Wir fördern Zukunft - Internationaler Bund Geschäftsbericht 2009/2010 - Integration durch Bildung

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Wir fördern Zukunft - Internationaler Bund Geschäftsbericht 2009/2010 - Integration durch Bildung
Internationaler Bund
        Geschäftsbericht 2009 / 2010

Wir fördern Zukunft
          Integration durch Bildung
Wir fördern Zukunft - Internationaler Bund Geschäftsbericht 2009/2010 - Integration durch Bildung
Inhalt

4    Was war 2009?
     Chronik des IB

10   Qualität sichert den Erfolg
     Bericht des IB-Vorstandes

15   Betreuen, Bilden, Brücken bauen
     Dienstleistungen und Projekte

32   Die IB-Gruppe
     Der Internationale Bund, sein Verein und seine Gesellschaften

38   Die IB-Gruppe im Überblick
Wir fördern Zukunft - Internationaler Bund Geschäftsbericht 2009/2010 - Integration durch Bildung
Editorial

Das Jahr 2009 hat die Geschichte der IB-Gruppe gleich aus mehreren Gründen bereichert.
Es war das Jahr, in dem der Verein IB seinen 60. Geburtstag feiern konnte und das Jahr, in dem
die Unternehmen der IB-Gruppe mit ihren mehr als 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den
höchsten Umsatz in der Vereinsgeschichte erreichten.
Dabei standen die Vorzeichen für das abgelaufene Jahr bekanntlich gar nicht gut. Die weltweite
Finanzkrise hatte die Skepsis innerhalb der Unternehmensgruppe wachsen lassen, ob die Angebote
des IB in den Bereichen Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit in vollem Umfang aufrechterhalten
werden könnten.
Die Bilanz des Jahres 2009 beweist, dass die Befürchtungen unbegründet waren. Die IB-Gruppe konnte
ihr Angebotsspektrum sogar noch erweitern. Das war nur möglich, weil sie rechtzeitig, konsequent
und richtig auf die Veränderungen des Marktes reagiert hat. Denn Erfolg kommt nicht von ungefähr.
Er setzt Flexibilität und Konzentration auf das Wesentliche voraus. Erfolg zu haben bedeutet Motivation,
Mut und Kreativität für die Zukunft. Diese Einstellung kommt nicht nur der IB-Gruppe zu Gute,
sondern auch ihren Kunden aus allen Generationen, den Nutzern ihrer Angebote. Auf ihre Bedürfnisse
zugeschnittene, passgenaue Programme sorgen dafür, dass der IB seinem Anspruch, Hilfe bei der
beruflichen und persönlichen Lebensplanung zu leisten, gerecht wird.
Ja, statt sich zurückzulehnen und auf den Lorbeeren des Erfolgs auszuruhen, stellt die IB-Gruppe
die Weichen für die Zukunft. Deshalb hat die Mitgliederversammlung (MV) 2009 in Berlin die Aufgabe
formuliert, intensiv über den IB im Jahr 2021 nachzudenken. Im Rahmen dieses Zukunftsprojekts
werden die Tätigkeitsfelder der kommenden Jahre abgesteckt. Im Auftrag des Präsidiums werden
Vorstand, Führungskräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam bis zur MV 2011 über künftige
Projekte und Ziele beraten.
Die Zukunft gewinnt nur, wer die Erfahrungen der Vergangenheit zu nutzen weiß. Der IB hat seit seiner
Gründung im Jahr 1949 eine verpflichtende Tradition entwickelt: Er ist immer da, wo er gebraucht wird
und wo er mit seinen Angeboten und Dienstleistungen den Menschen helfen kann – zur richtigen Zeit
am richtigen Ort. Noch ist ungewiss, welche Auswirkungen die Finanz- und Wirtschaftskrise im
laufenden Jahr auf soziale Dienstleister wie den IB haben wird. Gewiss ist aber, dass er gut gerüstet und
bereit ist, alle Anforderungen zu erfüllen. Mehr als 300.000 Menschen setzen auf den IB.
Sie bauen darauf, dass er mit den passenden Dienstleistungen bundesweit und inzwischen auch in
anderen Ländern zur Stelle ist. Denn eines hat der Internationale Bund in den vergangenen 60 Jahren
unter Beweis gestellt: Seine Kunden und Auftraggeber können sich auf ihn verlassen. Folgerichtig gilt
das nicht nur für die Vergangenheit, sondern auch für die Zukunft!

Bruno W. Köbele                        Werner Sigmund
Präsident                              Vorsitzender des Vorstandes

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Wir fördern Zukunft - Internationaler Bund Geschäftsbericht 2009/2010 - Integration durch Bildung
Was war 2009?
    Der 60. Geburtstag des IB wurde bundesweit gefeiert, von Schleswig-Holstein bis Bayern und von Sachsen
    bis zum Saarland. Auf den mehr als 100 Veranstaltungen ging es aber auch immer darum, auf die Arbeit
    des IB hinzuweisen und für seine Anliegen zu werben. Ein Festakt in der Universität von Tübingen erinnerte
    an die Gründung des IB dort, Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern feierte gleich drei Tage lang.
    Am 8. Mai stellte der IB auf einer Projektmesse in Frankfurt/Main seine Toleranzkampagne Schwarz-Rot-Bunt
    vor, er organisierte im Juli in Berlin die erste Kinderbildungsmesse der Republik. Im September wurde
    die IB-Hochschule in der Hauptstadt eröffnet.

       JANUAR                FEBRUAR              MÄRZ                                       APRIL

                                                                                             22. bis 24. April
                                                                                             Stralsund feiert drei Tage lang
                                                                                             Der Verbund Nord versteht zu feiern –
                                                                                             wie sich Ende April drei Tage lang im
                                                                                             Stralsunder Strelapark zeigte. Die vorge-
                                                                                             stellten Projekte der Kitas reichten vom
                                                                                             Musiktheater bis zum Zirkus, es wurde
                                                                                             Dart gespielt und auf eine Torwand
                                                                                             geschossen. Die Fitness-Truppe zeigte,
                                                  19. März                                   was sie drauf hat.
                                                  Mit dem Segen des Papstes
                                                  Nicht nur der Bruder des Papstes, Prälat
                                                  Georg Ratzinger, kam zur Einweihung
       12. Januar                                 von Haus Benedikt, dem IB-Senioren-
       60. Geburtstag in Tübingen                 pflegeheim nahe Regensburg. Auch
       Zum Auftakt des Festjahres feierte der     Benedikt XVI. hatte es sich nicht nehmen
       IB am 12. Januar an seinem Gründungs-      lassen, seinen persönlichen Segen zu
       ort in der Neuen Aula der Eberhard Karls   übermitteln. Im Heim leben maximal elf
       Universität in Tübingen (im Foto:          Bewohner nach dem neuen Wohnkonzept
       Rednerin Professor Dr. Herta Däubler-      in einer Gruppe zusammen. Jeder hat
       Gmelin).                                   ein eigenes Zimmer, als Gemeinschafts-
                                                  raum dient ein großes Wohnzimmer mit       27. April
                                                  offener Küche, wo zusammen gekocht         Christine Lieberknecht
                                                  und gegessen wird.                         eröffnet „Step by Step“
                                                                                             Als sie die Beratungs- und Koordinie-
                                                                                             rungsstelle des BIWAQ-Projektes „Step
                                                                                             by Step“ am 27. April in Erfurt eröffnete,
                                                                                             war sie noch Sozialministerin. Christine
                                                                                             Lieberknecht, heute Ministerpräsidentin
       10. Februar                                                                           von Thüringen, ließ sich genau informie-
       Tabellenführer in der Integration                                                     ren, wie Jugendliche besseren Zugang
       Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und                                                   zum Arbeitsmarkt finden und die Zusam-
       Mercedes Benz zeigten sich beeindruckt                                                menarbeit mit den lokalen Unternehmen
       von der Straßensozialarbeit des Interna-                                              intensiviert werden kann, damit mehr
       tionalen Bundes in Hamburg-Neualler-       27. März                                   Stellen angeboten werden.
       möhe und zeichneten ihn in der Kategorie   Indien grüßt zum Frühlingsempfang
       „Sonderpreis“ des „Integrationspreises     Beim IB-Frühlingsempfang in Berlin
       2008“ aus. Die Preise überreichte DFB-     berichteten zwei Auszubildende – Koch
       Teammanager Oliver Bierhoff während        und Beikoch – samt Lehrer von ihrer
       einer festlichen Gala in Düsseldorf.       Reise nach Indien. Während des Jugend-
       Neben Ehrung und Urkunde erhielt der       austauschs hatten sie Geheimnisse der
       IB Hamburg Schleswig-Holstein 10.000       indischen Küche kennengelernt und ge-
       Euro: Geld, das das „Internationale Fuß-   lüftet. Von ihrem neu erworbenen Können
       ballturnier“ im Sommer sicherte, mit       profitierten die prominenten Gäste aus
       dem ein weiterer Beitrag zur Integration   Politik, Verwaltung und Wirtschaft am
       der Kulturen geleistet wurde.              internationalen Buffet.

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MAI                                                                                      JUNI

                                             gegen Intoleranz, Rassismus und Anti-       2. Juni
                                             semitismus und eröffnete die Projektmesse   Waschen, schneiden, legen
                                             der Kampagne „Schwarz-Rot-Bunt. IB          Im Lehrsalon des IB am Herrenberge in
                                             pro Demokratie und Akzeptanz“ im            Jena herrschte Ausnahmezustand, als
                                             Frankfurter Rathaus Römer. Hunderte         der SPD-Landesvorsitzende Christoph
                                             von Gästen lauschten den mitreißenden       Matschie zu Besuch kam. 13 junge Frau-
                                             Reden von Professor Alfred Grosser und      en lernen hier den Umgang mit Kamm
                                             Professor Michael May zum Thema             und Schere. Matschie überzeugte sich
                                             „Zivilgesellschaft“. Den ganzen Tag         von der Qualität der überbetrieblichen
                                             wimmelte es in den Römerhallen von Be-      Ausbildung im Lehrsalon, wo auch Schul-
                                             suchern, die sich über IB-Projekte wie      abgänger mit schlechteren Noten oder
                                             das Boxcamp oder die Arbeit mit Fußball-    anderen Handicaps eine Chance erhalten.
                                             Fans informierten. Und die Rockmusik
                                             des Projekts „Rainbow“ in Pirmasens
8. Mai                                       spielte dazu. Die Bad Kreuznacher Jugend-
Projektmesse Schwarz-Rot-Bunt                lichen der „Gewaltprävention durch
im Frankfurter Römer                         Kraftsport“ hatten vor dem Römer ihre
Fußballweltmeisterin Steffi Jones unter-     Muckibude aufgebaut und ließen ihre
stützt den IB schon seit Jahren im Einsatz   Muskeln spielen.

                                                                                         8. Juni
                                                                                         Hohes Interesse an Ausbildung
                                                                                         Als stellvertretender Vorsitzender der
                                                                                         CDU-Bundestagsfraktion ließ es sich
                                                                                         Wolfgang Bosbach nicht nehmen, der
                                                                                         Einladung des IB zum Tag der Offenen
                                                                                         Tür im Bildungszentrum Waldbröl
                                                                                         Folge zu leisten. Der Mann aus Berlin
                                                                                         war nicht der Einzige, der sich über die
                                                                                         Ausbildungsmöglichkeiten beim IB
                                                                                         informierte: Auch Bernhard Henn,
                                                                                         persönlicher Referent desVorstandsvor-
19. Mai                                                                                  sitzenden der Nürnberger Agentur für
Lotsen im Berufsdschungel                                                                Arbeit, sowie die Landtagsabgeordneten
Ist KÜM die Hälfte eines Gewürzkorns, das einem im Hals stecken geblieben ist?           Bodo Löttgen und Gero Karthaus
Nein, es bedeutet „Kooperatives Übergangs-Management Schule-Beruf“ und hat               interessierten sich für die Bereiche
hohen Besuch in die Mannheimer Pfingstbergschule gelockt. Staatsministerin               Floristik, Altenpflege und die Träger-
Maria Böhmer nahm das bundesweit einzigartige Pilotprojekt des Bildungszentrums          schaft der Offenen Ganztagsschulen.
Mannheim, das auf die Verbesserung der Übergangschancen von Hauptschülern in
den Beruf zielt, genauer unter die Lupe. 15 Hauptschulen nehmen teil, 36 Berufs-
lotsen kümmern sich um die Zukunftschancen von derzeit 2.300 Schülern der Klassen
7 bis 9.

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Was war 2009?

     JUNI

     9. Juni
     Der IB ist da, „wo vorne ist“
     Von der Kooperativen Gesamtschule Stella bis zum Mehrgenera-       26./27. Juni
     tionenhaus „Müßer Holz“ reichten die Projekte, die Silvia Schott   Mitgliederversammlung: Lob von allen Seiten
     vom IB-Vorstand, Verbundgeschäftsführer Udo Hinze und Schul-       Die Liste der Ehrengäste konnte sich sehen lassen: Sie reichte
     leiterin Ute Rößler im Schweriner Landtag vorstellten. Sie konn-   vom Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit,
     ten sich der gespannten Aufmerksamkeit von Renate Holzapfel,       über den Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit,
     Vizepräsidentin des Landtags, zwölf Landtags- und drei Bundes-     Frank-Jürgen Weise, und Clemens Graf von Waldburg-Zeil,
     tagsabgeordneten sicher sein. Helmut Holter von der Fraktion       Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes, bis zu Dr. Hermann
     „Die Linke“ betonte die „geballte Kompetenz“ der Mitarbeiter       Kues, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfamilienminis-
     des IB, die er aus eigenem Erleben kenne: „Wer wissen will, wo     terium, und Prof. Dr. Reinhold Weiß, Ständiger Vertreter des
     vorne ist, muss mit dem IB gehen.“ Im Foyer des Schweriner         Präsidenten des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB).
     Stadthauses war auch eine Ausstellung zu „60 Jahre IB – 19 Jahre   Sie alle gratulierten dem IB auf seiner Mitgliederversammlung
     in Schwerin“ zu sehen. Bei der Eröffnung tanzten und sangen die    in Berlin zu 60 Jahren erfolgreicher Arbeit.
     Kinder der IB-Kita „Lütte Meckelbörger“.

     13. Juni
     „Beeindruckende Leistungsschau“
     Geschäftsführerin Monika Kaufmann hatte eingeladen, und 420
     Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kamen zum Großworkshop des
     IB-Verbundes Brandenburg in Frankfurt (Oder). Dazu gehörten
     auch eine Projektmesse unter dem Motto „Innovativ aus Tradition“
     und die Teilnahme am HoGa-Leistungsvergleich zwischen Berlin
     und Brandenburg. Die Chefin zeigte sich hinterher überzeugt:
     „Eine beeindruckende Leistungsschau und ein voller Erfolg.“
                                                                        29. Juni
                                                                        „Gesellschaft ohne Vorurteile“
                                                                        Zwei echte Minister kamen ins Berlin-Neuköllner Jugendberatungs-
                                                                        haus, um das Integrationsprojekt „Junge Migranten als Lotsen –
                                                                        JuMiLo“ aus der Taufe zu heben. Ursula von der Leyen und
                                                                        Wolfgang Schäuble trafen auf 14 Jugendliche, die Gleichaltrige mit
                                                                        Migrationshintergrund dabei unterstützen wollen, in Deutschland
                                                                        Fuß zu fassen, durch Patenschaften, Sprachfördergruppen, Nach-
                                                                        hilfeunterricht oder Bewerbungstraining. Laut von der Leyen will
                                                                        die Regierung das bürgerschaftliche Engagement besonders unter
                                                                        Jugendlichen stärken. Die Lotsen würden allein durch ihr Vorbild
                                                                        die Umgebung ermutigen. Zu ihren Beweggründen gefragt, ant-
                                                                        wortete Lotsin Nimet Günes: „Ich will zu einer Gesellschaft ohne
                                                                        Vorurteile bei Deutschen und Migranten beitragen.“

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Wir fördern Zukunft - Internationaler Bund Geschäftsbericht 2009/2010 - Integration durch Bildung
JULI                                                                                        SEPTEMBER

                                              14. Juli 2009
                                              Kinderbildungsmesse kommt
                                              gut an
                                              Über 400 Kindergartenkinder waren am
                                              14. Juli mit ihren Betreuerinnen in die
                                              Aroser Allee in Berlin-Reinickendorf
                                              gekommen, um in 15 Aktionsräumen auf
                                              1.000 Quadratmetern die Angebote des
                                              IB zur frühkindlichen Erziehung und           1. September
                                              Bildung zu testen. Es wurde gekocht, ge-      390 Luftballons
                                              bastelt, experimentiert und gelernt,          Zum Start des aktuellen Freiwilligen So-
                                              wobei sich zeigte, dass unter den jungen      zialen Jahres trafen sich 390 Jugendliche
                                              Gästen viele kleine Künstler, Erfinder        bei strahlendem Sonnenschein vor dem
                                              und Computermäuse steckten. Ihr Urteil:       Tübinger Rathaus. Stadt und IB bedank-
                                              Die nächste Kinderbildungsmesse kann          ten sich bei den jungen Leuten für ihr
                                              kommen.                                       Engagement und soziales Interesse. Nach
                                                                                            den Reden ließen die Freiwilligen Ballons
9. Juli                                                                                     mit Zetteln in den blauen Himmel steigen,
„Flott mit FSJ“ –                                                                           auf denen sie die Wünsche für ihr Leben
Spendenlauf in Nürnberg                                                                     notiert hatten.
Über 200 Jugendliche im Freiwilligen
Sozialen Jahr aus ganz Bayern trafen
sich in Nürnberg zum Spendenlauf für
bedürftige Familien. In einer seiner ersten
Amtshandlungen gab Thiemo Fojkar
vom Vorstand des IB den Startschuss für
die Läufer zwischen 16 und 24 Jahren,
die sich vorab Spender gesucht hatten,
die bereit waren, für jeden gelaufenen
Kilometer eine vereinbarte Summe zu
zahlen. Es kamen fast 2.500 Euro zu-
sammen.

                                                                                            3. September
                                                                                            Friedberger Warte
                                                                                            ist wieder geöffnet
                                                                                            Darauf haben die Frankfurter lange ge-
                                                                                            wartet: Mit einem zünftigen Fest wurde
                                                                                            das Traditionslokal „Friedberger Warte“
                                                                                            wieder eröffnet. Bewirtschaftet wird es
                                                                                            vom Best Western Premier IB Hotel
                                                                                            Friedberger Warte, das seinen Gästen
28. Juli                                                                                    damit eine original Frankfurter Kneipe
Dank und Anerkennung vom Landesvater                                                        ganz in der Nähe anbieten kann. Im his-
Als er zur 60-Jahr-Feier des IB in die historische Rathausdiele von Jena kam, war er noch   torischen Gemäuer und im lauschigen
Ministerpräsident von Thüringen – Dieter Althaus schilderte die Beiträge des Verbandes      Innenhof werden die Bembel wieder mit
zur landesweiten Aufbauarbeit nach der Wende: „Der IB ist stark, zuverlässig und inno-      Ebbelwei gefüllt, Grie Soß und Hand-
vativ.“ Begleitet wurde er vom damaligen Kultusminister Bernward Müller, von Volker         käs’ mit und ohne Musik serviert. Auch
Blumentritt (MdB), vom Jenaer Bürgermeister Frank Schenker und von anderen Persön-          die Chefin der Apfelweinkelterei Höhl,
lichkeiten aus Politik, Kultur und Wirtschaft.                                              Dr. Johanna Höhl, feierte mit.

                                                                                                                                      7
Wir fördern Zukunft - Internationaler Bund Geschäftsbericht 2009/2010 - Integration durch Bildung
Was war 2009?

     SEPTEMBER                                                                                  OKTOBER

                                                   29. September
                                                   Hochschule in Berlin eröffnet
                                                   Mit einem Festakt eröffnete die Gesell-
                                                   schaft für interdisziplinäre Studien
                                                   mbH (GIS) des IB ihre staatlich aner-
                                                   kannte Hochschule und Medizinische
                                                   Akademie auf dem Bayer-Schering-
                                                   Areal in Berlin. Neben IB-Präsident
                                                   Bruno W. Köbele und Hochschulrektor
                                                   Professor Uli Rothfuss kamen mehr
                                                   als 100 Gäste, darunter der georgische
                                                   Botschafter Levan Duchidze und
                                                   Dr. Brigitte Reich, Gruppenleiterin
     18. September
                                                   Hochschulen in der Senatsverwaltung.
     Hoher Besuch im
     Mehrgenerationenhaus
     Ursula von der Leyen war noch Bundesmi-
     nisterin für Familie, Senioren, Jugend und
     Sport, als sie kurz vor der Bundestagswahl                                                 2. Oktober
     das IB-Bildungszentrum Kuckental in Fre-                                                   Café Diana trifft ins Schwarze
     chen besuchte, um das einjährige Bestehen                                                  Johnny Klinke, Chef des Varietétheaters
     des Mehrgenerationenhauses zu feiern.                                                      Tigerpalast in Frankfurt, fand bei der
     Der IB präsentierte seine Angebote an Info-                                                Eröffnung des Kulturcafés Diana die rich-
     Wänden und auf Flyern. Fast 100 Gäste                                                      tigen Worte: „Das Wunder von Bommers-
     wurden vom IB-Lehr- und -Übungsrestau-                                                     heim“. Nach sechs Jahren Planung,
     rant „Magnolia“ bewirtet. Die heutige Ar-                                                  Geldsammeln und Bau ist der integrative
     beits- und Sozialministerin war von der                                                    Treffpunkt der Behindertenhilfe im
     engen Kooperation des Mehrgenerationen-                                                    Oberurseler Stadtteil fertiggestellt. Er ist
     hauses mit dem IB begeistert: „Der Aus-                                                    nach der damals jüngsten Bewohnerin
     tausch der Generationen und Nationen wird                                                  des Heims benannt, die sich während der
     hier vorbildlich umgesetzt.“                                                               Foto-Kampagne des IB mit Klinke ab-
                                                                                                lichten ließ: Diana Stöcker durfte das
                                                                                                Band zur Eröffnung durchschneiden.

     19. September
     Sport als attraktives Medium der Integration
     Mit dem Projekt „Integration durch Sport“ eröffnete der Jugendmigrationsdienst (JMD)
     Frankenthal mit dem Landessportbund Rheinland-Pfalz die „Tage der Integration“.
     Uwe Schramm, IB-Geschäftsführer des Verbundes Pfalz/Saar: „Sport gibt jedem Men-
     schen die Möglichkeit, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen – egal welcher
     Nationalität.“ Schirmherrin Professor Maria Böhmer, Bundesbeauftragte für Migration,
     Flüchtlinge und Integration, sieht Sport als „Integrationsmotor“. Laut Oberbürgermeister
     Theo Wieder muss Integration gerade in Sportvereinen gefördert werden.

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Wir fördern Zukunft - Internationaler Bund Geschäftsbericht 2009/2010 - Integration durch Bildung
NOVEMBER                                                                                    DEZEMBER

                                                                                            4./5. Dezember
                                                                                            Jungfilmer räumen Preise ab
                                                                                            Die jungen Teilnehmer der Merziger Film-
                                                                                            werkstatt „clipART“ können stolz auf
                                                                                            sich sein. Ihr 18-Minuten-Video „Jetzt ge-
                                                                                            hört zu damals“ über das Thema Drogen-
                                                                                            sucht gewann den ersten Preis des inter-
                                                                                            nationalen Filmwettbewerbs „Créajeune“.
                                                                                            Der „eindrückliche und reife Film“ ging
                                                                                            nicht nur der Jury unter die Haut. Sie
11. November                                   28. November                                 lobte „die Kohärenz des Drehbuchs, die
15 Jahre „Kunst statt Knast“                   Im Namen Carlo Schmids                       Inszenierung, Regie und Schnitt, die Leis-
Sie fallen noch unter das Jugendstraf-         Mit einem Festakt wurde die Carlo-           tung der jungen Schauspieler und die klare
gesetz, sind zwischen 14 und 21 Jahre alt.     Schmid-Schule in Freiburg eröffnet.          Darstellung eines aktuellen Problems“.
Und sie haben schon einiges auf dem            Präsident Bruno W. Köbele würdigte           In der Filmwerkstatt, einem Integrations-
Kerbholz. Dafür haben ihnen Gerichte           Schulen und Hochschulen als „jüngstes        projekt, das vom Bundesamt für Migration
Sozialstunden auferlegt. Statt in Kranken-     Kind“ der IB-Gruppe. Bei der Neuord-         und Flüchtlinge und von der Stadt Merzig
häusern oder Altersheimen lernen sie           nung der Verbünde war das Bildungs-          gefördert wird, entstand auch der Kurzfilm
soziales Verhalten bei dem Projekt „Kunst      zentrum Freiburg Anfang 2009 dem Ver-        „Unsere Schule“ der Peter-Dewes-Ge-
statt Knast“ des IB in Mainz. Unter An-        bund Baden zugeordnet worden und er-         samtschüler aus Losheim, der den ersten
leitung von Künstlern und Betreuung von        hielt den Namen des Nachkriegspolitikers,    Platz beim Thema „Integration“ errang.
Pädagogen arbeiten sie an Skulpturen,          IB-Mitbegründers und „Vaters des Grund-
malen und zeichnen. Seit Januar 1995,          gesetzes“. „Der IB gibt sich mit dem
als das Projekt seinen Anfang nahm, haben      Namen ein inneres Grundgesetz und er-
über 550 Jugendliche mitgemacht. „Die          innert an das bedeutende Leben von
meisten mit Erfolg“, sagt Initiatorin Ursula   Carlo Schmid“, freute sich der Vorsitzende
Schade. „Einer hat sogar anschließend          der Carlo-Schmid-Stiftung und Parlamen-
Kunst studiert.“                               tarische Staatssekretär a.D. Siegmar
Die aktuellen Werke waren bis Mitte            Mosdorf. Auch die anderen Schulen des
März in einer Ausstellung im rheinland-        Bildungszentrums Freiburg in Rastatt,
pfälzischen Justizministerium zu sehen.        Bruchsal, Mannheim und Offenburg tra-        5. Dezember
                                               gen den Namen des Nachkriegspolitikers,      Dank für Engagement
                                               der über den Tellerrand seiner Zeit zu       der Freiwilligen
                                               schauen imstande war. 800 Schüler sind       Im Landestheater Tübingen wurden die
                                               im Berufsvorbereitungsjahr, im Berufs-       Teilnehmer des Freiwilligen Sozialen
                                               einstiegsjahr, besuchen die Wirtschafts-     Jahres (FSJ) mit einem großen Fest zum
                                               schule, das kaufmännische Berufskolleg,      Internationalen Freiwilligentag und zum
                                               das Berufskolleg für Informations- und       Ende des IB-Jubiläumsjahres für ihr En-
                                               Kommunikationstechnik und das Sozial-        gagement geehrt. Die Neuntklässler des
                                               wissenschaftliche Gymnasium.                 interkulturellen Musikprojekts der Haupt-
                                                                                            schule Innenstadt hatten Lieder für ein
                                                                                            gewaltloses Miteinander geschrieben. Den
                                                                                            Abschluss bildete eine „Kette der Frei-
13. November                                                                                willigen“ durch die Tübinger Innenstadt.
Patenprojekt ist 12.000 Euro Preisgeld wert
„Es gibt Initiativen und Projekte in Hessen, die tagtäglich beweisen, dass Integration
ein Gewinn für unsere Gesellschaft ist“, sprach der Integrationsminister und
stellvertretende Hessische Ministerpräsident Jörg-Uwe Hahn (FDP) und verlieh dem
Projekt „Paten für den Berufseinstieg“ den Integrationspreis 2009. Das Projekt des
IB-Bildungszentrums Langen, bei dem ältere Paten jungen Leuten mit Migrations-
hintergrund auf die beruflichen Sprünge helfen, wurde mit 12.000 Euro prämiert.

                                                                                                                                     9
Wir fördern Zukunft - Internationaler Bund Geschäftsbericht 2009/2010 - Integration durch Bildung
Qualität sichert
     den Erfolg
     Der Wettbewerb im Bereich der Beruflichen Bildung und der Sozialen Arbeit
     ist in den vergangenen Jahren immer schärfer geworden. Dennoch hat sich
     der IB behaupten und sein Angebotsspektrum sogar ausbauen können.
     Einer der Gründe dafür ist der konsequente Ausbau des Qualitätsmanagements.
     Nur dadurch wird er auch in Zukunft erfolgreich sein können. Hinzu kommt,
     dass der IB den Markt sehr genau beobachten und seinen Kunden auch
     weiterhin maßgeschneiderte Angebote machen wird.

10
Der Vorstand des IB Qualität sichert den Erfolg

                                                         Die IB-Gruppe verstärkt ihre Kundenorientierung und
                                                                verfolgt konsequent ihr Qualitätsmanagement.
                                                                                                          – aus den Strategischen Leitlinien des IB –

Mehr Qualität – weniger Krise
Die IB-Gruppe hat sich im Jahr 2009 am Markt trotz Wirtschafts-
und Finanzkrise und der damit befürchteten Kürzungen der öffent-
lichen Hand gut durchgesetzt. Die wirtschaftlichen Ergebnisse
sind sehr zufriedenstellend. Die erwarteten Haushaltskürzungen
der Kommunen haben sich noch nicht niedergeschlagen.
Bei den Ausschreibungen konnte sich der IB gut behaupten.
Die Gruppe ist durch die einschneidenden Veränderungen in der
Organisationsstruktur wieder leistungsfähiger geworden, was
maßgeblich zu diesem Ergebnis beigetragen hat.

Die umfangreichen Umstrukturierungen in der Organisation
wurden Anfang 2010 endgültig realisiert, sodass der IB für die
zukünftigen Aufgaben vor dem Hintergrund eines sich ver-
schärfenden Wettbewerbs unter den Leistungsanbietern nunmehr
gerüstet ist. Alle Beschäftigten haben diese Prozesse mitgetragen, trotz einschneidender Veränderungen              Von links:
in manchen Bereichen, und damit einen wesentlichen Beitrag zu diesem positiven Ergebnis geleistet.                  Thiemo Fojkar,
                                                                                                                    Mitglied des Vorstandes
Die Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat das Wachstum des vergangenen Jahres zu                       Silvia Schott,
großen Teilen qualitativ abgesichert, sodass sich die IB-Gruppe am Bildungs- und Sozialmarkt als                    Stellvertr. Vorsitzende des
feste Größe etabliert hat. Es wird nun wesentlich darauf ankommen, die von den Kunden und Kosten-                   Vorstandes
trägern geforderten Lieferantenleistungen und Qualitätsstandards konsequent umzusetzen sowie die                    Werner Sigmund,
dazu notwendigen Strukturen und Prozesse nachhaltig und dauerhaft zu stabilisieren. Das Thema                       Vorsitzender des Vorstandes
Qualitätssicherung wird offensiv umgesetzt.

Lobbyarbeit gibt IB Profil
Netzwerkarbeit ist alltägliche Praxis in der IB-Gruppe – dies wird neben den Kooperationen mit
ARGEn (Arbeitsgemeinschaften der kommunalen Arbeits- und Sozialverwaltungen) und Optierenden
Kommunen auch in der Jugendsozialarbeit deutlich, in der die Bundesagentur für Arbeit, die Schulen
und die öffentliche Jugendhilfe meist gleichrangige Partner sind. Der IB engagiert sich aber auch in
vielen anderen wichtigen Netzwerken, denkt und handelt oft in Allianzen und Kooperationen.
Große Bedeutung kommt dabei dem Bildungsverband zu, der alle zwei Jahre den Deutschen Weiter-
bildungstag ausrichtet. Ziel ist das Werben um Weiterbildung für alle Altersgruppen.

Der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit, ein Zusammenschluss maßgeblicher Verbände von
Jugendhilfe und Sozialer Arbeit, hat mit zahlreichen Initiativen auf allen politischen Ebenen auf seine
Belange aufmerksam gemacht.

Lobbyarbeit war auch im „Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten“ (AdB) angesagt, der 2009 sein
50-jähriges Bestehen feierte. Der IB ist seit 1963 aktiv in die Verbandsarbeit integriert.

                                                                                                                                                  11
Herausforderungen von morgen
                           Das gesellschaftliche Umfeld und die für die IB-Gruppe wesentlichen Rahmenbedingungen sind in
                           Zeiten knapper werdender öffentlicher Mittel einem ständigen Veränderungsprozess ausgesetzt.
                           Dies stellt den IB vor immer neue Herausforderungen, die aktiv gestaltet werden müssen.
                           Der IB bleibt nur dann mit „Stärke durch Vielfalt“ erfolgreich, wenn sich die Gruppe frühzeitig aktiv
                           mit den Themenfeldern der Zukunft auseinandersetzt. Daraus folgert die Entwicklung von Strategien,
                           die den IB zukunftssicher machen. Die aktuellen Angebote werden vor diesem Hintergrund zielgerichtet
                           fortgeschrieben, um die Konkurrenzfähigkeit der Gruppe gerade in schwierigen Zeiten zu sichern.

                           Das Leistungsspektrum des IB wird zukünftige gesellschaftspolitische Entwicklungen konsequent auf-
                           greifen und in starke Produkte sowie Programme transferieren. Dabei wird der soziale Wandel sicher
                           Auswirkungen auf die Angebote, die Zielgruppen und die internen Prozesse im IB haben.
                           Gezielte Personalentwicklung wird die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken,
                           sodass die Angebote auf einem qualitativ hohen Niveau umgesetzt werden. Damit bindet der IB Kun-
                           den und Kostenträger langfristig an die Gruppe. Das bedeutet, dass die Gruppe heute darüber nach-
                           denkt, was sie morgen tun wird, um auch übermorgen ein erfolgreiches Unternehmen zu sein.

     DAS ZUKUNFTSPROJEKT
                           Das Zukunftsprojekt: gemeinsam weiter denken
                           Gemeinsam mit möglichst vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird sich der IB mit den Fragen
                           beschäftigen, wie die Gruppe mit einem vielfältigeren, komplexeren Wandel Schritt halten und wie sie
            gemeinsam      diesen selbst mitgestalten kann. Dabei werden nicht nur die Risiken der aktuellen fiskalpolitischen
          weiter denken    Entwicklung, die in naher Zukunft auch auf den IB durchschlagen können, im Fokus der Betrachtungen
                           und Erörterungen in den einzelnen Teams stehen. Denn gerade die Chancen in den gesellschaftlichen
                           Entwicklungen und Veränderungen eröffnen dem IB langfristig tragfähige Strategien und Planungs-
                           sicherheit. Vorbei die Zeiten, in denen hektisch kurzfristig auf Risiken reagiert werden musste.
                           Intensive Vorbereitung, frühzeitig angestoßen, macht den IB fit für die Zukunft.

                           Das in der Mitgliederversammlung vom Juni 2009 verabschiedete Zukunftsprojekt hat sich zum Ziel
                           gesetzt, die zukünftige Ausrichtung der IB-Gruppe und ihrer Angebote gemeinsam zu entwickeln.
                           In einem breit angelegten und hierarchieübergreifenden, internen Prozess werden die wesentlichen
                           Fragen beantwortet: Wo will die Gruppe hin? Was wird sie machen? Was wird sie in Zukunft sein?
                           Dabei setzt der IB auf die Erfahrungen, die Kreativität und die Expertise der Mitarbeiterinnen und
                           Mitarbeiter. Sie sollen ohne Schere im Kopf mitdenken. Jeder inhaltliche Beitrag ist wichtig und
                           bringt den IB in seinen Zukunftsszenarien ein Stück weiter.

                           Diese Aufgabe braucht jeden Kopf
                           Im Kern geht es um die umfassende Bewertung des gesellschaftlichen Wandels und dessen Bedeutung
                           für die zukünftige Klientel, die Kunden sowie die Märkte. Einige Geschäftsaktivitäten werden in
                           Zukunft noch stärker nachgefragt, neue werden etabliert, andere an Bedeutung verlieren. Es geht auch
                           darum, was diese Entwicklung intern betrachtet für den IB bedeutet.
                           Dem IB werden am Ende des Projektes konkrete Ergebnisse zu Zukunftsszenarien und Alternativen
                           zur Umsetzung vorliegen – Grundlagen für die strategischen Ziele in den Folgejahren unter Berück-
                           sichtigung der aktuellen Rahmenbedingungen. Die Ergebnisse des Zukunftsprojektes werden zur
                           nächsten Mitgliederversammlung im Juli 2011 vorgelegt.

12
Der Vorstand des IB Qualität sichert den Erfolg

Wege in den Arbeitsmarkt
Der IB bietet eine Vielzahl verschiedener Arbeitsmarktdienstleistungen, die die Bundesagentur für
Arbeit jährlich bundesweit zentral ausschreibt, für besondere Zielgruppen an. Es handelt sich um
„Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen“, „Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen“
in enger Zusammenarbeit mit Betrieben (kooperatives Modell), eigenen Werkstätten und Ausbildungs-
infrastruktur (integratives Modell) sowie „Ausbildungsbegleitende Hilfen“.

Zur beruflichen Eingliederung von Menschen mit Behinderungen, meist Jugendliche mit Lern-
behinderungen, aber auch zunehmend Erwachsene, bietet der IB ebenfalls entsprechende Arbeits-
marktdienstleistungen an wie „Reha-Berufsvorbereitung“, „Reha-Ausbildung“, „Betreute betriebliche
Umschulung“, „Unterstützte Beschäftigung“ und „Diagnose zur Feststellung der Arbeitsmarkt-
fähigkeit von Menschen mit Behinderungen“.

Seit Januar 2009 kamen im Zuge der gesetzlichen Regelung zur Neuausrichtung der arbeitsmarkt-
politischen Instrumente auch viele sehr kleinteilige und dezentrale Dienstleistungen dazu (Aktivierungs-
und Vermittlungshilfen). Alle diese Maßnahmen werden zentral ausgeschrieben, der IB hat hier
seine Aktivitäten in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich steigern können. 2009 hat der IB in
den zentral ausgeschriebenen Arbeitsmarktdienstleistungen seinen Anteil behauptet, teilweise leicht
gesteigert, obwohl die Gesamtzahl der Teilnehmerplätze von der Bundesagentur für Arbeit reduziert
worden war.

BodyGuard ist echt „Gut drauf“
Das Zertifikat „Gut drauf“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeichnet
Bildungsträger aus, die die von ihr gesetzten hohen Qualitätsstandards erfüllen. Ziel der Initiative
ist, Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren die Grundsätze einer gesunden Ernährung und
gleichzeitig Spaß an der Bewegung zu vermitteln. Das Projekt „BodyGuard“ des Internationalen
Bundes in Mannheim erfüllt die Kriterien des Qualitätssiegels, wie die Trainer der BZgA festgestellt
haben. Jetzt ist das Bildungszentrum Mannheim „Gut drauf“-Bildungsträger und damit zertifizierter
Projektpartner – vor allem aber der erste Bildungsträger in Baden-Württemberg und der zweite
bundesweit, der diesen Titel führen darf.
„BodyGuard“ fördert die Gesundheit sozial benachteiligter Jugendlicher. Das Konzept wurde vom
IB entwickelt, erprobt und immer weiter qualifiziert. In den Einrichtungen ist es ein fest verankerter
Teil der gesamten Ausbildung. Auf dem Stundenplan der Auszubildenden stehen neben den hand-
werklichen und schulischen Fächern auch Stretching, Walking und regelmäßiges Laufen. Ziel ist
die Teilnahme an Volksläufen und Städtemarathons, damit Durchhaltevermögen, Selbstbewusstsein
und Gemeinschaftsgefühl gestärkt werden. Ernährungsberatung und sportmedizinisches Wissen
ergänzen das Lauftraining. Die Basis für den Tag legt das gesunde Frühstück in der Gruppe.
Ganz neu: die 14-tägige Entspannungstechnik nach Jacobsen. Das schätzen Jugendliche:
Relaxed durch den Alltag kommen ist ziemlich cool.

                                                                                                                                      13
Innovative Konzepte
     Der IB hat die Partnerschaften und Geschäftsbeziehungen mit ARGEn und Optierenden Kommu-
     nen weiter gefestigt, an vielen Standorten wurden sie ausgebaut. Dabei wurden innovative Inte-
     grationskonzepte realisiert, so die Mobile Familienhilfe, die Trainingsmaßnahme „Die Putzteufel“
     oder das Projekt „Attraktivere Bahnhöfe“ (Hessen). Ausbildung in Teilzeit für junge Mütter oder
     Coaching-Angebote für Bedarfsgemeinschaften wurden neu angeboten.

     Die Zusammenarbeit der Verbünde und GmbHs mit den ARGEn vor Ort hat sich generell stabilisiert.
     In aller Regel arbeiten die Agentur für Arbeit, die kommunalen Träger und die ARGEn vor Ort eng
     und vertrauensvoll mit den IB-Verantwortlichen zusammen.
     Die Unklarheit über die politischen und organisatorischen Rahmenbedingungen im Hinblick auf die
     zukünftigen Zuständigkeiten und Kompetenzen der Träger der Grundsicherung hatte Auswirkungen
     auf die erfolgreiche Kooperation. Die zeitweise intendierte Trennung der Aufgabenwahrnehmung
     scheint nun definitiv vom Tisch zu sein. Nach wie vor ist aber für alle Beteiligten unklar, welche
     Folgen die beabsichtigte Grundgesetzänderung mit einer neuen Verankerung der Grundsicherung
     dann für die praktische Arbeit haben wird. Die Politik ist nun gefordert, für klare Bedingungen zu
     sorgen und der jahrelangen Unsicherheit ein Ende zu bereiten, damit die Integrationsarbeit erfolg-
     reich weitergehen kann. Insgesamt ist aber davon auszugehen, dass auch im Rahmen des veränder-
     ten Szenarios der Grundsicherung weiterhin Wachstumschancen für den IB bestehen.

     Kooperation mit ARGEn
     Bei den Aktivitäten in der Grundsicherung hat sich der IB verschiedene Ziele für 2010 gesetzt:
     Die Kooperation mit ARGEn und der Bundesagentur für Arbeit (BA) wird verstärkt. Die Angebots-
     palette insgesamt und die Qualifizierungsangebote speziell werden verfeinert. Der Dialog mit Ver-
     antwortlichen in den Kommunen wird systematisch ausgebaut. Die verschiedenen Eingliederungs-
     hilfen werden weiterentwickelt. Die Kooperation mit Partnern in Wirtschafts- und Handwerks-
     betrieben wird vorangetrieben. BA und ARGEn haben die Absicht bekundet, die Zielgruppe der
     Alleinerziehenden stärker als bisher in den Fokus der Integrationsförderung zu stellen. Der IB
     hat dazu eine Rahmenkonzeption entwickelt und wird hier bundesweit verstärkt konkrete Projekt-
     angebote bereitstellen.

14
Betreuen Bilden Brücken bauen

Betreuen
Bilden
Brücken bauen

                            Die IB-Gruppe nutzt ihre Sozial- und Bildungsangebote zur Entwicklung
                                               ganzheitlicher und zielgruppenorientierter Produkte.
                                                                                                         – aus den Strategischen Leitlinien des IB –

Die IB-Schulen werden weiter ausgebaut
Mehr als 9.000 Schüler besuchen im aktuellen Schuljahr die allgemein- und berufsbildenden Schulen
in Trägerschaft des IB. Vor allem in Baden-Württemberg bietet er jungen Menschen vielerorts die
Möglichkeit, Schulabschlüsse auf allen Bildungsstufen zu erwerben und damit sowohl die Chancen
auf einen erfolgreichen Einstieg in eine Berufsausbildung zu verbessern als auch Zugang zu weiteren,
höheren Schulabschlüssen zu erhalten oder die Hochschulreife zu erwerben.
Auch in den Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Berlin ist der IB Träger von berufsbildenden
Privatschulen. Hier besuchen Auszubildende in dual organisierten Ausbildungsgängen Berufsschulen
des IB oder erwerben in Fachschulen berufliche Qualifizierungen. In Mecklenburg-Vorpommern
betreibt der IB in Neubrandenburg mit „Stella“ eine allgemeinbildende Gesamtschule, die vor sieben
Jahren ihre Tätigkeit aufgenommen hat. Sie umfasst inzwischen neben der Grundschule auch die
ersten Schuljahre in der Sekundarstufe I und wird perspektivisch bis zum Abitur führen.
In der „Oberschule mit berufsbildendem Profil“ in Neuenhagen/Brandenburg können Schüler die
Abschlüsse der Sekundarstufe I erwerben und sich gleichzeitig auf den Beruf vorbereiten.

In den in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlichen Ausprägungen der IB-Schulen spiegelt
sich das föderale System des Bildungswesens in Deutschland mit der sehr unterschiedlichen staatlichen
Unterstützung der Privatschulen wider. Dort, wo es IB-Schulen gibt, steigt das Interesse vonseiten
der Eltern und jungen Menschen an den angebotenen Bildungs- und Ausbildungsgängen stetig.
Aufeinander aufbauende Abschlüsse und Qualifizierungen in zukunftsfähigen Berufen bieten gute
Bildungs- und Arbeitsmarktchancen.

Um dieses wachsende Interesse zu rechtfertigen, setzt der IB in individueller Weise auf Qualität in
seinen Privatschulen. Jede IB-Schule hat ein eigenes Konzept und ein eigenes Profil, die berufsbilden-
den Schulen legen hierbei besonderen Wert auf einen engen Bezug und Kontakt zum Arbeitsleben.
Immer besteht die Möglichkeit des Erwerbs zusätzlicher Kompetenzen (z.B. im sozialen, musischen,
sportlichen oder berufsorientierenden Bereich). Auch Angebote zur Förderung besonderer Begabungen
und/oder zur Kompensation von Leistungsschwächen werden gemacht. Als Indikatoren für einen
erfolgreichen Unterricht werden Prüfungserfolge in den einzelnen Schulen regelmäßig bilanziert und
ausgewertet, die Schüler nach ihrer Zufriedenheit befragt.

                                                                                                                                                 15
Frühe Orientierung hilft beim Start in den Beruf
     Die Zeit des Übergangs von der Schule in den Beruf hat sich für viele Jugendliche deutlich verlängert,
     Bildungspfade führen bei nahezu der Hälfte aller Jugendlichen nicht direkt in eine Ausbildung,
     sondern in Maßnahmen des Übergangssystems. Der Begriff Übergangsmanagement ist deshalb bei
     der Förderung benachteiligter Jugendlicher sehr wichtig geworden. Verschiedene Programme wurden
     von Institutionen aufgelegt, um dieses Problem zu lösen. Einige Programme setzen präventiv an:
     Meistens wird vor dem Ende der Schulzeit, in den Abgangsklassen, Berufsorientierung eingeführt.
     An immer mehr Schulen werden aber bereits den Siebtklässlern Informationen über mögliche Berufs-
     wege zur Verfügung gestellt. Kompetenzchecks stellen besondere Potenziale und Neigungen der
     Jugendlichen fest, die sie für einen erfolgreichen Start in die Ausbildung nutzen können.

     Programme wie die „Berufseinstiegsbegleitung“ oder die „Vertiefte Berufsorientierung“ der Bundes-
     agentur für Arbeit tragen dazu bei, die Übergangsprobleme zu lösen. Jugendliche werden bereits in
     der Schule individuell von „Lotsen“ oder „Paten“ auf dem Weg in Ausbildung und Berufsleben
     begleitet, ihnen werden Möglichkeiten aufgezeigt und sie werden motiviert.

     Kompetenzagenturen, Schulsozialarbeit und Programme für schulmüde Jugendliche wurden von der
     kommunalen Jugendhilfe beziehungsweise auch vom Jugendministerium mit Unterstützung des
     europäischen Sozialfonds ins Leben gerufen. Der IB ist hier beteiligt und bietet zum Beispiel bundes-
     weit elf Kompetenzagenturen an, in denen Jugendliche beraten werden und die ihnen individuelle
     Qualifizierungswege aufzeigen. Allein in der Berufseinstiegsbegleitung betreut der IB mehr als 2.000
     Schüler an rund 70 Schulen, insgesamt sind es annähernd 25.000 Schüler an etwa 1.000 Schulen.

     Hilfestellung beim Einstieg in den Beruf
     Das Bildungszentrum Dinslaken-Wesel der IB GmbH hat Anfang 2009 den Zuschlag der Bundes-
     agentur für das Modellprojekt „Berufseinstiegsbegleitung“ bekommen. Von anfänglich 45 Teil-
     nehmerplätzen, die sich auf eine Hauptschule in Gronau und zwei Förderschulen in Dülmen und
     Lüdinghausen verteilten, wurde inzwischen auf 60 Plätze aufgestockt. Die Schüler werden bei ihrem
     Abschluss, bei der Auswahl eines geeigneten Berufs – der nicht immer der Traumberuf sein muss –
     und bei ihren ersten Schritten im Berufsleben individuell betreut. Die Berufseinstiegsbegleiter
     der IB GmbH, die sich um je 20 Schüler kümmern, halten enge Kontakte zu Lehrern, Schulsozial-
     arbeitern, Eltern und Berufsberatern. Das Pilotprojekt ist zunächst bis 2012 befristet.

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Betreuen Bilden Brücken bauen

                                             … neue Programme zur Intensivierung der Zusammenarbeit
                                                           mit den Betrieben werden weiter ausgebaut.
                                                                                                        – aus den Strategischen Leitlinien des IB –

Berufsvorbereitung: Eigene Stärken erkennen
Der demografische Wandel führt zwar durch die rückläufige Zahl der Jugendlichen zu einer vorder-
gründigen Entspannung auf dem Ausbildungsstellenmarkt – nach wie vor gibt es aber mehrere
Hunderttausend junge Leute, die oft trotz intensiver Bemühungen keine Lehrstelle finden, sei es
wegen der konkreten Situation vor Ort, sei es wegen schulischer oder anderer Voraussetzungen,
die sie noch nicht mitbringen.

Die Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen bereiten Jugendliche auf eine Ausbildung, im Aus-
nahmefall auch auf eine berufliche Tätigkeit vor. Sie vermitteln ihnen in Theorie und Praxis in den
Werkstätten und in Betrieben Kompetenzen und Qualifikationen, die ihre Ausbildungsreife
fördern beziehungsweise erst herstellen. Es ist auch möglich, den Hauptschulabschluss nachzuholen.

Innerhalb maximal eines Jahres lernen die Jugendlichen Grundlagen beruflicher Tätigkeit.
Sie können – meist ist die Orientierung auf einen bestimmten Beruf noch nicht klar – in verschiedenen
Werkstatt- und Praxisbereichen erste Erfahrungen sammeln. Sie lernen die eigenen Fähigkeiten
realistisch einzuschätzen. Sie werden sozialpädagogisch betreut und erhalten Hilfestellung von so
genannten Bildungsbegleitern, die sie bei der Berufswahl beraten. Auch in diesem Geschäftsfeld
konnten die Teilnehmerzahlen gehalten, in einigen Regionen sogar erhöht werden.

                                                                                                                                               17
Berufsausbildung in Kooperation mit Betrieben
     Die Berufsausbildung für Jugendliche mit besonderem Förderbedarf ist eines der klassischen Geschäfts-
     felder des IB. Hier hat sich im Lauf der vergangenen Jahre die Situation weiter konsolidiert, der IB
     konnte seine Ausbildungsplätze halten, obwohl die Bundesagentur 2009 deutschlandweit 9.000 dieser
     Plätze gestrichen hat. Die Lehrstellensituation hat sich mit den Aktivitäten des Ausbildungspaktes
     leicht gebessert, es gibt aber immer noch mehr als 300.000 Jugendliche, die eine Ausbildung suchen
     und in vorbereitende und qualifizierende Maßnahmen des Übergangssystems einmünden, weil sie
     keine betriebliche Ausbildungsstelle finden.

     Im Zuge der kooperativen Ausbildung konnte wieder eine große Anzahl von Unternehmen gewonnen
     werden, die den Praxisteil der Ausbildung übernehmen. Dazu gehören AHP Merckle, August Wecker-
     mann KG, Fischer Stanztechnik, Heckel Präzisionsteile, Hella Innenleuchten-Systeme, Ineos Films,
     Kraft Foods Deutschland, Lohnhärterei Fritz Düsseldorf, Mahle Ventiltrieb, Mesa Parts und die Sick
     AG. So muss der IB hier keine Werkstätten oder Praxisräume vorhalten und kann die Berufspalette für
     die geförderten Jugendlichen verbreitern.

     Nach wie vor aber gibt es junge Menschen, die den betrieblichen Anforderungen noch nicht genügen
     können – diese werden auch im Praxisbereich ausgebildet, im so genannten integrativen Modell, bei
     dem sie die betriebliche Situation im Rahmen von Praktikumsphasen kennen lernen.

     Lernangebot für alle
     Heidenhain, bekannter Hersteller von Präzisionsmessgeräten und numerischen Werkzeugmaschinen-
     steuerungen aus dem bayrischen Traunreut, hat mit dem IB die Entwicklung einer E-Learning-
     Qualifizierungsreihe speziell für die Zielgruppen in der beruflichen Integrationsförderung vereinbart.
     IB-Einrichtungen in Zweibrücken (Rheinland-Pfalz) und Remscheid (Nordrhein-Westfalen) nutzen die
     Lernreihen schon. Die Grundlagen dieser CNC-Technik werden damit auch an Lernorten anschaulich
     vermittelbar, an denen nicht auf teure Werkzeugmaschinen zurückgegriffen werden kann. In Schulen,
     Bildungseinrichtungen oder zu Hause lernen Anfänger die technologischen und geometrischen
     Grundlagen der Mechatronik kennen und sind so besser für spezielle Ausbildungsanforderungen im
     Metall-, Kunststoff- oder auch Holzbereich gerüstet.
     Das Lernangebot steht IB-Einrichtungen kostenlos unter www.ib-online-akademie.de zur
     Verfügung. Die Nutzung zahlreicher Materialien und Animationen ist möglich. Lehrkräfte und Auszu-
     bildende
     können zudem Lernprozesse auf der Lernplattform auswerten, Aufgaben verändern und zielgerichtet
     einsetzen.
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Betreuen Bilden Brücken bauen

                                                         Für die IB-Gruppe hat die Partnerschaft mit Betrieben
                                                                          eine strategische Schlüsselfunktion.
                                                                                                           – aus den Strategischen Leitlinien des IB –

Berufliche Rehabilitation
Unterstützte Beschäftigung für junge Menschen im Grenzbereich zwischen Lernbehinderung und
geistiger Behinderung sowie für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen wurde 2009 erst-
mals von der Bundesagentur für Arbeit ausgeschrieben. Ziel ist die Integration in den ersten Arbeits-
markt. Der IB hat sich an zehn Standorten erfolgreich beworben und bietet jetzt neben der Diagnose
der Arbeitsmarktfähigkeit auch innerbetriebliche Qualifizierungen für diese Zielgruppe an.

Weiterbildung: Chance für die Zukunft
Ausbildung in Kooperation mit Betrieben gehört zum Standard der wohnortnahen beruflichen
Rehabilitationsmaßnahmen im IB. Die Vernetzung des IB im regionalen Ausbildungs- und Arbeits-
markt macht es möglich, auf den konkreten Arbeitskräftebedarf einzugehen und den jungen
Menschen mit Behinderungen die Qualifikationen zu vermitteln, die tatsächlich gebraucht werden,
außerdem die Schlüsselkompetenzen zu trainieren, die für eine nachhaltige Integration nötig sind.
Auch 2009 sind in der IB-Gruppe die Teilnehmerzahlen in der Weiterbildung gestiegen. Viele Betriebe
nutzten zudem die Möglichkeit, ihre Mitarbeiter während der Kurzarbeit weiterzubilden. Durch ein
großes Angebot an bundesweit zertifizierten Lehrgängen war der IB in der Lage, auf die unterschiedlichen
und gestiegenen Bedarfe kompetent und flexibel einzugehen. Besonders gefragt waren Fort- und Weiter-
bildungen im Metall- (CNC, CAD, Hydraulik, Pneumatik, Schweißen, Maschinen- und Anlagenführer)
und im Elektrobereich, daneben aber nach wie vor DV und kaufmännische Schulungen.

„Mit Energie dabei“
In Brandenburg ist der IB erfolgreicher Partner der E.ON edis AG in einem beispielhaften
Projekt zur beruflichen Integration für benachteiligte Jugendliche. Der Energiekonzern
finanziert in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und den Jobcentern eine drei-
monatige Einstiegsphase zur sozialen Stabilisierung und Berufsorientierung im Förder- und
Integrationszentrum Neuenhagen. Anschließend werden die Jugendlichen in achtmonatige
Betriebspraktika vermittelt und weiter sozialpädagogisch betreut. Das Projekt „Mit Energie
dabei“ kann auf eine Eingliederungsquote von rund 80 Prozent verweisen, von 20 Absolven-
ten finden etwa 15 einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Bundesweit unterstützt E.ON
550 gering qualifizierte junge Menschen auf dem Weg ins Berufsleben; in Ostbrandenburg
sind es 20 Jugendliche pro Jahr. Das Förder- und Integrationszentrum Neuenhagen des IB
betreut die jungen Leute über die gesamte Zeit.

                                                                                                                                                  19
Wirtschaftsnahe Weiterbildung
     Mit ihren 120 zertifizierten Standorten und einer großen Anzahl zertifizierter Kurse ist die IB-Gruppe
     auch für neue Anforderungen der beruflichen Weiterbildung bestens aufgestellt. Beschäftigte, die
     gering qualifiziert sind oder aber das 45. Lebensjahr vollendet haben, stehen im Fokus des staatlichen
     Programms „WeGebAU“ (Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer
     in Unternehmen). Im Auftrag des Betriebes qualifiziert der IB dessen Mitarbeiter, die Finanzierung
     übernimmt die Arbeitsverwaltung. Etliche süddeutsche Unternehmen wie DSM, Rena, Theben und
     Zahoransky erfuhren erst durch den IB von der Möglichkeit, die Weiterbildung ihrer Beschäftigten
     staatlich bezuschussen zu lassen. Ein Fortbildungsprogramm für Mitarbeiter in beruflichen Bildungs-
     maßnahmen wird über die gewerbliche Tochtergesellschaft ABCD GmbH bundesweit angeboten.

     Akademische Ausbildung
     Neue Herausforderungen entstanden durch den Fachkräftemangel im Erziehungswesen. In Stuttgart und
     Freiburg (Baden-Württemberg) gründete der IB Fachschulen für Sozialpädagogik. Erste Weiterbildungs-
     maßnahmen für Erzieher wurden zertifiziert und sind bereits gelaufen. Auch diese Zielgruppe kann einen
     akademischen Abschluss (Elementarpädagogik) an der IB Hochschule erwerben, die unter dem Dach der
     gemeinnützigen Gesellschaft für interdisziplinäre Studien mbH (GIS) angesiedelt ist.
     Einen großen Raum im Weiterbildungsangebot der IB Gruppe nehmen die Gesundheitsberufe in den
     Medizinischen Akademien ein. Vermittlungsquoten von nahezu 100 Prozent bestätigen die Qualität der
     Ausbildung und die gleich bleibend hohe Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Die IB-Hochschule in Berlin
     bietet die Möglichkeit, innerhalb der dreijährigen Berufsausbildung in der Fakultät für Gesundheitswissen-
     schaften auch den „Bachelor of Science“ zu erwerben. Diesen Wettbewerbsvorteil – akademischer
     Abschluss in Einheit mit europaweiter beruflicher Mobilität – gilt es konsequent auszubauen.

     IB eröffnet Hochschule an neuem Standort
     Am 29. September war es so weit: Die Gesellschaft für interdisziplinäre Studien mbH (GIS)
     des IB eröffnete auf dem Berliner Bayer-Schering-Areal ihre staatlich anerkannte Hochschule und
     Medizinische Akademie. Präsident Bruno W. Köbele und Rektor Prof. Uli Rothfuss empfingen
     mehr als 100 Gäste aus dem In- und Ausland.
     Mit der eigenen Hochschule vervollständigt der IB sein Geschäftsfeld Bildung in Berlin und
     bundesweit und bietet jetzt Angebote auf allen Ebenen an – von der frühkindlichen Bildung über
     die berufliche Erstausbildung bis hin zum Hochschulstudium mit Bachelor- und perspektivisch
     Master-Abschluss. In der Hauptstadt nutzen 340 Schüler und Studenten das Lern- und Studien-
     angebot von IB-Hochschule und Medizinischer Akademie mit den anerkannten Fachschulen für
     Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie sowie der Schule für Sozialassistenz.
     Bundesweit gibt es noch Hochschul-Studienzentren in Köln und Stuttgart, ab 2010 auch in
     Hamburg, mit derzeit 400 Studenten. Außerdem betreibt die GIS an 40 Standorten weitere
     80 Fachschulen für Gesundheits- und Sozialberufe mit rund 3.300 Schülern. Die GIS ist in Georgien,
     Polen, der Türkei und ab 2010 in China an Hochschulprojekten beteiligt.

20
Betreuen Bilden Brücken bauen

Kinder- und Jugendhilfe – ein starkes Stück des IB
„Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer
eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“ – diese Vorgabe des Kinder- und
Jugendhilfegesetzes (KJHG) ist für den IB Programm. Er bietet alle dort definierten Leistungen an.
Hierzu gehört die Offene Kinder- und Jugendarbeit, die politische Bildung und Jugendsozialarbeit
genauso wie die Förderung von Kindern und Hilfen zur Erziehung. Insgesamt machen die Angebote
des IB in der Kinder- und Jugendhilfe etwa 25 Prozent aller Leistungen in der Gruppe aus. Hierbei sind
die Gemeinden und die örtlichen Jugendämter die wichtigsten Partner des IB. Und das Engagement
seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der kommunalen Jugendhilfe, in Jugendhilfeausschüssen und
örtlichen Arbeitsgemeinschaften ist wichtiger Garant für die Qualität und den Erfolg seiner Angebote.

Bildung beginnt bei den Jüngsten
Die Förderung von Kindern hat sich im IB zu einem bedeutenden Geschäftsfeld entwickelt. Hiermit greift
er das große und wachsende Interesse an öffentlicher Erziehung, Betreuung und (früh-)kindlicher Bildung
auf. Zurzeit besuchen bundesweit mehr als 8.500 Kinder die 91 Krippen, Kindergärten und Horte des IB.
Auch die Weiterbildung und Beratung von Tagesmüttern und -vätern sowie die Kindertagesbetreuung in
generationsübergreifend arbeitenden Einrichtungen und die Betreuung von Abenteuerspielplätzen gehören
zu seinem Tätigkeitsspektrum. Grundlage der Kindertagesbetreuung ist neben den entsprechenden gesetz-
lichen Regelungen eine IB-eigene Rahmenkonzeption mit entsprechenden spezifischen Standards. Darüber
hinaus unterstützen Arbeitshilfen und Handreichungen zur interkulturellen Erziehung, zum Kinderschutz
und für einen erfolgreichen Übergang in die Grundschule die Erzieherinnen und Erzieher in ihrer
anspruchsvollen Aufgabe, die Entwicklung der Kinder zu starken und selbstbewussten Persönlichkeiten
zu fördern. Bildung und individuelle Förderung sind wichtige Voraussetzungen für gute Lebens- und
Zukunftschancen. Es ist deshalb das Ziel des IB, die Bildung der Kinder zu ermöglichen, zu unterstützen
und zu erweitern. Bei der Realisierung sind die Eltern die wichtigsten Partner. Schon allein deshalb sind
bedarfsorientierte Öffnungszeiten für den IB selbstverständlich.

Anwalt des Kindes
Wenn das Wohl eines Kindes in Gefahr ist, seine Interessen von den Eltern missachtet werden,
wenn es von seiner Familie getrennt oder den Erziehungsberechtigten das Sorgerecht entzogen
werden soll, schlägt die Stunde des Verfahrenspflegers. Der „Anwalt des Kindes oder Jugendlichen“
wird vom Familiengericht bestellt. Drei Mitarbeiterinnen des IB in Bad Kreuznach sind zu
Verfahrenspflegerinnen (VP) weitergebildet worden. Sie sind unabhängig von allen am Verfahren
beteiligten Personen und vertreten ausschließlich die Interessen ihrer Schutzbefohlenen in
Gerichten und Behörden. Sie kümmern sich um Kinder wie Max (7), dessen alkoholkranke Mutter
eine Gefahr für sich selbst und ihren Sohn darstellt. Schon im Kindergarten waren seine blauen
Flecken aufgefallen, die Mutter hielt keine Termine ein, schickte ihren Jungen nicht zur Sprachthera-
pie. Das Jugendamt kam zu der Überzeugung, dass der Umgang mit seiner Mutter Max schädige.
Die eklatanten Fehlzeiten aus Kindergartentagen setzten sich in der Schule fort. Eine Verfahrens-
pflegerin wurde bestellt, aber die Kindesmutter verhielt sich unkooperativ. Vom Gericht wurde die
Unterbringung des kleinen Jungen bei einer liebevollen Pflegefamilie verfügt. Schon wenige Wochen
später stellt die VP eine sehr positive Entwicklung fest. Max ist fröhlich, aufgeweckt, wird intensiv
gefördert und fühlt sich sichtlich wohl. Zur Mutter will er nicht mehr zurück.

                                                                                                                                      21
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