TOP-GEWERBEIMMOBILIEN WERDEN IMMER ERTRAGREICHER

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TOP-GEWERBEIMMOBILIEN WERDEN IMMER ERTRAGREICHER
DER REPORT 1| 2017

                                                                                                Die interessantesten Gewerbegrundstücke und Gewerbe- & Büroflächen
Österreichische Post AG | 02Z033423 M | Wirtschaftsnachrichten Zeitschriftenverlagsges.m.b.H.

                                                                                                       TOP-GEWERBEIMMOBILIEN
Theodor-Körner-Straße 120a, 8010 Graz | Foto: iStock.com/MarioGuti

                                                                                                     WERDEN IMMER ERTRAGREICHER
Retouren an Postfach 100, 1350 Wien

                                                                                                                             WERTVOLLSTE
                                                                                                                             IMMOBILIENMARKE
                                                                                                                             ÖSTERREICHS
                                                                                                                             IMMOBILIENMAKLER | ASSET MANAGER
                                                                                                                             www.ehl.at
TOP-GEWERBEIMMOBILIEN WERDEN IMMER ERTRAGREICHER
TOP-GEWERBEIMMOBILIEN WERDEN IMMER ERTRAGREICHER
editorial
  Liebe Leser,
  Zinsen, die sich entlang der Nulllinie bewegen, politische und wirtschaftliche
  Unsicherheiten – nicht nur Privatanleger sind auf der Suche nach einem siche-
  ren Hafen für ihr Erspartes. Auch Investmentfonds, Pensionskassen, Versiche-
  rungen und andere institutionelle Anleger, deren Kassen prall gefüllt sind, hal-
  ten Ausschau nach Investments, die doch noch etwas Rendite versprechen – und
  das bei geringem Risiko. Immobilien gelten gerade in herausfordernden Zeiten
  seit jeher als sicherer Hafen. Das gilt nicht nur für Wohn-, sondern auch für
  Gewerbeimmobilien – und zwar vom Büro über Retailimmobilien bis zu Lo-
  gistikobjekten.

  In diesem Sonderheft gibt die Redaktion daher einen Überblick über die Situa-
                                                                                     Foto: Foto Andraschek
  tion am österreichischen Markt für Gewerbeimmobilien und beleuchtet, welche
  Assetklassen gerade besonders nachgefragt sind, woher die Investoren kommen
  und in welche Richtung heuer die Reise zu gehen scheint.

  Renditen sind übrigens bei der Veranlagung in Immobilien ein wichtiges Ent-
  scheidungskriterium – ein Faktor für deren Entwicklung sind der Zustand und
  das reibungslose Funktionieren der Gebäude. Das ist das Kerngeschäft der Fa-
  cility Manager: Sie sind es, die für den wirtschaftlichen Betrieb und die nach-
  haltige Nutzung der Immobilien sorgen – und das über den gesamten Lebens-
  zyklus der Immobilie. Nach ÖNORM EN 15221-1 wird unter Facility Ma-
  nagement daher die Integration von Prozessen innerhalb einer Organisation
  zur Erbringung und Entwicklung der vereinbarten Leistungen, welche zur
  Unterstützung und Verbesserung der Effektivität ihrer Hauptaktivitäten die-
  nen, verstanden.

  Ein Bereich, der auch im Facility Management zunehmend an Bedeutung ge-
  winnt, ist die Nachhaltigkeit: Umweltthemen und Energieeffizienzmaßnah-
  men sind aber nicht nur aus Gründen der Ökologie, sondern auch aus ökono-
  mischen Gesichtspunkten bei Gewerbeimmobilien ein Thema. Kein Wunder,
  dass beispielsweise die heimischen Handelsriesen ihre Märkte zunehmend nach
  allen Regeln der Nachhaltigkeit errichten. Das gilt nicht nur für die Baustoffe,
  sondern auch für die Technik: Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Su-
  permärkte sind mittlerweile ebenso häufig Usus wie die Wärmerückgewinnung
  aus Kühlanlagen und Ähnliches.

  Synergien nutzen, das ist auch ein Erfolgsrezept der Gewerbe- und Wirt-
  schaftsparks. Kommunen, Wirtschaftsagenturen in den Bundesländern, aber
  auch Private erschließen und entwickeln dafür zusammenhängende Gewerbe-
  flächen. Die Gebäude werden meist in enger Abstimmung mit ansiedlungswil-
  ligen Unternehmen errichtet und an diese verkauft oder vermietet. Wesentli-
  cher Vorteil der Gewerbeparks ist die gemeinsame und damit kostengünstige
  Nutzung der vorhandenen Infrastruktur. Das gilt etwa für die Sicherheitsein-
  richtungen, müssen doch Gewerbeimmobilien genauso wie Wohnhäuser oder
  Infrastruktureinrichtungen gegen alle möglichen Arten von Risiken und Ge-
  fahren abgesichert werden. Daher informieren wir Sie in diesem Heft natür-
  lich auch über die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich.

  Viel Spaß wünscht Ihre

  Ursula Rischanek

                                                               gewerbe flächen|-immobilien |                 3
TOP-GEWERBEIMMOBILIEN WERDEN IMMER ERTRAGREICHER
i n h a l t
 COVERSTORY                                                      Region DonauRaum
 Markt für Gewerbeimmobilien ist heiß                        6   Synergien nutzen                                          18
 Österreich ist für Immobilieninvestoren aus dem In- und         Gerade in den letzten Jahren wurden Gewerbeparks zu einer
 Ausland ein begehrtes Pflaster. Im Vorjahr wurden hier rund     sehr beliebten und verbreiteten Form, betriebliche Synergien
 2,6 Milliarden Euro in Gewerbeimmobilien veranlagt.             branchenübergreifend zu nutzen. Standortentwicklung und
                                                                 Betriebsansiedlungen haben hierbei oberste Priorität.

                                                                 Funktionalität trifft Ambiente                            20
                                                                 Wirtschaftszentren, wie etwa der Campus21 oder der Walter
                                                                 Business Park im Süden von Wien, bieten neben interessan-
                                                                 ten Geschäftsmöglichkeiten auch attraktive Arbeitsplätze mit
                                                                 viel Grünflächen und angenehmer Atmosphäre.

 Wie lange geht das gut?                                   10    Mit Visionen in die Zukunft                               21
 Die Geldschwemme der EZB treibt Anleger seit geraumer           Niederösterreichs größter Wirtschaftspark, das IZ NÖ-Süd,
 Zeit verstärkt in Immobilien. Mit einer Null-Zins-Politik ist   ist auch 2017 auf Wachstumskurs. Beim traditionellen, halb-
 der Kauf des Eigenheims oder eines Anlageobjektes sehr ver-     jährlichen Zusammentreffen der angesiedelten Betriebe prä-
 lockend. Zu Recht?                                              sentierten sich auch diesmal wieder fünf Unternehmen als
                                                                 wertvolle Neuzugänge.
 Zweites Leben für Handelsimmobilien                       12
 Experten rechnen in den nächsten Jahren mit einem Rück-
 gang der Verkaufsflächen. Doch was passiert mit leerstehen-     Region SüDöSteRReich
 den Shopping- und Fachmarktzentren? Alternativen gibt es
 verschiedene, der letzte Ausweg bleibt der Abbruch.             Achtung, Wachstum!                                        26
                                                                 Da wird etwas daraus: Die Gewerbe- und Technologieparks
 Komplexe Anforderungen                                    14    im Süden Österreichs bieten beste Voraussetzungen zum
 Immobilien-Management ist das umfassende, nachhaltige           Durchstarten. Ob Burgenland, Steiermark oder Kärnten:
 und optimale Management von Immobilien über den ganzen          Die Parks sind mehr als Inkubatoren für neue Unternehmen,
 Lebenszyklus. Es beinhaltet insbesondere auch das Verwal-       sie sind regionale Impulsgeber.
 ten, Vermieten und Vermarkten von Immobilien.
                                                                 Impressum                                                 31
 Sicherheit hat Vorrang                                    16
 Gebäude brauchen nicht nur Schutz vor Einbruch und Van-
 dalismus, sondern auch Rechtssicherheit. Zuverlässigkeit und    Region WeStöSteRReich
 Sicherheit sind maßgebliche Voraussetzungen für ein gelun-
 genes Gebäudemanagement.                                        Planung und Bau von modernen Logistikzentren 32
                                                                 Im Bereich Logistik bietet Österreich zwei entscheidende
                                                                 Vorteile: Zum einen gilt das Land als Logistikdrehscheibe für
                                                                 die Balkanstaaten, zum anderen wird die Qualität der vor-
                                                                 handenen Infrastruktur im internationalen Vergleich als sehr
                                                                 gut bewertet.

                                                                 Zukunft gestalten                                         34
                                                                 Technologieparks sind Einrichtungen, um für junge Unter-
                                                                 nehmen – vornehmlich aus dem Hightech-Bereich – güns-
                                                                 tige Bedingungen für die Gründungsphase zu schaffen. Ziel
                                                                 ist es, die Unternehmen nach wenigen Jahren zur vollständi-
                                                                 gen Selbstständigkeit zu führen, sodass ihr Platz im Techno-
                                                                 logiepark für weitere Neugründungen frei wird.

4 | gewerbeflächen|-immobilien
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Gm bH

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                                Ctreu  D
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                             Mage/N.am(F H) Max Muster
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                              Muster Gehmens/Immobilientreuhänders
                                                                                     Gültig bis

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                                     äftsfüenhrer

                                                                                     12/2018
                              Gesch
                                 im Unternehm
                                                                                                   Die Immobiliencard ist die Garantie dafür,
                               Stellung
                                                                                                   dass der Karteninhaber ein Unternehmen
                               Wiertn
                               Stando
                                                      FN2992 87d                                   vertritt, das befugt ist, als Bauträger/
                                AT0100  5289               nummer
                                                       Firmenbuch                                  Makler und/oder Verwalter tätig zu sein.
                                    r-Nummer
                                Treuhände

BESSER AUF NUMMER SICHER
Einen Immobilienkauf tätigt man prinzipiell nur einmal im Leben.
Umso wichtiger ist, dass man sich auf der sicheren Seite weiß.

Bei wichtigen Entscheidungen, wie dem Kauf ei-                                            der Materie vertraut ist. Bei einem Immobilienerwerb
ner Immobilie sollte man keine Experimente ma-                                            stehen nämlich oftmals gar nicht so sehr die offen-
chen, sondern den Profis vertrauen. „Wenn man                                             sichtlichen Mängel im Vordergrund, die auch eine Pri-
seine Wunschimmobilie gefunden hat, so sollte der                                         vatperson gegebenenfalls erkennen kann, sondern
nächste Blick auf www.immobiliencard.at sein.“, so                                        viel mehr mangelnde rechtliche Kenntnisse. „Auch
Gerald Gollenz, Obmann Stv. des Fachverbandes der                                         wer direkt vom Bauträger kauft, kann mit einem
Immobilientreuhänder der WKO. Damit kann man                                              Blick aufwww.immobiliencard.at auf Nummer sicher
sich vergewissern, ob der zuständige Makler eine                                          gehen“, erklärt Reinhold Lexer, Obmann Stv. des
Gewerbeberechtigung besitzt. Die Immobiliencard                                           Fachverbandes der Immobilientreuhänder, denn ne-
ist aber noch mehr: Sie ist ein Berufsausweis für alle                                    ben den Maklern sind auch alle gewerbeberechtigten
Makler, Bauträger und Hausverwalter und jeder Im-                                         Bauträger hier verzeichnet.
mobilientreuhänder muss gesetzlich verpflichtend
eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung ab-                                          „Ein wesentlicher Faktor bei einem Investment ist
schließen, damit Kunden geschützt sind, wenn doch                                         auch die Hausverwaltung“, ergänzt Fachverbandsob-
einmal ein Fehler passiert.                                                               mann Georg Edlauer. Mit ihr steht und fällt nicht nur
                                                                                          der Zustand des Hauses. Eine professionelle Betreu-
Eine Absicherung, die es so bei einem Geschäft von                                        ung bringt auch niedrige monatliche Betriebskosten.
Privat zu Privat nicht gibt. Doch auch in so einem Fall                                   Edlauer: „Gehen Sie kein Risiko ein und kontrollieren
kann man sich helfen, indem man sich über diese                                           Sie auf immobiliencard.at, wem Sie vertrauen und
Webseite einen Profi beratend zur Seite holt, der mit                                     wer für Sie tätig ist.“

Der Berufsausweis für
Bauträger, Makler und Verwalter

www.immobiliencard.at
TOP-GEWERBEIMMOBILIEN WERDEN IMMER ERTRAGREICHER
Institutionelle Investoren geben
 der Bundeshauptstadt bei ihren
 Investments den Vorzug
 Foto: iStock.com/Rafael Wiedenmeier

 markt                                                           für Gewerbeimmobilien

     ist heiß
 Österreich ist für Immobilieninvestoren aus dem In- und Ausland ein begehrtes Pflaster. Im
 Vorjahr wurden hier rund 2,6 Milliarden Euro in Gewerbeimmobilien veranlagt.
                                                                                                         Von Ursula Rischanek

 B
        etongold glänzt – nicht nur in Form    gern, die die Interessen mehrere Investo-   CBRE Österreich. Grund dafür sei, abge-
        von Wohnungen. Auch Büros, Ho-         ren bündeln, zu beobachten“, sagt Chris-    sehen von den niedrigen Zinsen, die Tat-
        tels, Einkaufs- und Fachmarktzen-      toph Lukaschek, Leiter Investment Büro-     sache, dass es sehr viele liquide Mittel
 tren sowie Logistikimmobilien sind ge-        und Gewerbeimmobilie bei Otto Immo-         gebe, so Ridder. Auch die Erhöhung der
 fragt wie schon lange nicht. Sie stehen auf   bilien. Sie alle sind auf der Suche nach    Immobilien-Kontingente in Multi-Asset-
 den Einkaufslisten von Großinvestoren,        nachhaltigen Renditen und womöglich         Portfolios spielt eine Rolle.
 wie beispielsweise Fonds, Pensionskassen,     Wertsteigerungen. „Wir befinden uns in      Demnach wechselten hierzulande im Vor-
 Banken und Versicherungen. „Verstärkt ist     einer massiven Investmentphase“, bestä-     jahr gewerbliche Immobilien im Wert von
 dabei das Auftreten von Investmentmana-       tigt Andreas Ridder, Geschäftsführer von    rund 2,6 Milliarden Euro den Besitzer.

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TOP-GEWERBEIMMOBILIEN WERDEN IMMER ERTRAGREICHER
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      „Im Jahr 2015 waren es knapp über drei        tionsvolumen Wien. Dieser Trend setzt
      Milliarden Euro, 2014 rund 2,8 Milliarden     sich auch heuer fort, sind doch im ersten
      Euro“, sagt Lukaschek. Dieser Rückgang        Quartal 2017 rund 51 Prozent des Inves-
      sei jedoch nicht auf mangelndes Investiti-    titionsvolumens in die Bundeshauptstadt
      onsinteresse institutioneller Anleger zu-     geflossen.
      rückzuführen, sondern liege daran, dass
      sich einige großvolumige Transaktionen        Büros an der Spitze
      in den laufenden Jahren verschoben hät-       Ganz oben auf der Einkaufsliste der In-
      ten. „Für heuer erwarten wir ein Transak-     vestoren stehen nach wie vor Büros. Mit
      tionsvolumen von rund drei Milliarden         einem Anteil von 35 Prozent am gesamten
      Euro“, sagt Lukaschek. Im ersten Quartal      Investitionsvolumen lagen sie im Ranking
      seien bereits rund 570 Millionen Euro in-     der Gewerbeimmobilien im Vorjahr an
      vestiert worden. Damit liege man bereits      der Spitze. „Die haben für Investoren die
      wieder auf dem Niveau der Jahre 2007/08,      höchste Fungibilität“, sagt Lukaschek, der
      ergänzt Ridder.                               die Rendite für „perfekte Objekte“ mit
      Wenn auch nach wie vor heimische Anle-        vier Prozent beziffert. Hauptaugenmerk
      ger dominieren, so wird der rot-weiß-rote     der Investoren liegt auch bei Büros auf der
      Gewerbeimmobilienmarkt doch zuneh-            Bundeshauptstadt, da nach Ansicht der
      mend für ausländische Investoren interes-     Experten die spätere Veräußerbarkeit der
      sant. „In Krisenzeiten dominieren die hei-    Objekte in den Landeshauptstädten ein-          „Das Angebot an attraktiven Büroimmo-
      mischen Anleger, in heißen Zeiten stoßen      geschränkt sei. Wobei das Angebot nach          bilien bleibt dennoch beschränkt, es
      ausländische dazu“, weiß Ridder. Dem-         wie vor eher beschränkt ist, wurden doch        wird kaum ein Problem geben, die neuen
      nach kamen im Vorjahr rund 54 Prozent         vor allem in den vergangenen zwei, drei         zu verwerten“, ist Andreas Ridder, Ge-
      der Käufer aus Österreich, Platz zwei be-     Jahren relativ wenige neue Büroprojekte         schäftsführer von CBRE Österreich,
      legten mit 18 Prozent Investoren aus Süd-     fertig gestellt. Doch das wird sich jetzt än-   überzeugt.                 Foto: Franz Pflügl
      korea, auf Rang drei lagen deutsche Käu-      dern: So sollen heuer rund 150.000 Qua-
      fer (16 Prozent). „Österreich hat sich in     dratmeter Bürofläche neu auf den Markt
      der Vergangenheit als einer der stabilsten    kommen, von denen bereits 57 Prozent            meter und damit um 57 Prozent weniger
      Märkte erwiesen, deshalb ist der Markt so     vorvermietet sind oder eigengenutzt wer-        als im Vergleichszeitraum des Vorjahres
      beliebt“, sind sich die beiden Experten ei-   den. Allerdings: Entgegen den Erwartun-         vermietet. „Wir gehen im Vergleich zum
      nig. Begehrtestes Pflaster ist, so Luka-      gen hat die Nachfrage nach Büros im ers-        starken Vorjahr, in dem insgesamt rund
      schek, mit einem Anteil von rund 68 Pro-      ten Quartal nachgelassen. Von Jänner bis        330.000 Quadratmeter vermietet wurden,
      zent am gesamten gewerblichen Transak-        März wurden „nur“ rund 36.000 Quadrat-          heuer von einer etwas geringeren Vermie-
                                                                                                    tungsleistung aus“, sagt denn auch Luka-
                                                                                                    schek. Noch höher fällt der Zuwachs
Mit seinen 102 Metern ist der                                                                       durch neue Flächen, etwa im Projekt „The
Orbi Tower ein weiterer Land-                                                                       Icon“ am neuen Standort Hauptbahnhof
mark in TownTown – seit heuer                                                                       oder dem Austria Campus der UniCredit
gehört er der Real Invest, ei-                                                                      Bank        Austria      am        Standort
nem offenen Immobilienfonds                                                                         Praterstraße/Lassallestraße, mit etwa
der Bank Austria                                                                                    280.000 Quadratmetern 2018 aus. „Das
Foto: IWS TownTown AG                                                                               Angebot an attraktiven Büroimmobilien
                                                                                                    bleibt dennoch beschränkt, es wird kaum
                                                                                                    ein Problem geben, die neuen zu verwer-
                                                                                                    ten“, ist Ridder überzeugt. Das gilt nicht
                                                                                                    nur für Top-Objekte, sondern auch für sol-
                                                                                                    che, die nicht zum Spitzensegment gehö-
                                                                                                    ren oder noch nicht fertig gestellt sind. „Es
                                                                                                    gibt zunehmend mehr Bereitschaft, auch
                                                                                                    gewisse Risiken einzugehen, um über-
                                                                                                    haupt investieren zu können und akzepta-
                                                                                                    ble Renditen zu erzielen“, beschreibt Lu-
                                                                                                    kaschek. Selbst Vermietungen mit relativ
                                                                                                    kurzen Restlaufzeiten werden mittlerweile
                                                                                                    gelegentlich akzeptiert. Bereits heuer den
                                                                                                    Eigentümer gewechselt hat beispielsweise
                                                                                                    der noch in Bau befindliche Orbi Tower
                                                                                                    im Büroviertel TownTown in Wien-Erd-
                                                                                                    berg. Der 102 Meter hohe Turm mit
                                                                                                    23.700 Quadratmeter Nutzfläche gehört
                                                                                                    nun der Bank-Austria-Tochter Real In-
                                                                                                    vest.

                                                                                                    Hotels holen auf
                                                                                                    Aus dem Dornröschenschlaf erwacht ist
                                                                                                    mittlerweile der Markt für Hotelimmobi-
                                                                                                    lien – im Vorjahr entfielen laut Otto Im-

                                                                                               gewerbe flächen|-immobilien |                        7
TOP-GEWERBEIMMOBILIEN WERDEN IMMER ERTRAGREICHER
Foto: iStock.com/TomasSereda
 mobilien rund 34 Prozent des gesamten         führen, dass im Retailsegment kaum Ob-        geschnitten seien, desto länger müsse dann
 Transaktionsvolumens auf die Beherber-        jekte verfügbar waren. Von den 119.000        auch der Mietvertrag sein. Einem Seg-
 gungsbetriebe. „Sonst sind es fünf bis sie-   Quadratmeter Verkaufsfläche, die im Vor-      ment, mit dem man sich hierzulande je-
 ben Prozent“, sagt Ridder, der von einer      jahr in Einkaufszentren errichtet wurden,     doch noch weniger beschäftige, geben die
 anhaltenden Nachfrage nach Hotelinvest-       entfallen nach Angaben von CBRE rund          beiden große Chancen: „Spannend wird
 ments ausgeht. „Das liegt auch am positi-     45 Prozent auf Erweiterungen bestehen-        angesichts der zunehmenden Bedeutung
 ven Ausblick der österreichischen Touris-     der Zentren und 38 Prozent auf neue Zen-      des Onlinehandels der Bereich von City-
 muswirtschaft.“ Gekauft wird dabei nicht      tren. Die Spitzenrenditen für Einkaufs-       Logistik-Stationen, also Verteilerzentren
 nur in Wien, auch in Salzburg und Tirol       zentren haben weiter nachgegeben und          in innerstädtischen Lagen, werden“, sind
 waren Großinvestoren auf Einkaufstour.        liegen aktuell bei rund 4,05 Prozent.         sie sich einig. International sei die soge-
 Die wohl aufsehenerregendsten Transak-        Etwas mehr Bewegung war bei den eben-         nannte „Last Mile Delivery“ bereits
 tionen des Vorjahres waren der Verkauf        falls begehrten Fachmarktzentren, die eine    Thema, bald werde der Trend auch auf
 des Hotels Imperial an die Al Habtoor         Spitzenrendite von rund 5,7 Prozent auf-      heimische Ballungsräume übergreifen.
 Hotels Gruppe aus den Vereinigten Ara-        weisen, zu bemerken, „aber da ist der
 bischen Emiraten um 78,8 Millionen Euro       Markt regionaler“, so Lukaschek. Schließ-
 sowie des Hilton Stadtpark an die beiden      lich gehe es bei diesen Immobilien um das
 Immobilieninvestoren BETHA Zwerenz            Einzugsgebiet sowie die Kaufkraft der
 & Krause sowie die APM Holding, die           dort wohnhaften Bevölkerung. So erhiel-
 auch wegen ihres Engagements beim Fa-         ten unter anderem die Fachmarktzentren
 shion Outlet Parndorf bekannt sind. Mit       in Stadlau, Hartberg und Asten neue Ei-
 dem Kauf des NH Hotels am Wiener              gentümer. Auch ein ganzes Einzelhandels-
 Flughafen sowie des NH Hotels Salzburg        portfolio mit 88 Objekten in acht Bundes-
 City hat wiederum der schwedische Ho-         ländern gelangte in neue Hände, so der
 telinvestor Pandox den Markteintritt ge-      EHL-Geschäftsflächenbericht.
 schafft. Der französische Investor Amundi
 hingegen hat sich das Ibis & Novotel am       Logistik kaum verfügbar
 Wiedner Gürtel in Wien gesichert.             Ebenfalls heiß begehrt bei Investoren sind
                                               Logistikimmobilien, die aber kaum auf
 Run auf Retail                                den Markt gelangen. Anders sehe es in
 Als „enorm“ bezeichnet Ridder die Nach-       Osteuropa aus, wo beispielsweise in den
 frage nach Einkaufszentren, das Angebot       vergangenen Jahren in der Slowakei, Un-
 würde damit jedoch nicht mithalten. Mit       garn und Tschechien große Logistikhubs
 13 Prozent des Transaktionsvolumens           entstanden seien. „Was in Österreich ge-
 spielt der Bereich Retail eine ungewohnt      baut wird, ist meist für den Eigengebrauch    „Für heuer erwarten wir ein Transakti-
 untergeordnete Rolle, heißt es dazu im        und kommt kaum auf den Markt“, sagt           onsvolumen von rund drei Milliarden
 Geschäftsflächenbericht 2017 von EHL          Ridder. Nur selten würden Unternehmen         Euro“, sagt Christoph Lukaschek, Leiter
 Immobilien. Dieses vergleichsweise gerin-     auf Sale and lease back setzen, ergänzt Lu-   Investment Büro- und Gewerbeimmobi-
 gere Transaktionsvolumen von 350 Mil-         kaschek. Je spezifischer Lage und Ge-         lie, bei Otto Immobilien.
 lionen Euro sei vor allem darauf zurückzu-    bäude, je genauer sie auf den Nutzer zu-                              Foto: Otto Immobilien

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Pflegeimmobilien im Fokus                     Pflegeimmobilien am gesamten Transak-
                                                                                             i    Experten-Tipp
Nachdem in den Jahren 2011 bis 2014           tionsvolumen des Gewerbeimmobilien-
Pflegeimmobilien auf dem Investment-          marktes lag damit bei mehr als sechs Pro-
markt in Österreich keine Rolle spielten,     zent. Vor allem institutionelle, langfristig   Handel im Wandel?
hat sich in den vergangenen beiden Jahren     ausgerichtete Anleger wie Versicherungen
ein verstärktes Interesse von Investoren an   und Pensionskassen aus dem In- und Aus-        Einmal jährlich trifft sich die eu-
dieser Assetklasse abgezeichnet. Ridder       land haben CBRE zufolge die Assetklasse        ropäische Shopping-Center-Bran-
zufolge wurden im Vorjahr rund 75,1 Mil-      Pflegeimmobilien für sich entdeckt.            che im Rahmen des International
lionen Euro in österreichische Pflegeim-                                                     Council; dieses Jahr fand diese
mobilien investiert, das bedeutet einen       Immobilien boomen weltweit                     renommierte und internationale
Anstieg des Transaktionsvolumens um 78        Aber nicht nur in Österreich sind Immo-        Zusammenkunft (Teilnehmer aus
Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor. „Mit     bilien begehrte Anlageobjekte. Der             mehr als 40 Ländern) Ende April
2,7 Prozent ist der Anteil der Pflegeim-      Bericht „The Atlas Summary 2017” von           in Warschau statt.
mobilien am gesamten Investitionsvolu-        Cushman & Wakefield schätzt, dass das          Jahrelang wurden dabei die Not-
men aber noch marginal“, sagt Ridder. Er      globale Immobilieninvestitionsvolumen          wendigkeit neuer Konzepte, die
geht angesichts der demografischen Ent-       heuer mehr als 1,39 Billionen US-Dollar        moderne Kassenzone im Ladenge-
wicklung und der steigenden Ausgaben im       betragen wird. Der Asien-Pazifik-Raum                                  schäft, die
Bereich der Pflegedienstleistungen jedoch     wird dem Bericht zufolge rund 44 Prozent                               Integration
von einem weiteren Anstieg des Investo-       beitragen, gefolgt von Nordamerika mit                                 von „Multi-
reninteresses an Pflegeimmobilien in den      34 Prozent und Europa, dem Mittleren                                   channel“
kommenden Jahren aus. Auch in Deutsch-        Osten und Afrika mit 22 Prozent. Ursa-                                 bzw. die Er-
land hat die Bedeutung von Pflegeimmo-        chen dafür seien neue Kapitalquellen so-                               fordernis
bilien am Investmentmarkt in den vergan-      wie eine steigende Anzahl an Investoren,                               von Events
genen Jahren stark zugenommen. Das In-        die nach globaler Diversifizierung streben.                            in Shopping
vestmenttransaktionsvolumen in Pfle-          Die Nachfrage werde jedoch das Angebot                                 Malls von
geimmobilien erreichte dort im Vorjahr        an verfügbaren Investitionen übersteigen,                              allen Seiten
mit rund drei Milliarden Euro ein neues       weshalb die Preise auch in absehbarer Zu-                              beleuchtet –
Rekordniveau. Der Anteil der Assetklasse      kunft auf hohem Niveau bleiben würden.                                 immer un-
                                              Der Fokus vieler Investoren liegt laut                                 ter der
                                              Cushman & Wakefield auch im Jahr 2017          Prok. Dipl. Ök.         Überschrift
                                              auf den Immobilienhochburgen, um Risi-         Jörg F. Bitzer, MRICS   „Handel ist
                                              ken zu umgehen und Liquidität in den           Foto: EHL               Wandel“.
                                              Portfolios aufzubauen. Investoren, denen                               Inzwischen
                                              höhere Erträge wichtiger seien, würden                                 scheint klar
                                              den Fokus hingegen auf neue Regionen           geworden zu sein, dass „Wandel“
                                              legen, zum Beispiel Schwellenmärkte oder       alleine nicht mehr ausreicht! Ein
                                              Gebiete, in denen die Risiken in den Core-     bisschen mehr Online-Präsenz
                                              und B-Märkten höher seien. Weiter stei-        hier, ein wenig mehr Konzept-
                                              gen wird auch das Interesse an neuen Seg-      adaptierung dort reichten eben
                                              menten und Investitionsansätzen in allen       nicht, wenn sich die Funktion von
                                              Regionen, da das typische Investitions-        Shopping-Centern radikal verän-
                                              portfolio immer diversifizierter werde.        dert: Wo früher „EINKAUFEN“
                                              Damit würden Investoren auf die Trends         das Hauptaugenmerk des Kunden
                                              in den Bereichen Demografie, Technolo-         war, stehen jetzt Begriffe wie
                                              gie, Mobilität und Funktionalität von          „Freunde treffen“, „Spaß haben“,
                                              Städten reagieren. Zu den neuen Asset-         „Entspannung finden“, „gut essen
                                              klassen würden zum Beispiel Senioren-          gehen“, „die Kinder unterhalten“,
                                              heime, Rechenzentren sowie innerstädti-        „fit bleiben“, „die neuesten Filme
                                              sche Logistik- und Freizeitimmobilien ge-      schauen“ ganz klar im Vorder-
                                              hören.                                         grund des Kundeninteresses.
                                                                                             Einkaufen funktioniert weitestge-
                                              Steigendes Interesse                           hend auch von zu Hause vom ge-
                                              Auch in Österreich werde das Interesse         mütlichen Sofa aus. Shopping
                                              der Investoren nicht so rasch abflauen, ist    Center müssen sich also in ihrer
                                              Ridder überzeugt. Abgesehen von der Sta-       gesamten Funktionalität radikal
                                              bilität des heimischen Marktes sei das auch    den geänderten Bedürfnissen der
                                              darauf zurückzuführen, dass die Preise in      Kunden anpassen – nur so kön-
                                              Deutschland seit einigen Jahren höher          nen sie langfristig ihr Überleben
                                              sind als in der Alpenrepublik. „Bis vor zwei   sichern.                            Ü
                                              oder drei Jahren war Österreich teurer als
                                              Deutschland“, erinnert er sich. Preismäßig
                                              werde die Nachfrage jedoch hierzulande         EHL Immobilien GmbH
                                              nicht viel bewirken. „Ich gehe davon aus,      Prinz-Eugen-Straße 8-10,
Nicht nur Häuser und Wohnungen, son-          dass die Preise in den nächsten Jahren auf     1040 Wien
dern auch Gewerbeimmobilien gelten als        hohem Niveau stagnieren“, sagt der             T +43-1-512 76 90-550
                                                                                                                                     Werbung

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                                                                                        gewerbe flächen|-immobilien |                 9
TOP-GEWERBEIMMOBILIEN WERDEN IMMER ERTRAGREICHER
Wie lange geht das gut?
Die Geldschwemme der EZB treibt Anleger seit geraumer Zeit verstärkt in Immobilien. Mit
einer Null-Zins-Politik ist der Kauf des Eigenheims oder eines Anlageobjektes sehr verlo-
ckend. Zu Recht?
                                                                                                               Von Andreas Prammer

D
         ie starke Ausweitung der Geld-         Situation erahnen. Allerdings ist die Rela-     zentren spüren diese Entwicklung. Der
         menge hat schon seit Jahrhunder-       tion zwischen Kauf- und Mietpreis in na-        Europäische Ausschuss für Systemrisiken
         ten immer wieder zu überzoge-          hezu einem Drittel der Euro-Länder auf          (ESRB) gilt als eine Art Frühwarnsystem
nen Preisen und schließlich zu einer plat-      einen Rekordwert geklettert. In Regionen,       der EZB, um Fehlentwicklungen rechtzei-
zenden Blase am Immobilienmarkt ge-             in denen Häuser jetzt schon stark überbe-       tig entgegenwirken zu können. Der Aus-
führt. Aktuell sind die Meinungen der           wertet sind und nach wie vor eine intensive     schuss warnte schon Ende letzten Jahres
Ökonomen und Anleger dazu gespalten.            Tendenz nach oben besteht, sei die Gefahr       vor der Gefahr, dass auch in Österreich
Die Anzeichen dafür mehren sich aller-          eine Überhitzung des Marktes groß. Spe-         mittelfristig mit Risiken aufgrund über-
dings in den Euro-Staaten in unterschied-       ziell gefährdet wären demnach Großbri-          höhter Immobilienpreise zu rechnen sei.
licher Ausprägung. Die Chefökonomin             tannien, Kanada, Australien und Neusee-         Die in der Warnung angeführten Länder
der OECD, Theresa Mann, warnt in ei-            land. In abgeschwächter Form ist das Pro-       laufen Gefahr, die Hypothekarkredite
nem Interview des „Telegraph“ vor dem           blem aber auch in Schweden, Belgien, Dä-        nicht mehr zurückzahlen zu können, wenn
Platzen eben dieser Blase. Die Immobi-          nemark, Finnland, Luxemburg und Öster-          das Zinsniveau wieder anzieht. Der ESRB
lienpreise sind in manchen europäischen         reich vorhanden.                                sieht die Probleme bei der Preissteigerung
Gegenden in den letzten Jahren sehr stark                                                       und Überbewertung bei Wohnimmobi-
angestiegen.                                    Frühwarnsystem                                  lien. Kurzfristig sieht der Ausschuss wenig
Eine leichte Steigerung beziehungsweise         Die besonders attraktiven Konditionen           Risiko, jedoch könnten mittelfristig Pro-
Wertminderung von knapp 2,5 Prozent im          haben einen regelrechten Boom ausgelöst         bleme bei Banken und Staaten entstehen,
OECD-Schnitt lässt bei oberflächlicher          und viele Menschen veranlasst, in Immo-         die eine hohe Hypothekarkreditrate auf-
Betrachtung eine vermeintlich entspannte        bilien zu investieren. Speziell die Ballungs-   weisen.

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Die Geldschwemme der EZB er-      Österreich ist anders
höht langfristig das Risiko.      Relativ entspannt sehen die Verantwortli-
Foto: iStock.com/ nullplus        chen der Österreichischen Nationalbank
                                  die Warnung des ESRB. Die OeNB beur-
                                  teilt die Risiken differenzierter und sieht
                                  in Österreich aktuell keine systemischen
                                  Risiken. Österreich sei mit nur 28 Prozent
                                  Hypothekarkredit-Anteil am BIP Ländern
                                  wie den Niederlanden mit 62 Prozent
                                  oder Schweden mit 65 Prozent überlegen,
                                  kommentierte der Gouverneur der
                                  OeNB, Ewald Nowotny, die Warnung.
                                  In der Immobilienfinanzierung sind nach-
                                  haltige Kreditvergabestandards festzule-
                                  gen, um den Aufbau systemischer Risiken
                                  zu vermeiden und Spekulation von der
                                  Wohnimmobilienfinanzierung fernzuhal-
                                  ten, erfuhren die Abgeordneten von Vize-
                                  gouverneur Mag. Andreas Ittner. Die Aus-
                                  wirkungen auf den österreichischen Ban-
                                  kensektor sind jedoch abschätzbar, meinte
                                  er im Hinblick auf das gesamte Tätigkeits-
                                  feld der Banken. Das Risiko von Immobi-
                                  lien, die nicht kreditfinanziert sind, liegt
                                  bei den Investoren, stellte auch Nowotny
                                  dazu fest. Die Harmonisierung der Ban-
                                  kenunion schreitet zügig voran. In den
                                  vergangenen zwei Jahren konnten im Ein-
                                  heitlichen Aufsichtsmechanismus wesent-
                                  liche Fortschritte in der Zusammenarbeit
                                  zwischen EZB und den nationalen Auf-
                                  sichtsbehörden erreicht werden.            Ü

                               gewerbe flächen|-immobilien |                     11
Zweites Leben für Handelsimmobilien
  Experten rechnen in den nächsten Jahren mit einem Rückgang der Verkaufsflächen. Doch
  was passiert mit leerstehenden Shopping- und Fachmarktzentren? Alternativen gibt es ver-
  schiedene, der letzte Ausweg bleibt der Abbruch.
                                                                                                             Von Ursula Rischanek

  I
      n den Innenstädten sind leere Ge-                                                       marktzentren“, sagt Bitzer. Grund dafür
      schäftslokale bereits ein vertrautes                                                    seien neben den ausreichend vorhandenen
      Bild. Die dort ansässigen Unterneh-                                                     Parkplätzen der in der Regel barrierefreie
  men sind entweder in Einkaufsagglome-                                                       Zugang sowie meist gute Zufahrtsmög-
  rationen auf der grünen Wiese gezogen                                                       lichkeiten. Die Umwandlung in Logistik-
  oder haben das Handtuch geworfen. Mitt-                                                     flächen ist für ihn nur an gewissen Stand-
  lerweile greifen Leerstände zunehmend                                                       orten eine Option: „Dazu braucht es eine
  auch auf Einkaufs- und Fachmarktzentren                                                     optimale Verkehrsanbindung.“ Eine
  – im Vorjahr gab es davon österreichweit                                                    Patentlösung für leerstehende Handels-
  228 – über. Einer der Gründe dafür ist,                                                     immobilien gebe es jedoch nicht, so Bitzer,
  dass selbst große Einzelhändler weniger                                                     für den der Abbruch derselben „ein
  Fläche als früher benötigen. „Der Trend                                                     Armutszeugnis“ wäre.
  geht von Handelsflächen, die den Charak-                                                    ATP-Chef Achammer hingegen sieht das
  ter von Lagerflächen haben, zu Show-                                                        nicht ganz so streng: „Wenn ich nur 40
  rooms“, weiß Christoph M. Achammer,                                                         Prozent der Hülle nutzen kann und da
  Vorstandsvorsitzender von ATP architek-      „Wenn ich nur 40 Prozent der Hülle nut-        beispielsweise noch Fluchttreppen errich-
  ten ingenieure. Dazu kommt der Boom          zen kann und da beispielsweise noch            ten und Kompromisse eingehen muss, ist
  des Onlinehandels, der Schätzungen zu-       Fluchttreppen errichten und Kompro-            es besser, den Komplex abzureißen.“ Etwa
  folge die Verkaufsflächen um bis zu 30       misse eingehen muss, ist es besser, den        wenn es sich um „Blechhütten auf der grü-
  Prozent reduzieren könnte. Wobei das Ni-     Komplex abzureißen“, sagt ATP-Chef             nen Wiese“ handle. Mittlerweile würden
  veau, von dem aus der Rückgang stattfin-     Christoph M. Achammer. Foto: ATP/Becker        „nicht beratungsresistente Developer“
  det, ein hohes ist: „Wir sind in ganz                                                       bereits auf Reversibilität achten, weiß
  Europa overstored“, sagt Achammer.                                                          Achammer. Er lege bei besonderen Immo-
  Angesichts dieser Entwicklung wird das       immer wichtiger werden, davon ist auch         bilien, deren Laufzeit absehbar ist, schon
  Thema Nachnutzung von Handelsflächen         Hania Bomba, Geschäftsführerin der Re-         seit einigen Jahren darauf Wert. „Bei Mul-
  nicht nur in den Citys, sondern auch in      gioPlan Consulting, überzeugt. „In eini-       tiplex-Kinos haben wir zehn Meter hohe
  Einkaufs- und Fachmarktzentren zuneh-        gen Jahren könnte es durchaus sein, dass       Räume geschaffen, in die man leicht zwei
  mend wichtiger. „Wir machen pro Jahr         ganze Komplexe leerstehen“, sagt Bomba.        bis drei Ebenen einziehen und einen Hof
  zwischen 200.000 und 250.000 Quadrat-        Mögliche Optionen zum Handel sind für          reinschneiden kann“, erklärt der Architekt.
  meter Handelsfläche. Mittlerweile ist da-    sie unter anderem Gastronomie, Büros,          Nach Schließung der Kinocenter habe
  von nur noch ein Viertel Neubau, der Rest    Co-Working-Spaces, Showrooms für               man in Deutschland bereits einige davon
  sind Refurbishments und Umnutzungen“,        Dienstleister, aber auch Fitnesscenter und     in Wohngebäude umwandeln können.
  so Achammer. Eine Halbierung der bishe-      Arztpraxen. Im Gesundheits- und Fitness-       Eines betonen alle drei Experten: „Bei
  rigen Verkaufsfläche sei dabei keine Sel-    bereich liegen auch für Jörg F. Bitzer, Lei-   Nachnutzungen ist Kreativität gefragt.“Ü
  tenheit.                                     ter Einkaufsimmobilien bei EHL Immo-
                                               bilien, Chancen, um Leerstehungen in
  Was dann?                                    Einkaufsagglomerationen zu vermeiden.
  Dass Überlegungen, wie Handelsimmo-          „Sozialmedizinische Betreuungseinrich-           Verkaufsflächen in Österreich
  bilien in Zukunft genützt werden können,     tungen suchen öfter Flächen in Fach-             Österreichweit stehen derzeit
                                                                                                dem Einzelhandel rund 13,8
                                                                                                Millionen Quadratmeter Ver-
                                                                                                kaufsfläche zur Verfügung. Et-
                                                                                                was mehr als 20 Prozent davon
                                                                                                befinden sich in den Innenstäd-
                                                                                                ten, der Rest in Einkaufsagglo-
                                                                                                merationen an den Stadträn-
                                                                                                dern oder auf der grünen
                                                                                                Wiese. Damit setzt sich der
                                                                                                Rückgang weiter fort. Mit einer
                                                                                                Verkaufsfläche von 1,59
                                                                                                (2011: 1,75) Quadratmetern
                                                                                                pro Kopf liegt Österreich aber
  Auch wenn es in Österreich derzeit noch kaum leerstehende Einkaufs- oder Fach-                immer noch im europäischen
  marktzentren gibt, wird deren potenzielle Nachnutzung dennoch allmählich zum                  Spitzenfeld.
  Thema.                                                         Foto: iStock.com/jwblinn

12 | gewerbeflächen|-immobilien
www.orbis-office.at
Outsourcing an Profis
Tätigkeiten in den Bereichen Facility Ser-
vices, Logistic Services und Waste Services in
Eigenregie zu erledigen, bedingt für Unter-
nehmen mitunter einen beachtlichen Auf-
wand und verursacht bisweilen große Kos-
ten.
Die 2001 gegründete Saubermacher Outsourcing GmbH nimmt
unter dem Motto „Wir vernetzen unser Wissen und schaffen Sy-
nergiegewinne für unsere KundInnen!“ Unternehmen den Ballast
                                                                                  Business in
                                                                                   Bestlage*
aus diesen Nebenbereichen ab.

Breite Angebotspalette
Sauberkeit, Ordnung und Hygiene in allen Bereichen sind
Grundbedingungen für motivierte Mitarbeiter und funktions-
tüchtige Maschinen. Ob Gebäudereinigung, Industriereinigung,
Fensterreinigung oder Parkplatzbetreuung – das Spektrum der
flexiblen und maßgeschneiderten Reinigungslösungen ist groß.
„Durch die Kombination aus Erfahrung, Fachwissen und profes-
sionellem Equipment sind wir allen Reinigungsherausforderun-
gen gewachsen – große Höhen, empfindliche Maschinen, laufen-
der Betrieb“, erläutert Saubermacher-Outsourcing-Geschäfts-
führer Christian Sekli.                                                                 * Innsbruck Mitte
Darüber hinaus ist die Saubermacher Outsourcing GmbH der
ideale Ansprechpartner für logistische Aufgabenstellungen vom                            · Moderne Sicherheitsanlage
Be- und Entladen des Lagers bis zur Aufbereitung von Kennzah-                            · Belüftung und Kühlung möglich
len.
Im Bereich des Waste Managements werden Gesamtlösungen                                   · Öffenbare Fenster
für alle gefährlichen und nicht gefährlichen Abfälle angeboten,                          · Außenliegender Sonnenschutz
die sich nahtlos in die Abläufe des Unternehmens einfügen und
somit maximale Effizienz garantieren.                        Ü                           · Erholungs- und Kommunikationsflächen
                                                                                         · Mieterlift bis zum 2. UG
                                                                                         · Tankstelle für Elektrofahrzeuge möglich

                                                                                           Baustart
                                                                                        bereits erfolgt

                                            Saubermacher-
                                            Outsourcing-
                                                                                           Save the Place.
                                            Geschäftsführer
                                            Christian Sekli                                tel: 0664 80699 1207
                                            Fotos: Saubermacher                            mail: orbis.office@
                                                                                           bodner-bau.at
Komplexe anforderungen
  Ohne Immobilien-Management kein Betrieb von Gebäuden

  Immobilien-Management ist das umfassende, nachhaltige und optimale Management von
  Immobilien. Es beinhaltet insbesondere die Dienstleistungen rund um den Lebenszyklus
  einer Immobilie wie das Verwalten, Vermieten und Vermarkten von Gebäuden.
                                                                                                         Von Christian Wieselmayer

  A
         ls Immobilien oder Liegenschaften      Hausverwaltung oder                             kommen eine herausfordernde Wirt-
         werden im allgemeinen Grundstü-        Immobilien-Management                           schafts- und Gesetzeslage und die ‚Sand-
         cke mit den darauf befindlichen        „Die klassischen Aufgaben einer Hausver-        wich-Position‘, in der sich der Immobilien
  Gebäuden bezeichnet. Immobilien-Ma-           waltung sind bereits sehr umfassend. Sie        Manager befindet. Das kann nun wahrlich
  nagement umfasst daher alles, was mit der     beinhalten kaufmännische Leistungen wie         nicht mehr mit der Tätigkeit eines altein-
  Verwaltung von Immobilien zu tun hat.         den Versand der monatlichen Rechnungen          gesessenen Verwalters verglichen werden.
  Ziel des Immobilien-Managements ist es,       an die Mieter oder die Erstellung der jähr-     Das simple Abarbeiten von Anfragen und
  die Immobilie als Ressource langfristig op-   lichen Betriebskostenabrechnung. Ebenso         Störungen ist nicht mehr genug. Die Auf-
  timal zu nutzen, was selbstverständlich im    ist rechtliches und technisches Know-how        traggeber wünschen sich Manager für ihre
  Interesse eines jeden Immobilienbesitzers     erforderlich, um Eigentümer und Nutzer          Immobilien, die mit einer proaktiven Art
  liegt.                                        entsprechend betreuen zu können“, sagt          an die Themen herangehen. Verbesserun-
                                                Klaudia Zehetner, Leiterin Immobilien           gen für alle Stakeholder sind gefragt“, so
  Eigen- oder Fremdverwaltung                   Management Gewerbe bei EHL. Auftrag-            Zehetner über die wachsenden Herausfor-
  Ein Immobilienbesitzer hat die Möglich-                                                       derungen am Markt des Immobilien-Ma-
  keit, seine Immobilie(n) selbst zu verwal-                                                    nagements.
  ten oder sie in die Hände eines professio-          Die Anforderungen von Auf-
  nellen Dienstleisters zu geben. Sofern er          traggebern sind differenzier-              Aufgaben im
  sich für eine externe Betreuung seiner Im-        ter und komplexer geworden.                 Immobilien-Management
  mobilie(n) entscheidet, spricht man vom                                                       In einer Art „Rundum-sorglos-Paket“
  externen Immobilien-Management. Die                                                           werden die vielfältigen Aufgaben, die wäh-
  Verwaltung von Immobilien ist für den         geber und Markt haben sich in den letzten       rend der Lebensdauer von Immobilien an-
  Einzelnen oft sehr zeitraubend und kos-       Jahren stark verändert, die Anforderungen       fallen, von einem professionellen Immo-
  tenintensiv. Außerdem fehlen einem nicht      von Auftraggebern sind differenzierter          bilien-Dienstleister übernommen. Er
  professionell tätigen Immobilienbesitzer      und komplexer geworden. Dazu kommt,             stimmt sich dabei laufend mit dem Eigen-
  oft Kenntnisse über geltende Rechtsvor-       dass die stetige Digitalisierung die Arbeits-   tümer ab und entscheidet mit ihm ge-
  schriften, Informationen über aktuelle        weise jedes Einzelnen grundlegend verän-        meinsam über weitere Schritte. Der Im-
  Entwicklungen auf dem Immobilien-             dert. „Bei EHL werden Vorsorgeeigentü-          mobilien-Manager erstellt Betriebskos-
  markt. Diese Defizite kann eine Immobi-       mer ebenso wie börsennotierte Global            tenabrechnungen, erledigt den anfallen-
  lien-Managementfirma durch ihre Erfah-        Player betreut. Die Anforderungen kön-          den Schriftverkehr und verwaltet geleis-
  rungen kompensieren.                          nen unterschiedlicher gar nicht sein. Dazu      tete Kautionen für seine Kunden. Neben

14 | gewerbeflächen|-immobilien
FACILITY MANAGEMENT •

                      diesen und anderen Aufgaben der allge-
                      meinen Verwaltung kann dem Besitzer
                      auch die technische Verwaltung abgenom-
                      men werden. Dazu gehören die Veranlas-
                      sung von notwendigen Instandhaltungs-
                      und Wartungsarbeiten oder die Beratung
                      bei Modernisierungs- und Energieeinspa-
                      rungsmaßnahmen. Die Verwaltung von
                      Immobilien umfasst dabei auch die kauf-
                      männische Gewerbeverwaltung, bei der
                      Aufgaben wie Vertragsgestaltung, Be-
                      triebskostenabrechnungen oder die
                      Durchführung möglicher Mieterhöhun-
                      gen durch das Immobilien-Management-
Foto: iStock.com/vm

                      unternehmen übernommen werden.

                      Facility Management
                      Dieser Teil des Immobilien-Managements
                      befasst sich mit der Betrachtung, Analyse
                      und Optimierung aller kostenrelevanten
                      Vorgänge rund um die Immobilie. Es ver-
                      eint kaufmännische Verwaltungsmaßnah-
                      men wie die Objektbuchhaltung, das Ver-
                      tragsmanagement sowie Kostenplanung
                      und -kontrolle mit den verschiedenen tech-
                      nischen Maßnahmen. Hinzu kommt das
                      Energiemanagement, das sich mit der Op-
                      timierung von Versorgungssystemen und
                      Gebäude-Informationssystemen beschäf-
                      tigt. Facility Manager sind daher Fachkräfte                                                                            Foto: iStock.com/EscoLux
                      aus der Bau- und Immobilienbranche und
                      verfügen über Kompetenzen in den Berei-        chen Technik, Wirtschaft, Recht und Öko-
                                                                     logie. Facility Manager befassen sich mit
                                                                     der Wirtschaftlichkeit von Gebäuden und
                                                                                                                     Was macht ein
                                                                     Anlagen über deren gesamte Lebensdauer          Facility Manager?
                                                                     hinweg – von der Planung bis zum Ab-
                                                                     bruch. Dazu gehört die professionelle Be-       Ö Termingerechte Durchfüh-
                                                                     wirtschaftung von Gebäuden und Grund-           rung von Projekten im Bereich
                                                                     stücken samt deren (technischen) Anlagen        Facility Management (Sanie-
                                                                     und Einrichtungen wie Heizungs-, Warm-          rung, Umbau, technische Opti-
                                                                                                                     mierung usw.)
                                                                                                                     Ö Administration im Facility-
                                                                                                                     Infrastruktur-Bereich (Gebäu-
                                                                         Ohne Immobilien-Manage-                     depläne, Dokumentation von
                                                                        ment ist der Betrieb eines mo-               Prüfberichten, Fuhrpark, Versi-
                                                                        dernen Gebäudes heute nicht                  cherung etc.)
                                                                                mehr möglich.                        Ö Erstellung und Implementie-
                                                                                                                     rung von Prozessen und Richt-
                                                                                                                     linien im Facility Management
                                                                     wasser-, Licht- oder Klimaanlagen. Sie pla-     Ö Laufende Baustellenbegehung
                                                                     nen und definieren Installationen und In-       sowie Kontrolle der Objekte
                                                                     frastrukturen, wobei die Faktoren Nach-         Ö Personaleinsatzplanung
                                                                     haltigkeit, Ressourcennutzung und Ener-         (Arbeiter, Reinigungskräfte)
                                                                     giemanagement besonders berücksichtigt
                                                                     werden. Der Tätigkeitsumfang von Facility       Klassische Anforderungen
                                                                     Managern geht weit über den der klassi-         Ö Abgeschlossenes Studium
                                                                     schen „Hausbesorger“ hinaus. Oftmals sind       vorzugsweise im Bereich Faci-
                                                                     sie sogar bereits an der Planung eines Ge-      lity ManagementÖ
                      „Die Immobilienbranche hat sich in den         bäudes beteiligt. Weiters beschäftigen sie      Ö Bautechnisches und betriebs-
                      letzten Jahren stark verändert. Unter-         sich auch mit der Analyse und Optimierung       wirtschaftliches Verständnis
                      schiedliche Anforderungen von Eigentü-         von Abläufen und Prozessen des Flächen-         Ö Sehr gute Excel-Kenntnisse
                      mern, eine zunehmende Digitalisierung          Managements, beispielsweise durch ent-          Ö Praktisches Verständnis von
                      sowie eine herausfordernde Wirtschafts-        sprechende Raumkonzepte und Gestaltung          Haustechnik
                      lage fordern ein proaktives Immobilien-        sowie Umgestaltungen. Ohne Facility bzw.        Ö Durchsetzungsstärke, Zuver-
                      Management“, sagt Klaudia Zehetner,            Immobilien-Management ist der Betrieb           lässigkeit, Organisationsgeschick
                      Leiterin Immobilien Management Ge-             eines modernen Gebäudes heute nicht             und ein sicheres Auftreten
                      werbe bei EHL.                   Foto: EHL     mehr möglich.                             Ü

                                                                                                              gewerbe flächen|-immobilien |                15
Sicherheit hat Vorrang
                 Gebäude brauchen nicht nur Schutz vor Einbruch und Vandalismus, sondern auch Rechtssi-
                 cherheit. Zuverlässigkeit und Sicherheit sind maßgebliche Voraussetzungen für ein gelunge-
                 nes Gebäudemanagement.
                                                                                                                                  Von Felix Meiner

                 U
                         m die Gebäudesicherheit im erforderlichen Ausmaß zu          zuweisen, dass das Bauwerk durch witterungsbedingte Lasten kei-
                         schaffen und aufrechtzuerhalten, ist ein Bündel an tech-     nen Schaden nimmt und eventuell austretende Flüssigkeiten mit
                         nischen Notwendigkeiten und Vorkehrungen, die durch          einer Auffangwanne sicher zurückgehalten werden.
                 bauliche, haustechnische und überwa-                                                           Eine beidseitige Feuerbeständigkeit
                 chungsspezifische Maßnah-                                                                                    von 90 Minuten – so-
                 men geschaffen werden, zu                                                                                     wohl von innen als auch
                 leisten. Die baulichen                                                                                        von außen – bestätigt
                 Maßnahmen betreffen in                                                                                       die REI 90 Zertifizie-
                 der Hauptsache den Einbau                                                                                    rung des Brandschutzla-
                 von einbruchshemmenden                                                                                       gers und bezieht sich da-
                 Türen und Fenstern, wäh-                                                                                     bei auf die Gesamtkon-
                 rend sich die Überwa-                                                                                        struktion und nicht nur
                 chungsmaßnahmen auf eine                                                                                     auf einzelne Bauteile.
                 regelmäßige Überwachung                                                                                      In Österreich erteilte das
                 des baulichen Zustands so-                                                                                   Institut für Brandschutz-
                 wie der Stand- und Ver-                                                                                      technik und Sicherheits-
                 kehrssicherheit beziehen.                                                                                    forschung, IBS, in Linz
                 Der weitaus umfassendere Teil betrifft haustech-                                                         allen Denios Brandschutz-
                 nische Maßnahmen, worunter alle Überwachungssysteme, Brand-                                  containern diese REI 90 Zertifizierung.
                 melde- und Brandbekämpfungssysteme fallen, ebenso wie Mel-
                 desysteme für Überfall, Einbruch und sabotagegeschützte Schlös-      Eigener Brandabschnitt – nicht nur für Kleingebinde
                 ser und Schließanlagen.                                              Das neue Brandschutzlager WFP ist die Weiterentwicklung des
                                                                                      internationalen Klassikers BMC, welcher mit mehr als 5.000 Ein-
                 Lagerung von Gefahrstoffen                                           heiten weltweit im Einsatz ist. Mit einer Lagerfläche von etwa
                 Ein wesentliches Thema ist dabei auch die Lagerung von Ge-           sechs bis 22 m2 lässt sich mit dem WFP ein eigener Brandab-
                 fahrstoffen, die immer mit großer Verantwortung verbunden ist.       schnitt auch inmitten von Produktions- oder Lagerhallen reali-
                 Bei der Unterbringung entzündbarer und brennbarer Substanzen         sieren. Aufgrund der Innenhöhe von bis zu 2,5 Metern bietet er
                 in Lagersystemen ist man dann auf der sicheren Seite, wenn das       sich nicht nur als klassischer Lagercontainer, sondern auch für
                 Produkt mit allen notwendigen Zertifizierungen und Zulassun-         den Einbau kompletter Gefahrstoff-Arbeitsplätze an.
                 gen ausgestattet ist.
                                                                                      Schließen und überwachen mit Abus
                 Brandschutz der neuesten Generation                                  Ein intelligentes Schließsystem heißt Gäste willkommen und ver-
                 Denios investiert bei jedem Neuprodukt intensiv in Forschung,        wehrt Unberechtigten den Zutritt. Ein modernes Überwachungs-
                 Entwicklung und externe Prüfungen, um die Produkte mit allen         system schreckt Täter ab und hat somit auch einen starken prä-
                 notwendigen Zulassungen und Zertifikaten auszustatten. Eine          ventiven Schutzcharakter für Personen und Sachwerte. Kommt
                 allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für Bauprodukte, wie sie       es dennoch zu einem Vorfall, liefert und sichert eine umfassende
                 vom Deutschen Institut für Bautechnik, DiBt, erteilt wird, ist da-   Videoüberwachung den Beweis und trägt zur Identifizierung der
                 für ein zuverlässiger Verwendbarkeitsnachweis. Darin ist nach-       Täter bei. Das deutsche Unternehmen Abus, seit 1924 im Ge-
                                                                                      schäft, gilt auch in Österreich als einer der namhaften Anbieter
                                                                                      von Sicherheitslösungen. Das Produktsortiment von Abus um-
                                                                                      fasst alle Komponenten von der Überwachungskamera bis hin
                                                                                      zum Aufzeichnungsgerät, ausgerichtet auf die jeweils spezifische
                                                                                      Situation vor Ort. Ständige Weiterentwicklung und insbesondere
                                                                                      ein fein aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel der einzelnen
                                                                                      Komponenten – damit sorgt Abus für die entsprechende Sicher-
                                                                                      heit.                                                          Ü
 Fotos: Denios

                                                                                      Mit Sicherheit sicher: Neben Planungs- und Rechtssicherheit
                                                                                      ermöglicht die REI 90 Zertifizierung deutliche kürzere Geneh-
                                                                                      migungsverfahren mit Behörden und Sachversicherern.

16 | gewerbeflächen|-immobilien
GBG-Mitarbeiter bei der
                                                                                                 Graffitientfernung
                                                                                                 Fotos: GBG

Neue GBG-Dienstleistung
sagt graffiti den Kampf an
Graffiti finden sich auf Fassaden und Wänden, aber auch an öffentlichen Gebäuden. Vor
allem in Städten sind Graffiti zu einem großen Problem geworden und stellen kein
Kavaliersdelikt dar. Immerhin wird die Besprühung als Sachbeschädigung mit bis zu fünf
Jahren Freiheitsstrafe geahndet.

D
         ennoch sind die durch Sprayer entstandenen Schäden im       den können“, so die zuständige Teamleiterin Mag. Dana
         Grazer Stadtgebiet in den vergangenen Jahren enorm          Sladek. Zusätzlich punktet die Maschine durch geringe Lärm-
         gestiegen.                                                  emissionen und kann dadurch ohne Einschränkungen im Stadt-
Ist das Graffito einmal gesprayt, steht der Eigentümer vor der       gebiet verwendet werden.
Frage, wie es rasch und unter größtmöglicher Schonung der Sub-       Auch der zuständige Stadtrat Dr. Günter Riegler zeigte sich
stanz entfernt werden kann.                                          von der innovativen Idee begeistert: „Die Dienstleistung der
Bisher wurden diese Graffiti meist großflächig und kostenintensiv    Graffitientfernung ist ein wichtiges Service für ein sauberes und
übermalt, um das einheitliche Erscheinungsbild der Fassade er-       lebenswertes Graz.“                                             Ü
halten zu können.
Die GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH, ein
Tochterunternehmen der Stadt Graz, hat sich dieses Problems
angenommen und bietet seit diesem Jahr ein spezielles Verfahren        Weitere Informationen:
zur schonenden Entfernung von Graffiti und damit eine neue             Die Dienstleistung „Graffitientfernung“ wird sowohl
Dienstleistung an.                                                     für Privat- als auch für Firmenkunden angeboten.
Das Projekt „Graffitientfernung“ wurde Anfang des Jahres mit           Die Entfernung von Graffiti kostet für Flächen von
der Anschaffung der notwendigen Gerätschaften und Materialien          0 bis 2 m2 149 Euro netto, für eine Fläche von 2
gestartet. Um eine optimale Entfernung gewährleisten zu können,        bis 4 m2 werden 299 Euro netto verrechnet.
erhielten die zuständigen Mitarbeiter aus dem Team Reinigung           Auf Anfrage können auch größere bzw. unter Denk-
und Service eine umfassende Ausbildung.                                malschutz stehende Flächen gereinigt werden. Graz
GBG-Geschäftsführer Mag. Günter Hirner zur Wichtigkeit                 Tourismus fördert die ersten 50 Graffitientfernun-
der neuen Dienstleistung: „Mit der Graffitientfernung erweitern        gen mit € 50,–
wir unser vielfältiges Dienstleistungsangebot und bieten eine sehr
umweltschonende Reinigung verschmutzter Flächen an.“                   Detailauskünfte erhalten Sie unter:
Das innovative Vakuum-Unterdruck-Strahlenverfahren kommt               GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH
komplett ohne den Einsatz von Wasser und Chemikalien aus und           Conrad-von-Hötzendorfstraße 94, 8010 Graz
eignet sich daher auch zur Entfernung von Verschmutzungen auf          Tel.: 0316/872-8678
sensiblen Oberflächen.                                                 E-Mail: reinigung.service@gbg.graz.at
                                                                                                                                         Werbung

„Ein weiterer Vorteil der Technologie ist, dass die Maschinen          www.gbg.graz.at
mobil sind und daher flexibel an allen Standorten eingesetzt wer-

                                                                                      gewerbe flächen|-immobilien |                       17
Der bundesländerübergreifende Gemeindeverband bringt wirk-
  same Impulse.                       Foto: iStock.com/bluejayphoto   Wien führt die Liste der internationalen Betriebsansiedlungen an.

  Synergien nutzen
  Gerade in den letzten Jahren wurden Gewerbeparks zu einer sehr beliebten und verbreite-
  ten Form, betriebliche Synergien branchenübergreifend zu nutzen. Standortentwicklung und
  Betriebsansiedlungen haben hierbei oberste Priorität.
                                                                                                           Von Andreas Prammer

  B
          ei der Standort- und Flächenwidmungsplanung setzen die      Pionierarbeit
          Regionen auf strategische Abstimmung und regionale Ko-      Sieben Gemeinden aus Oberösterreich und zwei aus Salzburg
          operation. Die Betriebe finden so leichter ihr optimalen    bündeln ihre Ressourcen für die gemeinsame Standortentwick-
  Standorte. Auf Gemeindeebene wird so die bestmögliche Ver-          lung und Betriebsansiedlung. Dazu haben Bad Ischl, Bad Goisern,
  marktung und Entwicklung der betrieblichen Standorte garan-         Ebensee, Gosau, St. Wolfgang, Hallstatt und Obertraun auf ober-
  tiert. Im Rahmen der Initiative Interkommunale Betriebsansied-      österreichischer sowie Strobl und St. Gilgen auf Salzburger Seite
  lungen - INKOBA wird die betriebliche Entwicklung der Stand-        den österreichweit ersten bundesländerübergreifenden Gemein-
  orte vorangetrieben. Dadurch ergeben sich erhebliche Synergien,     deverband gegründet. „Die Region macht damit einen entschei-
  wie etwa:                                                           denden Schritt, um über Gemeinde- und Bundeslandgrenzen
  n gemeinsame Sicherung, Entwicklung, Erschließung und Ver-          hinweg optimale Rahmenbedingungen für die Ansiedlung und
      marktung von Betriebsstandorten bei Teilung der Kosten und      Erweiterung von Betrieben zu schaffen“, betonen der Salzburger
      Erträge,                                                        Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer und der oberösterrei-
  n Abstimmung von Schwerpunkten für einzelne Standorte in            chische Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Michael Strugl.
      einer Region,
  n gemeinsame Vermarktung von Standorten.                            Starke Regionen
                                                                      Der Gründung des Gemeindeverbandes waren jahrelange Vor-
  Entwicklung Gewerbegebiete                                          arbeiten in der Gesetzgebung auf Bundes- und Landesebene vo-
  Auf der Basis erfolgreicher interkommunaler Betriebsansiedlun-      rausgegangen. Die Initiative kam vom damaligen Bundesratsprä-
  gen etablieren die Wirtschaftsagenturen im Donauraum ihre Ge-       sidenten Gottfried Kneifel im Jahr 2012. Nun können die ersten
  werbegebiete. Den Wirtschafts- und Gewerbeparks kommt dabei         Schritte gesetzt werden. „Die Vorbereitungen für eine erste IN-
  eine wesentliche Rolle zu.                                          KOBA-Fläche in Bad Goisern laufen bereits. Weitere potenzielle
  n Die Wirtschaftsparks liegen an Top-Verkehrsachsen.                Flächen sind auch schon in Aussicht“, sagt Bad Goiserns Bürger-
  n Die bezirks- und regionsweise Entwicklung ermöglicht die          meister Peter Ellmer, Obmann des Gemeindeverbandes.
     Beteiligung aller Gemeinden eines Bezirkes, darunter auch        „Der Verband INKOBA Inneres Salzkammergut steht für Siche-
     die großen Städte der Region.                                    rung und Weiterentwicklung bestehender Betriebe und Arbeits-
  n Die Flächen stehen in Größen von 25 bis 100 Hektar zur Ver-       plätze, Ansiedlung neuer Betriebe, Erweiterung des Arbeitsplatz-
     fügung.                                                          angebotes, Wachstumschancen durch erhöhte Wirtschaftskraft

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