WEGWEISER WUNSTORF ALLE AKTUELLEN INFOS ÜBER UNSERE STADT - DIE INFORMATIONSBROSCHÜRE DER STADT WUNSTORF AUSGABE 2022 / 23
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ALLE AKTUELLEN INFOS ÜBER UNSERE STADT WEGWEISER WUNSTORF DIE INFORMATIONSBROSCHÜRE DER STADT WUNSTORF AUSGABE 2022 / 23
IMPRESSUM: WEGWEISER WUNSTORF 2022/2023 Auflage: 4.000, Redaktionelle Texte: Stadt Wunstorf, Titelbild: © fotobeam / stock.adobe.com Herausgeber: Stadt Wunstorf, Fotos: Soweit nicht genannt © Stadt Wunstorf Gestaltung und Produktion: KONTOR3 GmbH Werbeagentur, www.kontor3.de
VORWORT / GELEITWORT Herzlich willkommen in Wunstorf! Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, verehrte Gäste der Stadt Wunstorf, ich begrüße Sie im Namen von Rat und Verwaltung sehr herzlich in unserer schönen Auestadt. Ganz gleich, ob Sie gerade Ihren Lebensmittelpunkt nach Wunstorf verlegt haben, zu den „Alteingesessenen“ zählen oder unsere Stadt als Gast besuchen, mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen nützliche Informationen und wissenswerte Details über unsere Stadt mit auf den Weg geben. Wunstorf als „Stadt mit Mee(h)r“ hat eine Menge zu bieten – es sind aber vor allem auch die Menschen, die Wunstorf und seine Ortsteile prägen. Hier finden Sie u.a. Interessantes aus unserer Heimatgeschichte, wesentliche Informationen über die politischen Gremien sowie die Ansprechpartnerinnen und An- sprechpartner in der Verwaltung, die Ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite stehen werden. Ebenso bieten Ihnen die örtlichen Vereine, Kirchen, Schulen und Institutionen viele Möglichkeiten, am Gemeinschaftsleben teilzunehmen. Wir laden Sie ein, diese Angebote zu nutzen, sich einzubringen und zu einem guten Zusammenleben beizutragen. Damit Sie jederzeit tagesaktuell informiert sind, bieten wir Ihnen zusätzlich zu dieser Broschüre alle Informationen auch im Inter- net unter www.wunstorf.de oder auf Facebook und Instagram. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Schmökern! Ihr Carsten Piellusch Bürgermeister carstenpiellusch
Örtliche MEDIEN eins Jetzt c UKW halten 88,0 auf &9 5,4 Meer Radio Rund ums Steinhuder Meer on Air Regionale Nachrichten und gute Musik von hier für Euch. über 800.000 technische Hörer Nachrichten von hier für hier - in Echtzeit Mit aktuellen Hits sowie Klassikern der 80er, 90er und 2000er Ausgezeichnet mit dem niedersächsischen Medienpreis 2021 Nominierungen 2021 I 2020 I 2018 2x RUND ums steinhuder meer on air !
INHALTSVERZEICHNIS WUNSTORF GESUNDHEITSWESEN Branchenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Apotheken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 100 Jahre - Hölty Gymnasium Wunstorf . . . . . . . . 8 Ärzte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70-73 1150 Jahre - Stadtgeschichte in Aufbrüchen . . . . . . . 9 Allgemeinmedizin bis Zahnmedizin . . . . . . . . . 70-73 Geschichte und Kultur . . . . . . . . . . . . . . . 16 Sonstiges Gesundheitswesen . . . . . . . . . . . 74-76 Stadt- und Ortsführungen . . . . . . . . . . . . . 17 Ambulante Pflege bis Logopäden . . . . . . . . . 74-76 Familien und Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Krankenhäuser . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 Wohnen und Wirtschaft . . . . . . . . . . . . . . 19 Krankenkassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 Naturpark Steinhuder Meer . . . . . . . . . . . . . 20 Tourismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Innenstadt/Stadtplan . . . . . . . . . . . . . . 22-23 TIERE Leben, wo andere Urlaub machen! . . . . . . . . . . 16 Tierärzte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 Ortschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . 24-27 Tierheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 POLITIK & VERWALTUNG SENIOREN Rathaus und BürgerBüro . . . . . . . . . . . . . . 28 Senioreneinrichtungen . . . . . . . . . . . . . 78-79 Bürgermeister, Rat, Fraktionen . . . . . . . . . . . 29 Pflegedienste . . . . . . . . . . . . . . . . . 80-81 Ortsbürgermeister mit Hilfsfunktionen . . . . . . . . . 25 Leben im Alter - Hörvorsorge . . . . . . . . . . . . 80 Ortsbürgermeister und Ortsräte . . . . . . . . . . 26-29 Jugendparlament . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Schiedsamtswesen . . . . . . . . . . . . . . . . 35 HILFSORGANISATIONEN Verwaltungsgliederung . . . . . . . . . . . . . . 31 DRK Deutsches Rotes Kreuz . . . . . . . . . . . . 83 Was erledige ich wo? . . . . . . . . . . . . . . 36-39 Rettung und Hilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 Sonstige Behörden . . . . . . . . . . . . . . . 40-41 Selbsthilfegruppen . . . . . . . . . . . . . . . . 83 Weitere soziale Organisationen . . . . . . . . . . . 84 THW Technisches Hilfswerk Wunstorf . . . . . . . . . 84 WIRTSCHAFT & VERKEHR Tierheim Steinhuder Meer . . . . . . . . . . . . 77, 85 Wohnen und Immobilien . . . . . . . . . . . . . . 42 TAFEL Wunstorf . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 Handel, Dienstleistungen, Gastronomie . . . . . . . . 43 Banken, Sparkassen . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Post, Örtliche Medien . . . . . . . . . . . . . . . 45 ORGANISATIONEN & VEREINE Ver- und Entsorgungsunternehmen . . . . . . . . 46-49 Angelvereine bis Gewerbevereine . . . . . . . . . 86-97 Verkehrsanbindung, Umgebungsplan . . . . . . . . . 98 Nahverkehr, Liniennetz . . . . . . . . . . . . . . . 98 SERVICE Verkehrsunternehmen . . . . . . . . . . . . . . . 98 BILDUNG & SOZIALES Notrufe und wichtige Telefonnummern . . . . . . . . . 99 Schulen und Bildungseinrichtungen . . . . . . . . 50-51 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Kindertagesstätten und Spielkreise . . . . . . . . . . 52 Kinder- und Jugendeinrichtungen . . . . . . . . . 53-55 Kirchen und religiöse Gemeinschaften . . . . . . . 56-57 Soziale Dienste, gemeinnützige Einrichtungen und Vereine . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58-60 SPORT & FREIZEIT Bäder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Sportplätze und -hallen . . . . . . . . . . . . . 62-63 Spielplätze und Freizeitflächen . . . . . . . . . . . . 64 Fitnesseinrichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . 82 KULTUR Museen und kulturelle Einrichtungen . . . . . . . . . 65 Stadtbibliothek . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Abtei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Stadttheater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 VORSORGE Vorsorgen für den Abschied . . . . . . . . . . . . 69
HANDEL, DIENSTLEISTUNGEN, GASTRONOMIE Gastronomie Dienstleistung Öffnungszeiten Gaststätte Mo & Di Geschlossen e Mi–So 12–22 Uhr Warme Küch durchgehend Öffnungszeiten Biergarten von 12:00 bis Mo –Sa 12 –22 Uhr 21:00 Uhr So 10–22 Uhr Ihr starker Partner rund um Haus und Garten! Bereits seit 2004 bieten wir umfassende Leistungen rund um Haus und Garten an. Unser Hausmeisterservice ist der richtige Ansprechpartner für Ihre Reisebüro Gebäudereinigung, Objektpflege, Hausmeisterdienste, Haushaltsauflösungen und Tatortreinigung Wir liefern und montieren Sonnenschutzlösungen, Rolltore, Fenster und Türen. Buchen Sie Ihren Dienstleistungen Leder Urlaub bei uns: Am Hasenpfahl 80 | 31515 Wunstorf TUI ReiseCenter Telefon 05031 3881 Tel. 05031 - 517227 | Fax. 05031 - 517228 Nordstraße 18, 31515 Wunstorf angebote@dienstleistungen-leder.de www.tui-reisecenter.de/wunstorf1 Handel IMMER GUT ANGEZOGEN Fachgeschäft für Es gibt nur ein echtes Fachgeschäft für Herrenbekleidung in Wunstorf. Manfred Mai eröffnete es am 15. Mai 1983 in der Nordstraße. Herrenbekleidung Mittlerweile führt Markus Mai das etablierte Familienunternehmen als Geschäftsführer in zweiter Generation. Das Geheimnis des Erfolgs sind Service und Expertise. Mai hat für jeden Mann in jedem Alter und für jeden Anlass die richtige Lösung. Den schmal geschnittenen ersten Anzug für den Abiball, den perfekten Business-Dreiteiler oder die angesagte Jeans moderner Marken wie Timezone oder Jack & Jones. Groß, klein oder übergroß, mai Anzüge • Hemden • Jeans • Jacken• Große Größen • Street Wear MODE FÜR MÄNNER exklusiv oder preisgünstig, elegant oder lässig – 31515 Wunstorf • Nordstr. 6-8 Markus Mai und sein Team finden garantiert das perfekte Outfit. 05031/ 912010 • mai-mode.de Handwerk Heinz Hartmann GmbH & Co. KG Schaumburger Straße 3 Telefon 0 50 31 / 1 64 66 31515 Wunstorf-Bokeloh Telefax 0 50 31 / 1 58 12 hartmann-wunstorf@t-online.de 6
BRANCHENVERZEICHNIS Abfallentsorger . . . . . . . . . . . . . . . . . 48-49 Alten- und Pflegeheim . . . . . . . . . . . . . . 79-81 Apotheke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 Ärzte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70-73 Autohaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Bäder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Banken, Sparkassen . . . . . . . . . . . . . . . 44/U4 Bestattungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Betreutes Wohnen . . . . . . . . . . . . . . . . 79-81 Bibliothek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65-66 Cafe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Chor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 Dienstleistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einkaufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Energie- und Stromversorger . . . . . . . . . . . 46-47 Fitnesseinrichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 Freibad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Freizeiteinrichtungen . . . . . . . . . . . . . . . 53-55 Gaststätte . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6, 21, 43 Gasversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Hallenbad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Heilpädagogik . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74-75 Heizung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 ©iStock.com/Avesun Hilfsorganisationen . . . . . . . . . . . . . . . . 83-84 Hörgeräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Immobilien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34, 42 Krankenhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51, 65-67 Mode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Neue Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Wir machen viel und gut Werbung. Pflegedienste . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80-81 Post . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Seit 30 Jahren bekommen Sie bei K3 alles, was Sie für wirkungsvolle Reklame brauchen: Gestaltung, Drucksachen, Radio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5, 45 Internetauftritte, Werbegeschenke, Beschriftungen, Reisecenter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Veranstaltungen, Bücher, Filme. Alles aus einer Hand. Sanitär . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Alles gelernt. Alles individuell an Sie angepasst. Sauna . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Schwimmbäder . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Solartechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Wir liefern echte Qualität. Sparkasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44/U4 Wir können unser Handwerk und wissen, was wir tun. Sportvereine . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94-96 Von der Idee bis zur Umsetzung gibt es bei uns noch Steuerberater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 echte kreative und individuelle Arbeit. Stromversorger . . . . . . . . . . . . . . . . . 46-47 Tafel Wunstorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 THW (Technisches Hilfswerk) . . . . . . . . . . . . 83, 84 Wir machen Sie einzigartig. Tierarzte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 Kein 08/15 von der Stange – jeder Kunde ist bei uns König Tierheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77, 85 und bekommt die bestmögliche Lösung. Tourismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 21, 51 Vereine / Verbände . . . . . . . . . . . . . . . . 86-97 Verkehrsunternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . 98 Wasserversorger . . . . . . . . . . . . . . . . 46-47 Werbeagentur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Wohnungsbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34, 42 KONTOR3 GmbH | Nelkenstraße 3 | 31515 Wunstorf Zahnärzte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 T 0 50 31 / 95 52 - 0 | www.kontor3.de 7
100 JAHRE HÖLTY GYMNASIUM WUNSTORF WUNSTORF DAS LEITBILD DES HÖLTY-GYMNASIUMS HAT BESTAND: BILDUNG VERMITTELN – SELBSTSTÄNDIGKEIT FÖRDERN Das rote, imposante Backsteingebäude an der Hindenburgstras- Bibliotheken in Hannover vernetzt ist. Die Beratung und Unter- se gehört zum Stadtbild. Das Hölty Gymnasium ist die größte stützung der Schülerinnen und Schüler bei der Recherche so- Schule der Stadt und ein Stück Wunstorfer Stadtgeschichte. Eine wohl bei den Geistes - als auch den Fachwissenschaften ist ein Schule mit einer langen Tradition und heute mit einer modernen Standbein. Und immer mehr rückt die Medienbildung im Sinne pädagogischen Ausrichtung. einer Teaching Library in den Mittelpunkt. Seit 100 Jahren wird hier unterrichtet. Die Lehrkräfte und die Wichtig ist der Schule auch die bilinguale Erziehung. Im Fach Ge- weiteren Vertretungen aus Elternschaft und Schülern stehen für schichte kann der bilinguale Unterricht ab der 9. Klasse gewählt ein ambitioniertes Schulleben. Gegründet wurde das Hölty und bei ausreichenden Anwahlen bis zum Abitur beibehalten Gymnasium 1922 als sogenannte Aufbauschule. Das heißt, werden. Das Fach Geschichte wird dann in englischer Sprache nach dem Realschulabschluss ermöglichte der Besuch eines unterrichtet. Aufbaugymnasiums die Zulassung zum Abitur. Heute wird die Schule als offene Ganztagsschule geführt. Schülerinnen und Rund 1350 Schülerinnen und Schüler besuchen heute die Schu- Schüler des Hölty-Gymnasiums sollen im Unterricht ihre eige- le. Das 100jährige Jubiläum wird mit zahlreichen Veranstaltun- nen Interessen erkennen, in größere gesellschaftliche Zusam- gen gefeiert. So mancher erfolgreiche Lebensweg hat mit dem menhänge einordnen und selbstbewusst und differenziert Abitur am Hölty begonnen. Heute werden die Schülerinnen und artikulieren und umsetzen. Schüler von der schuleigenen Cafeteria unter Leitung des För- dervereins von ehrenamtlich tätigen Eltern versorgt. In den 70er Die Schule ist Mitglied im Kooperationsverbund für Begabungs- Jahren war die gegenüber liegende Milchbar die „Kantine“ nach förderung in Wunstorf. Dazu gehört ein breites Angebot an schu- der Schule. lischen und außerschulischen Angeboten. Fachmentorinnen und Fachmentoren begleiten und unterstützen die Kinder und Ju- Damals wie heute versammeln sich jedoch die glücklichen gendlichen, die diesen Weg gehen wollen und können. Abiturientinnen und Abiturienten nach bestandener Prüfung bei „Frau Hölty“, der Germania- Statue vor dem Schulgebäude. Diplom-Bibliothekarin Irina Nehme betreut die sehr gute schulei- Und gelungene Abi-Bälle haben ebenfalls eine lange Tradition gene Bibliothek, die an allen Schultagen geöffnet und mit den am Hölty. Köngl. Lehrerseminar (Archiv Gehle/Wittrock) 8
1150 JAHRE STADTGESCHICHTE IN AUFBRÜCHEN WUNSTORF EIN SCHNELLER RITT DURCH DIE ZEIT VON 871 BIS HEUTE Im Jahre 2021 konnte die Stadt Wunstorf auf eine 1150 Jahre rung seines Bistums voranzutreiben, aber auch das weltliche In- lange Geschichte zurückblicken: Im Jahre 871 versicherte König teresse, sein Territorium organisatorisch weiter auszubauen. Aus Ludwig der Deutsche in einer Urkunde, das Stift Wuonherestor- der genannten Urkunde Ludwigs erfahren wir, dass der Bischof pe unter seinen Schutz zu stellen. Kurz zuvor musste die Grün- das Stift mit Landbesitz und Leibeigenen ausgestattet hatte – dung des Stifts erfolgt sein, und sie wirkte sich in der Folgezeit schließlich mussten die Stiftsfrauen versorgt werden. Wichtig als Entwicklungsschub für die Siedlung Wunstorf aus, die sich war aber auch die Nähe zur Siedlung Wunstorf, die Handelsver- dadurch zu einer Stadt entfalten konnte. bindungen und die Verfügbarkeit von Handwerkern gewährleiste- Was darf man sich unter einem Stift vorstellen, und welche Be- te. So entfalteten sich das Stift und die Siedlung Wunstorf deutung hatte es für die Stadtgeschichte? Das Wunstorfer Stift gemeinsam und zu beiderseitigem Nutzen. Im Zuge dieser Sym- war ein Frauenstift, das von einer Äbtissin geführt wurde. Dem biose konnte sich Wunstorf im Verlaufe des 12. und 13. Jahrhun- Stift gehörten Töchter adeliger Familien an, die hier ihren Unter- derts sogar zur Stadt weiterentwickeln, die, bald von halt genossen und geistliche Unterweisung erhielten, gleichzeitig Bürgermeister und Ratsherren geführt, eigene Politik betrieb. aber ihre weltliche Freiheit behielten und z.B. heiraten konnten – Ein dritter Akteur darf nicht verschwiegen werden: Die Grafen die Stiftsdamen waren also keine der Welt entsagenden Nonnen. von Roden, die seit dem 11. Jahrhundert die Funktion einer Eine wichtige Aufgabe war das Gebet für die Stifter, im Falle militärisch-rechtlicher Schutzherrschaft über die Stadt ausübten. Wunstorfs Bischof Dietrich von Minden, der zum Beraterkreis Mehrfach gerieten sie dabei mit den Bischöfen von Minden in König Ludwigs gehörte. Der Bischof verband mit seinem Stift Konflikt – die Stadt Wunstorf profitierte davon und konnte sich das geistliche Interesse, Seelsorge und die weitere Evangelisie- zusehends emanzipieren. Abb. 1: Steinernes Zeugnis des Aufbruchs zu Stift und Stadt – die Wunstorfer Stiftskirche (Foto: Fesche) 9
1150 JAHRE STADTGESCHICHTE IN AUFBRÜCHEN REFORMATION Beginn. In Wunstorf hielt sie spätestens in den 1540er Jahren Ein- zug, als Herzogin Elisabeth nach dem Tode ihres Gatten Erich I. für 15. UND 16. JAHRHUNDERT fünf Jahre die vormundschaftliche Regierung über das Fürstentum Calenberg antrat. Diese Zeit nutzte sie für die vorläufige Durchset- Im 15. und 16. Jahrhundert sollte sich die Situation des Stifts und zung der Reformation im Fürstentum. Vorläufig, weil ihr Sohn Erich darüber hinaus der Kirche und der Gesellschaft allgemein grundle- II., nachdem er 1545 die Regierung übernommen hatte, sein Land gend ändern. Inzwischen hatten die Herzöge von Braunschweig- wieder zurück zum katholischen Glauben zu führen versuchte. Sei- Lüneburg die Nachfolge der Grafen von Roden bei der Herrschaft ne rückwärtsgewandte Religionspolitik war eine Episode in der Ab- über die Stadt angetreten, und bald sollte auch das Stift in die folge der Religionskonflikte und -kriege, die letztlich in den Hand der Welfen geraten. Dies war eine Folge der Reformation, die Dreißigjährigen Krieg mündeten. Dieser brachte Wunstorf an den durch ein breites Spektrum unterschiedlicher Faktoren – politi- Rand des Untergangs, als Truppen des katholischen Feldherrn Tilly sche, religiöse, soziale, kulturelle – ausgelöst wurde. Für Deutsch- 1625 in Schutt und Asche legten – rund 90 Prozent der Wohnhäu- land gilt der Thesenanschlag Martin Luthers in Wittenberg als ihr ser der Stadt waren zerstört. Abb. 2: Ein Relikt der Reformationszeit: Holzepitaph für die 1569 gestorbene Katharina von Holle in der Stiftskirche (Foto: Ulrich Loeper © Klosterkammer Hannover) 10
AUFBRUCH IN DIE NEUZEIT Bezeichnungen „Bremer Bahn“ und „Mindener Bahn“ geläufig sind. Die Kaserne dürfte eine wichtige Rolle bei der Berücksichti- Noch viele Jahrzehnte später wiesen große Lücken zwischen wie- gung Wunstorfs im Eisenbahnnetz gespielt haben. Später war der deraufgebauten Häusern auf einstige Brandstätten hin. Der Drei- gute Bahnanschluss der Stadt ein ausschlaggebender Faktor bei ßigjährige Krieg hinterließ Wunstorf als verarmte Stadt, und dies der Ansiedlung von Institutionen und Industriebetrieben. Für das sollte lange Zeit so bleiben. Ressourcen, aus denen die Stadt hät- Königreich Hannover hatten die Bahnlinien die Funktion, einerseits te schöpfen können, gab es kaum: Das umgebende Ackerland war eine Verbindung zum Ruhrgebiet und andererseits zu den Bremer größtenteils im Besitz des Stifts und der Adelshöfe, einen nen- Häfen zu schaffen. nenswerten Wald hatte die Stadt auch nicht zur Verfügung, Bo- denschätze gab es kaum oder wurden erst im 19. Jahrhundert Der Bedeutung als Trennungsbahnhof mit Umsteigefunktion ent- erschlossen – etwa Ton und Mergel. Ein Bericht des Apothekers sprechend bekam Wunstorf einen „großen Bahnhof“ errichtet. Er Jordan 1777 sah „vielfältig Jammer und Elend“. Um wieder auf war mit überdachten Bahnsteigen und zwei großen Wartesälen die Beine zu kommen, suchten die Stadtväter nach einer Ansied- ausgestattet. Außerdem war der Bahnhof Wunstorf mit einer inno- lung, die neue Impulse setzen konnte. Ein Brand, der 1787 fast vativen Wasserstation versehen, die von einem Windrad angetrie- ganz Groß Munzel vernichtete, zerstörte auch das Reithaus der ben wurde. Fertiggestellt wurde der Bahnhof im Jahre 1848, der Prinz-Wallis-Dragoner – für Wunstorf geradezu ein Geschenk, später berühmte Architekt Conrad Wilhelm Hase (Neue Kirche denn die neue Kaserne für die Kavalleristen wurde nun hier er- Idensen, Hagenburger Kirche) fungierte zeitweise als Bauleiter. richtet. Das Militär sorgte für einen ersten Aufschwung in der Mit dem Eisenbahnanschluss war in Wunstorf zwar eine wichtige Stadt, denn es musste mit Uniformen, Ausrüstung und Nah- Grundbedingung für einen wirtschaftlichen Aufschwung gegeben, rungsmitteln versorgt werden, und das örtliche Handwerk durfte doch allein damit war es nicht getan. Die Wirtschaftspolitik des auf Aufträge bei den Baulichkeiten und Anlagen des Standorts Königreichs Hannover war vorwiegend agrarisch-kleingewerblich hoffen. Weitere Impulse brachte die französische Herrschaft in orientiert, was sich in Wunstorf darin äußerte, dass die ersten der napoleonischen Zeit, etwa die für kurze Zeit eingeführte Ge- Dampfmaschinen Sägewerke und Ölmühlen antrieben. Impulse in werbefreiheit. Doch mit dieser war es nach Napoleons Überwin- Richtung einer stärkeren Industrialisierung ließen hier noch auf dung wieder vorbei. Zwar wurde das Kurfürstentum Hannover auf sich warten. Sie wurden durch die neue Regierung ab 1866 gege- dem Wiener Kongress zum Königreich erhoben, aber ein Moder- ben: Im Deutschen Krieg hatte Hannover „auf der falschen Seite“ nisierungsschub war damit kaum verbunden. Eher waren es wirt- gestanden, das siegreiche Preußen annektierte das Königreich schaftspolitische und technische Neuerungen von außen, die und führte eine industriefreundlichere Wirtschaftspolitik ein. neue Möglichkeiten eröffneten. Schließlich gründete der Unternehmer Adolph Brosang 1889 die Portland-Zementwerke, die, direkt neben dem Bahnhof gelegen, rund ein Jahrhundert produzieren sollten und als Pionierbetrieb der Wunstorfer Industrie gelten können, obwohl sie auf Gebiet la- EISENBAHNBAU gen, das bis 1937 noch zu Luthe gehörte. Schon 1893 folgte die Margarinefabrik von J. Renner, später als Solo und Langnese-Iglo UND INDUSTRIALISIERUNG und heute als „Vion-Gelände“ bekannt, das seiner Bebauung mit Wohnhäusern harrt. Bis zum Ersten Weltkrieg folgten noch weite- Der Weg hinaus aus der Armut führte in Wunstorf über eiserne re kleinere und große Industriebetriebe, die wichtigsten waren das Schienen: Im Frühjahr 1846 wurde mit dem Bau der Wunstorf be- Kaliwerk in Bokeloh-Mesmerode und die Fulgurit-Werke, beides rührenden Eisenbahnlinien begonnen, die noch heute unter den Betriebe, die Wunstorf viele Jahrzehnte prägten. Abb. 3 Briefkopf der Wunstorfer Cement-Industrie, 1904 (Stadtarchiv Wunstorf) 11
1150 JAHRE STADTGESCHICHTE IN AUFBRÜCHEN AUCH EIN AUFBRUCH: richten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Schule in ein neu- sprachlich-naturwissenschaftliches Gymnasium umgewandelt, WUNSTORF WIRD SCHULSTADT das sich einen landesweit guten Ruf erwarb; zeitweilig besuchten es 1700 Schülerinnen und Schüler. Wegen des großen Andrangs Wichtige Impulse für die Entwicklung der Stadt brachten eine Rei- wurde 2007 ein zweites Gymnasium in Steinhude errichtet, das je- he von Schulen, die insgesamt Wunstorf zu einer regional bedeut- doch nur die Sekundarstufe 1 umfasste und später als Nebenstelle samen Schulstadt machten. Bereits im Mittelalter bestand eine dem Hölty-Gymnasium eingegliedert wurde. 2019 wurde der Stiftsschule, an der Knaben als Nachwuchs für die Stiftsgeistli- Standort Steinhude wieder aufgegeben. chen unterrichtet wurden. Infolge der Reformation wurde dann Die Aufbauschule war allerdings nicht die erste Höhere Schule in nach und nach die allgemeine Schulpflicht eingeführt. Aber erst Wunstorf. Bereits 1903 hatte sich hier ein Verein gegründet, der im Zuge der Industrialisierung entwickelte sich ein Schulwesen, sich die Gründung einer Realschule zum Ziel gesetzt hatte – und das der Stadt zu einem Vorsprung gegenüber Nachbarkommunen der dieses Ziel in der atemberaubend kurzen Zeit von einem Jahr verhalf. erreichte. Die ab 1910 so genannte Scharnhorstschule wurde Wenige Jahre nach der Reichsgründung richtete die Provinzialre- 1904 als Höhere Knaben- und Mädchenschule gegründet und gierung im verkehrsgünstig gelegenen Wunstorf ein Lehrersemi- konnte schnell einen großen Einzugsbereich vorweisen – ihr wohl nar ein, dessen Gebäude noch heute der größte gemauerte Bau bekanntester Schüler, der spätere Schriftsteller Ernst Jünger, reis- Wunstorfs ist. Lehrerseminare wurden ab der Mitte des 19. Jahr- te täglich mit der Steinhuder Meerbahn aus Rehburg heran. Schon hunderts gegründet, um die künftigen Lehrer angemessen auf ihre 1911 musste für die Schule ein zweites Gebäude errichtet werden, Tätigkeit vorzubereiten; vorher war der Lehrerausbildung seitens das zunächst als Mädchenschule fungierte, zur Zeit des NS aber des Staates keine Aufmerksamkeit gewidmet worden. Zum Semi- als Hitler-Jugendheim diente. 1954 wurde der Schulbetrieb jedoch nar gehörte eine Seminarübungsschule, in der die angehenden ganz an die Oswald-Boelcke-Straße verlegt, ein Erweiterungsbau Lehrer Wunstorfer Kinder unterrichteten. Mit dem Seminar und des bekannten hannoverschen Architekten Dieter Oesterlen befä- der 1878 für die Vorbereitung darauf gegründeten Präparandenan- higte den Standort zur Aufnahme von 600 Schülern. Das immense stalt bekam Wunstorf eine Funktion als überregionaler Zentralort Wachstum der Stadt erforderte dann in den späten 1960er Jahren für die Lehrerausbildung. Diese wurde nach dem Ersten Weltkrieg die Errichtung des Schulzentrums Barne samt zweiter Realschule, akademisiert, in Deutschland wurden die Pädagogischen Hoch- der Otto-Hahn-Schule. 2015 wiederum, Realschulen hatten als schulen eingeführt. Lehrerseminare gehörten nun der Vergangen- Schulform stark an Bedeutung verloren, fiel die Scharnhorstschu- heit an und wurden aufgelöst. In Wunstorf war das große le der Umstrukturierung des Wunstorfer Schulwesens zum Opfer Seminargebäude zur Aufnahme einer Aufbauschule vorgesehen, – eine 111jährige Tradition war zu Ende. Ein Novum in Niedersach- die zur Reifeprüfung führen sollte. Für eine dreijährige Übergangs- sen war die Evangelische IGS, die 2010 ihren Betrieb aufgenom- zeit bestanden Seminar und Aufbauschule aber noch nebeneinan- men und sich in ihren Anfangsjahren das Gebäude mit der der, die letzten Seminaristen teilten sich das Gebäude mit den Scharnhorstschule geteilt hatte. Heute hat sie sich als Schule mit ersten zwölf – nur männlichen! Aufbauschülern. Bald bekam die hohem Niveau und modernem Profil, z.B. im Bereich Medien/Film, Schule den Namen Hölty-Schule und durfte auch Mädchen unter- einen Namen gemacht. Abb. 4 Die Präparanden der Wunstorfer Präparandenanstalt, 1913 (Privatarchiv Norbert Tornow) 12
WEIMARER REPUBLIK Techter ins Rennen ging), ausreichend Stimmen für ein Mandat zu erhalten. Immerhin hatten Frauen seit geraumer Zeit in Vereins- War schon das 19. Jahrhundert eine Zeit der Aufbrüche, so gilt oder Berufstätigkeit den Schritt ins öffentliche Leben unternom- das umso mehr für das 20. Jahrhundert. Es war geprägt durch men und damit eine wichtige Grundlage auch für politische zwei Weltkriege, die die gesellschaftlichen Verhältnisse überall auf Tätigkeit geschaffen. der Welt umstürzten, wie es kaum einmal in der Geschichte zuvor Was als hoffnungsvoller Aufbruch begonnen hatte, endete jäh in- geschehen war. Schon die Zertrümmerung von Welt und Weltbil- folge der Machtübernahme der Nationalsozialisten ab Januar dern durch den Ersten Weltkrieg konnte nur in eine Neubesinnung, 1933. Politische Opposition wurde lebensgefährlich – die KPD- in Aufbrüche zu Neuem münden. Im Deutschen Reich, das den Funktionäre und -kandidaten wurden verhaftet, die SPD-Mitglieder Krieg verloren hatte, hatte die Monarchie ihre Legitimation verlo- aus dem Bürgervorsteher-Kollegium ausgeschlossen und polizei- ren, Kaiser und Fürsten dankten ab, die Novemberrevolution lich überwacht. Frauen hatten sich aus NS-Sicht ohnehin aus der brachte Neuerungen, die viele Menschen bis dahin noch in weiter Politik herauszuhalten und um Heim und Herd zu kümmern. Dies Ferne gesehen hatten. Die die Arbeiterbevölkerung repräsentie- war nur der Anfang: Die NS-Zeit wurde zwar von vielen Zeitgenos- renden Parteien und Gewerkschaften erlangten die Teilhabe an der sen als Aufbruch angesehen, aber es war ein Aufbruch in den Un- Macht, Frauen erhielten zumindest nominell die Gleichberechti- tergang. Die Wunstorfer Jüdische Gemeinde wurde gar völlig gung, durften wählen und gewählt werden. ausgelöscht. In Wunstorf bildete sich wie in vielen anderen Städten ein Arbei- ter- und Soldatenrat, aus dessen Mitgliedern eine ganze Reihe be- deutender Kommunalpolitiker hervorgingen. Diese schlossen sich den republikanischen Parteien an, vor allem der SPD. Diese sahen KEINE STUNDE NULL – viele Angehörige der Arbeiterschaft, die in der Industriestadt Wunstorf einen großen Bevölkerungsanteil hatte, als Partei der DIE NACHKRIEGSZEIT Zukunft an, nachdem sie im Kaiserreich lange Zeit als „vaterlands- los“ verdächtig und zeitweilig gar verboten gewesen war. Der Ar- Einen „Aufbruch wider Willen“ nennt Bernd Riedel, Historiker und beiter- und Soldatenrat wurde nach einem Jahr wieder aufgelöst, langjähriger Redakteur der Leine-Zeitung, den Übergang Wun- aber ehemalige Mitglieder wie Ernst Passier, Otto Jarneik und Wil- storfs von der NS-Diktatur in die Nachkriegszeit. Nach der Beset- helm Stöbener führten neben Senator Paul Meier die Partei durch zung der Stadt am 7. April 1945 hatte die britische die Weimarer Zeit, in der sie bis 1932 stärkste politische Kraft in Militärregierung das Sagen und musste für Ordnung und Versor- Wunstorf war. gung sorgen, war dabei aber auf die Mitarbeit der Bevölkerung an- Die politische Mitwirkung von Frauen in Wunstorf beschränkte gewiesen. Wie sah es jedoch mit der Stadtgesellschaft aus, mit sich weitgehend auf das Wählen. Zwar gab es 1924 und 1929 auch den Wunstorferinnen und Wunstorfern, die zwölf Jahre Naziherr- Kandidaturen von Frauen für das Bürgervorsteherkollegium, aber schaft erlebt, erlitten – aber auch mitgestaltet hatten? Laut Riedel in keinem Fall gelang es den Kandidatinnen (drei von der KPD so- hieße es, die Zeitgenossen zu überfordern, wollte man fragen, ob wie der Lehrerin Irmgard Ballauff, die für die bürgerliche Liste sie 1945 in eine freiheitliche und demokratische Zukunft aufbre- Abb. 5 Die junge Frau der 1920er Jahre treibt Sport: Damenriege des Männer- Turnklubs Wunstorf (Stadt- archiv Wunstorf) 13
1150 JAHRE STADTGESCHICHTE IN AUFBRÜCHEN chen wollten. Sie mussten sich den drängenden Problemen wid- Osten und Süden flächenmäßig deutlich vergrößert war, durch den men, der Wohnungsnot, dem Hunger, der Ungewissheit über ihre Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen auch in Bezug auf die persönlichen Zukunftsaussichten. Den Aufbruch in das neue, de- Einwohnerzahl stark anwachsen lassen. Nun wurde Wunstorf end- mokratische Zeitalter unternahmen sie „tastend, Schritt für gültig zur Mittelstadt: Der Flecken Steinhude und die Dörfer Schritt“, und manchmal war es auch ein Schritt zurück. Im Prakti- Großenheidorn, Klein Heidorn, Blumenau, Luthe, Kolenfeld, Boke- schen, im Hinblick auf die grundlegenden Erfordernisse gelang ih- loh, Mesmerode und Idensen wurden mit der „Kernstadt“ verei- nen der Aufbruch jedoch recht gut – etwa beim weiteren Ausbau nigt und bildeten die Stadt Wunstorf mit 39.000 Einwohnern der Stadt. Durch tausende Flüchtlinge und Vertriebene war ihre (heute: 42.000). Die Fusionierung wurde nicht überall begrüßt, der Einwohnerzahl binnen kurzem rasant gewachsen, nun musste Flecken Steinhude, der sich selbst gern als Hauptort einer Samt- neuer Wohnraum geschaffen werden. So wurde der Bauverein ge- gemeinde Seeprovinz gesehen hätte, zog sogar vors Bundesver- gründet, der hunderte neuer Wohnungen errichtete – und noch fassungsgericht – das die Klage der Steinhuder jedoch heute dafür sorgt, dass das Mietpreisniveau in der Stadt erträglich unverhandelt abwies. Doch erwies sich die Befürchtung von Geg- bleibt. Die soziale Integration der Geflüchteten und Vertriebenen, nern des Zusammenschlusses, von der Stadt untergebuttert zu ihre Akzeptanz als neue Mitbürger gestaltete sich ungleich werden, als unbegründet; im Rat der Stadt haben die Vertreter der schwieriger und dauerte weitaus länger als das Bauen von Häu- früheren Dörfer die Mehrheit, und auch in den Ortsräten gibt es sern für sie. Möglichkeiten zur Mitgestaltung. Eine andere bedeutende Reform vollzog sich in der früheren „An- stalt“, im Niedersächsischen Landeskrankenhaus Wunstorf. Die DIE 1970ER JAHRE – einstige Korrektions- und Landarmenanstalt hatte sich in einem jahrzehntelangen Prozess in ein psychiatrisches Krankenhaus ver- JAHRZEHNT DER REFORMEN wandelt. Dies hatte jedoch seinen alten Charakter als Verwahran- stalt nicht völlig ablegen können. Der Wandel zu einem modernen Nachdem der „Wiederaufbau“ weitgehend abgeschlossen war, be- psychiatrischen Fachkrankenhaus ging mit der Psychiatriereform gann republikweit wie auch für Wunstorf eine Zeit der Modernisie- einher, die die bisherige isolierende und verwahrende Psychiatrie rung und der Reformen. Bereits seit den 1960er Jahren in Großkrankenhäusern grundsätzlich in Frage stellte. Sie beruhte vorbereitet, wurde in Niedersachsen 1974 die Gebiets- und Ver- nicht zuletzt auf der Erkenntnis, dass auch individuell erscheinen- waltungsreform realisiert. Sie bedeutete für Wunstorf nichts weni- de psychische Erkrankungen soziale Ursachen haben. Der neue ger als eine Neugründung. Schon der Zweite Weltkrieg hatte die Direktor Asmus Finzen, der 1975 zusammen mit einem jungen beschauliche Kleinstadt, die seit dem 19. Jahrhundert im Norden, Team seinen Dienst antrat, setzte die Reform in Wunstorf um, und Abb. 6: Der Baubeginn am Ohlendorfweg war ein besonderes Ereignis und wurde entsprechend gefeiert (Stadtarchiv Wunstorf) 14
die Auestadt wurde zu einem Ausgangsort der Psychiatriereform Stationierung des neuen Militärtransporters der Bundeswehr bundesweit. Bald wurde dies auch baulich sichtbar: Die alte, die A400M am Standort Wunstorf. In der Folge wurde weit über eine Anstalt umgebende Mauer wurde geschleift, neue Stationen und halbe Milliarde € in den Ausbau des Fliegerhorstes investiert, ein Bettenhäuser wurden errichtet, ein Sozialzentrum gebaut, das mit Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist. Der Airbus-Konzern, seinem Café auch Begegnungen mit den Bürgerinnen und Bürgern der die A400M produziert, wird noch einen Wartungsbetrieb in der Stadt Wunstorf ermöglichen sollte. Lange Zeit fanden hier unmittelbarer Nähe des Fliegerhorstes errichten. Dieser bleibt also auch die städtischen Ratssitzungen statt. Durch eine vielfältige als größter Arbeitgeber und Ausbildungsplatzanbieter der Stadt Peripherie aus Vereinen, Institutionen und Praxen ist das Kran- Wunstorf erhalten. kenhaus mit der Stadtgesellschaft verflochten und zweitgrößter lokaler Arbeitgeber. AUFBRÜCHE DURCH BÜRGER- DER AUSBAU DES FLIEGER- SCHAFTLICHES ENGAGEMENT HORSTS Dort, wo staatliches, kommunales Handeln Lücken lässt, im sozi- alen, im kulturellen, im Bereich von Infrastruktur und Grundver- 1936 vom NS-Regime in Betrieb genommen, war der Wunstorfer sorgung, kann bürgerschaftliches Engagement Abhilfe schaffen. Fliegerhorst nach Kriegsende von den Engländern übernommen Dies lässt sich auch an Wunstorfer Beispielen zeigen – sei es bei und 1958 der Bundesluftwaffe übergeben worden. Nach der deut- der Integration von Geflüchteten und Migranten durch den Ar- schen Wiedervereinigung war jedoch eine neue Lage entstanden beitskreis Asyl, bei der Gleichstellung von Frauen im Verein Frau- und der Fliegerhorst von der Auflösung bedroht – die Bundes- en für Frauen, im kulturellen Bereich durch das Forum wehrführung plante die Verlegung nach Briest in Brandenburg. Für Stadtkirche, sei es in den Dörfern beim Dorfladen Bokeloh, der die Stadt hätte dies aber enorme wirtschaftliche und finanzielle eine Grundversorgung mit Lebensmittel und alltäglichem Bedarf Verluste bedeutet, denn die Soldaten und Zivilangestellten brach- vor Ort ermöglicht, oder im Bereich von Sport, Erholung und Frei- ten Kaufkraft und Steuern in die Stadt. Also insistierten Bürger- zeit durch das Naturbad Luthe. Auch bei der Dorfmanufaktur in meister Eberhardt, die Bundestagsabgeordneten Monika Brüning Idensen, bei der Wunstorfer Tafel, beim Jugendlichen-Projekt und Caren Marks und andere Leute darauf, die Entscheidung zu Wohnwelt und in vielen anderen Initiativen wird deutlich – sol- überprüfen und den Fliegerhorst Wunstorf weiter zu betreiben. ches, von Verantwortung und Gemeinsinn getragenes Engage- Dies hatte schließlich Erfolg und führte zur Entscheidung für die ment kann neuen Gemeinsinn erzeugen! DAS BUCH Diese knappe Darstellung der Stadtgeschichte folgt dem Buch „Wunstorfer Aufbrüche. Wendepunkte der Stadtgeschichte von Abb. 7: Truppenparade zur Übergabe des Fliegerhorsts 871 bis heute“, das aus Anlass des Stadtjubiläums erschienen ist. an die Bundeswehr 1958 (Stadtarchiv Wunstorf) Es kostet 19,00 € und ist im Stadtarchiv erhältlich. 15
GESCHICHTE UND KULTUR WUNSTORF Schon im Jahre 871 n. Chr., vor 1150 Jahren, wurde Wunstorf erstmals Aber nicht nur die Kernstadt, auch die übrigen Wunstorfer Ortsteile sind urkundlich erwähnt. Da überrascht es nicht, dass unsere Stadt mit ihren mit sehenswerten Bauten und Anlagen ausgestattet. Von Steinhude aus – Ortschaften zahlreiche sehenswerte Kulturdenkmäler aufweist, die es sich dort im Neuen Winkel befindet sich z.B. das Fischer- und Webermuseum anzuschauen lohnt. Beginnen wir mit der romanischen Stiftskirche, denn – kann man eine Fahrt übers Meer zum Wilhelmstein unternehmen. Diese das Stift war der Anlass für die eben erwähnte Urkunde. Sie ist der Mittel- ehemalige Festung wurde auf einer 1761-1767 künstlich angelegten Insel punkt des Stiftsbezirks und gilt als Juwel mittelalterlicher Baukunst. Die errichtet und beherbergte auch eine Militärschule, die der spätere preußi- Gewölbebasilika, errichtet am Ende des 12. Jahrhunderts, ist bereits der sche General und Heeresreformer Scharnhorst besucht hat. Ein besonde- dritte Kirchenbau an dieser Stelle. Überregional ist die Kirche für ihre Or- res Kleinod stellt die romanische Sigwardskirche aus dem frühen 12. gel- und Chorkonzerte berühmt, ein wichtiges Element der kulturellen Jahrhundert in Idensen dar, deren Wand- und Deckenmalereien überregi- Vielfalt unserer Stadt. Gegenüber steht der Röbbigsturm, ein Bau der We- onal berühmt sind. Die Kirche kann selbständig oder im Rahmen einer serrenaissance, der zeitweilig auch das Wunstorfer Rathaus beherbergte. Führung besichtigt werden. Das zweite unverwechselbare Wahrzeichen der Stadt ist die Markt- oder Stadtkirche St. Bartholomaei, die ebenfalls schon im 12. Jahrhundert ge- Die Abtei ist nicht nur historisches Denkmal, sie stellt auch einen kulturel- baut wurde. Gegenüber dem Rathaus (1907, modernisiert und erweitert len Mittelpunkt unserer Stadt dar. Hier finden in wechselnder Folge Aus- 1995) steht die Kirche inmitten der Fußgängerzone. An ihrem 48 Meter stellungen, Lesungen, Musikveranstaltungen, Empfänge, Vorträge und hohen Turm hängt ein eiserner Korb, der an den Brand der Stadt im Jahre vieles mehr statt. Im 1. Obergeschoss ist die Stadtbibliothek unterge- 1570 erinnert. Der Kopf des Brandstifters Ortgies Dove wurde der Sage bracht. Neben Büchern können hier Zeitschriften, Hörbücher, Filme und nach zur Abschreckung in diesem Eisenkorb aufgehängt. Nach der im Gesellschaftsspiele entliehen werden. Jahr 2000 erfolgten Renovierung kann der Turm im Rahmen der Stadt- Das Angebot an Kulturveranstaltungen in Wunstorf ist überaus vielfältig. führungen auch bestiegen werden. Von der nach einem Brand um 1520 So gastieren mehrfach im Jahr namhafte Theater- und Musikgruppen in wiedererrichteten, 1987 umfassend restaurierten Abtei nördlich der unserem Stadttheater, darunter die Landesbühne Hannover. Der Kultur- Stadtkirche aus lohnt ein Gang durch die Wasserzucht, die historische, ring bietet Abonnements an, veranstaltet Kammerkonzerte, Dichterlesun- liebevoll sanierte Fachwerkgasse. gen, Kindertheater und vieles mehr. Weitere Informationen über die Durch die Nordstraße geht es am historischen Ratskeller und am Was- Veranstaltungen im Stadttheater finden Sie unter www.stadttheater-wun- serbaum (auch Stelenbrunnen genannt) vorbei, der auf seinen Bronzeta- storf.de. feln die abwechslungsreiche Geschichte unserer Stadt erzählt, zum Der Kunstverein hat sich zur Aufgabe gemacht, die bildende Kunst in Marktplatz, wo zweimal wöchentlich Marktstände zum Bummeln, Probie- Wunstorf zu fördern. Regelmäßig werden Ausstellungen arrivierter und ren und Einkaufen locken. Seit Oktober 2021 ist hier auch ein Bronze- junger Künstlerinnen und Künstler organisiert; zusätzlich bietet der Verein stadtmodell aufgestellt, das den Altstadtkern Wunstorfs in seinem Jahresgaben sowie Exkursionen und Gespräche zum Thema Kunst an. heutigen Zustand zeigt. Hier können Gäste der Stadt oder Teilnehmerin- Die musikalische Aus- und Fortbildung findet in erster Linie in der Musik- nen und Teilnehmer von Stadtführungen einen ersten Überblick über die schule Wunstorf e.V. statt, die ca. 1.000 Schülerinnen und Schüler aus- Gestalt der Stadt bekommen – der gut zur Orientierung geeignete Stadt- bildet. Das Musikleben Wunstorfs, das von volkstümlicher Blasmusik bis kirchenturm steht gleich nebenan. hin zum Symphoniekonzert reicht, ist ohne die Institution Musikschule Zu empfehlen ist eine Stadtführung durch Wunstorf, die von Mai bis Ok- mit ihren engagierten Lehrkräften nicht vorstellbar. Regionale Musiktage, tober regelmäßig angeboten wird, aber auch zu vielfältigen Themen ge- die auch „live“ in der Fußgängerzone stattfinden, runden das attraktive bucht werden kann. Stadtgeschichte bietet auch das Wunstorf-Info des Angebot der Musikschule ab. Die Stadt Wunstorf veranstaltet in Zusam- Heimatvereins Wunstorf im Keller des Rathauses. Anschauliche Stadtmo- menarbeit mit dem Verein „meervocal“ Jazzchor-Festivals. Aufgrund sei- delle und viele Exponate zeigen die Entwicklung der Stadt. Wer tiefer in ner Vielfalt und musikalischen Breite ist es weit über die Grenzen die Stadtgeschichte einsteigen möchte, kann dies anhand alter Akten und Wunstorfs und der Bundesrepublik Deutschland hinaus bekannt und in- Dokumente gleich nebenan im Stadtarchiv tun, das auch eine lokal- und zwischen zu einer festen Einrichtung geworden. Alle zwei Jahre treffen regionalgeschichtliche Archivbibliothek bietet. sich namhafte Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker aus dem In- und Aus- land auf diesem Festival. Als wichtiges kulturelles Ereignis darf das von der Stadt organisierte Wunstorfer Schützenfest in dieser Aufzählung nicht fehlen, das in der Re- gel am ersten Juniwochenende stattfindet. Es hat eine Jahrhunderte alte Tradition. Neben der eigentlichen Festveranstaltung stellen sich an diesen Tagen die verschiedenen Vereine, Institutionen und Kompanien dar und repräsentieren somit die Vielfalt in unserer Stadt. Am sonntäglichen Bür- gerfrühstück nehmen alljährlich rund 400 Personen teil. Die Schützenkö- nige lassen sich bis zum Jahre 1872 chronologisch zurückverfolgen. Die kulturellen Aktivitäten unserer Stadt werden abgerundet durch Veranstal- tungen der Tanzkreise Wunstorf und Luthe, die den traditionellen Volks- tanz im Austausch mit befreundeten ausländischen Gruppen bei internationalen Tanzfesten pflegen. Stark nachgefragt werden auch die Musik- und Theaterveranstaltungen des Hölty-Gymnasiums. Das Kommunikationszentrum „Die Wohnwelt“ des Vereins Lebenstraum e.V. bietet vornehmlich für ein jüngeres Publikum alternative Kultur mit Theater, Kleinkunst und Musik. Das vielfältige Veranstaltungsprogramm Wunstorfs einschließlich seiner Ortsteile wird im kostenlosen monatlichen Veranstaltungskalender zu- sammengefasst, der u. a. in der Stadtverwaltung, Tourist-Info, etc. zu er- halten ist. Im Internet finden Sie den Veranstaltungskalender ebenso wie Wunstorf – Röbbigsturm © A. Klein viele andere Informationen über Wunstorf unter: www.wunstorf.de. 16
STADTFÜHRUNGEN WUNSTORF Wunstorf – Stadtkirche © A. Klein Ortsführung Steinhude Gehen Sie auf Entdeckungsreise und lernen Sie die vielgerühmte Steinhuder Lebensart kennen. Während des unterhaltsamen Spazier- gangs durch den historischen Ortskern von Steinhude besuchen Sie auch die einzige funktionsbereite Kastenmangel Westeuropas. Führungszeiten: April und Oktober: Dienstag um 15.00 Uhr Mai bis September: Dienstag um 17.00 Uhr Dauer 90 Minuten Preis: Erwachsenen 5,00 €, Kinder 2,50 €. Betrag möglichst passend bereithalten. Treffpunkt: Meerstraße 2, 31515 Wunstorf-Steinhude am Fähnchen am Ende der Rasenfläche. Die Teilnahme erfolgt ohne vorherige Anmel- dung. Das Wunstorfer Stadtführungs-Team im Februar 2022 © Stadt Wunstorf Öffentliche Führung auf der Insel Wilhelmstein Stadtführung Wunstorf Der Besuch der Inselfestung Wilhelmstein in Begleitung unserer Gäs- Lernen Sie die Stadtgeschichte und das heutige Wunstorf kennen! Als teführerin ist nicht nur ein Ausflug in die Geschichte des Grafen von Höhepunkt lockt ein herrlicher Blick über die Stadt vom Turm der Schaumburg-Lippe, sondern ein ganz besonderes Erlebnis. Der wun- Stadtkirche aus! derbare Panoramablick vom Observatorium der Insel begeistert jeden Treffpunkt: Bronzestadtmodell vor der Stadtkirche, an jedem ersten Besucher. Mittwoch im Monat um 15.00 Uhr sowie jeden dritten Sonntag um Mit dem Linienschiff setzen Sie in Begleitung unserer Gästeführerin 14.00 Uhr von Mai bis Oktober. zur Insel über und erfahren in einer spannenden Führung mehr über Preis: Erwachsene 4,00 €, Kinder bis einschließlich 14 Jahre sind frei. das Leben des Grafen. Die Festung ist durch Treppen, in verschiede- Die Teilnahme erfolgt ohne vorherige Anmeldung. nen Ebenen zu besichtigen. Stadtführungen oder Führungen zu bestimmten Themen sind auch in- Führungszeiten: Im Juli und August jeden 1. u. 3. Mittwoch im Monat dividuell für Gruppen buchbar. Interessierte können sich an das Archiv Abfahrt mit dem Linienschiff um 16.30 Uhr, bitte Fahrkarten in Eigen- der Stadt Wunstorf wenden, um nähere Informationen über das Pro- regie bei der Personenschifffahrt lösen. gramm und den Preisen zu erhalten. Gutscheine für Stadtführungen Treffpunkt: 16:15 Uhr am Anleger Strandterrassen, Meerstraße 2, sind ebenfalls im Archiv zu erwerben! Tel. 05031 101-326. 31515 Wunstorf-Steinhude alternativ um 17.00 Uhr vor dem Eingang der Festung auf der Insel Wilhelmstein. Preis: Erwachsene 10,00 €, Kinder 5,00 €. Betrag möglichst passend bereithalten. Rückfahrt um 18.00 Uhr mit dem Linienschiff. Die Teilnahme erfolgt ohne vorherige Anmeldung. Steinhude und Wilhelmstein: Für individuelle Termine für eine Gruppe wenden Sie sich bitte an die Steinhuder Meer Tourismus GmbH unter Tel. 05033 95010. 17
FAMILIEN UND KINDER WUNSTORF Wunstorf Löwe © Stadt Wunstorf Großenheidorn – Kindergarten © A. Klein Wunstorf eröffnet gerade jungen Familien ideale Startchancen. Ergänzend wird eine verlässliche Ferienbetreuung für Wunstorfer 30 Kindertagesstätten mit insgesamt ca. 2.200 Betreuungsplätzen Kinder der Schuljahrgänge 1–4 in den Oster-, Sommer- und Herbst- sorgen dafür, dass alle Kinder mit oder ohne Behinderung bzw. ferien angeboten. Dieses Angebot richtet sich in erster Linie an die Entwicklungsverzögerung eine Kindertagesstätte besuchen können. Kinder berufstätiger Eltern. Ideal zum Erholen für die ganze Familie Zusätzlich stehen eine Vielzahl von Plätzen in der Kindertagespflege lädt auch die Erlebnissauna im Wunstorf Elements ein. In Zusam- zur Verfügung. Auf 60 Kinderspiel- und Bolzplätzen (s. Seite 64) menarbeit mit dem Stadtjugendring wird die Kinder- und Jugendarbeit können sich Kinder im Freien tummeln. Wunstorf verfügt über ein in den Vereinen gefördert. Highlight ist immer der im Zwei-Jahres- umfangreiches schulisches Angebot. Dieses beinhaltet 9 Grundschulen, Rhythmus stattfindende Kinder- und Jugendtag. Im Jahr 2007 wurde einer Haupt- und Realschule, einem Gymnasium, einer Integrierten das Familienservicebüro bei der Stadt Wunstorf ins Leben gerufen. Gesamtschule sowie einer Förderschule Schwerpunkt geistige Dort erfolgt neben der Kindertagespflege auch die Vermittlung von Be- Entwicklung. treuungsplätzen. Außerdem wird eine Beratung zu allen Lebenslagen angeboten, so dass das Familienservicebüro als zentrale Anlaufstelle Seit dem Schuljahresbeginn 2011 betreibt die Evangelisch-Lutherische für Familien dient. Lassen Sie sich gern von unseren kompetenten Landeskirche Hannovers die in ganz Niedersachsen einzigartige Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beraten. Die Ansprechpartner/in- Evangelische Integrierte Gesamtschule Wunstorf. nen finden Sie unter der Rubrik „Was erledige ich wo“. Für Schulkinder sowie die über 10.000 Vereinssportlerinnen und Vereinssportler in den ca. 60 Sportvereinen der Stadt Wunstorf stehen 19 Sporthallen und 19 Sportplätze, verteilt auf alle Ortschaften, zur Verfügung. Die Jugendpflege der Stadt bietet Kindern und Jugend- lichen die Möglichkeit, ihre Freizeit in verschiedenen Jugendein- richtungen zu verbringen. (s. Seite 53-55) In jedem Jahr besuchen ca. 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die von der Jugendpflege organisierten Ferienmaßnahmen des Wunstorfer Ferien(s)passes. Schon zu Anfang des Jahres können mehr als 20 verschiedene Erholungsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche im Alter von 6–18 Jahre in der Wunstorfer Freizeitenbörse eingesehen und bei den jeweiligen Anbietern gebucht werden. 18
WOHNEN UND WIRTSCHAFT WUNSTORF Wunstorf © Stadt Wunstorf Wunstorf ist ein starker Wirtschaftsstandort in der Region Hannover. Insgesamt rund 12.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte arbeiten in unserer Stadt. Die betriebliche Struktur wird geprägt von rund 3.000 Gewerbebetrieben mit unterschiedlicher Größenordnung. Von großer Bedeutung für den Standort Wunstorf sind im Weiteren auch der Fliegerhorst sowie die Klinikum Region Hannover Wunstorf GmbH und andere soziale Einrichtungen in Wunstorf, die eine erheb- liche Zahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beschäftigen und viele Aufträge an ortsansässige Firmen vergeben. Der Einkaufsort Wunstorf bietet für jede Kundin und jeden Kunden, auch aus dem weiten Einzugsgebiet, interessante Angebote. Die Fuß- gängerzone in der Kernstadt wird durch viele kleine und mittel- ständische Einzelhandelsbetriebe mit attraktiven Angeboten und einer hohen Servicequalität „vor Ort“ gekennzeichnet. Zudem findet jeden Dienstag und Freitag in der Fußgängerzone ein Wochenmarkt statt, auf dem Obst und Gemüse der Saison, Blumen, Korbwaren und noch Vieles mehr angeboten werden. Ein übersichtliches Park- leitsystem führt die Besucherinnen und Besucher der Stadt zu größ- tenteils kostenfreien Parkplätzen. Vor oder nach dem Einkauf lädt die historische Innenstadt mit ihren vielen Brunnen und restaurierten Fachwerkhäusern zum Bummeln ein. In der Randlage zur Innenstadt befinden sich zudem etliche Discount- und Fachmärkte. Die aktive Einzelhandelsentwicklung einiger Ortschaften, z. B. Steinhude und Luthe, rundet das insgesamt gute Warenangebot Wunstorfs ab. Der Gewerbepark Wunstorf-Süd hat sich mit über 2.500 Beschäftigten Wunstorf © Stadt Wunstorf zu einem Eckpfeiler der Wirtschaftsstruktur von Wunstorf entwickelt. Die Gewerbe- und Industrieflächen dieses Gebietes zwischen Eisenbahn Um den Logistikstandort Wunstorf mit seiner günstigen Verkehrslage und Mittellandkanal werden von zahlreichen Unternehmen nachgefragt; auch in der Zukunft attraktiv zu halten, gibt es Vorplanungen, den neben dem attraktiven Preisniveau und dem wirtschaftsfreundlichen Hafen am Mittellandkanal in Kolenfeld weiter auszubauen sowie den Genehmigungsverfahren wirkt sich insbesondere die exzellente Ver- Gewerbepark Süd mit einem Gleisanschluss zu versehen. kehrsanbindung des Gebietes – der westliche „Eingang“ der Hannover- Region – bei der betrieblichen Standortsuche positiv aus. Die Stadt Wunstorf ist bestrebt, die Ansiedlung von Unternehmen zu fördern und zu unterstützen und allen Firmen als kompetente Service- Die Bundesautobahn A 2 (Berlin-Ruhrgebiet) ist mit zwei Autobahn- einrichtung in unserer „Stadt mit Mee(h)r“ zur Verfügung zu stehen. Anschlussstellen, Wunstorf-Luthe und Wunstorf-Kolenfeld, ca. 2,5 bzw. 3 km vom Gewerbepark entfernt. Von diesen Anschlussstellen ist die Landeshauptstadt Hannover in ca. 20 Minuten erreichbar. Gleiches gilt für den internationalen Flughafen Hannover-Langenhagen. Der direkt am Rande des Gewerbeparks gelegene Bahnhof Wunstorf ermöglicht eine schnelle Erreichbarkeit der Stadt Hannover über den öffentlichen Personennahverkehr. Die Zugfahrt zum Haupt- bahnhof Hannover dauert 15–20 Minuten. Mit der Erweiterung des Gewerbeparks Wunstorf-Süd stehen attraktive Grundstücke für betriebliche Investitionen zur Verfügung. Unternehmen erwartet in Wunstorf ein wirtschaftsfreundliches Klima. 19
NATURPARK STEINHUDER MEER WUNSTORF GRÜNES PARADIES VOR DEN TOREN HANNOVERS Mystische Moorflächen, weite Wiesen, Berge, Wälder und im Herzen Niedersachsens größter Binnensee: Der Naturpark Steinhuder Meer bietet auf 420 Quadratkilometern, einer Fläche so groß wie Bremen, Platz für die verschiedensten Landschaften – und unzähligen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause. Geheimnisvolle Moore Das Moor ist ein Lebensraum, der die Menschen seit je her ängstigt und zugleich fasziniert. Eins von mehreren Moorgebieten ist das Tote Moor – und das ist sehr lebendig: Im Seerosensee geben die Moor- frösche ein Konzert, links und rechts der Stege wartet der fleisch- Artenreicher Meerbruch fressende Sonnentau auf Beute. Aber woher hat das Tote Moor dann Ein Bruch ist ein Wald, der ständig unter Wasser steht. Auch der seinen Namen? Das erfahren Besucherinnen und Besucher auf einem Meerbruch, westlich des Steinhuder Meeres gelegen, war früher von sieben Kilometer langen Erlebnisweg oder von Mai bis Oktober Erlen bedeckt. Heute wechselt sich der Bruchwald mit Hecken und immer freitags von 10 bis 12 Uhr bei einer geführten Wanderung. feuchten Wiesen ab. Die Beobachtungshütten entlang der Wege sind wie gemacht für einmalige Naturerlebnisse: Im Herbst und Frühjahr rasten hier tausende Zugvögel, aber auch Dauergäste wie der Kiebitz fühlen sich pudelwohl. Auf den Wiesen grasen Wasserbüffel als sanfte Landschaftspfleger. Und über allen ziehen jagende Fisch- und Seeadler ihre Kreise. Spannende Ausstellungen Wer individuelle Ausflugstipps sucht und mehr übers „Meer“ erfahren will, besucht die Infozentren an beiden Ufern. Das Infozentrum im Steinhuder Scheunenviertel lockt mit einer virtuellen Schifffahrt und einem Einblick in das nächtliche Treiben im Wald – zu jeder Tageszeit. Im Naturparkhaus direkt am Mardorfer Ufer zeigt eine interaktive Ausstellung das Moor im Wandel der Zeit: vom traditionellen Hand- torfstich über den industriellen Abbau bis hin zur Renaturierung. Der Besuch ist kostenlos. Infos und Veranstaltungen Das vollständige Veranstaltungsprogramm, Wissenswertes über weitere faszinierende Lebensräume und ihre Bewohner und alle Neuigkeiten aus dem Naturpark finden Sie unter www.naturpark-steinhuder-meer.de. Kontakt Telefon: 0511 / 616 -26123 oder 05033 / 939 134 Mail: info@naturpark-steinhuder-meer.de 20
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