und Verantwortung überträgt.» umfunktionierte, ehemalige Kloster der Kartäusermönche, Diese lösungsorientierte Zusammenarbeit mit den Behör- das Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt. Auf der anderen den betonte auch Anne Varenne, Präsidentin der Gastge- Seite das Hauptthema der Präsidentenkonferenz LCH vom bersektion Bildung Thurgau, in ihrem Grusswort. Ein gutes 17. und 18. November 2017, die Digitalisierung der Schulen, Beispiel sei die schweizweit thematisierte Umsetzung des die Wandel und Hektik mit sich bringt. Französischunterrichts auf der Primarstufe. Auch andere Einige Leute gingen sogar so weit, vom Ende der «Kreide- standespolitische Erfolge wie die Besoldungsrevision oder zeit» zu sprechen, wie Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH, die abgestufte Altersentlastung hätten hart erkämpft werden in seinem Eröffnungsreferat erklärte. Die Digitalisierung müssen. Darüber hinaus erklärte sie, was Hürdenläufer biete aber auch Chancen wie das Blended Learning, in dem Kariem Hussein, Schriftsteller Peter Stamm oder Fernseh- sich das Online- und das Präsenzlernen im Bildungsmenü frau Mona Vetsch gemeinsam haben: «Sie sind einzigartige gegenseitig ergänzen. Zemp zeigte sich überzeugt, dass die Persönlichkeiten, die in diesem einzigartigen Kanton, mit Schule ihre Inhalte und Methoden anpassen kann und die mehr Apfelbäumen als Kühen, zur Schule gegangen sind.» Digitalisierung nicht nur die digitalen Kompetenzen stär- ken wird, sondern auch das Nichtdigitale. «Der LCH wird Emotionaler Halt im digitalen Dschungel diese Herausforderungen der Digitalisierung annehmen», Weg von der Landschaft und zurück zur Digitalisierung ging bekräftigte er. Der Zentralpräsident verwies auf verschie- Sabine Seufert in ihrem Referat mit einer Auslegeordnung dene Leitfäden, die Unterstützung von Pilot- und For- zu dem aus ihrer Sicht polarisierenden und ambivalenten schungsprojekten oder das in der Konferenz traktandierte Thema. Die Professorin für pädagogisches Innovationsma- Positionspapier «Digitalisierung der Schule». nagement an der Universität St. Gallen warnte als Erstes davor, die Informationskompetenzen der Digital Natives Thurgau: Einzigartiger Kanton mit kurzen Wegen zu überschätzen. «Schülerinnen und Schüler brauchen die Weniger auf die Digitalisierung als auf die Vorzüge des Lehrpersonen, diese können ihnen die emotionale Impräg- Gastgeberkantons Thurgau konzentrierte sich Monika nierung geben, um sich im digitalen Kontext zurechtzufin- Knill, Regierungsrätin und Vorsteherin des Departements den.» Mittelfristig würden die Prinzipien der Digitalisierung für Erziehung und Kultur, in ihrem Grusswort. Sie stellte auch in der Schule Einzug halten: ständige Verfügbarkeit den Thurgau als einen Kanton vor, der am Rande und («always on»), Ortsunabhängigkeit, hohe Geschwindigkeit doch mittendrin ist. «Hier sind die Wege kurz, nicht nur im der Interaktionen. Langfristig kämen die neuen Universal- geografischen Sinn», hob Knill hervor. Dies ermögliche es, technologien wie Big Data, Virtual Reality oder Künstliche gemäss der Prämisse «kantonal denken, lokal handeln» die Intelligenz (KI) auch in der Schule zum Einsatz. Früher ausgesprochen dezentrale Struktur mit autonomen Schul- hat der Mensch sein implizites Wissen gegenüber dem gemeinden aufrechtzuerhalten. «Der Kanton ist dabei die Computer explizit machen müssen. Heute könne dieser Für Sabine Seufert, Professorin an der Universität St. Gallen, tragen Lehrper- Beat A. Schwendimann, Leiter Pädagogische Arbeitsstelle LCH, fordert die sonen zur emotionalen Imprägnierung von Schülerinnen und Schülern bei. Lehrpersonen auf, die Digitalisierung zu steuern. 10
12 | 2017 AUS DEM LCH dank Deep Learning aus den Daten lernen, mit denen er Pädagogik an. Gefahren wie die teilweise von Grossfirmen vom Menschen gefüttert wird, und sich in kleinen Schrit- komplett vorgegebenen Lernangebote lassen sich ebenso ten selbst verbessern. So können beispielsweise Tools wie wenig pauschalisieren. Hier müssten Lehrpersonen päda- das KI-basierte «Automated Essay Scoring» eine Vorkor- gogische Entscheidungen treffen, wann, wo, wofür und wie rektur von Aufsätzen für Lehrpersonen übernehmen. Als lange welche digitalen Technologien eingesetzt würden – wichtigste Implikation der Digitalisierung für die Schule immer vorausgesetzt, diese Technologien sind anpassbar, erachtet Seufert die Entwicklung der Lernkultur: «Anstelle plattformunabhängig und modular aufgebaut. «Wir Lehr- der technokratischen Sichtweise mit Gräben zwischen den personen müssen das Steuer in der Hand behalten und die wissenschaftlichen Disziplinen kann die Digitalisierung die Balance zwischen Verteufelung und Verherrlichung finden», kreative, interdisziplinäre und integrierte Zusammenarbeit so das Fazit von Schwendimann. begünstigen.» Föderalismus im digitalen Bildungsraum Lehrpersonen auch in Zukunft nicht überflüssig Weder per se gut noch schlecht ist die Digitalisierung auch Die Digitalisierung ist für Beat A. Schwendimann, Leiter für Toni Ritz, Direktor von educa.ch, der Fachagentur des Pädagogische Arbeitsstelle LCH, keine Zukunftsmusik. «Die Bundes und der Kantone für ICT und Bildung. Sie verändere Digitalisierung kommt nicht», erklärte er. «Sie hat gestern das Zusammenwirken zwischen der formalen mit der non- begonnen und wir sind mittendrin; wer sich ihr verwei- formalen und informellen Bildung zu einem lebenslangen gert, wird der Entwicklung hinterherhinken.» Gemäss EU- Lernen. «Die Schule hat die Aufgabe, zu emotionalisieren Schätzungen würden bald 90 Prozent aller Berufe digitale und zu personalisieren, damit aus den vorhandenen Daten Kompetenzen benötigen. Gepaart mit der Tatsache, dass 60 und Informationen Wissen wird.» Damit ist auch klar, dass Prozent der Schülerinnen und Schüler in Berufen arbeiten die digitale Transformation nicht an einzelne «Power-Lehr- werden, die es heute noch gar nicht gibt, müsse das Ziel der personen» delegiert werden kann. «Sie betrifft alle Lehr- Schule sein, Kinder und Jugendliche auf eine Lebenswelt mit personen und muss holistisch und nachhaltig erfolgen», digitalen Technologien vorzubereiten. Diese Aufgabe wer- unterstrich Ritz. Diesem Ansatz ist auch das von educa. den weiterhin Menschen wahrnehmen – Schwendimann hält ch geleitete Projekt «Föderation von Identitätsdiensten für es für unwahrscheinlich, dass Lehrpersonen durch Roboter den Bildungsraum Schweiz» FIDES verpflichtet. Dieses will ersetzt werden. «Roboter sind zwar gut für langweilige Rou- Lernenden und Lehrpersonen in der Schweiz eine einzige tineaufgaben, aber nicht geeignet, um in einem komplexen digitale Identität zur Verfügung stellen. Damit hätten sie Umfeld wie dem Klassenzimmer zu agieren.» sicheren Zugang während der gesamten Bildungslaufbahn In den vergangenen zehn Jahren hat sich die PISA-Leis- zu den von ihnen benötigten Online-Diensten. «Bei FIDES tung von Ländern, die stark auf Informatik in der Schule geht es darum, die Schnittstellen sicherzustellen und zu setzen, nicht verbessert. Deshalb sei eine digitale Schule kontrollieren», erklärte Ritz. «Die Applikation selber bleibt nicht per se eine bessere Schule, sondern es komme auf die dezentral und die Hoheit darüber bei den Kantonen.» Nach den drei Referaten diskutierten die Teilnehmen- den in Workshops das Positionspapier «Digitalisierung der Schule». Einige störten sich an der mangelnden pädago- gischen Ausgestaltung, die die Lehrpersonen mit diesem Papier anderen überlassen würden. Aus diesem Grund wollten sie den pädagogischen Rahmen geschärft haben. Andere wiederum forderten eine finanzielle Beteiligung des Bundes und der Kantone oder erinnerten daran, ob der Digitalisierung die anderen Schulentwicklungsthemen nicht zu vernachlässigen. ■ Weiter im Netz Weitere Bilder zur Präsidentenkonferenz LCH in der Kartause Ittingen finden sich auf www.LCH.ch > News > Veranstaltungen LCH Toni Ritz, Direktor von educa.ch, leitet das Projekt FIDES, das eine einzige und sichere digitale Identität für Lernende und Lehrpersonen vorsieht. 11
12 | 2017 AUS DEM LCH Erfolge feiern, Herausforderungen annehmen Im zweiten Teil der Präsidentenkonferenz LCH informierte die Geschäftsleitung über wichtige aktuelle Projekte, die teils im Hintergrund laufen und noch wenig sichtbar sind. Zudem wurden zwei Positionspapiere diskutiert, die in Entstehung sind. Lehrplan 21 auf Kurs der EDK-Anerkennungsreglemente für wurde ein Anbieter gewählt. Dank intensi- Lehrdiplome. Der LCH setzt sich dafür ver Verhandlungen habe man mit diesem Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH, ein, dass die Zulassungsvoraussetzungen eine gute Basis geschaffen, bilanzierte die informierte über die Plenarversamm- für Quereinsteigende und Personen ohne Zentralsekretärin. Neben dem LCH wer- lung der Deutschschweizer Erziehungs- gymnasiale Matura, Fach- oder Berufs- den sechs Kantonalsektionen die neue direktorenkonferenz. In einer Übersicht matura nicht gesenkt werden. Er stellt Softwarelösung für ihre Adressverwaltung zeigte er auf, dass die Einführung und die Einführung eines Masterabschlusses verwenden. Zwei Mitgliedsorganisationen der Erlass des Lehrplans 21 in der Mehr- für Lehrpersonen aller Stufen sowie die stehen derzeit noch vor der Entscheidung. heit der Kantone inzwischen beschlossen fachwissenschaftliche Ausbildung von oder bereits in der Umsetzung sind. In Lehrpersonen der Sekundarstufe II zur den Kantonen Aargau, Schaffhausen, Zug Diskussion. Zudem fordert der LCH, dass Findungskommission und im Fürstentum Liechtenstein wurden die Überprüfung der Eignung zum Lehr- Zentralpräsidium die Stundentafeln noch nicht erlassen. In beruf vor oder während der Ausbildung Zentralpräsident Beat W. Zemp gab an den Kantonen Bern und Zürich wird am an den Pädagogischen Hochschulen ver- der Delegiertenversammlung 2017 seinen 4. März 2018 zudem das Stimmvolk über bindlich festgeschrieben wird. Rücktritt per Ende des Verbandsjahrs Initiativen zum Lehrplan befinden. «Bisher 2018/2019 bekannt. Die Amtsübergabe wurden in sieben Kantonen Volksabstim- mungen zu diesem Thema in unserem Adressen – das Gold eines findet spätestens per 1. August 2019 statt. Die Geschäftsleitung LCH setzt eine Fin- Sinne entschieden. Ich hoffe, dass das Verbands dungskommission (FiKo) ein, um eine auch diesmal der Fall sein wird», sagte Die aktuelle Softwarelösung für die passende Nachfolgelösung für den jetzi- der Zentralpräsident. Adressverwaltung des LCH und verschie- gen Zentralpräsidenten zu suchen. Ziel ist dener Mitgliedsorganisationen ist in die es, an der Delegiertenversammlung 2018 Anerkennungsreglemente Jahre gekommen und muss ersetzt werden. geeignete Kandidatinnen oder Kandidaten «Die Adressen sind das Gold der Verbände. zu präsentieren. Folgende Mitglieder der in Revision Wir stemmen dieses grosse und anspruchs- Geschäftsleitung LCH gehören der FiKo «Die aktuellen Anerkennungsreglemente volle Projekt zusammen mit Mitgliedsorga- an: Franziska Peterhans, Zentralsekre- stammen von 1995. Aktuell wird unser nisationen», erklärte Franziska Peterhans, tärin LCH (Vorsitz), Beat A. Schwendi- Beruf schweizweit für die nächsten Zentralsekretärin LCH. Dies geschehe im mann, Leiter Pädagogische Arbeitsstelle etwa 25 Jahre reguliert», betonte Beat Bewusstsein, dass auch Organisationen, LCH, sowie Bruno Rupp und Samuel W. Zemp. Damit verdeutlichte er die die aktuell noch nicht dabei seien, später Zingg. Elisabeth Abbassi, Präsidentin des Relevanz der derzeitigen Totalrevision zusteigen könnten. Aus zehn Bewerbenden Aargauischen Lehrerinnen- und Lehrerver- bands alv, und Konrad Schuler, Präsident Lehrerinnen und Lehrer Kanton Schwyz LSZ, haben als Vertreter der Präsidenten- konferenz ebenfalls Einsitz in der FiKo. Eine externe Fachperson wird die Arbeit der Kommission zusätzlich unterstützen. Die Bewerbungsfrist für das Zentralprä- sidium läuft vom 30. November 2017 bis 30. Januar 2018. Erfolgreicher Schweizer Bildungstag Am 31. August 2017 fand in Bern der vierte Schweizer Bildungstag statt. Der Anlass wird vom LCH und dem Syndicat des enseignants romands SER alle zwei Jahre gemeinsam organisiert. Beat W. Zemp hob in seinem Rückblick die sehr prominente Beteiligung mit 175 Entschei- dungsträgern aus Bildungspolitik und -pra- xis hervor. Die perfekte Location, das helle Ambiente sowie die Top-Moderation des An der zweitägigen Präsidentenkonferenz ist der Samstagmorgen für die Geschäftssitzung reserviert. Fotos: Roger Wehrli 12
12 | 2017 AUS DEM LCH Anlasses durch Marina Villa hätten eben- der Volksschule. Diese soll nach Vorstel- falls zum Erfolg beigetragen. Die Referate lung des LCH berufsbegleitend gestaltet und Podien seien spannend gewesen. Dank werden. Heute müssen Lehrpersonen Sponsoring habe man auch die Kosten im häufig nach der Ausbildung zusätzliche Griff gehabt. Das Thema «Gesundheit der Kurse besuchen, da die Ausbildungszeit Lehrpersonen» konnte durch den Anlass nicht reicht, um alle Inhalte in der nötigen auf die Agenda gesetzt werden. Samuel Tiefe zu vermitteln. «Mit einer Verlänge- Rohrbach, Präsident des SER, unterstützte rung der Grundausbildung wollen wir eine die Bilanz auch aus Westschweizer Sicht. Verbesserung der Berufseinführung bewir- «Die Teilnehmer haben sogar gesagt, es sei ken», erklärte Schwendimann. die beste Ausgabe gewesen.» Ruth Fritschi, Regierungsrätin Monika Knill überbrachte das Grusswort des Gastgeberkantons Thurgau. Mitglied der Geschäftsleitung LCH, war Teil der Arbeitsgruppe Gesundheit, die das Langjährige Arbeit gross angelegte Projekt des LCH begleitet verdankt hatte. Mit den vier Forderungen aus dem Die Präsidentenkonferenz bietet immer Projekt, die am Bildungstag präsentiert auch Gelegenheit für Verabschiedungen. wurden, habe man deutlich gemacht, dass Beat W. Zemp würdigte die langjährige es nicht um wiederholtes Jammern auf Arbeit von Hansruedi Vogel und Hansjörg hohem Niveau gehe. Neben der Gesund- Bauer, ehemalige Co-Präsidenten des Kan- heit der Lehrpersonen gehe es auch darum, tonalen Lehrerinnen- und Lehrerverbands wie gut die Schülerinnen und Schüler ler- St. Gallen KLV. Als «richtigen Vollblutleh- nen könnten. Präsentiert wurde am Anlass rer und Vollblutgewerkschafter» bezeich- auch der Entwurf für ein Positionspapier nete er Hansruedi Vogel. Dieser hat sich zu gesundem Raumklima. Das Raumklima Die Pausen werden für Begegnungen und unter anderem für die Kleinklassen im Austausch genutzt. lässt sich anhand von eindeutig erfassbaren Kanton eingesetzt. Im LCH präsidierte Werten messen. Damit ist es möglich, die er vier Jahre lang die Rechnungsprü- Einhaltung der vorhandenen gesetzlichen fungskommission. Für seine Arbeit als Normen zu kontrolllieren. Daraus können Ansprechpartner für standespolitische wiederum konkrete Forderungen abgeleitet Anliegen von Lehrpersonen würdigte er werden. Hansjörg Bauer. Mit seiner Rechtsberatung hat er vielen Kolleginnen und Kollegen geholfen. Gewürdigt wurden auch Lilo Positionspapiere Lätzsch und Martin Gatti. Die langjährige diskutiert Präsidentin des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbands ZLV und der ehemalige An der Präsidentenkonferenz fand die erste Präsident des Verbands Bildung Bern In vier Gruppen wurde der Entwurf eines Lesung von zwei Positionspapieren statt. konnten leider nicht anwesend sein. Positionspapiers diskutiert. Das erste widmet sich dem «Berufspro- fil von Lehrpersonen der Volksschule». Beat A. Schwendimann, Leiter Pädago- Neuer Name für gische Arbeitsstelle LCH, erklärte: «Der LCH als Dachverband hat den Auftrag, Bildungsmesse den Lehrberuf aus Sicht der Lehrperson Alle zwei Jahre findet in der Schweiz eine zu beschreiben: Was ist eine Lehrperson, nationale Bildungsmesse statt. Seit 2016 was sind die Voraussetzungen, um eine ist diese in Bern beheimatet und heisst ab Lehrperson zu werden?» Das Berufsprofil 2018 «Swissdidac» (bisher «Swiss Educa- grenzt sich damit gegen das Leitbild und tion Days»). Der LCH wird an der Messe die Standesregeln ab, die den Beruf aus vom 7. bis 9. November 2018 wieder mit Sicht des Arbeitnehmers beschreiben res- einem Stand vertreten sein. Nach Möglich- pektive den verbindlichen Verhaltenscodex keit sollen Mitglieder des LCH erneut von für alle Lehrpersonen darstellen. Ziel ist es, einem kostenlosen Eintritt profitieren. das Positionspapier den Delegierten an der Versammlung 2018 vorzulegen. Das zweite Deborah Conversano Papier betrifft die Forderung nach einer Masterausbildung für alle Lehrpersonen Hansruedi Vogel (l.) und Hansjörg Bauer (r.) wurden verabschiedet. Foto: Maximiliano Wepfer 13
WEIHNACHTSSHOWS Entdecken Sie die Weihnachtsshows im Planetarium «D’Wiehnachtsgschicht» (geeignet für Kindergarten und US) Auf den Spuren des Weihnachtsstern (geeignet für MS und OS) • Das aktuelle Programm finden Sie unter www.verkehrshaus.ch/planetariumprogramm • Reservationen unter: 0900 333 456 (CHF 1.50/Anruf, gilt ab Festnetz) oder reservationen@verkehrshaus.ch • Schulvorführungen können jeweils um 10 Uhr gebucht werden. • Reservationen für Schulvorführungen unter: education@verkerhshaus.ch www.verkehrshaus.ch/schuldienst Kernenergie verstehen Besuchen Sie uns mit Ihrer Schulklasse! Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen der grössten Schweizer Stromfabrik. Eine Werksführung im KKL vertieft die Kenntnisse zum Thema Kernenergie und vermittelt spürbar einen Eindruck wie wir aus Uran Strom produzieren. Weitere Informationen unter Telefon +41 56 267 72 50 oder www.kkl.ch www.kkl.ch
12 | 2017 AUS DEM LCH Mit neuen Ideen überzeugen Die Kita Gogwärgi in Lax ist die diesjährige Preisträgerin des Frühförderungs- preises für Schweizer Berggebiete. Dieser wird von der Pestalozzi-Stiftung und dem Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH alle zwei Jahre gemeinsam vergeben. Ein Augenschein im Wallis. Gerade noch sassen alle Kinder beim sieht dem Treiben mittlerweile vom Arm Yvonne Imhasly begeistert. Sie hatte nicht Zvieri. Nun wird herumgetobt. Zu Schla- einer Kita-Mitarbeiterin zu, er wirkt etwas damit gerechnet, dass die Kita gewinnen gern wie «Anita», «Fiesta Mexicana» oder müde. würde. «Wir haben unsere Bewerbung ein- «Wahnsinn» von Wolfgang Petri speeden gereicht und zack – gewonnen!» Auch in der sie durch die Turnhalle im Schulhaus in Andere Wahrnehmung durch den Preis Region würde die Kita nun anders wahrge- Lax. Ballone werden eingesammelt, wild Mit dem Spiel in der Turnhalle neigt sich nommen, «so ein Preis ist eine wahnsinnig geschwenkt, in die Luft geworfen oder ein Donnerstagnachmittag in der Kita grosse Aufwertung». Kita-Leiterin Renggli herumgetragen. Währenddessen verteilt Gogwärgi in Lax dem Ende zu. Lax ist eine bedeutet der Preis sehr viel. «Die ganzen Yvonne Imhasly Holzreifen auf dem Boden. Gemeinde im Walliser Bezirk Goms und investierten Stunden haben sich gelohnt Sie kündigt das «Vögeli-Spiel» an: Spielt hat rund 300 Einwohnerinnen und Ein- und wir haben gute Arbeit geleistet. Der die Musik, können sich die Kinder frei im wohner. Sieben Kinder sind heute in der Preis zeigt auch, dass wir auf dem rich- Raum bewegen und mit den Ballonen als Kita. Neben zwei Praktikantinnen betreuen tigen Weg sind.» Aus ihrem Umfeld hat Flügel schlagen. Stoppt die Musik, muss sie an diesem Nachmittag Yvonne Imhasly, sie bereits positive Reaktionen erhalten, jedes in ein Nestli, einen Reifen, stehen, Präsidentin ad interim des Vereins Kita vor allem weil es sich um einen nationa- um nicht vom Fuchs gefressen zu werden. Gogwärgi, und Kita-Leiterin Heidi Reng- len Preis handelt. Eltern von Kita-Kindern Es herrscht ausgelassene Stimmung. Ein gli. Eine Woche zuvor standen die bei- haben sie bisher noch nicht auf den Preis Junge rennt immer wieder an mehreren den Frauen in Zürich auf der Bühne und angesprochen. Reifen vorbei und quietscht laut, weil ihn nahmen den mit 20 000 Franken dotierten der «Fuchs», alias Yvonne Imhasly, ver- Frühförderungspreis der Pestalozzi-Stif- In neuer Zusammensetzung unterwegs folgt. Der Kleinste an diesem Nachmittag, tung für Schweizer Berggebiete entgegen. Die Zusammenarbeit der beiden Frauen, ein knapp eineinhalb Jahre alter Knabe, Super sei die Preisverleihung gewesen, sagt die sich selbst als gut funktionierendes Die einen toben, die anderen schauen lieber zu: In der Kita Gogwärgi in Lax finden unterschiedliche Bedürfnisse der Kinder Platz. Fotos: Deborah Conversano 15
12 | 2017 AUS DEM LCH Mittlerweile ein eingespieltes Team (v.l.): Heidi Der Kita stehen zwei Räume zur Verfügung: Im grossen Spielraum besteht Platz für vielfältige Aktivitä- Renggli und Yvonne Imhasly. ten, im kleineren Schlafraum verbringen die Kinder Ruhepausen. Team beschreiben, ist noch jung. Die die Strukturen: Aus einer klassischen Kita die früher in Ernen war, ist mittlerweile ins gelernte Kindergartenlehrerin Imhasly ist entstand ein eigentliches Zwölf-Stunden- Angebot der Kita integriert. An den zwei seit Januar 2017 Gemeinderätin in Lax und Angebot. Dies entspricht den Bedürfnissen Spielgruppenmorgen nehmen auch jene dort unter anderem zuständig für Bildung. in der Region. Gogwärgi ist damit nicht Kita-Kinder teil, die älter als drei Jahre Zwischen der Kita und den Gemeinden mehr nur ein anderes Wort für Zwerg, son- sind. Kindergartenkinder, die im selben Bellwald, Binn, Ernen, Fiesch, Fieschertal dern steht heute für Kita, Hort, Spielgruppe, Haus den Unterricht besuchen, können und Lax besteht eine Leistungsvereinba- Waldspielgruppe, Kinderhütedienst, Mit- bei Bedarf mit den Kita-Kindern zu Mit- rung. Jede Gemeinde stellt eine Vertretung tagstisch und Ferienplausch. «Solange wir tag essen. Mit einem Stundenansatz von für den Vorstand des Kita-Vereins, so wie nicht voll ausgelastet sind, können wir sieben Franken für Vereinsmitglieder ist Yvonne Imhasly für Lax. Heidi Renggli so flexibel sein. Wir sind ja sowieso arbeitet seit März in der Gogwärgi, anfangs hier», erklärt Imhasly. Aktuell liegt die mit einem Pensum von sechs Stunden pro Auslastung bei rund 40 Prozent: 13 Kin- «Gogwärgi ist nicht nur ein Woche, ab Juni übernahm sie die Leitung. der im Alter zwischen sieben Monaten anderes Wort für Zwerg, son- Die ausgebildete Kleinkinderzieherin kann und zweitem Kindergartenjahr nutzen dern steht heute für Kita, Hort, für ihre Arbeit zusätzlich auf eine Bank- die Kita unterschiedlich häufig an den lehre mit Berufsmatura und Erfahrung vier Betriebstagen. Täglich stehen zehn Spielgruppe, Waldspielgruppe, im Kaufmännischen zurückgreifen. «Wir Betreuungsplätze für Kinder von drei Kinderhütedienst, Mittagstisch müssen innovativ sein, um die Leute rein- Monaten bis zwölf Jahren zur Verfügung. zuholen», ist sie überzeugt. Sie ergänzt: Die Gemeinden stellen nicht nur Personen und Ferienplausch.» «Yvonne hat immer super Ideen und ich für den Vorstand zur Verfügung, sondern schaue, wie diese realisierbar sind.» Und auch finanzielle Unterstützung: pro Kopf die Kita zudem unschlagbar günstig beim die Ideen, das spürt man rasch, werden und Einwohner jährlich zehn Franken. Die Kinderhüten. Das hat sich inzwischen auch der Präsidentin ad interim wohl nicht so Trägergemeinden übernehmen zudem das bei Eltern herumgesprochen, die ihr Kind schnell ausgehen. Defizit. Auf schulischer Ebene arbeiten in die zwei Stunden dauernde Spielgruppe sie schon länger zusammen, nun bündeln bringen. Diese Zeit reicht aufgrund der Finanzielles Engagement der Gemeinde sie ihre Kräfte auch im frühkindlichen Distanzen zwischen den Dörfern kaum, Das letzte halbe Jahr sei ein Sechser im Bereich. um etwas zu erledigen. Flexibel kann das Lotto gewesen, blickt Imhasly zurück. Kind zur Betreuung deshalb auch früher «Was wir in dieser Zeit geschafft haben, Gemeinsam erreicht man mehr gebracht oder später abgeholt werden. An war eine grosse Leistung.» Sie habe vieles Das Stichwort «Synergien nutzen» fällt im jedem Mittwoch im November bietet die auf den Kopf gestellt. Das betrifft vor allem Gespräch immer wieder. Die Spielgruppe, Kita neu ein zweistündiges Programm an: 16
12 | 2017 AUS DEM LCH Adventslichter basteln, Kartenmacherei, kennenlernen. Auch wenn Imhasly mit der Innovative Lösungen für Berggebiete kleine Weihnachtsgeschenke, Weihnachts- Resonanz auf die Adventswerkstatt nicht Die Zusammenarbeit zwischen Eltern und bäckerei. Die vier Nachmittage sind als zufrieden ist, zeigt sich, dass vieles bereits Kita sowie die regionale Zusammenarbeit aufbauendes Programm konzipiert. «Aber gut funktioniert. So wurden im Herbst ein waren Gründe, weshalb die Jury für den das funktioniert hier nicht», sagt Imhasly. Ferienplausch und ein Kinderfest ange- Frühförderungspreis für Schweizer Berg- Die Eltern würden ihr Kind nur an einen boten, die «super angekommen» seien. gebiete die Kita Gogwärgi als Preisträgerin der vier Nachmittage schicken. «Mit Kita Beim Kinderfest wurde die Nähe zum ausgewählt hat. «Leitung und Team setzen verbinden hier viele noch den Gedanken, sich für ein Klima der Offenheit und des dass das Kind abgeschoben werde.» Die Vertrauens ein. Regelmässige gemeinsame Spielgruppe habe in den ersten Jahren «Mit Kita verbinden hier viele Anlässe oder Elternabende fördern den mit ähnlichen Problemen gekämpft, sei noch den Gedanken, dass das Austausch mit der Bevölkerung und mit mittlerweile aber akzeptiert. «Erschwerend Kind abgeschoben werde. Die den Eltern. Das Projekt ist innovativ, über- kommt hinzu, dass – anders als häufig in tragbar, in Bergregionen einsetzbar und grösseren Städten – die Grosseltern und Spielgruppe kämpfte in den erfüllt damit alle Kriterien des Frühför- manchmal darüber hinaus noch weitere ersten Jahren mit ähnlichen derungspreises», heisst es in der Medien- Familienmitglieder zur Verfügung stehen, mitteilung der Pestalozzi-Stiftung vom 2. um bei der Kinderbetreuung zu helfen», Problemen.» November 2017. fügt Imhasly an. Grosseltern seien teils Wie schon 2013 und 2015 hat sich auch beleidigt, wenn ihnen das Enkelkind nicht Kindergarten genutzt und dieser mitein- diesmal der Dachverband Lehrerinnen anvertraut würde. bezogen, was viele Eltern zum Kommen und Lehrer Schweiz LCH beteiligt. Für Für Imhasly ist dies einer der Knack- motivierte. «Wenn Eltern die Kinder nicht ihn hat Frühförderung überhaupt nichts punkte. Ihr Ziel wäre es, dass die Gross- fix abgeben müssen, dann funktioniert es», damit zu tun, Kinder früher zu verschulen eltern einen Tag die Betreuung der Enkel zieht Imhasly Bilanz. Die Zusammenar- oder sie beispielsweise zu Frühchinesisch übernähmen und ein zweiter Tag durch beit mit den Eltern und Grosseltern soll zu zwingen, wie Franziska Peterhans, Zen- die Kita abgedeckt würde. So könnten sich künftig intensiviert werden, beispiels- tralsekretärin LCH und Jurymitglied, in die Grosseltern, ohne schlechtes Gewissen, weise durch einen WhatsApp-Chat mit ihrer Ansprache an der Preisverleihung Zeit für sich, beispielsweise für Ausflüge, den Eltern, einen Grosi-Enkel-Tag oder betonte. «Die Frühförderung will eine nehmen. Den Eltern möchte sie zudem einen Pizza-Plausch für Kindergarten- anregende Umgebung schaffen, damit Kin- gern klarmachen, dass die Kinder unter- kinder in der Kita. Aktuell sind rund der die Möglichkeiten haben, zu spielen, zu einander am meisten lernten. Um dieses 80 Personen Mitglieder im Verein Kita dreckeln, irgendwo hinzufallen und wieder Ziel zu erreichen, soll die Bevölkerung Gogwärgi, es gibt also noch Luft nach aufzustehen, das ist ganz wichtig für ihre die Kita durch Spezialangebote besser oben. Entwicklung.» Ein fixer Programmpunkt im Tagesablauf: der Zvieri. 13 Kinder im Alter von sieben Monaten bis ins Kindergartenalter besuchen die Kita derzeit. 17
12 | 2017 DIDAKTIK Sieger unter drei Favoriten wird, ist noch unklar. Ein grosser Spiel- Weiter im Netz Neben der Kita Gogwärgi kamen zwei turm aus Holz wäre eine Option oder www.kitagogwaergi.ch weitere Institutionen in die engere Wahl: eine Neugestaltung des Aussenplatzes. Es Unter www.LCH.ch > News > Aktuell finden Die 2013 eröffnete Kita Lumpazi in Disen- könnten auch Möbel, Spiele oder Bücher sich ein umfassender Bericht und Impres tis/Mustér und die 2016 gegründete Kita angeschafft werden – an Ideen mangelt es sionen der Preisverleihung. Rosalie in Urnäsch. Aus Sicht der Jury auch in diesem Bereich nicht. seien beide bereits sehr gut vernetzt und verankert, Leitung und Team zeichneten Deborah Conversano sich durch grosses Engagement aus. In der Kita in Disentis/Mustér wird zudem die romanische Sprache gefördert. Wie die Kita Gogwärgi ihr Preisgeld verwenden Vorurteile überwinden helfen Die Jury des Frühförderungspreises besteht aus neun Personen. Es sind Persönlichkeiten aus den Bereichen Wissenschaft, Bildung, Wirtschaft, Politik und Kultur. Jury-Mitglied Heidi Simoni, Leiterin des Marie Meierhofer Instituts für das Kind, erklärt, weshalb dieser Förderpreis so wichtig ist. BILDUNG SCHWEIZ: Frau Simoni, Ihr Möglichkeiten in der Familie nicht vorhan- die Kinder Sorge zu tragen. Gemeinsam Institut ist ein Kompetenzzentrum für den sind oder nicht ausreichen, gilt dies halten die beiden die Türen der Institution frühe Kindheit. Weshalb braucht es für nach wie vor als Versagen. Mehrmals für Eltern und Grosseltern weit geöffnet. Berggebiete einen speziellen Preis für thematisiert wurde, dass diese «Schande» Sie ebnen damit den Weg, miteinander die Frühförderung? besonders auf die Grossmütter fällt, wenn ins Gespräch zu kommen und Barrieren HEIDI SIMONI: Wer in Bergregionen sie die Enkel nicht umfassend ergänzend abzubauen. ein Angebot für junge Kinder und ihre zur Mutter betreuen können oder wollen. Familien auf die Beine stellen will, muss In dieser Situation ist es sehr schwierig in Interview: Deborah Conversano ausgesprochen hartnäckig sein und im den Blick zu rücken, wie wichtig es für Vergleich mit anderen Regionen für zusätz- Kinder ist, bereits früh regelmässig mit liche Herausforderungen kreative Lösun- Gleichaltrigen zusammen zu sein und viel- gen finden. Die Gemeinden sind oft klein fältige Anregungen zu bekommen. und liegen teils abgelegen. Es müssen also Angebotsformen für grosse Einzugsgebiete Diesjährige Preisträgerin ist die Kita mit verstreut lebenden Familien entwickelt Gogwärgi. Wodurch zeichnet sie sich werden und entsprechende Kooperationen aus? über Gemeindegrenzen hinaus zustande Die Präsidentin ad interim der Trägerschaft kommen. und die Kitaleiterin bilden ein überzeu- gendes Tandem. Die eine schmiedete Sie haben als Jurymitglied mit mehreren gemeindeübergreifend eine Allianz. Mit Bewerbern gesprochen. Gibt es etwas, dieser glückte es vorbildlich, das Angebot was allen oder den meisten Bewerbern für die Kinder im Vorschulalter als erstes gemeinsam ist? Puzzleteil im Bildungssystem zu platzieren In fast allen Gesprächen waren die nach und einen guten Übergang in den Kin- wie vor starken Vorbehalte und Vorurteile dergarten zu ermöglichen. Der Kitaleite- gegenüber familienergänzenden Angebo- rin gelingt es, trotz des flexiblen, auf die ten ein zentrales Thema. Die Meinung, Bedürfnisse der Familien abgestimmten sie seien unnötig, hält sich zäh. Wenn die Angebots, zur pädagogischen Qualität für Heidi Simoni, Marie Meierhofer Institut für das Kind. Foto: zVg 18
JETZT MITMACHEN! Hauptpreis: Ein Postauto exklusiv für Ihren Schulreisetag. Das grosse Wanderprojekt von schooltrip.ch Marc, 41 Angestellter & Student Meine individuelle Lösung, berufsbegleitend zu studieren. Die einzige FernUni der Schweiz – FernUni.ch Die FernUni Schweiz bietet verschiede- ne Studiengänge an: Psychologie Geschichte Recht Ein Fernstudium passt sich Ihrer persönlichen Lebens Psychologie Wirtschaft situation an. Es ist die perfekte Lösung, berufsbegleitend einen universitären Abschluss zu erlangen.
Sie können auch lesen