Gesund, alt, digital - Wie digitale Systeme das Leben erleichtern - Human.technology Styria GmbH
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04|20 Gesund, alt, digital … Wie digitale Systeme das Leben erleichtern Healthy, old, digital How digital systems make life easier.
Neue Ideen würzen jedes Business. Bis zu 60.000 Euro sind neue Ideen jetzt wert. Ideen!Reich fördert die Entwicklung und Umsetzung neuer Business-Ideen – insbesondere digitaler Produkte. Jet z t h r f ü r S ie: me o r t a l . s f g.at p www.sfg.at/foerderung
Inhalt Vorwort | preface 03 Vorwort Johann 05 06 Gastkommentar: Siegfried Meryn Titelstory: Digitale Technologien Harer erleichtern das Leben 10 Außergewöhnliche Begegnungen beim HYGIENICUM Das Jahr 2020 hat uns vor Augen geführt, wie verletzlich un- 11 Mit Virtual und Augmented ser System in Krisenzeiten ist. Fehlende Schutzausrüstung Reality die Realität erweitern und unzureichende Behandlungsmethoden haben unsere 12 Künstliche Intelligenz zieht in Gesellschaft über Nacht in einen Schockzustand gestürzt. die Notaufnahme ein 13 1. Life Science Career Fair Wir als HTS-Cluster haben in den vergangenen Monaten ge- Leitthema & Clusternews 14 chiiOnline community 2020 holfen, die Auswirkungen der Pandemie zu mildern. Unsere 15 Digital Health & AAL Webplattform Schutz-vor-Corona vermittelte während der – eine neue Normalität ersten Monate dringend benötigte persönliche Schutzaus- 16 Silber-Label für steirischen rüstung und gemeinsam mit unserem Partner EDERA Sa- Humantechnologie-Cluster! fety konnten wir einen hoch-innovativen Mund-Nasenschutz 17 Die Kunst, um die Ecke zu denken (MNS) entwickeln, der speziell von öffentlichen Verkehrs- 18 Spotlight: medaia GmbH trägern stark nachgefragt wird. Unsere Initiative, eine nach- 19 Regional produziert haltige lokale Produktion persönlicher Schutzausrüstungen 20 Kompetenzlandkarte PSA Österreich aufzubauen, blieb bislang jedoch ohne Erfolg, weil eine um 22 Die Maske nimmt Formen an 5 Cent billigerer Schutzmaske aus China für EinkäuferInnen noch immer stärker zählt als ein MNS aus einer nachhaltigen 23 Innovationsplattform für lokalen Produktion. intelligente Assistenz im Alltag 24 Digitale Gesundheitsdienste für die Erfolgversprechender sind die Signale in Richtung raschere integrierte Versorgung Digitalisierung des Gesundheitswesens. „Big Data“-Anwen- 25 3 Mio. Euro für Carbomed dungen haben innerhalb kürzester Zeit sehr erfolgverspre- Medical Solutions chende Ansätze bei der Diagnose- und Therapieunterstüt- 26 Wir sind bisy! zung ermöglicht. Auch in der Telemedizin ging ein Ruck 27 Tremipen Home durch das System – was seit Jahren mit überschaubarem 28 Entry-Control am Krankenhaus der Erfolg versucht wurde, schaffte die Pandemie in kürzester Elisabethinen in Pandemiezeiten Zeit – Tele-Consile, elektronische Rezepte und Tele-Nach- 29 Multimodale Aktivierung der betreuung chronisch kranker PatientInnen wurden innerhalb kognitiven Leistungsfähigkeit weniger Wochen umgesetzt – Dinge, die in anderen Ländern 30 Aktive Mobilität im Alter – wie Dänemark oder Schweden seit Jahren gängige Praxis möglich in Zeiten der Pandemie? sind – wurden von den Kassen auch bezahlt. Ob für die- Unternehmens-News 31 Human-Factors-Labor der se neuen Behandlungslösungen auch langfristig geeignete JOANNEUM RESEARCH eröffnet Geschäftsmodelle gefunden werden, müssen Politik und 32 Kollaborative Forschung in den Ärztekammer entscheiden. Auf keinen Fall aufhalten lassen Lebenswissenschaften werden sich sogenannte Wearables, tragbare Geräte, die 33 Online-Behandlungen seit über mit Hilfe von Sensoren beispielsweise den Blutdruck, das 10 Jahren EKG, pO2 oder Glukose kontinuierlich messen und mittels 34 RCPE erhält zwei Projekte von der Smartphone überwachen. Sie werden entscheidend dazu U.S. Food and Drug Administration beitragen, unser derzeitiges „Krankenbehandlungssystem“ hin zu einem „Gesundheitsvorsorgesystem“ zu entwickeln. Foto: Das Kunztfoto 35 Unsere neuen Mitglieder HTS unterstützt diesen Weg mitzugestalten. 36 Forscherin 37 Forscher 38 Insights: ilvi GmbH Johann Harer 39 Termine Geschäftsführer/CEO | johann.harer@human.technology.at
Johann Harer The year 2020 has shown us how vulnerable our systems can be in times of crisis. A disease for which we have no fully sufficient therapy, in combination with shortages of protective equipment, tipped our society into a state of shock overnight. At the HTS Cluster we have done our best in the past months to ameliorate the effects of the pandemic. Our web platform ‘schutz-vor-corona.at’ helped to find urgent- ly needed supplies of personal protective equipment and in partnership with EDERA Safety we were able to develop a highly effective face mask (Mund-Nasenschutz, MNS), which has been in strong demand particularly by public transport organizations. However, our efforts to set up local production of protective equipment have not been successful so far, because a mask that is 5 cents cheaper from China counts for more with purchasers than a mask from sustainable local production. More promising have been the developments towards more rapid digitalization of the healthcare sector. Big data applications have generated very promising approaches in diagnostics and in support of therapy in a very short time. Telemedicine has also experienced a sudden leap in use and acceptance. Things that had met with more resistan- ce than success for many years – though they have been established practice for years in countries such as such as Denmark and Sweden – were implemented in a matter of weeks: for example tele-consultation, electronic prescrip- Impressum tions and ‘tele-care’ of chronically ill patients. These ser- INHALTLICHE VERANTWORTUNG: vices are also recognized and paid for by the public health Human.technology Styria GmbH Neue Stiftingtalstraße 2 | Eingang B | 1. Stock | 8010 Graz | Austria insurance system. Whether we can find suitable business DI Dr. Johann Harer | Julia Pirkenau, MA models to continue with them long-term, will be a matter DI Pascal Mülner | Mag. Michael Pichler of negotiation between the Austrian Medical Association REDAKTION: Julia Pirkenau, MA Marie-Theres Zirm | cardamom (ÖÄK) and the government. But a trend that won’t stop is Franz Zuckriegl, MBA | fz Strategie & Kommunikation KG the growth of wearables: sensors that continuously moni- ÜBERSETZUNG: Dr. Benjamin Hemmens PhD | Sigrid Puntigam LAYOUT ÜBERARBEITUNG: Raunigg & Partner GmbH tor parameters such as blood pressure, ECG, pO2 or blood SATZ: wurzinger design glucose and save or transmit data via smartphones. These COVER: shutterstock DRUCK: Medienfabrik Graz devices are a key to shifting our healthcare system from AUFLAGE: 1250 Stück Druck, 1650 Verteiler e-Paper treating illnesses towards supporting health preventively. ERSCHEINUNGSWEISE: mind. vier Mal jährlich HTS is here to assist and guide these developments. Namentlich gezeichnete Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion bzw. des Herausgebers wiedergeben. Auf die Hinzu- fügung der jeweiligen weiblichen Formulierungen wurde bei ge- schlechterspezifischen Hinweisen im Sinne der flüssigen Lesbar- keit und einer angemessenen Sprechqualität zum Teil verzichtet. Alle personalen Begriffe sind sinngemäß geschlechtsneutral, also weiblich und männlich, zu lesen. Druck- und Satzfehler vorbehalten. Stand Dezember 2020 QR Code Lesen Sie den botenstoff als ePaper auf Ihrem Smartphone 4
Gastkommentar Digital Health: Die Zukunft ist schon vorbei „Wenn wir uns irgendwann fragen: Was war Apples größter Beitrag für die Menschheit? Dann wird die Antwort etwas mit Gesundheit zu tun haben“, sagte Tim Cook, Apple-Chef. Es bestehe weitgehend Einigkeit, schreibt Bart de Witte in auf dem besten Weg, sich in den USA zur zentralen von einem linked-in-Beitrag, dass sich die Größe des digitalen der FDA anerkannten Gesundheitsplattform zu entwickeln. Universums alle zwei Jahre oder weniger verdoppeln wird. Gleichzeitig läuft seit drei Jahren das Project Baseline von Neben der wachsenden Datenmenge Verily/Google, gemeinsam mit zwei aus den Digitalisierungsbemühungen renommierten Universitäten und der innerhalb der klinischen Praxis sehen American Society of Cardiology, un- wir neue Datenbereiche, die für das ter dem Motto „We’ve mapped the Gesundheitswesen relevant werden, world, now let’s map human health.“. einschließlich Sprache, Morpholo- Die dabei gewonnenen Daten von gie, Lebensstil und Ernährung. Ein mehr als 10.000 Menschen, die 24 weiterer relevanter Wachstumsfaktor Stunden pro Tag, 365 Tage über fünf ist die Verfügbarkeit von Streaming- Jahre zur Verfügung stehen, werden, Daten von Sensoren, die Echtzeit- ähnlich Google Map, eine neue Ära Datenströme erzeugen können, um der Medizin einleiten. Zusätzlich ver- beispielsweise den Blutdruck, pO2, ändern Onlinehandel, Videosprech- Glukose, das EKG mittels Smart- stunde und elektronisches Rezept phone zu überwachen oder Covid-19 die Gesundheitsbranche, und zwar mittels Fitnessarmband zu differen- rasant. zieren. Was sind daher die dringend und Fast 8 Billionen Dollar werden welt- längst überfälligen Schritte? Initia- weit jedes Jahr fürs Wohlbefinden tiven sowohl für ein EU-koordiniertes ausgegeben, das sind etwa 10 % open source- als auch ein österreichi- der Weltwirtschaft. Es ist ein Wachs- „Wir müssen Gesundheit und sches zentrales Gesundheitsportal. tumsmarkt, der maßgeblich von Medizin in Zeiten der Konvergenz Ziel müsste es sein, erstmals mög- sogenannten Wearables, tragba- von Biotechnologie und IT völlig lichst viele, besser noch ALLE Leis- ren Geräten, Künstlicher Intelligenz tungserbringenden im Gesundheits- neu denken – auch in Österreich!“ und Telemedizin getrieben wird. Im Siegfried Meryn bereich in einer offenen, integrierten, September 2020 hat zum Beispiel standardbasierten Gesundheitsplatt- Amazon sein neuestes displayloses form für Österreich zu vernetzen und Fitnessarmband namens „Halo“ vor- unter einer Website zu bündeln. Da- gestellt, das unter anderem aus der mit einfach, sicher und bequem für Stimme Emotionen heraushören kann und erkennt, wann PatientInnen, NutzerInnen, Forschung und für das öffentli- NutzerInnen gestresst, traurig oder aufgeregt sind. Es soll ches Gesundheitssystem, unter Einhaltung höchster Qua- als Probelauf für die invasiven Funktionen dienen, die irgend- litätsstandards, einen echten Mehrwert bzw. „back to the wann mit Amazons Sprachassistentin Alexa verschmolzen future“ zu schaffen. werden können. Diese künstliche Intelligenz ist schon jetzt Foto: Siegfried Meryn Univ. Prof. Dr. Siegfried Meryn em. Medizinische Universität Wien Initiator FUTURE HEALTH LAB VIENNA / CAPE 10 Initiator Health.DigitalCity.Wien linkedin.com/in/siegfried-meryn 5
Digitale Technologien erleichtern das Leben Digital technologies make life easier. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie wurde der Nutzen digitaler Unterstützungssysteme im Alltag schlagartig klar. Die Sektoren „eHealth“, „Digital Health“, „Active, Independent & Assisted Living“ gelten als hoffnungsreichste Zukunftsbranchen. Die Steiermark entwickelt sich dabei zum Hotspot neuer Technologien. When the Coronavirus pandemic came, suddenly everyone could see how useful digital support systems are in everyday routine. The sectors e-health, digital health, and ‘active, independent and assisted living’ are seen as the most promising fields of business for the future. Styria is becoming a hotsport of new technologies. 6
Titelstory Sie liegen mit Fieber zu Hause und brauchen eine You are at home with a temperature and need a doc- Krankschreibung. Die Ärztin einfach anrufen und um tor’s letter for work. Can you just call the doctor on eine Krankschreibung für den Dienstgeber ersuchen? the phone and have it sent to your employer? Until a Das war bis vor wenigen Monaten nicht möglich. Ein few months ago, that wasn’t possible in Austria. Get- dringend benötigtes Rezept vom Arzt per Mail erhalten ting a prescription by e-mail from the doctor and for- und ganz einfach an die Apotheke weiterleiten? warding it to the pharmacy? Geht nicht. Oder vielmehr: Ging nicht. Die Corona-Pandemie Also no – until now. Some services already existed in the hat nicht nur diese technologisch bereits realisierten Dinge ELGA system of electronic health records, but with rather möglich gemacht. Vom „e-Rezept“ über die „e-Medikation“ low take-up in practice. The pandemic catapulted them bis zum „e-Impfpass“ – die verschiedensten ELGA-Services into widespread use. Suddenly e-prescriptions, e-me- gehören nun zur neuen Normalität für österreichische Versi- dication and e-vaccination records became normal for cherte. Und es wird vermutet, dass auch in Zukunft etwa der everyone using the Austrian public healthcare system. „virtuelle ÄrztIntermin“ möglich sein wird. „Die aktuelle Situa- And virtual appointments with your doctor may be not tion ist eine BeschleunigerIn und GamechangerIn in Sachen far behind. “The current situation is an accelerator and digitale Lösungen im Gesundheitsbereich“, sagt Thomas Mik- game-changer for digital solutions in healthcare”, says lau, Geschäftsführer des Grazer Startups medaia, das eine Thomas Miklau, CEO of the Graz startup medaia, which App zur Hautkrebserkennung auf den Markt gebracht hat has created an app for detecting skin cancer (see page (siehe Seite 18). Auch die Ärztevertreter, denen bislang der 18). The doctors’ representatives, who have generally Ruf der eher Übervorsichtigen in Sachen digitaler Prozesse been on the very cautious side when it comes to digital und Anwendungen vorauseilte, betonen ihre Offenheit ebenso processes and applications, emphasize both openness wie ihre Bedenken. „Digitale Hilfsmittel müssen die Dienerin- and reservations. As Alexander Moussa, GP and IT officer nen der Menschen bleiben. Alles andere wäre menschenun- at the Styrian Medical Association, says: “Digital suppor- würdig. Dass in der Zeit der Distanz die digitalen Hilfsmittel ting technology must remain in the service of people. an Bedeutung gewinnen, steht außer Frage. Ich bin zwar für Anything else would not be worthy of our patients. Ob- digitale Angebote und nutze sie auch. Aber in einen digitalen viously the role of digital services has grown now in the Rausch dürfen wir deswegen nicht verfallen“, betont Alexan- time when we need distancing; but we mustn’t let our- der Moussa, Arzt für Allgemeinmedizin und IT-Referent der selves get carried away”. Ärztekammer Steiermark. Konrad Brunnader, who is CEO of the Styrian start-up ilvi Konrad Brunnader, Geschäftsführer des auf mobile Soft- (see page 38), a specialist in software systems for health- ware-Systeme für den Gesundheitsbereich spezialisierten care, adds: “Before the Coronavirus people didn’t feel the steirischen Startups ilvi (siehe Seite 38), meint: „Eine sinnvol- need for digitalization sharply enough. Now in Germany le Digitalisierung voranzutreiben, dazu war der Leidensdruck the ‘hospital future fund’ is investing four billion euros in vor Corona offenbar noch nicht groß genug. In Deutschland digitalization projects. Now is the time to start projects werden Digitalisierungsprojekte nun im Rahmen des ‚Kran- on this scale in Austria, too. Then we would be prepa- kenhaus-Zukunftsfonds‘ mit vier Milliarden Euro ausgestattet. red for the next pandemic, but also for normal processes Solche Initiativen sollte man gerade in der aktuellen Situation linking hospitals, non-hospital doctors and mobile care auch in Österreich starten. Dann wäre man für die nächste services.” Pandemie, aber vor allem auch für den digitalen Klinikalltag in Verbindung mit den niedergelassenen ÄrztInnen und der Empowerment Hauskrankenpflege, gerüstet.“ Andreas Krug, founder and CEO of decide (see page 35), looks further into the future: “Digitalization of decisions Empowerment and processes in the provision of healthcare is a trend Andreas Krug, Gründer und Geschäftsführer von decide (siehe that is developing very dynamically independent of Co- Seite 35), blickt noch weiter in die Zukunft: „Die zunehmende vid-19. Though documentation and digital handling of Digitalisierung von Entscheidungen und Prozessen im Umfeld medical workflows is no longer in the forefront of this der Gesundheitsversorgung ist ein Trend, der sich unabhängig development. The areas that are really growing in im- von Covid-19 sehr dynamisch entwickelt. Besonders hervor- portance are things like AI-supported diagnostics and zuheben ist, dass Themen wie KI-gestützte Diagnostik, Digital digital clinical decision support. An important word in Clinical Decision Support etc. an Bedeutung gewinnen und this context is empowerment. If systems and products die reine Dokumentation und die Abwicklung von ‚medizini- deliver reliable, evidence-based information, this auto- schen Geschäftsprozessen‘ nicht mehr im Vordergrund ste- matically increases the degree of freedom of the vari- hen. Ein Schlagwort in diesem Zusammenhang ist ‚Empower- Foto: shutterstock ous participants in the healthcare system. In the end, ment‘. Wenn Systeme oder Produkte sichere evidenzbasierte this support means that the people affected can take on Informationen zur Verfügung stellen, dann erhöht das automa- much more responsibility for their own situation. ‘Digital tisch den Freiheitsgrad der verschiedenen TeilnehmerInnen im health’ expands the possibilities of ‘active, independent & Gesundheitssystem. Und am Ende bedeutet das auch, dass assisted living’. Pandemic or no pandemic.” 7
Titelstory Betroffene mit dieser Unterstützung sehr viel mehr an Verant- Dietmar Bayer, consultant psychiatrist and medical psy- wortung für sich selbst übernehmen können. Damit erweitert chotherapist, is president of the Austrian Society for te- ‚Digital Health‘ die Möglichkeiten des ‚Active, Independent & lemedicine (ÖGTelemed): “The goal must be to enable Assisted Living‘. Ob nun in einer Pandemie oder ohne diese.“ people who are getting older to live independently for as long as possible in their own home. Intelligent smart Dietmar Bayer, Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeuti- home systems are part of this. Just like some routine sche Medizin und Präsident der Österreichischen Gesellschaft care procedures can be automated, doctors also need für Telemedizin (ÖGTelemed): „Das Ziel muss sein, älter wer- to think about whether some of their age-old practices denden Menschen ein möglichst lan- are fit for the future, and should ges und selbstbestimmtes Leben im develop intelligent routines in the eigenen Zuhause zu ermöglichen. Das course of the digitalization pro- wird mit intelligenten Smart-Home- cess, rather than leaving it until Systemen möglich. So wie manche industry triggers or takes over this Routinen der Pflege automatisierbar development. The resources of sein werden, müssen ÄrztInnen im the doctors that are freed up will Rahmen der Digitalisierung ihre Jahr- not get lost, but will be shifted to tausende alten tradierten Abläufe auf face-to-face medicine. The time Zukunftstauglichkeit prüfen und intel- for telemedicine has arrived.” ligente Routinen im Zuge der Digitali- sierung entwickeln, bevor die Industrie International Business diese Entwicklung triggert oder gar In September 2020, Amazon pre- übernimmt. Die freiwerdenden Res- sented its newest screenless fit- sourcen der ÄrztInnen sind nicht ver- ness band ‘Halo’. Among other loren, sondern sollten in die sprechen- things, it can recognize emotions de Medizin verlagert werden. Das ist from the wearer’s voice and can die Stunde der Telemedizin.“ analyse whether they are stressed, sad or agitated. Halo is meant as a Internationales Business test run for invasive functions that Im September 2020 hat Amazon sein could be combined with Ama- neuestes displayloses Fitnessarm- zon’s virtual assistant Alexa, as band namens „Halo“ vorgestellt, das „Das ist die Stunde Siegfried Meryn reports (see page u.a. aus der Stimme Emotionen her- der Telemedizin“ 5). Prof. Meryn is a well-known aushören kann und erkennt, wann die Dietmar Bayer physician and initiator of both the NutzerIn gestresst, traurig oder aufge- “The time for Future Health Lab Vienna in the regt ist. Halo soll als Probelauf für die telemedicine has arrived” CAPE 10 project and the Health. invasiven Funktionen dienen, die spä- Dietmar Bayer DigitalCity.Wien partnership. “This ter mit Amazons Sprachassistentin artificial intelligence is already on Alexa verschmolzen werden können, the way to becoming a central wie der bekannte Mediziner Siegfried health platform in the USA that Meryn, Initiator des FUTURE HEALTH will be recognized by the FDA. At LAB VIENNA /CAPE 10 sowie der Health.DigitalCity.Wien, be- the same time, we have Project Baseline by Verily/Goo- richtet (siehe Seite 5). „Diese künstliche Intelligenz ist schon gle, along with two leading universities and the Ameri- jetzt auf dem besten Weg, sich in den USA zur zentralen, von can Society of Cardiology. It is now three years into a der FDA anerkannten Gesundheitsplattform, zu entwickeln. five-year programme of collecting data from more than Gleichzeitig läuft seit drei Jahren das Project Baseline von 10,000 people, 24 hours a day, 365 days a year. Its mot- Verily/Google, gemeinsam mit zwei renommierten Universitä- to is “We’ve mapped the world, now let’s map human ten und der American Society of Cardiology, unter dem Motto health” – and like Google Maps did for navigation, this ‚We’ve mapped the world, now let’s map human health.‘ Die will usher in a new era in medicine.” Against this back- dabei gewonnenen Daten von mehr als 10.000 Menschen, die drop of developments in economics and health policy, 24 Stunden, 365 Tage über fünf Jahre zur Verfügung gestellt Prof. Meryn argues for “an EU-coordinated, open-source werden, werden ähnlich Google Maps eine neue Ära der Medi- health portal, as well as a central Austrian one. The goal zin einleiten.“ Vor diesem wirtschaftlich-gesundheitspolitischen must be to connect as many as possible of the service Hintergrund plädiert Meryn für „ein EU-koordiniertes open- providers in the Austrian health system – preferably all of source- als auch ein österreichisches zentrales Gesundheits- them – in one open, integrated, standards-based health portal. Ziel müsste es sein, erstmals möglichst viele, besser platform, with one website.” Foto: Schiffer noch alle, Leistungserbringer im Gesundheitsbereich über eine offene integrierte standardbasierte Gesundheitsplattform für The technological and entrepreneurial know-how is Österreich zu vernetzen und unter einer Website zu bündeln.“ available. HTS cluster manager Johann Harer says: “Aus- 8
Das technische wie das unternehmerische Know-how dafür trian and Styrian companies, universities and research sind vorhanden. HTS-Clusterchef Johann Harer: „Die öster- centres are among the international front-runners in the reichischen und steirischen Unternehmen, Universitäten und development of digital health systems. Sensor techno- Forschungszentren spielen in der Entwicklung von digitalen logy, artificial intelligence, and the development of in- Gesundheitssystemen im internationalen Spitzenfeld mit. telligent planning, evaluation and coordination systems Sowohl in der Sensorik, als auch im Bereich Künstliche In- are all areas where we can rely on the excellence of our telligenz sowie in der Entwicklung intelligenter Planungs-, researchers and of our businesspeople.” Two things are Auswertungs- und Koordinationssysteme, können wir auf die crucial, he goes on: On the one hand, the government Expertise unserer ForscherInnen, ebenso wie auf die unserer and administration must create more permeability in the UnternehmerInnen zurückgreifen.“ Nun sei es entscheidend, interfaces between the different institutions involved in dass Politik und Verwaltung einerseits die Schnittstellen im active and healthy ageing – across people’s own homes, Spannungsfeld selbstbestimmten Lebens – vom eigenen care homes, doctors’ offices and hospitals. And on the Zuhause über Einrichtungen betreuten Wohnens, Pflegeein- other, there is a need for programmes to support com- richtungen, Praxen von ÄrztInnen und Krankenanstalten – panies moving into this field. durchlässig machen und andererseits die Unternehmen mit gezielten Förderprogrammen unterstützen. Hospital at Home At a practical level, smartphones and wearables will ena- Das Spital zu Hause ble people with health issues to stay at home for lon- Auf der praktischen Ebene werden Smartphones und Wea- ger. The trend is “From hospital to homespital”, as Prof. rables dazu führen, dass die Menschen auch bei gesundheit- Siegfried Meryn described it in the cluster event Digi- lichen Beeinträchtigungen immer länger zu Hause bleiben tal Health & AAL – A New Normal (see page 15). In this können. „Vom Hospital zum Homespital“ lautet der Trend, wie context, the ‘smart home’ will have a lot of functions. Siegfried Meryn im Rahmen des Clusterevents „Digital Health Peter Kastner, thematic coordinator in the area of Digi- & AAL – eine neue Normalität“ (siehe Seite 15) berichtete. So tal Health Information Systems at the AIT and CEO of erfüllt das „Smart Home“ viele Funktionen. „All das kann ge- telbiomed, a Styrian telehealth spin-off, is optimistic: “All lingen, wenn die Nutzung neuer Tele-Services von den Ge- of this can succeed if the use of new tele-services is pro- sundheitsversorgern forciert wird“, gibt sich Peter Kastner, moted by the healthcare providers”, he says. thematischer Koordinator im Bereich Digital Health Informa- tion Systems am AIT und Geschäftsführer des steirischen Andreas Krug points out that “Intelligent software solu- Telehealth Spin-off telbiomed Medizintechnik und IT Service tions can make knowledge available anytime, anywhere GmbH, optimistisch. in assured quality, which benefits people’s indepen- dence. For example, if our GlucoTab can make it easy Andreas Krug weist darauf hin, dass „intelligente Softwarelö- and safe to calculate the correct insulin dose for a diabe- sungen Wissen und Entscheidungsunterstützung jederzeit tes patient, then we can make them more independent und überall in gesicherter Qualität zur Verfügung stellen und from limited healthcare structures. Actually this doesn’t damit die Unabhängigkeit positiv beeinflussen. Wenn wir z.B. have much to do with people’s age. It’s about ‘active as- mit unserem Produkt GlucoTab sicherstellen können, dass die sistance ’ and the needs for this arise in a variety of situa- Insulindosierung für einen betroffenen Diabetiker sicher und tions, not just old age.” New digital technologies, intelli- einfach möglich ist, erzeugen wir damit Unabhängigkeit von gent applications and integrated care structures will limitierten Versorgungsstrukturen und stärken die Eigenstän- change lives – at all ages. digkeit. Übrigens hat das nur wenig mit dem physischen Alter zu tun. Es geht um ‚aktive Assistenz‘ und diesen Bedarf sehe ich als einen, der durch eine bestimmte Lebenssituation und nicht ausschließlich durch das Alter bestimmt wird!“ Neue di- gitale Technologien, intelligente Anwendungen und integrierte Versorgungsstrukturen werden das Leben entscheidend ver- ändern – und das in jeder Lebensphase. Titelstory/Coverstory: Franz Zuckriegl Übersetzung/Translation: Sigrid Puntigam & Benjamin Hemmens 9
Außergewöhnliche Begegnungen beim HYGIENICUM Außergewöhnlich, in vielerlei Hinsicht, regionalen Anbietern von PCR-Tests. „Im Aber wohin mit den hochinfektiösen war die FF4U (Fast Forward 4 You) Ver- Rahmen der Veranstaltung machte es uns Abfällen? anstaltung „METEKA & BRUCHA meet das Hygienicum Graz möglich, unsere Die infektiösen Abfälle, welche durch die HYGIENICUM“, welche am 15. Septem- TeilnehmerInnen freiwillig und kostenlos zahlreichen Proben jeglicher Art anfallen, ber 2020 in Kooperation mit dem Green vor Ort testen zu lassen. Wir freuen uns werden in geeigneten Behältern gesam- Tech Cluster im Kompetenzzentrum für sehr, dass dieses einmalige Angebot so melt und im Haus durch das Abfalldekon- Lebensmittel- und Betriebshygiene der zahlreich angenommen wurde! Kaum 24 taminationsgerät „MEDISTER“ der Firma Firma HYGIENICUM stattfand. Bei „gelber Stunden später durften wir getrost ver- METEKA GmbH behandelt. Hierbei wird Ampel“ fanden sich rund 40 Interessierte, künden: Alle getesteten Personen sind der Abfall mittels Mikrowellentechnologie gut ausgestattet mit Maske und unter Ein- negativ“, so Johann Harer, Geschäfts- erhitzt und das zuvor infektiöse Material haltung aller nötigen Schutzmaßnahmen, führer des steirischen Humantechnologie- kann als ungefährlicher Hausmüll entsorgt in den erst heuer fertiggestellten Räum- Clusters. werden. „Wir sprechen hier von einer lichkeiten in Graz-Gösting ein. Non-Kontaminations-Strategie, neben der Erfolgreicher Umbau trotz Krise Verhinderung von Infektionen und dem Laborflächen und PCR-Teststation Die Analyseproben der Tests werden teil- Schutz von PatientenInnen und Mitar- Nach kurzer Vorstellung der beteiligten weise im neu entstandenen ersten Stock beiterInnen, ist die Wirtschaftlichkeit eine Unternehmen und des Hausherrn Michael getestet. Im ersten Halbjahr 2020 ent- ganz wichtige Entscheidungsgrundlage Stelzl durften die BesucherInnen die ver- stand dort ein Reinraum mit Schleuse, für die Anschaffung des MEDISTERs“, be- schiedensten Labore aus den Bereichen ein Schimmelsporenraum und ein Be- richtet Roland Katschnig von METEKA. Chemie, Molekularbiologie und Mikrobio- brütungsraum, umgesetzt von BRUCHA logie besichtigen. Hierbei ist das Spek- Reinraumbau. Zwei weitere Kühlräume Mit Zusammenarbeit zum Erfolg trum sehr breit gefächert und geht über sind noch in Planung. „Trotz SARS-CoV- Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit Labore für Allergen-Nachweise, Lebens- 2-Lockdown gab es fast keine Einschrän- dreier Unternehmen konnte das HYGIE- mitteluntersuchungen und mikrobiologi- kungen, das Projekt wurde zeitgerecht NICUM schnell auf die seit März herr- sche Nachweise (von pathogenen Keimen abgewickelt“, stellt Thomas Unger von schende Situation reagieren und ist somit, wie Salmonellen und Schimmelpilzen) bis BRUCHA Reinraumbau fest. BRUCHA gemeinsam mit BRUCHA und METEKA, hin zur Schädlingskontrolle. Ebenso wer- produziert die sogenannten BRUCHAPa- eines der herausragenden best-practice- den diverseste Beratungsdienstleistungen neele® und ist damit spezialisiert auf Kühl- Beispiele unserer Clusterunternehmen. Fotos: HTS | Pascal Mülner vom Hygienicum Graz angeboten. und Tiefkühllagerbau, Industriehallen- und Fassadenbau, Innenausbau für gehobene „Seit März 2020 bieten wir auch Corona- Ansprüche alternierend zum Trockenbau Tests mittels PCR-Methode an“, erzählt sowie Reinraum-, Umweltsimulations- & Michael Stelzl. Bis zu 300 Proben wer- Prüfkammerbau für maßgefertigte Sys- Die HTS bietet in Kooperation mit dem den seitdem täglich durchgeführt – somit temlösungen. Hygienicum vergünstigte PCR-Tests für zählt das Unternehmen zu den führenden alle Mitgliedsunternehmen an. 10
Mit Virtual und Augmented Reality die Realität erweitern Eine exklusive Cross-Cluster-Unternehmensbesichtigung (in eingesetzt und Erkenntnisse über die Vorteile mit dem zusätz- Kooperation mit Creative Industries Styria) im kleinen Rahmen lichen Einsatz der Technologien gesammelt werden. Nicht zu- hat uns am 29. September zu unserem Partner Mindconsole letzt durch die globale Ausrichtung mit den Standorten Graz, GmbH geführt. Vielleicht sind es gerade solche Veranstaltun- Berlin und Sydney konnte schon mit internationalen Marken gen, die es in diesen besonderen Zeiten braucht, um unser wie Pernod Ricard, Samsung oder TEDx Sydney zusammen- Netzwerk gezielter voranzutreiben. Auf jeden Fall ergab sich gearbeitet werden. Zu ihren weiteren KundInnen zählen unter dadurch die einzigartige Möglichkeit für alle TeilnehmerInnen, anderem Unternehmen wie Red Bull, Servus TV, Huawei, Mer- die faszinierende Welt der Virtuellen Realität (VR) ausgiebig zu cedes Benz, Magna Steyr, Schullin, Tyromotion, Swisscom, erleben. So konnte man unter anderem direkt in einen Polizei- Porr und Mini. und Rettungseinsatz vor der Grazer Merkur Arena eintauchen oder die Berliner Feuerwehr in der neuen U5-Linie begleiten. Zahllose Einsatzgebiete Neben der Werbebranche, der Gebäudeplanung sowie dem Internationales Team mit breitem Produktportfolio Produktdesign in z.B. der Automobilbranche gibt es auch in Das Team von Mindconsole, die sich auf Filmproduktion, Mo- der Medizin umfangreiche Anwendungsgebiete: In der Dia- tion Design und interaktive Medien (Virtual Reality, Augmented gnose/Planung, wo etwa die Darstellung der Bildgebung im Reality und 360°) fokussieren, gab Einblicke in die zahllosen Raum für die Planung eines operativen Eingriffs umgesetzt Einsatzgebiete dieser Technologien. Insbesondere durch den werden kann oder in der Rehabilitation, wo durch VR Gamifi- eigenen freiwilligen Einsatz von Markus Karlseder, Geschäfts- cation die Therapie spielerisch beschleunigt. Ebenso kann die führer von Mindconsole, seit fast 20 Jahren u.a. im Aus- Technologie in der Behandlung von psychischen Störungen bildungsbereich für Führungskräfte beim Roten Kreuz bzw. und Phobien unterstützen oder als Simulationstraining für die anderer Einsatzorganisationen, konnte mit der Virtual Reality praktische Aus-/Weiterbildung von medizinischem Personal Begleitung der internationalen Katastrophenschutz-Übung dienen. Diese und noch viele weitere Anwendungen werden Ironore2019 letzten Jahres in Eisenerz und aktuell in Zusam- uns zukünftig näher an die virtuelle Realität heranführen! menarbeit mit der Berliner Feuerwehr die Technologie intensiv Foto: Mindconsole 11
AICI-Forum: Künstliche Intelligenz zieht in die Notaufnahme ein Heimische Medizintechnik als internationale Vorreit- Hohes Marktpotenzial für künstliche Intelligenz erin: In Kärntens Spitälern kommt seit wenigen Mon- Zurzeit kommen die in Kärnten verwendeten Technologien aten erstmals künstliche Intelligenz in der Diagnostik noch aus dem israelischen „MedTech-Hub“ Tel-Aviv. Bald zum Einsatz. Gemeinsam mit HTS wird nun daran sollen zunehmend auch heimische Entwicklungen Einzug gearbeitet, KI insgesamt noch stärker in die Medizin in die Krankenhäuser halten: „Künstliche Intelligenz ist eine zu integrieren. der zentralen Innovation- streiberInnen der Medizin- Hunderte Einzelbilder, deren technik. Unsere klinischen rasche Analyse über Leben und wirtschaftlichen Part- und Tod entscheidet. Es mag nerInnen müssen sich noch dramatisch klingen, doch die stärker mit dem Thema der riesigen Datenmengen stellen künstlichen Intelligenz aus- ÄrztInnen in der radiologis- einandersetzen, um unser chen Diagnostik tatsächlich Gesundheitssystem lang- tagtäglich vor große Heraus- fristig absichern zu können. forderungen. „Repetitive Auf- Daher haben wir dieses gaben kosten MedizinerInnen Thema auch als eines un- wertvolle Zeit, die andernorts serer strategischen Schwer- wesentlich effektiver und ziel- punktfelder definiert“, erklärt gerichteter eingesetzt werden HTS-Geschäftsführer Jo- könnte“, erklärt Primarius hann Harer. Als ökonomis- Thomas Kau, Leiter der Radi- cher Anhaltspunkt: Für das ologie am LKH Villach. Das war Jahr 2025 hat eine Fraun- Antrieb für ihn, mit dem „AICI Forum“ den interdisziplinären hofer-Studie ein Umsatzvolumen von 2,5 Milliarden Euro Medizin-Fachkongress zum Thema künstliche Intelligenz allein für Anwendungen des maschinellen Lernens im Ge- (KI) ins Leben zu rufen. Rund 400 TeilnehmerInnen aus 18 sundheitswesen prognostiziert – nicht ganz ohne heimische Ländern haben sich nach dem erfolgreichen Vorjahr für die Beteiligung, wie der HTS-Geschäftsführer betont: „Viele zweite Auflage angemeldet: „KI kann jene Bilder filtern und unserer Jungunternehmen greifen in irgendeiner Form auf vorselektieren. Dadurch bleibt den ÄrztInnen mehr Zeit für Methoden der künstlichen Intelligenz zurück – nicht nur im konzentrierte Diagnoseerstellung und patientInnennahe Kontext der klinischen Bildgebung.” KI aus der Steiermark Tätigkeiten. Das ‚AICI‘-Forum zeigt diese innovativen Mögli- findet auch in der Demenz-Prävention, Reha-Nachbehand- chkeiten der KI auf, mit deren Potenzial die Diagnostik revo- lung und Schlaganfall-Prädiagnostik Anwendung. lutioniert werden kann“, sagt Kau. Anhaltspunkte für diesen Befund sind vor allem eine inter- Digitaler Zwilling national vielbeachtete Premiere an den KABEG-Standorten Konkret hat etwa das steirische Start-up medaia mit „Skin- Klagenfurt, Villach und Wolfsberg: In den drei Spitälern Screener“ eine App zur raschen Beurteilung des Haut- finden seit wenigen Monaten drei KI-basierte Algorithmen krebs-Risikos auf den Markt gebracht. KML Vision analysiert in der Computertomografie (CT)-Diagnostik Anwendung. Gewebebilder mit Hilfe von KI und Leftshift One hat gen- Konkret überprüft die künstliche Intelligenz, ob etwa Blutun- erische Modelle zur Bildverarbeitung in der Medizintechnik gen im Gehirn, eine Lungenembolie oder eine Rippenfrak- entwickelt. Die Akzeptanz für KI unter den ÄrztInnen, Ver- tur vorliegt. „Wir schätzen den zweiten Blick vor allem dort, sicherungsträgerInnen und auch den PatientInnen gilt es zu wo es schnell gehen muss, insbesondere also in der Not- steigern. Langfristig geht die Entwicklung in Richtung eines Foto: HTS | Julia Pirkenau fallaufnahme“, betont Kau. Die ausgiebige Testphase habe „digitalen Zwillings“. Dieser ermöglicht, die Folgen einer Op- gezeigt, „dass die KI sehr wenig übersieht, aber in manchen eration oder die Einnahme bestimmter Medikamente auf Fällen falsch positive Einschätzungen abgibt“, sagt der Chef- den individuellen menschlichen Organismus zu simulieren, arzt, der unterstreicht: „Die größte Genauigkeit erreichen Erfolgsaussichten und Risiken einer Behandlung zu ermit- Mensch und Maschine gemeinsam. Das Zusammenwirken teln und den Heilungsverlauf abzuschätzen – alles unter Zu- von KI und ÄrztIn bleibt also weiterhin entscheidend.“ hilfenahme der künstlichen Intelligenz“, erklärt Harer. 12
Das war Österreichs 1. Life Science Career Fair In diesen spannenden Zeiten ist es eine Ende März 2021 Einblicke in ihre Arbeit Lohmann & Rauscher gewonnen werden. besondere Herausforderung aber auch auf der Homepage der ÖGMBT. Auch der steirische Humantechnologie- Freude, etwas Neues zu kreieren. So Cluster durfte sich im Rahmen eines LISA waren wir sofort begeistert, als die Ge- Virtuelles Format – hohe Reichweite Gemeinschaftsstandes vorstellen. Weitere schäftsführerin unseres Kooperations- Das Kick-off-Event fand im Rahmen der ausstellende Unternehmen waren unter partners, der Österreichischen Gesell- jährlichen ÖGMBT-Jahrestagung Ende anderem Hookipa Biotech GmbH, Life schaft für Molekulare Biowissenschaften September mit ca. 250 BesucherInnen Science Karriere Services, LBG Career und Biotechnologie (ÖGMBT), Alexandra statt. Das virtuelle Format wurde für die Center, MSD Animal Health, Phoenestra Khassidov, uns mit der Idee einer öster- „Life Science Career Fair“ genutzt, um Un- GmbH, Polymun Scientific und Ribbon reichweiten Life-Science-Karrieremesse ternehmen und interessierte Biowissen- Biolabs. kontaktiert hat. Schnell wurde eine ge- schafterInnen aus ganz Österreich zusam- meinsame Organisation beschlossen, menzubringen. Mit „VirtualExpo“ war auch Karrieremöglichkeiten in den woraufhin auch Life Science Austria schnell ein geeignetes System gefunden. Biowissenschaften (LISA) sowie weitere österreichische Life- Durch die englische Sprache und einen Li- Unser Mitarbeiter & Business Developer Science-Cluster (ecoplus, LISAvienna vestream auf Youtube konnten auch inter- für Digitalisierung, Pascal Mülner, konnte und die Standortagentur Tirol) von der nationale BesucherInnen begrüßt werden. als Moderator gleich 3 renommierte Per- Initiative überzeugt werden konnten. sönlichkeiten willkommen heißen: Karin Dadurch konnte für alle Clustermitglie- AusstellerInnen aus ganz Österreich Schaupp (Intern. Innovation and Busi- der ein -20%-Rabatt auf die Teilnahme- Mit großer Freude durften wir mit The ness Consulting), Eva Binder (Erber AG) gebühr angeboten werden. Das auf- Longevity Labs (TLL) und dem Austrian und Joachim Seipelt (Nuvonis Techno- strebende Jungunternehmen TLL (The Centre of Industrial Biotechnology (ACIB) logies) gaben Einblicke in ihre bewegten Longevity Labs) und das K2 Kompetenz- auch zwei unserer Kooperationspartne- Karrierewege. Die Ausstellenden gaben zentrum ACIB (Austrian Centre for Indus- rInnen als AusstellerInnen begrüßen. Als eine kurze Vorstellung ihrer Arbeit. Die trial Biotechnology) sowie alle anderen nationale Zugpferde konnten Großunter- gesamte Kick-off-Session gibt es am AusstellerInnen geben dabei noch bis nehmen wie Takeda, Erber Group sowie Youtube-Channel der ÖGMBT. Foto: HTS | Julia Pirkenau 13
chiiOnline community 2020 Interaktiver Wissensaustausch über die Einsatzfelder der hyperspektraler Bildverarbeitung - Start am 5. November 2020 Ende 27. Jänner 2021 Ein weltweites Netzwerk für die hy- nologien und Serviceleistungen. Bei der Teilnahme perspektrale Bildgebung entsteht in chiiOnline community sind bereits Teil- Die Registrierung und Teilnahme sind Graz nehmerInnen aus vielen verschiedenen online und ohne Gebühren möglich. Die chii-Konferenzreihe wurde 2016, als Industriezweigen, wie z.B. Lebensmittel, www.chii-online.com internationales Branchentreffen für Hy- Recycling, Landwirtschaft & Pharma. perspektraltechnik, ins Leben gerufen. Mit der ständig wachsenden Attraktivität Weitere Informationen: Anlass für zahlreiche ExpertInnen und der hyperspektralen Bildgebung werden Perception Park GmbH. Branchen-InsiderInnen der Hyperspek- bei der chiiOnline community neue Mit- Stefan Friedrich Strohmaier tralbranche aus Industrie und Wissen- glieder aus weiteren Industriezweigen, Marketing & Corporate Communications schaft, nach Graz zu kommen. Parallel insbesondere aus der Medizinindustrie Wartingergasse 42 | 8010 Graz dazu wurde 2019 mit großem Erfolg die erwartet. +43 676 3572344 chii-Academy für Ingenieure etabliert. s.strohmaier@perception-park.com Remember, remember www.perception-park.com Die Mitglieder werden in die faszinieren- the 5th of November de Welt der hyperspektralen Bildgebung Am 5. November fand die Kick-off-Ve- und den Anwendungen in der Industrie ranstaltung statt. Eine Keynote be- eintauchen. Sie lernen die neuesten handelte das Thema End-user-needs, Trends und zukünftigen Entwicklun- markets and trends. Die Session am gen im Bereich Hyperspectral Imaging 11. November hatte das Thema Spec- kennen und können ihr internationales tral Imaging – Software & Hardware. Die Netzwerk erweitern. Mit an Bord sind Webinare dauern 10 Minuten, sind kos- wieder alle bisherigen chii PartnerInnen: tenfrei über unserer Website erreichbar Perception Park, SFG, Spectronet und und sind ideal, um in der Kaffeepause ei- das Enterprise European Network. nen Einblick über eine neue Technologie zu bekommen. Durch den Einsatz der HSI könnten einzelne Pillen im Produktionsprozess überprüft werden. Damit wird sowohl die Konzentration als auch die Vertei- lung eines Wirkstoffs in der Pille in in- dustrieller Echtzeit überwacht. (https:// www.perception-park.com/pat-tool- 100-inspection-pills) chiiOnline community – wer ist dabei? An den vergangenen chii-Konferen- zreihen nahmen führende Unterneh- men der hyperspektralen Bildgebung und ExpertInnen aus Wissenschaft, Forschung und Industrie teil. Herstell- erInnen von Hyperspektralsensoren, Optik, Beleuchtung, Softwarefirmen, HardwareherstellerInnen, internationale Distributoren und viele mehr präsen- tieren ihre spannenden Produkte, Tech- 14
Digital Health & AAL – eine neue Normalität „Wir leben für Innovation, wir stehen nicht still“, äußerte Rai- Zum Start forderte Siegfried Meryn in seiner Keynote auf, ner Planinc, Vorstandsmitglied von AAL Austria/ Geschäfts- das Gesundheitswesen zu überdenken. Schließlich sei die führer von Cogvis, auf der wunderschönen Dachterrasse des Zukunft „schon vorbei“. Mit hochspannenden Ausblicken Styria Media Centers am 22. Oktober. Mit schöneren Wor- in Digitalisierungstrends wie „from Hospital to Homespital“ ten konnte einer unserer Keynote Speaker das Ziel unserer durch die Möglichkeiten von Wearables und Smartphones Veranstaltung, steirische bzw. österreichische Innovationen sowie Einblicke in Projekte namhafter IT-Konzerne zeigte in den Bereichen Digital Health & AAL vorzustellen, kaum Meryn auf, welchen Handlungsbedarf es akut in Österreich beschreiben. Unsere KooperationspartnerInnen bewegen gibt. In Folge sprach Werner Leodolter über digitale Trans- sich dabei am Zahn der Zeit: der Lockdown im Frühjahr hat formation im Gesundheitswesen. Dabei hob er besonders bereits einen ersten Digitalisierungsschub initialisiert. Nun hervor, welch wichtige Rolle Prozessmanagement spielt: geht es uns darum, Digitalisierung speziell im Gesundheits- „Schlechte Prozesse bleiben auch digitalisiert noch immer bereich voranzutreiben und die gestiegene Awareness für schlechte Prozesse.“ dieses Thema zu nutzen. Denn der aktuelle Trend zeigt eine neue Bereitschaft, digitale Lösungen einzusetzen. Beispiele Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde die Innovations- dafür sind eine vorübergehend rasch eingeführte E-Medika- kraft heimischer Unternehmen in den Themenfeldern “Digital tion, dass ELGA zahlreiche RückkehrerInnen verzeichnete, Health” und “AAL” in Form von kurzen Pitches vorgestellt. Foto: Nikola Milatovic die Bereitschaft der BürgerInnen ihre Daten zur Verfügung Dazu einer der Teilnehmer, Tibor Zajki-Zechmeister, Gründer zu stellen stieg, in der Selbstisolation wurde der immense von Tremitas: “Spannend, welche neuartigen Technologien, Nutzen zahlreicher AAL-Lösungen ins Rampenlicht gerückt die man sich noch immer als ′Science Fiction′-Technologien und unzählige ÖsterreicherInnen hätten sich ein bereits am vorstellt, eigentlich bereits state-of the art sind.” Markt erhältliches System gewünscht. 15
Silber-Label für steirischen Humantechnologie-Cluster! Der Human.technology-Cluster wurde im September 2020 mit dem European Cluster Management Silver Label ausge- zeichnet! Die European Clusters Management Initiative be- steht seit 2009, lehnt sich an des EFQM-Modell an und hat insgesamt bereits in über 1000 europäischen Clustern ein Certificate AUT0012020090142SILVER Assessment durchgeführt. Bereits 2018 wurde Human.tech- Cluster Management Excellence Label SILVER nology Styria mit dem Bronze-Label ausgezeichnet. Dedicated to Cluster Excellence In den letzten zwei Jahren hat die HTS intensiv an Verbes- serungen gearbeitet. So wurde zum Beispiel das Custo- Human.technology Styria mer-Relationship-Management-System umgestellt, das die received in recognition of continuous improvements wesentliche Grundlage für die Ausarbeitung gezielter Mar- according to the methodology ketingprozesse ist. Die daraus resultierenden Vorteile für die of the “European Cluster Excellence Initiative (ECEI) HTS-Mitglieder sind die gezielte Informationenweitergabe zu The certificate expires on September 30th, 2022. Veranstaltungen, Förderprogrammen und vielem mehr. Die Bedürfnisse und Wünsche unserer Mitgliedsunterneh- men zu erkennen und umzusetzen ist wichtigster Bestandteil des HTS-Portfolios. Nicht nur in Einzelgesprächen oder in durch die Covid-19-Pandemie vermehrt geführten Telefona- te und Videokonferenzen stehen die HTS MitarbeiterInnen in gutem Kontakt zu den Mitgliedsunternehmen. Ebenso die Ergebnisse der jährlichen Mitgliederumfrage, die gerade durchgeführt wird, fließen in die Jahresplanung 2021 ein. Helmut Kergel, Director ESCA Oliver Ziegler, Project Manager ESCA Facilitated by the European Secretariat for Cluster Analysis (ESCA) www.cluster-analysis.org Somit bestimmen auch SIE, welche Veranstaltungsfor- mate, Themenschwerpunkte, Länderschwerpunkte… wir setzen! Aktuell sind im Bereich „Health and Medical Science“ nur ins- gesamt 14 Silber- und Gold-Labels in Europa vergeben. Dies zeigt, dass der steirische Humantechnologie-Cluster viele Bereiche in einem hohen Niveau abdeckt. So werden neue Themenfelder aktiv betrachtet und beobachtet und in die strategischen Schwerpunkte aufgenommen. Dies schlägt sich etwa in der verstärkten Fokussierung auf die Bereiche Digitalisierung und Active and Healthy Ageing nieder. Com- munity Building ist eines der stärksten Felder der HTS. Unse- re Anzahl an Veranstaltungen und deren TeilnehmerInnenan- zahl übersteigt die der verglichenen Cluster bei weitem. Im Zeitraum Juli 2019 bis Juni 2020 wurden insgesamt 59 Veranstaltungen abgehalten, an 11 Internationalisierungsak- tivitäten, wie Messen und Kongressen, teilgenommen, und 15 Qualifizierungsseminare angeboten. Ein breites Portfolio, in dem bestimmt für alle Mitglieder et- was dabei ist! 16
Die Kunst, um die Ecke zu denken Den „Stellenwert von Innovationen und deren Umsetzung zu einem Wettbewerbsvorteil“ diskutierten am 1. Oktober 2020 führende Köpfe der steirischen Industrie. Sie folgten der Einladung des ACstyria Jost Bernasch, Geschäftsführer von Geschäftsführer Uni for Life, zum Thema Mobilitätsclusters, des Green Tech Clus- Virtual Vehicle, berichtete in seinem Digital Innovation Modelling. Als zentrale ters und des Humantechnologie-Clus- Impulsvortrag über die notwendigen Ansprechstelle und Kommunikations- ters in den Skyroom des Styria Media Rahmenbedingungen und den best- plattform für Bildung in allen Lebens- Centers im Zuge der bereits 6. INNO- möglichen Nährboden für gewünschte phasen ist es ihm ein Anliegen, Weiter- lounge, die unter dem Thema „Kreati- Innovationen und die Bedeutung der bildung und Innovation unter einen Hut vität trifft Förderung“ stand. Es wurden Kombination von Kreativität und För- zu bringen. Foto: Stefan Warmuth | RawPix Photography Fragen wie etwa „Wie viel Kreativität derung. steckt in Ihren MitarbeiterInnen?“ oder Unter Einhaltung der damals akutellen- „Welche Rolle spielen Förderungen im Über das Potenzial, innovative Techno- COVID-19-Schutzmaßnahmen konnte Bereich F&E?“ diskutiert. Wie dieser logien mit nachhaltigem Denken und bei schönstem Wetter auf der Dachter- Innovationsvorsprung in Zukunft noch internationalen Forschungsprojekten rasse des Skyrooms des Styria Media ausgebaut werden kann und welche zu verknüpfen, sprach Andreas Falk, Centers genetzwerkt werden. Rolle dabei die Förderung von Kreativi- Geschäftsführer BioNanoNet. tät im Unternehmen spielt, wurde durch Kontakt Impulsvorträge, Interviews und Diskus- Komplettiert wurde die Veranstaltung Carina Ricko, MA sionen vertieft. mit einem Interview mit Stephan Witzel, Projektleitung Enabling Digital Innovation Carina.ricko@human.technology.at 17
Spotlight: medaia Hautkrebserkennung via App Was die App kann … „SkinScreener“ von medaia kann Hautveränderungen Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten mit Hilfe eines Fotos und eines KI-Algorithmus analy- sieren und anschließend das Risiko für Hautkrebs über ein einfaches Ampelsystem visualisieren. Je nachdem, In den letzten Jahren hat das Auftreten von Melanomen und ob das Risiko gering, mittel oder hoch ist, empfiehlt die anderen Hautkrebsarten weltweit zugenommen. Aktuell liegt App, die Dermatologin/den Dermatologen aufzusuchen. die Wahrscheinlichkeit, an Hautkrebs zu erkranken, bei etwa Basis für die Analyse ist ein KI-Algorithmus und ein neu- 20 Prozent. Die gute Nachricht: wird Hautkrebs früh genug ronales Netzwerk, das mit vielen tausend Bildern trainiert erkannt, ist er auch sehr gut heilbar. „Genau hier stellt unse- wurde. Die Genauigkeit des Algorithmus wurde in einer re App eine smarte Möglichkeit zur Unterstützung dar, be- klinischen Studie an der Univ. Klinik Graz nachgewiesen richtet Thomas Miklau, Geschäftsführer des Grazer Startups und beträgt 95 Prozent. Die im August gelaunchte App medaia. „SkinScreener“ kann Hautveränderungen mit Hilfe ist in den Stores von Google und Apple verfügbar. eines Fotos und eines KI-Algorithmus analysieren und visu- alisiert anschließend das Risiko für Hautkrebs über ein ein- faches Ampelsystem. medaia GmbH Neue Stiftingtalstraße 2 „Der Einsatz von Telemedizin und die Möglichkeiten der künst- 8010 Graz lichen Intelligenz machen Apps wie unsere erst möglich. Ich office@medaia.at sehe den Einsatz dieser neuen Techniken als Unterstützung www.medaia.at und gute Möglichkeit, im Gesundheitswesen Prozesse effekti- ver zu gestalten. Das persönliche Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin wird und soll das aber natürlich nicht ersetzen“, be- tont Thomas Miklau. „Viele Menschen wollen – auch wegen der aktuellen Corona-Situation – nicht gern zur HautärztIn gehen. Wenn sie aber durch unsere App einfach und schnell auch die USA und Australien ins Visier genommen. „Wir sind ein entsprechendes Risiko angezeigt bekommen, machen sie dank aws und SFG auch bestens gefördert und können un- vielleicht doch sehr rasch einen Termin mit ihrem Arzt oder sere Entwicklungsarbeit wie geplant weiterführen“, freut sich ihrer Ärztin.“ Die aktuelle Pandemie sieht Miklau ganz grund- Miklau über die mittelfristig gesicherte Finanzierung. Warum Fotos: medaia GmbH sätzlich als „BeschleunigerIn und GamechangerIn in Sachen medaia dem Humantechnologie-Cluster beigetreten ist? „Als digitale Lösungen im Gesundheitsbereich“. junges Startup mit einem kleinen Team ist es für uns enorm wichtig, auch von der Erfahrung anderer Netzwerkmitglieder Aktuell konzentriert sich das steirische Startup auf den Markt- zu profitieren. So ergeben sich langfristig wichtige Inputs und aufbau in Österreich und im EU-Raum, anschließend werden auch Chancen für eine mögliche Zusammenarbeit.“ 18
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