Zukunft Was man gestern von ihr erwartete. Und wie wir sie künftig meistern können - EWMR

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Zukunft Was man gestern von ihr erwartete. Und wie wir sie künftig meistern können - EWMR
Das Magazin für unsere Geschäftskunden                                                            3 · 2012

                                                                    Gewinnen Sie Hochgenuss
                                                                    Zehn Jahre rewirpower-Weintest
                                                                    Ein Campus für die Gesundheit
                                                                    Der IFK ist einer der Pioniere vor Ort
                                                                    Die Heizung kommt huckepack
                                                                    Mobile Heizzentrale der Stadtwerke

                                    Zukunft

                                  Was man gestern von ihr erwartete.
                                Und wie wir sie künftig meistern können.

      Auch als Tablet-App
      in den Stores verfügbar
Zukunft Was man gestern von ihr erwartete. Und wie wir sie künftig meistern können - EWMR
www.herzog-quelle.de
Herzog Mineralbrunnen · Riemker Str. 75-87 · 44809 Bochum · Tel.: 02 34 / 90 396 - 0
Zukunft Was man gestern von ihr erwartete. Und wie wir sie künftig meistern können - EWMR
Intro                                                                                                                                               3

                                                          • Mobil telefonieren und seinem
                                                            Gesprächspartner dabei in die
                                                            Augen schauen – eine Idee
                                                            des 21. Jahrhunderts? Sie
                                                            werden überrascht sein …

Startpunkt.
Liebe Leserin, lieber Leser, der große Salvador Dalí
hat einmal gesagt: „Am liebsten erinnere ich mich an die
Zukunft.“ Diese Aussage mutet ähnlich surreal an wie die Bilder
des Malers. Trotzdem wollen wir genau das in dieser ener.go tun: uns
an Vorstellungen und Visionen der Vergangenheit im ausgehenden
19. und beginnenden 20. Jahrhundert erinnern. Und natürlich werfen
wir auch einen Blick in die Zukunft, die vor uns liegt: die persönliche
ebenso wie die der Energieversorgung – und an die des Standortes
Bochum, wie die Geschichte des neuen Gesundheitscampus zeigt.
Weil die Zukunft der Kommunikation eine zunehmend mobile sein
wird, gibt es auch diese Ausgabe der ener.go natürlich wieder auf
Papier und für iPad & Co. Ob gedruckt oder digital: Wir wünschen
Ihnen in jedem Fall eine unterhaltsame Lektüre!

   INHALT

• SCHWERPUNKT ZUKUNFT                                         • ENERGIE FÜR IHR BUSINESS
                                                                                                                    Aktionen in
                                                                                                                    dieser Ausgabe
06__ Gute alte Zukunft                                        14 __ Am Puls der Branche                             • Probierpakete der Weintest-
Auch vor 100 Jahren machten sich die Menschen                 Der Bundesverband selbständiger Physiotherapeuten       Sieger gewinnen (S. 4)
Gedanken, wie die Welt von morgen aussehen könnte.            IFK e. V. verfolgt große Pläne mit der Bebauung des   • Kartenverlosung für
                                                                                                                      das Konzert „Klassik im
Einige ihrer Visionen sind erstaunlich zutreffend – bei        Gesundheitscampus im Bochumer Süden.                    Wassersaal“ (S. 5)
anderen lagen die Zukunftsforscher gründlich daneben.                                                               • ener.go-App laden und
                                                              16 __ Service mit persönlicher Note                     das Buch „Die Welt in 100
                                                                                                                      Jahren“ gewinnen (S. 10)
11 __ „Wir brauchen Kohle und Gas"                            Ansprechpartner unserer Geschäftskunden im Bild
                                                                                                                    • Verlosung des Hörbuchs
Bernd Wilmert, Sprecher der Geschäftsführung der                                                                     „Born to perform“ von Rolf
Stadtwerke Bochum, wirft einen Blick auf die Zukunft der      17 __ Wärme auf Rädern                                  Schmiel (S. 13)

Energieversorgung – und die Rolle der Stadtwerke.             Bringt Wärme an jeden Ort: die mobile Heizzentrale.   Wenn Sie teilnehmen
                                                                                                                    möchten, besuchen Sie die
                                                                                                                    Aktionsseite im Internet oder
12 __ „So wertvoll wie Bleigießen"                            • STANDARDS
                                                                                                                    schicken Sie uns das beilie-
                                                                                                                    gende Antwortfax!
Alle Jahre wieder nehmen wir uns etwas vor. Warum
                                                                                                                    www.stadtwerke-
gute Vorsätze so oft scheitern und wie wir sie umsetzen       04 __ Life & Style            19 __ Berdis Business   bochum.de/energo
können, erklärt Motivationstrainer Rolf Schmiel.              18 __ e-News                  19 __ Impressum
Zukunft Was man gestern von ihr erwartete. Und wie wir sie künftig meistern können - EWMR
4                          Life & Sty le
                                  Stylee                                                                                      ener.go 3 · 2012

                                                                                                                         EIn Video mit Impressionen
                                                                                                                         vom Weintest finden Sie in der
                                                                                                                         Tablet-Ausgabe der ener.go.

Sechs erlesene Tropfen für Sie!
Beim zehnten rewirpower-Weintest hat die Jury wieder
exzellente Weine gekürt. Sichern Sie sich Ihr Probierpaket!

Mehr als 40 Händler aus dem Ruhrgebiet      Bochum, der das Online-Portal rewirpower.
hatten ihre Weine ins Rennen geschickt.     de leitet: „Wer einen guten und günstigen
Und auch am Ende dieses rewirpower-         Wein sucht, kann schnell den Überblick
Weintests standen wieder drei Rot- und      verlieren. Unser Test gibt dem Verbraucher
drei Weißweine auf dem Siegertreppchen.     ein wenig Orientierungshilfe.“
Sie hatten die hochkarätig besetzte Jury
überzeugt und beweisen erneut: Gutes        Sie möchten sich selbst überzeugen?
muss nicht teuer sein – schließlich waren   ener.go verlost zehn Probierpakete mit
                                                                                          • Juroren und Veranstalter des Weintests (v. l.): Lukas Rüger,
nur Weine zugelassen, die weniger als       den prämierten Weinen. Schicken Sie uns         Geschäftsführer des Restaurants Livingroom, Journalist und
sechs Euro kosten.                          das Antwortfax oder besuchen Sie unsere         Weinkenner Klaus Dahlbeck, Stefanie Pohlmann, Service-Chefin
                                            Aktionsseite im Internet. Teilnahmeschluss:     im Dorstener Sternerestaurant „Goldener Anker“, Uwe Bende
                                                                                            vom Weinforum Ruhrgebiet, Markus Del Monego, Sommelier-
Der Weintest fand bereits zum zehnten Mal   14. Dezember 2012.
                                                                                            Weltmeister 1998 und Master of Vine, sowie Ingo Adam, der
statt. Warum er so bliebt ist, weiß Ingo                                                    als Marketingleiter der Stadtwerke Bochum das Portal
Adam, Marketingleiter der Stadtwerke        www.stadtwerke-bochum.de/energo                 rewirpower.de leitet.

                                  APPETIZER

                                  Der Sommelier für die Westentasche                                       bietet die kostenlose englischsprachige
                                                                                                           App „Hello Vino“.
                       W
                       Weine   und Rebsorten Mit dieser         oder Anlass passt. Ihre Lieblingsweine     Weine und Rebsorten: für iPhone,
                       App von Wissen Direkt werden Sie in
                       A                                        können Sie mit einer Memo-Funktion         iPod touch und iPad
                       ein paar Klicks zum Weinexperten. Im
                       e                                        archivieren. Für Wissensdurstige bietet    Hello Vino: für Android
                       Supermarkt, beim Weinhändler und
                       S                                        die App außerdem umfangreiche In-
                       im Restaurant hilft Ihnen Ihr iPhone     formationen zu Anbaugebieten und
                       bei der Weinauswahl – und verrät
                       b                                        Fachbegriffen. Einen ähnlichen Service                App Store              Google Play
                       Ihnen, welcher Wein zu welchem Essen
                       Ih                                       für Geräte mit Android-Betriebssystem                 (iOS)                  (Android)
Zukunft Was man gestern von ihr erwartete. Und wie wir sie künftig meistern können - EWMR
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                                                                                                                                Das Magazin für unsere Geschäftskunden                                                            3 · 2012

                                                                                                                                                                                                    Gewinnen Sie Hochgenuss
                                                                                                                                                                                                    Zehn Jahre rewirpower-Weintest
                                                                                                                                                                                                    Ein Campus für die Gesundheit
                                                                                                                                                                                                    Der IFK ist einer der Pioniere vor Ort
                                                                                                                                                                                                    Die Heizung kommt huckepack
                                                                                                                                                                                                    Mobile Heizzentrale der Stadtwerke

                                                                                                                                                                    Zukunft

                                                                                                                                                                  Was man gestern von ihr erwartete.
                                                                                                                                                                Und wie wir sie künftig meistern können.

                                                                                                                                      Auch als Tablet-App
                                                                                                                                      in den Stores verfügbar

                                                                                                         Die neue Ausgabe:
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    • Der Stiepeler Wassersaal bietet eine Bühne der ganz besonderen Art.                             Die digitale Ausgabe der ener.go
                                                                                                   erfreut sich bereits großer Beliebt-
    Erleben Sie Klassik im Wassersaal                                                                heit. Haben Sie die ener.go schon
    Die Bochumer Symphoniker füllen den Stiepeler Wassersaal mit Klängen von
                                                                                                        auf Ihrem Tablet? Wenn nicht,
    Debussy. Das Luscinia Ensemble, bestehend aus Ariane Vesper (Violine), Steffen                 dann laden Sie sich jetzt die Kiosk-
    Schrank (Violoncello) und Tobias Bredol (Klavier), ehrt den französischen Kom-
    ponisten zu seinem 150. Geburtstag mit Interpretationen seiner eigenen Werke.
                                                                                                   App herunter. Nach dem Download
    Friederike Becht vom Schauspielhaus Bochum lässt die Gedanken Debussys mit                         der Ausgabe genießen Sie das
    Texten aus seinen Essays und Tagebüchern aufleben. Das Konzert der Bochumer
    Symphoniker mit dem Motto: „… die wahre Freiheit kommt von der Natur“ fin-
                                                                                                             Magazin mit seinen vielen
    det im Rahmen der Reihe „Klassik im Wassersaal“ statt. Die einzigartige Atmo-                        Features mobil – auch offline!
    sphäre des Gebäudes macht den Wassersaal nicht nur für die Zuhörer, sondern
    auch für die Künstler zu einem ganz besonderen Veranstaltungsraum.                                                     App Store                                                                      Google Play
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    Für das Konzert am 17. Februar 2013 verlost ener.go 3 x 2 Karten. Schicken
    Sie uns das Antwortfax oder besuchen Sie unsere Aktionsseite im Internet.                                 Einfach den Code mit dem Tablet scannen oder in der
    Teilnahmeschluss: 14. Dezember 2012.                                                                      Store-Suche „ener.go“ eingeben!

    www.stadtwerke-bochum.de/energo

                                                                                           • Hoch hinaus:
                                                                                             Testflug des
                                                                                             Forscherteams

Strom durch Lenkdrachen                                                                      der TU Delft.

Wenn Wubbo Ockels einen Drachen                   Lenkdrachen auch windstarke Höhen
steigen lässt, dann frönt er nicht einem          von bis zu 1.000 Metern erreichen –
ausgefallenen Hobby – der Niederländer ist        und das bei geringeren Materialkos-
Professor für Luft- und Raumfahrttechnik          ten. Der Aufstieg des Drachens treibt
und erforscht die Energiegewinnung durch          am Boden einen Generator an. Hat
Lenkdrachen. Das Forscherteam der                 das Flugobjekt die maximale Höhe                                                                                       • Kraft-Kuppel:
Universität Delft, das Ockels leitet, zählt zu    erreicht, wird es mit einer Seilwinde                                                                                    Studie eines
                                                                                                                                                                           Höhenwindkraft-
den Pionieren der Lenkdrachen-Strom-              kraftsparend zurückgeholt. Mehr als
                                                                                                                                                                           werks der italie-
erzeugung. Die Wissenschaftler wollen die         40 Institutionen testen mittler weile                                                                                    nischen Firma
Windkraft revolutionieren: Im Gegensatz           weltweit unterschiedliche Flugobjekte,                                                                                   Kite Gen
zu klassischen Windrädern können die              um die Kraft des Windes zu nutzen.
Zukunft Was man gestern von ihr erwartete. Und wie wir sie künftig meistern können - EWMR
6   Schwerpunkt Zukunft   ener.go 3 · 2012
Zukunft Was man gestern von ihr erwartete. Und wie wir sie künftig meistern können - EWMR
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Gute alte Zukunft
Im 21. Jahrhundert kann der Mensch fast alles – aus dieser Überzeu-
                                                                 u-
gung heraus wurden schon vor 100 Jahren Fernsehen, Flugreisen und
Handy vorausgesagt. Mit manch anderer Vision lagen frühe Zukunfts-fts-
forscher hingegen völlig daneben.

„Nirgends, wo man auch ist, ist man allein. Über-         die sich über eine Distanz von 448 Metern Stützweite
all ist man in Verbindung mit allem und jedem. Jeder      erstreckte, waren nur ein kleiner Teil der Errungen-
kann jeden sehen, den er will, sich mit jedem unter-      schaften, die eine euphorische Allmacht-Stimmung
halten …“ Ja, es ist schon ein Kreuz mit der ständi-      verbreiten halfen. „Es gibt kein unmöglich mehr, die
gen Erreichbarkeit, möchte man zustimmen und die          Technik überwindet jede Schwierigkeit“, lautete ein
Schattenseiten moderner Kommunikation bedauern.           Satz aus dem damals beliebten Jahrbuch „Das neue
Allerdings würde man dem Zitierten dabei hochgradig       Universum“.
unrecht tun. Robert Sloss hatte nämlich genau das
Gegenteil im Sinn, als er diese Sätze verfasste – vor     Passend zu dieser Stimmung erlebte die Science
mehr als 100 Jahren.                                      Fiction in Literatur und Film ihre erste Blütezeit. Die
                                                          Vorstellungskraft der Autoren reichte dabei nicht nur
Dem Autor ging es ausschließlich um die Vorzü-            über die technischen, sondern auch die physischen
ge drahtloser Kommunikation. Natürlich war diese          Grenzen der Erde hinaus: Der zur Jahrhundertwende
damals Zukunftsmusik; umso erstaunlicher ist es,          sehr populäre deutsche Science-Fiction Pionier Kurd
wie treffend und detailreich er das „Telephon in der      Laßwitz lässt in seinem Roman „Auf zwei Planeten“
Westentasche“ vorhersagte: Im 21. Jahrhundert, so         Außerirdische zur Erde und Menschen zum Mars
war Sloss überzeugt, „wird jedermann sein eigenes         reisen. Auch Jules Verne und H.G. Wells schickten
Taschentelephon haben, durch welches er sich, mit         ihre Helden ins All, wobei vor allem Vernes Mond-
wem er will, wird verbinden können, einerlei, wo er       Romane erstaunlich viele Parallelen zur tatsächlichen
auch ist“. Selbst die Abdeckung mit „Sendestatio-         Apollo-13-Mission fast 100 Jahre später aufwiesen
nen“, die in etwa den Sendemasten der heutigen Mo-        – vom Startplatz des Fluggeschosses in Florida über
bilfunkbetreiber entsprechen, war in diesem Szenario      die detaillierte Beschreibung der Mondoberfläche bis
thematisiert.                                             zur Wasserung im Pazifik. Die Raketenform späterer
                                                          Raumschiffe nahm dann Ende der 1920er-Jahre Fritz
Sloss war bei Weitem nicht der einzige, der sich zu Be-   Lang in seinem letzten Stummfilm „Frau im Mond“
ginn des 20. Jahrhunderts Gedanken über die Mög-          vorweg.
lichkeiten der nächsten Jahrzehnte machte. „Ungefähr
1890 setzte in Deutschland eine verstärkte Beschäf-       Deutlich erdverbundener waren die meisten Zu-      u-
tigung mit Zukunftsfragen ein“, erklärt Dr. Karlheinz     kunftsvisionen jenseits der Literatur und Filmkunst.
                                                                                                             t.
Steinmüller, Wissenschaftlicher Direktor des Kölner       So waren auf den zur Jahrhundertwende weit ver--
Zukunftsforschungsunternehmens Z_punkt und                breiteten Post- und Sammelkarten kuriose Erwartun- un-
Dozent im Master-Studiengang Zukunftsforschung            gen wie fahrbare Häuser oder fliegende Polizisten
an der FU Berlin. „Ausschlaggebend waren neben            zu sehen. Aber auch – zumindest im Rückblick –
den technologischen auch die politischen Entwick-         weniger Kurioses wie Brutmaschinen oder die mobile  bile
lungen jener Zeit, nicht zuletzt das Weltmachtstreben     Videotelefonie à la Skype konnten sich Illustratorenn
Deutschlands.“                                            bereits vor vielen Jahrzehnten vorstellen. Fleißig
                                                          spekuliert wurde auch in der Schule, wie aus Nach- h-
Die drahtlose Telegrafie, für die Karl Ferdinand Braun     lässen hervorgeht. „Im Jahr 2000 werden Fahrräder   er
1909 den Physik-Nobelpreis bekam, der Dieselmotor,        für wenig Geld produziert“, schrieb 1913 der damals als
der 1910 erstmals in Fahrzeuge eingebaut wurde, und       12-jährige Edgar Codling, der im gleichen Aufsatzz
die im gleichen Jahr fertiggestellte Manhattan-Bridge,    auch Urlaubsreisen mit Flugzeugen vorhersagte.
Zukunft Was man gestern von ihr erwartete. Und wie wir sie künftig meistern können - EWMR
8                               Schwerpunkt Zukunft                                                                               ener.go 3 · 2012

• Den Grund für die Zukunfts-                                                             Als „Glückstreffer, fundierte Gedanken und sehr viel
  euphorie im ausgehenden                                                                 Wunschdenken“, fasst Zukunftsforscher Steinmüller
  19. Jahrhunderts sieht Dr.
                                                                                          die 100 Jahre alten Expertenvorhersagen zusam-
  Karlheinz Steinmüller in
  den technologischen und                                                                 men – das sei die gleiche Mischung, die heute noch
  politischen Entwicklungen                                                               vorherrsche, wenn Medien und Öffentlichkeit über
  jener Epoche.                                                                           die Zukunft sprechen. Was die Inhalte angeht, so sieht
                                                                                          der promovierte Philosoph zwei besonders große
                                                                                          Unterschiede zwischen damals und heute: Das in
                                                                                          der aktuellen Zukunftsforschung elementare Thema
                                                                                          Klima spielte vor 100 Jahren keine Rolle. Fundamental
                                                                                          überschätzt wurden hingegen die Möglichkeiten der
                                                                                          Medizin.

                                                                                          „Es besteht gar kein Zweifel darüber, dass wir zu der
                                                                                          Annahme berechtigt sind, die Zukunft werde dem
                                                                                          Radium ein Zeitalter völliger Krankheitslosigkeit dan-
                                                                                          ken“, schrieb damals etwa Professor Everard Hustler.
                                                                                          Der Naturwissenschaftler erwartete ein „Jahrhundert
                                                                                          des Radiums“, in dem das einige Jahre vorher vom
                                                                                          Ehepaar Curie entdeckte strahlende Element nicht nur
                                                                                          alle Krankheiten bezwingen würde: Auch für Pflan-
                                                                                          zenwachstum und Beleuchtung sah Hustler Radium
                                Auf etwas fundierterer Basis wagten dann im jungen        als Wundermittel an, dank dem es „in hundert Jahren
                                20. Jahrhundert Wissenschaftler und andere Exper-         gewiss in keiner Stadt mehr elektrische, geschweige
                                ten Prognosen über entferntere Entwicklungen auf          denn eine Gasbeleuchtung mehr geben“ werde.    de.
                                ihren jeweiligen Fachgebieten. Mehr als 20 von ihnen
                                kamen in dem 1910 veröffentlichten Buch „Die Welt
                                in 100 Jahren“ zu Wort. Westentaschentelefon-Vor-         „Glückstreffer, fundierte
                                hersager Sloss gelang dabei vielleicht der aus heutiger
                                                                                           Gedanken und sehr viel
                                Sicht spektakulärste „Treffer“ – aber auch andere
                                Experten lagen mit ihren Einschätzungen nahe an der        Wunschdenken.“
                                damals noch weit entfernten Realität.

                                So wurden Fernhör- und Fernseh-Medien prophezeit,         Grandios daneben lagen die Vorhersagen auch in
                                dank derer die Einsamkeit auch an den abgelegensten       Bereichen wie Luftfahrt, Kolonien und Kriminalität: So
                                Orten verschwinden würde. Die Landwirtschaft wür-         gingen viele Experten davon aus, dass sich der Zeppe-
                                de stark von elektrisch beheizten Treibhäusern profi-      lin gegenüber Starrflüglern durchsetzen würde, ande-
                                tieren, die auch Winterernten ermöglichen. Organ-         re prophezeiten persönliche Fluggeräte. Die Koloni-
                                transplantationen und das Ersetzen von Gliedmaßen         algebiete wurden als selbstverständlicher Bestandteil
                                waren feste Bestandteile medizinischer Prognosen.         einer Zukunft betrachtet, in der spätere Kolonialher-
                                                                                          ren wegen des besseren Klimas in „Lufthäusern über
                                Diesen sowie den meisten anderen Vorhersagen im           Afrika“ wohnen. Und Verbrechen, so war der damals
                                frühen 20. Jahrhundert gemein war eine fast durch-        berühmte Kriminologe Professor Cesare Lombroso
                                gehend optimistische Grundhaltung. „Man sah keine         überzeugt, würde mehr und mehr als Krankheit ange-
                                negativen Begleiterscheinungen der Technik“, sagt         sehen und entsprechend behandelbar werden.
                                Zukunftsforscher Steinmüller, „sondern nur die Er-
                                weiterung der menschlichen Fähigkeiten.“ Da wurde         Noch bizarrer waren die Argumente, mit denen vor
                                bei orts- und zeitunabhängiger Kommunikation eben         gut 100 Jahren vor den haarigen Folgen der Emanzi-
                                nicht an Stress und bei fortschreitender Mobilisierung    pation gewarnt wurde. Je mehr die Frauen „männli-
                                nicht an Umweltbelastung gedacht.                         che“ Tätigkeiten verrichteten, desto ähnlicher würden
                                                                                          sie dem anderen Geschlecht, war 1900 in der Zeit-
                                Selbst die Weiterentwicklung in der Waffentechno-         schrift „Das neue Jahrhundert“ zu lesen: „Heute
                                logie wurde positiv als friedenssichernd interpretiert.   sollen schon 10 % der Frauen stärkeren Bartwuchs
                                „Wir sind im Besitze von so gewaltigen Vernichtungs-      zeigen; dieser Prozentsatz wird sich konsequent
                                kräften, dass jeder von zwei Gegnern geführte Kampf       steigern und in freilich noch sehr ferner Zukunft wird
                                nur Doppelselbstmord wäre“, argumentierte die             der Bart nicht mehr das Attribut des Mannes sein.“
                                Pazifistin und Friedensnobelpreisträgerin Bertha von       Glücklicherweise haben sich die Frauen von solch
                                Suttner bereits 1910. Leider mussten noch zwei Welt-      absurden Zukunftsvisionen nicht weiter abschrecken
                                kriege das zerstörerische Potenzial technologischer       lassen …
                                Neuerungen offenbaren, ehe Suttners Prophezeiung
                                der nuklearen Abschreckung im Kalten Krieg Realität
                                wurde.
Zukunft Was man gestern von ihr erwartete. Und wie wir sie künftig meistern können - EWMR
9

Vordenker der Energiewende
Sonne, Wind, Erdwärme – in diesen unerschöpflichen Energiequellen
sahen Visionäre bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die
Lösung für künftige Versorgungsprobleme.

So wie es ist, kann es nicht ewig weitergehen:             würden. Er zeigte auch verschiedene Möglichkei-
Diese Erkenntnis liegt der Energiewende zugrunde,          ten auf, den sich seiner Prognose nach alle 20 Jahre
sie gilt als ebenso vernünftig wie fortschrittlich. Doch   verdoppelnden Energiebedarf durch regenerative
neu ist sie keineswegs. „Wohin wir also auch blicken,      Quellen zu stillen.
wir sehen, dass der gewaltig sich steigernde Energie-
bedarf der Welt aus den vorhandenen Kraftquellen           Im Gegensatz zu heute spielte Umweltverträglichkeit
auf die Dauer nicht gedeckt werden kann.“ Mit diesen       dabei praktisch keine Rolle, wie sich etwa an der Idee
Worten skizzierte der Autor Hanns Günther das Di-          zeigt, das gesamte Mittelmeer um 200 Meter abzu-
lemma der Endlichkeit der fossilen Energieträger Kohle     senken: Dabei sollten Staudämme die Zuflüsse bei
und Erdöl – vor mehr als 80 Jahren.                        Gibraltar und den Dardanellen abbinden und riesige
                                                           Wassermengen durch Verdunstung und Abpumpen
In dem populärwissenschaftlichen Büchlein mit dem          beseitigt werden. Neben riesigen Landgewinnen
Titel „In hundert Jahren“ erkannte Günther nicht nur       könnten so durch den Höhenunterschied gewaltige
treffend, dass dringend Handlungsbedarf besteht –          Wasserkraftwerke entstehen.
wenngleich er etwas zu pessimistisch davon ausging,
dass „die Petroleumsquellen aller Voraussicht nach         Auch bei realistischeren Szenarien zu alternativen
nur noch zwei bis drei Jahrzehnte ertragsfähig sein“       Energiequellen spielten die Ozeane eine wichtige
Zukunft Was man gestern von ihr erwartete. Und wie wir sie künftig meistern können - EWMR
10                            Schwerpunkt Zukunft                                                                                                                  ener.go 3 · 2012

                              Rolle. Günther sah so viel Potenzial in Gezeiten-                              noch nicht lösbare Aufgabe, aus Sonnenstrahlung
                              kraftwerken, dass in 100 Jahren „in vielen Ländern                             direkt Elektrizität zu erzeugen – was heute mittels
                              die Ozeanküsten die Zentren der Stromversorgung                                Photovoltaik geschieht.
                              bilden“ würden.
                                                                                                             Beim Thema Erdwärme lag der Fokus vor 80 Jahren
                              Erstaunlich treffend waren hingegen die weite-                                 zwar noch auf Standorten, die dafür am offensicht-
                              ren alternativen Energie-Potenziale, die Günther und                           lichsten geeignet schienen, vulkanische Regionen
                              die in seinem Buch zitierten Wissenschaftler in den                            etwa. Die Perspektive war aber schon damals viel
                              Quellen „Sonnenstrahlung, Winde und Erdwärme“                                  universeller: „Das letzte Ziel aber muss sein, die Erd-
                              verorteten. Zwar funktionieren die damals favori-                              wärme ganz allgemein und überall in unseren Dienst
                              sierten Windtürme etwas anders als die heutigen                                zu stellen“, schrieb Günther.
                              rotorbasierten Windkraftanlagen, doch sah der Autor
                              voraus, dass zum Ernten der Windenergie einmal gan-                            Warum dieses Ziel sowie die anderen regenerativen
                              ze „Batterien“ dieser Anlagen auf Hochebenen und                               Energiequellen es erst Jahrzehnte später wieder ins
                              Bergzügen stehen würden.                                                       Zentrum der Aufmerksamkeit schafften, erklärt sich
                                                                                                             aus den letzten Seiten in Günthers visionärem Buch.
                              Mehr noch als von Wind erwarteten die Energie-                                 Hier beschreibt der Autor „die Nutzbarmachung der
                              Vordenker von der Sonne. Theoretisch könne deren                               inneratomaren Energie durch künstliche Zertrümme-
                              Wärme, sofern es gelänge sie nutzbar zu machen,                                rung der Atome“ – damals noch Zukunftsmusik, heute
                              das Energieproblem der Menschheit mit einem Schlag                             jedoch zumindest hierzulande fast schon wieder
                              lösen. Praktisch verwiesen sie vor allem auf die damals                        Vergangenheit …

     Was für ein Irrtum!
     Sie waren Experten in ihrer Branche – und haben doch die Zukunftschancen
     bestimmter Innovationen fundamental unterschätzt. Raten Sie mal, was es nach
     Meinung früherer Experten heute gar nicht geben dürfte!

     1. „Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht
     fünf ??? gibt.“

     A: Computer B: Passagierflugzeuge C: Filmprojektoren

     2. „Die Erfindung hat so viele Mängel, dass sie nicht
     ernsthaft als Kommunikationsmittel taugt.“

     A: E-Mail B: Telefax C: Telefon

     3. „Die weltweite Nachfrage nach ??? wird eine Million
     nicht überschreiten.“

     A: Mobiltelefonen B: Kraftfahrzeugen C: Kühlschränken

     4. „Auf das ??? sollten wir keine Träume vergeuden,
     weil es sich einfach nicht finanzieren lässt.“

     A: Fernsehen B: Elektroauto C: Internet

     5. „Wir mögen den Sound nicht, und Gitarrenmusik ist
     am Aussterben.“

     A: Rolling Stones   B: Beatles C: Santana

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            wir das Buch „Die Welt in 100 Jahren“, einen Nachdruck des
            Beststellers von 1910 und Wissenschaftsbuch des Jahres 2010.

                           4 A: Lee De Forest, Miterfinder der Radiotechnik (1926) I 5 B: Dick Rowe vom Plattenlabel Decca Records (bei der Ablehnung der Band 1962)
                           Auflösung: 1 A: Thomas Watson, CEO von IBM (1943) I 2 C: Telegrafie-Unternehmen Western Union (1876) I 3 B: Gottlieb Daimler, Miterfinder des Automobils (1901)
11

„Wir brauchen weiter Kohle und Gas“
Windkraft- und Solaranlagen prägen schon heute vielerorts das Land-
schaftsbild. Sie sind Vorboten einer Energiezukunft, die mit weitaus
weniger fossilen Brennstoffen auskommt. Wie wird diese Zukunft
aussehen? Und welchen Beitrag können kommunale Versorger dazu
leisten? Fragen an Bernd Wilmert, Sprecher der Geschäftsführung der
Stadtwerke Bochum.

Herr Wilmert, wagen wir einen Blick in die Zu-           2013 geht es nochmals deutlich rauf: von 3,592 auf
kunft: Wie könnte unsere Energieversorgung im            5,277 Cent pro Kilowattstunde.
Jahr 2050 aussehen?
Die Energieversorgung der Zukunft wird auf erneuer-      Was können die Stadtwerke tun, um die Belas-
baren Energien aufbauen, unterstützt durch flexible,      tungen für die heimische Wirtschaft möglichst
hocheffiziente Gaskraftwerke, die systemstabilisie-       gering zu halten?
rend arbeiten. Auch hochmoderne Kohlekraftwer-           Wir bieten eine umfassende Beratung zum Thema
ke werden noch eine Zeit lang eine wichtige Rolle        energetische Optimierung. Gemeinsam mit unseren
spielen. Dezentrale Elemente werden zunehmend an         Kunden spüren wir in Betrieben zum Beispiel beson-
Bedeutung gewinnen. Moderne, intelligente Netze          ders energieintensive Prozesse und ineffiziente Techni-       • Stadtwerke-Geschäftsfüh-
werden Erzeuger und Verbraucher vernetzen. Eine          ken auf und identifizieren mögliche Einsparpotenziale.          rer Bernd Wilmert fordert
                                                                                                                        von der Politik klare Rah-
große Herausforderung und gleichzeitig elementarer       In einigen Fällen kann dann eine Contractinglösung
                                                                                                                        menbedingungen für den
Baustein für ein derartiges System ist die Speicherung   mit einem hocheffizienten BHKW, einer Wärmepum-                 weiteren Betrieb konven-
– damit die fluktuierend erzeugte Energie auch in Zei-    pe oder einer anderen innovativen Technologie sinn-            tioneller Kraftwerke.
ten abrufbar ist, in denen die Sonne nicht scheint und   voll sein. Denn ein effizienter Einsatz von Energie trägt
der Wind nicht weht.                                     dazu bei, die Belastungen durch die immer höheren
                                                         staatlichen Abgaben zumindest in Teilen zu kompen-
                                                         sieren.
„ Die aktuelle Gesetzeslage
                                                         Werfen wir noch einen Blick in die nähere Zu-
  schafft in wirtschaftlicher und
                                                         kunft: Gibt es ein Ziel, wo Sie in Sachen Energie-
  planerischer Hinsicht große                            wende im Jahr 2020 sein möchten?
                                                         Ein zuverlässiger Blick in die Zukunft ist derzeit schwie-
  Unsicherheit.“                                         rig. Die aktuelle Gesetzeslage schafft in wirtschaftli-
                                                         cher und planerischer Hinsicht große Unsicherheit. Bis
Wenn heute von der Energiewende die Rede                 die Energieversorgung schwerpunktmäßig auf Erneu-
ist, werden im selben Atemzug meist die vier             erbare umgestellt sein wird, müssen wir die Versor-
großen deutschen Versorger erwähnt. Ist der              gungssicherheit auf Basis der konventionellen Energie-
Umbau der Energieversorgung im Wesentlichen              erzeugung gewährleisten. Durch den Einspeisevorrang
ein Thema für die ganz Großen der Branche?               und die garantierte Einspeisevergütung aber kommen
Ganz und gar nicht. Als kommunale Versorger neh-         die erneuerbaren Energien vor der konventionellen
men die Stadtwerke eine zentrale gestaltende Rolle       Erzeugung in den Markt.
ein. Wir sind schließlich da, wo die Energiewende
maßgeblich stattfinden soll. Und wir werden auch          Genau das ist doch politisch gewollt …
morgen noch für unsere Kunden da sein. Umfragen          … führt aber zu der absurden Situation, dass ein
zeigen regelmäßig, dass die örtlichen Stadtwerke ein     hocheffizientes Gaskraftwerk, wie wir es in Hamm-
hohes Maß an Vertrauen durch die Menschen vor Ort        Uentrop gemeinsam mit Partnern betreiben, zurzeit
genießen. Wir sind der Ansprechpartner für eine zu-      nicht wirtschaftlich laufen kann. Die konventionellen
verlässige, sichere und ökologische Energieversorgung.   Kraftwerke sind zu wenige Stunden in Betrieb, um
                                                         ihre Kosten zu decken. Werden diese Kraftwerke
Viele Unternehmen treibt die Sorge um, dass die          jedoch abgeschaltet, weil der Betrieb nicht wirtschaft-
Energiewende sie teuer zu stehen kommen und              lich ist, ist die Versorgungssicherheit gefährdet. Hier
ihre Wettbewerbsfähigkeit schwächen könnte.              muss der Gesetzgeber klare Bedingungen schaffen,
Wie schätzen Sie dieses Risiko ein?                      die es den Betreibern ermöglichen, konventionelle
Die Befürchtung ist nicht unberechtigt. Die EEG-Um-      Kraftwerke wirtschaftlich auskömmlich zu betreiben,
lage ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Und   solange wir sie noch brauchen.
12   Schwerpunkt Zukunft                                                                               ener.go 3 · 2012

     „So wertvoll wie Bleigießen“
     Alle Jahre wieder nehmen wir uns vor, in Zukunft vieles besser zu
     machen – und scheitern fast immer. Kurz vor dem nächsten Jahres-
     wechsel erklärt Motivationstrainer Rolf Schmiel, warum das so ist
     und wie man es doch schafft, Vorsätze in die Tat umzusetzen.

     Herr Schmiel, haben Sie sich schon Vorsätze für           tionale Stärke, die den Antrieb für unser Verhalten
     2013 überlegt?                                            ausmacht, ist bei guten Vorsätzen in der Regel nicht
     Ich setze mir immer wieder Ziele, die ich systematisch    intensiv genug. Das Ergebnis sieht ein Freund von mir
     verfolge. Aber beim Champagner-Schlürfen sagen:           jedes Jahr in dem Fitness-Studio, das er betreibt: Die
     „Ab morgen lebe ich gesünder“ – das werde ich             ersten vier Wochen sind für ihn die stressigste Zeit
     sicher nicht tun.                                         des Jahres, danach wird’s wieder viel ruhiger und es
                                                               kommen nur noch die, die es wirklich ernst nehmen.
     Sie halten also nichts von guten Vorsätzen?
     Zumindest nicht so, wie sie in der Regel angelegt sind.   Was könnte für den nötigen Antrieb sorgen?
     Bei klassischen Vorsätzen, die aus den Lebens-Haupt-      Es muss erst ein starker Schmerz, also seelischer oder
     themen Gesundheit und Körper, Liebe und Partner-          physischer Druck einsetzen, damit wir handeln. Oder
     schaft, Beruf, unliebsame Aufgaben im Haushalt und        die Belohnung für unsere Verhaltensänderung muss
     allgemeine soziale Beziehungen stammen, nimmt man         intensiv genug sein. Der stärkere Motivator ist übri-
     sich etwas vor unter dem Motto „Man müsste mal“:          gens nicht die Belohnung, sondern der Schmerz, die
     mehr Sport machen, den Keller in Ordnung bringen,         Frustration, Wut, Enttäuschung – sozusagen die dunk-
     mehr Geld verdienen … Diese klassischen Neujahrs-         le Seite der Motivation. Wenn ein Arzt zu mir sagt, ich
     vorsätze scheitern mit einer Wahrscheinlichkeit von       sei in einem Jahr tot, wenn ich nicht mit dem Rauchen
     90 Prozent – sie verpuffen genauso schnell wie Silves-    aufhöre, hat das ein ganz anderes Gewicht, als wenn
     terraketen am Neujahrshimmel.                             ich mir das selbst zum Vorsatz nehme.

     Warum ist das so?                                         Sind gute Vorsätze also komplett sinnlos?
     Den meisten Vorsätzen fehlt die nötige Ernsthaftig-       Nicht unbedingt. Vorsätze sind ein schönes Ritual, das
     keit, sie entstehen aus einer Laune heraus. Die emo-      immerhin dazu führt, sein eigenes Verhalten mal zu
13

überdenken – sie sind mindestens genauso wertvoll
wie Bleigießen. Das ändert sich aber, wenn man die
Vorsätze als Ziele betrachtet, die mit echter Ernsthaf-
tigkeit und Struktur verfolgt werden. Wenn Sie Ihre
Ziele definieren, Handlungsschritte festlegen und sich                                      Fünf Schritte
kontrollieren lassen, können Sie Ihre Vorsätze auch
einhalten.
                                                                                           zur Veränderung
Ist der Jahreswechsel überhaupt der richtige                                               Rolf Schmiel verrät, wie
Moment für gute Vorsätze?
Die Menschen leben gern mit fast schon mystischen
                                                                                           aus guten Vorsätzen
Zäsuren. Es macht zum Beispiel gar keinen Sinn, dass       • Diplom-Psychologe Rolf        Taten werden.
wir einen neuen Job immer zum ersten oder 15. des            Schmiel hat in Bochum
                                                             Psychologie und Arbeits-
Monats anfangen. Genauso wenig ist der Jahreswech-
                                                             wissenschaften studiert
sel ein besonders vernünftiger Zeitpunkt für Vorsätze.       und ist seit 1999 als         1. Überlegen Sie sich ein klar zu
                                                             Motivationstrainer und        benennendes Ziel. Sagen Sie nicht
Was wäre denn der ideale Zeitpunkt, um Verhal-               Redner tätig.                 „Ich sollte mehr Sport treiben“ oder
tensweisen oder Berufliches zu ändern?                                                      „Ich müsste etwas abnehmen“, son-
Sofort. Wir wissen aus der Psychologie: Wenn wir                                           dern: „Ich will im Monat mindestens
Dinge, die wir gern ändern würden, nicht innerhalb                                         200 Euro netto mehr verdienen“, „Ich
der nächsten drei Tage angehen, fällt die Wahr-                                            will den Umsatz in meiner Abteilung um
scheinlichkeit, dass wir es überhaupt machen, unter                                        15 Prozent steigern“, „Ich will zehn Kilo
zehn Prozent. Die Motivation ist dann am höchsten,                                         in sechs Monaten abnehmen“. Das Ziel
wenn der Impuls entsteht. In dem Moment, wo ich                                            muss messbar und konkret sein.
Probleme beim Treppensteigen habe oder mich über
den Gehaltszettel ärgere, muss ich handeln. Ich muss                                       2. Entwickeln Sie einen Plan mit
mir eben nicht erst neue Laufschuhe kaufen. Lieber                                         konkreten Handlungsschritten. Was
fehlerhaft beginnen, als perfekt zu zögern!                                                muss ich wann erledigen? Was muss
                                                                                           ich dafür vorbereiten oder besorgen?
Spielt für den richtigen Zeitpunkt auch die Art                                            Erstellen Sie eine Checkliste mit allen
des Vorsatzes eine Rolle?                                                                  Schritten.
Ja. Es macht keinen Sinn, mit dem Rauchen aufhören
zu wollen, wenn ich weiß, dass im Job eine besonders                                       3. Suchen Sie sich einen Verbün-
stressige Zeit auf mich zukommt. Vorsätze sollten im-                                      deten, der Ihre Handlungsschritte
mer zur Gesamtsituation passen. Deswegen scheitert                                         überwacht – wenn möglich nicht den
auch der Neujahrsvorsatz, regelmäßig zu joggen, fast                                       eigenen Partner. Der Verbündete soll
immer: weil das im Januar eben viel schwerer fällt als        AKTION                       Sie ermahnen, wenn Ihr Engagement
im Mai.                                                    Motivation zu gewinnen!         nachlässt oder Ihre Handlungsschritte
                                                           In seinem Hörbuch „Born to      nicht erfolgen.
                                                           perform“ gibt Rolf Schmiel
Welche Vorsätze machen prinzipiell keinen Sinn?
                                                           viele weitere Tipps zur
Wenn sich einer etwas für andere vornimmt – also           Selbstmotivation und zur        4. Schließen Sie mit dem Verbün-
dass ich mir von meiner Frau wünsche, dass sie mehr        Leistungssteigerung. ener.go    deten einen schriftlichen Vertrag
Sport macht. Das funktioniert nicht, übrigens auch im      verlost fünf Exemplare der      mit Bestrafungs-Klausel. Je nach
                                                           Doppel-CD!
Job nicht. Änderungen in Unternehmen klappen meist                                         Bedeutung des Vorsatzes müssen Sie
nur, wenn die Vorgesetzten sie vorleben und ihre                                           ihn zum Beispiel zum Essen einladen
eigenen Verhaltensweisen umstellen. Solange man                                            oder ihm ein Wochenende auf Mallorca
selbst sich nicht ändert, ändert sich auch kein anderer.                                   spendieren, wenn Sie Ihr Ziel nicht er-
                                                                                           reichen. Hintergrund: Wenn Menschen
Kann man sich denn gemeinsam ändern – also                                                 unser Verhalten beobachten, sind wir
mit einem Kollegen oder Freund gute Vorsätze                                               leistungsbereiter. Und auch die Wettbe-
fassen?                                                                                    werbssituation fördert die Leistungsbe-
Nur wenn es jeder der Beteiligten gleichermaßen will.                                      reitschaft, vor allem bei Männern.
Solange die innere Motivation bei einem niedriger ist,
ist es albern. Wenn diese Bedingung aber erfüllt ist,      Wenn Sie an der Verlosung       5. Wenn Sie es geschafft haben,
klappt in der Gruppe vieles besser, zum Beispiel           teilnehmen möchten, schi-       belohnen Sie sich selbst. Dadurch
                                                           cken Sie uns das Antwortfax
Projekte im Beruf oder regelmäßiges Laufen. Das            oder besuchen Sie unsere
                                                                                           halten Sie die Erinnerung an Erfolge auf-
Gemeinsame wirkt dem gerade bei guten Vorsätzen            Aktionsseite im Internet:       recht. Das ist wichtig für unsere Selbst-
weit verbreiteten Dreisatz des Versagens entgegen:         www.stadtwerke-bochum.          wirksamkeitsüberzeugung – das innere
ablenken lassen, schleifen lassen, sein lassen.            de/ener.go                      Wissen, dass man bestimmte Aufgaben
                                                                                           meistern kann. Und das hilft wiederum,
                                                                    Eine Hörprobe finden
                                                                    Sie in der Tablet-     bei den nächsten Vorsätzen trotz Rück-
                                                                    Ausgabe der ener.go.   schlägen am Ball zu bleiben.
14               Energie für Ihr Business                                                                         ener.go
                                                                                                                        o 3 · 2012

Am Puls der Branche
Mit großen Schritten geht der Bau des Gesundheitscampus NRW in Bochum voran.
Einer der ersten Bauherren und Mitinitiator des Projektes ist der Bundesverband
selbständiger Physiotherapeuten. Bei einem Rundgang auf der Baustelle erklärt
der Geschäftsführer des Verbandes, warum der Gesundheitscampus viel mehr ist
als nur eine Neubaufläche.

                 Die Fahne weht bereits vor dem neuen Sitz des Bun-        Dr. Frank Dudda, Geschäftsführer des IFK, bringt die
                 desverbandes selbständiger Physiotherapeuten – IFK        Aufgabe des Verbandes auf den Punkt: „In erster Linie
                 e.V. Das Gebäude ist eines der ersten, das auf dem        sind wir ein Lobby-Verband der Physiotherapeuten.“
                 Gesundheitscampus in Bochum entsteht. Die Fassade         Bei einer Führung über die regennasse Baustelle erläu-
                 leuchtet in frischem Weiß, anstelle der Eingangstür       tert er die Schwerpunkte des IFK: eine angemessene
                 sitzt allerdings noch eine provisorische Holztür. Im      Vergütung und mehr Autonomie für niedergelasse-
                 Januar soll der komplette Bau fertig sein. Der IFK        ne Physiotherapeuten. Die Zukunft des Verbandes
                 verfolgt mit dem Umzug in den Neubau große Pläne:         ist für Dudda eng mit dem Areal im Süden Bochums
                 Der neue Standort soll ein Zentrum der Gesundheits-       verknüpft, auf dem zurzeit noch Zementmischer und
                 branche werden.                                           Bagger im Dauereinsatz sind. Lediglich das Strategie-
                                                                           zentrum Gesundheit des Landes NRW ist bereits fertig
                 Seit mehr als 30 Jahren vertritt der Verband die Inter-   und bezogen. Die rote Box auf dem Dach des Strate-
                 essen selbstständiger Physiotherapeuten, bietet Bera-     giezentrums leuchtet weit über die Baustelle hinaus.
                 tung und Rechtshilfe. Stellvertretend für die Berufs-     „Von da oben haben Sie den besten Ausblick über
                 gruppe handelt der IFK die wirtschaftlichen Verträge      den Campus“, sagt Dudda.
                 mit den Krankenkassen aus – mit einem jährlichen
                 Volumen von immerhin dreieinhalb bis vier Milliarden      Zur Kernarbeit seines Verbandes gehört neben dem
                 Euro. Die Abkürzung IFK stand zu Gründungszeiten          Vertragsgeschäft und der berufspolitischen Vertretung
                 für die „Interessenvertretung freier Krankengym-          auch die Fortbildung. In Zusammenarbeit mit den
                 nasten“. Als dann der Begriff „Physiotherapeut“           Krankenkassen legt der IFK Qualitätsstandards für die
                 international gebräuchlich wurde, modernisierte der       Weiterbildung fest. In kaum einem anderen Beruf gibt
                 Verband seinen Namen – die bekannte Abkürzung             es so viele Fortbildungen wie bei den Physiotherapeu-
                 blieb bestehen.                                           ten. Denn nur mit der entsprechenden Qualifikation
15

                                    sollte ein Physiotherapeut beispielsweise Schlaganfall-                 sem Bereich.“ Gemeinsam mit dem ZTG bringt der IFK
                                    patienten behandeln. In den Räumlichkeiten des IFK                      in Kürze in einem Pilotprojekt einen neuen elektroni-
                                    eignen sich daher jährlich mehr als 4.000 Teilnehmer                    schen Heilberufsausweis auf den Weg.
                                    in zertifizierten Kursen neue Kenntnisse an. Auch am
                                    neuen Standort ist Platz für die Fortbildungen einge-                   Vom Eingang des neuen IFK-Gebäudes aus zeigt
                                    plant. Durch die Fenster des Erdgeschosses zeigt Frank                  Dudda auf die noch brachliegenden Baugrundstücke
                                    Dudda, wo die neuen, lichten Tagungsräume ent-                          der zukünftigen Nachbarn. Auf dem Gesundheits-
                                    stehen sollen. Wo bisher nur nackte Betonwände zu                       campus Süd entsteht unter anderem die Aesculap-
                                    sehen sind, wird bald nach modernen Standards und                       Akademie des Pharmakonzerns B. Braun. Auch der
                                    neusten Erkenntnissen der Forschung unterrichtet.                       EDV-Dienstleister opta data und der Verband medi-
                                    Der anstehende Umzug scheint auf den ersten Blick                       zinischer Fachberufe folgen dem IFK als Hauptmieter
                                    nur ein kleiner Schritt für den IFK zu sein – keine zwei                in den zweiten Stock des Neubaus. So versammeln
                                    Kilometer Luftlinie sind es vom bisherigen Standort                     sich in Bochum erstmals die Vertreter der nichtärzt-
                                    im Technologie-Quartier zum neuen Gebäude auf                           lichen Heilberufe an einem Standort. „Schon in der
                                    dem Gesundheitscampus. Von diesem kurzen Weg                            Planung und im Wettbewerb um den Gesundheits-
                                    verspricht sich der Geschäftsführer des IFK aber eine                   campus waren wir einer der fachlichen Bannerträger“,
                                    große Wirkung: „Hier entsteht ein Kompetenzzen-                         hebt Dudda die Initiative des IFK hervor. Auf dem
                                    trum für Gesundheitsfachberufe.“                                        Gesundheitscampus will der IFK vor allem eine starke
                                                                                                            Gemeinschaft der nichtärztlichen Berufe schaffen
                                    Die Begeisterung über das Projekt ist Frank Dudda                       und deren berufspolitische Interessen bündeln, als
                                    anzumerken, ohne Rücksicht auf seine Lederschuhe                        Gegengewicht zu den Ärzteverbänden. Der Standort
                                    läuft er über die matschige Baustelle und zeigt auf                     Bochum im Ballungszentrum Ruhrgebiet bietet dafür
                                    die noch unbebauten Flächen: Auf dem nördlichen                         beste Voraussetzungen. Vom Gelände des Gesund-
• Dr. Frank Dudda präsentiert       Teil entsteht die Hochschule für Gesundheit, das                        heitscampus aus ist der Betonbau der Ruhr-Universität
  das neue IFK-Gebäude auf          Herzstück des Gesundheitscampus. Dort werden die                        in Blickweite, in dessen Nähe sich auch das BioMedi-
  dem Gesundheitscampus
                                    künftigen Fachkräfte der nichtärztlichen Heilberufe                     zinZentrum befindet – Wissenschaft und Praxis rücken
  (links). Es beherbergt auch
  Tagungsräume, in denen            ausgebildet: Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Lo-                    hier näher zusammen.
  jährlich mehr als 4.000           gopäden, Hebammen und Pflegekräfte. Die staatliche
  Physiotherapeuten an              Hochschule ist ein großer Schritt hin zur Akademisie-                   Für Frank Dudda hat die Vision vom Gesundheitscam-
  Fortbildungen teilnehmen
                                    rung dieser Berufe.                                                     pus mit der neuen Geschäftsstelle des IFK schon
  werden.
                                                                                                            konkrete Formen angenommen. Den Fortschritt des
                                    Wo sich jetzt noch riesige Kräne über Baugruben                         Projektes kann er bald vom eigenen Bürofenster aus
                                    drehen, siedelt sich bald auch das Zentrum für Tele-                    beobachten, wenn sich die Landschaft aus Sand und
                                    matik im Gesundheitswesen an, das Techniken für die                     Matsch in ein Kompetenzzentrum von bundesweiter
                                    Telekommunikation und Informationsverarbeitung in                       Bedeutung verwandelt.
                                    der Branche entwickelt. Für Frank Dudda ist das ein
                                    weiterer Erfolg für das Projekt: „Mit dem Zentrum
                                    wird der Standort Bochum zum Technikführer in die-                      www.ifk.de

                                                                                                                       INFO
                                                                                                                    Der Gesundheitscampus NRW
    Gesundheitscampus Nord                                                                                          Im Bochumer Süden in unmittelbarer Nähe zur
                                                                                                                    Ruhr-Universität Bochum entsteht ein neues
                  A   H                                                                                             Zentrum der Gesundheitsbranche. Eine Entschei-
                                                                (geplant)                                           dung der Landesregierung legte im Mai 2009 den
                                     2                                                                              Grundstein für den Gesundheitscampus NRW in
                                1
                                                                                                                    Bochum – die Stadt konnte sich im Wettbewerb
                                                                                                                    um den Standort gegenüber acht Mitbewer-
                                                            A Hochschule für Gesundheit                             bern durchsetzen. Auf dem Gesundheitscampus
                                                             B Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit             bündelt das Land Nordrhein-Westfalen erstmals
                                                            C   Clustermanagement Gesundheitswirtschaft NRW         seine medizinischen Kompetenzen an einem Ort.
   Gesundheitscampus Süd                                    D   MedEcon Ruhr                                        Der südliche Teil des Areals bietet eine Fläche für
                                                 3          E   Zentrum für Telematik im Gesundheitswesen           gesundheitswirtschaftliche Unternehmen. Die Be-
                                                            F   Krebsregister NRW                                   bauung des Gesundheitscampus geht mit großen
                                                            G Elektronisches Beruferegister für Gesundheitsberufe   Schritten voran. Bereits Anfang 2013 werden die
                          5                  4                                                                      ersten Gebäude bezogen. Im Jahr 2014 soll auch
                                                            H Europäisches Proteinforschungszentrum PURE
                                                                                                                    die Hochschule für Gesundheit auf den neuen
                                                            1 Bundesverband selbständiger Physiotherapeuten
                                                                                                                    Campus umsiedeln.
                                                            2 Verband medizinischer Fachberufe
                                                            3 Landeszentrum Gesundheit NRW
                                                                                                                              Eine 3D-Animation des Gesundheits-
                                                            4 Aesculap Akademie                                               campus gibt's Sie in der Tablet-Ausgabe
                                                            5 Zentrum für Naturmedizin in Forschung und Praxis                                                                 5
                                                                                                                              der ener.go.
16                              Energie für Ihr Business                                                                                      ener.go 3 · 2012

Service mit persönlicher Note
Es ist immer ein gutes Gefühl, wenn man
seinen persönlichen Ansprechpartner
hat. Für die Stadtwerke Bochum als
Partner der Wirtschaft in unserer Stadt
ist es darüber hinaus eine Selbstver-
ständlichkeit. Kundennähe heißt für uns
auch: „Gesicht zeigen“. Deshalb stellen
wir Ihnen hier die Ansprechpartner für
unsere Geschäftskunden im Bild vor.

                                                                                                                                          3

                                                                                                          Wer                 1
                                                                                                                                                   5
                                                                                                                                                        6
                                                                                                                                   2          4
                                                                                                           ist
                                                                                                          wer?

                                                                                                                                                  15

                                                                                                                       9    10
                                                                                                                                  12                        17
                                                                                                          7                              14
                                                                                                                  8                                16

                                                                                                                             11     13

1    Silvia Spork                                          7   Yvonne Missall                                 13 Vanessa Siegmund
     Sachbearbeitung Contracting und Dienstleistungen          Großkundenbetreuung Vertrieb Deutschland          Sachbearbeitung Vertrieb Regional
     Tel.: (0234) 960-3044                                     Tel.: (0234) 960-3334                             Tel.: (0234) 960-3331
     silvia.spork@stadtwerke-bochum.de                         yvonne.missall@stadtwerke-bochum.de               vanessa.siegmund@stadtwerke-bochum.de

2    Ralf Wienkotte                                        8   David Czeslik                                  14 Robert Widlarz
     Gruppenleitung Wärmeservice                               Großkundenbetreuung Vertrieb Regional             Großkundenbetreuung Vertrieb Regional
     Tel.: (0234) 960-3023                                     Tel.: (0234) 960-3513                             Tel.: (0234) 960-3024
     ralf.wienkotte@stadtwerke-bochum.de                       david.czeslik@stadtwerke-bochum.de                robert.widlarz@stadtwerke-bochum.de

3    Martin Schniederjan                                   9   Max Fuhr                                       15 Ralf Neumann
     Kundenbetreuung Contracting und Dienstleistungen          Großkundenbetreuung Vertrieb Regional             Sachbearbeitung Vertrieb Deutschland
     Tel.: (0234) 960-3502                                     Tel.: (0234) 960-3045                             Tel.: (0234) 960-3028
     martin.schniederjan@stadtwerke-bochum.de                  max.fuhr@stadtwerke-bochum.de                     ralf.neumann@stadtwerke-bochum.de

4    Donata Geller                                         10 Barbara Pätsch                                  16 Werner Koska
     Teamleitung Fernwärme                                     Gruppenleitung Vertrieb Deutschland               Großkundenbetreuung Vertrieb Regional
     Tel.: (0234) 960-3661                                     Tel.: (0234) 960-3025                             Tel.: (0234) 960-3672
     donata.geller@stadtwerke-bochum.de                        barbara.paetsch@stadtwerke-bochum.de              werner.koska@stadtwerke-bochum.de

5    Ramona Weckmüller                                     11 Nadine Kerksick                                 17 Thomas Osthues
     Sekretariat                                               Großkundenbetreuung Vertrieb Regional             Gruppenleitung Vertrieb Regional
     Tel.: (0234) 960-3021                                     Tel.: (0234) 960-3022                             Tel.: (0234) 960-3514
     ramona.weckmueller@stadtwerke-bochum.de                   nadine.kerksick@stadtwerke-bochum.de              thomas.osthues@stadtwerke-bochum.de

6    Martin Pillig                                         12 Peter Bax
     Kundenbetreuung Fernwärme                                 Abteilungsleitung Großkundenbetreuung
     Tel.: (0234) 960-3662                                     Tel.: (0234) 960-3020
     martin.pillig@stadtwerke-bochum.de                        peter.bax@stadtwerke-bochum.de
17

Wärme
auf Rädern
Die mobile Heizzentrale
der Stadtwerke stellt die
Wärmeversorgung Ihres
Objektes mit Wärme bei
Baumaßnahmen und
Ausfällen sicher. Der
neue Service ist ab
sofort verfügbar.

Ob Umbau, Modernisierung oder Neubau – gibt es                 In kurzer Zeit transportieren die Fachleute der Stadtwerke      INFO
bei größeren Baumaßnahmen keine Heizung oder soll              Bochum die mobile Heizzentrale an jeden beliebigen Ort       Die mobile Heizzentrale
die Heizung selbst ausgetauscht werden, muss trotzdem          und binden sie an die Versorgungsleitungen an. Das mit       Alle Infos zu technischer
                                                                                                                            Ausstattung und Leistung
nicht auf die nötige Wärmeversorgung verzichtet werden:        einem 1.500 Liter fassenden Öl-Tank, Brenner und
                                                                                                                            der mobilen Heizzentrale
Die Stadtwerke Bochum haben jetzt eine mobile Heizzen-         Schaltanlage ausgerüstete System arbeitet von da an völlig   finden Sie in diesem Flyer:
trale im Angebot, die sich flexibel bei Neubauprojekten         selbstständig. Es liefert modulierend zwischen 70 und 270
oder während der Modernisierung von Heizungsanlagen            Kilowatt Energie – genug auch für die Versorgung von                       QR-Code mit
                                                                                                                                          dem Smart-
einsetzen lässt. Die autarke Ölheizung liefert an jedem Ort    Hotels oder Schulen. Dank gestaffelter Preise sind die                     phone scannen
Wärme und heißes Wasser, versorgt so zum Beispiel Mieter       Kosten klar überschaubar und gut in entsprechende                          und Flyer
während Umbauphasen, vermeidet Baustopps bei kalter            Projekte einzuplanen. Hinzu kommen einmalige Pauschalen                    herunterladen.
Witterung und lässt Bauten schneller trocknen. Und sollte      für Transport sowie für die Installation.
in einem Mehrfamilienhaus, einem Bürogebäude oder in
einer Produktionshalle die Heizung einmal ausfallen, ist die
mobile Heizzentrale die passende Notfall-Lösung.
                                                               Die Konditionen
                                                               Die Mietpreise sind nach Einsatzdauer gestaffelt:
                                                               1 bis 7 Tage:                 110,00 Euro/Tag
                                                               8 bis 14 Tage:               100,00 Euro/Tag
                                                               15 bis 30 Tage:                90,00 Euro/Tag
                                                               jeder weitere bis 60. Tag:     80,00 Euro/Tag
                                                               über den 60. Tag hinaus:     500,00 Euro/Woche (7 Tage)

                                                               Pauschale für das Anbinden an das Strom-, Wärme- und
                                                               Wassernetz: 700,00 Euro

                                                               Pauschale für An- und Abtransport, Inbetriebnahme und
                                                               Einweisung: 800,00 Euro
18                            e-News                                                                                              ener.go 3 · 2012

                                                                                                                Ethik-Gütesiegel
                                                                                                                für Hasenkamp
                                                                                                                Verantwortungsvolles Handeln ist
                                                                                                                das Ziel vieler Unternehmen. Das En-
                                                                                                                gagement des Bochumer Traditionsbe-
                                                                                                                triebs Hasenkamp ist nun offiziell – der
                                                                                                                Betrieb erhielt das „Ethics in Business“-
                                                                                                                Qualitätssiegel. Ulrich Wickert verlieh
• Bernd Wilmert, Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Bochum, NRW-Umweltminister Johannes               Geschäftsführer Heinz Hasenkamp das
  Remmel, Bundesumweltminister Peter Altmaier und Sven Becker, Sprecher der Trianel Geschäftsführung            Gütesiegel im Rahmen einer Benefizga-
  (v. l. n. r.), drücken den Startknopf für das virtuelle Brennstoffzellen-Kraftwerk.
                                                                                                                la. Es bescheinigt dem mittelständischen
                                                                                                                Unternehmen verantwortungsvolles und

Start für innovatives Kraftwerk                                                                                 nachhaltiges Handeln. Der Fachbetrieb
                                                                                                                für Sanitär, Heizung und Klima ist mit
                                                                                                                einer Frauenquote von mehr als 30
Meilenstein für die Energiewende: Die               den Startknopf. „Virtuelle Kraftwerksverbün-                Prozent, Gesundheitsmaßnahmen für
Stadtwerke Bochum beteiligen sich am                de sind zukunftsweisende Meilensteine auf                   die Mitarbeiter und großem Engage-
ersten virtuellen Brennstoffzellen-Kraftwerk        dem Weg zu einer erfolgreichen Energiewen-                  ment bei der Aus- und Weiterbildung
Deutschlands. Bei diesem Pilotprojekt werden        de“, sagte Altmaier.                                        ein Vorbild für die Region. Auch beim
25 Mikro-BHKWs auf Brennstoffzellenbasis zu                                                                     Umweltschutz geht der Stadtwerke-
einem Verbund zusammengeschaltet und wie            Auf lange Sicht könnten die Brennstoffzel-                  Kunde mit gutem Beispiel voran: Alle
ein einziges Kraftwerk gesteuert. Gemeinsam         len-Kraftwerke die schwankende Wind- und                    Betriebsstandorte sind mit Solarmodu-
mit den Umweltministern Peter Altmaier und          Solarstromerzeugung ausgleichen. Die Stadt-                 len ausgestattet.
Johannes Remmel drückten Vertreter der 15           werke Bochum möchten die Technologie
beteiligten Stadtwerke und Regionalversorger        künftig auch ihren Kunden anbieten.                         www.hasenkamp-bochum.de

Stadtwerke-Websites erneut spitze
                                Die Erfolgsgeschichte geht weiter: Die Internetpräsenz der
                                Stadtwerke Bochum landete bei einer Webstudie erneut gleich zwei
                                Mal auf Platz eins. Die beiden Seiten stadtwerke-bochum.de und
                                rewirpower.de wurden von der unabhängigen Beraterfirma Process
                                Management Consulting bereits zum fünften Mal als Sieger aus-
                                gezeichnet. Was Kundenfreundlichkeit, interaktive Geschäfts-
                                prozesse und Service angeht, ist der Online-Auftritt der Stadtwerke             • Ulrich Wickert, Mentor des Projektes,
                                einfach spitze. Untersucht wurden die Websites von 100 deutschen                  überreichte die „Business Ethics“-Urkunde
                                                                                                                  an Geschäftsführer Heinz Hasenkamp und
                                Strom- und 50 Gasanbietern. „Wir freuen uns dieses Mal besonders
                                                                                                                  Lisa Pötter, Geschäftsleitung „Bad &
                                über so viel Zuspruch, denn erst im April sind wir mit einem                      Wellness“.
                                Relaunch der Seiten an den Start gegangen“, sagt Marketingleiter
                                Ingo Adam.

                                                                      75
        Auch das noch                                                                                  Meter lang sind die derzeit größten
            Hollandrad ade!                                                                            Windkraft-Rotorblätter – das ist fast
   Auch ein E-Bike darf cool sein,
                                                                                                       die Spannweite eines Airbus A380.
  dachten sich die Entwickler und
   versteckten den Akku im Rah-                                                                        Die Hightech-Teile werden aus Glas-
   men. Das „smart ebike“ ist ein
   echter Hingucker – mit seinem                                       faser hergestellt und drehen sich in einer Teststation im
   Preis von knapp 3.000 Euro al-                                      dänischen Østerlid. Das technische Limit für die Rotor-
lerdings einer, den man wohl nur
              selten sehen wird …                                      länge dürfte Experten zufolge bei 125 Metern liegen.
Kolumne                                                                                                                                                     19

Berdis Business

Wissenschaft
ohne Wert?
Was bringt Marketing? Eine Antwort auf
diese Frage würde man sich von der Wis-
senschaft wünschen. Aber die macht es
sich im Elfenbeinturm gemütlich.

Mitunter hat das Marketing in den Unternehmen einen schweren
Stand. Kaum zeigen sich erste Krisenwölkchen am Firmament, wer-
den Marketingetats und Werbeetats beschnitten, Personal reduziert
und Fakten beiseite geschoben – nämlich dass Marketing eine Inves-
tition in den Erfolg von morgen und übermorgen ist. Leider fällt es
Marketers mitunter schwer, dies zu belegen oder gar vorzurechnen,
wie hoch denn der sogenannte „ROMI“, der „Return on Marketing              Heribert Meffert, der Ende der 1960er-Jahre den ersten Lehrstuhl
Investment“ eigentlich ist. Auch über 50 Jahre, nachdem das Mar-           für Marketing an der Universität Münster gründete, als „Nachlauf-
keting aus den USA nach Deutschland kam, sind also grundlegende            wissenschaft“, die analysiert, was in der Praxis längst gang und gä-
Fragen zu diskutieren. Und man sollte meinen, dass die Marketing-          be ist. Und statt die drängenden, großen Fragen zu beantworten –
Wissenschaft nichts Besseres zu tun hätte, als den Praktikern bei          siehe oben – vergräbt sie sich in Details und damit in der Irrelevanz.
diesen Themen zu assistieren und Lösungen anzubieten.                      Wenn beispielsweise die Wirkung der Beleuchtung im Supermarkt
                                                                           zwischen 22 und 24 Uhr analysiert werde, habe das wenig Bezug zu
Aber weit gefehlt. Anders als zum Beispiel in Naturwissenschaf-            den Bedürfnissen der Marketer, spottete Meffert kürzlich gegen-
ten, in denen neue wissenschaftliche Erkenntnisse in Windeseile            über der „absatzwirtschaft“.
ihren Weg in die unternehmerische Praxis finden, passiert im Marke-
ting herzlich wenig. Das hat zwei Gründe: Erstens ist das ganze aka-       Aber es ist nicht nur die Verwunderung eines alten Mannes, der
demische Anreizsystem nicht darauf ausgerichtet, praxisrelevantes          das Marketing in Deutschland geprägt hat, die aus diesen Worten
Wissen zu generieren. Wer als Marketing-Wissenschaftler etwas auf          spricht. Er hat auch dieses Thema wissenschaftlich durchleuchtet, mit
sich hält, produziert hochwissenschaftliche Beiträge für akademi-          ernüchterndem Ergebnis: Nur acht Prozent der befragten Marketer
sche A-Journals, für deren Lektüre Praktikern die Zeit fehlt und die       nutzen wissenschaftliche Erkenntnisse intensiv für ihre tägliche
sie inhaltlich oft schlicht überfordern.                                   Arbeit. Man stelle sich vor, bei den Ärzten wäre das genauso …

Die Forschungsergebnisse zirkulieren somit praktisch nur in-
nerhalb des akademischen Betriebs. Doch nicht nur das: Zweitens                             Christoph Berdi, Chefredakteur der
sind auch die Themen wenig brauchbar. Marketing gilt selbst unter                           „absatzwirtschaft – Zeitschrift für Marketing“
seinen prominentesten Vertretern wie Marketing-Papst Professor Dr.                          www.absatzwirtschaft.de

  IMPRESSUM

                                               Redaktions-Team Stadtwerke: Ingo Adam, Peter            18 M. l.), Stadtwerke Bochum/Montage SeitenPlan
                                               Bax, Martin Nooß, Thomas Schönberg, Christian           (5 o.), Trianel (18 o.), TU Delft (5 M.), Z_punkt (8 o.)
                                               Seger, Ralf Wienkotte
Herausgegeben von der Stadtwerke Bochum                                                                Illustrationen: Helge Jepsen (17 o.), Andrzej Koston
GmbH, Ostring 28, 44787 Bochum                 Redaktionelle Mitarbeit, Grafik, Layout:                 (1, 3, 6 -10, 12), Jens Neubert (19)
Internet: www.stadtwerke-bochum.de             SeitenPlan GmbH Corporate Publishing,
                                               Stockholmer Allee 32 b, 44269 Dortmund
Verantwortlich: Ingo Adam
Tel.: 0234 960-3030                            Fotos: Hasenkamp (18 M. r.), KiteGen (5 u.), Jürgen
Fax: 0234 960-3039                             Landes (14, 15), Jens Nieth (4 o., 16), Rolf Schmiel
ingo.adam@stadtwerke-bochum.de                 (13), Smart (18 u.), Stadtwerke Bochum (11, 17 u.,
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