2015 GESCHÄFTSBERICHT - Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V - WBO
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Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V. // Geschäftsbericht 2015 GESCHÄFTSBERICHT 2015 Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V.
EDITORIAL Wer an das Jahr 1989 zurückdenkt, an die Öffnung der Mauer am 9. November, hat die Menschenmassen vor Augen, die zu Fuß von Ost- nach Westberlin strö- men. Und sicher auch die vielen Trabis, die damals im Bild waren. Was wird uns das Jahr 2015 einmal ins Gedächtnis rufen? Ganz bestimmt die vielen Menschen, die sich zu Fuß auf den Weg über den Balkan machten und sich schließlich in Bayern einfanden, um bei uns als Flüchtlinge Schutz zu suchen und an unserem Wohlstand teilzuhaben. Welche Fahrzeuge rücken dann ins Blickfeld? Es sind die vielen Busse, in denen die Menschen ankom- men oder mit denen sie spätestens ab hier in alle Teile Deutschlands gefahren werden. Seit Wochen sind Unternehmer aus ganz Deutschland im Einsatz, um die Men- schen zu den Aufnahmestellen und schließlich zu ihren Unterkünften zu brin- gen – mit Reisebussen, darunter auch jene Kombibusse, die in Baden-Württem- Dr. Witgar Weber berg vom Verkehrsministerium oder von Fahrgastverbänden sonst geschmäht WBO-Geschäftsführer werden. Nicht auszudenken, wenn die Unternehmen nur noch Niederflur- busse hätten: Stundenlanges Stehen auf der Fahrt, da käme sicher manchem das unschöne Wort „Flüchtlingstransport“ in den Sinn. Bis zu 200 Busse pro Tag sind seit Anfang November im Auftrag des Bundesver- kehrsministeriums im Einsatz. Ein Aufruf der „Koordinierungsstelle Flüchtlings- verkehr“ jagt den anderen. Und die vielen kleinen Mittelständler, die manchem Landrat sonst als „Auslaufmodell“ gelten, sind zur Stelle. Schon wird überlegt, die Lenkzeiten zu verlängern: Not kennt kein Gebot! Hier beweist sich wieder einmal: Die große Stärke des Omnibusverkehrs ist seine Vielseitigkeit und Flexibilität. Kein anderes Verkehrsmittel ist in der Lage, nahezu jeden Punkt im Land schnell und ohne Investitionsaufwand anzufah- ren. Mittelständische Unternehmer können ihre Leistungen bedarfsgerecht und günstig anbieten. Sie sind zur Stelle, wenn man sie braucht. IMPRESSUM Es ist notwendig, dass Medien und Politik den Beitrag der Busse und Bus- unternehmen zur Aufrechterhaltung der Mobilität anerkennen und verstärkt ins Blickfeld rücken – nicht nur in solchen Notsituationen. Mehr Verständ- nis und Wertschätzung bei der alltäglichen Arbeit – das wünschen sich die WBO-Mitglieder im ganzen Land. WBO Verband Baden-Wüttembergischer Omnibusunternehmer e.V. Dr. Witgar Weber Dornierstraße 3 71034 Böblingen Telefon 07 03 1- 62 3 - 01 Telefax 07 03 1- 62 3 -115 /-116 E-Mail info@busforum.de Internet www.busforum.de
INHALTSVERZEICHNIS Veranstaltungen / Events / Aktionen ...........................................................................................................2 Aktuelle Fragen ............................................................................................................................................... 16 Öffentlicher Verkehr ...................................................................................................................................... 28 Touristik.............................................................................................................................................................. 38 Arbeit und Soziales ........................................................................................................................................ 46 Technik / Sicherheit / Umwelt ..................................................................................................................... 52 Aus- und Weiterbildung ............................................................................................................................... 56 Dienstleistungen ............................................................................................................................................ 58 Über uns ............................................................................................................................................................ 66 / Kreisobleute................................................................................................................................... 70 / Ausschüsse..................................................................................................................................... 72 / Arbeitsgruppen ............................................................................................................................ 75 / Frauen-Netzwerk ......................................................................................................................... 75 / Junioren-Netzwerk...................................................................................................................... 76 / Gedenktafel ................................................................................................................................... 77 / Firmenjubiläen ............................................................................................................................. 78 Bildnachweise .................................................................................................................................................. 80
VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN Winfried Kre retschma mann nn, Mi Mini n stter erpr p äsiden entt de dess La Landes Bad aden en Wür ü ttembe berg rgg Klaus Sedelmeier, WBO-Vorsitzend ndder Viele Mitglieder des WBO waren bei der diesjährige g n zw weiitä t gi gige geen Jahr h es hrestagu gung ngg in de d r Ha H nns-Martrtin in-S - chhleleyerhallle in St Stut uttg tgar artt wi w ed e er dab abei Busausstellleler waren wieder zahlreich vertreten F chaustauusch auchh unt Fa nter e den Touristikern Christiane Leonard, bdo-Geschäftsführerin 2
VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN Jahrestagung & Busforum 2014, 27. & 28. November 2014 Am 27. und 28. November 2014 fand die 68. Jah- Einladung von HDI Gerling serviert. Der Künstler restagung zusammen mit der Fachausstellung TOPAS verzauberte die Gäste zwischen den ein- „Busforum“ in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle in zelnen Gängen mit Illusionen und Comedy-Ein- Stuttgart statt. lagen. Danach war dann noch genügend Zeit, um sich untereinander auszutauschen. Am Beginn der Veranstaltung stand die Vortrags- reihe. Nach der Begrüßung durch den WBO-Vor- In der Mitgliederversammlung am Freitagvormit- sitzenden Klaus Sedelmeier referierte Prof. Dr. tag wurden bei den Wahlen Frank Wiest als stellver- Werner Ziegler, ehemaliger Rektor der Hochschule tretender Vorsitzender sowie die Bezirksvorsitzen- für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, den Andreas Kühner (Stuttgart), Thomas Balmer über die Chancen und Herausforderungen bei (Karlsruhe), Bernd Grabherr (Tübingen) und Jürgen Familienunternehmen und ließ anschaulich viele Karle (Freiburg) für weitere drei Jahre im Amt be- Erfahrungen aus seiner Berufspraxis einfließen. stätigt. Auch die Rechnungsprüfer Bernd Binninger Stefanie Thimm, Pressesprecherin und Beraterin und Eberhard Schlienz wurden wiedergewählt. zum Thema Fachkräftesicherung bei der IHK Re- gion Stuttgart, präsentierte, wie dem Fachkräfte- Die zweitägige Veranstaltung endete am Freitag- mangel durch eine Steigerung der Erwerbstätig- nachmittag mit der öffentlichen Vortragsver- keit von Frauen entgegengewirkt werden kann. anstaltung, durch die SWR-Moderator Dieter Beim abschließenden Expertengespräch tausch- Fritz führte. Highlight des Nachmittags war der ten sich die beiden Referenten mit Sonja Bayer, Auftritt des Ministerpräsidenten des Landes geschäftsführende Gesellschafterin der Robert Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann. Die Bayer GmbH, WBO-Vorstand Bernd Grabherr und bdo-Geschäftsführerin Christiane Leonard rich- Martina Lehmann, Mitglied der Geschäftsleitung tete anschließend ein Grußwort an die Gäste, der Regionaldirektion Baden-Württemberg der bevor Frank Wiest als Laudator den WBO-Award Bundesagentur für Arbeit, zum Thema „Mitarbei- an Elisabeth Jeggle, ehemaliges Mitglied des Eu- ter gewinnen und halten“ aus. Ein Erfolgsrezept ropäischen Parlaments, für ihre Verdienste um die ist hier nach Meinung des Podiums die Ausbil- Busbranche verlieh. dung im eigenen Betrieb. Frau Lehmann zeigte zudem die Unterstützungsmöglichkeiten seitens der Bundesagentur für Arbeit auf, betonte jedoch dabei auch die Wichtigkeit, den Personalbedarf bei der Arbeitsagentur anzumelden, damit der Fachkräftemangel im Busgewerbe überhaupt als solcher erkannt wird. Das Busforum öffnete mit seinen 80 Ausstellern aus den Bereichen Busherstellung, Technik, Tou- Dieter Fritz, SW SWRR-M Mode Mode dera raator ratoor, füh ührtrte duurcrchh di ührt d e öff öffentliiche Vo Vorttraagssre r ihe ristik und Dienstleistungen auch am Donnerstag- vormittag seine Pforten. Die Besucher konnten sich so eineinhalb Tage lang in der Ausstellungs- halle über die aktuellen Trends informieren, neue Kontakte knüpfen und bestehende pflegen. Einen magischen Ausklang des ersten Tages konnten die Anwesenden bei der Abendveran- staltung im Kursaal in Bad Cannstatt erleben. Zu Jazz-Klängen von „Ruth & The Boogaloos“ wurde zunächst im Foyer ein goldener Zaubertrank auf Elisabeth Jegg gggle, ehem em. Mi M tglied e deess EU--Pa ed Parrlllam amen ame ts, tsts, er erhä hältt den hä en„WB W O-Award“ d 3
VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN Wintertagung Saalbach-Hinterglemm, 8. – 12. Februar 2015 Vom 8. – 12. Februar 2015 fand die 46. WBO-Winter- Martin Mischinger, Leiter Reklamationen und Kun- tagung in Saalbach-Hinterglemm im österreichi- denmanagement ASFINAG Maut Service GmbH, schen Bundesland Salzburg statt. Die diesjährige zeigte in seinem Vortrag „Der ASFINAG-Kunde Veranstaltung kam so gut bei unseren Mitgliedern steht an erster Stelle“ verschiedene Serviceleis- an, dass sie mit 73 Teilnehmern komplett ausge- tungen auf und sorgte damit für Diskussionsstoff. bucht war. Auch nahmen in diesem Jahr zwei Familien mit Kindern teil, sodass wirklich das Welche Möglichkeiten zur „Vergabe und Finan- ganze Spektrum der WBO-Familie vertreten war. zierung von Verkehrsleistungen außerhalb der VO 1370/2007“ bestehen, zeigte Dominic Kuhn, Der Hauptsponsor EvoBus Setra Omnibusse stell- Senior Consultant PKF Industrie- und Verkehrs- te für die Fahrt einen TopClass S 516 HDH zur Ver- treuhand GmbH, ausführlich auf. fügung und Olaf Winkler, Christine Halder, Peter Halder und Rainer Hofmann sorgten für das leib- Im Abschlussvortrag zum Thema „Jetzt rede ich – liche Wohl an Bord. erfolgreich kommunizieren!“ präsentierte Ariane Willikonsky, Dipl. Sprecherzieherin beim FON In- Ziel der WBO-Wintertagung war das 4-Sterne- stitut und Sprachtrainerin von Ministerpräsident Superior Hotel Alpin Juwel im Herzen von Hinter- Kretschmann, wie man gekonnt seine Stimme glemm. Neben einem schönen Wellness-Bereich einsetzt und diese trainieren kann. überzeugte das Hotel durch eine sehr gute Küche. Neben dem Vortragsprogramm war genügend Auftakt des Tagungsprogramms war der Vor- Zeit zum Skifahren oder für die Teilnahme am trag von Roland Scharl, Leiter Entwicklung Hoch- abwechslungsreichen Freizeitprogramm vorhan- bodenfahrzeuge bei Daimler Buses, zum Thema den. Dazu gehörten ein Yoga-Kurs, ein Koch-Kurs, „SETRA – The Sign of Excellence; Produkt und Tech- ein Bogenparcours, Snowmobil fahren und die nik”. Herr Scharl informierte über die Entwicklung schon traditionelle Schneeschuhwanderung. der Technik und Ausstattung bei Setra Reisebussen. Der Hüttenabend auf dem Spielberghaus startete Martin Burkart, WBO-Referent für Lenk- und Ruhe- spannend mit der Auffahrt auf zwei Pistenraupen zeiten, Technik & Umwelt, präsentierte im Vortrag und ging dann – dank Live-Musik und zünftigem „Der drohende EU-weite Kontrollrahmen“ über Essen – stimmungsvoll weiter. Für die Rückfahrt zukünftige Regelungen wie die Verkehrsunter- standen Rodel oder wieder die Pistenraupe zur nehmerdatei, Todsündenliste und road & road- Verfügung. worthiness package. Weitere Highlights beim Abendprogramm waren Mit allgemeinen und touristischen Zukunfts- ein exklusiver Damen-Wellness-Abend, ein exklu- trends beschäftigte sich Bülent Menekse, Ge- siver Pokerabend im Casino und ein Après-Ski- schäftsführer von Omnibusverkehr Spillmann Event mit Surf & Turf und DJ über den Dächern GmbH, in seinem Vortrag „Zukunft neu denken“. von Hinterglemm. Am Dienstagmorgen stellte Franz Eggl, Bezirkslei- Wir möchten uns bei allen Teilnehmern herzlich ter Süd Ersatzreifengeschäft von Continental Reifen für die gelungene Wintertagung bedanken. Deutschland GmbH, die neue Busreifengeneration vor und gab wertvolle Tipps hinsichtlich Winterrei- Ein weiteres großes „Dankeschön“ gilt dem Haupt- fen. Unter den ersten 20 eingegangenen Anmel- sponsor EvoBus Setra Omnibusse sowie der ASFI- dungen wurde der Gewinner eines „Conti Pressure NAG Maut Service GmbH, der Continental Reifen Check“ ausgelost: Mario Schuler von der Schuler Deutschland GmbH und der Gesellschaft für Ab- GmbH aus Bodnegg kann das Reifenluftdruckkont- satzfinanzierung mbH. rollsystem nun an einem Fahrzeug einsetzen. 4
VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN Wint nteertagu g ngg inn Saaalalba b chh-H -Hin Hinte terg rggleemm m , Bundeslandd Salalzb zbur urgg 5
VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN Infoevent Friedrichsbau Varieté Infoevent Gartenschau 16. April 2015 Enzgärten Mühlacker, 21. April 2015 21 Teilnehmer nahmen am WBO-Infoevent Fried- Bürgermeister Winfried Abicht begrüßte 20 Teil- richsbau Varieté teil und kamen so in den Genuss nehmer im Rathaus und gab dabei erste Daten eines amüsanten Abends in der neuen Spielstätte über das Gelände bekannt. Im Anschluss konnten auf dem Pragsattel in Stuttgart. sich die Teilnehmer bei einem Rundgang einen Eindruck verschaffen. Geschäftsführer Timo Steinhauer informierte die Teilnehmer zunächst über die lange Geschichte des Es gibt einen Busparkplatz direkt an den Kassen Friedrichsbau Varietés seit 1898 bis hin zum Neubau am Sportzentrum mit 8 bis 12 Parkplätzen. Darü- neben dem Theaterhaus. Im Anschluss daran konn- ber hinaus besteht die Möglichkeit, an Tagen mit ten die Teilnehmer die aktuelle Show „CLOWNS“ er- hohem Besucheraufkommen die Gäste direkt an leben, die vor wenigen Tagen Premiere feierte. einer Haltestelle in der Nähe aus- und wieder ein- steigen zu lassen und einen sogenannten „Über- In der Aufführung standen Clowns jeglicher Cou- laufparkplatz“ zu nutzen. leur im Mittelpunkt einer Welt voller Lust und Fröh- lichkeit, Träumen und Phantasie, Slapstick und Das Stadtgebiet ist geprägt durch die Enz, einen Katastrophen. In einem szenischen Handlungsrah- Nebenfluss des Neckars. In einer Biegung der Enz men brachte jeder auf seine ganz eigene Art das liegt der historisch ältere Ortsteil Dürrmenz. Auf Publikum zum Lachen, Staunen und Nachdenken. der gegenüberliegenden Uferseite erstreckt sich die Kernstadt. Entlang des etwa 600 m langen Alle Teilnehmer waren von der Show und dem Flussabschnitts liegt das Gartenschauareal, über- Varieté-Theater beindruckt. ragt von der markanten Ruine Löffelstelz. WBO-Junioren zu Gast im Bodenseekreis, 2. Juli 2015 Anfang Juli besuchten 15 Junioren den Boden- Zum Abschluss des informativen Tages lud die ZF seekreis. Das Programm startete mit einer Be- Friedrichshafen AG alle Teilnehmer zum Ausklang triebsbesichtigung bei Strauss GmbH & Co. KG im Heinzler am See in Immenstaad ein. Quasi in Tettnang. Geschäftsführer und WBO-Junior in der ersten Reihe am Bodensee konnten die Philipp Reinalter erläuterte den Teilnehmern WBO-Junioren den Tag Revue passieren lassen. die Unternehmensstruktur, wies auf die Heraus- forderungen im Regional- und Stadtverkehr hin Für die Einladung möchten wir uns recht herzlich und führte durch den Betriebshof. bei Philipp Reinalter von Strauss Reisen und Claus Sambel von der ZF Friedrichshafen AG bedanken! Im Anschluss daran besuchten die Junioren das Werk 2 der ZF Friedrichshafen AG. Nach einem Rundgang durch die Produktion stellte Claus Sambel, Mitarbeiter aus dem Bereich Endkunden- vertrieb, ausführlich das Unternehmen und die Niederflur-Elektroportalachse AVE 130 vor. Auf der Teststrecke und einer Probefahrt entlang des Bodensees konnten die Gäste dann live die Vor- züge des EcoLife-Getriebes erfahren. Schöner Ausklang in de d r ersten Reihe h am Bode d nseee 6
VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN Infoevent Bregenzer Festspiele, 20. Juli 2015 Das exklusive Infoevent „Bregenzer Festspiele“ stellte Herr Metzler sein Familienunternehmen, anlässlich der Generalprobe der Puccini-Oper den Hof und dessen Erzeugnisse vor. Bei einer Ver- „Turandot“ am 20. Juli 2015 hatte 45 WBO-Mit- kostung konnten die verschiedensten Käsesorten glieder als Teilnehmer. aus Kuh- und Ziegenmilch probiert werden. Auch die Molke-Kosmetikprodukte fanden großen An- Etliche konnten dank der großzügigen Unterstüt- klang unter den Teilnehmern. zung durch Scania Deutschland komfortabel mit dem neuen Reisebus Scania Van Hool Acron TX 16 Frisch gestärkt konnten die Mitglieder schließlich anreisen. Heiko Mund und sein Team sorgten da- bei einer Sommernacht am Bodensee die Auffüh- bei für das leibliche Wohl. rung von „Turandot“ erleben. Das Werk mit der weltberühmten Arie „Nessun dorma“ erzählt die In Bregenz startete dann das Programm mit einer Geschichte der chinesischen Prinzessin Turandot, Führung hinter den Kulissen. Das beeindrucken- die jeden Freier köpfen lässt, der ihre Rätsel nicht de Bühnenbild auf dem Bodensee besticht vor lösen kann. Der heimatlose Prinz Calaf wagt es allem durch eine Nachbildung der Chinesischen trotzdem und erobert schließlich das Herz der Prin- Mauer. Sie ist 27 Meter hoch, 72 Meter lang und zessin. Das Werk ist – wie man es von den Bregen- 335 Tonnen schwer. 205 Soldatenfiguren wurden zer Festspielen kennt – spektakulär inszeniert und errichtet, die den sagenhaften chinesischen Terra- alleine deswegen ein besonderes Opernerlebnis. kotta-Kriegern nachempfunden sind. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Sandra Hoyler Anschließend fuhren alle Teilnehmer gemeinsam von den Bregenzer Festspielen und Heiko Mund mit dem Bus in den Bregenzerwald zum Erlebnis- von Scania Deutschland, die diesen tollen, erleb- bauernhof Metzler in Egg. Bei einer Besichtigung nisreichen Tag ermöglicht haben! 7
VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN Fernbuskongress in Mannheim, 24. Juni 2015 Der Baden-Württembergische Industrie- und Han- Privat-Pkw oder von Mitfahrzentralen; viele „Erst- delskammertag und der WBO präsentierten erstmals: täter“ entdecken den Bus völlig neu. Nur rund ein Drittel der Fahrgäste nehmen die günstige Varian- Bundesweiter Fernbuskongress am 24. Juni 2015 te „Fernbus“ anstelle der Bahn. Gemessen an der „Aktuelle Entwicklungen im Fernbusmarkt“ im gesamten Bahnverkehrsleistung stellt dies einen Congress Center Rosengarten Mannheim. Rückgang im marginalen 1,x-prozentigen Bereich dar. Hochkompetente Referenten brachten einen Tag lang den 200 Teilnehmern aus dem ganzen Bun- Interessant auch die Zusammensetzung der Fern- desgebiet im komplett ausgebuchten Stamitzsaal buskunden. Hier zeigte sich erstmals anhand von die brennendsten Fragen der Fernbusbranche Zahlen, dass der Fernbus tatsächlich in der „Mitte“ nahe: Der Fernbusmarkt wächst weiter dyna- der Bevölkerung angekommen ist. Berufstätige misch, dagegen hinkt der Ausbau der Infrastruk- stellen mittlerweile die größte Gruppe, gefolgt tur hinterher, generell herrscht großer Andrang von Studenten und – Rentnern! Auch in der Ein- an den Haltestellen, an Knotenpunkten fährt im kommensstruktur verteilen sich die Fahrgäste Schnitt alle drei Minuten ein Fernbus ab. Drin- auf alle Bereiche; vom finanziell „eng gestrickten“ genden Handlungsbedarf sahen die Referenten Studenten bis zum Vielverdiener sind alle Bevöl- daher beim Ausbau der Infrastruktur an den Hal- kerungsschichten dabei. Da erstaunt es nicht, testellen, dabei wurde verständlicherweise die dass eben nicht allein der Preis entscheidet. Die Kostenfrage kontrovers diskutiert. Eine alleinige Umsteigefreiheit der Reise, das einfache Handling Übernahme der Ausbaukosten durch die betrof- des Gepäcks, kostenfreies W-LAN sowie Bequem- fenen Städte wurde von diesen ebenso vehement lichkeit und Komfort während der Fahrt sind abgelehnt wie die Abwälzung der Kosten auf die ebenfalls buchungsentscheidend. Fernbusanbieter bzw. die fahrenden Omnibusun- ternehmen. Ob der Ausbau von Fernbusstationen Dass die momentan noch sehr günstigen Preise für durch externe Anbieter letztendlich der Weisheit die Fernbustickets auf Dauer nicht zu halten sind, letzter Schluss ist, wurde unterschiedlich disku- war allen Kongressteilnehmern klar. Inwieweit die- tiert. Grundsätzlich angemahnt wurden einhellig se allerdings steigen müssen, um den Fernbus end- die nötige Anbindung an den regionalen ÖPNV gültig in die schwarzen Zahlen zu bringen, hängt sowie an den Fernverkehr, wettergeschützte War- nicht zuletzt davon ab, wie fair der Wettbewerb temöglichkeiten mit Toiletten, Schließfächern und zwischen Bus und Schiene gestaltet ist. Eindeutig Einkaufsmöglichkeiten sowie Fahrgastinformatio- Position bezog in der Podiumsdiskussion Chris- nen möglichst in Echtzeit. Ein Aushangfahrplan tiane Leonard vom bdo in Berlin. Sie brachte die alleine wurde als zu wenig kritisiert. Seitens der Ergebnisse des Eingangsvortrags von Christoph Omnibusbranche wurden auch Entsorgungsmög- Gipp in Erinnerung: „Die Busunternehmen tragen lichkeiten für die Bordtoiletten angesprochen. heute schon ein Mehrfaches ihrer Wegekosten. Sie Selbstverständlich sollten die Fernbusstationen sind nicht verantwortlich für die Trassengebühr barrierefrei sein. im Schienenverkehr, deren Einnahmen im Übri- gen der DB vollständig zugutekommen. DB-Netz/ Gespannt und hochkonzentriert wurde der Vor- Stationen nehmen nahezu fünf Milliarden Euro an trag von Christoph Gipp vom IGES Institut, Berlin, Trassengebühren ein. Dieser Aspekt muss bei der verfolgt. Seine Ausführungen belegten, was viele Forderung der DB nach Einführung einer Busmaut schon insgeheim vermuteten: Der Fernbusmarkt berücksichtigt werden.“ boomt und boomt weiter. Innerhalb nur eines Jahres haben sich die Fahrgastzahlen von etwas Eine Neuauflage dieser äußerst fruchtbaren Zu- über acht im Jahr 2013 auf 19 Millionen mehr als sammenarbeit mit dem Baden-Württembergi- verdoppelt. Der Zuwachs geht nicht nur zu Las- schen Industrie- und Handelskammertag ist ge- ten der Schiene, viele „Umsteiger“ kommen vom plant. 8
VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN Drr. Gerhar ard Vogeel, Prä räsisiident deentt IHK Rhe hein in-N -Nec Necka kar, beie seieiner Be B grüßung Klauus Se Kl Sede delm delmeeieier lm e , Vo Vorsrsititze zendderr des es WBO BO, begrüüßt eb e ennfaalls di die Te Teilnehmerr Podi Po odium umst mststeieiln lnneh ehme mer: (v.v.l.l.n. n.r.r.r.)) Ch n. Chriistsiaiann Jaani nisc sch, sch, DeeiinBBuss.d .de,e,e And n ré Schhwä wämm mlelein in,, C ristophh Gi Ch Gipp pp, IG IGES ES Ins nstititu tutt M inFe Me Feern rnbu buss FFllixixbu bu buus,s Dr.r. Joaach chim im m Wessse selsls,, Po Postststbu buus,, Micha iccha h el Bro r ckker er, Mo M deeraato torr Über Über 200 Teieiln lneh ehme merr auss de dem m ga ganz n en Bun nz u de desg sggeb e ieet kamen naachh Mannh nheieim m in das Con o gr g es esss Ce C nt nter e Ros er osen enngaarttenn Podid um u srunde „An Annfo ford rderungegenn an mod oder od eerrnee Busba b hnnhöhöfefe“:“: (v.v.l.l.n.r.r.)) Ch C rirsttiain Wa W gn gner er, trtraffi a Q Iris Heggemannn, Fre reud uden enststad adtt To Tourrisimu ms Frran ankkfurt,W Walter Sc Scho hoef e er efe , Flug ughafen Stuttggar ug a t, Ado d lff Halalte ternr , Buuss rn ssto t p Ma to Mann n he nn heim m Podiummsrunde „Wie faair ists derr Wettbew werb zw z ischen Fer e nbus und Bahhn?“: (v.l.n..r.) Michaeel Donth, MdBB, Ha H ns n Leister, RDCC / Ha Hamb m urrg- g-Köln-Exppress, re Chhrriisttiane Leoonard, bdo, Prof Prof. Dr Dr. Fr Fran annk FFiichherrt,t Hochschul u e Wo W rms Michae ael Brroc o ker, Mod o er erat attoro 9
VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN Mobilitätsgipfel für die Region Stuttgart, 22. Juli 2015 Auf Einladung von Ministerpräsident Winfried Die Verkehrsträger des Umweltverbunds sollen Kretschmann und Verkehrsminister Winfried so ausgebaut und untereinander sowie mit den Hermann haben im Juli 2015 Führungspersön- übrigen Verkehrsträgern vernetzt werden, dass lichkeiten aus Kommunen, Region, Wirtschaft und ihre Attraktivität für die Bürgerinnen und Bürger Wissenschaft, darunter auch der Vorsitzende des steigt und sie ihren Anteil an der Verkehrsleistung Verbands Baden-Württembergischer Omnibus- signifikant erhöhen können. unternehmer, Klaus Sedelmeier, sowie Geschäfts- führer Dr. Witgar Weber, am ersten Mobilitätsgipfel Ab Ende 2016 werden regionale Expressbusse für die Region Stuttgart im Haus der Architekten schnelle und komfortable Verbindungen abseits teilgenommen. In der gemeinsamen Abschluss- der Schienenachsen ergänzend schaffen und erklärung wurde gefordert, dass die Region Stutt- tangential an wichtige Schienenverkehrshalte gart ein international beachtetes Modell der anknüpfen. Städte und Landkreise wollen prüfen, Mobilität der Zukunft werden soll. wo eine konsequente Beschleunigung der regio- nalen Expressbuslinien im Straßenraum sinnvoll Mobilität soll zuverlässiger werden, so eines der und machbar ist. Ziele der Abschlusserklärung, indem Beeinträchti- gungen des Verkehrs auf Straße, Schiene und Was- Die Landkreise im VVS-Gebiet streben weitere Ver- ser reduziert werden. Reisezeiten für Bürgerinnen besserungen im Busverkehr an. Einheitliche Stan- und Bürger sowie Transportzeiten für Güter sollen dards für alle Buslinien im Zubringerverkehr zur verlässlich, d.h. kalkulierbar, sein. Eine intelligen- S-Bahn sehen in Zukunft einen 30-Minuten-Takt te Verkehrssteuerung, die bestmögliche Nutzung während des Tagesverkehrs sowie eine Mindestbe- und Verknüpfung der vorhandenen Infrastruktur dienung im Stunden-Takt in den übrigen Verkehrs- und ihr maßvoller Ausbau sind dazu unerlässlich. zeiten vor. Die gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte für Luft- Auch im ÖPNV kommen vermehrt alternative An- schadstoffe wie auch die Lärm- und Klimaschutz- triebe zum Einsatz. Betreiber wie die Stuttgarter ziele müssen eingehalten werden. Dazu werden Straßenbahnen AG (SSB), die Ludwigsburger Ver- alle Verursacher ihren Beitrag leisten müssen. Da- kehrslinien Reisebüro Jäger GmbH (LVL), die Reut- bei soll die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger linger Stadtverkehrsgesellschaft, Hogenmüller & sowie der Wirtschaft gesichert und auf nachhal- Kull KG (RSV), Omnibus Schlienz (Kernen) und der tige Weise verbessert werden. Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen (SVE) haben insgesamt 30 Hybridbusse in Betrieb genommen, Auf dem Gruppenbild „mit zwei Damen“ vereint: Teilnehmer des ersten Mobilitätsgipfels für die Region davon vier Brennstoffzellen-Hybridbusse, die mit Stuttgart, die in einer gemeinsamen Abschlusserklärung zusätzliche und weitreichende Verbesserungen im Wasserstoff angetrieben werden. öffentlichen Personenverkehr forderten. 10
VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN Mitgliederausschuss-Sitzung bei der ZF Friedrichshafen AG in Friedrichshafen, 8. Oktober 2015 Die diesjährige Mitgliederausschuss-Sitzung fand am 8. Oktober bei der ZF Friedrichshafen AG statt. Am Morgen hatten die Kreisobleute die Möglich- keit das Hauptwerk zu besichtigen sowie auf der hauseigenen Teststrecke einen Bus mit dem Eco- Life-Getriebe zu fahren, während der WBO-Vor- stand halbtägig in den Räumlichkeiten der ZF Friedrichshafen AG tagte. Nach einem gemeinsamen Mittagsessen fand dann anschließend die Mitgliederausschuss-Sit- zung statt. Neben wichtigen gewerbepolitischen Themen informierten Herr Dr. Weber und Herr Burkart unter anderem auch über zukünftige Ter- mine, Veranstaltungen und Aktionen. Ferner wurden die Tarifkommission, die Schlich- tungs- und Schiedskommission sowie der Solida- ritäts-Hilfeausschuss neu gewählt. 11
VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN 10. ErlebnisBusReise, 10. September 2015 Bei der zehnten ErlebnisBusReise am 10. Sep- Bussen stiegen und es kaum erwarten konnten, tember 2015 besuchten 1.500 Kinder zwischen endlich loszulaufen. Hierfür danke ich von gan- fünf und zwölf Jahren aus sozialen Einrichtungen zem Herzen dem LEGOLAND in Günzburg und des Landes mit ihren Betreuern das LEGOLAND® natürlich unseren Mitgliedsunternehmen, ohne Deutschland Resort in Günzburg. Ermöglicht wur- deren Unterstützung das alles gar nicht stattfin- de die Aktion auf Einladung der Charity Organi- den könnte.“ sation der Merlin Entertainments Gruppe, zu der auch das LEGOLAND gehört, durch 34 Busunter- Die Schirmherrin der ErlebnisBusReise, Sozialmi- nehmer aus Baden-Württemberg, die 35 Reise- nisterin Katrin Altpeter, konnte krankheitsbedingt busse inkl. Verpflegung kostenfrei zur Verfügung leider nicht anwesend sein. stellten. Wir haben uns darüber gefreut, dass erstmals das Beim offiziellen Teil begrüßten LEGOLAND-Ge- Fernsehen über die ErlebnisBusReise berichtet schäftsführer Martin Kring und WBO-Vorsitzen- hat – und zwar im zehnten Jahr der Veranstaltung. der Klaus Sedelmeier die Teilnehmer in der LEGO Auch auf SWR 1 war ein Beitrag zu hören. Arena. „Unser oberstes Ziel ist es, unseren großen aber vor allem unseren kleinen Gästen einen Für die Unterstützung und die sehr gute Zusam- unvergesslichen Tag in unseren acht Abenteuer- menarbeit bedanken wir uns beim Team des welten zu bereiten. Das ist uns bei der heutigen LEGOLAND Deutschland. Mit seinen über 50 At- Wohltätigkeitsveranstaltung in jeder Hinsicht ge- traktionen, den vielen Spiel- und Experimentier- lungen“, sagte LEGOLAND Geschäftsführer Martin möglichkeiten und den detailgetreuen Modellen Kring. Auch Klaus Sedelmeier, Vorsitzender des aus über 50 Millionen LEGO-Steinen ist der Frei- WBO, zeigte sich begeistert: „Seit zehn Jahren füh- zeitpark ein ideales Ziel für Gruppen. ren wir nun die ErlebnisBusReise durch, und den- noch berührt es mich jedes Mal aufs Neue, wenn Ein herzliches Dankeschön gilt natürlich den ich in die strahlenden Gesichter sehe. Auch heute Busunternehmen, ohne deren Engagement die wieder, wie sie nach der Anreise aus den vielen ErlebnisBusReise nicht möglich gewesen wäre. 1 55000 Kiinder 1. nder erlrleb nd e ten ebten eiine te nenn auufreg egen ende denn Ta Tagg im LE LEGO GOLA LAND ND®® Gün ünzbburrg 12
VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN Insg Insges esam amtt 35 Bus usse se der WBO BO-M -Mitgl glieder be b legten den Busparkpl p atz ( .l.n.r.) (v n ) Klaus u Sed us edel deellmeier, WBOO-V - or orsistz t ender, Martititn Kr Krin i g,, Ges in esch chhäftsfü führ hrer er LE LEGO GOLA LAND LAND®® 13
VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN WBO-Mitgliederreise zur Busworld in Kortrijk, 17. – 19. Oktober 2015 Vom 17. – 19. Oktober 2015 nahmen 48 Mitglieder Am zweiten Tag stand dann für alle Teilnehmer an der Mitgliederreise zur Busworld in Kortrijk in der Besuch der Busworld auf dem Programm. Im Belgien teil, der weltweit größten Fachmesse zum Rahmen der Gruppentermine wurden VDL Bus & Thema Bus. Coach, MAN Truck & Bus, ZF Friedrichshafen, Sca- nia, EvoBus Setra sowie EvoBus Mercedes-Benz Die Anreise erfolgte in einem Bus, der vom Haupt- besucht. Die Standführungen mit Vorstellung der sponsor VDL Bus & Coach zur Verfügung gestellt jeweiligen Messe-Highlights boten einen tollen wurde. Einige Teilnehmer nutzten auch die Gele- Mehrwert zum Individualbesuch. genheit, den Bus selber zu fahren, und trugen so für ein zügiges Vorankommen ohne lange Pausen Das Abendessen fand auf Einladung von EvoBus bei. Ulrich Reichart und Günter Maier von VDL Mercedes-Benz in Kortrijk statt. Auch hier wurden sorgten mit Unterstützung durch Kevin Raddatz leckere belgische Spezialitäten gereicht. von Raddatz Busreisen während der Fahrt für das leibliche Wohl der Teilnehmer. Auf der Rückreise wurde das Werk von VDL Bus & Coach in Valkenswaard in den Niederlanden be- In Kortrijk angekommen, besuchte ein Teil der sucht. Bei einer Werksführung in dem familien- Gruppe bereits am ersten Tag die Messe. Hierfür geführten Unternehmen konnten die Teilnehmer waren Gruppentermine mit Volvo Busse, Iveco die Produktion des Futura FHD2 und FMD2 erle- Bus sowie Solaris Bus & Coach vereinbart. Der an- ben. Besonders beeindruckend war der modulare dere Teil nutzte die Gelegenheit, den Übernach- Zusammenbau. tungsort Oudenaarde bei einer Stadtführung und einer Besichtigung der Brauerei Liefmans kennen- Für die gelungene Reise möchten wir uns ganz zulernen. herzlich bei VDL Bus & Coach sowie EvoBus Merce- des-Benz bedanken. Ein weiteres Dankeschön gilt Den ersten Abend konnten die Teilnehmer bei allen Herstellern, die uns empfangen haben, und einem Abendessen auf Einladung von VDL Bus natürlich den Teilnehmern für das große Interesse! & Coach ausklingen lassen. Serviert wurde u.a. eine lokale Besonderheit: Gulasch mit Bier aus Aufgrund des sehr guten Zuspruchs werden wir Oudenaarde. auch 2017 wieder eine Reise zu dieser wichtigen internationalen Messe anbieten. Grup Gruppe p nfot otoo be beii VD VDLL Bu Buss & Co Coac achh in Valalke kens nswa w arrd 14
VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN Stanndb dbes esuch be es b i Ev EvoB oBus B Merrcedes-Benz Brauereifü führun ungg be beii LiLief effma m nss Standführung beie Evo voBu Bus Se Setra:: v.l.n.r.r. Franz Sc S hw weieize z r, Heinz nz Frieddrich und Petter Rau S andbbesuc St u h beei VDL Bus & Cooaacch uc S an Sta dbbesuc uchh be bei ZF Friiedrich chshhaf afenn zum u 100-j-ähririge g n Juubi ge biläuum Standbesuch be b i MAAN Trruc u k & Bu B s: v.l.n.r.r. Manffre r d Sulz, Kl K auus Sedelm meier, Heikoo Haumer Standbesuch bei Scania und Rudi Kuccht ha 15
AKTUELLE FRAGEN 16
AKTUELLE FRAGEN Mindestlohn Der Mindestlohn war das Thema der ersten Jah- ne Arbeitsmarktpolizei“. Für die Überprüfung des reshälfte 2015, welches mit Abstand am meisten Mindestlohns gleicht der Zoll die tatsächlich ge- Aufregung verursacht hat. Der Grund hierfür ist leistete Arbeitszeit mit der tatsächlich geleisteten dem Umstand geschuldet, dass die Busbranche Entlohnung ab – nicht mehr, aber auch nicht weni- mit ihren entsprechenden Stundenlöhnen eben ger. In der Regel findet eine Kontrolle des Mindest- keineswegs eine Mindestlohnbranche ist, trotz- lohns im Rahmen des Kampfes gegen Schwarz- dem aber unter die damit verbundenen Nachweis- arbeit sowie der Überprüfung von Sofortmel- pflichten fällt. Für 8,50 € pro Stunde wird sich kein dung und Sozialversicherungspflicht statt. Dazu Berufskraftfahrer finden lassen, der für dieses Geld einige Zahlen: Bis Ende Juni leitete die FKS nach freiwillig Fahrgäste befördert. Die Grundfrage ist knapp 25.000 Kontrollen knapp 300 Verfahren ein, somit berechtigt, warum die Busbranche mittels 146 wegen nicht oder nicht rechtzeitig gezahlten Querverweisen in den Gesetzestexten überhaupt Lohns, 134 wegen fehlender Aufzeichnung der in den unmittelbaren Geltungsbereich des Min- Arbeitszeit. Betroffene Branchen sind dabei vor al- destlohngesetzes (MiLoG) geraten ist. lem die Gastronomie und das Baugewerbe. Zusätzlich dazu zeichnete sich erst sehr kurzfristig Das Hauptproblem für viele Busbetriebe bleibt und spät im Dezember 2014 ab, welche Nachweis- aber weiterhin, wie Minijobber unter dem Re- pflichten ab 1. Januar 2015 genau gelten würden: gime des MiLoG weiterhin für unvorhersehbaren Die zugehörigen vier Verordnungen wurden erst schwankenden Bedarf eingesetzt werden können. Ende Dezember 2014 verabschiedet und schaff- Dafür gibt es kein Patentrezept. Es ist aber offen- ten kaum Klarheit, eher im Gegenteil. Der zu sichtlich, dass sich dieses Problem gesamtwirt- diesem Zeitpunkt festgelegte Schwellenwert für schaftlich wie folgt auswirkt: Laut Minijob-Zentrale die Dokumentationspflicht (2.958 €) war und ist sind seit Jahresbeginn 200.000 weniger Minijob- in dieser Höhe willkürlich. Mittlerweile ist dieser ber tätig als im vergangenen Jahr und ebenso als Schwellenwert des verstetigten Monatsentgelts im Mittel der vergangenen Jahre. Unterm Strich nach massiven Protesten auf 2.000 € abgesenkt ist gleichzeitig die sozialversicherungspflichtige worden. Beibehalten wurde jedoch die 50-Pro- Beschäftigung nur wenig stärker gewachsen als zent-Schranke bei der zusätzlichen monatlichen in den Jahren zuvor. Sollte es ein politisches Ziel Arbeitszeit von Mini-Jobbern. Damit wird der fle- gewesen sein, durch das MiLoG Minijobs für Ar- xible Einsatz von Aushilfen (auf welche die Bus- beitgeber unattraktiver zu machen, so ist dies ge- branche aufgrund der Sozialvorschriften erheblich lungen, ohne dass es sich an anderer Stelle bei der angewiesen ist) und somit die Betriebsorganisa- sozialversicherten Beschäftigung nennenswert tion insgesamt erheblich erschwert. Hinzu kamen positiv bemerkbar gemacht hätte. Fraglich ist noch viele arbeitsrechtliche Fragestellungen. Die jedoch, ob eine solche Einsicht Änderungen am Verunsicherung unter den WBO-Mitgliedern war MiLoG hinsichtlich der 50-Prozent-Schranke be- entsprechend enorm. Ebenso war im ersten Drit- wirken wird. Trotzdem wird sich der WBO weiter- tel des Jahres weder von offizieller Stelle noch von hin für praktikable Erleichterungen einsetzen. den für die Mindestlohn-Prüfungen zuständigen Einheiten der FKS (Finanzkontrolle Schwarzarbeit) eine Aussage darüber zu erhalten, wie und in wel- chem Umfang und Rahmen konkret geprüft wird. In der Zwischenzeit hat sich gezeigt: Die Personen- beförderung mit Bussen steht im Hinblick auf den Mindestlohn in Baden-Württemberg aufgrund des hohen Tarifniveaus keineswegs im Fokus der FKS des Zolls. Gleichzeitig haben sich durch die kon- krete Prüfpraxis des Zolls viele Befürchtungen re- lativiert. Nach inoffizieller Aussage ist der Zoll „kei- 17
AKTUELLE FRAGEN Situation bei den Ausschreibungen freigestellter Schülerverkehre Aus dem ganzen Land haben den WBO vor allem der Realität. Berechnungen auf Basis der aktuellen zu Beginn des Jahres 2015 beunruhigende Infor- Gesetzeslage lassen auf einen Satz von ca. 33 Pro- mationen bezüglich der Vergabeverfahren von zent (und mehr) schließen. Ebenso finden sich in sogenannten Behindertenverkehren erreicht. Bus- den Vertragsbedingungen Klauseln, nach denen unternehmen stehen in diesem Marktsegment in oftmals nur die sogenannten Besetztkilometer Konkurrenz mit Taxiunternehmer, karitative Ein- vergütet werden. Mittlerweile hat sich das Regie- richtungen und bundesweit tätigen Unterneh- rungspräsidium Stuttgart als Rechtsaufsicht der men, die sich auf diese Beförderungsart speziali- Auffassung angeschlossen, dass Leerfahrten, die siert haben. Eine Ausschreibungspflicht besteht im Zusammenhang mit der zu erbringenden Be- nicht zwingend, trotzdem werden die Leistungen förderungsleistung stehen, zumindest nach dem zunehmend im Wettbewerb vergeben. Busunter- LTMG nicht unbezahlt bleiben können. Trotzdem nehmen geraten dabei ins Hintertreffen, weil kein wird mancherorts das kalkulatorische Risiko bei fairer Wettbewerb herrscht. bestehenden Verträgen voll bei den Busunter- nehmern belassen. Die Argumentation geht dann Dieser unfaire Wettbewerb besteht auf mehre- dahin, der Unternehmer hätte eine etwaige Ein- ren Ebenen: Zum einen ist es zweifelhaft, ob bei führung des Mindestlohnes bereits in der Vergan- bundesweit agierenden Unternehmen und Taxi- genheit einpreisen sollen – sozusagen die Gabe unternehmen das eingesetzte Personal angemes- der Vorhersehung als implizierter Vertragsbe- sen vergütet wird. Dem WBO sind Vergabepreise standteil. Viele Landkreise haben mittlerweile eine genannt worden, die bis zu 50 % unter den Prei- Anpassung vorgenommen; diese Einsicht besteht sen von WBO-Mitgliedern liegen. Ein ehemaliger aber leider nicht überall. Fahrer eines überörtlich tätigen Unternehmens hat sich aufgrund eines Berichts in der Fachpres- Diese Vorgänge haben ein bedenkliches Licht auf se beim WBO gemeldet: Sein tatsächlicher Lohn die öffentliche Hand geworfen. Vielerorts wurde habe weniger als 3,00 €/Stunde brutto betragen. durch diese Ausschreibungspraxis verbrannte Zum anderen erhalten karitative Organisationen Erde hinterlassen: Bewährte Unternehmen wur- vielerorts die eingesetzten Fahrzeuge als Spen- den aus ihrem angestammten Markt verdrängt den. Sie stellen sich darüber hinaus steuerlich und durch Unternehmen ersetzt, die wegen günstiger (Umsatz- und Körperschaftssteuer) und Schlechtleistung und Elternprotest ebenso bald haben oftmals deutlich geringere Personalkosten aufgeben mussten – ein Trauerspiel. (Ehrenamt / BFDler/lerin). Aber auch die öffentliche Hand hat zur Wettbe- werbsverzerrung beigetragen: Zu Beginn des Jahres hat sich gezeigt, dass Schulträger die Ein- führung des Mindestlohns in Höhe von 8,50 € noch nicht ausreichend in den einhergehenden Kalkulationen berücksichtigt hatten. Dabei gilt für die Verkehre seit diesem Jahr ein „doppelter Mindestlohn“: der vergabespezifische Mindest- lohn aus dem LTMG und der Mindestlohn aus dem MiLoG. Dennoch lagen unverständlicherweise Vertragsangebote vor, in denen für Begleitperso- nen 6,00 € pro Stunde angesetzt werden. Die pau- schalen Lohnnebenkosten werden – wenn über- haupt – mit 28 Prozent veranschlagt. Auf diesen Bundesdurchschnitt beruft sich der Landkreistag Baden-Württemberg. Dies entspricht jedoch nicht 18
AKTUELLE FRAGEN Glosse: Busfahrerhemd den Bademeister und Texte aus Schubla Schlechter Stil: Flipflops am Strand, VON KLAUS ZIMMERMANN, PRESSESPRECHER WBO ar Lafon- gehörte in ärmellosem Kleid als Masseurin? Osk BÖBLINGEN. Der Sommer 2015 taine als Versicherungsvertreter? Und : Sind qua n seit Beginn der Deutschland zu den heißeste Kleiderordnung plötzlich alle Poli zeib eam te im nun gen . Dies hat- meteorologischen Aufzeich en Bek leid ung Sommer als Busfahrer tätig? sstil zur te einen etwas lockerer t mit Kra- e „Wa s anz iehe n bei Hitze Na also. Dass ein Bademeister nich Folge. Über die Frag sich von selbst. a Bau er in der Stut tgar watte in die Sauna geht, versteht ter im Büro?“ schrieb Katj t in Lack schu- esam t lese nsw erte n Arti Auch ein Masseur arbeitet nich kel. Zeitung einen insg zu war m wird, ngenehm hen. Und wenn es der Polizei Eins allerdings stieß dann doch una Stre ife gehe n. halbem Arm“ darf auch sie etwas „lockerer“ auf auf: Wer ein „Herrenoberhemd mit erhe itsga rant N.B: „Busfah- Und der Busfahrer? Er ist der Sich trage, sehe aus, als sei er Busfahrer. hild seines ebranche seiner Fahrgäste und das Aushängesc rerhemd“ ist ein Fachbegriff der Mod sein e Bek leidung und keine Herabsetzung! Wir haben uns erlaubt,Busunternehmens. Daher muss sch ansp rech end mit einem Leserbrief hierauf zu reag ieren: a) zweckdienlich und erst b) opti n, dass Sie, lieb e sein. Ich kann mir nicht vorstelle mer im hoc hge- Schlechter Stil: Frau Bauer, auch im Hochsom der Redak- Flipflops am Strand, Bademeiste r und Tex te schlossenen, bodenlangen Kleid in wich tiger, dass aus Schubladen tion sitzen. Na also. Mir ist es und sicher ans mich mein Busfahrer pünktlich ode r weiß, der t: Ein wenig Ziel bringt; ob sein Hemd blau Liebe Frau Bauer, Sie haben ja so rech mic h dabei gar entlichkeit Ärmel lang oder kurz ist, spielt für Stil sollte auch heutzutage in der Öff zen Berufs- keine Rolle. dazu gehören. Dennoch: Einen gan skredit zu stand anhand der Ärmellänge in Mis hierzu in- Busfahrer Mich würde die Meinung Ihrer Leser bringen, ist ebenfalls schlechter Stil. wen n sie „Kurz- hemd, allein teressieren: An was denken Sie, tragen mitnichten immer Kurzarm an „Som mer“, Eher schon armhemd“ hören? Doch sicher daran kann man sie nicht erkennen. t alle, die im rgäste sicher „bequem“ und „lässig“. Fazit: Nich daran, wie sie freundlich ihre Fah latz sitze n, sind . Ihre Ka- Kurzarmhemd an ihrem Arbeitsp und bequem von A nach B chauffieren r Bus- e: Würden Busfahrer. Im Umkehrschluss: Nicht jede tegorisierung kommt aus der Schublad aufg epas st: Ein i als Bade- fahrer trägt Kurzarmhemd. Also Sie analog dazu auch Lukas Podolsk edin gt Bad eme is- Beruf kurze Mann im T-Shirt ist nicht unb meister bezeichnen, nur weil er im lspie ler sein . Obama mit ter, er könnte auch Fußballnationa Hosen und T-Shirt trägt? Michelle 19
AKTUELLE FRAGEN Standpunkte zur Landtagswahl 2016 Busverkehre im Land wertschätzen und ausbauen schaft mithalten können. Gesetzliche Spielräume und Vorgaben zur Wahrung der Interessen des Dem Bus kommt im Nahverkehr des Landes eine Mittelstandes müssen dabei genutzt werden. Dies große Bedeutung zu: Rund 60 Mal steigt jeder Ein- gilt auch für die Anwendung der Verordnung (EG) wohner Baden-Württembergs durchschnittlich 1370/2007, die allgemeine Vorschriften für die fi- im Laufe eines Jahres in einen Omnibus des ÖPNV. nanzielle Förderung des ÖPNV – unabhängig vom Der Bus ist damit das mit Abstand am häufigs- Betreiber – und ausdrücklich auch mittelstands- ten genutzte öffentliche Verkehrsmittel im Land verträgliche Direktvergaben vorsieht. und damit das Rückgrat des Nahverkehrs. Kein anderes Bundesland hat ein so dichtes Busnetz. Der im Personenbeförderungsgesetz (PBefG) be- stimmte Vorrang eigenwirtschaftlicher Verkehre Dies wird leider in der öffentlichen Wahrnehmung im ÖPNV darf nicht durch Maßnahmen von Land bislang ausgeblendet. Es ist notwendig, den Bei- und Kommunen unterlaufen werden, die diese trag der Busse und Busunternehmen zur Auf- Verkehre in die Gemeinwirtschaftlichkeit über- rechterhaltung der Mobilität im Land auch von führen würden. Damit korrespondiert ein Gleich- Seiten der Politik anzuerkennen und verstärkt ins gewicht zwischen Unternehmer, Aufgabenträger Blickfeld zu rücken. und Genehmigungsbehörde als neutraler Instanz. Mittelständisch geprägte ÖPNV-Landschaft im Öffentlichen Personennahverkehr auch in der Land erhalten Fläche stärken Eine Besonderheit in Baden-Württemberg ist die Der deutsche Nahverkehr ist insgesamt gesehen große Bedeutung mittelständischer Busunter- vorbildlich. Es gibt einen funktionierenden Markt nehmen. Ohne ihre Initiative gäbe es kein flä- mit einer guten Struktur und einer Anbieterviel- chendeckendes ÖPNV-Angebot im Land. Aktuell falt bei unterschiedlichen Anforderungen in städ- werden rund zwei Drittel der Gesamtfahrleistung tischen und ländlichen Räumen. aller Omnibusse im Land von privaten Unterneh- men erbracht. Ihr Sachverstand vor Ort ist ein Die Verantwortung für die Fläche ist ein wichtiges wichtiges Gut. Element des Sozialstaats. Wer gleichwertige Le- bensverhältnisse will, darf bei der Förderung des Die Erhaltung dieses mittelständischen Wirt- ÖPNV nicht nur den Ballungsraum im Auge haben. schaftsbereichs muss für die neue Landesregie- rung Priorität genießen. Die privaten Busunter- Über 60 Prozent der Landesfläche zählen zum nehmen in Baden-Württemberg müssen durch ländlichen Raum. Die demografische Entwicklung politische Entscheidungen gestärkt werden, mit absehbar deutlich geringeren Schülerzahlen damit auch sie in der veränderten Verkehrsland- kommt dort schneller und schärfer zum Tragen. 20
AKTUELLE FRAGEN Weniger Schüler heißt aber nicht zwingend we- ÖPNV. Dies ist nur mit zeitgemäßen Fahrzeugen niger Schülerverkehr. In einer veränderten Schul- und aktueller Technologie zu realisieren, was fort- landschaft gibt es zum Teil völlig neue Schüler- laufende Investitionen erforderlich macht. Die ströme. privaten Busunternehmer sind stets bereit, diesen Anforderungen nachzukommen. Allerdings ist Durch die deutliche Kürzung der gesetzlichen gerade im Falle der Neubeschaffung von Fahrzeu- Ausgleichsleistungen für entgangene Fahr- gen ein finanzieller Impuls erforderlich, um jene geldeinnahmen und in Folge unterlassener An- Investitionen zu ermöglichen. Dies gilt auch für passungen ist der ÖPNV im ländlichen Raum ge- eine mögliche Umstellung auf Elektrobusse. schwächt worden. Die sog. 45a-Leistungen des Landes sind bis Ende 2016 auf dem Stand des Jah- Das zuletzt erreichte Niveau der Förderung der res 2006 mit Kostensätzen von 1999 eingefroren, Beschaffung von Bussen im Nahverkehr des Lan- sodass die ÖPNV-Unternehmen angesichts der des (15 Mio. €) ist deshalb mindestens zu erhalten. gestiegenen Kosten an der Substanz zehren und Das kann der Landeshaushalt verkraften: Ledig- vielerorts Leistungen an der Schwelle zur Unwirt- lich rund 1 Prozent der Nahverkehrsausgaben des schaftlichkeit stehen. Die heutige Finanzierung Landes entfällt 2015 ausschließlich auf Busse. Für lässt sich nur behutsam und mit insgesamt mehr die innovative Fortentwicklung des Bussystems in Geld verändern. Eine Kommunalisierung der Mit- Richtung E-Mobilität ist ein weit höherer Ansatz tel hätte nachhaltig nachteilige Auswirkungen auf notwendig. die Unternehmen und damit den ÖPNV in der Flä- che des Landes. Die Finanzierung der Schülerbeförderung ist auch Stärken von Bus und Bahn nutzen eine bildungs- und gesellschaftspolitische Aufga- be. Dahinter steht die ursprüngliche Überlegung Die größte Herausforderung der kommenden „Die Fahrt zur Schule muss kostenlos sein“. Die Jahre ist die Unterfinanzierung des ÖPNV. Unter- Eigenanteile wurden aber im Laufe der Zeit so nehmen und Fahrgäste wollen ein nachhaltiges erhöht, dass für viele Eltern die Belastungsgrenze und nachhaltig finanziertes Verkehrsangebot, kei- erreicht ist. nen ÖPNV nach Kassenlage. Die neue Landesregierung muss sich durch Taten Die Aufwendungen des Landes für den Nahver- für den Busverkehr in der Fläche auszeichnen. kehr haben einen nicht unerheblichen Umfang. Dies stärkt den ländlichen Raum und vermindert Der weit überwiegende Teil der Mittel entfällt auf den Druck auf die Ballungsräume. den Schienenverkehr. Wir fordern, die bestehen- de Schieflage zwischen Schiene und Straße nicht Mittelständische Unternehmen kennen die Ver- weiter zu verfestigen, sondern SPNV und ÖPNV kehrsbedürfnisse vor Ort und können ihre Leis- gleichwertig zu unterstützen, weil nur ein funkti- tungen bedarfsgerecht und günstig anbieten. onierendes Gesamtsystem in der Lage ist, die ver- Sie sind offen für Innovationen. Die neue Lan- kehrlichen Herausforderungen zu bewältigen. desregierung sollte sich dabei weniger durch immer neue Wettbewerbe, vielmehr durch eine Das Ende des Streits um die Neufestsetzung der nachhaltige Förderung der Fläche als Ganzes Regionalisierungsmittel zeichnet sich ab. Dies auszeichnen. Sonst kommen wünschenswerte ermöglicht den Einsatz von Regionalisierungs- Neuerungen wie Fahrgastinformation in Echtzeit mitteln für den besonderen Mobilitätsbedarf im oder elektronisches Ticketing nur punktuell zum ländlichen Raum. Tragen. Die übrigen Fahrgäste bleiben außen vor. Dabei macht seine Flexibilität den Omnibus in einer sich immer schneller wandelnden Gesell- Busförderung auf dem zuletzt erreichten Niveau schaft zu einem besonders geeigneten Verkehrs- verstetigen träger. Aus ökonomischer Perspektive erweist es sich als vorteilhaft, dass Omnibusverkehr nicht Fahrgäste, Unternehmer und Politik wünschen auf eine teure Infrastruktur angewiesen und somit sich einen attraktiven und umweltfreundlichen für die Steuerzahler die günstigste Alternative ist. 21
AKTUELLE FRAGEN Barrierefreiheit gibt es nicht zum Nulltarif Keine Maut für Busse Die Regelung im PBefG bewirkt eine erhöhte Aus guten Gründen wird in Deutschland auf die Wichtigkeit des Themas Barrierefreiheit im ÖPNV: Erhebung einer Busmaut verzichtet. Die deut- 2022 soll grundsätzlich „vollständige Barrierefrei- schen Busunternehmen tragen im Gegensatz heit“ gegeben sein. Die privaten Busunternehmen zu den ausländischen Unternehmen bereits ein sind bereit, die damit verbundenen Herausforde- Vielfaches ihrer Wegekosten. Der sich positiv ent- rungen zu stemmen. Dies ist weniger ein Problem wickelnde Fernlinienverkehr mit Bussen würde der Fahrzeuge; alle Niederflurbusse sind heute durch eine Maut beeinträchtigt und abermals schon barrierefrei, wobei auch Fahrzeuge mit gegenüber dem Schienenverkehr benachteiligt. Hublift den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Auch der Tourismusstandort Baden-Württemberg würde Schaden nehmen. Die meisten Touristikge- Wer aber nur Niederflur fordert, hat schnell ein biete im Land liegen außerhalb der Ballungsräu- Problem mit den Haltestellen. Körperlich einge- me und sind auf die Bustouristik angewiesen. Eine schränkte Fahrgäste kommen in „barrierefreie“ weitere Belastung ist aus ökologischen, sozialen Niederflurbusse nicht hinein, geschweige denn und wirtschaftlichen Gründen unverantwortlich. aus ihnen heraus, wenn die Haltestellen nicht bar- rierefrei ausgebaut sind. Wir erwarten, dass die Kommunen rechtzeitig Bushaltestellen so anpassen, dass Vorleistungen der Unternehmen nicht zur Farce werden. Das Förderprogramm „Barrierefreiheit“ des Landes war ein erster Schritt, aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Ähnliche Programme müssten auf- gelegt und ambitioniert umgesetzt werden. Eine Priorisierung ist rechtlich zulässig und geboten. 22
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