GASTGEWERBE MAGAZIN - Smarte Lösungen für die Profi-Küche - Gastgewerbe-Magazin

 
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GASTGEWERBE MAGAZIN - Smarte Lösungen für die Profi-Küche - Gastgewerbe-Magazin
www.gastgewerbe-magazin.de > G53917 > 5,– EURO > 03/2018

GASTGEWERBE
        MAGAZIN
DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR GASTRONOMIE UND HOTELLERIE

INTERNORGA                                  KÜCHENTECHNIK

Auf nach                                    Smarte Lösungen
Hamburg!                                    für die Profi-Küche   Hausmesse Transgourmet
GASTGEWERBE MAGAZIN - Smarte Lösungen für die Profi-Küche - Gastgewerbe-Magazin
EDITORIAL
DIE ZUKUNFT AKTIV GESTALTEN

Gastronomie und Hotellerie sind seit jeher ständigen Veränderun-
gen unterworfen. Neue Trends entstehen und wirken sich in unse-
ren Betrieben aus, neue Produkte werden von den Gästen verlangt.
Das ist für viele von uns eine ständige Herausforderung.                                                                                                                                                 Ralf Barthelmes
                                                                                                                                                                                                         Schriftführer des DEHOGA Bayern

Zum einen müssen wir wissen, was gerade im Trend liegt, welche
Innovationen es überhaupt gibt. Wir müssen einschätzen, ob sich
diese Trends durchsetzen werden. Und wir müssen entscheiden,
ob wir sie in unseren Betrieben umsetzen – ob es Sinn macht und                                                                                    so zu gestalten, dass wir mit weniger Mitarbeitern auskommen
ob sich Investitionen lohnen.                                                                                                                      und mit schlanken Prozessen die Herausforderungen von morgen
                                                                                                                                                   bewältigen können.
Für viele von uns, die in der täglichen Arbeit im Betrieb mehr denn
je eingebunden sind, ist das eine der großen Herausforderungen                                                                                     Ich kann nur allen Mut machen, auf Veränderungen aktiv zu re-
für die Zukunft. Denn es zeigt sich immer wieder: Wer nicht mit                                                                                    agieren. Man muss ja nicht gleich den eigenen Betrieb auf den
der Zeit geht, geht mit der Zeit. Veränderung und Wandel sind die                                                                                  Kopf stellen. Aber neue Produkte ins eigene Angebot aufzuneh-
Schlagworte der Stunde.                                                                                                                            men, neue Dekotrends umzusetzen sind ein Muss für alle, um die
                                                                                                                                                   Wünsche und Anforderungen der Gäste zu erfüllen und sie immer
Deshalb muss jeder von uns jede Gelegenheit nutzen, um sich über                                                                                   wieder neu zu begeistern. Und die Schaffung klarer Strukturen
Innovationen und Trends zu informieren – sei es durch den Besuch                                                                                   durch digitalisierte Prozesse ist eine der Grundvoraussetzungen
von Messen, durch die Lektüre einschlägiger Medien oder durch                                                                                      für künftigen Erfolg.
eine ganz individuelle und eigene Trendtour durch Betriebe, die
gerade neu eröffnet haben. Das öffnet die Augen und bringt Input                                                                                   Bei allen Veränderungen wünsche ich Ihnen viel Erfolg!
für den eigenen Betrieb.

Zum anderen bieten Veränderungen aber auch Chancen. So kann                                                                                        Ralf Barthelmes
beispielsweise die Digitalisierung dazu beitragen, die Strukturen                                                                                  Schriftführer

 JAHRESABO                                                                                                            Das GASTGEWERBE  MAGAZIN liefern wir ab Bestelleingang á 10 Ausgaben an die von Ihnen ge-
                                                                                                                      wünschte Adresse. Für diese Leistung zahlen Sie nur einen Jahrespreis in Höhe von 40,00€.

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                                                                                                                      Nach Ablauf des Jahres endet das Abo. Auf Anfrage besteht allerdings die Möglichkeit das Abo zu verlängern oder aber
                                                                                                                      die DEHOGA-Mitgliedschaft zu beantragen mit der Sie das Abo des Gastgewerbe-Magazins geschenkt bekommen.

                                                                                                                      Anrede                     Herr             Frau                                                     Versandadresse
   www.gastgewerbe-magazin.de > g53917 > 5,– EURO > 3/2015

                                                                                                                      Vorname
   gastgewerbe                                                                                                        Nachname
           Magazin
   Das Wirtschaftsmagazin für gastronomie unD hotellerie
                                                                                                                      (optional) Firma
                                                             in dieser ausgabe:
   messen                                                    gastgewerbe

                                                                                                                      Straße, Nr.
                                                                                                 sonDerbeilage
                                                                                                     MÄrZ 2015
                                                             Magazin                     www.gastgewerbe-magazin.de

   Trends und Innovationen
                                                                       Kaffee &Tee
                                                                          speCial

   für den Betrieb mitnehmen                                                                                          PLZ                                                  Ort
                                                                           Die lukrative Welt Des kaffees
                                                                           Trends, Maschinen und
                                                                           Konzepte
                                                                           schulungen
                                                                           Wissen schafft Genuss
                                                                           tee
                                                                           Auf das Besondere
                                                                           kommt es an

                                                                                                                      Telefon

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                                                                                                                                                                                                                          Bankverbindung
   tabletop unD aussengastronomie                                                                                     Kontoinhaber
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   convenience-proDukte
                                                                                                                      Bank
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                                                                                                                      BIC                                                                                                    X Bankeinzug
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                                                                                                                                                 Inproma-Gruppe versichert, diese Daten mit höchster Vertraulichkeit zu behandeln und nur für interne
                                                                                                                                                 Zwecke zu verwenden. Eine Abgabe an Dritte wird ausgeschlossen.
 Bitte Senden Sie das ausgefüllte Formular an: Inproma GmbH
 Am Hofe 10 – 42349 Wuppertal – Telefon: +49 (202)-247988-0 – Telefax: +49 (202)-247988-10 – Internet: www.inproma.de – E-Mail: produktion@gastgewerbe-magazin.de
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INHALT
                                                                                               Intelligente Technik für die Profi-Küche
                                                                                               Foto: © HOBART GmbH

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MELDUNG & MEINUNG                                      4         GETRÄNKE		                                                               27
                                                                 > Biervielfalt bringt Potenziale an Bar und Gästetisch                   28
UNTERNEHMER & ENTSCHEIDER                              10        > Dauertrend Bier – eine Expertenstimme                                  29
                                                                 > Neues für die Bierkarte                                                30
> Genuss mit allen Sinnen                              10
> „Erfolgsgastronomie braucht ein klares Profil“       11        FOOD                                                                     31
> Was bewegt die Branche in Zukunft?                   13
> Professionalisierung: Ohne klar definierte           14        > Food-Trends & Must-haves                                               32
  Strukturen geht es nicht                                       > Verfeinern leicht gemacht: Suppen,                                     33
> Expertenmeinung: Stichwort Professionalisierung      15          Dressing und Gewürze

MESSEN                                                 8         TECHNIK                                                                  34
                                                                 >   Intelligente Technik für die Profi-Küche                             36
> Intergastra 2018: Viele Besucher, gute Geschäfte –    8
                                                                 >   Weniger ist mehr: platzsparende Geräte                               37
  und die Suche nach digitalen Lösungen
                                                                 >   Intelligente Spültechnologie                                         38
> Ran an die Innovationen – Produkte für die Zukunft   16
                                                                 >   Die neue Spülwelt – smart wie nie                                    39
> Internorga 2018: Neuland betreten                    18
                                                                 >   Frontcooking – ein Genuss für alle Sinne                             40
> Die Highlights der Internorga auf einen Blick        20
                                                                 >   Best Practice: Küchenumbau als Teil einer                            41
> Rund um die Internorga 2018:                         22
                                                                     Erfolgsgeschichte
  Trends: nachhaltig, digital und einzigartig
> Vegetarisches im Blickpunkt                          23
                                                                 AMBIENTE                                                                 42
DIGITAL 		                                             24        >   Ästhetik am Tisch: Porzellan                                         43
                                                                 >   Brinner – ein opulenter Frühstückstrend                              44
> Digitalisierungsindex Mittelstand:                   24        >   Tabletop: Frische Impulse bringt der Frühling                        45
  Das Gastgewerbe kommt voran                                    >   Frische Designs                                                      46
> Innovationspreise im digitalen Zeitalter             25        >   Profi-Must-have: die Kochjacke                                       47
                                                                 >   Berufsbekleidung: Auftritt mit Individualität                        49
                                                                 >   Berufsbekleidung. Tipps für Existenzgründer                          50
> EU-Richtlinie für kostenlose Trinkwasser-Abgabe      26
                                                                 >   Vorschau, Impressum                                                  50
  in Restaurants?

GASTGEWERBE MAGAZIN       03/2018                                                                                                              3
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     MELDUNG & MEINUNG

    AUFGETISCHT                                          KOALITIONSVERTRAG: NIX MIT
                                                          ARBEITSZEITFLEXIBILISIERUNG
    Ich kann die Enttäuschung
    der Hoteliers und Gast-                               Die Hoffnungen des Gastgewerbes auf eine Flexibilisierung
    ronomen nach den Koa-                                 des Arbeitszeitgesetzes im neuen Koalitionsvertrag haben
    litionsverhandlungen gut                              sich zerschlagen. DEHOGA-Präsident Guido Zöllick spricht
    verstehen. Der nach endlos                            gar von einer „schallenden Ohrfeige“.
    scheinenden Monaten
    ausgehandelte Koaliti-
    onsvertrag geht völlig an
    den Themen der Branche                 Andreas Türk
    vorbei. Eine dringend not-
    wendige Flexibilisierung des längst nicht mehr
    zeitgemäßen Arbeitszeitgesetzes soll nur in
    tarifgebundenen Unternehmen mit Betriebsrat
    erprobt werden. Kennen die in Berlin eigentlich
    die Strukturen der Wirtschaft in Deutschland?

                                                                                                                                               Foto: DEHOGA Bundesverband
    Wissen die, dass das Gastgewerbe eine solche
    Flexibilisierung am dringendsten braucht, aber
    von kleinen und mittelständischen Unterneh-
    men geprägt ist – eben genau nicht diesen
    Betrieben, für die jetzt eine Lösung gefunden
    wurde? Dass die CSU bei ihrem Parteitag im
    Dezember die Flexibilisierung des Arbeits-            Zwar wurden im Koalitionspapier Fle-      lung eines Betriebsrates also schwer
    zeitgesetzes „beschlossen“ hat, es aber nicht         xibilisierungsmöglichkeiten bei der       haben, diese Anforderungen zu erfül-
    durchsetzen konnte, ist dann auch nur noch            Arbeitszeit eingebaut, doch sollen die-   len. Guido Zöllick: „Wertschätzung
    eine traurige Randnotiz in diesem Koalitions-         se Regelungen ausschließlich für tarif-   und Anerkennung für den Jobmotor
    und Machtpoker.                                       gebundene Betriebe gelten, in denen       Gastgewerbe sieht anders aus.“
    Dafür haben die Politiker gleich mal selbst ge-       mit dem Betriebsrat eine solche Rege-     Einziger Lichtblick im Koalitionspa-
    gen das Gesetz verstoßen. Von Nachtsitzungen          lung vereinbart werden kann. Formu-       pier ist die Tatsache, dass die künftige
    war die Rede, tagelangen Dauerdiskussionen,           liert ist eine Tariföffnungsklausel im    Bundesregierung den Tourismus als
    einer „Lösung nach 24 Stunden Verhandlungs-           Arbeitszeitgesetz, durch die Experi-      wichtigen Wirtschaftsfaktor aner-
    marathon“. So etwas haben die müde und                mentierräume für tarifgebundene           kennt. Entsprechend zufrieden zeigt
    erschöpft wirkenden Politiker gleich reihenwei-       Unternehmen geschaffen werden, um         sich auch der Deutsche Tourismusver-
    se in die Kameras gesagt. 24 Stunden? Nächte          eine Öffnung für mehr selbstbe-           band über das Ergebnis der Koaliti-
    lang durchverhandelt? War da nicht was mit            stimmte Arbeitszeit der Arbeitnehmer      onsverhandlungen. Eine nationale
    dem Arbeitszeitgesetz, das besagt, dass nach          und mehr betriebliche Flexibilität zu     Tourismusstrategie hatte der Verband
    acht Stunden Schluss ist mit Arbeit – in Aus-         erproben. Die meisten der kleinen         schon länger gefordert, ebenso eine
    nahmefällen nach zehn Stunden? Was für die            und mittelständischen Betriebe des        engere Verzahnung der Förderinstru-
    Bedienung bei einer Hochzeitsfeier und ihren          Gastgewerbes werden es in Ermange-        mente von EU, Bund und Ländern.
    Chef gilt, müsste doch für die Vorbilder in der
    Politik auch gelten: sich an Recht und Gesetz
    halten und das Arbeitszeitgesetz einhalten.
    Und gerade weil sie es am eigenen Leib gespürt        KEINE EXTRA-GEBÜHREN FÜR
    haben, dass man Verhandlungen (und auch
                                                          KREDITKARTENZAHLUNGEN
    Feierlichkeiten) nicht nach der Stechuhr ab-
    brechen kann, müssten sie doch merken, dass
    Handlungsbedarf besteht. Dringender Hand-             Seit Jahresbeginn dürfen Unternehmer      gibt es nur noch für Zahlungsmetho-
    lungsbedarf! Nachsitzen bitte!                        keine Gebühr mehr verlangen, wenn         den, bei denen tatsächliche höhere
                                                          der Kunde mit einer Kreditkarte zahlt.    Gebühren anfallen. Darunter fallen die
                                                          Eine EU-Richtlinie verbietet diese Zu-    Kreditkarten von American Express
                                                          satzgebühren für gängige Zahlungsmit-     und Diners Club, aber auch Zahlungen
                                                          tel. Dazu zählen auch die gängigen        via PayPal. Die für Kreditkartenzahlun-
                                                          Kreditkarten Visa oder Mastercard,        gen anfallenden Gebühren müssen alle
    > Andreas Türk, Chefredakteur                         deren Gebühren die EU bereits bei 0,3     Unternehmen also künftig in die Kos-
                                                          Prozent gedeckelt hatte. Ausnahmen        ten einkalkulieren.

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MELDUNG & MEINUNG                     

MINDESTLOHN KÖNNTE 2019                                                 UNTERNEHMER-VERSICHERUNG:
AUF 9,19 EURO STEIGEN                                                   NEUE HÖCHSTGRENZEN

                                                                                                                                          Foto: © 10255185_880 - iStockphoto.com
Der monatliche Index der tariflichen Stundenverdienste ohne Son-
derzahlungen ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes
(Destatis) im Zeitraum von Dezember 2015 bis Dezember 2017 um
4,8 Prozent gestiegen, meldet der DEHOGA Bundesverband. Die
Entwicklung des Tarifindex ist relevant für die Anpassung des gesetz-
lichen Mindestlohns. Die Mindestlohnkommission hat in ihrer Ge-
schäftsordnung festgelegt, sich bei der zweijährlichen Anpassung des
gesetzlichen Mindestlohns an der Entwicklung des Tarifindex zu
orientieren und als Ausgangswert für die Anpassung zum 1. Januar        84.000 Euro beträgt seit dem 1. Januar 2018 die Höchstversiche-
2019 nicht den derzeitigen Mindestlohn von 8,84 Euro, sondern 8,77      rungssumme für die Unternehmerversicherung/freiwillige Ver-
Euro zu verwenden. Die bei der erstmaligen Anpassung des Mindest-       sicherung bei der BGN (bisher 72.000 Euro). Unternehmer, die
lohns vorgezogene Berücksichtigung eines Tarifabschlusses im öffent-    weiterhin die höchstmöglichen Geldleistungen im Versiche-
lichen Dienst wurde bei diesem niedrigeren Ausgangswert wieder          rungsfall in Anspruch nehmen wollen, müssen die neue Höchst-
herausgerechnet, damit dieser Abschluss nicht doppelt in die Erhö-      versicherungssumme beantragen. Auch die Mindestversiche-
hung einfließt. Sieht die Kommission „keine besonderen, gravierenden    rungssumme wurde zum 1. Januar auf 30.000 Euro angehoben
Umstände in der Konjunktur- oder Arbeitsmarktentwicklung“, wird         (bisher 28.800 Euro). Alle bestehenden Versicherungen mit der
sie der Tarifentwicklung folgen. Unter diesen Voraussetzungen würde     bisherigen Mindestversicherungssumme werden automatisch
der Mindestlohn ab dem 1. Januar 2019 auf 9,19 Euro ansteigen.          auf die neue umgestellt.

DER UNTERNEHMER ALS BÜROKRATIE-DOMPTEUR

Illustration: Ulrich Gineiger

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                                                GEMA-TARIFVERÄNDERUNGEN 2018

                                                Die Bundesvereinigung der Musikveranstal-       ✔ Der Tarif VR-Ö für die Vervielfältigung      Weitere GEMA-Forderungen, die zu Verän-
                                                ter (BVMV), die größte Musiknutzerverei-           von Musik erhöht sich von 0,13 Euro auf      derungen und Kostensteigerungen in ande-
                                                nigung in Deutschland, in der sich z. B.           0,14 Euro je Werk bzw. von 55 Euro auf       ren Tarifen geführt hätten, konnten im In-
                                                DEHOGA, HDE und andere Verbände                    59 Euro für die 500-Werke-Pauschale.         teresse der Verbandsmitglieder abgewehrt
                                                zusammengeschlossen haben, musste im                                                            werden. Alle weiteren Tarife (z. B. für Ein-
                                                Jahr 2017 erneut Tarife bzw. Tarifverände-      ✔ Der Tarif U-St (Stadtfeste, Straßenfeste     zelveranstaltungen mit Live- oder Tonträ-
                                                rungen mit der GEMA verhandeln, die suk-           und sonstige Veranstaltungen im Freien)      germusik, Hintergrundmusik, Radio, Musik
                                                zessive 2018 (je nach Fälligkeit der beste-        erhöht sich geringfügig von 81,55 Euro auf   in Musikkneipen oder Discotheken etc.)
                                                henden Lizenzverträge) zur Anwendung               82,40 Euro je 500 m2 Veranstaltungsflä-      unterliegen mehrjährigen Einführungspha-
                                                kommen. Bei Veranstaltungen mit Verzehr-           che. Zur Klarstellung: der Anwendungs-       sen und erhöhen sich entsprechend den in
                                                zwang gelang es dem DEHOGA, die                    bereich umfasst öffentliche wie auch pri-    den letzten Jahren getroffenen Vereinbarun-
                                                GEMA nun endlich davon zu überzeugen,              vate Plätze, wobei ganzjährig oder nur       gen. Die ansonsten noch verbliebenen Tari-
                                                dass nicht nur Speisen, sondern auch Ge-           saisonal gastronomisch bewirtschaftete       fe (z. B. Fernsehtarif, Hotelsendetarif etc.)
                                                tränke, die in einem Pauschalpreis inklu-          Flächen (z. B. Biergärten) wie auch Festi-   erhöhen sich ab 1.1.2018 um 2,0 Prozent.
                                                diert sind, bei der GEMA-Berechnung in             vals oder Konzerte nicht unter diesen Ta-
                                                Abzug zu bringen sind!                             rif fallen. Bei der Flächenberechnung für    Über notwendige Strukturveränderungen
                                                                                                   „sonstige Veranstaltungen im Freien“ wird    im Tarif FS (Fernsehen) konnte hingegen
                                                Hier die wichtigsten Änderungen                    zukünftig nur die zur Veranstaltung zu-      keine Verständigung mit der GEMA erzielt
                                                im Überblick:                                      gängliche Fläche zugrunde gelegt.            werden. Nach einem ergebnislosen Ver-
                                                ✔ Für die Nutzung von Tonträger- und/                                                          handlungszeitraum von fast vier Jahren
                                                   oder Radiomusik in Sanitäranlagen wur-       ✔ Der Tarif U für regelmäßige Musikauf-        wird der DEHOGA/die BVMV daher gegen
                                                   de mit der GEMA ein neuer, einheitli-           führungen mit Musikern ohne Tanz,            die GEMA im Jahr 2018 ein Verfahren vor
                                                   cher Beschallungstarif WR-San verhan-           ohne Eintrittsgeld und ohne Veranstal-       der urheberrechtlichen Schiedsstelle einlei-
                                                   delt, der jeweils Herren-, Damen-,              tungscharakter (Barpianistentarif)           ten und entsprechende Änderungen und
                                                   Unisex- und ggfls. Behindertentoilette          kommt zukünftig nur noch zur Anwen-          Anpassungen einfordern. Der bestehende
                                                   sowie Wasch- und Wickelräume als eine           dung, wenn kein elektronisches Musik-        Tarif Fernsehen gilt während dieser Zeit
                                                   Sanitäranlage umfasst und bei 50 Euro           instrument und keine elektronische Ver-      unverändert weiter mit allen Vorteilen/
                                                   pro Anlage/Jahr liegt.                          stärkeranlage genutzt wird.                  Nachlässen für Verbandsmitglieder.

                                                HOTELIER DES JAHRES 2018
                                                Micky Rosen und Alex Urseanu (Roomers-Hotels) sind Preisträger. Ein Special Award geht an DEHOGA
                                                Ehrenpräsident Ernst Fischer
                                                                                                                        dung wie folgt: „Rosen und Urseanu zeigen, wie Luxus modern inter-
    Foto: DEHOGA Bundesverband/Antonia Jenner

                                                                                                                        pretiert werden kann, ohne dabei die Leichtigkeit des Seins aus dem
                                                                                                                        Auge zu verlieren. Sie verbinden Hotellerie mit eindrucksvollen
                                                                                                                        Bar-Konzepten und wegweisender Gastronomie und schaffen damit
                                                                                                                        inspirierende Meeting-Spots, wie man sie in den großen Metropolen
                                                                                                                        der Welt findet.“
                                                                                                                        Der „Special Award“ ging an den langjährigen Präsidenten des
                                                                                                                        DEHOGA Bundesverbandes, Ernst Fischer. Der 1944 in Geislingen
                                                                                                                        an der Steige geborene Fischer hat als Jugendlicher selbst eine harte
                                                                                                                        Ausbildung erlebt. Von Beginn an war jedoch sein Ziel klar: Er wollte
                                                Die Erfinder der Roomers-Hotels, Micky Rosen und Alex Urseanu,          sein eigener Herr werden. Nach seiner Ausbildung zum Koch sowie
                                                wurden mit dem renommierten Branchen-Preis „Hotelier des Jahres“        Küchen- und Serviermeister folgten zunächst Stationen in internati-
                                                ausgezeichnet. Die beiden arbeiten bereits seit 2002 zusammen und       onalen Spitzenhäusern wie dem George V. in Paris. Im Jahr 1970
                                                haben aus dem ersten gemeinsamen Hotelprojekt, dem Hotel Bristol        machte sich Ernst Fischer dann selbstständig, von 1976 bis 2012 als
                                                in Frankfurt, die Roomers-Hotels entwickelt. Inzwischen umfasst die     Betreiber des Restaurants Rosenau in Tübingen sowie des Landhotels
                                                Gekko Group sieben Hotels mit rund 800 Zimmern, dazu Bars, Res-         Hirsch in Bebenhausen. Trotz des beruflichen Trubels arbeitet Ernst
                                                taurants, Boardinghäuser und Immobilien. Insgesamt arbeiten rund        Fischer seit 1971 ehrenamtlich für den DEHOGA und war bis zum
                                                1000 Mitarbeiter in der Firma. Weitere Expansionen sind geplant. Der    Jahr 2016 Präsident des Bundesverbands. Fischers Amtszeit von 15
                                                Juryvorsitzende Rolf Westermann, Chefredakteur der AHGZ – All-          Jahren war unter anderem von Abwehrkämpfen gegen Bürokratie
                                                gemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung, begründet die Entschei-        geprägt.

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GASTGEWERBE MAGAZIN - Smarte Lösungen für die Profi-Küche - Gastgewerbe-Magazin
360° Systemlösungen
GUT-HOTELS STARTEN
MIT INDIVIDUELLER                                                    für Hotellerie und Gastronomie
FIRST-CLASS-MARKE
                                                                                  Self Service Wäscherei
                                Die gut-Hotels, der Servicever-
                                bund für Privathotels, starten mit
                                                                                                         Wellness & Spa
                                ihrer neuen Marke für hohe An-
                                                                                     Bar
                                sprüche ins neue Jahr. Die An-
                                schlusshäuser versprechen ein
                                besonderes Erlebnis und grenzen
                                                                                                                   Küche &
    Collection                  sich so von der Konkurrenz ab.
                                                                                                                   Restaurant
                                Was das „Besondere“ sein soll,
lassen die gut-Hotels den Betreibern frei. Ein außergewöhnliches
Thema, ein auffallendes SPA-Angebot oder sportliche Ambitio-
nen: Der Kreativität der Hoteliers sind keine Grenzen gesetzt.
Die einzige Voraussetzung ist ein Mindestniveau von vier Ster-
nen. Ein paar der oben genannten Besonderheiten treffen auf das
erste Collection Mitglied zu. Das 4-Sterne-Hotel absolute
gut-Hotels Collection ist ein Business- und Golfhotel im Herzen
eines 36-Loch Golf Resorts in der Nähe von Frankfurt/Main.
Weitere gut-Hotels Collection Häuser in Deutschland und an-
grenzenden Ländern sind in Planung.

                                                                                                       Gebäudereinigung
WETTBEWERB FÜR                                                           Service

NACHHALTIGEN TOURISMUS                                                            Hauseigene Wäscherei

Mit dem Projekt „Katzensprung“, ein vom Bundesumweltminis-
terium gefördertes Projekt, soll der nachhaltige Deutschlandtou-
rismus gestärkt werden, um jüngere Reiseinteressierte anzuspre-
chen. Dazu werden im Rahmen eines Wettbewerbs 50 Leucht-
türme des nachhaltigen Tourismus gesucht. Teilnehmen an dem
Wettbewerb können alle, die ein außergewöhnliches und klima-
schonendes Reiseerlebnis in Deutschland anbieten. Bewerbungs-
schluss ist am 31.3.2018.    www.katzensprung-deutschland.de

SCHNELLERER CHECK-IN
FÜR HRS-KUNDEN
                                                                     Effiziente Lösungen aus einer Hand
Das lästige Ausfüllen des Meldescheines beim Check-in kostet         • Wäschereimaschinen für universelle Textilpflege
viel Zeit. Deshalb bietet HRS einen neuen kostenlosen Service        • Spülsysteme für die Bar, Frühstücksraum und zentrale Spülküche
an und verschickt bereits am Vorabend die vorausgefüllten Mel-       • Ausgezeichneter Kundendienst ganz in Ihrer Nähe
descheine sowie – wo nötig – das Formular zur Kulturförderab-        • Individuelle Finanzierungskonzepte
gabe. Diese müssen nur noch ausgedruckt werden. Vorausset-
zung ist natürlich, dass die Gäste einen My HRS Account
besitzen und ihr Profill ausgefüllt haben.                           Intergastra, Halle 3, Stand C55

                                                                     Infos: 0800 22 44 644
                                                                     www.miele-professional.de
GASTGEWERBE MAGAZIN         03/2018
GASTGEWERBE MAGAZIN - Smarte Lösungen für die Profi-Küche - Gastgewerbe-Magazin
INTERGASTRA 2018

    VIELE BESUCHER, GUTE GESCHÄFTE –
    UND DIE SUCHE NACH DIGITALEN LÖSUNGEN
    Für alle Beteiligten waren es ereignisreiche, inspirierende und vor allem erfolgreiche Messetage. In ihrer
    29. Ausgabe konnte die Intergastra erneut einen Spitzenplatz unter den europäischen Fachmessen für
    Hotellerie und Gastronomie behaupten. Rund 100 000 Besucher aus über 70 Ländern informierten sich
    bei 1420 Ausstellern über die neuesten Produkte und Trends.

    Der hohe Zuspruch sei „eine schöne Bestä-     gen für unsere Branche eröffnen. Gleich-    Verarbeitung überzeugen und einen Bei-
    tigung für die Leuchtturmfunktion der         zeitig hat die starke Resonanz auf unser    trag zur Bewältigung des Fachkräfteman-
    Intergastra“, freute sich Ulrich Kromer von   Fachprogramm gezeigt: Eine starke Messe     gels leisten.
    Baerle, Geschäftsführer der Messe Stutt-      ist viel mehr als eine Produktschau.“       Digitale Trends gab es übrigens auch dort,
    gart. „Die positive Entwicklung der letzten                                               wo man es kaum vermuten würde, beispiels-
    Jahre hat sich auch 2018 fortgesetzt. Das     Digitalisierung im Blickpunkt               weise bei der klassischen Küchentechnik.
    Konzept, ein umfangreiches Produktange-       Hohe Frequenz herrschte an fast allen       Auch hier werden die Geräte vernetzt und
    bot mit einem attraktiven Rahmenpro-          Messetagen vor allem im Bereich der Stän-   digital, auch hier werden Prozesse verein-
    gramm zu verbinden, überzeugte. Hinzu         de, die digitale Lösungen anbieten, sowie   facht, um mit weniger Personal auszukom-
    kommen die guten Wirtschaftsdaten, die        klassischerweise in den Food- und Geträn-   men oder Arbeitszeiten verlagern zu kön-
    allgemein für neuen Schwung in der Bran-      ke-Hallen. Ging es bei den digitalen Lö-    nen.
    che sorgen.“                                  sungen vor allem darum, den eigenen Be-     Hauptthema im digitalen Bereich waren
    Ähnlich begeistert zeigte man sich aufsei-    trieb zukunftsfähig aufzustellen und        aber vor allem die Schnittstellen. Für fast
    ten der Partner: „Die Intergastra hat 2018    einfache und sichere Lösungen zu finden,    alles im Betriebsablauf von Hotellerie und
    nicht nur an Größe, sondern auch weiter       herrschte bei Food und Beverage Innova-     Gastronomie gibt es inzwischen digitale
    an Qualität gewonnen“, lobte Fritz Engel-     tionsstimmung. Die Gastronomen waren        Lösungen. Doch nicht immer sind diese
    hardt, Vorsitzender des DEHOGA Ba-            auf der Suche nach neuen Produkten, mit     verknüpft, werden Daten ausgetauscht oder
    den-Württemberg. „Das Engagement der          denen sie ihre Gäste begeistern können.     sogar Prozesse automatisch ausgelöst. Viele
    Aussteller war beeindruckend und hat          Neue Geschmacksrichtungen bei Limona-       Hersteller nutzten denn auch die Messe, um
    deutlich gemacht, welches enorme Inno-        den und Säften, neue Biere, aber auch im-   mit Kollegen über „Brücken“ zu sprechen,
    vationspotenzial die Digitalisierung, aber    mer hochwertigere und vielfältigere Con-    über Schnittstellen und Datenaustausch, um
    auch viele nicht digitale Neuentwicklun-      venience-Produkte, die durch einfache       die vielen Insellösungen zu verbinden.

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GASTGEWERBE MAGAZIN - Smarte Lösungen für die Profi-Küche - Gastgewerbe-Magazin
Fotos: Messe Stuttgart

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                         Ministerpräsident Winfried Kretschmann, DEHOGA Baden-Württemberg-Vorsitzender          Der Stand des DEHOGA war für viele Messebesucher
                                  Fritz Engelhardt und Messe-Geschäftsführer Ulrich Kromer von Baerle (v.l.).   eine wichtige Anlaufstelle.

                                                                                           „SUPER START“ FÜR
                                                                                           ENTSCHEIDER-FORUM
                                                                                           GASTRO VISION

Positive Bewertungen
Bei den Messebesuchern war das Interesse                                                   Wie ein Magnet zieht die Intergastra immer mehr Veranstaltun-
an Lösungen und Investitionsmöglichkeiten                                                  gen an. Premiere feierte in diesem Jahr das Entscheider-Forum
mit einem Entscheideranteil von fast                                                       Gastro Vision. Ein „super Start“ sei es gewesen, meinte Veranstal-
80 Prozent sehr groß, was für die Hersteller                                               ter Klaus Klische. „Der Verlauf der Gastro Vision war hervorra-
Aussichten für gute Geschäfte bedeutet:                                                    gend. Im Süden einen zusätzlichen Branchentreff durchzuführen,
39 Prozent der befragten Besucher wollen                                                   ist für uns eine logische und gute Investition in die Zukunft – die
definitiv investieren, 46 Prozent vielleicht                                               Intergastra hat sich in der deutschen Messelandschaft einen
und zeitnah, 54 Prozent in den kommenden                                                   wichtigen Platz gesichert. Beim weiteren Ausbau in den nächsten
sechs Monaten. Das spiegelt die allgemeine                                                 Jahren sind wir gern als Partner dabei.“
Investitionsbereitschaft in der Branche wi-                                                Und die Bedeutung der Intergastra wird weiter wachsen, denn
der.                                                                                       bei der nächsten Auflage 2020 wird die IKA/Olympiade der
Von der Breite des Messeangebots voll und                                                  Köche nach Stuttgart kommen. Beim Kick-off-Tag reisten schon
ganz überzeugt äußerten sich 86 Prozent.                                                   mal Delegationen aus über 20 Ländern an, um sich mit Gegeben-
Entsprechend positiv waren auch die Bewer-                                                 heiten und Reglement vertraut zu machen.
tungen der Besucher: Mit einem Durch-
schnitt von 1,8 erhielt die Intergastra/Gela-
tissimo von den Besuchern eine gleich-
bleibend gute Gesamtnote. Gute Vorausset-
zungen also für die nächste Intergastra, die
vom 15. bis 19. Februar 2020 auf der Messe
Stuttgart stattfinden wird.  > Andreas Türk

                                                                                                                                                                   9
GASTGEWERBE MAGAZIN - Smarte Lösungen für die Profi-Küche - Gastgewerbe-Magazin
GENUSS MIT ALLEN SINNEN
     „Restaurant der Zukunft“ heißt der Wettbewerb, der alle zwei Jahre vom Gastronomie-Report
     veranstaltet wird. Seit 2004 werden hier Impulse und Visionen für die Gastronomie von morgen
     gezeigt. So auch bei der neuesten Ausgabe des Wettbewerbs, der auf der Intergastra zu sehen war.
     Kooperationspartner war das Architekturmagazin BAUMEISTER; Architektur-Studenten aus Deutschland
     und dem angrenzenden Ausland nahmen an dem Wettbewerb teil.

     Prüderie und Verklemmtheit waren ges-          tasievolle, utopische Rückführung auf die     Ernährung der Zukunft in der
     tern! Mit dem Entwurf „Lucullus Palace“,       Urtriebe“, so der Juror und Gastro-Archi-     „Seetangstelle“ aufgegriffen
     einem Gastro-Palast, in dem die Gäste mit      tekt Philipp Zimmermann.                      Das Thema „Alles unter einem Dach“ steht
     allen Sinnen genießen können, hat das                                                        auch beim 3. Platz, der „Seetangstelle“ von
     Studententeam Janina Sieber (TU Berlin)        „Die Nahrungskette“                           Marius Westermann (TU Dortmund), im
     und Nick Förster (TU München) den              auf Platz zwei                                Mittelpunkt. Damit wird eine Ressource,
     Wettbewerb „Restaurant der Zukunft –           „Eine sehr urbane Lösung für die Stadt der    die eine wichtige Rolle bei der Ernährung
     Gastronomie 4.0“ gewonnen.                     Zukunft“, so nennt die Jurorin Sabine         der Zukunft spielen kann und schon heute
     Im Konzept „Lucullus Palace" sollen die        Schneider das Konzept „Die Nahrungsket-       von vielen Spitzenköchen weltweit verwen-
     Gäste am Eingang nicht nur ihr Handy,          te“, mit dem Frederick Daniel Leinfelder      det wird, in den Fokus gerückt. Gesund,
     sondern auch ihre Hemmungen abgeben.           (TU Berlin) den 2. Platz des Wettbewerbs      eiweißhaltig, lecker: Seegras, Tang und Al-
     Dafür erhalten sie eine Maske und können       erreichte. Dieser „Gastro-Tower“ bietet ein   gen werden in der „Seetangstelle“ aber
     sich danach unerkannt durch das Restau-        Ökosystem unter einem Dach, das vom           nicht nur in Miso-Suppen & Co. köstlich
     rant bewegen. Zu den Highlights im „Lu-        Produzieren (Urban Gardening und Vieh-        zubereitet, sondern an der Hausfront hinter
     cullus Palace“ gehört das Durchschwim-         wirtschaft) über das Konsumieren (Kultur-     einer grünen Glasfront auch angebaut (mit
     men eines kleinen Sees, der nicht mit          café, Restaurant und Kitchen-Sharing) bis     Wasser, Wärme und Licht) und geerntet.
     Wasser, sondern einem Cocktail gefüllt ist.    hin zum Recycling und zur Kompostie-
     Zur Belohnung erreichen die Besucher           rung reicht.
     den Eingang einer riesigen Ente, in deren
     Inneren das Paradies wartet. Wie das aus-
     sieht, wird leider nicht verraten – das soll
     sich im Kopfkino abspielen.
     „Lucullus Palace“ ist ein Konzept, das po-
     larisiert, Emotionen weckt und für Diskus-
     sionsstoff sorgt. Die dahinter liegende Bot-
     schaft lautet: Im Restaurant der Zukunft
     spielt das Stillen von Hunger und Durst
     eine untergeordnete Rolle. Vielmehr sollen
     die Gäste in einem unvergesslichen Erleb-
                                                                                                                                                Fotos: Gastronomie-Report

     nis mit allen Sinnen angesprochen werden.
     Bei der Jury-Sitzung wurde „Lucullus Pa-
     lace“ zum Sieger gekürt. „Das ist eine fan-

     gastgewerbe-magazin.de > Magazin   Code 275

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UNTERNEHMER & ENTSCHEIDER                              

                                       „ERFOLGSGASTRONOMIE
                                       BRAUCHT EIN KLARES PROFIL“
                                       Welche Trends sind für die Gastronomie wichtig? Seit vielen Jahren beschäftigt sich die europaweit
                                       gefragte Trendforscherin Karin Tischer mit der Zukunft. Im Exklusiv-Interview mit Gastgewerbe
                                       Magazin gibt sie einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen. Auf der Internorga präsentiert sie im
                                       Trendforum Pink Cube noch mehr Details zu den Trends von morgen.

                                       Gastgewerbe Magazin: Das Außer-Haus-            zum Beispiel im Delivery-Bereich, also        bei der Größe von Restaurants – bis hin zu
                                       Geschäft boomt, aber immer mehr traditi-        dem Außer-Haus-Geschäft. Dieser Markt         dem Punkt, dass es Gastro-Konzepte gibt,
                                       onelle Wirtshäuser schließen. Neue Betrie-      gestaltet sich gerade neu, wächst aktuell     die gar kein stationäres Restaurant mehr
                                       be mit neuen Konzepten entstehen. Taugt         um 15 Prozent und betrifft fast jeden.        haben, sondern nur noch ausliefern.
                                       das Alte nicht mehr?
                                       Karin Tischer: Da muss man ein bisschen                                                       Das sind ja eher vertriebliche Trends. Wie
                                       differenzieren. Zum einen: Neue Konzepte        Was bedeutet das für die Gastronomie?         sieht es auf dem Teller aus?
                                       und Entwicklungen sind ganz normal. Wir         Jeder Gastronom sollte sich die Frage stel-   Wir haben auf jeden Fall eine Entwicklung,
                                       fahren ja auch nicht mehr mit der Kutsche       len: Was kann ich außer Haus liefern? Passt   die sich mit „more healthy“ beschreiben
                                       und ziehen uns an wie im Mittelalter. Die       es zu meinem Konzept oder wie differen-       lässt. Die Verbraucher sind immer mehr
                                       Menschen entwickeln sich weiter, und so         ziere ich mich? Dazu muss man sich mit        sensibilisiert und informiert, wie sie sich
                                       entwickelt sich auch die Gastronomie. Ge-       den Speisen auseinandersetzen und über-       besser und gesünder ernähren können.
                                       rade die Gastronomie ist sehr lebendig und                                                    Gleichzeitig sind die Menschen aber auch
                                       hat in der Vergangenheit schon oft den                                                        in einem Dilemma. Wir sprechen in der
                                       Wandel mitgestaltet. 98 Prozent der Inno-                                                     Trendforschung von der pseudo-gesunden
                                       vationen im Lebensmittelbereich kom-                                                          Ernährung des Verbrauchers. Er weiß ei-
                                       men beispielsweise aus der Gastro-                                                               gentlich, wie er sich ernähren muss, hat
                                       nomie und werden dann von der                                                                       aber keine Lust, sich konsequent dar-
                                       Industrie aufgegriffen.                                                                               an zu halten: weniger Fleisch, dafür
                                       Zum anderen kann ich es                                                                                mehr Geflügel und ungesunde
                                       nicht so stehen lassen, dass                                                                             Sünden mit Salat und Joghurt
                                       die Wirtshäuser schließen.                                                                                ausgleichen, mal so, mal so.
                                       Richtig ist: Altbackene Kon-                                                                              Die Gastronomie ist auf jeden
                                                                                                                                       Foto: privat

                                       zepte schließen. Aber wir                                                                                 Fall gut beraten, sich mit den
                                       erleben heute die Wieder-                                                                                 Themen Vegetarisch und Vegan
                                       entdeckung der Brau- und                                                                                  zu beschäftigen und das Thema
                                       Wirtshäuser.                                                                                              zu bedienen. Denn klar ist: Der
                                                                                                                                                Verbraucher wünscht sich gesun-
                                       Ist Heimat also einer der gro-                                                                          de Alternativen zur Auswahl –
                                       ßen Trends?                                                                                           selbst wenn er es dann gar nicht
                                       Mit Sicherheit. Wir erleben eine                                                                    wählt. Der Gastronom zeigt aber da-
                                       Renaissance der deutschen und re-                                                                 mit, dass er sich um gesunde Ernährung
                                       gionalen Küche. Sie muss aber richtig                                                          kümmert – und gibt dem Gast damit
                                       dargestellt und modern interpretiert wer-                                                     schon ein gutes Gefühl.
                                       den, ein raffinierter Mix aus traditionellen
                                       und jungen Elementen.                                                                         Was ist Trend bei „healthy Food“?
                                                                                       legen, was wie beim Gast ankommt. Ein         Aktuell kommen immer mehr alternative
                                       Was ist außerdem Trend?                         attraktives Konzept, Umgestaltung des         Protein-Quellen wie Algen, Saitan und
                                       Grundsätzlich muss man sagen, dass es           operativen Managements, neue attraktive       Lupinenprodukte auf die Teller. Auch das
                                       eine große Vielfalt von Entwicklungen gibt      Verpackungen mit Branding- und Schüttel-      Thema „free from“ wird immer wichtiger.
                                       und nicht einen großen Trend. Ich will mal      tests zum Transport der Speisen sind gefor-   Da gibt es für Gluten und Laktose bei-
                                       ein paar Highlights herausgreifen: Was die      dert. Hinter diesem veränderten Vertrieb      spielsweise mittlerweile viele Alternativen.
Foto: © Nottomanv1 - iStockphoto.com

                                       Gastronomie besonders beschäftigt, ist die      steckt der Trend des Homing, also dass        Diese gesunden Produkte, wie z. B. Ma-
                                       Digitalisierung – auch wenn viele noch          Menschen wieder lieber mehr in den eige-      cadamia-, Dinkel- oder Cashew-Säfte als
                                       nicht wahrhaben wollen, dass es sie betrifft.   nen vier Wänden bleiben wollen. Das hat       Milchersatz oder die neuen glutenfreien
                                       Eine rasante Entwicklung erleben wir hier       Folgen für die Gastronomie, beispielsweise    Mehlsorten wie Erbsen-, Linsen, Kicher-

                                                                                                                                                                                    11
     UNTERNEHMER & ENTSCHEIDER

     erbsen- oder Teff-Mehl bieten zudem         immer häufiger anzutreffenden Ketten
     viele Möglichkeiten für neue Ge-            und Franchise-Konzepte sehen, wo ver-
     schmacksrichtungen.                         sucht wird, durch Multiplikation wirt-
                                                 schaftlich zu sein, gerade in Hinblick auf
     Spielt Nachhaltigkeit eine Rolle?           das Thema Fachkräftemangel.
                                                                                                Zu food & more
     Auf jeden Fall. Von vielen Gästen wird                                                   •	food & more ist als unabhängiges food-
     nachhaltiges Wirtschaften als selbstver-    Woher kommen die Trends? Wo muss                innovation-center international tätig. Ka-
     ständlich erwartet und ist Pflichtpro-      ich hin, um zu sehen, was in Zukunft            rin Tischer, Unternehmerin des Jahres,
     gramm, wenn es um Einwegbecher, Ver-        relevant ist?                                   und ihr dynamisches, fast 30-köpfiges
     packungsmaterial oder Lebensmittel-         Wo Trends herkommen, ist sehr unter-            Team sind mit hohem Engagement, viel
     verschwendung geht. Das Thema wird          schiedlich. Als Inspirationsquelle dienen       Leidenschaft und geballtem Food- und
     aber in Zukunft noch wichtiger!             große Fachmessen wie z. B. die Internor-        Marketing-Know-how für ihre nationalen
     In diesem Zusammenhang erleben wir          ga, Intergastra, diverse Fachmagazine           und internationalen Kunden aus Indust-
     in der Küche einen Trend zurück zu den      und natürlich Trendforschungsreisen,            rie, Gastronomie und Handel tätig.
     Wurzeln, z. B. die Verwertung des ganzen    z. B. nach New York, London und einigen      •	Für den gesamten Out-of-Home-Sektor
     Tieres „from Nose to Tail“ oder bei den     asiatischen Zielen.                             bietet food & more die Entwicklung von
     Pflanzen von der Wurzel bis zu den Blät-                                                    neuen Gastro-Konzepten, Speisekarten,
     tern, von Radieschenblättern bis Sonnen-    Wohin wird sich die Gastronomie entwi-          Rezepturen, Promotions und Aktionswo-
     blumenwurzeln. „Zurück zur Natur“ ist       ckeln? Was wird erfolgreich sein?               chen mit entsprechenden Werbemitteln
     eine echte Chance für neue Ideen.           Generell ist wichtiger denn je: Gastrono-       und Koch-Shows auf Veranstaltungen. 
                                                 men brauchen unique Konzepte mit                              www.food-and-more.de
     Wie groß sind denn die zukünftigen          Key-Produkten, beispielsweise ein her-
     Chancen für die Gastronomie?                ausragendes Gericht, für das die Gäste
     Da kann ich Sie beruhigen: Essen ist to-    kommen – immer wieder kommen, im
     tal angesagt und zum Lifestyle geworden.    Zeitalter von Selfies und Food-Porn die        Das Trendforum Pink Cube
     Essen ist das neue Shoppen, und Foodies     Speise bestenfalls posten und Freunden       •	Auf der INTERNORGA
     sind die neuen Stilikonen unserer Zeit.     empfehlen. Um Neues zu probieren,               in Hamburg (9. – 13.3.2018)
     Die Leute gehen heute lieber zu einem       kann übrigens ein Food-Truck teilweise       •	Spannende Fachvorträge zu
     Streetfood-Festival als zu einem Konzert.   eine einfache und kostengünstige Test-          weltweiten Food-Trends (kostenlos)
     Das birgt unheimliche Chancen für die       Area sein.                                   •	Fotogalerie von internationalen
     Gastronomie.                                Neben den reinen Produkten spielt das           Trendforschungsreisen mit
                                                 Eatertainment eine wichtige Rolle. Der          spektakulären Food-Kreationen
     Muss man jeden Trend mitmachen?             Gast will unterhalten werden, will etwas     •	Standort Pink Cube:
     Nein, muss man nicht. Aber jeder Gas-       erleben, vom Katzencafé in Tokio über ein       Halle B2.EG, Stand 217
     tronom muss ein waches Auge haben           Restaurant im Wasserfall auf den Philip-
     und immer prüfen, welche Trends ihn         pinen bis zum Speisen im Treibhaus zwi-
     und sein aktuelles Konzept berühren. Wo     schen Salatstauden in den Niederlanden.
     es möglich und sinnvoll ist, sollte man     Übrigens kann die Rolle eines leiden-
     aktuelle Themen aufgreifen. Wenn ich        schaftlichen Gastgebers, der im Kontakt        Das Programm des
     beispielsweise Produkte habe, die sehr      mit den Gästen steht, eine große Chance        Pink Cube 2018:
     delivery-geeignet sind, sollte ich mich     für Einzelgastronomen sein. Je nach pas-        Täglich um 11.30 Uhr und 14.30 Uhr:
     diesem Thema stellen.                       sendem Konzept schätzen es viele Gäste,         Internationale Trends, Facts & News
                                                 wenn der Gastronom authentisch zu sei-       •	Inspirierende Konzepte zu
     Neue Automodelle kommen in immer            nen Produkten steht, und möchten ihn als        Food & Beverage
     kürzeren Abständen auf den Markt, die       Person sehen und „erleben“.                  • New international Breakfast
     technische Entwicklung verläuft expo-                                                    • Tausend und ein Geschmack
     nentiell – wird das auch in der Gastrono-   Für den einzelnen Gastronomen heißt
     mie so sein?                                es aber auf jeden Fall, sein Konzept zu        Täglich um 13.00 und 16.00 Uhr:
     Ja, wir erleben in allen Bereichen immer    schärfen ...                                   Lifestyle | Digital | Food
     kürzere Lebenszyklen, auch bei den          Die Zukunft ist zwar bunt und vielfältig.    • Die digitale Revolution 2.0
     Gastro-Konzepten. Wichtig ist, dass jeder   Das bedeutet aber nicht, dass jeder alles    • New Food Hopping
     prüft, welches Invest sich lohnt, ob man    machen soll, sondern vielmehr geht es        • Comfort Food: new Bowls
                                                                                                                                              Foto: © Nottomanv1 - iStockphoto.com

     das Geld wieder erwirtschaften kann. Vor    um ein scharfes Konzept, eine kleine
     diesem Hintergrund muss man auch die        Karte und ein klares Profil.
                                                  > Das Interview führte Andreas Türk

12
UNTERNEHMER & ENTSCHEIDER                              

WAS BEWEGT DIE
BRANCHE IN ZUKUNFT?
Kaum eine Branche ist einem derartigen Wandel unterworfen wie das Gastgewerbe. Immer neue Trends
entstehen und werden in Konzepten umgesetzt. Nicht alles setzt sich durch, doch zeigen gerade die
Neugründungen, in welche Richtung sich die Gastronomie entwickeln wird.

Diese Entwicklungen und gastronomischen Gründertrends von              Die Grenzen zwischen diesen Schlagworten verschwimmen. Des-
heute und morgen haben Orderbird und der Leadersclub in einer          halb finden sich mehrere davon in den verschiedenen Konzepten,
Trendstudie ermittelt. Eines ist klar: Die Gründerszene in der         die in den letzten zwei Jahren auf dem gastronomischen Markt
Gastronomie pulsiert und es kristallisieren sich immer neue, span-     aufgetaucht sind. In der Umsetzung finden diese Schlagworte
nende Trends heraus, die die Branche aufrütteln und gesellschaft-      Niederschlag in den Themen Heimat, Verschwendung und
liche Entwicklungen aufgreifen.                                        Professionalisierung.
Dabei ziehen sich – das hat die Trendstudie ergeben – fünf Leit-
motive wie ein roter Faden und eine Antriebsfeder durch die            Hier der Link zur kompletten Studie:
gastronomischen Gründungen. Diese sind:

authentisch | innovativ | nachhaltig | sozial | wirtschaftlich               gastgewerbe-magazin.de > Magazin   Code 276

Welche Trends gibt es konkret?
        Revival des Wirtshauses                                        gen Zeit suchen nach Lösungen. „From Nose to Tail“, „Zero
  1     Trotz Kneipensterben erlebt das Wirtshaus ein Revival –        Waste“ oder „From Farm to Table“ verfolgen alle dasselbe Ziel:
        allerdings in einem neuen, frischen, mutigen und unter-        Ganzheitlichkeit. Eine Komplett- und Resteverwertung verhindert,
haltungsorientierten Gewand. Das Miteinander, das Besondere            dass Teile und Speisen im Abfall landen, die sich noch hervorra-
und das Ursprüngliche stehen im Zentrum.                               gend für kulinarische Hochgenüsse eignen würden. Auch hier geht
                                                                       es um Umsetzung ohne erhobenen Zeigefinger.
          Mut für Neues
  2       Ganz authentisch erobern die Heimatküchen rund um                     Regionalität
          den Globus die Welt der Restaurants, sei es aus Korea          5      Kurze Lieferwege und das Wissen über die Herkunft sind
oder Südamerika. Aber auch ganz neue Food-Konzepte sind am                      ganz wichtige Elemente. Der Trend zu Regionalität, Lo-
Start. Innovative Eiscreme-Konzepte gibt es schon seit einiger Zeit.   kalität und Natürlichkeit geht sogar so weit, dass Restaurants in-
Neu kommen jetzt mehrwertorientierte Gastronomiekonzepte, in           zwischen ihre Lebensmittel selbst anbauen – in eigenen Gärten
denen Funktion und Effizienz des Essens eine große Rolle spielen.      oder sogar in den eigenen vier Wänden. Das schafft beim Gast
Dazu gehören Begriffe wie Superfood, Functional Food, Glu-             Bewusstsein, Vertrauen und Transparenz für Lebensmittel.
ten-free, vegan oder vegetarisch. „Diese Besonderheiten erreichen
den gastronomischen Massenmarkt farbenfroh, stylisch und fern                   Professionalisierung
jeglicher Belehrung“, heißt es in der Studie.                            6      Die Gastronomie ist anspruchsvoller geworden und die
                                                                                Zeiten unüberlegter Quereinsteiger sind vorbei. Gut
        Grenzen aufheben                                               durchdacht, analysiert und teilweise in Extremform vorbereitet
  3     Immer öfter werden Gastro-Konzepte zu Vorreitern gelun-        geht die heutige Gründergeneration ihre gastronomische Selbst-
        gener sozialer Integration, indem sie brisante Themen wie      ständigkeit an. Insgesamt nehmen die unabhängigen Gastrono-
Flüchtlingsintegration und Inklusion lösungsorientiert umsetzen.       miebetriebe ab, dafür sind die bestehenden umsatzstärker als
Essen erweitert auf solche Weise sowohl den kulinarischen als auch     früher. Langfristig werden nur die überleben, die auch betriebs-
den kulturellen Horizont und auch die Migranten aus aller Welt         wirtschaftlich und strukturell gut aufgestellt sind. Dabei spielen
bringen eine neue Vielfalt und Geschmäcker in die Gastronomie.         betriebswirtschaftliches Know-how und Digitalisierung eine ge-
                                                                       nauso große Rolle wie Führungsqualitäten, Teambuilding und
         Sensibilisierung für Ressourcenmangel                         zwischenmenschliche Stärke. Viele Existenzgründer planen bereits
  4      18 Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland        vor dem Start des ersten Restaurants gleich mit einer Expansions-
         jedes Jahr im Müll. Gastronomische Konzepte der heuti-        strategie für die Zukunft.

Wir werden uns in den nächsten Ausgaben den einzelnen Trendthemen widmen, diese ausführlich beleuchten, mit Praxisbeispielen
veranschaulichen und Experten zu Wort kommen lassen. Los geht es in dieser Ausgabe mit dem Thema Professionalisierung.
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     UNTERNEHMER & ENTSCHEIDER

     PROFESSIONALISIERUNG

     OHNE KLAR DEFINIERTE
     STRUKTUREN GEHT ES NICHT
     Die Zeiten von Zettelwirtschaften und Chaos in Büro
     und Küche sollten eigentlich der Vergangenheit
     angehören. Wer in Zukunft erfolgreich wirtschaften
     will, braucht klare Strukturen, die auf nachhaltigen
     Erfolg und maximale Optimierung ausgelegt sind.

     Diesen Trend zur Professionalisierung haben auch die Macher des
     Gastro-Gründerpreises registriert. In ihrer Trendstudie heißt es
     deshalb: „Insbesondere seit 2015 streben immer mehr Gründer be-
     reits im Vorfeld ein Filial- oder Franchise-System oder auch mehre-
     re Läden an“. Die Expansion werde zum integralen Bestandteil der
     Unternehmensstrategie, um die eigene Idee als Erfolgsrezept mög-

                                                                                                                                         Foto: privat
     lichst erfolgreich und zahlenmäßig rentabel auszubauen.

                                                                             »
     Diese Expansionsbestrebungen lassen sich aber nur umsetzen, wenn
     die Strukturen passen, wenn von Anfang an darauf geachtet wird,
     dass von der Werbung bis zum Einkauf, von der Bestellung bis zur
     Buchhaltung alles rechtlich sauber, nachvollziehbar und effizient
     abläuft. Ein „Mal schauen“ darf es da nicht mehr geben. Deshalb         BAD APE: FEEL GOOD
     registriert die Jury beim Gastro-Gründerpreis auch „eine extrem
     starke Professionalisierung unter den Gastronomie-Gründern“.
                                                                             FOOD AUF HOHEM NIVEAU
     Nahezu nichts werde mehr dem Zufall überlassen – vom Busi-
     ness-Plan vor der Gründung über einen Fahrplan für die Zukunft.         Dass im Bad Ape in Köln Profis am Werk sind, sieht und
     „Es wird sich auch nicht mehr davor gescheut, „vom Start weg Ex-        schmeckt man sofort. Für die besonderen Feel-good-
     pertenhilfe zu holen, wo es nötig ist.“                                 Kreationen von Eileen Lehr und Moritz Ochsenbauer muss
     „Der Gastronom von heute begreift, dass das alte Modell der Perso-      die Petersilie schon mal frittiert, der Tonkabohnen-
     nalunion nicht überlebt und keine Erfolgsaussichten hat“, so die        Pudding mit Johannisbeeren garniert, die Ochsenbrust
     Gründer-Studie. Es entstehe ein neues Verständnis des Unterneh-         36 Stunden lang geschmort oder der Rucola getrüffelt
     mertums und Managements im Gastgewerbe.                                 werden. Wer in dem kleinen Café keinen Platz mehr findet,
     Was beim Gastro-Gründerpreis für die Innovatoren der Branche            um die bunten Köstlichkeiten zu genießen, muss nicht
     gilt, gilt natürlich auch für die etablierten Unternehmer. Auch diese   verzagen: Die außergewöhnlichen Sandwiches, Salate,
     müssen bekannte und vielerorts sicherlich auch bewährte Gedanken        Suppen und Desserts gibt’s auch zum Mitnehmen und
     über Bord werfen und sich neu aufstellen. Externe Dienstleister,        schon bald sogar zum Vorbestellen über die Bad Ape-App.
     kundige Berater oder eben digitale Lösungen, die wirklich weiter-       Dabei haben die beiden Gründer klein angefangen: Die
     helfen, sind für das zukünftige Überleben der Betriebe dringend         Gourmet-Version des Sandwiches verkauften sie aus einem
     notwendig. Immer mehr Unternehmer klagen über die hohe Ar-              gerade einmal 15 Quadratmeter großen Store in der Kölner
     beitsbelastung, sprechen von 80-Stunden-Wochen und immer mehr           Innenstadt. Doch schon ein Jahr später folgte ein zweiter
     Büroarbeit und Bürokratie. Dabei sind das meist die Gastronomen         Laden, das Peng Chapelle. Für den dritten Betrieb, ein
     und Hoteliers, die oft noch selbst in der Küche oder an der Rezep-      neues Brauhauskonzept, schlossen sich die Gründer mit
     tion stehen. Es ist sicherlich auch gut und richtig, ein guter und      der Sünner Brauerei zusammen. Die Brauerei profitiert von
     präsenter Gastgeber zu sein. Doch wer diese Rolle spielen will, muss    den Ideen der Gründer, diese wiederum von einem finanz-
     die Strukturen im Hintergrund so gestalten, dass ihm dafür auch         starken Partner.
     Zeit bleibt. Und diese Strukturen setzen ein Höchstmaß an Profes-
     sionalisierung voraus.                               > Andreas Türk

14                                                                                                 GASTGEWERBE MAGAZIN        03/2018
UNTERNEHMER & ENTSCHEIDER                                        

EXPERTENMEINUNG
                                                                                                              DIGITALE DIENSTE
                                                                                                              AUF DEM
STICHWORT                                                                                                     VORMARSCH
PROFESSIONALISIERUNG                                                                                          Eine OpenTable-Umfrage zeigt, was
                                                                                                              deutsche Restaurantbesucher von den
                                                                                                              Top-Technologietrends in der Gastro-
Fragen an Professor Thomas Meuche zur Professionalisierung der                                                nomie halten. Dabei haben die Exper-
Betriebe                                                                                                      ten vom weltweit führenden Anbieter
                                                                                                              für Restaurantreservierungen heraus-
Gastgewerbe Magazin: Warum ist Profes-         Beitrag zur Bewältigung des Fachkräfte-                        gefunden, dass Automatisierungen
sionalisierung heute so wichtig?               mangels sein, denn automatisierte Prozes-                      am Tisch für die Gäste ganz oben auf
Thomas Meuche: Wir erleben, dass die           se binden weniger Personal.                                    der Wunschliste stehen: Per Knopf-
Anforderungen der Behörden an die Be-                                                                         druck bestellen oder auch bezahlen
triebe immer höher werden. Das fängt bei       Was muss man bei der Digitalisierung be-                       – das ist für die Befragten eine gute
der Allergenkennzeichnung auf der Karte        achten?                                                        Idee und damit der Top-Trend in die-
an, setzt sich bei der Kasse und der Buch-     Digitalisierung darf kein Mehraufwand                          ser Befragung. 44 Prozent würden die
haltung fort und hört bei diversen Doku-       oder Selbstzweck sein. Man muss klare Zie-                     Möglichkeit begrüßen, mit Kreditkar-
mentationen noch lange nicht auf. Ein          le formulieren und diese konsequent um-                        te oder bargeldlos direkt auf dem
„Durchwursteln“ gibt es da nicht mehr.         setzen. Allerdings warne ich vor Insellösun-                   Smartphone bezahlen zu können.
Nur wer in seinem Betrieb klare Struktu-       gen, also individuellen Software-Lösungen                      Geräte, die automatisch herausfinden,
ren hat, kann all diese Anforderungen er-      für einzelne Themen. Das führt zu erhebli-                     wer am Tisch welchen Anteil des Ge-
füllen. Gleichzeitig geht es aber auch um      chem Mehraufwand und birgt Fehlerquel-                         samtbetrags bezahlen sollte, wün-
die eigene Arbeitsweise. Nur wer hier pro-     len. Aus meiner Sicht sind integrierte Lö-                     schen sich ebenso viele Menschen.
fessionell aufgestellt ist, seine Zahlen       sungen mit modularem Aufbau die einzige                        Zudem würden 40 Prozent gerne per
kennt und analysiert und entsprechend          Chance für Unternehmer, von der Digitali-                      Touchscreen-Speisekarte automatisch
reagiert, kann den Überblick behalten und      sierung langfristig zu profitieren. Je besser                  bestellen. Zukünftig dürfte die Ab-
langfristig Erfolg haben.                      die Integration mit Lieferanten und Gästen,                    wicklung dieser restauranttypischen
                                               desto weniger Aufwand entsteht für die                         Abläufe dank Automatisierung deut-
Welchen Beitrag kann die Digitalisierung       Datenpflege, denn diese kommen dann                            lich vereinfacht werden.
dabei leisten?                                 über die Produktkataloge oder die Einga-                       Kritischer stehen die Befragten den
Die Digitalisierung ist einer der Schlüssel    ben durch den Gast. Die Verbräuche wer-                        Möglichkeiten der virtuellen Realität
zur Professionalisierung. Zum einen            den mit der Buchung in der Kasse erfasst                       gegenüber. Gerade einmal 4,5 Prozent
schafft sie die Strukturen, die heute nötig    und Aufzeichnungen z. B. der Kühltempe-                        der Befragten glauben, dass Restau-
sind, zum anderen kann die Digitalisierung     raturen erfolgen ebenfalls über das automa-                    ranterlebnisse in der virtuellen Reali-
– wenn sie richtig eingesetzt wird – zu ei-    tisierte Auslesen der Daten. Ein integriertes                  tät ihren Restaurantbesuch berei-
ner erheblichen Zeitersparnis führen –         System bringt nur diese Daten in Verbin-                       chern könnten. Ebenso kritisch wird
Zeit, die der Unternehmer dann wieder für      dung und ermöglicht so jedem Gastrono-                         der Einsatz von Robotern gesehen,
andere Aufgaben oder den Kontakt zum           men auch ohne IT-Kenntnisse einen schnel-                      den 79 Prozent der Befragten ableh-
Gast nutzen kann. Reduziert die Digitali-      len Überblick über seinen Betrieb.                             nen. Zu groß seien die Einbußen bei
sierung den Aufwand, kann das auch ein                  > Die Fragen stellte Andreas Türk                    Gastfreundschaft und Restaurantge-
                                                                                                              werbe. 11 Prozent der deutschen Gäs-
                                                                                                              te war es hingegen egal, von wem
                                                                                                              sie ihr Essen serviert bekommen –
                                                                                                              Hauptsache, sie bekommen es. Und
 Thomas Meuche ist Professor für Betriebs-                                                                    gerade einmal 4 Prozent würden Ro-
 wirtschaft an der Hochschule Hof. Er be-                                                                     botik begrüßen. Erst langsam bahnen
 gleitet Unternehmen als Beirat und berät                                                                     sich die neuen Technologien ihren
 sie in Fragen der Strategieentwicklung                                                                       Weg in die Gastronomie, doch im
 und Prozessoptimierung. Als Gesellschaf-                                                                     Laufe der nächsten Jahre wird sicher-
 ter der ServicePlus GmbH setzt er sich seit                                                                  lich der ein oder andere Gast erstaunt
 zwei Jahren intensiv mit der Digitalisie-                                                                    sein, was ihm sein Restaurant bietet,
 rung der Gastronomie und deren Lieferan-                                                                     bilanziert OpenTable die eigene Um-
 ten auseinander.                                                                                             frage.
                                                                                               Foto: privat

                                                                                                                                                        15
RAN AN DIE                                INNOVATIONEN

Das Gastgewerbe lebt von
Innovationen, von immer neuen Ideen
und Produkten, mit denen die Gäste                                  Cucumis
überrascht und begeistert werden                                    Cucumis ist eine neue Generation Limo-
können. Gastgewerbe-Magazin stellt                                  nade, die aktuell in den Geschmacks-
hier einige Innovationen vor.                                       richtungen Gurke, Lavendel und Ka-
                                                                    mille erhältlich ist. Die zuckerfreie
                                                                    Limonade erklärt sich selbst, ist ge-

   e Pro du kt e zum Testen                                         kennzeichnet durch beste Zutaten
All
                rofitester.de
                                                                    sowie ein zeitloses Design. Cucumis

  f w w w.de rp                                                     ist nachweislich die erste Gurken-/
au                                                                  Lavendel-/Kamillenlimonade Europas
                                                                    in der Flasche und hat einen enormen
                                                                    Trend ausgelöst.
Die hier vorgestellten Produkte sind auch
Teil einer Fachmesse, die Transgourmet am
12. April in Bremen veranstaltet. Das Team von
DerProfitester sorgt dort in der Newcomer-
Area für eine Ausstellung innovativer Unter-
nehmen – sowohl kreative Start-ups als auch
Manufakturen, die bio, regional oder nachhaltig
produzieren sind dort vertreten.

                                                                    Lizza
                                                                    Lizza ist eine echte Pizza-Alternative, die den Puls
                                                                    der Zeit trifft. Frei von Zusatzstoffen und Allergenen,
                                                                    vegan, Low-Carb sowie aus hochwertigen Rohstoffen
                                                                    in Bio-Qualität hergestellt. Dazu ist sie dank einer
                                                                    revolutionären Zusammensetzung eiweiß- sowie
                                                                    ballaststoffreich, aber auch kalorienreduziert. Und
                                                                    dann auch noch lecker. Von Lizza gibt es auch Low-
                                                                    Carb Wrap und Low-Carb Pasta.
   Swarm
   Ein Fitnessriegel mit qualitativ hochwertigem sowie nachhalti-
   gem Protein aus Insekten. Nur mit natürlichen Zutaten und
   ideal für die Regeneration nach dem Sport bietet Swarm als
   erster Anbieter auf dem deutschen Markt eine ganz neue Ener-
   giequelle, die sich durch einen hohen Proteingehalt, wichtige
   Mikronährstoffe, aber vor allem nachhaltige Produktion aus-
                zeichnet, weil Insekten nur einen Bruchteil der
                                            natürlichen Ressour-
                                                cen im Vergleich
                                                zur Viehhaltung
                                               verbrauchen.
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