Pinguinal - Rote Pandas im Grünen Zoo Himalaya im Bergischen Land Zwanzig Hefte in zehn Jahren - Wuppertal
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P inguinal ISSN 1866-1920 Nr. 20/1-2017 2,00 € MAGAZIN DES ZOO-VEREIN WUPPERTAL e. V. Themen dieser Ausgabe u.a. : • Rote Pandas im Grünen Zoo • Himalaya im Bergischen Land • Zwanzig Hefte in zehn Jahren PINGUINAL 01-2017 - 27.03.2017.indd 1 27.03.17 13:10 Uhr
Editorial Liebe Leserinnen und Leser, Inhaltsverzeichnis der Ausspruch „Kinder, wie die Zeit vergeht“ ist wohl angebracht, wenn Sie mit dieser Aus- Rote Pandas im Grünen Zoo 4 gabe bereits das 20ste reguläre Exemplar des Himalaya im Bergischen Land 6 Pinguinal in Ihren Händen halten und damit Zwanzig Hefte in zehn Jahren 8 ein kleines Jubiläum zum 10-jährigen Be- Die aktuellen Bauprojekte im Grünen Zoo 9 stehen gefeiert werden kann! Der Dank geht Bauvorbereitungen für Aralandia 10 an alle, die sich seit dieser Zeit für das Ma- Mini-Waldgiraffe Elani 12 gazin eingesetzt haben, mit den meist ehren- amtlich erstellten Beiträgen und Bildern, aber Erforschung und Schutz von Bonobos 13 natürlich auch an die Bergischen Blätter und Rückblick im neuen Format 14 die zahlreichen Werbepartner. Das Redakti- Tierisches Ferienvergnügen 15 onsteam wird daher diesmal besonders porträ- Neue Tiere im Grünen Zoo 16 tiert, ansonsten dominieren natürlich die tieri- Tiergeburten 20 schen Themen. Und da gibt es vor allem von Kurzmeldungen 22 der weiteren baulichen Entwicklung der neuen Anlagen für Schneeleoparden (hier entsteht Tiere zwischen den Gehegen 28 ein Stück Himalaya im Bergischen Land), für Aktion Leserfoto 29 die Milus und Takine und – ganz neu im Zoo Elefantentausch ausgesetzt 30 – Rote Pandas sehr Erfreuliches zu berichten. Südafrika gewinnen 31 Damit nimmt der Grüne Zoo Wuppertal wei- Die Rückkehr des Wolfes nach NRW 32 ter Fahrt auf, nicht zuletzt der Zoo-Verein setzt Europas Zoos unter der Lupe 34 mit ARALANDIA und Pulau Buton in der Zu- Was sitzt da in der Wupper? 36 kunft sehr große und wichtige Projekte für den Zoo um. So wie in diesem Heft berichtet, wer- Zoologische Gärten in Polen 37 den Sie aber auch bei Ihrem Zoo-Besuch im Die Gemeinschaft der Zooförderer wächst 40 Frühling wieder viele kleine Veränderungen Sahnehäubchen für den Grünen Zoo 42 zu Gunsten von Tieren und Besuchern finden, Impressum 42 die wir oftmals nur der engagierten Eigenini- Trauer um ein langjähriges Beiratsmitglied 43 tiative unserer Tierpflegerinnen und Tierpfle- Kinder-Pinguinal 44 ger verdanken, das verdient an dieser Stelle einmal besonders lobende Erwähnung! Also Abenteuer Heimische Amphibien 44 wünschen wir wie immer viel Spaß beim Le- Hinweise für Vereinsmitglieder 45 sen, aber noch mehr bei Ihrem nächsten Zoo- Allgemeine Informationen zum Zoo-Verein 46 Bummel. Auf ein Wiedersehen im Grünen Zoo Allgemeine Hinweise zum Pinguinal 46 Wuppertal! Beitrittserklärung 46 Ihre Redaktion Titelfoto: Roter Panda Foto: Barbara Scheer WOCHENANGEBOTE Genießen Sie ab 18.00 Uhr! jeden Montag: Pizza oder Pasta nur 5,90 € jeden Dienstag: Schnitzel in verschiedenen Variationen mit Beilage nur 7,90 € jeden Mittwoch: argentinische Steaks in 8 verschiedenen Variationen mit Beilage nur 12,90 € jeden Donnerstag: Spare Ribs „all you can eat“ mit Kartoffelecken, Salat und Sauerrahm nur 12,90 € jeden Freitag: 1 kg Gambas in Knoblauchsauce mit gemischtem Salat, Aioli und Pizzabrötchen nur 16,90 € Restaurant • Bar • Eventsaal mittags (Mo.-Fr.) genießen Sie von 12.00 - 18.00 Uhr alle Steinofen-Pizzen DaVinci für nur 5,90 € Zum alten Kuhstall Boettingerweg 3 • 42117 Wuppertal • Tel. 317 617 61 Diese Angebote gelten nicht an Feiertagen Pinguinal 20 / 1- 2017 3 Da Vinci.m.neuem Bild.indd 1 10.03.16 16:28 Uhr PINGUINAL 01-2017 - 27.03.2017.indd 3 27.03.17 13:10 Uhr
Rote Pandas im Grünen Zoo Neue Bewohner aus dem Himalaya Der Grüne Zoo hat neue Bewohner be- kommen: Im Januar konnten die beiden Roten Pandas (oder Kleinen Pandas) „Ambu“ und „Uma“ begrüßt werden. Der wissenschaftliche Name dieser zur Familie der Katzenbären (Ailuridae) zählenden Art lautet Ailurus fulgens. Sie wurde 1825 von Frederic Georges Cuvier entdeckt und beschrieben. Heu- te werden zwei getrennt lebend rezente Unterarten unterschieden. Der West- liche Kleine Panda (Ailurus fulgens fulgens) lebt in Nepal, Assam, Sikkim Indien und Bhutan, Styans Kleiner Panda (Ailurus flugens styani) lebt im südlichen China und nördlichen My- anmar. In Nepal heißen Pandas „Niga- lya ponya“, das bedeutet Bambusesser. In China wird er „Hun Ho“ genannt, was Feuerfuchs bedeutet. Rote Pandas leben in Wäldern in bis zu 4.000 Metern Höhe. Geschützt le- ben sie nur im Rara Nationalpark von Die Hauptnahrung des Roten Pandas ist Bambus Foto: Barbara Scheer Nepal. Sie werden etwa 25 – 30 Zen- timeter hoch und 60 Zentimeter lang, Gute Kletterer mit katzenartiger haben es nicht leicht, wenn die Tempe- der buschige Schwanz kann ebenso Fellpflege ratur höher ist als 25 Grad. Nach dem lang sein. Ihr rötliches Fell ist lang und Schlafen wird sich erst einmal gründ- weich. Sie werden 4,5 – 6 Kilogramm Rote Panda sind gute, akrobatisch ge- lich geputzt und geleckt, ähnlich wie schwer, die Männchen sind meist et- schickte Kletterer. Da sie am Abend man es von Katzen kennt. Auch der was schwerer als die Weibchen. Der und in der Nacht aktiv auf Futtersuche Rücken und Bauch wird an Bäumen Rücken ist rötlichbraun bis fast kup- sind, schlafen sie tagsüber ausgestreckt und Felsen geschrubbt. Wegen dieser ferrot gefärbt. Die Unterseite von in Astgabeln oder zusammengerollt in Art der Körperpflege werden sie auch Brust und Bauch sind fast schwarz. Baumhöhlen und Felsspalten. Dabei Katzenbär genannt. Das Gesicht und die Ohren haben eine legen sie ihren Schwanz schützend Kleine Pandas markieren ihr Revier rot-weiße Färbung. vors Gesicht. Diese putzigen Gesellen durch Urin oder mit einem Sekret aus der Analdrüse. Dieses Sekret riecht nach Moschus. Sie sind üblicherwei- se Einzelgänger, die sich nur zur Paa- rungszeit zusammenfinden. Paarungen finden in der Regel von Dezember bis Februar statt. Wenige Tage vor der Geburt beginnt das Weibchen, sich in einem hohlen Baum oder einer Fels- spalte ein Nest zu bauen. Dazu braucht es Reisig, Gras und Blätter. Nach einer Tragezeit von 120 – 140 Tagen werden dann zwischen Mai und Juli meist 2 – 4 Jungtiere geboren. Sie sind blind und haben kaum Fell. Sofort nach der Geburt beginnt die Mutter, ihre Wel- pen zu säubern, und lernt so den Ge- ruch ihrer Jungtiere kennen. Sind die Welpen etwa eine Woche alt, verlässt sie zum ersten Mal nach der Geburt das Nest und kehrt sehr oft zurück, um Rotes Fell und buschiger Schwanz: Rote Pandas erobern die Herzen der Zoobesucher Foto: Barbara Scheer die Jungen zu säugen und das Nest zu 4 Pinguinal 20 / 1- 2017 PINGUINAL 01-2017 - 27.03.2017.indd 4 27.03.17 13:10 Uhr
säubern. Die Jungtiere öffnen ihre Au- Nüsse, Früchte und Beeren. Zwischen- schätzt. Zoologischen Gärten bemühen gen nach 30 – 40 Tagen. Die Jungen durch werden auch Insekten, Mäuse, sich durch Erhaltungszuchtprogramme bleiben etwa 12 Wochen nur im Nest. Eier und Jungvögel gefressen. Ihren und die Unterstützung von Schutzpro- Feste Nahrung nehmen die Welpen erst Durst löschen die Katzenbären mit ih- grammen vor Ort um die Erhaltung nach fünf Monaten zu sich. Solange rer Pfote, die sie ins Wasser tauchen dieser Art. ein Weibchen ihren Nachwuchs hat, und direkt danach abschlecken. Eva-Maria Hermann nimmt sie gut das Dreifache ihrer nor- Zu den natürlichen Fressfeinden zäh- malen Nahrung zu sich, um genügend len Schneeleoparden und Marder. In Milch zu haben. Mit Beginn der neuen ihrer Heimat sind Rote Pandas sehr be- Paarungszeit werden die Welpen ver- droht, in der Roten Liste werden sie als Aktuell bewohnen die Roten Pandas trieben und müssen von nun an alleine „stark gefährdet“ aufgeführt. Nicht nur im Grünen Zoo ein Gehege unter- zurechtkommen. Mit etwa 18 Monaten durch den Verlust vom Lebensraum, halb der Zoodirektion, das eigentlich sind sie geschlechtsreif. Ihre Lebenser- sondern durch Jagd und Wilderei sind als Voliere für Vögel aus Madagas- wartung liegt bei 6 – 12 Jahren, im Zoo sie bedroht. Mitunter geraten sie auch kar genutzt wird. Nach Fertigstel- können sie bis zu 15 Jahre alt werden. in Fallen für Hirsche, Wildschweine lung der neuen Schneeleopardenan- oder Ziegen. In China wird ihr Fell lage sollen die Katzenbären dann in als Bekleidung für einen Bräutigam die alte Anlage dieser Raubkatzen Bedrohte Bambusfresser und andere Zeremonien genutzt. Der neben dem Kleinkatzenhaus um- Schwanz und die Schwanzhaare wer- ziehen. Ihr endgültiges Heim sollen Die Hauptnahrung der Roten Pan- den für Hüte, Pinsel oder Staubwedel sie bei den Takinen bekommen, mit das sind Bambusschößlinge. Da diese missbraucht. Die Bestände der Roten denen sie nach der Erweiterung und schwer verdaulich und nicht sehr nahr- Pandas in ihrem natürlichen Lebens- Umbau der Takinanlage in Gemein- haft sind, fressen sie große Mengen da- raum schrumpfen so immer weiter, schaft leben werden. von. Außerdem stehen auf dem Spei- aktuell wird ihre Zahl in freier Wild- seplan noch Samen, Gräser, Wurzeln, bahn auf 8.000 – 15.000 Individuen ge- Die niedlichen Katzenbären gönnen sich regelmäßig ausführliche Ruhepausen Foto: Barbara Scheer Pinguinal 20 / 1- 2017 5 PINGUINAL 01-2017 - 27.03.2017.indd 5 27.03.17 13:10 Uhr
Himalaya im Bergischen Land Schneeleopard mit Halsbandsender in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet Foto: Snow Leopard Trust Eine neue Anlage für lieren einige Dutzend Tonnen abgela- unbeheizten Stall. Schneeleoparden dener Steine ein zerstörtes tibetisches Warum hat dieser scheinbar kleine Bergdorf. Seine menschlichen Bewoh- Umbau so lange gedauert? Das Ge- In Kürze ist es endlich soweit: Die ner haben das Dorf verlassen, lang- lände wurde aus städtischen Mitteln Schneeleoparden ziehen in ihre neue sam erobern die Natur und mit ihr die mit dem GMW (Gebäudemanagement Anlage um – in das von einer Steinla- Schneeleoparden das Terrain zurück. Wuppertal) umgebaut. Die Landesre- wine verschüttete Bergdorf des „Wup- Die Großkatzen sind Einzelgänger; der gierung installierte hierfür eine neue pertaler Himalayas“! Schneeleoparden Wuppertaler Kater „Irbis“ und Kat- Ausschreibungsplattform, doch als die sind im zentralen Hochgebirge des ze „Aditi“ vertragen sich gut, so dass Angebote auf dem Tisch lagen, stellten Himalayas beheimatet – eine Region sie mit ihren drei Jungtieren gemein- die Bauherrn fest, dass die Finanzmit- karg, steil und felsig. Die ehemalige sam das Terrain durchstreifen dürfen. tel für die Umbauwunschliste des Grü- Voliere der Geier und Gaukler wurde Sollte es doch einmal Stress geben, nen Zoos Wuppertal nicht ausreichten. entsprechend umgestaltet, eine große ist die Anlage in drei einzelne Gehege 120.000 Euro standen zur Verfügung, Mauer errichtet und eine hohe Glas- unterteilbar. Als Rückzugsgebiet und kein Cent mehr. Alle Maßnahmen scheibe eingesetzt. Zusätzlich simu- Unterschlupf erhalten die Tiere einen mussten vor Baubeginn geklärt sein, um keine kostspieligen Überraschun- gen zu erleben. Und so dauerte es, bis mit den Arbeiten, die nun fast ab- geschlossen sind, begonnen werden konnte. Ein Abenteuerpfad durch einen Birkenhain Nicht nur der Innenbereich der Volieren wurde umgestaltet, auch für Besucher entstand ein zusätzlicher neuer Weg, ein Abenteuerpfad. Er führt als unbe- festigter, leicht holpriger Weg durch einen Birkenhain in den Hang hinein. Schon auf dem Pfad kann der aufmerk- same Besucher Spuren des Schneeleo- parden sowie den Schädel eines Yaks entdecken. Am Ende des Wegs steht er vor einem Gehege mit insgesamt fünf- Schneeleopard im Grünen Zoo Wuppertal Foto: Christel Dickten zehn Maushamstern. Turkmenische 6 Pinguinal 20 / 1- 2017 PINGUINAL 01-2017 - 27.03.2017.indd 6 27.03.17 13:10 Uhr
Maushamster sind neu in Wuppertal. Im Ursprungsgebiet des Schneeleopar- den kommen diese possierlichen Tiere mit den großen Ohren und dem langen Schwanz häufig vor. Sie sind sogar eng mit dem Schutz der Großkatzen und der dortigen Bevölkerung verbunden. Warum? Die ansässigen Bauern sind Seminomaden, ihre Ziegenherden hal- ten sie traditionell ohne Zäune, nur be- wacht durch einen Hirten. Das macht die Ziegen zur leichten Beute für die dämmerungsaktiven Schneeleoparden. Verliert der Bauer eine Ziege, bedeu- tet dies einen herben Verlust, ihr Wert entspricht etwa seinem Jahreseinkom- men! Was macht ein Farmer seit jeher mit einem Viehdieb? Erschießen! Um Bewusst unperfekt: Der Beobachtungsstand im „tibetischen Stil“ Foto: Maria Spätling dies zu vermeiden, aber gleichzeitig die Existenz der Bauern zu sichern, Wuppertal diese niedlichen Geschöp- pfad auf die insgesamt prekäre Lage halten die Viehhirten auf Anraten des fe gehalten werden. Doch dazu fehlte der Schneeleoparden und die wich- Snow Leopard Trust nun ihre Ziegen zunächst das Geld. Der Zoo-Verein tige Arbeit des Snow Leopard Trust nachts zum Schutz in steinernen Kra- sprang ein und spendete die knapp aufmerksam machen. Auf der Roten len. Diese Maßnahme funktioniert sehr 3.000 Euro. So konnte die neue Anlage Liste der Weltnaturschutzorganisation gut, doch jetzt kommt der Maushams- der Schneeleoparden durch das Gehe- IUCN sind Schneeleoparden als „Stark ter ins Spiel. Für ihn sind die trockenen ge der wuseligen Maushamster ergänzt gefährdet“ eingestuft. Ihre genaue Zahl Steinmauern 1a Wohnlage, in die er werden. ist nicht bekannt; Beobachter schätzen, gern mit seiner Großfamilie einzieht. dass es nicht mehr als 6.390 sind. Ob- Nicht nur die Wohnung ist hervorra- Schautafeln erklären wohl Schneeleoparden in allen Staaten gend, der Maushamster muss nicht mal Mensch-Tier-Konflikt streng geschützt sind, werden jährlich weit laufen, um Nahrung zu finden: Er etwa 450 Opfer von Wilderern. Das labt sich an den Kornvorräten der Bau- Auf Schautafeln an der neuen Anlage hübsche warme und weiche Fell der ern. Nun bekämpfen die Bauern den wird nicht nur über die Biologie der Raubkatze ist begehrt und mit ihren Hamster, aber nicht mehr den Leopard; Schneeleoparden berichtet, sondern es Knochen werden für chinesische Me- Maushamster sind im Gegensatz zum wird auch der Mensch-Tier-Konflikt dizin hohe Preise erzielt. Zusätzlich ist Schneeleoparden nicht gefährdet. Weil aufgegriffen. Dem Grünen Zoo ist es ihr Bestand gefährdet, da die Zahl an die kleinen Nager auf diese Weise mit wichtig, diese Problematik im Rahmen Beutetieren, wie zum Beispiel Blau- dem Schutz der Raubkatzen verbun- seines Bildungsauftrages zu erläutern. schafen, Steinböcken, Schraubenzie- den sind und um den globalen Zusam- Und so möchte der Zoo mit der Beschil- gen und Murmeltieren stark zurück- menhang aufzuzeigen, sollten auch in derung am Gehege und am Abenteuer- geht. Wo es keine andere Nahrung gibt, traut sich der scheue Schneeleopard in die Nähe des Menschen und reißt eine Ziege oder ein Schaf. Vom Snow Le- opard Trust (www.snowleopard.org) erhalten die Bauern in diesem Fall eine Entschädigung. Astrid Padberg Der Snow Leopard Trust unterstützt die einheimische Bevölkerung auch, indem er handwerkliche Produkte der Bauern vermarktet. Es ist ge- plant, solche Produkte künftig auch in der Zoo-Truhe mit anzubieten. Der Zoo-Verein finanziert auch ein Besenderungsprojekt des Snow Le- opard Trust Eindrucksvoller Beleg für Wilderei: Schneeleopardenfelle in einer Jurte Foto: Snow Leopard Trust Pinguinal 20 / 1- 2017 7 PINGUINAL 01-2017 - 27.03.2017.indd 7 27.03.17 13:10 Uhr
Zwanzig Hefte in zehn Jahren Das Pinguinal feiert runden Geburtstag Zehn Jahre „Pinguinal“ – das sollte gefeiert werden! Nahezu unverändert arbeitet das siebenköpfige Redakti- onsteam zusammen. Zweimal pro Aus- gabe treffen sie sich, um Inhalt, Fotos, Layout – eben alles Redaktionelle de- mokratisch zu besprechen: „Es kommt gar nicht darauf an, was der Vorsitzen- de des Zoo-Vereins sagt“, lacht Bru- no Hensel, der nicht nur dieses Amt innehat, sondern auch Präsident der Gemeinschaft Deutscher Zooförde- rer ist. Bei der Abstimmung über die Farbgestaltung der Titelseite etwa wird er – wenn auch nur knapp – diesmal überstimmt. Über das Titel-Tier ist man sich aber sofort einig, gar keine Frage: der Rote Panda! Seit zehn Jahren voller Elan: Das Redaktionsteam des Pinguinals Foto: Ruth Hoffmann „Vor zehn Jahren hatten wir ein Vor- treffen mit über zwanzig Interessier- Andreas Haeser-Kalthoff, Geschäfts- Seit dem Erscheinen des ersten Pingui- ten“, erinnert sich Susanne Bossy. Sie führer des Zoo-Verein Wuppertal e.V. nals 2007 hat sich die Zahl der Mitglie- ist schon mehr als 30 Jahre im Beirat und Leiter Öffentlichkeit und Marke- der auf etwa 2.000 fast verdreifacht. des Zoo-Vereins, und für sie als er- ting des Grünen Zoo Wuppertal. Alle Im Zoo-Shop ist die aktuelle Ausgabe fahrene Journalistin stand es damals recherchieren und schreiben ehren- für alle Interessierten erhältlich. Ältere gleich fest: „Bei einem Magazin arbei- amtlich für das Magazin, das zweimal Ausgaben können auf den Zoo-Seiten te ich selbstverständlich mit. Aus der im Jahr erscheint. Astrid Padberg lie- im Web als PDF-Dateien heruntergela- Anfangsrunde hat sich dann schnell fert außerdem viele Fotos. Denn die den werden. ein harter Kern herauskristallisiert. 48 Seiten des Heftes sind mit vielen Das Heft bietet etwas für die ganze Fa- Heute sind wir ein ideales Team.“ Tierbildern gestaltet. „Wir bekommen milie: „Meine Kinder finden es einfach Dazu gehören außer Bruno Hensel und wirklich viele schöne Fotos geliefert“, toll, weil es so schön bunt ist und so Susanne Bossy auch Barbara Brötz, freut sich Andreas Haeser-Kalthoff. viele klasse Fotos drin sind“, erzählt Andrea Bürger, Eva-Maria Hermann, „Besonders Barbara Scheer und Died- Andrea Bürger und lacht: „Und dann Astrid Padberg und als Chefredakteur rich Kranz liefern viele super Aufnah- ist auch noch die Mama dabei und men.“ Für jede Ausgabe wird auch ein schreibt Beiträge.“ Leserfoto ausgewählt. „Schließlich bietet unser Zoo so viel Auch Vorschläge und Artikel von wei- mehr als nur schöne und exotische Tie- teren Autoren nehmen sie gerne auf. re“, erläutert Barbara Brötz. „Ich habe E-Mail ist der beste Weg etwas einzu- mit meiner Redaktionsarbeit eine Men- reichen. „Allerdings müssen sich alle ge über die Vielfältigkeit des Zoos und Autoren, ob vom Team oder Externe, gefallen lassen, dass ich die Artikel auch redigiere“, schmunzelt Haeser- Von Beginn an wurde der Zoo- Kalthoff. Klar, der Diplom-Biologe Verein von den Bergischen Blät- prüft nicht nur die fachliche Richtig- tern beim Pinguinal tatkräftig un- keit, er hat auch auf die Textlänge zu terstützt. Satz und Layout werden achten. ebenso von den Bergischen Blättern „Das Pinguinal ist nicht bloß Vereins- kostenlos übernommen wie auch heft, sondern fast ein offizielles Zoo- die Anzeigenakquise. Viele der Magazin“, erklärt Astrid Padberg. Es Anzeigenkunden inserieren regel- ist für viele eine Inspiration zur Nach- mäßig und fördern auf diese Weise ahmung, weiß Bruno Hensel und be- das Pinguinal. Den Anzeigenkunden tont ausdrücklich: „Das Pinguinal ist und den Bergischen Blättern sei an ein Sprachrohr für den Zoo und eine dieser Stelle für ihre Unterstützung Außer der Reihe: Sonderheft zum Abschied von Motivation, dem Zoo-Verein beizutre- herzlich gedankt! Dr. Schürer ten.“ 8 Pinguinal 20 / 1- 2017 PINGUINAL 01-2017 - 27.03.2017.indd 8 27.03.17 13:10 Uhr
den Artenschutz gelernt. So bekommt können wir hier vertiefen. Die Fakten Hintergrund-Themen heran.“ Ein Bei- man einen Blick über den Tellerrand sollen allgemein verständlich sein. So spiel in diesem Heft ist der Beitrag zum hinaus.“ „Und es macht Spaß hinter trauen wir uns auch an schwierigere Verbleib von Elefanten-Bulle Tusker in die Kulissen zu sehen und es lebendig Wuppertal. Aber auch die Tierportraits darzustellen“, ergänzt Astrid Padberg. haben einen hohen Qualitätsanspruch. Auch für Eva-Maria Hermann ist die Sie werden meist von den jeweiligen Redaktionsarbeit von großer Bedeu- Kuratoren auf die biologischen Fakten tung: „Tiere haben mich schon immer hin überprüft. fasziniert. Mein Traum wäre es gewe- Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz bestä- sen Tierpflegerin zu werden. Das ging tigt: „Das Pinguinal hat für mich min- damals leider nicht. Am liebsten würde destens den gleichen Stellenwert wie ich mit den Tigern kuscheln.“ Ihr liegt unser Jahresbericht. Die Arbeit des viel an den Informationen, die sie von Zoos ist darin sehr gut widergespie- den Zoo-Mitarbeitern bekommt. gelt. Ich wünschte mir, wir hätten eine Aber es gibt nicht nur die Sonnen- englische Ausgabe, die ich internatio- schein-Berichterstattung. „Wir gehen nalen Kollegen geben könnte. Es ist oft offen mit den Themen um und be- eine kleine Wundertüte für mich. Ich leuchten auch manches kritisch“, ver- bin stolz, dass ich den Zoo-Verein hin- sichert der Chefredakteur. „Und auch ter mir habe, der solch ein tolles Werk wenn wir auf korrekte Informationen produziert!“ viel Wert legen, schreiben wir nicht Ruth Hoffmann wissenschaftlich, sondern versuchen komplizierte Zusammenhänge einfach Das dickste Heft: Jubiläumsausgabe zum Vereins- wiederzugeben. Komplexe Themen geburtstag Die aktuellen Bauprojekte im Grünen Zoo Milus und Takine erhalten neue der 4-6 Jungtiere erwartet, die die Her- werden, sind schon seit einer Weile im Anlagen de dann erst einmal vergrößern. Grünen Zoo Wuppertal eingetroffen, Sobald die Hirsche umgezogen sind, haben sich gut eingelebt und haben Eine geraume Zeit passierte nicht viel, kann mit dem Umbau der alten Milu- sich bereits zu echten Besucherlieblin- aber seit ein paar Wochen hat der Bau anlage für die Takine begonnen wer- gen entwickelt. Die Planungen für die der neuen Miluanlage deutliche Fort- den. Zusammen mit der bisherigen neue Takinanlage sind weitgehend ab- schritte gemacht. Der Bau des Vorge- Takinanlage wird eine große und neu- geschlossen und so besteht die berech- heges ist inzwischen bereits fertig und gestaltete Anlage entstehen, die die tigte Hoffnung, dass dieses Projekt des der Zaun kann nun auch bald fertigge- Attraktivität des Grünen Zoos weiter Zoo-Vereins zügig nach dem Umzug stellt werden. Kurator André Stadler ist steigern wird. Die Roten Pandas, die der Milus umgesetzt werden kann. zuversichtlich, dass die Milus ihr neu- sich die Anlage mit den Takinen teilen Andrea Bürger es Zuhause in absehbarer Zeit beziehen können. Der Neubau für die Milus bietet sehr viel Platz für die Tiere. Der Stall hat drei Innenräume, um Tiere separieren zu können. Ebenso können Tiere auch im großzügigen Außenbereich getrennt von der übrigen Herde gehalten wer- den. Aber auch den Tierpflegern bietet die neue Anlage durch die extensive- ren Haltungsbedingungen eine große Arbeitserleichterung. Aktuell umfasst die Milu-Herde neun Tiere. Milus leben in einem Harems- verband, in dem ein Hirsch eine Grup- pe von Weibchen anführt. Im April / Mai werden auch in diesem Jahr wie- Die Arbeiten an der Miluanlage gingen weiter voran Foto: Jennifer Franic Pinguinal 20 / 1- 2017 9 PINGUINAL 01-2017 - 27.03.2017.indd 9 27.03.17 13:10 Uhr
Bauvorbereitungen für Aralandia Aber dann... Mit Aralandia entsteht in prädestinierter Lage des Zoos eine neue Anlage, die schon heute Papa- geienkenner in ganz Europa neugierig macht und begeistert. Zudem wird sie mit ihrer interessanten Architektur die farbenprächtige „Wohngemeinschaft“ Südamerikas so attraktiv präsentieren, dass sie eine enorme Aufwertung für den Eingangsbereich des Zoos sein wird. Eine großartige Welt für Papageien Aralandia – das wird eine großartige Welt für Papageien, die in Wuppertal eine artgerechte Chance zur Nach- zucht erhalten. In der begehbaren Vo- Das Bauland für Aralandia wird vorbereitet Foto: Jennifer Franic liere wird es dabei vor allem um die Paarbildung gehen, die eigentliche Fällarbeiten machen den Beginn Agenda und auch die alten Stallungen Fortpflanzung wird dann in anderen sichtbar und die Betonbecken für Flamingos Zoologischen Gärten stattfinden. Im und vor dem Ara-Stall müssen entfernt Ara-Zuchtzentrum sollen Hyazinth- Ein bisschen wüst sieht es aus, aber der werden. Einfach abreißen und weg- und Lear-Aras zur Brut schreiten und Zustand der alten Ara-Anlage und des schaffen – das ist aber zu einfach ge- so zur Erhaltung dieser großen blauen darunter gelegenen Flamingoteichs ist dacht. Für die Entsorgung der al- Aras – beides hoch bedrohte das beste Vorzeichen für etwas Wun- ten Vogelbehausungen muss erst Arten – beitragen. derbares, Großes, Neues im Grünen ein Gutachten her, das mögliche Aber Aralandia hat Platz Zoo Wuppertal. Die Vorbereitungen Schadstoffe und ihre Sonderbe- für mehr: Zwar ist die für den Bau von Aralandia haben be- handlung ausweist. Geklärt wer- alte, gemischte Gruppe gonnen! den muss ebenfalls die Frage, verschiedener Flamingo- Los ging es mit dem großen Aufräu- von wo aus die Baustelle künftig Arten endgültig aus dem men am 25. Januar. Nach der Fällung bedient wird. Wuppertaler Zoo aus- mehrerer Eiben, Kiefern, einer großen „Möglicher- gezogen, doch sol- Platane und weiteren Bäumen und weise wird len sich zukünftig Büschen lässt das Gelände am links- von der Hu- in Aralandia neue eitigen Aufstieg zum Seelöwenbecken bertusallee Chile-Flamingos nun erahnen, von welch imposanter aus eine Baustellenzufahrt geschaf- wohl fühlen. Mit ihrem rosafarbenen Dimension das neue Projekt sein wird. fen“, erklärt Andreas Haeser-Kalthoff. Gefieder, das sich an den Schwingen „Und wann endlich geht es denn nun Das wäre sicher die charmanteste, weil zu einem prächtigen Pink entwickelt, richtig los?“ fragt der eine oder andere den Zoobesucher am wenigsten beein- werden sie hübsche Farbtupfer auf Zoobesucher und auch manches Ver- trächtigende Lösung. dem Boden von Aralandia setzen. eins-Mitglied kann es kaum erwarten, dass die neue, begehbare Südamerika- Anlage in Bau geht. Zu schön sind die Aussichten auf Aralandia, die das am Gelände platzierte Informationsschild verheißt. „Nach den Sommerferien dürfte es wohl soweit sein“, schätzt Andreas Haeser-Kalthoff, der als Ver- treter des Bauherrn das Projekt beglei- tet. Wer vielleicht selber schon einmal ei- nen Baugrund vorbereitet hat, weiß, dass vor dem symbolischen ersten Spatenstich eine Menge Arbeit liegt. Nach den Baumfällungen steht die Im Moment nur eine Zeichnung, bald Realität: Der Bau von Aralandia beginnt in diesem Jahr Entfernung von Wurzelwerk auf der Zeichnung: dan pearlman Architekten 10 Pinguinal 20 / 1- 2017 PINGUINAL 01-2017 - 27.03.2017.indd 10 27.03.17 13:10 Uhr
Und noch mehr Farbe: Blau-gelbe Blaulatzaras, grün-rote Rotohraras und ein Schwarm Sonnensittiche mit ihrer gelb-rot-grünen Färbung werden eben- so Mitbewohner wie Pudus. Kaum größer als Hasen sind diese die kleins- ten Hirsche der Welt. Ihr Internationa- les Zuchtbuch wird seit vielen Jahren in Wuppertal geführt. Ein Kiosk am Ausgang von Aralandia und eine neue Toilettenanlage werden die Eingangssituation des Zoos ver- bessern. Der bisherige Kiosk unterhalb des alten Falmingoteichs muss seinen Platz räumen. Bis zur Fertigstellung von Aralandia soll an anderer Stelle Ersatz geschaffen werden. Mit einer pfiffigen Fundraising-Aktion will der Zoo-Verein für sein bisher größtes Pro- jekt weitere Spenden einwerben. Mehr dazu wird in der Herbstausgabe des Pinguinals verraten. Susanne Bossy Farbenfrohe Sonnensittiche werden auch in Aralandia einziehen Foto: Barbara Scheer Verschlusstechnik mit System ® Ingenious Locking Technology Beschlagteile www.emka.com EMKA_Anzeige Pinguinal 10.2016.i1 1 26.08.2016 15:32:04 Pinguinal 20 / 1- 2017 11 PINGUINAL 01-2017 - 27.03.2017.indd 11 27.03.17 13:10 Uhr
Mini-Waldgiraffe Elani Okapi-Nachwuchs im Grünen Zoo Dicke Beine, plüschige Ohren, große dunkle Augen und täglich ein ganzes Kilo mehr auf der Waage. Die Rede ist von „Elani“, dem Okapimädchen. Am Morgen des 7. Oktober 2016 erblick- te sie als drittes Kalb von Okapidame „Lomela“ das Licht der Welt. Bereits nach 30 Minuten stand die kleine „Mi- ni-Waldgiraffe“ auf ihren stämmigen Beinen und trank schon kurze Zeit später. Die ersten Tage, die so genann- te Bindungsphase, verbrachte sie mit ihrer Mutter im hinteren der drei Stäl- le. Die beiden mussten sich erst ein- mal kennen lernen. Danach legte sich das Jungtier ab, wie es im Fachjargon heißt. Zur Ablage diente der kleinste Große Ohren, neugieriger Blick: Elani erkundet ihre Umgebung Foto: Astrid Padberg und wärmste Raum ohne Außenmau- ern und ein Vorhang aus Bambuszwei- Optimale Bedingungen menschliche Betreuer zu gewöhnen. gen als gebüschartiges Versteck – ein Erst vier Monate ist sie alt und lässt heimeliges kuscheliges Plätzchen, von Die Bedingungen für ein sicheres na- sich bereits striegeln; sie hebt bereit- dem sich die Kleine selten wegbeweg- turnahes Aufwachsen im Grünen Zoo willig ihre Beine, damit die Hufe kon- te. Mutter „Lomela“ hingegen wander- Wuppertal sind optimal: Die Tiere trolliert und gesäubert werden können. te durch alle Ställe und kam mehrmals können sich durch alle drei Ställe frei „Sie ist eine ganz Liebe, selten zickig täglich zum Säugen zurück. „In der bewegen und wann immer sie möch- sondern meist neugierig interessiert“, freien Natur entfernt sich die Mutter ten die Außenanlage benutzen, sofern erklärt Tierpfleger Abend begeistert durchaus mehrere Kilometer und lässt die Witterung es zulässt. Alle Räume wie ein stolzer Vater. Auch auf die ihr Junges allein im Wald zurück“, er- sind mit Kameras ausgestattet, so dass Waage geht Elani freiwillig, obwohl läutert der erfahrene Tierpfleger Jürgen nicht nur die Pfleger sondern auch die ihr sicher nicht klar ist, warum sie sich Abend. Erst nach drei Monaten ver- Zoobesucher jederzeit Einblick haben. täglich auf diese Platte stellen soll. Auf lässt das Jungtier den sicheren Able- Steht sie hinter ihrem Vorhang ist die satte 122 Kilo brachte sie es mit neun- geplatz für längere Exkursionen. Den Kleine meist nur zu erahnen. zehn Wochen – im Zoo freute man sich, ersten Kot setzte „Elani“ lehrbuchge- Das fünfköpfige Pflegerteam hat schon denn damit übertraf sie erstmals das mäß nach 54 Tagen ab. frühzeitig begonnen, das Jungtier an Gewicht von „Zia“, dem 2015 verstor- benen Okapikalb. Am Kopf angefasst zu werden mag sie zwar nicht so gern, lässt es aber zu. Mittlerweile kann sie sogar ins Ohr gezwickt werden ohne zu erschrecken. Warum werden Tiere an empfindlichen Stellen gekniffen? Dieses Training ist wichtig, damit dem Tier im Bedarfsfall über das Ohr Blut abgenommen werden kann, ohne dass es panisch reagiert. Okapis sind von Natur aus sehr schreckhaft und scheu. Bei Gefahr flüchten sie, oft kopflos. Der Name „Elani“ bedeutet „die Leuchtende“. Der Name hätte vom Pflegerteam kaum treffender gewählt werden können, denn sie ist eine Au- genweide und macht ihrem Namen alle Ehre. Die Hoffnung ist groß, dass sie das erste erfolgreich in Wuppertal auf- gezogene Okapi sein wird. Im März war Elani erstmals auf der Außenanlage zu sehen Foto: Barbara Scheer Astrid Padberg 12 Pinguinal 20 / 1- 2017 PINGUINAL 01-2017 - 27.03.2017.indd 12 27.03.17 13:10 Uhr
Erforschung und Schutz von Bonobos Der Zoo-Verein unterstützt Bonobo Alive e.V. Bereits seit einigen Jahren unterstützt der Zoo-Verein in Abstimmung mit dem Grünen Zoo den Bonobo Alive e.V. Dieser Verein wurde von den Wis- senschaftlern Dr. Barbara Fruth und Dr. Gottfried Hohmann gegründet, um Bonobos (Pan paniscus) in ihrem an- gestammten, sehr begrenzten Lebens- raum zu erforschen und zu schützen. Bonobos leben ausschließlich in den unzugänglichen tropischen Tiefland- regenwäldern der Demokratischen Re- publik Kongo. „Etwa 30.000 Individu- en gibt es noch; laut IUCN gelten diese Primaten aktuell als stark gefährdet“, erklärte Barbara Furth von Bonobo Alive e.V. in ihrem Vortrag im Dezem- ber 2016 in der Zooschule. Ihr Bestand ist in den letzten Jahren um 40% zu- rückgegangen. Bedroht sind die Tiere nicht nur durch Infektionskrankhei- ten, Habitatverlust und Migration von Menschen, sondern vor allem durch Wilderei. Banden professioneller, gut ausgerüsteter Wilderer haben haupt- sächlich große Säugetiere im Visier: Patrouillen finden immer wieder Fallen von Wilderern Foto: Bonobo Alive e. V. Elefanten, Büffel, Bongos und Bono- bos. Das so genannte Bushmeat wird Buschpatrouillen. Von Bonobo Alive ansässigen Bevölkerung ein wichtiger noch im Wald geräuchert und danach e.V. rekrutierte Dorfbewohner gehen Bestandteil ihrer Arbeit, denn nur zu- in die größeren Ansiedlungen und in zusammen mit bewaffneten Wildhü- sammen mit den Menschen vor Ort ist die Ballungszentren gebracht. Um tern der kongolesischen Naturschutz- nachhaltiger Schutz möglich. Geplant diesen Banden das Handwerk zu le- behörde (ICCN) auf Patrouille. Für sind außerdem Maßnahmen zur Um- gen, unterstützt der Verein seit 2011 die Forscher ist die Einbeziehung der welterziehung an örtlichen Schulen. Finanziert werden diese Aktionen aus Spendengeldern. Ein Camp im Regenwald Das Forschungscamp von Bonobo Ali- ve e.V. mit einer Besatzung von acht bis zehn Wissenschaftlern befindet sich in Luikotale, am südlichen Rand- sektor des Salonga Nationalparks. Der Salonga Nationalpark ist mit 36.000 km² (vgl. NRW mit gut 34.000 km²) das größte Reservat im tropischen Regenwald Afrikas und damit eines der größten Regenwaldschutzgebiete der Welt. Die enorme Biodiversität an Pflanzen und Tieren ist weitgehend un- erforscht – ähnlich wie die Bonobos. Bonobos gelten als die am wenigsten erforschten Menschenaffen weltweit. Was können wir durch Bonobos über Bonobozwillinge im Grünen Zoo Foto: Diedrich Kranz die Entwicklung der Menschheit er- Pinguinal 20 / 1- 2017 13 PINGUINAL 01-2017 - 27.03.2017.indd 13 27.03.17 13:10 Uhr
fahren? Welche Rolle spielen Bono- Zoos sowie des Zoo-Verein Wuppertal von Bonobo Alive und die Verwen- bos im Ökosystem? Wie gut sind ihre e.V. war dies möglich. dung der Spendengelder. Chancen, unter den gegebenen Bedin- Astrid Padberg gungen zu überleben? Diese Fragen Spenden für den Naturschutz stellt Bonobo Alive und so wundert Bonobos zählen zu den Menschen- es nicht, dass neben dem Schutz der Für die Unterstützung setzt der Zoo- affen und wurden zunächst für klei- Tiere auch Populationserhebungen, Verein Geld ein, das mit Hilfe des ne, zierliche Schimpansen gehalten. Habituation und Biomonitoring auf GDZ-Spendentrichters im Menschen- Erst 1929 wurden sie als eigene Art der To-Do-Liste von Bonobo Alive affenhaus gesammelt wurde. Seit 2013 beschrieben. Sie gelten als die engs- stehen. Neben zwei wissenschaftlichen konnte er so schon über 18.000 Euro ten Verwandten des Menschen. Sie Assistenten wird die Dorfbevölkerung für die Erforschung und den Schutz ernähren sich von Früchten, Blättern in diese Arbeiten mit eingebunden. So der Bonobos im Kongo bereitstellen. und Blüten, hin und wieder verzeh- haben die Wissenschaftler zum Bei- Damit übernimmt der Zoo-Verein ei- ren sie auch tierische Nahrung wie spiel herausgefunden, dass Bonobos nen wichtigen Teil der Naturschutzar- Termiten, Raupen und kleine Säuge- maßgeblich an der Verbreitung von 91 beit des Grünen Zoos. 2015 half der tiere. Bonobos leben in sogenannten verschiedenen Baumsamen beteiligt Zoo-Verein bei der Finanzierung eines „Fission-Fusion“-Gesellschaften sind. Beobachtet und untersucht wur- Langzeit- Monitoring- und Schutz- zusammen, die sich regelmäßig in den 25 Männchen und 42 Weibchen. programmes am Rande des Salonga kleinere Gruppen aufteilen. Bei den Das Schutz- und Beobachtungsgebiet Nationalparks mit. Auch der Verkauf Bonobos sind die Männchen das“ konnte 2016 auf ein ca. 100 km² gro- von Bonobo-T-Shirts in der Zoo-Truhe schwache Geschlecht“ - dominant ßes Waldstück ausgedehnt werden, spült Geld in die Kasse von Bonobo sind die Weibchen. Sie gebären nur das vom Stützpunkt in Luikotale gut Alive. Die Mitgründerin und Vorsit- alle fünf bis sieben Jahre ein Kind zugänglich ist. Nur dank der Spenden zende des Vereins, Dr. Barbara Fruth, – sehr selten auch Zwillinge wie im zweier niederländischer Naturschutz- berichtete schon mehrfach in Vorträ- Grünen Zoo Wuppertal. organisationen und einiger deutscher gen für den Zoo-Verein über die Arbeit Rückblick im neuen Format Der Jahresbericht wurde neu Überhaupt wartet der neue Bericht für besondere Geburten und Todesfälle, gestaltet interessierte Leser mit einer ganzen Forschungen und Naturschutz, Pub- Reihe an neuen Informationen, Ta- likationen und Öffentlichkeitsarbeit) Nach langem Warten erschien im No- bellen und Statistiken auf. So werden sind die Themen „besondere Behand- vember 2016 endlich der ersehnte neue auch die Eintrittskartenverkäufe analy- lungen“ und „tierärztliche Forschung“ Jahresbericht des Grünen Zoos Wup- siert und genau dargestellt. Neben den neu hinzugekommen. pertal, der erste seit 2012. Das Layout noch aus dem alten Jahresbericht be- Bei den Vereinsmitgliedern erntete der des Berichtes ist grundlegend über- kannten Rubriken (Zu- und Abgänge, neue Bericht viel Lob. Er sei sehr in- arbeitet worden und kommt in völlig formativ und gut geschrieben und oft neuem Design daher. Der neue Jah- besser lesbar als der alte. Er präsen- resbericht ist fast doppelt so groß wie tiere sich – genau wie der Grüne Zoo der alte, der auf Hochglanzpapier ge- Wuppertal – viel offener und transpa- druckt und im DIN A5 Format gehal- renter. Kritisch angemerkt wurde der ten war. Mit 94 Seiten ist er auch deut- lange Berichtszeitraum, nach drei Jah- lich umfangreicher als sein Vorgänger, ren hätte man schon fast den Überblick der meist um die 60 Seiten umfasste. verloren. Auch müsse man am Satz- Der neue Jahresbericht wurde auf um- spiegel noch ein wenig arbeiten, der weltfreundlichem Papier gedruckt und „hüpfe“ nämlich beim Durchblättern. bietet einen Überblick über die Jahre Was den Erscheinungszeitraum angeht 2013-2015. gibt es gute Nachrichten: Der Grüne Auch die Art und Weise, wie die Infor- Zoo plant, künftig wieder jährlich ei- mationen präsentiert werden, hat sich nen Jahresbericht zu veröffentlichen geändert. So wird im neuen Jahresbe- – dann aber sicherlich nicht jedes Mal richt beispielsweise der Tierbestand in ganz so umfangreich. tabellarischer Form gelistet und nach den einzelnen Tiergruppen dargestellt. Andrea Bürger 14 Pinguinal 20 / 1- 2017 PINGUINAL 01-2017 - 27.03.2017.indd 14 27.03.17 13:10 Uhr
Tierisches Ferienvergnügen Ferienfreizeiten in der Zooschule Zum ersten Mal fanden im Sommer 2016 Ferienfreizeiten für Kinder in der Zooschule statt. Es waren quirlige zwei Wochen, in denen viel gespielt und ge- bastelt wurde. Aber vor allem ging es natürlich um die Tiere im Zoo. Und so durften die Kinder nicht nur den Zoo erkunden und die Tiere beobachten, sondern auch Beschäftigungsmaterial für Affen und Erdmännchen selbst her- stellen und anschließend zuschauen, wie die versteckten Leckereien ver- Viel Spaß hatten die TeilnehmerInnen der ersten Ferienfreizeit im Grünen Zoo Foto: Renate Jungkeit speist wurden. Auch ein Besuch hinter den Kulissen war immer mal möglich mit einer der handzahmen Kornnattern eintrudelte. Für manche war dann und sorgte bei den Kindern für Auf- war für viele Kinder ein Highlight und erst mal Frühstückszeit, andere ka- regung. So nahm sich die Tierarzthel- bleibt sicher gut in Erinnerung. men schon voller Tatendrang und mit ferin Katrin Gries die Zeit, um den Jede Kindergruppe war für eine Wo- konkreten Plänen, was sie als erstes Kindern die Veterinärstation zu zeigen. che zu Gast im Grünen Zoo. Organi- tun wollten. Gemeinsame Programm- Der Besuch des Futterbodens sorgte siert wurden die Ferienfreizeiten von punkte in der Gruppe wechselten mit für manche Überraschung bei den Kin- der Zoo-Service Wuppertal GmbH individuellen Beschäftigungen ab und dern. Im Elefantenhaus wurde mitge- des Zoo-Vereins. Angesprochen wa- die Vorbereitung einer „tierischen holfen, eine Box zu reinigen, und der ren Kinder im Alter zwischen 8 und Olympiade“ nahm ebenfalls ein wenig JuniorZoo lockte mit den Ziegen und 12 Jahren und so war es eine bunt ge- Zeit in Anspruch. Mittags wurde ein Schweinen. Die direkte Begegnung mischte Gruppe, die morgens ab 8 Uhr warmes Essen durch Mitarbeiter des CHARTERN SIE DEN RICHTIGEN BUS! www.rheingoldbus.de Linienbus für kleine STADTFAHRTEN Regionalreisebus ! für regionale Fahrten und Ausflüge, Neu p p e l s tock Messefahrten oder für Jugendgruppen Do p l ä t ze auch überregional 80 S i t z Komfortreisebus für regionale, nationale und internationale Geschäfts- und Touristikfahrten Telefon 0202 769630 Bitte reservieren Sie rechtzeitig! RHEINGOLD-REISEN-WUPPERTAL Blankennagel GmbH & Co. KG Linderhauser Straße 70, 42279 Wuppertal Telefax: 0202 76963 – 19 E-Mail: info@rheingoldbus.de Facebook: www.facebook.com / rheingoldbus RR_AZ17001_Image_192x135_rz.indd 2 21.02.17 Pinguinal 20 15 / 1- 201712:21 PINGUINAL 01-2017 - 27.03.2017.indd 15 27.03.17 13:10 Uhr
Okavango geliefert. Das schöne Wetter in den ersten beiden Sommerferien- wochen ermöglichte es an jedem Tag, dass die Mahlzeiten draußen einge- nommen werden konnten. Nach einer kleinen Verschnaufpause ging es dann weiter mit den Angeboten rund um die Tierwelt im Zoo. Der Freitag war jeweils der Tag der „tierischen Olympiade“ bei der die Kinder sich z.B. im Laufen wie ein Ge- pard, Watscheln wie ein Pinguin oder Weitspringen wie ein Känguru bewei- sen konnten. Mit einem leckeren Eis aus der Zoo-Truhe und einer gemütli- chen Abschlussrunde wurden die Feri- enwochen beendet. Das Fazit bei Kin- dern wie Betreuerinnen war eindeutig: Super, das wollen wir wieder. Renate Jungkeit Bei der Reinigung der Elefantenbox packten alle mit an Foto: Renate Jungkeit Neue Tiere im Grünen Zoo Auch in den vergangenen Monaten und auf Arabische Halbinsel beheima- im Grünen Zoo. Die kleinen Mäuse- sind wieder neue Tiere im Grünen tet und hüpfen wie Kängurus auf den verwandten aus Zentralasien erhalten Zoo eingezogen. Einige gehören so- Hinterbeinen. ein eigenes Gehege in Nachbarschaft gar neuen Tierarten, die man nun in zu den Schneeleoparden, mit denen Wuppertal bewundern kann. So leben Maushamster aus Zentralasien sie sich im Freiland ihren Lebensraum zum Beispiel seit Anfang des Jahres teilen. Finanziert wurde das Maus- Wüstenspringmäuse im Okapihaus. Bereits seit Juni des vergangenen Jah- hamstergehege komplett aus Paten- Die kleinen Nager sind in Nordafrika res leben Turkmenische Maushamster schaftsgeldern. Gleich mehrfach ka- men inzwischen junge Maushamster im Grünen Zoo Wuppertal zur Welt. Maushamster leben in kargen, felsigen Berggegenden bis zu 5.000 Metern Höhe. Die eher nachtaktiven Tiere er- nähren sich von Samen und Pflanzen. Tagsüber verstecken sich die flinken und agilen Maushamster überwiegend in Bauen und kleinen Höhlen. Kirk-Dikdiks Zoobesucher, die ein wenig Geduld aufbringen, können seit Ende August im ehemaligen Gepardengehege ge- genüber der Okapianlage die kleinen und scheuen Kirk-Dikdiks erspähen. Die nur eine Schulterhöhe von etwa 45 Zentimeter erreichenden und 4-6 Kilo- gramm schweren Tiere sind die ersten afrikanischen Zwergantilopen in Wup- Turkmenische Maushamster ziehen neben den Schneeleoparden ein Foto: Barbara Scheer pertal. Sie bevorzugen eine eher dichte 16 Pinguinal 20 / 1- 2017 PINGUINAL 01-2017 - 27.03.2017.indd 16 27.03.17 13:10 Uhr Treu
temperatur und des Flüssigkeitshaus- haltes spielt. Vikunjas statt Guanakos Neue Bewohner hat seit September letzten Jahres auch die Patagonienan- lage: Vikunjas leben dort nun anstelle der bislang hier untergebrachten Gu- anakos, die in den niederländischen Zoo Veldhoven umgezogen sind. Drei Weibchen aus Lodz (Polen), Hannover und Szeged (Ungarn) machten den An- fang, ein Hengst soll noch dazukom- men. Vikunjas sind kleiner als Guana- kos und haben eine helle Fellfarbe. Ihr natürlicher Lebensraum sind die süd- amerikanischen Anden oberhalb der Klein und scheu: Kirk-Dikdiks sind schwer zu entdecken Foto: Claudia Philipp Baumgrenze. Die Besonderheit dieser schlanken Neuweltkamele ist ihr au- Vegetation mit abwechslungsreichen natürlichen Lebensraum in Afrika an- ßergewöhnlich feines Fell, das sich Nahrungspflanzen. Dementsprechend gepasst und können in trockenen Regi- zur Verarbeitung feinster Wolle eignet. halten sich die Tiere im Zoo überwie- onen lange Zeit ohne Wasser auskom- Leider ist der Bestand dieser freund- gend im geschützten Grün auf. Die men. Sie besitzen eine rüsselartige, lich wirkenden Tiere durch die Beja- zierlichen Antilopen mit den großen, aufblähbare Nase, die eine wichtige gung durch den Menschen wegen ihres dunklen Augen sind sehr gut an ihren Rolle bei der Regulierung der Körper- besonderen Fells und ihres Fleisches Staunen ist einfach. Wenn Deine Sparkasse Dich Momente erleben lässt, die Du nie vergisst. Pinguinal 20 / 1- 2017 17 treuewelt.sparkasse-wuppertal.de PINGUINAL 01-2017A5 TreueWelt_Staunen - 27.03.2017.indd QF.indd 1 17 27.03.17 13:1112:40 21.03.16 Uhr
stark zurückgegangen. Allerdings gibt es in den Verbreitungsländern mittler- weile auch Programme zum Schutz dieser beeindruckenden Tiere. Zuwachs bei den Seelöwen Die Familie der bei den Zoobesuchern sehr beliebten Kalifornischen Seelö- wen hat durch zwei bezaubernde junge Seelöwendamen Zuwachs bekommen: Im Oktober 2016 holten zwei Wup- pertaler Tierpfleger die lang erwartete junge Seelöwin „Donna“ aus dem Zoo Karlsruhe ab. Da dies ein sehr häufiger Name bei Seelöwinnen ist, wurde die kleine Dame gleich nach ihrer Ankunft in der neuen Heimat in „Kuba“ umge- tauft. Das am 15. Juni 2015 geborene Weibchen lebt nun mit den Seelöwen „Mylo“, „Pebbles“ und „Davy Jones“ zusammen. Komplettiert wurde das Fa- milienglück dann noch durch die junge Seelöwin „Nike“, die am 11. Novem- Drei Vikunja-Männchen erobern die Patagonienanlage Foto: Barbara Scheer ber aus dem Zoo Dortmund nach Wup- pertal kam. Kurz nach dem Verlassen Nase-Halten. Auf diesem Weg wurde ihr ist die Seelöwengruppe im Grünen der Transportbox lernte sie die anderen „Nike“ von den anderen Seelöwen Zoo Wuppertal nun wieder komplett. Tiere kennen. Das Kennenlernen bei gleich freundlich begrüßt und in den Seelöwen erfolgt durch ein Nase-an- Familienverband aufgenommen. Mit Barbara Brötz Seelöwen-Neuzugang Kuba (Mitte) wird neugierig beäugt Foto: Barbara Scheer 18 Pinguinal 20 / 1- 2017 PINGUINAL 01-2017 - 27.03.2017.indd 18 27.03.17 13:11 Uhr 102
EIN KIND UNSERER STADT. Große und kleine Veränderungen haben in den letzten Jahr(zehnt)en unseren Wuppertaler Zoo für Tier und Mensch immer schöner werden lassen. Vieles wäre ohne das große Engagement des Zoovereins nicht möglich gewesen. Mit der Tierpatenschaft für die Gorillagruppe leisten wir als ebv einen aktiven Beitrag und danken auch im Namen unserer zahlreichen Mieter für das große Engagement in unserer Stadt. Eisenbahn-Bauverein Elberfeld e. G. Rottscheidter Straße 28 42329 Wuppertal (0202) 73941-0 www.ebv-wuppertal.de 1020_Anzeigen_2017_Pinguinale_RZ.indd PINGUINAL 01-2017 - 27.03.2017.indd 19 1 02.03.17 27.03.17 09:30 13:11 Uhr
Tiergeburten Pinguinnachwuchs Nachwuchs bei den Königspinguinen, den Wappentieren des Grünen Zoos, ist immer etwas Besonderes. Groß war daher die Freude, als im August und im November des letzten Jahres je ein kleiner Königspinguin schlüpfte. Diese Pinguinart gilt als schwierig in der Haltung und Pflege. In Nordrhein- Westfalen ist Wuppertal der einzige Zoo, der diese Tiere zeigt. Mittlerweile hat der Grüne Zoo eine der größten und erfolgreichsten Zuchtgruppen in Euro- pa. Auffallendes Merkmal der Jung- pinguine ist ihr graubraunes, plüschig wirkendes Gefieder, mit dem sie nicht schwimmen können. Um ein Hinein- fallen ins Wasser zu verhindern, müs- sen in der ersten Zeit große Gitter im Gehege aufgestellt werden. Nach der ersten Mauser bekommen die Kleinen dann ihr eigentliches Gefieder. Ab da kann auch erst eine Federprobe ge- nommen werden, die Aufschluss über das Geschlecht der Tiere gibt. Auch bei den Brillenpinguinen gab es in Herbst und Winter erfreulichen Nachwuchs. Der Pinguintag am 9. Oktober bot den Gästen die Gelegenheit, die Jungtiere Königspinguin mit Küken Foto: Claudia Philipp zu betrachten und nebenbei Interes- santes und Wissenswertes rund um das Jungtiere im Grünen Zoo im JuniorZoo ausgiebig Gelegenheit. beliebte Thema „Pinguin“ zu erfahren. Gerade die fröhlich herumtollenden Neben Schaufütterungen, Kinderakti- In den zurückliegenden Wintermo- Miniziegen erfreuen die Herzen der onen und einem Gewinnspiel standen naten wurden naturgemäß weniger Besucher. Allerdings bietet der Junior- auch Führungen hinter die Kulissen Tierkinder geboren als es im jetzt be- Zoo im Interesse der Tiere auch Ru- und Pinguinfütterungen durch die Be- ginnenden Frühjahr und Sommer der hezonen, in die sie sich zurückziehen sucher auf dem Programm. Fall sein wird. Etwas Besonderes war können. sicherlich die Geburt von Okapi „Ela- ni“, über die in einem eigenen Beitrag in diesem Heft berichtet wird. Doch auch andere, weniger spektakuläre Neuankömmlinge haben die Wupper- taler Zoobesucher in ihren Bann gezo- gen. So gab es zum Beispiel reichlich Nachwuchs bei den Halsbandpekaris. Da die Jungtiere wie eine Miniatur ih- rer Eltern aussehen und gleich in der Gruppe eifrig umherwuseln, sind sie bei großen und kleinen Zoobesuchern gleichermaßen beliebt. Gleichfalls niedlich sind die Jungtiere der Afrika- nischen Zwergziegen, die im Januar im Grünen Zoo Wuppertal das Licht der Welt erblickt haben. Wer in Wup- pertal die Afrikanischen Zwergziegen hautnah erleben möchte, findet hierzu Reichlich Nachwuchs gab es bei den Halsbandpekaris Foto: Diedrich Kranz 20 Pinguinal 20 / 1- 2017 PINGUINAL 01-2017 - 27.03.2017.indd 20 27.03.17 13:11 Uhr
Kleingraumull Im Oktober 2016 erblickte ein Sam- bischer Kleingraumull das Licht der Welt. Die Nachzucht dieser unge- wöhnlichen Tiere in Zoos gilt als schwierig. Die pelzigen kleinen Nage- tiere leben in einem ausgefeilten Sys- tem von Höhlen und Gängen unter der Erde. Ihr natürlicher Lebensraum sind die Halbwüsten Südafrikas. Sie wie- gen weniger als 100 g und ernähren sich von Wurzeln, Knollen und klei- nen Insekten. Sie haben winzige, nicht funktionsfähige Augen und auffallend große Zähne. Dieses ungewöhnliche Aussehen bedeutet eine perfekte An- passung an das unterirdische Leben. Wer diese interessanten Tiere aus der Nähe betrachten möchte, findet sie im Großkatzenhaus hinter Glas. Die in das Höhlensystem eingebauten Löcher erlauben durch die Glasscheibe einen Blick auf das unterirdische Leben die- ser beeindruckenden Nager. Barbara Brötz Auch die Sambischen Kleingraumulle haben sich vermehrt Foto: Barbara Scheer Ihr Spezialist für Gruppen- reisen im Bergischen Land! Noch einmal Zooerlebnis Pairi Daiza Ihr persönlicher Fotografie: www.palmary-artworks.de in Belgien vom 05. – 06. August 2017 Komfortvorteil ✓ Lage im Grünen, gute Erreichbarkeit 265,00 € p. P. zu A 1, A 43 und A 46, keine Feinstaubplakette notwendig EZ-Zuschlag 46,00 € ✓ 10 Stellplätze, 8 mit Stromanschluss ✓ Frischwasser und Entsorgung Brauchwasser und WC ✓ Stellplätze für 1 Nacht oder mehr … ✓ Dauerabstellplätze 1 6 ,– € pro Nacht u n s e r l e b en Sie Mit n z w e i T a gen eine Außenabstellplätze für ganzjährige a E! Gemeinsame Zooerlebnisse seit 2009 – Dauerparker auf Anfrage verfügbar. W E LT R E I S Laune Bus Bergisch Land und Wahlweise Oktober bis März oder ganzjährig. der Zoo-Verein Wuppertal e.V. Verkaufsbüro im Hause Laune Bus Bergisch Land GmbH Rufen Sie uns an: Rheingold Reisen Linderhauser Straße 70 Linderhauser Str. 70 42279 Wuppertal Fax: 0202 7696319 Telefon 0202 643330 42279 Wuppertal Tel.: 0202 769 630 Mail: info@launebus.de www.launebus.de Fax: 0202 7 6 9 6 3 – 19 LB_AZ17001_192x135_WeltReise_rz.indd 1 21.02.17 Pinguinal 20 21 / 1- 201710:14 PINGUINAL 01-2017 - 27.03.2017.indd 21 27.03.17 13:11 Uhr
Kurzmeldungen tagsgeschenke her. Besonderen An- klang fand ein mit Rübenkraut bestri- chener Rettungsring. So hatten nicht nur die Eisbären, sondern auch die zahlreichen eigens für diesen Geburts- tag angereisten Gäste großen Spaß. Arktischer Wolf „Dreamer“ gestorben Leider musste sich der Grüne Zoo Wuppertal im Dezember von einer echten Tierpersönlichkeit verabschie- den: Der männliche Arktische Wolf „Dreamer“, der stolze vierzehn Jahre und sieben Monate alt geworden ist, musste von seinen zahlreichen Alters- leiden erlöst werden. Vorübergehend lebte damit nur noch die Wolfsdame Irbis verließ kurzzeitig sein Gehege Foto: Barbara Scheer „Running Moon“ auf der großzügigen Anlage. Sie erhielt Anfang März Ge- Ausbruch des Schneeleoparden Rhenen in den Niederlanden zur Welt sellschaft von zwei jungen Europäi- „Irbis“ kam, wurde fünf Jahre alt. Seine Ge- schen Wölfen. fährtin „Anori“ feierte am 4. Januar Ausgerechnet am 135. Zoogeburtstag, 2017 ebenfalls ihren fünften Geburts- Nebelparder „Suki“ umgezogen dem 8. September 2016, gelang es dem tag. Die Tierpfleger hatten zur Feier männlichen Schneeleoparden „Irbis“ des Tages für „Anori“ eine Eisbombe Im Dezember 2016 hieß es Abschied infolge menschlichen Versagens für mit Fisch und Früchten vorbereitet. Sie nehmen von der Nebelparderdame kurze Zeit aus seinem Gehege auszu- durfte sogar eine mit Sahne auf einen „Suki“. Sie verließ den Grünen Zoo brechen. Für die Besucher des Zoos, Stein gemalte „Fünf“ abschlecken. An- Wuppertal, um sich auf die lange Reise die umgehend aufgefordert wurden, schließend machten sich „Luka“ und nach Taipei in Taiwan zu begeben. Sie sich in die Sicherheit der Tierhäuser „Anori“ begeistert über die Geburts- wird dort auf ihren neuen Partner aus zu begeben, bestand keine Gefahr. Na- Thailand treffen und im Rahmen der türlich war während der Einfangaktion globalen Zusammenarbeit der Zoos auch kein Einlass in den Zoo möglich. im Zuchtprogramm für diese wunder- Aufgrund des routinierten und ruhigen schöne, aber leider bedrohte Katzenart Verhaltens der Tierpfleger befand sich hoffentlich für Nachwuchs sorgen. „Irbis“ die komplette Zeit unter Beob- achtung und konnte schließlich durch Flamingos haben den Grünen Zoo einen Narkosepfeil der Zoo-Tierärztin verlassen betäubt werden. Wenige Minuten spä- ter befand er sich bereits wieder in sei- Aufgrund der Bauarbeiten für das neue nem Gehege. große Projekt ARALANDIA wurden ebenfalls im Dezember die Flamin- Eine Schaukel für die Schimpansen gos abgegeben. Ein Teil der Gruppe kam in den belgischen Zoo Plancken- Die Schimpansen erhielte Ende letzten dael, die übrigen Vögel fanden in der Jahres von ihren Tierpflegern eine sta- ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen bile Schaukel aus einem Traktorreifen ein neues Zuhause. Der Transport von und Feuerwehrschläuchen. „Epulu“ Flamingos bedeutet für die schreck- war sichtlich von dem neuen Spielzeug haften Tiere eine Stresssituation. Doch begeistert. dank der guten Zusammenarbeit der veterinärmedizinischen Abteilung und Eisbärengeburtstage der Tierpfleger der beteiligten Zoos konnten alle Wuppertaler Flamingos Zwei Eisbärengeburtstage waren im schnell und komplikationslos verladen Winter zu feiern: Eisbär „Luka“, der werden, so dass alle ihr neues Zuhause am 30. November 2011 im Tierpark Ebulu auf seiner neuen Schaukel Foto: Julian Kusak unbeschadet erreicht haben. Nach Fer- 22 Pinguinal 20 / 1- 2017 PINGUINAL 01-2017 - 27.03.2017.indd 22 27.03.17 13:11 Uhr
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