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Zivilschutz
SCHWEIZ
zivilschutz-schweiz.ch 35. Ausgabe
V-
O NA
“S Z Ssiehe Seite
n6
-P I N
C O R , 11, 15
Nr. 03 | 2020
”
“Bevölkerung hat Anrecht auf
den bestmöglichen Schutz”»
Corona-Pin: ZSO des Jahres 2021:
Einmalige Auszeichung für Die Anmeldefrist läuft Ende
einmaligen Einsatz. September ab.
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Walter Müller gibt das Präsidium des SZSV ab
EDITORIAL
“ Unsere Leute waren zurecht
IMAGE DES ZIVILSCHUTZES
Zivilschutz, Armee und Zivildienst stolz darauf, dass sie ihre Hilfe
anbieten konnten!” »
standen in vergangener Zeit zur Unterstüt-
zung verschiedenster Partner im Einsatz. In
den Medien wurde gross und wiederkeh-
rend über die Teilmobilmachung der Schwei-
zer Armee berichtet. Auch der Zivildienst, Nach achteinhalb Jahren an der Spitze des Schweizerischen Zivilschutz-
der Ersatzdienst der Schweizer Armee, war verbandes gibt Walter Müller an der GV in Biel das Zepter an FDP-Natio-
medial präsent. nalrätin Maja Riniker weiter. Der Zivilschutz hierzulande sei auf bestem
Weg, als modernes Sicherheitselement anerkannt zu werden, sagt der
Aber wo wurde in der Bevölkerung, in der scheidende Präsident. Im Bevölkerungsschutz müssten nicht alle alles
Politik und in der Wirtschaft, über den Zi- können, weiss er. Aber die Bevölkerung habe Anrecht auf den bestmögli-
vilschutz berichtet? Und welchen Stellen- chen Schutz mit den vorhandenen Mitteln. Die Pandemie habe dem Zivil-
wert geniesst der Zivilschutz? schutz die einmalige Chance gegeben, aufzuzeigen, wie dringend und
zwingend er im Ernstfall gebraucht werde. Müller ist überzeugt: “Diese
Es ist offensichtlich, dass der Zivilschutz Gelegenheit ist vorzüglich genutzt worden.”
nicht über das Image der Armee oder des
Zivildienstes verfügt. Lange Telefonate und Woran er beim Begriff Zivilschutz spontan denkt? “An zwei ganz unterschiedliche
persönliche Gespräche mit Arbeitgebern zei- Bilder”, sagt Walter Müller. Auf dem ersten, Jahrzehnte ist es alt, ist sein Bruder,
gen, dass die Organisation des Zivilschutzes der als Militärdienstuntauglicher im Zivilschutz Dienst leistete. Er schmunzelt. “Ich
der Bevölkerung nicht genügend bekannt ging als kleiner Junge zuschauen, wie sie mit ihrer Motorspritze Wasser aus dem
ist. Es ist nicht klar, dass der Zivilschutz, Bach gesogen haben, in ihrem blauen Tenü und dem gelben Helm”, erinnert er sich.
dank den vergangenen Gesetzesrevisionen, Dieses “einfach gestrickte Bild”, wie er es nennt, kontrastiert stark mit jenem Bild
zu einem schlagkräftigen und polyvalent ein- des modernen Zivilschutzes, der auf Bedürfnisse rasch und professionell reagieren
setzbaren Teil des Bevölkerungsschutzes kann. “Zwei Welten”, sagt Müller trocken.
geworden ist, zu einer Einsatzorganisation, Jetzt schliesst sich für ihn ein Kreis, ein halbes Jahr später als geplant: An der GV
die aus dem Stand Grosses zu leisten vermag. in Biel, die wegen der Pandemie vom Frühjahr auf den 4. September verschoben
wurde, gibt er das SZSV-Präsidium an Maja Riniker weiter. “Eine ideale Nachfol-
Es ist an der Zeit, dass dem Zivilschutz die gerin”, so seine Einschätzung.
nötige Anerkennung zukommt. Dies bedingt
ein Umdenken in der Öffentlichkeit. Es ist An der Generalversammlung am 20. April 2012 war Müller an die Spitze des Ver-
wichtig, dass über den Zivilschutz in der Be- bandes gewählt worden. Der Schutz der Bevölkerung sei eine sehr edle und wich-
völkerung, in der Politik und in der Wirtschaft tige Aufgabe, sagte er damals vor den Delegierten im Luzerner Verkehrshaus. Ergo
gesprochen wird. Es ist wichtig, dass wir zei- leiste ein moderner und gut ausgerüsteter Zivilschutz einen unverzichtbaren Beitrag
gen, dass wir einsatzbezogene Ausbildung für den Sicherheitsverbund Schweiz. Worte, die aus seiner Sicht rein gar nichts an
betreiben, die vorhandene Zeit gut nutzen Richtigkeit und Wichtigkeit verloren haben. Der 72-jährige Müller, während 16 Jah-
und jederzeit verfügbar sind. Meiner Meinung ren und bis im Herbst 2019 gut vernetzter Nationalrat in den Reihen der Freisinni-
nach fehlt dem Zivilschutz eine anerkannte gen, gibt beim Besuch von “Zivilschutz Schweiz” bei ihm daheim in Azmoos, mit
Zivilschutzpersönlichkeit als Gesicht des Zi- prächtiger Aussicht direkt über die Landesgrenze hinaus mit Blick auf Schloss Gu-
vilschutzes, die diesen vertritt und für diesen tenberg und die Luzisteig, unumwunden zu: Die Vorfreude auf mehr Freiheiten, auf
national auftritt. eine etwas blankere Agenda, sie ist da. Er lächelt: “Das ist in meinem Alter wohl le-
gitim.” Er freue sich auf Neues, sagt er. Aber klar ist da auch Bedauern in der Luft:
Als designierter Chef der Technischen Kom- “Es geht jetzt auch ein Abschnitt zu Ende. Eine Zeit, ich welcher ich gestalterisch
mission setze ich mich für den Zivilschutz Einfluss nehmen konnte.”» »
ein. Liebe Leserin, lieber Leser, helfen Sie
mir dabei. Der Retter der BZG-Revision
Als Parlamentarier stand er im Machtzentrum – ohne dass das Ausspielen von
Macht je der primäre Antrieb des Mannes gewesen wäre, der mit leiser Stimme
Peter Franzen spricht und der über eine just in Politkreisen selten gewordene Eigenschaft verfügt:
Chef TK des SZSV er denkt nach, bevor er etwas sagt. Sein Credo in all den Jahren, ob im Parlament
oder als Präsident des SZSV: Überzeugen, Kraft der Argumente. “Ich habe immer
versucht, die Leute mitzunehmen. Und nie gesagt: du musst!” Dass es trotzdem
kein Nachteil war, gleich zwei (ge)wichtigen Kommissionen anzugehören, versteht
sich: Müller war Mitglied der aussenpolitischen Kommission. Und seit 2007 auch
Teil der einflussreichen SiK, der Sicherheitspolitischen Kommission im Parlament.
Was Grundvoraussetzung dafür gewesen war, das SZSV-Präsidium überhaupt über-
peter@franzen.ch nehmen zu können. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten also, zumal Müller
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HAT KÜNFTIG MEHR ZEIT FÜR SICH SELBER: WALTER MÜLLER AUF DER TERRASSE SEINES ZUHAUSES IN AZMOOS, NAHE DER
GRENZE ZUM FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN.
“Es sind ideologische
betont: “Ich habe das sehr gerne gemacht.”» von einer funktionierenden Zusammenarbeit
Und gut, wie anzufügen wäre. Sein Meister- sprechen. “Da sind echt ideologische Gräben Gräben überwunden
stück legte er Anfang 2019 hin, als er als ge- überwunden worden – und es ist vielleicht worden und vielleicht
schickter, unermüdlicher Vermittler zwischen auch das eine oder andere Königreich ver-
Bund und Kantonen auftrat und das Bevöl- schwunden”, sagt er süffisant. Zusammen- auch das eine oder
kerungsschutzgesetz vor dem Absturz rette- arbeit heisst für ihn auch, dass man ressour-
te. Er initiierte eine Subkommission, die er cenoptimiert vorgeht, dass im Bevölkerungs- andere Königreich
gleich selber präsidierte – und band die Kan- schutz “nicht alle alles können müssen”. Aber verschwunden.”
tone in der Folge klug an vorderster Front in es gelte, mit den vorhandenen Mitteln unse-
den Gesetzgebungsprozess mit ein. Er wusste: rer Bevölkerung den bestmöglichen Schutz
Wer einen langfristigen Konsens will, räumt zu gewähren. “Sie gibt Geld für ihre Sicher- und als Regierung? “Gut!”, findet Müller. Die
die Differenzen besser aus, anstatt gegen den heit aus, dann muss es ihr und der Gesell- Solidaritätswelle in der Bevölkerung hat ihn
Willen der Kantone ein Gesetz durchzudrü- schaft auch einen ganz konkreten Nutzen ganz einfach “positiv überrascht”. Bundes-
cken. Für Walter Müller war stets das Resul- bringen!” Er weiss: Sicherheit bedeutet auch rat und Verwaltung hätten unter dem Strich
tat seiner Bemühungen wichtig, nicht seine Lebensqualität, sie sei eine der wesentlichen wirklich einen guten Job gemacht. Natürlich
Präsenz in den Medien. Er hat immer lieber Voraussetzungen für eine leistungsfähige sei man im Nachhinein schlauer und komme
gestaltet als verwaltet. Umso mehr dürfte es Gesellschaft. zum Schluss, dass die Grenze zu Italien wo-
ihn gefreut haben, als Bundesrätin Viola Am- Walter Müller war zu lange in Bern, um nicht möglich zu spät geschlossen worden sei und
herd persönlich ihm für seinen Einsatz in zu wissen, wie rasch der politische Wind dre- der zweite Lockerungsschritt vielleicht eher
Sachen BZG-Revision dankte. hen kann. Im Rahmen der vorherigen BZG- zu rasch erfolgte. Er gibt zu bedenken, dass
Revision wollte eine Mehrheit des Parlamen- es sowohl bezüglich Einschränkungen als
Konkreter Nutzen für Bevölkerung tes die Schutzbauten, die ja ihrer Meinung auch Lockerungen einen realen und auch
Bei Amtsantritt plädierte der scheidende Prä- nach doch nur kosteten und im Ernstfall nichts einen psychologischen Teil gebe. “Diese Wir-
sident für mehr Durchlässigkeit innerhalb brächten, aus dem Gesetz kippen. “Dann kam kung hat man vielleicht unterschätzt.” Eine
des Bevölkerungsschutzes. Diesbezüglich Fukushima, und eine Streichung war auf ein- wichtige Erkenntnis müsse auch lauten: Die
sei “enorm viel erreicht worden” in den letz- mal kein Thema mehr ...”. Entscheide und Anordnungen des Bundes-
ten Jahren, sagt er. Wo früher noch Hemm- rates müssten zwingend mit der entsprechen-
schwellen zwischen Kantonen und Gemein- In der Krise braucht es Führung den organisatorischen Umsetzung unterlegt
den oder zwischen Feuerwehr und Zivilschutz Wie hat denn die Schweiz seines Erachtens sein. Zum Teil habe die Landesregierung
existiert hätten, könne man heute vielerorts bis dato die Pandemie gemeistert? Als Land schneller entschieden, als man habe umset-
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zen können. Entsprechend heikel sei mitun-
ter die Kommunikation der Massnahmen ge-
worden.
Gar kein Verständnis hat der Ostschweizer
für Forderungen seiner (ehemaligen) Parla-
mentskollegen, man dürfe den Bundesrat in
einer nächsten Krise nicht alleine entschei-
den lassen, das Parlament brauche mehr
Mitspracherecht. “Wer solch einen Blödsinn
erzählt”, fährt er aus der Haut, “hat schlicht
keine Ahnung von Führung!” In der Krise
müsse jemand den Lead haben, die Entschei-
dungswege seien kurz zu halten – wofür das
Parlament schlicht nicht geeignet sei. Wenn
das Parlament laut Müller etwas Gescheites ZWEIMAL WALTER MÜLLER IM EINSATZ ALS PRÄSIDENT: AN DER GV 2016 DES SZSV IM PARLAMENTSSAAL
machen kann, dann dies: In guten Zeiten da- DES BASLER RATHAUSES ...
rüber nachdenken, was in der Krise notwen-
dig sein wird, die Investitionen tätigen und
die Landesregierung mit den notwendigen
Instrumenten “handlungsfähig für die abso-
lute Ausnahmesituation” machen, wie er es
nennt.
“Wer solch einen
Blödsinn erzählt, hat
schlicht keine Ahnung
von Führung!”
Der Zivilschutz an der Front
Ein treffendes Stichwort: Besagte Ausnahme-
situation, wie unsere hochmobile und ver-
netzte Welt sie seit gut einem halben Jahr
erlebt und auf die wir alle nur zu gern ver- ... UND WÄHREND SEINER REDE ALS FRISCHGEBACKENER VERBANDSPRÄSIDENT IM LUZERNER
zichtet hätten. Und trotzdem ist Covid-19 für VERKEHRSHAUS ANNO 2012.
den Zivilschutz die bestmögliche Gelegen-
heit, sich von seiner besten Seite zu zeigen. de ihre Aufgabe als enorm sinnstiftend wahr- auch, um die Abwanderung aus der Armee
Eine Chance, welche definitiv genutzt wurde: genommen und sich sehr damit identifiziert. in den Zivildienst zu reduzieren. Es könne
Die Pandemie hat aufgezeigt, wie dringend “Sie haben aus einem echten Bedürfnis he- doch nicht sein, so Müller, dass man heute
der Zivilschutz hierzulande im Ernstfall ge- raus geholfen, nicht der Anerkennung wegen ein echtes Rekrutierungsproblem habe, wo
braucht wird. Der Zivilschutz als modernes oder weil sie gemusst hätten. Sie wollten man noch vor nicht allzu langer Zeit auf Re-
Sicherheitselement, welches rasch eingesetzt helfen – und waren zurecht stolz darauf, dass servebestände habe zurückgreifen können.
werden könne! Noch nie in der öffentlichen sie in der Ausnahmesituation ihre Hilfe an- Er sprach angesichts der wachsenden Zahl
Wahrnehmung war diese – an sich massge- bieten konnten.” von Armeeangehörigen, die in den Zivildienst
schneiderte Rolle – so präsent. Der Verbands- wechseln, jeweils öffentlich von “Abschlei-
präsident darf in der Tat mehr als stolz sein Das Ärgernis Zivildienst chern”, die den Bevölkerungsschutz gefähr-
auf das Geleistete: Rund 24’000 Zivilschutz- Bei einem Begriff kann sich Walter Müller, den und die allgemeine Wehrpflicht unter-
angehörige standen seit Februar im Corona- der fast stoisch Ruhige, rasch enervieren: laufen. Und nahm dabei insbesondere jene
Einsatz und leisteten gegen 300’000 Einsatz- Zivildienst. Und dies nicht nur, wenn wie Männer ins Visier, die den zivilen Sinnes-
tage. Es habe sich eindrücklich gezeigt, dass kürzlich geschehen, eine gestandene Natio- wandel erst nach Absolvierung der RS durch-
auf den Zivilschutz in der Not Verlass sei, nalrätin Zivilschutz meint und Zivildienst machen.
sagt er. “Unsere Leute waren präsent und sagt – und die Medien dies, wie so oft, un-
machten, gut ausgebildet, einen tollen Job! widersprochen falsch abdrucken. Nein, Mül- Müllers Idee im Rahmen der Revision, dass
Vor allem haben sie auch bewiesen, dass lers Ärger ist tiefer begründet, er ist der fes- bei einem “Abschleichen” nur noch die Hälf-
sie mit neuen Situationen kreativ umgehen ten Überzeugung, dass man das gesamte te der Diensttage angerechnet worden wä-
können.” Auch mit der besten Ausbildung Dienstpflichtsystem überarbeiten sollte. Zwei ren, scheiterte dann letzten Dezember im
könne man nicht alles vorhersehen, also Revisionen des Zivildienstgesetzes hat er in Parlament, als er, bereits alt Nationalrat, ta-
müsse man den Dienstleistenden den Raum Bern angestossen – mit dem Ziel, dass die tenlos zuschauen musste. “Ich habe mich
geben, sich in der Krise entwickeln zu können. “Zivis” durch bessere Ausbildung einen ech- enorm geärgert, dass das nach links ge-
Auch darum hätten just junge Dienstleisten- ten Nutzen für die Bevölkerung bringen und gerutschte Parlament die Revision versenkt
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hat”, sagt er. Für ihn ist klar: “Entweder, wir Was bleibt? Corona-Einsatz:
legen Zivilschutz und Zivildienst mittelfristig
zusammen. Oder aber, und das würde ich
In Erinnerung bleiben dem scheidenden
Präsidenten viele bereichernde Begegnungen.
Bund übernimmt
bevorzugen: Wer Zivildienst leisten will, kann “All die persönlichen Kontakte im SZSV-Vor- Lohndifferenzen» »
auch im Zivilschutz ausgebildet werden, so stand, mit dem Bundesamt, dessen ehema-
dass er jederzeit aufgeboten werden kann.”» ligem Vorsteher Willi Scholl oder mit Vize- Angehörige des Zivilschutzes erhalten für
direktor Christoph Flury, habe ich immer sehr einen Teil ihres Dienstes in der Corona-
Die Förderung der Frau geschätzt. Damit meint er auch alle enga- Pandemie die Differenz zwischen ihrem
Ein Anliegen war Walter Müller stets auch gierten Köpfe in den Kantonen, mit denen Erwerbseinkommen und der EO-Entschä-
die bessere Integration der Frauen in den er sich an Sicherheits- oder Bevölkerungs- digung. Der Bundesrat hat Mitte Juni be-
Zivilschutz. So setzte er sich sogar für einen schutzkonferenzen austauschen konnte. Bei schlossen, die für Angehörige der Armee
eigenen Orientierungstag für Frauen ein und solchen Anlässen hat er als ehemaliger Of- geltende Regelung auch für die Angehö-
wollte diesen obligatorisch verankern. Er be- fizier der Armee immer wieder realisiert, dass rigen des Zivilschutzes anzuwenden.
dauert, dass diese Idee am Widerstand der es nebst dem sogenannten Verteidigungs
Kantone gescheitert ist. Denn: “Frauen den- fall auch Bedürfnisse gibt, die zwar viel all- Militär- und Zivilschutzdienstleistende er-
ken anders, oft auch praktischer als wir Män- täglicher oder banaler sind, die aber für die halten normalerweise eine Vergütung von
ner. Ich bin überzeugt: Mehr Frauen täten Prosperität einer modernen Gesellschaft ent- 80 Prozent des Einkommens durch die Er-
dem Zivilschutz gut!” Er betont, er sei kein scheidend sind. Und, natürlich: Immerhin drei werbsersatzordnung (EO). Für die Armee-
Befürworter einer allgemeinen Wehrpflicht zuständige Bundesräte, darunter die aller- angehörigen hat der Bundesrat bereits be-
für Frauen. Seine visionäre Idee, jene Frauen erste VBS-Vorsteherin, hat er während seiner schlossen, dass eine allfällige Differenz
mit einer früheren Pensionierung zu beloh- Amtszeit erlebt. zwischen der EO-Entschädigung und dem
nen, die in jungen Jahren Dienst leisten, blieb vollen Erwerb vom Bund übernommen wird.
im realen Berner Politbetrieb ohne jede Chan- “Frauen denken anders Damit müssen Selbständigerwerbende und
ce – noch. Einen Versuch war es ihm alle- Angestellte, deren Arbeitgeber keine volle
mal wert. als wir Männer. Ich bin Lohnfortzahlung vorsehen, keine Lohnein-
überzeugt: Mehr Frauen bussen in Kauf nehmen.
Hat Müller denn Ratschläge parat für die Am 12. Juni hat der Bundesrat beschlossen,
Frau, die seine Nachfolge im SZSV-Präsi- täten dem Zivilschutz gut!” diese Regelung auch für den Zivilschutz
dium antritt? Für Maja Riniker, die FDP-Na- anzuwenden, und die Verordnung über die
tionalrätin aus dem Aargau, auch sie – selbst- Langweilig wird es Walter Müller nicht wer- Entschädigung von Angehörigen der Armee
verständlich und zuvor bereits auf kanto- den. Er wird seinen Söhnen beim Bewirt- im Assistenzdiensteinsatz zur Bewältigung
naler Ebene – Mitglied der SiK? Er plädiert schaften ihres Riethofes in Azmoos bei Be- der Pandemie angepasst. Dies betrifft die
für eine verstärkte interne Kommunikation darf aushelfen, aber im Milch- und Gemüse- Diensttage, die im Rahmen des Aufgebots
im Verband, den noch regeren Austausch betrieb nicht mehr an der Front stehen. des Zivilschutzes durch den Bundesrat zwi-
zwischen Vorstand, TK und den Zonen. Er wird mehr Zeit für die Familie, seine Gat- schen dem 21. März und dem 30. Juni 2020
Und für einen schlanken, modernen, hand- tin Ottilia, fürs Wandern oder ein gutes Buch geleistet wurden. Der Anspruch auf die zu-
lungsfähigen SZSV. “Einen Verband”, so haben. Als Präsident des Trägervereins “Cu- sätzliche Entschädigung gilt, analog Armee,
Walter Müller, “der allenthalben anerkannt linarium” engagiert er sich als Regionalver- ab dem 20. Diensttag.
ist als Kompetenzzentrum für Zivilschutz- markter für den ländlichen Raum und für
fragen.” Er sieht den SZSV künftig aber gesunde, qualitativ hochstehende Nahrungs-
auch als klassische Drehscheibe im Aus- mittel. Und er präsidiert schon seit 1995 die
tausch zwischen Bund und Kantonen. “Er Landi Wartau und hat diese zum modernen AGENDA
kann dazu Anliegen und Bedürfnisse von Handelsgeschäft ausgebaut.
unten nach oben in den politischen Prozess Nichts da mit Nichtstun also. Aber ab so- Bitte merken Sie folgende Termine in Ihrer
einbringen und schafft so ganz direkt einen fort mit deutlich abgespeckter Agenda. Agenda vor:
Mehrwert für die Mitglieder.” • 30.9.2020: Eingabefrist für die Wahl zur «
Zivilschutz-Organisation des Jahres 2021»
(siehe Beitrag auf der nächsten Seite).
• 30.10.2020: Redaktions- und Inserate-
schluss der nächsten Nummer 4/2020
MAJA RINIKER WIRD SZSV-PRÄSIDENTIN unseres Magazins “Zivilschutz Schweiz”.
Anlässlich der verschobenen Generalversammlung soll die Aargauer Na- • 26.3.2021: Generalversammlung 2021 des
tionalrätin Maja Riniker am 4. September in Biel zur neuen Präsidentin des SZSV in Zürich-Flughafen.
Schweizerischen Zivilschutzverbandes (SZSV) gewählt werden. Mit der • 11.5.2021: Fachtagung des SZSV in Olten.
42-jährigen Riniker tritt eine Politikerin in Walter Müllers Fussstapfen, die
einiges mit ihrem Vorgänger gemeinsam hat: Die 2019 in den Nationalrat Heinz Herzig hat verdankenswerterweise in-
gewählte Aargauerin mit Wohnort Suhr gehört ebenfalls der FDP Die Libe- terimistisch die Führung unseres Verbands-
ralen an, zudem ist die Betriebsökonomin wie zuvor Müller Mitglied der sekretariates übernommen. Er ist wie folgt
Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrates. Politische Erfahrung erreichbar:
bringt sie zudem als Aargauer Grossrätin (2013 bis 2019) mit. Sie präsi- Schweizerischer Zivilschutzverband SZSV
dierte auf kantonaler Ebene die Kommission für Öffentliche Sicherheit (SIK). Heinz Herzig, Kloosweg 14, 2502 Biel/Bienne
Telefon: 032 322 32 75, kontakt@szsv-fspc.ch
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Alle eingesetzten AdZS haben erfüllt. Das
Einmalige Auszeichnung für muss nicht nur festgestellt, sondern auch
belohnt werden!” Der SZSV habe deshalb
einmaligen Einsatz die Initiative ergriffen und zeichne nun alle
im Einsatz gestandenen AdZS aus.
Der SZSV-Corona-Pin soll an der Lasche der
Der Schweizerische Zivilschutzverband (SZSV) zeichnet die Zivilschutzangehöri- Arbeitskleidung, gut sichtbar, angebracht
gen für ihren Corona-Einsatz während der Pandemie mit einem gleichnamigen Pin werden. Giori: “Unser Pin bestätigt den Ein-
aus. Dieser sagt in allen vier Landessprachen Dankeschön. Bereits wurden von satz eines jeden AdZS zu Gunsten der ge-
den Kommandanten 9419 Corona-Pins bestellt. samten Bevölkerung in der Schweiz. Herz-
lichen Dank im Namen des SZSV.”
Mit bis zu mehr als 24000 Schutzdienstpflich-
tigen stand der Zivilschutz in der Schweiz Jeder Zivilschutz-Kommandant kann beim
während der Pandemie im Grosseinsatz, um SZSV für seine im Einsatz gestandenen Zi-
das zivile Gesundheitswesen und andere vilschutzangehörigen einen solchen Coro-
systemrelevante Institutionen zu unterstüt- na-Pin bestellen. SZSV-Mitglieder erhalten
zen. Ab Mitte März haben sich die jungen diesen kostenlos, Nichtmitglieder-Organisa-
Frauen und Männer während fast drei Mo- tionen wird ein Unkostenanteil von 2 Fran-
naten für das Land und die Menschen ein- ken pro Pin in Rechnung gestellt. Bereits
gesetzt und ihre Bürgerpflicht wahrgenom- wurden von den Kommandanten 9419 Co-
men. Sie sind sofort und selbstverständlich rona-Pins bestellt.
eingerückt, als unser Land sie brauchte. Und
dies auch dann, wenn sie selber mit Schwie- Corona-Pin als Erinnerung an diesen einma- Bestellungen unter Angabe der Anschrift
rigkeiten und Entbehrungen zu rechnen hat- ligen Einsatz. Die Schutzdienstpflichtigen der ZSO, Name/Vorname des Kommandan-
ten. Die Partner im Bevölkerungsschutz und sollen den schlicht gestalteten Pin, der sich ten und der Anzahl coronaeingesetzter An-
des Gesundheitswesens zeigten sich beein- in allen vier Landessprachen bedankt, an gehöriger des Zivilschutzes sowie der Anga-
druckt von der hohen Ausbildungskompe- der Arbeitskleidung, unterhalb der Gradierung be, ob man SZSV-Mitglied ist oder nicht,
tenz und -bereitschaft des Zivilschutzes. und des Namens, anbringen und mit Stolz Lieferadresse und Stückzahl sind möglich
tragen. Dazu SZSV-Vizepräsident Franco via Verbandssekretariat:
Als Zeichen der Wertschätzung und zum Giori, dessen Idee der Corona-Pin war: “Der Schweizerischer Zivilschutzverband SZSV
Dank vergibt der SZSV allen Angehörigen Zivilschutz konnte ohne Wenn und Aber, Heinz Herzig
des Zivilschutzes, die im Corona-Einsatz sofort und schweizweit, eingesetzt werden. Kloosweg 14, 2502 Biel/Bienne
standen oder noch stehen werden, einen Und es hat auf Anhieb funktioniert, sprich: E-Mail: kontakt@szsv-fspc.ch
ZSO des Jahres 2021
Eingabefrist läuft noch bis Ende September»
Die Eingabefrist für die Wahl zur “Zivilschutz-Organisation des Jahres 2021”
läuft noch bis 30. September 2020. Und wann, wenn nicht in diesem Jahr, wo
so viele Organisationen im Pandemieeinsatz so viel Grossartiges geleistet
haben, sollte das SZSV-Sekretariat mit Bewerbungen nur so überschwemmt
werden?
War die Verleihung dieses Titels bis jetzt mit einer Person verbunden – die
Ehrung des Zivilschützers des Jahres 2020 findet am 4. September im Rahmen
der GV in Biel statt – so wurde für die nächste Vergabe im Frühling 2021 das
Kandidaturen-Profil auf die ZSO eingeschränkt. Gesucht werden also Zivil-
schutz-Organisationen, die durch Aussergewöhnliches aufgefallen sind oder
die eine Leistung weit über das übliche Mass hinaus erbracht haben. In Frage
kommen aber auch jene, die bei der Ausbildung, während eines Einsatzes, im
Aufbau von Strukturen oder bezüglich Infrastruktur Grundlagen geschaffen
haben, die für andere ZSO wegweisend sind oder sein können.
Die von der Jury ausgewählte ZSO erhält nebst einem Pokal einen Barpreis von
1000 Franken. Die Preisverleihung ist für die SZSV-Fachtagung 2021 geplant.
Detaillierte Infos zur Ausschreibung gibts auf der SZSV-Website.
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Protection civile
SUISSE
protectioncivile-suisse.ch
No 03 | 2020
EDITORIAL Walter Müller remet la présidence
de la FSPC
L’IMAGE DE LA PROTECTION CIVILE
“Nos gens ont été
Ces derniers temps, la protection
civile, l’armée et le service civil ont été enga- fiers à juste titre de
gés pour soutenir différents partenaires. Les
médias ont beaucoup parlé, à de nombreu-
pouvoir offrir leur
ses reprises, de la mobilisation partielle de aide”» »
l’armée suisse. Ils ont aussi largement rendu
compte de l’engagement du service civil, le Après huit ans et demi à la tête de la
service de remplacement de l’armée. Fédération suisse de la protection civile,
Walter Müller s’apprête à passer le té-
Mais qui a parlé de la protection civile à la moin à la conseillère nationale PLR Maja
population, aux responsables politiques et Riniker lors de la prochaine AG qui se
aux milieux économiques? Et quelle impor- tiendra à Bienne. La protection civile est
tance lui accorde-t-on? en bonne voie d’être reconnue comme
un élément clé de la sécurité nationale.
Il est évident que la protection civile n’a pas Il n’est pas nécessaire, dans le cadre du
l’image de l’armée ou du service civil. Les système de protection de la population,
longs téléphones et les entretiens personnels que tout le monde sache tout faire, mais
avec les employeurs démontrent que l’orga- la population a droit à la meilleure pro-
nisation de la protection civile n’est pas suf- tection possible avec les moyens dispo-
fisamment connue de la population. On ignore nibles. La pandémie a donné à la protec-
en général que grâce à la dernière révision tion civile une chance unique de montrer
de la loi, la protection civile est devenue un à quel point son intervention urgente est
élément d’intervention efficace et polyvalent indispensable en cas de nécessité. Wal-
du système de protection de la population, ter Müller en est convaincu: “On a su
une organisation à même de fournir un grand tirer le meilleur parti de cette occasion.”»
nombre de prestations au pied levé.
Il est temps que la protection civile reçoive Quand on lui dit “protection civile”, à quoi
enfin la reconnaissance qui lui est due. Pour pense spontanément Walter Müller? “À deux
cela, il faut que le public la voie autrement. choses très différentes”, répond-il. La pre-
Nous devons faire parler d’elle dans la popu- mière, qui remonte à plusieurs dizaines d’an-
lation, dans le monde politique et auprès des nées, c’est lorsque son frère, déclaré inapte
décideurs économiques. Il nous appartient au service militaire, était incorporé dans la
de montrer que nous formons nos gens à protection civile. “Gamin, j’allais les regarder
l’engagement, que nous utilisons bien le temps pomper de l’eau dans le ruisseau, avec leurs
qui nous est imparti et que nous sommes tenues bleues et leurs casques jaunes”, sou-
disponibles en permanence. À mon avis, la rit-il. Cette image d’Epinal est en total con-
protection civile souffre de l’absence d’une traste avec la protection civile moderne, ca-
figure à même de l’incarner et de la repré- pable de répondre aux besoins avec rapidité
senter dans tout le pays. et professionnalisme. “Deux mondes diffé-
rents”, conclut, lapidaire, le président sortant
En tant que président désigné de la commis- de la FSPC.
sion technique, je m’engage pour la protec- Une page se tourne pour Walter Müller, six
tion civile. Chère lectrice, cher lecteur, j’ai mois plus tard que prévu: lors de l’AG de
besoin de votre soutien. Bienne, qu’il a fallu reporter au 4 septembre,
il passera le témoin à Maja Riniker: “La suc-
Peter Franzen cesseure idéale! Je n’aurais pas rêvé mieux.”
président de la commission technique »
de la FSPC C’est l’assemblée générale du 20 avril 2012
peter@franzen.ch qui avait propulsé Walter Müller à la tête de
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IL AURA BIENTÔT PLUS DE TEMPS POUR LUI: WALTER MÜLLER SUR LA TERRASSE DE SA MAISON À AZMOOS, PRÈS DE LA
FRONTIÈRE AVEC LE LIECHTENSTEIN.
“Il a fallu franchir
la fédération. Protéger la population est une réfléchir avant de parler. Son crédo pendant
tâche noble et importante, déclarait-il alors toutes ces années, aussi bien au Palais fédé- des fossés idéologiques
devant les délégués réunis au Palais des Con- ral qu’à la FSPC, a toujours été qu’il fallait et peut-être aussi
grès de Lucerne. D’où la nécessité d’une pro- convaincre par la force des arguments: “J’ai
tection civile moderne et bien équipée, in- toujours essayé d’emporter l’adhésion des faire disparaître quelques
tégrée dans le Réseau national de sécurité. gens, je ne me suis jamais contenté de dire:
Une position qui n’a pas varié d’un iota, esti- tu dois faire cela!” Être membre simultané- baronnies.”
me-t-il aujourd’hui. Âgé de 72 ans, Walter ment de deux commissions importantes ne
Müller a siégé durant quatre législatures, jus- l’a pas desservi: Walter Müller a siégé à la une loi contre la volonté des cantons. Walter
qu’à l’automne 2019, au Conseil national, où Commission de politique extérieure et, depuis Müller a toujours accordé plus de poids au
le radical a su tisser son réseau. Chez lui à 2007, également à l’influente Commission de résultat de son action qu’à sa couverture
Azmoos, d’où il bénéficie d’une vue magni- politique de sécurité. C’était d’ailleurs une médiatique. De tout temps, il a préféré créer
fique portant au-delà de la frontière, sur le condition sine qua non pour accéder à la plutôt que gérer. C’est donc avec une satis-
château de Gutenberg et le col de Saint-Lu- présidence de la FSPC. Une situation qui a faction légitime qu’il a été personnellement
zisteig, et où il reçoit “Protection civile Suisse”, profité à toutes les parties, d’autant que, remercié par la conseillère fédérale Viola
il l’avoue sans ambages: il n’est pas mécon- comme il le dit: “J’ai eu beaucoup de plaisir Amherd pour son investissement dans la ré-
tent d’avoir davantage de temps pour lui et à le faire.” Et à le faire bien, s’il est utile de vision de la LPPCi.
de voir son agenda se vider un peu. “C’est le le préciser. Le point culminant de son acti-
privilège de l’âge”, s’amuse-t-il. Il se réjouit vité, il le situe au début de 2019, où il s’est Une plus-value concrète pour
aussi du changement. Mais non sans un brin révélé un habile et infatigable médiateur entre la population
de nostalgie: “C’est la fin d’une époque, pour la Confédération et les cantons, ce qui lui a Au début de son mandat, le président sor-
moi. Une époque durant laquelle j’ai pu faire permis de sauver la loi sur la protection de tant plaidait pour un décloisonnement au sein
pencher la balance d’un côté ou de l’autre.” la population de l’enlisement. Sa grande réus- de la protection de la population. Sur ce plan-
» site a été d’orchestrer la création d’une sous- là, “on a fait d’énormes progrès”, affirme-t-il.
Le sauveur de la LPPCi commission – qu’il a lui-même présidée – et Là où longtemps, cantons et communes, ou
Comme parlementaire, il était au coeur du d’avoir su impliquer les cantons en leur don- sapeurs-pompiers et protection civile, se re-
pouvoir. Mais l’exercice du pouvoir n’a jamais nant un rôle moteur dans le processus lé- gardaient en chiens de faïence, on peut au-
été le moteur de cet homme qui parle douce- gislatif. Il savait pertinemment que pour ob- jourd’hui parler d’une collaboration qui fonc-
ment et peut se targuer d’une qualité deve- tenir un consensus pérenne, il valait mieux tionne. “Il a fallu franchir des fossés idéolo-
nue rare dans les milieux politiques, celle de venir à bout des divergences que d’imposer giques et peut-être aussi faire disparaître
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“Qui profère pareille
quelques baronnies”, se félicite-t-il. Colla- un réel problème de recrutement alors qu’il
borer, cela veut dire optimiser les ressources, sottise n’a aucune idée y a peu, on pouvait encore puiser dans la ré-
car dans la protection de la population, “tout de la conduite des serve. Il n’hésite pas à dénoncer publique-
le monde ne doit pas nécessairement savoir ment la “fuite” des militaires de plus en plus
tout faire”. Ce qu’il faut, c’est garantir la meil- affaires publiques!” nombreux à passer au service civil, mettant
leure protection possible à la population avec ainsi en danger la protection de la popula-
les moyens disponibles. “La population paye La protection civile sur le front tion et contournant l’obligation de servir. Il a
pour sa sécurité, il faut donc lui apporter une Un mot clé qui s’impose: situation d’excepti- en particulier dans le collimateur ceux qui
plus-value concrète.” Walter Müller en est on. C’est précisément ce que traverse notre changent leur fusil d’épaule pour rejoindre
conscient: de la sécurité dépend aussi la qua- monde mobile et interconnecté depuis six le service civil après avoir accompli l’école
lité de vie, c’est une condition essentielle pour mois – et ce dont nous nous serions tous de recrue.
qu’une société soit performante. bien passés. Et pourtant, le Covid-19 a offert
Le président sortant de la FSPC est resté trop à la protection civile une occasion en or de L’idée lancée par Walter Müller de diminuer
longtemps à Berne pour ignorer à quelle vi- se présenter sous son meilleur jour. Une op- de moitié le décompte des jours de service
tesse le vent politique peut tourner. Dans le portunité qu’il fallait à tout prix saisir: la pan- pour les “fuyards” a échoué en décembre au
cadre de la révision de la LPPCi, une majo- démie a démontré au pays que la protection Parlement sous le regard impuissant du dé-
rité du Parlement voulait biffer de la loi les civile pouvait rapidement être utile en cas de sormais ancien conseiller national: “J’ai été
ouvrages de protection, accusés de couter nécessité. Un instrument de sécurité moderne, extrêmement fâché de voir ce parlement qui
trop cher et de ne servir à rien en cas d’évé- mobilisable en peu de temps. Elle n’avait en- a glissé à gauche enterrer la révision.” Pour
nement. “Et puis il y a eu Fukushima, et plus core jamais été aussi présente dans la per- lui, l’enjeu est limpide: “Ou bien nous arri-
personne n’a parlé de les supprimer...”. ception du public, dans un rôle sur mesure. vons, à moyen terme, à fusionner la protec-
Le président de la fédération peut être plus tion civile et le service civil. Ou alors, et c’est
Il faut un pilote dans l’avion que fier de ce qui a été accompli: quelque la solution que je préconise: qui veut faire du
Et à son avis, comment la Suisse – le pays et 24 000 astreints engagés depuis le mois de service civil peut aussi se former à la pro-
le gouvernement – a-t-elle géré la pandémie février, qui ont effectué près de 300 000 jours tection civile de sorte à pouvoir être convo-
jusqu’ici? “Bien”, pour Walter Müller, qui a de service. La protection civile a indiscutab- qué à tout moment. »
été “agréablement surpris” par la vague de lement donné la preuve qu’on pouvait comp-
solidarité au sein de la population. Dans l’en- ter sur elle en cas de besoin. “Nos gens Promotion de la femme
semble, le Conseil fédéral et l’administration étaient présents, bien formés et ont fait un Un autre cheval de bataille de Walter Müller
ont fait du bon travail. Bien sûr, avec du recul, excellent travail. Ils ont surtout montré qu’ils a été tout au long de son mandat l’intégrati-
on aurait pu se montrer plus avisé, fermer pouvaient faire preuve de créativité dans des on des femmes dans la protection civile. Il a
plus vite la frontière avec l’Italie et retarder situations inédites.“ Même avec la meilleure même proposé de créer une journée d’infor-
un peu la deuxième étape d’assouplissement. des instructions, on ne peut pas tout prévoir. mation obligatoire à leur intention. Une idée
Il faut aussi tenir compte du fait qu’aussi bien Il faut donc donner du mou aux astreints pour qui, à son grand regret, s’est heurtée à l’op-
les restrictions que les assouplissements ont qu’ils puissent apprendre par eux-mêmes position des cantons. Car, dit-il, “les femmes
une dimension psychologique au-delà de leur en situation de crise. C’est aussi pour cela pensent différemment. Elles ont souvent une
existence concrète. “On a peut-être sous-es- que des jeunes ont perçu à quel point leur vision plus pratique que les hommes. Je suis
timé cet aspect-là.” Un enseignement fon- tâche avait du sens et ont pu s’y identifier. persuadé qu’une présence féminine accrue
damental doit être tiré: il faut mieux organi- ”Ils ont apporté leur aide face à un besoin ferait du bien à la protection civile!” Il tient
ser la mise en oeuvre des mesures prises par réel, pas par quête de reconnaissance ou par à préciser qu’il n’est toutefois pas favorable
le Conseil fédéral. Le gouvernement a parfois obligation. Ils voulaient vraiment aider et ont à une obligation générale de servir pour les
pris très rapidement des décisions qu’on n’a été fiers de pouvoir le faire dans cette situa- femmes. Son idée novatrice d’accorder une
pas pu mettre en oeuvre immédiatement. D’où tion exceptionnelle.” » retraite anticipée aux femmes ayant fait du
l’importance cruciale de la communication. service dans leur jeunesse s’est fracassée
Un sujet qui fâche: le service civil contre les remparts de la realpolitik bernoise.
Le Saint-Gallois ne partage aucunement les S’il est une chose qui pourrait faire perdre Une fois de plus. Mais cela valait la peine
exigences de certains de ses anciens collè- son calme à un Walter Müller d’ordinaire plu- d’essayer.
gues du Parlement, pour qui le Conseil fé- tôt placide, c’est bien le service civil. Et pas
déral ne doit pas prendre ses décisions tout seulement parce que, comme c’est arrivé ré- Walter Müller a-t-il un conseil à donner à sa
seul mais y associer les Chambres fédérales: cemment, une conseillère nationale a confon- successeure à la tête de la FSPC, à savoir la
“Qui profère pareille sottise n’a aucune idée du “protection civile” et “service civil”, propos conseillère nationale PLR d’Argovie Maja
de la conduite des affaires publiques!” En cas que les médias ont rapporté sans sourciller, Riniker, également membre comme il se doit
de crise, il faut un pilote dans l’avion, qui comme c’est souvent le cas. Non, la colère de la Commission de politique de sécurité
puisse prendre des décisions rapidement, et de Walter Müller est plus profonde. Ferme- (elle l’était déjà au niveau cantonal)? Il faut
le Parlement n’est tout simplement pas fait ment convaincu qu’il faut réformer l’ensemble selon lui renforcer la communication et les
pour cela. S’il peut faire une chose sensée du système de service obligatoire, il est à échanges entre le comité, la commission
en la matière, c’est réfléchir quand tout va l’origine de deux révisions de la loi sur le technique et les zones. Et rendre la FSPC plus
bien à ce qui est nécessaire en cas de crise, service civil à Berne. Son but: donner aux ci- svelte, plus moderne, plus opérationnelle. En
voter des crédits et doter l’exécutif des instru- vilistes une meilleure formation afin qu’ils
ments lui permettant de gérer une “situation soient vraiment utiles à la population et frei-
d’exception absolue”, selon les propres ter- ner l’exode des militaires. Pour Walter Mül-
mes de Walter Müller. ler, il est inconcevable d’avoir aujourd’hui
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“Les femmes pensent
différemment des hommes. WALTER MÜLLER
PENDANT SON
Je suis persuadé DISCOURS INAUGURAL,
APRÈS SON ÉLECTION
qu’une présence féminine À LA PRÉSIDENCE,
AU MUSÉE DES
accrue ferait du bien TRANSPORTS DE
LUCERNE EN 2012.
à la protection civile!”
mais qui n’en sont pas moins fondamentaux sa famille, à sa femme Ottilia, à la randonnée
pour la prospérité d’une société moderne. Et ou à la lecture. En tant que président de
faire “un centre de compétences pour la pro- bien sûr, il a connu durant son mandat trois l’association Culinarium, il s’engage en fa-
tection civile reconnu par tous les acteurs”. conseillers fédéraux en charge du DDPS, dont veur de la commercialisation de produits ré-
Le président sortant voit aussi l’avenir de la la toute première femme à accéder à cette gionaux sains et de qualité. Il est en outre
FSPC comme un intermédiaire entre la Con- fonction. depuis 1995 à la tête de la coopérative Landi
fédération et les cantons: “Elle peut faire re- de Wartau, dont il a fait un magasin moderne.
monter les préoccupations et les besoins des Une chose est sûre: Walter Müller ne va pas Rien à voir avec de l’oisiveté, donc. Plutôt
cantons et les intégrer dans le processus po- s’ennuyer. Il pourra toujours au besoin donner avec un agenda allégé.
litique, pour le plus grand bénéfice de ses un coup de main à ses fils sur leur ferme
membres. » d’Azmoos, même s’il ne sera plus en premiè-
re ligne pour la production de lait et de lé-
Que gardera-t-il? gumes. Il aura plus de temps à consacrer à
Walter Müller gardera le souvenir de nom-
breuses rencontres enrichissantes. “J’ai tou-
jours beaucoup apprécié les contacts per-
sonnels au sein du comité et avec l’office MAJA RINIKER FUTURE PRÉSIDENTE DE LA FSPC
fédéral, son ancien directeur Willi Scholl ou La conseillère nationale argovienne Maja Riniker doit être élue à la pré-
son sous-directeur Christoph Flury.” Sans sidence de la Fédération suisse de la protection civile (FSPC), lors de
oublier tous les gens qui s’engagent dans les l’assemblée générale qui a été reportée au 4 septembre à Bienne. Âgée
cantons et avec lesquels il a pu échanger de 42 ans, Maja Riniker marche dans les traces de son prédécesseur
lors de conférences sur la sécurité ou la pro- Walter Müller: élue en 2019, cette économiste d’entreprise résidant à
tection de la population. Lors de ces rencon- Suhr appartient aussi au PLR. Et comme l’ancien président de la FSPC,
tres, cet ancien officier de l’armée s’est sou- elle siège à la Commission de politique de sécurité. Elle a fait ses pre-
vent rendu compte qu’il y avait, au-delà des mières armes en politique sur les bancs du Grand Conseil argovien (de
questions de défense proprement dites, d’au- 2013 à 2019), où elle a présidé la Commission cantonale de sécurité
tres besoins plus ordinaires, voire banals, publique.
Engagement Corona: la Confédération prend à AGENDA
sa charge des différences de salaire Merci de noter les rendez-vous suivants
dans vos agendas:
Les membres de la protection civile reçoivent la différence entre leur revenu et • 30.9.2020: délai de remise des candidatu-
les APG pour une partie de leur service lors de la pandémie de coronavirus. Le res pour la désignation de “l’Organisation
Conseil fédéral a décidé à la mi-juin d’étendre aux membres de la protection ci- de protection civile de l’année 2021” (voir
vile le régime dont bénéficient les militaires. page suivante).
• 30.10.2020: délai de remise des articles et
Les personnes effectuant leur service mili- Le Conseil fédéral a décidé le 12 juin d’appli- des annonces pour le prochain numéro
taire et celles accomplissant un service civil quer également cette réglementation à la 4/2020 de notre magazine “Protection ci-
reçoivent normalement, selon le régime des protection civile et d’adapter en conséquen- vile Suisse”.
APG, une indemnité équivalant à 80 % de ce l’ordonnance sur l’indemnisation des mi- • 26.3.2021: assemblée générale 2021 de la
leur revenu. Or, le Conseil fédéral a déjà dé- litaires engagés dans le service d’appui pour FSPC à l’aéroport de Zurich.
cidé que, pour les militaires, c’est la Confé- lutter contre la pandémie de coronavirus. • 11.5.2021: séminaire de la FSPC à Olten.
dération qui prendra à sa charge une éven- Cette adaptation concerne les jours de ser-
tuelle différence entre l’indemnisation versée vice effectués entre le 21 mars et le 30 juin Heinz Herzig a aimablement accepté d’assu-
à titre d’APG et leur revenu intégral. Cette 2020 dans le cadre de la mise sur pied de la rer provisoirement le secrétariat de notre
mesure doit permettre aux indépendants et protection civile par le Conseil fédéral. Le fédération. Voici ses coordonnées:
aux employés dont l’employeur n’a pas prévu droit à l’indemnité supplémentaire est vala- Fédération suisse de la protection civile (FSPC)
de leur verser le plein salaire de ne pas su- ble, par analogie à la réglementation de l’ar- Heinz Herzig, Chemin du Clos 14, 2502 Bienne
bir de perte de revenu. mée, à partir du vingtième jour de service. Tél: 032 322 32 75, kontakt@szsv-fspc.ch
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tisé cette idée et honore désormais tous les
Une distinction unique pour un astreints qui ont été engagés. Le “pin’s co-
rona” de la FSPC doit être fixé au rabat du
engagement exceptionnel vêtement de travail, de manière bien visible.
Franco Giori: “Notre pin’s confirme l’engage-
ment de chaque membre de la protection
La Fédération suisse de la protection civile (FSPC) décerne aux membres de la civile au profit de toute la population suisse.
protection civile un “pin’s” pour leur engagement dans la lutte contre la pandé- Au nom de la FSPC, je dis un grand merci. »
mie. Cette épingle dit merci dans les quatre langues nationales. Les comman-
dants d’OPC en ont déjà demandé 9419. Chaque commandant de la protection civile
peut passer commande de “pin’s” pour ses
Avec plus de 24 000 personnes en service, subordonnés auprès de la FSPC. Les mem-
la protection civile s’est engagée à grande bres de la FSPC la reçoivent gratuitement,
échelle pendant la pandémie pour soutenir les organisations non membres doivent
les services de santé publique et d’autres payer une participation aux frais de 2 francs
institutions vitales. À partir de la mi-mars, par pièce. Les commandants d’OPC en ont
les jeunes hommes et femmes ont passé déjà demandé 9419.
près de trois mois à travailler pour le pays
et sa population, en accomplissant leur de- Les commandes doivent comporter les in-
voir civique. Ils sont entrés en service immé- formations suivantes: adresse de l’OPC, nom
diatement et naturellement lorsque la Suisse et prénom du commandant, nombre de per-
en a eu besoin, et ce en dépit des difficultés sonnes engagées dans la lutte contre la
et des privations. Les partenaires de la pro- l’apposer sur leur tenue de travail, en dessous pandémie, appartenance ou non à la FSPC,
tection de la population et du secteur de la de leur grade et de leur nom, et à le por- adresse de livraison et nombre d’articles.
santé ont été impressionnés par le haut ni- ter avec fierté. Le vice-président de la FSPC,
veau de formation et de disponibilité de la Franco Giori, à l’origine de cette initiative, Elles seront envoyées au
protection civile. commente: “La protection civile a pu être dé-
ployée sans si ni mais, immédiatement et secrétariat de la FSPC
En signe de reconnaissance, la FSPC décerne dans toute la Suisse. Et cela a fonctionné tout c/o Heinz Herzig
à tous les membres de la protection civile de suite, c’est-à-dire que tous les astreints Chemin du Clos 14
qui ont été ou seront en service dans la lutte convoqués ont répondu à l’appel. Cela doit 2502 Bienne
contre le coronavirus un “pin’s” en souvenir être non seulement reconnu, mais mérite aussi e-mail: kontakt@szsv-fspc.ch.
de cette mission unique. Ils sont invités à une récompense. “La FSPC a donc concré-
OPC de l’année 2021
inscription possible jusqu'à fin septembre
Les OPC ont encore jusqu’au 30 septembre 2020 pour déposer leur candida-
ture au Prix de la protection civile 2021. En cette année marquée par la pan-
démie, tant d’OPC ont été engagées et ont fourni un travail remarquable que
les candidates devraient se presser au portillon et le secrétariat de la FSPC
crouler sous les inscriptions.
Jusqu’à présent, cette distinction revenait à une personne – le Prix de la
protection civile au membre PCi 2020 sera remis le 4 septembre à Bienne lors
de l’assemblée générale. Pour l’édition 2021, il a été décidé que le prix récom-
penserait une OPC. Nous recherchons donc des OPC qui se sont distinguées
par leur engagement hors du commun ou qui ont accompli quelque chose de
particulier. Cela peut être aussi un travail de fond dans le domaine de l’instruc-
tion, des infrastructures ou de la mise en place de structures qui peut servir
de modèle ou d’inspiration à d’autres OPC.
L’OPC désignée par le jury se verra remettre une coupe et la somme de 1000
francs lors d’une petite cérémonie prévue dans le cadre du séminaire 2021.
Toutes les informations pour le dépôt des candidatures se trouvent sur le site
Internet de la FSPC.
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