ZEIT - HAIR DAS KULT-MUSICAL FEIERT AM 12. SEPTEMBER PREMIERE AM ALTONAER THEATER - Hamburger Kammerspiele

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ZEIT - HAIR DAS KULT-MUSICAL FEIERT AM 12. SEPTEMBER PREMIERE AM ALTONAER THEATER - Hamburger Kammerspiele
September bis Dezember 2021

                                                                            ZEIT

                                                                                                     No. 4

                            HAIR
                            DAS KULT-MUSICAL FEIERT
                            AM 12. SEPTEMBER PREMIERE
                            AM ALTONAER THEATER
Foto: G2 Baraniak

                                    Die Programmzeitung für das Altonaer Theater,
                    die Hamburger Kammerspiele, das Theater Haus im Park und das Harburger Theater
ZEIT - HAIR DAS KULT-MUSICAL FEIERT AM 12. SEPTEMBER PREMIERE AM ALTONAER THEATER - Hamburger Kammerspiele
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          INHALT

     o4    im fokus – altonaer theater
           hair, the american tribal love-rock musical

     o7    im fokus – altonaer theater
           grimms sämtliche werke… leicht gekürzt!

     10    foyer bühne – altonaer theater
           kind aller länder

     11    foyer bühne – altonaer theater
           finsternis

     12    im fokus – altonaer theater
           die bekenntnisse des hochstaplers felix krull

     14    spielplan
           altonaer theater

     16    kinderstücke – altonaer theater
           peter pan
           der kleine rabe socke – alles meins!

     17    kinderstücke – hamburger kammerspiele
           die drei ??? und der weihnachtsdieb
           rico, oskar und die tieferschatten

     18    im fokus – hamburger kammerspiele
           der koschere himmel
           die deutschlehrerin

     19    im fokus – hamburger kammerspiele
           once

     20    wiederaufnahme – altonaer theater
           die feuerzangenbowle
           theater MENSCH                                  o3   vorwort
     20    herzlich willkommen, dietrich wersich

     21    wiederaufnahme – altonaer theater               23   gewinnspiel
           wie im himmel

     22    wiederaufnahme – altonaer theater               26   fragen zur situation
                                                                q&a
           gott

     24    im fokus – harburger theater
           die reise der verlorenen
                                                           28   informationen
                                                                zum theater
           josef & maria
           meisterdetektiv kalle blomquist

     25    im fokus – theater haus im park
           eine verhängnisvolle affäre
           was man von hier aus sehen kann
ZEIT - HAIR DAS KULT-MUSICAL FEIERT AM 12. SEPTEMBER PREMIERE AM ALTONAER THEATER - Hamburger Kammerspiele
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Liebes Publikum, liebe Freundinnen und Freunde
des Altonaer Theaters!
Nach vielen Worten und Interviews über die theaterfreie Zeit in den letzten eineinhalb Jahren,
erlauben Sie mir, meine Freude, dass wir wieder spielen dürfen, dadurch zum Ausdruck zu
bringen, dass ich gleich auf die Inhalte der nächsten Saison eingehen möchte!
    Denn nach dreizehn fertiggestellten Produktionen in den von uns geleiteten vier Theatern,
möchten wir diese eben nicht einfach nur in die neue Saison verschieben, sondern aktuell und
relevant sein.
    Daher möchten wir furios starten mit dem „Gute-
Laune-Musical“ HAIR, ein Stück mit vielen Ohrwür-
mern, aber auch sehr politischen Aussagen. Auch
wir erleben heute eine Generation, die sich das The-
ma „In welcher Welt wollen wir eigentlich in Zukunft
leben“ wieder sehr auf ihre Fahne schreibt. Bei al-
lem, was das Stück zum Klassiker gemacht hat, wird
Regisseur Franz-Joseph Dieken diesen heutigen An-
satz wählen.
    Mit Gott von Ferdinand von Schirach folgt die
Wiederaufnahme der Erfolgsproduktion aus dem
letzten Jahr, in der kurzen Zeit des Herbst 2020, in

                                                                                                                  Foto: Bo Lahola
der wir das Theater öffnen durften. Das Stück könn-
te zum Long Seller werden. Es hat mich sehr ge-
freut, wie unsere Zuschauer*innen sich, trotz aller
Corona-Sorgen, auf ein so inhaltlich schweres The-
                                                                   Axel Schneider | Intendant & Geschäftsführer
              ma wie Sterbehilfe eingelassen und die
              hochintellektuelle, aber auch hochemotionale Diskussion um dieses Thema auf
VORWORT

              unserer Bühne gefeiert haben.
                 Mit Grimms sämtliche Werke… leicht gekürzt! folgt eine echte Uraufführung,
              einmal mehr aus der Feder von Michael Ehnert, kongenialer Partner von Kristian
              Bader und Jan-Christof Scheibe, mit denen er auch schon zusammen die „sämtli-
              chen Werke“ von Schiller und Goethe in den letzten Jahren hochamüsant und
              dennoch Oeuvre-tauglich abgefeiert hat.
                 Gespannt bin ich auf die Inszenierung des mit dem Rolf-Mares-Preis ausge-
              zeichneten Regisseurs Georg Münzel, der Bekenntnisse des Hochstaplers Felix
              Krull nach dem Thomas-Mann-Roman in einer Textversion von John von Düffel auf
              die Bühne bringen wird. Ein Text, der durchaus humorvoll und theatertauglich den
              Aufstieg eines Mannes beschreibt, der durch mehr „Schein als Sein“ Karriere in
              den sogenannten Höheren Kreisen macht.
                 Und schon sind wir in der Vorweihnachtszeit gelandet: Wie immer mit der
              Wiederaufnahme unseres Dauerbrenners Die Feuerzangenbowle (nur drei Termi-
              ne!) und in diesem Jahr den sämtlichen Werken der Grimms sowie einem Stück
              für jung und alt oder eben auch für die ganze Familie: Peter Pan! Ein Stück, bei
              dem nicht nur Träume fliegen lernen! Aber auch die Kleinsten kommen bei uns
nicht zu kurz: mit der kleine rabe socke – alles meins! können Sie den ganz Kleinen (3-6 Jah-
re) ihren ersten Theaterbesuch in Altona bescheren.
    Wir tun alles dafür, dass Sie sich bei uns sicher fühlen können! Dies hat schon der letzte
Herbst bewiesen. Beweisen Sie uns durch Ihre Treue und Ihr Interesse, dass unsere großen
Anstrengungen über die letzten Monate hinweg, Theater auf hohem Niveau für Sie vorzuberei-
ten, nicht umsonst waren!

In großer Vorfreude und mit herzlichen Grüßen

Axel Schneider
ZEIT - HAIR DAS KULT-MUSICAL FEIERT AM 12. SEPTEMBER PREMIERE AM ALTONAER THEATER - Hamburger Kammerspiele
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                                       HAIR
                                       THE AMERICAN TRIBAL LOVE-ROCK MUSICAL
                            Foto: G2 Baraniak

                                                                                                                                                               Behind the Scenes –
                                                                                                                                                               Fotoshooting für das
                                                                                                                                                               Plakat zum Kultmusical
im fokus altonaer theater

                                           USA,
                                                                             Ende der 60er Jahre: in Vietnam      Die Lieder unterstreichen ein Lebensgefühl, sie stellen Fra-
                                                                             herrscht Krieg, wehrpflichtige    gen – und regen zum Tanzen an! Sehnsucht und Rebellion, freie
                                                                             Amerikaner werden eingezo-        Liebe, Flower-Power und Auflehnung gegen jede Form von Krieg,
                                                                             gen, junge Menschen (heute        das ist HAIR.
                                            nennen wir sie Hippies) protestieren und suchen abseits etab-         „Let the sunshine in!“
                                            lierter Bürgerlichkeit und in Opposition zum Staatsapparat nach
                                            einem anderen, friedvolleren Leben ohne Krieg, Gewalt und Ras-      Buch und Texte: Gerome Ragni und James Rado
                                            sismus. Vor diesem Hintergrund entsteht das Musical HAIR und                                  Musik: Galt MacDermot
                                            wird zum Kult: der Traum von einem neuen Zeitalter.                                           Deutsch: Nico Rabenald
                                                Hier und heute herrscht eine große Sehnsucht nach Mensch-                             Regie: Franz-Joseph Dieken
                                                                                                                       Bühne: Yvonne Marcour, Sabine Kohlstedt
                                            lichkeit und Natur, nach Besinnung auf Werte und menschliche
                                                                                                                                    Kostüm: Volker Deutschmann
                                            Normalität, nach einer besseren Welt.                                                 Choreographie: Sven Niemeyer
                                                Rassismus, Sexismus, Klimakrise und der Umgang mit Min-         Mit Giovanni de Domenico, Olivia Grassner, Dirk
                                            derheiten in unserer Gesellschaft sind aktuelle Themen wie eh      Hoener/Frank Roder, Melissa Holley, Sarah Kattih,
                                            – und zusätzlich haben wir mit einer Pandemie zu kämpfen. Was        Finja Kelpe, Valerija Laubach, Nick Maia, Martin
                                                                                                               Markert, Ingo Meß, Luisa Meloni, Patrick Stamme/
                                            macht das mit den Beziehungen der Menschen untereinander?
                                                                                                                     Till Jochheim, Carolina Walker, David Wehle
                                            Wie gehen wir mit den Konsequenzen unserer Entscheidungen
                                            um? Darum geht es.
                                                Vor allem aber ist HAIR damals wie heute ein Happening                  PREMIERE AM 12. SEPTEMBER 2021
                                                                                                                           VORSTELLUNGEN BIS 08. JANUAR 2022
                                            voller Lebensbejahung und Aufbruchsstimmung – und Musik!
ZEIT - HAIR DAS KULT-MUSICAL FEIERT AM 12. SEPTEMBER PREMIERE AM ALTONAER THEATER - Hamburger Kammerspiele
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DER REGISSEUR FRANZ-
JOSEPH DIEKEN HAT VOR
EINIGEN JAHREN HAIR BEI
DEN BURGFESTSPIELEN IN
JAGSTHAUSEN INSZENIERT.
HEUTE IST ALLES ANDERS
UND EIN VERGLEICH
LÄSST SICH NICHT ZIEHEN.

                                                                                                                                                       Foto: Bo Lahola
SEINE GEDANKEN DAZU
FORMULIERT ER DENNOCH.

Z
           wischen der Arbeit in Jagsthau-     spruch sein. Eher müsste man fragen: Was
           sen und heute liegen 3 Jahre und    war oder ist eigentlich das „Früher“. Die     INTERVIEW
           eine Pandemie. Das verändert
           alles. Es kann in Hamburg nicht
                                               Kriege sind geblieben gegen die Frauen,
                                               die Erde, die Tiere, die Andersdenkenden.
                                                                                             MIT VALERIJA
mehr nur um den „Summer of love“ gehen.            In Jagsthausen stand Trump als „Auf-      LAUBACH, DIE DIE
                                                                                             RONNIE SPIELT.

                                                                                                                                                                         im fokus altonaer theater
Zudem fordert die räumliche Begrenzung         hänger“ im Zentrum der Inszenierung, um
in Altona neue Bilder.                         auf einen gesellschaftlichen Prozess/Zu-
    Das werden im Endeffekt zwei vonein-       stand hinzuweisen. Dabei ging es aber um
ander unabhängige Arbeiten werden. Wo-         die Gesellschaft für die Trump stand und      HAIR ist nicht Deine erste Produk-
bei die Inszenierung in Jagsthausen – an       immer noch steht, für ein System, ein ge-     tion am Altonaer Theater. Was wird
diesem Ort und zu dieser Zeit – hervorra-      sellschaftliches Klima, das immer noch        diesmal (hoffentlich) besonders für
gend funktioniert hat. Sowohl optisch als      virulent und existent ist. Amerika ist eine   Dich sein?
auch von ihrem politischen und emotiona-       nach wie vor gespaltene Gesellschaft.         Stimmt, ich durfte am Altonaer Thea-
len Angang her. Und zu diesem Zweck war        Trump ist lediglich der Schauspieler im       ter schon in verschiedenen Produktio-
die Fassung auch geschrieben. Mit am           Vordergrund. Eine Projektionsfläche, die      nen mitwirken. Mit Oliver Twist fing es
Ende ca. tausend stehenden, mitsingen-         ungefiltert Dinge rausbläst.                  in Altona 2015 an, und es folgten wei-
den Zuschauer*innen. Bei der Bundesgar-            Viele beschwören das Lebensgefühl,        tere Stücke wie z.B. Wie Im Himmel,
tenschau waren es sogar knapp 7000, in         das die Musik des Musicals vermittelt …       Ronja Räubertochter. Zudem durfte
einem Areal, das eigentlich für 500 konzi-     damit tue ich mich schwer. Ich hinterfrage    ich in den Jahren 2016 bis 2019 bei den
piert war.                                     die Texte. Und das Hinterfragen führt zu      Burgfestspielen Jagsthausen schöne
    Der Reiz für mich besteht darin, sich      einem Ansatz, der sich mit unserer heuti-     Rollen übernehmen; Lady de Winter in
diesem Stück unter den veränderten Vor-        gen Situation/Welt auseinandersetzt, mein     Die drei Musketiere, Inez in Zorro,
zeichen noch einmal zuzuwenden. Und es         Gefühl ist also kontextabhängig.              Adelheid von Walldorf in Götz von
neu zu befragen: Die Songs, die Szenerie,          Wenn ich aber meinen Lieblingssong        Berlichingen oder Morticia Addams in
die Choreographie, die Figuren. Was heißt      benennen müsste, wäre es: „Let the suns-      Addams Family zum Beispiel. Und
das für uns jetzt. Immer soweit das mit        hine in“. Für mich ist das ein Flehen, das    eben auch die Ronnie in HAIR – umso
dem Material möglich ist. Gewisse Songs        sich an alle möglichen Adressat*innen         mehr freue ich mich jetzt, dass es wie-
sind natürlich an die Zeit der Entstehung      richtet. An jede*n Einzelne*n, an die (wie    der, und vor allem in diesen Zeiten,
gebunden, sind aber immer noch coole           auch immer) Verantwortlichen, an Gott         heißen darf: „Let the sunshine in“.
Songs.                                         (wenn nur noch Gottes Gnade eine Wende            Zumal es ganz bestimmt allein
    HAIR ist als und in Reaktion auf einen     herbeiführen kann), ein Flehen, das zum       schon aufgrund der besonderen Situa-
gesellschaftlichen Prozess in einer Zeit       Postulat wird, zu einer Forderung, die        tion, in der Kulturschaffende sich der-
des Umbruchs entstanden. Der zweite            nicht überhört werden sollte. Es ist also     zeit befinden, eine besondere Produk-
Weltkrieg, Vietnam, ein fadenscheiniger        eher ein Gefühl, das entsteht.                tion werden wird. Ich freue mich schon
Eroberungskrieg. Die Parallelen zum Irak       (Franz-Joseph Dieken)                         riesig auf die Kolleg*innen.          ›
liegen auf der Hand. Heute glauben ja ei-
nige, Bush sei ein netter Onkel gewesen,
der Bilder malte und Angela Merkel den
Nacken massierte, aber nüchtern betrach-
tet, hat das meiner Meinung nach eine
Systematik. Damit kommt man vielleicht
dem unterschwelligen Grund für die Aktu-
alität oder für die andauernde Resonanz
                                                                                                                                 Foto: David Reisler

dieses Stoffes näher.
    Ich glaube, dass wir uns wieder in einer
Umbruchszeit befinden, in der wir uns hin-
terfragen müssen. Ein „Hauptsache es wird
wieder so, wie früher“ kann, nicht der An-
ZEIT - HAIR DAS KULT-MUSICAL FEIERT AM 12. SEPTEMBER PREMIERE AM ALTONAER THEATER - Hamburger Kammerspiele
06

                                Zusammen mit den Zuschauer*in-
                            nen ein Happening zu erleben. Ein ge-
                            meinsames Erlebnis. Nicht: „wir spie-                                                                      wurden wir in der Oper AIDA eingesetzt.
                            len Euch zwei Stunden was vor“,                                                                            Das war mein allererster Moment auf
                            sondern: „wir sind alle EINS“. Wir ge-                                                                     einer richtigen Bühne, in einer richtigen
                            hören alle zusammen, der Tribe, die                                                                        Inszenierung. Das werde ich nie verges-
                            Zuschauer*innen, und alle und alles                                                                        sen. Aber immer war mir klar, dass ich
                            darüber hinaus. Wenn ich nach zwei                                                                         nicht nur singen möchte. Ich wollte mich
                            Stunden mit diesem Verbundenheits-                                                                         nie festlegen. Singen ist meine absolute

                                                                                                                 Foto: Bernhard Link
                            gefühl von der Bühne gegangen bin                                                                          Passion, aber es ist trotzdem nicht alles.
                            – das war das Größte. Ich bin ge-                                                                          Ich wollte spielen, tanzen, Charakteren
                            spannt, und hoffe natürlich sehr, dass                                                                     Leben einhauchen, Geschichten erzäh-
                            dies uns im Altonaer Theater gelin-                                                                        len, performen, entertainen... Am liebs-
                            gen wird!                                                                                                  ten Alles! Die Menschen aus dem Alltag
                            „Musical“ bedeutet für Euch Dar-                                                                           ziehen und für ein paar Stunden mit mir
                            steller*innen Tanzen, Singen, Spie-                                                                        nehmen. Und dabei will ich immer meine
                            len. Womit hast Du angefangen?             INTERVIEW MIT                                                   eigene Interpretation und meinen eige-
                            Kannst Du alles gleich gut? Wie
                            kriegt man das unter einen Hut?
                                                                       MARTIN MARKERT,                                                 nen Stimmklang haben. Ich will ich sein.
                                                                                                                                       Man soll immer sagen: „Ja, dass ist Mar-
                            Ich habe das Gefühl es kriegt sich         DER DEN GEORGE                                                  tin Markert“. Irgendwie war diese Viel-
                            alles von selbst unter einen Hut, ein-
                            fach, weil ich mich nicht auf eine Fer-
                                                                       BERGER SPIELT.                                                  fältigkeit für mich nur mit einer guten
                                                                                                                                       und fundierten Musicalausbildung mög-
                            tigkeit festlegen will. Alle drei Berei-                                                                   lich. Und so war es dann auch... Wenn
im fokus altonaer theater

                            che sind einfach zu schön und              Du hast HAIR bereits gespielt. Warum                            ich auf meine vergangenen 16 Bühnen-
                            machen zu viel Spaß, um sich nur auf       will man das Stück immer wieder spie-                           jahre zurück blicke, durfte ich ein gan-
                            einen von ihnen festzulegen. Und ich       len?                                                            zes Potpourri an Rollen und Stücken
                            liebe Abwechslung! Wenn ich mich           Ja, ich habe HAIR (gemeinsam mit Valerija)                      spielen.
                            z.B. mehrere Monate ausschließlich         in Jagsthausen gespielt. Das war so toll.                       HAIR ist ein musikalisch anspruchsvol-
                            mit einem reinen Schauspielstück           Ein ganz unbeschreiblicher Sommer. Wir                          les Musical. Hast Du ein Lieblingslied
                            beschäftigt habe, und nicht weiter-        waren durchweg ausverkauft, wir hatten                          in diesem Stück? Welches und warum?
                            komme, dann kann Musik, Singen, ein        genau den Nerv des Publikums getroffen.                         HAIR ist einfach Klasse. Ich wollte im-
                            Auftritt mit meiner Band zwischen-         Wir hatten jede Vorstellung Blumenkin-                          mer den Claude Hooper Bukowski spie-
                            durch die „Medizin“ sein, die mir mei-     der, Hippies und andere tolle Menschen                          len. Ich dachte einfach, das bin ich... Als
                            nen Kopf „freipustet“ und mir wieder       im Publikum. HAIR ist einfach ein Happe-                        ich mich dann für Joseph Diekens HAIR
                            andere Seiten von mir selbst auf-          ning. Es steht für eine ganz besondere                          beworben habe, habe ich mich natürlich
                            zeigt. Genauso ist es aber auch an-        Zeit. Es vermittelt Werte und Zusammen-                         auch als Claude gesehen. Und war mir
                            dersherum. Und Tanzen: als 5-jährige       halt. Außerdem gibt es für den Tribe keine                      auch vollkommen sicher, dass die Krea-
                            war es mein Wunsch Tänzerin zu wer-        Grenzen und jede*r ist willkommen. Ganz                         tiven dieser Produktion das auch so se-
                            den. Ich habe als Kind viel und gerne      gleich welcher Gesinnung oder Orientie-                         hen. Ich hatte sogar „Where do i go“ vor-
                            getanzt, und empfand es damals             rung... Ist das nicht toll? Wie gern wäre ich                   bereitet. Und dann kam auf einmal das
                            schon als etwas Wundervolles und           in dieser Zeit ein junger Mann gewesen                          Angebot für Berger. Da war ich richtig
                            Befreiendes. Später, als ich auch Mu-      und hätte mit denen mal so richtig abge-                        überrascht. Ich war mir sicher, dass ich
                            sik und Schauspiel für mich entdeckt       feiert. Und dazu kommen dann noch diese                         das nicht bin. Ich – der Anführer der gan-
                            habe, wollte ich mich beruflich doch       zeitlosen, fantastischen Hits. Wer will bei                     zen Sause? Ich – George Berger? Das
                            nicht ausschließlich auf Tanz konzen-      so etwas nicht dabei sein? George Berger                        kann doch nicht sein... Aber ich habe
                            trieren, aber es bleibt ein sehr wich-     ist ein Riesenbaby... etwas verrückt und                        mich dann entschieden, das Angebot an-
                            tiger Teil meines Jobs, auf den ich        ziemlich bekifft. Aber trotzdem weiss er                        zunehmen und es zu versuchen. Das war
                            nicht verzichten möchte. Und Musi-         genau, was er will. Er ist neugierig, voller                    ein ziemlicher Ritt. Durch die intensive
                            cal ist für mich jedes Mal DIE Mög-        Liebe, ohne Vorurteile und beschützt al-                        Arbeit mit Joseph wurde ich dann jeden
                            lichkeit sich wieder in allen drei Be-     les, was ihm lieb ist. Ich liebe diesen Kerl                    Tag ein bisschen mehr zu Berger. Jetzt
                            reichen GLEICHZEITIG austoben zu           und freue mich riesig, dass ich ihn erneut                      denke ich, er ist perfekt für mich. Wir
                            dürfen.                                    spielen darf.                                                   sind richtige Buddies! Ich hab durch ihn
                            Und Dein Lieblingssong aus HAIR?           Du hast mit klassischem Gesang ange-                            unglaublich viel Stärke und Selbstbe-
                            Da sind ganz viele tolle Songs, aber       fangen, hast am Theater Rostock in einer                        wusstsein mitgenommen. Berger, aber
                            wenn ich die im Kopf so durchgehen         Operninszenierung gesungen. Was hat                             speziell in der HAIR Fassung von Joseph
                            …. (lange Pause) …lande ich bei „Hip-      Dich bewogen die Musicalausbildung zu                           Dieken, hat mich zu einer ganz neuen,
                            pie Life“. Ja, genau!                      machen?                                                         Form von „Leading Men“ werden lassen.
                                                                       Ich habe nur auf meinen Stimmbruch ge-                              Mein absolutes Lieblingslied ist im-
                                                                       wartet und dann sofort mit Gesang am                            mer noch „Aquarius“! Mit einem besse-
                                                                       Konservatorium in Rostock angefangen.                           ren Vibe kann so eine Show gar nicht
                                                                       Und ja, dies war bei einer klassischen                          starten. Ronnie singt dieses Lied und wir
                                                                       Opernsängerin... Rosemarie Christmann –                         alle sind sofort hinein gebeamt in die
                                                                       eine tolle Frau. Durch das Kons bin ich                         richtige Zeit und in das richtige Gefühl.
                                                                       dann in der Singakademie am Volksthea-                          Außerdem bin ich ein großer Fan von
                                                                       ter Rostock gelandet. Und an diesem Haus                        „The Flesh Failures (Let the Sunshine in)“.
ZEIT - HAIR DAS KULT-MUSICAL FEIERT AM 12. SEPTEMBER PREMIERE AM ALTONAER THEATER - Hamburger Kammerspiele
07
GRIMMS SÄMTLICHE
WERKE …
LEICHT GEKÜRZT!
EIN KINDERMÄRCHEN FÜR ERWACHSENE

                                                                                                                                                                                              im fokus altonaer theater
                                                                                                                                          Foto: Thorsten Harms, Bearbeitung: Markus Schäfer

D
                   ie „Kinder und Hausmärchen“ der Brüder Grimm         mehr als 200 Vorstellungen ein großer Publikumserfolg und wur-
                   sind ein internationaler Bestseller, ein literari-   de vom NDR fürs Fernsehen aufgezeichnet. Goethes sämtliche
                   scher Fantasyfilm fürs Kinderzimmer, der in          Werke … leicht gekürzt! aus dem Jahr 2015 war zudem für den
                   mehr als 100 Sprachen übersetzt und öfter ver-       Inthega-Preis Neuberin nominiert. Die einzigartige Mischung aus
                   kauft wurde als irgendein anderes deutsches          klassischem Theater, rasanter Biographie, aberwitziger Comedy
                   Buch. Man kann also davon ausgehen, dass es          und vielseitiger Gesangsnummern hat Publikum & Presse ein-
kein einziges Kind gibt, das noch nichts von Rotkäppchen, Ra-           hellig begeistert. Mit den Brüdern Grimm widmen sich Ehnert,
punzel oder dem Froschkönig gehört hat. Doch Jacob und Wil-             Bader und Scheibe in einer Inszenierung von Martin Maria Blau
helm Grimm waren weit mehr als nur die Märchenonkel der deut-           nun zum dritten Mal auf ihre ganz eigene Weise der deutschen
schen Literatur. Sie wurden auch als Sprachwissenschaftler,             Sprach- und Literaturgeschichte.
Volkskundler und Gründungsväter der Germanistik verehrt und             www.leichtgekürzt.de
als Teil der „Göttinger Sieben“ politisch verfolgt. Und auch wenn
wir Jacob und Wilhelm stets nur im Doppelpack als „die Brüder
Grimm“ bezeichnen, so waren sie vom Wesen her doch grundver-                               Von Michael Ehnert
schieden. Ihr Lebenswerk hat die deutsche Festplatte nachhalti-                            Regie: Martin Maria Blau
ger beschrieben als irgendein anderes Stück deutscher Literatur.                           Ausstattung: Sylvia Hartmann
    Erleben Sie Jakob und Wilhelm Grimm in den Wirren der                                  Musik & Songs: Jan-Christof Scheibe
deutschen Kleinstaaterei, seien Sie dabei, wenn Rotkäppchen                                Mit Kristian Bader, Jan-Christof Scheibe und
                                                                                           Michael Ehnert
und der Froschkönig auf Hannibal Lecter treffen. Und lassen Sie
sich verzaubern von einem magischen Abend, der Ihnen am                                    Empfohlen ab 15 3/4 Jahren.
Ende klarmachen wird, warum wir Deutschen sind wie wir sind.
Bereits Goethe und Schiller wurden von den drei Universal-Ge-
nies Bader, Ehnert und Scheibe leicht gekürzt: Schon Schillers              URAUFFÜHRUNG AM 30. SEPTEMBER 2021
                                                                                             IM ALTONAER THEATER
sämtliche Werke … leicht gekürzt! aus dem Jahr 2009 war mit
ZEIT - HAIR DAS KULT-MUSICAL FEIERT AM 12. SEPTEMBER PREMIERE AM ALTONAER THEATER - Hamburger Kammerspiele
08

                            „WIE SIND WIR
                            DENN JETZT, WIR
                            DEUTSCHEN? “
                              MICHAEL EHNERT
                              … ist Hamburger. Sein Vater auch. Dessen Vater ebenfalls. Der Rest des Stammbaums verliert sich
                              irgendwo im Hamburger Herbstnebel. Ehnert ist in Hamburg zur Schauspielschule gegangen, hat
                                         auf fast allen Hamburger Bühnen gestanden, war Gründungsmitglied der Hamburger-
                                                Theater-Mafia, ist bei einer Straßentheater-Aktion des Bader-Ehnert-Komman-
                                                     dos am Hamburger Dammtor-Bahnhof verhaftet worden und schreibt ne-
                                                        benbei Drehbücher, die hauptsächlich in Hamburg spielen. Seine Söhne
                                                          sind Hamburger und seine Frau auch. Ehnert ernährt sich hauptsäch-
im fokus altonaer theater

                                                            lich von Franzbrötchen und Elbwasser. Es gibt wissenschaftliche
                                                              Theorien darüber, dass Hamburg in einem schwarzen Loch ver-
                                                               schwinden wird, wenn Ehnert jemals die Stadtgrenzen über-
                                                                schreiten sollte. Bielefeld gibt es nicht und Hamburg nur mit
                                                                 Ehnert. Gleichzeitig ist Ehnert ein Weltenbummler; an seinem
                                                                 Schreibtisch. Er geht in seinem Kopf spazieren und entdeckt
                                                                 dort regelmäßig Welten, die nie ein anderer Mensch vor ihm
                                                                 betreten hat. Gut für uns: Denn meistens schreibt Ehnert da-
                                                                 nach sehr lustige Gehirn-Reiseberichte; ob in Form preisge-
                                                                 krönter Soloprogramme, paartherapeutischer Beichten oder
                                                                sprachgewaltiger Klassiker-Biographien. Nordisch und Platt,
                                                               Apparat Dummtüch, Guten Tag!

                                                                                                                                           JAN-CHRISTOF
                                                                                                                                           SCHEIBE
                                                                                                                                           Bereits mit zehn Jahren trat er als Knabenstimme
                                                                                                                                           in der bekannten „Peter Alexander-Show“ auf. Nach
                                                                                                                                           einem Studium der Komposition widmete er sich
                                                                                                                                           zuerst einer Karriere als Popmusiker, Musikprodu-
                                                                                                                                           zent und Filmmusikkomponist.
                                                                                                                                               In dieser Zeit begegnete er Sissi Perlinger, mit
                                                                                                                                           der er über zehn Jahre lang als Comedy-Duo durch
                                                                                                                                           Deutschland tourte und so das Handwerk des Co-
                                                                                                                                           median erlernte. Seine erste eigene Comedy-Solo-
                                                                                                                                           Show „Zuviel Sex ist gar nicht gesund“ war ein rie-
                                                                                      Fotos: Thorsten Harms, Bearbeitung: Markus Schäfer

                                                                                                                                           siger Publikumserfolg und gastiert – neben anderen
                                                                                                                                           seiner Soloprogramme – seit mittlerweile über 20
                                                                                                                                           Jahren im Imperial Theater Parallel arbeitete er als
                                                                                                                                           Songwriter, Arrangeur und Theaterkomponist, u.a.
                                                                                                                                           für „Best of Dreigroschenoper“ mit Dominique Hor-
                                                                                                                                           witz.
                                                                                                                                               Jan-Christof Scheibe ist außerdem Gründer und
                                                                                                                                           Leiter des „Heaven Can Wait“-Chores. Hier inter-
                                                                                                                                           pretieren Sänger*innen zwischen 70 und 96 Jahren
                                                                                                                                           die Musik ihrer Enkel neu. In 12 Jahren darf er sel-
                                                                                                                                           ber mitsingen, worauf er sich schon freut.
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KRISTIAN BADER
Wer 1965 als Sohn eines Jet-Piloten und einer Klavierlehrerin ge-
boren, zwischen Portugal und Nordfriesland aufgewachsen ist und
anschließend Bundeswehr, Kriegsdienstverweigerung und Chine-
sisch-Studium unter einen Hut gebracht hat, der entwickelt viel-
leicht zwangsläufig eine gewisse kabarettistische Begabung…
    Den Satz seiner Französischlehrerin im Ohr „Herr Bader, immer
wenn ich Sie sehe, muß ich lachen!“, (den er als Kompliment inter-
pretierte) sieht er als Weckruf für seinen Aufbruch in die Welt der
Bühne. So widmet er sich mit 16 dem Schreiben kleiner Theater-
stücke, die zufälligerweise im Handumdrehen Preise bei Theater-
jugendwettbewerben gewannen. Davon beflügelt, schrieb er Lieder,
die in ihrer Kombination aus Dilettantismus, Größenwahn und auto-
biographischer Tragikomik, bei fast allen Wettbewerben, an denen
seine Bands teilnahmen, die Jury irgendwie überzeugten ...
    Die Aufnahmeprüfung an einer berühmten Schauspielschule er-
schien ihm nur noch eine kleine Formalität vor dem kometenhaften
Aufstieg im Showbiz …
    So bewarb Bader sich an fast allen großen deutschsprachigen
Schauspielschulen und wurde selbstverständlich... überall abge-
lehnt!
    Über die Umwege von Erdkunde-, Englisch- und Chinesischstudi-

                                                                      im fokus altonaer theater
um in Bonn landete er doch noch in Hamburg an einer Musicalschu-
le und gründete 1990 mit Michael Ehnert das Bader-Ehnert-Komman-
do. Es folgten Preise und Auszeichnungen, wie „Magdeburger
Kugelblitz, Buxtehuder Kleinkunstigel, Fickmühlener Tröte“ von de-
nen noch nie jemand gehört hat – aber auch der „Deutsche Klein-
kunstpreis“ und „Prix Pantheon“.
    Im Jahr 2000 trat dann der „Ca-
veman“ in sein Leben, der ihn
seitdem eng begleitet und
mittlerweile zu einer Art
Zweitnamen gewor-
den ist. Die Nominie-
rung zum besten
Theaterschauspie-
ler des Jahres in
seiner Rolle als
Adolf Hitler im
Stück „Er ist wie-
der da“ war 2019
der vorläufige Hö-
hepunkt       seiner
Karriere. Seit Corona
baut er Gartenterrassen
zwischen Norddeutsch-
land und Südfrankreich…
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                                                                                                                                                                  Foto: Isolde Ohlbaum/laif
                       KIND ALLER
                       LÄNDER                                                                                          IRMGARD KEUN
                                                                                                                       (06. Februar 1905 bis 05. Mai 1982)

                                                                                                                       Als Tochter wohlhabender, liberal gesinnter
                                                                                                                       Eltern – der Vater war Kaufmann, die Mutter
                                                                                                                       Hausfrau – verbrachte Irmgard Keun ihre
                                                                                                                       Kindheit in Berlin und Köln. Ihre Erinnerun-
                                                                                                                       gen an diese Zeit sind laut eigener Aussage
                                                                                                                       ziemlich verblasst. „Am eindruckvollsten
                                                                                                                       war damals, dass ich mit fünf Jahren dieses
                                                                                                                       widerliche Brüderchen bekam“ so äußert sie
                                                                                                                       sich in einem Gespräch Anfang der 80er Jah-
                                                                                                                       re.
                                                                                                                       Insgesamt hatte Irmgard Keun zur Wahrheit
                                                                                                                       ihrer Lebensumstände ein spezielles Ver-
                                                                                                                       hältnis. Selbstaussagen widersprechen sich
                                                                                                                       häufig, die Faktenlage ist dünn und ihre lite-
                                                                                                                       rarischen Romanfiguren sind „Geschöpfe
im fokus foyer bühne

                                                                                                                       der Autorin“ nie sie selbst.
                                                                                                                       Als die Nazis an die Macht kamen und die
                                                                                                                       Bücher Irmgard Keuns verboten wurden, ver-
                                                                                                                       suchte sie durch eine Klage gegen die Regie-
                                                                                                                       rung das verlorene Geld wiederzubekom-
                                                                                                                       men, lenkte dadurch aber nur die
                                                                                                                       Aufmerksamkeit der Gestapo auf sich. „Mich
                                                                                                                       macht das gottverfluchte Regime krank – die
                                                                                                                       Luft ist vergiftet, man wagt nicht mehr zu
                                                                                                                       atmen, geschweige denn zu denken“ schreibt
                                                                                                                       sie angesichts der ersten Judenboykotte.
                                                                                                                       1936 ging sie ins Exil nach Ostende. Ihr Ehe-
                                                                                                                       mann, der 27 Jahre ältere Johannes Tralow
                                                                                                                       blieb in Deutschland und ihr heimlicher Ge-
                                                                                                                       liebter, der jüdische Arzt Arnold Strauss,

                       K
                                                                                                                       wartet in Amerika auf sie, während Irmgard
                                                                                                                       Keun die nächsten Jahre mit Joseph Roth,
                                                                                                                       durch Europa reist, auf der Suche nach Geld.
                                      ully ist ein junges Mädchen           In Kind aller Länder betrachtet die jun-
                                                                                                                       In dieser schwierigen Zeit verfasste sie un-
                                      im belgischen Exil und ein        ge Ich-Erzählerin die große – und Mitte der    ter anderem den Roman Kind aller Länder
                                      „Kind aller Länder“. Ihr Va-      30er Jahre besonders düstere – Welt aus        (1938), in dem sie ihre Erfahrungen aus dem
                                      ter, ein verschwendungs-          Kinderaugen. Nicht nur die eigenen Eltern,     Exil verarbeitet, geschrieben aus einer
                                      süchtiger       Schriftsteller,   sondern auch die nicht mehr funktionie-        scheinbar naiven Perspektive eines Mäd-
                       steckt permanent in Geldnöten und ist            rende Staatengemeinschaft werden herr-         chens, die der Erzählung ihren besonderen
                                                                                                                       Ton, ihre Frische und Unmittelbarkeit ver-
                       entsprechend ständig auf der Jagd nach           lich „naiv durchschaut“. Es entsteht ein
                                                                                                                       leiht.
                       Bargeld. Da seine Bücher in Deutschland          humorvoller und niemals larmoyanter Blick      Nach dem Krieg versuchte Irmgard Keun als
                       verboten sind, lebt er von Zeitungsarti-         auf eine Familie auf der Flucht und die Si-    Schriftstellerin wieder Fuß zu fassen, was ihr
                       keln und den Vorschüssen seiner Aus-             tuation der Emigrant*innen in Europa.          in der konservativen Nachkriegsära aber
                       landsverlage. Seine „Geschäfts – Reisen“             Das Altonaer Theater greift mit dieser     missglückte. Sie verstummte zunehmend
                                                                                                                       und ihre Alkoholprobleme verschärften sich.
                       führen ihn quer durch Europa nach Osten-         Produktion eine alte Tradition wieder auf
                                                                                                                       Erst in den späten 1970er Jahren wurde sie
                       de, Warschau und Paris, nach Salzburg            und bespielt mit Kind aller Länder als ei-     wiederentdeckt und ihre Werke wurden neu
                       und sogar New York. Während der Vater            nem Ein-Personen-Stück das Café Oelsner.       aufgelegt.
                       seinen Geschäften nachjagt, bleiben sei-
                       ne Tochter und seine Frau im jeweiligen
                       Hotel, wo die beiden ihrerseits ständig ge-
                       fordert sind, Rechnungen zu begleichen –
                       und vor allem Ausreden zu erfinden. Am                                                Ein Monolog nach dem Roman von Irmgard Keun
                                                                                                             Textfassung und Regie: Axel Schneider
                       wohlsten fühlt sich Kully in der Eisenbahn
                                                                                                             Mit Nadja Wünsche
                       auf der Fahrt ins nächste Land, besonders
                       wenn die Familie dabei zusammen ist.
                           Bereits Irmgard Keuns bekanntestem
                       Roman „Das kunstseidene Mädchen“ ge-
                       lingt es ihr, schwere Momente im Leben
                       einer jungen Frau mit leichter schriftstelle-                            VORSTELLUNGEN VOM 28.08. BIS 06.10.2021
                       rischer Hand zu zeichnen.
11
E
               in Journalist fährt nach
               Lampedusa mit seinem
               fast stummen Vater, um
               einen Artikel zu schreiben,
               in dem er über die Insel-
               bewohner*innen und ge-
rettete Kinder des Meeres (Geflüchtete)
erzählt.
    Dieses Theaterstück basiert auf Davide

                                                                                                                                              Foto: Carolina de A. Cesconetto
Enias Romanbericht „Schiffbruch vor Lam-
pedusa“, der im Frühjahr 2019 im Wallstein
Verlag erschien. Lampedusa ist dabei ein
Mikrokosmos, in dem die Folgen von Mig-
ration, Flucht und Grenzen unmittelbar
spürbar sind. Gleichzeitig erinnert Enia
sich an magische Sommer an der siziliani-
schen Küste und seine früheren Urlaube

                                                FINSTERNIS

                                                                                                                                                                                im fokus foyer bühne
CAROLINA DE A. CESCONETTO,
geboren 1993, ist Komponistin und Thea-
ter/Musiktheater Reg isseurin. In Curiti-
ba/Brasilien absolvier te sie ihr Studium
für Komposition und Dirig ieren an der
„Escola de Musica e Belas Ar tes do Pa-
raná“. In Brasilien arbeitete sie als Mu-       auf der Insel, und versucht, die Unschuld          In diesem Stück wird die rhetorische
siklehrerin und hat in verschiedenen
                                                dieser Zeit wieder heraufzubeschwören.         Figur der Evokation verwendet. Als condi-
Musikprojekten und Installationen mit-
gewirkt. In Berlin studier te sie Reg ie an         Enias Tage auf Lampedusa werden be-        tio sine qua non für die Erteilung der Auf-
der „Hochschule für Schauspielkunst             gleitet von seiner Sorge um den krebs-         führungsrechte untersagt der Autor hier-
Ernst Busch“ und konnte unterschiedli-          kranken Onkel und der Notwendigkeit,           mit ausdrücklich jede Verwendung von
che Projekte entwickeln und an diver-           sich mit dessen nahenden Tod auseinan-         Fotos, Videos oder Tonaufzeichnungen,
sen Produktionen teilnehmen, zum Bei-           derzusetzen. Dieser sehr persönliche           die den Text illustrieren sollen. Als da wä-
spiel auf Kampnagel und der Deutschen
                                                Schmerz über den drohenden Verlust             ren: Bilder, Geräusche, Requisiten, die als
Oper Berlin. Als Komponistin und Reg is-
seurin ver wirklichte sie am Haus der           lässt erahnen, was die große Katastrophe       Symbol dienen für das Meer, die Wüste,
Kulturen der Welt (Berlin) mit „ Minuto         vor den europäischen Küsten für die Tau-       libysche     Gefängnisse,     Anlandungen,
Opera“ eine selbstkomponier te Opern-           senden, die ihr Leben im Mittelmeer ver-       Schiffbrüche, Ertrinkende, Ärzte & Ärztin-
Installation und an der Volksbühne Ber-         lieren, und ihre Familien bedeuten muss.       nen, Krankenpfleger*innen, Krankenhäu-
lin das Stück „Schwarze Erde“. Zuletzt
                                                So macht Enia das Unfassbare fassbar.          ser, weiße Kittel und typische Gegenstän-
zeig te sie ihren kurzen Film „ Fear 4 Vier “
auf dem Festival „Internationale Schil-         (Wallenstein Verlag)                           de bei einer Flucht übers Meer oder durch
ler tage“ im National Theater Mannheim,                                                        die Wüste.
eine Co-Produktion der HfS-Ultras und              Die Toten, die Erinnerungen, die Ereig-         Dies betrifft auch die Retter*innen und
des National Theater Mannheim.                  nisse, die Berichte der Überlebenden, die      Helfer*innen auf See und an Land, die
„Finsternis“ ist Carolinas erste Inszenie-      das Wagnis eingingen, Grenzen zu über-         heute hier und morgen dort ihr Leben aufs
rung für das Altonaer Theater.
                                                schreiten – sie müssen geschützt werden        Spiel setzen. Bei der Inszenierung des
                                                vor jeder Form der Instrumentalisierung.       Stückes hat alles auf der Bühne zu ge-
                                                Ihre Identität gilt es zu respektieren, denn   schehen: Sprache, Bewegung, Musik, Ge-
                                                sie ist absolut einzigartig und darf auch      räusche.
                                                nicht dazu benutzt werden, um irgendwel-           Diese Anweisungen sind strikt zu be-
                                                che Ideen oder Thesen zu untermauern.          folgen (so steht es im Textbuch).

                                                                                        Ein Monolog nach dem Roman von Davide Enia
                                                                                        Regie: Carolina Cesconetto
                                                                                        Mit Johan Richter

                                                                        VORSTELLUNGEN VOM 09. BIS 25. APRIL 2021
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                            BEKENNTNISSE
                            DES HOCHSTAPLERS
                            FELIX KRULL
im fokus altonaer theater

                                                                                                                                                                           Foto: G2 Baraniak

                            D
                                              ie Welt will betrogen sein, und Felix Krull – gebo-      in die Hotelbranche ein. Kleine Diebstähle sind der Auftakt seiner
                                              rener Hochstapler, eloquenter Charmeur und Lieb-         kriminellen Karriere, die im Grand Hotel ihren Feinschliff erhält und
                                              ling nicht nur der Frauen – betrügt sie. Attraktiv,      durch den Rollentausch mit einem liebeskranken Hotelgast, einem
                                              elegant, ausreichend egoistisch und raffiniert be-       echten Marquis, gekrönt wird. Mit dessen Namen, Papieren und Ver-
                                              schreitet er seinen ganz eigenen Weg zwischen            mögen ausgestattet, begibt sich Felix auf Weltreise. Er zelebriert den
                                              Wünschen, Werten und Wahrheit. Felix Krull, Sohn         schönen Schein und gibt (s)eine Rolle in der Gesellschaft, bis er
                            eines Sektfabrikanten, erkennt früh seine schauspielerischen Fähig-        diese am Ende gar nicht mehr spielt, sondern lebt.
                            keiten und versteht es sie einzusetzen. So gelingt es ihm dank einer           Neben der amüsanten Unterhaltung um einen gesellschaftlichen
                            schauspielerischen Meisterleistung beim Wehrdienst, ausgemustert           Falschspieler entlarvt die Geschichte die bürgerliche Welt, die den
                            zu werden. Er sucht sein Glück in Paris und steigt, vorerst als Liftboy,   Betrug herausfordert, indem sie die Menschen nach dem äußeren
13
DER REGISSEUR GEORG MÜNZEL ÜBER
SEIN VERHÄLTNIS ZU „FELIX KRULL“

M
                      it der literarischen      Zumal der Auf-
                      Figur Felix Krull hat steiger Krull über-
                      Thomas Mann etwas     haupt keine politi-
                      Seltenes geschaf-     sche Agenda hat. Er
                      fen: eine Fiktion ist will zu den Reichen
                      zum Synonym für       und Schönen gehö-
ein reales Phänomen geworden, den Hoch-     ren, aber wenn er
stapler. So wie Jekyll/Hyde für eine ge-    dort ankommt, will
spaltene Persönlichkeit oder Uncle Sam      er nichts verändern.
für den angepassten, unterwürfigen          Im Gegenteil: er be-

                                                                                                                                                  Foto: Bo Lahola
Schwarzen steht, steht Krull für den ge-    fürwortet die be-
witzten, vornehmen Blender, der die Welt    stehenden sozialen
täuscht, weil sie getäuscht werden will,    Verhältnisse     und
und mit scheinbarer Leichtigkeit Unge-      sieht es nur als zu-
heures erreicht, wobei er stets sympa-      fälligen Fehler an,
thisch und attraktiv bleibt.                dass er nicht auf der Gewinner-Seite ge-              seinem Tod, also mehr als sein halbes Le-
                                            boren wurde. Und diesen Fehler gilt es zu             ben, immer wieder mit dem Stoff beschäf-

                                                                                                                                                                    im fokus altonaer theater
Soweit das Klischee.                        korrigieren, aber eben nur für ihn selbst.            tigt, mehrere Fassungen veröffentlicht, bis
Wenn man den Roman aber heute liest, im         Das ist dann schon nicht mehr so sym-             er die fiktive Autobiographie schließlich
sogenannten postfaktischen Zeitalter, in pathisch und witzig. Und wenn man durch                  kurz vor seinem Tod bewusst als Fragment
dem Hochstapler*innen und Blender*innen die geschliffene Oberfläche der brillanten,               abschloss. Er hat sich in der Hauptfigur of-
realen Schaden anrichten und Gesellschaf- humorvollen Sprache hindurchblickt, ent-                fenbar auch selbst beschrieben. Der Groß-
ten neu verhandeln müssen, was die Grund- steht für mich eine zutiefst einsame Figur.             schriftsteller, der sich trotz ultimativem
voraussetzungen für Erkenntnis sind (Wis- Krull hat in dem ganzen Roman eigentlich                Erfolges (Nobelpreis!) auch immer wieder
senschaft? Telegram? Spiegel Online? keine wirkliche Beziehung. Er mag seine                      als Betrüger fühlt, ein Gefühl, das die meis-
Twitter? Die Süddeutsche?), liest sich das Mutter und seine Schwester nicht, sein Va-             ten Künstler*innen kennen. Er hat das Fa-
dann nicht mehr so lustig als Schelmenro- ter begeht Suizid, seine Hauptbezugsper-                milientrauma Suizid (seine Schwestern Ju-
man weg. Mir ging es zumindest so.          son als Kind ist ein merkwürdiger Pate, ein           lia und Carla, sein Sohn Klaus) bearbeitet
                                                                   Künstler, der das              und seine nicht gelebte Homosexualität.
                                                                   Kind Felix nackt por-              Das kulminiert in der Begegnung Krulls
Foto: Birte Filmer

                                JOHN VON DÜFFEL                    trätiert, was man              mit dem homosexuellen Lord Kilmarnock,
                                wurde 1966 in Göttingen gebo-      heute als mindes-              da treffen das junge und das alte Alter Ego
                                ren. Im Laufe seiner Jugend
                                lebte von Düffel längere Zeit
                                                                   tens     grenzwertig           Thomas Manns aufeinander. Der vornehme
                                mit seinen Eltern im Ausland: in   missbräuchlich    be-          ältere Herr, der seine Sexualität lebt, was
                                den Sechzigern in Derr y (Nord-    zeichnen würde.                sich Mann (wahrscheinlich?) nie erlaubt
                               irland), in den Siebzigern in                                      hat, bietet dem jungen Mann eine Bezie-
                               South Dakota, USA . Studium                Wie traurig – und       hung an. Der lehnt ab und eigentlich ist es
                               der Philosophie und Volkswir t-
                                                                          wie persönlich?         die gleiche Figur, nämlich der Autor selbst.
                               schaft an den Universitäten in
                               Stirling (Schottland) und Frei-            Denn da sind sich       Da doppelt sich das Spiel mit Täuschung
                               burg im Breisgau. 1989 promo-              die Interpreten ei-     und Wirklichkeit in Fiktion und Realität und
                               vier te er mit einer Arbeit zur            nig: der Krull ist      bekommt eine ganz andere Tiefe. Da stellt
Erkenntnistheorie. Zunächst Theater- und Filmkritiker, dann               Thomas Manns per-       sich mir die Frage, ob die Welt wirklich ge-
Dramatiker und Dramaturg an verschiedenen Theatern in Sten-               sönlichster Roman.      täuscht werden will, oder ob sich da nicht
dal, Oldenburg, Basel, Bonn. 2000-2009 Dramaturg am Thalia
Theater. Seit der Spielzeit 2009/10 ist er Dramaturg am Deut-
                                                                          Mann hat sich von       jemand danach sehnt, die Welt eben nicht
schen Theater.                                                            1905 bis kurz vor       mehr täuschen zu müssen.
Im Herbst erscheint John von Düffels neuer Roman „Die Wü-
tenden und die Schuldigen“ im DuMont Buchverlag.

Schein, dem guten Namen und den vorhandenen Mitteln beurteilt.                                           Von John von Düffel
                                                                                        Nach dem Roman von Thomas Mann
Felix Krull zeigt, wie sich – entsprechendes Talent vorausgesetzt – die     Eine Koproduktion mit den Schauspielbühnen in
Wahrnehmung der Gesellschaft manipulieren lässt. Ein Phänomen,                              Stuttgart (Altes Schauspielhaus)
das die Gegenwart kennt, wenn auch die Talente sich ändern.                                               Regie: Georg Münzel
    Die fiktive Biografie erzählt auch davon, was Künstlersein und             Mit Tobias Dürr, Flavio Kiener, Melina Sánchez,
Kunst für Thomas Mann bedeuten. Krull hat ihn sein Leben lang               Anne Schieber, Ole Schloßhauer, Nadja Wünsche
gedanklich begleitet. In dem Text spiegeln sich sowohl die Identi-
tätskrisen des jungen Thomas Mann als auch die Positiondes fast
Achtzigjährigen wieder. Der Text wurde nie abgeschlossen, der Ro-               PREMIERE AM 24. OKTOBER 2021
                                                                                    VORSTELLUNGEN BIS 27. NOVEMBER 2021
man wurde als Fragment veröffentlicht.
SPIELPLAN 2021/2022
                             HAIR
                             PREMIERE

                             SO     12.09.2021 19:00          DI      21.09.2021      19:30              MI      29.12.2021 19:30
                                                              MI      22.09.2021      19:30              DO      30.12.2021 19:30
                             DO     16.09.2021   19:30        DO      23.09.2021      19:30              FR      31.12.2021 Uhrzeit steht
                                                                                                                            noch nicht fest

                             FR     17.09.2021   19:30        FR      24.09.2021      19:30              FR      31.12.2021 Uhrzeit steht
                                                                                                                            noch nicht fest

                             SA     18.09.2021   19:30        SA      25.09.2021      19:30
                             SO     19.09.2021   18:00        DI      28.12.2021      19:30

                             GOTT
spielplan altonaer theater

                             PREMIERE

                             SO     26.09.2021 19:30          SO      10.10.2021      18:00              SA      16.10.2021      19:30
                                                              DI      12.10.2021      19:30              SO      17.10.2021      18:00
                             DO     07.10.2021 19:30          MI      13.10.2021      19:30              MI      27.10.2021      19:30
                             FR     08.10.2021 19:30          DO      14.10.2021      19:30              MO      08.11.2021      19:30
                             SA     09.10.2021 19:30          FR      15.10.2021      19:30

                             GRIMM
                             URAUFFÜHRUNG

                             DO     30.09.2021 19:30          DI      16.11.2021      19:30              FR      10.12.2021      19:30
                                                              MI      01.12.2021      19:30              DI      14.12.2021      19:30
                             FR     01.10.2021   19:30        DO      02.12.2021      19:30              MI      15.12.2021      19:30
                             SA     02.10.2021   19:30        FR      03.12.2021      19:30              DO      16.12.2021      19:30
                             SO     03.10.2021   15:00        DI      07.12.2021      19:30              FR      17.12.2021      19:30
                             SO     14.11.2021   18:00        MI      08.12.2021      19:30
                             MO     15.11.2021   19:30        DO      09.12.2021      19:30

                             FELIX KRULL
                             PREMIERE

                             SO     24.10.2021 19:00          SA      06.11.2021      19:30              DO      18.11.2021      19:30
                                                              SO      07.11.2021      15:00              FR      19.11.2021      19:30
                             DO     28.10.2021   19:30        DI      09.11.2021      19:30              SA      20.11.2021      19:30
                             FR     29.10.2021   19:30        MI      10.11.2021      19:30              MI      24.11.2021      19:30
                             SA     30.10.2021   19:30        DO      11.11.2021      19:30              DO      25.11.2021      19:30
                             SO     31.10.2021   18:00        FR      12.11.2021      19:30              FR      26.11.2021      19:30
                             DO     04.11.2021   19:30        SA      13.11.2021      19:30              SA      27.11.2021      19:30
                             FR     05.11.2021   19:30        MI      17.11.2021      19:30

                                                         *Alle genannten Termine und Daten unter Vorbehalt. Aktuelle Informationen finden Sie unter
                                                                                                  www.altonaer-theater.de und an der Theaterkasse.
PETER PAN
PREMIERE

MI     24.11.2021 10:00                SO     05.12.2021     17:30           SA     18.12.2021   17:30
                                       SA     11.12.2021     12:30           SO     19.12.2021   12:30
SO     28.11.2021     12:30            SA     11.12.2021     15:00           SO     19.12.2021   15:00
SO     28.11.2021     15:00            SA     11.12.2021     17:30           SO     19.12.2021   17:00
SO     28.11.2021     17:30            SO     12.12.2021     10:00           SO     02.01.2022   12:30
SA     04.12.2021     12:30            SO     12.12.2021     12:30           SO     02.01.2022   15:00
SA     04.12.2021     15:00            SO     12.12.2021     15:00           MO     03.01.2022   12:30
SA     04.12.2021     17:30            SO     12.12.2021     17:30           MO     03.01.2022   15:00
SO     05.12.2021     12:30            SA     18.12.2021     12:30           SO     09.01.2022   12:30
SO     05.12.2021     15:00            SA     18.12.2021     15:00           SO     09.01.2022   15:00

DER KLEINE RABE SOCKE – ALLES MEINS!
WIEDERAUFNAHME

MI     01.12.2021 11:00                FR     17.12.2021 Uhrzeit steht
                                                         noch nicht fest     DI     28.12.2021 16:00
                                       FR     17.12.2021 Uhrzeit steht
                                                                             MI     29.12.2021 16:00

                                                                                                         spielplan altonaer theater
                                                         noch nicht fest

SA     04.12.2021 10:00                DO     23.12.2021 11:00               DO     30.12.2021 16:00
FR     17.12.2021 Uhrzeit steht
                  noch nicht fest      SO     26.12.2021 11:00

WIE IM HIMMEL
WIEDERAUFNAHME

DI     21.12.2021 19:30                MI     22.12.2021 19:30               SO     26.12.2021 15:00
                                       DO     23.12.2021 19:30               SO     26.12.2021 19:30

DIE FEUERZANGENBOWLE
WIEDERAUFNAHME

DI     30.11.2021 19:30                MO     06.12.2021 19:30               MO     13.12.2021 19:30

KIND ALLER LÄNDER                                          FOY ER BÜH NE IM CAF É OELSNE R
PREMIERE

SA     28.08.2021 19:30                SA     04.09.2021     19:30           DI     28.09.2021 19:30
                                       DI     07.09.2021     19:30           MI     29.09.2021 19:30
MI     01.09.2021 19:30                FR     10.09.2021     19:30           MI     06.10.2021 19:30
FR     03.09.2021 19:30                MI     15.09.2021     19:30

FINSTERNIS                          FOY ER BÜH NE IM CAF É OELSNE R
PREMIERE

DI     19.10.2021 19:30                DI     26.10.2021     19:30           SO     21.11.2021 18:00
                                       SO     31.10.2021     15:00           SA     04.12.2021 19:30
FR     22.10.2021 19:30                DI     02.11.2021     19:30           SA     11.12.2021 19:30
SA     23.10.2021 19:30                MI     03.11.2021     19:30
16

                                                PETER PAN

                                               P
                                                             eter Pan – der Junge, der niemals erwach-
                                                             sen werden will – wirbelt eines Abends
                                                             auf der Suche nach seinem Schatten in
                                                             das Kinderzimmer von Wendy und ihrem
                                                             Bruder John. Nie hätten die Geschwister
                                                gedacht, einmal fliegen zu können! Doch schon fol-
                                                gen sie Peter Pan und der Fee Tinker Bell ins fantas-
                                                tische Inselreich Nimmerland, wo sie gemeinsam mit
                                                den „Verlorenen Jungs“ die aufregendsten Abenteuer
                                                erleben… und sich gegen den bösen Piraten Käpt’n
                                                Hook behaupten.
                                                    Waren wir alle schon einmal in Nimmerland?
                                                Wenn wir James M. Barrie glauben dürfen, dann
                                                schon, nur vergessen wir es wieder, wenn wir erwach-
                                                sen sind. Umso schöner, dass uns der Roman und die                        Nach dem Roman von James Matthew Barrie
                                                Bühnenadaption dazu verhelfen, uns wieder zu erin-                        Textfassung: Axel Schneider
                                                                                                                          Regie: Hans Schernthaner
kinderstücke altonaer theater

                                                nern! An die Abenteuer der Kindheit zwischen Piraten
                                                                                                                          Bühnenbild: Ricarda Lutz
                                                und wilden Tieren und dem Talent – warum eigentlich
                                                                                                                          Kostüme: Jana Schweers
                                                nicht – fliegen zu können!                                                Mit Mats Kampen, Helena Krey, Valerija Laubach,
                                                    Die Geschichte ist zeitlos, für Jung und Alt, sie                     Daniel Pohlen u.a.
                                                geht zu Herzen, steckt zum Lachen und Mitfiebern                          Für Kinder ab 5 Jahren
                                                an. Ein Stück für die ganze Familie!

                                                                                                                  PREMIERE AM 24. NOVEMBER 2021

                                                DER KLEINE
                                                                                                         D
                                                                                                                   er kleine Rabe Socke hat viele Freunde im Wald, und

                                                RABE SOCKE:                                                        jeder dieser Freunde besitzt etwas, was der Rabe So-
                                                                                                                   cke selbst gern hätte. Stück für Stück gelingt es ihm,
                                                                                                                   sich mit unterschiedlichsten Vorwänden diese Dinge

                                                ALLES MEINS!
                                                                                                         zu beschaffen. Geschickt nutzt er dabei die jeweiligen Schwä-
                                                                                                         chen der Tiere aus und häuft einen wahren Spielzeugschatz bei
                                                                                                         sich zu Hause an. Doch der Preis ist hoch, denn am Ende will
                                                                                                                           niemand mehr etwas mit ihm zu tun haben.
                                                                                                                           Was nützen dann die schönsten Sachen,
                                Foto: G2 Baraniak

                                                                                                                           wenn man sie nicht mit Freunden teilen kann?
                                                                                                                              Eine mitreißend-komische Geschichte, lie-
                                                                                                                           bevoll erzählt von einem spiel- und verwand-
                                                                                                                           lungsfreudigen Ensemble mit der wichtigen
                                                                                                                           Botschaft, dass Freundschaft eben doch
                                                                                                                           wichtiger ist als alle Reichtümer dieser Welt.

                                                                                                                                             Nach dem Kinderbuch von
                                                                                                                                             Nele Moost (Text) und
                                                                                                                                             Annet Rudolph (Illustration)
                                                                                                                                             Für die Bühne bearbeitet von
                                                                                                                                             Axel Schneider
                                                                                                                                             Regie: Axel Schneider und
                                                                                                                                             Ensemble
                                                                                                                                             Ausstattung: Sonja Zander
                                                                                                                                             Aufführungsrechte: Verlag für
                                                                                                                                             Kindertheater Uwe Weitendorf
                                                                                                                                             GmbH

                                                                                                                                             Für Kinder ab 3 Jahren

                                                    WIEDERAUFNAHME AM 01. DEZEMBER 2021
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                  DIE DREI ??? KIDS -
                  DER WEIHNACHTSDIEB
             E
                           s weihnachtet in Rocky Beach. Auf dem Marktplatz ist               Wird sich die Spur erhärten? Ist es der „echte“ Weihnachts-
                           ein festlicher Weihnachtsmarkt mit Weihnachtsbaum              mann, der die Wünsche auf dem Marktplatz entgegennimmt? Denn
                           und Knusperhaus aufgebaut. Es duftet nach Zimtster-            irgendwas stimmt mit diesem Weihnachtsmann nicht. Und was hat
                           nen und Vanillekipferln. Justus ist auf der Suche nach         Skinny Norris, der Erzfeind der Drei ???, mit all dem zu tun?
                  einem Weihnachtsgeschenk für Tante Mathilda. Doch er ist sich
                  einfach nicht sicher, welches das Beste für sie ist… Genau da
                  kommt den drei ??? der Weihnachtsmann zu Hilfe, der vor Por-
                  ters Laden Wünsche entgegennimmt.
                      Und auf einmal brechen die Ereignisse über sie herein. Das
                  Geschenk wird aus einem vermeintlich sicheren Versteck vom
                  Schrottplatz gestohlen. Spuren weisen, so unglaublich es klin-
                  gen mag, auf den Weihnachtsmann als Dieb hin. Er weiß schließ-
                  lich Bescheid, was es hier zu holen gibt…

                                                                                                                                                                                kinderstücke hamburger kammerspiele
                                       Von Ulf Blanck und Boris Pfeiffer nach
                                       Motiven von Robert Arthur
                                       Regie: Georg Münzel
                                       Ausstattung: Ricarda Lutz
                                       Mit Andreas Furcht, Carlotta Freyer, Chantal
                                       Marie Hallfeldt, Céline Moos, Frank Roder,
                                       Lillemor Spitzer u.a.

                                                                                                                                                              Foto: Bo Lahola
                        WIEDERAUFNAHME 02. DEZEMBER 2021
                               VORSTELLUNGEN BIS 21. DEZEMBER 2021

                  RICO, OSKAR UND DIE
                  TIEFERSCHATTEN                                                                                               VO R SC H A U

                  R
                          ico, elf, ist „tiefbegabt“ – zwar denkt er gut und viel, aber   den. Plötzlich verschwindet Oskar, und Rico ahnt, dass der be-
                          es dauert immer etwas länger als bei anderen Leuten.            rüchtigte Entführer „Mister 2000“ damit zu tun hat. Wohl oder
                          Und wenn er aufgeregt ist, klackern die Gedanken in             übel muss Rico über sich selbst hinauswachsen und klärt ganz
                  seinem Kopf wild durcheinander. Zusammen mit seiner Mutter              nebenbei auch das Geheimnis der unheimlichen Tieferschatten
                  wohnt er in der Dieffenbachstr. 93 in Berlin-Kreuzberg. Als er          im Hinterhaus auf.
                  eines Tages Oskar kennenlernt, erkennt er schnell, dass dieser              Über die Figur „Rico“ sagte Andreas Steinhöfel: „Ich wollte
                  ganz anders ist als er: nämlich hochbegabt, aber übervorsichtig.        immer eine Figur erschaffen, die ganz vielen Kindern aus der
                  Entgegen aller Erwartungen werden die beiden zu besten Freun-           Seele spricht. „Rico“ ist der beste Wurf, der mir bisher geglückt
                                                                                          ist… Ich kriege Lawinen von Post aus allen Schulformen, und
Foto: Bo Lahola

                                                                                          jedes Mal steht da drin: Endlich fühlt und denkt mal einer so wie
                                                                                          ich. Rico darf Fehler machen, Rico tappst von einem Fettnapf in
                                                                                          den nächsten und springt auch noch darin rum. Der muss nicht
                                                                                          perfekt sein. Kürzlich hatte ich eine Lesung, da habe ich den
                                                                                          Schülern gesagt: Lasst euch nicht sagen, eure Intelligenz oder
                                                                                          euer menschliches Dasein sei in Noten messbar.“ (Interview in
                                                                                          Chrismon Mai 2015).
                                                                                              Andreas Steinhöfel wurde für „Rico, Oskar und die Tiefer-
                                                                                          schatten“ 2009 mit dem Deutschen Jugendbuchpreis und dem
                                                                                          Erich-Kästner-Preis ausgezeichnet.

                                                                                             Nach dem Kinderbuch von Andreas Steinhöfel
                                                                                                                       Regie: Georg Münzel
                                                                                                                  Ausstattung: Ricarda Lutz
                                                                                                  Mit Chantal Marie Hallfeldt, Gosta Liptow,
                            PREMIERE AM 02. JANUAR 2022                                          Ella Mainholz, Frank Roder, Lillemor Spitzer
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                                                      DER KOSCHERE HIMMEL
                                                    B
                                                                     ernhards Mutter ist gestorben. Was sich alltäglich an-     einem christlichen Friedhof zu bestatten, und einem Pfarrer ist
                                                                     hört, wächst sich jedoch schnell zu einem großen Pro-      es untersagt, einen jüdischen Ritus vorzunehmen.
                                                                     blem aus. Denn Bernhards Mutter war Jüdin, jedoch mit          Und so beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn nach jüdi-
                                                                     einem Christen verheiratet, der ihr im Dritten Reich das   scher Auffassung muss ein Verstorbener unverzüglich unter die
                                                          Leben gerettet hat. Ihr letzter und unerschütterlicher Wille                                        Erde. Bernhards Cousin, dessen
                                                          ist, an seiner Seite, doch nach ihrem Glauben auf dem städti-         Ein seltenes Stück Literatur: Frau und ihre gemeinsame Tochter
                                                          schen Friedhof beerdigt zu werden. Natürlich möchte der               anrührend, komisch            fliegen aus Israel ein und eher ge-
                                                          Sohn der Mutter diesen Wunsch erfüllen – doch das ist gar             und spannend zugleich.        gen- als miteinander versuchen
                                                          nicht so einfach. Denn einem Rabbiner ist es verboten, auf                                          sie, das Problem zu knacken. Hinzu
                                                                                                                                SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
                                                                                                                                                              kommt ein palästinensischer Ki-
                                                                                                                                oskbesitzer, der die Sache nicht einfacher macht – oder viel-
                                  Foto: Anatol Kotte

                                                                                                                                leicht doch? Nach vier turbulenten Tagen, in denen die Vergan-
                                                                                                                                genheit aufblitzt und die Protagonisten sich mitunter mit
                                                                                                                                Paradoxien aus der Patsche ziehen („Ein Jude macht aus einem
                                                                                                                                Problem einen Witz, der Deutsche aus einem Witz ein Problem“),
                                                                                                                                in denen bizarre, seltsame und hintersinnige Treffen in Begräb-
                                                                                                                                nisinstituten und auf Friedhöfen, mit Rabbis, Priestern und dem
im fokus hamburger kammerspiele

                                                                                                                                Palästinenser stattfinden, lösen sie schließlich den absurden
                                                                                                                                Konflikt.

                                                                                                                                                                    Uraufführung
                                                                                                                                    „Das jüdische Begräbnis“ von Lothar Schöne
                                                                                                                                                         Regie: Sewan Latchinian
                                                                                                                                                    Ausstattung: Stephan Fernau
                                                                                                                                       Mit Franz-Joseph Dieken, Riccardo Ferreira
                                                                                                                                        Specchia, Markus Majowski, Raika Nicolai,
                                                                                                                                                 Antje Otterson, Helen Schneider
                                                                 PREMIERE AM 19. SEPTEMBER 2021                                       Gefördert durch #2021 – Jüdisches Leben in
                                                                      VORSTELLUNGEN BIS 26. DEZEMBER 2021                               Deutschland e.V. aus Mitteln des Bundes­
                                                                                                                                      ministeriums des Innern für Bau und Heimat

                                                     DIE DEUTSCHLEHRERIN

                                                          A
                                                                          ls Luzerner Tatort-Kommissar Reto Flückinger          ihre Mitwirkung in zahlreichen deutschen Film- und Serienpro-
                                                                          ermittelte sich Stefan Gubser in die Herzen der       duktionen bekannt und beim TV-Publikum überaus beliebt.
                                                                          deutschen Krimifans. Auch in Judith W. Tasch-             Mathilda Kaminski und der einstige Shooting-Star unter den
                                                                          lers „Die Deutschlehrerin“, kongenial von Tho-        Jugendbuchautoren Xaver Sand treffen sich im Rahmen eines
                                                                          mas Krauß für zwei Personen dramatisiert, wird        Schulprojekts wieder. Seit sich das einstige Traumpaar vor sech-
                                                                          er gemeinsam mit Regula Grauwiller die Zu-            zehn Jahren getrennt hat, ist viel passiert. Xavers Sohn Jacob
                                                          schauer*innen fesseln. Die Schweizer Schauspielerin ist durch         aus der Ehe mit einer prominenten Verleger-Tochter wurde ent-
                                                                                                                                          führt. Bis heute fehlt jede Spur. Mathilda lebt allein.
                                                                                                                                          Daran, dass Xaver sie verlassen hat, leidet sie bis heu-
                                  Foto: Alberto Venzago

                                                                                                                                          te. Sofort nehmen sie ihr Erzählspiel von früher wieder
                                                                                                                                          auf. Jeder erzählt dem anderen eine Geschichte. Das
                                                                                                                                          Ende der Geschichte übernimmt aber jeweils der ande-
                                                                                                                                          re! Mathilda begibt sich in der Fiktion auf gefährliches
                                                                                                                                          Terrain. Xaver kontert. Wer hat das bessere Ende? Was
                                                                                                                                          steckt hinter dem mysteriösen Verschwinden des klei-
                                                                                                                                          nen Jacob vor fünfzehn Jahren? Und war ihr Wieder-
                                                                                                                                          sehen wirklich Zufall?

                                                                                                                                                      Deutsche Erstaufführung
                                                                                                                                                 Nach dem Roman von Judith W.
                                                                                                                                                                        Taschler
                                                                                                                                                  Bühnenfassung: Thomas Krauß
                                                                    PREMIERE AM 14. OKTOBER 2021                                                           Regie: Axel Schneider
                                                                    VORSTELLUNGEN BIS 04. DEZEMBER 2021                                            Mit Mit Regula Grauwiller und
                                                                                                                                                                   Stefan Gubser
19
           ONCE
Fotos: Anatol Kotte

                                                                                                                      Vita von DELIO MALÄR
                                                                                                                      (Der „Typ“ in Once)
                                                                                                                      Man kann ohne Übertreibung sagen: De-
                                                                                                                      lio ist der geborene Entertainer! Schon
                                                                                                                      seit frühester Kindheit sammelt er Büh-
                                                                                                                      nenerfahrung, zunächst als Musiker von
                                                                                                                      Cello über Punkrock hin zu Soloprogram-
                                                                                                                      men mit eigenen Songs. Auf der Bühne
                                                                                                                      der Hamburger Kammerspiele überzeugt

                                                                                                                                                                   im fokus hamburger kammerspiele
                                                                                                                      er mit seiner virtuosen Musikalität immer
                                                                                                                      wieder das Publikum. Die beiden Büh-
                                                                                                                      nenprogramme „Auf alten Pfannen lernt
                                                                                                                      man kochen“ und „Auf der Bühne gehörst
                                                                                                                      du mir“, die Delio Malär gemeinsam mit
                                                                                                                      seiner Spielpartnerin Cornelia Schirmer
                                                                                                                      entwickelt hat, begeisterten Theaterfans
                                                                                                                      und die Presse gleichermaßen und wur-
                                                                                                                      den 2020 mit dem Kabarettpreis „Minde-
                                                                                                                      ner Stichling“ ausgezeichnet.

                      BOY
                                                                       sammengewürfelten Band nehmen die bei-
                                                                       den den passenden Soundtrack für ihr Le-
                                                                       ben auf und lernen einander in kürzester

                      MEETS
                                                                       Zeit intensiv kennen. Höhen und Tiefen,
                                                                       Vergangenheitsbewältigung und Neuan-
                                                                       fang – Über die Liebe zur Musik, entsteht

                      GIRL...
                                                                       aus einer zufälligen Begegnung eine Freund-
                                                                       schaft zwischen zwei Unbekannten, die
                                                                       ihre Leben nachhaltig bereichern wird.
                                                                           Unprätentiös, befreiend, ergreifend und
                      In Once entwickelt sich aus diesem altbe-        humorvoll erzählt Once ihre Geschichte. Ba-    Vita von SYBILLE LAMBRICH
                      kannten Szenario eine besondere Verbin-          sierend auf dem gleichnamigen irischen In-     (Das „Mädchen“ in Once)
                                                                                                                      Noch während ihres Studiums an der
                      dung zwischen zwei jungen Menschen.              dependentfilm von John Carney, der mit ei-
                                                                                                                      Bayerischen Theaterakademie August
                      Straßenmusiker Guy hofft auf den großen          nem Oscar in der Kategorie „Bester Song“       Everding war Sybille Lambrich als Polly
                      Durchbruch, als er eines Tages einer jungen      für „Falling Slowly“ ausgezeichnet wurde,      Peachum (Die Dreigroschenoper) am
                      Pianistin begegnet, die sich mit Gelegen-        kommt ein mitreißendes Musical mit einem       Münchner Volkstheater sowie am Natio-
                                                                                                                      naltheater Mannheim zu sehen und ge-
                      heitsjobs über Wasser hält. Ein Moment,          multitalentierten Ensemble, das zugleich die   wann den 1. Preis bei der International
                      der alles verändern soll. Mit einer bunt zu-     Live-Band sein wird, auf die Theaterbühne.     Singing Competition Singing Mask in St.
                                                                                                                      Petersburg. Nach ihrer Ausbildung führ-
                                                                                                                      ten Engagements sie an die Theater in
                                                                                                                      Aachen, Trier, Lübeck, Duisburg, Darm-
                                                            Deutschsprache Erstaufführung
                                                                                                                      stadt, Magdeburg, Bonn und Saarbrü-
                         Hamburger Kammerspiele in Co-Produktion mit Mehr-BB Entertainment
                                                                                                                      cken sowie zu den Schlossfestspielen
                                    GmbH und dem Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau                             Ettlingen und nach Shanghai. Ihr Reper-
                               Musik und Gesangstexte von Glen Hansard und Markéta Irglová                            toire umfasst Musicalpartien wie Anne
                                                                      Buch von Enda Walsh                             Egerman (Das Lächeln einer Sommer-
                                              Nach dem gleichnamigen Film von John Carney                             nacht), Mimi Marquez (Rent), Fee aus dem
                                                         Deutsche Fassung von Gil Mehmert                             See (Monty Python’s Spamalot), Annette
                                                  Deutsch von Sabine Ruflair (Gesangstexte)                           (Marguerite), Ariel Moore (Footloose),
                                                                                                                      Yitzhak (Hedwig and the Angry Inch),
                                                                        Regie & Bühne: Gil Mehmert                    Sheila Franklin (Hair), Anybodys und Ma-
                                                            Musikalische Leitung: Jonathan Wolters                    ria (West Side Story). In der letztgenann-
                                                                      Kostüm & Bühne: Ricarda Lutz                    ten Rolle debütierte sie 2017 bei den
                                                                        Choreografie: Bart de Clercq                  Domfestspielen Magdeburg und sang sie
                                                                                                                      in der Spielzeit 2018/19 an der Oper Dort-
                         Mit David Berton, Nadja Scheiwiller, Sybille Lambrich, Delio Malär, Stephan
                                                                                                                      mund. Dort war sie 2020 ebenfalls als
                           Möller-Titel, Kristin Riegelsberger, Timo Riegelsberger, Jonathan Wolters                  Frau 1 im Musical Liederzyklus Songs for
                                                                                                                      a New World engagiert.
                                    PREMIERE AM 31. OKTOBER 2021
                                      VORSTELLUNGEN BIS 16. JANUAR 2021
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