THE RED DEATH 20. OKTOBER 2021 ELBPHILHARMONIE GROSSER SA AL

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THE RED DEATH 20. OKTOBER 2021 ELBPHILHARMONIE GROSSER SA AL
THE
RED DEATH

       20. OK TOBER 2021
ELBPHILHARMONIE GROSSER SA AL
THE RED DEATH 20. OKTOBER 2021 ELBPHILHARMONIE GROSSER SA AL
MODERNE KULTUR IN
          EINZIGARTIGER GESTALT.

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                   Julius Bär ist Principal Sponsor
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THE RED DEATH 20. OKTOBER 2021 ELBPHILHARMONIE GROSSER SA AL
Mittwoch, 20. Oktober 2021 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal

Elbphilharmonie für Kenner | 1. Konzert

100 JAHRE DONAUESCHINGER MUSIKTAGE
SWR SYMPHONIEORCHESTER
CHORWERK RUHR
SWR VOKALENSEMBLE STUTTGART
RINNAT MORIAH SOPR AN
TORA AUGESTAD MEZZOSOPR AN
HAGEN MATZEIT COUNTERTENOR
ED LYON TENOR
DIETRICH HENSCHEL BARITON

IRCAM KL ANGREGIE
CARLO LAURENZI COMPUTERMUSIK ALISCHE RE ALISATION

DIRIGENT      SYLVAIN CAMBRELING

Francesco Filidei (*1973)
The Red Death / Passion nach Edgar Allan Poe (2021)
ca. 75 Min.
THE RED DEATH 20. OKTOBER 2021 ELBPHILHARMONIE GROSSER SA AL
Es ist das Besondere,
das Wellen schlägt.

    Der offizielle Weinpartner
      der Elbphilharmonie

                                   Mehr Infos unter:
                                 hawesko.de/elphi
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WILLKOMMEN

E  s herrscht Pandemie. Die Eliten
   verbarrikadieren sich, um sich mit
rauschenden Festen von den tragischen
Ereignissen draußen im Land abzulenken.
Doch der Tod weilt längst unter ihnen …
Klingt nach akuter Gegenwart, ist aber
eine 180 Jahre alte Kurzgeschichte von
Edgar Allan Poe: »Die Maske des roten
Todes«. Die perfekte Vorlage also für
ein brandneues Auftragswerk anlässlich
des 100. Geburtstags der legendären
Donau­eschinger Musiktage in diesem
Jahr. Das dachte sich auch der Italiener
Francesco Filidei, der den Stoff kurzer-
hand in eine Passion umwandelte, die
erst vor wenigen Tagen ihre Uraufführung
erlebte. Unter der Leitung von Sylvain
Cambreling erklingt »The Red Death«
nun in der Elbphilharmonie.
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DIE MUSIK

                  DIE PASSION
                 ZUR PANDEMIE
         Zum 100. Jubiläum der Donaueschinger Musiktage
             schrieb Francesco Filidei ein neues Werk,
         das kaum besser in die heutige Zeit passen könnte.

     Der »rote Tod« verwüstet das Land. Ein Teil der Gesellschaft, abgeschottet
     vom Rest der Welt, wähnt sich in Sicherheit und frönt dekadenter Lustbarkei-
     ten. – Der Autor Edgar Allan Poe wurde als junger Mann Zeuge einer Cholera-­
     Epidemie in Amerika. Seine Eindrücke verarbeitete er in der 1842 erstmals
     veröffentlichten Erzählung The Masque of the Red Death. Wie der Renaissance-
     Autor Bocaccio in seiner Novellensammlung Decamerone, die vor dem histori-
     schen Hintergrund der Pest in Florenz entstand, kreiert Poe einen Rückzugs-
     ort von der seuchengeplagten Welt. Bei Poe sind es die dicken Mauern eines
     Klosters, entworfen vom exzentrischen Prinzen Prospero, die den Tod von ihm
     und seinem Gefolge fernhalten sollen. Allein der Klang einer gewaltigen Uhr
     gemahnt die Gesellschaft an ihre Endlichkeit. Die größte Bedrohung in der Ab-
     geschiedenheit scheint jedoch die Langeweile zu sein, die Prospero mit allen
     Mitteln virtuos bekämpft. Die Erzählung kulminiert in der Schilderung eines
     Maskenballs, der in sieben besonderen Räumen seines Klosters stattfindet.

     POE IN DIE GEGENWART GEHOLT
     Eine andere Pandemie erschütterte die Grundfesten der Weltgesellschaft,
     als die Librettistin Hannah Dübgen und der Komponist Francesco Filidei sich
     mitten in der Arbeit an einem anderen Sujet entschieden, Poes Erzählung als
     Rahmen für ihre Arbeit anlässlich von »100 Jahren Donaueschinger Musik­
     tage« zu wählen. Das trügerische Gefühl von Sicherheit, dem die westliche
     Gesellschaft lange erlegen war, war dem Gefühl einer latenten Bedrohung
     gewichen, gepaart mit der gedehnten Zeiterfahrung des Lockdowns. Dübgen
     und Filidei versetzen die Zuhörenden mitten hinein in Prosperos Festgesell-
     schaft, drei Chorgruppen rahmen es von drei Seiten ein, Lautsprecher erzeu-
     gen einen Ring um das Publikum. Die zwölf Schläge der Uhr, die Poe in seiner
     Erzählung beschreibt, gliedern die Handlung ebenso wie die Idee der sieben
     Räume verwandelt aufgenommen wurde: in einer Verhandlung der sieben
     Todsünden. In ihrer Dichtung inspiriert sich Hannah Dübgen neben Poe auch
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Illustration zu The Masque of the Red Death von Harry Clarke (1919)

 an Motiven aus dem Purgatorio (Der Läuterungsberg) aus der Divina Comme-
 dia von Dante Alighieri, überträgt sie jedoch in eine eigenständige Handlung
 und eine eigene Sprache.
    Die Form, die sie gemeinsam mit Filidei kreiert, bewegt sich zwischen
 Oratorium und theatralischer Erzählung. So gibt es keinen »Testo«, der das
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DIE MUSIK

Geschehen von außen schildern würde. Prospero tritt auf als Gastgeber und
Zeremonienmeister, der die Spielregeln setzt und das Geschehen lenkt. Auch
die übrigen Solisten interagieren miteinander, bevor sie sich in die Sünden-
maskerade stürzen. Filidei spielt mit den Konnotationen der Stimmfächer,
übertreibt die Charakteristika: den Bass lässt er mit einem »schweren Gang«
sich dahin schleppen, Sopran und Tenor streiten sich eitel um ihre Arie, die
Altistin driftet zwischen den Welten und der verfremdete Klang von Prosperos
Counterstimme unterstreicht nicht nur seinen exzentrischen Charakter – am
Ende wird auch seine wahre Identität deutlich, wenn in einem entscheidenden
Moment die Baritonbruststimme des Sängers erklingt.
   Der Chor übernimmt sowohl eine reflektierende Rolle, wie er auch in
das Geschehen eingreift. Die Grenzen zwischen Publikum und Akteuren
verschwimmen, wenn im »groovenden« Intermezzo die Ungeduld der Ein-
geschlossenen sich in einem packenden »Klatschchor« Bahn bricht. Durch
die nahtlosen Übergänge zwischen den einzelnen, teilweise sehr kurzen Ab-
schnitten des Werks entsteht eine große Form, die sonst für das Genre üb-
liche Abfolge von Nummern löst sich auf in einen Gesamterzählfluss.
   The Red Death ist das zweite, abendfüllende Chorwerk, das Francesco
Filidei binnen kurzer Zeit geschrieben hat: Im Oktober 2020 wurde sein Re-
quiem, eine Vertonung des lateinischen Messtextes, uraufgeführt. Und wie im
Requiem sucht Filidei in seinem Spiel mit historischen Vorbildern kein vor-
geformtes Gefäß, sondern einen Widerstand, durch den die eigene Idee umso
klarer hervortritt: »Darum verwende ich gerne Material, das gesättigt ist mit
gelebten Erfahrungen. Darin fällt es leichter, sich selbst zu erkennen und die
beschrittenen Pfade zu beobachten«, schrieb er anlässlich seines Requiems.

ZWISCHEN PURCELL UND RADIOHEAD
Als »Passion« versteht Filidei The Red Death, und das in mehrfacher Hinsicht:
als Auseinandersetzung mit den Passionsvertonungen der Geschichte – aber
auch als eine Passion über das Leid unserer Zeit. Er begibt sich auf die Su-
che nach einer besonderen Vokalität, die er ansiedelt »zwischen Purcell und
Radiohead« und die auf diskrete Weise mit elektronischer Verstärkung in-
teragiert. Nach seinen beiden Musiktheatern Giordano Bruno und L’inonda-
tion kreiert Filidei in The Red Death weitere neue Ausdrucksweisen für die
menschliche Stimme. Seine Vorliebe für eine Reibung mit historischen For-
men und Materialien sowie seine Vertrautheit mit liturgischen Themen und
Sujets liegt sicherlich auch darin begründet, dass er viele Jahre als Organist
tätig war. Als Musikalischer Berater am Teatro Reggio Emilia beschäftigte
Filidei sich in den vergangenen Jahren auch immer wieder mit den Kompo-
nisten des Verismo.
    Die Begegnung mit Stolz, Neid, Zorn, Faulheit, Gier, Völlerei und Wollust
in The Red Death verspricht jedoch vor allem auch eine Konfrontation mit ver-
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Francesco Filidei

                    schiedenen Schreibweisen und Ästhetiken der Neuen Musik, die von Filidei in
                    The Red Death dekonstruiert werden. Setzt man die Anspielungen auf große
                    Vorgänger von Hindemith, Bernstein und Britten, Stockhausen und Ligeti,
                    Berio und Lachenmann bis hin zu Grisey und Sciarrino in Beziehung zu den
                    verhandelten Todsünden, entsteht ein Kommentar zur Musikgeschichte des
                    20. Jahrhunderts. Jenseits dieses ironischen Spiels lässt sich Filideis Kom-
                    ponieren – ohne alle religiöse oder moralische Implikationen – begreifen als
                    ein Weg der Läuterung: Ein Prozess der Reinigung und Purifizierung. Seine
                    Strategie ist dabei immer wieder die des »Contrapasso«: So wie den Wahr-
                    sagern in Dantes Purgatorio der Kopf verkehrt herum wieder auf den Körper
                    gesetzt wird und sie zwingt, rückwärts zu gehen, wendet Filidei kompositori-
                    sche Mittel gegen sich selbst an, bis sie nackt und bloß hervortreten.
                       Strukturell wird die Entwicklung zusammengehalten durch eine schritt-
                    weise aufsteigende, chromatische Skala: Szene für Szene schraubt sich die
                    harmonische Entwicklung nach oben, quasi bis an die Pforten des Paradieses
                    – die sich jedoch als Falltür zur Hölle erweist. Kurz vor der Demaskierung
                    Prosperos wendet Filidei auch im wörtlichen Sinne einen Contrapasso an,
                    in Form eines musikalischen Rewind, in dem das Stück sich musikalisch zu-
                    rückspult. Die chromatische Skala läuft rückwärts. Der musikalische Raum,
                    in dem man anschließend eintritt, ist nicht nur der einer entsicherten und
                    entzauberten Welt. Es ist mit einem Mal auch der einer Möglichkeit. »No
                    time left.«

                                                                                  PATRICK HAHN
THE RED DEATH 20. OKTOBER 2021 ELBPHILHARMONIE GROSSER SA AL
LIBRE T TO

THE RED DEATH

Eine Passion von Francesco Filidei (Musik) und Hannah Dübgen (Text).

Inspiriert von der Kurzgeschichte Die Maske des roten Todes von Edgar Allan Poe und dem
Abschnitt Purgatorio der Divina Commedia von Dante Alighieri.

Choir B                                       The four Soloists
Here we are                                   Here he comes!
killing time
killing days weeks months                     Choir B
how many months now?                          Prospero!
Do you still count?                           Our protector and guardian
Or you?                                       fearless and strong
                                              benign and wise.
The four Soloists (S, A, T, B):               Prospero!
Tonight at midnight
we will be safe for seven months.             Choir A
Seven months behind closed doors              VENIT DOMINUS NOSTER
while outside the red death rages …           CASTELLI DOMINUS
                                              TEMPORIS DOMINUS
Choir B                                       DOMINUS CUM LARVA VENIT.
Bleeding faces
pains, cramps                                 Prospero
death everywhere outside                      Here I am.
while we are here                             Here inside these walls
killing time                                  we have been safe
waiting waiting waiting                       for seven months now.
for an end to come.                           Tonight at midnight
                                              we will celebrate our survival
Choir A                                       with dancing and drinking
TEMPUS REX OMNIUM.                            and seven slaughtered lambs.
Tonight at midnight                        PRIDE
the feasting will start
but before:                                Bass
Let us remember                            Walking up the mountain of grace
what keeps us together                     watching out for the footprints of those
let us remember                            who carry heavy stones on their backs:
what leads to salvation                    proud people
which seven sins we must avoid             unable to see flights of angels
to come to a good end:                     white and numbrous
                                           singing with the Virgin Mary:
Pride                                      Hosanna! fair and merry
Evny                                       singing:
Wrath                                      Your kingdom’s peace come upon us.
Sloth
Avarice                                    Walking up the mountain of grace
Gluttony                                   avoiding the muddy footprints of those
Lust                                       who carry heavy stones on their backs
                                           forcing them to face the earth
Come here, my friend.                      no longer see and applaud
May your warm voice calm us                the dark angel Lucifer
soothe the outside rage                    growling: I will ascend to the heavens!
remind us who we are and should be         I will raise my throne above the stars of
and lead us on to the path to Paradise.    God!

Come here, my friend!                      All dark angels will fall deeply
Now I want: Spirits to enforce,            cast down to the earth
art to enchant.                            and land unsafely.

You will begin with the first sin: Pride   Is it death or punishment you fear?
and then we will see                       Is it Lucifer or Mary you hear
how well your audience understood you.     whispering softly in your ear?
                                           Do you hear the white angels’ wings?
Bass                                       Do you hear how Mary’s voice rings?
Of course.                                 Or do you hear
                                           Lucifer falling falling down.
Prospero
So let us begin!
Choir A                                      ENVY
Lucifer! the dark angel
growling: I will ascend to the heavens.      Soprano
Lucifer saw a light                          Envy is the look at the others
shining bright and he went up                envy is the mirror in my hand:
the highest mountain                         Mirror, mirror on the wall
following the glaring light                  who’s the fairest of us all?
crushing everything on his way …
Lucifer! The dark angel                      Envy is the look at your brother
growling: I will ascend to the heavens!      envy is the devil’s eye:
Lucifer rises and falls.                     What would have happened to Abel if only –
                                             Could Abel have lived
Choir B                                      if only ...?
Holy Mary!
What a rush, what a shiver.                  Envy turns you into stone
                                             makes you cold
A big clock strikes.                         and harsh and restless.
                                             Mirror, mirror on the wall …
Prospero                                     Crush the mirror
Enough!                                      the envy of all.
It’s enough
tells us the clock                           Tenor
cutting through time                         A falconer sews the eyes of the falcon
dividing the flow into numbers and pieces:   to train him
One and two comes to twelve and twelve –     to move with the wind
and once again.                              be guided by his ear
Nobody escapes time!                         and not misguided.
So now what? Who comes next?
                                             A falconer sews the eyes of the falcon
Soprano                                      to train the animal
Here I come!                                 to trust himself
                                             be guided by what he finds
Tenor                                        not what he wants.
Why you?
                                             A falconer sews the eyes of the falcon
Soprano                                      because blind
Because I‘ve seen the devil’s eye.           he might feel what is there.

Prospero
Envy! We are listening.
L IBRE T TO

Soprano                               barriers don’t hold
Who gave you the right to storm in?   fences fall down
That was my aria –                    in the furious idling of rage …

Tenor                                 dark feelings
And my response.                      lost
                                      in the acrid smoke
Soprano                               swirled up by the uproar.
Everyone was supposed to respond!
You took it all over –                Raging like a tempest …
                                      coughs
Tenor
I was inspired.                       Soprano
                                      Screeching like a shameless diva
Soprano                               screeching like a lousy loser
That was not the idea!                aimless
                                      shameless
Tenor                                 diva
Was it not?                           raging
                                      soaring
                                      pathetic
WRATH                                 rage …

Tenor                                 starts coughing.
Raging like a tempest                 dust and dirt!
reckless                              disgusting dirt smoke!
merciless                             Smoke!
an engine set in motion               smoke
doesn’t need a target                 coughing
to rage through the desert            everywhere
                                      Pathetic
Raging like a tempest                 rage …
reckless
merciless                             Prospero:
aimless                               Raging like a tempest
an engine set in motion               stirring up
doesn’t need a target                 dust and dirt
to rage through the desert            stirring up …
Choir A                                   Prospero nods:
Smoke in Purgatory –                      Pride, Envy, Wrath – you did them all.
wrapping the bodies
veiling the eyes                          Prospero
blinding everyone                         And we must go on. With – sloth! So –
coughing everywhere                       We are waiting!
no escape
no exit
smoke in Purgatory                        SLOTH
smoke.
                                          Alto
Choir B begins to cough:                  Sloth is the others’ inability
Choking smoke                             to provide a stimulus
everywhere seems to be                    that I find worth reacting to.
smoke …
                                          Prospero
The clock strikes again.                  What?

Prospero: Bravo! Well done. coughs.       Alto
Almost too well done …                    It’s true.

Soprano                                   Prospero
Why?                                      Those who don’t give do not receive.
Did you not say: Art to enchant?
                                          Alto
Tenor                                     Exactly.
But you liked it, right?
                                          Prospero
Choir B                                   How ungrateful! You can leave if you –
We did! – Sort of … It was –
                                          Alto
Soprano:                                  You locked the doors!
It was not what we were supposed to do!
                                          Prospero
Tenor                                     I give you everything!
Really?
                                          Alto
Tenor quoting Prospero:                   That you need!
Let us remember what we must avoid –
L IBRE T TO

Prospero                           here we are
You do what I say.                 for seven months now
You sing about the love            now it’s time for us to eat and dance
you never felt or looked for.      be happy and grateful.
So –
                                   INTERMEZZO ORCHESTRALE
Alto
Sloth                              The clock strikes again.
is the inability
to feel the love                   Prospero
that’s necessary they say …        You impatient animals!

Choir B                            May you be damned
No!                                ancient wolf
Enough!                            whose power can claim more spoils
We’ve heard enough                 than all other predators –
of sins and punishments            May you be damned
we’ve seen enough petty fights –   ancient wolf
while outside                      whose hunger is great and never ends.
people are terrified
fearing death.                     When will he come
                                   the one
Prospero                           who drives that ancient wolf away?
Exactly!
We have three more sins to go.     The wolf’s end is near!
                                   If we remember
Choir B                            what keeps us together
We want to –                       while outside the red death rages …

Prospero                           The wolf’s end is here
Avarice! Now!                      if we pursue
                                   the road to salvation
Choir B                            avoid
We want to sing!                   avarice
We want to decide                  gluttony
to celebrate                       lust.
be happy and grateful.
We’ve seen enough                  We are almost there!
imperfection
illustration
AVARICE                                      Direct our souls!
                                             Lead us by your example
Tenor                                        lead our exhausted souls
Lying down in the dust                       towards paradise.
face down the avaricious
who cry: Direct our souls!                   Choir B
according to your word.                      What is a flower
                                             without bloom
Direct our souls!                            a tree without leaves
Lead us in your mercy                        the sea without waves.
Lead our repenting souls towards paradise.
                                             Choir A
Soprano                                      What is a dance
Sweet Mary!                                  with nobody moving
And all of you who chose                     music unplayed
indigence with virtue                        poetry unspoken
not great wealth with vice.

Direct our souls!                            Choir A and B
Lead us by your example                      When does a body untouched get cold
lead our exhausted souls                     a feeling unlived dries up
towards paradise.                            an unfinished moment does not reoccur

Tenor                                        When will the sun burn the dried flowers
Guide us to the stairway                     when will the cows’ udders explode
meant for our ascent                         when will the melted icebergs flood
and open the earth                           the riverbeds and cities …
to let our souls rise –
                                             Choir B
Direct our souls!                            When?
Lead us in your mercy                        In seven months?
Lead our repenting souls                     We want to live now
towards paradise                             and wanting to live is –

Soprano                                      Prospero
To paradise in all its bloom                 Avarice – right now!
where angels’ voices blow with the wind
over the chariot tied to the griffin         Choir B: Now is the time
over flame-red blossom,                      to harvest the fruit
riverbeds and orchards …                     of the earth –
L IBRE T TO

Alto                       Choir A
Red apples                 Red apples
ripe and sweet …           hanging high up
                           in the trees …
Choir B
Figs and olives            Bass
almonds cherries…          Walking up
                           hills filled with apple trees
Prospero                   walking up
Gluttony! The next sin …   hungry, in a hurry –

Alto                       Choir A
When the fruit is ripe     Red ripe apples …
we must pick it –
share it, celebrate it!    Bass
                           Is it death or temptation we fear?
                           Is it greed or need I hear?
GLUTTONY
                           Choir A
Alto                       Red ripe apples ...
Melt butter
stir in flour              Alto
form a paste               A pie for us all!
add water and sugar –
Fill the crust             Bass
with apples                And he took the bread
cover them                 broke it, gave it to his disciples
pour butter and sugar      and said: This is my body –
bake until                 Take and eat it!
the apples are soft.
                           Alto
Choir B                    A pie for us all …
Brown sugar!               Take and eat it!
White sugar!
No sugar!                  Alto, Bass and Choir B
More sugar!                Take and eat it!
Brown sugar!
Salted butter!
More sugar!
Less butter!
Bass                       Soprano
The body –                 Paradise! Is near …

Alto                       Prospero
saves us …                 Disentangle!
                           Stay away –
Tenor
of our saviour!            Choir B:
                           WE ARE
Soprano                    ONE BODY
born of the Virgin Mary!   WE ARE

Alto, Choir B:             Bass
We are                     Fire!
one body
one flesh                  Tenor and Soprano
one heart                  Fire!

Prospero                   Choir B
Lust! And debauchery …     ON FIRE
                           RUSH
                           ONE BODY
LUST                       NOW

Alto                       Bass
We are                     Flames
the apple                  drawing close
we have eaten …            we must rush
                           through the fire
Choir B:                   altogether
WE ARE                     through the fire –
ONE BODY
ONE FLESH
ONE BODY                   MUSICAL REWIND
ONE FLESH                  Fragments from the beginning:
                           »Prospero! Our protector … Bleeding
Prospero                   faces … death everywhere outside …
Sodom and Gomorrah!        Tonight we will be safe … for seven
                           months … now … we are here … «
L IBRE T TO

Prospero                                       Choir B
Here I am –                                    No time left
takes off his mask and reveals his red face.   for everything
                                               to change
Choir A                                        everything at once
ECCE DOMINUS SINE LARVA.                       now
                                               as we are here
The Soloists                                   as we are saying
Prospero –                                     we are waiting
                                               for everything
Bass                                           to change
is –                                           everything at once
                                               everything means everything
Alto                                           since we are here
contaminated                                   waiting
by the red death.                              as we are saying
                                               there’s no time left
Soprano                                        where we are going
burned by the flames.                          where are we going
                                               while there is everything
Alto                                           about to change
Murderer!                                      at once
of us all …                                    and we are waiting
                                               as we are saying again and again
Tenor                                          more loudly
Murderers!                                     more gently
of our saviour …                               we have to move
                                               this time there is no time left
Choir A:                                       to miss everything
DOMINUS NOSTER                                 that’s missing
CASTELLI DOMINUS                               everything at once
TEMPORIS DOMINUS                               is about
VENIT DOMINUS NOSTER –                         to be everything at stake
                                               and there is no time left
Prospero:                                      for everything
Here I am.                                     to change
                                               but now –

                                               THE END
BIOGR AFIEN

SYLVAIN CAMBRELING
DIRIGENT

Der 1948 im französischen Amiens geborene Sylvain Cambreling gehört zu
den bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten unserer Zeit. Sein Wirken für
zeitgemäße ästhetische Maßstäbe in der Oper und sein Zugriff auf die pro-
grammatische Gestaltung im sinfonischen Bereich haben die Musikwelt
nachhaltig geprägt und ihm große internationale Anerkennung eingebracht.
   Seit Beginn der Saison 2018/2019 ist Sylvain Cambreling Chefdirigent der
Symphoniker Hamburg. Zuvor war er bis zum Sommer 2018 Generalmusik-
direktor der Staatsoper Stuttgart, das unter seiner Leitung 2016 zum »Opern-
haus des Jahres« gewählt wurde, sowie bis März 2019 Chefdirigent des Yo-
miuri Nippon Symphony Orchestra in Tokio. Auch die 1997 aufgenommene
Aufgabe als Erster Gastdirigent des Klangforums Wien erfüllte Cambreling
mehr als 20 Jahre lang.
   Ebenfalls unter seiner Ägide als Generalmusikdirektor ist die Frankfurter
Oper 1995 erstmals zum »Opernhaus des Jahres« gekürt worden, er selbst
wurde 2009 »Dirigent des Jahres«. Zwischen 1999 und 2011 war Sylvain Cam-
breling außerdem Chefdirigent des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden
und Freiburg – und damit von einem der beiden Orchester, aus denen das
SWR Symphonieorchester hervorgegangen ist.
   Seine zahlreichen Einspielungen, darunter das Gesamtwerk Olivier Mes-
siaens, gelten als Referenzaufnahmen. 2009 erhielt Sylvain Cambreling den
Echo Klassik als Dirigent des Jahres, 2010 den MIDEM Contemporary Music
Award für seine Messiaen-Einspielung mit dem SWR-Sinfonieorchester Ba-
den-Baden und Freiburg.
   Darüber hinaus wurde er 2007 zum »Chevalier de la Légion d’honneur« er-
nannt und ihm 2012 das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutsch-
land verliehen.
RINNAT MORIAH                                   TORA AUGESTAD
SOPR AN                                         MEZZOSOPR AN

Die junge Sopranistin Rinnat Moriah feierte     Die im norwegischen Bergen geborene Sän-
bereits Debüts an der Mailänder Scala, der      gerin studierte sowohl klassische Musik als
Staatsoper und der Deutschen Oper Berlin        auch Jazzgesang. Inzwischen ist Tora Auge-
sowie dem Theater an der Wien. Auch bei         stad regelmäßiger Gast in den Opernhäu-
Festspielen wie dem Lucerne Festival, den       sern, Konzertsälen und Theatern in ganz
Osterfestspielen Baden-Baden und dem            Europa. Mit dem Ensemble Modern sang sie
Festival d’Aix-en-Provence ist die Sängerin     in Benedict Masons ChaplinOperas in Dres-
gern gesehener Gast. Ihre vielseitig einsetz-   den, Baden-Baden und Salzburg; mit der
bare Stimme umfasst Partien für lyrischen       Oslo Sinfonietta Christian Eggers Oper Eine
Sopran wie für Koloratursopran, darunter        Bitte bei der Biennale in Venedig und mit
Zerbinetta in Richard Strauss’ Ariadne auf      dem Klangforum Wien Gérard Griseys Qua-
Naxos, die Königin der Nacht in Wolfgang        tre chants pour franchir le seuil unter Sylvain
Amadeus Mozarts Die Zauberflöte und Vio-        Cambreling im Wiener Konzerthaus.
letta Valéry in Giuseppe Verdis La traviata.       Zu einer Konstante in ihrem künstleri-
   Die Spannbreite des Repertoires reicht       schen Leben hat sich die Zusammenarbeit
dabei von der Renaissance bis zur Musik der     mit dem Schweizer Regisseur Christoph
Gegenwart. So trat Rinnat Moriah unter Da-      Marthaler entwickelt, die 2010 mit der Ur-
niel Barenboim in Alban Bergs Lulu-Suite auf    aufführung von Beat Furrers Musiktheater-
und interpretierte zahlreiche Werke zeitge-     werk Wüstenbuch begann. 2004 gründete
nössischer Komponisten wie Elliott Carter,      Tora Augestad in Norwegen das Jazz-En-
Beat Furrer und Sofia Gubaidulina. In Berlin    semble Music for a while. Nach Veröffentli-
sang sie zwei Uraufführungen, die extra für     chung der ersten CD Weill Variations wurde
sie geschrieben wurden: Georg Katzers Das       die Sängerin mit dem begehrten Lotte Lenya
kleine Latinum und Vito Žurajs Alavò.           Award ausgezeichnet.
BIOGR A FIEN

HAGEN MATZEIT                                    ED LYON
COUNTERTENOR                                     TENOR

Der Countertenor Hagen Matzeit interpre-         Der Tenor Ed Lyon studierte in Cambridge
tierte bereits zahlreiche Titel- und Hauptrol-   und London. Sein Debüt gab er mit dem
len in Händel-Opern, ebenso präsent ist er       Evangelisten in Georg Philipp Telemanns
im Bereich der Neuen Musik. Er gab die Par-      Matthäus-Passion, doch sein Reper toire
tie des Hans Scholl in Udo Zimmermanns Die       erstreckt sich bis zur Neuen Musik. Bei
weiße Rose an La Monnaie in Brüssel sowie        den Salzburger Festspielen und am Royal
die Titelpartie in Wolfgang Rihms Kammer-        Opera House London trat Ed Lyon in Thomas
oper Jakob Lenz am Teatro Colón in Buenos        Adès’ Oper Exterminating Angel auf. Für das
Aires. Beim Festival d’Aix-en-Provence de-       Opernhaus La Monnaie in Brüssel interpre-
bütierte er in der Hauptrolle des Aymar in der   tierte der Sänger die Uraufführung von Ni-
Oper Thanks to my eyes von Oscar Bianchi.        cholas Lens’ Oper Shell Shock.
Und 2020 war er bei den Bregenzer Festspie-         Konzertengagements umfassen außer-
len als Orfeo in der Uraufführung der Oper       dem Hector Berlioz’ L’enfance du Christ mit
Impresario Dotcom von Ľubica Čekovská zu         dem Mozarteum Orchester Salzburg, Jean-
erleben. Der Sänger arbeitet dabei mit ange-     Philippe Rameaus Les Indes galantes mit
sehenen Dirigenten zusammen, darunter Mi-        Les Arts Florissants, Mozarts Requiem mit
chail Jurowski, Konrad Junghänel, Alessan-       dem BBC Symphony Orchestra sowie Ralph
dro De Marchi und Kirill Petrenko.               Vaughan Williams’ Serenade to Music beim
    Hagen Matzeit studierte als Bariton Ge-      Edinburgh International Festival und bei den
sang und Gesangspädagogik in Berlin. Seine       BBC Proms. Regelmäßig arbeitet der Tenor
Sängerlaufbahn begann er an der Komi-            mit Dirigenten zusammen wie Antonio Pap-
schen Oper Berlin, wo er seitdem in viel-        pano, William Christie, Valery Gergiev und
fältigen Rollen zu erleben war, erst noch als    René Jacobs. 2019 veröffentlichte Ed Lyon
Bariton, später dann auch als Countertenor.      sein erstes Solo-Album 17th Century Playlist.
DIETRICH HENSCHEL                               CARLO LAURENZI
BARITON                                         COMPUTERMUSIK ALISCHE REALISATION

Als regelmäßiger Gast auf den großen            Das Studium der Gitarre, Komposition und
Opernbühnen sowie als Interpret von Lied        Improvisation er weiterte Carlo Laurenzi
und Oratorium begeistert der Bariton Diet-      mit einem Aufbaustudium in elektro-akusti-
rich Henschel weltweit mit einem Reper-         scher Musik am Konservatorium von L’Aquila
toire, das von Monteverdi bis zur Avantgarde    in Italien. Seit 2005 arbeitet er als Compu-
reicht. Einige zeitgenössische Komponisten      ter-Musikdesiger, während er sich gleichzei-
widmeten ihm sogar Uraufführungen, darun-       tig der Komposition und Auftritten als Gitar-
ter Chaya Czernowin, Péter Eötvös und Un-       rist verschrieben hat.
suk Chin. Der gebürtige Berliner arbeitet da-       Am Center for Musical Research in Rom
bei mit Dirigenten wie Riccardo Chailly, Kent   ist Carlo Laurenzi außerdem tätig als Künst-
Nagano und Sir Simon Rattle zusammen.           lerischer Assistent und wirkt in dieser Auf-
   Ein besonderes Augenmerk legt Dietrich       gabe mit an zahlreichen Forschungsprojek-
Henschel auf die theatralische und multime-     ten, Konzerten und Musikinstallationen in
diale Darstellung von Vokalmusik. Szenische     ganz Italien und Europa. Eng ist auch die Zu-
Versionen von Schubert-Liedzyklen fanden        sammenarbeit mit verschiedenen anderen
unter anderem am La Monnaie in Brüssel und      italienischen Komponisten, darunter Marco
am Theater an der Wien statt. In die Saison     Stroppa, Chaya Czernowin, Michaël Levinas
2021/22 startete er gemeinsam mit Riccardo      und Philippe Hurel. So war der Italiener bei
Chailly und dem Ensemble Modern mit Olga        Konzerten in Frankreich für die Elektronik
Neuwirths Musiktheater Bählamms Fest auf        für Arbeiten von Pierre Boulez verantwort-
der Ruhrtriennale. Für die Interpretation der   lich. Auch Laurenzis eigene elektro-akusti-
Titelpartie in Ferruccio Busonis Doktor Faust   sche Werke sind bereits an verschiedenen
am Théâtre du Châtelet in Paris wurde der       zeitgenössischen Musikfestivals aufgeführt
Sänger mit einem Grammy ausgezeichnet.          worden.
BIOGR A FIEN

IRCAM
KL ANGREGIE

Das IRCAM, das Institute for Research and Coordination in
Acoustics/Music in Paris, gegründet von Pierre Boulez, ist
eines der weltweit größten öffentlichen Forschungscenter,
die sich zugleich dem musikalischen Ausdruck wie der wis-
senschaftlichen Recherche widmen. Über 160 Beteiligte wir-
ken an dieser Forschungsstätte zusammen und vereinen
künstlerischen Anspruch mit wissenschaftlicher und tech-
nischer Innovation.
   Das IRCAM verbindet drei Hauptbereiche: Kreation, Re-
cherche und Übermittlung. Zeugnis davon geben die Pariser
Konzertsaison des IRCAM sowie Produktionen in Frankreich
und dem Ausland. Außerdem leitet das IRCAM zwei jährliche
Veranstaltungen: ManiFeste, das ein internationales Festival
mit einer multidisziplinären Akademie verbindet, sowie das
Forum Vertigo, das zeigt, in welcher Weise der technische
Wandel Einfluss nimmt auf künstlerische Arbeiten.
   Das IRCAM hat seinen Sitz im Centre Pompidou und ist mit
diesem eng verbunden; es steht unter der Schirmherrschaft
des französischen Kulturministeriums.
BIOGR A FIEN

SWR
SYMPHONIEORCHESTER
Das SWR Symphonieorchester hat sein künstlerisches Zu-
hause in der Liederhalle Stuttgart und im Konzerthaus Frei-
burg. Im September 2016 ging es aus der Zusammenführung
des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR und des
SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg hervor.
Zu seinem künstlerischen Profil gehört die historisch infor-
mierte Aufführungspraxis ebenso wie das klassisch-roman-
tische Repertoire und Musik der Gegenwart.
    Seit Beginn der Saison 2018/19 steht mit Teodor Currentzis
einer der international gefragtesten Dirigenten als Chefdiri-
gent an der Spitze des O­ rchesters. Gerne bringt Currentzis
in seinen Konzertprogrammen scheinbar Gegensätzliches in
einen Dialog – und eröffnet der Musik damit völlig neue Pers-
pektiven. So finden sich neben Sinfonien von Mahler, Schos-
takowitsch, Beethoven und Bruckner barocke Kleinode von
Biber, Purcell und Rameau ebenso wie Zeitgenössisches von
Helmut Lachenmann, Giacinto Scelsi, Alfred Schnittke, Hans
Zender, Marko Nikodijević und Dmitri Kourliandski.
    Zu den jährlichen Fixpunkten im Konzertkalender des
SWR Symphonieorchesters zählen die SWR-eigenen Konzert-
reihen in Stuttgart, Freiburg und Mannheim sowie Auftritte
bei den Donaueschinger Musiktagen und den Schwetzinger
SWR Festspielen. Seit 2020 ist das SWR Symphonieorches-
ter das Residenzorchester der Pfingstfestspiele im Fest-
spielhaus Baden-Baden. Einladungen führen es neben der
Elbphilharmonie regelmäßig zu den Salzburger Festspielen
sowie nach Berlin, Dortmund, Essen, Wien, Edinburgh, Lon-
don, Barcelona, Madrid und China. International anerkannte
Dirigenten arbeiteten bereits mit dem noch jungen SWR Sym-
phonieorchester zusammen, darunter Herbert Blomstedt,
Peter Eötvös, Ingo Metzmacher, Kent Nagano, Sir Roger Nor-
rington und Pablo Heras-Casado. Als Artists in Residence
gewann der Klangkörper bereits hochkarätige Solistinnen
und Solisten wie Patricia K
                          ­ opatchinskaja, Antoine Tames-
tit, Gil Shaham, Nicolas Altstaedt und Vadym Kholodenko.
Weitere Gäste waren Hilary Hahn, Martin Grubinger, Sabine
Meyer, Renaud Capuçon, Janine Jansen, Mischa Maisky und
Fazıl Say.
    Mit seinem umfangreichen Musikvermittlungsangebot
erreicht das SWR Symphonieorchester jährlich rund 15.000
Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Sendegebiet des
SWR und mit den zahlreichen Konzertaufzeichnungen für
SWR2 und das Webportal SWR Classic.de viele Musikfreunde
in der ganzen Welt.
CHORWERK RUHR
Das Chorwerk Ruhr zählt zu den bedeutendsten Kammerchören in Deutsch-
land. 1999 gegründet, entwickelte sich das Ensemble zu einer festen Säule
der Vokalkunst im deutschsprachigen Raum, weit über die Metropolregion
Ruhr hinaus. Die außerordentliche Qualität des Chores ist es, den speziellen
Anforderungen solistischer Besetzungen ebenso gerecht zu werden wie eine
perfekte Verschmelzung des Ensembles im Chorklang zu erreichen.
   Im November 2011 hat Florian Helgath die Künstlerische Leitung übernom-
men. Er sieht den Schwerpunkt der Arbeit darin, neue Chormusik in Bezug
auf traditionelle Musikformen zu beleuchten und somit vor dem Hintergrund
der reichen Musikgeschichte neu wirken zu lassen. Dies zeigt sich auch in
den zahlreichen Kompositionsaufträgen und Uraufführungen renommierter
zeitgenössischer Komponisten, die in enger Kooperation mit den Partnern
des Chorwerk Ruhr realisiert wurden.
   Seit der Gründung fanden Konzerte mit Musik aus allen Epochen bis zur
Gegenwart statt, oft unter der Leitung namhafter Dirigenten wie Sir George
Benjamin, Frieder Bernius, Reinhard Goebel, Susanna Mälkki, Kent Nagano
und Kirill Petrenko. Dem Chor zur Seite standen dabei bereits renommierte
Orchester wie die Berliner Philharmoniker, die Deutsche Kammerphilharmo-
nie Bremen, Concerto Köln, Ensemble Resonanz, Ensemble Musikfabrik und
das Ensemble Modern. Häufige Aufnahmen durch WDR und Deutschlandfunk
sowie die Teilnahme an nationalen und internationalen Musikfestivals spie-
geln das Renommee des Ensembles wider. Alljährlich kooperiert Chorwerk
Ruhr zudem in besonderer Form mit der Ruhrtriennale.
BIOGR A FIEN

SWR VOKALENSEMBLE STUTTGART
Der Rundfunkchor des SWR gehört zu den internationalen Spitzenensembles
unter den Profichören. Gegründet vor fast 75 Jahren, widmet sich das Ensem-
ble mit Leidenschaft und höchster sängerischer Kompetenz der Aufführung
und Weiterentwicklung der Vokalmusik. Die instrumentale Klangkultur und
die stimmliche und stilistische Flexibilität der Sängerinnen und Sänger faszi-
nieren nicht nur das internationale Publikum, sondern auch die Komponisten:
Seit 1946 hat der SWR jährlich mehrere Kompositionsaufträge für seinen Chor
vergeben. Über 250 neue Chorwerke hat das Ensemble uraufgeführt, dar-
unter Werke von Maurizio Kagel, Heinz Holliger, Isabel Mundry, Enno Poppe,
Rebecca Saunders, Karlheinz Stockhausen und Wolfgang Rihm. Neben der
zeitgenössischen Musik widmet sich das SWR Vokalensemble vor allem den
anspruchsvollen Chorwerken der Romantik und der klassischen Moderne.
   Von 2003 bis 2020 war Marcus Creed der Künstlerische Leiter des Ensem-
bles. Mit ihm entstanden über 30 CDs, unter anderem mit Werken von György
Kurtág, Heitor Villa-Lobos, Elliott Carter, Charles Ives und Paul Hindemith
sowie eine vielbeachtete Sammlung mit Chorwerken der Moderne aus Ame-
rika, Russland, Japan und zahlreichen Ländern Europas. Vielfach wurde das
SWR Vokalensemble für seine vielfältigen Aufnahmen ausgezeichnet, so mit
dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik, dem Echo Klassik, dem
Diapason d’Or, dem Choc de la Musique, dem Grand Prix du Disque sowie 2011
mit dem Europäischen Chorpreis der Kulturstiftung Pro Europa.
   Mit Beginn der Saison 2020/2021 hat Yuval Weinberg als Chefdirigent die
Leitung des SWR Vokalensembles übernommen.
BESETZUNG

VIOLINE I                 VIOLONCELLO                TROMPETE
Christian Ostertag**      Frank-Michael Guthmann *   Johannes Sondermann
Swantje Asche-Tauscher    Hendrik Then-Bergh         Holger Schäfer
Phillip Roy               Markus Tillier             Christof Skupin
Michael Hsu-Wartha        Johanna Busch
Gabriele Turck            Fionn Bockemühl
                                                     POSAUNE
Taru Erlich               Wolfgang Düthorn
                                                     Mayumi Shimizu*
Stefan Bornscheuer        Anna Mazurek
                                                     Frank Szathmáry-Filipitsch
Dorothea Jügelt           Alexander Richtberg
                                                     Stefanie Scheuer
Gesa Jenne-Dönneweg
Stefan Knote              KONTRABASS
Helke Bier                                           TUBA
                          Sebastian Breidenstein *
Carl-Magnus Helling                                  Werner Götze
                          Axel Schwesig
Min Wei                   Frederik Stock
Andreas Ritzinger                                    PAUKE
                          Astrid Stutzke
                                                     Jochen Brenner
                          Christoph Dorn
VIOLINE II                Peter Hecking
                                                     SCHLAGZEUG
Michael Dinnebier*
                                                     Franz Lang
Silke Meyer-Eggen
                          FLÖTE                      Franz Bach
Joo-Wha Yoo
                          Veronika Blachuta          Jochen Schorer
Margaret MacDuffie
                          Anne Romeis                Markus Maier
Susanne Kaldor
                          Sarah Heemann
Peter Lauer
                                                     HARFE
Sylvia Schnieders
                          OBOE                       Ursula Eisert
Monika Renner-Auers
Katrin Melcher            Andres Otin Montaner
                          Florian Hasel              KLAVIER/CELESTA
Maria Kranzfelder
                                                     Lars Jönsson
Jing Wen
Larissa Fernandes         KLARINETTE
                                                     AKKORDEON
                          Wolfhard Pencz *
                                                     Nenad Ivanovic
                          Rudolf König
VIOLA
                          Anton Hollich
Ingrid Philippi-Seyffer                              SYNTHESIZER
                          Ivo Ruf
Janis Lielbardis                                     Klaus Steffes-Holländer
Jean-Christophe Garzia
                          FAGOTT
Dirk Hegemann                                        ELEKTRONIK
                          Libor Sima*
Esther Przybylski                                    Remmy Canedo
                          Eduardo Calzada
Mitsuko Nakan
Andreea Alcalde Polo
Bohye Lee                 HORN
                                                     ** Konzertmeister
Barbara Weiske            Peter Bromig*
                                                     ** Stimmführer
Wontae Kim                Marc Noetzel
                          Horst Ziegler
                          Wolfgang Wipfler
CHOR A (CHORWERK RUHR)         CHOR C (SWR VOK ALENSEMBLE)

SOPRAN                         SOPRAN
Katharina Eberl                Dorothea Winkel
Natasha Goldberg               Wakako Nakaso

ALT                            MEZZOSOPRAN
Sophia Bockholdt               Judith Hilger
Julia Spies                    Wiebke Wighardt

TENOR                          ALT
Matthias Klosinski             Ulrike Koch
Fabian Strotmann               Martina Gmeinder

BASS                           TENOR
Jakob Kreß                     Hubert Mayer
Christian Walter               Julius Pfeifer

                               BARITON
CHOR B (SWR VOK ALENSEMBLE)    Philip Niederberger
                               Georg Gädker
SOPRAN
Johanna Zimmer                 BASS
Eva-Maria Schappé              Mikhail Shashkov
                               Mikhail Nikiforov
MEZZOSOPRAN
Kirsten Drope
Angelika Lenter
                               CHOREINSTUDIERUNG
                               Michael Alber (SWR Vokalensemble)
ALT                            Johannes Honecker (Chorwerk Ruhr)
Sabine Czinczel
Stefanie Gläser-Blumenschein

TENOR
Johannes Kaleschke
Alexander Yudenkov

BARITON
Rüdiger Linn
Bernhard Hartmann

BASS
Torsten Müller
Florian Kontschak
SCHWERPUNKT

HANNS EISLER
26.11.2021 »DEUTSCHE SINFONIE«: NDR ELBPHILHARMONIE ORCHESTER | PRIETO
27.11.2021 »ERNSTE GESÄNGE«: ENSEMBLE RESONANZ | MATTHIAS GOERNE
28.11.2021 »HOLLY WOODER LIEDERBUCH«:
           MATTHIAS GOERNE | MARKUS HINTERHÄUSER

                                                                         © Ralph Crane
ELBPHILHARMONIE
WWW.ELBPHILHARMONIE.DE
TIPP

SCHWERPUNKT HANNS EISLER
Zwölftontechnik und Arbeiterlied, Filmmusik für Hollywood
und DDR-Hymne: Das Leben und Schaffen von Hanns Eisler
vereint das scheinbar Unvereinbare. Ausgebildet von Arnold
Schönberg, arbeitete er eng mit Bertolt Brecht zusammen,
ging in die USA ins Exil und wurde nach seiner Rückkehr zum
Vorzeigetonkünstler der DDR. Dass sich dieser vielseitige
Komponist in keine Schublade stecken lässt, zeigt der Eis-
ler-Schwerpunkt der Elbphilharmonie. An allen drei Konzer-
ten beteiligt ist Star-Bariton Matthias Goerne (Foto), einer
der engagiertesten Botschafter von Eislers Musik.

26., 27. & 28. November | Elbphilharmonie Großer Saal

                  Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren.

                  IMPRESSUM
                  Herausgeber: HamburgMusik gGmbH
                  Geschäftsführung: Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jochen Margedant
                  Redaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, Laura Etspüler,
                  François Kremer, Julika von Werder
                  Redaktionsassistenz: Janna Berit Heider, Nina Schulze
                  Lektorat: Reinhard Helling
                  Gestaltung: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyer
                  Druck: Flyer-Druck.de
                  Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier

                  Anzeigen: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, antje.sievert@kultur-anzeigen.com

                  BILDNACHWEIS
                  The Masque of the Red Death: Illustration von Harry Clarke (1919); Francesco Filidei
                  (unbezeichnet); Sylvain Cambreling (Marco Borggreve); Rinnat Moriah (unbezeichnet);
                  Tora Augestad (Thomas Kolbein Bjørk Olsen); Hagen Matzeit (unbezeichnet); Ed Lyon
                  (Gerard Collett); Dietrich Henschel (KJO Photography); IRCAM (Philippe Migeat); SWR
                  Vokalensemble (SWR / Klaus Mellenthin); Matthias Goerne (Marie Staggat / Deutsche
                  Grammophon)
WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN

PRINCIPAL SPONSORS   PRODUCT SPONSORS          FÖRDERSTIFTUNGEN
Montblanc            Coca-Cola                 Claussen-Simon-Stiftung
SAP                  Hawesko                   Cyril & Jutta A. Palmer Stiftung
Kühne-Stiftung       Melitta                   Ernst von Siemens Musikstiftung
Julius Bär           Ricola                    G. u. L. Powalla Bunny’s Stiftung
Deutsche Telekom     Störtebeker               Hans-Otto und
Porsche                                           Engelke Schümann Stiftung
                                               Haspa Musik Stiftung
                     CLASSIC SPONSORS          Hubertus Wald Stiftung
                     Aurubis                   Körber-Stiftung
                     Bankhaus Berenberg        Mara & Holger Cassens Stiftung
                     Commerzbank AG            Programm Kreatives Europa
                     DZ HYP                       der Europäischen Union
                     Edekabank
                     GALENpharma
                     Hamburg Commercial Bank   STIFTUNG
                     Hamburger Feuerkasse      ELBPHILHARMONIE
                     Hamburger Sparkasse
                     HanseMerkur
                     Jyske Bank A/S            FREUNDESKREIS
                     KRAVAG-Versicherungen     ELBPHILHARMONIE +
                     Wall GmbH                 LAEISZHALLE E.V.
                     M.M.Warburg & CO

                     ELBPHILHARMONIE CIRCLE
DAS
ELBPHILHARMONIE
MAGAZIN

∙ HANNS EISLER
  Ein Leben voller Widersprüche und aufregender Musik
∙ MAX RICHTER
  Wanderer zwischen den Welten
∙ FLORIAN BOESCH
  »Ich bin ein Bekenner«
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Ab sofort für € 6,50 erhältlich an der Garderobe im Foyer, im Elbphilharmonie
Shop auf der Plaza, den Vorverkaufsstellen der Elbphilharmonie sowie am
Kiosk und im Bahnhofsbuchhandel.
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