Die Zukunft im Blick - netzn
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04795 | 74. Jahrgang | 10.2018 Nachrichten der Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet Die Zukunft im Blick © Volker Wiciok #RuhrFaktor IHK-Handelstag NRW Azubi-Speed-Dating Start mit Young Professionals Die Inszenierung des Einkaufs Zweite Auflage in Herne
durch den WINTER SICHER R B E IT S S C H U T Z z u Preisen Mit A a uf in te rs c h lu s s v e rk wie beim W MONTAGEHANDSCH UH PHOON HIGH S3 ANCE S3 SICHERHEITSSTIEFEL TY PADUA PRO WINTERSTIEFEL AVAL Wasserabweisendes Nubukleder mit abriebfestem Material, Gute Griffeigenschaft, Schutzklasse Wasserabweisendes Vollleder, Kunststoffpelz extrem atmungsaktives Polyamidfutter, metallfrei Kat. II, EN 388, EN 420, Gr. 7-11 für Wärmeisolierung, metallfrei AUCH ALS HALBSCHUH ERHÄLTLICH 225 1 70 * 49 95 nur 37 folgender Sohle ausges 95 tattet: 61 95 Einsatz von nur 48 95 nur * Mindestbestellmenge: AB 100 PAAR 140 Beide Modelle sind mit Wirbelsäule durch den nur Optimale Absor ptio n von Belastungen der kon kaver Ob erfläche 10 Paar t und and iertem PU , kom biniert mit Memory-Effek exp UH SHARK MECHANIKHANDSCH IG PILOTENJACKE 2-FARB PRO WINTERJACKE Ausgesuchtes Rindkernspaltleder mit Innen- handfutter, Kat. II, EN 388, EN 420, Gr. 11 Austrennbares Faserpelzfutter, abtrennbare Moderne Arbeitsjacke für die kalte Jahreszeit, Ärmel, Kragenfutter abtrennbar, Thermofutter Oberstoff: 100 % Polyamid, Futter & in den Ärmeln, Gr. S-4XL Wattierung: 100% Polyester, Gr. XS-5XL Rückansicht IN 5 WEITEREN FARBEN BLAU/GRAU ERHÄLTLICH 235 1 75 * AB 100 PAAR nur nur145 * Mindestbestellmenge: 10 Paar IN 5 WEITEREN FARBEN XTILIEN ERHÄLTLICH VEREDELUNG VON TE 3995 2595 Gerne veredeln wir auch Ihre Winterjacken 68 47 95 95 mit einem Brust- oder Rückenlogo. nur 1-farbig 1,95 ab 50 Logos 1,45 nur Brust: Rücken: 3,95 Brust: Rücken: 3,45 Ihr Ansprechpartner: André Meisner Max-Eyth-Straße 1 · 59581 Warstein-Belecke Telefon 02902 9103627 · Fax 02902 9103635 Workwear workwear@priotex-medien.de · www.priotex-medien.de Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Nettopreise zzgl. MwSt. – Frei Haus Grenze 150 € (darunter 6,90 € Fracht) HANDSCHUHE · SCHUHE · BEKLEIDUNG · AUGENSCHUTZ · KOPFSCHUTZ · GEHÖRSCHUTZ · KNIESCHUTZ
Vorab bemerkt Wirtschaft im Revier 10 | 2018 Vorab bemerkt © Jakob Studnar Integration geht Eric Weik In diesen Tagen, Wochen, Monaten werden Schlagzeilen produziert, die auch Arbeitnehmer bewältigen. Wir brauchen schauen viele Menschen im Ruhrgebiet mit „Made in Germany“ sind – aber unserem qualifizierte Arbeitnehmer – egal ob die Wehmut auf den Bergbau. Das schwarze Land und unserer Wirtschaft nicht dienen. Franz, Maciej oder Esref heißen. Gold, eine halbe Ewigkeit Synonym für Sondern Schaden anrichten. Wohlstand und Beschäftigung, ist auf In diesen Tagen ist es deshalb sinnvoll, einmal von vorgestern. Schicht im Schacht. Vielfalt tut gut: einer Gesellschaft, einem auch darüber zu sprechen, wie es gehen Unternehmen. Neue Ideen, neue Sicht- kann – und gehen sollte: Das Sprach- und Eines waren (insbesondere) der Bergbau weisen, neue Kulturen: All dies bringt Qualifizierungszentrum quaz.ruhr in der und die Industrialisierung des Ruhrgebietes einen weiter. Richtung Zukunft. In einer früheren Opel-Lehrwerkstatt in Bochum ist im Rückblick auf jeden Fall: ein über- globalisierten Welt, in der jeder (fast) Ausdruck eines starken gesellschaftlichen ragendes Beispiel dafür, wie man fremde überall leben, arbeiten, Urlaub machen, Willens im mittleren Ruhrgebiet, Zugewan- Menschen in unserer Region integrieren Produkte herstellen und verkaufen kann, derte zu integrieren. Über Sprache, über konnte und wollte. Unter Tage war es ist es geradezu absurd, andere Menschen, Ausbildung, über Beschäftigung. Es sollten immer egal, ob der Kumpel Franz, Maciej Länder, Kulturen auszugrenzen. diese positiven Beispiele sein, die uns oder Esref hieß – er war der Kumpel, daran erinnern, zu was wir immer fähig auf den man sich verlassen konnte. Unsere Unternehmer haben nie gefragt, waren – nicht nur, aber insbesondere im Und verlassen können musste. Gelebte ob der neue Kollege deutsche oder Ruhrgebiet: zu integrieren. Und nicht zu Integration vor Kohle. ausländische Wurzeln hat – sie haben spalten. gefragt, ob man ihn gut gebrauchen kann. In diesen Tagen vermittelt sich das Unsere Belegschaften sind schon seit Eric Weik bedrückende Gefühl, viele Deutsche hätten Ewigkeiten vielfältig – und nicht nur unter Kompetenzfeld die Fähigkeit zur Integration verloren. Tage. Den demografischen Wandel werden Zukunft gestalten Oder sogar den Willen. In diesen Tagen wir in unserem Land nicht ohne ausländische 1
Inhaltsverzeichnis Wirtschaft im Revier 10 | 2018 RuhrFaktor Young Professionals | 08 Kurz notiert 03 In eigener Sache Titelthema 04 2. IHK-Wirtschaftsforum Witten IHK aktuell 08 RuhrFaktor Young Professionals 13 Zehn Fakten zur Energiewende 14 RuhrFaktor Mobilität 16 IHK-Handelstag NRW © Jannis Wiebusch 22 IHK-Außenwirtschaftstag NRW 24 Branchentreff Kreativwirtschaft Am 12. September hatte das neue IHK-Veranstaltungsformat „RuhrFaktor“ in Bochum Premiere. Im Blickpunkt: „Young Aus der Region Professionals“. Mehr als 130 Gäste kamen – viele durch die gar 26 Azubi-Speed-Dating in Herne nicht IHK-typische Werbung der letzten Wochen (Beach-Flags, 28 Landmarke am Bermuda3Eck Sprühaktionen) auf die Veranstaltung aufmerksam geworden. 30 NRW-Stiftung 32 Immobilienköpfe des Ruhrgebiets Unternehmen im Blickpunkt IHK-Handelstag NRW | 16 35 office 51°7 36 G Data Rund 200 Teilnehmer kamen am 31. August zum 7. IHK-Handelstag 38 „unternehmensWert:Mensch“ NRW, der im früheren Katholikentagsbahnhof in der Nähe des 42 Start ins Ausbildungsjahr Bermuda3Ecks stattfand. Unter dem Titel „Grenzerfahrungen – 45 Firmenjubiläen oder: Was können wir von unseren Nachbarn lernen?“ hatten 47 Arbeitsjubiläen die 16 IHKs in NRW Experten zum Dialog geladen. Wirtschaftsjunioren 48 „Ein Tag Azubi“ Azubi-Speed-Dating | 26 Bericht und Hintergrund 50 Wege zur Familienfreundlichkeit 52 Autonomes Fahren 54 Großraumtransporte 56 Quo vadis Logistik 59 Neues aus Berlin und Brüssel Infos für die Praxis 60 Impressum/Rechtsprechung 62 Börsen 64 Handelsregister 68 Umsatzsteuer-Umrechnungskurse © Frank Dieper/Stadt Herne 20. September, Akademie Mont Cenis: 2. Herner Azubi-Speed- Dating. Schülerinnen und Schüler aller Abschlussklassen von Haupt-, Real- und Gesamtschulen in Herne hatten über fünf Stunden lang Gelegenheit, mit Arbeitgebern ins Gespräch zu kommen, sich zu informieren oder Bewerbungsmappen abzugeben. 2 2
Kurz notiert Wirtschaft im Revier 10 | 2018 © Gerhard Seybert Neues Verfahren für Außenhandelsdokumente Seit dem 1. Oktober hat die IHK Mittleres für die Bearbeitung ein oder zwei Arbeits- schicken, bitten wir, einen ausreichend Ruhrgebiet den Ablauf der Bearbeitung tage. frankierten Rückumschlag beizulegen. von Ursprungszeugnissen, Bescheinigun- gen und Carnet ATA geändert. Selbstverständlich können alle Unter- Die IHK bittet alle Unternehmen höflich nehmen ihre Dokumente innerhalb der darum, ihre internen Abläufe auf diese Aufgrund der immer aufwändigeren offiziellen Öffnungszeiten einreichen und neue Regelung anzupassen. Prüfung können diese Dokumente nicht wieder abholen – ebenfalls kann man sie mehr direkt bei der Abgabe ausgestellt uns per Post zusenden. Sollen wir die aus- Vielen Dank. werden. Je nach Aufwand brauchen die gestellten Ursprungszeugnisse, Bescheini- Mitarbeiterinnen des IHK-Service-Centers gungen und Carnet ATA per Post zurück- 3
Titelthema: 2. IHK-Wirtschaftsforum Witten © Volker Wiciok Moderierte den Abend: Christoph Burghaus, Kompetenzfeldmanger bei der IHK. Heimat des Mittelstandes W ittens Bürgermeisterin warf Wie zuvor bei den Wirtschaftsforen in nicht um den heißen Brei herum, sondern einen weiten Blick voraus. Bis tief Hattingen und Herne bat die IHK auch alle räumte ein, dass Witten zu den Städten im ins Jahr 2019. „Daran werden wir Teilnehmer des 2. Wittener Wirtschafts- Ruhrgebiet mit den höchsten Gewerbe- arbeiten“, versprach Sonja Leidemann, „dass forums am 21. September zum Stimmungs- steuer- und Grundsteuer-B-Hebesätzen all jene, die Witten heute nicht weiteremp- test per Smartphone. Noch während der zählt. Ohne dieses Geld, so die Bürgermeis- fehlen, im nächsten Jahr sagen werden: Veranstaltung, die wie im Vorjahr im terin, sei es für die Stadt aber unmöglich, Wir empfehlen Witten weiter.“ Wittens Forum der Stadtwerke stattfand, wurde das einen genehmigungsfähigen Haushalt zu erste Bürgerin und oberste Wirtschafts- Votum ausgewertet – und direkt im An- bekommen. „Mir gefällt das auch nicht.“ förderin gab sich bei diesem Satz ebenso schluss von Moderator Christoph Burghaus überzeugt wie kämpferisch. Ein paar mit der Bürgermeisterin besprochen … Die Flächenengpässe, die Witten schon Augenblicke zuvor hatten 36 Prozent der seit Jahren beklagt und die aktuell auch Anwesenden beim 2. IHK-Wirtschaftsforum Wo drückt die Mehrzahl der Unternehmer den Wegzug bedeutender Unternehmen Witten den Wirtschaftsstandort als nicht der Schuh: insbesondere beim Mangel zur Folge haben, stoßen der Bürgermeis- empfehlenswert eingestuft. Nicht repräsen- an geeigneten Gewerbeflächen und bei terin besonders auf. Und sie nutzte das tativ – eine Momentaufnahme. den Standortkosten. Leidemann redete Forum, um deutliche Worte in Richtung 4
Wirtschaft im Revier 10 | 2018 © Volker Wiciok Zukunftsforscher Dennis Ullner entführte die Gäste des IHK-Wirtschaftsforums in die „Welt 4.0“. der Nachbarstädte zu richten. Ähnlich wie bar und vor allen Dingen schneller werden Bochum – mit Mark 51°7 – habe auch möge. Auch hier verwies Leidemann Dortmund – mit dem Areal Phoenix-West – darauf, dass man in den letzten Jahren eine große Brachfläche, die mit Millionen- aus Haushaltsgründen viel Personal habe förderung des Landes hergerichtet werde. abbauen müssen – „wir hätten gerne Dass diese beiden Städte ansiedlungswil- mehr“. Gleichzeitig arbeite die Verwaltung ligen Unternehmen deutlich günstigere an zahlreichen Projekten, die Bewegung in Flächenpreise anbieten könnten, sei ebenso die Stadt bringen würden. Dabei meine sie logisch wie ärgerlich. „Witten als kreisange- nicht nur die eingereichte Baugenehmi- hörige Stadt ist hier deutlich benachteiligt“, gung für den Ardex-Tower, sondern auch so die Bürgermeisterin wörtlich. andere Investitionsprojekte, „die zusätz- © Volker Wiciok liche Arbeitsplätze bringen werden“. Was sich die anwesenden Unternehmer Ausbildung ist Unternehmerpflicht: IHK-Präsident Wilfried Neuhaus-Galladé (r.). von der Stadt Witten am meisten wün- Im Hintergrund: Andreas Schumski, Und als was sahen die anwesenden Unter- schen: dass die Verwaltung besser erreich- Geschäftsführer der Stadtwerke Witten GmbH. nehmer Witten in der Zukunft: als „Heimat 5
Titelthema: 2. IHK-Wirtschaftsforum Witten © Volker Wiciok Sieht Witten gegenüber Städten wie Dortmund und Bochum benachteiligt: Bürgermeisterin Sonja Leidemann. 6
Wirtschaft im Revier 10 | 2018 © Volker Wiciok Auch Rasmus C. Beck, Geschäftsführer der Business Metropole Ruhr GmbH, war Gast des Wirtschaftsforums - hier im Gespräch mit IHK-Kompetenzfeldmanagerin Kerstin Groß. des Mittelstandes“ – dafür votierten deut- ren“, wie es der IHK-Präsident formulierte, Zukunft 4.0, so seine Kernbotschaft, lich mehr als für alle anderen Optionen. wurde in Witten auch an der Person des würden nur noch Menschen mit hohem „Die Mittelstandspflege ist unsere Aufgabe“, Gastredners deutlich: Zukunftsforscher Bildungsgrad einen „sicheren Job“ haben. nahm Leidemann die Vorlage sofort auf. Dennis Ullner, SEE MORE Future Research & Und: Die Revolution, die durch das Smart- Ohne dabei zu verhehlen, dass ihr das Development, Hamburg, sprach über phone begründet worden sei und auf das Motto „Industriestandort im Grünen“ auch „Zukunft 4.0 – Von der Evolution zur Sozialverhalten der Menschen durchge- gut gefällt. „Unsere Stadt hat mehr als Revolution“. Und hatte dabei speziell einen schlagen habe, werde noch eine Steige- 60 Prozent Grünfläche. Es gibt eine hohe Satz in petto, dessen „Brutalität“ wirkte: rung erfahren, denn: „Die Voice-Assisten- Lebens- und Wohnqualität in Witten“, „Die größte Frage des 21. Jahrhunderts ten werden unser Leben verändern.“ warb die erste Bürgerin für ihre Stadt. lautet, was machen wir mit den vielen überflüssigen Menschen?“ Und meinte: Ein guter Zeitpunkt, um bei Bier und Wein IHK-Präsident Wilfried Neuhaus-Galladé, überflüssig als Arbeitskräfte. In der ins persönliche Gespräch zu kommen … Chef des ältesten in Familienhand befindlichen Maschinenbauunternehmens in Deutschland – „wir sind vor ein paar Tagen 273 Jahre alt geworden“ – nutzte seine kurze Begrüßung dazu, wie so oft für etwas zu werben, das ihm besonders am Herzen liegt: „Wir Unternehmer brauchen gute Rahmenbedingungen“ an einem Standort – und gute Mitarbeiter. „Für mich gilt: Ausbilden ist absolute Unternehmer- pflicht.“ Er ermunterte die anwesenden Unternehmer ausdrücklich, die IHK bei diesem Thema zu „fordern“. Neuhaus-Galladé: „Unsere IHK hilft Ihnen beim Thema Ausbildung.“ Dass die IHK Wirtschaftsforen nicht zuletzt deshalb als neues Veranstaltungsformat anbietet, um „Menschen zusammenzubrin- © Volker Wiciok gen und Trends der Zukunft zu diskutie- Immer ein guter Ort für Gespräche: das IHK-Wirtschaftsforum 7
IHK aktuell #RuhrFaktor: Von Start-ups und der Generation Z A lles war irgendwie „cool“ – und redner, der locker den Bogen zur Coolness nicht IHK-typische Werbung der letzten damit gar nicht so, wie man sich fand: „Zu gründen war die coolste Wochen (Beach-Flags, Sprühaktionen) bis vor kurzem IHK vorstellte. Eine Entscheidung in meinem Leben …“ auf die Veranstaltung aufmerksam coole Location – die „Rotunde“, der geworden; mehr als 130 Gäste, von denen ehemalige Katholikentags-Bahnhof in Am 12. September hatte das neue viele zum ersten Mal Lust auf IHK hatten. Bochum. Ein Veranstaltungslogo in einem IHK-Veranstaltungsformat „RuhrFaktor“ „Wir wollen mit diesem Veranstaltungsfor- unüberhörbaren Herzschlag-Rhythmus, der in Bochum Premiere. Drei Termine zu drei mat Zentrum des gesellschaftlichen an harte Schlagzeug-Beats erinnerte. Megatrends der Zukunft sind für dieses Diskurses im Ruhrgebiet werden“, Im Innenhof ein Street-Food-Truck, Jahr geplant. Den Anfang machte der formulierte IHK-Hauptgeschäftsführer IHK-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter in RuhrFaktor „Young Professionals“. Mehr Eric Weik in seiner kurzen Begrüßung. #ruhrfaktor-T-Shirts – und ein Impuls- als 130 Gäste kamen – viele durch die gar Das nennt man wohl eine klare Ansage. 8
Wirtschaft im Revier 10 | 2018 © Jannis Wiebusch „Zu gründen war die coolste Entscheidung in meinem Leben …“: Daniel Krahn Bevor Start-ups und Mittelständler, Auf einem Balkon in Unna beim Grillen vermittelte Krahn ungeschminkt: immer Personaler und Marketingexperten unter mit Bier unter Freunden wurde 2012 die dem „eigenen Credo“ treu bleiben; eine der Moderation von Dr. Katja Fox (IHK) Idee für das Reisevermittler-Portal eigene „Marke“ bilden; „zum Talk of the und Eric Weik über die Start-up-Szene geboren. Umsatz im ersten Geschäftsjahr: town“ werden – „gutes Marketing kostet Ruhrgebiet und das Recruiting von Nach- 5000 Euro. Umsatz im letzten Geschäfts- nicht viel“; auf die „Kunden“ hören; sich wuchskräften diskutierten, erzählte der jahr, nur fünf Jahre später: 275 Millionen „Expertenmeinungen“ holen; und: „jeden Gründer und Chef eines der erfolgreichs- Euro. Dieses Jahr wird’s mehr … Auch wenn Fehler nur einmal machen“. Nach eigenem ten deutschen Start-ups der letzten Jahre diese Geschichte eine außergewöhnliche Bekunden hat Krahn in seinem Unterneh- seine ganz eigene (gar nicht immer coole) Start-up-Story ist – ein paar Prinzipien merleben zig Fehler gemacht. Aber immer Geschichte: Daniel Krahn, urlaubsguru.de. sollten für Gründer gelten. Und die andere. 9
IHK aktuell © Jannis Wiebusch Auf die Unternehmen kommt eine neue Generation Mitarbeiter zu – v. l.: Felix von Zittwitz diskutierte mit Carina Ahlbrand (G Data) und Nora Breuker (SETLOG GmbH). Auch zur aktuellen, kontroversen sei und sich ein Einkaufsbummel gar nicht gewaltig – „die Menschen sind süchtig Debatte über die Zukunft des stationären mehr lohne. „Da sage ich, wenn jeder mit nach Feedback“. Er sprach dabei auch Einzelhandels in den Innenstädten und anpackt und etwas auf die Beine stellt, ungeschminkt von „sozialer Inkompetenz“ Stadtteilzentren – angesichts des wach- dann wird Unna auch wieder lebendiger.“ und davon, dass „die Konsequenzlosigkeit senden Online-Handels – hatte der Jung- Der Beifall war gewaltig. Schließlich ist gelernt“ sei – weil Hierarchien verschwun- Unternehmer einen erstaunlichen Beitrag Unna (fast) überall. den seien. parat: Krahn ist als Online-Macher in die Offline-Welt gegangen. Hat in Unna einen Den Blick auf die „Generation Z“ richtete Das alles erfordere einen Kulturwandel in ersten Store eröffnet, in dem Reiselustigen Felix von Zittwitz, Chef von „Talent Unternehmen, die sich auf eine Generation vor Ort bei der Online-Buchung geholfen Platforms“ in Bochum. Ein Blick, den sich neuer Mitarbeiter einstellen müsse. Denn wird. Umsatz im ersten Jahr: eine halbe Unternehmer und Personaler zu eigen „Führung 4.0“ verlange für solche Mitar- Million Euro. Und das mit nur drei Mitar- machen sollten, wenn sie Nachwuchskräfte beiter: „Orientierung geben“, „Autonomie beiterinnen. In den nächsten Tagen folgt gewinnen – und vor allen Dingen: halten – fördern“, „Authentizität leben“. Und er ein Store in bester Lage in Münster. „Wir wollen. In der Welt dieser jungen Gene- setzte noch einen drauf: „Wenn man einen machen das aus Liebe zur Stadt.“ In Unna ration sei „alles digital“. Die „persönliche Kulturwandel in Unternehmen will, dann – seiner Heimatstadt – würden viele darü- Interaktion“ sei nicht mehr das Relevan- muss das ganz oben gewollt sein.“ Dafür ber lästern, dass die Innenstadt unattraktiv teste, die Ich-Bezogenheit der Generation müssten Unternehmen aus seiner Sicht 10
Wirtschaft im Revier 10 | 2018 © Jannis Wiebusch Begrüßten und moderierten: Dr. Katja Fox und Eric Weik. noch nicht einmal zwingend ihre Organi- Die anschließenden Diskussionen zeigten viel los? Weil im Ruhrgebiet der Mut auf sationsformen ändern. „Man kann modern eines ganz deutlich: Die Region ist (noch) Investorenseite fehlt“, kritisierte Krahn. führen auch ohne moderne Organisation. weit davon entfernt, eine Region für Es sei wünschenswert, so die einhellig Wenn man den Menschen im Blick hat.“ Gründer zu sein. „Warum ist in Berlin so formulierte Meinung, dass man Start-ups ANSPRÜCHE ÄNDERN SICH. QUALITÄT BLEIBT. An erster Stelle steht für uns Kundenzufriedenheit. Die hohe Qualität von Material und Ausführung ist für uns selbstverständlich. Vom ersten Informationsgespräch an geht es uns darum, Ihr Anliegen umzusetzen. Dafür wurden wir als „Bauunternehmen des Jahres“ ausgezeichnet. www.heckmann-bau.de Römerstraße 113 I 59075 Hamm I Tel. 0 23 81. 79 90-0 Industrie- und Gewerbebau für alle Branchen 11
IHK aktuell © Jannis Wiebusch Die Referenten unterhielten und begeisterten die Gäste in der „Rotunde“ sichtlich. © Jannis Wiebusch © Jannis Wiebusch Man sollte jeden Fehler nur einmal machen: Hatten auch Spaß – v. l.: Ina und Bastian Bringenberg (Pottkinder) sowie Daniel Krahn und IHK-Mitarbeiter Stefan Grave (l.) Gregor Tischbierek (WirtschaftsEntwicklung Bochum). mit mittelständischen Unternehmen zu- ter Stefan Grave auch ausdrücklich anbot. Mitarbeiter?“. „Nur sieben?“, wiederholte sammenbringen sollte, um so Finanziers für Was man in der Region auch immer Bringenberg mit sarkastischem Unterton. Start-up-Innovationen zu gewinnen. Hier wieder erlebe, schilderte Ina Bringenberg „Mir fehlt es oft an Respekt der Bevölke- sollte gerade auch die IHK eine stärkere von der „Pottkinder GmbH“. Sie werde rung für junge Unternehmer.“ Und wieder Mittlerrolle übernehmen. Die IHK-Mitarbei- häufig gefragt, „wie, Ihr seid nur sieben Beifall in der Rotunde. 12
Wirtschaft im Revier 10 | 2018 © DOC RABE Media – Fotolia Zehn Fakten zur Energiewende Von Versorgungssicherheit über das Jahr 2020 gestecktes Klimaziel bereits Kosten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Energieeffizienz bis zur EEG-Umlage – heute erreicht hat. „In der emotionalen (EEG). Mit einem negativen Saldo von rund IHK NRW beleuchtet insgesamt zehn Debatte darf die Planungssicherheit für 3,1 Milliarden Euro pro Jahr ist NRW der zentrale Aspekte der Energiewende in Unternehmen nicht zu kurz kommen. Gera- größte Nettozahler der EEG-Umlage und ihrer neuesten Veröffentlichung. Die zehn de in Energiefragen benötigt die Wirtschaft profitiert gegenüber den anderen Bundes- Fakten sollen helfen, den Überblick in in NRW belastbare politische Entscheidun- ländern somit in geringerem Maße vom einer immer komplexer werdenden gen und eine gute Datengrundlage, um ihre Ausbau der erneuerbaren Energien. Debatte um den richtigen Weg bei der Planungen langfristig aufzubauen“, weiß Energiewende für Nordrhein-Westfalen Dr. Matthias Mainz, Geschäftsführer von Der abschließende Fakt 10 macht deutlich, zu behalten. IHK NRW. „Das ist auch eine zentrale An- was die nordrhein-westfälischen Indust- forderung an die Arbeit der Kommission für rie- und Handelskammern zum Gelingen „Mit Blick auf Erzeugung und Verbrauch Wachstum, Strukturwandel und Beschäfti- der Energiewende leisten. So konnten von Strom und Wärme oder die große Zahl gung aus Sicht der NRW-Wirtschaft.“ bislang gut 2.000 Unternehmen durch eine energieintensiver Betriebe ist Nordrhein- Teilnahme an „ÖKOPROFIT“ ihre Energie- Westfalen nach wie vor das deutsche Wo Licht ist, gibt es jedoch auch Schatten. und Ressourceneffizienz erhöhen. Über Energieland Nr. 1“, erklärt dazu Anhand der Anteile der erneuerbaren 500 Auszubildende werden jährlich in Stefan Schreiber, IHK-Federführer für Energien an den Sektoren Strom, Wärme NRW zu „Energie-Scouts“ und damit zu Energie und Klimaschutz in NRW. „Das und Verkehr zeigt das Faktenpapier, dass Botschaftern der Energiewende in ihrem heißt aber auch: Die Energiewende stellt die Energiewende in Deutschland bislang Betrieb qualifiziert. uns vor besondere Herausforderungen.“ hauptsächlich eine Stromwende ist. „Notwendig ist daher insbesondere eine Herausforderungen, die nur angegangen verstärkte Sektorenkopplung, also die Ver- Die „10 Fakten zu Energie und Klimaschutz werden können, wenn Einigkeit über die netzung von Elektrizität, Wärme und Mo- in NRW“ sind unter http://www.ihk-nrw.de/ zugrundeliegenden Fakten geschaffen bilität, also z. B. durch Elektromobilität“, so beitrag/die-energiewende-auf-faktenbasis- werden kann. So zeigt das Faktenpapier, Schreiber. Eine weitere Herausforderung ist gestalten abrufbar. dass NRW nach neuesten Zahlen sein für die regional stark ungleiche Verteilung der 13
IHK aktuell © Jannis Wiebusch 14
Wirtschaft im Revier 10 | 2018 Der zweite Streich: „RuhrFaktor Mobilität“ N ach dem RuhrFaktor ist vor dem Dimension und die neue saubere Autono- Das Programm und die Möglichkeit zur RuhrFaktor: In wenigen Tagen, am mie auf dem Programm. Beginn ist um 17 Online-Anmeldung finden Sie unter 25. Oktober, geht das nächste Uhr. Etwa drei Stunden sind veranschlagt. https://ruhr-faktor.de/ Forum über die Bühne, genauer gesagt: durch den Boxring. Die GLS Bank und die Den Impuls zum Megatrend „Mobilität“ Der dritte RuhrFaktor dieses Jahres IHK Mittleres Ruhrgebiet laden gemeinsam liefert Tristan Horx vom Zukunftsinstitut findet übrigens am 23. November statt. zum „RuhrFaktor Mobilität“ in die Luther- Frankfurt/Wien. Dann geht es um „New Work“. Schon mal kirche Langendreer (LutherLab) ein. Dann vormerken … stehen drei Runden im Ring rund um den Steigen Sie mit uns in den Ring und ent- Stadtverkehr 4.0, die Logistik der vierten decken Sie die (R)Evolution der Mobilität! WIR GEBEN IHREN IDEEN KONTUR • STANZEN • TIEFZIEHEN • VERFORMEN • 2D/3D-LASERSCHNEIDEN • 2D/3D-LASERSCHWEISSEN • 2D/3D-WASSERSTRAHLSCHNEIDEN • ABKANTEN • SPANABHEBENDE BEARBEITUNG DER EISBRECHER FÜR IHRE WEIHNACHTSFEIER! such • ERODIEREN Wir freuen uns auf Ihren Be de • u.v.m. unter www.L T-P let ten be rg. Der EisSalon Ruhr, die Eisbahn in der Jahrhunderthalle Bochum, ist vom 15.12.2018 - 13.01.2019 die etwas andere Location für Ihre Feier. ERFAHRUNG • QUALITÄT • ALLES AUS EINER HAND Musik, Bewirtung, Eisstockschießen – vom Standardpaket bis zum individuellen Veranstaltungsformat ist vieles möglich. LÜSEBRINK &TEUBNER Sprechen Sie uns an! Jahrhunderthalle Bochum Lüsebrink & Teubner GmbH & Co. KG Tel. +49 234 3693 216 Ziegelstraße 46 • D-58840 Plettenberg SEIT 1911 eissalon@jahrhunderthalle-bochum.de Telefon: +49 2391 9091-0 • Fax: +49 2391 10708 Internet: www.LT-Plettenberg.de • E-Mail: mail@LT-Plettenberg.de 15
IHK aktuell IHK-Handelstag NRW: Von der Inszenierung des Einkaufs © Matthias Graben Handel ist ein Kulturgut: NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart D er Minister war launig drauf. bleiben – nicht nur bei Pinkwart, sondern Als Prof. Dr. Andreas Pinkwart, in auch bei den rund 200 anderen Teilneh- der NRW-Landesregierung unter mern des 7. IHK-Handelstages NRW, anderem für Wirtschaft zuständig, die der am 31. August im früheren „Rotunde“ in Bochum betrat, formulierte Katholikentagsbahnhof in der Nähe des er trocken: „Schöne Location. Am frühen Bermuda3Ecks stattfand. Nicht zuletzt Morgen schon in die Disco …“ Die gute die Qualität der Referenten sorgte dafür. Stimmung sollte den ganzen Tag erhalten 16
Wirtschaft im Revier 10 | 2018 Unter dem Titel „Grenzerfahrungen – oder: im letzten Jahr auf dem IHK-Handelstag es – über Verkaufsoffene Sonntage hinaus Was können wir von unseren Nachbarn das Grußwort gesprochen hatte, ein heißes – darum, „gerade junge Leute und Jung- lernen?“ hatten die 16 Industrie- und deutsches Thema auf: die Ladenöffnungs- gebliebene mit anderen Öffnungszeiten Handelskammern in NRW Experten zum zeiten. zu locken“. Er verwies nicht ohne Grund Dialog geladen. Doch bevor der Blick über darauf, dass man in NRW an sechs Tagen Landesgrenzen hinweg nach Österreich, Seine Kernaussage: „Der stationäre Einzel- in der Woche bis 24 Uhr öffnen könne. nach Schweden und in die Niederlande handel muss dann geöffnet haben, wenn „Der Handel ist ein Kulturgut. Er macht geworfen wurde, rief Pinkwart, der bereits der Kunde in Kauflaune ist.“ Deshalb gehe Spaß“, brach er unüberhörbar eine Lanze 17
IHK aktuell © Matthias Graben Innenstädte müssen sich inszenieren: Karl-Heinz König und Holger Wennrich mit Moderator Tom Hegermann (v. l.) für den Einzelhandel. Um dann aber die hat. 4,5 Millionen Touristen lockte die Mahnung auszusprechen, die aus- und Markthalle allein im ersten Jahr nach unausgesprochen die vierstündige Veran- Eröffnung in die niederländische Hafen- staltung in vielen Phasen durchzog: Der stadt – bringt gleichzeitig den Geschäf- Präsenzhandel muss immer auch online ten und Restaurants in der Halle einen gehen – das Zauberwort auch für den Jahresumsatz von 63 Millionen Euro, ist Handel der Zukunft laute: „Multi-Chanel“. aber auch ein großes Stück Stadtreparatur. Trotz dieses Erfolges lautete seine Dass Handel und Stadtplanung sich Botschaft: Man sollte sich davor hüten, gegenseitig befruchten können, und solche Projekte zu kopieren. Übersetzt: dass man auch den Verkauf von Lebens- Jeder Standort braucht seine eigene mitteln inszenieren kann, dokumentierte © Matthias Graben gestalterische und konzeptionelle Lösung. Architekt Jan Knikker, der mit seinem Büro Wachstum im schwedischen Einzelhandel wird nur die Markthalle in Rotterdam entworfen noch digital erzielt: Emma Hernell 18
Wirtschaft im Revier 10 | 2018 © Matthias Graben Menschen entscheiden sich emotional: Dr. Hans-Georg Häusel Karl-Heinz König, MK Illumination Handels keine Auflade-Stationen für ihre Smart- schrieb den Kommunen im Ruhrgebiet GmbH aus Innsbruck, kritisierte, dass in phones fänden, „dann bleiben sie vor den ins Stammbuch, dass sie den Einzelhandel Deutschland vielerorts „Ideen, Phantasie Toren der Stadt“. so organisieren sollten, „dass wir nicht und Mut“ für die Gestaltung des öffent- gegenseitig unsere Städte ruinieren“. Oder lichen Raums fehle. Der Einzelhandels- Holger Wennrich vom Stadtmarketing wie Wennrich ergänzte: „Wie müssen uns kunde erwarte beim Kauf mehr als nur Herne machte deutlich, dass man zur nicht gegenseitig überbieten.“ Keine Stadt gute Beratung in einem Geschäft. Er wolle Attraktivierung der Innenstädte nicht sollte „zu ehrgeizig“ sein. „Erlebnis“. Es müsse darum gehen, durch kleckern, sondern klotzen müsse. Inszenie- Inszenierung „jeden Tag in der Woche rungen seien heute zwingend notwendig. Wie weit andere Länder bei der Digita- einen Anreiz zu schaffen, in die Städte zu Die Regel laute: „Konzentriere Deine lisierung des Einzelhandels sind, kommen“. Gerade wenn man junge Leute Kräfte, mach‘ was Großes.“ Dilemma für schilderte Emma Hernell, HUI Research AB in die Städte locken wolle, müsse man viele Kommunen: Sie haben dazu kein aus Stockholm: Die Steigerungsraten im ihnen etwas bieten. Ganz salopp: Wenn die Geld. Und Tim Rieniets, Geschäftsführer schwedischen Einzelhandel werden zu „Generation Z“ beim Bummeln in der Stadt Landesinitiative StadtBauKultur NRW, 100 Prozent durch digitalen Handel erzielt, 19
IHK aktuell © Matthias Graben Betrieb Stadtreparatur mit seiner Markthalle in Rotterdam: Architekt Jan Knikker. der stationäre Einzelhandel wächst nicht Hirnforschung. Und als Stuttgarter mit bedürfnisse in einer digitalen Welt auch mehr. Große Unternehmen vertrieben ihre schwäbischem Humor ausgerüstet. Seine schneller erfüllen. Nur: Das Internet könne Produkte mit Hilfe von Influencern über Thesen: 70 bis 80 Prozent aller Entschei- die gewünschte „Erlebniswelt“ nicht ver- Social Media, nutzten Algorithmen, um zu dungen erfolgten unbewusst. Aus der Emo- mitteln. Und deshalb gehe es für den Han- ermitteln, was Kunden wollen. Botschaft: tion heraus. Unser Konsumtreiber – also die del darum, „mehr zu bieten, als der Kunde „Wir müssen unseren Kunden dahin folgen, Lust, etwas zu kaufen – entstamme immer erwartet“. Was er auch meinte: das Lächeln wo sie sind. Auch wenn wir nicht wissen, dem „sozialen Vergleich“. Motto: Was hat von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ob sie da morgen noch sind“, so Hernell. der Nachbar, was ich noch nicht habe? im Verkauf … Inszenierung des Kauferleb- nisses ist also nicht nur die Beleuchtung Für einen besonderen Akzent sorgte Alle emotionalen Grundbedürfnisse blie- einer Fußgängerzone – sondern auch die Dr. Hans-Georg Häusel, Experte in der ben auch in einer digitalen Welt erhalten, Emotionalität, die sich durch Freundlich- Marketing-, Verkaufs- und Management- und sicherlich könne man diese Grund- keit vermittelt. Und dies sei ein wesentli- 20
Wirtschaft im Revier 10 | 2018 © Matthias Graben Begrüßte im Namen von IHK NRW die Gäste in der Rotunde: Stefan Lenk, Vizepräsident der IHK Mittleres Ruhrgebiet. ches Grundbedürfnis der Menschen: einen sollte der kleine Roboter beantworten: Die IHK in den sozialen Netzwerken Menschen zu treffen, der einen anlächle. Was ist der Sinn des Lebens? Schaltung zu Watson. Dann die Antwort: „Das steht in www.facebook.com Den Lacher des Tages konnte im Übrigen der Bibel.“ Aufregung im Raum. Bestimmt /IHKMittleresRuhrgebiet Moderator Tom Hegermann verbuchen. ein Softwarefehler. Kurzes Basteln am Der hatte vor kurzem eine Veranstaltung Roboter. Wiederholung des Vorgangs. www.youtube.com zu moderieren, bei der talentierte Schüler Antwort: „Das steht in der Bibel.“ /IHKMittleresRuhrgebiet ausgezeichnet wurden. Ein Schülerteam kam mit einem kleinen Roboter auf die Hegermann trocken: „Ich halte fest, die https://www.xing.com/companies/ Bühne, der Kontakt mit „Watson“, der derzeit größte Intelligenz auf unserem ihkmittleresruhrgebiet legendären künstlichen Intelligenz von Planeten konvertiert gerade zum IBM, aufnehmen konnte. Welche Frage Christentum.“ Die Rotunde trampelte … @ihk_bochum @ihk_mittleres_ruhrgebiet 21
IHK aktuell Weltweite Turbulenzen prägen den „Außenwirtschaftstag“ E twa 700 Teilnehmer haben sich „So turbulent wie momentan ging es in der „Viele Unternehmen müssen in der heuti- am 20. September beim „Außenwirt- Außenwirtschaft lange nicht zu“, betonte gen Zeit auf veränderte Rahmenbedingun- schaftstag“ der nordrhein-westfäli- Wolfgang Mainz, Präsident der gastgeben- gen reagieren“, sagte IHK-Vizepräsident schen Industrie- und Handelskammern im den IHK Aachen: „Großbritannien verlässt Dr. Stephan Kufferath, Vorstand der Eurogress Aachen über die drängendsten die EU, China und die USA liefern sich einen „GKD – Gebr. Kufferath AG“ mit Sitz in Fragen des Exportgeschäfts ausgetauscht. erbitterten Handelsstreit – und Themen Düren: „Wir haben unsere Produktions- Die landesweit größte Veranstaltung ihrer wie ‚Digitalisierung‘ oder ‚Datensicherheit‘ kapazitäten in den Vereinigten Staaten Art bot unter dem Motto „Welthandel stellen die Unternehmen schon vor grund- deutlich erhöht, um auf Importbarrieren im Weltwandel“ in der zehnten Auflage sätzliche Herausforderungen.“ vorbereitet zu sein, und wir haben unser zahlreiche Workshops, Vorträge und eine Für eine erfolgreiche Außenwirtschaft seien Engagement in Großbritannien mit Blick auf 500 Quadratmetern platzierte Fach- verlässliche Partner, Marktkenntnisse und auf den ‚Brexit‘ zurückgefahren.“ messe an. neue Blickwinkel gefragt, erklärte Mainz. 22
Wirtschaft im Revier 10 | 2018 © IHK Aachen/Heike Lachmann „Viele Unternehmen müssen in der heutigen Zeit auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren“: IHK-Vizepräsident und GKD-Vorstand Dr. Stephan Kufferath in einer der zahlreichen Diskussionsrunden beim „Außenwirtschaftstag NRW“ Unter der Moderation von TV-Journalistin Während Halmich den Unternehmern Tipps „Zoll 4.0“ und „Brexit – der Countdown Kay-Sölve Richter diskutierten zahlreiche gab, wie man sich „mit harten Bandagen“ läuft“. Außerdem nutzten viele Unterneh- Spitzenmanager international erfolgrei- auf dem Weltmarkt nach oben kämpft, mer die Gelegenheit zu einem persönli- cher Unternehmen über die derzeitige warf Klitschko einen Blick auf die Ukraine, chen Beratungsgespräch bei Experten der Wirtschaftslage und neue Strategien. die EU und Europa. „Wir arbeiten hart für 60 deutschen Auslandshandelskammern. unseren wirtschaftlichen Erfolg und sind Neben Politikern wie Aachens Oberbürger- offen für deutsche Investitionen“, sagte meister Marcel Philipp und Regierungs- der ehemalige Profiboxer. präsidentin Gisela Walsken waren als Der nächste „IHK-Außenwirtschaftstag prominente Redner auch Kiews Bürger- Weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung NRW“ soll turnusgemäß in zwei Jahren in meister Dr. Vitali Klitschko und Ex-Box- waren die gut besuchten Workshops Essen stattfinden. Weltmeisterin Regina Halmich zu Gast. zu Themen wie „Quo vadis, China?“, 23
IHK aktuell Einladung: Branchentreff Kreativwirtschaft Der inzwischen 6. IHK-Branchentreff Das Factory-Hotel mit seinem urbanen rund um die Themen Unternehmens- Kreativwirtschaft NRW findet am Umfeld bietet in diesem Jahr den führung und -präsentation. 30. November 2018 in Münster statt. passenden Rahmen für den Austausch Motto: „Stadt und Land – Grenzenlose von Unternehmen aus dem Kultur- und Weitere Informationen zum Programm Kreativität“. Kreativsektor. Schwerpunkt des sechsten und Anmeldung unter: NRW-weiten Treffens sind Workshops www.ihk-nw.de/kreativtag2018 Wieder mal im Personal-Kindergarten? Konfliktmanagement | Führungstechniken Beurteilung psychischer Belastung am Arbeitsplatz | Personalauswahl : www.schmidtcon.de ) 0160 4653356 24
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Aus der Region 118 kamen zum Speed-Dating © IHK Mittleres Ruhrgebiet Auch wenn insgesamt weniger Schüler in diesem Jahr zum Speed-Dating kamen: Die, die angemeldet waren, kamen fast alle. Die positive Zahl des Tages hatte spräch zu kommen. Sich über Berufe und Erich-Fried-Gesamtschule und hat ein Dieter Groß von der Agentur für Arbeit im Angebote zu informieren, Vorstellungs- erstes Informationsgespräch bei „Malzers“. Gepäck: Die Zahl der von Unternehmen in gespräche zu verabreden oder sogar schon Warum eine Bäckerei? „Ich möchte später Herne gemeldeten Ausbildungsstellen habe fertige Bewerbungsmappen abzugeben. etwas machen, wo ich mit Menschen sich 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 35 potenzielle Arbeitgeber hatten ihre kommunizieren kann“, antwortet die 17 Prozent erhöht. Also wieder eine deutli- Tische aufgebaut – Versicherungen und 15-Jährige. Deshalb will sie auch nicht in che Zunahme – war doch schon vor einem Industrie-Unternehmen, Handwerker und die Backstube, sondern lieber hinter einen Jahr an gleicher Stelle ein Plus von zehn Händler, Dienstleister und Gastronomen. Tresen. „Ich bin eher der Verkaufstyp.“ Das Prozent verkündet worden. Und dennoch: Die Spanne konnte breiter kaum sein. Gespräch beim Speed-Dating war kurz und Das Missverhältnis zwischen Angebot und erfolgreich. „Wir haben darüber gespro- Nachfrage ist in Herne ein weiteres Mal Bedauerlich im Vergleich zur Premiere chen, dass ich mal ein Praktikum machen eklatant … „Wir spüren, dass wir in Herne 2017: Zwei der acht eingeladenen Schu- kann …“ Sagt’s – und sucht den freien auf einem guten Weg zur Chancen- len machten dieses Jahr nicht mit und Stuhl beim nächsten potenziellen Arbeit- Stadt sind“, fand Oberbürgermeister schickten keine Schülerinnen und Schüler geber in der Bürgerhalle von Mont Cenis. Dr. Frank Dudda wieder einmal einen – „wegen Klassenfahrten“, wie Schulamts- knackigen Kommentar, „aber wir wissen direktor Rainer Ruth begründete. Unter An der grundsätzlichen Attraktivität des auch, dass dieser Weg noch lang ist …“ dem Strich hatten deshalb am Ende des Formats haben die Partner, die hinter dem Tages 118 Schülerinnen und Schüler die Azubi-Speed-Dating stehen – Stadt Herne, 20. September, Akademie Mont Cenis, Chance zum Speed-Dating genutzt – Kreishandwerkerschaft Herne, Kommunales 2. Herner Azubi-Speed-Dating. Schüle- darunter 30, die auch ohne Anmeldung Bildungsbüro, Wirtschaftsförderung Herne, rinnen und Schüler aller Abschlussklassen spontan vorbeischauten. Agentur für Arbeit, Arbeitgeberverbände von Haupt-, Real- und Gesamtschulen Ruhr/Westfalen und IHK Mittleres Ruhr- in Herne hatten über fünf Stunden lang In Mont Cenis dabei: Svenja Brandschädel. gebiet – keinen Zweifel. „Wir können gar Gelegenheit, mit Arbeitgebern ins Ge- Sie besucht die zehnte Klasse der nicht genügend Aktivitäten entwickeln, 26
Wirtschaft im Revier 10 | 2018 © Frank Dieper/Stadt Herne Expertinnen im Gespräch am Rande der Speed-Dating-Pressekonferenz: IHK-Kompetenzfeldmanagerin Kerstin Groß (l.) und Eva Neweling von der Stadt Herne um Schüler und Wirtschaft zusammenzu- Auch die Arbeitsagentur setzt auf Formate Eines ist für alle Akteure auf dem Ausbil- bringen“, so Dudda. „Wir brauchen mehr wie das Azubi-Speed-Dating. „Je früher dungsmarkt klar: Eine gute Ausbildung ist Dialog auf Augenhöhe, so wie hier“, ist Schüler mit Arbeitgebern in Kontakt die Grundvoraussetzung für ein „sicheres sich Kerstin Groß, Kompetenzfeldmana- kommen, desto besser“, so Dieter Groß. Berufsleben“, so Klinger. Und für Dr. Dudda gerin bei der IHK Mittleres Ruhrgebiet, Und Martin Klinger von der Kreishand- ist es deshalb extrem wichtig, Schüler noch sicher. Die „persönlichen Gespräche“ seien werkerschaft formulierte, „die Unmittel- viel früher in der Schule „zu erreichen“, wichtig – gerade auch im Vorfeld eines barkeit spricht für das Format“. Meint: In um ihnen die Bedeutung einer Ausbildung Bewerbungsverfahrens. Dies sei ein Weg lockerer Atmosphäre bei einem Speed- klar zu machen. Und ihnen zu vermitteln, für Unternehmen, Nachwuchs zu finden – Dating könnten Betriebe und potenzielle dass „schulische Warteschleifen“ keine sich positiv darzustellen, eine eigene Bewerber ganz anders miteinander reden gute Alternative zur Ausbildung seien. Marke zu entwickeln. „Wir möchten als später in einem formalen Bewerbungs- Diese Ansprache will er forcieren – damit Unternehmen für Ausbildung begeistern“, verfahren. „Häufig ist der erste Eindruck ja der Weg zur „Chancen-Stadt“ etwas kürzer skizzierte sie die Leitlinie der IHK. entscheidend.“ wird … Der nächste ANZEIGENSCHLUSS ist am 15. OKTOBER 2018 ist am 15.09.2018 Robin Alexander Schröder Tel. 02331 3067107 · Mobil 0176 60398168 r.schroeder@sihk.meags.de www.sihk.meags.de Claudia Becker Tel. 02331 9338640 c.becker@sihk.meags.de · www.sihk.meags.de 27
Aus der Region Gläserne Landmarke am Bermuda3Eck Bochum betreibt Stadtreparatur: Am sollen sowohl klassische moderne Büro- Meilenstein für die Entwicklung der City-Tor Süd soll ein neuer Anziehungs- flächen als auch Co-Working-Spaces für Bochumer Innenstadt: „Wir wollen eine punkt für Übernachtungsgäste und Krea- kreative Start-ups und etablierte Unter- Landmarke schaffen, die starke Impulse tive entstehen. Die Aachener Landmarken nehmen entstehen. setzt. Das vitale, kreative Umfeld bekommt AG, die in Bochum-Laer auf MARK 51°7 hier einen sehr guten Hotel- und Büro- bereits die ehemalige Opel-Verwaltung Architektonisch ist das Gebäude so ge- standort, der zu einem echten Magneten zum Innovation Campus „O-Werk“ staltet, dass es das Potenzial hat, auch die werden kann.“ entwickelt, erwirbt von der Stadt eine dahinter liegenden Baufelder anzubinden. 5.000 Quadratmeter große Fläche des Die Landmarken AG hat sich ein weiteres „Unsere geplante Entwicklung am ehemaligen Bahngeländes und wird direkt Grundstück bereits gesichert, eine City-Tor Süd ist ein Best-Practice-Beispiel gegenüber dem Bermuda3Eck ein moder- künftige Entwicklung weiterer Büro- und für urbanes Flächenrecycling“, sagt nes Hotel- und Bürogebäude entwickeln. Co-Working-Flächen ist hier denkbar. Tobias Fuchs, Leiter der Landmarken-Unit Das gaben Bochums Oberbürgermeister Metropole Ruhr mit Blick auf das un- Thomas Eiskirch und Landmarken-Vorstand „Das Engagement der Landmarken AG ist genutzte ehemalige Bahngelände. „Das Norbert Hermanns in einer Pressekonferenz ein echter Glücksfall für unsere Stadt. Nach Büro- und Hotelgebäude wird die städti- am 11. September bekannt. dem O-Werk konnten wir die erfahrenen sche Struktur um das Bermuda3Eck prima Projektentwickler jetzt für ein weiteres ergänzen.“ Geplant ist ein Economy-Design-Hotel mit Projekt in Bochum gewinnen. Das freut knapp 170 Zimmern, dessen Eingangsbe- uns sehr“, sagte Eiskirch bei der Vorstellung Auch die Immobilien- und Standortge- reich sich mit einer spektakulären, zwei- der Pläne. „Der Neubau macht das meinschaft Bermuda3Eck e. V. (ISG) zeigt geschossigen Glasfassade als Schaufenster Bermuda3Eck nicht nur für Nachtschwär- sich nach einem langen und intensiven zum Stadtraum in Richtung Bermuda3Eck mer, sondern künftig auch für Geschäfts- Prozess zufrieden mit den neuen Planun- positioniert. Im hinteren Riegel des vom reisende und Touristen attraktiver und gibt gen für den Hotel- und Bürokomplex am Architekturbüro ZHAC entworfenen, dem gesamten Viertel neue Impulse.“ City-Tor Süd: „Die Landmarken AG hat fünf- bis zehngeschossigen Baukörpers Auch Hermanns sieht einen wichtigen ein Konzept erarbeitet, das sehr gut zum 28
Wirtschaft im Revier 10 | 2018 CITY-TOR SÜD | BOCHUM, ABBILDUNG ÄHNLICH, © ZWEERING HELMUS ARCHITEKTUR + CONSULTING Das Schaufenster des Hotels öffnet sich zum Bermuda3Eck. Die benachbarte „Rotunde“ wirkt wie ein flacher Bungalow neben einem Hochhaus. Bermuda3Eck passt. Besonders froh das Bemuda3Eck bedeuten“, betont tungsgebäude des Opel-Werks Bochum. sind wir über die Absicht, dort auch Dirk Steinbrecher, Sprecher der In der weithin sichtbaren Landmarke sollen Co-Working-Spaces für Kreative zu ent- ISG Bermuda3Eck. moderne Büroräume mit Maker Spaces für wickeln. Das kann, gemeinsam mit einer kreatives und flexibles Arbeiten entstehen. stimmigen Vermarktung der weiteren Bereits im September 2017 erwarb die Als erster großer Mieter steht dort die Büroflächen, einen starken Impuls für Landmarken AG das ehemalige Verwal- Ruhr-Universität Bochum bereits fest. Bauen mit System Schnell, wirtschaftlich und nachhaltig. GOLDBECK West GmbH, Niederlassung Ruhr/Bochum Office 51°7, Alte Wittener Straße 50, 44803 Bochum konzipieren bauen betreuen Tel. +49 234 32418-0, ruhr-bochum@goldbeck.de www.goldbeck.de 29
Aus der Region NRW-Stiftung: Alle 40 Kilometer ein Projekt S chloss Drachenburg in Königswinter, Niveau“, betont Uhlenberg. Dafür steht Uhlenberg: „Von Anfang an gehörte der Weißstörche im Kreis Minden-Lübbecke 2018 eine Fördersumme von bis zu Heimat-Aspekt zum Markenkern der oder das Neanderthal-Museum zehn Millionen Euro zur Verfügung. Ein NRW-Stiftung. Die Vielfalt der Landschaf- in Mettmann haben eines gemeinsam: Großteil, rund 7,4 Millionen Euro, wird ten und das reiche kulturelle Erbe spielten Sie sind Teil der vielfältigen Kultur- und über den Landeshaushalt aus Lotto- immer schon eine große Rolle. Vor allem Naturlandschaft in Nordrhein-Westfalen. mitteln finanziert. Hinzu kommen zwei dann, wenn Zeugnisse der NRW-Identität Mit dem Ziel, solche Natur- und Kultur- Millionen Euro aus Haushaltsmitteln des verlorenzugehen drohten.“ Ein Beispiel da- schätze auch für kommende Generationen Landtags. Außerdem helfen die Mitglieds- für sei der Strukturwandel des Ruhrgebiets, zu erhalten, wurde 1986 die Nordrhein- beiträge und Spenden des Fördervereins gut sichtbar am Welterbe Zollverein in Westfalen-Stiftung mit Sitz in Düsseldorf NRW-Stiftung mit über 8.000 Mitgliedern. Essen. Die NRW-Stiftung förderte hier den gegründet. Seitdem setzt sie sich für Ihm gehören rund 100 Unternehmen an. Denkmalpfad mit 220.000 Euro. Doch nicht ehrenamtliche Vereine sowie gemeinnützi- „Wer in NRW unterwegs ist, findet alle 40 alle Projekte können finanziell unterstützt ge Einrichtungen rund um die Themen Kilometer ein von uns gefördertes Projekt“, werden, weil die Stiftung einen kontinuier- Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege stellt Uhlenberg fest. „Die Kombination lichen Anstieg an Förderanträgen ver- ein. „Heimat erlebt eine große Renaissance. unserer Stiftungszwecke für Natur und zeichne. „Wir wollen Kulturstätten für alle Die Begeisterung für die eigene Region Kultur ist dabei einzigartig in Deutschland. zugänglich machen und das Verständnis steigt wieder“, sagt der frühere NRW- Beides zusammen schafft das Gefühl von für Natur und Geschichte in NRW fördern. Landtagspräsident Eckhard Uhlenberg. Seit Heimat. Deshalb betrachten wir sie als Gleichzeitig wollen wir mehr Menschen für 2017 ist er Präsident der NRW-Stiftung. Einheit.“ Vorbild für den ganzheitlichen das Ehrenamt begeistern.“ Neben der Zu- Ansatz ist der „National Trust“ in England, sammenarbeit mit Vereinen oder Initiativen, Die Idee der Stiftung ist es, das Ehrenamt der ebenfalls Denkmal- und Naturschutz die sich um Denkmäler und Kultureinrich- zu fördern und so eine Vielzahl an Pro- verknüpft. tungen kümmern, hat die NRW-Stiftung jekten zu ermöglichen. „Dahinter stehen 18 historische Gebäude und Museen immer Menschen, die sich in ihrer Freizeit Seit der Stiftungsgründung wurden ins- in ihrem Eigentum – dazu gehören für ihre Heimat einsetzen. Dieses Engage- gesamt über 260 Millionen Euro für mehr Schloss Drachenburg in Königswinter, das ment ist kontinuierlich auf einem hohen als 3.000 Projekte zur Verfügung gestellt. Rüschhaus in Münster, Haus Koekkoek in 30
Wirtschaft im Revier 09 10 | 2018 © NRW-Stiftung/Werner Stapelfeldt Auch das Gruben- und Feldbahnmuseum in Witten wird von der NRW-Stiftung unterstützt. Kleve und der Astropeiler in Bad Münster- fortgesetzt. „Hierfür sind natürlich auch reizvolle und sympathische Projekte, die eifel. Firmenspenden sehr willkommen“, betont Unterstützung verdienen, und haben ein der Stiftungspräsident mit Blick auf die attraktives Netzwerk aus Kultur- und Außerdem erwirbt die Stiftung Land für lokale Wirtschaft. Naturförderern an unserer Seite“, fasst Naturschutzprojekte. Rund 6.100 Hektar Uhlenberg die Stärken der NRW-Stiftung Land seien dadurch langfristig für den Die Zahl der unterstützenden Unterneh- zusammen. Gleichzeitig würden gemeinsa- Naturschutz gesichert. Für das fachliche men darf noch steigen, unterstreicht me Projekte mit einer breiten Öffentlich- Know-how kooperiert die Stiftung mit Uhlenberg die Bedeutung von Firmenpart- keitsarbeit begleitet, und die Firmen fän- den Biologischen Stationen. Ein Beispiel: nern. Generell übernehmen viele Unter- den Freizeit- und Erlebnisangebote für ihre Seit 2005 hat die NRW-Stiftung rund nehmer gesellschaftliche Verantwortung Mitarbeiter. „Ehrenamtliches Engagement 70 Hektar Land entlang der Alme im Kreis und engagieren sich beispielsweise für ist eine Chance. Viele Unternehmer sind Paderborn erworben. Gemeinsam mit soziale und kulturelle Anliegen. Das zahle ohnehin stark in ihrer Heimat verwurzelt. den lokalen Partnern wurde ein Rena- sich wiederum für die Firmen aus. Denn Da ist es ideal, sich für die Attraktivität turierungsprojekt gestartet. „Inzwischen dieses Engagement steigere die Identifika- der Region einzusetzen“, plädiert der ist die Auenlandschaft in einigen Fluss- tion der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber. Stiftungspräsident. abschnitten wieder artenreich und ein Die NRW-Stiftung und ihr Förderverein wahres Naturidyll“, sagt Uhlenberg. In können diesen Prozess ihren Angaben Elena Ahler den nächsten Jahren werde dieses Projekt nach wirkungsvoll begleiten: „Wir bieten dolezych 58 x 33 mm Im Bezirk der IHK-Mittleres Ruhrgebiet unterstützt die NRW-Stiftung folgende Projekte: Seile • Ketten • Hebebänder • Zurrgurte Wildnis für Kinder, Sternwarte Bochum, Eisenbahnmuseum Dahlhausen (Bochum) Rundschlingen • Hebezeuge • Krane Beratung • Prüfung • Wartung Wildnis für Kinder (Herne) Schulung • DIN EN ISO 9001 und 14001 Burgruine Hardenstein, Gruben- und Feldbahnmuseum (Witten) 31
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