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vm                Ve r b a nd s M a g a z i n
                                       Themen, Trends und Fakten der Wohnungs- und
                                       Immobilienwirtschaft – VdW Rheinland Westfalen
                                                                                        #6
                                                                                        2021

                               14   IM FOKUS: DYNAMISCHE
                                    BAUKOSTENENTWICKLUNG

18   DER ARBEITGEBERVERBAND
     ALS ANSPRECHPARTNER DER
     WOHNUNGSWIRTSCHAFT

                      4   SCHWERPUNKT – GENOSSENSCHAFTEN IM RAMPENLICHT
                          Verantwortung für Menschen und
                          ein gutes Wohnen
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EDITORIAL 1

                                               Genossenschaft heißt
                                               Gemeinschaft leben

                                               D
                                                         ie Geschäftstätigkeit der etwa 2.000   Im vorliegenden VerbandsMagazin mit ei-
                                                         Wohnungsbaugenossenschaften in         nem Genossenschaftsschwerpunkt wird
                                                         Deutschland in Zeiten der Corona-      aus der Praxis berichtet. Es wird vorgestellt,
                                               Pandemie zeichnet sich – soweit es die wirt-     mit welcher Kreativität und welchem Unter-
                                               schaftlichen Eckdaten betrifft – durch Stabi-    nehmergeist Gemeinschaft und Vielfalt in
                                               lität aus. Entgegen erster Erwartungen sind      den Genossenschaften gelebt wird. Es wird
                                               auch nach mehr als einem Jahr konsequen-         offensichtlich, wie unentbehrlich ein von
                                               ter Einschränkungen keine nennenswerten          Solidarität und Basisorientierung geprägtes
                                               Ertragseinbußen eingetreten.                     Handeln ist.

                                               Doch wie gelingt es in einer auf Gemein-         Nutzen wir diese Erkenntnis, die uns im
                                               schaft, Teamwork und ehrenamtlichem              Lockdown spiegelbildlich vor Augen geführt
                                               Engagement ausgelegten Rechtsform, die           wird, auch für unsere gemeinsame Arbeit
                                               Stakeholder und dabei insbesondere die           in den Verbänden. Als Gruppe heben wir
                                               Genossenschaftsmitglieder zu erreichen und       mehr Potenziale, setzen über den geleiteten
                                               zu motivieren, wenn persönlicher Kontakt         Fachdialog oder allgemeinen Austausch
Quelle: Roland Baege/VdW Rheinland Westfalen   nicht möglich ist? Mit welchem Innovati-         im Kollegenkreis mögliche Synergien frei.
                                               onsgeist und Mut setzen Verantwortliche in       Verstehen wir die im VdW Rheinland West-
                                               den Gremien virtuelle Formate und digitale       falen gebündelten Ideen als Baukosten für
„Als Gruppe heben wir                          Veranstaltungstools ein, um „aus der Not         alle Unternehmen, als Wissensforum und
mehr Potenziale, setzen                        eine Tugend zu machen“?                          Impuls, den zukünftigen Herausforderungen
über den geleiteten Fach-                                                                       zielgerichtet zu begegnen!
                                               Im Kern wirkt die Pandemie als Beschleu-
dialog oder allgemeinen                        niger, persönliche Kommunikation durch           Dies wird uns bei neuen, unerwarteten
Austausch im Kollegen-                         digitales Miteinander zu ersetzen. Unser         Phänomenen helfen! Als ein Beispiel seien
                                               Anspruch für die Zukunft wird es werden,         die zurzeit massiven Preissteigerungen und
kreis mögliche Synergien                       aus einem „Entweder – oder“ einen flexibel       Lieferengpässe in klassischen Baugewer-
frei“                                          dosierbaren Mix aus beiden Extremen zu           ken genannt. Es gilt auch diesbezüglich,
                                               etablieren. Den Akteuren ist dafür viel Em-      gemeinsam Strategien zu erarbeiten, um
                                               pathie und Sensibilität zu wünschen, denn        das Primärziel, bezahlbaren Wohnraum
                                               Genossenschaft lebt von Identifikation und       zu erhalten bzw. neu zu schaffen, nicht zu
                                               Einbindung!                                      gefährden!

                                                                                                Franz-Bernd Große-Wilde
                                                                                                Vorsitzender der Sparte GENO
                                                                                                Vorstandsvorsitzender Spar- und Bauverein
                                                                                                eG Dortmund

                                                                                                      06/2021 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
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2       INHALT

4                                                       14                                           22
Genossenschaften im Rampenlicht                         Die Baubranche kämpft mit                    Digitales Expertenpanel zur klima-
- Verantwortung für Menschen und                        Engpässen und steigenden Kosten              neutralen Zukunft des Wohnens
ein gutes Wohnen

  Quelle: Krone Bochum eG                                                                             Quelle: IW.2050

        SCHWERPUNKT                                          SONDERRUBRIK BAUKOSTEN

    4   Genossenschaften im Rampenlicht                 14   Die Baubranche kämpft mit               21    Memorandum für urbane Resilienz
        - Verantwortung für Menschen und                     Engpässen und steigenden Kosten               und 50 Jahre Städtebauförderung
        ein gutes Wohnen                                     Preise für Rohstoffe auf Rekordniveau         14. Bundeskongress Nationale Stadt-
        Ein Monat im Zeichen der                                                                           entwicklungspolitik
        Genossenschaften                                15   Bündnis berät Baukosten-
                                                             entwicklung                             22    Digitales Expertenpanel zur kli-
  6     Genossenschaften, Wissenschaft                       Allianz für mehr Wohnungsbau                  maneutralen Zukunft des Wohnens
                                                                                                           Energietage 2021
        und Politik vor der Kamera
        35. Symposium Perspektiven für                  16   Rund jedes vierte Unternehmen
        Wohnungsgenossenschaften
                                                             im Wohnungsbau klagt über               23    Die richtige Strategie
                                                             Materialknappheit                             Klima und Energie: Fachveranstal-
  8     Gemeinsam Flagge und Segel setzen                    Interview mit Frau Prof. Beate                tung der EBZ Akademie
        Marketinginitiative der                              Wiemann, Hauptgeschäftsführerin
        Wohnungsbaugenossenschaften                          Bauindustrieverband NRW                 24    „Mobilität ist ein echtes Zukunfts-
                                                                                                           thema für die Wohnungswirtschaft“
        Deutschland e. V
                                                        17   Wie trifft die Baukostendynamik die           EBZ-Führungsforum „Mobilitätskon-
  9     Nicht nur durch die Digitalisierung                  Wohnungswirtschaft?                           zepte der Zukunft“
        vernetzt in ganz Deutschland                         Statements aus der Wohnungswirt-
        Verein Wohnen in Genossenschaften                    schaft                                  25    Das neue WEG-Recht –
                                                                                                           Gesetzliche Änderungen und
10      Gemeinschaftliches und nach-                                                                       aktuelle Rechtsprechung
                                                                                                           Digitale Veranstaltung am 27. April
        haltiges Wohnkonzept für alle
        Generationen                                         AKTUELLES                                     2021
        Wohnprojekt der jüngsten Genos-
        senschaft des Verbands: die Krone               18   Vielfältig und leistungsstark: der
        Bochum eG                                            Arbeitgeberverband als Ansprech-
                                                                                                           AKTUELLES NRW
                                                             partner der Wohnungswirtschaft
11      Ein neues Zuhause für Menschen                       Interview mit Olaf Rabsilber,
        mit erworbener Hirnschädigung                        Vorstandsvorsitzender des Arbeit-       26    Wohnraumförderung ins
        Wohnungsgenossenschaft Witten-                                                                     Schaufenster stellen
                                                             geberverbandes der Deutschen
        Mitte saniert denkmalgeschützte                                                                    WohneNRW-Tag am 13. August 2021
                                                             Immobilienwirtschaft e. V.
        Eisenbahner-Siedlungshäuser
                                                        20   Bündnis fordert Parteien beim           27    Landesregierung Nordrhein-
                                                                                                           Westfalen startet den Ankauf von
12      Gemeinsam Schlösser bauen                            Wohnungsbau
                                                                                                           Belegungsrechten in Bonn, Düssel-
        Genossenschaftliche Kooperationen                    Wohnungsbautag 2021
        als Wegweiser für die Zukunft                                                                      dorf, Köln und Münster
                                                        21   Europa rückt bei Klimawandel und              Zehn Millionen Euro für Vermietung
                                                                                                           von preisgebundenem Wohnraum
                                                             Energiewende zusammen
                                                             59. Europäischer Tisch – European
                                                             Table of Housing Corporations

06/2021 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
VMVERBA ND SMAG VDW RHEINLAND ...
INHALT 3

33                                                             36                                           38
Digitale Frühjahrssitzung des                                  Kindertagesstätte mit Fenstern aus           Betreutes Wohnen am
Arbeitskreises Bauträgerwesen                                  100 Prozent recycletem Kunststoff            Memory Zentrum

                                           Quelle: Neusser Bauverein AG

 Quelle: joyfotoliakid – stock.adobe.com                         Quelle: WohnBau MG                          Quelle: Neusser Bauverein AG

                                                                      VDW-ARBEITSKREISE

28    Zu Gast im Politik-Podcast
                                                               33     Arbeitskreis informiert sich zu       38    Betreutes Wohnen am
      GLASKLAR                                                        Förderergebnis 2020                         Memory Zentrum
      Der Verband auf der Tonspur                                     Wohnraumförderpolitik                       Neusser Bauverein AG kooperiert mit
                                                                                                                  St. Augustinus Gruppe
29    LEG präsentiert Maßnahmen zur                                   Digitale Frühjahrssitzung des
      nachhaltigen Modernisierung und                                 Arbeitskreises Bauträgerwesen         39    Barrierearmes Wohnquartier für
      umfassenden Quartiersentwicklung                                Arbeitskreis Bauträgerwesen                 Gelsenkirchen-Erle
      der Eppmannssiedlung                                                                                        Neubauquartier der Gelsenkirchener
      Modernisierungsoffensive in Gelsen-                                                                         Gemeinnützigen Wohnungsbauge-
      kirchen-Hassel                                                                                              sellschaft mbH
                                                                      VERBAND UND GREMIEN
                                                                                                            40    Bezahlbarer Wohnraum an der

      AKTUELLES RLP
                                                               34     Für mehr Frauen in der Wohnungs-            Rheinschiene
                                                                      wirtschaft                                  Neubau der Gebausie Gesellschaft für
                                                                      Interview zur Förderung von weibli-         Bauen und Wohnen GmbH der Stadt
30    Wohnungswirtschaft zu Koalitions-                               chen Führungskräften                        Brühl
      vertrag in RLP: Gute Grundlage für
      mehr bezahlbare Wohnungen
      Koalitionsvertrag der Ampel
                                                                      AUS DEN UNTERNEHMEN                         NACHRUF
32    Forschungsprojekt:
      Laubschwachholz im Hausbau                               36     Kindertagesstätte mit Fenstern aus          In Trauer um Johannes Hessel
      Holzbau                                                         100 Prozent recycletem Kunststoff           Nachruf
                                                                      Innovative Projekte der WohnBau
      600.000 Euro Darlehen mit
                                                                      Mönchengladbach
      Tilgungszuschuss für gbt Trier zum
                                                                                                             41 TERMINE
      Bau bezahlbarer Wohnungen                                       Mehr Wohnungen für das
      Wohnraumförderung                                               Münsterland                            42 STEUERN
                                                                      WohnBau Westmünsterland eG und         45 RECHT
      Grundstückspreise:
                                                                      Sparkasse Westmünsterland gründen
      Die Schere zwischen Stadt und Land                                                                     48 TECHNIK UND MULTIMEDIA
                                                                      gemeinsame Gesellschaft
      geht weiter auseinander
                                                                                                             51 FÜR SIE GELESEN
      Landesgrundstücksmarktbericht 2021                       37     Zwei Quartiere für bezahlbaren
                                                                      Wohnraum im Rheinisch-Bergi-           52 SEMINARE
                                                                      schen Kreis
                                                                      Neubauprojekte der Rheinisch-
                                                                      Bergischen Siedlungsgesellschaft      Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbar-
                                                                      mbH (RBS)                             keit wird die männliche Personenbezeichnung
                                                                                                            gewählt. Die Angaben beziehen sich jedoch auf
                                                                                                            beide Geschlechter.

                                                                                                                  06/2021 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
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4      SCHWERPUNKT

      Genossenschaften im Rampenlicht – Verantwortung für Menschen
      und ein gutes Wohnen
       EIN MONAT IM ZEICHEN DER GENOSSENSCHAFTEN >> Sie sind vielfältig, von Minden bis Idar-Oberstein über
       das gesamte Verbandsgebiet verteilt und sie bieten mit über 300.000 Wohnungen vielen Menschen
       ein gutes Zuhause: die Wohnungsgenossenschaften im VdW Rheinland Westfalen. Während die
       einen 12.000 Wohnungen zur Verfügung stellen, sind es bei den anderen nur zwei. Unterschiedlicher
       könnten sie oft nicht sein, und doch verbindet sie mindestens eines: Der demokratische Gedanke mit
       den Grundprinzipien der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung, der aus Mietern
       Mitglieder macht und ein bezahlbares Zuhause bietet. Grund genug für den VdW Rheinland Westfa-
       len, den Genossenschaften seit dem 1. Juni einen ganzen Monat bis zum Internationalen Genossen-
       schaftstag am 3. Juli 2021 zu widmen, der die Bedeutung der Genossenschaften für die Gesellschaft
       und das bezahlbare Wohnen in den Mittelpunkt stellt.

                                                                                                                           Quelle: VdW RW
                                                                                       tfalen
                                                              Quelle: VdW Rheinland Wes
Quelle: Krone Bochum eG

      I
          n dieser Zeit nimmt der Verband seine                      Für die genossenschaftliche Kampagne des VdW Rheinland Westfalen wurde neben weiteren
          Mitgliedsgenossenschaft im Fokus, trägt                    veröffentlichten Formaten auch ein Film über die genossenschaftlichen Mitglieder des Ver-
          Veranstaltungen wie das 35. Symposium                      bandes und ihren großen Anteil am bezahlbaren und guten Wohnen für breite Schichten der
      Perspektiven für Wohnungsgenossenschaf-                        Gesellschaft gedreht.
      ten mit aus und hat auch einen Film für die                    Dieser wird am diesjährigen internationalen Tag der Genossenschaften, dem 3. Juli 2021,
      genossenschaftlichen Mitglieder produziert.                    vorgestellt und wird auch danach auf dem YouTube-Kanal des VdW Rheinland Westfalen
      Ganze 287 Genossenschaften sind es an der                      unter dem Link https://share.vdw-rw.de/imagefilm-genossenschaften abrufbar sein
      Zahl, die gemeinsam mit ihren 36 Tochter-
      unternehmen die Sparte GENO und damit                          in den direkten Dialog. Immer auch mit Blick    die es sonst eher schwer auf dem Wohnungs-
      die anteilig größte Sparte im VdW Rheinland                    auf die Bundestagswahlen diskutierten sie die   markt haben, und leisten dabei einen starken
      Westfalen bilden. Die älteste Genossenschaft                   Rolle der Genossenschaften als starke Part-     Beitrag zur Inklusion.
      ist die Schwelmer & Soziale Wohnungsge-                        ner für die Gesellschaft und das bezahlbare
      nossenschaft eG, ihre Gründung liegt fast 132                  Wohnen. Dies ließ auch die Fragen nach dem      Früher wie heute ist es das Ziel bei der Grün-
      Jahre zurück. Die Krone Bochum eG ist 130                      Mietendeckel, der neuen Gemeinnützigkeit        dung von Genossenschaften, auch mit eige-
      Jahre jünger und wurde bei ihrer Gründung                      und der Bodenmärkte nicht unbeantwortet.        ner Kraft adäquaten Wohnraum zu entwi-
      2018 vom VdW begleitet. Das und noch mehr                      Ein ausführlicher Artikel zur genossenschaft-   ckeln und zu erhalten. Unterstützt durch die
      Wissenswertes veröffentlichte der Verband im                   lichen Veranstaltung folgt auf der nächsten     Kommunal- und Landespolitik ist es möglich,
      Juni in den wöchentlichen „Freitagsfakten“                     Doppelseite dieser Ausgabe.                     große Bestände ganzheitlich zu sanieren und
      zu den Genossenschaften auf seinen Social-                                                                     somit ganze Stadtteile zu prägen. Gleichzei-
      Media-Kanälen.                                                 Die weitere Reise durch die genossenschaft-     tig entstehen durch Kooperationen mit den
                                                                     lichen Quartiere zeigte die inhaltlich un-      Kommunen neue Quartiere mit städtebau-
      VdW-Kampagne hat Genossenschaften                              terschiedlichen Schwerpunkte, die die Ge-       lichen Qualitäten, die dabei bezahlbaren
      im Fokus                                                       nossenschaften sich setzen. Während die         Wohnraum schaffen.
      Den ersten Stopp bei der einmonatigen Reise                    einen die Beteiligung und Partizipation ihrer
      durch die Welt der Genossenschaften des                        Mitglieder fokussieren, schaffen die anderen    Mitbestimmung
      VdW Rheinland Westfalen bildet das 35.                         neben einem Zuhause für die Menschen auch       Beteiligung und Partizipation sind die Schlüs-
      Symposium Perspektiven für Wohnungsge-                         einen Wohnort für die zweiflügeligen Mieter     selthemen u. a. der Freien Scholle eG in
      nossenschaften am 1. Juni. Dort traten die                     – ganz im Sinne des Naturschutzes. Oder sie     Bielefeld. Sie hat nicht nur die klassischen
      Wohnungsgenossenschaften und die Politik                       bauen Wohnraum für Bevölkerungsgruppen,         Vertreter, sondern einen Siedlungsrat. Dieser

      06/2021 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
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GENOSSENSCHAFTEN IM RAMPENLICHT 5

steht in Kontakt mit der Genossenschafts-       markt macht dies schwer. Umso bedeuten-        glieder glänzt. Und auch bei der Umnutzung
verwaltung und beteiligt sich aktiv bei allen   der ist die Kooperation zwischen Genos-        von Brachflächen unter dem Titel „kubaai“
Prozessen im Quartier. Da gibt es schon mal     senschaften und Sozialträgern, wie es die      macht die Kooperation von der WohnBau
die eine oder andere Meinungsverschieden-       Wohnungsgenossenschaft Köln-Sülz eG und        Westmünsterland eG mit der Stadt Bocholt
heit, doch jeder hat für den anderen ein Ohr    die ansässige Lebenshilfe zeigen. Dabei auch   den Zugang zu neuen Ufern für breite Schich-
und so werden gemeinsam neue Freiflächen,       noch architektonisch und städtebaulich an-     ten der Gesellschaft möglich.
Plätze und Räume zur Begegnung gestaltet.       sprechend zu bauen, macht auch den eigenen
                                                Anspruch deutlich. Und auch die Wohnungs-      Gemeinsame Bündnisse
Klima und Umwelt                                genossenschaft Witten-Mitte eG gibt in den     Der Gedanke der Gemeinschaft greift dabei
Unterstützt u. a. durch die Modernisierungs-    gleichen Gebäuden, welche einst Eisenbah-      über die eigenen Strukturen hinaus. In Düs-
offensive des Landes Nordrhein-Westfalen        nern den Weg in ein gutes Zuhause geebnet      seldorf haben sich gleich drei Wohnungs-
können auch ökologische Aspekte einbezo-        haben, nun Menschen mit Gehirnschäden          genossenschaften zusammengeschlossen,
gen werden. Beispiel: Neben einem speziellen    die Möglichkeit zur Teilhabe am Wohnungs-      um gemeinsam die Fläche der ehemaligen
trivalenten Heizsystem für die sanierten und    markt.                                         Schlösser-Brauerei zu entwickeln. Gemein-
neu gebauten Gebäudebestände hat die hwg
eG in Hattingen einen Naturschutz-

                                                                                                                             HITEKTEN
                                                                                                 Quelle: farwick + grote ARC
                                                                                                 BDA STADTPLANER
                                                      Quelle: VdW RW
   Quelle: VdW RW

                                                                                               sam Wissen schaffen, das ist das Ziel des Ver-
berater, der sich um mehrere Blühwiesen an      Stadtentwicklung und bezahlbares               eins Wohnen in Genossenschaften.
den Beständen, über 130 Nistkästen und eine     Wohnen
0,8 Hektar große Ökozelle kümmert.              Genossenschaften sind Bestandshalter, teil-    Und wenn die Aufhebung der Reisebeschrän-
                                                weise über Jahrhunderte. Selten wird dies      kungen nun nach langer Zeit endlich wieder
Teilhabe und Inklusion                          so deutlich wie beim Spar- und Bauverein       einen kleinen Lichtblick bringt, dann könnte
„Mittendrin statt nur dabei!“ - aber wie? Im    in Dortmund. Das Unionviertel als Kreativ-     auch der neue Reiseführer der Marketingin-
Sinne der gelebten Inklusion entwickeln Ge-     quartier der Stadt hat sein neu erstrahltes    itiative der Wohnungsbaugenossenschaften
nossenschaften neue Wohnformen in urba-         Erscheinungsbild auch der Genossenschaft       neue Lieblingsorte bereithalten. Doch erst
nen Lagen, mit einer direkten Erreichbarkeit    zu verdanken. Die umfangreiche Sanierung       einmal hissen wir nun gemeinsam die Flagge
von Supermärkten, Ärzten und Freizeitmög-       im gesamten Bestand zeigt den baulichen        am 3. Juli zum Internationalen Tag der Genos-
lichkeiten. Für viele Menschen mit Beein-       Wert der genossenschaftlichen Siedlung aus     senschaften – und auch der VdW wird dabei
trächtigung immer noch ein Wunsch, denn         der Gründerzeit, der bis heute mitgetragen     sein, um auf verschiedenen Kanälen für die
der nicht gemeinwohlorientierte Wohnungs-       wird und mit bezahlbaren Mieten für die Mit-   Genossenschaften Flagge zu zeigen.       KK

  Schon gewusst? Jeden Freitag im Juni wurde auf dem Instagramkanal des Verbandes (@vdw.rw) ein interessanter Fakt zu den
  Mitgliedsgenossenschaften des Verbandes geteilt

                                                                                                     06/2021 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
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6      SCHWERPUNKT

35. SYMPOSIUM PERSPEKTIVEN FÜR WOHNUNGSGENOSSENSCHAFTEN

Genossenschaften, Wissenschaft und Politik vor der Kamera
Wahljahre sind an sich für die Wohnungs-                mitglieder sind, bildeten den Rahmen der          Verfassungsbeschwerde eingereicht und
wirtschaft etwas Besonderes, fordern aber               genossenschaftlichen Veranstaltung. Neben         wünschen sich von der Politik einen kon-
unter Pandemiebedingungen noch einmal                   den politischen Diskussionsrunden zeigte          struktiven, inhaltlichen und langfristigen
ganz neue Wege. So wurde das 35. Sym-                   der eigens vom Verband produzierte Image-         Austausch anstelle ideologischen Handels.
posium Perspektiven für Wohnungsge-                     film die konkrete praktische Umsetzung in         Dass in Nordrhein-Westfalen eine Dis-
nossenschaften dieses Jahr digital durch-               den Genossenschaften des VdW Rheinland            kussion um den Mietendeckel obsolet sei,
geführt und ist auch danach auf YouTube                 Westfalen.                                        machten alle politischen Parteien deutlich.
online abrufbar. Zwei spannende Diskussi-                                                                 Diskussionswürdig sei jedoch die Mietpreis-
onsrunden mit Vertretern der Wohnungs-                  Dialog statt Mietendeckel                         bremse und ihre entsprechende Anpassung
genossenschaften im Bundesgebiet und                    Zu Beginn sendete VdW-Verbandsdirektor            mit Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit
Abgeordneten auf Bundes- und Landes-                    Alexander Rychter die wohnungspolitische          auch für die Genossenschaften, so Monika
ebene behandelten aktuelle Themen. So                   Botschaft, dass die Debatten um den Mieten-       Düker als Vertreterin von Bündnis 90 / Die
gab es spannende Diskussionen zu Bau-                   deckel in Berlin nicht für das gesamte Bun-       Grünen im NRW-Landtag und Aufsichtsrats-
kosten, dem Mietendeckel, kooperativen                  desgebiet und die Wohnungspolitik in Nord-        mitglied der WOGEDO Wohnungsgenossen-
Modellen und dem Gemeinwohlauftrag                      rhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz            schaft der Düsseldorf-Ost eG.
der Genossenschaften.                                   gelten. Vielmehr verdeutliche das Symposi-
                                                        um, was die Wohnungsgenossenschaften für          In München stehe es deutlich besser um die
Wie auch in den vergangenen Jahren wur-                 ihre Mitglieder, die gesellschaftlichen Auf-      Genossenschaften. Sie befinden sich wie auch
de das Symposium gemeinsam vom VdW                      gaben und das bezahlbare Wohnen leisten.          in der Hansestadt Hamburg im Dialog mit der
Rheinland Westfalen, dem Institut für Ge-                                                                 Stadt, welche eigene Flächen nur noch für den
nossenschaften der Westfälischen Wilhelms-              Prof. Dr. Theresia Theurl, Direktorin des         Mietwohnungsbau – und dabei zu 40 Prozent
Universität Münster (WWU) und dem Verein                Instituts für Genossenschaften der WWU            an Genossenschaften – vergibt. Auch erhalten
Wohnen in Genossenschaften e. V. veran-                 in Münster, unterstrich diese Aussage in          diese Vorkaufsrechte in Gebieten mit Erhal-
staltet. Sie bilden die Verbindung zwischen             ihrer Einführung zur Diskussion mit den           tungssatzungen und werden bei der sozial-
Wissenschaft und Praxis und stellen seit                Genossenschaftsvorständen, welche in Be-          gerechten Bodennutzung berücksichtigt. Das
vielen Jahren den Kontakt zu den politischen            zug auf den Mietendeckel in Berlin auch           Hamburger Bündnis fürs Wohnen zeichnet
Gästen und den Dialog zu genossenschaftli-              einen hohen emotionalen Wert mit sich             sich durch ein Miteinander von Politik und
chen Themen und Entwicklungen her. Zwei                 bringt. Thomas Kleindienst, Vorstand der          Wohnungswirtschaft aus, berichtete Michael
Talkrunden von Vertretern der Wohnungs-                 Wohnungsgenossenschaft Lichtenberg eG in          Wulf, Vorstandssprecher des Bauvereins der
genossenschaften im Bundesgebiet und                    Berlin, erklärte, wie sehr die aktuelle Debatte   Elbgemeinden eG in Hamburg. Für die Ge-
Abgeordneten im Bundes- und Landtag,                    um den Mietendeckel in der Hauptstadt             nossenschaften ist es wichtig, im langfristigen
welche alle auch aktive Genossenschafts-                auch die Genossenschaften trifft. Sie haben       Dialog zu sein, um mit aktuellen Herausforde-
                                                                                                          rungen umgehen zu können.

                                                                                                          Hohe Bodenpreise und Baukosten fordern
                                                                                                          politische Unterstützung
                                                                                                          Zu den aktuellen Herausforderungen für Ge-
                                                                                                          nossenschaften zählen vor allem die hohen
                                                                                                          Baukosten und die steigenden Bodenpreise.
                                                                                                          Sie führen zu einem geringeren Neubau-
                                                                                                          volumen und dafür mehr Investitionen in
                                                                                                          Neubau und Modernisierung. Dort ist die
                                                                                                          politische Unterstützung gewünscht, denn
                                                                                                          Leistungen verdienen auch Gegenleistun-
                                                                                                          gen: Genossenschaften treten für bezahl-
                                                                                                          baren Wohnraum ein, müssen aber auch
                                                                                                          wirtschaftlich handlungsfähig bleiben. Klaus
                                                                                                          Mindrup von der SPD und Aufsichtsrats-
                                                                                                          mitglied der Wohnungsbaugenossenschaft
                                                                                                          Bremer Höhe eG sieht es als Aufgabe der Po-
    Quelle: VdW Rheinland Westfalen                                                                       litik, die Situation der Genossenschaften als
                                                                                                          sozialorientierte Bestandshalter etwa durch
Gemeinsam vor der Kamera für die genossenschaftlichen Perspektiven aus Sicht der Praxis                   die Bereitstellung von günstigem Grund
und Wissenschaft: Alexander Rychter, Verbandsdirektor VdW Rheinland Westfalen, und Prof.                  und Boden zu verbessern. Die steigenden
Dr. Theresia Theurl, Institut für Genossenschaften der WWU Münster                                        Baukosten sieht Manfred Todtenhausen,

06/2021 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
VMVERBA ND SMAG VDW RHEINLAND ...
GENOSSENSCHAFTEN IM RAMPENLICHT 7

  Quelle: VdW Rheinland Westfalen

Das 35. Symposium Perspektiven für Genossenschaften wurde live aus dem Studio 47 in Duisburg übertragen und ist seit vielen Jahren die
größte Veranstaltung zu genossenschaftlichen Themen im Verbandsgebiet: Mietendeckel, Bodenpreise, Gemeinwohlorientierung und Klima –
Die Diskussion der Abgeordneten ist auch auf dem YouTube-Kanal des Verbands für alle Interessierten abrufbar

                                                  Gesellschaftliche Bedeutung
Bundestagsabgeordneter der FDP und ehe-                                                           ihre Selbstverpflichtung des bezahlbaren
mals Vorstandsmitglied der Wuppertaler            Demenz-WG, Baugruppen und Kulturstätten         Wohnens vertrauen. Das heißt auch, ihnen
Bau- und Sparverein eG, als eine der Haupt-       – Genossenschaften sind bereit für gesell-      Gestaltungsspielräume zu eröffnen, Flä-
herausforderungen der Genossenschaften.           schaftliche Aufgaben und Innovationen. Sie      chen zur Verfügung zu stellen und den ver-
Er plädiert für einen „Baukosten-TÜV“, wo         bilden die idealen Partner für konzeptionelle   waltungstechnischen Aufwand abzubauen,
Baukosten gesenkt werden können.                  Stadtgestaltung und die Bereitstellung von      sodass Genossenschaften langfristig im
                                                  Wohnraum, etwa für ältere Menschen oder         Sinne ihrer Mitglieder wirtschaften können.
Klima muss im Quartier gedacht werden,            Menschen mit Behinderungen. „Genossen-          Ganz im Sinne eines offenen Dialogs statt
nicht in Leuchtturmprojekten                      schaften bauen für alle“, fasste es Franz-      ordnungsrechtlicher Vorschriften. Diese
In Bezug auf den Klimaschutz heißt es für die     Bernd Große-Wilde, Vorsitzender des Ver-        Aufgaben haben die Politiker mit genos-
Genossenschaften nicht in einzelnen Gebäu-        eins Wohnen in Genossenschaften e. V. und       senschaftlichem Hintergrund ebenfalls
den, sondern im Quartier zu denken. In der        Vorstandsvorsitzender des Spar- und Bau-        erkannt und sahen Förderprogramme unter
Praxis ist für sie ein Mix aus Maßnahmen im       vereins Dortmund eG, zusammen. Das um-          Einbeziehung von Genossenschaften als
Quartier oder im Gesamtbestand zielführen-        schließe sowohl den geförderten Wohnungs-       wichtiges Instrument.
der, als sich auf einzelne Gebäude zu fokussie-   bau als auch den Bau von frei finanzierten
ren. So können Mobilitätskonzepte genauso         Wohnungen für mittlere Einkommensklas-          Das Symposium war ein erfolgreicher Auf-
zur CO₂-Reduzierung beitragen wie Wohn-           sen. Neben der reinen Anerkennung für ihr       takt im Genossenschaftsmonat des Verban-
gebäude im Passivhaus-Standard. Ähnliches         soziales Engagement wünschten sich die          des und auch mit Blick auf die Debatten der
gilt für die Debatte um den Mieterstrom oder      Vorstände eine langfristige konzeptionelle      Bundestagswahlen im Herbst und die Land-
den Wohnflächenverbrauch. Einzelne Kenn-          und finanzielle Unterstützung, welche flexi-    tagswahlen im kommenden Jahr. Viele der
größen am Gebäude können Ziele verfehlen,         bel auf die Situation in den Nachbarschaften    angesprochenen Themen betreffen nicht
konzeptionelle Kenngrößen können das Ziel         und Stadtvierteln eingeht. Ein politischer      nur die Genossenschaften, sondern die ge-
wiederum fördern. Dass eine differenzierte        Vorschlag bestand aus der stärkeren Einbin-     meinwohlorientierte Wohnungswirtschaft
Betrachtung des Gebäudesektors abhängig           dung in ganzheitliche Konzepte.                 im Allgemeinen. Die politische Diskussi-
vom Zustand des Gebäudes notwendig sei,                                                           onsrunde ist auch nach der Veranstaltung
bekräftige Peter Preuß, Landtagsabgeordneter      Genossenschaftliche Positionen in Bezug         auf dem YouTube-Kanal des Verbands
der CDU und Aufsichtsratsmitglied DWG eG          auf die Politik und Verwaltung                  abrufbar. Dort wird in Kürze auch der im
Düsseldorf. Die Herausforderung liege jedoch      Für eine langfristige und planungssichere       Symposium gespielte Imagefilm der Genos-
darin, die Differenzierung so vorzunehmen,        Kooperation muss die Politik in die Leis-       senschaften zu finden sein.            KK
dass sie rechtlich getragen werden kann.          tungsfähigkeit von Genossenschaften und

                                                                                                        06/2021 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
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Gemeinsam Flagge zeigen und Segel setzen
MARKETINGINITIATIVE DER WOHNUNGSBAUGENOSSENSCHAFTEN DEUTSCHLAND E. V. >> Die Marketinginitiative
der Wohnungsbaugenossenschaften Deutschland ist ein Zusammenschluss von 420 Wohnungs-
baugenossenschaften mit über 800.000 Wohnungen. Ihr Ziel: Das genossenschaftliche Wohnen
bekannter zu machen und die Marke „Wohnungsbaugenossenschaften“ zu positionieren. In dem
2007 gegründeten Netzwerk werden Projekte umgesetzt, die überregionale Strahlkraft haben und
von denen alle profitieren können. Zum Internationalen Tag der Genossenschaften am 3. Juli 2021
zeigen sie gemeinsam Flagge.

                                                                                               Schleswig-Holstein Radiospots im Rahmen

                                                                                                                                                                                               Quelle: Marco Polo
                                                                                               einer Audiokampagne in zahlreichen Ra-
                                                                                               diosendern zu hören sein. Ziel der Aktion ist
                                                                                               es, auf die gesellschaftliche Bedeutung von
                                                                                               Wohnungsbaugenossenschaften und deren
 Quelle: Marketinginitiative der Wohnungsbaugenossemschaften Deutschland e. V.

                                                                                               Werte hinzuweisen.

                                                                                               Soziale Bedeutung
                                                                                               Der Internationale Genossenschaftstag (In-
                                                                                               ternational Cooperative Day) wird seit 1923
                                                                                               am ersten Samstag im Juli gefeiert. 2016 hat
                                                                                               die UNESCO die Genossenschaftsidee in
                                                                                               die Liste des Immateriellen Kulturerbes der
                                                                                               Menschheit aufgenommen.

                                                                                               Bezahlbares, sicheres und gutes Wohnen ist
                                                                                               der Grundgedanke der Baugenossenschafts-
                                                                                               bewegung, die Ende des 19. Jahrhunderts
                                                                                               in Berlin entstand. Erstmals ging es beim
                                                                                               Wohnen nicht nur um Rendite, sondern um
                                                                                               helle, freundliche Wohnungen mit einem
                                                                                               Fleckchen Grün, um demokratische Teilha-        In Planung: Schon bald wird ein Wegwei-
                                                                                               be, Dauerwohnrecht, innovative Architektur      ser für genossenschaftliche Lieblingsorte
                                                                                               sowie Sozial- und Kultureinrichtungen –         erscheinen
                                                                                               heute genauso wichtig wie damals. Heute
                                                                                               sorgen die Wohnungsbaugenossenschaften
Olaf Rabsilber, Vorsitzender der Marke-                                                        der Marketinginitiative dafür, dass über eine   Regionen mit Bezug zu den Gästewohnun-
tinginitiative erklärte: „Uns ist wichtig, am                                                  Million Menschen ein sicheres und bezahl-       gen der teilnehmenden Genossenschaften
Internationalen Tag der Genossenschaften                                                       bares Zuhause haben.                            vorgestellt werden und so individuell sind
ein gemeinsames Zeichen zu setzen und                                                                                                          wie die Genossenschaften selbst. Bei diesem
deutlich zu machen: Gesellschaft braucht                                                       Die 420 Wohnungsbaugenossenschaften zei-        schönen Buchprojekt steht der Marketing-
Genossenschaft.“                                                                               gen nicht nur Flagge, sondern machen durch      initiative der Marco Polo Verlag zur Seite,
                                                                                               weitere gemeinsame Projekte auf die Vorteile    der schon seit Jahrzehnten Marktführer im
30 Regionen, eine Botschaft: Gesellschaft                                                      und Werte aufmerksam, wie zum Beispiel          Segment Reiseliteratur ist. Ein perfektes
braucht Genossenschaft!                                                                        mit dem genossenschaftlichen Reiseführer,       Umfeld für die „Lieblingsorte“ der Genossen-
In einer gemeinsamen bundesweiten Aktion                                                       der noch in diesem Jahr erscheinen wird.        schaften, um ihren Mitgliedern das Reisen
setzen die Wohnungsbaugenossenschaften                                                                                                         (wieder) schmackhaft zu machen. Der Look
am Internationalen Tag der Genossenschaf-                                                      Reiseführer Lieblingsorte – eine genos-         wird im unverwechselbaren Marco Polo De-
ten erneut ein Zeichen: Sie hissen Flag-                                                       senschaftliche Reise durch Deutschland          sign gehalten, ergänzt um das Bauklötzchen-
gen und plakatieren ihre Häuser – alles im                                                     Nach dem letzten Jahr mit seinen großen He-     Logo mit den markanten Farben. „Unser
markanten Bauklötzchen-Auftritt der Woh-                                                       rausforderungen sehnen sich die Mitglieder      genossenschaftlicher Reiseführer wird ein-
nungsbaugenossenschaften Deutschland,                                                          umso mehr danach, wieder reisen zu dürfen.      malig sein“, so Olaf Rabsilber. „Sie werden
alle mit derselben Botschaft: Gesellschaft                                                     Hierzu soll der Reiseführer Anreiz bieten.      nichts Vergleichbares finden. Und – es ist ein
braucht Genossenschaft. Zudem werden in                                                                                                        besonders wertiges Geschenk für Mitglieder
den Bundesländern Baden-Württemberg,                                                           Entstehen wird ein Reiseführer, in dem be-      und Mitarbeitende.“        Marketinginitiative der
Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und                                                           sondere, nicht altbekannte Orte, Plätze,        Wohnungsgenossenschaften Deutschland e. V.

06/2021 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
GENOSSENSCHAFTEN IM RAMPENLICHT 9

VEREIN WOHNEN IN GENOSSENSCHAFTEN

Nicht nur durch die Digitalisierung vernetzt in ganz Deutschland
Der Verein Wohnen in Genossenschaften              des Vereins zur Verfügung. Die Studie von                    Das Netzwerk besteht aus einem starken Zu-
schlägt immer wieder Brücken zwischen              Katrin Trunec von Analyse & Konzepte immo.                   sammenschluss von 70 Genossenschaften,
Wohnungsgenossenschaft und Wissen-                 consult zeigt nicht nur theoretische, sondern                nicht nur im VdW-Verbandsgebiet, sondern
schaft. Er setzt dort an, wo jede einzelne         insbesondere auch praktische Beispiele aus                   auch darüber hinaus. Der deutschlandweit ak-
Wohnungsgenossenschaften alleine nur               den Wohnungsgenossenschaften, die zusam-                     tive Verein ist immer auf der Suche nach span-
schwer aktiv werden kann und hat durch             men als Grundlage für die Umsetzung einer                    nenden Themen und gibt seinen Mitgliedern
den guten Austausch mit verschiedenen              ganzheitlichen digitalen Strategie dienen.                   die Chance, dies mitzugestalten. So reichen
Forschungseinrichtungen und durch die              Dazu wurde die Pandemie zum Anlass ge-                       die Ideen für neue Themen aktuell von der Mo-
Unterstützung seiner Mitglieder die Mög-           nommen, doch die Erkenntnisse sind auch für                  bilität im Quartier über Austauschnetzwerke
lichkeit, von der Wohnraumförderung über           die Unternehmen von langfristigem Interesse.                 zwischen erfahrenen und jüngeren Genossen-
die Bestandsentwicklung im Quartier und                                                                         schaftsmitgliedern bis hin zum gesellschaftli-
das Zusammenleben in Nachbarschaften               Inhalte aktiv mitgestalten                                   chen Engagement der Genossenschaften über
bis hin zur digitalen Kommunikation in             Auch der Verein selbst hat sich neue digitale                die eigenen Bestände hinaus. Wenn auch Sie
den genossenschaftlich organisierten Woh-          Wege gesucht. So wurden die letzten Bro-                     genossenschaftliche Themen haben, die Sie
nungsunternehmen eine Vielfalt von wis-            schüren anders als üblich nicht in Präsenz,                  gerne durch eine wissenschaftliche Expertise
senschaftlicher Forschung abzudecken.              sondern digital vorgestellt. Der Leitfaden zur               betrachten wollen, wenden Sie sich an den
                                                   Wohnraumförderung in Genossenschaften                        Verein oder werden einfach selbst Mitglied!
Die Projekte des Vereins – gefördert, grün         wird im August veröffentlicht. Und wäh-                      Weitere Informationen finden Sie unter www.
und digital                                        rend das letzte Symposium „Perspektiven für                  wohnen-in-genossenschaften.de              KK
So kann der Verein von vielfältigen neuen          Wohnungsgenossenschaften“ (Seite 6 und 7)
Erkenntnissen aus der Welt der Genossen-           digital durchgeführt wurde, hofft der Verein
schaften berichten: Die Wohnraumförderung          auf eine Präsenzveranstaltung beim Herbst-
bei Genossenschaften hat im vergangenen            Symposium. Das birgt nicht nur die Chance,
Jahr deutlich zugenommen, dennoch ist der          die nächste Mitgliederversammlung in Prä-
Anteil der Wohnungsgenossenschaften weiter         senz abzuhalten, sondern auch die neuen Sti-
                                                                                                                                       SH
ausbaufähig. Um Hemmnisse zu erkennen,             pendiaten an der EBZ Business School – von
diese abzubauen und gute Beispiele zu zei-         denen der Verein erstmals gleich zwei
gen, erstellt das InWis im Auftrag des Vereins     Studierende unterstützt – persönlich         Leer
                                                                                                                                         Hamburg                              MV
einen Leitfaden zur Wohnraumförderung in           zu begrüßen.                                                                              HH
Genossenschaften. Ergänzt wird das Vorha-
ben durch eine Befragung der NRW.BANK                                                                                  HB
und des VdW Rheinland Westfalen und im                                                         Bünde                                    NI
                                                                      Rheine
August gemeinsam vorgestellt.
                                                                   Emsdetten                   Bielefeld                                      Gifhorn
                                                                      Havixbeck
Weg von der Teppichstange und                           Coesfeld                       Halle         Lemgo                              Braunschweig
                                                                     Münster
dem klassischen Abstandsgrün
hin zu gesundheitsfördernden                      Borken

Freiräumen bei Genossenschaf-                      Gelsen-        Lünen                                                                                           ST
ten ist das Ziel der Studie von                    kirchen Herne                        NW                                             Göttingen
                                         Oberhausen                 Dortmund
Prof. Dr. Rohler und Lars Winking                      Essen      Witten Menden
                                         Duisburg
                                                         Hattingen        Iserlohn
der Fachhochschule Ostwestfalen-             Mülheim                 Hagen
                                                     Velbert
                                                              Gevelsberg
Lippe. Sie erheben Best-Practice-     Düsseldorf      Wuppertal Ennepetal
                                          Neuss
Beispiele über die Gestaltung                              Solingen
                                              Langenfeld                Kierspe
von Freiräumen in Genos-                    Dormagen      Leichlingen
                                                                                                                 Herborn
                                                                                                                                                        TH
                                                         Leverkusen
senschaften. Daraus soll ein                                                                    Andernach                      Fulda
Baukasten-System für Woh-                          Köln                                                             HE
nungsgenossenschaften ent-                                                                         Koblenz           Erlensee
                                            Erftstadt
stehen, welches Hilfestellung für                                                                                   Frankfurt a.M.
                                                                                             RP
die Planung der jeweiligen typolo-                                                                              Rüsselsheim
                                                                                     Trier
gischen Situation bietet.                                                                                 Bad
                                                                                                    Kreuznach

Während die beiden o. g. Themen                                                       SL
noch in Bearbeitung sind, steht die Stu-           Landkarte der Mitglieder
die „Digitale Kommunikation in Genossen-           des Vereins Wohnen in
schaften“ bereits abrufbereit auf der Webseite     Genossenschaften                                                 BW                                       BY
                                                                                                                           Kirchheim
                                                                                                                           unter Teck
                                                                                                                      06/2021 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
10       SCHWERPUNKT

WOHNPROJEKT DER JÜNGSTEN GENOSSENSCHAFT DES VERBANDS: DIE KRONE BOCHUM EG

Gemeinschaftliches und nachhaltiges Wohnkonzept
für alle Generationen
                                                                                                       Verbunden durch großzügige Grünflächen
                                                                                                       bietet das Areal zusammen mit einem Spiel-
                                                                                                       platz Kindern wie auch älteren Menschen
                                                                                                       viel Raum für das Zusammensein und die
                                                                                                       Gartengestaltung und Urban Gardening.

                                                                                                       6,1 Millionen Euro investierte allein die
                                                                                                       Genossenschaft Krone Bochum eG in ihr
                                                                                                       viergeschossiges Mehrfamilienhaus. Ihr ge-
                                                                                                       hören 37 Mitglieder an, die Geschäftsanteile
                                                                                                       für eine der insgesamt 21 Genossenschafts-
                                                                                                       wohnungen erworben haben. Die Ein- bis
  Quelle: Krone Bochum eG                                                                              Vierzimmerwohnungen sind allesamt ener-
                                                                                                       gieeffizient und barrierearm gebaut und teil-
Am 18. April 2019 feierte die Krone Bochum eG das Richtfest des genossenschaftlichen Wohn-             weise sogar rollstuhlgerecht. Das Haus ver-
projektes, u.a. mit dabei: der Bochumer Oberbürgermeister Thomas Eiskirch und Barbara                  fügt zudem über einen Gemeinschaftsraum.
Jessel, Aufsichtsrätin der Krone Bochum eG (v. r.)
                                                                                                       Im Februar 2019 war Baubeginn, im Juni
Moderne Wohnkonzepte fördern den Zu-                    ein echtes Leuchtturmprojekt für nachhal-      2020 war das Genossenschaftshaus bereits
sammenhalt ihrer Bewohner. Wie zum                      tiges Wohnen geschaffen“, sagt Dietrich        fertig. Das Haus der Eigentümerschaft war
Beispiel das Genossenschaftshaus der                    Suhlrie, Mitglied des Vorstands der NRW.       ebenfalls Ende Juli 2020 bezugsfertig. In
Krone Bochum eG in der Kronenstraße                     BANK. „Das Wohnprojekt Kronenstraße            das Mietshaus zogen im Dezember 2020 die
in Bochum-Ehrenfeld. Seit Sommer 2020                   zeigt, wie sich mithilfe der öffentlichen      ersten Bewohner ein. „Wir helfen einander,
leben hier mehrere Generationen unter                   Wohnraumförderung mitten in der Stadt          passen auf uns auf und vertrauen einander“,
einem Dach. Die Hausgemeinschaft greift                 generationenübergreifende Wohnkonzepte         erzählt grünes Ratsmitglied und Krone-Mit-
sich gegenseitig unter die Arme. Sechs der              umsetzen lassen, die dem demografischen        initiatorin Barbara Jessel von den Vorteilen
21 neuen Wohnungen unterstützte die                     Wandel Rechnung tragen und für zusätzli-       der offenen und generationsübergreifenden
NRW.BANK mit Mitteln der Wohnraum-                      chen bezahlbaren und attraktiven Wohn-         Wohnform.
förderung.                                              raum sorgen.“
                                                                                                       Gelebte Solidarität – die findet sich in dem
Das Projekt Kronenstraße ist ein gutes Bei-             Auf insgesamt 5.700 Quadratmetern grup-        Wohnprojekt an der Kronenstraße in Bo-
spiel für die neue Wohnphilosophie der                  pieren sich auf der ehemaligen Brachfläche     chum wieder. Über einen Chat tauschen die
Zwanzigerjahre: Leben und Arbeiten finden               drei vier- bis fünfgeschossige Mehrfamili-     Bewohnerinnen und Bewohner Einkaufs-
zunehmend an einem Ort statt. Singles,                  enhäuser. Sie beinhalten Miet-, Eigentums-     wünsche aus, wechseln sich untereinander
Paare, Familien mit Kindern, Senioren und               und Genossenschaftswohnungen, eine Ein-        bei der Kinderbetreuung ab oder organi-
Menschen mit Behinderungen wohnen Tür                   richtung der ambulanten Tagespflege durch      sieren Balkonkonzerte. Jeder kümmert sich
an Tür und unterstützen sich einander.                  die Diakonie Ruhr, das Café Mascha sowie       um jeden – ein Beispiel für eine gelungene
                                                        Räume für eine Logopädiepraxis.                Nachbarschaftshilfe auch in Zeiten der Co-
Dort, wo einst Hein de Groot seine Möbel                                                               rona-Pandemie.          Genossenschaft Krone eG
lagerte und anschließend das Stadtarchiv
historische Schätze hortete, praktizieren
heute Jung und Alt, Familien und Singles
in drei Gebäuden und 75 Wohnungen das
gemeinschaftliche Miteinanderleben. Die
Stadt als Eigentümerin hatte das Gelände
vor Jahren über ein Bestgebotsverfahren
veräußert: Nicht das höchste Gebot bekam
den Zuschlag, sondern das städtebaulich
überzeugendste Konzept.

„Zwischen Schauspielhaus und der Innen-                  Quelle: Genossenschaft Krone eG
stadt haben eine Genossenschaft, die Krone
Bochum eG mit einem Projektentwickler                   Bei der Realisierung des Projektes in der Kronenstraße in Bochum stand auch der VdW Rhein-
und ein Privatinvestor mit vereinten Kräften            land-Westfalen mit seiner Gründungsberatung unterstützend zur Seite

06/2021 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
GENOSSENSCHAFTEN IM RAMPENLICHT 11

WOHNUNGSGENOSSENSCHAFT WITTEN-MITTE SANIERT DENKMALGESCHÜTZTE EISENBAHNER-SIEDLUNGSHÄUSER

Ein neues Zuhause für Menschen mit erworbener Hirnschädigung

  Quelle: Herbert Wannhoff

Das Genossenschaftsmitglied M. Meyer am Eingang zum sanierten, nun barrierefrei zugänglichen und rollstuhlgerechten, denkmalgeschützten
Wohngebäude der Witten-Mitte eG, das einst für die Beschäftigten eines angrenzenden Weichenwerks errichtet wurde und nun Menschen mit
Hirnschäden ein neues und den Wohnbedürfnissen entsprechendes Zuhause bietet

Z
       urück ins Leben. Nach einem schwe-        Entstanden sind 16 rollstuhlgerechte bzw.     Grundgedanke des betreuten Wohnkonzepts
       ren Unfall mit Hirnschädigung oder        barrierearme rund 40 Quadratmeter große       ist es, den Betroffenen mit professioneller
       einem Schlaganfall ist für Betroffene     Einzelapartments mit Neubaustandard. Mit      Unterstützung ein individuelles, selbstbe-
nichts mehr wie vorher. Vieles muss neu          jedem Bewohner ist ein Einzelmietvertrag      stimmtes Leben zu ermöglichen und die
erlernt werden und selbst die alltäglichsten     abgeschlossen. Bethel vor Ort übernimmt       Integration in den gesellschaftlichen Alltag
Handgriffe können plötzlich große Probleme       die 24-Stunden-Betreuung der Menschen         zu fördern. Von Vorteil ist hier, dass sich die
bereiten. Das „normale“ Leben scheint damit      und hat dazu als Anlaufstelle eine kleine     kleine Siedlung in der Nähe des Wittener
in unerreichbare Ferne gerückt. „Wir wollen      Wohnung mitten in der Siedlung angemietet.    Stadtzentrums befindet. Öffentliche Ver-
diesen Menschen die Chance geben, mit pro-                                                     kehrsmittel, Einkaufsmöglichkeiten sowie
fessioneller Unterstützung den Weg zurück        Der Ausbau der Apartments erfolgte ganz auf   Ärzte und Krankenhäuser sind sehr gut zu
in den Alltag zu finden“, erklären Frank Nolte   die Bedürfnisse der Bewohner ausgerichtet.    erreichen.
und Gerhard Rother, Vorstand der Witten-         Die Bäder wurden mit innovativen Sanitär-
Mitte eG. In Kooperation mit Bethel.regional     objekten, bodengleichen Duschen und un-       Aufgrund der Nachfrage nach Wohnraum
(Bodelschwinghsche Stiftungen) hat die           terfahrbaren Waschtischen ausgestattet. Der   für Menschen mit erworbener Hirnschä-
Wohnungsgenossenschaft schon vor über            Umbau wurde seinerzeit dokumentiert und       digung hat die Wohnungsgenossenschaft
zehn Jahren das Projekt „Intensiv ambulant       u. a. auch im Rahmen der Verleihung des       Witten-Mitte 2015 nur wenige Gehminuten
betreutes Wohnen“ in einer ehemaligen,           „Innovationspreises Wohnungswirtschaft“       entfernt in der Breite Straße einen Neubau
denkmalgeschützten Eisenbahner-Siedlung          auf der DEUBAU 2012 in Essen vorgestellt.     mit sechs rollstuhlgerechten Wohnungen
in der Kronenstraße in Witten realisiert.        Schwellenlose Übergänge im Wohnbereich,       von jeweils 52 Quadratmetern Wohnfläche
                                                 zusätzliche Handläufe im Treppenhaus so-      errichtet. Auch hier gibt es für Bethel eine
Vier leer stehende, denkmalgeschützte            wie Rampen im Außenbereich erleichtern        Betreuerwohnung im benachbarten Altbau.
Mehrfamilienhäuser, 1869 für die Beschäf-        den Zugang und ein bedarfsgerechtes Woh-      Finanziert wurde die Sanierung der denk-
tigten des angrenzenden Weichenwerks             nen im Denkmal. Ein Gemeinschaftsraum         malgeschützten Eisenbahner-Siedlungshäu-
errichtet, wurden von der Genossenschaft         und Gärten mit Sitzgelegenheiten sollen       ser wie auch der Neubau in der Breite Straße
für Menschen mit erworbener Hirnschädi-          den Austausch zwischen den Bewohnern          mit öffentlichen Mitteln.
gung umfangreich saniert und umgebaut.           fördern.                                                 Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte eG

                                                                                                     06/2021 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
12       SCHWERPUNKT

Gemeinsam Schlösser bauen
GENOSSENSCHAFTLICHE KOOPERATIONEN ALS WEGWEISER FÜR DIE ZUKUNFT >> Andreas Vondran, Wohnungs-
genossenschaft Düsseldorf-Ost eG (WOGEDO), Heiko Leonhard, Düsseldorfer Wohnungsgenossen-
schaft eG (DWG), und Stephan Grey, Beamten-Wohnungs-Baugenossenschaft eG Düsseldorf (BWB),
sind Vorstände von gleich drei Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaften. U. a. für die Entwicklung
des Schlösser-Areals haben sie sich zusammengeschlossen, um gemeinschaftlich für ihre Mitglieder
preisgedämpften Wohnraum zu realisieren.

Drei Wohnungsgenossenschaften                           Das Ergebnis kann sich sehen lassen und        Was unterscheidet das gemeinsame
entwickeln gemeinsam auf einer Fläche                   die gigantische Nachfrage spricht für sich:    Vorhaben von einer alleinigen Entwick-
bezahlbaren Wohnraum, das ist durchaus                  Wir hätten sicher auch die sechsfache Zahl     lung in Bezug auf die Projektplanung,
etwas Außergewöhnliches: Wie kam es zu                  an Wohnungen vermieten können. Günsti-         die Eigentumsverhältnisse, aber auch
dem gemeinsamen Bauvorhaben auf dem                     ge Mieten und überragender Service – die       die bauliche Durchführung und die
Schlösser-Areal? Welche Rolle spielte die               Menschen wollen bei Wohnungsgenossen-          Vergabemodelle?
Kooperation mit der Kommune dabei?                      schaften wohnen.
                                                                                                       Stephan Grey: Im Rahmen der konkreten
Andreas Vondran: Grundsätzlich fehlt es                 Für welches Marktsegment wird gebaut?          Umsetzung des Bündnisses für genossen-
in der Landeshauptstadt Düsseldorf an be-               Wo haben Sie gemeinsam Ihre inhaltli-          schaftliches Wohnen wurde den Bündnis-
zahlbaren Wohnungen – speziell für die                  chen Schwerpunkte gesetzt, wo kam es           partnern ein städtisches Grundstück ange-
Menschen mit mittleren und geringeren                   auch zu unterschiedlichen Meinungen?           boten. Auf dem Gelände standen vorher die
Einkommen. Im Jahre 2017 haben die fünf                 Heiko Leonhard: Alle Wohnungen entste-         Brauerei Schlösser – Namensgeber unseres
Genossenschaften daher mit der Stadt und                hen als sog. preisgedämpfte Mietwohnun-        gemeinsamen Quartiers – und ein Schlacht-
dem VdW Rheinland Westfalen das „Düs-                   gen. Wir könnten hierbei bis zu 11,30 Euro     hof. Die drei größten Genossenschaften in
seldorfer Bündnis für genossenschaftliches              pro Quadratmeter Wohnfläche als Kaltmiete      Düsseldorf schlossen sich zusammen, um
Wohnen“ geschlossen. Ziel ist es, partner-              verlangen. Tatsächlich haben wir uns nach      unter Berücksichtigung der Vorgaben des
schaftlich die Schaffung dieses bezahlbaren             intensiver Diskussion dazu entschlossen,       Handlungskonzeptes Wohnen in einem
Wohnraums zu ermöglichen. Ein Bestandteil               nur 9,60 Euro in den Mietverträgen zu ver-     ersten Bauabschnitt 134 Wohnungen im
der Bündnisverpflichtung ist, dass die Stadt            einbaren und diese Miete auch mindestens       Segment des mietpreisgedämpften Woh-
Düsseldorf prüft, den Genossenschaften                  drei Jahre unverändert zu lassen. Die künf-    nungsbaus zu errichten. Die Voraussetzun-
geeignete Grundstücke zur Verfügung zu                  tigen Bewohner dürfen hierbei die Einkom-      gen: eine maximale Durchschnittsmiete. Im
stellen. Denn die hohen Grundstückspreise               mensgrenze des geförderten Wohnungsbaus        Gegenzug veräußerte die Stadt das Areal
auf dem freien Markt machen bezahlbares                 Stufe A um max. 60 Prozent überschreiten.      mit einem Abschlag von rund einem Drittel
Wohnen unmöglich.                                       Wir bauen hier sozusagen für die Mitte der     des Marktrichtwertes. Für das Grundstück
                                                        Stadtbevölkerung. Menschen, die keinen An-     existierte bereits ein gültiger Bebauungsplan.
Uns hat gefreut, dass die Stadt erkannt hat,            spruch auf einen Wohnberechtigungsschein
dass neben der eigenen städtischen Woh-                 haben, sich aber die ortsüblichen Mieten       In einem ersten Schritt wurde ein nichtof-
nungsgesellschaft weitere starke Partner                von 13 bis 14 Euro nicht leisten können oder   fener, zweiphasiger kooperativer Realisie-
benötigt werden und dies v. a. die Genossen-            wollen.                                        rungswettbewerb nach § 3 Richtlinie für
schaften sind. Das erste sichtbare Ergebnis
unseres Bündnisses – wenn auch leider das
einzige bisher – ist das Schlösser-Areal. Hier
erhielten wir zwei Baufelder von der Stadt
in Derendorf. Derendorf hat sich zu einem
beliebten Stadtteil verwandelt, in dem in den
letzten Jahren sehr viel neu gebaut wurde,
bisher allerdings ausschließlich im hohen
Mietpreissegment.

Die Genossenschaften haben sich unterei-
nander verständigt und schließlich haben
drei Genossenschaften aus dem Bündnis
verbindlich zugesagt, mitzumachen. Relativ
                                                          Quelle: Genossenschaft Krone eG
schnell haben wir einen Architektenwettbe-
werb gemacht, um auch die beste städtebau-              Bau und Architektur aus einer Hand: Der gemeinsame Bau der WOGEDO, DWG und BWB
liche Lösung für das Projekt zu finden.                 befindet sich mitten in der Umsetzung

06/2021 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
GENOSSENSCHAFTEN IM RAMPENLICHT 13

  Quelle: WOGEDO                                     Quelle: DWG                                    Quelle: BWB

Andreas Vondran, Wohnungsgenossenschaft            Heiko Leonhard, Düsseldorfer Wohnungsge-        Stephan Grey, Beamten-Wohnungs-Bauge-
Düsseldorf-Ost eG (WOGEDO)                         nossenschaft eG (DWG)                           nossenschaft eG Düsseldorf (BWB)

Planungswettbewerbe (RPW) ausgelobt. Die           Worin lag die aktuell größte Heraus-            Als nicht nur Wohnungs-, sondern auch
Aufgabe: Schaffung eines Wohnungsmi-               forderung bei der Entwicklung am                als Baugenossenschaft erfüllen wir darü-
xes, der unter Berücksichtigung der hohen          Schlösser-Areal?                                ber hinaus auch eine stadtgesellschaftliche
Anforderungen an den Immissionsschutz –                                                            und städtebauliche Aufgabe: die Schaffung
insbesondere beim Schallschutz, da das             Heiko Leonhard: In Düsseldorf sind zwei         von dringend benötigtem, attraktivem und
Grundstück von zwei Seiten lärmtechnisch           Punkte einer Projektentwicklung besonders       bezahlbarem Wohnraum. Jede einzelne
sehr belastet ist – bezahlbaren Wohnraum im        herausfordernd. Zum einen ein passendes         Genossenschaft ist gut in der Stadt verlinkt,
urbanen Kontext schafft. Dabei sollte eine ein-    Grundstück zu finden und dafür dann noch        aber gemeinsame Aufgaben lassen sich ge-
heitliche Architektursprache entwickelt und        innerhalb eines vernünftigen Zeitraumes         meinsam – auch in der Wahrnehmung bei
jede Genossenschaft einen etwa gleich großen       eine Baugenehmigung zu erhalten. Weiter         der Stadt und insbesondere auch in der
Wohnflächenanteil erhalten. Eine Wohnungs-         machten allen beteiligten Planern die sehr      Politik – manchmal besser gemeinschaft-
eigentümergemeinschaft kam nicht in Frage,         hohen Schallschutzanforderungen des Be-         lich lösen. Nicht selten kämpfen wir in der
also musste die Planung auch dem Umstand           bauungsplans zu schaffen.                       Genehmigungsphase, nicht zuletzt in den
einer echten Realteilung Rechnung tragen.                                                          Stadtteilparlamenten in Düsseldorf, gegen
Um ein bestmögliches Wettbewerbsergebnis           Das Projekt soll noch in diesem Jahr            Vorstellungen und Forderungen an. Üben
zu erzielen, einigten wir uns im Sinne einer       fertiggestellt werden: Gehen Sie auch in        Genossenschaften den Schulterschluss,
breiten Fächerung unterschiedlichster Archi-       der Bewirtschaftung weiter gemeinsame           macht es die interessierte Öffentlichkeit da-
tektur- und Lösungsansätze auf fünf Büros, die     Wege?                                           rauf aufmerksam, was uns Genossenschaften
dann wiederum einen Landschaftsarchitekten         Andreas Vondran: Jede Genossenschaft            ausmacht: Die Selbsthilfe und die Solidarität.
als Teampartner benannten. Die Entwürfe            bewirtschaftet ihren eigenen Bestand selbst-    Und damit sind wir schon sehr lange erfolg-
wurden von den drei Partnergenossenschaften        ständig, dafür sorgt die saubere Realteilung.   reich unterwegs.
gemeinsam geprüft, diskutiert und bewertet.        Lediglich bei den Grünlagen, der Abfall-
Letztlich entschied dann das Los, welche Ge-       wirtschaft und den Tiefgaragen gibt es eine     Gemeinsame Projekte bergen auch den Vor-
nossenschaft welchen Projektteil realisiert.       gemeinschaftliche Bewirtschaftung. Dies         teil in sich, Planungs- oder Kapazitätseng-
                                                   haben wir über den Abschluss einer Ver-         pässe im eigenen Unternehmen zu überbrü-
Parallel zum Wettbewerb war die Frage der          einbarung gelöst. Die Verwaltung wechselt       cken, anstatt weiteres Personal einzustellen.
Projektorganisation zu klären. Es war von          dabei turnusgemäß alle fünf Jahre und es
Anfang an klar, dass bei drei Bauherren der        erfolgt eine jährliche Abrechnung gegenüber     Natürlich ist man bei der Realisierung eines
Einsatz eines externen Projektsteuerers am         den anderen zwei Genossenschaften. Ein          gemeinsamen Projektes nicht immer einer
zweckdienlichsten sei. Bis heute hat sich dies     einfaches und verbindliches Verfahren, das      Meinung. Setzt man die Eigenkapitalver-
als gute Entscheidung herausgestellt. Es wurde     sich bereits in der Vergangenheit bei ähnli-    zinsung herab, um die Mieten etwas zu
ein Projektteam, bestehend aus Mitarbeitern        chen Konstellationen bewährt hat.               senken oder damit Baukostensteigerungen
des Projektsteuerers, den Planern und Pro-                                                         aufzufangen? Welches energetische Konzept
jektleitern aus den Genossenschaften, einge-       Werfen Sie einen Blick in die weitere           soll umgesetzt werden? Kosten-Nutzen-Re-
richtet, das regelmäßig in konzentrierter Form     Zukunft: Können Sie sich auch weitere           lationen sind zu diskutieren. Gemeinsamer
in gemeinsamen Sitzungen die notwendigen           gemeinsame Projekte vorstellen?                 Austausch ist immer fruchtbar. Natürlich
Entscheidungen – unter Beachtung der Einzel-,      Stephan Grey: Klares Ja. Wir als Genossen-      gibt es auch schon mal die eine oder andere
aber auch der Gesamtinteressen, trifft respekti-   schaft haben einen Satzungsauftrag, die         Missstimmung. Aber das gehört dazu. Wenn
ve vorbereitet. Die unterschiedlichen Ansätze      Förderung und Bewahrung der Interessen          das Ergebnis stimmt, hat es sich gelohnt. Und
und Erfahrungen der Beteiligten haben bislang      der jeweiligen Mitglieder unserer Genos-        einer gewinnt immer: unsere Mitglieder.
zu durchweg guten Ergebnissen geführt.             senschaften.                                                                Genossenschaft Krone eG

                                                                                                         06/2021 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
14        IM FOKUS: BAUKOSTEN

PREISE FÜR ROHSTOFFE AUF REKORDNIVEAU

Die Baubranche kämpft mit Engpässen und steigenden Kosten

D
          urch das Geschehen auf dem Welt-                     Deutliche Preissteigerungen bei                                                                           Aufgrund hoher Nachfrage werden
          markt und die weltweiten Auswir-                     Baumaterialien                                                                                            Rohstoffe zunehmend knapp
          kungen der Corona-Pandemie auf                       In den vergangenen Wochen wurde ver-                                                                      Laut einer Umfrage des Zentralverbands
den Warenfluss sind die Preise insbesondere                    mehrt über gestiegene Holzpreise berich-                                                                  des Deutschen Baugewerbes e. V. (ZDB) von
für Holz, Stahl und Dämmstoffe zuletzt stark                   tet, doch auch weitere Baustoffe sind von                                                                 Anfang April scheint die Auftragslage jedoch
gestiegen, teilweise gibt es Lieferschwierig-                  plötzlichen Preisexplosionen betroffen. So                                                                stabil zu sein. V. a. die Unternehmen im Woh-
keiten. Zahlreichen Bauprojekten drohen                        wurde seit September 2020 von Preisan-                                                                    nungsbau und Ausbau bezeichnen die aktuel-
Verzögerungen und Stillstand wegen Mate-                       stiegen für Betonstahl um 30 Prozent, für                                                                 le Auftragslage als gut.
rialmangels.                                                   Dämmstoffe um 50 Prozent und für Rigips
                                                               sogar um 170 Prozent. Auch die Preise                                                                     Eine gute Auftragslage steigert jedoch die ho-
Seit Jahren steigen die Baukosten in Deutsch-                  für Schnittholz sind in den vergangenen                                                                   he Nachfrage nach Baustoffen im In- und Aus-
land und treiben die Preise für Wohnim-                        Monaten drastisch in die Höhe geschos-                                                                    land. Dass Baustoffe aller Art derzeit knapp
mobilien in die Höhe. Gründe dafür gibt es                     sen. Abhängig vom jeweiligen Produkt                                                                      sind, hat eine weitere gemeinsame Ursache:
mehrere, ausschlaggebend scheinen aktuell                      (Sparren, Balken und Brettern) schwanken                                                                  Die Nachfrage übersteigt zurzeit das Angebot
jedoch insbesondere die dramatischen Preis-                    die Angaben jedoch stark – teilweise wird                                                                 auf den Weltmärkten. Besonders in China zog
steigerungen zu sein, die seit Jahresbeginn                    von Preisanstiegen bis zu 300 Prozent                                                                     die Baukonjunktur zuletzt stark an, was sich
bei Baumaterialien zu beobachten sind. Seit                    berichtet.                                                                                                u. a. auf den Preis für Stahl auswirkt. Auch in
Jahresbeginn spüren Baubetriebe eine pan-                                                                                                                                der Holzwirtschaft wird die Baustoffknappheit
demiebedingt angespannte Lage auf den                          Normalerweise werden die Preise für Ma-                                                                   auf eine unerwartet hohe Nachfrage in China,
Rohstoffmärkten. Lieferschwierigkeiten und                     terialien durch Lieferanten frühzeitig fest-                                                              aber auch in den USA zurückgeführt. Die
dynamische Preisentwicklungen im Bau-                          gelegt, zurzeit hört man jedoch von sich                                                                  dort steigende Nachfrage sorgt weltweit für
stoffsektor verhindern fristgerechtes Bear-                    täglich ändernden Preisen, sodass es in-                                                                  Knappheit bei Baumaterialien, darunter auch
beiten der Bauaufträge. Da sich der Material-                  nerhalb eines Tages zu Preissteigerungen                                                                  von Basisstoffen wie Sand. Neben steigenden
Nachschub möglicherweise nicht so schnell                      von 20 Prozent kommen kann. Der zwi-                                                                      Preisen gibt es zusätzliche Lieferschwierig-
normalisiert, wird befürchtet, dass Baustellen                 schenzeitig vereinzelt erfolgte Corona-be-                                                                keiten. Ferner haben Grenzschließungen und
zum Stillstand kommen und Bauunterneh-                         dingte Preisrückgang im Jahresverlauf 2020                                                                Zwischenfälle wie der zeitweise verstopfte
men Kurzarbeit anmelden müssen.                                wurde damit mehr als überkompensiert.                                                                     Sueskanal den internationalen Warenverkehr
                                                                                                                                                                         instabiler gemacht.

Dynamische Entwicklung der Erzeugerpreise, Index 2015 = 100                                                                                                              Gleichzeitig ging die Produktion von Bauholz
                                                                                                                                                                         in Deutschland u. a. wegen der Dürresommer
                                                                                                                                                                         in den vergangenen Jahren zurück. Heimi-
   30                                                                                                                                                                    sche Bäume, die aufgrund von Trockenheit
                                                    März 2021 in % zu …                                                                                                  oder Borkenkäferbefall gefällt wurden, eig-
                                                                                                               Quelle: eigene Darstellung nach Statistisches Bundesamt

                                                                                   25,8
                                                                                                 24,0                                                                    neten sich nicht mehr als Bauholz. Entspre-
   25
                                                                                                                                                                         chend muss Holz zunehmend auf dem in-
                                                                            21,5
                           20,0                         20,6                                                                                                             ternationalen Markt besorgt werden. Auch
   20                             18,5                               18,8                                                                                                Erschließungen neuer Kieslagerstätten in
                                                                                          12,5                                                                           Deutschland sind wegen nationaler Umwelt-
                                         14,8                                                                                                                            auflagen schwierig, was ebenfalls zu einer
   15
                    12,5                                                                                12,2                                                             Verknappung des Angebots führt.

   10                                            9,1
                                                                                                                                                                         Die Folge sind v. a. verlängerte Lieferzeiten.
                                                                                                                                                                         Konnten Baustoffe vor Heißlaufen der Welt-
     5                                                                                                                                                                   märkte binnen zwei Tagen geliefert werden,
                                                                                                                                                                         verlängerten sich die Lieferzeiten zuletzt auf
                                                                                                                                                                         vier bis sechs Wochen. Fest geplante Überga-
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                                                                                                                                                                         betermine sind in Gefahr und Finanzierungs-
                                Dezember 2020                                       März 2020
                                                                                                                                                                         pläne kommen ins Wanken.

         Bahnschwellen aus Holz (GP-161010)                         Betonstahlmatten (GP-259313200)                                                                      Dies führte dazu, dass Unternehmen zuletzt
                                                                                                                                                                         Schwierigkeiten hatten, Festpreise zu ver-
         Dachlatten (GP-1610103504)                                 Halbzeug aus Kupferlegierung (GP-24442)                                                              einbaren. Sofern die Übernahme der Preis-
         Betonstahl in Stäben (GP-241062100)                        Bitumen aus Erdöl (GP-192042500)                                                                     steigerungen nicht vertraglich mit den Bau-

06/2021 • VerbandsMagazin des VdW Rheinland Westfalen
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