Wir fördern Zukunft - Internationaler Bund Geschäftsbericht 2009/2010 - Integration durch Bildung
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Inhalt 4 Was war 2009? Chronik des IB 10 Qualität sichert den Erfolg Bericht des IB-Vorstandes 15 Betreuen, Bilden, Brücken bauen Dienstleistungen und Projekte 32 Die IB-Gruppe Der Internationale Bund, sein Verein und seine Gesellschaften 38 Die IB-Gruppe im Überblick
Editorial Das Jahr 2009 hat die Geschichte der IB-Gruppe gleich aus mehreren Gründen bereichert. Es war das Jahr, in dem der Verein IB seinen 60. Geburtstag feiern konnte und das Jahr, in dem die Unternehmen der IB-Gruppe mit ihren mehr als 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den höchsten Umsatz in der Vereinsgeschichte erreichten. Dabei standen die Vorzeichen für das abgelaufene Jahr bekanntlich gar nicht gut. Die weltweite Finanzkrise hatte die Skepsis innerhalb der Unternehmensgruppe wachsen lassen, ob die Angebote des IB in den Bereichen Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit in vollem Umfang aufrechterhalten werden könnten. Die Bilanz des Jahres 2009 beweist, dass die Befürchtungen unbegründet waren. Die IB-Gruppe konnte ihr Angebotsspektrum sogar noch erweitern. Das war nur möglich, weil sie rechtzeitig, konsequent und richtig auf die Veränderungen des Marktes reagiert hat. Denn Erfolg kommt nicht von ungefähr. Er setzt Flexibilität und Konzentration auf das Wesentliche voraus. Erfolg zu haben bedeutet Motivation, Mut und Kreativität für die Zukunft. Diese Einstellung kommt nicht nur der IB-Gruppe zu Gute, sondern auch ihren Kunden aus allen Generationen, den Nutzern ihrer Angebote. Auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene, passgenaue Programme sorgen dafür, dass der IB seinem Anspruch, Hilfe bei der beruflichen und persönlichen Lebensplanung zu leisten, gerecht wird. Ja, statt sich zurückzulehnen und auf den Lorbeeren des Erfolgs auszuruhen, stellt die IB-Gruppe die Weichen für die Zukunft. Deshalb hat die Mitgliederversammlung (MV) 2009 in Berlin die Aufgabe formuliert, intensiv über den IB im Jahr 2021 nachzudenken. Im Rahmen dieses Zukunftsprojekts werden die Tätigkeitsfelder der kommenden Jahre abgesteckt. Im Auftrag des Präsidiums werden Vorstand, Führungskräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam bis zur MV 2011 über künftige Projekte und Ziele beraten. Die Zukunft gewinnt nur, wer die Erfahrungen der Vergangenheit zu nutzen weiß. Der IB hat seit seiner Gründung im Jahr 1949 eine verpflichtende Tradition entwickelt: Er ist immer da, wo er gebraucht wird und wo er mit seinen Angeboten und Dienstleistungen den Menschen helfen kann – zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Noch ist ungewiss, welche Auswirkungen die Finanz- und Wirtschaftskrise im laufenden Jahr auf soziale Dienstleister wie den IB haben wird. Gewiss ist aber, dass er gut gerüstet und bereit ist, alle Anforderungen zu erfüllen. Mehr als 300.000 Menschen setzen auf den IB. Sie bauen darauf, dass er mit den passenden Dienstleistungen bundesweit und inzwischen auch in anderen Ländern zur Stelle ist. Denn eines hat der Internationale Bund in den vergangenen 60 Jahren unter Beweis gestellt: Seine Kunden und Auftraggeber können sich auf ihn verlassen. Folgerichtig gilt das nicht nur für die Vergangenheit, sondern auch für die Zukunft! Bruno W. Köbele Werner Sigmund Präsident Vorsitzender des Vorstandes 3
Was war 2009? Der 60. Geburtstag des IB wurde bundesweit gefeiert, von Schleswig-Holstein bis Bayern und von Sachsen bis zum Saarland. Auf den mehr als 100 Veranstaltungen ging es aber auch immer darum, auf die Arbeit des IB hinzuweisen und für seine Anliegen zu werben. Ein Festakt in der Universität von Tübingen erinnerte an die Gründung des IB dort, Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern feierte gleich drei Tage lang. Am 8. Mai stellte der IB auf einer Projektmesse in Frankfurt/Main seine Toleranzkampagne Schwarz-Rot-Bunt vor, er organisierte im Juli in Berlin die erste Kinderbildungsmesse der Republik. Im September wurde die IB-Hochschule in der Hauptstadt eröffnet. JANUAR FEBRUAR MÄRZ APRIL 22. bis 24. April Stralsund feiert drei Tage lang Der Verbund Nord versteht zu feiern – wie sich Ende April drei Tage lang im Stralsunder Strelapark zeigte. Die vorge- stellten Projekte der Kitas reichten vom Musiktheater bis zum Zirkus, es wurde Dart gespielt und auf eine Torwand geschossen. Die Fitness-Truppe zeigte, 19. März was sie drauf hat. Mit dem Segen des Papstes Nicht nur der Bruder des Papstes, Prälat Georg Ratzinger, kam zur Einweihung 12. Januar von Haus Benedikt, dem IB-Senioren- 60. Geburtstag in Tübingen pflegeheim nahe Regensburg. Auch Zum Auftakt des Festjahres feierte der Benedikt XVI. hatte es sich nicht nehmen IB am 12. Januar an seinem Gründungs- lassen, seinen persönlichen Segen zu ort in der Neuen Aula der Eberhard Karls übermitteln. Im Heim leben maximal elf Universität in Tübingen (im Foto: Bewohner nach dem neuen Wohnkonzept Rednerin Professor Dr. Herta Däubler- in einer Gruppe zusammen. Jeder hat Gmelin). ein eigenes Zimmer, als Gemeinschafts- raum dient ein großes Wohnzimmer mit 27. April offener Küche, wo zusammen gekocht Christine Lieberknecht und gegessen wird. eröffnet „Step by Step“ Als sie die Beratungs- und Koordinie- rungsstelle des BIWAQ-Projektes „Step by Step“ am 27. April in Erfurt eröffnete, war sie noch Sozialministerin. Christine Lieberknecht, heute Ministerpräsidentin 10. Februar von Thüringen, ließ sich genau informie- Tabellenführer in der Integration ren, wie Jugendliche besseren Zugang Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und zum Arbeitsmarkt finden und die Zusam- Mercedes Benz zeigten sich beeindruckt menarbeit mit den lokalen Unternehmen von der Straßensozialarbeit des Interna- intensiviert werden kann, damit mehr tionalen Bundes in Hamburg-Neualler- 27. März Stellen angeboten werden. möhe und zeichneten ihn in der Kategorie Indien grüßt zum Frühlingsempfang „Sonderpreis“ des „Integrationspreises Beim IB-Frühlingsempfang in Berlin 2008“ aus. Die Preise überreichte DFB- berichteten zwei Auszubildende – Koch Teammanager Oliver Bierhoff während und Beikoch – samt Lehrer von ihrer einer festlichen Gala in Düsseldorf. Reise nach Indien. Während des Jugend- Neben Ehrung und Urkunde erhielt der austauschs hatten sie Geheimnisse der IB Hamburg Schleswig-Holstein 10.000 indischen Küche kennengelernt und ge- Euro: Geld, das das „Internationale Fuß- lüftet. Von ihrem neu erworbenen Können ballturnier“ im Sommer sicherte, mit profitierten die prominenten Gäste aus dem ein weiterer Beitrag zur Integration Politik, Verwaltung und Wirtschaft am der Kulturen geleistet wurde. internationalen Buffet. 4
MAI JUNI gegen Intoleranz, Rassismus und Anti- 2. Juni semitismus und eröffnete die Projektmesse Waschen, schneiden, legen der Kampagne „Schwarz-Rot-Bunt. IB Im Lehrsalon des IB am Herrenberge in pro Demokratie und Akzeptanz“ im Jena herrschte Ausnahmezustand, als Frankfurter Rathaus Römer. Hunderte der SPD-Landesvorsitzende Christoph von Gästen lauschten den mitreißenden Matschie zu Besuch kam. 13 junge Frau- Reden von Professor Alfred Grosser und en lernen hier den Umgang mit Kamm Professor Michael May zum Thema und Schere. Matschie überzeugte sich „Zivilgesellschaft“. Den ganzen Tag von der Qualität der überbetrieblichen wimmelte es in den Römerhallen von Be- Ausbildung im Lehrsalon, wo auch Schul- suchern, die sich über IB-Projekte wie abgänger mit schlechteren Noten oder das Boxcamp oder die Arbeit mit Fußball- anderen Handicaps eine Chance erhalten. Fans informierten. Und die Rockmusik des Projekts „Rainbow“ in Pirmasens 8. Mai spielte dazu. Die Bad Kreuznacher Jugend- Projektmesse Schwarz-Rot-Bunt lichen der „Gewaltprävention durch im Frankfurter Römer Kraftsport“ hatten vor dem Römer ihre Fußballweltmeisterin Steffi Jones unter- Muckibude aufgebaut und ließen ihre stützt den IB schon seit Jahren im Einsatz Muskeln spielen. 8. Juni Hohes Interesse an Ausbildung Als stellvertretender Vorsitzender der CDU-Bundestagsfraktion ließ es sich Wolfgang Bosbach nicht nehmen, der Einladung des IB zum Tag der Offenen Tür im Bildungszentrum Waldbröl Folge zu leisten. Der Mann aus Berlin war nicht der Einzige, der sich über die Ausbildungsmöglichkeiten beim IB informierte: Auch Bernhard Henn, persönlicher Referent desVorstandsvor- 19. Mai sitzenden der Nürnberger Agentur für Lotsen im Berufsdschungel Arbeit, sowie die Landtagsabgeordneten Ist KÜM die Hälfte eines Gewürzkorns, das einem im Hals stecken geblieben ist? Bodo Löttgen und Gero Karthaus Nein, es bedeutet „Kooperatives Übergangs-Management Schule-Beruf“ und hat interessierten sich für die Bereiche hohen Besuch in die Mannheimer Pfingstbergschule gelockt. Staatsministerin Floristik, Altenpflege und die Träger- Maria Böhmer nahm das bundesweit einzigartige Pilotprojekt des Bildungszentrums schaft der Offenen Ganztagsschulen. Mannheim, das auf die Verbesserung der Übergangschancen von Hauptschülern in den Beruf zielt, genauer unter die Lupe. 15 Hauptschulen nehmen teil, 36 Berufs- lotsen kümmern sich um die Zukunftschancen von derzeit 2.300 Schülern der Klassen 7 bis 9. 5
Was war 2009? JUNI 9. Juni Der IB ist da, „wo vorne ist“ Von der Kooperativen Gesamtschule Stella bis zum Mehrgenera- 26./27. Juni tionenhaus „Müßer Holz“ reichten die Projekte, die Silvia Schott Mitgliederversammlung: Lob von allen Seiten vom IB-Vorstand, Verbundgeschäftsführer Udo Hinze und Schul- Die Liste der Ehrengäste konnte sich sehen lassen: Sie reichte leiterin Ute Rößler im Schweriner Landtag vorstellten. Sie konn- vom Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, ten sich der gespannten Aufmerksamkeit von Renate Holzapfel, über den Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit, Vizepräsidentin des Landtags, zwölf Landtags- und drei Bundes- Frank-Jürgen Weise, und Clemens Graf von Waldburg-Zeil, tagsabgeordneten sicher sein. Helmut Holter von der Fraktion Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes, bis zu Dr. Hermann „Die Linke“ betonte die „geballte Kompetenz“ der Mitarbeiter Kues, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfamilienminis- des IB, die er aus eigenem Erleben kenne: „Wer wissen will, wo terium, und Prof. Dr. Reinhold Weiß, Ständiger Vertreter des vorne ist, muss mit dem IB gehen.“ Im Foyer des Schweriner Präsidenten des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB). Stadthauses war auch eine Ausstellung zu „60 Jahre IB – 19 Jahre Sie alle gratulierten dem IB auf seiner Mitgliederversammlung in Schwerin“ zu sehen. Bei der Eröffnung tanzten und sangen die in Berlin zu 60 Jahren erfolgreicher Arbeit. Kinder der IB-Kita „Lütte Meckelbörger“. 13. Juni „Beeindruckende Leistungsschau“ Geschäftsführerin Monika Kaufmann hatte eingeladen, und 420 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kamen zum Großworkshop des IB-Verbundes Brandenburg in Frankfurt (Oder). Dazu gehörten auch eine Projektmesse unter dem Motto „Innovativ aus Tradition“ und die Teilnahme am HoGa-Leistungsvergleich zwischen Berlin und Brandenburg. Die Chefin zeigte sich hinterher überzeugt: „Eine beeindruckende Leistungsschau und ein voller Erfolg.“ 29. Juni „Gesellschaft ohne Vorurteile“ Zwei echte Minister kamen ins Berlin-Neuköllner Jugendberatungs- haus, um das Integrationsprojekt „Junge Migranten als Lotsen – JuMiLo“ aus der Taufe zu heben. Ursula von der Leyen und Wolfgang Schäuble trafen auf 14 Jugendliche, die Gleichaltrige mit Migrationshintergrund dabei unterstützen wollen, in Deutschland Fuß zu fassen, durch Patenschaften, Sprachfördergruppen, Nach- hilfeunterricht oder Bewerbungstraining. Laut von der Leyen will die Regierung das bürgerschaftliche Engagement besonders unter Jugendlichen stärken. Die Lotsen würden allein durch ihr Vorbild die Umgebung ermutigen. Zu ihren Beweggründen gefragt, ant- wortete Lotsin Nimet Günes: „Ich will zu einer Gesellschaft ohne Vorurteile bei Deutschen und Migranten beitragen.“ 6
JULI SEPTEMBER 14. Juli 2009 Kinderbildungsmesse kommt gut an Über 400 Kindergartenkinder waren am 14. Juli mit ihren Betreuerinnen in die Aroser Allee in Berlin-Reinickendorf gekommen, um in 15 Aktionsräumen auf 1.000 Quadratmetern die Angebote des IB zur frühkindlichen Erziehung und 1. September Bildung zu testen. Es wurde gekocht, ge- 390 Luftballons bastelt, experimentiert und gelernt, Zum Start des aktuellen Freiwilligen So- wobei sich zeigte, dass unter den jungen zialen Jahres trafen sich 390 Jugendliche Gästen viele kleine Künstler, Erfinder bei strahlendem Sonnenschein vor dem und Computermäuse steckten. Ihr Urteil: Tübinger Rathaus. Stadt und IB bedank- Die nächste Kinderbildungsmesse kann ten sich bei den jungen Leuten für ihr kommen. Engagement und soziales Interesse. Nach den Reden ließen die Freiwilligen Ballons 9. Juli mit Zetteln in den blauen Himmel steigen, „Flott mit FSJ“ – auf denen sie die Wünsche für ihr Leben Spendenlauf in Nürnberg notiert hatten. Über 200 Jugendliche im Freiwilligen Sozialen Jahr aus ganz Bayern trafen sich in Nürnberg zum Spendenlauf für bedürftige Familien. In einer seiner ersten Amtshandlungen gab Thiemo Fojkar vom Vorstand des IB den Startschuss für die Läufer zwischen 16 und 24 Jahren, die sich vorab Spender gesucht hatten, die bereit waren, für jeden gelaufenen Kilometer eine vereinbarte Summe zu zahlen. Es kamen fast 2.500 Euro zu- sammen. 3. September Friedberger Warte ist wieder geöffnet Darauf haben die Frankfurter lange ge- wartet: Mit einem zünftigen Fest wurde das Traditionslokal „Friedberger Warte“ wieder eröffnet. Bewirtschaftet wird es vom Best Western Premier IB Hotel Friedberger Warte, das seinen Gästen 28. Juli damit eine original Frankfurter Kneipe Dank und Anerkennung vom Landesvater ganz in der Nähe anbieten kann. Im his- Als er zur 60-Jahr-Feier des IB in die historische Rathausdiele von Jena kam, war er noch torischen Gemäuer und im lauschigen Ministerpräsident von Thüringen – Dieter Althaus schilderte die Beiträge des Verbandes Innenhof werden die Bembel wieder mit zur landesweiten Aufbauarbeit nach der Wende: „Der IB ist stark, zuverlässig und inno- Ebbelwei gefüllt, Grie Soß und Hand- vativ.“ Begleitet wurde er vom damaligen Kultusminister Bernward Müller, von Volker käs’ mit und ohne Musik serviert. Auch Blumentritt (MdB), vom Jenaer Bürgermeister Frank Schenker und von anderen Persön- die Chefin der Apfelweinkelterei Höhl, lichkeiten aus Politik, Kultur und Wirtschaft. Dr. Johanna Höhl, feierte mit. 7
Was war 2009? SEPTEMBER OKTOBER 29. September Hochschule in Berlin eröffnet Mit einem Festakt eröffnete die Gesell- schaft für interdisziplinäre Studien mbH (GIS) des IB ihre staatlich aner- kannte Hochschule und Medizinische Akademie auf dem Bayer-Schering- Areal in Berlin. Neben IB-Präsident Bruno W. Köbele und Hochschulrektor Professor Uli Rothfuss kamen mehr als 100 Gäste, darunter der georgische Botschafter Levan Duchidze und Dr. Brigitte Reich, Gruppenleiterin 18. September Hochschulen in der Senatsverwaltung. Hoher Besuch im Mehrgenerationenhaus Ursula von der Leyen war noch Bundesmi- nisterin für Familie, Senioren, Jugend und Sport, als sie kurz vor der Bundestagswahl 2. Oktober das IB-Bildungszentrum Kuckental in Fre- Café Diana trifft ins Schwarze chen besuchte, um das einjährige Bestehen Johnny Klinke, Chef des Varietétheaters des Mehrgenerationenhauses zu feiern. Tigerpalast in Frankfurt, fand bei der Der IB präsentierte seine Angebote an Info- Eröffnung des Kulturcafés Diana die rich- Wänden und auf Flyern. Fast 100 Gäste tigen Worte: „Das Wunder von Bommers- wurden vom IB-Lehr- und -Übungsrestau- heim“. Nach sechs Jahren Planung, rant „Magnolia“ bewirtet. Die heutige Ar- Geldsammeln und Bau ist der integrative beits- und Sozialministerin war von der Treffpunkt der Behindertenhilfe im engen Kooperation des Mehrgenerationen- Oberurseler Stadtteil fertiggestellt. Er ist hauses mit dem IB begeistert: „Der Aus- nach der damals jüngsten Bewohnerin tausch der Generationen und Nationen wird des Heims benannt, die sich während der hier vorbildlich umgesetzt.“ Foto-Kampagne des IB mit Klinke ab- lichten ließ: Diana Stöcker durfte das Band zur Eröffnung durchschneiden. 19. September Sport als attraktives Medium der Integration Mit dem Projekt „Integration durch Sport“ eröffnete der Jugendmigrationsdienst (JMD) Frankenthal mit dem Landessportbund Rheinland-Pfalz die „Tage der Integration“. Uwe Schramm, IB-Geschäftsführer des Verbundes Pfalz/Saar: „Sport gibt jedem Men- schen die Möglichkeit, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen – egal welcher Nationalität.“ Schirmherrin Professor Maria Böhmer, Bundesbeauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration, sieht Sport als „Integrationsmotor“. Laut Oberbürgermeister Theo Wieder muss Integration gerade in Sportvereinen gefördert werden. 8
NOVEMBER DEZEMBER 4./5. Dezember Jungfilmer räumen Preise ab Die jungen Teilnehmer der Merziger Film- werkstatt „clipART“ können stolz auf sich sein. Ihr 18-Minuten-Video „Jetzt ge- hört zu damals“ über das Thema Drogen- sucht gewann den ersten Preis des inter- nationalen Filmwettbewerbs „Créajeune“. Der „eindrückliche und reife Film“ ging nicht nur der Jury unter die Haut. Sie 11. November 28. November lobte „die Kohärenz des Drehbuchs, die 15 Jahre „Kunst statt Knast“ Im Namen Carlo Schmids Inszenierung, Regie und Schnitt, die Leis- Sie fallen noch unter das Jugendstraf- Mit einem Festakt wurde die Carlo- tung der jungen Schauspieler und die klare gesetz, sind zwischen 14 und 21 Jahre alt. Schmid-Schule in Freiburg eröffnet. Darstellung eines aktuellen Problems“. Und sie haben schon einiges auf dem Präsident Bruno W. Köbele würdigte In der Filmwerkstatt, einem Integrations- Kerbholz. Dafür haben ihnen Gerichte Schulen und Hochschulen als „jüngstes projekt, das vom Bundesamt für Migration Sozialstunden auferlegt. Statt in Kranken- Kind“ der IB-Gruppe. Bei der Neuord- und Flüchtlinge und von der Stadt Merzig häusern oder Altersheimen lernen sie nung der Verbünde war das Bildungs- gefördert wird, entstand auch der Kurzfilm soziales Verhalten bei dem Projekt „Kunst zentrum Freiburg Anfang 2009 dem Ver- „Unsere Schule“ der Peter-Dewes-Ge- statt Knast“ des IB in Mainz. Unter An- bund Baden zugeordnet worden und er- samtschüler aus Losheim, der den ersten leitung von Künstlern und Betreuung von hielt den Namen des Nachkriegspolitikers, Platz beim Thema „Integration“ errang. Pädagogen arbeiten sie an Skulpturen, IB-Mitbegründers und „Vaters des Grund- malen und zeichnen. Seit Januar 1995, gesetzes“. „Der IB gibt sich mit dem als das Projekt seinen Anfang nahm, haben Namen ein inneres Grundgesetz und er- über 550 Jugendliche mitgemacht. „Die innert an das bedeutende Leben von meisten mit Erfolg“, sagt Initiatorin Ursula Carlo Schmid“, freute sich der Vorsitzende Schade. „Einer hat sogar anschließend der Carlo-Schmid-Stiftung und Parlamen- Kunst studiert.“ tarische Staatssekretär a.D. Siegmar Die aktuellen Werke waren bis Mitte Mosdorf. Auch die anderen Schulen des März in einer Ausstellung im rheinland- Bildungszentrums Freiburg in Rastatt, pfälzischen Justizministerium zu sehen. Bruchsal, Mannheim und Offenburg tra- 5. Dezember gen den Namen des Nachkriegspolitikers, Dank für Engagement der über den Tellerrand seiner Zeit zu der Freiwilligen schauen imstande war. 800 Schüler sind Im Landestheater Tübingen wurden die im Berufsvorbereitungsjahr, im Berufs- Teilnehmer des Freiwilligen Sozialen einstiegsjahr, besuchen die Wirtschafts- Jahres (FSJ) mit einem großen Fest zum schule, das kaufmännische Berufskolleg, Internationalen Freiwilligentag und zum das Berufskolleg für Informations- und Ende des IB-Jubiläumsjahres für ihr En- Kommunikationstechnik und das Sozial- gagement geehrt. Die Neuntklässler des wissenschaftliche Gymnasium. interkulturellen Musikprojekts der Haupt- schule Innenstadt hatten Lieder für ein gewaltloses Miteinander geschrieben. Den Abschluss bildete eine „Kette der Frei- 13. November willigen“ durch die Tübinger Innenstadt. Patenprojekt ist 12.000 Euro Preisgeld wert „Es gibt Initiativen und Projekte in Hessen, die tagtäglich beweisen, dass Integration ein Gewinn für unsere Gesellschaft ist“, sprach der Integrationsminister und stellvertretende Hessische Ministerpräsident Jörg-Uwe Hahn (FDP) und verlieh dem Projekt „Paten für den Berufseinstieg“ den Integrationspreis 2009. Das Projekt des IB-Bildungszentrums Langen, bei dem ältere Paten jungen Leuten mit Migrations- hintergrund auf die beruflichen Sprünge helfen, wurde mit 12.000 Euro prämiert. 9
Qualität sichert den Erfolg Der Wettbewerb im Bereich der Beruflichen Bildung und der Sozialen Arbeit ist in den vergangenen Jahren immer schärfer geworden. Dennoch hat sich der IB behaupten und sein Angebotsspektrum sogar ausbauen können. Einer der Gründe dafür ist der konsequente Ausbau des Qualitätsmanagements. Nur dadurch wird er auch in Zukunft erfolgreich sein können. Hinzu kommt, dass der IB den Markt sehr genau beobachten und seinen Kunden auch weiterhin maßgeschneiderte Angebote machen wird. 10
Der Vorstand des IB Qualität sichert den Erfolg Die IB-Gruppe verstärkt ihre Kundenorientierung und verfolgt konsequent ihr Qualitätsmanagement. – aus den Strategischen Leitlinien des IB – Mehr Qualität – weniger Krise Die IB-Gruppe hat sich im Jahr 2009 am Markt trotz Wirtschafts- und Finanzkrise und der damit befürchteten Kürzungen der öffent- lichen Hand gut durchgesetzt. Die wirtschaftlichen Ergebnisse sind sehr zufriedenstellend. Die erwarteten Haushaltskürzungen der Kommunen haben sich noch nicht niedergeschlagen. Bei den Ausschreibungen konnte sich der IB gut behaupten. Die Gruppe ist durch die einschneidenden Veränderungen in der Organisationsstruktur wieder leistungsfähiger geworden, was maßgeblich zu diesem Ergebnis beigetragen hat. Die umfangreichen Umstrukturierungen in der Organisation wurden Anfang 2010 endgültig realisiert, sodass der IB für die zukünftigen Aufgaben vor dem Hintergrund eines sich ver- schärfenden Wettbewerbs unter den Leistungsanbietern nunmehr gerüstet ist. Alle Beschäftigten haben diese Prozesse mitgetragen, trotz einschneidender Veränderungen Von links: in manchen Bereichen, und damit einen wesentlichen Beitrag zu diesem positiven Ergebnis geleistet. Thiemo Fojkar, Mitglied des Vorstandes Die Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat das Wachstum des vergangenen Jahres zu Silvia Schott, großen Teilen qualitativ abgesichert, sodass sich die IB-Gruppe am Bildungs- und Sozialmarkt als Stellvertr. Vorsitzende des feste Größe etabliert hat. Es wird nun wesentlich darauf ankommen, die von den Kunden und Kosten- Vorstandes trägern geforderten Lieferantenleistungen und Qualitätsstandards konsequent umzusetzen sowie die Werner Sigmund, dazu notwendigen Strukturen und Prozesse nachhaltig und dauerhaft zu stabilisieren. Das Thema Vorsitzender des Vorstandes Qualitätssicherung wird offensiv umgesetzt. Lobbyarbeit gibt IB Profil Netzwerkarbeit ist alltägliche Praxis in der IB-Gruppe – dies wird neben den Kooperationen mit ARGEn (Arbeitsgemeinschaften der kommunalen Arbeits- und Sozialverwaltungen) und Optierenden Kommunen auch in der Jugendsozialarbeit deutlich, in der die Bundesagentur für Arbeit, die Schulen und die öffentliche Jugendhilfe meist gleichrangige Partner sind. Der IB engagiert sich aber auch in vielen anderen wichtigen Netzwerken, denkt und handelt oft in Allianzen und Kooperationen. Große Bedeutung kommt dabei dem Bildungsverband zu, der alle zwei Jahre den Deutschen Weiter- bildungstag ausrichtet. Ziel ist das Werben um Weiterbildung für alle Altersgruppen. Der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit, ein Zusammenschluss maßgeblicher Verbände von Jugendhilfe und Sozialer Arbeit, hat mit zahlreichen Initiativen auf allen politischen Ebenen auf seine Belange aufmerksam gemacht. Lobbyarbeit war auch im „Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten“ (AdB) angesagt, der 2009 sein 50-jähriges Bestehen feierte. Der IB ist seit 1963 aktiv in die Verbandsarbeit integriert. 11
Herausforderungen von morgen Das gesellschaftliche Umfeld und die für die IB-Gruppe wesentlichen Rahmenbedingungen sind in Zeiten knapper werdender öffentlicher Mittel einem ständigen Veränderungsprozess ausgesetzt. Dies stellt den IB vor immer neue Herausforderungen, die aktiv gestaltet werden müssen. Der IB bleibt nur dann mit „Stärke durch Vielfalt“ erfolgreich, wenn sich die Gruppe frühzeitig aktiv mit den Themenfeldern der Zukunft auseinandersetzt. Daraus folgert die Entwicklung von Strategien, die den IB zukunftssicher machen. Die aktuellen Angebote werden vor diesem Hintergrund zielgerichtet fortgeschrieben, um die Konkurrenzfähigkeit der Gruppe gerade in schwierigen Zeiten zu sichern. Das Leistungsspektrum des IB wird zukünftige gesellschaftspolitische Entwicklungen konsequent auf- greifen und in starke Produkte sowie Programme transferieren. Dabei wird der soziale Wandel sicher Auswirkungen auf die Angebote, die Zielgruppen und die internen Prozesse im IB haben. Gezielte Personalentwicklung wird die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken, sodass die Angebote auf einem qualitativ hohen Niveau umgesetzt werden. Damit bindet der IB Kun- den und Kostenträger langfristig an die Gruppe. Das bedeutet, dass die Gruppe heute darüber nach- denkt, was sie morgen tun wird, um auch übermorgen ein erfolgreiches Unternehmen zu sein. DAS ZUKUNFTSPROJEKT Das Zukunftsprojekt: gemeinsam weiter denken Gemeinsam mit möglichst vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird sich der IB mit den Fragen beschäftigen, wie die Gruppe mit einem vielfältigeren, komplexeren Wandel Schritt halten und wie sie gemeinsam diesen selbst mitgestalten kann. Dabei werden nicht nur die Risiken der aktuellen fiskalpolitischen weiter denken Entwicklung, die in naher Zukunft auch auf den IB durchschlagen können, im Fokus der Betrachtungen und Erörterungen in den einzelnen Teams stehen. Denn gerade die Chancen in den gesellschaftlichen Entwicklungen und Veränderungen eröffnen dem IB langfristig tragfähige Strategien und Planungs- sicherheit. Vorbei die Zeiten, in denen hektisch kurzfristig auf Risiken reagiert werden musste. Intensive Vorbereitung, frühzeitig angestoßen, macht den IB fit für die Zukunft. Das in der Mitgliederversammlung vom Juni 2009 verabschiedete Zukunftsprojekt hat sich zum Ziel gesetzt, die zukünftige Ausrichtung der IB-Gruppe und ihrer Angebote gemeinsam zu entwickeln. In einem breit angelegten und hierarchieübergreifenden, internen Prozess werden die wesentlichen Fragen beantwortet: Wo will die Gruppe hin? Was wird sie machen? Was wird sie in Zukunft sein? Dabei setzt der IB auf die Erfahrungen, die Kreativität und die Expertise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie sollen ohne Schere im Kopf mitdenken. Jeder inhaltliche Beitrag ist wichtig und bringt den IB in seinen Zukunftsszenarien ein Stück weiter. Diese Aufgabe braucht jeden Kopf Im Kern geht es um die umfassende Bewertung des gesellschaftlichen Wandels und dessen Bedeutung für die zukünftige Klientel, die Kunden sowie die Märkte. Einige Geschäftsaktivitäten werden in Zukunft noch stärker nachgefragt, neue werden etabliert, andere an Bedeutung verlieren. Es geht auch darum, was diese Entwicklung intern betrachtet für den IB bedeutet. Dem IB werden am Ende des Projektes konkrete Ergebnisse zu Zukunftsszenarien und Alternativen zur Umsetzung vorliegen – Grundlagen für die strategischen Ziele in den Folgejahren unter Berück- sichtigung der aktuellen Rahmenbedingungen. Die Ergebnisse des Zukunftsprojektes werden zur nächsten Mitgliederversammlung im Juli 2011 vorgelegt. 12
Der Vorstand des IB Qualität sichert den Erfolg Wege in den Arbeitsmarkt Der IB bietet eine Vielzahl verschiedener Arbeitsmarktdienstleistungen, die die Bundesagentur für Arbeit jährlich bundesweit zentral ausschreibt, für besondere Zielgruppen an. Es handelt sich um „Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen“, „Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen“ in enger Zusammenarbeit mit Betrieben (kooperatives Modell), eigenen Werkstätten und Ausbildungs- infrastruktur (integratives Modell) sowie „Ausbildungsbegleitende Hilfen“. Zur beruflichen Eingliederung von Menschen mit Behinderungen, meist Jugendliche mit Lern- behinderungen, aber auch zunehmend Erwachsene, bietet der IB ebenfalls entsprechende Arbeits- marktdienstleistungen an wie „Reha-Berufsvorbereitung“, „Reha-Ausbildung“, „Betreute betriebliche Umschulung“, „Unterstützte Beschäftigung“ und „Diagnose zur Feststellung der Arbeitsmarkt- fähigkeit von Menschen mit Behinderungen“. Seit Januar 2009 kamen im Zuge der gesetzlichen Regelung zur Neuausrichtung der arbeitsmarkt- politischen Instrumente auch viele sehr kleinteilige und dezentrale Dienstleistungen dazu (Aktivierungs- und Vermittlungshilfen). Alle diese Maßnahmen werden zentral ausgeschrieben, der IB hat hier seine Aktivitäten in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich steigern können. 2009 hat der IB in den zentral ausgeschriebenen Arbeitsmarktdienstleistungen seinen Anteil behauptet, teilweise leicht gesteigert, obwohl die Gesamtzahl der Teilnehmerplätze von der Bundesagentur für Arbeit reduziert worden war. BodyGuard ist echt „Gut drauf“ Das Zertifikat „Gut drauf“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeichnet Bildungsträger aus, die die von ihr gesetzten hohen Qualitätsstandards erfüllen. Ziel der Initiative ist, Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren die Grundsätze einer gesunden Ernährung und gleichzeitig Spaß an der Bewegung zu vermitteln. Das Projekt „BodyGuard“ des Internationalen Bundes in Mannheim erfüllt die Kriterien des Qualitätssiegels, wie die Trainer der BZgA festgestellt haben. Jetzt ist das Bildungszentrum Mannheim „Gut drauf“-Bildungsträger und damit zertifizierter Projektpartner – vor allem aber der erste Bildungsträger in Baden-Württemberg und der zweite bundesweit, der diesen Titel führen darf. „BodyGuard“ fördert die Gesundheit sozial benachteiligter Jugendlicher. Das Konzept wurde vom IB entwickelt, erprobt und immer weiter qualifiziert. In den Einrichtungen ist es ein fest verankerter Teil der gesamten Ausbildung. Auf dem Stundenplan der Auszubildenden stehen neben den hand- werklichen und schulischen Fächern auch Stretching, Walking und regelmäßiges Laufen. Ziel ist die Teilnahme an Volksläufen und Städtemarathons, damit Durchhaltevermögen, Selbstbewusstsein und Gemeinschaftsgefühl gestärkt werden. Ernährungsberatung und sportmedizinisches Wissen ergänzen das Lauftraining. Die Basis für den Tag legt das gesunde Frühstück in der Gruppe. Ganz neu: die 14-tägige Entspannungstechnik nach Jacobsen. Das schätzen Jugendliche: Relaxed durch den Alltag kommen ist ziemlich cool. 13
Innovative Konzepte Der IB hat die Partnerschaften und Geschäftsbeziehungen mit ARGEn und Optierenden Kommu- nen weiter gefestigt, an vielen Standorten wurden sie ausgebaut. Dabei wurden innovative Inte- grationskonzepte realisiert, so die Mobile Familienhilfe, die Trainingsmaßnahme „Die Putzteufel“ oder das Projekt „Attraktivere Bahnhöfe“ (Hessen). Ausbildung in Teilzeit für junge Mütter oder Coaching-Angebote für Bedarfsgemeinschaften wurden neu angeboten. Die Zusammenarbeit der Verbünde und GmbHs mit den ARGEn vor Ort hat sich generell stabilisiert. In aller Regel arbeiten die Agentur für Arbeit, die kommunalen Träger und die ARGEn vor Ort eng und vertrauensvoll mit den IB-Verantwortlichen zusammen. Die Unklarheit über die politischen und organisatorischen Rahmenbedingungen im Hinblick auf die zukünftigen Zuständigkeiten und Kompetenzen der Träger der Grundsicherung hatte Auswirkungen auf die erfolgreiche Kooperation. Die zeitweise intendierte Trennung der Aufgabenwahrnehmung scheint nun definitiv vom Tisch zu sein. Nach wie vor ist aber für alle Beteiligten unklar, welche Folgen die beabsichtigte Grundgesetzänderung mit einer neuen Verankerung der Grundsicherung dann für die praktische Arbeit haben wird. Die Politik ist nun gefordert, für klare Bedingungen zu sorgen und der jahrelangen Unsicherheit ein Ende zu bereiten, damit die Integrationsarbeit erfolg- reich weitergehen kann. Insgesamt ist aber davon auszugehen, dass auch im Rahmen des veränder- ten Szenarios der Grundsicherung weiterhin Wachstumschancen für den IB bestehen. Kooperation mit ARGEn Bei den Aktivitäten in der Grundsicherung hat sich der IB verschiedene Ziele für 2010 gesetzt: Die Kooperation mit ARGEn und der Bundesagentur für Arbeit (BA) wird verstärkt. Die Angebots- palette insgesamt und die Qualifizierungsangebote speziell werden verfeinert. Der Dialog mit Ver- antwortlichen in den Kommunen wird systematisch ausgebaut. Die verschiedenen Eingliederungs- hilfen werden weiterentwickelt. Die Kooperation mit Partnern in Wirtschafts- und Handwerks- betrieben wird vorangetrieben. BA und ARGEn haben die Absicht bekundet, die Zielgruppe der Alleinerziehenden stärker als bisher in den Fokus der Integrationsförderung zu stellen. Der IB hat dazu eine Rahmenkonzeption entwickelt und wird hier bundesweit verstärkt konkrete Projekt- angebote bereitstellen. 14
Betreuen Bilden Brücken bauen Betreuen Bilden Brücken bauen Die IB-Gruppe nutzt ihre Sozial- und Bildungsangebote zur Entwicklung ganzheitlicher und zielgruppenorientierter Produkte. – aus den Strategischen Leitlinien des IB – Die IB-Schulen werden weiter ausgebaut Mehr als 9.000 Schüler besuchen im aktuellen Schuljahr die allgemein- und berufsbildenden Schulen in Trägerschaft des IB. Vor allem in Baden-Württemberg bietet er jungen Menschen vielerorts die Möglichkeit, Schulabschlüsse auf allen Bildungsstufen zu erwerben und damit sowohl die Chancen auf einen erfolgreichen Einstieg in eine Berufsausbildung zu verbessern als auch Zugang zu weiteren, höheren Schulabschlüssen zu erhalten oder die Hochschulreife zu erwerben. Auch in den Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Berlin ist der IB Träger von berufsbildenden Privatschulen. Hier besuchen Auszubildende in dual organisierten Ausbildungsgängen Berufsschulen des IB oder erwerben in Fachschulen berufliche Qualifizierungen. In Mecklenburg-Vorpommern betreibt der IB in Neubrandenburg mit „Stella“ eine allgemeinbildende Gesamtschule, die vor sieben Jahren ihre Tätigkeit aufgenommen hat. Sie umfasst inzwischen neben der Grundschule auch die ersten Schuljahre in der Sekundarstufe I und wird perspektivisch bis zum Abitur führen. In der „Oberschule mit berufsbildendem Profil“ in Neuenhagen/Brandenburg können Schüler die Abschlüsse der Sekundarstufe I erwerben und sich gleichzeitig auf den Beruf vorbereiten. In den in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlichen Ausprägungen der IB-Schulen spiegelt sich das föderale System des Bildungswesens in Deutschland mit der sehr unterschiedlichen staatlichen Unterstützung der Privatschulen wider. Dort, wo es IB-Schulen gibt, steigt das Interesse vonseiten der Eltern und jungen Menschen an den angebotenen Bildungs- und Ausbildungsgängen stetig. Aufeinander aufbauende Abschlüsse und Qualifizierungen in zukunftsfähigen Berufen bieten gute Bildungs- und Arbeitsmarktchancen. Um dieses wachsende Interesse zu rechtfertigen, setzt der IB in individueller Weise auf Qualität in seinen Privatschulen. Jede IB-Schule hat ein eigenes Konzept und ein eigenes Profil, die berufsbilden- den Schulen legen hierbei besonderen Wert auf einen engen Bezug und Kontakt zum Arbeitsleben. Immer besteht die Möglichkeit des Erwerbs zusätzlicher Kompetenzen (z.B. im sozialen, musischen, sportlichen oder berufsorientierenden Bereich). Auch Angebote zur Förderung besonderer Begabungen und/oder zur Kompensation von Leistungsschwächen werden gemacht. Als Indikatoren für einen erfolgreichen Unterricht werden Prüfungserfolge in den einzelnen Schulen regelmäßig bilanziert und ausgewertet, die Schüler nach ihrer Zufriedenheit befragt. 15
Frühe Orientierung hilft beim Start in den Beruf Die Zeit des Übergangs von der Schule in den Beruf hat sich für viele Jugendliche deutlich verlängert, Bildungspfade führen bei nahezu der Hälfte aller Jugendlichen nicht direkt in eine Ausbildung, sondern in Maßnahmen des Übergangssystems. Der Begriff Übergangsmanagement ist deshalb bei der Förderung benachteiligter Jugendlicher sehr wichtig geworden. Verschiedene Programme wurden von Institutionen aufgelegt, um dieses Problem zu lösen. Einige Programme setzen präventiv an: Meistens wird vor dem Ende der Schulzeit, in den Abgangsklassen, Berufsorientierung eingeführt. An immer mehr Schulen werden aber bereits den Siebtklässlern Informationen über mögliche Berufs- wege zur Verfügung gestellt. Kompetenzchecks stellen besondere Potenziale und Neigungen der Jugendlichen fest, die sie für einen erfolgreichen Start in die Ausbildung nutzen können. Programme wie die „Berufseinstiegsbegleitung“ oder die „Vertiefte Berufsorientierung“ der Bundes- agentur für Arbeit tragen dazu bei, die Übergangsprobleme zu lösen. Jugendliche werden bereits in der Schule individuell von „Lotsen“ oder „Paten“ auf dem Weg in Ausbildung und Berufsleben begleitet, ihnen werden Möglichkeiten aufgezeigt und sie werden motiviert. Kompetenzagenturen, Schulsozialarbeit und Programme für schulmüde Jugendliche wurden von der kommunalen Jugendhilfe beziehungsweise auch vom Jugendministerium mit Unterstützung des europäischen Sozialfonds ins Leben gerufen. Der IB ist hier beteiligt und bietet zum Beispiel bundes- weit elf Kompetenzagenturen an, in denen Jugendliche beraten werden und die ihnen individuelle Qualifizierungswege aufzeigen. Allein in der Berufseinstiegsbegleitung betreut der IB mehr als 2.000 Schüler an rund 70 Schulen, insgesamt sind es annähernd 25.000 Schüler an etwa 1.000 Schulen. Hilfestellung beim Einstieg in den Beruf Das Bildungszentrum Dinslaken-Wesel der IB GmbH hat Anfang 2009 den Zuschlag der Bundes- agentur für das Modellprojekt „Berufseinstiegsbegleitung“ bekommen. Von anfänglich 45 Teil- nehmerplätzen, die sich auf eine Hauptschule in Gronau und zwei Förderschulen in Dülmen und Lüdinghausen verteilten, wurde inzwischen auf 60 Plätze aufgestockt. Die Schüler werden bei ihrem Abschluss, bei der Auswahl eines geeigneten Berufs – der nicht immer der Traumberuf sein muss – und bei ihren ersten Schritten im Berufsleben individuell betreut. Die Berufseinstiegsbegleiter der IB GmbH, die sich um je 20 Schüler kümmern, halten enge Kontakte zu Lehrern, Schulsozial- arbeitern, Eltern und Berufsberatern. Das Pilotprojekt ist zunächst bis 2012 befristet. 16
Betreuen Bilden Brücken bauen … neue Programme zur Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Betrieben werden weiter ausgebaut. – aus den Strategischen Leitlinien des IB – Berufsvorbereitung: Eigene Stärken erkennen Der demografische Wandel führt zwar durch die rückläufige Zahl der Jugendlichen zu einer vorder- gründigen Entspannung auf dem Ausbildungsstellenmarkt – nach wie vor gibt es aber mehrere Hunderttausend junge Leute, die oft trotz intensiver Bemühungen keine Lehrstelle finden, sei es wegen der konkreten Situation vor Ort, sei es wegen schulischer oder anderer Voraussetzungen, die sie noch nicht mitbringen. Die Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen bereiten Jugendliche auf eine Ausbildung, im Aus- nahmefall auch auf eine berufliche Tätigkeit vor. Sie vermitteln ihnen in Theorie und Praxis in den Werkstätten und in Betrieben Kompetenzen und Qualifikationen, die ihre Ausbildungsreife fördern beziehungsweise erst herstellen. Es ist auch möglich, den Hauptschulabschluss nachzuholen. Innerhalb maximal eines Jahres lernen die Jugendlichen Grundlagen beruflicher Tätigkeit. Sie können – meist ist die Orientierung auf einen bestimmten Beruf noch nicht klar – in verschiedenen Werkstatt- und Praxisbereichen erste Erfahrungen sammeln. Sie lernen die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen. Sie werden sozialpädagogisch betreut und erhalten Hilfestellung von so genannten Bildungsbegleitern, die sie bei der Berufswahl beraten. Auch in diesem Geschäftsfeld konnten die Teilnehmerzahlen gehalten, in einigen Regionen sogar erhöht werden. 17
Berufsausbildung in Kooperation mit Betrieben Die Berufsausbildung für Jugendliche mit besonderem Förderbedarf ist eines der klassischen Geschäfts- felder des IB. Hier hat sich im Lauf der vergangenen Jahre die Situation weiter konsolidiert, der IB konnte seine Ausbildungsplätze halten, obwohl die Bundesagentur 2009 deutschlandweit 9.000 dieser Plätze gestrichen hat. Die Lehrstellensituation hat sich mit den Aktivitäten des Ausbildungspaktes leicht gebessert, es gibt aber immer noch mehr als 300.000 Jugendliche, die eine Ausbildung suchen und in vorbereitende und qualifizierende Maßnahmen des Übergangssystems einmünden, weil sie keine betriebliche Ausbildungsstelle finden. Im Zuge der kooperativen Ausbildung konnte wieder eine große Anzahl von Unternehmen gewonnen werden, die den Praxisteil der Ausbildung übernehmen. Dazu gehören AHP Merckle, August Wecker- mann KG, Fischer Stanztechnik, Heckel Präzisionsteile, Hella Innenleuchten-Systeme, Ineos Films, Kraft Foods Deutschland, Lohnhärterei Fritz Düsseldorf, Mahle Ventiltrieb, Mesa Parts und die Sick AG. So muss der IB hier keine Werkstätten oder Praxisräume vorhalten und kann die Berufspalette für die geförderten Jugendlichen verbreitern. Nach wie vor aber gibt es junge Menschen, die den betrieblichen Anforderungen noch nicht genügen können – diese werden auch im Praxisbereich ausgebildet, im so genannten integrativen Modell, bei dem sie die betriebliche Situation im Rahmen von Praktikumsphasen kennen lernen. Lernangebot für alle Heidenhain, bekannter Hersteller von Präzisionsmessgeräten und numerischen Werkzeugmaschinen- steuerungen aus dem bayrischen Traunreut, hat mit dem IB die Entwicklung einer E-Learning- Qualifizierungsreihe speziell für die Zielgruppen in der beruflichen Integrationsförderung vereinbart. IB-Einrichtungen in Zweibrücken (Rheinland-Pfalz) und Remscheid (Nordrhein-Westfalen) nutzen die Lernreihen schon. Die Grundlagen dieser CNC-Technik werden damit auch an Lernorten anschaulich vermittelbar, an denen nicht auf teure Werkzeugmaschinen zurückgegriffen werden kann. In Schulen, Bildungseinrichtungen oder zu Hause lernen Anfänger die technologischen und geometrischen Grundlagen der Mechatronik kennen und sind so besser für spezielle Ausbildungsanforderungen im Metall-, Kunststoff- oder auch Holzbereich gerüstet. Das Lernangebot steht IB-Einrichtungen kostenlos unter www.ib-online-akademie.de zur Verfügung. Die Nutzung zahlreicher Materialien und Animationen ist möglich. Lehrkräfte und Auszu- bildende können zudem Lernprozesse auf der Lernplattform auswerten, Aufgaben verändern und zielgerichtet einsetzen. 18
Betreuen Bilden Brücken bauen Für die IB-Gruppe hat die Partnerschaft mit Betrieben eine strategische Schlüsselfunktion. – aus den Strategischen Leitlinien des IB – Berufliche Rehabilitation Unterstützte Beschäftigung für junge Menschen im Grenzbereich zwischen Lernbehinderung und geistiger Behinderung sowie für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen wurde 2009 erst- mals von der Bundesagentur für Arbeit ausgeschrieben. Ziel ist die Integration in den ersten Arbeits- markt. Der IB hat sich an zehn Standorten erfolgreich beworben und bietet jetzt neben der Diagnose der Arbeitsmarktfähigkeit auch innerbetriebliche Qualifizierungen für diese Zielgruppe an. Weiterbildung: Chance für die Zukunft Ausbildung in Kooperation mit Betrieben gehört zum Standard der wohnortnahen beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen im IB. Die Vernetzung des IB im regionalen Ausbildungs- und Arbeits- markt macht es möglich, auf den konkreten Arbeitskräftebedarf einzugehen und den jungen Menschen mit Behinderungen die Qualifikationen zu vermitteln, die tatsächlich gebraucht werden, außerdem die Schlüsselkompetenzen zu trainieren, die für eine nachhaltige Integration nötig sind. Auch 2009 sind in der IB-Gruppe die Teilnehmerzahlen in der Weiterbildung gestiegen. Viele Betriebe nutzten zudem die Möglichkeit, ihre Mitarbeiter während der Kurzarbeit weiterzubilden. Durch ein großes Angebot an bundesweit zertifizierten Lehrgängen war der IB in der Lage, auf die unterschiedlichen und gestiegenen Bedarfe kompetent und flexibel einzugehen. Besonders gefragt waren Fort- und Weiter- bildungen im Metall- (CNC, CAD, Hydraulik, Pneumatik, Schweißen, Maschinen- und Anlagenführer) und im Elektrobereich, daneben aber nach wie vor DV und kaufmännische Schulungen. „Mit Energie dabei“ In Brandenburg ist der IB erfolgreicher Partner der E.ON edis AG in einem beispielhaften Projekt zur beruflichen Integration für benachteiligte Jugendliche. Der Energiekonzern finanziert in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und den Jobcentern eine drei- monatige Einstiegsphase zur sozialen Stabilisierung und Berufsorientierung im Förder- und Integrationszentrum Neuenhagen. Anschließend werden die Jugendlichen in achtmonatige Betriebspraktika vermittelt und weiter sozialpädagogisch betreut. Das Projekt „Mit Energie dabei“ kann auf eine Eingliederungsquote von rund 80 Prozent verweisen, von 20 Absolven- ten finden etwa 15 einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Bundesweit unterstützt E.ON 550 gering qualifizierte junge Menschen auf dem Weg ins Berufsleben; in Ostbrandenburg sind es 20 Jugendliche pro Jahr. Das Förder- und Integrationszentrum Neuenhagen des IB betreut die jungen Leute über die gesamte Zeit. 19
Wirtschaftsnahe Weiterbildung Mit ihren 120 zertifizierten Standorten und einer großen Anzahl zertifizierter Kurse ist die IB-Gruppe auch für neue Anforderungen der beruflichen Weiterbildung bestens aufgestellt. Beschäftigte, die gering qualifiziert sind oder aber das 45. Lebensjahr vollendet haben, stehen im Fokus des staatlichen Programms „WeGebAU“ (Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen). Im Auftrag des Betriebes qualifiziert der IB dessen Mitarbeiter, die Finanzierung übernimmt die Arbeitsverwaltung. Etliche süddeutsche Unternehmen wie DSM, Rena, Theben und Zahoransky erfuhren erst durch den IB von der Möglichkeit, die Weiterbildung ihrer Beschäftigten staatlich bezuschussen zu lassen. Ein Fortbildungsprogramm für Mitarbeiter in beruflichen Bildungs- maßnahmen wird über die gewerbliche Tochtergesellschaft ABCD GmbH bundesweit angeboten. Akademische Ausbildung Neue Herausforderungen entstanden durch den Fachkräftemangel im Erziehungswesen. In Stuttgart und Freiburg (Baden-Württemberg) gründete der IB Fachschulen für Sozialpädagogik. Erste Weiterbildungs- maßnahmen für Erzieher wurden zertifiziert und sind bereits gelaufen. Auch diese Zielgruppe kann einen akademischen Abschluss (Elementarpädagogik) an der IB Hochschule erwerben, die unter dem Dach der gemeinnützigen Gesellschaft für interdisziplinäre Studien mbH (GIS) angesiedelt ist. Einen großen Raum im Weiterbildungsangebot der IB Gruppe nehmen die Gesundheitsberufe in den Medizinischen Akademien ein. Vermittlungsquoten von nahezu 100 Prozent bestätigen die Qualität der Ausbildung und die gleich bleibend hohe Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Die IB-Hochschule in Berlin bietet die Möglichkeit, innerhalb der dreijährigen Berufsausbildung in der Fakultät für Gesundheitswissen- schaften auch den „Bachelor of Science“ zu erwerben. Diesen Wettbewerbsvorteil – akademischer Abschluss in Einheit mit europaweiter beruflicher Mobilität – gilt es konsequent auszubauen. IB eröffnet Hochschule an neuem Standort Am 29. September war es so weit: Die Gesellschaft für interdisziplinäre Studien mbH (GIS) des IB eröffnete auf dem Berliner Bayer-Schering-Areal ihre staatlich anerkannte Hochschule und Medizinische Akademie. Präsident Bruno W. Köbele und Rektor Prof. Uli Rothfuss empfingen mehr als 100 Gäste aus dem In- und Ausland. Mit der eigenen Hochschule vervollständigt der IB sein Geschäftsfeld Bildung in Berlin und bundesweit und bietet jetzt Angebote auf allen Ebenen an – von der frühkindlichen Bildung über die berufliche Erstausbildung bis hin zum Hochschulstudium mit Bachelor- und perspektivisch Master-Abschluss. In der Hauptstadt nutzen 340 Schüler und Studenten das Lern- und Studien- angebot von IB-Hochschule und Medizinischer Akademie mit den anerkannten Fachschulen für Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie sowie der Schule für Sozialassistenz. Bundesweit gibt es noch Hochschul-Studienzentren in Köln und Stuttgart, ab 2010 auch in Hamburg, mit derzeit 400 Studenten. Außerdem betreibt die GIS an 40 Standorten weitere 80 Fachschulen für Gesundheits- und Sozialberufe mit rund 3.300 Schülern. Die GIS ist in Georgien, Polen, der Türkei und ab 2010 in China an Hochschulprojekten beteiligt. 20
Betreuen Bilden Brücken bauen Kinder- und Jugendhilfe – ein starkes Stück des IB „Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“ – diese Vorgabe des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG) ist für den IB Programm. Er bietet alle dort definierten Leistungen an. Hierzu gehört die Offene Kinder- und Jugendarbeit, die politische Bildung und Jugendsozialarbeit genauso wie die Förderung von Kindern und Hilfen zur Erziehung. Insgesamt machen die Angebote des IB in der Kinder- und Jugendhilfe etwa 25 Prozent aller Leistungen in der Gruppe aus. Hierbei sind die Gemeinden und die örtlichen Jugendämter die wichtigsten Partner des IB. Und das Engagement seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der kommunalen Jugendhilfe, in Jugendhilfeausschüssen und örtlichen Arbeitsgemeinschaften ist wichtiger Garant für die Qualität und den Erfolg seiner Angebote. Bildung beginnt bei den Jüngsten Die Förderung von Kindern hat sich im IB zu einem bedeutenden Geschäftsfeld entwickelt. Hiermit greift er das große und wachsende Interesse an öffentlicher Erziehung, Betreuung und (früh-)kindlicher Bildung auf. Zurzeit besuchen bundesweit mehr als 8.500 Kinder die 91 Krippen, Kindergärten und Horte des IB. Auch die Weiterbildung und Beratung von Tagesmüttern und -vätern sowie die Kindertagesbetreuung in generationsübergreifend arbeitenden Einrichtungen und die Betreuung von Abenteuerspielplätzen gehören zu seinem Tätigkeitsspektrum. Grundlage der Kindertagesbetreuung ist neben den entsprechenden gesetz- lichen Regelungen eine IB-eigene Rahmenkonzeption mit entsprechenden spezifischen Standards. Darüber hinaus unterstützen Arbeitshilfen und Handreichungen zur interkulturellen Erziehung, zum Kinderschutz und für einen erfolgreichen Übergang in die Grundschule die Erzieherinnen und Erzieher in ihrer anspruchsvollen Aufgabe, die Entwicklung der Kinder zu starken und selbstbewussten Persönlichkeiten zu fördern. Bildung und individuelle Förderung sind wichtige Voraussetzungen für gute Lebens- und Zukunftschancen. Es ist deshalb das Ziel des IB, die Bildung der Kinder zu ermöglichen, zu unterstützen und zu erweitern. Bei der Realisierung sind die Eltern die wichtigsten Partner. Schon allein deshalb sind bedarfsorientierte Öffnungszeiten für den IB selbstverständlich. Anwalt des Kindes Wenn das Wohl eines Kindes in Gefahr ist, seine Interessen von den Eltern missachtet werden, wenn es von seiner Familie getrennt oder den Erziehungsberechtigten das Sorgerecht entzogen werden soll, schlägt die Stunde des Verfahrenspflegers. Der „Anwalt des Kindes oder Jugendlichen“ wird vom Familiengericht bestellt. Drei Mitarbeiterinnen des IB in Bad Kreuznach sind zu Verfahrenspflegerinnen (VP) weitergebildet worden. Sie sind unabhängig von allen am Verfahren beteiligten Personen und vertreten ausschließlich die Interessen ihrer Schutzbefohlenen in Gerichten und Behörden. Sie kümmern sich um Kinder wie Max (7), dessen alkoholkranke Mutter eine Gefahr für sich selbst und ihren Sohn darstellt. Schon im Kindergarten waren seine blauen Flecken aufgefallen, die Mutter hielt keine Termine ein, schickte ihren Jungen nicht zur Sprachthera- pie. Das Jugendamt kam zu der Überzeugung, dass der Umgang mit seiner Mutter Max schädige. Die eklatanten Fehlzeiten aus Kindergartentagen setzten sich in der Schule fort. Eine Verfahrens- pflegerin wurde bestellt, aber die Kindesmutter verhielt sich unkooperativ. Vom Gericht wurde die Unterbringung des kleinen Jungen bei einer liebevollen Pflegefamilie verfügt. Schon wenige Wochen später stellt die VP eine sehr positive Entwicklung fest. Max ist fröhlich, aufgeweckt, wird intensiv gefördert und fühlt sich sichtlich wohl. Zur Mutter will er nicht mehr zurück. 21
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