Gesunde Mitarbeitende leisten mehr - SCHWERPUNKTTHEMA: Wirtschaftsflash
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D A S M A G A Z I N D E R S O L O T H U R N E R W I R T S C H A F T SCHWERPUNKTTHEMA: Gesunde Mitarbeitende leisten mehr AKTUELL: Innovation als Motor der Volkswirtschaft INTERVIEW: «Industrie 4.0» eröffnet KMU neue Geschäftsbereiche A U S G A B E 6 N O V E M B E R 2 0 1 5 , 3 6 . J A H R G A N G
Kaffeegenuss – frisch gemahlen, nicht gekapselt. Roger Federer Inspirierendes Vorbild, unerreichter Rekordhalter als Grand-Slam-Sieger und als Nummer eins der Tennis-Weltrangliste – und Kaffeegeniesser. Dank P.E.P.© zum perfekten Espresso. Die Z6 von JURA begeistert selbst anspruchsvollste Geniesser wie Roger Federer. Der Puls-Extraktions- prozess ( P.E.P.©) garantiert Ristretto und Espresso in höchster Kaffeebar-Qualität. Sogar die Zubereitung von Trendspezialitäten gelingt durch automatisches Umschalten von Milch auf Milchschaum ganz leicht auf Knopfdruck. Für vollendete Funktionalität sorgen die frontale Bedienung sowie das Intelligent Water System ( I.W.S.®), das den Filter von selbst erkennt. JURA – If you love coffee. www.jura.com
WIRTSCHAFTSFLASH | NOVEMBER 2015 | INHALT | 3 EDITORIAL AKTUELL Innovation als Motor der Volkswirtschaft 7 Die aktuellen und künftigen Herausfor- derungen des Wirtschaftsstandortes Schweiz verlangen mehr denn je nach innovativem Handeln. Mit ihren Innovationstagen 2015 will die Solothurner Handelskammer das Thema Innovation bei Unternehmungen an die oberste Stelle der Agenda setzen. 11 Die SVP und die FDP sind die Wahlsieger in Bund und Kanton Solothurn, Andreas Gasche, Geschäftsführer Kantonal-Solothurnischer alle andern Parteien haben Sitze und Wähleranteile verloren. Damit sind für eine Gewerbeverband (kgv) wirtschafts- und gewerbefreundlichere Politik die Weichen gestellt. 12 Das gekaufte Zugeständnis: Vor fünf Jahren wurde im GAV für das Ressourcen stärken Staatspersonal des Kantons Solothurn der Kündigungsschutz beim Kader neu geregelt – mit einer Verdoppelung des Leistungsbonus zugunsten des Betriebliches Gesundheitsmanage- oberen Kaders als Kompensation… ment (BGM)? Ein Begriff, der vor 16 Das Projekt Riverside in Zuchwil geht in die zweite und entscheidende Runde. allem für grössere Betriebe wie Nestlé Bis zum Abschluss der Arealentwicklung werden aber noch einige Jahre übers oder die Grossbanken von Relevanz Land gehen. ist, werden sich viele Leserinnen und Leser des WIRTSCHAFTSflash sagen. INTERVIEW Dem ist aber nicht so. Wenn wir die Zielsetzungen der BGM anschauen, «Industrie 4.0» eröffnet KMU neue Geschäftsbereiche so erfahren wir unter anderem folgendes: «Ziel des BGM ist, die 14 Ein Begriff bewegt die Technologiewelt: «Industrie 4.0». Doch was ist eigentlich Belastungen der Beschäftigten zu mit dem Schlagwort gemeint? Markus Krack, Leiter des Technologietransfers FITT optimieren und die persönlichen der FHNW, erklärt die wichtigsten Zusammenhänge. Ressourcen zu stärken. Durch gute Arbeitsbedingungen und Lebensqua- SCHWERPUNKT THEMA lität am Arbeitsplatz wird auf der einen Seite die Gesundheit und Gesunde Mitarbeitende leisten mehr Motivation nachhaltig gefördert und 18 Mit dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement schafft ein Unternehmen auf der anderen Seite die Produktivi- für seine Mitarbeitenden ein optimales Arbeitsumfeld. Sind diese gesund und tät, Produkt- und Dienstleistungsqua- motiviert, wirkt sich das positiv auf die Leistungsfähigkeit des Betriebs aus. lität und Innovationsfähigkeit eines 20 Der Job-Stress-Index 2014: Ein Drittel der Erwerbstätigen in der Schweiz fühlt Unternehmens erhöht. Hier entsteht sich häufig oder sehr häufig gestresst. für Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine Win-Win-Situation und das 24 Das Praxisbeispiel: Wie die Ypsomed AG eine gesundheitsorientierte Unternehmensimage als guter Arbeit- Unternehmenskultur fördert. geber im Sinne von Corporate Social 26 «Gesundheitsmanagement ist Chefsache!» WIRTSCHAFTSflash hat mit Responsibility (unternehmerische Remo Rüegger, Fachspezialist betriebliches Gesundheitsmanagement von Swica, Sozialverantwortung) wird verbessert. gesprochen. Letzteres ist angesichts der demogra- fischen Entwicklung und dem damit 28 Mit guter betrieblicher Kommunikation die Wettbewerbsfähigkeit verbundenen Konkurrenzkampf um erhöhen: Kundenmehrwert entsteht nicht an der Schnittstelle zum Kunden, qualifizierte Nachwuchskräfte nicht sondern im Innern einer Organisation. zu unterschätzen.» (wikipedia) 30 Jährlich kosten schweizweit die Arbeitsabsenzen rund 14 Milliarden Franken. Dieser ungünstige Verlauf kann mit einer konsequenten betrieblichen Gesund- Es ist also durchaus richtig, dass sich heitsförderung gebremst werden. sowohl mittlere als auch kleinere 32 Ein Absenzenmanagement liefert dem Unternehmen Kennzahlen, die Betrieb mit dem betrieblichen Ge- Informationen über die Entwicklung aller Abwesenheiten sowie über den Betreu- sundheitsmanagement befassen. ungsbedarf einzelner Angestellter liefern. Schliesslich sind Fachkräfte sowohl für KMU als auch für Grossbetriebe Nachrichten, Neuheiten, Besonderheiten MAGAZIN 4 rar. Gerade in einem Kleinbetrieb kann der Ausfall eines einzelnen Veränderungen im Unternehmen: Der Spezialist SERVICE 34 Mitarbeiters katastrophale Folgen Christoph Bünger gibt Inputs, wie Projekte mit haben. In einem funktionierenden Sonderstatus erfolgreich umgesetzt werden. Betrieb gilt es also, diesem wichtigs- Im E-Commerce führen unterschiedliche Strategien 36 ten Element Sorge zu tragen – egal, zum Erfolg: Drei Beispiele, die von MySign in den letzten ob man einen oder 10 000 Mitarbei- zwei Jahren erfolgreich realisiert worden sind. ter beschäftigt. Impressum, Veranstaltungskalender, Inserenten AGENDA 38
4| MAGAZIN | NOVEMBER 2015 | WIRTSCHAFTSFLASH Leerwohnungsziffer: Eine relative Zahl WIE BIT TE? Die Leerwohnungsziffer ist ein Wohnungen, 117 davon standen leer «Die Staatsbeiträge der Erfolgs- wichtiger Indikator für die Immo- (1,18 Prozent). In Grenchen waren 179 rechnung machen mehr als die bilienbranche. Ist die Ziffer zu hoch von 9256 Wohnungen leer (1,93 Pro- Hälfte des Gesamtaufwandes oder zu tief, befinden sich Angebot zent). Und in der Stadt Solothurn waren aus. Mehr als jeder zweite Fran- und Nachfrage in einem Ungleich- 126 von 9581 Wohnungen nicht be- ken des Kantons wird als Beitrag gewicht. Am 1. Juni 2015 betrug die setzt, was einer Leerwohnungsziffer von ausgegeben». Ziffer schweizweit 1,19 Prozent. Im 1,32 entspricht. Der höchste Leerbe- Vergleich zum letzten Jahr, ist die stand ist im Bezirk Wasseramt (728 bzw. Der 320 Seiten starke Bericht «Über- Zahl leer stehender Wohnungen 3,08 Prozent) zu verzeichnen; im Thal prüfung der Staatsbeiträge 2015» des gestiegen. sind es 2,49, im Gäu 2,54, im Bezirk Regierungsrats legt offen, mit welcher Lebern 2,09 Prozent. Im Bezirk Gösgen Begründung Institutionen wieviel Der Kanton Solothurn liegt mit 2,33 betrug der Leerwohnungsbestand 2,79, Geld erhalten. Nach Abzug der Prozent an der zweiten Stelle in der im Dorneck 2,17 und Thierstein 2,18 Zuschüsse von Bund und Gemeinden Schweiz. Einzig im Jahr 2000 lag die Prozent. Obwohl zurzeit die Bautätigkeit, von 336 Millionen Franken belastete Ziffer mit 2,77 Prozent noch höher. Was vor allem im Mietwohnungsbau, rege das Subventionswesen 2014 die heisst das nun? Die Zahl 2,33 entspricht ist, sehen Fachleute noch kein hohes Staatskasse noch mit 704 Millionen. knapp 3000 Wohnungen im Kanton Risiko für ein Überangebot. Im Wohnei- Den «Bergpreis» erreichte der Kanton Solothurn. Die Zahlen differieren je nach gentumsmarkt ist die Kauflust leicht Solothurn zwischen 2006 und 2012 Region und Gemeinde. Das steuerattrak- zurückgegangen, was vor allem auf die mit einer Steigerung der Staatsbeiträ- tive Feldbrunnen beispielsweise hatte restriktiveren Vorschriften bei Kreditver- ge um 35,8 Prozent. Seither hätten am 1. Juni 2015 einen Leerwohnungsbe- gaben zurückzuführen ist. Man geht sich die Aufwände stabilisiert, schreibt stand von 2,71 Prozent. Auf den ersten zwar davon aus, dass der Hypothekar- die Regierung. Und sie erklärt, diverse Blick erstaunt diese hohe Zahl. Und auf zins in den nächsten zwei Jahren, Beiträge «grundsätzlich auf deren den zweiten? Feldbrunnen steht in der vor allem für langfristige Hypotheken, Weiterführung» prüfen zu wollen. Ins Statistik mit 479 Wohnungen zu Buche, leicht steigen, aber nach wie vor Visier genommen hat sie acht Positio- 13 standen zum erfassten Zeitpunkt leer. auf einem vergleichsweise tiefen Niveau nen mit Folgekosten von 1,624 Mil- Für Olten umfasst die Statistik 9894 verharren wird. lionen Franken… Aktienkurse Solothurnischer Unternehmungen 31.12.14 09.10.15 Veränderung AEK Energie AG, Solothurn 25'000.00 22'125 G -2'875.00 -11.5% Alpiq Holding AG 90.00 96.55 6.55 7.3% Clientis Bank Thal 265.00 150 G -115.00 -43.4% Patiswiss AG, Gunzgen 320.00 300 G -20.00 -6.3% Regiobank AG, Solothurn 3'775.00 3'800.00 «UNSERE BANK. 0.7% 25.00 KERNGESUND AUS Schaffner AG, Luterbach 288.25 210.00 -78.25 GUTEM GRUND!»-27.1% Seilbahn Weissenstein AG, Oberdorf 100.00 80 G -20.00 -20.0% Spar- und Leihkasse Bucheggberg AG, Lüterswil 4'650.00 4550 G -100.00 -2.2% Thomas Vogt Vorsitzender der Swiss Prime Site AG, Olten 73.00 74.30 1.30 1.8% Geschäftsleitung Von Roll Holding AG, Breitenbach 1.36 0.71 -0.65 -47.8% Mitgeteilt von der Spar- und Leihkasse Bucheggberg AG, Lüterswil. ANZEIGE Tel. 032 352 10 60 | Fax 032 352 10 70 | info@slbuch www.slbucheggberg.ch
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WIRTSCHAFTSFLASH | NOVEMBER 2015 | AKTUELL | 7 Innovation als Motor der Volkswirtschaft Vom 23. bis 27. November 2015 finden erstmals die Innovationstage der Solothurner Handels- kammer statt. Mit dieser Initiative will die SOHK das Thema Innovation bei Unternehmungen an die oberste Stelle der Agenda setzen. Die aktuellen und künftigen Herausforderungen des Wirt- schaftsstandortes Schweiz verlangen mehr denn je nach innovativem Handeln. Allgemein gültige Rezepte sind aber fehl am Platz. Jedes Unternehmen muss seinen eigenen Weg finden. THOMAS HEIMANN der Gastgeberin. Neben Fachreferaten und weiteren Informationen ist ein reger Austausch zwischen Experten und Innovations-Interessierten möglich. Einblick in innovative Firmen Am dritten und vierten Tag steht der zweitägige Workshop «Innovativ wer- den, innovativ sein» mit Moderator Markus Müller auf dem Programm. Ergänzend findet am Mittwoch ein öffentlicher Referate-Abend mit fach- kundigen Experten und Referenten zum Thema Innovation an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten statt. Der Donnerstag steht auch im Zeichen des Best-Practice-Ansatzes: Innovative Firmen aus verschiedenen Branchen öffnen ihre Türen und zeigen, wie bei ihnen Innovationskultur gefördert und gelebt wird. Der Tag bietet spannende Einblicke in die industriellen Tätigkeiten und Aktivitäten der Entwicklungs- und Ideenwerkstätten im Kanton Solothurn. Früh übt sich, was ein Meister werden will: Laut «Global Innovation Index 2015» ist die Schweiz das innovativste Land der Welt. Den Abschluss bestreiten am Freitag der InnoCampus Biel/Bienne, die Höhere Fachschule Technik und Informatik Biel, Die Innovation ist der Motor unserer Welt. Und trotzdem: Im Bereich For- die Hochschule für Technik FHNW Volkswirtschaft. Mit ausgeklügelten schung und Entwicklung bieten sich den Brugg Windisch, die FHNW Life Science Geschäftsideen, bahnbrechenden Schweizer Unternehmen noch jede in Basel und das Paul Scherrer Institut Produktentwicklungen und automati- Menge weitere Chancen. Mit ihrer in Villigen. Die fünf namhaften und sierten Prozessen treiben findige Köpfe Initiative der ersten Innovationstage will ausgewiesenen Institutionen ermögli- das Wachstum des Wirtschaftsstandor- die Solothurner Handelskammer dazu chen tagsüber diverse Führungen in tes Schweiz voran. Doch: Wie generiert beitragen, dass das Innovationspotenzial ihren Labors und Forschungsstätten. man überhaupt innovatives Gedanken- am Wirtschaftsstandort Solothurn gut? Welche Finanzierungsmöglichkeiten künftig noch besser genutzt und der Die Innovationstage richten sich an gibt es für Forschung und Innovation? Mut zu innovativen Ideen und Entwick- Unternehmer, Entwickler und Designer, Welche Partner stehen beratend und lungsschritten gefördert wird. Projektleiter und an alle, die das Thema unterstützend zur Seite? Und wie för- Innovation auf ihre Agenda setzen wollen. dern Unternehmen ihre Innovationskul- Ein vielseitiges Programm steht an den tur? Antworten auf diese und weitere Innovationstagen bereit – Inputreferate, Fragen sollen die Innovationstage liefern. Workshops und Plattformen für Networ- ANZEIGE king. Den Auftakt der mehrtägigen Innovations-Weltmeister Veranstaltung macht die seit Jahren viel Viele Schweizer Unternehmen verfügen beachtete Preisverleihung InnoPrix SoBa bereits über eine ausgeprägte Innova tionskultur. Geht man nach dem «Global im Stadttheater Olten. Im Anschluss stehen vier voll bepackte Innovationstage .ch Innovation Index 2015» der Weltorga an: Der zweite Tag ist für Innovations- nisation für geistiges Eigentum, ist die Sprechstunden mit etablierten Experten Schweiz sogar das innovativste Land der reserviert. Ort sind die Räumlichkeiten
8| AKTUELL | NOVEMBER 2015 | WIRTSCHAFTSFLASH Das Programm der Innovationstage 2015 der Solothurner Handelskammer Montag, 23. November InnoPrix SoBa Preisverleihung 18.00 – 21.00 Uhr, Stadttheater Olten für ausgezeichnete Innovation Dienstag, 24. November Sprechstunde Innovations-Experten stehen Red und Antwort 10.00 – 15.00 Uhr, SOHK Tischgespräche, Infostände und Fachreferate: 11.00 – 12.45 Uhr, SOHK Vermittlung, Forschung und Förderung ihrer Projekte: FITT, KTI, Swiss EEN; Finanzierung durch Horizon 2020 / Eurostars und Euresearch; IGE Eidgenössisches Institut für Geistiges Eigentum; GZS Gründerzentrum Kanton Solothurn Mittwoch, 25. November / Donnerstag 26. November «Innovativ werden, innovativ sein», MI 09.00 – 17.00 Uhr, Innoversum Olten Zweitages-Workshop/Seminar DO 09.00 – 16.00 Uhr, Innoversum Olten Methoden und Denkansätze des Innovations-Managements Referate und Networking MI 17.00 – 20.00 Uhr, FHNW, Olten n Eine Innovation – und jetzt? anschliessend Networking-Apéro Prof. Dr. Christian Marxt, Universität Liechtenstein n Innovationspark Zürich – warum? Dr. Nanja Strecker, ETH Zürich/Innovationspark Zürich n Innovation neu erfunden – Herausforderungen und Lösungsansätze zur digitalen Transformation und Nutzung exponentieller Technologien. Dr. Ralf C. Schlaepfer, Deloitte Consulting AG Zürich n Fachhochschulen als Teil des Innovationsmotors Schweiz. Prof. Dr. Ruedi Nützi, FHNW Olten Donnerstag, 26. November Firmenbesuche / Open-House Jeweils von 10.30 bis 13.30 Uhr Firmen zeigen ihre Innovationskultur. n Agathon AG Bellach n Borer Chemie AG Zuchwil n Härterei Gerster Egerkingen n Infotech AG Solothurn n RMS Foundation Bettlach n Ypsomed AG Solothurn Freitag, 27. November n Innocampus Nidau-Biel Diverse Führungen, 09.00 – 15.00 Uhr Raum, Technologie und Services für Innovationsteams und Unternehmen n Höhere Fachschule für Technik und Informatik HFTM Biel/Grenchen n Hochschule für Technik FHNW Brugg-Windisch Laboreinblicke n Paul Scherrer Institut PSI Villigen Forschungseinblicke n Hochschule für Life Sciences FHNW Rosental Basel Einblicke im Institut von IMA, ICB und IEC Informationen und Anmeldung für alle Veranstaltungen unter www.innovationstage.ch
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WIRTSCHAFTSFLASH | NOVEMBER 2015 | WAHLEN 2015 | 11 Mitte-Links sind die Flügel gestutzt worden Die Wirtschaft und das Gewerbe werden voraussichtlich davon profitieren, dass im Nationalrat die Gewichte verschoben worden sind. Erhält die SVP im Bundesrat zusätzliche Verantwortung, steht sie auch in der Pflicht, insbesondere in der Europadiskussion zu einem parteiübergreifen- den Konsens Hand zu bieten. PAUL MEIER (TEX T), BERNHARD STR AHM (FOTO) SVP und FDP sind die klaren Wahlsieger erwarten. Abgestraft wurde die CVP: der Eidgenössischen Wahlen 2015, CVP, Ihre «Päckli»-Strategie mit den Frakti- BDP, Grüne und Grünliberale verlieren onspartnern im Kantonsrat versagte auf massiv. Im Nationalrat sind die Gewichte den ganzen Linie. Die Christdemokraten verschoben worden. Offen geblieben verloren ihr zweites Nationalratsmandat, ist, wie der Ständerat künftig besetzt weil nicht nur sie, sondern auch die BDP, sein wird, in diversen Kantonen sind GLP und EVP kräftig Stimmen einbüss- zweite Wahlgänge nötig. ten. Der abgewählte Meisterlandwirt Urs Schläfli musste zudem erfahren, Das positive Signal für Wirtschaft dass der Bauern-Bonus auch nicht mehr und Gewerbe hilft, Spitzenplätze zu erreichen. Nach Die Gewinne der Volkspartei und der 24 Jahren im Nationalrat wurde am Freisinnigen sind ein positives Signal. Die 18. Oktober Roland Borers politische Hürden für wirtschaftsfeindliche Vorla- Karriere unsanft beendet. «Das hat er gen sind im Parlament höher gesetzt nicht verdient», betonte sein Nachfol- worden. Das schürt die Hoffnung, dass ger, der 33-jährige Christian Imark, n es signifikant schwieriger werden SVP-Kantonsrat und Präsident der wird, Mehrheiten für Steuer- und Ge- ASTAG-Sektion Solothurn aus dem bührenerhöhungen zu finden; Schwarzbubenland. Imark verspricht, n anstelle von sozialromantischen Ideen Borers Haltung treu zu bleiben und sich Wer hat gewonnen? Die Rythalle in Solo- wirtschaftsverträgliche Lösungen zur im Bundeshaus ebenso für eine gewer- thurn wurde am 18. Oktober zur kantonalen langfristigen Sicherstellung der Sozial- befreundliche Politik zu engagieren. Wahlzentrale umfunktioniert. werke (AHV, IV) priorisiert werden; n in der Diskussion um die «Energie- Marianne Meisters Ernüchtung strategie 2050» die Akzente neu und Optionen gesetzt werden mit dem Ziel, eine Mit besonderem Interesse erwartete man Immerhin, einen Grund, sich zu freuen, zuverlässige, finanzierbare Energie seitens der Wirtschaftsverbände den hatte die kgv-Präsidentin an diesem versorgung zu gewährleisten; Ausgang der Ständeratswahl und im Wahlsonntag doch noch. In der Natio- n das Parlament in der neuen Legisla- speziellen das Ergebnis der von der nalratswahl erzielte sie als Erstrangierte tur den Begriff «gesunder Menschen- SOHK und dem kgv zur Wahl empfohle- ihrer Wahlliste fast doppelt so viele verstand» angemessen gewichten und nen Marianne Meister. Mindestens Platz Stimmen wie die zweitplatzierte Kandi- der Sucht, alles Mögliche und Unmögli- 3, lautete ihr Ziel. Ihre ernüchternde datin. Dieses Ergebnis lässt im Hinblick che regulieren zu müssen, ein wirksa- Bilanz: Der vierte Rang, 25 563 Stimmen, auf die kantonalen Wahlen 2017 Optio- mes Mittel entgegenhalten wird. ein Wähleranteil von 17,2 Prozent – und nen offen. deutliche Abstände zum gewählten Im Hinblick auf die bevorstehende Pirmin Bischof (50 674) sowie den beiden Bürgerliche versus linke Politik Neuwahl des Bundesrats hat die SVP am weiteren Mitbewerbern Zanetti (42 421) im Ständerat Wahlabend erklärt, vermehrt Verant- und Wobmann (29 666 Stimmen). Ein Das zweite Ständeratsmandat des wortung übernehmen zu wollen. Damit Analyse der Wähleranteile der Stände- Kantons Solothurn wird am 15. Novem- steht sie auch in der Pflicht, wenn es rats- und der Nationalratswahl 2015 ber vergeben. Nach dem Rückzug der darum geht, mit einem parteiübergrei- erhärtet die Erfahrung aus früheren freisinnigen Partei aus dem Wahlkampf fenden Konsens das künftige Verhältnis Wahlgängen: Eine nicht unwesentliche fokussiert sich die Auseinandersetzung zwischen der Schweiz und Europa (mit Anzahl FDP-Wählerinnen und -Wähler auf den Herausforderer aus der SVP, den Bilateralen Verträgen als zentralem lässt eigene Leute ins Leere laufen und Walter Wobmann, und den bisherigen Element) zu gestalten. bevorzugt stattdessen parteifremde Amtsinhaber Roberto Zanetti (SP) – also Kandidierende. Das war das eine Handi- auf die Wahl zwischen bürgerlicher oder Die Absage an die «Päckli»- cap, das Marianne Meister in Kauf zu linker Politik. Der Kantonal-Solothurni- Strategie der CVP nehmen hatte. Und das andere: Gleich sche Gewerbeverband empfiehlt auch in Dass bei der Nationalratswahl im gegen drei «Eidgenossen» anzutreten, diesem zweiten Wahlgang Nationalrat Kanton Solothurn nebst der Schweizeri- erwies sich als schwierigeres Unterfan- Wobmann zur Wahl in den Ständerat. schen Volkspartei auch die FDP an gen, als beim Start in die Kampagne So hat das die kgv-Präsidentenkonferenz Wähleranteilen zulegen würde, war zu vielleicht vermutet worden war. am 22. Oktober beschlossen.
12 | AKTUELL | NOVEMBER 2015 | WIRTSCHAFTSFLASH Das gekaufte Zugeständnis Vor fünf Jahren wurde der Regierungsrat vom Kantonsrat beauftragt, den Kündigungsschutz beim Kader neu zu regeln. Der entsprechende Passus im GAV für das Staatspersonal wurde dem- entsprechend überarbeitet – mit einer Verdoppelung des Leistungsbonus zugunsten des oberen Kaders als Kompensation … PAUL MEIER Wieder wird sich der Kantonsrat mit Folgekosten von jährlich 600 000 Franken dem 2005 «auf unbestimmte Zeit» (!) abgeschlossenen Gesamtarbeitsvertrag Damit wäre der Auftrag des Kantonsrats für das Staatspersonal beschäftigen pflichtgemäss erfüllt worden. Nur, die müssen. Zwar hat das Parlament zur GAV-Kommission forderte für ihr «Ent- Sozialpartnerschaft zwischen dem gegenkommen» eine finanzielle Abgel- Kanton Solothurn als Arbeitgeber und tung. «Als Kompensation für die Inkauf- den Staatsangestellten «dank» dieses nahme dieser verschlechterten Regelwerks sozusagen nichts zu sagen Anstellungsbedingung wurde der Leis- – von wenigen Ausnahmen abgesehen. tungsbonus auf durchschnittlich fünf Dass das Thema jetzt wieder auf die Prozent mit einer Schwankung zwischen Geschäftsliste kommt, hat seinen null und zehn Prozent erhöht», schreibt Ursprung im Jahr 2010. Ins Rollen der Regierungsrat am 10. August 2015. gebracht hat die Sache Kantonsrat und Er beziffert, was das gekaufte Zuge- kgv-Zentralvorstandsmitglied Christian ständnis an Folgekosten ausgelöst hat: Werner (SVP). Über eine Interpellation Jährlich rund 600 000 Franken. Auf die bat der Jurist aus Olten am 24. Juni Frage von Kantonsrat Werner, ob die 2015 den Regierungsrat höflich um Regierung eine ersatzlose Streichung die Beantwortung verschiedener von Paragraph 134 Absatz 1bis (Leis- Fragen im Zusammenhang mit der tungsbonus beim oberen Kader) begrüs- Der Regierungsrat be- stätigt den «Deal», der Verdoppelung des Leistungsbonus sen würde, sagt diese deutsch und in der GAV-Kommission beim oberen Kader. deutlich nein. ausgehandelt wurde. Zur Vorgeschichte: Am 23. Juni 2010 Christian Werner zeigt sich von der erklärte der Kantonsrat den Auftrag Antwort aus dem Rathaus wenig über- «Angemessener Kündigungsschutz rascht. Die Konzession an die Chef Thema «Leistungsbonus für das obere beim Kader» der Fraktion SVP als beamten sei in der Sache nicht gerecht Kader» teilgenommen haben, ist nicht erheblich und beauftragte den Regie- fertigt, erklärt er. Der Schritt sei bekannt. rungsrat, den Gesamtarbeitsvertrag gewissermassen im stillen Kämmerlein (GAV) zusammen mit den Sozialpart- beschlossen worden, das Parlament Die Zweifel an der tatsächlichen Parität nern in dem Sinne zu ändern, «dass wurde darüber nie informiert. Das hält in der GAV-Kommission sind nicht neu. das Anstellungsverhältnis beim Kader Werner schlicht für «skandalös». Er Bereits am 3. September 2014 führte in begründeten Fällen, insbesondere behält sich in der Causa «Leistungsbo- der Kantonsrat dazu eine Debatte, bei mangelnder Eignung, ungenügen- nus» eine weitere Intenvention beim allerdings ohne ein handfestes Ergebnis der Leistung oder irreparabler Zerstö- Regierungsrat vor. zu erwirken. Jetzt soll ein neuer Anlauf rung des Vertrauensverhältnisses unternommen werden: Mit einem zwischen Mitarbeitenden und Vorge- Befangene Vertreter fraktions-übergreifenden Vorstoss setzten, in einem vereinfachten Verfah- der Arbeitgeberseite? wollen die CVP-Kantonsrätin Karin ren gekündigt werden kann.» Zuständig für Veränderungen im GAV Kissling-Müller und 33 Mitunterzeich- für das Staatspersonal des Kantons nende den Regierungsrat beauftragen, Die geforderte Änderung von Para- Solothurn ist eine GAV-Kommission, die Arbeitgeberseite ausschliesslich mit graph 43bis wurde im darauffolgenden welche 14 Mitglieder zählt und mit Personen zu besetzen, «die eindeutig Jahr unter der Federführung des dama- Vertretern von der Arbeitgeber- und der der Arbeitgeberseite zuzuordnen und ligen Finanzdirektors Christian Wanner Arbeitnehmerseite paritätisch zusam- damit in keiner Art und Weise dem GAV vollzogen. Sie gilt für Arbeitnehmende mengesetzt sein sollte. Für den Arbeit- unterstellt sind.» Der Auftrag wurde am ab der Lohnklasse 24 und höher mit geber sitzen aber seit jeher verschiedene 24. Juni 2015 eingereicht. Bis zum einem Einkommen ab zirka 120 000 Amtsleiter, welche selbst dem GAV Redaktionsschluss dieser WIRT- Franken pro Jahr. Das sind heute 145 unterstellt sind, am Tisch. Sie sind also SCHAFTSflash-Ausgabe hat die Exekuti- Kadermitarbeitende, 1,8 Prozent der direkt Begünstigte, wenn im GAV ve dazu noch nicht Stellung genommen. insgesamt rund 7870 Mitarbeitenden Verbesserungen zugunsten des Perso- Sie tut sich offensichtlich schwer damit, der kantonalen Verwaltung, der Ge- nals ausgehandelt werden. Ob diese an an ihrem Verhältnis zu den wählerstar- richte und der Solothurner Spitäler AG. den seinerzeitigen Gesprächen zum ken Personalverbänden zu rütteln.
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14 | INTERVIEW | NOVEMBER 2015 | WIRTSCHAFTSFLASH «Industrie 4.0» eröffnet KMU neue Geschäftsbereiche Ein Begriff bewegt die Technologiewelt: «Industrie 4.0». Doch was ist eigentlich mit dem Schlag- wort gemeint und welche Auswirkungen hat es auf die Schweizer KMU? Markus Krack, Leiter des Technologietransfers FITT der Hochschule für Technik an der Fachhochschule Nordwest- schweiz (FHNW), erklärt die wichtigsten Zusammenhänge. SANDRO NYDEGGER Markus Krack, was bedeutet der Begriff «Industrie 4.0»? Industrie 4.0 steht für eine vollständig digitalisierte Abbildung der Wertschöp- fungskette einer Firma. Geräte, Maschi- nen und Materialien kommunizieren miteinander und ermöglichen so einen reibungslosen Ablauf. Ermöglicht wird diese Kommunikation durch das Internet. Physische und virtuelle Systeme können miteinander verbunden werden. Vernetz- te Systeme lassen Maschinen miteinan- der kommunizieren, selbstlernende Software optimiert komplexe Abläufe. Wie sieht diese Vernetzung konkret aus? Das kann unterschiedlich sein: Die Firma Franke Water Systems AG KWC in Unter- kulm stellt Armaturen für Bad und Küche her. Wir helfen der Firma, ihren Produkti- onsprozess schrittweise zu digitalisieren. Ziel ist es, den gesamten Fertigungspro- zess vom Giessen bis zum Polieren zu verknüpfen. Auf der Grundlage eines Vom Handwerk zur Massenproduktion bis zur individualisierten Produktion: digitalen Datenmodells kann so der So hat sich das Verhältnis zwischen Produktevielfalt und Produktevolumen Produktionsprozess ausgelöst werden. in den letzten 150 Jahren verändert. Einen anderen Ansatz haben wir bei der Firma Zaugg Maschinenbau AG: Das Unternehmen aus Schönenwerd stellt alisierte Produkte in Kleinstmengen hohen Anforderungen der Industrie Hochdruckpumpen zum Wasserstrahl- herzustellen. KWC könnte theoretisch abzugleichen. Salopp gesagt: schneiden her. Bisher waren die Pum- eine exklusive Armatur mit der Stück- Informatiker sind innovativ, Industrie pen ölhydraulisch, pneumatisch und zahl 1 produzieren. Zaugg wird Hoch- vertreter eher vorsichtig. Gerade elektrisch angetrieben. Wir versuchen, druckpumpen anbieten können, die bei KMU geht es darum, das Mach- die Pumpen effizienter zu machen und Bestandteile einer digitalisierten Produk- bare in den Dienst des Sinnvollen setzen ausschliesslich auf den elektri- tion sind. Laut dem Beratungsunterneh- zu stellen. Bereits getätigte Investiti- schen Antrieb. Das spart Energie und men Deloitte haben KMU ein besonders onen in die Produktion gilt es auf Volumen. Ein Nebeneffekt ist, dass die grosses Potenzial für die Umstellung auf dem Weg zu Industrie 4.0 mitzu Pumpen nun nur noch elektrisch gere- Industrie 4.0, weil sie neue IT-Strukturen nehmen. gelt werden müssen und damit Teil mit absehbarem Aufwand aufbauen einer digital gesteuerten Produktions- können. Bei multinationalen Grossunter- Eine andere Herausforderung ist die kette sein können. nehmen ist die Komplexität der Daten- Sicherheit: Mit der zunehmenden integration weit höher. Einbindung der Produktion ins Netz Was bringt eine solche Digitali nimmt die Gefahr einer ungewollten sierung einem KMU? Wo liegen die Herausforderungen Manipulation von aussen zu. Nur Industrie 4.0 eröffnet für KMU neue der «Industrie 4.0»? wenn die IT-Sicherheit gewährleistet Geschäftsbereiche. Sie erlaubt es bei- Eine Herausforderung besteht darin, die ist, wird sich «Industrie 4.0» in spielsweise, kundenspezifische individu- Innovationen der Informatik mit den der Fabrikautomation durchsetzen.
WIRTSCHAFTSFLASH | NOVEMBER 2015 | INTERVIEW | 15 Industrie 4.0 revolutioniert die Produktionsform. Ändert sie auch die Art und Weise, wie wir arbeiten? Es werden neue Arbeitsformen entste- hen. Selbstregulierende Systeme und lernfähige Maschinen werden Arbeits- plätze abbauen, aber auch neue schaf- fen. Bis zu zwei Drittel der Büroplätze, so schätzen die Experten der Schweizer Wirtschaftsorganisation Eco, könnten bis 2025 wegfallen und durch Heimar- beit ersetzt werden. «Home Office» könnte also zur Normalität werden. Wie wird mich Industrie 4.0 als Konsumentin, als Konsument beeinflussen? Vom Trend zur Vernetzung werden auch die Endkunden profitieren. Von Zahn- bürsten, die das Putzverhalten optimie- ren, bis hin zu Haushaltsgeräten, die sich über das Mobiltelefon steuern lassen. Am schnellsten geht diese Entwicklung wohl in der Fahrzeugbran- che voran. Autos sind daran, sich breit- flächig zu vernetzen, bis hin zum sich selbst steuernden System. Weitere Informationen: Industrie 4.0 an der Hochschule für Technik FHNW. Technologietransfer FITT. STECKBRIEF Markus Krack leitet den Technolo- gietransfer FITT der Hochschule für Technik an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) in Win- disch. Die Transferstelle ist ein Partner der Wirtschaftsförderung Solothurn. FITT berät und unterstützt Solothur- ner Unternehmen in Fragen zur Technik, Betriebswirtschaft bis zur Personalpsychologie. FITT vermittelt Diplom- und Projektarbeiten und leiht Geräte und Einrichtungen aus. Digitalisierte Produktionsprozesse zur Herstellung von Armaturen: Franke Water Systems AG KWC in Unterkulm.
16 | AKUTELL | NOVEMBER 2015 | WIRTSCHAFTSFLASH «Riverside» geht in die nächste Runde Das Projekt Riverside in Zuchwil geht in die zweite und entscheidende Runde. Vier Planungsteams haben sich mit der Arealentwicklung auseinandergesetzt. Ein international ausgerichtetes Archi- tekturbüro, mit Sitz in Zürich, hat den Wettbewerb mit dem Projekt «Colofon» für sich entschie- den. Als nächstes wird nun der Masterplan als Grundlage für die Nutzungsplanung erstellt. Bis zum Abschluss der Arealentwicklung gehen aber noch einige Jahre übers Land. JOSEPH WEIBEL Markus Graf, CEO der Eigentümerin Gute Stimmung wechselt im November das Areal die Swiss Prime Site, betont es immer Die allgemeine Stimmung anlässlich der Hand. Es geht von der jetzigen Inhabe- wieder: «Wir planen hier ein langfristi- Präsentation der vier Studien zur Areal- rin in die Anlagestiftung von Swiss ges Projekt, das in mehreren Etappen entwicklung habe bei ihm einen positi- Prime Site über. realisiert wird.» Das mit 200 bis 300 ven Eindruck hinterlassen. Markus Graf Millionen Franken veranschlagte ist froh, dass die Arbeiten mit dem Intakte Infrastruktur Projekt hat auch schon Widerstand Masterplan und die von der Gemeinde Der bestehende Businesspark ist mit 60 hervorgerufen. Vor allem das Grund- Zuchwil in Auftrag gegebene Wirkungs- Kleinfirmen und zwei grossen Unter- stück Widi brachte in der Umgebung analyse einen wichtigen Schritt voran- nehmen bereits gut ausgelastet. Die angesiedelte Vereine und deren kommen. Dass es der Investorin mit der Mietzinse seien moderat angesetzt, Sympathisanten auf den Plan. «Das Arealentwicklung ernst ist, beweist sagt Graf. «Die Erträge sichern uns die Widi beziehen wir in unsere Überle- auch die Mitte Oktober offiziell vorge- Zinsen des heute noch unbebauten gungen weiterhin mit ein. Das Grund- stellte Fotovoltaikanlage auf den Dächern Areals.» Neben der kommerziellen stück soll aber als Grünzone bestehen des heute schon gut ausgelasteten Nutzung sind bekanntlich auch Miet- bleiben», so Graf. ersten Gebäudekomplexes. Zudem und Eigentumswohnungen geplant.
7900 Tonnen Stahl, 22 000 Solarpanel und 40 000 Mannstunden in nur vier Monaten: Das sind eindrückliche Fakten zur derzeit leistungsstärksten Photovoltaikanlage der Schweiz. Sie wurde Ende September auf dem Dach der Produktionshalle (36 000 Quadrat- meter) im Riverside-Areal in Zuchwil in Betrieb genommen. Die Gesamtleistung beträgt 5764 Kilowatt Peak (kWp). Der erzeugte Strom dürfte den Bedarf von 2726 Personen oder von 1027 Einfamilienhäusern mit einem Vier-Personen-Haushalt decken. Die Anlage wurde zusammen mit regionalen Partnern von Swiss Prime Site realisiert. Die grösste an der Börse kotierte Immobilienin- vestmentgesellschaft in der Schweiz hat bereits Ende 2012 auf dem Dach eines Genfer Einkaufszentrums errichtet. Die Dachfläche der Halle auf dem Areal Riverside in Zuchwil habe sich aufgrund ihrer Grösse (entspricht zirka fünf Fussballfeldern) geradezu als «Sonnendach» aufgedrängt, hiess es an der offiziellen Einweihung Mitte Oktober. Die Anzahl Wohnungen sei noch nicht definiert. «Diese Zahl hängt ab von den DAS PROJEKT «COLOFON» kommenden Planungsschritten und den Vorstellungen der Gemeinde», sagt Die Jury lobte beim Gewinnerprojekt «Colofon» die Markus Graf. zwei prägenden Elemente mit unterschiedlichem Charakter – der Aareraum und die Industrie, die in Der von der Gemeinde in Auftrag einem neuartigen, hochwertigen Wohn- und Arbeits- gegebenen Wirkungsanalyse (Verkehr, millieu zusammengeführt würden. Infrastruktur) sieht Graf positiv ent gegen. «Bei Sulzer und Scintilla gingen Auch die Zentrumsanbindung von Zuchwil und die seinerzeit 2000 Arbeitsplätze verloren.» Langverkehrsachse von der Solothurner Altstadt via Diese Leute seien damals auch im Fussgängerbrücke durch das Areal und weiter bis ins Verkehr unterwegs gewesen und hätten «Wir planen hier ein Wohnquartier Unterfeld rühren nach der Meinung Infrastruktur genutzt. Zuchwil scheine langfristiges Projekt, der Jury von Weitsicht. Die Studien sollten nämlich das in mehreren Etappen ihm in dieser Beziehung gut aufgestellt. Lösungsansätze für das 170 000 Quadratmeter grosse realisiert wird», betont Markus Graf, CEO Areal bieten, die auch in 15 bis 20 Jahren noch über- Zeithorizont bis 2025 gesteckt von Swiss Prime Site. zeugen würden. Unter dem Strich bezeichnet die Jury Bis das Areal jene Form annimmt, die im das Projekt als raffiniert und insgesamt überzeugende Projekt «Colofon» aufgezeigt ist, verge- und sehr solide Strategie. Merkmale wie Flussnähe, hen noch einige Jahre. Markus Graf Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, Etappierbarkeit geht davon aus, dass der Baubeginn oder Quartierqualität würden auf hohem Niveau kaum vor 2018 sein dürfte. «Das dem überzeugen. Masterplan zugrunde liegende Teilleit- bild erfordert neuerlich eine Abstim- Projektgewinnerin ist das Architekturbüro KCAP mung an der Gemeindeversammlung. Architects & Planer in Zürich. Das international aufge- Nach positivem Ausgang kommt es erst stellte Unternehmen ist auch in Rotterdam und zur Planung der eigentlichen Baufelder.» Schanghai angesiedelt. Die Projektverantwortlichen Im besten Fall könne Riverside 2025, sind Kees Christiaanse und Anouk Kuitenbrouwer. also in rund zehn Jahren, zum Abschluss kommen.
Gesunde Mitarbeitende leisten mehr Mit dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement schafft ein Unternehmen für seine Mitarbei- tenden ein optimales Arbeitsumfeld. Sind diese gesund und motiviert, wirkt sich das positiv auf die Leistungsfähigkeit des Betriebs aus. SABINE BORN (TEX T), BERNHARD STR AHM (FOTOS)
WIRTSCHAFTSFLASH | NOVEMBER 2015 | SCHWERPUNKTTHEMA | 19 Das «Betriebliche Gesundheitsmanage- Kosten im Gesundheitswesen: ment (BGM)» hat die Gesundheit der Mitarbeitenden im Fokus. Es umfasst in 68 Milliarden Franken pro Jahr dem Sinn die Einführung und Weiter- entwicklung betrieblicher Strukturen Kosten im Schweizer Gesundheitswesen pro Jahr 68,0 Mrd. und Prozesse, die die Arbeit, Organisa- tion und das Verhalten am Arbeitsplatz Kosten von psychichen Krankheiten 5,6 Mrd. optimieren. Die Idee, die dahinter Kosten für Prävention und Gesundheitsförderung 1,5 Mrd. steckt: Gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind motivierter, leistungs Quelle: Bundesamt für Statistik. fähiger und tragen zu einem positiven Arbeitsklima bei. Nicht zuletzt wirkt sich das «Betriebliche Gesundheitsma- nagement» im Sinne einer Corporate oder der betriebsinterne Ruhe- oder liegen, wo sich der Betrieb verbessern Social Responsability positiv auf das Fitnessraum – wobei letztere bereits kann und gibt einen guten ersten Image eines Unternehmens aus, recht spezifische Angebote sind. Einblick in das Thema. Das Ausfüllen und das ist im Konkurrenzkampf um dauert rund 20 bis 30 Minuten. qualifizierte Arbeitskräfte nicht zu Schlussendlich kommt es nicht auf die unterschätzen. Anzahl und Art von Angeboten und Praktisch auch, es gibt den BGM-Check Massnahmen an, sondern vielmehr auf in zwei Versionen: Für grössere Unter- Heute ist das Thema Gesundheit am deren Qualität und darauf, inwiefern die nehmen (ab 100 Mitarbeitende), und Arbeitsplatz brisanter denn je. Mehr als Arbeitnehmer davon profitieren. Wich- für kleinere und mittlere Betriebe (bis eine Million Menschen, also fast jeder tig ist auch, dass das «Betriebliche 100 Mitarbeitende). Mit der Google- vierte Erwerbstätige, gibt an, am Gesundheitsmanagement» als Firmen- Suche nach «BGM-Check» wird man Arbeitsplatz mehr Belastungen als ziel in den Köpfen der Führungscrew einfach auf die entsprechende Webseite Ressourcen zu haben. Fast ebenso viele fest verankert ist. von Gesundheitsförderung Schweiz sind ziemlich (17,9 Prozent) oder stark geleitet. Diese Resultate – kombiniert (6,1 Prozent) erschöpft. Diese Kennzah- Im Betrieb muss sich also jemand, mit einer Analyse des Absenzenwesens, len hat Gesundheitsförderung Schweiz häufig sind es die Personalverantwort der Gefährdungsbeurteilung am Ar- mit der Unterstützung der Universität lichen, der Thematik annehmen und beitsplatz, von Mitarbeitergesprächen Bern und der Zürcher Hochschule für das BGM systematisch in die Manage- und anonymen Umfragen im Betrieb – Angewandte Wissenschaften 2014 ment-Prozesse integrieren. Dies ist ergeben erste wichtige Hinweise, in erstmals ermittelt, mit dem Ziel, diese aus zwei Gründen enorm wichtig: welche Richtung das «Betriebliche Zahlen nun jährlich zu erheben. Zum einen wird die Nachhaltigkeit des Gesundheitsmanagement» im eigenen eingeführten Gesundheitsmanagements Unternehmen gehen kann. Die Arbeitsleistung würde sich verbes- gewährleistet, wenn es zu Wechseln in sern, die Fehlzeiten reduzieren, wenn der Führung kommt. Die Investitionen in Eine Universallösung gibt es nicht, das Verhältnis von Belastung und den Gesundheitsbereich sind so langfris- vielmehr muss jeder Betrieb individuell Ressourcen günstiger wäre. Daraus tig ausgerichtet und das Kosten-Nutzen- herausfinden, in welchen Bereichen wiederum haben die Statistiker ein Verhältnis entsprechend optimal. er aktiv werden will, welche konkreten ökonomisches Potenzial für die Schwei- Kennzahlen wie verbessert werden zer Wirtschaft von 5,58 Milliarden Zum anderen werden durch das syste- sollen. Ziele, Handlungsfelder, ziel Franken errechnet. Eine lohnenswerte matische Herangehen sowie durch das führende Aktionen und Prozesse Herausforderung also, in das BGM zu regelmässige Bewerten der gesetzten müssen also festgelegt und das betrieb- investieren, auch wenn der Erfolg für Ziele im Bereich der Mitarbeitergesund- liche Gesundheitsmanagementsystem das einzelne Unternehmen schlussend- heit wie auch auf Grund anderer Kenn- mit anderen Anforderungen des Ma- lich nur schwierig zu quantifizieren ist. zahlen (Verbesserungs-)Massnahmen nagementsystems zusammengeführt abgeleitet. Dadurch wird eine gesund- werden. Dazu gehört auch ein Kommu- BGM systematisch integrieren heitsförderliche Kultur gelebt und die nikationskonzept, das beinhaltet, wann, Konkret beinhaltet das «Betriebliche Mitarbeitenden profitieren noch mehr. wer, welche Informationen veröffent- Gesundheitsmanagement» ganz licht. Aller Ehrgeiz nützt wenig, wenn verschiedene Massnahmen. Eine grosse Keine Universallösung für BGM die Mitarbeitenden nicht entsprechend Anzahl ist vielerorts bereits fest im Um ein BGM im Unternehmen zu informiert und auf das Thema «Gesund- Betrieb verankert, wie flexible Arbeits- verankern, kann der Betrieb nach Bedarf heit» sensibilisiert werden. zeitmodelle mit Gleitzeiten, die Mög- auch externe Hilfe holen. Versicherer lichkeit, Arbeitszeitkonten zu führen, wie Swica haben sich auf das Thema Wer noch einen Schritt weiter geht, einen Home-Office-Day einzuschalten «Betriebliches Gesundheitsmanage- lässt sich das «Betriebliche Gesundheits- oder ein Sabbatical zu nehmen. Auch ment» spezialisiert. Eine wertvolle management» von Gesundheitsförde- die Möglichkeit zur gesunden Arbeits- Adresse ist auch Gesundheitsförderung rung Schweiz zertifizieren. Wer nach platzgestaltung gehört dazu, nach Schweiz. Die Stiftung bietet auf ihrer einer Standortanalyse, einem Self- und Bedarf können Stehpulte oder ergono- Webseite beispielsweise einen BGM- einem externen Assessement durch mische Tastaturen beschafft werden. Check an. Mit diesem Tool lässt sich Experten von Gesundheitsförderung Das gesunde Essen in der Kantine ist einfach überprüfen, inwieweit das BGM Schweiz das Label «Friendly Work ebenso Bestandteil eines BGM wie das im Unternehmen bereits entwickelt ist. Space» erlangt, ist mit Sicherheit auf Angebot zu einem Gesundheitscheck Die Auswertung zeigt, wo die Stärken einem sehr guten Weg.
20 | SCHWERPUNKTTHEMA | NOVEMBER 2015 | WIRTSCHAFTSFLASH Der Job-Stress-Index 2014 Burnout ist ein Sammelbegriff für einen emotionalen, geistigen und körperlichen Erschöpfungs zustand. Man spricht auch von einer Erschöpfungsdepression. Das führt zu einem Burnout oder anderen körperlichen Krankheiten: Arbeit darf nicht zu einem ungesunden Stressfaktor werden. Gründe für eine Erkrankung sind die fasst. Die eingangs erwähnte Faktorzahl Job-Stress-Index Zunahme der Arbeitslast im Sinne von für gesteigerte Effizienz kommt nicht Zeitdruck, mangelnde Autonomie (mehr von ungefähr. Innerhalb von nur zehn nach Hierarchie Verantwortung ohne zusätzliche Kom- Jahren hat der Stress bei Erwerbstätigen petenz), mangelnde Wertschätzung, um 30 Prozent zugenommen. Ein Drittel Umgang im Team, Fairness und die der Erwerbstätigen – von heute 4,9 Werte innerhalb einer Firma. Nur eine Millionen in der Schweiz – fühlt sich Zahl: Im Vergleich zu 1965, also vor 50 häufig oder sehr häufig gestresst. Die Jahren, wird heute innerhalb einer volkswirtschaftlichen Folgekosten Arbeitsstunde eine um den Faktor 365 wegen arbeitsbedingtem Stress wurden 50.90% 48.75% 50.90% 48.75% gesteigerte Effizienz verlangt. bereits 2003 auf vier Milliarden Franken geschätzt. 50.90% 48.75% Ein Drittel der Erwerbstätigen sind gestresst Die «Gesundheits»-Killer Ausgangslage zu einer Erschöpfungsde- Zeitdruck subsummiert sich letztlich auf pression ist vielfach ungesunder Stress dem Überstundenkonto eines Mitarbei- und damit einhergehende ständige tenden. Das Bundesamt für Statistik hat Personen mit Führungsfunktion Personen ohne Führung Überforderung. Die Stiftung Gesund- die jährliche Personen Dauer dermitÜberstunden von Führungsfunktion Personen ohne Führungsfunktion heitsförderung Schweiz hat Kennzahlen Vollzeitarbeitnehmer nach Geschlecht zu psychischer Gesundheit und Stress Personen und Wirtschaftsabschnitten mit Führungsfunktion erhoben Je höher die hierarchische Personen Position liegt, ohne Führungsf desto tiefer liegt der Job-Stress-Index. bei Erwerbstätigen erhoben und im (2014, Inlandkonzept, in Stunden pro Quelle: Gesundheitsförderung Schweiz, «Job-Stress-Index 2014» zusammenge- Arbeitsstelle). An der eher unrühmlichen Erhebung 2014.
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