Smart Meter Rollout - 50komma2
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Smart Sonderpublikation 50,2 Verlag, Köln Meter Rollout BRANCHENLEITFADEN OKTOBER 2016 für Stadtwerke und Netzbetreiber ISSN 2199-4102 www.50komma2.de Hintergrund Best Practice Porträts Anbieter Was Stadtwerke Wie auf dem Weg zum Wo wirksame Wer liefert was? und Netzbetreiber Rollout Beispielhaftes Unterstützung Die Branchenübersicht wissen sollten geleistet wird zu finden ist Beilage
INHALT HINTERGRUND E D I TO R I A L 3 Editorial & Impressum 4 HINTERGRUND Der Weg hat sich gelohnt Smart Metering ist nur der Anfang 6 An den Start 8 5 Arten, den Rollout zu bewältigen 11 „Allein ist es kaum zu schaffen“ Interview mit Peter Backes 12 Nur teuer? Früher würzten Eltern und Lehrer unlieb- Unternehmen wichtige Entscheidungen 13 „Es geht um das zukünftige Geschäft“ same Pflichten gerne mit dem Ausspruch an, bei denen diese Sonderpublikation Interview mit Ruwen Konzelmann „Du wirst mir noch einmal dankbar sein!“ des Magazins 50,2 Unterstützung leisten 14 Smart Meter in Europa 4-14 Bisweilen bewahrheitete sich das sogar möchte. und vermutlich gehört auch die Umstel- Die Hintergrundbeiträge beleuchten B E S T P R A C T I CE lung des Messwesens zu den Aufgaben, wichtige Aspekte zum Rollout: Was waren 16 Digitalisierung gemeinsam gestalten deren enorme positive Effekte erst im Meilensteine auf dem Weg? Welche Arvato Systems Nachhinein zur Gänze deutlich werden. Aufgaben stellt das Gesetz? Wie sind die 18 Gateway Administration und Meter Data Management B E ST P R A C T I CE Je intensiver man sich mit dem Thema Kosten zu bewerten? Mit Peter Backes BTC Business Technology Consulting AG beschäftigt, desto klarer wird jedenfalls, (co.met) und Ruwen Konzelmann (Theben) 20 Wissen, was zu tun ist... dass der Rollout für Stadtwerke und Netz- kommen zudem zwei erfahrene Experten co.met GmbH betreiber alternativlos ist. Ohne eine ad- zu Wort, die den Markt kennen und mit 22 Grüner Rollout äquate Infrastruktur aus Hardware, Soft- geprägt haben. In den Best Practice-Bei- devolo AG ware und Kommunikation wird es nicht trägen stellen ausgewählte Unternehmen 24 Der Rollout kann kommen möglich sein, im Netzbetrieb Einspeisung Produkte, Leistungen und Lösungen für EnBW Energie Baden-Württemberg AG und Lasten auszubalancieren oder im den Rollout vor und berichten über be- Vertrieb mit neuen intelligenten Produk- sondere Smart Metering-Projekte. Im letz- 26 Einfach anfangen iGridS GmbH ten Kunden zu binden. Nach über zehn ten Teil informieren zahlreiche Anbieter Jahren stehen die Vorgaben nun endlich – vom Big Player bis zum Start-Up – über 28 Ein Volksfest als Feldtest verbindlich fest und die lange Vorlaufzeit ihr Unternehmen und ihr Portfolio für den Janitza electronics GmbH hat auch ihr Gutes: Die Vielfalt und der Rollout. In der Beilage schließlich finden 32 Gemeinsam zur besten Strategie Reifegrad der am Markt verfügbaren Stadtwerke und Netzbetreiber die „Gelben smartOPTIMO GmbH & Co. KG Technologien und Services sind auch im Seiten“ für die anstehenden Aufgaben im 34 Schlüsselfunktion im intelligenten Netz internationalen Vergleich eindrucksvoll. In Messstellenbetrieb – eine Unternehmens- Theben AG der konkreten Umsetzung gibt es daher und Leistungsübersicht für alle Aspekte 15-35 breite Gestaltungsspielräume, manch ein des Smart Meter-Rollouts. U N T E R N E H M E N S P O RT R ÄT S Stadtwerk hat hier schon erste Erfah- 38 Bosch Software Innovations GmbH rungen gesammelt. Nun stehen für alle Petra Quenel, Chefredakteurin 39 co.met GmbH 40 devolo AG 40 Deutsche Leasing Information Technology GmbH UNTERNEHMENS- 41 Discovergy GmbH P O RT R ÄTS I M P R ESS U M 42 e*Message W.I.S. Deutschland GmbH REDAKTION INTERNET BILDNACHWEISE 42 EQOS Energie Deutschland GmbH Petra Quenel (V.i.S.d.P.) Hardy Möller bikeriderlondon/Shutterstock: S. 1, 6, 8-10; Ivan Garcia/Shutterstock: Tel. +49 221 92 18 25 - 70 Tel. +49 221 92 18 25 - 34 S. 2, 38; Ollyy/Shutterstock: S. 2, 4-5; racorn/Shutterstock: S. 2, 15; Sergey 43 GISA GmbH quenel@50komma2.de moeller@50komma2.de Nivens/Shutterstock: S. 18; Yellowj/Shutterstock: S. 12 43 GWAdriga GmbH & Co. KG ANZEIGENVERTRIEB VERLAG ANZEIGENINDEX Stefan Grebe 50,2-Verlag S. 7: Theben AG, Hohenbergstraße 32, 72401 Haigerloch; S. 12: SAE IT-systems 44 innogy Metering Tel. +49 221 92 18 25 - 52 c/o sig Media GmbH & Co. KG GmbH & Co. KG, Im Gewerbegebiet Pesch 14, 50767 Köln; S. 14: devolo AG, grebe@50komma2.de Bonner Straße 205 Charlottenburger Allee 60, 52068 Aachen; S. 31: EWE AG, Tirpitzstraße 39, 44 regio iT gesellschaft für informationstechnologie mbh 50968 Köln 26122 Oldenburg; S. 36: sig Media GmbH & Co. KG, Bonner Straße 205, 50968 GRAFIK/GESTALTUNG Tel. +49 221 92 18 25 - 50 Köln, S. 52: co.met GmbH, Hohenzollernstraße 75, 66117 Saarbrücken 45 Robotron Datenbank-Software GmbH Fax +49 221 92 18 25 -16 Michael Joschko © Copyright sig Media GmbH & Co. KG, Köln. Die Publikation und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrecht- 45 Yellowstone Soft GmbH Tel. +49 221 92 18 25 - 31 www.sig-media.de lich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen joschko@sig-media.de DRUCK 46 Sagemcom Dr. Neuhaus GmbH D+L PRINTPARTNER GmbH und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Dies gilt auch für die auszugsweise Wieder- gabe sowie den Nachdruck von Abbildungen und Fotos. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Wa- Justin Fest renbezeichnungen usw. in der Publikation berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, 47 Stromnetz Hamburg GmbH Tel. +49 221 92 18 25 - 30 Schlavenhorst 10 dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und fest@sig-media.de 46395 Bocholt daher von jedermann benutzt werden dürfen. Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Verlag und Herausgeber nicht übernommen werden. Alle abgedruck- 48 Theben AG Tel. +49 2871 2466-0 ten Firmenlogos sind Eigentum der jeweiligen Unternehmen und urheberrechtlich geschützt. Ein separater Abdruck ISSN 2199-4102 www.dul-print.de oder weitere Verwendung in jedweder Form ist strengstens untersagt. Alle Rechte vorbehalten. 49 VOLTARIS GmbH 50 Firmenindex Smart Meter Rollout 3 37-49
HINTERGRUND Der Weg hat sich gelohnt Transparenz beim Verbrauch und dadurch Anreize zum Energiesparen zu schaffen – mit dieser Intention ergriff die Europäische Union vor nunmehr zehn Jahren die Initiative zur Umstellung des Messwesens. Die Umsetzung in Deutschland hat Systeme hervor gebracht, die nicht nur höchsten Sicherheitsanforderun- gen genügen, sondern zudem zum zentralen Baustein 2015 der Energiewende werden können. Februar 2015: „Eckpunkte-Papier“ der Bundesregierung 2011 1. Sichere und effiziente Kommunikation im 2014 intelligenten Netz 2009 2013 2. Nachhaltige Modernisierung der Zählerinfra struktur, aber „kein genereller Rollout“ 2006 3. Abschließende Regelung von Einbauverpflichtun- Einbauverpflichtung gen: Stufenweiser Ausbau intelligenter Messsyste- 2016 Europäische Energie me; intelligenter Zähler als Basisinfrastruktur EU-Richtlinie für intelligente BSI-Schutzprofil binnenmarktrichtlinie 4. Variable Tarife unterstützen, Bilanzierungsverfahren 2006/32/EG In allen Mitglieds- 2008 Die Mitgliedstaaten müssen die Einführung intelligenter Messsys- Messsysteme: • I n Neubauten oder nach umfang- Kosten-Nutzen-Analyse für einen flächendeckenden Einsatz intelligenter Zähler im Auftrag des für Smart Meter Gateway In Bezug auf die Absicherung der Kommu- kosteneffizienter machen, Anreize für eine Flexibili- sierung auf Last- und Erzeugungsseite schaffen 5. Wettbewerb stärken, Liegenschaftsmodernisierung staaten sollen, teme gewährleisten, durch die die reichen Renovierungen, nikationsstrecken besitzen die Gateways EnWG-Novelle BMWi (Ernst&Young). ermöglichen, Bündelangebote erleichtern, Kosten soweit technisch aktive Beteiligung der Verbrau- •b ei Letztverbrauchern mit einem eine zentrale Stellung. machbar, finanziell Im Zuge der cher am Stromversorgungsmarkt senken Jahresverbrauch größer 6.000 Empfohlen wird das "Rolloutszenario Von den Gateways aus wird die Kommuni- vertretbar und im Liberalisierung des unterstützt wird. Die Einfüh- 6. Datenschutz und Datensicherheit 23. Juni 2016: Kilowattstunden, Plus", eine leicht erweiterte Variante kation abgesichert Vergleich zu den Messwesens wird rung dieser Messsysteme kann potentiellen Ener- ab Januar 2010 der einer Kosten-Nutzen-Analyse •b ei Anlagenbetreibern nach dem der diesem Zeitpunkt geltenden • zwischen Sensor und Gateway 7. Breites Informationsangebot Verabschiedung im Bundestag gieeinsparungen Einbau von intelli- unterzogen werden, bei der auch Erneuerbare-Energien-Gesetz EnWG-Vorgaben. Den Gutachtern (Local Metrological Network, LMN), September 2015: mit der Beschlussempfehlung des Ausschusses angemessen, alle genten Zählern im untersucht wird, welche Art des oder dem Kraft-Wärme-Koppe- zufolge ergibt dieses Szenario bis • mit externen Teilnehmern und für Wirtschaft und Energie Endkunden in allen Sparten individuelle Sinne der EU-Richt- linie in Neubauten intelligenten Messens wirtschaft- lich vertretbar und in welchem lungsgesetz bei Neuanlagen mit 2032 einen positiven Nettokapital- wert von 1,5 Milliarden Euro bis 2032, damit unter Umständen auch einem Backend-System oder der Embedded „Gesetz zur Digitalisierung einer installierten Leistung von Zähler zu wettbe- und nach größeren zeitlichen Rahmen die Einführung mehr als 7 Kilowatt, sofern die Abregelung von EEG-Anla- Cloud im Weitverkehrsnetz (Wide Area der Energiewende“ 8. Juli 2016: werbsorientierten Preisen erhalten, die Renovierungen vor- geschrieben. Auch praktisch möglich ist. Wird die Einführung intelligenter Zähler soweit dies technisch möglich ist. gen als Nutzeneffekt berücksichtigt Network, WAN), (Referenten-Entwurf ) Verabschiedung im Bundesrat den tatsächlichen hier gilt der Vorbe- positiv bewertet, so werden wird. Bis 2029 sind zumindest digitale • zwischen Gateway und weiteren • I n allen übrigen Gebäuden, so- Zähler flächendeckend (100 Prozent) Benutzern, sowie aktiv geschalteten November 2015: 2. September 2016: Energieverbrauch halt der technischen mindestens 80 Prozent der Ver- weit dies technisch möglich und und die tatsächli- che Nutzungszeit Machbarkeit und wirtschaftlichen braucher bis 2020 mit intelligen- ten Messsystemen ausgestattet. wirtschaftlich vertretbar ist. eingebaut; bei rund 30 Prozent der Verbraucher sind intelligente Mess- Lasten (Home Area Network, HAN). Hierbei sind drei unterschiedliche Beschluss durch das Veröffentlichung im anzeigen. Vertretbarkeit. (2009/72/EG, Anhang I Nr. 2) (EnWG, § 21c) systeme verbaut. Profile beschrieben. Bundeskabinett Bundesgesetzblatt 4 Smart Meter Rollout Smart Meter Rollout 5
HINTERGRUND Anzeige BSI-zertifizierte Smart Meter Gateways lastprofilverfahren (SLP) sowie die am Markt verfügbar sind, bleiben dem registrierende Leistungsmessung (RLM) Messstellenbetreiber 36 Monate Zeit, um werden daher mittelfristig aussterben. mindestens zehn Prozent dieser Messstel- Um entsprechende Abrechnungs- und len umzurüsten. Bis 2019 müssen zudem Bilanzierungsverfahren einsetzen zu zehn Prozent der Messstellen unter können, muss die aktuelle Marktkom- 10.000 kWh pro Jahr moderne Messein- munikation angepasst werden, da die richtungen erhalten. Anders als ursprüng- aktuellen Festlegungen der Bundes- lich vorgesehen, sind ab 2018 auch Erzeu- netzagentur (BNetzA) noch nicht auf die gungsanlagen ab 1kW mit intelligenten Kommunikation von Zählerstandsgängen Messsystemen auszustatten. Für Verbrau- ausgerichtet sind. Da das bis zum Beginn cher mit einem Jahresverbrauch von über des Rollouts nicht zu leisten ist, darf 6.000 kWh wird der Einbau intelligenter die BNetzA bis maximal Ende 2019 ein Messsysteme ab 2020 verpflichtend. Der sogenanntes Interimsmodell verwenden. Messstellenbetreiber ist aber berechtigt, Eine Projektgruppe von BDEW und VKU An den Start auch Kunden mit einem geringeren arbeitet daran: Im kommenden Jahr Verbrauch ausstatten. Für die modernen will man auf Basis der aktuell gültigen Messeinrichtungen sollen „nicht mehr als Vorgaben die Kommunikation von Zäh- 20 Euro brutto jährlich in Rechnung ge- lerstandsgängen gewährleisten können. stellt werden“ (§32 MsbG). Die Preisober- Vorhandene IT-Systeme müssen dann grenzen für intelligente Messsysteme entsprechend ertüchtigt werden. sind nach Verbrauch beziehungsweise Auch hinsichtlich der Netzbilanzierung Einspeiseleistung gestaffelt (siehe unten). läutet das MsbG einen Paradigmenwechsel Die Differenz zu den tatsächlichen Kosten ein: Während heute der VNB für sein Bilan- Große Überraschungen hielt das Gesetz zur Digitalisierung trägt der Messstellenbetreiber. Eine Aus- zierungsgebiet Energiemengen auf unter- der Energiewende bei seiner Verabschiedung nicht mehr bereit. nahme sind die Kosten für eventuell er- forderliche Umbauten am Zählerschrank, schiedliche Bilanzkreise aggregiert verteilt, überträgt der Gesetzgeber diese Aufgabe Einige offene Fragen bleiben, doch die Pflichten sind klar. die der Verbraucher übernehmen muss. zukünftig dem Übertragungsnetzbetrei- ber (ÜNB) - allerdings nur im Bereich intel- A Offene Fragen ligenter Messsysteme. Für herkömmliche m Abend des 23. Juni 2016 liche Messstellenbetreiber, die auf Wunsch selbst erhebt oder von externen MSB erhält, An den Messstellen, die mit einem intel- und moderne Messeinrichtungen verbleibt verabschiedete der Deutsche des Kunden die Messeinrichtungen zur aufbereitet und danach an die berechtigten ligenten Messsystem ausgestattet sind, die Zuständigkeit beim VNB. Das erfordert Bundestag mit den Stimmen der Verfügung stellen können. Umgekehrt kann Marktteilnehmer weitergibt, soll künftig eine wird künftige eine (viertelstündliche) umfassende Systemumstellungen und großen Koalition den Gesetz- der grundzuständige Messstellenbetreiber sternförmige Kommunikation direkt aus Zählerstandgangmessung und Zähler- über lange Zeit hybride Zuständigkeiten. entwurf zur Digitalisierung der Energie- seine Verpflichtung abgeben oder – bei dem Gateway an alle Berechtigten erfolgen. standgangbilanzierung durchgeführt Wo der volkswirtschaftliche Nutzen liegen wende mit der Beschlussempfehlung des Nichterfüllung der gesetzlichen Auflagen – Für alle Messstellen, die noch nicht von werden. Das bislang übliche Standard- soll, fragen sich viele. PTB Ausschusses für Wirtschaft und Energie. auch entzogen bekommen. der Einbauverpflichtung für intelligente 50.7-A Das lang erwartete Gesetz passierte den Messeinrichtungen betroffen sind, werden Bundesrat und trat mit der Veröffentlichung Die Infrastruktur moderne Messeinrichtungen ab 2017 zur EINBAUFÄLLE NACH MESSSTELLENBETRIEBSGESETZ im Bundesgesetzblatt am 2. September Bis spätestens 2035 sollen Verbraucher und verpflichteten Grundausstattung. Es handelt 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 Smart Meter Gateway CONEXA 2016 in Kraft. Es enthält das Gesetz über Erzeuger in mehreren Schritten mit intelli- sich hierbei um digitale Stromzähler, die den Messstellenbetrieb und die Datenkom- genten Messsystemen ausgerüstet werden. den tatsächlichen Elektrizitätsverbrauch Ab 2017: Verbraucher ab 100.000 kWh: ohne Deckel Leistungsfähig, flexibel, munikation in intelligenten Energienetzen Intelligente Messsysteme bestehen aus ei- und die tatsächliche Nutzungszeit wider- Ab 2017: Verbraucher 50.000-100.000 kWh und Erzeuger 50-100 kW: 200 €/a zuverlässig (Messstellenbetriebsgesetz MsbG), das nem digitalen Basiszähler und einem Smart spiegeln und über ein Smart-Meter-Ga- Ab 2017: Verbraucher 20.000-50.000 kWh und Erzeuger 30-50 kW: 170 €/a speziell die Ausstattung von Messstellen Meter Gateway, das Zählerwerte abnimmt teway sicher in ein Kommunikationsnetz Ab 2017: Verbraucher 10.000-20.000 kWh und Erzeuger 15-30 kW: 130 €/a Theben CONEXA ist aktuell das einzige nach mit intelligenten Messsystemen sowie und verarbeitet, Steuerbefehle weiterleitet eingebunden werden können. Der Einbau 50.7-A der PTB zertifizierte Smart Meter Gate- die Datenkommunikation und -sicherheit und in einer eigens vom Bundesamt für von Steuerboxen für erneuerbare Energie- Ab 2017: Erzeuger 7-15 kW: 100 €/a way. Die schnelle Montage in der Ausführung als regelt. Wie der Name sagt, geht es um den Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) anlagen ist nicht mehr verbindlich vorge- Ab 2020: Verbraucher 6.000 - 10.000 kWh: 100 €/a Steckmodul (CONEXA 1.0) oder mit 3-Punktbes- Punkt zwischen Netz und Kundenanlage, an entwickelten Architektur in beide Richtun- schrieben – nicht zuletzt, weil es noch keine festigung (CONEXA 2.0) bietet viele Einsatzmög- Ab 2020: Erzeuger ab 100 kW: ohne Deckel dem der Stromverbrauch oder die Einspei- gen kommunizieren kann. Direkten Zugang finalen Spezifikationen für diese Geräte und lichkeiten. In Verbindung mit CONEXA wird das sung einer Erzeugungsanlage gemessen zum Gateway besitzt nur der Smart Meter ihre sichere Einbindung gibt. Ab 2020: Verbraucher 4.000 - 6.000 kWh: 60 €/a Schaltmodul CSM 124 zur 4-stufigen Leistungs- wird, also die Messstelle. Grundzuständig Gateway Administrator, der auch den Zugriff OPTION: Messstellen- reduzierung gemäß den gesetzlichen Vorgaben betreiber kann Rollout Ab 2020: Verbraucher 3.000 - 4.000 kWh: 40 €/a für die Installation und den Betrieb der dort autorisierter externer Marktteilnehmer Die Zeitschiene erweitern, wenn er durch das EEG eingesetzt. Theben nimmt seit nutzenorientierte verbauten Messsysteme ist der Messstel- (EMT) ermöglicht. Diese neue Aufgabe fällt Großverbraucher ab 10.000 kWh pro Jahr Kostendeckel einhält. Ab 2020: Verbraucher 2.000 - 3.000 kWh: 30 €/a 2008 eine führende Rolle bei der Entwicklung lenbetreiber (MSB) – im Sinne des Gesetzes ebenfalls in die Verantwortung des MSB. sowie Erzeugungsanlagen ab 7 kW sollen von Smart Meter Gateways ein. Aktuell läuft die Ab 2020: Verbraucher < 2.000 kWh: 23 €/a zunächst der lokale Stromverteilnetzbetrei- Entwicklung eines Gateways nach BSI-Richtlinien Während der VNB heute im Wege einer bereits ab 2017 mit intelligenten Messsys- Kostendeckel sind orientiert an Kosten-Nutzen-Analyse und enthalten heutige (Protection Profile). ber (VNB). Es gibt jedoch auch wettbewerb- Kettenkommunikation Daten entweder temen ausgestattet werden: Sobald drei Messentgelte in Höhe von 20 €/a für Verbraucher und 30 €/a für Erzeuger 6 Smart Meter Rollout www.smart-metering-theben.de
HINTERGRUND 5 Arten, Die Vorreiter Einige Stadtwerke nahmen bereits die Novelle des EnWG im Jahr 2008 zum Anlass, die Umstellung auf intelligente Messsysteme im Sinne der EU-Richtlinien tatsächlich an- zugehen. Darunter das Stadtwerk der kleinen fränkischen Gemeinde Hassfurt. Bis 2012 wurden dort praktisch alle Strommessstellen – insgesamt rund 10.000 – umgerüs- tet. Die Hardware, bestehend aus digitalen Zählern und Die Gestalter sogenannten Datenkonzentratoren für die Sammlung der den Rollout Die großen Versorger und Netzgesellschaften haben Messdaten sowie die Organisation der Kommunikation exzellente Zugänge zu den politischen Entscheidungs- mit den einzelnen Messgeräten, stammt vom amerika- gremien und waren daher schon früh in die Ausgestal- nischen Hersteller Echelon, die Verbrauchsdaten und tung des neuen Messwesens eingebunden – zumindest Steuerbefehle werden verschlüsselt über die bestehende wußten sie in der Regel früher, wohin der Weg im Ein- Breitband-Powerline-Verbindung übertragen, als Soft- zelnen gehen wird. Auch die erforderlichen Ressourcen warekomponente wird die METERUS Middleware einge- zur Entwicklung von Standardprodukten und -lösungen setzt. Alle Messdaten sind für die Kunden stundengenau für den Rollout sowie zur Durchführung großangeleg- zu bewältigen über ein Webportal abrufbar, die Abrechnung erfolgt ter Pilotversuche können dort leichter zur Verfügung anhand des tatsächlichen Verbrauchs. Nach Auskunft des gestellt werden als in einem kleinen Stadtwerk. Wichtige Stadtwerks verursachte der Rollout keine zusätzlichen Weichenstellungen für Konzepte, Technologien und Kosten für den Kunden. Für Geschäftsführer Norbert Prozesse sind daher in diesem Umfeld entstanden und Zösch ist die umgesetzte Lösung ein absolutes Erfolgs- vermutlich hätte ohne die Zusammenarbeit mit diesen modell und er hat viel positive Resonanz erfahren: „Viele Unternehmen kaum ein Hersteller sein Portfolio bis heute Kollegen schauen sich unser Konzept an und fragen sich, massentauglich machen können. Aus dem Entwicklungs- warum man das nicht überall so macht.“ In Hassfurt baut prozess selbst sind bei praktisch allen Versorgern und man auf Bestandsschutz und schaut gespannt auf die großen Netzbetreibern differenzierte Dienstleistungs-An- weiteren Entwicklungen. gebote entstanden, die teilweise sogar die Gründung neuer Metering-Gesellschaften befördert haben. Gerade darin zeigt sich, welche Chancen der Rollout auch für die Großen der Branche bietet – und dass diese Chancen ergriffen werden. Die Macher Ob das intelligente Messwesen tatsächlich kommt und auf welche Auch die Unternehmen dieser Gruppe beschäftigt sich schon länger mit dem intelligenten Messwesen, denn sie wollen bei der Umsetzung die Fäden in der Hand behalten und sehen sich nicht als reiner Konsument Weise es dann in Deutschland umgesetzt wird, war lange nicht vorhandener Lösungen. Entsprechend bereiten sich diese Stadtwerke allein oder mit einigen wenige Gleich- klar. Der Markt hat sich nach Kräften vorbereitet, die Stadtwerke gesinnten auf den Rollout vor. In der Regel gibt es dort engagierte Fachleute, die das Projekt treiben und meist schon sehr weit gekommen sind. Ausgehend von konkret geplanten Anwendungsfällen respektive der vorhan- und Netzgesellschaften allerdings sind mit dieser Situation auf denen technischen Infrastruktur wurden dort nämlich frühzeitig ganz klare Vorstellungen entwickelt, welche unterschiedliche Weise umgegangen. Dementsprechend unter- Prozesse wie ablaufen sollten. Da sich diese Werke vielfach schon von Beginn an mit der Kür beschäftigten, fordern sie die Anbieter und haben so dazu beigetragen, Hard- und Softwarelösungen für die realen Herausfor- scheiden sich auch die Startpositionen für den Rollout... derungen zu schärfen. Die Pflicht des Rollouts werden diese Unternehmen wohl problemlos bewältigen. 8 Smart Meter Rollout Smart Meter Rollout 9
„ Allein HINTERGRUND INTERVIEW Die Pragmatiker ist es kaum zu Eine funktionsfähige, regelkonforme Lösung - nicht mehr und nicht weniger streben diese Stadtwer- ke an, die wahrscheinlich derzeit in Deutschland die Mehrheit bilden. Das große Rad will man hier im ersten Schritt nicht drehen, sondern einen sauberen, auch wirtschaftlich tragfähigen Einstieg schaf- fen. Angesichts der allerorts knappen Ressourcen und der Dimensionen des Rollouts ist das eine mehr als legitime Entscheidung mit großen Erfolgsaussichten für die Praxis. In diesen Unternehmen schaffen“ beschäftigen sich die Fachleute typischerweise seit ein bis zwei Jahren intensiver mit dem intelli- genten Messwesen. Oftmals nutzt man für die Vorbereitung Netzwerke und Kooperationsprojekte, um Kapazitäten zu bündeln, gemeinsam Know-how aufzubauen und Skaleneffekte auszuschöpfen. Üblicherweise ist man in diesen Werken daher zumeist gut informiert. Die Verantwortlichen kennen ihren Bedarf und den Markt sehr gut, so dass sie Lösungen identifizeren, die den eigenen Aufwand sinnvoll begrenzen. Angebote von der gebündelten Gerätebeschaffung bis hin zur Auslagerung ganzer Geschäftsprozesse (Fachbegriff: Business Process as a Service) an einen entsprechend quali- fizierten Dienstleistungspartner werden in dieser Anwendergruppe gerne wahrgenommen. Es steht Peter Backes kennt den Messstellenbetrieb aus langjähriger Erfahrung und zu erwarten, dass diese Strategie aufgeht und der Rollout erfolgreich umgesetzt wird. hat sein Unternehmen schon früh für das intelligente Messwesen gerüstet. Herr Backes, wo stehen die deut- mittlere Unternehmen wegen der Preis- dieser Stelle in jedem Fall zur Einbin- schen Stadtwerke und Netzbetreiber obergrenzen nur sehr schwer zu schaf- dung eines unabhängigen Experten, heute mit Blick auf den Rollout? fen. Ich denke daher, dass es notwendig eines Fachberaters raten. Und was man Große Netzgesellschaften sind meines ist, Anforderungen zu bündeln und nicht vergessen sollte: Die Qualität Erachtens nach gut vorbereitet und so- zudem einen passenden, verlässlichen der generellen, alltäglichen Zusam- mit handlungsfähig. Gleiches kann man Partner zu finden. menarbeit stellt ein überaus wichtiges für viele kleinere Stadtwerke noch nicht Kriterium bei der Anbieterauswahl dar in Gänze behaupten. Und das ist auch Wie sieht der Markt denn in diesem – sonstige Qualifikationen bezüglich gut nachvollziehbar, denn jedwedes Bereich aktuell aus? der Technik, Systeme und Prozesse vorauseilende Handeln entbehrte bis Das Feld geeigneter, qualifizierter natürlich vorausgesetzt. Eine solch Die Zögerlichen zum 02.09.2016 jeglicher gesetzlichen Grundlage und selbst Stand heute sind Dienstleister für die nun gegebenen Aufgaben ist aktuell überschaubar. Ich gänzlich neue, hoch komplexe Aufgabe wie der iMsys-Rollout wird nur gut wesentliche Parameter noch nicht klar – rechne daher bei der nun steigenden gelingen, wenn auch alle beteiligten Ob sie wirklich geglaubt haben, dass der Kelch des Smart Metering Stichwort: Marktkommunikation. Nachfrage perspektivisch sogar mit Stellen – und vor allem die Menschen doch noch an ihnen vorübergeht? Wahrscheinlich nicht wirklich, Die Mehrheit der KMU-Werke steht einer Art Anbietermarkt. Hier gibt – gut aufeinander eingestellt sind. Hier aber trotzdem stellte sich manch ein Stadtwerke noch Anfang 2016 deshalb erst am Anfang einer wichtigen es zum einen diejenigen Firmen, die entsteht Stress, es werden auch Fehler auf den Standpunkt: „Bevor es kein Gesetz gibt, tun wir nichts!“ Prin- Orientierungsphase, innerhalb der die originär aus der energiewirtschaftlichen gemacht. Und es muss auch einmal zipiell ist gerade im Energiesektor eine gewisse Vorsicht gegenüber traditionellen MSB-Prozesse genau Software- und Systemherstellerwelt improvisiert werden. Wer sich in diesen angekündigten Gesetzesvorhaben sicher nicht unangebracht, aber analysiert und fortgeschrieben werden kommen. Und zum anderen diejenigen Situationen ausschließlich auf Vertrags- seit September läuft die Uhr. Damit wird die Umstellung des Mess- müssen. Make or Buy? Das ist jetzt die Anbieter, die originär aus dem Bereich klauseln, Systemspezifikationen und wesens vermutlich auf der Prioritätenliste der fraglichen Geschäfts- Stunde der Beratungshäuser. Am Ende des Messwesens, das heißt des Mess- SLA-Bedingungen stützt und indes die führer deutlich nach oben rücken. Und das ist auch gut so, denn mit dieser Phase werden bei den Unterneh- stellenbetriebs und der Messdienstleis- betriebliche Realität eines Stadtwerkes dem Eintreten der „technischen Verfügbarkeit“ von BSI-konformen men die wesentlichen Entscheidungen tung kommen. nicht verinnerlicht hat, wird es meiner Gateways bleiben noch exakt 36 Monate Zeit, um die verbindliche getroffen. Dieser wichtige Transforma- rund 25-jährigen Berufserfahrung Mindest-Umbau-Quote von 10 Prozent zu erreichen – unabhängig tionsprozess wird bei den meisten Un- Woran erkennt ein Stadtwerk denn, im Stadtwerkeumfeld nach denkbar davon, wie weit man heute schon mit den Rollout-Vorbereitungen ternehmen sicherlich nicht mit großer ob ein Dienstleister zu ihm passt? schwer haben, hier erfolgreich Projekte 5 Arten, ist. Der Gesetzgeber sieht bei Nichteinhalten hier ausdrücklich die Leichtigkeit und Freude vollzogen – Auf den ersten und zweiten Blick zu stemmen. Für co.met – übrigens Zwangsübertragung der eigenen MSB-Grundzuständigkeit an einen aber gibt es eine Alternative? Deswegen gibt es vermutlich kaum qualitative eine 100 prozentige Tochter der Stadt- Dritten vor (§ 45 Abs. 2 MsbG). Vielleicht wird dies aktuell noch ver- erwarten wir spätestens ab Mitte 2017 Unterschiede zwischen den einzelnen werke Saarbrücken GmbH – gehört einzelt etwas unterschätzt und es könnte hie und da demnächst ein den Rollout wenig Hektik aufkommen. Da der Markt aber auch für diese Klientel ein umfangreiches Beratungs- und Serviceangebot bereithält, wird auch bei den KMU-Werken die erforder- liche Handlungsfähigkeit in der Sache. Lösungsangeboten. Um diese dennoch zu erkennen und mit Blick auf die dieser Aspekt mit zu den wichtigsten Anforderungen im Rahmen der Lösung zu bewältigen individuelle Ausgangs- und Anforde- der Gesamtaufgabenstellung. der Rollout wohl auch hier gelingen. Welches wären denn sinnvolle erste rungslage zu interpretieren, bedarf es Schritte auf diesem Weg? meines Erachtens nach einer beson- Peter Backes ist Geschäftsführer des Alleine ist der Rollout für kleine und deren Expertise. Ich würde daher an Saarbrücker Messdienstleisters co.met 10 Smart Meter Rollout Smart Meter Rollout 11
„ Esdasgeht HINTERGRUND INTERVIEW Nur teuer? um Die wirtschaftliche Betrachtung der intelligenten künftige Geschäft“ Messsysteme gibt auf den ersten Blick wenig Anlass zur Freude. Doch ein Perspektivwechsel lohnt sich. D ie Umstellung auf das neue Mess- läßt sich ein günstigeres Beschaffungs-Port- wesen ist ein kostspieliges Unter- folio realisieren. Je mehr Systeme in Betrieb fangen. Viele beklagen das und kri- sind, umso größer der positive Effekt. Auch tisieren die Preisobergrenzen, die moderne Messeinrichtungen lassen sich Für Ruwen Konzelmann bietet der Einbau der intelligenten Messsysteme meist keine direkte Refinanzierung ermögli- übrigens zumindest partiell in die künftige Stadtwerken die Chance, sich mit neuen Angeboten zu positionieren. chen. Doch auch beim Kauf des Eigenheims Systemlandschaft eingliedern. In Verbin- nicht nur Zugriff auf wichtige Daten sondern gibt man viel Geld aus – und freut sich, dass dung mit geeigneter Steuer- und Kommu- zudem einen bidirektionalen Kommunika- man künftig Miete spart. Firmengründer nikationstechnik macht die neue Technik tionszugang zum Kunden verschafft. Eine Herr Konzelmann, das Digitalisie- lautet, mit den intelligenten Messsys- die Investitionskosten sinken. Die Liste haben ebenfalls zunächst Schulden, aber Rundsteueranlagen verzichtbar – nicht nur ideale Basis für neue Angebote, wie etwa rungsgesetz ist da, aber nun warten temen Angebote zu entwickeln für die ließe sich fortsetzen. eben auch die Basis für eine erfolgreiche für die wachsende Zahl von EEG-Anlagen. • wettbewerbliche Messdienstleistungen wir auf die BSI-Zertifizierung der Zeit, wenn der reine Stromverkauf nicht Geschäftstätigkeit geschaffen. So betrachtet, Auch die IT kann im Zuge des Rollouts (Mehrspartenmessung), Gateways und die Interims-Markt- mehr attraktiv ist. Das ist die vertriebli- Wie kann ein erfolgreicher Einstieg erscheinen die Investitionskosten für Smart optimiert werden. Als Schnittstelle für das • Mieterstrommodelle, kommunikation. Ist das nicht lang- che Perspektive. Demgegenüber stehen konkret aussehen? Metering sehr gut angelegt. Last- und Einspeisemanagement schließlich • Angebote für steuerbare Lasten, sam etwas frustrierend? die technischen Anforderungen an Nach meiner Erfahrung entwickeln sich werden die intelligenten Messsysteme hel- • erweitertes Anlagencontracting, Nein, so schnell lassen wir uns nicht die Stabilisierung der Verteilnetze, die die Anwendungsfälle und Geschäfts- Intelligenz spart Geld fen, die Netze zu stabilisieren, und so wohl • Energieberatung (Smart Consulting), frustrieren. Außerdem ist es wahrschein- bekanntermaßen ebenfalls zunehmen. modelle hinter der neuen Technologie Die intelligenten Messsysteme liefern dem Millionen für deren Ausbau sparen. • Direktvermarktung / Virtuelles Kraftwerk, lich gar nicht so schlecht, wenn die Mess- Beides läßt sich über die neue Infra- sukzessive und sind teilweise heute Messstellenbetreiber kontinuierlich reale • Bereitstellung von Netzdaten, stellenbetreiber noch ein bisschen Zeit struktur sehr smart verbinden. noch gar nicht absehbar – vergleichbar Verbrauchswerte. Die aufwändige physika- Das Stadtwerk als Start-up •last- und zeitabhängige Tarife, haben, sich vorzubereiten. Immerhin dem Smartphone. Daher sollte man sich lische Ablesung wird überflüssig, die Ab- Auch angesichts der sinkenden Erträge • Anlagensteuerung, steht hier ein echter Kulturwandel an. Können Sie konkrete Beispiele für mit den betroffenen Fachabteilungen rechnung vereinfacht und die Ausfallrisiken aus dem Stromverkauf lohnt sich die neue • Smart Home-Pakete und vieles mehr. solche neuen Angebote nennen? zusammensetzen und Themen suchen, sinken. Aufgrund besserer Preisprognosen Infrastruktur, die dem Messstellenbetreiber Hier ist Kreativität gefragt. Was meinen Sie genau? Nun, man kann beim Kerngeschäft des die sich im jeweiligen Versorgungsgebiet Auf der physikalischen Ebenen werden MSB anfangen: Die Ablesung von Zäh- anbieten und dort starten. Anzeige die Stadtwerke vorwiegend analoge lern wird mit einem entsprechend aus- In jedem Fall empfehle ich, bei der ein- Geräte mit klar definierten Einzelfunk- gelegten Gateway spartenübergreifend gesetzten Technologie darauf zu achten, tionen sukzessive durch eine dynami- möglich sein und kann dementspre- dass sie flexibel und für künftige Anforde- sche, multifunktionale Infrastruktur chend als Dienstleistung für die Immo- rungen erweiterbar ist. Das bezieht sich aus Hardware, IT und Kommunikation bilienwirtschaft angeboten werden. In zum Beispiel auf die Geräte, die in die ersetzen. Das dafür erforderliche Know- Liegenschaften, die über Wärmepum- Kommunikation eingebunden werden how und die Prozesse aufzubauen, pen oder PV-Anlagen verfügen, kann können, aber auch auf die Möglichkeiten braucht einfach Zeit. Eine noch größere daraus ein Mieterstrommodell oder - in für Anwendungen und Updates. Herausforderung besteht meines Erach- Verbindung mit der jeweiligen Anlage - tens jedoch darin, diese Infrastruktur sogar ein Komplettangebot werden. Was wird mit Stadtwerken gesche- tatsächlich in Wert zu setzen. Und das Dann kann man sich fragen, welche hen, die hier nicht aktiv werden? ist für Messstellenbetreiber vielfach Leistungen den VNB interessieren Ich glaube – und da bin ich nicht der komplettes Neuland. könnten. Da denke ich zum Beispiel an Einzige – dass Stadtwerke, die diese Gestatten – Lösungskompetenz. Gesamtlösungskompetenz. Es geht also gar nicht nur um die Netzzustandsdaten, die sich ebenfalls an der Messstelle auslesen lassen oder Entwicklung verpassen, ihren direkten Kundenzugang in der Rolle des gMSB Seit mehr als 40 Jahren entwickeln wir in engem Austausch mit unseren Kunden innovative Neuorganisation des Messwesens? die Steuerung von Einspeisern. Auch aufs Spiel setzen und das Geschäfts Fernwirk- und Stationsleittechnik. Das Ergebnis: Hochentwickelte IT-Sicherheit gemäß BDEW- Darauf fokussieren sich zwar viele ein Lastmanagement, etwa bei Nacht- modell an Dritte abgeben müssen. Stadtwerke aktuell, aber faktisch ist das speicherheizungen oder Elektromobi- Whitepaper. Bedarfsgenaue, flexible Konzepte. Praxiserprobte Lösungen auf Basis aller branchen- Ablesen des Stromverbrauchs nur noch len, ist attraktiv für den Netzbetreiber, Ruwen Konzelmann ist Key Account relevanten Protokolle und Kommunikationswege. Welche Aufgabe dürfen wir für Sie lösen? ein Teilbereich. Die eigentliche Aufgabe weil sich die Netzqualität erhöht und Manager beim Gateway-Hersteller Theben Smart Meter Rollout 13 Intelligenz für Verteilnetze www.sae-it.de
HINTERGRUND BEST 100% 100% Smart Meter 100% 100% 23% in Europa 100% K.A. 99,5% PRACTICE 100% 80% K.A. 23% D 95% ie EU-Kommission veröffentlichte im Juni 2014 1% einen Report zum Stand der Umstellung auf 23% 95% 95% Smart Meter. Demnach wollen 16 Mitglieds staaten (Österreich, Dänemark, Estland, 80% Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Polen, Rumänien, 99% Spanien, Schweden und Großbritannien) Messstellen K.A. 100% großflächig umrüsten. Hier wird bis 2020 eine durch- schnittliche Durchdringungsrate von 95 Prozent er- wartet. Deutschland, Lettland und die Slowakei planen 80% nur einen selektiven Rollout, wobei Deutschland eine Ausstattung von nur etwa 15 Prozent der Anschlüsse Geplanter Anteil intelligenter Messsysteme im Jahr 2020 (Stand 2014) bis zum Jahr 2029 anstrebt. Belgien, Litauen und Tschechien wollen keinen Rollout durchführen. EU-Staaten, die einen großflächigen Rollout bis 2020 beschlossen haben Bei den verbleibenden Mitgliedsstaaten lag die EU-Staaten, die einen partiellen Rollout bis 2020 beschlossen haben Kosten-Nutzen-Analysen entweder noch nicht vor oder lieferte keine klaren Entscheidungsgrundlagen. EU-Staaten, die keinen Rollout durchführen wollen oder noch nicht entschieden haben Anzeige Das intelligente Messsystem von devolo. Hardware für das intelligente Netz. Digitalisierung gemeinsam gestalten Arvato Systems S. 16 – Gateway Administration und Meter Data Management BTC Business Technology Consulting AG S. 18 – Wissen, was zu tun ist... co.met GmbH S. 20 – Grüner Rollout devolo AG S. 22 – Der Rollout kann kommen EnBW Energie Unsere Produkte für Ihren Roll-Out: Baden-Württemberg AG S. 24 – Einfach anfangen iGridS GmbH S. 26 – Ein Volksfest als Feldtest Janitza electronics GmbH S. 28 – Gemeinsam zur besten Strategie smartOPTIMO GmbH & Co. KG 3. HZ Basiszähler, Smart Meter Gateway und PLC Modems S. 32 – Schlüsselfunktion im intelligenten Netz Theben AG S. 34 Smart Meter Rollout 15 www.devolo.de/smart
B E S T P R A C T I CE D Digitalisierung ie Stadtwerke Uelzen haben in den vergangenen Jahren umfangreiches Know-how zu den Themen Smart Metering „Wir wollen den Stadtwerken gemeinsam gestalten und Smart Services aufgebaut und wollten dieses Potential ermöglichen, das Zukunfts- nun für ihr zukünftiges Geschäft nutzen. Auf Grundlage ihres Know-hows sollte ein Ser- thema Smart Metering vice-Portfolio im neuen Geschäftsfeld Smart erfolgreich umzusetzen.“ Services entwickelt und mit der Unterstüt- Ralf Poganiatz, Senior Consultant Arvato Systems zung eines Dienstleisters zur Marktreife gebracht werden. Dabei ging es vor allem um Dienstleistungen in den Bereichen Datenmanagement, Energieeffizienz, Smart Wie die Stadtwerke Uelzen Home und Ambient Assisted Living (AAL). erfolgreich neue Geschäfts- Aus dem Verständnis heraus, dass dieses Ziel nur mit langfristiger Vorbereitung nach- modelle umsetzen. und optimierten Prozessen, die die Basis für haltig umzusetzen ist, suchten die Stadtwer- alle zukünftigen Smart Services-Aktivitäten ke Uelzen einen Partner zur strategischen sind. Durch die modularen Servicebausteine Zusammenarbeit. Mit Arvato Systems fan- und skalierungsfähigen IT-Systeme redu- den die Stadtwerke Uelzen ein Unterneh- zieren sich Investitionen sowie laufende men, das bereit war, diese Herausforderung Betriebskosten. Mit den neu etablierten gemeinsam und langfristig anzugehen. Prozessen unterstützt Arvato Systems die „Wir haben hier einen Partner gefunden, Stadtwerke Uelzen zukünftig dabei, neue mit dem wir auf Augenhöhe Visionen Geschäftsmodelle zu erschließen und auf diskutieren können und der sowohl über IT-Ebene umzusetzen. Das gemeinsame die Expertise als auch über die Ressourcen Pilotprojekt wird so die Grundlage für die verfügt, diese umzusetzen“, lobt Uwe Metz, Entwicklung weiterer digitaler Geschäfts- Leiter Kundenservice bei den Stadtwerken ideen und Tätigkeitsfelder der Zukunft Uelzen, die Zusammenarbeit. schaffen. Ein vielversprechender Ansatz sind dabei Geschäftsmodelle, bei denen neben Pilotierungsprojekt mit der Energielieferung auch zusätzliche Ser- Arvato Systems vices zur Optimierung der Eigenerzeugung Im Rahmen eines Pilotierungsprojekts zu und des Energieverbrauchs für die Kunden Smart Metering baute Arvato Systems ge- angeboten werden und sich die Stadtwerke meinsam mit den Stadtwerken Uelzen eine Uelzen vom traditionellen Energieversorger ITK-Plattform, die im Arvato-eigenen und zum Energiedienstleister wandeln können. nach ISO/ IEC 27001 zertifizierten Rechen- Arvato Systems unterstützt Energie- zentrum betrieben wird. Zudem entwickelte dienstleister dabei mit einer neu entwickel- Arvato Systems weitreichende Business Pro- ten modularen und skalierbaren IoT- und cess Outsourcing-Services und übernahm DAS PROJEKT IM ÜBERBLICK Im Zuge dieses Einführungsprojekts Zukunftsthema Smart Metering umset- Big Data-Plattform. Diese Smart Energy alle damit verbundenen BPO-Dienstleistun- Aufgabe optimierten die Stadtwerke Uelzen ihre Pro- zen und sich so neue Geschäftspotentiale Platform unterstützt die Vernetzung von gen sowie den Betrieb aller gewünschten zesse und Ressourcen und sind damit auf erschließen wollen. dezentralen Erzeugern, Verbrauchern und Die Stadtwerke Uelzen planen ihre bestehende und genutzte Expertise zum Betrieb von Systeme. Smart Metering-Prozessen weiterzuführen und auszubauen. Arvato Systems wurde mit der zukünftige Marktanforderungen bestens Speichern, um auf Basis der verarbeiteten Aufgabe betraut, eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen und für zukunftsrelevante vorbereitet. Die modulare Komplettlösung Zukunft ist jetzt Mess- und Umweltdaten innovative ener- Die BPO-Services rund um Smart Metering Prozesse zu nutzen und weiterzuentwickeln. nutzen seit 2015 neben den Stadtwerken Die Stadtwerke Uelzen konnten sich im Rah- giewirtschaftliche Lösungen für Markt- umfassten: Lösung Uelzen auch zahlreiche weitere regionale men des Einführungsprojekts umfassend teilnehmer (insbesondere für klassische • Sicherstellung der Erfassung und Versorger. Neben Mehrsparten-Messdienst- auf das Zukunftsthema Smart Services vor- Energieversorgungsunternehmen) zu rea- Arvato Systems übernahm die Prozesse und Services für Messdienstleistungen, zur Plausibilisierung von Messdaten bis hin leistungen und Services zum Schalten von bereiten und bauten die dafür notwendigen lisieren und deren Kunden smarte Services Schaltung von EEG-Anlagen und zur Administration des Smart Meter Gateways. Weitere zur Ersatzwertbildung und Aggregation datengetriebene Services und neue Geschäftsmodelle können in Zukunft mit der Smart EEG-Anlagen bietet Arvato Serviceleis- Schlüsselkenntnisse und -kompetenzen in anzubieten. von Verbräuchen Energy Platform von Arvato Systems entwickelt und bereitgestellt werden. tungen für den Rollout von Smart Metern allen Unternehmensbereichen auf. Seitdem • Steuerung von EEG-Anlagen auf Basis mit umfänglicher Hardware- und Installa- begleitet Arvato Systems als Experte für IMPRESSUM Ergebnis einer umfangreichen IoT- und Big tionslogistik sowie ergänzende Call-Cen- die Utilities-Branche diesen Prozess mit Für den Inhalt verantwortlich: Data-Plattform Durch die Flexibilisierung ihres Leistungsangebotes und der Erschließung neuer Geschäfts- ter-Dienstleistungen an. Damit deckt die Arvato Systems individuellen Beratungsdienstleistungen. felder sichern sich die Stadtwerke Uelzen perspektivisch neue Erlösquellen – und damit 33333 Gütersloh • Einrichtung, Konfiguration und Betrieb Lösung genau das Leistungsspektrum ab, Die Stadtwerke profitieren zudem bereits nachhaltigen Unternehmenserfolg. www.IT.arvato.com/energie der Smart Meter Gateways das Stadtwerke benötigen, wenn sie das heute von einer sicheren IT-Infrastruktur 16 Smart Meter Rollout Smart Meter Rollout 17
B E S T P R A C T I CE Gateway Administration und tionsfähiges GWA-/MDM-System produktiv oder von Informationen zur Störungsanaly- bereit, auf dem die ersten intelligenten LESSONS LEARNED se und -behebung) zu legen. Daneben stellt Messsysteme und Prozesse stabil arbeiten. sich auch die Frage der unterschiedlichen Wichtige praktische Erfahrungen im Projekt: Im Teilprojekt „IT & Prozesse“ ist eine Umgebungen: Neben der Produktivumge- Meter Data Management IT-Systemlandschaft bereitzustellen, mit der • Projektierungsgrundlagen zum Manage- bung wird großer Wert auf die Akzeptanz ment von Kooperationen und unterschied- GWAdriga in der Lage ist, rechtskonform, umgebung gelegt, um die entsprechenden lichen Erwartungshaltungen sind immer zertifiziert und effizient die Leistungen noch wichtig Softwaretests und die Integration mit den für GWA und MDM für ihre Kunden zu Backendsystemen (unter anderem SAP IS-U • Gerade Nicht-TR-relevante Prozesse besit- erbringen. Sichtbarer Meilenstein ist der auf Basis IM4G) durchzuführen. Über das zen eine hohe Komplexität, sind zudem oft erfolgreiche Abschluss der Zertifizierung als nicht standardisiert und daher mit ausrei- Setup einer sogenannten „3-Wochen-Umge- Gateway-Administrator. chendem Vorlauf zu analysieren. bung“ inklusive Backendanbindung besteht Dazu gehört auch die Anbindung der zudem die Möglichkeit für die Auftraggeber, • Bisweilen existieren sehr unterschied- Gesellschafter und weiterer Kunden der liche Vorstellungen darüber, wie eine im Rahmen eines agilen Verfahrens schon GWAdriga. Denn erst durch höchste Au- prozessuale und systemseitige Umsetzung frühzeitig aktuellste Softwareentwicklun- tomatisierung zwischen den IT-Systemen solcher „Freiheitsgrade“ auszugestalten gen nachzuvollziehen und mit zu testen. über Unternehmensgrenzen hinweg lassen ist. Bereits die Frage, in welchem System Daneben steht die Etablierung eines ISMS sich Prozesseffizienz und Skaleneffekte der Prozess abgebildet ist, beschäftigt für die GWAdriga im Fokus. Dies bedeutet erreichen. Nur so lässt sich die gesetzliche die Akteure. Hier ist eine strukturierte aus Sicht der BTC das Erstellen, Aufbereiten und partnerschaftliche Vorgehensweise Preisobergrenze einhalten und – besonders und Sammeln zertifizierungsrelevanter essentiell. wichtig aus Kundensicht – Luft nach oben Informationen und ihre Abbildung inner- schaffen für innovative Geschäftsmodelle. • Es ist notwendig, Handlungsanweisun- halb des ISMS der GWAdriga und stellt eine gen und betriebsprozessbeschreiben- wesentliche Grundlage für den Zertifizie- de Dokumente so konkret wie möglich Ablauf und Erfahrungen zu beschreiben. Ein Vorgehen nach der rungsprozess dar. Es wird erwartet, dass Die Projektumsetzung folgt wesentlich den SMART-Formel – spezifisch, messbar, die Zertifizierung zum Jahresende 2016 Anforderungsgruppen der BSI TR 03109-6 ausführbar, realistisch, terminierbar – abgeschlossen sein wird. an Prozesse, Software und Betrieb und reali- ist hier ergebnisorientiert. siert Projektsynergien soweit wie möglich. Das große Finale – und dann? Im Rahmen der Abbildung der Prozessan- Die für den Jahreswechsel zu erwar- forderungen nach BSI TR 0319-6 erfolgt die Process Model and Notation, ein deutsches tende Zertifizierung der GWAdriga als schrittweise Analyse der Anforderungslage Geschäftsprozessmodell). Daraus leiten sich GWA-Dienstleister ist ein wichtiger Mei- und das Erstellen von Lösungskonzep- die Handlungsanweisungen ab, die zertifi- lenstein innerhalb des Gesamtprojektes. ten auf Grundlage von BPMN (Business zierungsrelevant sind. Die frühe Einbindung Formal ist hierdurch die Lieferfähigkeit der eines Auditors liefert konkrete Hinweise auf GWA-Dienstleistung inklusive der Teilnahme den Qualitätsstand der Dokumentation in an der Smart Meter Wirk-PKI (PKI, Public Key PROJEKT-SETUP Bezug auf die Detailtiefe. Infrastruktur) sichergestellt. In Verbindung Das Teilprojekt wird über folgende Analog hierzu erfolgt die Abbildung mit den Integrationsleistungen wird zudem Arbeitspakete umgesetzt: der Softwareanforderungen unter Berück- die automatisierte sowie system- und • Softwarelösung: Auslieferung und Imple- sichtigung der BSI TR 03109-6 auch unter organisationsübergreifende Abbildung mentierung der Funktionen der Test- und markt- und effizienzgetriebenen Aspekten. von GWA-Prozessen sichergestellt. Und erst Produktivsysteme für GWA und MDM Es ist sicherzustellen, dass die erforderli- diese bildet eine wichtige Voraussetzung Die Gesellschafter und Kunden des Gateway Administrations-Dienstleisters • Infrastrukturaufbau/Betrieb: Koordination der Systeminstallation und -anbindung chen Funktionen tatsächlich in der zertifi- zierungsfähigen Art und Weise abgebildet für Messstellenbetreiber wie den Gesell- schaftern der GWAdriga sowie weiteren GWAdriga werden „Smart Meter Gateway-Ready“ und können so frühzeitig in über Partner sowie Systemanbindung der und verfügbar sowie effizient nutzbar sind. Kunden bis hin zu Forschungsprojekten Kunden Der Aufbau der ISO-27001-zertifizierten (wie etwa enera), um einen effizienten den Rollout starten. Die Software liefert die BTC AG aus Oldenburg. • Prozess- und Funktionstests: Prozess IT-Services sowie die Abbildung der Sicher- Betrieb innerhalb der Preisobergrenzen zu M beschreibung (auf Basis TR03109-6) sowie heitsanforderungen im Informations-Si- gewährleisten und neue Mehrwert-Dienste Begleitung von Funktions- und Prozess- cherheits-Managementsystem erfolgen zu ermöglichen. it dem Digitalisierungs- ist es, die Aufgaben der Gateway Administ- wählt. Sie stellt ihre Softwarelösungen tests maßgeblich durch die BTC AG. Als Heraus- Zugleich stehen weitere Vorgaben vor der gesetz steht fest, dass ration (GWA) und des Meter Data Manage- BTC | AMM Gateway Manager und BTC | • Zertifizierung: Aufbau und Etablierung des forderung zeigen sich die Feinheiten im Tür und neue Kunden sind an die Service- der Rollout in Deutsch- ments (MDM) zu bündeln und zusätzlich AMM Meter Data Manager bereit, die in den notwendigen ISMS inkl. Abstimmung der Aufbau der IT-Architektur: Hier geht es zu- plattform der GWAdriga anzubinden. Das land kommt. Bereits Mehrwertdienste anzubieten. zertifizierten Rechenzentren der BTC als erforderlichen Unterlagen und Prüfungen nächst um die konkrete Ausgestaltung der heißt: nach dem Projekt ist vor dem Projekt. im Vorfeld haben sich Nach Gründung der Gesellschaft im Som- Software-as-a-Service betrieben und durch • Integration: Bereitstellung und Ausprä- Dienste-Trennung und Sicherheitszonen, Rheinenergie, EWE mer 2016 geht es nun darum, im Teilprojekt die GWAdriga genutzt werden. gung der Standard-Schnittstellen der was für sich genommen „business as usual“ IMPRESSUM und Westfalen Weser Netz mit ihren rund „IT & Prozesse“ die Betriebsprozesse auf BTC | AMM-Produkte zur Integration mit darstellt. Dabei ist jedoch besonderes Au- Für den Inhalt verantwortlich: den Systemen der Stammhäuser (unter 480.000 Pflichteinbaufällen auf die Grün- Basis einer IT-Infrastruktur bereitzustellen. Klare Zielsetzung anderem auf Basis SAP IM4G Intelligent genmerk auf die zwischen den unterschied- BTC Business Technology Consulting AG 26121 Oldenburg dung des Gemeinschaftsunternehmens Als IT-Partner und Lösungsanbieter wurde Das Gesamtziel ist klar definiert: Zum Roll Metering for German Energy Utilities) lichen Rollen ablaufenden Prozesse (zum www.btc-ag.com GWAdriga verständigt. Ziel der GWAdriga dafür die BTC AG aus Oldenburg ausge- out-Start 2017 steht ein zertifiziertes funk- Beispiel für die Bereitstellung von Firmware 18 Smart Meter Rollout Smart Meter Rollout 19
B ES T P R A C T I CE B E S T P R A C T I CE Wissen, Mit einer genauen Überprüfung der betroffenen Messstellen bereiten sich die Stadt- werke Saarbrücken auf den Rollout vor. Bis Ende 2019 was zu tun ist… sollen zehn Prozent aller Pflichteinbaufälle Inventarisierung der Messstellen im gesamten Versor- abgeschlossen sein. gungsgebiet der Stadtwerke Saarbrücken: Per Smartphone werden die benötigten Daten bequem und sicher erfasst D ie Stadtwerke Saarbrücken beschäftigt. Der erste und wichtigste Schritt elektrischen Dreipunkthaushaltszählern (3. riger auf einem aktuellen Stand zu halten Die von den Mobilgeräten erfassten Daten werden. Um dabei möglichst effizient und verfolgen ehrgeizige Ziele: auf dem Weg zu einem erfolgreichen Rol- HZ) und elektronischen Haushaltszählern als für integrierte Versorger“, erläutert Eric übergibt die Lösung medienbruchfrei an wirtschaftlich vorgehen zu können, erarbei- In den kommenden drei lout führt laut Eric Herud in die Keller. „Wir (eHZ) auf passenden Adaptern als moderne Herud. „Insbesondere für die Einbindung eine Datenbank, wo sie dokumentiert und ten die Verantwortlichen bei co.met für die Jahren sollen zehn Prozent wissen bislang zu wenig über die Situation Messeinrichtung (mME) setzt voraus, dass von Dienstleistern in die Montageprozesse analysiert werden können. Mittels einer Sta- festgelegten Umbauvarianten Schulungs- der rund 130.000 Strom- an den betroffenen Messstellen, um die im Einzelfall die Abmessungen des Zähler- müssen diese Daten nachvollziehbar zur tistik-Funktion werden die erfassten Daten unterlagen für Eigenpersonal und Dienst- zähler durch eine moderne Nachrüstung dezidiert planen und effizient platzes, die Dimension der Vorsicherung Verfügung gestellt werden, da diese in der aufbereitet und in Tabellen oder Diagram- leister. Damit der Montageaufwand vor Ort Messeinrichtung ersetzt und gut 1.000 zu durchführen zu können“, erläutert er. Das und der Zustand der Anlage bekannt sind“, Regel über keine Ortskenntnisse und keine men dargestellt – laut co.met sofort nutzba- gering gehalten wird, legt man zudem auf einem intelligenten Messsystem umgerüs- ist nicht verwunderlich, denn bisher waren erläutert er. Will man also teure Fehler in entsprechenden Kontakte im Netzgebiet re Planungsgrundlagen für den Rollout. Basis einer ABC-Analyse fest, für welche tet werden. Im Rahmen der Überprüfung Informationen über die Anbindbarkeit der der Gerätebeschaffung vermeiden, ist eine verfügen,“ ergänzt René Claussen. Umbauvariante die Messtechnik vorassem- der Wirtschaftlichkeit einer spartenüber- Zähler in ein Weitverkehrsnetz, die Lage der gründliche Inventarisierung der Messstellen Für jeden Schritt können in der Anwen- Effektive Vorbereitung bliert bestellt wird. So will man in Saarbrü- greifenden Umstellung auf das intelligente Messungen zueinander oder das Alter der zwingend erforderlich. dung bereits vordefinierte Protokoll-Vor- Im Projekt werden die Daten genutzt, um cken beim Rollout auf 80 bis 85 Prozent Messwesen, sind dabei zusätzlich rund Zählerplätze nur bedingt relevant. lagen verwendet oder individuelle Inven- für die vorkommenden Einbausituationen Standardeinbaufälle kommen, bei denen 100.000 Zähler der Versorgungsarten Gas, Mobile Inventarisierung tarisierungsprotokolle erstellt werden. Die jeweils passende Umbauvarianten zu der Monteur vor Ort nur die Zähler elekt- Wasser und Fernwärme zu berücksichtigen. Bestandsdaten unverzichtbar Für diesen Zweck erweiterte co.met daher Aufnahme der Informationen erfolgt intuitiv ermitteln. Diese sind der Ausgangspunkt risch verdrahten und die WAN-Verbindung Für die Planung und operative Umsetzung Das ändert sich mit der Umstellung auf sein SaaS-Workforce-Management-System anhand geführter Dialoge. Feedback des für die Beschaffungsplanung. Mindestens herstellen muss. Selbst kleine Stadtwerke des Rollouts haben Franz-Josef Johann, das intelligente Messwesen: Schon für die co.mobile um diese Inventarisierungs-Funk- Montagepersonals über die Alltagstaug- ebenso wichtig sind die Ergebnisse der mit einer überschaubaren Anzahl an Pflich- Vorstand der SW Netz AG, und Grundsatzentscheidung über die jeweils tionen. Per App auf dem Tablet oder Smart- lichkeit der Dialoge und ggf. zusätzlich Inventarisierung für die Vorbereitung der tumbaufällen sind laut Eric Herud und René Peter Backes, Geschäfts- einzusetzende Technologie phone kann der Außendienst nun sämtliche erforderliche Informationen und Funktio- Umbaumaßnahmen vor Ort, die – mindes- Claussen gut beraten, die Einbausituationen führer der co.met GmbH, und – daraus resultierend – wichtigen Kenndaten der fraglichen Mess- nen fließt kontinuierlich in die Weiterent- tens um Lastspitzen auszugleichen – mit vor Ort näher zu betrachten: „Sonst besteht das Projekt Kolumbus die korrekte Beschaffung der stellen aufnehmen, inklusive Fotodokumen- wicklung der Inventarisierungslösung ein. externer Unterstützung vorgenommen das Risiko, dass Mess- und Übertragungs- initiiert und bilden den Zähler, Smart-Meter-Gate- tation und Geodaten-Erfassung. technik beschafft wird, die nicht eingesetzt Lenkungskreis. Unter ways und sonstigen Kompo- Für die Inventarisierungen wurden werden kann, dass Montageeinsätze vor der Projektleitung von nenten wie Repeater, Adapter, zunächst drei Klassen von Aufgaben fest- Ort ausufern und hohe Fehlleistungskosten Eric Herud und René Antennen u.s.w. ist man auf gelegt, für die es jeweils unterschiedliche Dimensionen Zählerfelder bei 3-Punkt Befestigungsart entstehen“. Claussen sind seit dem detaillierte Informationen aus Aufnahmeprotokolle gibt: SLP mit und ohne Die neue Inventarisierungsfunktion steht Kick-Off im März dieses dem Feld zwingend angewie- Zusatzeinrichtung oder RLM. In den Proto- ab sofort für co.mobile-Bestandskunden als Jahres gut 50 Mitarbei- sen. „Es gibt in diesem Bereich kollen erfolgt, soweit nicht bereits bekannt, Funktionserweiterung des Standard-Sys- ter in 14 Teilprojekten kein Konzept, das unter allen die Aufnahme von Informationen zu den tems zur Verfügung. Darüber hinaus kann mit der Vorbereitung Umständen funktioniert“, Geräten vor Ort, zum Geräteumfeld – Wo das Inventarisierungstool als eigenständige beschreibt René Claussen die befindet sich der Zählerschrank? Wie liegen Lösung gebucht und mit sehr geringem Situation. Das gilt übrigens Messungen anderer Sparten zueinander? Integrationsaufwand genutzt werden. Exakt vorkonfigurierte nicht nur bei technisch komple- Wo ist der Kommunikationsanschluss (APL)? Protokolle gewährleis- xen Themen wie der Anbindung – und zum Zugang zur Messstelle (erforder- IMPRESSUM ten, dass der Monteur der unterschiedlichen Zähler an liche Schlüssel, Ansprechpartner etc.). „Infor- Für den Inhalt verantwortlich: vor Ort alle wichtigen co.met GmbH das jeweilige Messsystem oder mationen zum Zugang zu den Messeinrich- Aufbereitet in übersichtlichen Grafiken liefern die Daten aus der Inventarisierung Informationen 66117 Saarbrücken der Datenkommunikation. „Be- tungen sind für Versorgungsunternehmen belastbare Entscheidungsgrundlagen für die Gerätebeschaffung und die Vorbereitung aufnimmt. www.co-met.info reits die Entscheidung zwischen ohne eigenen Vertrieb wesentlich schwie- des Rollouts. 20 Smart Meter Rollout Smart Meter Rollout 21
Sie können auch lesen