25 Jahre TransFair HANDEL NEU DENKEN: Eine Festschrift für die und von den Mitgliedsorganisationen
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Die Mitgliedsorganisationen machen den fairen Handel stark – wir sagen Danke für 25 Jahre Unterstützung!
Inhalt GruSSwort Bundespräsident a.D. Horst Köhler TransFair hat zum 25-jährigen Bestehen allen Grund zum Feiern: Nach einem Vierteljahrhun- Grusswort ································································································································· 3 dert überschreiten die Umsätze mit Fairtrade-zertifizierten Produkten erstmals die Milliarden- Bundespräsident a.D. Horst Köhler grenze. Heute kennt die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger das Fairtrade-Siegel und es gibt bundesweit über 7.000 verschiedene Fairtrade-Produkte. Eines davon nahm ich 2005 Vorwort ···································································································································· 4 persönlich in Empfang. Als Bundespräsident durfte ich in Berlin die ersten fair gehandelten Rosen aus Afrika meiner Frau überreichen. Und so freue ich mich sehr darüber, dass inzwi- Heinz Fuchs, Vorsitzender des Aufsichtsrates TransFair e.V. schen jede vierte Rose in Deutschland von einer Fairtrade-Blumenfarm stammt. Rückblende Jahresbericht 1993 ·································································································· 6 Die eigentliche Erfolgsgeschichte von TransFair lässt sich aber nicht nur darin bemessen, auf wie vielen Produkten wie Blumen, Tee, Bananen oder Textilien ein Fairtrade-Logo prangt. Vor allem ist in den vergangenen Jahren auch ein größeres gesellschaftliches Fairtrade in Zahlen ···················································································································· 8 Bewusstsein für die globale Tragweite unseres Konsumverhaltens entstanden. Immer mehr Menschen spüren, dass ein Wirtschaftsmodell, welches die wirklichen Kosten von Kräftig feiern, schlagkräftig handeln! Produkten auf andere Erdteile, auf die Umwelt und auf die nächsten Generationen abwälzt, Texte und Interviews der Mitgliedsorganisationen I ·································································· 9 langfristig nicht tragbar ist. Und immer mehr Menschen sind bereit, mit ihrem eigenen Ver- Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Nordrhein-Westfalen (AEJ-NRW), halten zu einer ehrlicheren und damit gerechteren globalen Ökonomie beizutragen. Bund der Katholischen Jugend, Brot für die Welt, Christliche Initiative Romero, Deutsches Institut für Ärztliche Mission, Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg, Diese Erfolge sind nicht zuletzt Ergebnis des unermüdlichen Engagements der Mitarbeiter- Friedrich-Ebert-Stiftung, Global Nature Fund, Katholische Arbeitnehmer-Bewegung innen und Mitarbeiter von TransFair und seinen Mitgliedsorganisationen. Neben der Zusam- menarbeit mit Akteuren aus Handel und Politik hat sich vor allem das zivilgesellschaftliche Engagement als unverzichtbar erwiesen. Die 31 Mitgliedsorganisationen sind das Funda- Interview ································································································································· 18 ment von TransFair und erreichen über ihre Netzwerke Millionen Bürgerinnen und Bürger. Manfred Holz, Fairtrade-Ehrenbotschafter Sie bringen den Gedanken und die Bedeutung des fairen Handels und unserer Verantwor- tung für einen nachhaltigen Konsum unter die Menschen und prägen damit die Zukunft unserer Gesellschaft. 25 Momente – 25 Jahre TransFair ······························································································32 Ihnen allen gebührt an diesem 25. Jubiläum von TransFair unser aufrichtiger Dank. Ich gra- Fairer Handel: Aktuell wie nie! tuliere Ihnen von ganzem Herzen. Texte und Interviews der Mitgliedsorganisationen II ······························································· 34 Mein Geburtstagswunsch: Dass die Erfolgsgeschichte von TransFair Sie alle motiviert, auch Kirchlicher Entwicklungsdienst der ev.-luth. Landeskirchen in Braunschweig in diesen bewegten Zeiten nicht zu verzagen. Gerade jetzt, in Zeiten des aufkeimenden und Hannovers, Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands, Katholische Nationalismus, Egoismus und Protektionismus, brauchen wir aktive Streiter für eine partner- Landjugendbewegung Deutschlands, Kindernothilfe, Misereor, schaftliche Welt und eine faire Welthandelsordnung. Ich bin überzeugt: Es lohnt sich, für Neusser-Eine-Welt-Initiative, Oikocredit, terre des hommes, Die Verbraucher Initiative, eine Welt zu kämpfen, in der alle Menschen ein Leben in Würde führen können, und nicht Welthungerhilfe die einen auf Kosten der anderen konsumieren – eine Welt, in der irgendwann dann auch die Fairness keines separaten Logos mehr bedarf. Auch wir unterstützen TransFair Kurzdarstellungen weiterer Mitgliedsorganisationen ···························································· 58 Prof. Dr. Horst Köhler, Bundespräsident a.D. 2 Inhalt Grußwort 3
Vorwort Heinz Fuchs, Vorsitzender des Aufsichtsrates TransFair e.V. Viele kleine, große und allesamt mutige Schritte engagierter Menschen, Organisationen und wenige Beispiele zu nennen – haben wesentlich dazu beigetragen, dass Fairtrade wirkt. Initiativen haben seit Ende der 1960er Jahre den fairen Handel in Deutschland begründet, Voraussetzung dafür sind entsprechende Absatzmengen, die den fairen Handel zu einem ihn auf den Weg gebracht und zu einer einzigartigen Erfolgsgeschichte gemacht. Die Über- effektiven Modell der Entwicklungsförderung machen. Gleichzeitig hat die Fairhandelsbewe- windung des Nord-Süd-Konflikts und der extremen globalen Ungleichheit, gleichberechtigte gung in Deutschland ganz erheblich die Debatte um Lebensstilfragen, Lieferkettenverant- Teilhabe am Welthandel und partnerschaftlicher Handel statt Almosen zur Beseitigung wortung von Unternehmen und nachhaltiges Wirtschaften befördert. von Armut und Unterentwicklung waren und sind Motivation und Triebkraft. Als 1991 der Verein „AG Kleinbauernkaffee e.V.“ von zehn Organisationen gegründet wurde*, war es 2009 erhielt TransFair beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis die Einzelauszeichnung in der erklärtes Ziel, den fairen Handel über die damals etwa 300 Weltläden und mehrere Tausend Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Dienstleistung“ und 2013 wurde der Verein mit dem Aktionsgruppen hinaus auf den Lebensmitteleinzelhandel auszuweiten. Die GEPA, 1973 als Oswald-von-Nell-Breuning-Preis der Stadt Trier ausgezeichnet – Auszeichnungen, welche Importeur fair gehandelter Produkte gegründet, war zentraler Akteur der Initiative und in der auch das kontinuierliche, glaubwürdige und facettenreiche Wirken der Mitgliedsorganisatio- AG Kleinbauernkaffee beratend tätig. Mitte 1992, als die Umbenennung in TransFair e.V. nen würdigen. Fairtrade ist längst als weltweites Netzwerk zu einer globalen Partnerschafts- erfolgte, zählte die AG bereits 22 Mitgliedsorganisationen. Dazugekommen waren u.a. die initiative geworden, bei der die Produzentennetzwerke und die nationalen Fairtrade-Orga- Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend, Brot für die Welt, Kirchlicher Entwicklungs- nisationen gemeinsam und gleichberechtigt die Entscheidungen treffen. Besonders eng dienst, Bund der Deutschen Katholischen Jugend, Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg, ist seitens TransFair die Zusammenarbeit im deutschsprachigen Raum im sogenannten Deutsches Institut für Ärztliche Mission, Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands, DACH, der Fairtrade-Kooperation Deutschland (D), Österreich (A) und Schweiz (CH). Trotz Katholische Landvolkbewegung, Quäker-Hilfe und die Wirtschaftsgesellschaft der Evange- der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) der Vereinten Nationen und dem globalen lischen Mission. An der gemeinsamen Zielsetzung hat sich bis heute nichts geändert: Mit Klimaabkommen; die Herausforderungen bleiben über die Jahre unverändert. Ganz so wie dem Verein TransFair e.V. wollen die Mitgliedsorganisationen wirtschaftlich benachteiligte Erhard Eppler, damals Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, es in Kleinbauern und Arbeiter sowie ihre Familien in Asien, Afrika und Lateinamerika auf ihrem den frühen Jahren des fairen Handels formuliert hat: „Durch den fairen Handel wird die Welt Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung unterstützen, sie fördern und die Lebens- und nicht von heute auf morgen gerechter und besser. Aber er macht Hoffnung, dort und hier.“ Arbeitsbedingungen verbessern. Und genau zu solcher Hoffnung wollen die Beiträge dieser Broschüre ermutigen und uns als Konsumenten, als politisch bewusste Staatsbürger und gesellschaftliche Organisationen Der Verein TransFair handelt nicht selbst mit Waren, er vergibt das Fairtrade-Siegel für fair stärken. Gerade in Zeiten, wo die Welt aus dem Ruder zu laufen droht und wo Solidarität gehandelte Produkte, die den Anforderungen der internationalen Fairtrade-Standards ge- und partnerschaftliches Handeln ins Hintertreffen geraten sind, brauchen wir auch nach 25 nügen. Fairtrade ist dabei kein statisches Modell, sondern ständiger Dynamik unterworfen, Jahren TransFair weiterhin solche Hoffnungszeichen – vielleicht mehr denn je. frei nach dem Motto: „Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.“ Die ständige Auseinanderset- zung mit den Entwicklungen im Einzelhandel und das Ausloten und Bewerten von Fair- trade-Potentialen hat unter den Mitgliedsorganisationen immer wieder zu intensiven und gleichermaßen konstruktiven Debatten um den „richtigen“ Weg geführt, gleich, ob es um die Einbeziehung des Discounts, neue Produkte, Programme oder um Grundsatzfragen und Marketingstrategien ging. Besser noch als TransFair selbst können die Mitglieder ihr Fairtrade-Engagement mit ihrer projektbezogenen oder politischen Lobbyarbeit verknüpfen. Heinz Fuchs, Ohne das vielfältige Engagement der Mitgliedsorganisationen in der entwicklungsbezogenen Vorsitzender des Aufsichtsrates von TransFair e.V. Bildungs-, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit sowie der Sensibilisierung für verantwortli- chen Konsum hätte Fairtrade nie den aktuellen Bekanntheitsgrad und die hohe gesellschaft- liche Akzeptanz und breite Unterstützung erreichen können. Ob Initiativen wie „Fair durch das Kirchenjahr“, „Fairer Kaffee in die Kirchen“, „Wen macht die Banane krumm?“, „Zukunft * Gründungsorganisationen: Aktion Arme einkaufen“, „Fairtrade-Towns“ oder Pfadfinderkluft aus fairer Baumwolle – um nur einige Welt, AG3WL, Misereor, Frente Solidario (Costa Rica), Verbraucher Initiative, Friedrich-Ebert-Stiftung, Christliche Initiative Romero, Hochschulring d. Katholischen Studierenden Jugend, Kirchlicher Entwicklungsdienst (heute: Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst) und DGB-Bildungswerk 4 Vorwort Vorwort 5
Fairtrade in Zahlen Kaffee – der Klassiker unter den fair gehandelten Produkten – war 1992 das erste Produkt, das in den Regalen stand. Inzwischen sind bundesweit über 7.000 Fairtrade-Produkte in rund 42.000 Verkaufs- Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Nordrhein-Westfalen (AEJ-NRW) 1.000 Lasst uns fair grillen, stellen verfügbar: in Supermärkten, Discountern, Drogerien und Biosupermärkten, in Weltläden und in mehr als 30.000 gastronomi- 800 schen Betrieben. 2016 knackten die Umsätze mit Fairtrade-zertifi- zierten Produkten erstmals die Milliarde. denn die Welt ist ein Dorf! Umsatz in Mio. Euro 600 Herzlichen Glückwunsch zu 25 Jahren TransFair. Eine Gelegenheit die menschenverachtenden Arbeitsbedingungen in der Textilindu- 400 kurz innezuhalten und auf eine großartige Zeit zurückzublicken. Hat strie beklagt haben oder zusammen mit kolumbianischen Partnern von dieser Entwicklung jemand zu träumen vermocht? Der Weg die Bedeutung eines internationalen Freiwilligendienstes in beide 200 von TransFair, das Gespür für Trends und der Aufbau des fairen Richtungen dargestellt haben. Natürlich auch die Broschüre „Faire Handels als hochwertiges Siegel sind eine großartige Leistung und Ferien“, die Tipps für nachhaltige Ferienfreizeiten enthält und die 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 wurden mit dem unermüdlichen Einsatz vieler Menschen bei und Initiative Faires Jugendhaus. um TransFair herum erreicht. Der faire Handel ist ein wichtiges Thema für die Evangelische Ju- gend. In der Seminararbeit werden Welthandelstrukturen beleuchtet und Konsummuster und Gewohnheiten kritisch hinterfragt. Nicht immer steht der faire Handel dabei im Vordergrund: Der Climate Action Day ist keine Kampagne für fair gehandelte Produkte und Den Erfolg von TransFair doch steht am Ende von vielen Veranstaltungen die Erkenntnis, verdanken wir nicht zuletzt dem dass der faire Handel ein wichtiges Instrument ist, um den Lauf der Wir sind der Zusammenschluss der Evangelischen Jugend Engagement und der Überzeu- Welt positiv zu beeinflussen. in ganz Nordrhein-Westfalen und vertreten die Interessen gungskraft unserer Mitglieds- von rund 300.000 Kindern und Jugendlichen. Wir stehen organisationen. Sie tragen die Idee Die Welt ist ein Dorf. Weltweit wird die Globalisierung bemüht, um für eine Gesellschaft in der Kinder und Jugendliche in der des fairen Handels in ihre Netz- Ereignisse zu beschreiben und die eigene Verantwortungslosigkeit Mitte stehen, mitreden und mitgestalten. Wir glauben, dass werke hinein und stärken so das zu erklären. Eine Jeans legt im Herstellungsprozess 18.000 Kilome- jedes Kind ein Geschenk Gottes ist und jeder Mensch als ter zurück und geht durch unzählige Hände. Wer soll dabei noch solches so behandelt werden sollte. Wir bieten politische breite zivilgesellschaftliche den Überblick behalten? Vielleicht die 62 Menschen, die über so viel Vertretung in Kirche und Gesellschaft, damit Kinder und Fundament. verfügen können, wie die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung? In der Jugendliche das bekommen, was sie für ein gelingendes Evangelischen Jugend ist die Empörung über herrschende Zustän- Leben brauchen. Dieter Overath, Geschäftsführender de oft der Beginn des Nachdenkens. Dann wollen wir sehen, lernen Vorstandsvorsitzender TransFair e.V. und verändern. Wir wollen im Globalen Dorf leben und müssen uns www.aej-nrw.de kümmern, damit dieses Leben für alle Menschen gelingt und Gottes Schöpfung erhalten bleibt. Seit 25 Jahren bei Fairtrade an Bord: Dieter Overath und fairer Kaffee. Foto: Jim Rakete Anfang 2012 erfuhren wir, unter welchen Bedingungen Grillkohle für Naheliegend, dass wir uns mit unseren Veranstaltungen befasst den deutschen Markt hergestellt wurde. Mehrere Medien berich- haben: Welches Papier wird verwendet, wie reisen wir an und wel- teten und informierten über ausbeuterische Kinderarbeit und die cher Kaffee wird getrunken? Gibt es faire Schokolade und regionale rücksichtslose Rodung von tropischen Wäldern zur Holzkohleher- Milch? Es wurden Broschüren geschrieben und Methoden zur stellung. Wir informierten uns weiter und suchten eine Alternative. Bildung und Qualifizierung entwickelt. Der Begriff „Kritischer Kon- In den Jugendverbänden gehört das Grillen im Sommer zum guten sum“ verbreitete sich schnell als Umschreibung für einen bewussten Ton, dazu kommen unzählige Kirchenfeste und Großveranstaltun- 1.240 Seit 1993 wurden In Deutschland sind über 7.000 in Deutschland Konsum, der versucht die aktuellen Bedürfnisse mit den vorhan- gen. Nach einem Jahr waren wir keinen Schritt weiter, denn zu Fairtrade- € denen Ressourcen und Möglichkeiten in Einklang zu bringen. Viele 98 % wird die Grillkohle für den deutschen Markt importiert. Wir . Produkte Produzentenorganisationen in RD im Wert Fairtrade-Produkte 75 Ländern Themen wurden dabei bearbeitet: Erdbeeren im Winter oder das waren ratlos und enttäuscht, denn den Raubbau an Menschen 6M von über verkauft erhältlich Wasser laufen lassen beim Zähneputzen? Werbematerial als billigen und Umwelt zu akzeptieren war für uns keine Option. Kurz darauf Wegwerfartikel? Nicht immer finden wir zufriedenstellende Antwor- erfuhren von einem kleinen Projekt auf der südphilippinischen Insel ten und tauschen uns mit Partnern und Fachorganisationen aus. Mindanao. Für den Eigenbedarf werden dort Kokosschalen verkohlt und dann als Brennmaterial verwendet. Die Kokosschalen entste- Pro Kopf und Jahr geben Produzentenorganisationen Seit Beginn wurden Die evangelischen und katholischen Verbände in NRW arbeiten im hen als Abfall bei der Verarbeitung der Kokosnuss und werden oft Menschen in Deutschland mit insgesamt 13 Euro 1,66 Mio. 140.000 T Kaffee verkauft Themenfeld eng zusammen und entwickeln gemeinsame Formate: bspw. das Faire Frühstück im Düsseldorfer Landtag, bei dem wir auch einfach so abgebrannt, um Platz zu schaffen. Im Gegensatz zu Baumholz wird die Kokosnuss als Frucht nicht als CO2-Speicher für Fairtrade-Produkte aus Mitgliedern 8 Fairtrade in Zahlen Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Nordrhein-Westfalen 9
Peter Bednarz, Foto: Anja Lukas-Larsen gewertet und ist somit ein CO2-neutrales Ausgangsprodukt. Die Kooperativen verbessern. Dann werden wir uns sicherlich auch um Herstellung der Grillkohle erfolgt vor Ort mit einfachen Maschinen. eine Fairtrade-Zertifizierung bewerben. Die Faire Kohle zeigt, wie in Wir bestellten Produktproben und waren von der Qualität der Bri- der Jugendverbandsarbeit Gegenwelten entstehen können und sie ketts überzeugt: Wir konnten eine hohe Temperatur und eine lange, somit ihrem ursprünglichen gesellschaftlichen Auftrag nachgeht. In gleichmäßige Glut messen. Dabei entfaltet die Grillkohle kaum dem Projekt steckt ein großes Potenzial weitere Lernfelder zu er- Qualm und es bleibt weniger Asche im Grill zurück. Unser Partner schießen. Die Erfahrungen in diesem Projekt sind für alle Beteiligten fand eine Möglichkeit, die Ware vor Ort in Säcke zu füllen und in prägend und qualifizieren für spätere Aufgaben in anderen Kontex- Kartons zu verpacken. So stand der Zusammenarbeit nichts mehr ten. Verantwortung für sich selbst und seine (weltweite) Umwelt zu im Wege. Fünf Tonnen Grillkohle-Briketts wurden in einen Container übernehmen sowie die eigene Selbstwirksamkeit kennenzulernen, verladen und nach Deutschland gebracht. bleiben weiterhin Kern des Projektes. Noch bevor die Ware im Hamburger Hafen anlandete war sie ver- Die Jugendlichen in unseren Strukturen sind oft mit den Grundzü- kauft. Wir hatten nicht mal die Zeit die Ware zu kennzeichnen und gen des fairen Handels vertraut. Fernreisen sind selbstverständlich lieferten im geliehenen LKW selbst aus, um rechtzeitig bei Gemein- geworden und Entsendungsprogramme wie „weltwärts“ oder der defesten präsent zu sein. Wir lernten dabei viel über Grillkohle und „Konkrete Friedensdienst“ (NRW) befördern Bildungsreisen in den Logistik. Wir sammelten die Rückmeldungen aus den Gruppen globalen Süden. So verändert sich die Bildungsarbeit. „Was ist ge- und Verbänden und besprachen mit den beteiligten philippinischen recht?“, ist keine dogmatische und ein Themenfeld konstruierende Kooperativen Verbesserungsmöglichkeiten für das Produkt und Frage mehr, sondern wird zur Auseinandersetzung mit der eigenen in der Zusammenarbeit. Es haben bereits zwei Besuchsreisen auf Biografie. Gleichzeitig werden durch die Akteure der Nachhaltig- die Philippinen stattgefunden, im kommenden Jahr wollen wir eine keitsszene immer neue Herausforderungen formuliert. Präsentiert Einladung nach Deutschland aussprechen. eine Organisation einen Ansatz, um ein Thema anzugehen, findet sich schnell eine weitere Organisation, die das als nicht ausreichend Wir öffneten das Projekt „Faire Kohle“, um so die Ideen und Inter- deklariert. Die eigentlich gut gemeinte Kritik, um sich gemeinsam essen der Ortsgruppen besser aufnehmen zu können. So ent- zu entwickeln, verkommt zur egozentrischen Expertendiskussion. stand bspw. eine Posterserie als Werbung oder die Grillkohle war Das Gute ist zu verneinen, weil das Beste nicht erreicht wird, ist zur Ausgangspunkt für die inhaltliche Auseinandersetzung mit TTIP. Bei reflexartigen ersten Reaktion geworden. Das führt zu Verunsiche- der Messe FAIR FRIENDS in Dortmund stellten wir unsere Aktivität rung und zu Resignation. Ergänzend ist bei vielen Organisationen auch erstmals der Öffentlichkeit vor und erhielten durchgehend die Bereitschaft hoch, Ereignisse unzulässig zu vereinfachen, um positives Feedback. Wir waren überrascht, dass viele BesucherIn- eine höhere öffentliche Aufmerksamkeit zu erhalten. nen dieses Engagement von der Jugendarbeit nicht erwartet hatten und meinten, wir seien eine private Initiative. Deshalb haben wir uns Jugendliche und junge Erwachsene stehen für diese Entwicklung hingesetzt und einen Neuanfang gewagt: Für die Geschäftstätig- nicht zur Verfügung. Sie werden aus ihren Erfahrungen heraus aktiv, keit haben wir eine GmbH gegründet und die Produktpräsentation die im besten Fall durch eine werteorientierte Jugend(verbands)- völlig neu erarbeitet. Das Ergebnis ist u.a. die neue Webseite und arbeit gestärkt oder erst ermöglicht wurden. So werden die welt- der Auftritt in den sozialen Netzwerken. Die Produktqualität konnte weiten Krisen nicht als lähmende Ereignisse begriffen, sondern als durch Veränderungen bei der Herstellung angehoben werden, so Chance diese Welt zum Positiven zu verändern. Die Faire Kohle ist dass wir nun die Anforderungen von DINplus erreichen. Wir wollen ein Beispiel dafür. zeigen, dass der gemeinsame Handel auf Augenhöhe möglich ist. Fairtrade Deutschland hat uns auf diesem Weg ermutigt und unterstützt. Peter Bednarz, Koordinator Jugend und Eine Welt, Wir haben viel gelernt in unserer bisherigen Arbeit. Zuerst, dass ein Amt für Jugendarbeit der Evangeli- vermeintlich einfaches Produkt wie Grillkohle-Briketts komplex wird, schen Kirche von Westfalen wenn es zur Handelsware wird. Schnell haben wir deshalb gelernt, offene Fragen zu sortiern und zu priorisieren. Jetzt gehen wir offene Fragen der Reihe nach an und achten auf die im Projekt vorhande- nen Ressourcen und Möglichkeiten. So ist z. B. ein offener Punkt, dass die Papierverpackung der Grillkohle bisher nicht zertifiziert ist. Für die Zukunft haben wir uns viel vorgenommen. Wir wollen den Verkauf der Fairen Kohle ausweiten und so auch die entwicklungs- politischen und umweltpolitischen Effekte bei den angeschlossenen Faire Kohle, fertige Grillbriketts (links) und Kokosnüsse bei der Verkohlung (rechts), Foto: Benjamin Eckert 10 Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Nordrhein-Westfalen Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Nordrhein-Westfalen 11
Bund der Katholischen Jugend (BDKJ) Hinter jedem Produkt steht ein Mensch Die Annahme, dass der faire Handel tatsächlich in aller Munde ist tätig solidarisch sein und Menschen helfen, die in Ländern der und nicht nur sprichwörtlich, stimmt leider noch nicht ganz. In vielen damals so genannten „Dritten Welt“ leben. Diese Pionierinnen und Produktsegmenten sind die Anteile am Gesamtkonsum sehr über- Pioniere des fairen Handels haben es geschafft, dass sich heute schaubar. Dennoch ist auch ein Drei-Prozent-Anteil am deutschen viele Menschen nicht mehr damit abfinden, dass das T-Shirt aus der Kaffeeverbrauch hoch genug, dass damit ein gesundes Wirtschaf- Boutique und das Geld aus dem Automaten kommen. Sie fragen ten möglich ist. Wichtiger noch als die Marktrelevanz ist für mich nach, wollen mehr wissen und setzen mit ihrem Konsum und Nicht- aber eine andere Aufgabe des fairen Handels: die Bewusstseinsbil- Konsum ein politisches Zeichen. Jedoch besteht der faire Handel heute nicht mehr nur aus Überzeugungstäterinnen und Überzeu- gungstätern. Für viele ist er die Möglichkeit, ihr schlechtes Gewis- sen durch einen kleinen Aufpreis zu lindern. Denn unbestritten ist, dass sich in der heutigen Informationsgesellschaft niemand mehr davon freimachen kann, zu wissen oder mindestens zu ahnen, welche negativen Auswirkungen der eigene Konsum auf andere Menschen und die Umwelt hat. Es ist also nichts verwerflich daran, dass sich nicht jeder und jede politisch engagiert in diesem Bereich. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ist In der Zukunft des fairen Handels ist es wichtig, dass sowohl politi- der Dachverband von 17 katholischen Jugendverbänden sche Arbeit als auch Marktrelevanz dazu führen, dass fairer Handel und -organisationen. Er vertritt die Interessen von 660.000 breiter, stärker und damit auch alltäglicher und gewöhnlicher wird. Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Politik, Kirche und Gesellschaft. Die Akteurinnen und Akteure des fairen Handels müssen sich ihrer Stärken bewusst sein, aber gleichzeitig erkennen und akzeptieren, www.bdkj.de dass andere Herangehensweisen an den fairen Handel legitim und bereichernd sein können. Der faire Handel muss einladen, nicht abgrenzen, er muss gestalten, nicht gleichmachen. Es geht dung bei Konsumentinnen und Konsumenten, dass sie mit ihrem darum, dass trotz aller kleinen Reglementierungen und Kriterien das Handeln für ein bisschen mehr Gerechtigkeit in der Welt sorgen Große und Ganze immer wieder in den Blick genommen wird: die können. Sie können selbst Teil einer Verbesserung sein. Gerade für Verwirklichung von Menschenrechten weltweit, der Anspruch jedes junge Menschen ist diese Wirksamkeit des eigenen Handelns ein Menschen auf ein würdevolles Leben, auf gesellschaftliche Teilhabe wichtiger Faktor für ihr Aufwachsen. Außerdem vermittelt der faire und Selbstentfaltung in einer lebensförderlichen Umwelt. Zu dieser Handel ein Gefühl für eine weltweite Zusammengehörigkeit. Es geht Erreichung kann der faire Handel beitragen. nicht darum, wie wir hier und die da leben, sondern darum, wie wir es alle zusammen schaffen, dass die Welt ein besserer Ort wird. Wolfgang Ehrenlechner, Als Aktive aus der Jugendarbeit Ende der 1960er Jahre begannen, Bundesvorsitzender des Bundes Kaffee aus Nicaragua zu importieren, hatten sie zweierlei im Sinn: der Deutschen Katholischen Jugend Sie wollten ein Bewusstsein dafür schaffen, dass hinter jedem Pro- (BDKJ) dukt ein Mensch steht, der es anbaut oder herstellt und sie wollten Beide Bilder: BDKJ Bundesstelle 12 Bund der Katholischen Jugend Bund der Katholischen Jugend 13
Brot für die Welt e.V. Mit FAIReinten Kräften Ein Blick zurück, ein Blick nach vorn Es war eine Zeit der Umbrüche und der großen und der kleinen Niemand aus dem Kreis derer, die sich 1989 trafen, hätte wohl ge- Anfänge. Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer. Vier Tage dacht, dass ihre Idee einmal so reiche Früchte tragen würde. Heute, später fand beim Kirchlichen Entwicklungsdienst ein erstes Treffen mehr als ein Vierteljahrhundert später, hat TransFair zahlreiche statt, aus dem letztlich der Verein TransFair hervorgehen sollte. Herausforderungen gemeistert und beeindruckende Erfolge erzielt. Es war kein Zufall, dass dieser Stein von den Kirchen ins Rollen Der Verein ist Teil einer weltweiten Bewegung, in der Menschen auf gebracht wurde. Der faire Handel war von Beginn an ein ökumeni- allen Kontinenten mit vereinten Kräften daran arbeiten, gerechtere sches Projekt. 1970 initiierten die Jugendverbände der katholischen Handelsbedingungen und Chancen für alle zu schaffen. Es ist alles und der evangelischen Kirche gemeinsam mit Brot für die Welt und andere als eine Selbstverständlichkeit, dass der größte Teil der Misereor die „Aktion Dritte Welt Handel“ und hoben damit den fairen Deutschen das Fairtrade-Siegel kennt und ihm vertraut. Es ist be- Handel aus der Taufe. Unzählige Menschen haben sich seitdem eindruckend, welche Zahl von Menschen vom fairen Handel direkt engagiert und füllen die Fairhandels-Bewegung mit Leben. Sie oder indirekt profitiert. Und doch: Bei allen Erfolgen sind die Heraus- verkaufen im Weltladen, nach dem Gottesdienst oder auf dem Ge- forderungen nicht kleiner geworden. Beim Marktanteil fair gehandel- meindefest Waren von Kleinproduzentinnen und -produzenten aus ter Waren ist noch deutlich Luft nach oben. Von der Liberalisierung dem globalen Süden und leisten Bildungsarbeit zu den ungleichen des Welthandels profitieren wettbewerbsstärkere Staaten des Kräfteverhältnissen im Welthandel. Fairer Handel möchte „Hilfe zur Selbsthilfe“ leisten und ist ein praktischer Beitrag zu mehr weltweiter Gerechtigkeit. Die christliche Botschaft gab und gibt ihm Wurzeln und Flügel. Flügel, um sich immer wieder selbst zu hinterfragen und im Sinne der Partner im globalen Süden neue Wege zu suchen. Der Aufbruchstimmung nach dem Ende des Kalten Krieges gaben die Grüne Woche Berlin, 2017: Übergabe der Studie „Verändert der Faire Handel die Gesellschaft?“ an Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Scorpions mit „Wind of Change“ eine Hymne. Der Schwung des Als weltweit tätiges Entwicklungswerk der evangelischen Müller durch Dieter Overath, TransFair und Klaus Seitz, Brot für die Welt (Studie im Auftrag von TransFair, Servicestelle Kommunen in der Wandels erfasste auch den fairen Handel. Zwar hatte er beeindru- Kirchen in Deutschland ist Brot für die Welt in mehr als 90 Einen Welt/ Engagement Global, Forum Fairer Handel, Brot für die Welt und Misereor), © Hermann Bredehorst/Brot für die Welt ckenden Rückhalt in der eigenen Bewegung, doch gesamtgesell- Ländern rund um den Globus aktiv. Gemeinsam mit lokalen schaftlich gesehen war seine Bekanntheit noch sehr gering. Ein Partnern hilft das Entwicklungswerk armen und ausgegrenz- Vertreter des Evangelischen Entwicklungsdienstes lud daher am 13. ten Menschen, aus eigener Kraft ihre Lebenssituation zu November 1989 Kolleginnen und Kollegen aus anderen kirchlichen verbessern. Organisationen ein. Ziel war es, Möglichkeiten zu finden, den fairen Wir sind überzeugt, dass es dem Verein TransFair – wie auch in der Pfarrerin Dr. h.c. Cornelia Füllkrug-Weitzel, Handel bekannter zu machen und damit noch mehr Kleinprodu- www.brot-fuer-die-welt.de Vergangenheit – in Zukunft bestens gelingen wird, neue Heraus- Präsidentin von Brot für die Welt zentinnen und -produzenten im Süden von gerechten Löhnen und forderungen rechtzeitig zu erkennen, neue Wege zu finden und besseren Arbeitsbedingungen profitieren zu lassen. In den Nieder- zu beschreiten und dabei nie das Mandat zu vergessen, dass ihm landen war kurz zuvor bereits ein Gütesiegel für fair gehandelte Nordens und große, transnational agierende Unternehmen deutlich die Gründungsorganisationen seinerzeit mit auf den Weg gegeben Produkte mit großem Erfolg auf den Markt gebracht worden. Und mehr als viele Staaten des globalen Südens und insbesondere ihre haben. Herzlichen Glückwunsch zu einem Vierteljahrhundert des auch in Deutschland waren sich alle Beteiligten des Treffens einig: kleinbäuerlichen Produzentinnen und Produzenten. Der Schutz der beharrlichen und erfolgreichen Bohrens dicker Bretter! Und Gottes Wenn es gelänge, Fairhandels-Produkte auf breiter Basis in den Menschenrechte steht im globalen Konkurrenzkampf multinationaler Segen und eine glückliche Hand für die Bewältigung der Herausfor- Einzelhandel zu bringen, könnten noch mehr Menschen von der Konzerne immer wieder auf dem Spiel und der Klimawandel stellt derungen von heute und morgen. Idee erreicht und dafür gewonnen werden. Aus dem ersten Treffen vor allem die Kleinproduzentinnen und Kleinproduzenten im globa- ging die „Aktion Kleinbauernkaffee“ hervor. Aus dieser entstand len Süden vor gewaltige Herausforderungen. Das Motto des Jubilä- 1991 ein Verein, der ein Jahr später in TransFair umbenannt wur- ums lautet: „Handel neu denken“. Zu diesem Vorhaben können wir de. Die Finanzierung der Anfangszeit wurde von den kirchlichen alle Beteiligten nur ermutigen. Die vordringlichsten Aufgaben des Hilfswerken gestemmt, der Misereor-Mitarbeiter Klaus Piepel wurde fairen Handels liegen weiterhin darin, die Position der am meisten erster Vorsitzender. Mit Dieter Overath war bald ein ebenso kreativer Benachteiligten zu vertreten und zu stärken, mit ihnen gemeinsam wie hartnäckiger Geschäftsführer gefunden, der TransFair schnell die Herausforderungen der Zukunft anzugehen und sich politisch auf die Erfolgsspur führte. und durch Informationsarbeit für mehr Gerechtigkeit im Welthandel einzusetzen. Diese Aufgaben sind aktueller denn je. 14 Brot für die Welt Brot für die Welt 15
Christliche Initiative Romero e.V. (CIR) Auf dem Weg zu gemeinsamen Zielen 5 Fragen an Isabell Ullrich TransFair: Frau Ullrich, was läuft schief in unseren globalen weltweit und tragen im Fall Orangensaft in Brasilien erheblich zur Lieferketten? Umweltverschmutzung durch Pestizide bei. Statt des günstigsten Preises könnten sie von ihren Lieferanten auch die Einhaltung von Isabell Ullrich: Den Zielen Profit und Marktmacht wird viel zu viel Menschen- und Umweltschutzrechten fordern. Gewicht gegeben, während die Rechte der Menschen in den Liefer- ketten und der Umwelt immer nur dann eine Rolle spielen, wenn sie TF: Und der faire Handel? Was hat der dem großen Ungleich- dem Profitstreben nicht im Wege stehen. Die Konzerne, Politiker*in- gewicht entgegenzusetzen? nen und Konsument*innen am Ende der Lieferkette müssten sich viel mehr für die Bedingungen am anderen Ende interessieren und I.U.: Er greift das Problem von der anderen Seite her an. Die großen sich ihrer globalen Verantwortung bewusst werden. Konzerne zu bewegen ist die eine Sache. Fairer Handel zeigt, angefangen bei einzelnen Kooperativen, dass es möglich ist, die Rechte von Kleinbauern und Bäuerinnen in den Vordergrund zu stellen und ihnen Zugang zum Markt zu ermöglichen. Von einer kleinen bewusst konsumierenden Gruppe ausgehend, werden men- schen- und umweltrechtliche Kaufkriterien so zum Trend. Auf dem Weg dorthin müssen aber viele Kompromisse gemacht werden. Wir sehen unsere Aufgabe darin, diesen Prozess kritisch zu begleiten und daran zu erinnern, dass ein erster Schritt lobenswert ist, das Die Christliche Initiative Romero (CIR) setzt sich seit 1981 eigentliche Ziel − ein würdiges Leben für alle − aber noch nicht für Arbeits- und Menschenrechte in Ländern Mittelameri- erreicht. Aus der Kampagne für faire Supermärkte SUPPLY CHA!NGE, Foto: Joerg Farys kas ein. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Unterstützung von Basisbewegungen und Organisationen in Nicaragua, El TF: Sowohl die CIR als auch TransFair legen ein besonderes Salvador, Guatemala und Honduras sowie die Kampagnen- Augenmerk auf die Textillieferkette. Was ist die Besonderheit TF: Was ist der besondere Ansporn für die CIR, als Mitglieds- Isabell Ullrich, und Bildungsarbeit in Deutschland. in diesem Sektor und wo sehen Sie besondere Gemeinsam- organisation bei TransFair aktiv zu sein? Und wünschen Sie Referentin für Presse- und Öffentlich- keiten in den Forderungen und Lösungsansätzen von CIR sich für die zukünftige Zusammenarbeit mit TransFair? keitsarbeit Christliche Initiative Romero www.ci-romero.de und TransFair? (CIR) I.U.: Wir wünschen uns fruchtbaren Austausch, Dialog und eine I.U.: Die Besonderheit bei Kleidung im Vergleich mit Bananen oder gute Zusammenarbeit auf dem Weg zu gemeinsamen Zielen: Eine TF: Die CIR beteiligt sich an der Kampagne „SUPPLY Kaffee ist die Komplexität der Lieferkette. Vom Baumwollanbau bis Bindung aufzubauen zwischen den Menschen in Europa und dem CHA!NGE“, eine Kampagne für eine fairere Lebensmittelver- zur Ladentheke liegen unzählige über den Globus verteilte Arbeits- globalen Süden, und wirkungsvolle Mechanismen zu schaffen, die sorgung in Supermärkten und Discountern, die den Dialog schritte. Es ist ein mutiger Schritt von TransFair, mit dem neuen allen − auch zukünftigen Generationen − ein gutes Leben ermögli- über Probleme in den Lieferketten anstoßen will. Welche Textilstandard die gesamte Lieferkette in den Blick zu nehmen. chen. positive Rolle könnte denn der Lebensmitteleinzelhandel in Existenzsichernde Löhne und würdige Arbeitsbedingungen entlang einem Veränderungsprozess spielen? der Lieferkette sind auch unser Ziel. Auch hier sehen wir uns als konstruktiv-kritische Begleiterin bei der Frage, wie man dieses I.U.: Supermärkte und Discounter haben eine riesige Vormachtstel- gemeinsame Ziel erreicht. Zwei Dinge sind uns dabei besonders lung beim Verkauf von Lebensmitteln und aus dieser Macht wichtig: Die großen Marken müssen wirklich anfangen, Verantwor- erwächst eine große Verantwortung. Orangensaft zum Beispiel tung zu tragen und sie nicht nur nach unten durchreichen. Und für wird zu zwei Dritteln als Eigenmarken der Supermärkte verkauft. die Konsument*innen muss am Ende klar sein: Produziert dieses Die europäischen Lebensmittel-Einzelhandelsketten diktieren damit Unternehmen wirklich fair, oder hat es nur einige wenige öko-faire indirekt die Arbeitsbedingungen für Millionen von Arbeiter*innen Teile im Angebot, um sich einen ethischen Anstrich zu verleihen? 16 Christliche Initiative Romero Christliche Initiative Romero 17
Interview mit Manfred Holz Deutsches Institut für Ärztliche Mission e.V. (Difäm) Mitbegründer von TransFair e.V. Eine Kultur der Nachhaltigkeit fördern und Fairtrade-Ehrenbotschafter In der Geschichte des fairen Handels spielt Manfred Holz eine TF: Gab es auch Tiefschläge und was konnten Sie aus Ihnen Die Ressourcen unserer Welt sind begrenzt. Die Schere zwi- Sexsklavinnen missbraucht. Oft dienen die Gewinne der Finan- herausragende Rolle, er ist ein Mann der ersten Stunde in der schöpfen? schen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Schlechte zierung von Waffen. Viele Menschen sind traumatisiert. Vor allem Fairtrade-Bewegung und war als Vertreter des VEHEMENT e.V/ Lebens- und Arbeitsbedingungen, verunreinigtes Wasser und Kinder sind mangel- oder unterernährt und leiden unter armutsbe- NEWI Gründungsmitglied von TransFair. Während seines langjäh- M.H.: So manche schlecht und unvollständig recherchierten Berichte Unterernährung sind für Millionen Menschen bitterer Alltag. Kriege dingten Krankheiten. Doch der Zugang zu einer guten Gesundheits- rigen Engagements u.a. als Vorstandsmitglied von TransFair e.V. in den Medien haben uns immer wieder ein Stückchen zurückge- und Naturkatastrophen verschärfen die weltweite Armutssituation. versorgung ist oft nicht möglich. in den Jahren 2007-2011 war ihm besonders die Vernetzung der worfen und zudem endlose Diskussionen erzeugt. Aber das hat uns Längst nicht alle Menschen in unserer Einen Welt haben eine gute verschiedenen Akteure der Eine Welt Arbeit ein Anliegen. Seit 2011 dann im Endeffekt eher stärker und selbstbewusster gemacht. Dem Gesundheitsversorgung. Viele Menschen sterben, weil sie das Neben der Rohstoffförderung bergen auch Produktion und Entsor- ist Manfred Holz Fairtrade-Ehrenbotschafter. Vorstand ist es meistens gelungen, die eine oder andere Aussage Geld für die medizinische Behandlung nicht aufbringen können, gung der Geräte Abgründe. In asiatischen Zulieferfirmen und bei 2011 wurde er außerdem für sein unermüdliches und ehrenamtli- wieder zu korrigieren und richtigzustellen. die nächste Gesundheitsstation zu weit entfernt ist oder weil es Auftragsfertigern arbeiten vor allem junge Menschen ohne jeden ches Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. kein medizinisches Personal gibt und lebenswichtige Medikamente arbeits- und menschenrechtlichen Schutz. Geht ein Handy kaputt TF: Ist eine gute Streitkultur wichtig für den Erfolg eines fehlen. Das Deutsche Institut für Ärztliche Mission e.V. (kurz Difäm) oder entspricht es nicht mehr dem neuesten Stand, entsorgt es der TransFair: Wie haben Sie die Gründungsfeier von TransFair Vereins? setzt sich deshalb seit seiner Gründung im Jahr 1906 mit lokalen Verbraucher oft achtlos. Die Folgen sind 5.000 Tonnen Elektro- erlebt? Partnern für eine nachhaltige Gesundheitsversorgung in wirtschaft- schrott pro Jahr. Viele ausrangierte Geräte landen auf Müllhalden in M.H.: O ja! Obwohl so manche Energien einiger Akteure meiner lich armen Regionen ein, vor allem für benachteiligte, gefährdete Entwicklungsländern, wo Kinder und Jugendliche die Bestandteile Manfred Holz: Ein ganz spannendes Abenteuer mit unterschied- Meinung nach manchmal besser in die ein oder andere Aktion und und bedürftige Menschen. herausholen und dabei giftigen Dämpfen ausgesetzt sind. lichen Akteuren aus 20 Organisationen (u.a. Entwicklungshilfe, Kampagne zum fairen Handel eingesetzt worden wären, als immer Kirchen, Umwelt und Bildung). Es herrschte am 10.06.1992 eine wieder über Themen wie „wer ist fairer, besser und nachhaltiger“ oder Doch selten haben Missstände eine einzige Ursache, und selten gute Aufbruchstimmung: endlich ein einheitliches Siegel sowie über die „guten“ oder „bösen“ Anbieter in Deutschland zu diskutieren. gibt es eine einheitliche Lösung für sie. Deshalb unterstützt das verbindliche Standards zum fairen Handel. Aus dem sogenannten Difäm als Mitglied des Vereins TransFair die Idee des fairen Han- „alternativen Handel“ entstand so der „faire Handel“. TF: Handel neu denken – was stellen Sie sich konkret darunter delns: Mit unserer bundesweiten Bildungs- und Sammelinitiative Die vor? Handy-Aktion – fragen. durchblicken. handeln! weisen wir auf die TF: Auf welche Hindernisse und Widerstände ist TransFair globalen Zusammenhänge unseres Konsums hin. Und gehen dabei am Anfang gestoßen? M.H.: Die großen Global Player müssen endlich noch mehr faire der Frage nach, wie wir unsere Welt gerechter, wie unseren Lebens- Das Deutsche Institut für Ärztliche Mission e.V. (Difäm) ist Produkte in den Bereichen Lebensmittel und Textilien offensiver anbie- stil nachhaltiger und zukunftsfähiger für die nächsten Generationen ein gemeinnütziger Verein, der sich seit über 100 Jahren M.H.: Der faire Handel hatte ein relativ gutes Ansehen in der Be- ten und bewerben. Gleichzeitig dürfen die Konsumenten aber nicht gestalten können. für Gesundheit in der Einen Welt einsetzt. Als Organisation völkerung. Leider kauften die Konsumenten trotzdem recht selten nur über Nachhaltigkeit reden. Fairer Handel lebt nur vom Handeln! für weltweite christliche Gesundheitsarbeit stärken wir Ge- faire Produkte (O-Ton: „zu teuer“ oder „schmeckt nicht“). Dafür aber Gemeinsam für weltweite Gerechtigkeit sundheitsdienste durch die Zusammenarbeit mit Partnern wurde TransFair von Wohlwollen umzingelt! TF: Wie sehen Sie die Rolle der Mitgliedsorganisationen für die in Kirchen, Gesundheitseinrichtungen und Nichtregierungs- Zukunft? Jährlich werden in Deutschland 35 Millionen neue Mobiltelefone Organisationen. TF: Wie hat sich die Resonanz auf den fairen Handel im Laufe gekauft. Wenn aber ein Handy über einen deutschen Ladentisch der Zeit verändert? M.H.: Fairtrade ist weiterhin der Versuch, Elend und somit unter ande- geht, hat es schon zahlreiche Produktionsstufen in vielen Ländern www.difaem.de rem auch Fluchtursachen aktiv zu bekämpfen, bevor diese entstehen. durchlaufen, was kaum einem Käufer bewusst ist. Wer nun hinter M.H.: Die Produktpalette wurde von Jahr zu Jahr vielfältiger und Dabei müssen die Kommunen, die Kirchen und unsere Mitgliedsor- die glänzende Fassade der modernen Kommunikationstechnolo- umfangreicher, die Abwehrmechanismen etwas geringer. Plötzlich ganisationen noch größere Verantwortung übernehmen, um eine gie schaut, wird unter anderem mit unmenschlichen Bedingungen Unser Konsum hat weltweite Auswirkungen. Alle Nutzerinnen und waren faire Bananen, Kaffee, Tee, O-Saft und Süßigkeiten in aller glaubwürdige Vorbildfunktion zu leisten. Außerdem wünsche ich mir in den Minen der Demokratischen Republik Kongo konfrontiert. Nutzer von Mobiltelefonen tragen Verantwortung für ihr Konsumver- Munde! Die hohen Steigerungsraten von Jahr zu Jahr sprechen für für die nächsten 25 Jahre weiterhin eine so gute und erfolgreiche Gewalt und Armut dominieren den Abbau von Rohstoffen in vielen halten. Angefangen mit einer Handy-Sammelaktion des Difäm und sich. Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle und allen im fairen Handel Minen im Ostkongo. Was kaum ein Verbraucher weiß: Für die der Kreissparkasse Tübingen und einer folgenden bundesweiten Beteiligten. Rohstoffe, die später in den Handys landen, müssen Kinder in hun- Mitmachaktion des Difäm, des Zentrums für Entwicklungsbezogene TF: Was waren die Höhepunkte Ihrer langjährigen Arbeit für dert Meter Tiefe graben – und das tagelang. Sie verdienen, wenn Bildung (ZEB) der Landeskirche Württemberg und dem Entwick- den fairen Handel? Manfred Holz, überhaupt, nur einen Hungerlohn, bekommen kein Essen, schuf- lungspädagogischen Informationszentrum (EPIZ) in Reutlingen ist Mitbegründer von TransFair e.V. ten ohne Schutzkleidung. Bewaffnete Milizen oder kongolesische „Die Handy-Aktion – fragen.durchblicken.handeln!“ heute eine Ge- M.H.: Ganz klar die jährliche „Faire Woche“ (seit 2001) und die und Fairtrade-Ehrenbotschafter Soldaten kontrollieren den Abbau. Sie besetzen mit Waffengewalt meinschaftsaktion vieler verschiedener Organisationen aus Kirche Kampagnen Fairtrade-Towns, Fairtrade-Schools und Fairtrade-Uni- die Minen, verlangen Schutz- und Wegezölle. Wer sich wehrt, wird und Zivilgesellschaft und macht auf die sozialen, menschenrechtli- versities. Dadurch hat sich der faire Handel mittlerweile seines gefoltert oder getötet. Dorfbewohner werden aus ihren Dörfern chen, gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen der Pro- Image entledigt, nur für eine relativ kleine Bevölkerungsgruppe gut vertrieben, Mädchen und Frauen verschleppt, vergewaltigt und als duktion technischer Geräte, vor allem von Mobiltelefonen aufmerk- informierter und „Eine Welt“-bewusster Menschen reserviert zu sein. 18 Interview mit Manfred Holz Deutsches Institut für Ärztliche Mission 19
Gemeinsam mit lokalen Partnern verbessert das Difäm die Gesundheitsversorgung in vernachlässigten Regionen, Ursula Kohler, Difäm sam. Sie zeigt auf, wie Geräte repariert und länger genutzt werden Obwohl HIV und Aids ein großes Problem im Land darstellen, ist können. Mit dem Fairphone und der Fairen Computermaus stehen Sexualität nach wie vor ein Tabuthema. Aufklärung, besonders für erste IT-Geräte zur Verfügung, die den Weg zu mehr Gerechtigkeit Jugendliche in der Pubertät, findet so gut wie nicht statt. Fehlendes und einen verbesserten Schutz von Mensch und Natur eröffnen. Wissen über Prävention sowie die Folgen einer Infektion begünsti- gen die Ausbreitung des Virus und tragen zur Stigmatisierung der Mit der Sammlung ausrangierter Handys und deren Zuführung in Betroffenen bei. Gemeinsam mit seinen lokalen Partnern engagiert ein geordnetes Recycling durch die Deutsche Telekom wird die sich das Difäm daher besonders für gefährdete Jugendliche, schafft Thematik in Schulen, Gemeinden, an öffentlichen und kirchlichen Zugang zu HIV-Tests und Therapiemöglichkeiten und fördert die Orten sichtbar gemacht. In diesem Rahmen können Bildungsveran- Ausbildung von Multiplikatoren für die Aufklärung an Schulen und in staltungen organisiert werden: Filmische Einblicke in die Minen und Gemeinden. Fabriken sowie Rollenspiele vermitteln beispielsweise die Realität, die hinter den Geräten steht. Und unsere Referenten zeigen auf, Partnerschaftliche Zusammenarbeit was junge Menschen im globalen Süden erleiden, aber auch was sie tun, um ihre Lebens- und Arbeitssituation zu verbessern und wie Ein grundlegender Wandel zu einer zukunftsfähigen und gerechten wir sie dabei unterstützen können. Lebens- und Wirtschaftsweise gelingt nur dann, wenn er von vielen Menschen getragen wird und an verschiedenen Stellen ansetzt. Aufklärung rettet Leben Aber nur wer gesund ist, kann arbeiten, seine Familie ernähren und aktiver Teil seiner Gesellschaft sein. Gesundheit ist gleichzeitig Ziel, Mit dem Erlös der Sammelaktion wird unter anderem die Gesund- Voraussetzung und Ergebnis nachhaltiger Entwicklung. Deshalb heitsarbeit des Difäm im Ostkongo unterstützt. Viele Gesundheits- setzt sich das Difäm als Träger der Tropenklinik Paul-Lechler-Kran- einrichtungen sind zerstört oder kaum erreichbar und schlecht kenhaus in Tübingen und der Akademie für Globale Gesundheit mit Medikamenten und medizinischem Material ausgestattet. Ein und Entwicklung für einen gleichberechtigten Zugang zu qualitativ weiteres Problem ist die Abwanderung einheimischer Fachkräfte. hochwertiger und bezahlbarer medizinischer Versorgung und eine Hebammen, Ärzte und Pflegepersonal verlassen den Kongo auf- faire Wirtschaftsweise ein – lokal wie weltweit. grund der schwierigen Arbeitsbedingungen. Wo der Staat oft nicht mehr funktioniert, stellen Kirchen Bildungsstätten und Gesundheits- Wir wünschen unseren Kolleginnen und Kollegen von TransFair einrichtungen und arbeiten für Versöhnung und Wiederaufbau. Die alles Gute zum Jubiläum und danken für ihr Engagement für den Tübinger Organisation für weltweite christliche Gesundheitsarbeit fairen Handel. Nur durch die gemeinsamen Anstrengungen und unterstützt seine kirchlichen Partner im Kongo beim Aufbau und bei eine starke zivilgesellschaftliche Stimme können wir politische der Stärkung lokaler Gesundheitssysteme, wobei Prävention und Entscheidungen beeinflussen und damit langfristige und nachhaltige Behandlung von Infektionskrankheiten sowie nichtübertragbarer Veränderungen in der Gesellschaft bewirken. chronischer und vernachlässigter Krankheiten und die Gesund- heit von Müttern und Kindern im Fokus der Arbeit stehen. Hierfür fördert das Difäm unter anderem die Aus- und Weiterbildung von Anna Buck, Fachkräften und Gesundheitshelfern, den Bau, die Ausstattung und Referentin für Presse- und Öffentlich- fachliche Beratung von Gesundheitseinrichtungen, die Versorgung keitsarbeit des Deutschen Instituts für und Qualitätskontrolle von Medikamenten sowie die HIV-Aufklärung Ärztliche Mission e.V. von Jugendlichen. Gesundheit ist gleichzeitig Ziel, Voraussetzung und Ergebnis von Entwicklung, Dr. Gisela Schneider, Difäm 20 Deutsches Institut für Ärztliche Mission Deutsches Institut für Ärztliche Mission 21
Sie können auch lesen