2019 THEATERSOMMER - VOLKSSCHAUSPIELE ÖTIGHEIM - Volksschauspiele Ötigheim

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2019 THEATERSOMMER - VOLKSSCHAUSPIELE ÖTIGHEIM - Volksschauspiele Ötigheim
VOLKSSCHAUSPIELE ÖTIGHEIM

 THEATERSOMMER
                           2019

Druckfähige Pressefotos zum Download finden Sie im Pressebereich auf unserer Website
www.volksschauspiele.de.
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VOLKSSCHAUSPIELE ÖTIGHEIM

113. Theatersommer auf Deutschlands größter Freilichtbühne

„Münchhausen“ nach einer Vorlage von Erich Kästner, der Schiller-Klassiker „Die
Räuber“ und das grimmsche Märchen „Der gestiefelte Kater“, dazu die Festlichen
Konzerte und sieben Gastspielabende – das ist der Theatersommer 2019 auf
Deutschlands größter Freilichtbühne. Karten sind auf www.volksschauspiele.de und
unter Telefon (07222) 968790 erhältlich.
Beginnen wird die Sommersaison der Volksschauspiele 2019 am 22. Juni mit der Premiere der
Ötigheimer Großproduktion „Münchhausen“, die 15 Geschichten des berühmten Lügenbarons
– vom Ritt auf der Kanonenkugel bis hin zur Rettung der italienischen Prinzessin – auf die
Bühne bringt. Ein großer Theaterspaß für die ganze Familie! Nach der Vorlage des UFA-Films
von 1943 mit Hans Albers in der Titelrolle ist der Stoff 2019 erstmals auf Deutschlands größ-
ter Freilichtbühne zu erleben. Und kann in der opulenten Inszenierung von Brecht-Enkelin Jo-
hanna Schall bei der Prachtentfaltung des Films durchaus mithalten. Der Kostümaufwand
sprengt alle bisher in Ötigheim dagewesenen Dimensionen, ein sprechendes Pferd, ein dres-
sierter Hund, Musik, Tanz, Reiterei, Massenszenen, Pyrotechnik und zahlreiche Spezialeffekte
entführen die Zuschauer in die abenteuerliche Welt des berühmten Lügenbarons.
Ein wortgewaltiges Drama und eine besonders reizvolle Aufgabe für die Rollenträger des Ama-
teurensembles wird Friedrich Schillers „Die Räuber“, das ab 10. August als Abendstück das
Volksschauspiel-Sommerprogramm bereichern wird. Das Schauspiel ist – trotz der Treue der
Volksschauspiele zu Friedrich Schiller – erstmals in Ötigheim zu sehen. „Ein alleinerziehender,
überforderter Vater, zwei Söhne, Franz, ein psychopatischer, gieriger Machtmensch, Karl, ein
romantischer Idealist, Hauptmann einer Räuberbande, kein Happy-End,“ – so Regie-Altmeister
und Ötigheimkenner Peter Lüdi in Kürze zur Handlung des Fünfakters. Ein fulminantes Stück
Weltliteratur!
Mit dem „Gestiefelten Kater“ kommt ein Wiederholungstäter auf Deutschlands größte Frei-
lichtbühne – der Stoff war bereits Mitte der 1990er bei den Volksschauspielen zu sehen. „Das
Märchen der Brüder Grimm wurde für unsere Bühne von Herbert Broeren eingerichtet. 2019
spielen wir das Stück um den listigen, stattlich ausgestatten Kater, der seinem Herrn, dem
vermeintlich armen Müllersohn Fridolin ein Königreich besorgt in einer Neubearbeitung von
Torsten Krug, der auch die Regie besorgt.“ Krug, erstmals in Ötigheim aktiv, freut sich auf
zahlreiche kleine und große Märchenfans: „Tauchen sie ein in die Fantasiewelt, in der kluge
Tiere sprechen und tanzen, sich magische Kräfte gegen den Zauberer selbst wenden, und
Freunde wie Liebende ihr Glück finden dürfen. Ein Märchen für alle Menschen ab sechs Jahren.
Mit Kinderchor, Kinderballett, großem Ensemble und Katzenmusik-live-Band!“ Die Premiere
wird am 13. Juli gespielt.
Vom Wiener Stephansdom bis zum Budapester Burgpalast folgt der musikalische Spaziergang
der Festlichen Konzerte am 26. und 27. Juli 2019 dem Lauf der Donau und bietet konzertante
Tanzmusik, Operettenauszüge und einen Ballettquerschnitt auf Deutschlands größter Freilicht-
bühne. Die Konzerte mit dem Orchester, den Chören und den Tanzgruppen der Volksschau-
spiele und renommierten Solisten stehen 2019 – nach dem Weggang von Ulrich Wagner und

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der noch vakanten Stelle des Musikalischen Leiters des Volksschauspielvereins – unter dem
Dirigat von Karl Albert Geyer. Beide Konzertabende sind bereits ausverkauft.
Ergänzt wird der Theatersommer durch verschiedene Gastspiele: Am 13. August geben sich
mit Ernst Hutter, den Original Egerländern sowie Sašo Avsenik und seinen Oberkrainern die
Großen der Volksmusik ein Stelldichein. Wallender Sound dann am 14. August: Die SWR Big
Band und Max Mutzke bringen den Soul auf die Freilichtbühne. Am Tag darauf dann alle Hits
der Bee Gees in der mitreißenden Tribute-Show „Nights on Broadway“. Abschluss des Gast-
spielreigens mit den traditionellen Konzerten von Marshall & Alexander (27. bis 29. August),
die sich dieses Jahr den Melodien aus Grand Prix und Eurovision Song Contest widmen (Star-
gast: Johnny Logan).

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                             Ritt auf der Kanonenkugel
                              Erstauflage für „Münchhausen“

Jeder kennt einige der höchst abenteuerlichen Erlebnisse des Baron Münchhausen:
Seinen Ritt auf der Kanonenkugel, die Liebe zur russischen Zarin, die Wette mit dem
osmanischen Sultan und seine Reisen zum Mond. War das alles erlogen – oder doch
die reine Wahrheit? Ab 22. Juni sind 15 Geschichten des Lügenbarons nach einer Vor-
lage von Erich Kästner erstmals auf Deutschlands größter Freilichtbühne zu sehen –
ein Theaterspaß für die ganze Familie.
                                                      Die Inszenierung von Brecht-Enkelin Jo-
                                                      hanna Schall kann mit der Prachtentfaltung
                                                      des UFA-Films von 1943 durchaus mithalten.
                                                      Der Kostümaufwand sprengt alle bisher im
                                                      Telldorf dagewesenen Dimensionen, ein
                                                      sprechendes Pferd, ein dressierter Hund, Mu-
                                                      sik, Tanz, Reiterei, Massenszenen, Pyrotech-
                                                      nik und zahlreiche Spezialeffekte entführen
                                                      die Zuschauer in die abenteuerliche Welt des
                                                      berühmten Lügenbarons: Ein buntes Fest im
                                                      Hause der Familie Münchhausen. Baron
                                                      Münchhausen nimmt dies zum Anlass, von
                                                      den sagenhaften Unternehmungen seines
Vorfahren zu erzählen. Der ritt als Reisender auf einer Kanonenkugel, liebte die russische Zarin,
litt als Gefangener eines Sultans, rettete die italienische Prinzessin Isabella, intrigierte in Vene-
dig... und flog schließlich auf den Mond.
Alles erlogen? Pure Phantasie oder doch die reine Wahrheit? Halten wir es einfach mit Erich
Kästner: „Der Mensch mit der stärkeren Einbildungskraft erzwingt sich ganz einfach die reichere
Welt.”
Ein Theaterspaß für die ganze Familie bei dem am Ende nur die Frage bleibt: Wer war denn nun
wirklich der erste Mensch auf dem Mond, Neil Armstrong oder doch Baron Münchhausen?
Neben der Premiere wird „Münchhausen“ am 23., 29. und 30. Juni sowie am 6., 7. und 21. Juli
und 3., 4., 18., 25., August und 1. September auf der Ötigheimer Naturbühne zu sehen sein.
Karten gibt es unter Telefon (07222) 968790 und auf www.volksschauspiele.de.

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                                     Münchhausen
  von Erich Kästner ● Theaterstück nach der gleichnamigen UFA-Verfilmung
              bearbeitet von Johanna Schall und Grit van Dyck

Inszenierung Johanna Schall
Kostüme Jenny Schall
Regieassistenz und Spielleitung Luisa Schoenemann
Musikalische Leitung/Großer Chor Matthias Hammerschmitt
Jugendchor Maria Bagger
Choreografie Andrei Golescu, Julia Krug
Berlin Kostümanfertigung Kostümwerkstatt Anja von Lenski
Bühne Bettina Scholzen
Soufflage Anita Mancino
Reiterinspektion Simone Fettig, Jutta Kühn
Gespannfahrer Gustav Schäfer
Pferdedressur Pferdestunt Stuntteam Sandor Czirjak

PERSONEN

Baron Münchhausen Sebastian Kreutz
Baronin Münchhausen, seine Frau Lissi Hatz
Louise La Tour, gealtert Elisabeth Hug
Der alte Baron Münchhausen, Vater Werner Sachsenmaier
Christian Kuchenreutter I, gealtert und noch älter, Christian Kuchenreutter IV Paul
Hug
Rieke, Frau von Kuchenreutter I Natalie Horldt
Gotthold L. Kuchenreutter, Sohn von Kuchenreutter I Hannah Waldner/Rufina Beckert
Sofie von Riedesel Leah Patzelt
Freiherr von Hartenfeld Maximilian Knapp
Stimme des Pferdes Judith Herz
Ein Jäger Chase Tolbert
Ein Kurier aus Braunschweig Reiner Bitterwolf
Louise La Tour, Opernsängerin Anna Hug
Lakai der La Tour Helen Kraft/Mafalda Kühn
Braunschweiger Stadtsoldaten Chase Tolbert & Jannik Friedrich
Prinz Anton Ulrich Markus Wild-Schauber
Prinz Anton Ulrich, gealtert Heinz Lorenz
Herzog Karl von Braunschweig Felix Hempel
Braunschweiger Lakai Stefan Pikora
Ein kurländischer Wirt Gerold Baumstark
Betrunkener Russe Jonas Landhäußer

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Gräfin Josepha Balsamo Cagliostro Ulrike Karius
Katja, Bauernmädchen/Katharina II Leonara Mihajlov
Katharina gealtert Jutta Wegner
Seiltänzerin/Zofe von Katharina II/gefälliges Fräulein Sarah Becker
Kind/Kind am russischen Hof Hannah Waldner/Rufina Beckert
Stelzenläuferin Hannah Lerner
Alte Frau/russische Hofdame Claudia Lechner/Tina Kalkbrenner
Starker Mann/Fürst Potemkin Maximilian Tüg
Fürst Potemkin, gealtert Kurt Tüg
Alter Mann/Fürst von Ligne Jonas Landhäußer
Fürst von Ligne, gealtert Rudi Wild
Wahrsagerin/russische Hofdame Petra von Rotberg
Kosakenführer Pugatschev/Fürst Orlow Paul Kölmel
Läufer Sven Engel
Sultan Abdul Hamid Martin Kühn
Yussuff Pascha Stefan Brkic
Selim, ein Eunuch Stefan Pikora
Koch Winni Engber
Seraildamen Jessica Engel & Kristin Wegner
Eine Sklavin/Uhr Simone Schindele/Manuela Kühn
Kind im Serail Hannah Waldner/Rufina Beckert
Französischer Ballonfahrer Maximilian Tüg
Prinzessin Isabella d'Este Stephanie Kuhn
Ein Mondbewohner Gerold Baumstark
Frau des Mondbewohners Isabel Beckert/Sonja Waldner

Double Münchhausen & Double Läufer Sascha Siegel

Beatboxer Ben Bohnert

Großer Chor der Volksschauspiele Ötigheim · Kinder- und Jugendchor der Volksschau-
spiele Ötigheim · Ensemble des Mandolinen- und Gitarrenorchesters Ötigheim e.V. ·
Tanzgruppen der Volksschauspiele Ötigheim · Reiterei der Volksschauspiele Ötigheim
· Frauen, Männer und Kinder der Spielergemeinschaft der Volksschauspiele Ötigheim
als Paparazzi, Gaukler, Livreen, Betrunkene Russinnen, Soldaten, Marketender, Kaf-
tane und Bäume auf dem Mond

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                Schwindelerregendes Schwindelvergnügen
                   Regisseurin Johanna Schall über „Münchhausen“

Jeder kennt einige der höchst abenteuerlichen Erlebnisse des Baron Münchhausen: Alles erlo-
gen? Oder die reine Wahrheit? Möchten wir solche Geschichten glauben? Können wir dem Alltag
durch sie für einen kurzen Moment entfliehen?
Erich Kästner, der trotz Schreibverbots der Nazis, von Joseph Goebbels 1941 den Auftrag er-
hielt, unter Pseudonym ein Drehbuch zum Münchhausen-Stoff zu verfassen, meinte: „Der
Mensch mit der stärkeren Einbildungskraft erzwingt sich eine reichere Welt.”
Die Macht der Phantasie, des „als ob” kann uns helfen, das Leben besser zu ertragen. Kinder
erobern mit ihr die Welt, Schauspieler und Dichter verdienen mit ihr Geld und vermeintlich
Wahnsinnige finden sich ihretwegen in gepolsterten Räumen wieder. Was für ein Dilemma: eine
verlogene Welt gibt uns das Gefühl zu ersticken, aber eine Welt ohne Lüge hätte keine Räuber-
und-Gendarm-Spiele zwischen wilden fünfjährigen Dreikäsehochs, keine klei-nen, ungelenken
Prinzessinnen, kei-ne herzzerreißende Julia und keinen Ro-meo, keine zauberhaften Kompli-
mente, keine Tagträume – und kein Theater! Es gibt nämlich noch die andere Seite des Lügens,
die, die uns zu Menschen macht. Das andere Lügen, das angeht gegen die Unerbittlichkeit der
Wahrheit.
Vielleicht könnten wir uns für die Dauer unserer Aufführung auf den Begriff „schwindeln” eini-
gen. Schwindelig unter der Last der Welt erfinden wir Ausflüchte, Fluchten, kleine und giganti-
sche, im besten Fall nicht nur egoistische für uns selbst, sondern auch für unsere Mitmenschen.
Wir dichten, flunkern, prahlen, erträumen, erhoffen, wünschen, malen uns aus, erfinden, ent-
werfen, spinnen, ersinnen, erdenken, lügen, fantasieren – und schwindeln!
Auf der Ötigheimer Freilichtbühne wird der Münchhausen-Stoff opulent-fantastisch in Szene ge-
setzt. Rund 300 Menschen singen, tanzen und spielen, dazu noch Pferde, Esel, Ziegen, Hunde,
Kutschen, Feuerwerk und ein Seeungeheuer. Ein wahrlich schwindelerregendes Schwindelver-
gnügen!
Johanna Schall wurde in Berlin geboren und begann dort am Deutschen Theater als Elevin ihre Theater-
ausbildung. 1982 absolvierte sie ihre Schauspielprüfung an der Schauspielschule „Ernst Busch” Berlin. Im
Anschluss erhielt sie ihr erstes festes Engagement am Kleist-Theater in Frankfurt/Oder. Von 1982 bis 1997
war sie Ensemblemitglied des Deutschen Theaters Berlin. Seit 1992 arbeitete sie vorrangig als Theaterre-
gisseurin, u.a. am Schauspielhaus Leipzig, Theater Chemnitz, Deutschen Theater Berlin und am Badischen
Staatstheater Karlsruhe, sowie über fünf Jahre als Schauspieldirektorin am Volkstheater Rostock und im-
mer wieder als Gastdozentin an verschiedenen Schauspielschulen.

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                             Monumentales Lügenstück
                         Inhalt des Schauspiels „Münchhausen“

Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen besser bekannt als „Baron
Münchhausen” auch „Lügenbaron” genannt. Wer kennt sie nicht, die phantasievollen
Geschichten rund um den heldenhaften Vorfahren „Münchhausens” – vom Ritt auf der
Kanonenkugel bis hin zum Mondflug? Alles erlogen? Oder doch die reine Wahrheit? Auf
Deutschlands größter Freilichtbühne kommt der berühmte Geschichtenerzähler Münch-
hausen 2019 in 15 Bildern zu Wort.

1.Bild, Bodenwerder 2019: Ein Fest zu Ehren des 90. Geburtstages der Baronin
Münchhausen. Der Baron wird von seinen Gästen gebeten, die Geschichte von dem
sprechenden arabischen Pferd zu erzählen, das sein Vorfahr einst besaß: Münchhausen
lernte Arabisch, um mit dem sprechenden Hengst zu kommunizieren. Er mühte sich in
der fremden Sprache – da antwortete das Pferd auf Deutsch. Münchhausen schimpfte,
das Pferd war beleidigt und beschloss, für immer zu schweigen.

2. Bild, Bodenwerder 2019: Münchhausen, Sofie von Riedesel und Freiherr von Har-
tenfeld spielen Billard. Hartenfeld fliegt aus dem Spiel. Sofie, Hartenfelds Verlobte, wirft
sich Münchhausen an den Hals. Plötzlich klingelt Münchhausens Handy.

3. Bild, Bodenwerder 2019: Es wird ein modernes Menuett getanzt, Vergangenheit
und Gegenwart verschwimmen. Münchhausen, der „Urahn” des Lügenbarons, erzählt
eine Geschichte seines Verwandten: Dieser ritt bei einer Schlacht auf seinem schwei-
genden Pferd, das Tier war sehr schnell und wendig und so war Münchhausen der Erste
beim Nachsetzen und verlor seine Leute aus dem Blick. Erschöpft ließ er sein Tier trin-
ken. Das Pferd soff und soff – der Baron wunderte sich. Als er sich umdrehte sah er,
dass das halbe Tier fehlte, das Wasser floss hinten wieder hinaus. Sein Diener Kuchen-
reutter berichtet: Ein Fallgitter hätte das Hinterteil des Pferdes abgeschlagen, das Hin-
terteil hätte erst die Feinde in die Flucht geschlagen und sich anschließend auf einer
Weide mit anderen Tieren vergnügt.

4. Bild, Beginn einer Reise, Bodenwerdersche Gemäldegalerie 1750: Münch-
hausen, gerade wieder von einem Abenteuer zu Hause angekommen, berichtet seinem
Vater von einer Schifffahrt noch Paris, bei der er das Schiff an der Küste voll Wasser
pumpen ließ und das Meer so einfach mitnahm. In Paris angelangt habe er zwei Mal
das Roulette gesprengt. Kuchenreutter erschlägt mit einer Flinte einen tollwütigen
Hund, der sich in Münchhausens Reiserock festgebissen hat. Bei der Flinte handelte es
sich um die Kuchenreuttersche Flinte, einer Erfindung mit der man 200 Kilometer weit
schießen kann – von Karlsruhe gesehen einen Spatzen, der auf dem Straßburger

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Münster sitzt. Ein Bote des Prinzen Anton Ulrich aus Braunschweig lässt Münchhausen
erneut in den Sattel steigen.

5. Bild, Straße nach Braunschweig und in der Oper 1750: Münchhausen trifft
Louise La Tour. Sie hat Paris verlassen, da sich zu viele Männer ihretwegen duellierten
und bittet um seinen Besuch. Prinz Anton Ulrich ist in melancholischer Stimmung. Er
soll ein Regiment in Russland leiten und möchte auf die Reise eine Dame mitnehmen:
Es handelt sich um Louise La Tour, die aber mit seinem Bruder, dem Herzog tändelt.
Als man sich in der Oper trifft, um Louise singen zu hören, lässt Münchhausen frühzeitig
den Vorhang hochziehen – man sieht Louise und den Herzog in höchst verfänglicher
Situation. Der Herzog ist außer sich ob Münchhausens Intrige. Der flieht mit Prinz Anton
Ulrich nach Russland…

6. Bild, Ein Pferd klagt an. Kurland 1750: Kuchenreutter und Münchhausen haben
sich auf dem Weg nach Sankt Petersburg mitten im winterlichen Kurland verritten und
campieren im Freien. Beide schlafen ein, obwohl sie Wache halten wollen. Das Pferd,
angebunden an einer aus dem Schnee ragenden Eisenspitze, bricht sein Schweigege-
lübde und hält einen Monolog: Der Schnee schmilzt und die Eisenspitze entpuppt sich
als Kirchturmdach. Während Kuchenreutter und Münchhausen zu Boden sinken, hängt
das Pferd weiter an der Spitze des Kirchturms. Bis Kuchenreutter, plötzlich erwacht,
mit seiner Flinte den Zügel freischießt und das Pferd zu Boden purzelt. Münchhausens
Beteuerungen, das arabische Pferd nie wieder an einem christlichen Symbol festzuma-
chen, fruchten nicht: Das Pferd verlässt ihn.

7. Bild, Phantasie & Politik, Kurland Landgasthof 1750: Münchhausen trifft am
Abend in einer Wirtschaft auf Josepha Balsamo Cagliostro. Die bietet Münchhausen an,
mit ihm gemeinsam zu intrigieren und die Herrschaft über Polen an sich zu reißen.
Münchhausen lehnt ab, „du willst herrschen, ich will leben”, außerdem müsse er nach
Petersburg.

8. Bild, Fressen und Strafen, Jahrmarkt an der Newa 1750: Auf einem Jahrmarkt
herrscht reges Treiben. Ein junges Mädchen, Katja, flirtet mit Münchhausen, aber er
wird auch von der Zarin zur Abendtafel in die Eremitage eingeladen. Prinz Anton Ulrich
bedrängt Münchhausen, die Einladung anzunehmen. Der aber zieht Katja vor. Ihm wer-
den nun die Augen verbunden. Der Jahrmarkt verwandelt sich in die Eremitage, Münch-
hausen befindet sich, wo er eigentlich gar nicht sein wollte. Aber dann sieht er, dass
Katja die Zarin Katharina ist.

9. Bild, Lieben und Herrschen, Eremitage, Petersburg 1750: Die Zarin bittet
Münchhausen, bei ihr zu bleiben und will ihn zum Generaladjutanten ernennen. Potem-
kin fordert Münchhausen zum Duell. Beide werden dabei verletzt. Katharina will einen
Arzt rufen, Münchhausen aber ruft Cagliostro, er warnt die Zauberin, dass Katharina

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sie verhaften lassen will. Cagliostro, tief gerührt, schenkt Münchhausen die „ewige Ju-
gend”.

10. Bild, Zwischenspiel: „Der Mensch mit der stärkeren Einbildungskraft erzwingt
sich eine reichere Welt.” Münchhausens Weggefährten werden älter, er aber altert
nicht. Die Zarin ist nun eine Greisin. Münchhausen lässt sich als Regimentskomman-
deur an die Krim versetzen. Den Weg dorthin legen er und der treue Kuchenreutter mit
dem Schlitten zurück. Ein hungriger Wolf verfolgt den Schlitten, holt ihn ein, frisst das
Pferd und wirf sich selbst ins Geschirr.

11. Bild, Krieg, schon sehr lang, Die Krim, ca. 1800 Die Bevölkerung der von den
Russen belagerten Festung ist vom Krieg ausgezehrt. Münchhausen drängt darauf, die
Festung zu stürmen, bevor das Heer des türkischen Paschas eintrifft – mit Feldsteinen
soll der Sumpfgürtel passierbar gemacht werden. Potemkin, der Münchhausen noch nie
leiden konnte, will lieber abwarten. Münchhausen lernt einen Schnellläufer kennen.
Potemkin schießt den Rivalen mit einer Kanone aus dem Heereslager.

12. Bild, Orient und Laster, Konstantinopel, ca. 1800: Münchhausen befindet sich
nun seit zwei Monaten als Gefangener beim Sultan Abdul Hamid. Auch Kuchenreutter,
der Läufer, Louise la Tour und die Prinzessin Isabella d’Este sind Sklaven des Sultans
geworden. Münchhausen wird vom Sultan aufgefordert, ihm eine seiner Geschichten
zu erzählen. Münchhausen berichtet von den Trinkgewohnheiten der Russen. Der Sul-
tan ist ob der phantasievollen Erzählung begeistert und verspricht Münchhausen, ihn
erst umbringen zu lassen, wenn er all seine Geschichten gehört habe – oder Münch-
hausen wahlweise seine Religion annehme. Münchhausen kontert, dass er dann aber
auch keinen Wein mehr trinken dürfe. Der Sultan trinkt aber trotz seiner Religion bis-
weilen und setzt Münchhausen einen Tokayer vor, den der Lügenbaron als gut befindet,
nicht aber so gut, wie den Tokayer den er seinerzeit bei Kaiserin Maria Theresia in Wien
getrunken habe. Er wettet mit dem Sultan, welcher Wein besser sei und bietet an,
seinen Läufer binnen einer Stunde nach Wien zu schicken, um dort den Wein zu einer
Probe zu holen. Der Sultan schlägt ein: Wenn der Läufer es binnen einer Stunde
schaffe, schenke er Kuchenreutter, Münchhausen und dem Läufer das Leben – ist der
Wein zudem besser, habe Münchhausen einen Wunsch frei. Münchhausen weist Ku-
chenreutter an, ein schnelles Schiff zu mieten. Der Läufer ist tatsächlich nur eine
Stunde unterwegs. Der Sultan probiert den Wein und befindet den Wiener Tokayer als
besser – Münchhausen gewinnt die Wette und wählt als Preis die Prinzessin d’Este aus
dem Harem des Sultans.

13. Bild, Ozean, ca. 1800: Münchhausen, Kuchenreutter und Prinzessin Isabella be-
finden sich auf einem Schiff. Ein Sturm zieht auf. Plötzlich segelt ein Ballon heran. Das
Monster von Loch Ness entsteigt der See, es kommt zu einem Kampf. Isabella und der

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Läufer werden schwer verletzt. Münchhausen will seine Geliebte retten, wird aber von
Kuchenreutter in den Ballon genötigt.

14. Bild, Abschied, Mond, ca. 1800: Der Ballon schwebt durchs Weltall und landet
schließlich auf dem Mond. Ein Mondmensch trifft ein, Mondmenschen können Kopf und
Körper trennen. Hier ist ein Jahr ein Tag. Während der Unterhaltung erliegt der schnell
alternde Kuchenreutter einem Herzinfarkt. Zum Abschied schenkt er seinem geliebten
Baron seine Flinte.

15. Bild, Bodenwerder, Gemäldegalerie 2019: Münchhausen kehrte ohne Kuchen-
reutter nach Bodenwerder zurück und brach von dort alleine zu weiteren Abenteuern
auf. Münchhausen blieb, wie er war. Er alterte nicht – wenn er nicht gestorben ist, lebt
er noch heute. Ja er lebt noch heute. Aber er ist müde. Er will nicht mehr weiterleben,
wenn die Baronin, seine Frau, inzwischen alt geworden, stirbt. Er habe Geschichten
erzählt, die die Welt am Leben erhalten – aber jetzt soll ein anderer die Geschichten
weitererzählen. Noch eine Geschichte soll er erzählen, bittet Hartenfeld, und dann bit-
ten ihn alle um nur noch EINE Geschichte....

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                                 Explosion der Jugend
                      Schillers „Die Räuber“ erstmals in Ötigheim

Ein alleinerziehender, überforderter Vater, zwei Söhne, Franz, ein psychopatischer,
gieriger Machtmensch, Karl, ein romantischer Idealist, Hauptmann einer Räuber-
bande, kein Happy-End. So die Kurzfassung von Schillers „Die Räuber“. Das Schau-
spiel ist ab 10. August 2019 bei den Volksschauspielen zu erleben, Regie führt Peter
Lüdi.
                                                #MeToo in „Die Räuber“: Amalia von Edel-
                                                reich entreißt ihrem Vergewaltiger – Franz
                                                heißt die Kanaille – den Degen und wehrt
                                                sich: „Siehst du, Bösewicht, was ich jetzt aus
                                                dir machen kann? – Ich bin ein Weib, aber ein
                                                rasendes Weib – Wag‘ es einmal mit unzüch-
                                                tigem Griff meinen Leib zu betasten – dieser
                                                Stahl soll deine geile Brust mitten durchtren-
                                                nen.“ Ein alleinerziehender, überforderter Va-
                                                ter, zwei Söhne, Franz, ein psychopatischer,
                                                gieriger Machtmensch, Karl, ein romantischer
                                                Idealist, Hauptmann einer Räuberbande, kein
Happy-End. Marcel Reich-Ranicki über das Erstlings-Stück des 19-jährigen Schiller: „Eines der
schönsten Stücke der deutschen Literatur. Es ist ein einziger Vulkanausbruch, eine Explosion
der Jugend, geschrieben mit einem ungeheuren Schwung.“
Bei den Volksschauspielen nimmt sich Peter Lüdi – dem Ötigheimer Publikum bereits durch
zahlreiche Inszenierungen bekannt – dem Stoff an. Gezeigt wird das Drama neben der Premiere
am 10. August auch am 17., 23., 24. und 31. August. Karten gibt es unter Telefon (07222)
968790 und auf www.volksschauspiele.de.

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                                      Die Räuber
                             Schauspiel von Friedrich Schiller

Inszenierung und Bühne Peter Lüdi
Regieassistenz Sabine Speck
Kostüme Karel Spanhak
Spielleitung und Soufflage Sabine Speck

PERSONEN

Maximilian Graf von Moor Hans-Peter Mauterer
Karl, sein älterer Sohn David Kühn
Franz, sein jüngerer Sohn Martin Trippensee
Amalia von Edelreich Anna Beckert
Spiegelberg Reinhard Danner
Schweizer Martin Kühn
Grimm Felix Hempel
Razmann Lukas Tüg
Schufterle Sven Engel
Roller Christoph Dettling
Kosinsky Tobias Kleinhans
Schwarz Julian Baumstark
Herrmann Paul Maier
Daniel, Hausknecht bei Moor Hannes Beckert
Pastor Moser Matthias Götz
Ein Pater Kurt Tüg

Räuber Winni Engber, Winnie Heck, Andreas Herzog, Ulrich Kalkbrenner, Kolja Kühn, Michael
Kunzweiler, Jonas Landhäuser, Dieter Mergl, Daniel Neu, Carsten Schendel, Mario Scholz, Sa-
scha Siegel, Patrick Speck, Benjamin Stutz, Lorenz Werny

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         Eines der schönsten Stücke der deutschen Literatur
                     Regisseur Peter Lüdi über Schillers „Räuber“

Ein schriftlicher Revers der Eltern bestätigt im September 1774 die lebenslange Übereignung
ihres Sohnes Friedrich in die Verfügungsgewalt des Herzogs. 1777, mit achtzehn Jahren, wäh-
rend des ungeliebten, erzwungenen Medizinstudiums an der Militärakademie des Herzogs Carl
Eugen von Württemberg, begann Schiller mit der Niederschrift von „Die Räuber”. Schillers
Schwester Christophine schreibt: „Die Zöglinge der Akademie durften abends nur bis zu einer
bestimmten Stunde Licht brennen. Da gab sich Schiller, dessen Phantasie in der Stille der Nacht
besonders lebhaft war, und der in den Nächten sich gerne selbst lebte, was der Tag nicht er-
laubte, oft als krank an, um in dem Krankensaale der Vergünstigung einer Lampe zu genießen.
In solcher Lage wurden ‚Die Räuber’ zum Teil geschrieben.”
1780 Ausarbeitung der Räuber, gleichzeitig medizinische Dissertation mit dem Titel: „Versuch
über den Zusammenhang der tierischen Natur des Menschen mit seiner geistigen”.
1781 erscheint das Stück im Selbstverlag, anonym und mit fingiertem Druck-ort. Am 13. Januar
1782 findet die Uraufführung am Mannheimer Nationaltheater statt. Schiller reist ohne Erlaubnis
des Herzogs nach Mannheim zur Premiere, die ein von Tumulten begleiteter Erfolg wird und
Schiller auf einen Schlag berühmt macht. Der Herzog aber bestraft ihn mit 14-tägigem Arrest
und untersagt ihm jede weitere Schriftstellerei. Im September des gleichen Jahres flieht Schiller
aus Stuttgart nach Mannheim. Ein Künstlerleben mit Geldsorgen aber in Freiheit beginnt.
Ein junger, hochbegabter Mensch, eine Künstlernatur, wird in die Zucht und Ordnung einer
Militärakademie gezwungen; ein Vater der seinen Sohn der Verfügungsgewalt eines absolutis-
tischen Herrschers übereignet; das ist die verzweifelte Lebenssituation in der das wahnwitzige
Theaterstück „Die Räuber” entsteht.
Schiller selbst über sein Erstlingswerk: „Ein fränkischer Graf, Maximilian Moor, ist Vater zweier
Söhne, die sich an Charakter sehr unähnlich sind. Karl, der ältere, ein Jüngling voller Talent und
Edelmut, gerät in Leipzig in einen Zirkel lüderlicher Brüder, stürzt in Exzesse und Schulden,
muss zuletzt mit einem Trupp seiner Spießgesellen fliehen. Sein jüngerer Bruder Franz lebt noch
beim Vater. Er ist ein heimtückischer und schadenfroher Charakter und versucht, seinen Bruder
bei seinem Vater in Verruf zu bringen, seine Braut Amalia für sich zu gewinnen und den Vater
zu vernichten, um selbst an die gräfliche Macht zu gelangen. Durch die Fälschung eines Briefes
sorgt Franz dafür, dass sein Bruder Karl enterbt wird. Der zutiefst verletzte Karl, der keinen
anderen Ausweg findet, wird Hauptmann einer Räuberbande. Beider Aktivitäten setzen eine
Kette von Katastrophen in Gang...”
Was macht dieses Stück nach wie vor so erfolgreich auf deutschen Theaterbühnen? Es sind die
archetypischen Konflikte, die Schiller darin verknüpft, die sich auch in Jahrhunderten nicht ver-
ändert haben und die jede Generation neu durchleben muss:
   -   Der übermächtige Vater, reich, autokratisch, heute würde man sagen ein Oligarch, al-
       leinerziehend und darin völlig überfordert.

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   -   Bruderzwist der Söhne die sich von den Fesseln des Vaters und den Schranken des
       „Kastratenzeitalters” jeweils auf eigene Art befreien wollen. Beide wählen extreme, am
       Ende verabscheuungswürdige Mittel. Karl, der ältere, ein romantischer, heilloser Idealist,
       der ein Befreier sein möchte, aber in eine kriminelle Existenz abrutscht, Franz, der jün-
       gere, ein psychopatischer, gieriger Machtmensch, der sich selbst über alle Natur erhebt.
       Eine Geschichte, archaisch wie die von Kain und Abel.
   -   Die romantische Liebe zwischen Amalia und Karl, die durch die äußeren Um-stände keine
       Erfüllung als im Tod finden kann. „Es waren zwei Königkinder...”, das alte Lied.
   -   Die ewige und zutiefst menschliche Frage nach der Existenz Gottes, die Frage nach dem
       Sinn des Todes und was kommt danach...
Diese vier Konfliktfelder bilden die Schwerpunkte unserer Inszenierung. Sie sind heute so ak-
tuell wie zu Schillers Jugendzeit.
Und was sagt Marcel Reich-Ranicki dazu: „Das ist schon ein ziemlich albernes, ein schlimmes
Stück... ein törichtes, ein schändliches Stück...” - „ich bin wieder, immer wieder hingerissen, es
ist eines der schönsten Stücke der deutschen Literatur.” Und was sagt Schiller dazu: „Der Ort
der Handlung ist Deutschland.” Und: „Die Schaubühne wirkt tiefer als Moral und Gesetz.”
Peter Lüdi inszeniert seit über 30 Jahren für die Volksschauspiele Ötigheim, zuletzt das Schauspiel „Les
Misérables” (2016). Außerdem führte er bei „Die drei Musketiere” nach Alexandre Dumas, „Der Glöckner
von Nôtre-Dame” nach Victor Hugo und Peter Shaffers „Amadeus” Regie. Der gestandene Theater-Profi
sagt: „Die Regiearbeit mit den Spielern auf der riesigen Freilichtbühne ist immer wieder neu, aufregend,
vergnüglich und auch immer wieder eine starke Herausforderung.”

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                       Zum Inhalt von Schillers „Räuber“

Graf Maximilian von Moor hat zwei Söhne, die ungleicher nicht sein können: Auf der einen Seite
ist Franz Moor, der in seiner Kindheit vernachlässigt wurde. Er ist kalt berechnend und intrigant.
Als Zweitgeborener hat er kein Anrecht auf das Erbe seines Vaters. Auf der anderen Seite ist
der erstgeborene, von seinem Vater innig geliebte Sohn Karl. Karl Moor führt in Leipzig ein
ungezügeltes Studentenleben. Er macht Schulden und lebt leichtsinnig in den Tag hinein. Sei-
nem Vater schreibt er einen Brief mit der Bitte um Vergebung und gelobt ihm Besserung.
Der Brief kommt in die Hände seines eifersüchtigen Bruders. Franz Moor ist ein heuchlerischer
Bösewicht. Durch einen gefälschten Brief will er seinen älteren Bruder um die Liebe des Vaters
und um die ihm rechtmäßig zustehende Herrschaft bringen. Den falschen Brief liest Franz sei-
nem Vater vor. Von einem angeblichen Korrespondenten aus Leipzig verfasst, berichtet dieser,
Karl sei ein Schänder von Frauen, ein Mörder und Bandit. Sein Vater ist derart entsetzt, dass er
Karl verstößt und enterbt. Die Antwort an seinen Sohn überlässt er seinem Sohn Franz. So hat
dieser das Heft der Waffe in seinen Händen, mit welcher er den vernichtenden Streich gegen
seinen Bruder zu führen gedenkt. Auch Amalias Herz will er von Karl losreißen, um sie für sich
selbst zu besitzen. Bei ihr ist Franz mit seinen Verdächtigungen und Verleumdungen weniger
erfolgreich. Denn Amalia gelobt sich, ihrem geliebten Karl treu zu bleiben.

Karl ist nach der Antwort seines Vaters so verzweifelt, dass er eine Räuberbande gründet und
deren Hauptmann wird. Als Räuber setzt sich Karl Moor für die Schwächeren ein. In der Gruppe
keimen jedoch Spannungen auf. Während Karl bei seinen Taten von seinen Idealen geleitet
wird, raubt, mordet und schändet die Räuberbande und allen voran der Räuber Moritz Spiegel-
berg aus reinem Vergnügen. Die Bande und mit ihr Karl verstrickt sich immer tiefer in Unrecht
und Gewalt. Eine Rückkehr Karls in ein normales geordnetes Leben wird zunehmend verbaut.
Schließlich kommen auch Unschuldige ums Leben. Als Karl von dem neuen Bandenmitglied Ko-
sinsky an sein Vaterhaus und an seine Braut Amalia erinnert wird, kehrt er inkognito zurück.

Franz Moor – der intrigante Bruder von Karl ist besitzergreifend und will seine Nächsten ver-
nichten. Durch die Verbreitung weiterer Lügen über Karl ist es Franz mittlerweile gelungen,
seinem Vater das Herz zu brechen. Der machtbesessene Franz will der neue Herr des Hauses
werden. Verliebt in Amalia, will er auch sie für sich gewinnen und alles an sich reißen, was Karl
heilig war. Im Schloss erfährt der verkleidete Karl über die intriganten Geschehnisse. Er erfährt
auch, dass Amalia ihn noch immer liebt. Während Franz errät, wer die verkleidete Person ist,
flieht Karl aus dem Schloss und trifft im Wald auf seinen Vater, den er für tot glaubte. Franz hat
ihn in einem Hungerturm verwahren lassen. Die Räuber stürmen auf Geheiß des fassungslosen
Karls das Schloss. Franz entzieht sich seiner Festnahme feige durch einen Selbstmord. Amalia
wird als „Beute” zu Karl in das Räuberversteck gebracht. Hier gibt sich Karl zu erkennen. Amalia
hält an ihrer Liebe fest. Karl hat sich jedoch mit einem Eid unwiderruflich an die Räuber gebun-
den. Eine Rückkehr zu Amalia ist ihm somit nicht mehr möglich. Diese will ohne Karl nicht
weiterleben und bittet ihn, sie zu töten. Er tut ihr diesen Gefallen schweren Herzens und be-
schließt, sich der Justiz zu übergeben. Er sieht ein, „dass zwei Menschen wie ich den ganzen
Bau der sittlichen Welt zugrunde richten würden”.

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                                Grimmsches Kätzchen
                              Ein Königreich für einen Kater

Die Geschichte um den Kater, der seinen Herrn, den armen Müllersohn Fridolin, mit
List, Schläue und einem Paar Stiefel zu einem reichen Mann macht wird 2019 auf
Deutschlands größter Freilichtbühne für alle kleinen Volksschauspielfans gespielt. Re-
gie führt bei dem Märchen mit Kinderchor, Kinderballett, großem Ensemble und Kat-
zenmusik-live-Band Torsten Krug.
                                                 Im deutschen Sprachraum ist die Geschichte
                                                 vom gestiefelten Kater durch die Brüder Jacob
                                                 und Wilhelm Grimm bekannt. Erzählt wurde sie
                                                 aber schon früher: Im Frankreich des 17. Jahr-
                                                 hunderts schrieb Charles Perrault Märchen für
                                                 den Adel, die er aus schriftlicher oder mündli-
                                                 cher Überlieferung kannte. Seine 1697 erschie-
                                                 nene Sammlung enthält eine Version von „Le
                                                 Chat botté“, die vermutlich italienische Ur-
                                                 sprünge hat. An jedes Märchenende setzte Per-
                                                 rault eine Moral, im Falle des gestiefelten Ka-
                                                 ters hieß die: „Kleider machen Leute“. In einem
Bühnenstück von Ludwig Tieck 1797 bildet das Märchen den Rahmen für eine literarische Ko-
mödie, die das Spiel im Spiel, die Verwandlung auf der Bühne betont. Die Brüder Grimm griffen
verschiedene Überlieferungen auf. Heute kennt fast jeder die Figur des gestiefelten Katers. In
der Filmreihe „Shrek“ wurde die ursprüngliche Nebenfigur so erfolgreich, dass sie einen eigenen
Film bekam: „Puss in Boots“. Doch was passiert in seiner ursprünglichen Geschichte eigentlich?
Ein Müller hinterlässt seinen drei Söhnen die Mühle, den Esel und einen Kater. Wie in „alter Zeit“
üblich, bekommt der jüngste den scheinbar kleinsten Anteil und sorgt sich zu Recht um seine
Zukunft. Da geschieht, was im Märchen geschieht und Menschen in aller Welt trösten kann: das
Tier kann sprechen. Und nicht nur das: Der Vater wusste um das Geheimnis des Katers. Das
scheinbar wertlose Erbe entpuppt sich als magisches Geschenk! Seine Sorgen teilt Müllerssohn
Fridolin fortan mit Kasimir, seinem Kater. Dieser möchte herrschaftlich ausgestattet sein: mit
Wams, Hut und einem Paar Stiefeln! Dergestalt verschafft er sich Zutritt bei Hofe und liefert
dem König seine rare Leibspeise: Rebhühner. Spielend gelingt es ihm, Fridolin als Grafen aus-
zugeben und für die königliche Familie interessant zu machen, nicht zuletzt für die junge Prin-
zessin.
Bis hierhin könnte man die Geschichte als Beispiel für Aufstiegsmöglichkeiten in einer hierar-
chischen Gesellschaft lesen, sei es im barocken Versailles, in der Politik oder im Management
eines weltumspannenden Konzerns: Mit kleinen Lügen, Angeberei und einer guten Portion Hyb-
ris erklettert man die Karriereleiter. Wäre da nicht der Zauberer Manipulu. Er ist der eigentliche,
magische Gegenspieler in diesem Märchen. Ihm gegenüber wirkt der kleine Hofstaat richtig
sympathisch, ein wenig in die Jahre gekommen vielleicht, nicht mehr zeitgemäß. Manipulu ist
der große Narzisst, der mit den Ängsten der Menschen spielt und sich die Welt Stück für Stück

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untertan macht – wenn man ihn lässt. Der gestiefelte Kater stellt sich ihm entgegen – was er
nicht müsste, seine Ziele sind schon erreicht – und befreit damit eine ganze Welt. Vor dem
Triumph über den großen Manipulator verblassen seine kleinen Lügen und Tricks.
So zeigt sich der gestiefelte Kater als großer Mut- und Spielmacher: Mit Fantasie, Witz und
Chuzpe können wir es in Freundschaft zu etwas bringen. Und: „Große Tiere“ – und seien sie
Könige – sind auch nur wie du und ich. Wenn wir wollen, können wir alles sein. Tauchen Sie ein
in die Fantasiewelt dieses Märchens, in der kluge Tiere sprechen und tanzen, sich magische
Kräfte gegen den Zauberer selbst wenden, und Freunde wie Liebende ihr Glück finden dürfen.
Ein Märchen für die ganze Familie. Mit Kinderchor, Kinderballett, großem Ensemble und – Tata!
– Katzenmusik-live-Band!
Erstmals gezeigt wird das Märchen mit Musik am 13. Juli, weitere Aufführungen finden am 14.,
19. und 20. Juli auf der Ötigheimer Freilichtbühne statt. Karten gibt es unter Telefon (07222)
968790 und auf www.volksschauspiele.de.

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                                 Der gestiefelte Kater
 Märchen mit Musik nach den Brüdern Grimm ● Fassung: Herbert Broeren ●
 Bearbeitung und Liedtexte: Torsten Krug ● Komposition: Bernard Bagger,
                              Maria Bagger

Inszenierung Torsten Krug
Regieassistenz und Soufflage Tobias Kleinhans
Musikalische Leitung Maria Bagger, Bernard Bagger
Kostüme Olga Knack
Choreografie Andrei Golescu, Julia Krug
Bühne Bettina Scholzen
Spielleitung und Künstlerische Begleitung Julia Krug

PERSONEN

Kater Kasimir Lucy Schindele
Fridolin, Müllersohn Chase Tolbert
Zauberer Manipulu Julian Baumstark
Der König Kurt Tüg
Die Königin Sabine Speck
Die Prinzessin Madeleine Kühn
Der Hofmarschall Alexander Grünbacher
Der Hofkoch Stefan Brkic
Der Beikoch Colin Kraft
Der Jungkoch Florian Woll
Ludwig Schwarzrieder, Schuster Gerold Baumstark
Die Frau des Schusters Ulrike Weßbecher
Wirtin Christina Kalkbrenner
Wachen des Königs Christoph Dettling, Michael Enderle, Michael Patzelt, Siegfried Peter
Bühnenmusiker Bernard Bagger, Anna Bagger, Mattis Harbers, Florian Hug, Daniel Kessler,
Michael Nold, Rudi Wild
Kindrtanzgruppe der Volksschauspiele Ötigheim
Leitung: Julia Krug
Kinder- und Jugendchor der Volksschauspiele Ötigheim
Leitung: Maria Bagger, Solistinnen: Lucia Battaglia, Sarah Appel
Fahnenschwinger Rastatt e.V.
Leitung: Peter Thom
Fanfarenbläser Dominic Appel, Richard Fortenbacher, Markus Horzel, Steffen Kleinkopf,
Thorsten Kölmel

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                           Ein Königreich für einen Kater
                 Regisseur Torsten Krug zu „Der gestiefelte Kater“

Im deutschen Sprachraum ist die Geschichte vom gestiefelten Kater durch die Brüder Jacob und
Wilhelm Grimm bekannt. Erzählt wurde sie aber schon früher: Im Frankreich des 17. Jahrhun-
derts schrieb Charles Perrault Märchen für den Adel, die er aus schriftlicher oder mündlicher
Überlieferung kannte.
Seine 1697 erschienene Sammlung enthält eine Version von „Le Chat botté”, die vermutlich
italienische Ursprünge hat. An jedes Märchenende setzte Perrault eine Moral – im Falle des
gestiefelten Katers hieß sie: „Kleider machen Leute”. In einem Bühnenstück von Ludwig Tieck
1797 bildet das Märchen den Rahmen für eine literarische Komödie, die das Spiel im Spiel, die
Verwandlungen auf der Bühne thematisiert. Die Brüder Grimm griffen verschiedene Überliefe-
rungen auf.
Fast jeder kennt heute die Figur des gestiefelten Katers. In der Filmreihe „Shrek” wurde die
ursprüngliche Nebenfigur so erfolgreich, dass sie einen eigenen Film bekam: „Puss in Boots“.
Doch was passiert in seiner ursprünglichen Geschichte eigentlich?
Ein Müller hinterlässt seinen drei Söhnen die Mühle, den Esel und einen Kater. Wie in „alter Zeit”
üblich, bekommt der jüngste den (scheinbar) kleinsten Anteil und sorgt sich zu Recht um seine
Zukunft. Da geschieht, was im Märchen geschieht und Menschen in aller Welt trösten kann: das
Tier kann sprechen. Und nicht nur das: Der Vater wusste um das Geheimnis des Katers. Das
scheinbar wertlose Erbe entpuppt sich als magisches Geschenk!
Seine Sorgen teilt der Müllerssohn Fridolin fortan mit Kasimir, seinem Kater. Dieser möchte
herrschaftlich ausgestattet sein: mit Wams, Hut und einem Paar Stiefeln! Dergestalt verschafft
er sich Zutritt bei Hofe und liefert dem König seine rare Leibspeise: Rebhühner. Spielend gelingt
es ihm, Fridolin als Grafen auszugeben und für die königliche Familie interessant zu machen,
nicht zuletzt für die junge Prinzessin.
Bis hierhin könnte man die Geschichte als Beispiel für Aufstiegsmöglichkeiten in einer hierar-
chischen Gesellschaft lesen, sei es im barocken Versailles, in der Politik oder im Management
eines weltumspannenden Konzerns: Mit kleinen Lügen, ein bisschen Angeberei und einer guten
Portion Hybris erklettert man die Karriereleiter.
Wäre da nicht der Zauberer Manipulu. Er ist der eigentliche, magische Gegenspieler des Katers
in diesem Märchen. Im Vergleich mit ihm wirkt der kleine verlotterte Hofstaat richtig sympa-
thisch, ein wenig in die Jahre gekommen vielleicht. Manipulu ist der große Narzisst, der mit den
Ängsten der Menschen spielt und sich die Welt Stück für Stück untertan macht – wenn man ihn
lässt.
Der gestiefelte Kater stellt sich ihm entgegen – was er nicht müsste, seine Ziele sind schon
erreicht – und befreit damit eine ganze Welt. Vor dem Triumph über den großen Manipulator
verblassen seine kleinen Lügen und Tricks.

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So zeigt sich der gestiefelte Kater als großer Mut- und Spielmacher: Mit Fantasie, Witz und
Chuzpe können wir es in Freundschaft zu etwas bringen. Und: „Große Tiere” – und seien sie
Könige – sind auch nur wie du und ich. Wenn wir wollen, können wir alles sein.
Eine vordergründige Aktualisierung hat dieser Klassiker aus alter Zeit nicht nötig. Märchenzeit
ist immer und wirkt bis heute fort. So bedient sich auch die neu komponierte Musik von Maria
und Bernard Bagger ganz unterschiedlicher Stile und Zeiten, von höfischer Musik der Renais-
sance über swingende Tanz-Nummern bis hin zu rockig-atmosphärischen Klängen à la „Babylon
Berlin”.
Tauchen Sie ein in die Fantasiewelt dieses Märchens, in der kluge Tiere sprechen und tanzen
können, sich magische Kräfte gegen den Zauberer selbst wenden, und Freunde wie Liebende
ihr Glück finden dürfen. Ein Märchen für alle. Mit Kinderchor, Kinderballett, großem Ensemble
und Katzenmusik-live-Band!
Torsten Krug, geboren 1973 in Stuttgart, studierte Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Musikwissen-
schaft und Philosophie in Tübingen und absolvierte eine klassische Gesangsausbildung. Nach seinem Ma-
gister war er Assistent u.a. von Katharina Thalbach und Katja Paryla. Seit 2006 lebt er als freier Regisseur,
Sänger und Autor in Wuppertal und inszenierte u.a. am Volkstheater Rostock, Schauspiel Chemnitz, Thü-
ringer Landestheater Rudolstadt, Theater Heilbronn, Theater Regensburg, an der bremer shakespeare
company, den Wuppertaler Bühnen sowie mit freien Ensembles. Als Gastdozent arbeitete er für die Hoch-
schule für Musik und Theater Felix Mendelssohn-Bartholdy in Leipzig sowie am Institut für Schauspiel-,
Film- und Fernsehberufe ISFF in Berlin. Seit 2014 ist er Jury-Mitglied beim Deutschen Kinderhörspielpreis
der ARD und der Filmstiftung NRW. „Der gestiefelte Kater” ist seine erste Arbeit für die Volksschauspiele
Ötigheim.

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                                       Ausgetrickst

Zauberer Manipulu kommt im Märchen „Der gestiefelte Kater” nicht gut weg – aber der Reihe
nach ...
Prolog: Musiker kommen auf die Bühne und erzählen von einem alten Müller, der drei Söhne
hatte. Als der Alte verstarb, erhielt jeder Sohn sein Erbe: Der Älteste erhielt die Mühle, der
zweite Sohn, Florian, den Esel. Für den jüngsten, den Fridolin, blieb nur der Kater.
1. Bild: Fridolin bestellt in der Wirtschaft Spezi für sich und ein Glas Milch für seinen Kater.
Fridolin will das Tier gerne loswerden. Da stellt er fest, dass der Kater sprechen kann. Der Kater
überredet Fridolin ihn zu behalten – sein Schaden solls nicht sein. Katzen sind nämlich schlau!
2. Bild: Menschen strömen herbei und wollen des Königs Geburtstag feiern. Volk und Familie
spenden gute Wünsche. Der Hofkoch schlägt ein Geburtstagsmenü vor, jedoch ohne Rebhühner,
des Königs Leibspeise. Der König ist traurig, entscheidet sich aber für Hasenkeulen.
3. Bild: Der Kater, der die Szene beobachtet hat, wittert seine Chance. Er will die Rebhühner
mit Körnern locken und entspinnt einen Plan, wie diese dann tatsächlich auch in seinem Sack
landen.
4. Bild: Zauberer Manipulu tritt auf. Die Wachen wollen den König, den Manipulu treffen will,
verteidigen – werden aber sofort mit einem Starrezauber belegt. Der König trifft ein, Manipulu
gratuliert zum Geburtstag, rückt dann aber mit seinem eigentlichen Anliegen raus: Er will die
Prinzessin zur Frau. Die aber findet den Zauberer zum Fürchten. Manipulu wird sehr wütend,
zieht aber letzten Endes unverrichteter Dinge wieder ab.
5. Bild: Der Kater hat gleich drei Rebhühner mit Fridolin im Wald gefangen. Vor dem Haus des
Schusters, beratschlagen sie, wie der Kater die Rebhühner ins Schloss bringen soll. Die Schus-
terin meint, er solle sich ersteinmal waschen. Der Kater meint, Stiefel würden ihm zudem gut
stehen. Fridolin fürchtet sich: Stiefel sind teuer, und er hat kein Geld. Der Kater aber überzeugt
ihn von der Investition. Die Schusterin verpasst dem Kater noch einen Wams und einen Feder-
hut. So ausstaffiert stolziert das Tier davon.
6. Bild: Der Kater kommt am Schloss an und verlangt den König zu sprechen. Mit einem Trick
lenkt der Kater die Wachen ab und gelangt ins Schloss. Vor dem König angekommen, legt er
das Bündel mit den Rebhühnern als Geburtsgeschenk seines Herren ab. Der König freut sich,
spinnt mit seinem Koch sofort Menüpläne und will den Herrn des Katers natürlich fürstlich ent-
lohnen. Auf die Frage wer sein Herr sei antwortet der Kater, es handle sich um einen Grafen,
der nicht weit vom Schloss wohne. Der König bedankt sich nochmals beim Kater, er solle seinem
Herrn ausrichten, er wolle ihn kennenlernen.
7. Bild: Der Kater überbringt Fridolin des Königs Wunsch und berichtet, dass er Fridolin als
Grafen ausgegeben hätte. Zudem übergibt er das Gold und kündigt des Königs Besuch an. Das
Tier hat auch schon einen Plan: Fridolin soll zum Baden gehen. Während Fridolin im kühlen Nass
plantscht, zöge der Kater von Feld zu Feld und weise die Arbeiter an, auf die Frage des Königs,
wer Besitzer des Ackers sei stets zu sagen: „Unserem Herrn, dem Grafen Groß Fridolin von

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Schwindelflunkerhausen.” Damit sie seine Weisung befolgen, schenkt er jedem großzügig ein
Stück Gold. Zuletzt wirft er noch Fridolins Kleidung ins Gebüsch.
8. Bild: Die Kutsche des Königs fährt heran. Er fragt sämtliche Arbeiterinnen und Arbeiter am
Wegesrand wem das Land gehört, auf dem sie stehen und erhält stets die Antwort „dem Grafen
Groß Fridolin von Schwindelflunkerhausen.” Am See angekommen hören sie Hilfeschreie. Der
Kater erscheint und berichtet, man haben seinem Herren, der beim Baden weilte, die Kleider
gestohlen. Der König bietet seine Hilfe an. Fridolin kommt aus dem Wasser und wird von den
Pagen des Königs abgetrocknet und neu eingekleidet. Zudem bietet er an, ihn nach Hause zu
fahren. Weil der Weg zu weit scheint, bietet man schließlich an, Kater und Graf im königlichen
Schloss unterzubringen. Dort angekommen berichtet der König von seinem Ärger mit dem Zau-
berer. Und dieses Mal bietet der Kater seine Hilfe an.
9. Bild: Kater und Zauberer treffen zusammen. Der Kater fordert den Zauberer heraus und
lässt ihn sich in eine Maus verwandeln, die der Kater dann sofort mit einem Biss tötet.
10. Bild: Der Marschall verkündet, dass der Zauberer tot ist und der Kater ihn überlistet hat.
Alle freuen sich, dass sie wieder angstfrei leben können. Der König bietet Kater und dem ver-
meintlichen Grafen an, in sein Schloss zu ziehen, auf Lebenszeit. Fridolin löst dann allerdings
doch noch auf, dass er kein Graf, sondern nur ein Müllerssohn ist. Den König störts wenig – und
die Prinzessin erst recht nicht. Miau!

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