"Immobilienpreise weiter auf dem Weg nach oben" - Das Kundenmagazin der Priora

Die Seite wird erstellt Yves-Leander Schrader
 
WEITER LESEN
"Immobilienpreise weiter auf dem Weg nach oben" - Das Kundenmagazin der Priora
Nr. 3 | Oktober 2013
                                                        Das Kundenmagazin der Priora

  «Immobilienpreise
  weiter auf
  dem Weg
  nach oben»

Standpunkt                      Trend                                  Interview

Dicht, dichter, am dichtesten   Immobilien                             Heinz Frei
Die Schweiz wächst              Wohin geht die Reise?                  Ereignisse, die das Leben verändern
"Immobilienpreise weiter auf dem Weg nach oben" - Das Kundenmagazin der Priora
Inhalt

    Editorial                                            3

    Dicht, dichter, am dichtesten                        4
                                                             Impressum
    «Verdichtetes Bauen», Veranstaltung in Basel         6   Priora View ist an Kunden, Partner,
                                                             Planer, Unternehmer und Freunde des
    Was einen Arbeitgeber attraktiv macht                8   Hauses adressiert.

    Ereignisse, die das Leben verändern                 12   Herausgeberin
                                                             Priora AG
    Wohnen im Alter                                     15   Balz-Zimmermann-Strasse 7
                                                             CH-8302 Kloten
    Langlebige Unabhänigkeit                            16   marketing@priora.ch

    Immobilien                                          18   Redaktionsleitung
                                                             Claudia Aepli
    Energieeffizienz                                    21   Priora AG | Marketing & Kommunikation

    Entwicklungsprojekte                                22   Grafik, Design und Gestaltung
                                                             Daniela Weilenmann
    «First District»                                    24   Priora AG | Marketing & Kommunikation

    Stadtentwicklung                                    27   Fotos und Bildmaterial
                                                             Robert Hausmann, eventfotografen.ch
    Umbau                                               28   Vistaplus.ch
                                                             Priora Archiv
    Swiss International Air Lines – Facility Services   32   iStock
                                                             Weiteres Bildmaterial stammt aus unseren
    Neue Aufträge                                       34   Unternehmensreferenzen. Die Bildrechte liegen
                                                             beim jeweiligen Auftraggeber (Bauherr, Archi-
    Kurz notiert                                        36   tekten, Planer).

    Priora Events                                       38   Illustrator/Comic
                                                             Max Spring, Bern
    Menschen – wir sind Priora                          39
                                                             Titelbild
    Priora Geschäftsstellen                             40   Limmat Tower, Dietikon
                                                             ein Projekt der Halter AG | Entwicklungen
                                                             Visualisierung: raumgleiter gmbh

                                                             Druck
                                                             Südostschweiz Presse und Print AG
                                                             Kasernenstrasse 1
                                                             CH-7007 Chur

                                                             Auflage
                                                             12 000 Exemplare

2    Priora View | Oktober 2013
"Immobilienpreise weiter auf dem Weg nach oben" - Das Kundenmagazin der Priora
«Es macht mir viel Spass,

                                                                                                                                      Editorial
  gemeinsam mit meinen
     Mitarbeitenden den
 spannenden Priora Weg
             zu gehen.»

                            Liebe Leserinnen und Leser

                            «Wege entstehen dadurch, dass man sie geht», schreibt der deutschsprachige Schriftsteller Franz
                            Kafka, welcher durch die drei Romanfragmente und zahlreiche Erzählungen bekannt wurde.

                            Heinz Frei geht seinen Weg. Bereits im Alter von 20 Jahren musste der bis heute erfolgreiche
                            Rollstuhlsportler und Sportreferent einen neuen Weg einschlagen. Bei der Streckenbesichtigung für
                            einen Berglauf stürzte er ein Tobel hinunter – Diagnose Querschnittlähmung. Wie Heinz Frei lernte
                            mit seiner Behinderung zu leben – und erfolgreich zu sein.

                            Wir, die Priora Gruppe, gehen unseren Weg. Wir haben per 1. Juli 2013 unsere Organisations-
                            struktur juristisch neu gegliedert. Damit stellen wir unsere Kunden und ihre Bedürfnisse in den
                            Mittelpunkt und wollen der angestrebten Positionierung als segmentübergreifender Fachexperte
                            für Wohnen, Dienstleistung, Gewerbe, Industrie und Gesundheit gerecht werden.

                            Neue Wege gehen, Herausforderungen annehmen sowie Chancen erkennen und nutzen ist un-
                            ser Hauptthema in der dritten Ausgabe unseres Kundenmagazins «View». Gerne stellen wir Ihnen
                            auch in diesem Heft Mitarbeitende vor, welche den Priora Weg bestreiten sowie den Weg unse-
                            res grossen Bauvorhabens «First District two» am Balsberg und die neusten Erkenntnisse zum
                            verdichteten Bauen. Lernen Sie zudem interessante Projekte kennen und lesen Sie spannende
                            Berichte zur Marktentwicklung und über unsere Facility Services.

                            Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen mit der Lektüre.

                            Herzlichst Ihr

                            Hans-Peter Domanig
                            CEO und Delegierter des Verwaltungsrats Priora Holding AG

                                                                                                     Priora View | Oktober 2013   3
"Immobilienpreise weiter auf dem Weg nach oben" - Das Kundenmagazin der Priora
Dicht, dichter,
    am dichtesten

    DIE SCHWEIZ WÄCHST                                                        Das neue Raumplanungsgesetz, welches vom Volk angenommen wur-
    Die Schweizer Bevölkerung hat sich nach 1945 von ca. 4 Mio. auf heute     de, verlangt den haushälterischen Umgang mit Grund und Boden. Damit
    8 Mio. verdoppelt. Die Einwohnerzahl ist in den letzten zehn Jahren um    stehen im Siedlungsraum die limitierten eingezonten Flächen zur Verfü-
    1,5 Mio. Einwohner gestiegen. Jährlich benötigen ca. 50 000 Menschen      gung. Zonenerweiterungen sind heute politisch weitgehend tabu. Diese
    neuen Wohnraum. Verdoppelt hat sich seit den Dreissigerjahren des letz-   Tatsache ruft nach sorgfältigem und professionellem Umgang mit dem
    ten Jahrhunderts auch der Wohnflächenbedarf. Dieser ist von 25 m2 auf     nicht vermehrbaren Boden. Folge: innere Verdichtung – logisch, ja klar
    50 m2 pro Kopf angewachsen. Miet- und Eigentumswohnungen haben            – aber nein, nicht in meinem Quartier. Das neue Reizwort heisst Dichte-
    hierzulande einen sehr hohen Standard. Die Zunahme von Singlehaushal-     Stress. Darum bedürfen neue Projekte der transparenten Kommunikation
    ten erhöht den Wohnungsbedarf erheblich.                                  mit allen direkt beteiligten Parteien. Gute und austarierte Projekte schaf-
                                                                              fen die politische Tragfähigkeit und Akzeptanz.
    DANK WACHSTUM BOOMT DIE IMMOBILIENBRANCHE
    Tiefe Zinsen und wirtschaftliches Wachstum sind lukrativ und generieren   WIRTSCHAFTSRÄUME DEFINIEREN HANDLUNGSRÄUME
    neuen Wohn- und Arbeitsraum. Interessante Arbeitsplätze mit einem         Raumplanung beginnt mit der Definition von Handlungsräumen. Es
    hohen Lohnniveau, Arbeitskräftemangel und gute Entwicklungschancen        braucht Partnerschaften mit klaren Aufgabenteilungen zwischen den
    ziehen neue Bewohner aus dem Ausland an, so legt der Immobilienmarkt      Städten einerseits und den Agglomerationen anderseits. Es ist eine Tatsa-
    im guten einstelligen Prozentbereich zu.                                  che, dass die grossen Wirtschaftsräume langfristig entlang der Verkehrs-
                                                                              träger Strasse und Schiene zusammenwachsen. Das Wachstum der Wirt-
    Chance innere Verdichtung: Transparente Kommunikation schafft Ver-        schaftszentren plus die dazugehörigen Agglomerationen geben den Takt
    trauen und ist der entscheidende Erfolgsfaktor im heutigen Dichte-        für den adäquaten Ausbau eines leistungsfähigen Verkehrsnetzes an.
    Stress.                                                                   Hand aufs Herz: Wachstum setzt eine gut organisierte Mobilität voraus.

    Handlungsräume bilden und das polyzentrische Netz von Städten und
    Gemeinden stärken.

    Räumlich differenzierte Handlungsräume

    Legende

                  Grossstädtisch geprägte Handlungsräume
                    • Metropolitanräume

                     •   Hauptstadtregion Schweiz

                  Klein- und mittelständisch geprägte Handlungsräume

                  Alpine Handlungsräume

    Quelle: Bundesamt für Raumentwicklung ARE (www.raumkonzept-schweiz.ch)

4     Priora View | Oktober 2013
"Immobilienpreise weiter auf dem Weg nach oben" - Das Kundenmagazin der Priora
«Verdichtetes Bauen»
Central Park, New York                                                              Hochhäuser Hardau, Zürich

WIE VIEL DICHTE IST VERTRÄGLICH?                                               PLANUNGSINSTRUMENTE, PLANUNGS- UND BEWILLIGUNGS-
Es gibt keine Berechnungsformel für das Mass der Dichte. Höhere Dichte         PROZESSE SOLLEN GESTRAFFT WERDEN
braucht mehr Masse – mehr Masse braucht mehr Abstand – und Mas-                Neue kommunale Richtpläne, welche die übergeordnete Planung der
se schafft Kuben. Diese müssen quartierspezifisch, massstäblich gesetzt        Wirtschaftsregion und des Kantons aufnehmen, bilden die Basis für die
werden. Entscheidend ist die städtebauliche Qualität, denn diese setzt         neuen kommunalen Bau- und Zonenordnungen (BZO). Das sind langwie-
gut gestaltete, attraktive – und vor allem für die Bewohner nutzbare –         rige, aber auch wichtige Prozesse.
Grünflächen als Ausgleich voraus. Grünflächen als zentrale Parks in Zen-
tren oder als Pocket-Parks in der Siedlung. Grünflächen sind im öffentli-      Die Verfahren könnten deutlich beschleunigt und vereinfacht werden.
chen Interesse, – kosten aber viel Geld und müssen finanziert sein, – dafür    Nur ein Beispiel: Aufgrund des kommunalen Richtplanes könnte mit einer
könnte ein Teil der neu eingeführten Mehrwertabgaben sinnvoll einge-           positiven Vorwirkung mittels Quartier- bzw. Gestaltungsplan eine Are-
setzt werden.                                                                  alentwicklung initiiert werden. Im gleichen Verfahrensablauf wird das
                                                                               Baubegehren parallel dazu geprüft. Auch eine Teilzonenplanänderung
Die Renaissance für Hochhäuser ist in der Architektenszene «en vogue».         kann parallel behandelt und abgeschlossen werden. Dazu muss die neue
Dafür müssen in den Zonenplänen geeignete Gebiete definiert werden,            BZO noch nicht in Kraft gesetzt sein.
denn der Schattenwurf setzt Grenzen. Kurz: Es geht um Wohnhygiene.
                                                                               So oder so müssen die kantonalen Planungs- und Baugesetze und die
NICHT ALLE QUARTIERE SIND FÜR EIN VERDICHTEN ODER                              kommunalen Bau- und Zonenordnungen um das Kapitel innere Verdich-
NACHVERDICHTEN GEEIGNET                                                        tung erweitert werden. Mit bestehenden und neuen Planungsinstrumen-
Gibt es auch Entdichtung? Ja, der Bedarf an Flächen für sehr gutes Woh-        ten sollen die Abläufe und Planungsprozesse flexibilisiert und Projekte
nen an sehr attraktiver Lage ist gegeben – keine Frage. Es ist letztlich die   rascher bewilligt werden. Dafür müssen vereinfachte, gestraffte Bewilli-
Werthaltung in der Zonenpolitik. Allerdings greift die Formel Angebot          gungsverfahren geschaffen werden.
versus Nachfrage zu kurz. Das knappe Gut Boden braucht eine weitsich-
tige und differenzierte Sicht.                                                 PRIVATE GESTALTUNGSPLÄNE DEBLOCKIEREN AREALE
                                                                               Private, von Bauträgern und Investoren lancierte Quartier- und Gestal-
Mehrheitlich weisen die heutigen, oft in den Sechzigerjahren des letz-         tungspläne beschleunigen den Transformationsprozess und führen
ten Jahrhunderts definierten Bauzonen eine deutlich zu kleine Nut-             Areale gezielt einer neuen Nutzung zu. Kreative Architekten und Raum-
zungs- bzw. Baumassenziffer aus. Generell können die bevorstehenden            planer werden sehr gefragt sein. Dafür braucht es Initiative, Mut, Durch-
Revisionen der Zonenreglemente bzw. Zonenordnungen und die Pla-                stehvermögen und insbesondere auch den konstruktiven Dialog mit den
nungsinstrumente wie Quartier- bzw. Gestaltungsplan städtebauliche             Behörden.
und wirtschaftliche Werte und Anreize schaffen. Dafür müssen deutlich
höhere Nutzungsdichten möglich sein. Das ist für den bevorstehenden            INNERE VERDICHTUNG IST EINE WERTHALTUNG
Transformationsprozess von alten Wohnquartieren, welche nicht mehr             Innere Verdichtung ist das Credo für den nachhaltigen Umgang mit dem
den heutigen Anforderungen genügen, eine entscheidende Vorausset-              limitierten Rohstoff Boden. Bauen schafft langfristige Werte und Werke.
zung. Dafür gibt es gute Beispiele.

TRANSFORMATIONSPROZESS: INDUSTRIEBRACHEN KÖNNEN
ATTRAKTIVEN WOHNRAUM GENERIEREN
Es braucht genügend Flächen für Industrie-, Gewerbe und Dienstleis-
tungsgebiete – und eine Balance zwischen Arbeits- und Wohngebieten.
Alte Industriebrachen, welche das Potenzial für Wohnen haben sind ideal
für die innere Verdichtung. Hier können Rahmenbedingungen mit einem                                                  Gerhard Läuchli
hohen Freiheitsgrad für die heutigen Bedürfnisse definiert werden. Dafür                                             Mitglied der Geschäftsstellenleitung
sollten tragfähige Quartier- bzw. Gestaltungspläne günstige Vorausset-                                               Priora AG | Entwicklungen Basel
zungen schaffen.

                                                                                                                                  Priora View | Oktober 2013   5
"Immobilienpreise weiter auf dem Weg nach oben" - Das Kundenmagazin der Priora
«Verdichtetes Bauen»
    Veranstaltung in Basel

    Kaum etwas beschäftigt uns mehr als der Wohnungsmarkt in städ-         Fragen rund um dieses Thema Antworten zu finden.
    tischen Gebieten, denn leere Wohnungen sind rar – und Mietpreise
    steigen. Eine Lösung heisst: verdichtetes Bauen. Sind damit die Pro-   Über 210 Gäste sind der Einladung gefolgt und haben auf «Das Schiff» am
    bleme gelöst?                                                          Westquai in Basel einen spannenden Vormittag mit verschiedenen Fach-
                                                                           experten erlebt, welche zu der Baudichte, zum neuen Raumplanungs-
    Die Bevölkerung wächst, der Platzbedarf für Wohnen und Verkehr wird    gesetz und über praktische Beispiele referierten. Die Plenumsdiskussion
    immer grösser. Das «verdichtete Bauen» ist ein bekanntes, immer noch   wurde von der SRF-Moderatorin Vanda Dürring geleitet und rundete den
    brisantes und hochaktuelles Thema. Am 20. August 2013 luden Priora     Morgen ab. Der anschliessende Apéro riche lud zum Austausch mit den
    und die SIA zur gleichnamigen Veranstaltung – und versuchten auf die   Experten und Branchenkolleginnen und Kollegen ein.

     1                                                                                2

     3                                             4                                                  5

     6                                                             7

6    Priora View | Oktober 2013
"Immobilienpreise weiter auf dem Weg nach oben" - Das Kundenmagazin der Priora
«Verdichtetes Bauen»
8                                                                          9

10                                                       11                                               12

     Bild 1 Bei strahlendem Sonnenschein konnten die Gäste auf dem Event-         Bild 5 Anhand von praktischen Beispielen zeigte Fritz Schumacher, Kan-
     schiff begrüsst werden.                                                      tonsarchitekt Basel, mögliche Lösungsansätze in seiner spannenden Prä-
                                                                                  sentation auf.
     Bild 2 Hans-Peter Domanig, CEO der Priora Gruppe, begrüsste die interes-
     sierten Veranstaltungsteilnehmer.                                            Bild 6 210 interessierte Gäste lauschten im Schiffsbug den hochspannen-
                                                                                  den, unterhaltenden und kontroversen Referaten.
     Bild 3 «Dichte – Ja, aber ... » Dies war der spannende Titel des Referates
     von Prof. Dietmar Eberle von Baumschlager Eberle Architekten aus Zürich.     Bild 7 Die spannende Fachexpertenrunde unter der Leitung von SRF-
                                                                                  Moderatorin Vanda Dürring.
     Bild 4 Hans-Georg Bächtold, Geschäftsführer der SIA Zürich, informierte
     über «Neues Raumplanungsgesetz: Chancen, Risiken, Gefahren».                 Bilder 8 – 12 Veranstaltungsgäste auf dem Schiffsdeck beim Apéro riche.

                                                                                                                                 Priora View | Oktober 2013   7
"Immobilienpreise weiter auf dem Weg nach oben" - Das Kundenmagazin der Priora
Was einen Arbeitgeber
    attraktiv macht

    Wertschätzung, transparente Kommunikation, Weiterentwicklungsmöglichkeiten und ein
    modernes Entlöhnungssystem: Was macht einen guten Arbeitgeber aus?

    Nur keine falsche Bescheidenheit: Als qualifizierte Mitarbeitende                              Zu einem attraktiven Arbeitsplatz zählt die Studie auch familienfreundli-
    haben Sie heute genaue Vorstellungen davon, was einen Arbeits-                                 che Arbeitsmodelle und Fürsorge, im Sinne von Fördern der Gesundheit
    platz zum Besten aller Arbeitsplätze macht.                                                    und Beteiligung am Unternehmenserfolg. Wird dann auch noch über
                                                                                                   Arbeitsziele, Partizipationsmöglichkeiten und die persönliche Work-Life-
    Sie wollen mehr als Geld – das grosse Gehalt Ende Monat ist nicht alles.                       Balance gesprochen, steigt die Qualität des Arbeitgebers.
    Wer von seinem Arbeitgeber nicht nur angemessene Bezahlung für die
    geleistete Arbeit verlangt, liegt goldrichtig auf dem Weg zur Arbeits-                         Wir als Priora Gruppe arbeiten stetig daran, für unsere rund 450 Mitar-
    zufriedenheit. Ein spannendes Arbeitsfeld, ein positives Arbeitsklima                          beitenden in der Schweiz ein optimales Arbeitsumfeld und Arbeitsklima
    mit einer offenen Kultur und einer ehrlichen und transparenten Kom-                            zu schaffen – und ihnen spannende und interessante Herausforderungen
    munikation gehört ebenso dazu wie ein guter Chef. Aber was macht                               zu bieten. Als Immobiliengesellschaft, welche sämtliche Dienstleistungen
    einen guten Vorgesetzten aus? «Eine Führungspersönlichkeit, die den                            über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie anbietet, haben wir ein
    Mitarbeitenden Vertrauen, Respekt, Wertschätzung und Fairness entge-                           facettenreiches Jobangebot für qualifizierte und motivierte Kolleginnen
    genbringt, aber auch Verantwortung überträgt», heisst es in der Stu-                           und Kollegen.
    die «Unternehmenskultur, Arbeitskultur und Mitarbeiterengagement».

    Khim Tran, Teamleiter Baukostenplaner                                                          Was macht Ihnen am meisten Spass bei der Arbeit – was sind Ihre
    Priora AG | Generalunternehmung | Aarau                                                        Lieblingsaufgaben?
    Funktionsbeschreibung: Als Baukostenplaner erarbeite ich transparente Kalkulationen für GU/    Die technische Auseinandersetzung mit dem Projekt. Gerade Projekte
    TU-Projekte und achte auf innovative Unternehmervarianten, die den Bestellenden einen Mehr-    in einer frühen Planungsphase, wo vieles noch nicht definiert ist, besitzt
    wert und Priora Vorteile gegenüber den Mitbewerbern bringen. Eine weitere sehr wichtige Auf-
                                                                                                   ein grosses Entwicklungspotenzial. In dieser Phase können die Projekte
    gabe ist das Identifizieren, Dokumentieren, Bewerten und Kommunizieren von Projektrisiken.
                                                                                                   noch so «getrimmt» werden, dass unter dem Motto «Design to cost»
    Ausbildung: Dipl. Architekt ETH /                                                              das bestmöglichste Kosten-Nutzen-Verhältnis entstehen kann. Sehr viel
    Dipl. EMBA FH
                                                                                                   Spass bereiten die Projekte als Gesamtleistungswettbewerb, die in Team-
    Hobbys: Familie, Tennis, Wandern, Kino                                                         arbeit von Architekten, Haustechnikplanern und Unternehmer gemäss
                                                                                                   vorgegebenem Raumprogramm interaktiv entwickelt werden. Der Um-
                                                                                                   gang und Austausch mit Menschen bereitet mir sehr viel Spass. Dabei
    Muss man als Baukostenplaner                                                                   spielt die zwischenmenschliche Kommunikation in der prozessualen Ent-
    ein Zahlenmensch sein?                                                                         wicklung eine wichtige Rolle. Nur, diese Projekte sind sehr intensiv und
    Ein «Zahlenmensch» ist per Defini-                                                             nehmen viel Zeit in Anspruch.
    tion jemand, der sehr gut mit Infor-
    mationen in Form von Zahlen, Statistiken, Berechnungen usw. umgehen                            Fiebern Sie mit, wenn es um den Entscheid einer Projektbewerbung
    kann (und der diese Art von Information mehr schätzt als solche in rein                        geht?
    sprachlicher Form). Die Aufgabe eines Baukostenplaners beschränkt sich                         Natürlich, es ist immer spannend, die Ergebnisse der eigenen und gemein-
    nicht nur auf Zahlen oder Statistiken, sondern deckt ein viel komplexeres                      samen Arbeit zu erfahren. Bei den einen Projekten geht die Zeit bis zum
    Gebiet ab. Er muss sich sehr früh technisch und konstruktiv mit dem Bau                        Entscheid schnell, bei anderen kann es sich bis zu Jahren hinziehen. Es
    auseinandersetzen, die Rahmenbedingungen – z. B. Gesetze, Normen, die                          kommt nicht selten vor, dass Projekte in der Zwischenzeit durch die Bau-
    baulichen und vertraglichen Richtlinien für die Erstellung eines Baus – ver-                   herrschaft überarbeitet werden, da der Werkpreis aufgrund von Projektän-
    stehen und daraus die Chancen und Risiken gegeneinander abwägen. All                           derungen durch den GU angepasst wurde. In dieser Phase ist es für den
    diese Betrachtungen (Input) beeinflussen die mengen- und zahlenmässige                         Baukostenplaner wichtig, den Kontakt mit den zuständigen Geschäftsstel-
    Ermittlung eines Baues. Der kalkulierte Werkpreis ist quasi das Endergebnis                    lenleitern bzw. Bauherren aufrechtzuerhalten und ab und zu von ihnen ein
    (Output) der Arbeit eines Baukostenplaners.                                                    Feedback einzuholen.

8     Priora View | Oktober 2013
"Immobilienpreise weiter auf dem Weg nach oben" - Das Kundenmagazin der Priora
Arbeiten bei Priora
Irène Trivellin, Bereichsverantwortliche Human Resources                                             kungen dies auf die Priora haben kann, sind sicher auch Themen, welche
Priora AG | Human Resources | Kloten                                                                 die Mitarbeitenden beschäftigen. Im Vordergrund stehen jedoch die Be-
                                                                                                     dingungen am individuellen Arbeitsplatz. Die Mitarbeitenden wünschen
Funktionsbeschreibung: Ich bin für den gesamten Personalprozess in meinem Bereich verantwortlich,
d. h. von der Personalgewinnung über die Personalbeurteilung bis hin zum Austritt der Mitarbeiten-
                                                                                                     sich interessante Aufgaben, selbstständiges Arbeiten, Mitsprache, Pers-
den. Grossen Wert lege ich auf die Beratung und Unterstützung der Führungskräfte und Mitarbei-       pektiven und gerechte Vergütung.
tenden in allen Belangen des Personalmanagements. Human Resources ist eine Dienstleistungsstelle,
die den Linienverantwortlichen die notwendigen Instrumente zur Verfügung stellt, auf ihre Anliegen
eingeht und diese professionell abwickelt.
                                                                                                     Ist Work-Life-Balance bei Ihnen im Unternehmen ein Thema – und was
                                                                                                     empfehlen Sie Ihren Mitarbeitenden?
Ausbildung: KV, Personalassistentin, Personalleiterin                                                Ich spreche lieber von der Life-Balance. Es ist wichtig, dass sich die Mitar-
Hobbys: Von April bis September verbringe ich viel Zeit auf dem Campingplatz am Bodensee mit
                                                                                                     beitenden am Arbeitsplatz und in der Freizeit wohl fühlen. Wir verfügen
Velofahren, Walking, usw. Ich gehe regelmässig                                                       über interessante Projekte und Aufgaben, haben fortschrittliche Arbeits-
ins Fitness, lese gerne (Philosophie und Fachli-                                                     bedingungen (z. B. fünf Wochen Ferien, ab Alter 50 sechs Wochen, be-
teratur) und bilde mich auf der persönlichen
Ebene weiter.
                                                                                                     zahlte Kurzpausen, gleitende Arbeitszeit) und gut eingerichtete Arbeits-
                                                                                                     plätze. Die Vorstellung, was Wohlbefinden für den Einzelnen bedeutet,
                                                                                                     ist sehr individuell; schlussendlich hat jeder Mitarbeitende auch selber für
                                                                                                     eine gesunde Life-Balance zu sorgen.
Was sind die Anliegen oder Wün-
sche der Mitarbeitenden, resp.                                                                       Muss man ein sozialer Mensch sein, um in der Personalabteilung zu
Kolleginnen und Kollegen?                                                                            arbeiten?
Die Mitarbeitenden möchten gehört werden, es ist ihnen wichtig, dass                                 Man muss gerne mit Menschen zu tun haben und offen sein für ihre
wir ihre Anliegen und Bedürfnisse ernst nehmen. Oft höre ich auch, dass                              Anliegen. Dass ein «HR-Mensch» auch über Sozialkompetenz verfügt, ist
Anerkennung und/oder Wertschätzung fehlt. Ein lobendes Wort über                                     unerlässlich. Einerseits muss man die Gesetzesartikel, Sozialversicherun-
eine konkret gute Leistung motiviert, fördert eine erfolgreiche Zusam-                               gen, Anstellungsbedingungen und das Arbeitsgesetz sehr gut kennen,
menarbeit und kostet nichts.                                                                         um die Linienverantwortlichen kompetent beraten und unterstützen zu
                                                                                                     können. Auf der anderen Seite hat das HR Team aber auch die Interessen
Fragen, wie sich die Immobilienbranche entwickelt und was für Auswir-                                und Bedürfnisse der Gruppe zu vertreten.

Robin Neuhaus, Projektentwickler                                                                     bilie mehr faszinieren. Aus diesem Grund habe ich das Studium Baupro-
Priora AG | Entwicklungen | Kloten                                                                   zessmanagement an der Berner Fachhochschule mit den Hauptfächern
                                                                                                     Prozessmanagement und Immobilienökonomie absolviert. Der Einstieg
Funktionsbeschreibung: Entwicklung von Immobilienprojekten von der Vision bis zur Baureife in ei-
nem interdisziplinären Umfeld
                                                                                                     in die Projektentwicklung nach dem Studium war für mich die logische
                                                                                                     Folge.
Ausbildung: Dipl. Ing. FH Bauprozessmanagement

Hobbys: Reisen, Sport allgemein sowie mein
                                                                                                     Bei welcher aktuellen Projektentwicklung in der Schweiz würden Sie
Freundeskreis und meine Familie                                                                      gerne mitarbeiten?
                                                                                                     Es gibt aktuell sehr spannende und erfolgversprechende Entwicklungs-
                                                                                                     projekte im Raum Zürich und natürlich der Schweiz. Ich habe das Glück,
                                                                                                     bei Priora an einem dieser Entwicklungsprojekte aktiv mitarbeiten zu
Wollten Sie schon immer Pro-                                                                         können, dem «First District»…
jektentwickler werden?
Nein, das hat sich bei mir so er-                                                                    Was macht Ihnen am meisten Spass bei der Arbeit?
geben. Zu Beginn meiner Be-                                                                          Nebst der täglichen inhaltlichen Arbeit – welche mir an sich schon Spass
rufslehre als Hochbauzeichner wollte ich gerne Architekt werden, habe                                macht – ist für mich das Arbeitsumfeld zentral. Ich habe ein tolles Team
dann aber gemerkt, dass mich die ökonomischen Aspekte einer Immo-                                    um mich und geniesse den wichtigen Rückhalt meiner Vorgesetzten.

                                                                                                                                                        Priora View | Oktober 2013   9
"Immobilienpreise weiter auf dem Weg nach oben" - Das Kundenmagazin der Priora
Andreas Cajochen, Bauleiter                                                                         leiter bin ich das Bindeglied zwischen dem Bauherr und den Unternehmern
     Priora AG | Generalunternehmung | St. Gallen                                                        – und da die verschiedenen Parteien unterschiedlicher Ansicht sein können,
                                                                                                         stellt dies manchmal eine Herausforderung dar. Das Interessante am Job als
     Funktionsbeschreibung: Der Bauleiter organisiert, koordiniert und kontrolliert die projektmässige
     Ausführung der Bauwerke. Er verantwortet seine Arbeit gegenüber dem Bauherrn in technischer,
                                                                                                         Bauleiter ist, ein Projekt vom Anfang bis zum Schluss zu betreuen.
     ökonomischer, qualitativer, terminlicher, rechtlicher, gestalterischer und ökologischer Hinsicht.
                                                                                                         Was ist Ihr Karriereziel?
     Ausbildung: Hochbauzeichner, Maurer, Baulei-
     terschule
                                                                                                         Ich bin jetzt an den Abschlussprüfungen der Bauleiterschule im BZB Wei-
                                                                                                         terbildungszentrum Buchs (SG). Mein momentanes Ziel ist, im Oktober
     Hobbys: Snowboarden, Surfen, Biken, Joggen,                                                         2013 die höhere Fachprüfung zum eidg. dipl. Bauleiter erfolgreich abzu-
     Klettern
                                                                                                         schliessen. Natürlich werde ich meinen Erfahrungsschatz täglich erwei-
                                                                                                         tern – und zu einem späteren Zeitpunkt die Ausbildung zum Projektleiter
     Was sind die grössten Herausfor-                                                                    machen.
     derungen in Ihrem Job?
     Die grösste Herausforderung ist,                                                                    Wie entspannen Sie sich nach einem anstrengenden Arbeitstag?
     ein Projekt in guter Qualität zum                                                                   Am besten kann ich mich entspannen, wenn ich in der freien Natur mit
     vereinbarten Zeitpunkt ohne Kostenüberschreitung zu realisieren. Als Bau-                           Kollegen oder alleine meinen Hobbys nachgehen kann.

     Christoph Lehner, Gruppenleiter TFM DSM                                                             dass für mich nur ein technischer Beruf infrage kommen würde.
     Priora Facility Management AG | Technischer Service | Kaiseraugst
                                                                                                         Was lieben Sie an Ihrem Job?
     Funktionsbeschreibung: Die Hauptaufgabe meines Teams und mir besteht darin, die im SLA (Service
     Level Agreement) umschriebenen Leistungen für den Kunden termingerecht, qualitativ gut und kos-
                                                                                                         Die Vielseitigkeit, nebst den wiederkehrenden Wartungsarbeiten haben
     tengünstig zu erbringen. Dazu gehören alle haustechnischen Anlagen wie die Lüftungs-, Heizungs-,    wir auch Störungen zu bewältigen und Verbesserungen umzusetzen, die
     Kälteanlagen sowie Wasseraufbereitungen und vieles mehr.                                            einen ständigen Lernprozess und die Weiterentwicklung der persönli-
     Ausbildung: Eidg. dipl. Instandhaltungsleiter
                                                                                                         chen Fähigkeiten fordern.

     Hobbys: Velofahren, Segeln und Snowboarden                                                          Wie wichtig ist Ihnen Teamarbeit?
                                                                                                         In der Instandhaltung ist es unabdingbar ein Teamplayer zu sein, um die
                                                                                                         Fachkenntnisse aller Mitarbeiter optimal und möglichst effizient einset-
     Welchen Berufswunsch hatten                                                                         zen zu können.
     Sie als Teenager?
     Wie fast alle meiner Generation                                                                     Als Dienstleister für unseren Kunden ist es mir sehr wichtig, dass sich
     wurde ich durch die Mondlan-                                                                        meine Mitarbeitenden und ich als Team mit dem Auftraggeber sehr gut
     dungen und die Raumfahrt beein-                                                                     verstehen, um seine Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen und ihm je-
     flusst, und wollte natürlich Astronaut werden. Ich wusste aber immer,                               derzeit eine massgeschneiderte Leistung erbringen zu können.

10     Priora View | Oktober 2013
Priora – im Dienste
                                                                                                       der Kunden
Patricia Martinelli, Lernende Kauffrau 3. Lehrjahr                                                     Die Priora Gruppe kann auf zweieinhalb bewegte
Priora AG | Kloten                                                                                     und erfolgreiche Geschäftsjahre zurückblicken –
                                                                                                       und somit sind wir auf Kurs, die führende Immo-
Funktionsbeschreibung: In den drei Lehrjahren durchlaufe ich verschiedene Abteilungen wie das Busi-
ness Center, das Sekretariat, die Investment Services, die Finanzen, das Marketing und das Personal.
                                                                                                       biliengesellschaft zu sein, welche sämtliche Dienst-
                                                                                                       leistungen aus einer Hand anbieten kann. Wir
Ausbildung: Kauffrau EFZ (Abschluss Sommer 2014)                                                       stellen den Kunden und seine Bedürfnisse in den
Hobbys: Sport, Lesen, Freunde treffen, Zeichnen
                                                                                                       Mittelpunkt und werden der angestrebten Positio-
                                                                                                       nierung als segmentübergreifender Fachexperte für
                                                                                                       Wohnen, Dienstleistung, Gewerbe, Industrie und
                                                                                                       Gesundheit gerecht.

Als Auszubildende durchläuft                                                                           Im Fokus unseres Handelns stehen Sie als Kunde
man einige Abteilungen. In wel-                                                                        und Partner – aus diesem Grunde haben wir die
chem Bereich hat es Ihnen am                                                                           Bereiche Entwicklungen, Generalunternehmung
besten gefallen und warum?                                                                             und Facility Management neu unter dem Kon-
Es ist schwierig zu sagen, in welcher Abteilung es mir am besten gefallen                              zernbereich Dienstleistungen zusammengefasst.
hat. Ich habe mich in jeder Abteilung willkommen und als Mitglied des                                  Der Konzernbereich Immobilien beinhaltet das
Teams gefühlt. Das Business Center hat mir besonders gut gefallen, da                                  Objektmanagement und unser Portfolio Zürich-
ich dort viel Kundenkontakt hatte und auch Sprachen wie Englisch und                                   Flughafen. Des Weiteren führen wir die Konzernbe-
Französisch anwenden konnte.                                                                           reiche Projektgesellschaften und Beteiligungen.

Haben Sie «schon viel fürs Leben» bei der Priora gelernt – und was?                                    Besuchen Sie uns auf www.priora.ch.
Als ich aus der Schule in die Geschäftswelt kam, war es zuerst eine grosse
Umstellung, die mich aber schnell «erwachsener» werden liess. Zudem bin
ich selbstständiger und verantwortungsbewusster geworden und in beruf-
licher Hinsicht habe ich in den verschiedenen Abteilungen viele praktische
Erfahrungen gesammelt.

Was machen Sie nach Ihrer Ausbildung?
Zuerst würde ich gerne weiter praktische Erfahrungen sammeln und spä-
ter für längere Zeit ins Ausland gehen, um einen Sprachaufenthalt zu
absolvieren.

                                                                                                                                    Priora View | Oktober 2013   11
Ereignisse, die das Leben
        verändern

        Heinz Frei hat mit 20 Jahren die Diagnose Querschnittlähmung erhalten. Der mehrfache
        Schweizer Sportler des Jahres gehört heute zu den erfolgreichsten Rennrollstuhlsportlern der
        Welt und gibt Einblick in sein Leben.
        Heinz Frei, Sportreferent SPV Schweizer Paraplegiker-Vereinigung | Hans-Peter Domanig, CEO Priora Holding AG

        Hans-Peter Domanig: Sie haben im Alter von 20 Jahren die vermutlich
        grösste und gravierendste Veränderung in Ihrem Leben erfahren. Bei
        der Streckenbesichtigung für einen Berglauf am Selisberg stürzten
        Sie ein Tobel hinunter. Diagnose Querschnittlähmung.
        Heinz Frei: Ja, die Diagnose ist bereits 35 Jahre her. Ich war 20 Jahre alt
        und hatte gerade die Ausbildung als Vermessungszeichner abgeschlossen.
        Es war eine super Zeit. Ich wollte eine Woche später die Rekrutenschule
        beginnen, doch es kam anders: Nach dem Lehrabschluss bin ich zusam-
        men mit Kollegen zu einer Berglauf-Stafette aufgebrochen. Ich war der
        jüngste Sportler im Team und wollte alles richtig und gut machen. Ich habe
        mich auf den Weg gemacht, um die Laufstrecke zu besichtigen und bin
        an einem steilen Bordstück ausgeglitten. Es war feucht an jenem Tag. Ich
        bin die Böschung einige Meter tief hinuntergestürzt und auf den Rücken
        aufgeprallt. Dieser Aufprall hat mir die Wirbelsäule auf Höhe der Brust
        gebrochen.                                                                    neu anzupacken. Vielmehr stellte ich mir die bange Frage: Kann ich jemals
                                                                                      wieder mein Leben in die eigenen Hände nehmen?
        Was ging Ihnen bei der ersten Konfrontation «Querschnittlähmung»
        durch den Kopf?                                                               Wie lange dauerte dieser Prozess der Neuorientierung? Es geht wahr-
   Es war ein Schock. Erst hatte ich noch die Hoffnung, es wäre nicht so              scheinlich nicht von heute auf morgen, bis man sagt: So, ich nehme
   schlimm. Diese Illusion wurde nach der ersten Diagnose zerstört, als man           mein Leben wieder in die Hand.
                                          mir sagte: «Herr Frei, Sie haben            Nein, zuerst musste ich rund drei Monate flach liegen, bis der Knochen-
                                          eine Querschnittlähmung, bereiten           bruch der Wirbelsäule wieder verwachsen war. Nach diesen drei Mona-
 «Kann ich jemals wieder Sie sich auf ein Leben im Rollstuhl                          ten konnte ich endlich aktive Rehabilitation betreiben: Das erste Mal wie-
mein Leben in die eigenen vor.» Alle waren schockiert; mein                           der aufsitzen, das erste Mal im Rollstuhl sitzen und erfahren, wie es sich
                                          Umfeld, meine Familie, die Ge-              darin anfühlt. Der Rollstuhl war für mich am Anfang ein Schreckgespenst.
            Hände nehmen?» schwister und die Freunde von den                          Doch nach zwölf Wochen stellte ich fest, dass ich mithilfe des Rollstuhls
                                          Sportvereinen. Ich wusste nicht,            in der Lage war, mich selber wieder fortzubewegen. Endlich musste ich
   was mich erwartet. Ab und zu bekam ich Hinweise auf das, was wieder                nicht mehr die weisse Spitaldecke anstarren, konnte erstmals wieder
   möglich sein wird. Dies hat mir jedoch eher aufgezeigt, was ich alles nicht        eine grüne Wiese sehen, eine Blume. Alles andere – das Lernen von all-
   mehr tun kann in Zukunft. Es war eine Zeit voller Emotionen – sehr viel            täglichen Situationen – hatte in einem weiteren dreimonatigen Prozess
   Trauer und manchmal auch Wut. Warum? Wieso? Was habe ich mit mei-                  stattgefunden. Eines Tages habe ich begonnen, mich selbst anzukleiden,
   nen 20 Jahren verbrochen, im Rollstuhl zu enden? Ich konnte mich zu dem            selber auf die Toilette zu gehen, selber zu duschen, selber einen Transfer
   Zeitpunkt noch nicht auf die Möglichkeiten und Chancen konzentrieren.              vom Bett in den Rollstuhl zu bewerkstelligen. All dies brauchte unendlich
   Zuerst musste ich neu abstecken und entdecken, wie viel Selbstständigkeit          viel Zeit. Bei den ersten Versuchen, meine Kleider anzuziehen, benötigte
   geblieben ist. Und ich musste herausfinden, wie es sich in einem Rollstuhl         ich beispielsweise eine Stunde, weil das Gleichgewicht nicht mehr vor-
   lebt. Führt mein Weg in eine Sackgasse? Ich hatte noch nicht die Kraft, alles      handen war. Ich habe meine Verletzung auf Brusthöhe erlitten. Ab dort

   12     Priora View | Oktober 2013
Heinz Frei (* 28. Januar 1958 in Solothurn) ist ein Schweizer Renn-
                                                                           rollstuhlsportler.

                                                                           Der gelernte Vermessungszeichner, der seit einem Unfall bei einem
                                                                           Berglauf im Jahr 1978 Rollstuhlfahrer ist, nimmt seit 1984 an den

                                                                                                                                                              Interview
                                                                           Paralympics teil und hat zahlreiche Medaillen errungen, darun-
                                                                           ter fünfzehn Goldmedaillen. Ferner kann er auf zahlreiche Siege
                                                                           bei Leichtathletik-EMs und -WMs zurückblicken und war zehn-
                                                                           mal Schweizer Behindertensportler des Jahres 1987, 1992, 1993,
                                                                           1995 –1999, 2008 und 2009 sowie Welt-Rollstuhl-Athlet 1999.

                                                                           Heinz Frei hat bis heute 111 Marathonsiege errungen, unter ande-
                                                                           rem in Berlin, Oita und Boston. Im Jahr 1999 stellte er in Oita den
                                                                           noch heute gültigen Weltrekord in 1:20:14 Stunden auf.

                                                                           Einen weiteren Weltrekord hält Frei seit 2002 über die 100-km-
                                                                           Strecke mit einer Zeit von 3:38:50 Stunden.

                                                                           Heinz Frei ist Leiter Nachwuchssport, Coach und Referent bei Roll-
                                                                           stuhlsport Schweiz.

spüre ich meinen Körper nicht mehr. Ich kann nicht unterscheiden, ob       Heute schaue ich nicht mehr nach links und rechts und muss nicht mehr
etwas nass oder trocken, heiss oder kalt ist. Auch die Muskulatur ist      allen Ansprüchen genügen. Wichtig ist, innerhalb des mir noch Mögli-
betroffen und die Bauchmuskeln haben sich zurückgebildet. Dies macht       chen eigene Ziele zu formulieren, vor allem realistische Ziele. Ich wage
es schwierig, mit dem Rumpf aufrecht zu sitzen, ohne eine Rückenlehne      sogar zu behaupten, dass ich heute einige Sachen besser kann als ihr
kippe ich nach hinten oder vorne. Diese Alltagssituationen zu meistern,    Fussgänger. Sprich: Ich kann einen Marathon schneller fahren als ihr ihn
ist eine ständige Herausforderung.                                         laufen könnt [lacht]. Ausserdem kann ich mit meinem Handbike auch
                                                                           wunderbare Velotouren machen. Bereits zweimal konnte ich an der Tour
Lernt man in diesen Situationen, was es bedeutet, eine starke Wil-         du Lac mitmachen. Wenn ich meine heutige Situation mit der Anfangs-
lenskraft zu haben?                                                        situation vor 35 Jahren im Spitalbett vergleiche, hatte ich damals solche
Ja. Man muss sich in Geduld üben und den Willen haben, es zu schaffen.     Angst, dass ich geliebte Sportarten gar nicht mehr ausüben kann. Zum
Irgendwann stellt man dankbar fest, dass alles mit Routine, Tipps und      Glück hat sich vieles relativiert.
Tricks doch nur halb so schlimm ist – es geht. Heute nehme ich es gelas-
sen, wenn ich zehn Minuten länger habe, um eine Sache zu erledigen.        Es ist sehr beeindruckend, wie Sie und auch weitere Persönlichkeiten
Andere Personen brauchen dafür länger vor dem Spiegel, da kann ich         wieder Fuss gefasst haben. Hat Ihnen eine Umgebung wie das Para-
mit meiner bequemen Frisur locker mithalten [lacht verschmitzt]. Die-      plegikerzentrum Nottwil dabei geholfen?
se Erkenntnis hat meinem Selbstwertgefühl gut getan. Keiner muss auf       Ein Ort wie Nottwil hilft, Perspektiven, Lebenswillen sowie Lebensmut zu
mich warten.                                                               entwickeln. Ich konnte hier beobachten, dass es Menschen gibt, die sich
                                                                           mit dem Rollstuhl schon relativ
Und dass man sich selbst im Spiegel anschauen kann und sagt: «Ich          flink bewegen. Es gab mir Hoff-
bin es mir wert.»                                                          nung und man schaut sich einiges       «Das, was ich heute erlebe,
Vor allem habe ich eigene Werte entwickelt und mich von einem gewis-       ab. Ebenfalls habe ich realisiert,     sehe ich als Privileg.»
sen Druck gelöst. Dies hat meinem Selbstwertgefühl enorm geholfen.         dass es tetraplegisch verletzte
                                                                           Personen gibt, deren Fingerfunk-
                                                                           tion komplett eingestellt ist und deren Armmuskulatur nur noch partiell
                                                                           funktioniert. Dass war der Zeitpunkt, wo ich gedacht habe: Es gibt noch
                                                                           Schlimmeres. Und so habe ich probiert, aus der Situation das Bestmög-
                                                                           liche zu machen. Diese Haltung zu entwickeln war ein Prozess, der viel
                                                                           Geduld erforderte.

                                                                           Ihr Unfall hatte schwerwiegende gesundheitliche und körperliche
                                                                           Folgen. Wie hat sich Ihr Unfall auf der Beziehungsebene ausgewirkt?
                                                                           Mittlerweile habe ich das zweite Mal geheiratet. Als ich mit 20 Jahren
                                                                           den Unfall hatte, war ich frisch verliebt. Die Beziehung konnte ich damals
                                                                           nicht weiterführen, da ich kein Selbstwertgefühl mehr hatte und meine
                                                                           Beziehungsfähigkeit hinterfragte. War ich überhaupt in der Lage, eine
                                                                           Familie zu gründen? Eigene Kinder zu haben? Das waren die grossen

                                                                                                                            Priora View | Oktober 2013   13
Themen, die mich vor 35 Jahren beschäftigten. Stellten ich und weitere      doch für einen Marathon, dann benötige ich die Energie und darf einen
        junge Männer diese Fragen den Ärzten, so war die Antwort: «Wir wissen       grossen Teller Spaghetti essen samt Dessert. Mittlerweile ist es so, dass
        nicht, ob ihr eigene Kinder haben könnt. Ihr müsst halt probieren.» Es      ich mich an einem trainingsfreien Tag sofort zurückhaltender ernähre.
        war ein Tabuthema. Mit der Zeit definierte ich mich nicht mehr nur über
        meine Behinderung, sondern sah mich wieder als Mensch, mit dem man          Seit mittlerweile 30 Jahren bestreiten Sie erfolgreich Wettkämpfe
        sich unterhalten, es lustig haben und auch über andere Themen reden         und sind einer der erfolgreichsten Rennrollstuhlsportler der Welt.
        kann. Mit dem neu gewonnenen Selbstwertgefühl wagte ich neue Be-            Wie hoch ist ihr Trainingspensum?
        ziehungen aufzubauen und zu pflegen. So hatte ich auch die heutige          Hoch. Ich trainiere viel und mache nebst dem Ausdauersport die ver-
        Mutter von meinen Kindern kennengelernt. Ich durfte feststellen, dass       schiedensten Ausgleichssportarten wie Schwimmen, Basketball, Win-
        ich auf das Glück Kinder zu haben nicht verzichten muss.                    tersport, Badminton, Tischtennis und Tennis. Mein Bewegungsdrang ist
                                                                                    sehr ausgeprägt, aber das hilft mir meine Lebensbalance zu finden. Ich
        Die Angst, sich oder andern nicht genügen zu können, ist in der heu-        kann mich glücklich schätzen, dass mir Material-Sponsoren und mein
        tigen Gesellschaft sehr gross.                                              Verband «Rollstuhlsport Schweiz» die verschiedensten tollen Geräte zur
        Ich will Angst eigentlich gar nicht zulassen. Denn Angst lähmt und ich      Verfügung stellen. Als ich mit der Rollstuhl-Leichtathletik angefangen
        bin bereits genug gelähmt. Angst ist ein schlechter Begleiter. Man soll     habe, frisierten wir noch Alltagsstühle.
        nicht Angst haben, sondern Respekt. Respekt vor einer Beziehung, vor
        sportlichen Herausforderungen, vor Konkurrenten.                            Bei Ihnen spürt und sieht man, dass Sie ausgeglichen sind. Und doch
                                                                                    mussten auch Sie das Gleichgewicht zwischen körperlicher Höchst-
        Sie sind angestellt als Motivator im Nachwuchsbereich. Sind Sie eher        leistung und mentaler Anstrengung finden. Viele Menschen in der
        Coach oder Vorbild?                                                         heutigen Gesellschaft versuchen genau dies, auch vor Angst eines
                                           Es ist sicher ein Vorteil, dass ich      Burnouts. Wie lässt sich diese Ausgeglichenheit erreichen?
«Ich bin mir bewusst, dass mich in die jungen Sportler hinein-                      Ich glaube, sich selber zu spüren fehlt. Ein gutes Körpergefühl zu entwi-
                                           fühlen kann. Allerdings muss ich         ckeln, ist sehr wichtig. Was macht mein Körper? Bin ich auf dem richtigen
          ich irgendwann auf mich vorsichtig an sie herantasten.                    Weg? Stimmt das Ganze für mich? Was mache ich für wen? Wenn Erwar-

      einen Elektrorollstuhl Ich bin auch eine Art Vorbild und                      tungshaltungen anderen gegenüber immer überspitzter werden, immer
                                           kann den jungen Betroffenen vor-         weiter entfernt vor der Erfüllung scheinen und man nicht den Mut hat
angewiesen sein könnte.» leben, was möglich ist. Sie motivie-                       etwas zu ändern, kann eine Burnout-Situation einsetzen. Leider will man
                                           ren. Es ist besonders interessant,       sich das ganz lange nicht eingestehen, bis es zu spät ist.
   wenn ich meine Athleten später wieder im sportlichen Umfeld antreffe und
   merke, dass sie sich gut entwickelt haben. Dazu gehört auch, dass sie rea-       Sie haben den Sport, der Sie animiert und ausfüllt. Es ist in der Natur
   lisiert haben, was eine Querschnittlähmung zur Folge hat: nämlich nur 1/3        der Sache, dass auch Ihre Leistungsgrenze irgendwann sinken wird.
   der Körpermuskulatur zur Verfügung zu haben. Deshalb ist es wichtig, den         Wie werden Sie damit umgehen?
   Ernährungsplan anzupassen, weil man viel weniger Kalorien verbrennt.             Das, was ich heute erlebe, sehe ich als Privileg. Ich darf nur noch und
                                                                                    muss mir längst nichts mehr beweisen. Eigentlich bin ich schon lange be-
        Man braucht eiserne Disziplin?                                              reit diesen Knick, diese Grenze zu erleben. Nicht mehr aktiv Sportler zu
        Ja, das ist sehr entscheidend. Aber diese Disziplin umzusetzen war am       sein, sondern Athleten zu coachen, Tipps und Tricks mit auf den Weg zu
        Anfang schwer, vor allem, wenn man noch mit dem Schicksal hadert.           geben und Sportler auf einen Marathon vorzubereiten. Dann bin ich in
        Ich bin sehr diszipliniert, trinke aber auch gerne ein Glas Wein zu einem   meinem Element. Allerdings ist es auch für die Zukunft wichtig, dass ich
        feinen Essen. Oder an einem heissen Sommertag ein Bier, um den Durst        selbst aktiv bleibe und mir mit einer Dosis Sport die Lebensqualität erhal-
        zu löschen. Es bleibt aber immer bei einer geringen Dosis.                  ten kann – möglichst lange. Wenn ich an mir arbeite, habe ich diese Chan-
                                                                                    ce, zwar nicht auf Niveau Hochleistungssport, aber in einem gesunden
        Sie haben angesprochen, dass Sie weniger Kalorien verbrennen als            Rahmen. Ich merke, dass ich älter werde. Zudem bin ich mir bewusst, dass
        jemand, bei dem noch alle Muskeln funktionieren.                            ich irgendwann auf einen Elektrorollstuhl oder eine andere elektrische An-
        Ja. Aktuell wird dies dann, wenn ich keinen Sport treibe und zu wenig       triebskraft angewiesen sein könnte. Das ist eine Realität, der ich ins Auge
        Bewegung habe, also auch weniger Energie verbrenne. Trainiere ich je-       sehen muss.

   14    Priora View | Oktober 2013
Wohnen im Alter
Wohnen im Alter
Noch lange nicht zum alten Eisen gehören

Ihre Kinder gehen seit Jahren ihren eigenen Weg, das Einfamilienhaus                                                                   Heute kennen wir folgende Wohnmodelle:
wächst Ihnen über den Kopf. Sie sind verwitwet, ledig, geschieden –                                                                    • Selbstverwaltete Wohn- oder Hausgemeinschaften (genossenschaftlich
egal, was für einen Zivilstand Sie haben, – im Alter möchten Sie nicht                                                                   oder privat organisiert)
alleine wohnen. Vielleicht leben Sie seit Jahrzehnten im gleichen Ort,                                                                 • Kombinierte Wohn- und Betreuungsangebote
an derselben Strasse, neben denselben Nachbarn und wollen nach der                                                                     • Wohnen mit Serviceleistungen
Pensionierung zu neuen Ufern aufbrechen.                                                                                               • Seniorenresidenzen
                                                                                                                                       • Alters- und Pflegeeinrichtungen
Wohnformen
Nach der Pensionierung und der Familienphase stehen den meisten von                                                                    Wer so lange wie möglich im eigenen Haus oder in der eigenen Woh-
uns noch viele aktive Lebensjahre bevor, die wir jungen Alten möglichst                                                                nung bleiben möchte, sollte überlegen, ob das Objekt alters- und behin-
selbstbestimmt gestalten möchten. Eine zentrale Rolle dabei ist die Frage                                                              dertengerecht angepasst werden könnte. Oft genügen einige einfache
der Wohnform.                                                                                                                          bauliche Massnahmen.
                                                                                                                                       Lebenssituation, Gesundheitszustand und persönliche Bedürfnisse, aber
Wollen wir möglichst lange im eigenen Haus, in der Eigentumswohnung                                                                    auch finanzielle Möglichkeiten sind bei der Frage nach der Wohnform im
leben? Heute oder später in eine Seniorenresidenz oder Altersheim ziehen?                                                              Alter zu berücksichtigen.

Die Babyboomer kommen ins Seniorenalter
120 000
          00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40

110 000

100 000

 90 000
                                                                                                                                       Die Grafik zeigt, wie viele in der Schweiz wohnhafte Personen zwischen 2000 und 2040 ihren 65. Geburtstag feiern und
                                                                                                                                       damit das ordentliche Pensionsalter (für Männer) erreichen. Im Jahr 2007 sind es 79 500 Personen – so viele wie noch nie.
 80 000
                                                                                                                                       Gemäss den statistischen Prognosen steigt diese Zahl in den nächsten Jahren weiter an, um sich zwischen 2011 und 2018
                                                                                                                                       auf jährlich rund 88 000 Neusenioren zu stabilisieren. Dann sorgt die nächste Babyboomer-Generation (Jahrgänge 1956
 70 000
                                                                                                                                       bis 1966) für ein weiteres starkes Wachstum. Der Höhepunkt ist im Jahr 2029 erreicht, wenn voraussichtlich 113  4 00
                                                                                                                                       Personen (Jahrgang 1964) 65-jährig werden. Ab 2040 pendelt sich die Zahl bei rund 95 000 Personen ein.
 60 000
                  2000 – 2009                   2009 – 2019                   2019 – 2029                   2029 – 2039                Quelle: Beobachter

Grafik: Bundesamt für Statistik

                                                                                                                                                                                                                        Priora View | Oktober 2013                 15
Langlebige Unabhängigkeit
     Wohnen im Alter – unsere Projekte

     Zentrum Schlossacker, Binningen

     Neubau Zentrum für Wohnen und Pflege

     Vor rund 20 Jahren hat die Planung für ein zweites Alters- und Pflegeheim
     angefangen. Im Januar 2011 wurde der Neubau Schlossacker – Zentrum
     für Wohnen und Pflege – mit einem deutlichen JA von der Stimmgemeinde
     abgesegnet.

     Bau
     Das Gebäude besteht aus einem Untergeschoss, vier Sockelgeschossen und
     drei Obergeschossen. Der Neubau des Alterszentrums hat 72 Wohnplätze.
     Spezielle Räumlichkeiten wurden für die Spitex und die Senioren-Tagesstät-
     te eingerichtet. Über eine Passerelle kommt man bequem zur Alterssied-
     lung. Der Aussenlift sowie eine Parkanlage mit Spielplatz können auch von
     der Öffentlichkeit genutzt werden.

     Konstruktion
     Die Arbeiten im nordwestlichen Bereich erfolgt in offener Baugrube. Auf-
     grund der örtlichen geologischen Verhältnisse waren umfangreiche, teils
     zusätzliche Baugrubensicherungen notwendig. Im Wesentlichen handelt es
     sich beim Gebäude um einen Stahlbeton-Skelettbau mit tragenden Stützen
     und Decken. Alle tragenden Bauteile mussten mit einem Feuerwiderstand
     R60 ausgeführt werden. Zusätzlich wurden alle unterirdischen Wandflä-
     chen mit einem Bitumenanstrich versehen und isoliert. Grossformatige Ver-
     glasungen, Fensterbänder und Einzelfenster sorgen für optimales Tageslicht
     im Gebäude. Als Sonnenschutz sind alle Glasflächen mit einem elektrisch
     zu bedienenden Sonnenschutz ausgestattet. Das gesamte Gebäude wurde
     im Minergie©-Standard erstellt.

     Projektdaten
     Auftragsvolumen: CHF 27 Mio.
     Grundstücksfläche: 10 679 m2
     Gebäudegrundfläche: 6638 m2
     Umgebungsfläche: 4040 m2
     Geschossfläche: 12 264 m2
     Nutzfläche: 6638 m2

     Raumprogramm
     72 Wohnplätze
     51 Parkplätze in Einstellhalle

     Bauherrschaft: Stiftung Alters- und Pflegeheim, Binningen
     Projektentwicklung: Priora AG | Entwicklungen, Basel
     Generalunternehmer: Priora AG | Generalunternehmung, Basel
     Fertigstellung: März 2013
     Eröffnung: April 2013

16     Priora View | Oktober 2013
Wohnen im Alter
Überbauung mit Gewerbe OC (BF 4 + 7), Bern-Brünnen                            Limmat Tower, ein Projekt der Halter AG | Entwicklungen
                                                                              Visualisierung: raumgleiter gmbh

Überbauung mit Gewerbe OC (BF 4 + 7), Bern-Brünnen                            Limmathof, Dietikon

Die Baufelder 4 + 7 des Grossprojekts Bern-Brünnen profitieren von der        Höchste Lebensqualität – das neue Quartier Limmatfeld befindet sich
Lage direkt neben dem Einkaufszentrum West Side. Das Sockelgeschoss           im Zentrum des aufstrebenden Limmattals. Der neue Stadtteil mit ei-
beherbergt fünf Geschäfts- und zwei Gemeinschaftsräume, aber auch             nigen bereits realisierten Wohnüberbauungen und dem Limmat Tower
Keller, Technik- und Veloräume. Die untersten Wohnungen befinden sich         ist bestens erschlossen und liegt integriert zwischen Bahnhof, Stadt-
im Hochparterre. Für die 146 2½- bis 4½- Zimmer-Wohnungen legt die            zentrum und dem idyllischen Naherholungsgebiet entlang der Limmat.
Bauherrschaft grossen Wert auf einen hohen Ausbaustandard, welcher
in vielen Bereichen demjenigen von Eigentumswohnungen entspricht.             Limmat Tower – Dietikon wächst in den Himmel
Extras sind grosszügige Küchen, schwellenlose Übergänge auch inner-           Hochhäuser prägen immer mehr das Bild von Schweizer Städten. Nun
halb der Wohnungen und auf die Balkone, bodenebene Duschen mit                erhält auch Dietikon den ersten Turm, den Limmat Tower. Er wurde von
Glastrennwand, Waschtürme im Reduit der Wohnungen, Gegensprech-               huggenbergerfries Architekten AG geplant – und ihr Projekt ging als
anlagen mit Videobildschirm und der Minergie ® -Standard.                     Sieger eines Wettbewerbs mit hochkarätigen Teilnehmern hervor. Die
                                                                              Architekturbüros Harry Gugger Studio und Max Dudler Architekten AG
Die schlanken Baukörper mit insgesamt 16 Hauseingängen gruppieren             haben unter der Federführung von huggenbergerfries Architekten AG
sich auf beiden Baufeldern um einen grosszügigen Innenhof. Dieser             ihre Einzelprojekte gemäss den Empfehlungen der Jury überarbeitet und
Grünraum ist ein prägnantes Merkmal des Projektes. Eine weitere Beson-        bringen diese nun zur Ausführung.
derheit ist der bonacasa-Standard, welcher den zukünftigen Bewohnern
einen Mehrwert bietet.                                                        Fakten zum Limmatfeld
                                                                              Vom Industrieareal zum neuen Stadtteil: Zwischen Zentrum, Bahnhof und
Bauherrschaft: CPV/CAP Pensionskasse Coop, Basel                              Limmat entsteht auf einem Gesamtareal von 87 000 m² ein neuer Stadtteil
Totalunternehmer: Priora AG | Generalunternehmung, Bern                       für 3000 Bewohner mit 1000 Arbeitsplätzen.
Architekt: Froelich & Hsu Architekten, Zürich                                 Nutzung: Wohnen, Pflegeheim, betreutes Wohnen, Büro und Dienstleis-
Bauzeit: August 2012 – April 2014                                             tung, Hotel
                                                                              Besonderheiten: Unsere kleine Stadt aus elf quartierähnlichen Höfen – mit
                                                                              allem, was eine kleine Stadt braucht.
bonacasa – die Idee                                                           Grundstücksfläche: 87 000 m2
Den Anstoss für die Gründung der Marke bonacasa gab eine Umfrage im           Investitionsvolumen: CHF 600 Mio.
Vorstand eines Alters- und Pflegeheimes im solothurnischen Biberist, vor      Fertigstellung: 2015
über zehn Jahren: Alle Befragten erklärten, dass sie lieber möglichst lange   Städtebauliches Konzept: Atelier Prof. H. Kollhoff
in den eigenen vier Wänden als in einem qualitativ hochstehenden Alters-      Grundeigentümer: Diverse Grundeigentümer
heim leben möchten.
                                                                              Fakten zum Limmathof mit Limmat Tower
Bis heute fokussiert bonacasa auf Möglichkeiten, den Umzug in ein Alters-     Der Limmathof umfasst vier frei stehende Gebäude mit unterschiedlichsten
und Pflegeheim möglichst lange hinauszuzögern oder gar ganz zu verhin-        Nutzungen, wobei der herausragende Limmat Tower mit seinen 80 Metern
dern. Während am Anfang vor allem entsprechende bauliche Standards            das prominenteste Gebäude des Limmattals darstellen wird.
etabliert wurden, profitierte bonacasa von den gewonnenen Erfahrungen         Nutzung: Wohnen, Pflegeheim und betreutes Wohnen, Büro und Dienst-
der verschiedenen Überbauungen und entwickelte das Angebot stetig wei-        leistung, Detailhandel
ter. Über 700 Wohnungen mit bonacasa-Standard sind bereits gebaut und         Besonderheiten: Wohneigentum im Hochhaus
im Jahr 2012 wurden insgesamt zehn neue Bauten begonnen.                      Grundstücksfläche: 11 600 m2
                                                                              Investitionsvolumen: CHF 150 Mio.
Alle Besitzer und Mieter kommen automatisch in den Genuss der bonacasa-       Fertigstellung: 2015
Dienstleistungen sowie des 24-Stunden-Notrufsystems.                          Architektur: huggenbergerfries Architekten AG ETH SIA, BSA,
                                                                              Harry Gugger Studio, Max Dudler Architekten AG
www.bonacasa.ch
                                                                              [Quelle: Halter Entwicklungen]

                                                                                                                                        Priora View | Oktober 2013   17
Immobilien
          Wohin geht die Reise?

     IST DER SEIT EINEM JAHRZEHNT ANHALTENDE BAUBOOM NOCH GESUND?                        Hypothekarzinsen sind nur ein Teil eines vernetzten Zinssystems. Die
     Wohin wir gehen, überall schiessen neue Wohnhäuser aus dem Boden.                   Warnungen der Schweizerischen Nationalbank sind vor allem im Zusam-
     Kaum eine leere Wiese, welche nicht gerade überbaut wird oder mit                   menhang mit der unsicheren Entwicklung der Finanzkrise zu verstehen.
     Profilen eine anstehende Überbauung ankündigt. Wir können uns kaum                  Auch wenn Spanien, Griechenland aus den Schlagzeilen verschwunden
     mehr ein anderes Bild als das der vielen Baukräne vorstellen. Der heutige           sind, die Probleme sind noch längst nicht gelöst.
     Zustand ist Normalität geworden. Scheinbar völlig losgelöst von allen
     warnenden Stimmen geht der Bauboom immer weiter. Seit mehr als ei-                  WO FÄNGT DIE IMMOBILIENBLASE AN?
     nem Jahrzehnt befinden wir uns nun in einer veritablen Boomphase. Wie               Es braucht wenig Fantasie, um festzustellen, dass die Immobilienprei-
                                            es ohne aussehen könnte, können              se in den Ballungszentren die Schmerzgrenze erreicht und teilweise so-
                                            wir uns kaum mehr vorstellen. Die            gar überschritten haben. Dazu reicht ein Blick in die Immobilienportale.
«Die Schweiz gehört zu den letzte Krise liegt zu weit zurück                             Das durchschnittliche Haushaltseinkommen (brutto, Stand 2011) beträgt

  Ländern mit der grössten und ist in unseren Erinnerungen                               115 000 Franken. Gemäss gängiger Tragbarkeitsrechnung erlaubt dies
                                            verblasst. Gerechnet wird mit ei-            den Erwerb eines Eigenheims von 700 000 Franken.
  Pro-Kopf-Verschuldung.» ner wohltemperierten Abkühlung
                                            mittels erhöhter Anforderungen
     an die zukünftigen Hypothekarschuldner, punktueller Verschärfungen                  Eine kurze Stichprobe anhand der Angebote eines bekannten
     bezüglich Eigenkapitalisierung bei den Kapitalgebern. Den Rest der nö-              Immobilienportals
     tigen Marktberuhigung werden die marktwirtschaftlichen Kräfte besor-                Kanton Zürich: 2300 Wohnungen und Häuser ausgeschrieben, davon ca.
     gen. Also, ist alles in Ordnung?                                                    18 Prozent
Trend
Flugaufnahme Weiherfeld Ost, Rheinfelden                                                                                          Flugaufnahme Weiherfeld West, Rheinfelden

wechsel hätte eine eminente Veränderung der Finanzmärkte zur Folge                                                    mit dem Ausland, wo der Anteil an Wohneigentum deutlich höher als
und würde vermutlich zu einer deutlichen Verschiebung der Spargut-                                                    in der Schweiz war. Geprägt wurde der Begriff «die Schweiz – ein Volk
haben in die Schuldenreduktion führen. Dies müsste eigentlich im Sin-                                                 von Mietern». Dies muss sich ändern, wenn die Schweiz an Stabilität
ne der Politik sein, welche seit Jahrzehnten das sichere Wohneigentum                                                 und Sicherheit gewinnen will. Der Vorbezug von Pensionskassenvermö-
propagiert. Dabei wird unser Steuersystem immer wieder begründet                                                      gen wurde ermöglicht. Alles wurde unternommen, um den Schweizern
mit dem Sonderfall Schweiz. Ob sich die Schweiz ob der unaufhaltsam                                                   das Eigenheim schmackhaft zu machen. Nun, mittlerweile, wo sich die
weitergehenden Globalisierung weltweiten Tendenzen und Störungen                                                      Wohneigentumsquote langsam der 50-Prozent-Marke nähert (national
entziehen kann, dürfte fraglich sein. Ungleiche Märkte, welche sich zu-                                               zurzeit ca. 40 Prozent), akzentuieren sich deren Begleiterscheinungen.
sammenschliessen, werden sich mittel- und langfristig angleichen – in                                                 Neben der zunehmenden Verschuldung der Schweizer führt sie auch
allen Belangen.                                                                                                       zur viel gescholtenen Zersiedelung des Mittellandes und zunehmenden
                                                                                                                      Pendlerströmen. Zu allem Überdruss wird dies durch die unerwartet hohe
WOHNEIGENTUM JA ODER NEIN?                                                                                            Zuwanderung noch verschärft. Wer Wohneigentum hat, wird immobil.
Jahrzehntelang wurde uns beigebracht, dass wer im Alter sicher leben                                                  Der Begriff «Immobilie» trägt das
möchte, Wohneigentum benötigt. Herangezogen wurden Vergleiche                                                         Adjektiv ja in sich. Die Immobilie
                                                                                                                      als Synonym für Bodenständig-           «Wohneigentum macht
                                                                                                                      keit, Sicherheit, Verwurzelung,        nicht nur sesshaft,
Hypothekarschuld und BIP                                                                                              Heimat gerät mit der zunehmen-
                                                                                                                      den Globalisierung langsam unter       sondern auch träge.»
                                                                                                                      Druck. Die Wirtschaft benötigt
                                                                                                                      möglichst flexible, sich rasch anpassende Arbeitnehmer, gleich den Ex-
                                                                                                                      pats, welche als Arbeitsnomaden selten länger an einem Ort verharren.
NL                                                              107
                                                                                                                      Britische Wissenschaftler haben nun anhand der Situation in den USA
                                                                                                                      eine Hypothese erarbeitet, wonach der Erwerb von Wohneigentum ne-
CH                                                            103                                                     gative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt fördert. Die These lautet, je
                                                                                                                      höher die Eigentumsquote, desto höher die Arbeitslosenquote. Die Wis-
                                                                                                                      senschaftler nehmen an, dass Wohneigentum die Mobilität behindert.
USA                                              76
                                                                                                                      Eher wird eine kurze Arbeitslosigkeit «ausgesessen» als eine Stelle weiter
                                                                                                                      weg angenommen. Kurzum gesagt: «Wohneigentum macht nicht nur
D                                 46                                                                                  sesshaft, sondern auch träge.» Ich finde, eine höchst spannende The-
                                                                                                                      se, welche sich lohnt mit Ernsthaftigkeit zu diskutieren. Die Diskussion
                                                                                                                      hat auch einen sehr evidenten Bezug zum Immobilienmarkt, indem wir
Quelle: UBS, Tages-Anzeiger                                                                                           unter anderem Fragen stellen zu Wohn- und Eigentumsformen, Wohn-
                                                                                                                      typus der Zukunft, Finanzierungsformen bis hin zu gesellschaftspoliti-
Die Schweiz verfügt über eine der weltweit grössten Hypothekarverschuldungen. Übertroffen wird diese nur noch durch
die Niederlande.                                                                                                      schen Themen wie Gemeinschaft versus Individualisierung. Lassen wir
                                                                                                                      uns überraschen, ob und inwieweit diese Diskussion weitergeht.

                                                                                                                                                                          Priora View | Oktober 2013   19
Sie können auch lesen