SICHT ARNSBERGER GENERATIONENMAGAZIN - HERBST 2022 - STADT ARNSBERG

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SICHT ARNSBERGER GENERATIONENMAGAZIN - HERBST 2022 - STADT ARNSBERG
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                         Ausgabe 93
              September, Oktober und November 2022

 Arnsberger GenerationenMagazin

                                    Bild: Hardy Hoffmann

         Herbst 2022
SICHT ARNSBERGER GENERATIONENMAGAZIN - HERBST 2022 - STADT ARNSBERG
Nr. 93 Seite 2                                                                                                                    Sicht
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Würdigung einer Lebensleistung                                                             Text: Rita Ahlborn
Marita Gerwin wurde mit dem Bundesverdienstkreuz
ausgezeichnet ..................................................................... 3      Ach, wie ist es doch so nett,
Vorstellungen von Personen aus dem öffentlichen Leben
                                                                                           weich und warm herumzuliegen.
Pastor Michael Melcher ....................................................... 4
Zurück zu den Wurzeln - Umgeben von der Natur .............. 5                             Am schönsten ist es hier im Bett,
Kindermund ......................................................................... 6     wenn draußen sich die Bäume biegen.
Bitte Lächeln ........................................................................ 7
drehMOMENTE Arnsberg e.V. bald im Netz ....................... 8                           Und ich liebe es zu lauschen,
Eine kulinarische Radtour durch den Herbst ....................... 9
Glücksmoment .................................................................. 10
                                                                                           auf den Wind und auf den Regen,
Wenn einer eine Reise macht - dann kann er was erzählen ... 11                             möchte mit keinem andren tauschen
Meine erste Nacht in Arnsberg .......................................... 12                und allein die Ruhe pflegen.
A „Special Day“ .................................................................. 13
Mit dem Herzen dabei ......................................................... 15
                                                                                           Langsam gleit ich in den Schlummer,
Attacke zur Zugabe 60plus
Soziales Unternehmertum im Alter .................................... 17                   gleich fallen mir die Augen zu …
Träume nicht dein Leben ... Lebe deinen Traum ............... 19                           Was war das jetzt? Dieses Gewummer?
Mobilitätstag unter dem Motto „Mobil älter werden“ .......... 20
Mein Beruf: Kräuterfrau ..................................................... 22           Ein Traum, das Radio oder Kung Fu
Hobbykünstlermarkt International ...................................... 23
Der Daunennachwuchs ist da! ......................................... 24
                                                                                           aus dem Nachbarraum? Du Dummer!
SICHT-Buchvorstellung: Ab in die Rakete......................... 25                        Die Heizung ist’s, vorbei die Ruh.
Familientreffen am Herd .................................................... 26
Petersilienwurzeln - für Sie wiederentdeckt ..................... 27
vhs-Projekt: Regionale Billdungsentwicklung im Bereich                                     Text zum Titelbild: „Verborgen“
der Digitalisierung ............................................................. 28
                                                                                           Der Schmetterling ist das Symbol für den Neubeginn
Bildungsurlaub: Anspruch auf Weiterbildung für Arbeit-
                                                                                           und die schöpferische Freiheit der Seele.
nehmer/-innen ................................................................... 30
                                                                                           Wenn wir einen Schmetterling sehen oder gar berüh-
Wir denken an euch ... .................................................... 31
                                                                                           ren können, erinnert es uns daran, wie sich das Leben
Freundschaft zwischen Alt und Jung ................................. 32
                                                                                           im Wahrnehmen von Freiheit, Liebe und Fülle erfährt.
Knopfaugenkuschelteddybär ............................................. 33
                                                                                           Auf dieser Erde als Wesenheit zu leben, in einer Welt,
„Die Reise in uns“ .............................................................. 34
                                                                                           ganz ohne Herrscher, ohne Kriege, für eine bessere
Gambia (Teil 2) .................................................................. 36
                                                                                           Zukunft im Miteinander und Füreinander.
SICHT-Buchvorstellung: Barfuß übers Stoppelfeld ........... 39
„Voßwinkeler Rückblicke“, Ausgabe 33 ............................. 40
? bunt gemischt ! ............................................................... 41
Strom sparen - ganz einfach! ............................................. 42
Haare färben - tönen - oder doch Natur pur?
Hier scheiden sich die Geister ........................................... 44
ARES ... Altersmilde .......................................................... 45
Bunt sind schon die Wälder ............................................... 46
Abschluss der Humorschulung .......................................... 47
Tägliche Besuche in Pflegeheimen müssen möglich sein ... 48
Auf den Spuren des Lebens (Teil 2) .................................. 49
Der Sommer meiner Kindheit ... ....................................... 51
Lösungen zu ? bunt gemischt ! ......................................... 52
Auflösung Bilderrätsel SICHT - Ausgabe 92....................... 52
Die Sage von Oberst Beckermann .................................... 53
Wer knackt die Nuss? ....................................................... 54
Pflegewegweiser NRW                                                                        Selbstbild: Hardy Hoffmann
Kostenlose Beratung zum Thema „Ausländische                                                Meine Aufgabe als Menschenmaler sehe ich darin,
Haushalts- und Betreuungskräfte in Privathaushalten“ ..... 55                              Menschen zu begegnen, sie im „Mensch sein“ sehen
Schließfach 238 ................................................................. 56       und verstehen zu lernen.
Auflösungen: Wer knackt die Nuss?.................................. 58                     Begegnungen, die mich mit großer Freude und Zuver-
U-Bahn Linie 1 - Nächster Halt: Berlin .............................. 59                   sicht in die Zukunft schauen lassen. Das erfüllt mich
Angebote der Volkshochschule Arnsberg/Sundern ........... 60                               mit großer Dankbarkeit.
Lionskalender .................................................................... 61
                                                                                           Herzliche Grüße
Impressum - Bilderrätsel SICHT - Ausgabe 93 .................. 63
                                                                                           Hardy Hoffmann, Menschenmaler
Anlauf- und Beratungsstellen zu unterschiedlichen Themen ... 64
SICHT ARNSBERGER GENERATIONENMAGAZIN - HERBST 2022 - STADT ARNSBERG
Sicht                                                                               Nr. 93 Seite 3

                     Würdigung einer Lebensleistung
                        Marita Gerwin wurde mit dem
                     Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
Text: Martin Polenz; Fotos: Frank Albrecht

Am 2. Juni 2022 wurde Marita Gerwin das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Wir freuen
uns als Redaktion riesig über diese Auszeichnung und gratulieren unserem Redaktionsmitglied
von Herzen.

Der Kapitelsaal des Klosters Wedinghausen in
Arnsberg bot den feierlichen Rahmen für die Ver-
leihung. Etwa hundert Freunde und Wegbegleiter
waren der Einladung gefolgt und hörten Dr. Karl
Schneider aufmerksam zu, als der Landrat die
Begründung für die Verleihung des Bundesver-
dienstkreuzes verlas.

Und da kam einiges zusammen: So wurden Ma-
ritas langjähriger beruflicher Einsatz für Arns-
berg, insbesondere in der Gestaltung guter Rah-
menbedingungen für das Leben im Alter und für
das Miteinander der Generationen gewürdigt.
Hier hat sie neue Pfade beschritten, die bunde-
weit und international Beachtung fanden. Ausge-
zeichnet wurde Marita aber auch für ihr hohes bürgerschaftliches Engagement. Ob als Schöffin,
als Vorstand in Vereinen und Organisationen, als Initiatorin von Initiativen und Projekten – die
Liste ist zu lang, um sie hier komplett anzuführen.

Aber ein wichtiger Aspekt wurde von Bürgermeister Ralf Paul Bittner herausgestellt, der sich
unter anderem mit den folgenden Worten an Marita wendete:
„Wenn du mit am Tisch sitzt, können alle gewiss sein, dass etwas Gutes daraus wird. Für das,
was dir am Herzen liegt, bist du im positivsten Sinne furchtlose Kämpferin. Auch dafür wirst du
hier in Arnsberg sehr geschätzt.“

Genau so kennen und erleben wir Marita Gerwin seit vielen Jahren und wir sind froh und stolz,
mit ihr gemeinsam das Redaktionsteam der SICHT zu bilden.

Liebe Marita, unseren herzlichen Glückwunsch zu dieser wunderbaren Auszeichnung!
SICHT ARNSBERGER GENERATIONENMAGAZIN - HERBST 2022 - STADT ARNSBERG
Nr. 93 Seite 4                                                                        Sicht
                       Vorstellungen von Personen
                       aus dem öffentlichen Leben
Text und Foto: Gerhard Wiedemann

In lockerer Reihenfolge werden wir in dieser und in den nächsten Ausgaben Personen aus dem
öffentlichen Leben vorstellen. Wir starten mit Michael Melcher, neuer Pastor der Kath. Kirchen-
gemeinde St. Petri Hüsten.

                            Pastor Michael Melcher
Pastor Michael Melcher hat seinen Dienst in Hüsten im August 2022 an-
getreten. Er wurde am Rosenmontag, 5. März 1973 in Sundern geboren
und ist seit 11 Jahren in Steinhausen bei Büren tätig.

Was treibt jemanden an Pastor zu werden?
Michael Melcher wurde durch ein katholisches Elternhaus, Großeltern
und seinen Onkel geprägt. Der Onkel war Lehrer und hat seinen Neffen
Michael dazu gebracht, die kath. Lehre aus wissenschaftlicher Seite zu
betrachten. Rückblickend sagt Michel Melcher, dass es genau die richtige
Entscheidung war, Geistlicher zu werden. „Ich fühle mich zum Dienst in
der Kirche berufen.“

Der Tag von Michael Melcher beginnt mit einem persönlichen Gebet.
Nach dem Frühstück beginnt die tägliche Information auf mediale Art und Weise. Nachrichten,
persönliche Mitteilungen usw. liest er auf seinem Handy bzw. Tablet. Es bleibt aber auch tagsüber
bei der Ausrichtung zum Gebet und zum Himmel trotz aller Termine und der Hektik des Alltags.

Freude bereitet Michael Melcher die sogenannten alten Zöpfe, so z. B. den Rosenkranz neu zu
gestalten. Damit will Michael Melcher auch junge Menschen ansprechen.

Als Sauerländer feiert er natürlich gern. Karneval ja, aber in die Bütt, nein. Schützenfest ja, aber
König werden (lacht), eher nein. Der Kontakt zu den Menschen und örtlichen Vereinen ist ein
wichtiger Punkt in seiner Tagesarbeit.

Bei Feiern wird auch Bier getrunken. Ja, Michael Melcher trinkt gern Sauerländer Veltins. Aber
eine gute Tasse Tee, am liebsten japanischen Tee, ist durch nichts zu ersetzen. Er besitzt eine
große Sammlung dieser Köstlichkeiten, bestimmt über 100 Sorten. Gut schmeckt ihm auch eine
Mettwurst mit Sauerkraut und Püree. Urlaub verbringt Michael Melcher gern in der Ruhe der nie-
derländischen Dünen, aber auch mal meditierend in Indien. Eine große Herausforderung war der
Jakobsweg auf dem Fahrrad.

Gern denkt Michael Melcher auch an die familiäre Weihnachtszeit in seiner Kindheit zurück. Das
Warten, das Staunen und die Überraschungen hat er noch heute sehr deutlich vor Augen. Auch
die Hilfe beim Verkauf von Weihnachtsbäumen gehört in diese Kategorie.

Michael Melcher fährt gern schnell mit dem Auto, welches aber eine Anhängerkupplung haben
muss, denn es gibt immer etwas zu transportieren, so z. B. die Fahrräder seiner Neffen.
Michael Melcher freut sich auf seine neue Aufgabe, auf den Dienst in St. Petri, nahe seiner Hei-
matstadt Sundern, und auf die Menschen in Hüsten.

Alles Gute für den Start und viel Erfolg bei den neuen Aufgaben!
SICHT ARNSBERGER GENERATIONENMAGAZIN - HERBST 2022 - STADT ARNSBERG
Sicht                                                                                Nr. 93 Seite 5

                            Zurück zu den Wurzeln -
                            Umgeben von der Natur
Text und Fotos: Jochem Ottersbach

Dies ist das Motto des Bauernhofkindergartens TiBaKi,
welcher 2021 nach langer Planungsphase eröffnet wor-
den ist. Tigges-Bauernhof-Kindergarten (TiBaKi) lädt
zum Spielen, Lachen und Lernen ein. Auf dem idyllischen
Bauernhof in Arnsberg-Ainkhausen entdecken und erfor-
schen nun 20 Kinder von Montag bis Freitag den Bauern-
hof und die umliegende Natur.

Auf dem Mehrgenerationen Bio-, Erlebnis- und Lernbau-
ernhof haben die Kinder des TiBaKi ihren eigenen Wohl-
fühlort. Seit 1352 ist der Hof in der Sauerländer Börde
zwischen Soest, Winterberg und Dortmund in den lieb-
vollen Händen der Familie Tigges. Vor insgesamt 12
Jahren hatte die Familie die Idee, den Bauernhof nicht
nur für Schulklassen zu öffnen, sondern selbst einen Kin-
dergarten zu eröffnen, welcher ganz nah am Bauernhof
Geschehen dran ist. Diese Idee wurde liebevoll mit viel
Herzblut, Geduld und Ausdauer in die Tat umgesetzt.

                                      Der Kindergarten befindet sich mitten auf dem Hof, gegen-
                                      über des Kuhstalls. Dort haben die Kinder ihren eigenen
                                      Bereich. Als Rückzugsort für sehr kalte Tage dient ein 11,5
                                      Meter langer Bauwagen. Auf dem Kitagelände befindet
                                      sich außerdem ein großer Sandkasten, ein Sitzkreis, eine
                                      Matschküche und eine Außentoilette. In Planung ist noch
                                      ein weiterer Unterstand, um auch bei Regen draußen früh-
                                      stücken zu können.

Kindergarten neu gedacht
Anstatt den Großteil des Tages in ei-
nem Gebäude mit vielen Spielmate-
rialien und einem Außengelände mit
fest installierten Spielgeräten zu spie-
len, sind die Kinder im TiBaKi bei fast
jedem Wetter draußen. Der Bauernhof
bietet einen umfangreichen Lernort für
Jedermann, doch besonders für die
Kleinen ist es der ideale Ort um Er-
fahrungen zu sammeln, welche sie für
ihr Leben prägen. Hier können sie im
Wandel der Jahreszeiten mit der Na-
tur groß werden und jeden Tag Neues
entdecken. Sie übernehmen Verant-
SICHT ARNSBERGER GENERATIONENMAGAZIN - HERBST 2022 - STADT ARNSBERG
Nr. 93 Seite 6                                                                     Sicht
wortung beim Tiere füttern und lernen Schritt für Schritt den Umgang mit Tieren. Im Sommer
ernten sie Himbeeren und im Herbst die Äpfel. Die Kinder kommen jedoch auch mit Geburt und
Tod in Kontakt.

Die Natur (er)leben jeden Tag
Der Hof bietet den Kindern den idealen Platz je-
den Tag über sich hinaus zu wachsen.

Die Kinder kommen morgens um 7:30 Uhr über
den Hof in die Kita. Dort angekommen wird ein
Morgenkreis gemacht, wo geschaut wird, welche
Kinder da sind. Danach ziehen die Kinder auch
schon in zweier Gruppen über den Hof zu den
Ställen der Tiere. Die Ponys, Schafe, Hühner,
Katzen, Ziegen und Hasen haben Hunger und
werden schon von den Kindern erwartet. Nun
packen die Kinder fleißig mit an und füttern die
Tiere. Katzenfutter für die Katzen, Hasenfutter für
die Hasen, Hühnerfutter für die Hühner und Heu
für die anderen Tiere. Nachdem alle Tiere ver-
sorgt sind, haben die Kinder auch einen Bären-
hunger und gehen zum Kindergarten. Dort wird
draußen an kleinen Tischen und Bänken gefrüh-
stückt. Danach ist Zeit fürs Freispiel oder Aus-
flüge. Oft besuchen die Kinder den Bauern auf
dem Feld oder gehen zu den Lieblingsplätzen im
Wald. Die Zeit geht meist schnell vorbei. Die Kinder, welche über Mittag bleiben, werden von ei-
ner Köchin bekocht. Die Lebensmittel - in Bio Qualität - kommen zum Teil vom eigenen Hofladen
oder vom Bio Laden nebenan. Auch beim Mittagessen speisen alle Kinder gemeinsam draußen
oder im Bauwagen. Danach haben die Kinder noch knapp 1,5 Stunden Zeit zum Spielen. Um
14:30 Uhr endet der Kindergartentag.

Neugierig geworden? Dann schauen Sie doch mal auf unserer eigenen Instagram-Seite TiBaKi
vorbei. Hier können Sie uns täglich bei unseren Abenteuern begleiten.

                                    Kindermund
 Text: Christine Rumpf

 Unsere Nachbarn, die Eltern meiner besten Freundin, hatten eine Nebenerwerbslandwirt-
 schaft. Oft habe ich da geholfen, damit meine Freundin eher Zeit zum Spielen hatte.

 Onkel Gustav war von Beruf Anstreicher. Wenn er am frühen Abend müde von der Arbeit nach
 Hause kam, setzte er sich für ein paar Minuten auf den Stuhl neben dem Küchenschrank, um
 wenigstens etwas Luft zu holen, ehe die Schweine gefüttert werden mussten.

 Das war Gillas Moment! Sie stellte sich neben ihn und sagte: „Papa, einmal bucken!“ Und
 Papa hat seine Tochter einmal so richtig fest umarmt. Angesichts von Onkel Gustavs kräftigem
 Bartwuchs war dann regelmäßg ihr Kommentar: „Papa, du kratzt so schön!“
SICHT ARNSBERGER GENERATIONENMAGAZIN - HERBST 2022 - STADT ARNSBERG
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                                 Bitte Lächeln!!!
Text und Fotos: Sabina Teine

... hieß es im Juni für einige Bewohner des Caritas Seniorenhauses St. Anna Arnsberg und Mit-
glieder des Vereins drehMOMENTE e. V. Arnsberg. Gemeinsam mit der Fotografin Anke Peters
und einigen Vorstandsmitgliedern des Vereins wurde ein professionelles Fotoshooting organi-
siert, um tolle Bilder für die neue Homepage des Vereins zu bekommen.

„Schon einige Tage vorher waren die Bewohner sehr aufgeregt,“ so Sabina Teine, Leitung des
Sozialen Dienstes im Seniorenhaus St. Anna. „Gemeinsam wurde gefachsimpelt, was man zum
Shooting am besten anziehe und wie man am besten in die Kamera schaue.“ Das Seniorenhaus
hatte für den Morgen extra organisiert, dass die Bewohner die Haare frisiert bekommen und sich
mit den Bewohnern ausgetauscht, was sie für die Fotos anziehen möchten, da dies auch zu den
Farben der Fahrzeuge passen musste.

Um 10:00 Uhr ging es dann mit
der Rikscha und dem neuen Tan-
dem los in Richtung Campus an
der Ruhr, wo die erste Fotolocation
war. Dort entstanden tolle Fotos
auf dem Ruhrtalradweg und der
Brücke zur Promenade. Für viele
der entstandenen Fotos war sich
Frau Peters auch nicht zu scha-
de, diese liegend von der Erde zu
fotografieren. Als zweites ging es
nach kurzem Halt in St. Anna mit
den nächsten Bewohnern in den
Innenhof des Sauerlandmuseums
und in die Arnsberger Altstadt. Dort
entstanden Fotos vorm Arnsberger
Glockenturm und den blühenden
Rosen des Sauerlandmuseums. Trotz der doch sehr hohen Temperaturen machte es allen Be-
teiligten viel Spaß und es entstanden tolle Gespräche sowohl zwischen Piloten und Bewohnern,
die gern erzählten wie das früher war, mit dem Fahrrad fahren, als auch mit zahlreichen Pas-
                                                       santen, die sich über das bunte Treiben
                                                       wunderten. Nach zahlreichen tollen Fo-
                                                       tos gab es zum Abschluss für alle Be-
                                                       teiligten noch ein leckeres Eis.

                                                      Besonders bei den Bewohnern des Se-
                                                      niorenhauses blieb das Erlebte noch
                                                      lange in Erinnerung, sie sprachen noch
                                                      einige Tage über den Tag und waren
                                                      sehr stolz, die ersten Fotos zu sehen.
                                                      Mechtild Kunst war besonders begeis-
                                                      tert über die Fahrt im Tandem: „Mein
                                                      ganzes Leben bin ich soviel Rad gefah-
                                                      ren, dass mir das nochmal möglich ge-
                                                      macht wird hätte ich nie gedacht.“
SICHT ARNSBERGER GENERATIONENMAGAZIN - HERBST 2022 - STADT ARNSBERG
Nr. 93 Seite 8                                                                      Sicht
                        drehMOMENTE Arnsberg e.V.
                              bald im Netz
Text: Barbara Köster-Ewald; Foto: Anke Peters

Der 2020 gegründete gemeinnützige Verein drehMOMENTE Arnsberg e. V. setzt sich für die Be-
weglichkeit, nicht nur älterer Arnsberger, ein. Immer wieder fragen sich Menschen, die nicht mehr
so mobil sind, wie kann ich Freundinnen, Bekannte oder einfach nur interessante Orte in Arns-
berg erreichen.

Busfahren geht nicht, Mitmenschen fragen – möchte ich nicht. Was kostet der Spaß? Wir fahren
spendenbasiert. Die Lösung für alle, die Rikscha! Informationen sind demnächst im Internet zu
finden. Selbst suchen oder mit Hilfe. Einfach die Seite der drehMOMENTE Arnsberg e. V. ankli-
cken.

Dank der Förderung durch die LEADER Region Arnsberg-Sundern, gestaltet für uns die Voßwin-
keler Grafikdesignerin Anke Peters den Netzauftritt. Wir alle wissen, eine Internetseite lebt von
Bildern, geschilderten Beiträgen der Betroffenen und weiteren Informationen.

Beim Fotoshooting in Arnsbergs „Guter Stube“ erlebten die Bewohnerinnen des Arnsberger Al-
ten- und Pflegeheimes St. Anna ihren Heimatort aus einer völlig neuen Perspektive. Im wahrsten
Sinne der Worte, Arnsberg neu erleben. Die Rikscha, als auch das Tandem, beide kamen zum
Einsatz.

Unser Dank gilt hier allen Beteiligten. Wir sind gespannt, wie die Bilderserie auf den Seiten von
www.drehMOMENTE-Arnsberg.de bei den Nutzern ankommt.

Liebe Leserinnen, lieber Leser des Generationen-Magazin SICHT, liegt Ihnen das Fahrradfahren
am Herzen und haben Sie Zeit, engagieren Sie sich doch und „heuern“ als Fahrer bzw. Fahrerin
bei uns an.

Die beste Währung, die Glückswährung ist die,
die Freude der Menschen zu erleben. Nach der
Einführung und Schulung durch erfahrene Fah-
rer/Fahrerinnen stehen Ausflügen mit der Rik-
scha bzw. Tandem nach Absprache nichts mehr
im Weg.

KONTAKT:
1. Vorsitzende
Barbara Köster-Ewald
Goethestraße 35
59755 Arnsberg

Telefon:02932 25580
E-Mail: drehMOMENTE-Arnsberg@t-online.de
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Sicht                                                                                Nr. 93 Seite 9

        Eine kulinarische Radtour durch den Herbst
Text und Fotos: Marita Gerwin

Es ist spät geworden. Nun sitze ich hier, gemütlich auf meinem Sofa bei einer Tasse Tee, schließe
die Augen und lasse den wunderschönen Herbsttag „Revue passieren“.

War das ein Genuss! Satt sind wir, von den leckeren Früch-
ten, die wir in der Soester Börde bei unserer Radtour am
Straßenrand ernten. Echt lecker, unser Mundraub. Die
Bäume hängen übervoll. Biologisch, dynamisch. Nicht nur
ein Augen-Schmaus. Reife Pflaumen, knallrote Stern-Re-
netten, gelbe Jakob Label, grüner Boskop. Apfelsorten, die
bei uns schon längst nicht mehr angebaut werden.

Sofort kommt mir Omas Dreifrucht-Einmach-Obst in Erin-
nerung. Äpfel, Birnen und Pflaumen, eingeweckt mit Zimt-
stangen und Zucker. Unsere Winterfreuden. Sie hütete
dieses Rezept wie einen Schatz. Handschriftlich festgehalten für uns, ihre Nachkommen. In der
Hoffnung, dass wir ihre Tradition des Einkochens für die kalte Winterzeit fortführen.

Süße, gelbe Birnen hängen an den Ästen, Obstbäume soweit das Auge reicht. Bauerngärten
mit prächtigen Sonnenblumen, Herbst-Anemonen, blühende Hortensien an den Hofeingängen.
Astern und knallgelbe Sonnenhüte wiegen sich im Wind. Duftende Blumen, die mich an meine
Kindheit auf dem Bauernhof erinnern. Meine Oma hegte und pflegte sie. Auf ihrem Küchentisch
stand immer ein bunter Strauß in einer Ton-Vase.

So wie im gemütlichen Garten des kleinen Hof-Cafés, in das wir einkehren, um frischen Apfel-
und Pflaumenkuchen und einen Pott Kaffee zu genießen. Filterkaffee, aufgebrüht wie bei meiner
Oma Zuhause vor vielen Jahren nach dem Sonntagsspaziergang mit der Familie. Erinnerungen
kommen hoch. Erwachen zum Leben.

Wir radeln durch die Dörfer, kehren ein im Hofladen. Heute gibts dort frische Kartoffeln. Zum
Probieren „Pellemänner mit Kräuterquark!“ Mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Daneben
wird gerade heißer Holunderbeer-Saft zubereitet. Vitaminreich. Stärkt die Abwehrkräfte, gegen
Husten, Schnupfen, Heiserkeit. Ein Genuss! Fruchtig, ein wenig herb. Ein Fläschchen geht mit in
die Satteltasche. Reserve für kalte Tage.

                                               Wir radeln weiter. Entlang des Waldes zum nächs-
                                               ten Dorf. Die Sonne blinzelt durch die Wolken-
                                               decke. Ihre Wärme, für einen kurzen Augenblick,
                                               erfreut uns. Rote Hagebutten, Schlehenbüsche,
                                               Kastanien, Nüsse und Bucheckern. Früchte des
                                               Herbstes, wohin wir schauen. Ich erinnere mich
                                               an unsere Kastanienmännchen mit angespitzten
                                               Streichhölzern: Giraffen, Hunde, Kühe haben wir
                                               am Küchentisch gebastelt. Die ganze Familie zu-
                                               sammen mit Kind und Kegel. Spaß hatten wir. Ich
                                               vergesse das Lied nicht, was meine Mutter dazu
                                               sang: „Ein Männlein steht im Walde, ganz still
                                               und stumm, es hat vor lauter Purpur ein Mäntlein
SICHT ARNSBERGER GENERATIONENMAGAZIN - HERBST 2022 - STADT ARNSBERG
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um, sag wer mag das Männlein sein, das da steht im Wald allein ...“ Natürlich kannten wir den
Namen des roten „Männleins“. Es war die Hagebutte, die wir gelegentlich auch als „Juckpulver“
missbrauchten.

Ich höre einen Hahn krähen. Freilaufende Hühner gackern und vergnügen sich auf einer Wiese.
Pferde am Wegesrand. Dorfidylle pur. Ich fühle mich Zuhause. Ja, so war es. Genau so. Ge-
dankenverloren biegen wir um die Ecke. Immer dem Radweg durch die Soester Börde entlang.
Ich glaubs nicht, was ich da sehe und rieche: Soweit das Auge reicht, duftende Dill- und Peter-
silienfelder, Zwiebeln, Rotkohl, weißer Kappes, Grünkohl, Kohlrabi. Die Düfte erinnern mich so-
fort an die eingelegten Gewürz-Gurken mit Dill, Wacholderbeeren und Lorbeerblätter. Süß-Saure
Gurkenhäppchen, Kürbissuppe, Sauerkraut, Himmel und Erde, mein Leibgericht: Kartoffeln mit
Äpfeln zusammen gekocht und dann püriert. Ein Kindheitstraum.

Eine Radtour, die ich so schnell nicht vergessen werde. Sie hat Bilder und Gefühle in meinem
Kopf hervorgerufen. Ich öffne die Augen, trinke meinen Tee zu Ende, kuschle mich in meine wär-
mende Decke ein und mach es mir auf dem Sofa gemütlich.

Es war wie eine Reise in die Vergangenheit. Ein sinnliches Vergnügen par excellence!

                                       Glücksmoment
  Text: Karola Hilborne-Clarke; Foto: Wikipedia

 Ich hatte meine Familie besucht, stand nun in Fürth am Bahnsteig und wartete auf meinen Zug.
 Plötzlich herrschte Unruhe am Bahnsteig. Ist was passiert? Als ich dann in die gleiche Richtung
 guckte wie die anderen Wartenden, konnte ich es kaum glauben. Am gleichen Bahnsteig fuhr
 der Adler ein, der erste Zug der auch damals von Nürnberg nach Fürth fuhr. Das Personal war
 stilecht gekleidet mit Gehrock und Zylinder. Ein tolles Bild und wir waren alle ziemlich aufge-
 regt. Denn wann sieht
 man schon mal so ei-
 nen historischen Zug
 in echt.

 Leider kam genau in
 diesem      Augenblick
 mein Zug, so dass ich
 das Treiben nicht wei-
 ter verfolgen konnte.
 Warum hat der Zug
 denn heute keine Ver-
 spätung, wie sonst
 auch.

 Welch ein Erlebnis!
Sicht                                                                                      Nr. 93 Seite 11

                      Wenn einer eine Reise macht -
                       dann kann er was erzählen
Text: Gerd Wiedemann; Fotos: Adobe Stock (1) und Postaanzee (2)

In unserem Lieblingsurlaubsort EGMOND aan               die Dünen oder über den Strand. Für geübte
zee gibt es seit 2016 ein Begegnungszentrum             Wanderer geht es auf 7 - 8 km, für Rollatorfah-
POSTAANZEE. Mich interessiert, wer sich in              rer auf 2 - 3 km. Jeder kann mitmachen. Nach
dem ehemaligen Tourismusbüro so trifft und              der Wanderung trifft man sich zu Kaffee, Tee
was dort angeboten wird. Am 20. Mai konn-               und Kuchen im Begegnungszentrum.
te ich mit der Sozialarbeiterin Penny Biere bei
einer Tasse Kaffee Fragen zu POSTAANZEE                 Weitere Aktivitäten sind gemeinsames Singen,
beantwortetet bekommen.                                 Spielnachmittage, internationale Kochkurse,
                                                        Zeitung lesen, Bücher schmökern oder auch
                                                        tauschen sind möglich.

Zunächst erklärte mir Penny, wie alles begann
und wer die Idee hatte. Jan Ranzijn, ein Ge-
schäftsmann aus Egmond, kaufte das Gebäu-               Wer zahlt die Kosten für Gebäude, Energie?
de an der Voorstraat und installierte dort dieses       Penny lacht und erklärt mir, dass die Gemein-
Begegnungszentrum. Für seine Mitmenschen                de jährlich 10.000 Euro Zuschuss zahlt. Den
bereit zu sein, anderen zu helfen, ist für Jan so       Rest zum insgesamt 35.000 Euro Budget wird
natürlich wie das Atmen. Jan Ranzijn (70) ist           durch Spenden aufgebracht. Uns ist jemand
ein begeisterter Mann, der Sinn darin findet,           mit einer Spende von 0,20 Euro genauso
„den guten Fleck größer zu machen“. Henk,               gern gesehen wie jemand mit einem größeren
der Bruder von Jan Ranzijn, war körperlich ge-          Schein. Am Eingang zum Begegnungszent-
handicapt und saß im Rollstuhl. Für ihn und             rum steht ein Nistkasten. Dort kann und darf
viele andere Menschen, gehandicapt oder                 gespendet werden.
nicht, sollte das Zentrum zur Verfügung ste-
hen. Heute stehen hier die Türen von Montag             Im Zentrum arbeiten rd. 80 freiwillige Kräf-
bis Freitag von 9:30 Uhr bis 16:30 Uhr offen.           te, Penny Biere ist die einzige hauptamtliche
Täglich werden andere Aktivitäten angeboten,            Kraft. Jeder dieser freiwilligen Helfer hat feste
so z. B. montags Wanderungen durch den Ort,             Aufgaben. Wanderführer, Küchenarbeit, Büro,
                                                        Musik und auch Sprachlehrer. Jeden Freitag
                                                        gibt es ab 10:30 Uhr Nachhilfe in der niederlän-
                                                        dischen Sprache für Touristen. Das Programm
                                                        stellen die freiwilligen Helfer zusammen, jeder
                                                        macht das was er gut kann. Pro Woche treffen
                                                        sich über 250 Menschen in POSTAANZEE, zu
                                                        besonderen Tagen, z. B. an Feiertagen, sind
                                                        es wesentlich mehr Besucher. Es gibt keine
                                                        Werbung für das Begegnungszentrum, ein-
                                                        fach Mundpropaganda. So wurde auch ich auf
                                                        das Projekt aufmerksam.
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Derzeit gibt ein großes Projekt, das Alzheimer-   so bleiben, wie es ist!“
Café. Hier treffen sich Angehörige, Betroffene
und Interessierte, um für den Umgang mit der      Selbst wenn dieser Besuch noch in der Ferne
Krankheit zu üben und Tipps zu bekommen.          liegt, unser Urlaub im Herbst wird mich wie-
In der Zukunft sollen ein Repair-Café und ein     der zum Begegnungszentrum POSTAANZEE
Filmclub installiert werden.                      führen. Es ist immer ein Höhepunkt in unse-
                                                  rem Urlaub mit Einheimischen zu wandern, zu
Auf meine Frage, welcher Wunsch für die Zu-       plaudern und einen „Kopje Koffie“ zu trinken.
kunft besteht, antwortete Penny: „Es soll alles   Tot ziens! Auf bald!

                      Meine erste Nacht in Arnsberg
Text: Christine Rumpf, Foto: Adobe Stock

Als ich im Herbst 1977 nach Arnsberg kam,         der Kochnische war der Boiler angesprun-
hatte ich eine winzige Altbau-Dachgeschoss-       gen. Wenn Wasser sich erhitzt, dehnt es sich
Wohnung am Steinweg: ein Zimmer, offene           aus. Deshalb tropfte für ein paar Minuten der
Kochnische, Bad, ein winziger Flur. So klein      Wasserhahn. Schnell vorbei. Der nächste Ein-
sie war: ich war glücklich über meine erste ei-   schlafversuch!
gene Wohnung. Studenten hatten damals nur
möblierte Zimmer.                                 Aber schon kurze Zeit später wachte ich wie-
                                                  der auf. Direkt neben mir klapperte es! Drau-
Aber die erste Nacht in meinen eigenen vier       ßen! Was war denn jetzt schon wieder? Ba-
Wänden war doch sehr unruhig. Mein Bett           demantel übergezogen, Fenster auf und nach
stand unter der Dachschräge. Irgendwann am        dem Rechten gesehen. Des Rätsels Lösung
späten Abend fing es neben mir in der Wand an     diesmal: das Haus ist mit Schiefer gedeckt,
zu knacken! In regelmäßigen Abständen. Also       und da es etwas windig geworden war, fingen
aufstehen und nach der Ursache suchen: im         die Schindeln eben an zu klappern.
Flur hatte sich die Gastherme eingeschaltet.
Die Heizungsrohre liefen neben meinem Bett        Was für eine aufregende Nacht! Viel geschla-
entlang. Und wenn sich Heizungsrohre erwär-       fen habe ich nicht. Aber wenn man Geräusche
men, knacken sie eben schon mal. Okay, alles      einmal kennt, nimmt man sie nicht mehr wahr.
in Ordnung. Also gute Nacht!                      In meiner zweiten Arnsberger Nacht habe ich
                                                  geschlafen wie in Abrahams Schoß.
Von wegen! Kurze Zeit später war ich wieder
wach. Plopp, plopp, plopp ... Neue Suche. In
Sicht                                                                                  Nr. 93 Seite 13

                                       A „Special Day“
Text: Claudia Brozio; Fotos: Christoph Meinschäfer

An was erinnern wir uns aus der Endphase             len Kontext. Mit Anregungen, die das eröffnen,
der Schulzeit?                                       was sie noch nicht öffentlich dargestellt haben.
Klassenfahrten, Arbeitsgruppen (das war je-          Mit viel Spaß. Mit der Chance, auch die beglei-
denfalls der offizielle Name), spontane Treffen,     tenden Lehrkräfte, wie auf einer Klassenfahrt,
um vor der letzten entscheidenden Arbeit noch        ganz anders erleben zu können.
mal Infos auszutauschen, Abschlussfeiern vor
dem Abschluss (um allen Leuten noch mal zu           Was passiert, wenn man etwas nicht kennt?
sagen wie wichtig sie waren) und Abschluss-          Man beäugt es zunächst einmal sehr skep-
feiern nach dem Abschluss (um sich zu ver-           tisch. Genau das ist geschehen, als wir den
sichern, dass man ein Leben lang (oder zu-           Lernenden die Option eröffnet haben, was
mindest den nächsten Monat über) in Kontakt          ihr „Special Day“ sein sollte. Mal sehen was
bleiben wird.                                        kommt und auch, wie die anderen dazu ste-
                                                     hen. Wir haben etwa 15 Minuten gebraucht,
All das hat in verschiedenen Formen an allen         bis diese Skepsis vollständig aufgelöst war.
möglichen Schulen stattgefunden. Auf Revi-           Dank der Profis haben sich die Lernenden als
val-Partys werden Bilder des Abschlussjahr-          VIP oder als ganz eigenständige Menschen
gangs gezeigt und es wird daran erinnert, wer        mit künstlerischen Fähigkeiten erlebt.
wie und wo aktiv war und es jetzt noch ist oder
auch nicht.                                          Ziel war es, Musik nach eigenen Vorstellun-
Das ist die Welt vor CORONA.                         gen und mit eigenen Texten im Tonstudio auf-
                                                     zunehmen und Coverbilder für diese Perfor-
Die letzten Jahrgänge haben das nicht er-            mance aufzunehmen. Ein Rap, das war klar.
leben können. Wenn sie es doch umgesetzt
haben, war die Gefahr einer Infektion und ent-       Im Fotostudio verwandelten sich sehr zurück-
sprechende Fragen und Abstand zum Lern-              haltende Menschen in Akteure, die die Kame-
stoff ziemlich groß.                                 ra lieben. Jeder wurde zum Star, jede hatte die
                                                     Chance von sich einzigartige Bilder machen
Aber wir können doch nicht ganze Jahrgän-            zu lassen. Es war ein Flow. Wunderbar zu er-
ge ohne Gemeinschaftserinnerungen in die             leben. Sobald sich die Jugendlichen irgendwo
nächste Lebensphase entlassen. Vor diesem            getroffen haben, wurde nur begeistert ausge-
Hintergrund hat Claudia Brozio als Schulleite-
rin der Ruth-Cohn-Schule, Förderschule des
Hochsauerlandkreises für emotionale und so-
ziale Entwicklung Sek. I, nach neuen Wegen
gesucht. Die Schülerinnen und Schüler sollten
nicht ohne tolle Erinnerungen die Schule ver-
lassen. Wie für alle anderen Abgänger zuvor
sollte es etwas Besonderes geben, das beim
Stichwort Schule sofort in Erinnerung kommt.

Der Förderverein Wendepunkt Arnsberg e. V.
war dann bereit, Geldmittel zur Verfügung zu
stellen, um einen besonderen Tag zu gestal-
ten. Im Fotostudio von Christoph Meinschä-
fer und im Tonstudio von Martin Meinschäfer
sollten sich die Lernenden noch einmal kreativ
darstellen können. In einem Ambiente, das sie
noch nie erlebt haben. In einem professionel-
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tauscht, was wieder Tolles erlebt wurde. Man      Für diese Lernenden war der „Special Day“
hätte um jeden Menschen ein Feuerwerk se-         ein vollwertiger Ersatz für Erfahrungen, die
hen können.                                       er/sie sonst nicht hätte machen können. Eine
                                                  Erinnerung an die Schulzeit, die einen ganz
Im Tonstudio wurden eigene Texte mit Bezug        eigenen Wert hat.
zur Schule performed. Natürlich haben Lehr-
kräfte „Ihr Fett abgekriegt“. Aber alles war      Und den begleitenden Lehrkräften hat es auch
eigentlich nur ein „Danke, dass ihr da ward“.     noch Spaß gemacht.
Es haben sich plötzlich Talente getraut, ihre
Fähigkeiten zu zeigen. Jemand ist richtig gut     Bilder und Musik sind ab September 2022 auf
im „beatboxing“, jemand kann auf Zuruf Texte      der Homepage der Ruth-Cohn-Schule zu fin-
kreieren, jemand kann Themen aufbringen, die      den: www.ruth-cohn-schule.de
umgesetzt werden können. Und jemand sitzt
plötzlich am Flügel und improvisiert Stücke ...   Noch mal herzlichen Dank an den Förderverein!!!
und bekommt das Angebot, jederzeit wieder zu
kommen, um zu spielen.
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                      Attacke zur Zugabe 60plus
                  Soziales Unternehmertum im Alter
Text: Jana Lunz, Körber-Stiftung, Programm Zugabe-Preis; Fotos: Körber-Stiftung Patrick Pollmeier

„Wenn Sie wirklich davon überzeugt sind, wenn Sie dafür brennen, dann würde ich sagen: Attacke!“
– so enthusiastisch rief es die 83-Jährige Gisela-Elisabeth Winkler dem Publikum zu. Die Berli-
nerin ist eine von drei Preisträger:innen des Zugabe-Preises 2022 der Hamburger Körber-Stiftung,
die im Juni auf einer Festveranstaltung geehrt wurden.

„Die Gesellschaft zu verbessern, das ist in jedem Alter möglich“
Unter diesem Motto steht der Zugabe-Preis, mit dem jährlich drei Gründerinnen und Gründer 60plus
ausgezeichnet werden. Mit der Auszeichnung, die mit jeweils 60.000 Euro dotiert ist, werden Per-
sönlichkeiten gewürdigt, die mit unternehmerischen Mitteln Lösungen für die gesellschaftlichen He-
rausforderungen unserer Zeit gefunden und dafür ein Unternehmen oder ein Sozialunternehmen
erfolgreich aufgebaut haben.

                                                             Dass sie noch im Alter zur Firmen-
                                                             gründerin werden würde, hätte Gi-
                                                             sela-Elisabeth Winkler nie gedacht.
                                                             Die Mathematikerin sah sich im
                                                             Jahr 2000 plötzlich mit der schwe-
                                                             ren Erkrankung ihres Mannes
                                                             konfrontiert – und der Hilflosigkeit
                                                             von bewegungseingeschränkten
                                                             Menschen. Weil sie auf dem Pfle-
                                                             gemarkt keine geeignete Kleidung
                                                             fand, schloss sie selbst die Lücke.
                                                             Die damals 70-Jährige entwickelte
                                                             eine einfache wie geniale Antwort:
Die saba Wäsche kann im Vorderteil geöffnet und um den Körper herum gelegt werden. So können
sich Gehandicapte selbstständig bekleiden und Pflegekräfte werden bei der Versorgung bettlägeri-
ge Patientinnen und Patienten entlastet.

Gisela-Elisabeth Winkler startete als unternehmerische Quereinsteigerin ohne kaufmännische Er-
fahrung mit eigenem Kapital. „Learning by doing“ hieß ihre Devise. Heute vertreibt ihre Firma das
2011 patentierte Produkt in Deutschland und im europäischen Ausland. Die Senior Unternehmerin
war motiviert durch den sozialen Nutzen, nicht durch maximale Gewinnorientierung und wagte den
mutigen Neuanfang im Alter.

Wie Gisela-Elisabeth Winkler zur Attacke aufruft, so will die Körber-Stiftung mit dem Zugabe-Preis
Mut machen. Die Älteren können Ihre große Zeitressource nach dem Berufsleben nutzen, um mit
guten Ideen für die Gesellschaft aktiv zu werden. Gerade die Erfahrungen, Kompetenzen und Netz-
werke der Älteren sind die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Gründung. Es wird Zeit,
sich vom gängigen aber längst überholten Bild des Rentners zu verabschieden. Alter ist schon
lange nicht mehr nur Ruhestand. Oder wie es die allererste Preisträgerin und Gründerin Anna Von-
nemann ausdrückte. „Mit 70, da stehe ich doch noch voll im Saft.“ Fakt ist: Die Menschen werden
so alt und gesund alt wie nie zuvor. Es wäre Verschwendung, ihre Potenziale nicht anzuzapfen,
umso mehr vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der immer älter werdenden
Gesellschaft.
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„Nicht reden, sondern handeln“
Die ausgezeichneten Senior Grün-
derinnen und Gründer zeigen be-
eindruckend welch gestaltende
Kraft im Alter entfaltet werden kann.
So auch Heinz Frey. Der 67jähri-
ge ehemalige Lehrer aus Jülich in
Nordrhein-Westfalen hat ein Kon-
zept für die Versorgung in struktur-
schwachen Dörfern und Regionen
entwickelt. Mit seinen DORV-Zen-
tren bietet er an einer Ladentheke
Lebensmittel, soziale und medizini-
sche Dienste sowie Kultur an. Die
Zentren reaktivieren die ehemalige
Dorfmitte, schaffen Arbeitsplätze und verbessern unmittelbar die Lebensqualität vor Ort – für alle Ge-
nerationen. Inzwischen hat der auf dem Land aufgewachsene Heinz Frey das Konzept beratend und
mit Bürgerbeteiligung auf mehr als 40 Orte übertragen. Jedes Nahversorgungszentrum steht auf eige-
nen Füßen und wird mit Genossenschaftsanteilen oder Bürgeraktien finanziert. „Nicht reden, sondern
handeln“ ist das Motto des Sozialunternehmers.

Der dritte Preisträger 2022 ist Ernst-Andreas Ziegler. Der ehemalige Journalist gründete im Alter von
70 Jahren die Wuppertaler Junior Uni und bewies damit in der vom Strukturwandel gelähmten Stadt
                                      Mut zur Zukunft. An dem außerschulischen Bildungsort mit
                                      Schwerpunkt Mathematik und Naturwissenschaften lernen und
                                      forschen Studierende ab 4 Jahren ganzjährig, mit viel Spaß und
                                      ohne Druck.
                                      „Ich wollte eine neue Aufgabe finden, die so nur von mir geleistet
                                      werden kann. Wegen meiner Berufserfahrung. Wegen meiner
                                      Lebenserfahrung!“, so Ernst-Andreas Ziegler.

                                     Nominierung für 2023 startet im September
                                     Die Auszeichnung für Gründergeist und Innovation im Alter geht
                                     im September 2022 in eine fünfte Runde. Dann können wieder
                                     in ganz Deutschland Gründerpersönlichkeiten und -teams nomi-
                                     niert werden. Die Sozial Unternehmerinnen und Unternehmer
                                     müssen mit mind. 50 Jahren gegründet haben und bei Einrei-
                                     chung mind. 60 Jahre alt sein. Dabei ist es unerheblich, welche
                                     Organisationsform die „Zugabe“ im Alter hat. Vom Verein über die
                                     GmbH bis hin zur Genossenschaft kann alles dabei sein. Wichtig
sind der Jury vor allem der Mehrwert für die Gesellschaft und die Schaffung nachhaltiger Strukturen.

Weitere Informationen zu den bisherigen Preisträger:innen und den Kriterien der Auszeichnung finden
Sie direkt bei der Körber-Stiftung Zugabe-Preis www.zugabe-preis.de, Telefon 040 72570231.
Kennen Sie eine Gründerin oder einen Gründer, der die Welt noch im Alter verbessert, dann nominie-
ren Sie gern Ihre Kandidatin oder Ihren Kandidaten! zugabe@koerber-stiftung.de

Die Körber-Stiftung wurde 1959 vom Unternehmer und Anstifter Kurt A. Körber in Hamburg ins Leben
gerufen. Als operativ arbeitende Stiftung ist sie national und international aktiv, initiiert Debatten, gibt
praktische Anstöße zur internationalen Verständigung, zur Gestaltung der lebendigen Bürgergesell-
schaft sowie für innovative Ansätze in Bildung und Wissenschaft.
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                          Träume nicht dein Leben ...
                              Lebe deinen Traum
Text: Marita Gerwin; Foto: Adobe Stock

Ein Sonntagmorgen, wie im Bilderbuch. Ich wa-
che auf durch einen Sonnenstrahl, der meine
Nase kitzelt. Wolkenloser Himmel. Unser blauer
Planet zeigt sich von seiner Schokoladenseite.
Ein Ferienflieger zieht seine Kondensstreifen
über den Horizont. „Wohin er wohl fliegt?“

Still ist es. Bis auf das Vogelgezwitscher, das
mich fasziniert. Ein Konzert in freier Natur. Unbe-
schreiblich, vielstimmig, temperamentvoll. Meine
Phantasie bekommt Flügel. Ich schlummere wie-
der ein und träume ...

Ich verwandle mich in einen Vogel und schwebe
auf meinen Schwingen davon. Wer weiß, wohin der Wind mich trägt? Wie die Möwe Jonathan.
Lasse mich gleiten. Fernab der Realität. Hier fühle ich mich wohl, spüre Wärme und Zuversicht.
Meine ausgebreiteten Flügel tragen mich durch den glutroten Sonnenaufgang bis hinein in die
Milchstraße.

Wie verzaubert staune ich über den funkelnden Sternenhimmel. Die Planeten Jupiter, Venus,
Mars, Merkur und unsere wunderschöne blaue Erde ziehen mich in ihren Bann. Faszination pur.

Unsere Erde. Der blaue Planet. Wie ein Juwel. Niemals zuvor habe ich die Welt aus dieser ent-
rückten Perspektive betrachtet. Eine flimmernde, dünne Ozonschicht umgibt sie. So zerbrechlich.
So faszinierend. So schützenswert. Erst jetzt begreife ich die Worte: Wir haben nur diese eine
Welt. Bewahre sie. Achte sie. Plündere sie nicht aus. Sie ist unser Ein und Alles.

Ein Meteorit fliegt an mir vorbei. Es wird eng. Ich bring mich in Deckung. Glück gehabt. Es ist
gerade noch einmal gut gegangen. Sternschnuppen verglühen im Bruchteil einer Sekunde am
Firmament. Ich wünsch mir etwas. Verrate es aber Niemandem. Sonst löst sich mein sehnlich-
ster Wunsch vielleicht in Luft auf. So habe ich die Hoffnung: Er geht in Erfüllung, mein Herzens-
wunsch. Ich freue mich.

Schwerelos schwebe ich durch die Weiten des Alls. Ein wunderbares Gefühl. Mein Herz hüpft vor
Begeisterung. Magisch zieht unsere Mutter Erde meinen Blick auf sich. Durch die Atmosphäre
schimmert ein Lichtermeer. Städte, Dörfer, menschliche Behausungen. Wie an einer Perlenkette
aufgereiht. Von Menschenhand geschaffene Lichtinszenierungen. Sie durchdringen die Dunkel-
heit. Ich fühle mich hingezogen. Mein Zuhause!

Ein Gefühl von Heimweh beschleicht mich. Ich fliege zurück! Vorbei an den Sternen und Plane-
ten. Ich lasse die gleißende Sonne mit ihren stürmischen Winden hinter mir. Tauche ein in die
Atmosphäre meiner geliebten Erde. Meine Schwingen legen sich wie ein Kokon um mich herum,
schützen mich. Bewahren mich vor dem Verglühen. Kaum der Atmosphäre entronnen, breiten sie
sich aus und geleiten mich zur Erde zurück. Aus der Ferne höre ich eine Stimme, die mir zuruft:
„Träume nicht dein Leben. Lebe deinen Traum.“ Ich streife meine Flügel ab. Öffne die Augen
und genieße den wunderschönen Sonntagmorgen.
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                       Mobilitätstag unter dem Motto
                           „Mobil älter werden“
Text: Katharina Wagner, Seniorenbeirat

Der Seniorenbeirat der Stadt Arnsberg veranstaltet mit vielen Unterstützern zum ersten Mal einen
Mobilitätstag und zwar am

                        Montag, 26. September 2022
             von 10:00-14:00 Uhr auf dem Marktplatz in Neheim.
WAS WIRD GEBOTEN?

Training für Rollatoren und Elektromobilität
Ängste abbauen und Freiheit gewinnen
Es werden trainiert:
l Sicherer Ein- und Ausstieg an Bushaltestellen; mit einem Linienbus der RLG und den Busbe-
  gleitern
l Verhalten während der Fahrt (das Hinsetzen, das Aufstehen usw.)
l Sicherheit im Straßenverkehr

Für ein Probetraining stellen die anwesenden Sanitätsgeschäfte Sittler und Röther Rollatoren und
elektrische Hilfsmittel zur Verfügung. Sie geben wertvolle Tipps und Tricks. Eigene Rollatoren und
Rollstühle können überprüft werden.

S.A.Z. Sauerland-Analyse-Zentrum
l Haltungs- und Bewegungsanalyse
l Ergonomisches Radfahren und Sitzpositionsoptimierung

Informationen zum ÖPNV
l Ausführliche Nutzungshinweise für die App „mobil info“ der RLG; überall mobil abrufbar, immer
  griffbereit das komplette zeitgenaue Angebot von Bus und Bahn, inklusive Ticket, einfache
  Handhabung
l Tarif- und Fahrplaninformationen
l Verteilung des neuen Stadtfahrplanheftes Arnsberg

Polizei mit Tipps und Tricks
Sicher unterwegs mit der Verkehrssicherheitspolizei und der Kriminalpolizei.

Bezirksverkehrswacht Arnsberg/Sundern e.V. mit dem Infomobil
Mehr Sicherheit auf unseren Straßen durch Beratung und Aufklärung. Neben Seh- und Reak-
tionstests werden allgemeine Informationen über Verkehrssicherheit, Hörvermögen und Farb-
erkennung, Simulation bei Dämmerung angeboten. Ohne Risiko für den Führerschein. „Anonym,
also ohne Weitergabe der Ergebnisse.“
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E-Bike
Die Fahrradgeschäfte Wierleuker und Quadflieg informieren und beraten über den sicheren Um-
gang mit dem E-Bike. Sie geben Hilfestellung beim Auf- und Absteigen. Für eine Probefahrt ste-
hen E-Bikes zur Verfügung. E-Bike-Training ist an diesem Tag nicht möglich.

Fahr-Fitness-Check
Mobilität erhalten und gestalten
Der freiwillige, aber kostenpflichtige Fahr-Fitness-Check – mit Tipps und Tricks vom Profi – rich-
tet sich an ältere oder ängstliche Auto fahrende Personen, die zusammen mit dem speziell vom
ADAC qualifizierten Fahrlehrer, Friedrich Bullert, ihre momentanen persönlichen Fertigkeiten be-
werten lassen möchten, kompetent, neutral und ohne Risiko für den Führerschein. „Das Ergebnis
wird nicht weitergegeben.“ Nicht zu verwechseln mit dem ADAC Fahrsicherheitstraining, z.B. auf
Glatteis, Wasser etc.

Deutsches Rotes Kreuz
Hier erwarten Sie viele Informationen rund um Hilfe im Notfall.

Seniorenbeirat
Als Ansprechpartner und Veranstalter des Mobilitätstages unter dem Motto „Mobil älter werden“
steht Ihnen der Seniorenbeirat für alle Fragen rund um diesen Tag zur Verfügung.
Außerdem können Sie an diesem Informationsstand den kleinen Lebensretter „Die grüne Notfall-
dose“ für 2 € erwerben. Im Notfall zählt jede Sekunde. Greifen Sie zu!

Tischgespräch: Ihre Ideen und Erfahrungen, um Arnsberg besser zu machen
Gemeinsam mit der Fachstelle Zukunft Alter lädt der Seniorenbeirat der Stadt Arnsberg zu einem
Gespräch über aktuelle und zukünftige Herausforderungen für Arnsberg ein.
Alle Generationen, Interessierten, Mitdenker, Kreativen und Bessermacher können im Tischge-
spräch Ihre Verbesserungsvorschläge aus allen Bereichen nennen, um an der Zukunft der Stadt
Arnsberg mitzuwirken. Alle Ergebnisse, Ideen und Konzepte werden gesichert und der Fachstelle
Zukunft Alter der Stadt Arnsberg zur Bearbeitung übergeben.
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                                 Mein Beruf: Kräuterfrau
Text und Foto: Christine Rumpf

                                                     halten, und meinetwegen hätte das auch noch
                                                     Stunden länger dauern dürfen. Frau Schneide-
                                                     wind ist so eine Art lebendes Kräuterlexikon. Da
                                                     fällt ein Name, und sofort erzählt sie, was man
                                                     von dieser Pflanze gebrauchen kann: die Blät-
                                                     ter, die Knospen, die Blüten, die Samen ... Und
                                                     was man daraus machen kann: Gewürze, Sal-
                                                     ben, Tinkturen, Tees, Essige, Öle, Limonaden,
                                                     Schnäpschen, Salate, Liköre (z. B. aus frischen
                                                     Fichtentrieben) ... und natürlich Deko. Ich habe
                                                     manch Erstaunliches erfahren, z. B. dass man
                                                     die hohlen Stiele des Löwenzahns als Trinkhal-
                                                     me benutzen kann. Die sind nämlich gar nicht
                                                     giftig, wie man uns als Kindern immer erzählt hat.

                                                     Dass man viele Kräuter auch als Medikamen-
                                                     te nutzen kann, weiß der eine oder die andere
                                                     von uns noch. Auch ich benutze gelegentlich
Nein, so hundertprozentig stimmt das natürlich       Kümmel gegen Blähungen, Pfefferminzöl gegen
nicht. Anke Schneidewind ist ausgebildete Gärt-      Kopfschmerzen oder Spitzwegerich als proviso-
nerin. Aber schon während ihrer Ausbildung hat       risches Mückenstichpflaster. Aber wussten Sie
sie ihre Vorliebe für Kräuter und besonders Wild-    zum Beispiel, dass Sonnenhut (lateinischer Gat-
kräuter entdeckt. So nimmt es nicht Wunder,          tungsname Echinacea) eben Echinacin enthält?
dass sie irgendwann ihre Leidenschaft zum Be-        Wir kaufen es normalerweise in der Apotheke
ruf gemacht hat. Inzwischen hat sie auch eine        zur Unterstützung des Immunsystems bei auf-
Zusatzausbildung zur zertifizierten Naturpäda-       kommender Erkältung. Auch die Indianer Nord-
gogin erfolgreich abgeschlossen.                     amerikas haben Sonnenhut bereits verwendet.
                                                     Oder kennen Sie Mädesüß? Es enthält Salicyl-
Bei einem Catering bin ich auf ein veganes           säureverbindungen, also Aspirin.
Schmalz mit Beifuß gestoßen, das sie herge-
stellt hat. Da ich aus gesundheitlichen Gründen      Leider kann Anke Schneidewind alles das, was
kein Schweineschmalz essen darf, war das für         sie so herstellt, nicht einfach verkaufen, denn
mich eine besondere Leckerei. Beim „Schlabber-       ihre private Küche könnte all die strengen be-
kappes“ habe ich Frau Schneidewind dann ken-         hördlichen Auflagen nie erfüllen! Aber es gibt na-
nengelernt. Auf ihrer Visitenkarte steht „Kräuter-   türlich trotzdem jede Menge Möglichkeiten. Sie
werkstatt“. Schon jetzt hat sie mir ganz viel über   arbeitet sehr gerne bei Caterings mit (so bin ich
Kräuter und vor allem Wildkräuter erzählt. Okay,     ja auf sie aufmerksam geworden!), weil sie da
Petersilie und Schnittlauch kennen wir alle, und     eben Profiküchen mitbenutzen kann. Oder laden
zumindest wer einen Garten oder Balkon hat,          Sie sie doch einfach zu sich nach Hause ein und
noch einige mehr. Aber Wildkräuter? Neugierig        kochen und backen in Ihrer eigenen Küche!
geworden, habe ich mich mit Frau Schneidewind
verabredet und sie zu Hause besucht. Es war ein      Frau Schneidewind bietet Kräuterführungen (mit
herrlicher Nachmittag.                               anschließender Verkostung) an. Das geht auch
                                                     zu bestimmten Themen, wie z. B. Frauenkräu-
Anke Schneidewinds Garten ist ein einziges,          ter, Sagen um Kräuter (sie kennt viele, viele Ge-
herrlich duftendes Kräuterparadies. Auch viele       schichten!). Das gibt es natürlich auch für Kinder.
Wildkräuter haben hier inzwischen eine Heimat        Sie hat mir von einer Hexenwanderung erzählt
gefunden. Lange habe ich mich mit ihr unter-         und Fotos gezeigt. Das muss toll gewesen sein.
Sicht                                                                            Nr. 93 Seite 23

Workshops gefällig? Gerne!                       Frau Schneidewind kommt gern vorbei und berät
Themen wie Salbenrühren, Tinkturen oder so.      Sie.
Kein Problem. Ferienaktionen mit Kindern?
Ebenso gern. Und sie organisiert auch natur-     KONTAKT:
nahe Kindergeburtstage. Also Ideen ohne Ende!    Kräuterwerkstatt Anke Schneidewind
Fragen Sie Frau Schneidewind einfach mal.        Von-Bernuth-Straße 98
                                                 59821 Arnsberg
Es geht auch ganz einfach: Sie wissen nicht so   Telefon: 0176 47505354
recht, was da eigentlich in Ihrem Garten grünt   Email: as.garten@outlook.de
und blüht, und was man daraus machen kann?       Homepage: www.kräuterwerkstatt-arnsberg.de

                Hobbykünstlermarkt International
  Der Hobbykünstlermarkt zeigt die internationale Kunst, die oft zu Hause im Verborgenen
  bleibt. Hobbykünstler*innen haben an diesem Wochenende die Möglichkeit, ihre Werke der
  Öffentlichkeit zu präsentieren. Jede Form der Kunst ist willkommen, ob nun aus Holz, Ton,
  Beton oder mit Farbe und Garnen.

  Dazu gibt es für die Besucher*innen ein Aktionsprogramm und köstliche Kunst für den Gau-
  men. Hobbykünstler*innen können sich gerne einen Ausstellungsplatz reservieren.

  Anmeldungen sind bis zum 12. September 2022 möglich.

                   24. und 25. September von 15:00 bis 18:00 Uhr
       im Mehrgenerationenhaus (MGH) und im Jugendbegegnungszentrum (JBZ)

  Ansprechpartnerin: Christiane Linn, Telefon: 0173 5198582
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                      Der Daunennachwuchs ist da!
Text und Fotos: Doris Bremermann

Ende Mai war es soweit: bei meinen Gänse-Eltern Sina und Sino zogen zwei kleine gelbe Flausch-
küken - Ovid und Oxana - ein.

Meine Damen Mara und Maxi saßen derweilen noch auf ihren Nestern und brüteten fleißig vor
sich hin. Leider hatten sie sich erst sehr spät im Jahr zum Brüten entschlossen, sodass wir nur ein
kleines Gössel Mitte Juni in meiner Gänsefamilie begrüßen konnten – aber immerhin!



Ich, der Ganter Nathan, aktivierte sofort all meine Talente als fürsorgender Gänse-Papa und fühle
mich in meiner neuen Rolle absolut wohl. 




Neben meinen drei Gänsedamen Maxi, Mara und Nora wird der Nachwuchs auch von mir 24
Stunden täglich behütet, so dass kein Raubvogel, Katze, Marder oder andere Küken-Gefahr der
Kleinen gefährlich werden kann. Sie ist schon mächtig groß geworden und tollt mit uns im Garten
herum und genießt den Sommer in Grasdorf, der hoffentlich ewig andauert!
Sicht                                                                               Nr. 93 Seite 25

SICHT-Buchvorstellung
vorgestellt von Christine Rumpf

Ab in die Rakete

Luis wird später einmal ganz bestimmt Astro-
naut. Deshalb hat Mama versprochen, in den
Ferien mit ihm ins Weltraum-Museum zu ge-
hen. Aber daraus wird nichts. Mama ist Kapi-
tänin auf einem Rettungsschiff und muss zu
einem Einsatz ins Mittelmeer. Oma und Opa
sind in Urlaub. Mamas beste Freundin Ju-
lia wird sich deshalb um Luis kümmern. Sie
ist Pflegerin in einem Seniorenheim und hat
Schichtdienst. Es hilft nichts: Luis muss mit.
Na, das mag ja mal etwas werden!

Es dauert aber gar nicht lange und Luis fühlt
sich unter den alten Herrschaften, von denen
manche so die eine oder andere kleine Marotte
haben und manche auch dement sind, richtig
wohl. Vor allem: Karl, 104 Jahre alt und immer
noch quietschfidel, wird sein bester Freund.

Aber dann geschehen seltsame Dinge! Im-
mer wieder verschwinden Gegenstände, z. B.
Schmuckstücke. Liegt das wirklich nur daran,
dass alte Leute eben schon mal ein bisschen
vergesslich sind? Luis und Karl glauben: nein!
Und prompt geraten die beiden ungleichen
Detektive in einen richtigen Kriminalfall ...

Beate Dölling erzählt diese Geschichte einer Freundschaft zwischen Jung und Alt sehr fröhlich.
Sie schildert die alten Leute und ihre Eigenarten ehrlich und sympathisch, zeigt, wie gut die Ge-
nerationen miteinander auskommen können.

Eine tolle Kindergeschichte, so etwa für Neunjährige geeignet. Offen, unkompliziert, fröhlich,
nachdenklich, lustig und spannend! Klasse!

Dölling, Beate:
Ab in die Rakete
München: Tulipan-Verl., 1. Aufl., 2021
ISBN 978-3-86429487-7
13,00 Euro
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