Digitalisierung im Fokus der Präsidentenkonferenz LCH Kita Gogwärgi in Lax gewinnt Frühförderungspreis - Dachverband Lehrerinnen und Lehrer ...

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Digitalisierung im Fokus der Präsidentenkonferenz LCH Kita Gogwärgi in Lax gewinnt Frühförderungspreis - Dachverband Lehrerinnen und Lehrer ...
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Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH                     12 | 2017

Digitalisierung im Fokus der Präsidentenkonferenz LCH
Kita Gogwärgi in Lax gewinnt Frühförderungspreis

                                                                               1
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ANGEBOTE FÜR SCHULKLASSEN

Interaktive Rundgänge
für Zyklus 2, 3 und Sekundarstufe II
Eintritt und Führung kostenlos,
Anmeldung erforderlich

ANGEBOTE FÜR LEHRPERSONEN

Einführung für Lehrpersonen
am 31.01. und 01.02.2018, 17–19 Uhr
Didaktische Unterlagen zum Gratisdownload

                                                  FLUCHT
ab Januar 2018
Workshops zu werteorientierter Bildung
am 21.02. und 07.03.2018, 16 –19 Uhr
Angebote kostenlos, Anmeldung erforderlich
                                                   25.01. – 16.09.2018
Informationen und Anmeldung
Bernisches Historisches Museum
Helvetiaplatz 5, CH-3005 Bern
T + 41 31 350 77 33 | fuehrungen@bhm.ch
www.bhm.ch/flucht-fuir
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12 | 2017
EDITORIAL

                                                        Guten Schultag!

Ausgabe 12 | 2017 | 28. November 2017                   Was haben Österreich, die Schweiz, Frankreich und Deutschland gemein?
Zeitschrift des LCH, 162. Jahrgang der
Schweizer Lehrerinnen­ und Lehrerzeitung (SLZ)
                                                        Sie gelten als Skinationen und bringen geografisch wie topografisch das
BILDUNG SCHWEIZ erscheint 11 Mal jährlich               erforderliche Rüstzeug mit. Die Alpen gehören zur Identität dieser Nationen
                                                        und prägen somit auch die Lebensweise und die Fähigkeiten der Bevölkerung.
Impressum

                                                        Was für den Sport möglich ist, funktioniert auch in der Bildung: Aufgrund
Herausgeber/Verlag
Dachverband Lehrerinnen und Lehrer                      geografischer Besonderheiten werden in unserem Land spezifische Lösungen
Schweiz LCH                                             zur Förderung und Bildung erarbeitet, die teilweise sehr beeindrucken,
• Beat W. Zemp, Zentralpräsident
• Franziska Peterhans, Zentralsekretärin                wie das Beispiel der Kita Gogwärgi in der Walliser Gemeinde Lax zeigt.
• Beat A. Schwendimann, Leiter der Pädagogischen        Auf die Bedürfnisse der regionalen Bevölkerung abgestimmt, ist sie Kita,
  Arbeitsstelle LCH
                                                        Hort, Spielgruppe, Waldspielgruppe, Kinderhütedienst, Mittagstisch und
Zentralsekretariat und Redaktion                        Ferienplausch in einem. Aufgrund ihres grossen Engagements für die Zu-
Pfingstweidstrasse 16, 8005 Zürich
Telefon 044 315 54 54, Fax 044 311 83 15
                                                        sammenarbeit mit den Eltern und der Bevölkerung, aber auch wegen ihres
E­Mail: bildungschweiz@LCH.ch                           innovativen Charakters und der Möglichkeit, das Konzept auf andere Berg-
Internet: www.LCH.ch, www.bildungschweiz.ch
Erreichbar Mo–Do, 8–12 Uhr und 13.30–16.45 Uhr,
                                                        regionen zu übertragen, gewann sie den diesjährigen Frühförderungspreis
Fr bis 16 Uhr                                           für Schweizer Berggebiete der Pestalozzi-Stiftung. BILDUNG SCHWEIZ ist
                                                        nach Lax gereist und hat sich vor Ort ein Bild gemacht (S.15).
Redaktion
• Belinda Meier (bm), Leitende Redaktorin
• Deborah Conversano (dc), Redaktorin Print/Online      Neben geografischen Einflussfaktoren wirken sich auch demografische
• Maximiliano Wepfer (mw), Redaktor Print/Online
Ständige Mitarbeit: Adrian Albisser (Bildungsnetz),     auf die Gestaltung und Entwicklung spezifischer Förderprojekte aus. So
Claudia Baumberger, Peter Hofmann (Schulrecht),         hat die Zürcher Stadt Dübendorf, die 28 000 Einwohner zählt und einen
Sandro Fiscalini (Cartoon), Roger Wehrli (Fotografie)
                                                        Ausländeranteil von 34 Prozent aufweist, von 2013 bis 2016 das Pilotprojekt
Abonnemente/Adressen                                    «Bildungslandschaften» umgesetzt. Dessen Ziel: die Integration und
Bestellungen/Adressänderungen:
Zentralsekretariat LCH, 044 315 54 54,
                                                        Chancengerechtigkeit von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Welche
adressen@LCH.ch                                         Angebote aus dem Projekt entstanden und weitergeführt werden, stellen
Adressänderungen auch im Internet:
www.bildungschweiz.ch                                   wir Ihnen auf den Seiten 24 bis 26 vor.
Für Aktivmitglieder des LCH ist das
Abonnement im Verbandsbeitrag
(CHF 74.– pro Jahr) inbegriffen                         Engagement für die Integration macht sich aber nicht nur in der Stadt oder
Jahresabonnement für Nichtmitglieder:                   in stadtnahen Gemeinden bemerkbar. Auch ländliche Gegenden zeigen
Schweiz CHF 108.50, Ausland CHF 183.50
Einzelexemplar CHF 10.25, ab dem 8. Expl.               Einsatz: Behutsam, gut vernetzt und motiviert arbeiten Schulleiter und
CHF 7.20 (jeweils plus Porto und MwSt.)                 Lehrpersonen in Entlebuch daran, immigrierte – darunter auch geflüchtete
Dienstleistungen
                                                        – Kinder und Jugendliche zu integrieren. In der Luzerner Ortschaft leben
Bestellungen/Administration: Zentralsekretariat         3300 Einwohner aus 31 verschiedenen Nationen (S. 20).
LCH, 044 315 54 54, adressen@LCH.ch
Reisedienst: Monika Grau, m.grau@LCH.ch
                                                        Wir entwickeln uns weiter, unser Umfeld und unsere Umwelt entwickeln sich
Inserate/Druck                                          mit – und damit auch die Bildung, die Schule und der Unterricht. Wir wollen
Inserateverkauf: Martin Traber, Fachmedien,
Zürichsee Werbe AG, Tel. 044 928 56 09                  den Anforderungen gewachsen sein. Auch jenen, die die Digitalisierung
martin.traber@fachmedien.ch                             mit sich bringt, denn sie wirkt sich stark auf das Bildungswesen aus. Grund
Mediadaten: www.bildungschweiz.ch
Druck: FO­Zürisee, 8132 Egg ZH                          genug, sie zum Haupttraktandum der zweitägigen Präsidentenkonferenz des
ISSN 1424­6880 Verkaufte Auflage:                       LCH zu machen. BILDUNG SCHWEIZ war dabei und berichtet ausführlich (S. 9).
42 722 Exemplare (WEMF/SW­Beglaubigung)

                                                        Das Jahresende naht. Im Namen
                                                        der Redaktion bedanke ich mich
                                                        für Ihre Treue, wünsche Ihnen eine
                                                        entspannte Weihnachtszeit und
                                                        eine spannende Lektüre!

                                                        Belinda Meier

                                                                                             Die Redaktion BILDUNG SCHWEIZ (v.l.): Maximiliano
                                                                                             Wepfer, Belinda Meier, Deborah Conversano.
                                                                                             Foto: Jeannette Fahrner
                                                                                                                                                 3
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             32    Am Zukunftstag in Chur
             schlüpfen Knaben in die Rolle
             des Lehrers.

                                      9   Im Fokus der
                                      zweitägigen Präsidenten-
                                      konferenz des LCH: die
                                      Digitalisierung der Schulen.

                                                          20    Wie
                                                          Integration
                                                          in Entlebuch
                                                          stattfindet.

                        15   Gewinnerin des diesjährigen
                        Pestalozzi-Frühförderungspreises für
                        Schweizer Berggebiete ist die Kita
                        Gogwärgi in Lax (VS).

    36    In die Vergangenheit
    blicken und das Gegen-
    wärtige besser verstehen
    – das Kulturama macht
    es möglich.                        Fotos auf diesen Seiten: Momir Cavic, Roger
                                       Wehrli, Deborah Conversano, Anna Walser,
                                       Kulturama Joseph Stücker
                                       Titelbild: Die Kita Gogwärgi besticht durch ein
                                       bedürfnisgerechtes Angebot. Foto: Deborah
                                       Conversano

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INHALT

                AKTUELL

              6 Bedarf an Lehrpersonen: Situation kantonal unterschiedlich
              6 Informatik wird am Gymnasium obligatorisch
              7 Verzicht, um ein Zeichen zu setzen

                AUS DEM LCH

              9 Die Digitalisierung ist schon da – als Fluch und Segen zugleich
             12 Erfolge feiern, Herausforderungen annehmen
             15 Mit neuen Ideen überzeugen

                INTEGRATION

             20 Gegenseitiges Helfen motiviert
             24 Integration dient allen

                PÄDAGOGIK / DIDAKTIK

             30 Lesen lernen im guten Moment
             32 Schule geben als Abenteuer
             34 Unterrichtsstörungen vorbeugen

                AUSSTELLUNG

             36 Wir alle sind Bananen!
             39 Was Flucht verursacht und hinterlässt

                VORSCHAU

              3 IMPRESSUM
             29 BILDUNGSNETZ
             39 BÜCHER UND MEDIEN
             41 VERLAG LCH
             45 MEHRWERT LCH
             49 REISEN LCH
             51 BILDUNGSMARKT
             55 3 FRAGEN AN | BILDUNG SCHWEIZ demnächst

  850 Lehrstellen in 25 Berufen | www.login.org

                                                                                  5
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Bedarf an Lehrpersonen: Situation
ist in den Kantonen unterschiedlich
Ende Oktober hat das Bundesamt für Statistik BFS «Szenarien 2016-2025
für die Lehrkräfte der obligatorischen Schule» veröffentlicht. Darin wird
für die kommenden Jahre ein leichter Rückgang der Pensionierungen
prognostiziert. Was bedeutet das konkret für die Schulen?

Auf der Primar­ und auf der            nostizierte Rückgang der Pen­      Lehrpersonen von den PH           seine standes­ und berufspoli­
Sekundarstufe I rechnet das            sionierungen ist viel zu gering,   angewiesen», resümiert Zemp.      tische Arbeit für die Berufs­
Bundesamt für Statistik BFS            um den Mangel an Lehrperso­        Auch Wieder­ und Quereinstei­     attraktivität ein. «Auf keinen
mit weniger Lehrpersonenpen­           nen in den kommenden Jahren        gende seien deshalb gefragt.      Fall dürfen wir die Anforderun­
sionierungen bis 2025 respek­          nachhaltig zu beheben.» Der                                          gen beim Zugang zur Ausbil­
tive 2022. Für die Primarstufe         Zentralpräsident betont auch       Nicht alles schon absehbar        dung oder beim Diplomab­
nimmt das BFS einen stabilen           kantonale Unterschiede:            Das BFS weist auf Faktoren        schluss senken», so der
Bedarf an neuen Lehrpersonen           Während in Basel­Stadt, Bern       hin, bei denen Änderungen in      Zentralpräsident. Diese Über­
trotz des erwarteten Anstiegs          oder Schaffhausen mehr als         den kommenden Jahren Aus­         zeugung bringt der LCH auch
des Schülerbestands an. Für            ein Drittel aller Primarlehr­      wirkungen auf die Berechnung      bei der Totalrevision der EDK­
die Sekundarstufe I geht es            personen älter als 50 sei,         hätten. Davon ist auch Zemp       Anerkennungsreglemente für
bis 2022 von einer leichten            betrage ihr Anteil in Freiburg     überzeugt: «Falls es bei der      die Lehrdiplome ein.
Bedarfszunahme aus. Dies               und Zug nur ein Viertel. Das       Umsetzung der neuen kanto­
steht in einer Publikation des         BFS weist diese Unterschiede       nalen Lehrpläne zu grösseren      Deborah Conversano
BFS vom 27. Oktober 2017.              in kantonsspezifischen Tabel­      Verschiebungen des Unter­
                                       len aus. Zudem würden stei­        richtsangebots kommt, hat         Weiter im Netz
Kantonale Unterschiede gross           gende Schülerbestände und          das direkte Auswirkungen auf      www.bfs.admin.ch/bfs/de/
Von diesen Angaben eine Ent­           der Trend zur Teilzeitanstel­      den Bedarf an Lehrpersonen.»      home/statistiken/bildung­
spannung der Situation abzu­           lung bei jüngeren Lehrperso­       Dasselbe gelte bei einer Ände­    wissenschaft.html – Szena­
leiten, wäre ein Trugschluss,          nen zum Lehrermangel beitra­       rung der durchschnittlichen       rien 2016–2025 für die Lehr­
wie Beat W. Zemp, Zentralprä­          gen. «Daher sind wir weiterhin     oder maximalen Klassengrös­       kräfte der obligatorischen
sident LCH, erklärt: «Der prog­        auf genügend gut ausgebildete      sen. Der LCH setze sich durch     Schule

GYMNASIUM                              Nachdem die Zustimmung zu          Grundlage für die kantonalen      destens als obligatorisches
                                       beiden vorgeschlagenen Neu­        Lehrpläne dient.                  Fach unterstützt und den offen
Informatik wird                        erungen hoch war, hat sich die                                       gehaltenen Rahmenlehrplan
am Gymnasium                           EDK an ihrer Jahresversamm­        Revision der Reglemente           dafür als geeignet erachtet.
                                       lung Ende Oktober 2017 für die     Für die Umsetzung des Obliga­
obligatorisch                          Einführung von Informatik als      toriums müssen zunächst das       Fehler ausgemerzt
Im ersten Halbjahr 2017 hat            obligatorisches Fach am Gym­       Maturitätsanerkennungsreg­        Für Beat W. Zemp, Zentralprä­
die Schweizerische Konferenz           nasium ausgesprochen. Damit        lement (MAR) der EDK und die      sident LCH, wäre die Einfüh­
der kantonalen Erziehungs­             fiel der Entscheid gegen ein       Maturitätsanerkennungsver­        rung von Informatik als Grund­
direktoren EDK eine Anhörung           Grundlagenfach aus. Sie hat        ordnung (MAV) des Bundes          lagenfach mit Bezug auf die
zur Einführung eines Informa­          auch den neuen Rahmenlehr­         angepasst werden. Aus diesem      universitäre Fachdisziplin und
tik­Obligatoriums am Gymna­            plan Informatik verabschiedet,     Grund will die EDK gemeinsam      die damit verbundene höhere
sium und zum Rahmenlehr­               der die grundlegenden Ziele        mit dem Bund eine Revision        Stundendotation konsequen­
plan Informatik durchgeführt.          für das Fach enthält und als       dieser gesetzlichen Grund­        ter gewesen. Ein Grundlagen­
                                                                          lagen aufgleisen, denen           fach geht aber im Gegensatz
                                                                          sowohl der Bundesrat als auch     zu einem obligatorischen Fach
                                                                          die EDK zustimmen müssen.         über mehrere Schuljahre und
                                                                          Die EDK möchte diesen Ent­        die Note zählt für das Beste­
                                                                          scheid spätestens Mitte 2018      hen der Maturprüfung. Damit
                                                                          treffen. Sofern sich bei der      wäre die Realisierung des
                                                                          Revision der Vorschlag mit        Informatik­Obligatoriums noch
                                                                          einer Übergangsfrist von vier     schwieriger geworden. Aus
                                                                          Jahren durchsetzt, würde der      diesem Grund findet Zemp den
                                                                          obligatorische Informatik­        EDK­Kompromiss trotzdem
                                                                          unterricht spätestens ab dem      richtig: «Er korrigiert den fata­
                                                                          Schuljahr 2022/23 starten.        len Fehler, als Mitte der Neun­
                                                                          Gleichzeitig mit dieser Ein­      zigerjahre der Programmier­
                                                                          führung würde der Rahmen­         unterricht an den Gymnasien
                                                                          lehrplan Informatik in Kraft      durch eine reine Anwender­
                                                                          gesetzt. Die Geschäftsleitung     schulung von Standardsoft­
                                                                          LCH hatte in ihrer Stellungnah­   ware ersetzt wurde.»
Der obligatorische Informatikunterricht am Gymnasium startet spätestens   me zur EDK­Anhörung die Ein­
ab Sommer 2022. Foto: Thinkstock/Sebastian Kaulitzki                      führung von Informatik min­       Maximiliano Wepfer

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Digitalisierung im Fokus der Präsidentenkonferenz LCH Kita Gogwärgi in Lax gewinnt Frühförderungspreis - Dachverband Lehrerinnen und Lehrer ...
12 | 2017
AKTUELL

Verzicht, um ein Zeichen
zu setzen
In Schaffhausen haben die Kindergartenlehrpersonen
den traditionellen Räbeliechtli-Umzug in diesem Jahr
nicht organisiert – und damit auf Missstände aufmerk-
sam gemacht.

«Jetzt ist genug», verkündete
der Lehrerverein Schaffhausen
                                            bedauerten es, diesen Schritt
                                            gehen zu müssen, und die Dis­
                                                                              BEFRAGUNG                          WAS, WANN, WO
LSH Ende Oktober auf seiner                 kussion darüber sei kontrovers    Zufriedenheit mit
                                                                                                                 Musikalische Bildung
Website. Er machte damit auf                gewesen.                          Beruf und Studium
eine Massnahme aufmerksam,                                                                                       Das Forum Musikalische
die die Kindergartenlehrperso­              Empörung und Verständnis          Unter den 354 Studienabgän­        Bildung 2018 «Veränderung:
nen der Stadt Schaffhausen                  Der Schaffhauser Regierungs­      gerinnen und ­abgängern der        Chance oder Bedrohung?»
ergriffen hatten. In diesem                 rat Christian Amsler sagte        PH Luzern führte das Bundes­       setzt sich mit der Frage aus­
Jahr organisierten sie weder                gegenüber Radio Top, er sei       amt für Statistik eine Befra­      einander, wie Trends wie
das Räbeliechtli­Schnitzen                  «nicht wahnsinnig amused»         gung durch. Sie belegt, dass       demografischer Wandel oder
noch führten sie den Umzug                  über diese Massnahme. Er          die Abgängerinnen und Abgän­       Digitalisierung die musikali­
durch – ein Angebot, das sie in             habe ein Grundverständnis für     ger gute Berufschancen haben.      sche Bildung beeinflussen und
den letzten Jahrzehnten frei­               die Kindergartenlehrpersonen,     94 Prozent von ihnen sind ein      welche Chancen sich dadurch
willig auf die Beine gestellt               die schon lange auf diese         Jahr nach Studienabschluss         ergeben. Das Forum findet am
hatten.                                     Entlastungslektion warteten.      im Lehrberuf tätig. Die meisten    19. und 20. Januar 2018 in
                                            «Bei allem Unmut darf man         mussten sich für die Anstel­       Baden statt und bietet eine
Jahrelanges Warten                          aber nicht die Kinder die Zeche   lung nicht lange bewerben und      Plattform für Best­Practice­
Die Lehrpersonen wollen mit                 bezahlen lassen.» Anders          arbeiten nun Vollzeit. Ein Drit­   Modelle von Musikschulen und
diesem Vorgehen darauf auf­                 sieht es Franziska Peterhans,     tel hat sich für eine Teilzeit­    Konservatorien. Informatio­
merksam machen, dass sie                    Zentralsekretärin LCH. Gegen­     beschäftigung entschieden,         nen: www.fmb­vms.ch
seit dem Schuljahr 2014/2015                über dem «Tages­Anzeiger»         vor allem aufgrund von persön­
vergeblich auf eine Entlas­                 sagte sie: «Diese Absage war      lichen Interessen, Kinderbe­
tungsstunde warten. Diese war               richtig und verdient unsere       treuung und Haushaltführung.       Unterrichtsentwicklung
ihnen im Sommer 2012 zugesi­                Achtung.» Es brauche sehr                                            Luuise – Lehrpersonen unter­
chert worden. «Passiert ist seit            viel, bis ein so liebgewonnener   Weiter hat die Befragung erge­     richten und untersuchen inte­
diesem Versprechen nicht                    Anlass gestrichen werde. Der      ben, dass die ehemaligen PH­       griert, sichtbar und effektiv.
viel», schreibt der LSH auf sei­            Leidensdruck sei hoch: «Die       Studierenden zufrieden mit         Die Luuise Jahrestagung 2018
ner Website. «Über fünf Jahre               Arbeit der Kindergärtnerinnen     ihrem Beruf sind. Sie sind sich    am Samstag, 13. Januar, in
lang nichts ausser weitere                  wird in der Schweiz immer         sicher, den richtigen Beruf ge­    Windisch bietet Gelegenheit,
Briefe, Gespräche, Verhand­                 noch unterbewertet und zu         wählt zu haben, und schätzen       konkrete Einblicke in Praxis­
lungen, Sitzungen, Vertröstun­              wenig ernst genommen.» Die        trotz der hohen Belastung die      beispiele und Erhebungs­
gen. So geht es nicht. Genug ist            Reaktionen aus der Bevölke­       Inhalte, das Arbeitsumfeld, die    instrumente zu dieser Form
genug!» Gegenüber Radio Top                 rung fielen unterschiedlich       Gestaltungsmöglichkeiten und       der integrierten Schul­ und
erklärte Cordula Schnecken­                 aus. In einigen Schaffhauser      die Freiräume für ihr Privat­      Unterrichtsentwicklung zu
burger, Präsidentin des LSH:                Quartieren engagierten sich       leben. Skeptischer beurteilen      erhalten. Die Tagung richtet
 «So, wie wir bis jetzt reagiert            gemäss Medienberichten            sie den Berufsstatus und die       sich an interessierte Lehrper­
haben, wurden wir nie ernst                 Eltern für einen Umzug.           Aufstiegsmöglichkeiten im          sonen aller Stufen, an Schul­
genommen.» Die Kinder­                                                        Lehrberuf.                         leitungen und Bildungsver­
gartenlehrpersonen selbst                   Deborah Conversano                                                   antwortliche. Informationen:
                                                                              Zuletzt würden 84 Prozent der      web.fhnw.ch/ph/tagungen/
                                                                              Befragten erneut die PH            luuise­jahrestagung­2018
                                                                              Luzern als Studienort und den
                                                                              gleichen Studiengang wählen.
                                                                              Sie erachten das Studium als       Schultransitionen
                                                                              gute Grundlage bzw. fühlen         Die Tagung «Schultransitionen
                                                                              sich gut vorbereitet, um die       gestalten: Förderung – Chan­
                                                                              Aufgaben im Lehrberuf wie          cen verteilen – Inklusion»
                                                                              Unterrichtsgestaltung und          findet am 30. Januar 2018 in
                                                                              Klassenführung zu erfüllen.        Solothurn statt. Sie dreht sich
                                                                              Sie sind auch sehr zufrieden       um die Frage, wie sich bei
                                                                              mit den Praktika und den           Übergängen die Inklusion von
                                                                              Dozierenden. Dagegen schät­        Kindern in der Regelschule auf
                                                                              zen die Abgängerinnen und          ihre Schullaufbahn und ihren
                                                                              Abgänger die Vorbereitung auf      Berufseintritt auswirkt. An der
                                                                              den Umgang mit leistungs­          anschliessenden Vernissage
                                                                              heterogenen Schulklassen           werden zwei neue Bücher zu
                                                                              kritischer ein. Die Befragung      dieser Thematik vorgestellt.
                                                                              hatte eine Rücklaufquote von       Informationen: www.fhnw.ch/
                                                                              71 Prozent. (pd)                   ph/transition­inklusion
In Schaffhausen wurde das Räbeliechtli in diesem Jahr zum Zankapfel.
Foto: Wikimedia Commons / Micha L. Rieser

                                                                                                                                               7
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Ich beweise
                                                                   meine Computerkenntnisse
                                                                    mit dem ECDL Zertifikat!

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Digitalisierung im Fokus der Präsidentenkonferenz LCH Kita Gogwärgi in Lax gewinnt Frühförderungspreis - Dachverband Lehrerinnen und Lehrer ...
STEHSATZ | STEHSATZ
RUBRIK

Die Digitalisierung ist schon da –
als Fluch und Segen zugleich
Text: Maximiliano   Die Digitalisierung bereitet vielen Lehrpersonen Sorgen. Dass sie
Wepfer
                    aber neben Herausforderungen auch Chancen birgt, haben die
Fotos: Roger        verschiedenen Beiträge an der Präsidentenkonferenz LCH in der
Wehrli
                    Kartause Ittingen klar aufgezeigt.

                                                                                        9
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Der Kontrast konnte nicht grösser sein. Auf der einen                            ordnende Hand, die den Schulgemeinden Kompetenzen
Seite die Kartause Ittingen, das zu einem Seminarzentrum                         und Verantwortung überträgt.»
umfunktionierte, ehemalige Kloster der Kartäusermönche,                             Diese lösungsorientierte Zusammenarbeit mit den Behör-
das Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt. Auf der anderen                            den betonte auch Anne Varenne, Präsidentin der Gastge-
Seite das Hauptthema der Präsidentenkonferenz LCH vom                            bersektion Bildung Thurgau, in ihrem Grusswort. Ein gutes
17. und 18. November 2017, die Digitalisierung der Schulen,                      Beispiel sei die schweizweit thematisierte Umsetzung des
die Wandel und Hektik mit sich bringt.                                           Französischunterrichts auf der Primarstufe. Auch andere
   Einige Leute gingen sogar so weit, vom Ende der «Kreide-                      standespolitische Erfolge wie die Besoldungsrevision oder
zeit» zu sprechen, wie Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH,                       die abgestufte Altersentlastung hätten hart erkämpft werden
in seinem Eröffnungsreferat erklärte. Die Digitalisierung                        müssen. Darüber hinaus erklärte sie, was Hürdenläufer
biete aber auch Chancen wie das Blended Learning, in dem                         Kariem Hussein, Schriftsteller Peter Stamm oder Fernseh-
sich das Online- und das Präsenzlernen im Bildungsmenü                           frau Mona Vetsch gemeinsam haben: «Sie sind einzigartige
gegenseitig ergänzen. Zemp zeigte sich überzeugt, dass die                       Persönlichkeiten, die in diesem einzigartigen Kanton, mit
Schule ihre Inhalte und Methoden anpassen kann und die                           mehr Apfelbäumen als Kühen, zur Schule gegangen sind.»
Digitalisierung nicht nur die digitalen Kompetenzen stär-
ken wird, sondern auch das Nichtdigitale. «Der LCH wird                          Emotionaler Halt im digitalen Dschungel
diese Herausforderungen der Digitalisierung annehmen»,                           Weg von der Landschaft und zurück zur Digitalisierung ging
bekräftigte er. Der Zentralpräsident verwies auf verschie-                       Sabine Seufert in ihrem Referat mit einer Auslegeordnung
dene Leitfäden, die Unterstützung von Pilot- und For-                            zu dem aus ihrer Sicht polarisierenden und ambivalenten
schungsprojekten oder das in der Konferenz traktandierte                         Thema. Die Professorin für pädagogisches Innovationsma-
Positionspapier «Digitalisierung der Schule».                                    nagement an der Universität St. Gallen warnte als Erstes
                                                                                 davor, die Informationskompetenzen der Digital Natives
Thurgau: Einzigartiger Kanton mit kurzen Wegen                                   zu überschätzen. «Schülerinnen und Schüler brauchen die
Weniger auf die Digitalisierung als auf die Vorzüge des                          Lehrpersonen, diese können ihnen die emotionale Impräg-
Gastgeberkantons Thurgau konzentrierte sich Monika                               nierung geben, um sich im digitalen Kontext zurechtzufin-
Knill, Regierungsrätin und Vorsteherin des Departements                          den.» Mittelfristig würden die Prinzipien der Digitalisierung
für Erziehung und Kultur, in ihrem Grusswort. Sie stellte                        auch in der Schule Einzug halten: ständige Verfügbarkeit
den Thurgau als einen Kanton vor, der am Rande und                               («always on»), Ortsunabhängigkeit, hohe Geschwindigkeit
doch mittendrin ist. «Hier sind die Wege kurz, nicht nur im                      der Interaktionen. Langfristig kämen die neuen Universal-
geografischen Sinn», hob Knill hervor. Dies ermögliche es,                       technologien wie Big Data, Virtual Reality oder Künstliche
gemäss der Prämisse «kantonal denken, lokal handeln» die                         Intelligenz (KI) auch in der Schule zum Einsatz. Früher
ausgesprochen dezentrale Struktur mit autonomen Schul-                           hat der Mensch sein implizites Wissen gegenüber dem
gemeinden aufrechtzuerhalten. «Der Kanton ist dabei die                          Computer explizit machen müssen. Heute könne dieser

Für Sabine Seufert, Professorin an der Universität St. Gallen, tragen Lehrper-   Beat A. Schwendimann, Leiter Pädagogische Arbeitsstelle LCH, fordert die
sonen zur emotionalen Imprägnierung von Schülerinnen und Schülern bei.           Lehrpersonen auf, die Digitalisierung zu steuern.

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AUS DEM LCH

dank Deep Learning aus den Daten lernen, mit denen er                          Pädagogik an. Gefahren wie die teilweise von Grossfirmen
vom Menschen gefüttert wird, und sich in kleinen Schrit-                       komplett vorgegebenen Lernangebote lassen sich ebenso
ten selbst verbessern. So können beispielsweise Tools wie                      wenig pauschalisieren. Hier müssten Lehrpersonen päda-
das KI-basierte «Automated Essay Scoring» eine Vorkor-                         gogische Entscheidungen treffen, wann, wo, wofür und wie
rektur von Aufsätzen für Lehrpersonen übernehmen. Als                          lange welche digitalen Technologien eingesetzt würden –
wichtigste Implikation der Digitalisierung für die Schule                      immer vorausgesetzt, diese Technologien sind anpassbar,
erachtet Seufert die Entwicklung der Lernkultur: «Anstelle                     plattformunabhängig und modular aufgebaut. «Wir Lehr-
der technokratischen Sichtweise mit Gräben zwischen den                        personen müssen das Steuer in der Hand behalten und die
wissenschaftlichen Disziplinen kann die Digitalisierung die                    Balance zwischen Verteufelung und Verherrlichung finden»,
kreative, interdisziplinäre und integrierte Zusammenarbeit                     so das Fazit von Schwendimann.
begünstigen.»
                                                                               Föderalismus im digitalen Bildungsraum
Lehrpersonen auch in Zukunft nicht überflüssig                                 Weder per se gut noch schlecht ist die Digitalisierung auch
Die Digitalisierung ist für Beat A. Schwendimann, Leiter                       für Toni Ritz, Direktor von educa.ch, der Fachagentur des
Pädagogische Arbeitsstelle LCH, keine Zukunftsmusik. «Die                      Bundes und der Kantone für ICT und Bildung. Sie verändere
Digitalisierung kommt nicht», erklärte er. «Sie hat gestern                    das Zusammenwirken zwischen der formalen mit der non-
begonnen und wir sind mittendrin; wer sich ihr verwei-                         formalen und informellen Bildung zu einem lebenslangen
gert, wird der Entwicklung hinterherhinken.» Gemäss EU-                        Lernen. «Die Schule hat die Aufgabe, zu emotionalisieren
Schätzungen würden bald 90 Prozent aller Berufe digitale                       und zu personalisieren, damit aus den vorhandenen Daten
Kompetenzen benötigen. Gepaart mit der Tatsache, dass 60                       und Informationen Wissen wird.» Damit ist auch klar, dass
Prozent der Schülerinnen und Schüler in Berufen arbeiten                       die digitale Transformation nicht an einzelne «Power-Lehr-
werden, die es heute noch gar nicht gibt, müsse das Ziel der                   personen» delegiert werden kann. «Sie betrifft alle Lehr-
Schule sein, Kinder und Jugendliche auf eine Lebenswelt mit                    personen und muss holistisch und nachhaltig erfolgen»,
digitalen Technologien vorzubereiten. Diese Aufgabe wer-                       unterstrich Ritz. Diesem Ansatz ist auch das von educa.
den weiterhin Menschen wahrnehmen – Schwendimann hält                          ch geleitete Projekt «Föderation von Identitätsdiensten für
es für unwahrscheinlich, dass Lehrpersonen durch Roboter                       den Bildungsraum Schweiz» FIDES verpflichtet. Dieses will
ersetzt werden. «Roboter sind zwar gut für langweilige Rou-                    Lernenden und Lehrpersonen in der Schweiz eine einzige
tineaufgaben, aber nicht geeignet, um in einem komplexen                       digitale Identität zur Verfügung stellen. Damit hätten sie
Umfeld wie dem Klassenzimmer zu agieren.»                                      sicheren Zugang während der gesamten Bildungslaufbahn
   In den vergangenen zehn Jahren hat sich die PISA-Leis-                      zu den von ihnen benötigten Online-Diensten. «Bei FIDES
tung von Ländern, die stark auf Informatik in der Schule                       geht es darum, die Schnittstellen sicherzustellen und zu
setzen, nicht verbessert. Deshalb sei eine digitale Schule                     kontrollieren», erklärte Ritz. «Die Applikation selber bleibt
nicht per se eine bessere Schule, sondern es komme auf die                     dezentral und die Hoheit darüber bei den Kantonen.»
                                                                                  Nach den drei Referaten diskutierten die Teilnehmen-
                                                                               den in Workshops das Positionspapier «Digitalisierung der
                                                                               Schule». Einige störten sich an der mangelnden pädago-
                                                                               gischen Ausgestaltung, die die Lehrpersonen mit diesem
                                                                               Papier anderen überlassen würden. Aus diesem Grund
                                                                               wollten sie den pädagogischen Rahmen geschärft haben.
                                                                               Andere wiederum forderten eine finanzielle Beteiligung des
                                                                               Bundes und der Kantone oder erinnerten daran, ob der
                                                                               Digitalisierung die anderen Schulentwicklungsthemen nicht
                                                                               zu vernachlässigen. ■

                                                                               Weiter im Netz
                                                                               Weitere Bilder zur Präsidentenkonferenz LCH in der Kartause
                                                                               Ittingen finden sich auf www.LCH.ch > News > Veranstaltungen LCH

Toni Ritz, Direktor von educa.ch, leitet das Projekt FIDES, das eine einzige
und sichere digitale Identität für Lernende und Lehrpersonen vorsieht.

                                                                                                                                             11
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Erfolge feiern, Herausforderungen
annehmen
Im zweiten Teil der Präsidentenkonferenz LCH informierte die Geschäftsleitung über wichtige
aktuelle Projekte, die teils im Hintergrund laufen und noch wenig sichtbar sind. Zudem wurden
zwei Positionspapiere diskutiert, die in Entstehung sind.

Lehrplan 21 auf Kurs                                 der EDK-Anerkennungsreglemente für              wurde ein Anbieter gewählt. Dank intensi-
                                                     Lehrdiplome. Der LCH setzt sich dafür           ver Verhandlungen habe man mit diesem
Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH,                  ein, dass die Zulassungsvoraussetzungen         eine gute Basis geschaffen, bilanzierte die
informierte über die Plenarversamm-                  für Quereinsteigende und Personen ohne          Zentralsekretärin. Neben dem LCH wer-
lung der Deutschschweizer Erziehungs-                gymnasiale Matura, Fach- oder Berufs-           den sechs Kantonalsektionen die neue
direktorenkonferenz. In einer Übersicht              matura nicht gesenkt werden. Er stellt          Softwarelösung für ihre Adressverwaltung
zeigte er auf, dass die Einführung und               die Einführung eines Masterabschlusses          verwenden. Zwei Mitgliedsorganisationen
der Erlass des Lehrplans 21 in der Mehr-             für Lehrpersonen aller Stufen sowie die         stehen derzeit noch vor der Entscheidung.
heit der Kantone inzwischen beschlossen              fachwissenschaftliche Ausbildung von
oder bereits in der Umsetzung sind. In               Lehrpersonen der Sekundarstufe II zur
den Kantonen Aargau, Schaffhausen, Zug               Diskussion. Zudem fordert der LCH, dass         Findungskommission
und im Fürstentum Liechtenstein wurden               die Überprüfung der Eignung zum Lehr-           Zentralpräsidium
die Stundentafeln noch nicht erlassen. In            beruf vor oder während der Ausbildung
                                                                                                     Zentralpräsident Beat W. Zemp gab an
den Kantonen Bern und Zürich wird am                 an den Pädagogischen Hochschulen ver-
                                                                                                     der Delegiertenversammlung 2017 seinen
4. März 2018 zudem das Stimmvolk über                bindlich festgeschrieben wird.
                                                                                                     Rücktritt per Ende des Verbandsjahrs
Initiativen zum Lehrplan befinden. «Bisher
                                                                                                     2018/2019 bekannt. Die Amtsübergabe
wurden in sieben Kantonen Volksabstim-
mungen zu diesem Thema in unserem                   Adressen – das Gold eines                        findet spätestens per 1. August 2019 statt.
                                                                                                     Die Geschäftsleitung LCH setzt eine Fin-
Sinne entschieden. Ich hoffe, dass das              Verbands                                         dungskommission (FiKo) ein, um eine
auch diesmal der Fall sein wird», sagte
                                                    Die aktuelle Softwarelösung für die              passende Nachfolgelösung für den jetzi-
der Zentralpräsident.
                                                    Adressverwaltung des LCH und verschie-           gen Zentralpräsidenten zu suchen. Ziel ist
                                                    dener Mitgliedsorganisationen ist in die         es, an der Delegiertenversammlung 2018
Anerkennungsreglemente                              Jahre gekommen und muss ersetzt werden.          geeignete Kandidatinnen oder Kandidaten
                                                    «Die Adressen sind das Gold der Verbände.        zu präsentieren. Folgende Mitglieder der
in Revision                                         Wir stemmen dieses grosse und anspruchs-         Geschäftsleitung LCH gehören der FiKo
«Die aktuellen Anerkennungsreglemente               volle Projekt zusammen mit Mitgliedsorga-        an: Franziska Peterhans, Zentralsekre-
stammen von 1995. Aktuell wird unser                nisationen», erklärte Franziska Peterhans,       tärin LCH (Vorsitz), Beat A. Schwendi-
Beruf schweizweit für die nächsten                  Zentralsekretärin LCH. Dies geschehe im          mann, Leiter Pädagogische Arbeitsstelle
etwa 25 Jahre reguliert», betonte Beat              Bewusstsein, dass auch Organisationen,           LCH, sowie Bruno Rupp und Samuel
W. Zemp. Damit verdeutlichte er die                 die aktuell noch nicht dabei seien, später       Zingg. Elisabeth Abbassi, Präsidentin des
Relevanz der derzeitigen Totalrevision              zusteigen könnten. Aus zehn Bewerbenden          Aargauischen Lehrerinnen- und Lehrerver-
                                                                                                     bands alv, und Konrad Schuler, Präsident
                                                                                                     Lehrerinnen und Lehrer Kanton Schwyz
                                                                                                     LSZ, haben als Vertreter der Präsidenten-
                                                                                                     konferenz ebenfalls Einsitz in der FiKo.
                                                                                                     Eine externe Fachperson wird die Arbeit
                                                                                                     der Kommission zusätzlich unterstützen.
                                                                                                     Die Bewerbungsfrist für das Zentralprä-
                                                                                                     sidium läuft vom 30. November 2017 bis
                                                                                                     30. Januar 2018.

                                                                                                     Erfolgreicher Schweizer
                                                                                                     Bildungstag
                                                                                                     Am 31. August 2017 fand in Bern der
                                                                                                     vierte Schweizer Bildungstag statt. Der
                                                                                                     Anlass wird vom LCH und dem Syndicat
                                                                                                     des enseignants romands SER alle zwei
                                                                                                     Jahre gemeinsam organisiert. Beat W.
                                                                                                     Zemp hob in seinem Rückblick die sehr
                                                                                                     prominente Beteiligung mit 175 Entschei-
                                                                                                     dungsträgern aus Bildungspolitik und -pra-
                                                                                                     xis hervor. Die perfekte Location, das helle
                                                                                                     Ambiente sowie die Top-Moderation des
An der zweitägigen Präsidentenkonferenz ist der Samstagmorgen für die Geschäftssitzung reserviert.
Fotos: Roger Wehrli

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AUS DEM LCH

Anlasses durch Marina Villa hätten eben-         der Volksschule. Diese soll nach Vorstel-
falls zum Erfolg beigetragen. Die Referate       lung des LCH berufsbegleitend gestaltet
und Podien seien spannend gewesen. Dank          werden. Heute müssen Lehrpersonen
Sponsoring habe man auch die Kosten im           häufig nach der Ausbildung zusätzliche
Griff gehabt. Das Thema «Gesundheit der          Kurse besuchen, da die Ausbildungszeit
Lehrpersonen» konnte durch den Anlass            nicht reicht, um alle Inhalte in der nötigen
auf die Agenda gesetzt werden. Samuel            Tiefe zu vermitteln. «Mit einer Verlänge-
Rohrbach, Präsident des SER, unterstützte        rung der Grundausbildung wollen wir eine
die Bilanz auch aus Westschweizer Sicht.         Verbesserung der Berufseinführung bewir-
«Die Teilnehmer haben sogar gesagt, es sei       ken», erklärte Schwendimann.
die beste Ausgabe gewesen.» Ruth Fritschi,                                                      Regierungsrätin Monika Knill überbrachte das
                                                                                                Grusswort des Gastgeberkantons Thurgau.
Mitglied der Geschäftsleitung LCH, war
Teil der Arbeitsgruppe Gesundheit, die das       Langjährige Arbeit
gross angelegte Projekt des LCH begleitet        verdankt
hatte. Mit den vier Forderungen aus dem
                                                 Die Präsidentenkonferenz bietet immer
Projekt, die am Bildungstag präsentiert
                                                 auch Gelegenheit für Verabschiedungen.
wurden, habe man deutlich gemacht, dass
                                                 Beat W. Zemp würdigte die langjährige
es nicht um wiederholtes Jammern auf
                                                 Arbeit von Hansruedi Vogel und Hansjörg
hohem Niveau gehe. Neben der Gesund-
                                                 Bauer, ehemalige Co-Präsidenten des Kan-
heit der Lehrpersonen gehe es auch darum,
                                                 tonalen Lehrerinnen- und Lehrerverbands
wie gut die Schülerinnen und Schüler ler-
                                                 St. Gallen KLV. Als «richtigen Vollblutleh-
nen könnten. Präsentiert wurde am Anlass
                                                 rer und Vollblutgewerkschafter» bezeich-
auch der Entwurf für ein Positionspapier
                                                 nete er Hansruedi Vogel. Dieser hat sich
zu gesundem Raumklima. Das Raumklima                                                            Die Pausen werden für Begegnungen und
                                                 unter anderem für die Kleinklassen im          Austausch genutzt.
lässt sich anhand von eindeutig erfassbaren
                                                 Kanton eingesetzt. Im LCH präsidierte
Werten messen. Damit ist es möglich, die
                                                 er vier Jahre lang die Rechnungsprü-
Einhaltung der vorhandenen gesetzlichen
                                                 fungskommission. Für seine Arbeit als
Normen zu kontrolllieren. Daraus können
                                                 Ansprechpartner für standespolitische
wiederum konkrete Forderungen abgeleitet
                                                 Anliegen von Lehrpersonen würdigte er
werden.
                                                 Hansjörg Bauer. Mit seiner Rechtsberatung
                                                 hat er vielen Kolleginnen und Kollegen
                                                 geholfen. Gewürdigt wurden auch Lilo
Positionspapiere                                 Lätzsch und Martin Gatti. Die langjährige
diskutiert                                       Präsidentin des Zürcher Lehrerinnen- und
                                                 Lehrerverbands ZLV und der ehemalige
An der Präsidentenkonferenz fand die erste
                                                 Präsident des Verbands Bildung Bern            In vier Gruppen wurde der Entwurf eines
Lesung von zwei Positionspapieren statt.
                                                 konnten leider nicht anwesend sein.            Positionspapiers diskutiert.
Das erste widmet sich dem «Berufspro-
fil von Lehrpersonen der Volksschule».
Beat A. Schwendimann, Leiter Pädago-             Neuer Name für
gische Arbeitsstelle LCH, erklärte: «Der
LCH als Dachverband hat den Auftrag,             Bildungsmesse
den Lehrberuf aus Sicht der Lehrperson           Alle zwei Jahre findet in der Schweiz eine
zu beschreiben: Was ist eine Lehrperson,         nationale Bildungsmesse statt. Seit 2016
was sind die Voraussetzungen, um eine            ist diese in Bern beheimatet und heisst ab
Lehrperson zu werden?» Das Berufsprofil          2018 «Swissdidac» (bisher «Swiss Educa-
grenzt sich damit gegen das Leitbild und         tion Days»). Der LCH wird an der Messe
die Standesregeln ab, die den Beruf aus          vom 7. bis 9. November 2018 wieder mit
Sicht des Arbeitnehmers beschreiben res-         einem Stand vertreten sein. Nach Möglich-
pektive den verbindlichen Verhaltenscodex        keit sollen Mitglieder des LCH erneut von
für alle Lehrpersonen darstellen. Ziel ist es,   einem kostenlosen Eintritt profitieren.
das Positionspapier den Delegierten an der
Versammlung 2018 vorzulegen. Das zweite          Deborah Conversano
Papier betrifft die Forderung nach einer
Masterausbildung für alle Lehrpersonen
                                                                                                Hansruedi Vogel (l.) und Hansjörg Bauer (r.)
                                                                                                wurden verabschiedet. Foto: Maximiliano Wepfer

                                                                                                                                                 13
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      • Reservationen für Schulvorführungen unter: education@verkerhshaus.ch
                                                                                           www.verkehrshaus.ch/schuldienst

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                                                 www.kkl.ch
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AUS DEM LCH

Mit neuen Ideen überzeugen
Die Kita Gogwärgi in Lax ist die diesjährige Preisträgerin des Frühförderungs-
preises für Schweizer Berggebiete. Dieser wird von der Pestalozzi-Stiftung
und dem Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH alle zwei Jahre
gemeinsam vergeben. Ein Augenschein im Wallis.

Gerade noch sassen alle Kinder beim                     sieht dem Treiben mittlerweile vom Arm                  Yvonne Imhasly begeistert. Sie hatte nicht
Zvieri. Nun wird herumgetobt. Zu Schla-                 einer Kita-Mitarbeiterin zu, er wirkt etwas             damit gerechnet, dass die Kita gewinnen
gern wie «Anita», «Fiesta Mexicana» oder                müde.                                                   würde. «Wir haben unsere Bewerbung ein-
«Wahnsinn» von Wolfgang Petri speeden                                                                           gereicht und zack – gewonnen!» Auch in der
sie durch die Turnhalle im Schulhaus in                 Andere Wahrnehmung durch den Preis                      Region würde die Kita nun anders wahrge-
Lax. Ballone werden eingesammelt, wild                  Mit dem Spiel in der Turnhalle neigt sich               nommen, «so ein Preis ist eine wahnsinnig
geschwenkt, in die Luft geworfen oder                   ein Donnerstagnachmittag in der Kita                    grosse Aufwertung». Kita-Leiterin Renggli
herumgetragen. Währenddessen verteilt                   Gogwärgi in Lax dem Ende zu. Lax ist eine               bedeutet der Preis sehr viel. «Die ganzen
Yvonne Imhasly Holzreifen auf dem Boden.                Gemeinde im Walliser Bezirk Goms und                    investierten Stunden haben sich gelohnt
Sie kündigt das «Vögeli-Spiel» an: Spielt               hat rund 300 Einwohnerinnen und Ein-                    und wir haben gute Arbeit geleistet. Der
die Musik, können sich die Kinder frei im               wohner. Sieben Kinder sind heute in der                 Preis zeigt auch, dass wir auf dem rich-
Raum bewegen und mit den Ballonen als                   Kita. Neben zwei Praktikantinnen betreuen               tigen Weg sind.» Aus ihrem Umfeld hat
Flügel schlagen. Stoppt die Musik, muss                 sie an diesem Nachmittag Yvonne Imhasly,                sie bereits positive Reaktionen erhalten,
jedes in ein Nestli, einen Reifen, stehen,              Präsidentin ad interim des Vereins Kita                 vor allem weil es sich um einen nationa-
um nicht vom Fuchs gefressen zu werden.                 Gogwärgi, und Kita-Leiterin Heidi Reng-                 len Preis handelt. Eltern von Kita-Kindern
Es herrscht ausgelassene Stimmung. Ein                  gli. Eine Woche zuvor standen die bei-                  haben sie bisher noch nicht auf den Preis
Junge rennt immer wieder an mehreren                    den Frauen in Zürich auf der Bühne und                  angesprochen.
Reifen vorbei und quietscht laut, weil ihn              nahmen den mit 20 000 Franken dotierten
der «Fuchs», alias Yvonne Imhasly, ver-                 Frühförderungspreis der Pestalozzi-Stif-                In neuer Zusammensetzung unterwegs
folgt. Der Kleinste an diesem Nachmittag,               tung für Schweizer Berggebiete entgegen.                Die Zusammenarbeit der beiden Frauen,
ein knapp eineinhalb Jahre alter Knabe,                 Super sei die Preisverleihung gewesen, sagt             die sich selbst als gut funktionierendes

Die einen toben, die anderen schauen lieber zu: In der Kita Gogwärgi in Lax finden unterschiedliche Bedürfnisse der Kinder Platz. Fotos: Deborah Conversano

                                                                                                                                                              15
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Mittlerweile ein eingespieltes Team (v.l.): Heidi   Der Kita stehen zwei Räume zur Verfügung: Im grossen Spielraum besteht Platz für vielfältige Aktivitä-
Renggli und Yvonne Imhasly.                         ten, im kleineren Schlafraum verbringen die Kinder Ruhepausen.

Team beschreiben, ist noch jung. Die                die Strukturen: Aus einer klassischen Kita            die früher in Ernen war, ist mittlerweile ins
gelernte Kindergartenlehrerin Imhasly ist           entstand ein eigentliches Zwölf-Stunden-              Angebot der Kita integriert. An den zwei
seit Januar 2017 Gemeinderätin in Lax und           Angebot. Dies entspricht den Bedürfnissen             Spielgruppenmorgen nehmen auch jene
dort unter anderem zuständig für Bildung.           in der Region. Gogwärgi ist damit nicht               Kita-Kinder teil, die älter als drei Jahre
Zwischen der Kita und den Gemeinden                 mehr nur ein anderes Wort für Zwerg, son-             sind. Kindergartenkinder, die im selben
Bellwald, Binn, Ernen, Fiesch, Fieschertal          dern steht heute für Kita, Hort, Spielgruppe,         Haus den Unterricht besuchen, können
und Lax besteht eine Leistungsvereinba-             Waldspielgruppe, Kinderhütedienst, Mit-               bei Bedarf mit den Kita-Kindern zu Mit-
rung. Jede Gemeinde stellt eine Vertretung          tagstisch und Ferienplausch. «Solange wir             tag essen. Mit einem Stundenansatz von
für den Vorstand des Kita-Vereins, so wie           nicht voll ausgelastet sind, können wir               sieben Franken für Vereinsmitglieder ist
Yvonne Imhasly für Lax. Heidi Renggli               so flexibel sein. Wir sind ja sowieso
arbeitet seit März in der Gogwärgi, anfangs         hier», erklärt Imhasly. Aktuell liegt die
mit einem Pensum von sechs Stunden pro              Auslastung bei rund 40 Prozent: 13 Kin-
                                                                                                          «Gogwärgi ist nicht nur ein
Woche, ab Juni übernahm sie die Leitung.            der im Alter zwischen sieben Monaten                  anderes Wort für Zwerg, son-
Die ausgebildete Kleinkinderzieherin kann           und zweitem Kindergartenjahr nutzen                   dern steht heute für Kita, Hort,
für ihre Arbeit zusätzlich auf eine Bank-           die Kita unterschiedlich häufig an den
lehre mit Berufsmatura und Erfahrung                vier Betriebstagen. Täglich stehen zehn               Spielgruppe, Waldspielgruppe,
im Kaufmännischen zurückgreifen. «Wir               Betreuungsplätze für Kinder von drei                  Kinderhütedienst, Mittagstisch
müssen innovativ sein, um die Leute rein-           Monaten bis zwölf Jahren zur Verfügung.
zuholen», ist sie überzeugt. Sie ergänzt:           Die Gemeinden stellen nicht nur Personen              und Ferienplausch.»
«Yvonne hat immer super Ideen und ich               für den Vorstand zur Verfügung, sondern
schaue, wie diese realisierbar sind.» Und           auch finanzielle Unterstützung: pro Kopf              die Kita zudem unschlagbar günstig beim
die Ideen, das spürt man rasch, werden              und Einwohner jährlich zehn Franken. Die              Kinderhüten. Das hat sich inzwischen auch
der Präsidentin ad interim wohl nicht so            Trägergemeinden übernehmen zudem das                  bei Eltern herumgesprochen, die ihr Kind
schnell ausgehen.                                   Defizit. Auf schulischer Ebene arbeiten               in die zwei Stunden dauernde Spielgruppe
                                                    sie schon länger zusammen, nun bündeln                bringen. Diese Zeit reicht aufgrund der
Finanzielles Engagement der Gemeinde                sie ihre Kräfte auch im frühkindlichen                Distanzen zwischen den Dörfern kaum,
Das letzte halbe Jahr sei ein Sechser im            Bereich.                                              um etwas zu erledigen. Flexibel kann das
Lotto gewesen, blickt Imhasly zurück.                                                                     Kind zur Betreuung deshalb auch früher
«Was wir in dieser Zeit geschafft haben,            Gemeinsam erreicht man mehr                           gebracht oder später abgeholt werden. An
war eine grosse Leistung.» Sie habe vieles          Das Stichwort «Synergien nutzen» fällt im             jedem Mittwoch im November bietet die
auf den Kopf gestellt. Das betrifft vor allem       Gespräch immer wieder. Die Spielgruppe,               Kita neu ein zweistündiges Programm an:

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AUS DEM LCH

Adventslichter basteln, Kartenmacherei,               kennenlernen. Auch wenn Imhasly mit der          Innovative Lösungen für Berggebiete
kleine Weihnachtsgeschenke, Weihnachts-               Resonanz auf die Adventswerkstatt nicht          Die Zusammenarbeit zwischen Eltern und
bäckerei. Die vier Nachmittage sind als               zufrieden ist, zeigt sich, dass vieles bereits   Kita sowie die regionale Zusammenarbeit
aufbauendes Programm konzipiert. «Aber                gut funktioniert. So wurden im Herbst ein        waren Gründe, weshalb die Jury für den
das funktioniert hier nicht», sagt Imhasly.           Ferienplausch und ein Kinderfest ange-           Frühförderungspreis für Schweizer Berg-
Die Eltern würden ihr Kind nur an einen               boten, die «super angekommen» seien.             gebiete die Kita Gogwärgi als Preisträgerin
der vier Nachmittage schicken. «Mit Kita              Beim Kinderfest wurde die Nähe zum               ausgewählt hat. «Leitung und Team setzen
verbinden hier viele noch den Gedanken,                                                                sich für ein Klima der Offenheit und des
dass das Kind abgeschoben werde.» Die                                                                  Vertrauens ein. Regelmässige gemeinsame
Spielgruppe habe in den ersten Jahren
                                                      «Mit Kita verbinden hier viele                   Anlässe oder Elternabende fördern den
mit ähnlichen Problemen gekämpft, sei                 noch den Gedanken, dass das                      Austausch mit der Bevölkerung und mit
mittlerweile aber akzeptiert. «Erschwerend            Kind abgeschoben werde. Die                      den Eltern. Das Projekt ist innovativ, über-
kommt hinzu, dass – anders als häufig in                                                               tragbar, in Bergregionen einsetzbar und
grösseren Städten – die Grosseltern und               Spielgruppe kämpfte in den                       erfüllt damit alle Kriterien des Frühför-
manchmal darüber hinaus noch weitere                  ersten Jahren mit ähnlichen                      derungspreises», heisst es in der Medien-
Familienmitglieder zur Verfügung stehen,                                                               mitteilung der Pestalozzi-Stiftung vom 2.
um bei der Kinderbetreuung zu helfen»,                Problemen.»                                      November 2017.
fügt Imhasly an. Grosseltern seien teils                                                                  Wie schon 2013 und 2015 hat sich auch
beleidigt, wenn ihnen das Enkelkind nicht             Kindergarten genutzt und dieser mitein-          diesmal der Dachverband Lehrerinnen
anvertraut würde.                                     bezogen, was viele Eltern zum Kommen             und Lehrer Schweiz LCH beteiligt. Für
   Für Imhasly ist dies einer der Knack-              motivierte. «Wenn Eltern die Kinder nicht        ihn hat Frühförderung überhaupt nichts
punkte. Ihr Ziel wäre es, dass die Gross-             fix abgeben müssen, dann funktioniert es»,       damit zu tun, Kinder früher zu verschulen
eltern einen Tag die Betreuung der Enkel              zieht Imhasly Bilanz. Die Zusammenar-            oder sie beispielsweise zu Frühchinesisch
übernähmen und ein zweiter Tag durch                  beit mit den Eltern und Grosseltern soll         zu zwingen, wie Franziska Peterhans, Zen-
die Kita abgedeckt würde. So könnten sich             künftig intensiviert werden, beispiels-          tralsekretärin LCH und Jurymitglied, in
die Grosseltern, ohne schlechtes Gewissen,            weise durch einen WhatsApp-Chat mit              ihrer Ansprache an der Preisverleihung
Zeit für sich, beispielsweise für Ausflüge,           den Eltern, einen Grosi-Enkel-Tag oder           betonte. «Die Frühförderung will eine
nehmen. Den Eltern möchte sie zudem                   einen Pizza-Plausch für Kindergarten-            anregende Umgebung schaffen, damit Kin-
gern klarmachen, dass die Kinder unter-               kinder in der Kita. Aktuell sind rund            der die Möglichkeiten haben, zu spielen, zu
einander am meisten lernten. Um dieses                80 Personen Mitglieder im Verein Kita            dreckeln, irgendwo hinzufallen und wieder
Ziel zu erreichen, soll die Bevölkerung               Gogwärgi, es gibt also noch Luft nach            aufzustehen, das ist ganz wichtig für ihre
die Kita durch Spezialangebote besser                 oben.                                            Entwicklung.»

Ein fixer Programmpunkt im Tagesablauf: der Zvieri.                                                    13 Kinder im Alter von sieben Monaten bis ins
                                                                                                       Kindergartenalter besuchen die Kita derzeit.

                                                                                                                                                       17
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Sieger unter drei Favoriten                  wird, ist noch unklar. Ein grosser Spiel-      Weiter im Netz
Neben der Kita Gogwärgi kamen zwei           turm aus Holz wäre eine Option oder            www.kita­gogwaergi.ch
weitere Institutionen in die engere Wahl:    eine Neugestaltung des Aussenplatzes. Es       Unter www.LCH.ch > News > Aktuell finden
Die 2013 eröffnete Kita Lumpazi in Disen-    könnten auch Möbel, Spiele oder Bücher         sich ein umfassender Bericht und Impres­
tis/Mustér und die 2016 gegründete Kita      angeschafft werden – an Ideen mangelt es       sionen der Preisverleihung.
Rosalie in Urnäsch. Aus Sicht der Jury       auch in diesem Bereich nicht.
seien beide bereits sehr gut vernetzt und
verankert, Leitung und Team zeichneten       Deborah Conversano
sich durch grosses Engagement aus. In
der Kita in Disentis/Mustér wird zudem
die romanische Sprache gefördert. Wie die
Kita Gogwärgi ihr Preisgeld verwenden

Vorurteile überwinden helfen
Die Jury des Frühförderungspreises besteht aus neun Personen. Es sind Persönlichkeiten aus den
Bereichen Wissenschaft, Bildung, Wirtschaft, Politik und Kultur. Jury-Mitglied Heidi Simoni,
Leiterin des Marie Meierhofer Instituts für das Kind, erklärt, weshalb dieser Förderpreis so wichtig
ist.

BILDUNG SCHWEIZ: Frau Simoni, Ihr            Möglichkeiten in der Familie nicht vorhan-     die Kinder Sorge zu tragen. Gemeinsam
Institut ist ein Kompetenzzentrum für        den sind oder nicht ausreichen, gilt dies      halten die beiden die Türen der Institution
frühe Kindheit. Weshalb braucht es für       nach wie vor als Versagen. Mehrmals            für Eltern und Grosseltern weit geöffnet.
Berggebiete einen speziellen Preis für       thematisiert wurde, dass diese «Schande»       Sie ebnen damit den Weg, miteinander
die Frühförderung?                           besonders auf die Grossmütter fällt, wenn      ins Gespräch zu kommen und Barrieren
HEIDI SIMONI: Wer in Bergregionen            sie die Enkel nicht umfassend ergänzend        abzubauen.
ein Angebot für junge Kinder und ihre        zur Mutter betreuen können oder wollen.
Familien auf die Beine stellen will, muss    In dieser Situation ist es sehr schwierig in   Interview: Deborah Conversano
ausgesprochen hartnäckig sein und im         den Blick zu rücken, wie wichtig es für
Vergleich mit anderen Regionen für zusätz-   Kinder ist, bereits früh regelmässig mit
liche Herausforderungen kreative Lösun-      Gleichaltrigen zusammen zu sein und viel-
gen finden. Die Gemeinden sind oft klein     fältige Anregungen zu bekommen.
und liegen teils abgelegen. Es müssen also
Angebotsformen für grosse Einzugsgebiete     Diesjährige Preisträgerin ist die Kita
mit verstreut lebenden Familien entwickelt   Gogwärgi. Wodurch zeichnet sie sich
werden und entsprechende Kooperationen       aus?
über Gemeindegrenzen hinaus zustande         Die Präsidentin ad interim der Trägerschaft
kommen.                                      und die Kitaleiterin bilden ein überzeu-
                                             gendes Tandem. Die eine schmiedete
Sie haben als Jurymitglied mit mehreren      gemeindeübergreifend eine Allianz. Mit
Bewerbern gesprochen. Gibt es etwas,         dieser glückte es vorbildlich, das Angebot
was allen oder den meisten Bewerbern         für die Kinder im Vorschulalter als erstes
gemeinsam ist?                               Puzzleteil im Bildungssystem zu platzieren
In fast allen Gesprächen waren die nach      und einen guten Übergang in den Kin-
wie vor starken Vorbehalte und Vorurteile    dergarten zu ermöglichen. Der Kitaleite-
gegenüber familienergänzenden Angebo-        rin gelingt es, trotz des flexiblen, auf die
ten ein zentrales Thema. Die Meinung,        Bedürfnisse der Familien abgestimmten
sie seien unnötig, hält sich zäh. Wenn die   Angebots, zur pädagogischen Qualität für
                                                                                            Heidi Simoni, Marie Meierhofer Institut für das
                                                                                            Kind. Foto: zVg

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JETZT MITMACHEN!                                                                     Hauptpreis:
                                                                                    Ein Postauto
                                                                                  exklusiv für Ihren
                                                                                   Schulreisetag.

Das grosse Wanderprojekt
von schooltrip.ch

                                                   Marc, 41

                                             Angestellter &
                                                             Student
                                                               Meine individuelle Lösung,
                                                               berufsbegleitend zu studieren.
                                                               Die einzige FernUni der Schweiz –
                                                               FernUni.ch

                                                               Die FernUni Schweiz bietet verschiede-
                                                               ne Studiengänge an:
                                                                                    Psychologie
                                                                Geschichte            Recht
Ein Fernstudium passt sich Ihrer persönlichen Lebens­
                                                                Psychologie         Wirtschaft
situation an. Es ist die perfekte Lösung, berufsbegleitend
einen universitären Abschluss zu erlangen.
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