Zwanzig einundzwanzig 2020 - Digitalisierung - Adolph-Kolping-Berufskolleg
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Inhaltsverzeichnis Grußworte der Schulleitung .......................................................................4 Aus den Bildungsgängen ............................................................................8 Schülerfirma ARKADIEN Galerie Artothek ..................................................74 Verabschiedung von Michael Matthoff.......................................................76 Schulchronik.............................................................................................78 Impressum ...............................................................................................84
ich bereits in verschiedenen Bildungsgängen unse- Die vielen unterschiedlichen Anknüpfungspunkte res Berufskollegs tätig gewesen: zwischen Allgemeinbildung, Kompetenzorientierung und Berufsbildung auf höchstem technischen Vom Beruflichen Gymnasium, den Berufsfachschu- Niveau, die sich sowohl den Lernenden wie auch len Holz- und Farbtechnik, über die Fotografie, uns Lehrenden am Adolph-Kolping-Berufskolleg die Gold- und Silberschmied*Innen, die Höheren bieten, haben mich hier stets fasziniert. Berufsfachschulen für Gestaltung bzw. Drucktech- nik, die Konditor*Innen bis zu den Bildungsgängen Es macht mich stolz, dass ich in meiner neuen des dualen Systems in der Abteilung Farbtechnik, Funktion zum Gelingen dieser anspruchsvollen Auf- Raumgestaltung und Oberflächentechnik bin ich gabe beitragen kann und ich freue mich auf unsere schon ganz schön herumgekommen und mit allen gemeinsame Zukunft. unseren drei Standorten vertraut. „Kein wirklich Auf meinem Weg zum Adolph-Kolping-Berufskolleg habe ich den Referendardienst am Berufskolleg ,Neuer‘ an Bord“ Uerdingen, einem Berufskolleg mit technischer Ausrichtung, geleistet. Dr. Timo Mersmann In dieser Zeit konnte ich auch meine Promotion im Bereich der experimentellen Teilchenphysik Am 1. August 2020 habe ich die Nachfolge von vollenden. Andreas Matussek als stellvertretender Schul- leiter des Adolph-Kolping-Berufskollegs ange- Während meines Studiums an der WWU Münster treten. Und obwohl ich für viele meiner Kolleginnen war ich schwerpunktmäßig am hiesigen Institut für und Kollegen kein wirklich „Neuer“ an Bord bin, Kernphysik tätig. möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen, mich hier im Jahrbuch vorzustellen. Erste Berührungspunkte mit dem System „Berufs- kolleg“ konnte ich bereits als Schüler des Mün- Bevor ich zum stellvertretenden Schulleiter berufen teraner Ludwig-Erhard-Berufskollegs sammeln, wo wurde, war ich für die Unterrichtsverteilung, die ich mein Abitur mit wirtschaftswissenschaftlichem Stundenplanentwicklung sowie als Koordinator für Schwerpunkt abgelegt habe. die berufs- und bildungsgangübergreifenden Fächer tätig. Den Bereich der Studien- und Berufswahlori- Auch mit unserem dualen berufsbildenden System entierung habe ich davor ebenfalls mit viel Freude bin ich durch die elterliche Konditorei quasi von begleitet. Kindesbeinen an vertraut, da mein Vater sehr viel Wert auf die Ausbildung des Konditor*Innen- Grußwort Grußwort Als gelernter Mathematik- und Physiklehrer und Nachwuchses legte. fachfremd im Bereich der Informationstechnik bin 4 5
„Digitalisierung ist jetzt Alltag. Und immer geht mit solchen Erfah- rungen auch ein wenig Desillusionierung einher. Hat- Die Vielfalt des Adolph-Kolping-Berufskollegs an beruflichen Perspektiven, Kulturen und Lehrenden sinnvoll nutzbar te man vielleicht gehofft, dass durch Digitalisierung komplexe Prozesse einfacher werden, so hat sich fordert weitaus mehr als „nur“ Digitalisierung, sie fordert eine konsequente Erziehung zu grundle- machen“ diese Hoffnung wohl nur in einem geringen Maße erfüllt. Beispielsweise hat uns der Distanzunterricht genden Werten unserer freiheitlichen und demo- kratischen Grundordnung, zu Respekt, Toleranz, bewiesen, dass der menschliche Kontakt zwischen Achtsamkeit und Zuhören. Und vielleicht sind wir Lehrenden und Lernenden sowie Kolleginnen und Lehrenden besonders im kommenden Schuljahr ge- Kollegen, der Unterricht als soziales Event, die fordert, unsere Schülerinnen und Schüler wieder alle Blicken wir zurück in das Jahrbuch des letzten nonverbale Kommunikation und so weiter elemen- „ins Boot“ zu holen und vieles auf- und nachzuho- Schuljahres, so hat unsere ehemalige Kollegin Ulla tare Bedingungen einer gelingenden pädagogischen len, was der Pandemie geschuldet gelitten hat und Zander anlässlich des Antritts ihres Ruhestandes Arbeit sind. Dies kann digitaler Unterricht nicht er- die Digitalisierung nicht reparieren konnte. noch mit einem Schmunzeln sagen können: „Ich füllen. Positiv gesprochen hat sich jede Kollegin und freue mich, weil ich die Zeit gestalten kann, wie jeder Kollege persönlich davon überzeugen können, Denn – um ein Zitat aus dem Jahrbuch des vergan- ich möchte – ohne äußere Zwänge, ohne neue dass – im Unterschied zu vielen anderen Berufen – genen Jahres zu bemühen – „Vielfalt bedeutet aber didaktische Hürdenläufe und ohne Einarbeitung in der Lehrerberuf auf jeden Fall eine Zukunft hat und auch bei unseren Aktivitäten auf Nachhaltigkeit zu die digitale Welt der Schule.“ nicht der Digitalisierung zum Opfer fallen wird. achten, unsere Möglichkeiten in diesem Sinne aus- zuschöpfen und unsere Schülerinnen und Schüler Liebe Leserinnen und Leser Heute – also nur ein Schuljahr später – fühlt es Die Digitalisierung ist nicht mehr und nicht weniger entsprechend zu fördern, um sie bestens für ihren unseres Jahrbuches 2020/2021, sich an, als seien wir schon einen Quantensprung eine neue Kulturtechnik, die sich wie Feuer anzün- künftigen Berufsweg vorzubereiten.“ Damit ist un- weiter: Beginnend mit den schulinternen Fortbil- den, der künstlerischen Gestaltung, der Verwendung sere schulische Mission deutlich beschrieben und sie wir bleiben uns treu und präsentieren zum Ab- dungen in den digitalen Tools ZOOM und DIGU, der eines Kalenders sowie dem Lesen und Schreiben und zu verfolgen, hat gerade in diesen Zeiten absolute schluss des Schuljahres eine Auswahl unserer Einführung digitalisierter Klassenbücher in unserer anderen Techniken einreihen und irgendwann genau- Priorität – auch wenn das WLAN mal streikt… schulischen Aktivitäten als digitales Jahrbuch. Und INTRACLOUD bis zum digitalisierten Hybrid- oder so selbstverständlich erlernt und beherrscht werden damit ist schon das Thema genannt, unter dem es in Distanzunterricht und ebensolchen Konferenzen war wird. – Aber nur unter einer Bedingung: Wenn wir Ich bedanke mich ganz herzlich bei Herrn Loy für diesem Jahr stehen soll: Digitalisierung. plötzlich jede(r) von uns „über Nacht“ gezwun- lernen, sie uns sinnvoll nutzbar zu machen, die aufwändige Gestaltung der zweiten Ausgabe gen, nicht mehr nur über Digitalisierung zu reden, und das ist Aufgabe der digitalen Welt un- unseres Jahrbuchs. Mein besonderer Dank gilt auch Wir zeigen mit dieser Ausgabe des Jahrbuches, das sondern sich aufgrund der „äußeren Zwänge“ auf serer Schule. Unsere Schule wird darüber hinaus den Autoren der Artikel, die sie im Laufe des Schul- spezielle Profil unserer vielfältigen Bildungsgänge ganz „neue didaktische Hürdenläufe“ zu begeben von der Vielfalt bestimmt. Von den einschlägigen jahres erstellt haben und Herrn Grundhoff für seine im Hinblick auf die Digitalisierung auf und es wird und sich – ob man/frau wollte oder nicht – „in die Abschlüssen im Handwerk bis zum künstlerisch ge- redaktionelle Betreuung. sichtbar, dass sich jede(r) Einzelne von uns und wir digitale Welt der Schule“ einzuarbeiten, sich ihre prägten Abitur ist bei uns vieles möglich. Und ebenso als Teams und großes Kollegium den Herausforde- Angebote und Möglichkeiten im Kontext von Lehre vielfältig und bunt ist unsere Schülerschaft, die aus Viel Spaß und Muße beim Lesen und Betrachten rungen dieses Themas stellen. anzueignen. über 30 Nationen kommt und so für eine einzigar- wünscht Ihnen tige soziale und kulturelle Schulkultur sorgt. Auch Aus welchem Anlass man im Jahre 2021 auch ein Heute – und in der Hoffnung auf ein baldiges unsere Lehrkräfte kommen mit vielfältigen Quali- Vorwort formuliert, spätestens im dritten Absatz Ende – könnte man sagen, dass wir der Pandemie, fikationen aus den unterschiedlichsten beruflichen Grußwort Grußwort muss das Wort „Pandemie“ fallen. Die Corona-Pan- zumindest was die Forcierung der Digitalisierung Richtungen und tragen mit besonderen fachlichen demie hat sich gerade im Bereich der Digitalisierung des Schullebens betrifft, sogar dankbar sein können. und pädagogischen Fähigkeiten zu den vielfältigen Birgit Weise von Schule und Bildung als ein „Turbo“ erwiesen. Was vor einem Jahr noch wie Zukunftsmusik klang, Aktivitäten unserer Schule bei. 6 7
Vom Gerstenkorn ins Glas – Auszubildende Hotel- und Restaurantfachleute auf Exkursion in der Bierbrauerei Dackel theoretische Wissen über die Bierherstellung nach- Was bei einer Brauereibesichtigung natürlich nicht vollziehbar erleben zu können, wurden die einzel- fehlen darf, ist die Bierverkostung. So durften auch nen Arbeitsschritte des Bierbrauens vom Mahlen die Schülerinnen und Schüler der HO20B zum des gemälzten Getreides über die Gärung bis hin runden Abschluss noch einige der Biere probieren, zur Abfüllung in Fässer oder Flaschen eindrück- das untergärige Hausbier sogar direkt aus dem lich und praxisnah erklärt. Die Begutachtung der Lagertank. Maischpfanne, des Läuterbottichs, der Würzepfanne, des Whirlpools sowie der fünf Gär- und Lagertanks Die Exkursion gestaltete sich als voller Erfolg und durfte hierbei natürlich nicht fehlen. versöhnlicher Abschluss nach einem turbulenten (Schul)jahr. Außerdem spannend für die Schülerinnen und Schüler: sie erhielten einen exklusiven Einblick in die Geschichte der münsteraner Bierbrauerei Dackel. Text und Foto: Alisa Inderelst Nach einem coronabedingt außergewöhnlichen Ursprünglich sollte lediglich der Traditionsstandort Schuljahr mit Phasen des Distanz- und Wechsel- der Germania Brauerei wiederbelebt und Bier eigens unterrichts war die Freude der Klasse HO20B, in für die angeschlossene Gastronomie am Germania der auszubildende Hotel- und Restaurantfachleute Campus gebraut werden. Heute kann man die ver- unterrichtet werden, besonders groß, als bekannt schiedenen ober- und untergärigen Hausbiersorten wurde, dass im Sinne der Praxisorientierung zum im Einzelhandel und vielen anderen Gastronomien Abschluss des Lernfelds „Arbeiten im Magazin“ mit Münsters beziehen. dem Themenschwerpunkt Bier eine Exkursion zu einer Brauerei möglich war. So machten sich die Schülerinnen und Schüler am 25. Juni 2021 zusammen mit ihrem Fachlehrer Hotel- und Gastgewerbe Hotel- und Gastgewerbe Herrn Börger und der unterrichtenden Referendarin Frau Inderelst auf den Weg in die „kleine aber feine“ Bierbrauerei Dackel am Germania Campus. Dort wurden die Auszubildenden herzlich von Bierbrauer Sebastian Holtmann empfangen, der mit seinem Fachwissen Rede und Antwort stand. Um das im Unterricht erarbeitete 10 11
Für Fairness und Verantwortung - Küchenmeister Rüdiger Martens bekommt für das Adolph-Kolping-Berufskolleg das begehrte Siegel als Partner des Green Chefs verliehen Für eine moderne Gastronomie sind Dinge wie stoß, kurze Transportwege, sowie einen nachhalti- regionaler Einkauf und der sorgsame Umgang mit gen und geringen Energieverbrauch. Lebensmitteln und Energie genauso selbstverständ- lich wie der Respekt gegenüber Mitarbeitern und zu fairen Arbeitsbedingungen Lieferanten. Ein solides Einkommen, der respektvolle Umgang miteinander und verträgliche Arbeitszeiten sind für Um diese Ideale nach außen zu tragen und für jeden Green Chefs selbstverständlich. Gast sichtbar zu machen, wurden im Jahr 2015 die Gemeinschaft und das Siegel der „Green Chefs“ So zeigen die Kolleginnen und Kollegen der ins Leben gerufen. Abteilung Köche insbesondere den auszubildenden Köchen im praktischen wie auch theoretischen Das Adolph-Kolping-Berufskolleg und die Fachunterricht, dass sie am Adolph-Kolping-Be- Lehrenden der Abteilung Köche haben nun rufskolleg nicht nur fachlich richtig, sondern auch bewiesen, dass sie sich den Idealen der „Green vorbildlich sowie nachhaltig Essen zubereiten Chefs“ verpflichtet fühlen und sich so ihr begehrtes lernen. Das Siegel sorgt dabei für Sicherheit und Siegel verdienen. Transparenz. Denn: den Status eines Green Chefs Partners kann man sich nicht erkaufen. Nur wer Als Partner der „Green Chefs“ verpflichtet sich die Ideale und Ziele der Green Chefs konsequent das Adolph-Kolping-Berufskolleg verfolgt und umsetzt, wird mit dieser besonderen Auszeichnung geehrt. zu respektvollem Umgang mit Lebensmitteln Green Chefs verwerten alle Zutaten so weit wie Damit gehört das Adolph-Kolping-Berufskolleg zu möglich und vermeiden Abfälle von Anfang an. einer stetig wachsenden Gemeinschaft aus derzeit über 720 weltweiten Partnern aus allen Bereichen zu regionalem Einkauf der Gastronomie, die sich für Fairness und Verant- Green Chefs unterstützen heimische Erzeuger, wortung in ihrer Branche engagieren. Artenvielfalt und saisonalen Anbau. Köche Köche zu Umweltbewusstsein Pressetext : www.green-chefs.de, Hamburg Green Chefs sorgen für einen niedrigen CO2-Aus- 14 15
„24 Stunden Münster“ – Professionelle Buchgestaltung im Beruflichen Gymnasium Als die Münsteraner Schauspielerin und Regisseurin „Der Erkenntnisgewinn, der in der Bewältigung Carola von Seckendorff und ihre Kollegin eines echten Designprojekts steckt, ist mit den Cornelia Kupferschmied im Herbst 2019 bei üblichen kleineren, geplanten und fiktiven Gestal- Ulrike Grundhoff, der Bildungsgangverantwort- tungsaufgaben im Unterricht nicht zu vergleichen.“, lichen des Beruflichen Gymnasiums am Adolph- so die Gestaltungslehrerin Frau Alexander. Kolping-Berufskolleg, anfragten, ob sie sich vorstel- len könne, die Dokumentation für das Theaterevent „Aus pädagogischer Sicht bringen reale Aufträge 24 Stunden Münster in Buchform zu gestalten, eine andere Atmosphäre ins Klassenzimmer, es ist hatte diese das „Nein“ schon auf der Zunge. Die etwas Aufregendes und Echtes und dann fängt es Gestaltung eines Buches mit über 150 Seiten? Für an zu knistern. Lebendiges Lernen gelingt dort, die 24 Schülerinnen des Designkurses der Klasse 12 wo ich mit der Welt in einer bestimmten Weise in des Beruflichen Gymnasiums – so die Sorge Frau Beziehung treten darf, mir eine Sache so zu eigen Grundhoffs - würde ein solches Projekt inmitten mache, dass sie mich existentiell berührt, beflügelt Das Produkt wurde im Daedalus-Verlag des der Qualifikationsphase zum Zentralabitur jeden oder möglicherweise sogar verändert.“, ergänzt Verlegers Joachim Herbst veröffentlicht und ist Rahmen sprengen. „Aber nach Beratung mit meiner Frau Grundhoff. jetzt im Buchhandel erhältlich. Herr Herbst nutzte Kollegin Erika Alexander war die Faszination etliche Gelegenheiten, um den Arbeitsfortschritt Bei der gemeinsamen Planung des Projekts in der Schülerinnen vor Ort im Berufskollegs zu für diese Projekt größer als alle Bedenken und wir grafischen Experimenten, in Besprechungsrunden, begutachten. sagten zu unserem eigenen Erstaunen trotzdem zu, beim Layouten, in Korrekturgesprächen und bei denn uns war klar, welche tollen Erfahrungen unsere der Teamarbeit stand für die Schülerinnen stets Zur feierlichen Übergabe des gedruckten Werkes Schülerinnen bei der Arbeit an diesem Buchprojekt das prozessorientierte Lernen im Mittelpunkt. Bei trafen sich – selbstverständlich unter Corona-Be- machen könnten.“, so Frau Grundhoff. dieser Arbeit hatten sie die einmalige Gelegenheit, dingungen – die Herausgeberinnen Carola von den professionellen Workflow einer Buchgestaltung Seckendorff und Cornelia Kupferschmied mit den Neben ihrer Allgemeinen Hochschulreife mit den hautnah zu erleben. 24 Schülerinnen der Klasse BGY18 des Beruf- Leistungskursen Gestaltungstechnik und Englisch lichen Gymnasiums in den Räumlichkeiten des erwerben die Schülerinnen und Schüler des Berufli- Beide Fachlehrerinnen sind einig: „Die praktische Adolph-Kolping-Berufskollegs und dankten diesen chen Gymnasiums am Adolph-Kolping-Berufskolleg und pädagogische Offenheit unseres Berufskollegs für ihren unermüdlichen und kreativen Einsatz Berufliches Gymnasium Berufliches Gymnasium als weitere Qualifikation den Berufsabschluss für solche innovativen Lern- und Arbeitsformen ist und die Geduld, die sie für dieses imposante Werk als Staatlich anerkannte Gestaltungstechnische einzigartig. Für Realaufträge, Workshops, Kooperati- mitbrachten. AssistentInnen. Dabei sind reale Aufträge willkom- onen, Exkursionen und die seit über zwanzig Jahren men und die Fachlehrinnen haben schon sehr gute erfolgreiche Arbeit unserer Schülerfirma Arkadien Erfahrungen damit gemacht: Galerie Artothek finden wir immer zeitliche und räumliche Kapazitäten.“ Text und Fotos:Ulrike Grundhoff und Erika Alexander 18 19
Frauen Furien Malweiber – 22 Schülerinnen feiern Abitur am Adolph-Kolping-Berufskolleg Aus den Händen ihrer Schulleiterin Birgit Weise „Mix&Match“ der Pandemie zum Opfer zu fallen und ihrer Bildungsgangleiterin Ulrike Grundhoff drohte. - Aber nur fast, denn dank ihres Innova- haben 22 Schülerinnen der BGY18 des Beruflichen tionsgeistes konnten sie die Ausstellung digital Gymnasiums für Gestaltung am Adolph-Kolping- präsentieren. Berufskolleg das Zeugnis ihrer Allgemeinen Hoch- schulreife erhalten. Bildungsgangleiterin und Klassenlehrerin Ulrike Grundhoff gab ihren Schülerinnen in Anspielung auf Mit Stärke und Innovationsgeist hat diese reine die kanadische Künstlerin Dana Wyse mit auf den Mädchenklasse trotz aller Widrigkeiten ihr Ziel Weg, dass man für ein erfülltes Leben keine ver- erreicht und davon zeugt auch ihr martialisches kopften Kompetenzen oder Wunderpillen brauche, Motto: Frauen Furien Malweiber. sondern Zeit für Erlebnisse und Erfahrungen, die die Augen zum Leuchten bringen. Sie schloss ihre Lau- Ihre „Frauenpower“ konnten die Malweiber in der datio mit dem Rat: „Wenn Ihre Augen nicht mehr Jahrgangstufe 12 in einem „Performance-Work- leuchten, dann brauchen Sie keine Pillen! – Ändern shop“ beweisen, als sie unter der Leitung ihrer Sie einfach Ihr Leben!“ Kunstlehrerinnen Frau Gernun und Frau Grund- hoff die Gelegenheit für einige furiose Körper- performances in Tradition ihres Vorbilds Marina Text: Werner Grundhoff Abramović nutzten. Im selben Schuljahr gestalteten sie als Realauftrag für die „FreiFrau GbR“ eine Dokumentation des Theaterprojekts „24 Stunden Münster“, die man mit einem Umfang von 150 Seiten ohne Übertreibung als Mammutaufgabe bezeichnen konnte. Berufliches Gymnasium Berufliches Gymnasium Die Klasse BGY18 des Beruflichen Gymnasiums In der Jahrgangstufe 13 wollten die Malweiber Franziska Becks, Charlotte Brandherm, Pia Marie Burrichter, Finja Donnay, Hanna Ruth Dudey, die Jahresausstellung ihrer Schülerfirma Arkadien Emma Heyart, Elena Hoffmann, Antonia Claudia Hubrich, Maya-Rahel Huhn, Hannah Linnenbaum, Maja Maria Michalowska, Lara Morsey, Marie Plagge, Frederike Ronja Marie Reese, Galerie Artothek ausrichten und wieder mussten sie Anita Schuler, Finja Schumacher, Lara Stegemann, Leonie Tepe, Pauline von Seckendorff, große Stärke beweisen, da das Event mit dem Titel Maya Wiemer, Jule Wienströer und Romina Yousefi 20 21
Goldschmiede MIT VIEL LIEBE ZUM DETAIL Goldschmiede Goldschmiede 22 23
Ehemaliger AKBK-Goldschmied wird Bundessieger der Handwerksgesellen Der Goldschmied Maximilian Sitte, der seine Ausbildung in der Münsteraner Goldschmiede Freisfeld und am Adolph-Kolping-Berufs- kolleg absolviert hat, gestaltete im Januar 2020 für seine Gesellenprüfung eine Schatztruhe aus Wüsteneisenholz mit einem goldenen Schloss, das sich - gewusst wie - mit einem Magneten öffnen lässt. Sowohl die konzeptionelle Idee als auch die hervorragende handwerkliche Umsetzung dieses Gesellenstücks konnte den Prüfungsausschuss überzeugen, so dass Maximilian als Innungsbester geehrt wurde. Im Sommer 2020 war Maximilian Sitte mit seiner Arbeit erneut erfolgreich und wurde auch noch Landessieger in NRW. Aber damit nicht genug, denn jetzt konnte er noch einmal nachlegen und erhielt im Wettbewerb „Die gute Form im Handwerk – Handwerker gestalten“ den 1. Preis als Bundes- sieger der Handwerksgesellen. Die Freude ist riesengroß! Nicht nur Sandra Guderian, seine ehemaligen Fachlehrerin am Adolph-Kolping Berufskollegs, sondern auch seine Mitschüler/innen freuen sich mit Maximilian Sitte über seine außergewöhnlichen Erfolge. Wir gratulieren ganz herzlich und wünschen Maximilian Sitte alles Gute für seinen weiteren Weg. Goldschmiede Goldschmiede Text: Sandra Guderian, Werner Grundhoff Foto: Juwelier Freisfeld 24 25
Bäcker & Konditoren TRADITIONELLES HANDWERK Nahrungsmittelgewerbe Nahrungsmittelgewerbe 26 27
Per Zoom in den Backofen Besonders für uns Handwerker war die Umstellung Auch Herr Stürznickel hat die neue Situation auf den Distanzunterricht nicht ganz einfach. Aber genutzt, um seine Schüler/innen zunächst inhalt- was Handwerker ebenfalls ausmacht ist, dass sie lich auf die folgenden in Präsenz durchgeführten sich nicht so einfach unterkriegen lassen. Also wur- Stunden vorzubereiten. Mit dem Ergebnis, dass den wir kreativ mit Hilfe von zwei Kameras wobei ausgefallene Spezialgebäcke wie zum Beispiel das die eine einen Blick in den Kessel der Kitchen Aid Croissants Bicolor herzustellen. ermöglichte und die zweite Kamera die Arbeitsflä- che zeigte. So war es möglich den Schülerinnen und Besonders froh sind wir darüber, dass wir trotz der Schülern die Herstellung eines Biskuitbodens als schwierigen Bedingungen unter Einhaltung der Zwei-Kesselmasse zu demonstrieren. Nur auf die vorgeschriebenen Hygieneregeln den Schülern/innen anschließende Verkostung musste leider verzichtet die Teilnahme an der Zwischenprüfung ermöglichen werden. konnten. Die Schüler/innen haben auch direkt die Chance ergriffen und die bereits erworbenen Kennt- nisse erfolgreich in der Prüfung umgesetzt. Nahrungsmittelgewerbe Nahrungsmittelgewerbe 28 29
Den Stift in die Hand genommen … Nicht nur die Schüler/innen konnten in Pandemie- Ein außergewöhnliches Schuljahr neigt sich dem zeiten ihren Erfahrungsschatz erweitern, auch wir, Ende. Trotz Corona wurden Zwischen- und Ab- das Lehrer/innen-Team, haben in dieser Zeit neue schlussprüfungen erfolgreich abgelegt und doch Wege der Weiterbildung genutzt. Mit Hilfe diverser vieles geschafft! Hier nur ein kleiner Einblick, Webinare, organisiert durch die Akademie des stellvertretend auch für alle andere Aktivitäten, die deutschen Bäckerhandwerks in Weinheim, im „Corona Schuljahr“ gelaufen sind. erfuhren wir von Experten einiges über die neues- ten Trends im Konditoreibereich, die wichtigsten Dinge über den kundenorientierten Einsatz sozialer Text und Fotos: Manuela Gravemeier Medien, Praxistipps über das Backen mit Urgetreide und vieles mehr. Zum Ende des Schuljahres konnten wir dann auch endlich wieder Projekte durchführen. So entwickelte die KON 19 ein Dessertbuffet, welches sich für eine Hochzeit unter Corona Bedingungen eignet. Die entwickelten Desserts sollten sich zum Mitnehmen oder für den direkten Verzehr eignen. Die Ergebnisse waren sehr einfallsreich, dekorativ und vor allem sehr lecker. Abschließend schauen wir auf ein sehr ungewöhn- liches Schuljahr zurück und sind sehr froh und stolz es nach besten Möglichkeiten gemeinsam mit den Schülern gemeistert zu haben. Wir hoffen aber trotz- dem sehr, dass das nächste Schuljahr wieder wie gewohnt in unseren Klassen-, Fachräumen und der Nahrungsmittelgewerbe Nahrungsmittelgewerbe Backstube stattfinden werden. Bis dahin nutzen wir die Ferien als kreative Pause um neue Projekte und Ideen zu erarbeiten. Text: Judith Mitschker, Thomas Stürznickel und Ina Hoene 30 31
32 Druck-, Medien- und Fototechnik TECHNOLOGIE UND HANDWERK Medien 33 Druck-, Medien- und Fototechnik
Ausgezeichnet … … Maximilian Mielke ist Bester der Medientechnologen Druck 2020 Leider verhinderte die aktuelle Situation die IHK-Bestenehrung 2020 in Präsenzform. Umso mehr freuen sich Jürgen Heuer als Leiter der Abteilung Druck-, Medien- und Fototech- nik am Adolph-Kolping-Berunfskolleg sowie der Ausbildungsbetrieb Druckpunkt GmbH & Co. KG in Gronau, dass die IHK den Auszubildenden Maximilian Mielke in diesem Jahr als besten Medientechnologen Druck mit der Vertiefung Digitaldruck geehrt hat. Maximilian hat noch einiges vor und erwirbt gerade die Fachhochschulreife in der Fachoberschule für Gestaltung (FOS12), natürlich auch am Adolph- Kolping-Berufskolleg. Wir wünschen ihm viel Erfolg für seinen weiteren Lebensweg und alles Gute für seine berufliche Zukunft! Maximillian Mielke, 22 Jahre Druck-, Medien- und Fototechnik Druck-, Medien- und Fototechnik Text und Bild: Jürgen Heuer 34 35
Medientechnologen/-innen und Buchbinder/-innen mit starkem Abschied Trotz Corona oder vielleicht gerade deshalb war es der Oberstufe der Medientechnologen/-innenDruck, Siebdruck, Druckverarbeitung und Buchbinder/-in- nen so wichtig, ihr Oberstufenprojekt im Lernfeld 12 mit der Bezeichnung „COLORIZE“ erfolgreich abzuschließen. Innerhalb des Projektes planen, kalkulieren, schrei- ben und produzieren die Auszubildenden selbststän- dig eine komplette Broschur inkl. alles Zwischen- schritte. Herausgekommen sind 20 Seiten sehr gut aufbereiteter Neuigkeiten über Technik und Trends im Bereich der Medienindustrie. Dabei wurden unter anderem spannende Themen wie gedruckte Elektronik oder auch die Integration von künstlicher Intelligenz in Druckmaschinenabläufe aufgegriffen. Text und Bild: Jürgen Heuer „Eine starke Leistung der Klasse“, so das Fazit des Lehrerteams am Adolph-Kolping-Berufksolleg. Aufgrund der Corona-Situation konnte die Broschur leider nicht selber durch die Auszubildenden in der Druckerei des AKBK‘s produziert werden. Wir bedanken uns daher sehr herzlich bei der Druckpunkt GmbH & Co KG in Gronau für Druck-, Medien- und Fototechnik Druck-, Medien- und Fototechnik die Unterstützung zur Produktion der Broschur im Digitaldruck. 36 37
Erster virtueller Unterricht auf dem AKBK-3D-Campus Mitstudierende und Lehrkräfte virtuell in Form von Einsatz von virtuellen Lernräumen in der Fachschule Avataren treffen, ein Austausch unter Studierenden für Druck- und Medientechnik abzuleiten. in der Pause auf der digitalen AKBK-Terrasse, am Konferenztisch in einem virtuellen Präsentations- „Ein sehr interessanter Ansatz“, so das Fazit der raum platz nehmen und sich aktiv an einem Aus- Studierenden, der vor allem ergänzend zum Präsen- tausch beteiligen oder einer Präsentation folgen… zunterricht im Bereich der Gruppenarbeit und bei Es war ein spannender erster Test, den die Studie- Ergebnispräsentationen von örtlich weit voneinader renden der Fachschule Druck- und Medientechnik entfernten Teilnehmern seine Stärken beweist. des Adolph-Kolping-Berufskollegs zusammen mit Druck-, Medien- und Fototechnik Druck-, Medien- und Fototechnik dem Leiter der Abteilung Druck- und Medientechnik, „Wir werden auf jeden Fall weitere Unterrichtsse- Jürgen Heuer durchgeführt haben. quenzen in der virtuellen Welt abhalten, um am Adolph-Kolping-Berufskolleg in diesem Technolo- Ziel war es, neben der Vermittlung der Unterricht- giebereich einen Erfahrungspool aufzubauen“, so sinhalte zum Thema Tiefdrucktechnik, Erfahrungen Abteilungsleiter Jürgen Heuer. mit dieser Form des Lernens zu sammeln und daraus resultierend die konzeptionellen Grundlagen für den Text und Bild: Jürgen Heuer 38 39
Abschluss der FotografInnen am AKBK Zwölf Fotografinnen und Fotografen wurden vom In ihrer Laudatio verglich Frau Holz die Ausbildung Innungsobermeister Bernd C. Gassner frei mit einem Bild, das Schatten und Lichter habe: gesprochen. Im Garten der Kreishandwerkerschaft Corona habe mit Distanzunterricht in der Schule wurden die Gesellenbriefe und die Berufsabschluss- und häufig weniger Aufträgen in den Betrieben oft zeugnisse verteilt. Das beste Gesellenstück erzielte für Schatten gesorgt. Trotzdem gab es aber auch Jan Weßelmann (Ausbildungsbetrieb CASA Müns- Licht und sogar Highlights, wie beispielsweise das ter) und das beste Berichtsheft erstellte Phillina deutsch-niederländische Fotoprojekt „Berufsbilder“ Zuther (Ausbildungsbetrieb Medienzentrum des mit einem Arbeitsaufenthalt der Auszubildenden in LWL Münster). den Niederlanden. Druck-, Medien- und Fototechnik Druck-, Medien- und Fototechnik Ricarda Holz als Klassenlehrerin und Bildungs- Mit einem Glas Sekt stießen die Freigesprochen gangverantwortlilche der Fotografie am Adolph- mit den Prüflingen aus der Winterprüfung an. In Kolping- Berufskolleg überreichte ein Buchpräsent einer Online-Galerie sollen die Fotos der Prüflinge an Farina Wilp, die den besten Berufsabschluss veröffentlicht werden. erzielen konnte. Text: Ricarda Holz Fotos: Sophia Beiker 40 41
42 Farbtechnik und Raumgestaltung FARB(T)RÄUME Farbe & Raum 43 Farbtechnik und Raumgestaltung
Zwischen Corona und Digitalem Unterricht – die Umsetzung des Zooprojekts 2020 Pandemie, Lockdown, Digitaler Unterricht und die Umsetzung eines Großprojekts: Die Schülerinnen und Schüler des Adolph-Kolping-Berufskollegs be- gegneten souverän den Herausforderungen bei der Entwicklung, Planung und Umsetzung des gemein- samen Projekts im Allwetterzoo Münster. Die seit nunmehr fünf Jahren bestehende Kooperation zwischen dem Berufskolleg, der Maler-Innung Münster und dem Allwetter- zoo Münster startete bereits im Herbst 2019 im dritten Durchlauf. Die aktuelle Aufgabenstellung sah vor, dass verschiedene Wandflächen des Elefan- tenhauses dekorativ gestaltet werden und dabei das vorhandene visuelle Konzept des Allwetter- zoos aufgegriffen und in Hinblick auf die Themen Artenschutz und Klimawandel praktisch umgesetzt werden. Nachdem die Auszubildenden vor Ort die Die Coronapandemie führte zunächst dazu, dass die Untergründe geprüft, das Aufmaß genommen und Projektplanungen ins Stocken gerieten. Aufgrund somit die Flächen bestimmt hatten, folgten die des ersten Lockdowns konnte die ursprünglich ge- Recherchearbeiten. Hierfür erkundigten sich die plante Projektpräsentation, bei der die Schülerinnen Schülerinnen und Schüler über die Herkunft, die und Schüler ihre Gestaltungsarbeit den Gremien Entwicklung und das eigentliche Heimatumfeld von Berufskolleg, Maler-Innung und Zoo vorgestellt asiatischer Elefanten.Die digitale Webrecherche hätten, nicht durchgeführt werden. Doch trotz die- Farbtechnik und Raumgestaltung Farbtechnik und Raumgestaltung half den Auszubildenden dabei, die nächsten ser widrigen Umstände ließen sich die angehenden Schritte, wie die Entwurfsplanung und Farbbestim- jungen Malerinnen und Maler nicht unterkriegen. Im mung zu planen. In verschiedenen Teams began- Rahmen des Home-Schoolings wurde das Zoo- nen die sie, thematische Gestaltungskonzepte für projekt weiter geplant. Über die digitalen Kanäle die verblichenen Wände zu erstellen. Die ersten wurde gezeichnet, ge-scannt, gemailt und gezoomt, einfachen Handskizzen wurden während des Pro- wodurch ein Gesamtkonzept in nahezu komplett zesses bald von digitalen Skizzen auf iPads und der digitaler Form mit etlichen Detailentwürfen und in Übertragung in professionelle Gestaltungssoftware großer Material- und Farbvielfalt entstand. abgelöst. 44 45
Die Firma Brillux übernahm großzügiger Weise Ab Mitte Dezember konnte nun endlich die zwei- auch der eine oder andere Meister kam regelmäßig erneut das komplette Sponsoring. Da auch ein zwei- wöchige Praxis- und Umsetzungsphase unter den vorbei und machte sich ein Bild von den erfolgreich ter Durchführungstermin vor Ort situationsbedingt beschlossenen Hygienemaßnahmen beginnen. Das voranschreitenden Arbeiten der Auszubildenden. verschoben werden musste, wurde ein Hygiene- Elefantenhaus wurde komplett in 1,50m-Abstands- Nach und nach entstand eine lebendige asiatische konzept aufgesetzt, welches in allen Bereichen den marken eingeteilt und die Materiallagerung flächen- Landschaft mit detailgetreuen Tempelruinen, filigran amtlichen Coronavorgaben entsprechen musste. mäßig ausgedehnt. Dankenswerterweise wurden gestalteten Bäumen, Palmen und natürlich mit le- die Auszubildenden von der Arbeit in den Ausbil- bensgroßen Malereien des Zooelefanten von Oliver dungsbetrieben freigestellt und konnten so – unter Hartmann. Der Designer zeigte sich beeindruckt Einhaltung von Masken- und Abstandsregelungen von den 3,50 m hohen gemalten Versionen seiner Farbtechnik und Raumgestaltung Farbtechnik und Raumgestaltung – ihr Gestaltungskonzept vor Ort umsetzen.Die Grafiken. Auch Dirk Heese, Technischer Leiter und Wände des Elefantenhauses füllten sich nun mit den Prokurist des Allwetterzoos – und in diesem Projekt von den Auszubildenden zuvor digital geplanten „die Kundenseite“, lobte den Ideenreichtum der Motiven. Durch das Zusammenspiel von digitaler beteiligten Personen, das Engagement und das Präsentationstechnik und der tatkräftigen Unterstüt- insgesamt großartige Ergebnis, welches die jungen zung durch Lehrkräfte und den Mitarbeitern aus den Auszubildenden, trotz der schwierigen Coron- technischen Abteilungen des Allwetterzoos konnten abedingungen entstehen ließen. Die Sorgfalt, mit sämtliche Details präzise umgesetzt werden. Der welcher die Auszubildenden die Arbeiten realisier- Innungsvorstand ließ es sich nicht nehmen, das ten, sorgte für zusätzliches Lob bei der Baustellen- Projekt mehrfach persönlich zu bestaunen und abnahme durch den Kunden. Dieses Lob galt nicht 46 47
nur der Ausführung, sondern auch der Planung, der Logistik und den Aufgaben, die im Rahmen eines solchen Projektes anfallen. Hierzu zählen sowohl das theoretische Verständnis für einzelne Projekta- bläufe als auch das Finden von kreativen Lösungen für spontane Herausforderungen, die sich auf der Baustelle vor Ort ergeben. Darüber hinaus waren das Bewusstsein für Teamwork und die Wichtigkeit bestimmter „Nebenaufgaben“, wie das Reinigen der Baustelle von entscheidender Bedeutung für den Erfolg des Projekts. Alle Teilnehmenden dieser einzigartigen Kooperation im Malerhandwerk waren sich einig, dass das Zooprojekt die Auszubildenden individuell weitergebracht hat und der Stolz und die Freude an den selbst geschaffenen Ergebnissen noch lange anhalten werden. Text und Fotos: Ingo Gericke Farbtechnik und Raumgestaltung Farbtechnik und Raumgestaltung 48 49
„Vom Negativen zum Positiven“ – Learncoaching-Seminar der Gestalter*Innen für visuelles Marketing Entspannt und gelassen durch die Prüfungen – Wie „Meine Sichtweise hat sich vom Negativen soll das gehen? Die Gestalterinnen für visuelles zum Positiven verändert“, teilte die GVM-Schü- Marketing (GVM) des zweiten und dritten Lehrjah- lerin Lucie nach dem Seminar mit und gab damit res am Adolph-Kolping-Berufskolleg haben in einem den Gesamteindruck ihrer Klasse wieder. Für die Seminar zum Thema „Lerncoaching“ genau das mit Schüler*innen der Mittelstufe heißt es jetzt, die Me- der Schulsozialarbeiterin Carolin Lanksch er- thoden ein Jahr lang zu testen, damit sie im nächs- arbeitet. In Kooperation mit ihrer Klassenlehrerin ten Schuljahr auf das Seminar aufbauen können. Sigrid Liekhues hat Frau Lanksch das Seminar für die Klassen organisiert. Zunächst formulierten die Schülerinnen die wichtigste Ziele, die sie mit ihrer Ausbildung verfolgen. Konsens herrschte dabei in folgenden Punkten: „Ich möchte meine Leidenschaft zu meinem Beruf machen, daher ist meine Motivation sehr hoch.“ „Im Anschluss an die Ausbildung möchte ich gerne noch studieren.“ „Ich möchte fachlich und psychisch bestens Text: Carolin Lanksch und Werner Grundhoff gerüstet in die Prüfungen gehen.“ Fotos: Sigrid Liekhues Der Umgang mit dem Prüfungsstress war für die Schülerinnen das wichtigste Thema, da aufgrund schlechter Erfahrungen viele von ihnen Prüfungen mit negativen Gedanken verbinden. Ein Lerntypen- test und das Kennenlernen vieler neuer Lernmetho- Farbtechnik und Raumgestaltung Farbtechnik und Raumgestaltung den halfen den Schülerinnen dabei zu erkennen, dass Lernen nicht immer langweilig und eintönig sein muss. Hiermit konnten die Schülerinnen erarbeiten, wie sie Prüfungen positiver wahrnehmen können. Diese Umstellung kann die Schülerinnen dabei unterstützen, ihre Prüfungen entspannter und selbstbewusster zu bewältigen und diese Erfahrung bildet ein wichtiges Rüstzeug auch für ihre berufli- che Zukunft. 50 51
52 Berufliche Grundbildung SOLIDES FUNDAMENT Berufliche Grundbildung 53 Berufliche Grundbildung
Osterhase, Ostereier, Osterfeuer – Warum feiern wir Ostern? Aufgrund der Sprachbarrieren waren die Erklärun- gen unsere Osterbräuche manchmal gar nicht so einfach. Viel leichter war es, als die Schüler kurzer- hand selbst Hühner- und Gänseeier auspusteten und bemalten. Sie nahmen diese Gelegenheit wahr und dekorierten ihr Klassenzimmer im Verlauf der Unterrichtsreihe zu einem bunten Raum der Vielfalt und ließen dabei ganz eigene kulturelle Akzente in die Gestaltung einfließen. Völlig konzentriert und raffiniert präparierten und bemalten sie die Eier und Steht Ostern vor der Tür, dann wird es nicht nur in als sie am Ende ihre ersten selbstbemalten Ostereier der Natur langsam wieder bunt, auch in den Ge- präsentieren konnten, waren sich alle einig, dass schäften werden bereits lange vorher Schokohasen dieses Projekt bestens dazu geeignet war, ihnen den und bunt bemalte Eier zum Kauf angeboten. Das ist „Geist von Ostern“ nahe zu bringen. normal, wenn man in Deutschland aufgewachsen und mit den christlichen Traditionen und den damit einhergehenden Osterbräuchen groß geworden ist. Text und Fotos: Melanie Reger Für die Schüler der Internationalen Förderklasse (IFB) am Adolph-Kolping-Berufskolleg, die zum Teil erst vor wenigen Monaten aus Mauretanien, dem Kosovo, Guinea und Rumänien nach Deutschland kamen, sind unsere Osterbräuche hingegen absolut neu und Ostereier hatten sie vorher noch nie ge- sehen. Aus diesem Grund haben sie im Rahmen des Prak- tischen Philosophie Unterrichts bei Frau Renger Berufliche Grundbildung Berufliche Grundbildung Bräuche rund um das Osterfest besprochen. Die Schüler suchten Antworten auf Frage wie: Weshalb werden Eier bemalt, auspustet und aufhängt? War- um spielt für deutsche Kinder der Osterhase eine so große Rolle? Weshalb wird ein Osterfeuer angezün- det? Und natürlich, was haben all diese Bräuche mit dem christlichen Glauben zu tun? 54 55
Endlich geschafft! – Abschluss der Ausbildungs- vorbereitungsklasse 13 Schülerinnen und Schüler der Ausbildungsvor- bereitungsklasse des Adolph-Kolping-Berufskollegs erhielten in diesem Schuljahr einen gleichwertigen Hauptschulabschluss nach Klasse 9. Ein anstrengendes und manchmal auch nerven- aufreibendes Jahr mit Phasen des Distanz- und Präsenzunterrichts liegt hinter ihnen und so manch eine Schülerin/ein Schüler ist während der Corona- pandemie über sich selbst hinausgewachsen. Für den weiteren Lebensweg wünschen Klassen- lehrerin Frau Reger, Schulsozialarbeiterin Frau Hansmann und alle weiteren unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer ihren Schützlingen alles erdenkliche Gute: „Ihr habt es geschafft, und darauf könnt ihr stolz sein!“ Text und Fotos: Melanie Reger Berufliche Grundbildung Berufliche Grundbildung 56 57
58 Fachoberschule für Gestaltung … ZWÖLF, DREIZEHN, STUDIUM Fachoberschulen 59 Fachoberschule für Gestaltung
Ist das Buch tot? – Es lebe das Buch! Nachhaltigkeitsprojekt in der FOS12 Bücherkranz entworfen und ausgestellt. Technisch innovativ wurde das Abbild eines Baumes durch die Lithophanie-Technik mithilfe des 3D-Druckers gezeigt, wobei erst ein zusätzliches Kerzenlicht die versteckte Darstellung preisgibt. Individuelle Bücher und ein großes Hängeregal aus Büchern für Bücher rundeten die Ausstellung ab. Das Projekt „Es lebe das Buch!“ ist ein Zugeständ- nis für die Seiten, die die Welt bedeuten. Text: Janina Hogrebe Der Geruch von Druckerschwärze – das Rascheln des Buches durch den Einfluss neuer Technologien von Papier – das Gewicht eines Buches in der Hand visualisierten die Schülerinnen und Schüler durch – ein wohliger Schauer beim Öffnen eines Buches – Infografiken und Schaubildern, deren Daten fächer- sich voll und ganz auf Bücher einlassen, ihre Form übergreifend recherchiert und referiert wurden. und künstlerische Gestaltung zu ergründen, das war die Aufgabe und das Ziel des Nachhaltig- Durch die haptische Erarbeitung, die Umgestaltung keits-Projekts der Fachoberschule für Gestaltung und das eigentliche Upcycling alter Bücher haben Klasse 12 unter der Leitung von Janina Hogrebe die Schülerinnen und Schüler die Liebe zu alten in diesem Jahr. Büchern, literarischen Texten und der Sprache expe- rimentierfreudig kennengelernt. Fachoberschule für Gestaltung Fachoberschule für Gestaltung Zumeist spielen Bücher eine unterschätzte, aber Dazu zählten das Ergründen mit Materialen, das Er- essenzielle Rolle bei der Aufgabe des Bewahrens lernen von Falttechniken genauso wie gestalterische von kulturellem Wissen und menschlicher Geschich- (Typografie und Grafik) und theoretische (Buchdruck te. Doch trotz aller Leidenschaft sieht der Buchmarkt und manuelle Druckverfahren) Lerninhalte. sich zeitgleich mit einem stetigen Rückgang der Die abschließende Ausstellung im Hauptgebäude Absatzzahlen konfrontiert. unserer Schule bot der gesamten Schülerschaft einen Einblick in die Projektergebnisse. So wur- Die Wahrnehmung der Buchkultur und eine den neben einem Büchertresor und vielfacher ernsthafte Auseinandersetzung mit der Zukunft Faltkunst eine Bücherlampe und ein dekorativer 60 61
Das virtuelle Museum der Dinge – FOS13-Abiturklasse konzipiert Ausstellung mit digitalen Modellen von Designklassikern sich zeitgenössische Designklassiker der letzten Wer es einmal selbst ausprobieren möchte: Zum 100 Jahre vor und bauten diese als virtuelle Betrachten der 3D-Modelle wird ein Merge-Cube 3D-Modelle nach. Darunter fanden sich prominente sowie ein Smartphone oder Tablett mit WLAN benö- und berühmte Entwürfe wie etwa der rot-blaue tigt. Der Merge-Cube kann auch selber ausgedruckt Bauhaus-Stuhl von Gerrit Rietveld, die Kugelleuchte und gefaltet werden (siehe QR-Link). Zum Laden von Wilhelm Wagenfeld oder der Ulmer Hocker von der Objekte wird die Objekt-Viewer App auf dem Max Bill aus den 1950er Jahren. Aber auch Alltags- Smartphone oder Tablett installiert (siehe QR-Link). geräte wie der Alessi-Wasserkessel „Bollitore“ Dazu ist eine kostenlose Registrierung erforderlich. von Richard Sapper, ein Taschenrechner von Dieter Die abgebildeten Objekte können durch Eingabe Rams oder der Lego-Stein wurden in die Sammlung der darunter stehenden Codes mit dem Objekt-Vie- des „Who-is-Who“ der Designgeschichte auf- wer betrachtet werden. Mit Hilfe des sogenannten Merge-Würfels lassen genommen. Spannend wurde es, als die 3D-Modelle Android iOS sich digitale 3D-Objekte als Hologramme auf ein dann auf die Plattform Merge-Objekt-Viewer hoch- reales Objekt projizieren und können mit Hilfe eines geladen wurden und die Schülerinnen und Schüler Endgerätes und einer speziellen App betrachtet sie erstmals durch Eingabe des jeweiligen Objekt- werden. Durch Bewegung des Würfels wird die codes als Hologramme auf dem Würfel betrachten Position der Objekte im virtuellen Raum gesteuert. konnten. Text: Thomas Loy Als Fachlehrer Thomas Loy den angehenden Abiturienten der Klasse FOS13 am Adolph-Kolping- Berufskolleg im Fach Produktdesign diese neuartige Technologie vorstellte, war die Lerngruppe faszi- niert von den Möglichkeiten, die sich daraus für die Gestaltung von Produkten ergeben. Fachoberschule für Gestaltung Fachoberschule für Gestaltung Im Rahmen eines Ausstellungsprojektes befassten sich die Lernenden deshalb intensiv mit der Frage, inwiefern sich mit Hilfe des Würfels und eines Smartphones ein virtuelles Ausstellungskonzept erstellen lässt. Durch die im Unterricht mit dem Programm Photoshop erworbenen Softwarekompe- tenzen im Bereich 3D-Modelling nahmen sie 3D-Modell: Büsra Cömertpay, Merge-Objektcode: VP19QV 3D-Modell: Alexandra Hülsbusch, Merge-Objektcode: DL0R1E 3D-Modell: Thomas Bali-Hajagos, Merge-Objektcode MY5D1Q 62 63
24 Schülerinnen und Schüler der FOS13 feiern Premiere – Zum Abitur in einem Jahr! Zum ersten Mal haben der stellvertretende Schul- leiter Dr. Timo Mersmann und die Bildungsgang- verantwortliche Janina Hogrebe den Schülerinnen und Schülern der Fachoberschule Klasse 13 mit dem Schwerpunkt Gestaltung die Zeugnisse der Allgemeinen Hochschulreife überreicht. Mit dem Motto des neuen Bildungsganges „In einen Jahr zum Abitur“ hatten die Verantwortlichen die Latte hoch angelegt, teilt das Kolleg mit. Am Ende aber strahlten die Absolventinnen und Absolventen, weil ein ereignisreiches Jahr hinter ihnen liegt. Zur erfolgreichen Premiere resümierte Klasslehrerin Hogrebe in ihrer Laudatio, dass sich „im Ergebnis dieses Probelaufs niemand als Testteilnehmer oder Bruchpilot“ gefühlt habe. Eine Schülerin erreichte im Zeugnisdurchschnitt sogar die Traumnote 1,0. Mit einem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe entließ Hogrebe die Schülerinnen und Schüler in ih- ren nächsten Lebensabschnitt: „Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll!“ Fachoberschule für Gestaltung Fachoberschule für Gestaltung Text: Pressetext Westfälische Nachrichten Foto: Stefan Lammers FGY20, Klassenleitung: Frau Hogrebe Joana Allegro, Thomas Bali Hajagos, Pia Berger, Lucy Böckmann, Büsra Cömertpay, Dan Fink, Harun Gertz, Alexandra Hülsbusch Nele Kinscher, Alisa Knittel, Daniel Kohl, Celina Ledermann, Sindy Lopes Pereira, Meryem Miedl, Mina Nasimi Michelle Ostermann, Jonathan Reinhardt, Sofie Rengers, Gina-Maria Schmitz, Luis Filipe Simons Candido Anastasia Stang Nils Wardenga, Anna Wegelin, Eileen Zubrowski 64 65
66 Höhere Berufsfachschule für Gestaltung Assistenten FACHHOCHSCHULREIFE Gestaltungstechnische 67 Höhere Berufsfachschule für Gestaltung
AKBK-Jungdesignerin Eliane Schauff bei WorldSkills Germany prämiert „Die Zeit des Wettbewerbs war für mich voller Anspannung. Aber ich hatte auch viel Spaß dabei und habe neue Erkenntnisse gewonnen. Was aber die WorldSkills auch ausmachte, war das freund- schaftliche Miteinander, das unter den TeilnehmerIn- nen herrschte.“, berichtet Eliane. Ihr Training und ihr Ehrgeiz haben sich gelohnt und sie konnte den dritten Platz belegen. Bemerkenswert an Eliane Schauffs hervorragendem Die angehende Gestaltungstechnische Assistentin Abschneiden ist, dass sie die einzige Gestaltungs- Nach der nationalen WorldSkills-Ausscheidung Eliane Schauff aus der Klasse GT18B der Höheren technische Assistentin im Feld der Kokurrenten war, begann für Eliane Schauff bereits das Training der Berufsfachschule für Gestaltung am Adolph- alle anderen TeilnehmerInnen waren Medienge- besten Nachwuchskräfte der Branche für die Berufs- Kolping-Berufskolleg (HBFG) ist Bronzegewinnerin stalter, die im dualen System ausgebildet werden. weltmeisterschaften 2021. unter den Grafikdesigner-Nachwuchskräften in Als Schülerin der HBFG durchläuft sie hingegen Deutschland. am Adolph-Kolping-Berufskolleg eine dreijährige Es steht die Entscheidung an, wer Deutschland vollzeitschulische Ausbildung und erwirbt am Ende dabei vertreten darf. In der „Vorrunde“ ist es üblich, Die Deutschen Berufsmeisterschaften für Graphik- die Doppelqualifikation als staatlich geprüfte dass die deutschen WM-BewerberInnen an natio- design und Drucktechnik fanden vom 19. bis 22. Gestaltungstechniche Assistentin (GTA) mit Fach- nalen Wettbewerben anderer Länder teilnehmen. Oktober 2020 im Print Media Center der Heidel- hochschulreife (FHR). Ihr Erfolg beweist Dabei konnte Eliane Schauff kurz vor Weihnachten berger Druckmaschinen AG in Wiesloch-Walldorf einmal mehr, dass es die GTA-SchülerInnen locker als Gastteilnehmerin im nationalen russischen Wor- statt. Jeweils sechs Akteure traten in den beiden mit den „Profis“ aufnehmen können. ldSkills-Wettbewerb die Goldmedaille erzielen. Disziplinen gegeneinander an. Höhere Berufsfachschule für Gestaltung Höhere Berufsfachschule für Gestaltung Die 46. World-Sills finden, wenn es Corona denn Eliane Schauff hatte die Chance an drei Wettbe- zulässt, vom 22. bis 27. September 2021 in Shang- werbstagen ihr Können in der Disziplin Grafikdesign hai statt. Wir freuen uns für Eliane Schauff und unter Beweis zu stellen. Aufgabe war es, für eine wünschen ihr viel Erfolg in Shanghai! Druckerei, die mit historischen Druckmaschinen kleinste Kunstdruckauflagen produziert, ein neues Corporate Design, bestehend aus Logo, Hausfarben und -schriften, Visitenkarten, Verpackungen und Text: Thomas Feist und Werner Grundhoff einer Plakatkampagne, zu entwickeln und es vor der kritischen Jury zu präsentieren. 68 69
Jetzt erst recht! – Theaterpädagogischer Workshop der HBMK Im Rahmen des theaterpädogogischen Konzepts als Basis für das Zusammenarbeiten als Gruppe. Fragmente und Performances um die Auswirkungen der Höheren Berufsfachschule für Gestaltung mit Dazu habe ich mit dem – von den amerikanischen von Armut auf unterschiedliche Aspekte des Alltags Schwerpunkt Medien/Kommunikation (HBMK) Sozialpsychologen Joseph Luft und Harry Ingham zu thematisieren. Das gemeinsame Arbeiten an führte die Theaterpädagogin und Performan- entwickelten und nach ihnen so benannten – ‚Joha- einem kontroversen Thema sollte, neben dem Her- ce-Künstlerin Ria Zittel mit der Klasse GT20E ri-Fenster‘ gearbeitet. antasten an theatrale Methoden, auch Teamkompe- in der ersten Oktoberwoche einen zweitägigen tenzen stärken und neue Allianzen ermöglichen.“ „Schnupper-Workshop“ durch. In der anschließenden Gruppendiskussion haben wir gemeinsam die teilweise auftretenden Unterschiede Die Schüler*innen wurden von Frau Zittel zwei Tage Da unter Corona-Bedingungen keine klassen- im Selbst- und Fremdbild ergründet. lang voll gefordert und manche taten sich am ersten übergreifenden Aktivitäten möglich sind, müssen Tag noch schwer, da sie vielleicht ganz andere diese sich im laufenden Schuljahr auf eine Klasse Das Ganze wurde ergänzt durch körperliche Erwartungen hatten. beschränken. Aber die Initiatoren, Bildungsganglei- Aktivierungen der Schüler*innen mit Methoden des terin und Klassenlehrerin Aileen Richter sowie ‚physical theatre‘, die ebenfalls kooperativ angelegt Die Schlussreflektion am zweiten Tag lief aber Deutschlehrer Werner Grundhoff, sind sich einig: waren. so positiv ab, dass sich elf Schüler*innen für das „Keine Zeit für Trübsal: Jetzt erst recht!“ Theater-Jahresprojekt anmeldeten, das nach den Mit der Methode des Automatischen Schreibens Herbstferien starten wird. Die Absicht der Initiatoren war es, dass der Work- sind wir der Frage ‚Was ist Kunst?‘ nachgegangen shop in der HBMK-Unterstufe GT20E zur Gruppen- und haben darüber diskutiert, welche Funktion Die übrigen Schüler*innen, die nicht auf die Bühne dynamik im neuen schulischen Umfeld beitragen Kunst in der Gesellschaft hat und was einen Men- möchten, sollen möglichst in „Extra-Teams“ mitar- und dabei helfen soll, momentane sozialbedingte schen zum/zur Künstler*in macht. beiten, die sich ganz im Sinne einer Vernetzung mit Hemmungen zu überwinden. Den Schüler*innen soll den Lerninhalten der HBMK in den Bereichen Cross- er darüber hinaus Anlässe bieten, Kommunikation Der zweite Tag rückte dann verstärkt Methoden der media-Performance, Audio-Video-Licht, Bühnenbild spielerisch zu erleben und Konflikte zu meistern. Szenenarbeit in den Mittelpunkt und stand thema- und Bühnentechnik, Film und Fotografie sowie der Höhere Berufsfachschule für Gestaltung Höhere Berufsfachschule für Gestaltung Vor allem soll der Workshop auch der Vorbereitung tisch ganz im Zeichen des geplanten Theater-Jahres- Produktion von Werbemitteln engagieren werden. des Theater-Jahresprojektes dienen, das nach den projektes. Herbstferien beginnt. Wir wünschen dem Theater-Jahresprojekt ein gutes In Positionierungsübungen tasteten sich die Schü- Gelingen und sagen: Toi Toi Toi! Die Theaterpädagogin Ria Zittel hat im Anschluss an ler*innen an das Thema Klassismus und gerechte den „Schnupper-Workshop“ ihre Erfahrungen mit Verteilung heran. Sie versetzen sich in Kleingrup- der Klasse GT20E wie folgt reflektiert: pen in unterschiedliche Rollen und bearbeiteten die Frage der Legitimität von Reichtum in einem „Mein grundsätzlicher Ansatz war am ersten Tag die szenischen Battle. In einer weiteren Arbeitsphase Text: Ria Zittel und Werner Grundhoff Reflexion von Selbst- und Fremdwahrnehmungen entwickelten die Teilnehmer*innen kleine Szenen, Fotos: Aileen Richter und Werner Grundhoff 70 71
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