15 REAL ESTATEMENTS - YEARS - SPG Intercity

 
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15 REAL ESTATEMENTS - YEARS - SPG Intercity
MAGAZIN ZUM JUBILÄUM                                   2 0 16   SPG Intercity

            15 YEARS

             Birthday
              Edition
               SPG INTERCITY
               FOUNDED 2001

REAL ESTATEMENTS
THE MAGAZINE FOR REAL ESTATE INVESTORS, USERS AND DEVELOPERS
15 REAL ESTATEMENTS - YEARS - SPG Intercity
«SPG Intercity is a joint venture of
the Société Privée de Gérance
(Geneva) and the Intercity Group
(Zurich), two independent real
 estate service companies with
­offices in major Swiss cities.»
SPG Intercity verbindet mit Geschäftsstellen in Zürich, Genf, Basel und Lausanne sowie
44 Expertinnen und Experten lokale Kompetenz mit internationalem Netzwerk auf
höchstem fachlichem Niveau. Die Commercial Property Consultants unterstützen regio-
nale, nationale und internationale Kunden in allen Fragen rund um Geschäfts­flächen
und Investments.
15 REAL ESTATEMENTS - YEARS - SPG Intercity
3         EDITORIAL                                                                    Birthday Edition        15 years SPG Intercity

Inhalt                                                       Generation
4 I nterview mit Martin Dunning und
   Robert Hauri
                                                             SPG Intercity
10 K undenporträt SBB Immobilien
                                                             15 Jahre sind am Immobilienmarkt eine lange Zeit-
11 F irmengeschichte der Intercity-Gruppe,                    spanne. Im Berufsleben entspricht dies ungefähr ­­einer
    der Société Privée de Gérance und
                                                               Generation. Zählt man hingegen die Anfänge der
    von SPG Intercity
                                                             Dienstleistungen der Intercity-Gruppe und der Société
16 K undenporträt der Allianz Suisse
                                                             Privée de Gérance für den Geschäftsflächenmarkt
    Immobilien AG
                                                               dazu, sind es sogar zwei Generationen. Über all
17 SPG Intercity in Zahlen
                                                               die Jahre an einem bewegten, weil mehr und mehr
20 K undenporträt der UBS Fund                                libe­ra­lisierten Markt mit vielen «ups and downs»
    Management (Switzerland) AG                              zu be­­ste­hen, ist eine Spitzenleistung und gleichzeitig
21 Netzwerkpartner Cushman & Wakefield                         ein Versprechen an die Zukunft. Wer beste Leistungen
22 N etzwerkpartner Royal Institution                         erbringen will, hat keine andere Wahl, als alles in eine
    of Chartered Surveyors (RICS)                            Waagschale zu werfen, Extrameilen zu gehen und auf
23 Kundenporträt der Procimmo SA                               der Zielgeraden nochmals alle Ressourcen zu mobili-
24 Kundenporträt der Mobimo Holding AG                         sieren. Das tun wir von SPG Intercity mit den 44 Exper­
                                                              tinnen und Experten in unseren vier Niederlassun-
25 N etzwerkpartner Schweizerischer
    Verband der Immobilienwirtschaft (SVIT)                    gen tagtäglich, für jeden Kunden und für alle Mandate.
                                                                            Wir sind ein massgeblicher Player im Com-
26 N etzwerkpartner Swiss Council of
   Shopping Centers (SCSC) & Urban Land                        mercial-Property-Consultancy-Geschäft. Dank
   Institute (ULI)                                            ­unserer traditionell landesweiten Präsenz und der glo-
27 K undenporträt der Credit Suisse AG                      balen Vernetzung generieren wir für unsere Kunden
    Real Estate Investment Management                        tragfähige Lösungen für komplexe Problemstellungen.
28 Teamplayers                                              Wir sehen es als unseren Auftrag, sie von unserem
                                                             Know-how und von unserer lokalen Kom­petenz
32 Karrierefabrik
                                                             ­profitieren zu lassen.
                                                                            Kundenbezogenes Denken hat sich über all
                                                               die Jahre bewährt und gelohnt. Besonders im jetzigen
                                                             Zeitpunkt, wo sich die Märkte in einer sehr schwie­
                                                               rigen Phase befinden, ist es wesentlich, Stabilität und
                                                             Zuverlässigkeit unter Beweis zu stellen.
                                                                            In diesem Magazin schauen wir zurück und
                                                              blicken in die Zukunft, befragen Kunden und Netz-
                                                             werkpartner zu ihren Erfahrungen und Einschätzun-
                                                               gen – und bedanken uns für 15 Jahre Vertrauen
                                                               und Zusammenarbeit.

                                                             Die Gründer von SPG Intercity

                                                             Markus Wüst           Thierry Barbier-Mueller        Herbert Wüst
     Markus Wüst    Thierry Barbier-Mueller   Herbert Wüst   Intercity-Gruppe      Société Privée de Gérance      Intercity-Gruppe
15 REAL ESTATEMENTS - YEARS - SPG Intercity
4   INTERVIEW   Birthday Edition   15 years SPG Intercity
15 REAL ESTATEMENTS - YEARS - SPG Intercity
5          INTERVIEW                                          Birthday Edition         15 years SPG Intercity

                        REAL ESTATE IST
                        «LOCAL BUSINESS»
                        INTERVIEW MIT   Martin Dunning und Robert Hauri

                        SPG Intercity ist eine Erfolgsgeschichte. Das Unter-
                        nehmen verbindet mit einem Team aus diversen
                        ­Fachgebieten lokale Kompetenz mit internationalem
                         Know-how zu kreativen ­Lösungen für seine inter­
                         nationalen, nationalen und lokalen Kunden. Dies ist
                         der Kern des Company Spirit und der starken Marke,
                         finden Martin Dunning, CEO von SPG Intercity
                         Geneva / Lausanne, und Robert Hauri, CEO von SPG
                         Intercity Z­ urich / Basel. Wir haben sie am Bielersee
                         getroffen.

                        Wir befinden uns hier an der Sprach­
                         grenze zwischen Romandie und
                                                                          «Unsere Aufgabe gegenüber
                        Deutschschweiz. Was unterscheidet                 ausländischen Kunden besteht
                         die beiden Marktgebiete abgesehen                häufig darin, zu übersetzen –
                         von der Sprache?
                                 Martin Dunning: Es gibt zahlreiche
                                                                          nicht sprachlich, sondern
                        Eigenheiten. Die unterschiedliche Kultur          inhaltlich.» Robert Hauri
                         beeinflusst unser Geschäft. Dazu kom­
                         men unabhängig von den Sprachregionen
                         die verschiedenen kantonalen Gesetze.
                        Ich nenne als Beispiel das kantonale Bau­          Im Ausland stellt man sich den Schwei­
                         recht oder das Notariatswesen.                    zer Markt als homogenes Gebilde vor.
                                 Robert Hauri: Gleichzeitig gibt es        Warum braucht es lokale Kompetenz,
                        Verbindendes. Hier kann man die Kultur             wie sie in der Struktur von SPG Intercity
                         der Schweiz ebenso anführen, im Weiteren          zum Ausdruck kommt?
                         unser Qualitätsbewusstsein, die Zuver­                    MD: Die Schweiz ist und bleibt ein
                         lässigkeit, das Rechtsverständnis. Die            stark fragmentierter Markt. Das hat auch
                        ­Gemeinsamkeiten sind im Vergleich zum             mit der föderalistischen Struktur zu tun.
                        Ausland grösser als die Unterschiede.                      RH: Wenn Sie Ihre gewohnten
                                                                          ­Vorgehensweisen aus dem Ausland eins
                                                                           zu eins auf den Schweizer Markt trans­
                                                                           ponieren wollen, kommen Sie nicht ans
Am Bielersee:
Robert Hauri (links),                                                     Ziel. Usanzen spielen in unserem Ge­
Martin Dunning.                                                            schäft und an unseren lokalen Märkten
                                                                           eine wichtige Rolle.
15 REAL ESTATEMENTS - YEARS - SPG Intercity
6   INTERVIEW                                                                    Birthday Edition             15 years SPG Intercity

                                                                                              Martin Dunning (*1962),
                                                                                              MRICS, lic. oec. U­ ni-
                                                                                              versität Genf, Bauingen­i eur
                                                                                              EIG Ecole d’Ingénieurs
                                                                                              de Genève
                                                                                              Der CEO von SPG Intercity
                                                                                              Geneva / Lausanne ist seit
                                                                                              2000 bei der SPG-Gruppe
                                                                                              und seit der Gründung
                                                                                              massgeblich am Aufbau von
                                                                                              SPG Intercity beteiligt.

                                       R obert Hauri (*1972),
                                        FRICS, MSc Real Estate
                                       CUREM, eidg. dipl.
                                       Immo­b ilien-Treuhänder
                                       Der CEO von SPG Intercity
                                       Zurich / Basel ist seit 2011
                                       bei der Intercity-Gruppe
                                       und war davor Gründer /
                                       Mitinhaber der H & B
                                       Real Estate AG. Er ist Stv.
                                       CEO der Intercity Group
                                       Holding AG, CEO der
                                       Intercity Verwal­tungs-AG
                                        und Chairman von
                                        ULI Switzerland.

                Sind dies Gründe für die Präsenz von                  Beschränkt die Diversität der Teilmärkte
                SPG Intercity in Basel, Genf, Lausanne                 den Wettbewerb?
                und ­Zürich?                                                  MD: Ja, in gewissem Sinn mag das
                        RH: Unsere starke lokale Basis ist             stimmen. Wir haben einen Wissensvor­
                ein entscheidender Wettbewerbsvorteil                  sprung, der kaum wettzumachen ist. Das
                gegenüber internationalen Wettbewerbern                hebt uns von anderen ab. Ich mache
                mit Niederlassung in der Schweiz. Ihnen                ein Beispiel: Wenn man von Genf in die
                fehlt häufig die lokale Kompetenz.                    Waadt geht, gibt es Unterschiede – wenn
                        MD: Wenn man in einer Stadt lebt               auch nicht im Grundsatz, so doch mass­
                und arbeitet, weiss man, was in der Stadt              gebende. Als Ausländer hat man keine
                läuft – und zwar auf Jahre zurück. Als                Vorstellung davon. Wer diese Unterschie­
                Teenager sind wir mit dem Fahrrad und                  de einem Kunden vermitteln kann, hilft
                Mofa durch die Genfer Strassen gefahren                ihm ungemein. Einem Schweizer sind die­
                und kennen daher jede Ecke von Kindes­                 se Unterschiede intuitiv klar, einem Aus­
                beinen an. Das ist die erste Grundlage                 länder nicht.
                für unsere Kernkompetenz «Marktkennt­                         RH: Mit dieser lokalen Präsenz
                nis». Für einen Zürcher oder Basler gilt              ­haben wir die Möglichkeit, einen interna­
                das Gleiche.                                          tionalen oder auch nationalen Kunden
                        RH: Darüber hinaus vereinen wir                an unsere Kollegen in Genf oder Lausanne
                die Ortskenntnis und unsere Netzwerke                 zu verweisen.
                über verschiedene Generationen hin-
                weg, dies ist die Stärke von SPG Intercity.
15 REAL ESTATEMENTS - YEARS - SPG Intercity
7          INTERVIEW                                                                   Birthday Edition        15 years SPG Intercity

                                                          MD: Mit unseren gemischten Fach­
                                                  bereichen – Investment, Tenant Repre­
                                                  sentation, Landlord Representation,
          MD: Wir dürfen auch nicht ausser        Consulting und in Genf zusätzlich Bau­
Acht lassen, dass unsere internationa-            treuhand, Baumanagement und Projekt­
  len Kunden vielleicht ein Fünftel unseres       entwicklung – bringen wir vielfältige
­Geschäfts ausmachen. Der überwie-                Kompetenzen zusammen, die es heute
  gende Teil unserer Kunden ist national          für erfolgreiche Abschlüsse braucht.
  oder lokal tätig. Man muss sie verstehen,
  ihren lokalen Markt kennen und ihre              Sprechen wir über die Akquisition.
 ­Sprache sprechen. Das Real Estate Busi­          ­ arum entscheiden sich Kunden für
                                                   W
  ness ist ein lokales Geschäft.                   SPG Intercity?
                                                            RH: Vorweg muss erwähnt werden,
                                                    dass auch die Akquisition aufwendiger
                                                    ­geworden ist. Mandate werden regelmäs­        Verkauf eines Industrieportfolios im Raum
«Lokale Kompetenz und Inter­na­                     sig auf der Grundlage von Wettbewerben –       Genf mit 50% Mehrerlös
                                                                                                   Area Property Partners, ein global tätiger
tionalisierung sind kein Wider-                     sogenannten Pitches – vergeben. Dem­
                                                   entsprechend betreiben wir in dieser            Real Estate Fund Manager mit Hauptsitz
spruch. Wir verbinden beides zu                   ­Akquisitionsphase Analysen, um Grund­           in New York, plante, sein Industrieport­
kreativen Lösungen.» Robert Hauri                  lagen zu schaffen und Vorschläge zu             folio im Raum Genf, bestehend aus sechs
                                                   ­erarbeiten. Diesen Aufwand können wir          Liegenschaften mit insgesamt 31 600 m²
                                                   nur monetarisieren, wenn wir den Auf­-          Nutz- und zusätzlichen 3000 m² Lager­
                                                   trag erhalten und zu einem erfolgreichen        fläche, im Rahmen eines Share Deal zu
Trotz lokaler Märkte ist der internationale       Abschluss bringen. Früher machte man             veräussern, und nahm dafür die Dienst-
 Einfluss nicht von der Hand zu weisen.            eine Liste mit zehn Objekten, schaute sie       leistungen von SPG Intercity in Anspruch.
 Wie nehmen Sie dies im Moment wahr?                sich an einem Tag mit dem Interessenten        Die Spezialisten aus verschiedenen Ab­
             MD: Die Leerstände sind derzeit       an, und am Abend entschied er sich              teilungen konnten schliesslich nach inten-
   hoch. Es besteht ein Überangebot – ähn­         für eines. Heute verfassen wir 30-seitige       siven Verhandlungen mit zwei Kaufinter-
   lich wie in den Gründerjahren von SPG           Reports mit Abwägungen von Vor- und             essenten einen Verkaufserlös erzielen,
 ­Intercity. Das heisst in erster Linie, dass      Nachteilen, mit Kennzahlen und Varianten.       der 50% über dem Kaufpreis lag, zu dem
    sich Unternehmen bewegen. Es ist                                                               die Liegenschaften rund fünf Jahre früher
  ­Dynamik im Markt. Nichts ist schlimmer,                                                         erworben worden waren.
   als wenn sich nichts bewegt. Billiges
   Geld treibt Investments an, die Nachfrage
                                                  «Wir haben den Company Spirit
   ist grösser als das Angebot, und dies
   lässt Preise tendenziell steigen. Auch das     in unserer DNA. SPG Intercity
   ist nicht neu. Verändert haben sich je­        ist eine Marke, auf die wir stolz
     doch die Zeit und die Energie, die wir für
                                                  sein dürfen.» Martin Dunning
   jeden erfolgreichen Abschluss aufwenden
   müssen. Die Dauer eines Mandats hat
    sich in den 15 Jahren mehr als verdoppelt.                                                    nen und Mitarbeiter an: Wir beschäfti-
  Dies ist massgeblich der Internationa­-                                                         gen fast ausschliesslich Spezialisten mit
   li­sierung und internationalen Standards                 MD: Ein weiterer Aspekt ist die       Hochschul- und / oder Master-Abschluss,
   ­geschuldet.                                    s­ teigende Bedeutung der Marketingkom­        langjähriger Berufserfahrung, zusammen­
             RH: Es braucht sehr viel mehr        munikation in der Akquisition und im            gesetzte Teams mit Ingenieuren, Öko­
­Analysen, Grundlagen, Vergleichswerte.           Mandat selbst. Es braucht Tools, Design,        nomen und Juristen. Augenfällig ist auch
 Unternehmen fällen ihre Entscheide               Strategie, Instrumente, mit denen wir           die starke Internationalisierung mit
   nicht mehr intuitiv wie früher, sondern         alle möglichen Kanäle bedienen. Was wir        Mit­arbeitern aus Deutschland, Russland,
   auf der Grundlage international stan­-         tun, ist nicht «rocket science». Aber           Tschechien, Frankreich und Grossbritan­
     dardi­sierter Underlyings. Auch das hat      wenn der CEO eines Unternehmens mit             nien. Es braucht in unserem ­Geschäft
    eine positive Seite, weil unsere betref­      uns spricht, muss er sicher sein, dass          mehr denn je internationale ­Bildung und
   fenden Spezialisten sehr gut ausgelastet        er die richtige Person vor sich hat – eine,    Erfahrung, eine Vielfalt von Skills.
    sind. Je anspruchsvoller die Marktteil­         die den Markt versteht und ihm den                    MD: Wir gehen für interdiszipli-
   nehmer und je komplexer die Transak­-          ­richtigen Rat gibt.                            näre Projekte immer häufiger den Weg,
   tion, desto besser für uns. Das hebt                                                           unsere Leute interdisziplinär einzu­-
   uns vom Markt und von den Wettbewer­           Heisst das, je anspruchsvoller der Markt        setzen. In ­einem Investmentprojekt sollte
   bern ab. In guten Zeiten ist es für alle       und die Kunden, umso besser für Sie?            ein Tenant-Representation-Spezialist
    ­einfach, Mandate zu akquirieren.                     RH: Ein anspruchsvoller Markt           ebenso ver­treten sein. Zudem binden wir
                                                  trennt die Spreu vom Weizen. Schauen            vermehrt externe Spezialisten in unsere
                                                  Sie sich das Profil unserer Mitarbeiterin­      Projektteams ein.
15 REAL ESTATEMENTS - YEARS - SPG Intercity
8         INTERVIEW                                                             Birthday Edition        15 years SPG Intercity

       RH: Kommt dazu, dass die Bedürf­                                                     Wie haben Sie im «war for talents»
                                               «SPG Intercity taucht in
nisse des Kunden zu Beginn oft diffus                                                       Erfolg?
sind und erst strukturiert und herausge­       unzäh­ligen CV auf.» Martin Dunning                   RH: Ich bin überzeugt, dass unser
schält werden müssen. In diesem ­Prozess                                                    internationaler Kontext sowie prestige­
finden wir die kreativen Lösungsansätze.                                                    trächtige Kunden und Objekte ein wich­
                                                                                            tiger Faktor sind.
Gibt es den «war for talents»?                        MD: Die Methodologie der Arbeit                MD: Wir haben einen 15-jährigen
         MD: Absolut. Wir brauchen Talente,    hat sich stark verändert und ist europa­     Track Record. All die Leute, die für uns
und wir bilden sie selber im Unternehmen       weit oder sogar weltweit standardisiert.      oder mit uns gearbeitet haben, sind beste
 weiter. Der internationale Hintergrund        Die formale und unternehmensinterne          Referenzen. Schauen Sie, wohin unsere
­unserer Mitarbeiter bringt uns alle auf ein   Ausbildung in der Schweiz ist heute auf      Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegangen
 höheres Level. Es ist wichtig, einen aus­     ­einem viel höheren Niveau als früher.        sind. Sie haben sich entweder selbststän­-
 gewogenen Mix aller Profile zu erreichen.                                                   dig gemacht oder sind heute in Führungs­
         RH: Dieser Mix über Fachgebiete,                                                   positionen in der Immobilienwirtschaft.
Sprach- und Landesgrenzen hinweg                                                            Es ist oft schwierig, Talente zu halten,
 führt zu Lösungen, die unseren Kunden                                                      ­einerseits, weil sie stark umworben sind,
 einen Mehrwert bringen.                                                                    und andererseits, weil wir explizit nach
                                                                                            Entrepreneurs suchen. Sobald sie eine
                                                                                             ­gewisse Flughöhe erreicht haben, heben
                                                                                             sie manchmal ab zu neuen Zielen.
15 REAL ESTATEMENTS - YEARS - SPG Intercity
9          INTERVIEW                                                              Birthday Edition             15 years SPG Intercity

                                               Wie sehen Sie SPG Intercity am Markt?
                                                       RH: Was den Zürcher Markt betrifft,
                                               sehe ich uns als bedeutenden Nischen­
                                               player. Das tönt wie ein Widerspruch, aber
                                               es ist genau so gemeint. Wir sind zu klein
                                               für eine umfassende Marktabdeckung,
                                               aber in dem, was wir tun, sind wir be­
                                               deutend. Grösse ist nicht das wichtigste
                                               Kriterium. Es sind die Deals, für die wir
                                               verantwortlich sind. Kommt dazu, dass wir
                                               über alle Standorte mit 44 Consultants
                                                                                              Verkauf einer Investmentliegenschaft
                                               für Schweizer Verhältnisse eine erhebliche
                                                                                               mit langfristigen Mietverträgen beim Haupt-
                                               Marktpower haben.
                                                                                               bahnhof Zürich
                                                                                              Die Vermittlung von Anlageobjekten ge-
                                               SPG Intercity ist stark international
                                                                                              hört zu den klassischen Dienstleistungen
                                               und national vernetzt. Warum ist Ihnen
                                                                                              von SPG Intercity. Die gemischt genutzte
                                               das wichtig?
                                                                                              Liegenschaft im Zürcher Kreis 5 aus
                                                        MD: Wir beschäftigen uns mit krea­
                                                                                               dem Jahr 1991 ist eines von unzähligen
                                               tiven Prozessen. Darum ist es wichtig,
                                                                                              Beispielen, in denen die Experten von
                                               vielfältige Kontakte zu pflegen und Inspi­
                                                                                              SPG Intercity im Auftrag der Eigentümer
                                               rationen zu holen. Diese Interaktionen
                                                                                               einen Käufer fanden. Für Liegenschaften
                                               bringen neue Ideen und helfen, «out of
                                                                                              mit Mietverträgen bis 2024 für die ge-
                                               the box» zu denken. Unser internationaler
                                                                                              werbliche Nutzung und unbefristeten
                                               Netzwerkpartner Cushman & Wakefield
                                                                                              Mietverträgen im Wohnbereich an bester
                                               bringt internationale Kompetenz ein, die
                                                                                              Lage stehen die Ermittlung eines markt-
                                               unsere lokale Kompetenz ergänzt.
                                                                                               gerechten Preises, die Identifikation von
                                                                                              potenziellen Interessenten und die Ver-
                                               Welche Bedeutung hat der 15-jährige
                                                                                              handlungsführung im Zentrum. In Zeiten
                                               Track Record?
                                                                                               angespannter Märkte oder bei weniger
                                                       RH: Wir wissen aus unserer lang­
                                                                                              ­attraktiven Objekten ist die Ermittlung des
                                               jährigen Erfahrung beispielsweise sehr
                                                                                              Potenzials einer Liegenschaft gefragt.
                                               viel über Mietverträge in unseren Markt­
                                                gebieten – wann sie unterzeichnet wurden,
                                               zu welchen Mieten, wann sie auslaufen.
                                               Für viele Verträge waren wir selber ver­
                                               antwortlich oder wir wissen von Kunden
                                                davon. Das bringt uns einen weiteren
                                               ­entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Wir
                                               haben oftmals umfassendere Marktkennt­
                                               nisse als viele Datenanbieter.
 Nach welchen Grundsätzen führen Sie?                                                         «In einem anspruchsvollen
            MD: In erster Linie durch Dele­-   Was fasziniert Sie selbst an                   Markt sind wir im Vorteil.»
   ga­tion, Motivation und Übertragung von     SPG Intercity?                                 Martin Dunning
­Verantwortung. Ich freue mich, wenn                   RH: Vor meiner Zeit bei SPG Inter­
  ­meine Mitarbeiter einen Deal selbststän­    city habe ich das Unternehmen als res-
   dig ­erfolgreich abschliessen. Dann spüre   pek­tablen und renommierten Player im
   ich, dass unsere Ausbildung gut war.        Geschäftsflächenmarkt wahrgenommen –
 Es ist ­zuweilen anspruchsvoll, Leitplanken   gute Fachleute, hohes Renommee. Heute                  MD: Wir sind zwar als traditionelle
 zu setzen und gleichzeitig genügend           machen lokales Arbeiten, schweizweite          Broker salesorientiert, aber auf dem Weg
 ­Freiheit zu lassen.                          Zusammenarbeit und Internationalität           zum Abschluss leisten wir heute mehr
                                               für mich die Faszination aus. Wir machen        denn je intellektuelle Arbeit. Wir sind
                                               bedeutende Geschäfte. Kunden kommen            ­Lösungsfinder, Troubleshooter, Mehrwert­
                                               nicht mit einfachen Deals zu uns, sondern       generatoren. Das macht unsere Marke
                                               mit komplexen Fragestellungen.                  und unsere Attraktivität aus.
«Unabhängigkeit und Firmen­-
ethik sind in Zukunft
ent­scheidende Faktoren im
Wett­bewerb.» Robert Hauri  
15 REAL ESTATEMENTS - YEARS - SPG Intercity
10           KUNDENPORTRÄT SBB IMMOBILIEN                                  Birthday Edition      15 years SPG Intercity

Jean-François Caron ist
Projektleiter der Areal­-
entwicklung Pont-Rouge
von SBB Immobilien.
Er arbeitet in Lausanne.

«Die Ergebnisse sprechen
für sich.» Jean-François Caron

Mit Pont-Rouge haben SBB Immobilien Anfang der 2010er-Jahre SPG Intercity ist darum auch besonders stolz, dass ihre Spezia-
eines ihrer grössten Immobilienprojekte in der Westschweiz lan- listinnen und Spezialisten dieses aussergewöhnliche Projekt als
ciert. «Das Vorhaben ist ganz auf der Linie der kantonalen Ent- Vermarkter für die Gewerbeflächen begleiten dürfen. «SPG Inter-
wicklungsplanung entlang der Achsen des öffentlichen Verkehrs», city hat es verstanden, den Markt richtig einzuschätzen und das
sagt Jean-François Caron. Entsprechend haben der Kanton Genf Projekt perfekt zu positionieren.» Dies zahlte sich aus: Bereits
und die Stadt Lancy das Projekt unterstützt und gemeinsam nach kurzer Zeit ebnete SPG Intercity mit der Vermietung von
mit SBB Immobilien vorangetrieben. «Mit dem grenzüberschrei- 15 000 m² Bürofläche das Terrain für die Realisierung der ersten
tenden Bahn­netz Réseau Express Régional, RER, und dem Bauetappe. «Mit diesem Partner im Rücken können wir uns in
Léman Express, der demnächst seinen Betrieb aufnehmen wird, Ruhe an die Umsetzung der nächsten Phasen machen», zieht
profitiert der Standort Pont-Rouge ganz besonders», ist der Leiter Caron Zwischenbilanz.
des ­Mega-Projekts überzeugt. Ab 2018 werden nach und nach
120 000 m² Bürofläche und 550 Wohnungen auf den Markt kom-
men, die in unmittelbarer Nähe zum neuen Bahnhof Lancy-­Pont-
Rouge angesiedelt sind. «Der Entscheid der SBB Immobilien
zugunsten des eigenen Investments beruht auf dem einzigartigen
Potenzial des Areals und der Vision der künftigen Mobilität.» Caron
ist überzeugt, dass die Büroflächen am anspruchsvollen Ge-
schäftsflächenmarkt bestehen werden. «Um Unternehmen anzu-
ziehen, braucht es modernste, modulare Flächen, eine attraktive,
lebenswerte Umgebung und eine optimale Anbindung an den
öffentlichen Verkehr.» All dies vereint Pont-Rouge in idealer Weise.
11          GESCHICHTE DER INTERCITY-GRUPPE                                                   Birthday Edition             15 years SPG Intercity

LEIDENSCHAFT FÜR
LIEGENSCHAFTEN
60 Jahre haben der Leidenschaft nichts anhaben können –
ganz im Gegenteil. Über die Dezennien vertieft, gewachsen, an
Generationen weitergegeben, gemeinsam Täler durchschritten
und Gipfel erklommen, hat eine Vertrautheit geschaffen, die ihres-
gleichen am Schweizer I­mmo­bilienmarkt sucht. Die Intercity-
Gruppe gehört in der Deutschschweiz zu den festen Werten am
Immobilienmarkt.                                                                                           1

                                                                                              2
Als Hans Wüst 1954 in Luzern ein Maklerunternehmen gründet, kann er nicht
ahnen, welch rasante Entwicklung der Firma bevorsteht. Immerhin, die Zeichen stehen gut.
Die Schweiz steht am Anfang einer goldenen Ära. Das Washingtoner Abkommen bildet                                          3
die Grundlage für eine wachsende Schweizer Wirtschaft und steigenden Wohlstand. Expan­-
dierende Unternehmen, die Entwicklung des tertiären Sektors und wachsender Wohn­
raumbedarf führen zu einem Bauboom. Breite Kreise leisten sich Wohneigentum, ein Auto
und erstmals Ferien, teilweise sogar im Ausland.

Der Boom macht Immobiliendienstleistungen zu einer gefragten Kompetenz. Die                   4
folgenden Jahre des Maklerunternehmens, das ab 1961 Intercity AG heisst und mit dem
Hauptsitz nach Zürich zieht, sind gekennzeichnet von kontinuierlichem Wachstum
und der Eröffnung von Niederlassungen in Zürich, dann Basel, Bern und St. Gallen. Den                                     5
Schritt über den Röstigraben macht die Gruppe auch später bewusst nie.

Der Anfang der 1980er-Jahre leitet den Generationenwechsel des Familien-
unternehmens ein. 1981 tritt Herbert Wüst in die Fussstapfen seines Vaters, gefolgt von
Markus Wüst im Jahr 1988. Sie übernehmen das Unternehmen 1993 in einem Manage-                            Die Intercity-Gruppe ist ein
ment-Buyout. Im gleichen Jahr geht Intercity als einer der ersten Immobiliendienstleister                 un­ab­hängiges familiengeführtes
in der Deutschschweiz eine Kooperation mit dem weltweit führenden Netzwerk Healey                         Immobilien-Dienstleistungs­unter­
& Baker, heute Cushman & Wakefield, ein.                                                                  nehmen mit Grup­pen­gesell­schaften
                                                                                                          in Zürich, Luzern, Basel, St. Gallen,
Die 1990er-Jahre markieren in vielerlei Hinsicht eine Zäsur am Immobilien-                                Olten und Zug. Zur Gruppe mit
markt. ­Billiges Geld führt zu Spekulation und Inflation; die Nationalbank zieht die Bremse               160 Mitarbeitern gehören die Hugo
und stürzt Investoren, Genossenschaften, Eigentümer und Bauunternehmen in den Ruin.                       Steiner AG in St. Gallen, die
CHF 40 Mrd. sind in kürzester Zeit vernichtet. Unternehmen wie die Intercity-Gruppe,                      Wüst und Wüst AG für exklusives
die konsequent auf eigene Investments verzichten und unabhängig bleiben, bestehen                         Wohn­eigentum in Küsnacht ZH,
die Herausforderungen unbeschadet. Gleichzeitig markiert die Jahrhundertwende                             Luzern und Zug (exclusive affiliate
die Geburtsstunde der Professionalisierung und Spezialisierung der Immobiliendienst­                      of Christie’s International Real
leistungen. Was dann folgt, ist ein kontinuierliches Wachstum des Unternehmens                            Estate), die SPG Intercity Zurich AG
hin zu einer Gruppe spezialisierter, vernetzter und agiler Gesellschaften, die heute in                   für kommerzielle Liegenschaften
jeder Disziplin der Immobilienwirtschaft in der ersten Liga spielen.                                      in Zürich und Basel (alliance
                                                                                                          partner of Cushman ­& Wakefield).

                                                                                                          Standorte der Intercity-Gruppe
                                                                                                          Intercityhaus in Zürich (1)
                                                                                                          Wüst und Wüst-Haus in Küsnacht ZH (2)
                                                                                                          Intercityhaus in Luzern (3)
                                                                                                          Hugo Steiner-Haus in St. Gallen (4)
                                                                                                          Intercityhaus am Aeschenplatz in Basel (5)
12          GESCHICHTE DER SOCIÉTÉ PRIVÉE DE GÉRANCE                                            Birthday Edition            15 years SPG Intercity

«A FAMILY AFFAIR»
Die Société Privée de Gérance ist – über zwei Generationen
und mehr als 55 Jahre hinweg – ein Familienunternehmen
im besten Sinn. Dies ist der Garant für Unab­hängigkeit und
Stabilität. Genau das, was Kunden von einem vertrau­ens­
würdigen Treuhänder erwarten.

Société Privée de Gérance – kurz SPG – bewirtschaftet heute ein Immobilien-
portfolio von über CHF 9 Mrd. und beschäftigt gegen 250 Mitarbei­terinnen und Mitarbeiter
in einem weiten Feld der Immobiliendienstleistungen. Wie ist aus dem Familien­unter­nehmen
ein Marktführer der Immobilienwirtschaft im Arc lémanique geworden? Blenden wir zurück.

Die Geschichte nimmt zu Beginn der 1960er-Jahre ihren Anfang.
Am 6. August 1960 wird das Unternehmen ins Genfer Handelsregister eingetragen. Jean-
Paul Barbier-Mueller, der Gründer, der dem Unternehmen bis zur Übergabe an seinen Sohn          1
Thierry als Verwaltungsratspräsident verbunden ist, baut das Unternehmen in den ersten
beiden Jahrzehnten kontinuierlich aus – teils aus eigener Kraft, teils durch die Übernahme
von Firmen. Einen entscheidenden Wachstumsschritt leitet er 1988 durch die Übernahme
der in Nyon und Lausanne beheimateten Rytz & Cie SA ein. Dadurch erweitert sich das
Ein­­zugs­gebiet auf einen Schlag über das gesamte Genfer Seebecken. In dieser Phase des                     Die Société Privée de
20. Jahrhunderts erlebt der Wirtschaftsraum Genf ein starkes Wachstum des tertiären                          Gérance verwaltet mit rund
Sek­­tors. Vor allem das Finanzgeschäft und der Handel führen zu einem wirtschaftlichen                      250 Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
Boom. Die internationalen Organisationen in Genf tragen das Ihre zu einem stetigen, stark                    tern ein Immobilienportfolio von
international ausgerichteten Bevölkerungswachstum bei. Geschäftsflächen und Wohnraum                         über CHF 9 Mrd. und verfügt über
sind im Raum Genf ein gesuchtes Asset – sowohl unter Investoren wie auch bei Mietern.                        Geschäftsstellen in Genf, Nyon
                                                                                                             und Lausanne. Das Dienstleistungs­
Die Lockerung der Lex Koller gegen Ende der 1990er-Jahre bringt die Öff-                                     angebot umfasst neben dem
nung des Schweizer Markts für Investoren am Geschäftsflächenmarkt. Die Globalisie-                           Stammgeschäft der Immobilien­be-
rung führt dazu, dass sich internationale Konzerne weltweit nach den besten Standorten                       wirtschaftung von Geschäfts-
umsehen. Ihre Wahl fällt nicht selten auf Genf. Um diesen Bedürfnissen zu begegnen,                          und Wohn­­­liegenschaften nament-
setzt SPG – jetzt unter der Führung von Thierry Barbier-Mueller – auf Spezialisierung                        lich die Bereiche Kauf und Verkauf
und internationale Vernetzung. Er gründet mit den Gebrüdern Herbert und Markus Wüst                          von Wohneigentum, Verwaltung
die SPG Intercity Geneva SA und die SPG Intercity Zurich AG, die fortan als Affiliate-Partner                von Stockwerkeigentum, Vermie-
von Cushman & Wakefield den Markt für Commercial Real Estate in den bedeutendsten                            tung und Bewirtschaftung von
Schweizer Wirtschaftsstandorten abdecken. 1995 wird SPG zudem Partner von Christie’s                         Büro-, Verkaufs- und anderen Ge­-
International Real Estate.                                                                                   schäftsflächen, Verwaltung von
                                                                                                             Wohnbaugenossenschaften und
Die Firmengeschichte ist eng mit der Entwicklung des Arc lémanique ver­                                      Liegenschaften des sozialen Woh­-
bunden. Die globale Stellung von Genf als Sitz zahlreicher internationaler Organisationen                    nungsbaus, Projektleitung von
potenziert die Grösse der Stadt. In diesem Umfeld ist SPG über die Region hinaus die                         Gebäudeerneuerungen, Projektent­
erste Adresse für die vielfältigsten Anliegen von privaten und institutionellen, regionalen,                 wicklung sowie den Verkauf und
nationalen und internationalen Klienten rund um Immobilien.                                                  Kauf von Renditeliegenschaften.
                                                                                                             Hauptsitz
                                                                                                             Route de Chêne 36, 1208 Genève (1)
13          GESCHICHTE VON SPG INTERCITY                                                         Birthday Edition            15 years SPG Intercity

«FIRST MOVER»
DER INTER-
NATIONALISIERUNG
Alles beginnt in den 1990er-Jahren mit einer Idee. Die Lex Koller
wird gelockert, ausländische Unternehmen drängen in die Schweiz.
Und Eigentümer beginnen, ihre Büro- und Verkaufs­flächen aktiv
zu bewirtschaften. Hier tut sich ein Geschäftsfeld auf: Die Schweiz
entdeckt das Commercial Property Consulting – und umgekehrt.

Man kennt sich am Schweizer Immobilienmarkt – damals, in den
1990er-Jahren. Thierry Barbier-Mueller und die Gebrüder Herbert und Markus Wüst sind
in der GSI – Groupe Suisse Immobilier engagiert, einem Verbund von führenden Immobi­lien-
Dienstleistungsunternehmen der Deutsch- und der Westschweiz. Man weiss also vonein­
ander über die Ideen und Bestrebungen im Bereich der kommerziellen Liegenschaften.
Die eigene berufliche Auslandserfahrung, ein sicheres Gespür für neue Geschäftsfelder            1                          2
und nicht zuletzt die Suche der weltweit tätigen Healey & Baker (firmiert ab 1998 als
Cushman & Wakefield) nach einem neuen Partner für die Schweiz weisen den Weg für das
gemeinsame Unterfangen.

Die Zahl der Auslandsbanken in Genf und Zürich erreicht in der Gründungs-
zeit von SPG Intercity ihren Höchststand und die grenzüberschreitende Vermögens­
verwaltung ihre Blüte; die bevorzugten Ansiedlungsbedingungen ziehen Holdingsitze und            3
europäische Konzernzentralen in die Schweiz, die Lockerung der Lex Koller öffnet die
Grenzen für ausländische Investoren.
                                                                                                                                            4
Gleichzeitig werden Gewerbeflächen vom Kosten- zum Ertragsfaktor:
Unternehmen und Eigentümer entdecken das Potenzial ihrer Immobilien. Miete wird
zur Alternative für den Kauf. Der Geschäftsflächen- und Investmentmarkt entsteht und
emanzipiert sich zur Königsklasse.
                                                                                                             SPG Intercity ist heute mit
Thierry Barbier-Mueller und Herbert und Markus Wüst sehen                                                    44 Mitarbeiterinnen und Mitar­
diese Entwicklung weit voraus und ziehen ihre besten Fachleute für kommerzielle Liegen-                      beitern an vier Standorten im Real
schaften in SPG Intercity zusammen. Diese betreiben den Markt bis heute an vorderster                        Estate Consulting ein gewichtiger
Front und besetzen die anfängliche Lücke im professionellen Real Estate Consulting. Über                     Anbieter erstklassiger Broker-
die Jahre entwickelt sich SPG Intercity kontinuierlich weiter und passt sich den Markt­-                     und Beratungsdienstleistungen
be­d­ürfnissen an. Der Bereich Retail wird als eigenständiger, spezialisierter Bereich für die               für kommerziell genutzte Liegen-
Suche und Vermietung von Verkaufsflächen etabliert. Die internationale Zusammenarbeit im                     schaften und Immobilieninvest-
Verbund mit Cushman & Wakefield wird intensiviert, um international tätigen Unternehmen                      ments. SPG Intercity engagiert sich
umfassende Dienstleistungen anzubieten. Der Fokus bewegt sich zunehmend vom sales­                           in natio­nalen und internationalen
orientierten Brokerage zu einer analysegestützten Managementberatungs-Dienstleistung.                        Netzwerken und Verbänden für
                                                                                                             die Professionalisierung und für ­
                                                                                                             ethische Grundsätze im Immo­
                                                                                                             biliengeschäft.
                                                                                                             Standorte von SPG Intercity
                                                                                                             Genf (1) und Lausanne (2),
                                                                                                             Zürich (3) und Basel (4)
14           FIRMENGESCHICHTE                                                                               Birthday Edition                15 years SPG Intercity

15 Jahre Firmengeschichte – 15 Jahre Zeit­geschehen
In den vergangenen anderthalb Jahrzehnten haben ­sich das Umfeld
der Schweizer Wirtschaft und die Gesellschaft entlang globaler
Megatrends wie Digitalisierung, Globali­sierung und Transparenz
fundamental ver­ändert. SPG Intercity hat die Opportunitäten in
                                                                                                                                                           2005
jeder Phase ihrer Firmen­geschichte als Chance erkannt und neue                                                                                            Aus Intercity Exceptional
                                                                                                                                                           Properties wird Wüst und
Geschäftsfelder erschlossen.                                                                                                                               Wüst. Der Claim lautet:
                                                                                                                                                           «Exklusives Wohneigentum.
                                                                                                                                                           Seit 1954.» Michael Blaser
                                                                                                                                                           wird Geschäftsführer von
                                                                                                                                                           Wüst und Wüst. 2007 wird
                                                                                                                           2003                            Wüst und Wüst exclusive
                                                                                                                           Der Bereich Retail Services     affiliate of Christie’s Great
                                                                                                                           von SPG Intercity Zurich        Estates.
                                                                                                                           nimmt seinen Betrieb auf.
                                                                                                                                                           2005
                                                                                                                           2. März 2003                    SPG Finest Property, ein
1997                                                                                         1. Januar 2002                Mit Alinghi gewinnt erst-       Tochterunternehmen
SPG Société Privée de                                                                        Der Euro wird in 13 Staaten   mals ein europäisches           der SPG, wird exclusive
Gérance, Genf, Intercity                                     2001                            der Europäischen Union als    Team den prestigeträch-         affiliate of Christie’s
Zurich, de Rham, Lausanne,                                   SPG Intercity erhält das        Bargeld eingeführt.           tigsten Wettkampf im            Great Estates.
die IT Immobilien Treu­hand                                  Mandat zur Vermarktung                                        Segelsport, den America’s
AG, Basel, und Von Graffen-                                  der Büro- und Retailflächen     2002                          Cup. Die Challenge findet       2005
ried, Bern, schliessen sich    21. Dezember 2000             in dem von Swiss Prime          In Zusammenarbeit mit der     vor Auckland gegen Titel-       Akquisition des Centre
zur Gruppe Schweizer           Die SPG Intercity Geneva      Site realisierten Messeturm     Wirtschaftsförderung          verteidiger Team New            des Technologies Nouvelles,
Immobi­lien GSI bzw. zur       SA wird in Genf ins           Basel, bis 2011 das höchs-      der Stadt Zürich und dem      Zealand statt und endet 5:0     CTN, durch den Invest-
Groupe Suisse Immobilier       Handels­register eingetra-    te Gebäude der Schweiz.         Beratungsunternehmen          für das Schweizer Team.         mentfonds Area Property.
GSI zusammen. Damit wird       gen. Thierry Barbier-         Der Messeturm ist im Jahr       Andersen publiziert SPG                                       Diese Transaktion markiert
die Gruppe aus renommier-      Mueller, Herbert Wüst und     2003 bezugsbereit.              Intercity den ersten Office                                   den Beginn einer langjäh­
ten und traditionsreichen      Markus Wüst nehmen im                                         Snapshot Zürich, ein regel-                                   rigen Zusammenarbeit im
Immobiliendienstleistern       Verwaltungs­rat Einsitz.      2001                            mässig erscheinender                                          Aufbau und in der Bewirt-
der wachsenden Nachfrage       Am 24. Januar 2001 über-      SPG Intercity gründet           Büromarktbericht. Es fol-                                     schaftung eines Immo-
nach überregionaler Bera-      nimmt Martin Dunning          die Abteilung Investment        gen Snapshots für andere                                      bi­lien­portfolios von mehr
tung gerecht.                  die Geschäfts­leitung.        Property Brokerage.             Schweizer Städte.                                             als CHF 300 Mio.

1997                   1999                  2000                 2001                      2002                2003                  2004                    2005                 2006

21. Juni 1999                                                1. Februar 2001                 3. März 2002                                                  Mitte 2005
Die ersten sieben sektoriellen Abkommen zwischen der         Die SPG Intercity Zurich AG     Das Schweizer Stimmvolk                                       SPG Intercity Zurich berät
Europäischen Union und der Schweiz werden unterzeichnet.     wird ins Handelsregister        heisst die Volksinitiative                                    Apple bei der Anmietung
Die Bilateralen I werden am 21. Mai 2000 vom Volk mit        eingetragen. Im Verwal-         zum UNO-Beitritt mit 55%                                      des Apple Shop an der
Zweidrittelmehr gutgeheissen und treten am 1. Juni 2002      tungsrat nehmen Thierry         Stimmenanteil gut. Der        4. Februar 2004                 Bahnhofstrasse in Zürich.
in Kraft.                                                    Barbier-­Mueller, Herbert       Beitritt als 190. Vollmit-    Facebook nimmt seinen
                                                             Wüst und Markus Wüst Ein-       glied erfolgt am 10. Sep-     ­Betrieb auf. Heute zählt es    Anfang 2006
                                                             sitz.                           tember 2002.                   rund 1,5 Mrd. aktive Be­       SPG Intercity Zurich erhält
                                                                                                                            nutzer und ist damit das       mit dem Grossprojekt
                                                             11. September 2001                                             wichtigste soziale Netzwerk    Stadtraum HB Zürich von
                                                             Bei Terroranschlägen                                           der Welt.                      SBB Immobilien das bisher
                                                             in New York auf die Twin                                                                      grösste Vermietungs­
                                                             Towers des World Trade                                        26. Dezember 2004               mandat: 80 000 m² Nutz-
                                                             Center sowie auf das Penta­     22. März 2002                   Ein Erdbeben unter der        fläche mit einem jährlichen
                                                             gon in Washington kommen        SPG Intercity Zurich trägt      Meeresoberfläche des Indi-    Miet­zinsvolumen von
                                                             rund 3000 Menschen ums          die Zweigniederlassung mit      schen Ozeans löst eine        CHF 30 bis 40 Mio.
                                                             Leben. Die USA reagieren        Sitz in Basel ins Handels­    ­verheerende Tsunami-Welle
21. Juni 1999                                                unter anderem mit dem           register ein.                   aus, die rund 300 000         Anfang 2006
Mit dem Anstich beginnt offiziell der Bau des 57 km langen   Einmarsch in Afghanistan.                                      ­M enschen in den Anrainer-    SPG Intercity Zurich
Gotthard-Basistunnels zwischen Erstfeld und Bodio.                                                                           staaten das Leben kostet.     vermietet den ehemaligen
                                                             2. Oktober 2001                                                                               Fifa-Hauptsitz in Zürich.
1999                                                          Die Swissair stellt mangels                                  2004
Der schwedische Medienkonzern lanciert in der Deutsch-        liquider Mittel den Flug-                                    SPG Intercity erhält von        2006
schweiz mit «20 Minuten» die erste kostenlose Pendlerzei-     betrieb vorübergehend ein                                    SBB Immobilien die              SPG Intercity Geneva ruft
tung der Schweiz. 2005 wird die Zeitung von der Tamedia AG    (Swissair-Grounding). Drei                                   Beratungs­mandate für die       die Abteilung Projekt­
übernommen, ab 2006 werden die französischsprachige           Tage später kann der Be-                                     Entwicklung der Bahnhöfe        entwicklung ins Leben.
«20 minutes» und 2011 die italienischsprachige «20 minu-      trieb dank eines Notkredits                                  Basel, Bern, L­ ausanne und
ti» herausgegeben.                                            der Eidgenossenschaft                                        Zürich.
                                                              wieder teilweise aufgenom-
                                                              men werden. Am 1. April
                                                              2002 landet der letzte
                                                              Swissair-Linienflug in
                                                             ­Zürich.
15            FIRMENGESCHICHTE                                                                                Birthday Edition               15 years SPG Intercity

                                                                                                                              2013
                                                               2010                                                           SPG Intercity Zurich ver-
                                                               SPG Intercity Zurich vermietet das Bürogebäude «Fifty-         kauft im Auftrag von Swiss
                                                               One» mit 20 500 m² Bürofläche an Swisscom.                     Prime Site den Actelion-
                                                                                                                              Hauptsitz in Allschwil BL
                                                               2010                                                           für fast CHF 100 Mio.
                                                               SPG Intercity Geneva schliesst den bis heute grössten          an einen ausländischen
                                 20. Januar 2009               ­Mietvertrag für das Business Center BIBC III in Vernier mit   Investor.
                                  Barack Obama wird als         mehr als 18 000 m² Bürofläche ab.
                                 ­erster afroamerikanischer                                                                   2013
                                  Präsident der Vereinigten                                                                   In einem zehn Monate
                                  Staaten von Amerika                                                                         ­dauernden Prozess reali-
                                 ­vereidigt.                                                                                   siert SPG Intercity Geneva
   2008                                                                                                                        mit dem Verkauf des
   Die Abteilung Projektent-     15. November 2009                                                                             Schweizer Headquarters          2014 / 2015
   wicklung von SPG Intercity    Die Schweizer U-17-Fuss-                                                                      von Merck Serono für rund       SPG Intercity Zurich ver-
   Geneva wird mit dem Bau       ballmannschaft schlägt im                                                                     CHF 300 Mio. den bisher         mietet im Auftrag des
   des europäischen Head­        Finale der Weltmeister-                                                                       grössten Verkaufserfolg         Versicherungskonzerns
   quarters und Ausbildungs-     schaft Gastgeber Nigeria                                                                      ihrer Geschichte.               Allianz die nicht mehr
   zentrums von Edward Life      mit 1:0 und wird erstmals                                                                                                     betriebsnotwendigen
   Science in Nyon beauftragt.   Weltmeister.                  15. April 2010                                                 2013                             Betriebsliegenschaften
                                                               Die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull       Der Whistleblower Edward         im CBD Zurich und in
   2008                                                        führt tagelang zu massiven Beeinträchtigungen des Luft-        Snowden enthüllt unter an-       Zürich Altstetten.
   Züblin Immobilien kauft                                     verkehrs in Europa.                                            derem das Überwachungs-
   durch Vermittlung von                                                                                                      programm PRISM des               20. September 2015
   SPG Intercity Zurich die                                    17. Dezember 2010                                              US-Geheimdienstes NSA            Der Volkswagen-Konzern
   Geschäfts­liegenschaft                                      In der arabischen Welt beginnt – ausgehend von Tunesien        und löst damit eine Über-        räumt erstmals gezielte
   Holbein­strasse 22 / 30 in                                  – der «Arabische Frühling». Auslöser der Massenproteste        wachungs- und Spionage-          Manipulationen bei der
   Zürich mit 5800 m²                                          in Tunesien ist die Selbstverbrennung des Gemüsehändlers       affäre sowie internationale      Messung von Abgaswerten
   Nutzfläche von Publicitas.                                  Mohamed Bouazizi in Sidi Bouzid am 17. Dezember 2010.          Proteste aus.                    ein.

2007               2008               2009                    2010                 2011                    2012                 2013                    2014                2015 / 2016

   11. Juli 2008                                               1. Januar 2011                  31. Oktober 2012               2014                             2015 / 2016
   Das iPhone wird am Schweizer Markt eingeführt – rund        Robert Hauri übernimmt ­­       Die Raumsonde Curiosity        SPG Intercity Geneva wird        SPG Intercity feiert ihren
   ein Jahr nach der Lancierung am Apple-Heimmarkt USA.        die Geschäftsführung der        landet auf dem Mars.           von SBB Immobilien mit           15. Geburtstag.
   Am 28. Mai 2010 folgt das iPad.                             SPG Intercity Zurich AG                                        der Vermarktung von Pont-­
                                                               und nimmt in der Gruppen-                                      Rouge, dem grössten Bau-
                                                               leitung der Intercity-Gruppe                                   projekt mit zirka 100 000 m²
                                                               Einsitz.                                                       für k­ ommerzielle Nutz­
                                                                                                                              flächen, beauftragt. 2015
                                                               2011                                                           ist der Vermietungsstand
                                                               Die SPG Intercity Zurich AG                                    bei 50 %. Damit gibt die
                                                               ­erhält als erstes Im­mo­                                      Bauherrschaft grünes Licht
                                                                bilien-Dienstleistungs­                                       für die Realisierung des
                                                                unternehmen in der                                            Bauprojekts.
                                                                Deutschschweiz die Akkre-
                                                                ditierung der Royal
                                                                Insti­tution of Chartered      6. Juli 2012
                                                                ­Surveyors (RICS) und          SPG Intercity Geneva
                                                                 darf fortan den Zusatz        gründet die Niederlassung
                                                                 «Regulated by the RICS»       in Lausanne und lässt
                                                                 verwenden.                    sie als die SPG Intercity
                                                                                               Lausanne SA ins Handels-
                                                                                               register ein­tragen.
16            KUNDENPORTRÄT DER ALLIANZ SUISSE IMMOBILIEN AG                         Birthday Edition       15 years SPG Intercity

Dr. Martin Kaleja ist Mit-
glied des Exekutivkomitees
von Allianz Real Estate
und CEO der Allianz Suisse
Immobilien AG.

A lexander Gebauer ist
 Mitglied des Exekutivkomi-
 tees Allianz Real Estate
 sowie CFO und COO Allianz
 Real Estate.

Reiner Gfeller ist Senior
Consultant der Allianz
Suisse Immobilien AG.

 SPG Intercity Zurich hat
 Allianz unter anderem bei
 der Vermietung des bis­
 herigen Hauptsitzes am
 Bleicherweg in Zürich
­unterstützt.

«Renditedruck fordert
kreative Köpfe.» Dr. Martin Kaleja

Mit welchen besonderen Herausforderungen sind Sie als Ver­                Wie kamen Sie mit SPG Intercity in Kontakt?
 sicherer am Schweizer Immobilienmarkt konfrontiert?                             Reiner Gfeller: Der geschäftliche Kontakt geht zurück auf
         Martin Kaleja: Es ist die Kombination aus einer regulato­        unsere Ausschreibung des Vermarktungsmandats für die ehe­
 risch beschränkten Anzahl an Anlageklassen, dem hohen Inves­             maligen Direktionsstandorte von Allianz Suisse gegen Ende 2010.
 titionsdruck und sinkenden Renditen. Um die Ertragsziele
 zu erreichen, investieren wir vermehrt in Entwicklungsprojekte.          Was war der Auftrag an SPG Intercity?
         Alexander Gebauer: Daneben prüfen wir vermehrt auch                     Reiner Gfeller: Der Auftrag ging weit über die Vermietung
­Investments ausserhalb der Zentren.                                      unserer beiden Standorte Bleicherweg und Hohlstrasse hinaus.
                                                                          Wir baten SPG Intercity um eine umfassende Analyse der ver­
Sie selbst haben mit dem Schweizer Hauptsitz der Allianz
das Zentrum verlassen. Was gab den Ausschlag für den Umzug
nach Wallisellen?
         Alexander Gebauer: Allianz ist in der Schweiz teils organisch,
                                                                          «Das Real Estate Management steht in der
teils durch Zukäufe gewachsen. Dadurch waren unsere Mitar­                Schweiz vor Aufgaben, wie sie im Rest von Europa
beiter in der Deutschschweiz auf mehrere Verwaltungsstandorte             schon länger bekannt sind – nichts Unlösbares,
verteilt. Dieser Zustand war nicht optimal. Die Konzentration
in Wallisellen brachte wesentliche Vorteile.
                                                                          eher ein gesunder Wettbewerb um Mieter und gute
                                                                          Flächen.» Alexander Gebauer
Was hat Sie trotz des angespannten Markts für Büroflächen
­bewogen, den bisherigen Hauptsitz in den Bestand der Ren­
 diteliegenschaften zu überführen?                                        schiedenen Alternativen auf der Basis einer fundierten Markt­
         Martin Kaleja: Als langfristig orientierter Investor sehen       einschätzung. Erst danach ging es um die Vermietung. Ausser­
wir über den aktuellen Zyklus hinaus und haben Lagequalität               dem beobachtet SPG Intercity für uns den Markt und macht
und Grösse unseres ehemaligen Hauptsitzes in Sichtweite                   uns auf Entwicklungen und Veränderungen am Büroflächen­
 des Paradeplatzes hoch eingestuft. So ein Asset verkauft man             markt aufmerksam.
 nicht. Der aktuelle Vermietungsstand gibt uns recht.
17     SPG INTERCITY IN ZAHLEN                         Birthday Edition        15 years SPG Intercity

IM EINFLUSS                                                        Anfang der 2000er-Jahre ist die Welt im
                                                                   Umbruch. Ein Thema zieht Unternehmen
                                                                   und Arbeitnehmer in seinen Bann und ist

GLOBALER TRENDS
                                                                   drauf und dran, etablierte Geschäftsmo-
                                                                   delle über den Haufen zu werfen: das
                                                                   World Wide Web. Es schafft neue Oppor-
                                                                   tunitäten, neue Berufe und Dienstleis-
                                                                   tungssektoren, verändert Unternehmens­
Die Entwicklung von SPG Intercity über die vergange-               strukturen und Prozesse. In der «dotcom
nen 15 Jahre ist nebst dem eigenen Leistungsausweis                bubble» zeichnen Trendexperten ein revo-
                                                                   lutionäres Bild der Arbeitswelt und der
geprägt von der Wirtschaftsentwicklung in Europa                   Konsumgewohnheiten. Das Büro wird orts­
und in der Schweiz im Besonderen. Die Zyklen der                   los, der stationäre Handel verlagert sich
                                                                   ins Internet. Die Folgen davon für die Im-
Geschäftsflächenmärkte werden vermehrt überlagert                  mobilieneigentümer sind einschneidend:
                                                                   Der Büro- und Verkaufsflächenmarkt kommt
von globalen Trends, die den künftigen Geschäfts­-                 unter massiven Druck, der Flächenbedarf
gang prägen werden.                                                sinkt. Eine Schreckensvision. Doch die Rea-
                                                                   lität am Immobilienmarkt hat sich anders
                                                                   zugetragen.

                                                                   Strukturelle Leerstände
                                                                   am Büromarkt
                                                                  Der Büromarkt und seine Flä­­­chen­nach­
                                                                  frage werden durch vier Faktoren bestimmt:

     44
                                                                  Demografie, Wirtschafts­entwick­­lung, Ar­
                                                                  beits­­organisation und technologischer Wan­
                                                                  del. Ein Rückblick auf die vergangenen
                                                                  15 Jahre zeigt zum einen, dass die Verän-
                                                                  derung der Arbeitsorganisation in der Web-
                                                                  Ökonomie bisher keinen eindeutigen Trend
                                                                  zu mehr oder weniger Büroflächen erken-
                                                                  nen lässt. Zum anderen wird der technolo-
                                                                  gische Trend zu Telearbeit durch die viel
                                                                  mächtigere Entwicklung der Bürobeschäf-
  SPG Intercity-Mitarbeiter                                       tigung überlagert.
                                                                            Mit der Automatisierung von stan-
                                                                  dardisierten Prozessen im Backoffice be-

                                         16
                                                                  ginnt sich die Form der Zusammenarbeit
                                                                  im Büro zu verändern. «Co-working», die

                                   4
                                 Basel
                                         Zürich                   Kollaboration innerhalb von Projektteams,
                                                                  und die Einbindung von externen Beteilig-
                                                                  ten, der Einsatz von Telekommunikation
                                                                  und schnellen Internetverbindungen ver-
                                                                  ändern die Anforderungen an die Büroflä-
                                                                  chen. Open und Shared Space lösen das
                                                                  Einzelbüro ab. Büroangestellte wer­den zu
                                                                  Office-Nomaden. Vorreiter sind Informatik-
                                                                  und Beratungsunternehmen wie IBM, die

           3   Lausanne                                           stark auf Telearbeit setzen. Angesichts der
                                                                  überlasteten Verkehrsinfrastruktur und
                                                                  neuer Lebensmodelle sagen Trendforscher
                                                                  dem Homeoffice eine grosse Zukunft vor-
                                                                  aus. Bürobeschäftigte arbeiten unterstützt

                          21
                          Genf
                                                                  durch schnelle Internetverbindungen zu
                                                                  Hause und sind gleich­wohl mit ihren Team-
                                                                  mitgliedern vernetzt. Unternehmen unter-
                                                                  stützen das Homeoffice anfänglich – nicht
                                                                  zuletzt, weil sie dadurch eine Einsparung
                                                                  an teuren Büroflächen sehen. Doch das
18        SPG INTERCITY IN ZAHLEN                                            Birthday Edition         15 years SPG Intercity

                                      1
                                    000
                                        600

                                                                                                      MIO.
                                  3 000
                      Mandates
                      delivered
                                                                          of transactions and
                       per year

                                  0 000 THREE
                                                                          sale acquisitions per year

                                  0               CHF of property
                                               valuations per year
                                                                         Property developments
                                                                         per year

                                    150 000 m²
                                            Rented square meters per year

Homeoffice kommt kaum über eine Ni- Umbautätigkeit ab, denn Bestandesliegen-              ten wirkt sich auf die Nach­frage nach Büro­
schenposition hinaus. Die «Welt» schreibt schaften weisen vielfach Grundrisse auf,        flächen aus.
im Frühjahr 2015, dass der Anteil der die mit den Anforderungen an Flächen­                       Die Zahl der Bürobeschäftigten hat
Arbeitnehmer, die teilweise zu Hause ar- effizienz und an Arbeitsabläufe kaum ver-        sich in den Wirtschaftsmetropolen Euro-
beiten würden, nach einem anfänglichen einbar sind. Catella Research schliesst            pas zwischen 2000 und 2014 um nahezu
Anstieg in Deutschland bis auf 9,7% daraus, dass sich der strukturelle Leer-              20% erhöht. In der Schweiz waren Anfang
im Jahr 2008 nun wieder deutlich rück- stand in den Metropolen nach einem An-             2000 ingesamt 2,6 Mio. Personen im drit-
läufig sei. Im Rest von Europa und in der stieg in den letzten 15 Jahren auch künftig     ten Sektor beschäftigt, Mitte 2015 waren
Schweiz dürfte das Niveau sogar noch weiter erhöhen wird, da der Anteil an ver-           es 3,2 Mio. oder 23% mehr. Gleichzeitig
tiefer liegen.                               alteten und nicht mehr marktgängigen         nahm die Wirtschaftsleistung nominal um
         Die Kosten für Büroflächen bleiben Flächen weiter zunimmt.                       40% zu. Die Bürobeschäftigung wächst
aber ein Thema mit hoher Priorität auf der          Betrachtet man die Wirtschaftsent-    also aufgrund der steigenden Wertschöp-
Agenda der Unternehmen. Im Zentrum wicklung, ist ein enger Zusammenhang                   fung pro Mitarbeiter unterproportional.
steht die Flächeneffizienz. Der Flächen- zwischen dem Wachstum der Wirtschafts-                   Demografie und Wirtschaftsent-
konsum pro Mitarbeiter hat zwischen 2000 leistung und dem Konsum an Büroflächen           wicklung leisteten somit für den Büroflä-
und 2014 gemäss Berechnung von Catella festzustellen. Wenn die Wirtschaft wächst,         chenbedarf einen deutlich grösseren Im-
Research in den Wirtschaftsmetro­     p olen werden mehr Güter und Dienstleistungen       puls als Arbeits- und Flächeneffizenz,
Europas* von durchschnittlich 20,2 auf produziert. Dies führt zu einem Mehrbe-            woraus sich schliessen lässt, dass der Be-
19,6 m2 abgenommen. Dies lässt gegen- darf an gewerblichen Flächen. Die Nach-             darf an effizenten, modernen Büroflächen
über Zielwerten von 10 bis 15 m2, wie frage nach Büroflächen wird ihrerseits              auch in Zukunft hoch bleiben wird. Mit
sie etwa vom Staatssekretariat für Wirt- durch die Anzahl der Bürobeschäftigten           dem stetigen Wandel der Anforderungen
schaft, SECO, je nach Belegung genannt bestimmt. Insbesondere der Struktur­               kommen Büroimmobilien wirtschaftlich
werden, erhebliches Potenzial erahnen. wandel mit dem überdurchschnittlichen              und technisch immer schneller ans Ende
Ob und wie rasch dieses erschlossen wer- Wachstum des Dienstleistungssektors und          ihres Lebenszyklus.
den kann, hängt auch von der Neu- und der Zahl der in diesem Sektor Beschäftig-
19           SPG INTERCITY IN ZAHLEN                                                      Birthday Edition         15 years SPG Intercity

«Demografie, Globalisierung, Klimawandel,
Reurbanisierung, Verteilungsfragen, Landflucht:                                                        Pont-Rouge – in Genf entsteht eine Stadt
Diese Trends werden den Immobilienmarkt in                                                              in der Stadt
den kommenden Jahrzehnten prägen. Regional,                                                            SBB Immobilien plant und realisiert bis
                                                                                                       2024 im Genfer Stadtteil La Praille unter
branchen- und objektabhängig ergeben                                                                   dem Namen Pont-Rouge ein urbanes
sich grosse Unterschiede in der Entwicklung.»                                                          Zentrum mit 600 Wohnungen sowie
Dr. Edgar Zoller, Bayern LB                                                                            120 000 m² Fläche für gewerbliche Nut-
                                                                                                       zung – namentlich Büros, Verkaufsflä-
                                                                                                       chen, Restaurants, Freizeitaktivitäten,
                                                                                                       ­öffentliche Einrichtungen und ein Hotel.
                                                                                                       Die fünf Gebäude sollen in den Jahren
                                                                                                       2018 bis 2024 in Betrieb genommen wer-
                                                                                                        den. Voraussetzung für den Startschuss
                                                                                                       zur ersten Phase war, dass 50% der Ge-
Die Wucht des Online-Handels                finden ihrerseits nicht in ausreichender
                                                                                                       werbefläche von 30 000 m² vorvermietet
Im Detailhandel beginnt sich zu bewahr- Menge Büro- oder Verkaufsflächen, die
                                                                                                       werden konnten. Im Wettbewerb um die
heiten, was die Trendforscher in der «dot- ­ihren veränderten Bedürfnissen entspre-
                                                                                                       besten Vermarktungskonzepte obsiegte
com bubble» prognostiziert haben – wenn chen. Investoren, Vermieter und Mieter
                                                                                                       SPG Intercity. In einem ersten Schritt
auch in deutlich langsamerem Tempo als sind darum mehr denn je auf professionel-
                                                                                                        ging es in der Beratung darum, die pro­
vorausgesagt. Der Online-Handel in der le Unterstützung angewiesen, wie sie SPG
                                                                                                       jek­tierten Flächen nach den Bedürfnissen
EU erreichte 2014 einen Umsatz von EUR Intercity seit 15 Jahren für den Schweizer
                                                                                                       potenzieller Mieter zu optimieren und
160 Mrd. bis 180 Mrd., wobei der Löwen­ Markt bietet. Der Bedarf an solchen spe­
                                                                                                        die maximale Nutzungsdauer zu sichern.
anteil auf Grossbritannien, Deutschland zialisierten und professionellen Dienstleis-
                                                                                                       Im darauffolgenden Architekturwettbe-
und Frankreich entfällt. Gleichzeitig sta­ tungen wird in Zukunft tendenziell zuneh-
                                                                                                       werb unterstützte SPG Intercity die Bau-
gnierte der Umsatz des stationären Han- men. Gleichzeitig stehen spezialisierte
                                                                                                       herrschaft bei der Beurteilung der Bei­
dels in der EU bei rund EUR 3,1 Bio. Unternehmen wie SPG Intercity vor der
                                                                                                       träge nach immobilienwirtschaftlichen
Wenn auch auf tiefem Niveau am gesam- Herausforderung, in ausreichender Zahl
                                                                                                       Kriterien. 2013 startete schliesslich die
ten Detailhandelsumsatz (je nach Quelle Professionals für sich zu gewinnen. Der
                                                                                                       Vermarktung, und Ende 2014 konnte
rund 6%), so wächst der Online-Handel «war for talents» wird zum wichtigsten
                                                                                                        der angestrebte Stand der Vorvermietung
gleichwohl um jährlich 20% und wird nun Schauplatz der Immobilienwirtschaft.
                                                                                                       realisiert werden. SPG Intercity wird das
im stationären Handel zunehmend spür-
                                                                                                       Projekt vor­aussichtlich bis zur Inbetrieb-
bar. Ausgehend vom Non-Food-Bereich *Barcelona,         Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg,
                                            Helsinki, Kopenhagen, London (Central), Luxemburg, Lyon,   nahme in der Vermarktung begleiten.
nimmt der Einfluss auf die Flächenum­ Madrid, München, Paris (Central), Stockholm.
sätze zu. Gleichzeitig ist der Markt für
Verkaufsflächen gesättigt. In der Schweiz
liegt die Verkaufsfläche pro Bewohner ge-
mäss dem Forschungsunternehmen GfK
bei 1,5 m² und wird damit nur noch von
Österreich (1,8 m²) und den Niederlanden
(1,7 m²) übertroffen. Dies lässt die Annah-
me zu, dass die bevorstehenden Umwäl-
zungen in diesen gesättigten Märkten be-
sonders tief greifend sein werden.

Professionalisierung und Spezialisierung
der Immobiliendienstleistungen
Die Eigentümer von Gewerbeflächen in
der Schweiz und Europa stehen und stan-
den immer wieder vor grossen Heraus­
forderungen. Mieter von Gewerbeflächen
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