Im Herbst des Lebens 100 - Österreichische Gesellschaft für ...
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SUCHT Wege aus der Sucht Abhängigkeiten erkennen – behandeln – bewältigen Winter 2016 100 magazin No 100 | Österreichische Post AG Sponsoringpost 04Z035724 S | DVR: 0743542 Grüner Kreis Im Herbst des Lebens grüner kreis magazin www.gruenerkreis.at Wege aus der Sucht 1
editorial Wir danken unseren SpenderInnen Unterstützen & Spenden Helfen Sie uns helfen! Friedrich Achitz, Linz Johann Andorfer, Peuerbach Mit Ihrer Unterstützung können wir Dkfm. Günter Baumgartner, Wien Partner des Grünen Kreises gemeinsam dazu beitragen, suchtkranken Beate Cerny, Wien Die Niederösterreichische Versicherung Menschen einen Weg aus der Sucht zu Apollonia Berger, Gutenstein unterstützt die Arbeit des Grünen Kreises. ermöglichen. Ihre Spende wird zur Weiter- Leonhard Dünser, Ludesch »Menschen, die wieder ein selbst- entwicklung von Projekten & Programmen Doris Grossi, Wien bestimmtes Leben ohne Abhängigkeit im Grünen Kreis verwendet. Gabriele Hiba, Wien führen wollen, brauchen vielfältige Unter- Bitte verwenden Sie für Ihre Spende die Elfriede Jilg, Bad Vöslau stützung, um ihre Krankheit zu besiegen. NÖ Landesbank-Hypothekenbank AG Mag. Brigitta Kandl, Wien Als Partner des Grünen Kreises nehmen IBAN AT81 5300 0038 5501 3222 Karla Kapper, Möllersdorf wir unsere soziale Verantwortung in der BIC HYPNATWW Sandra Maria Königshofer, Gföhl Gesellschaft wahr und leisten damit Liebe Leserin, lieber Leser! oder fordern Sie bei Gabriele Karner, Wien unseren Beitrag, den Betroffenen auf spenden@gruenerkreis.at Robert Kopera, Reisenberg dem Weg aus der Sucht zu helfen.« Sie halten die 100. Ausgabe unseres Magazins »Sucht - Wege aus der Sucht: Abhängigkeiten einen Zahlschein an. Christiane Popp-Westphal, Neulengbach Niederösterreichische Versicherung AG erkennen - behandeln - bewältigen« in Händen. Christine Sigmund, Ernsthofen Weitere Informationen finden Sie auch auf www.noevers.at Dr. Alfons Willam, Wien www.gruenerkreis.at Das erfüllt mich natürlich mit großer Freude. Viele KollegInnen unterschiedlichster Professionen, Herzlichen Dank im Namen aller KlientInnen des Grünen Kreises! im Bereich »Spenden & Sponsoring«. aber auch viele KlientInnen, haben mit ihren Beiträgen dieses Magazin beseelt. Ihnen allen gilt und viele anonyme SpenderInnen mein besonderer Dank. Aber nicht nur unser Magazin kommt in die Jahre, sondern auch suchtkranke Menschen können Impressum aufgrund des medizinischen Fortschritts sowie der suchtspezifischen Angebote immer älter werden. Wie Primarius Dr. Schindler berichtet, erreicht der älteste substituierte Wiener Klient Erklärung über die grundlegende Richtung gem. Herausgeber: Verein Grüner Kreis Diese Ausgabe entstand unter Mitarbeit von: bald das stolze Alter von 80 Jahren. Daher beschäftigt sich unser Jubiläums-Magazin mit dem § 25 Mediengesetz vom 12.6.1981: Geschäftsführer: Dir. Alfred Rohrhofer Alfred Rohrhofer, Shird Schindler, Leo Zehender, Thema »Sucht im Alter – Altern mit Sucht«. Das Aufgabengebiet des Grüner Kreis-Magazins Redaktion: Dir. Alfred Rohrhofer, Peter Lamatsch, Christian Jagsch, Hans Haltmayer, Petra Scheide, bildet die Berichterstattung zur Prävention Georg Preitler, Dominik Batthyány, Human-Friedrich Seit September 2016 steht suchtkranken Menschen unser neues ambulantes Beratungszentrum in suchtindizierter Probleme im Allgemeinen, die Eigenverlag: Grüner Kreis, Verein zur Rehabilitation Unterrainer, Anabela Dias de Oliveira, Kurt Wien Simmering zur Verfügung. Dies ermöglicht uns, mehr KlientInnen als bisher zu beraten, zu wissenschaftliche Aufarbeitung der Abhängig- und Integration suchtkranker Menschen Neuhold und KlientInnen im Grünen Kreis behandeln und zu rehabilitieren. keitsthematik sowie Informationen über die Alle: 1110 Wien, Simmeringer Hauptstraße 101-103 Tätigkeit des Vereins Grüner Kreis . Tel.: +43 (0)1 5269489 | Fax: +43 (0)1 5269489-40 Bildquellennachweis: Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und besinnliche Festtage. Das Grüner Kreis-Magazin erscheint viermal redaktion@gruenerkreis.at | www.gruenerkreis.at Cover: Sergey Galyamin / 123RF jährlich in einer Auflage von je 30.000 Exemplaren Layout: Peter Lamatsch Autorenportraits: privat (soweit nicht anders Medieninhaber: Grüner Kreis , Verein zur Rehabi- Anzeigen: Sirius Werbeagentur GmbH erwähnt) litation und Integration suchtkranker Menschen Druck: AV+Astoria Druckzentrum GmbH Gender-Hinweis: Die Redaktion greift grundsätzlich nicht in die Texte der GastautorInnen ein. Sofern sich ein Autor oder eine Autorin für die Verwendung des generischen Maskulinums entscheidet, soll damit keine Bevorzugung des Männlichen und insbesondere keine Diskriminierung des Weiblichen zum Ausdruck kommen. Alfred Rohrhofer Helfen Sie uns helfen! »Wir heißen Sebastian und Felix. Wir wissen wie es ist, mit Eltern Der Verein »Grüner Kreis« wünscht im Namen seines Präsidenten DI Wolf Klerings, aufzuwachsen, die zu Alkohol und Drogen greifen. Selten denken die des gesamten Vorstandes und der Geschäftsführung allen LeserInnen, KlientInnen und MitarbeiterInnen Erwachsenen daran, wie sehr wir Kinder darunter leiden. Ein Glück, dass wir Hilfe vom »Grünen Kreis« bekommen. Hier arbeiten Menschen, die sich ein frohes Fest und ein erfolgreiches Neues Jahr! auskennen und sich um uns kümmern.« Sucht ist eine Krankheit, unter der alle Familienmitglieder leiden. Die Suchtgefährdung der Kinder, die in ihrer eigenen Familie schon mit diesem Problem konfrontiert sind, ist um ein Vielfa- Dr. Robert Muhr Dr. Leonidas Lemonis ches erhöht. Rechtzeitige Hilfe verhindert langfristige Probleme. psyochotherapeutischer Leiter ärztlicher Leiter Unsere Präventionsarbeit verhindert, dass die Kinder von heute nicht die Suchtkranken von morgen werden. Dir. Alfred Rohrhofer Geben Sie Sucht keine Chance - Geschäftsführer unterstützen Sie unsere Ziele durch Ihre Spende! Verein Grüner Kreis | NÖ Landesbank-Hypothekenbank AG 2 Wege aus der Sucht Wege aus der Sucht 3 IBAN AT81 5300 0038 5501 3222 | BIC HYPNATWW
8 Inhalt 3 6 Editorial Alfred Rohrhofer Sucht im Alter – Altern mit Sucht Shird Schindler 8 Das Alter und seine Bilder in der Philosophie Leo Zehender 10 Sucht im Alter Christian Jagsch 12 Klinische Aspekte der Langzeitsubstitution mit Opioiden Hans Haltmayer 14 Stationäre Dauerbetreuung älterer Suchtkranker im Verein Grüner Kreis Petra Scheide 26 16 Unser Betreuungsangebot 18 Auch drogenkranke Menschen werden älter Georg Preitler 20 Glück und Erfüllung im Alter Dominik Batthyány 22 Spurensuche Betroffene berichten über ihr Leben mit der Sucht 24 Wohnhilfen für (alternde) chronifiziert erkrankte Drogenabhängige Anabela Dias de Oliveira 26 Der alte Sünder, der kennt sich aus... 28 Human-Friedrich Unterrainer 28 Wir stellen vor: Das neue Beratungs- und Betreuungszentrum in Wien Simmering 29 Der neue Präsident des Vereins Grüner Kreis Wolf Klerings 30 Kunst im Grünen Kreis Kurt Neuhold im Gespräch mit Maja Pogačnik 4 Wege aus der Sucht 30 29 Wege aus der Sucht 5
Sucht im Alter – Altern mit Sucht n Dies bewirkt auch eine stärkere Schädi- gung des Nervensystems. n Fehleinschätzung der therapeutischen Möglichkeiten und der Veränderungs- arbeiterInnen dieser Pflegeeinrichtungen kann man sich seither über Abhängigkeits- n Damit sinken für ältere PatientInnen bereitschaft älterer Menschen mit erkrankungen und deren Behandlung bzw. auch die Grenzwerte für den noch risiko- nachfolgendem therapeutischem Nihi- über die Behandlungseinrichtungen infor- losen Konsum. lismus, also der Nicht-Ausschöpfung- mieren. Dies ist sicher ein wichtiger erster dern auch Alkoholkranke werden älter, Darüber hinaus ist die Diagnostik einer vorhandener Behandlungsmöglichkeiten. Schritt in Richtung Erkennen und Behan- beide Gruppen sind durch den Substanz- Suchterkrankung bei älteren Suchtkran- Abhängigkeitstypen im Alter (nach Zeman deln von Suchterkrankungen im Alter. konsum oft deutlich vorgealtert und haben ken zusätzlich durch Komorbiditäten mit 2009): Zusammenfassung Da ältere PatientInnen mit einer oft schon mit Mitte 40 das biologische ähnlichen Symptomen oft erschwert. n »Early-onset-Abhängige« werden wegen Suchterkrankungen bei älteren Patien- Suchterkrankung insgesamt kränker sind, Alter von 60-Jährigen. des langen Suchtverlaufs und der kör- tInnen zu diagnostizieren, ist schwierig. sollten die Behandlungseinrichtungen, Epidemiologie perlichen Folgeerkrankungen oft nicht Eine Studie an der John-Hopkins-Univer- in denen diese PatientInnen behandelt Sucht im Alter Die quantitative Erfassung von Sucht- älter als 65 und sind daher bei den sität, die Wolter in seiner Publikation 2006 werden, auch die dafür nötige medizini- Es gibt aber auch die Gruppe jener, die bis problemen im Alter wird durch folgende älteren Suchtkranken unterrepräsen- nennt, hat gezeigt, dass eine Alkoholabhän- sche Versorgung gewährleisten können. ins Alter keine Suchterkrankungen hatten, Gründe erschwert: Die Symptome von tiert. Allerdings leiden diese PatientIn- gigkeit bei 60 % der jüngeren, aber nur 37 Ein wichtiger Punkt dabei wird auch der die aber aufgrund von Lebensereignissen depressiven Erkrankungen, von Demenz- nen in den letzten Jahren an vielen % der älteren PatientInnen diagnostiziert Aufbau einer Expertise für eine sinnvolle (fehlende Tagesstruktur nach der Pensio- und von Alkoholerkrankungen zeigen der körperlichen, psychiatrischen und wurde. Doch eine Diagnose ist wichtig, Medikation bei diesen PatientInnen sein, nierung, Tod von PartnerInnen, Belastun- einerseits viele Ähnlichkeiten, und ande- suchtspezifischen Komplikationen, denn ohne diese wird auch keine Therapie weil ältere PatientInnen meist schon viele gen durch Krankheit/Pflegebedürftigkeit rerseits leiden viele PatientInnen an welche dann oft eine intensive medi- erfolgen. Medikamente einnehmen und aufgrund von Shird Schindler von PartnerInnen/Eltern u.v.m.) im fortge- mehreren dieser Erkrankungen gleich- zinische/psychiatrische Behandlung in Daher wird es bedeutsam sein, gerade des langsamen Stoffwechsels Wechselwir- schrittenen Alter mit einem Alkohol- oder zeitig. Dies erklärt auch die hohe Varia- Krankenanstalten erfordern. bei älteren PatientInnen auch auf das Vor- kungen mit Entzugsmedikationen anzu- Benzodiazepinkonsum beginnen. tionsbreite der Prävalenzrate von 2-16 % n »Late-onset-Abhängige«, deren Abhän- liegen von Abhängigkeitserkrankungen zu nehmen sind. Dies wird, da vermutlich die »Sucht im Alter« oder »Altern mit Egal, ob Abhängigkeiten im Alter schon (Zeman 2009) von Alkoholmissbrauch gigkeit erst später, oft durch alters- achten und eventuell diesen Punkt auch Zahl der älteren Suchtkranken zunehmen Sucht« ist zwar nicht dasselbe, aber lange bestehen oder erst frisch aufgetreten und -abhängigkeit bei älteren Menschen. typische kritische Lebensereignisse gezielt abzufragen. wird, die meisten Einrichtungen sind, oft geht mit ihnen ein gewisser thera- Unter Annahme der Richtwerte der Ame- wie Pensionierung oder Partnerverlust Doch selbst wenn eine Diagnose im Suchtbereich betreffen. beides sind Themen, deren Wich- peutischer Nihilismus einher. Unter dem rican Geriatric Society ist die Prävalenz für ausgelöst wurde, sind häufig stabiler gestellt wurde, heißt dies – wegen des Zusammenfassend ist festzuhalten, tigkeit durch die demografischen Aspekt, dass diese PatientInnen schon alt einen riskanten Konsum in Deutschland und leiden weniger unter psychischen weitverbreiteten therapeutischen Nihilis- dass das Thema Sucht und Alter überra- sind, wird oft gar nicht an die therapeuti- insgesamt bei 15 %, also 27 % für Männer Begleiterkrankungen. mus – noch lange nicht, dass auch tatsäch- schenderweise kaum thematisiert wird, Veränderungen der Gesellschaft von sche Behandlung gedacht, die bei jüngeren und 8 % für Frauen, das bedeutet, ca. 70 % n »Rezidiv Abhängige« sind PatientIn- lich eine Behandlung erfolgt. Daher ist es obwohl der Anteil der älteren Menschen Jahr zu Jahr zunimmt. Dennoch wird PatientInnen »state of the art« wäre. Dabei der Kranken sind Männer. Obwohl sich nen, die nach langer Abstinenz im Alter wichtig, darauf aufmerksam zu machen, ständig ansteigt. Sowohl im Bereich Diag- ist es gerade bei Alkohol und Benzodiaze- im Altersgruppenvergleich jenseits der durch verschiedene Auslöser wieder dass weitverbreitete Einschätzungen zur nostik als auch im Bereich Therapie werden die Sucht im Alter bislang noch kaum pinen so, dass diese die kognitiven Fähig- 60 ein niedrigerer Alkoholkonsum zeigt, rückfällig werden. Behandelbarkeit von Sucht im Alter nicht noch längst nicht alle älteren PatientInnen thematisiert. keiten gerade im Alter noch wesentlich so steigt dieser dennoch von Altersko- zutreffen. Die Annahme, dass im Alter die mit einer Suchterkrankung erfasst. Auch mehr verschlechtern, als dies bei jüngeren horte zu Alterskohorte (Wolter 2006). Die Risikofaktoren für Medikamentenabhän- Therapiechancen gering seien und dass wird die Indikation zu einer suchtspezifi- PatientInnen der Fall wäre. Abnahme des Alkoholkonsums in diesem gigkeit im Alter (nach Zeman 2009): sich der Behandlungsaufwand wegen des schen Behandlung noch zu selten gestellt. Daher erscheint es notwendig, sich Alter wird auch dadurch begründet, dass in n Frühere Suchterfahrung Alters nicht mehr lohne, entspricht nicht Daher ist es wichtig, dass die Einrichtun- Altern mit Sucht mit diesem Thema genauer auseinander- diesem Alter viele PatientInnen, die schon n Psychosoziale Belastungen wie Einsam- mehr dem aktuellen Kenntnisstand. Dies gen, die mit älteren Menschen Kontakt PatientInnen mit einer Suchterkrankung zusetzen. Dirk Wolter widmete 2011 die- sehr früh alkoholkrank wurden, bereits ver- keit nach Partnerverlust wird inzwischen durch zahlreiche Publi- haben, an Suchterkrankungen denken werden durch die medizinischen Fort- sem Thema eine ganze Monografie, die storben sind. n Einschränkungen der sozialen Aktivi- kationen über erfolgreiche Behandlungen und dass die Abteilungen für Suchtkranke schritte und insbesondere auch durch geeignet ist, das Standardwerk zum Thema Bei der Medikamentenabhängigkeit täten durch Komorbidität von älteren Suchtkranken belegt (Zeman ihre Angebote so gestalten, dass diese die die Einführung der Substitutionsthera- Sucht im Alter zu werden. Wichtig an die- dreht sich das Geschlechterverhältnis n Belastung durch Pflege des Partners/ 2009). Aus diesem Grund sollten Mitarbei- Bedürfnisse der älteren Suchtkranken pien immer älter. Das Durchschnittsalter sem Werk ist die Botschaft des Autors, dass um, 70 % ist hier der Frauenanteil. Diese der Partnerin terInnen, die mit älteren Menschen arbei- berücksichtigen. der Substituierten steigt seit Jahren an. eine Behandlung älterer Suchtkranker Abhängigkeit wird auch als die »stille n Schlaflosigkeit ten, auch diesbezüglich geschult sein. In Wien ist der älteste Substituierte bald jedenfalls Erfolg versprechend ist. Sucht« bezeichnet, da sie unauffälliger als n Schmerzen Nachdem in Wien die Substituierten Literatur schon 80 Jahre alt. Auch kommen nun die die Drogen- oder Alkoholabhängigkeit n Grundkrankheiten wie Depressionen, immer älter wurden, durch Komplikati- Dirk K. Wolter: Sucht im Alter, Altern und Sucht. Babyboomer ins Pensionsalter. Sie wurden Diagnostik verläuft. Hier sind aber die Übergänge von Angsterkrankungen und chronische onen schon oft massiv vorgealtert waren Grundlagen, Klinik, Verlauf und Therapie. Stutt- in den experimentierfreudigen 60er- und Grundsätzlich gibt es in der Diagnostik Gebrauch zu Missbrauch fließend, und Schmerzen und daher schon mit 40 Jahren Pflegeheim- gart: Kohlhammer 2011 70er-Jahren sozialisiert und hatten somit von Abhängigkeitserkrankungen keine eine Abhängigkeit ist nicht so einfach fest- plätze benötigten, stellte sich die Frage, ob Peter Zeman: Sucht im Alter, in: Informations- mehr Kontakt zu illegalen Substanzen wie altersspezifischen Unterschiede. In der zustellen. Spezielle Herausforderungen bei Suchter- man für Suchtkranke eigene Pflegeheim- dienst Altersfragen, Heft 3, 2009, S. 10-14 Cannabis, aber auch Heroin und Opiaten, ICD-10 ist einer von mindestens drei dia- krankungen im Alter: plätze schaffen sollte oder ob die älteren I. Kunz, U. W. Preuss, F. M. Wurst: Sucht und als die Generationen früher. gnostischen Punkten, die für die Diagnose Besonderheiten der Sucht im Alter n Im Alter kommt es oft zur Häufung Suchtkranken in schon bestehenden Pfle- Alter, in: Nervenheilkunde, Heft 6, 2011, S. 432-436 Dies bedeutet, dass es in Österreich in einer Abhängigkeit benötigt werden, »die Suchterkrankungen älterer Menschen von Risikofaktoren (Schmerzen, geheimen behandelt werden sollten. Sucht Dirk K. Wolter: Sucht im Alter, in: Zeitschrift für den nächsten Jahren immer mehr Men- Fortführung des Konsums trotz eingetre- unterscheiden sich von denen jüngerer Schlafstörungen, Komorbiditäten, Part- und Drogen Wien hat damals entschieden, Gerontopsychologie und -psychiatrie, Jg. 19, Heft schen geben wird, die an einer Suchter- tener körperlicher, psychischer und sozia- Menschen in einigen Punkten. Diese nerverlust etc.). diese PatientInnen in schon bestehenden 4, 2006, S. 189-193 krankung leiden bzw. abstinent sind, aber ler Folgeschäden«. Menschen ab 60 leiden Unterschiede werden hier kurz zusam- n Die schädliche Wirkung von Suchtmit- Pflegeheimen unterzubringen. Dabei gab Suchterfahrungen haben. Diese Patien- aufgrund der physiologischen Verände- mengefasst. teln nimmt mit dem Alter zu. es am Anfang viele Probleme, da die Mit- Primar Dr. Shird Schindler tInnen kommen nun in ein Alter, in dem rungen durch den Alterungsprozess weit n Alkoholkonsum oder Benzodiazepin- arbeiterInnen mit den DrogenpatientIn- Abteilungsleiter Zentrum für Suchtkranke im mit zusätzlichen altersbedingten Erkran- stärker unter den negativen Auswirkungen Toleranzdosis: Verschreibungen werden bagatellisiert nen überfordert waren. Aus diesem Grund Otto-Wagner-Spital kungen zu rechnen ist bzw. in dem durch des Alkoholkonsums als jüngere PatientIn- n Im Alter nimmt die Suchtmitteltole- und oft als das kleinere Übel wahrge- wurde in Kooperation mit den Drogen- und Facharzt Ambulantes Beratungs- und Betreuungs- altersbedingte Krisen Rückfälle bei bislang nen (Kunz et al 2011). Daher ist anzuneh- ranz stoffwechselbedingt ab, das be- nommen. Pflegeeinrichtungen der Stadt Wien für die zentrum Wien Grüner Kreis abstinenten PatientInnen wahrscheinli- men, dass der oben genannte Punkt bei deutet, dass mit einer niedrigeren Alko- n Suchterkrankungen sind wegen anderer Wiener Pflegeeinrichtungen gemeinsam Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeuti- cher werden. älteren PatientInnen schneller und schon holdosis schon höhere Wirkspiegel Komorbiditäten im Alter schwieriger ein Leitfaden über Suchterkrankungen sche Medizin Aber nicht nur Drogenabhängige, son- bei einer geringeren Alkoholdosis zutrifft. erzielt werden. zu diagnostizieren. erstellt. In dieser Publikation für die Mit- Kunsttherapeut 6 Wege aus der Sucht Wege aus der Sucht 7
des Alters in der Philosophie weit verbrei- Ein anderer wiederum »fand in der Abfütte- Kontinuitätstheoretische Vorstellungen tet. Parallel dazu existierten aber stets auch rung und Cur seiner Singvögel hinreichend Die Kontinuitätsthese des Alterns besagt, andere Altersbilder. Beschäftigung, um die Zeit zwischen seiner dass »Personen im mittleren und höheren eigenen Abfütterung und dem Schlaf auszu- Erwachsenenalter im Prozess der Anpas- Aktivitätstheoretische Vorstellungen füllen.« sung an das Alter versuchen, bestehende Die Ansicht etwa, dass Lernen bis ins innere und äußere Strukturen zu bewah- Das Alter und seine Bilder in der Philosophie höchste Alter möglich wäre, findet sich schon im 6. vorchristlichen Jahrhundert Disengagement (Rückzug) im Alter Will man wiederum Homer Glauben ren« (Lehr). Darunter wird verstanden, dass bestimmte Einstellungen, Ideen, Vorlieben bei Solon und spielt dann ebenso bei Pla- schenken, so haben alte (adelige) Männer, und Fähigkeiten aufrechterhalten werden, Eine ideengeschichtliche Annäherung ton (vgl. etwa den Dialog »Euthydemos« 271cff) und Cicero eine große Rolle. Laut wie etwa Laertes, der Vater des Odysseus, zurückgezogen am Land gelebt und Gar- und auch nach außen hin, beispielsweise in Alltagshandlungen, weiterhin in Erschei- Letzterem wird der Geist nur »frisch erhal- tenarbeit verrichtet; ein Bild, das sich auch nung treten. ten«, wenn man ihn betätigt. »Denn auch bei Cicero findet, und die darin suggerierte Dieser Kontinuitätsgedanke des Alters D die Geisteskräfte schwinden im hohen höhere »Naturverbundenheit« im Alter spielt auch in der Philosophie eine große er renommierte und für seine lichen« Alterstheorien des 20. Jahrhunderts Alter, falls man nicht, wie bei einer Lampe, kommt auch bei Jacob Grimm und in abge- Rolle. Cicero geht etwa davon aus, dass pointierten Formulierungen so wurden die differierenden Altersvorstellun- Öl nachträufelt.« wandelter Form selbst bei Bloch (»Land statt eine aktive Haltung im Alter nur vorstell- bekannte Gießener Soziologiepro- gen in der Philosophie kaum generalisiert; Aktivitätstheoretische Vorstellungen Stadt«) noch zum Ausdruck (vgl. Zehender). bar sei, wenn Aktivität auch die früheren fessor und Theologe Reimer Gronemeyer d. h., bei den meisten Philosophen finden gibt es nicht nur in der klassischen Philo- Der philosophische Disengagementge- Lebensjahre bestimmt habe. Kontinuitäts- stellt in einem seiner jüngsten Bücher über sich in deren Reflexionen über das Alter sophie, sondern auch in der frühen grie- danke kreist aber keineswegs nur um The- vorstellungen finden sich vor allem auch im das Alter (2014) provokant fest: Die Alten Anknüpfungspunkte zu mehreren, wenn chischen Medizin. Bei Hippokrates heißt men wie »Gartenarbeit« und »Natur«. Bei Hinblick auf gesundheitsbewusste Lebens- »sind Nutznießer und Unterworfene einer nicht zu allen dieser modernen Theorien. es: »Alle Teile des Körpers, die zu einer Platon und Aristoteles wird beispielsweise führung und Gesundheitserhaltung im degenerierten Gesellschaftsform, die im Die unterschiedlichen Vorstellungen vom Funktion bestimmt sind, bleiben gesund, die Rückzugsvorstellung mit religiösen Alter. So etwa bei Cicero, Seneca und in der Wesentlichen darauf beruht, dass niemand Alter existieren in der Philosophie weitge- wachsen und haben ein gutes Alter, wenn Tätigkeiten verknüpft. So beschreibt etwa Neuzeit beispielsweise bei Francis Bacon. den anderen braucht.« Er begreift das Alter hend parallel, und solchermaßen kann kein sie mit Maß gebraucht und in den Arbeiten, Platon in der »Politeia« eine Situation, in Nicht nur die hier angesprochenen moder- als Chance »zur Flucht aus der Oberfläch- Vertreter derselben in Anspruch nehmen, an die jeder Teil gewöhnt ist, geübt werden. der sich der alte Kephalos, der von Sokrates nen Alterstheorien, auch das in der Medizin lichkeit«. Zu diesem Zweck müsste es sich »der Begründer« der Defizit-, Aktivitäts-, Wenn man sie aber nicht braucht, sondern gebeten wurde, über das Alter zu berichten, heute so weit verbreitete »Risikofaktoren- aber aus der »Zwangsjacke der Jugendlich- Disengagement- oder Kontinuitätstheorie untätig läßt, neigen sie eher zu Krankheiten, vom Gespräch schließlich zurückzieht, um konzept« hat damit seine Vorläufer im phi- von Leo Zehender keit« befreien. Denn: »Der 80-Jährige auf zu sein. nehmen nicht zu und altern vorzeitig.« (Zit. sich um die »Opfer« zu kümmern (vgl. 331d). losophischen Diskurs. dem Surfbrett ist das heimliche Idol, aber nach Nühlen-Graab) Auch Aristoteles ist der Ansicht, dass der In der modernen Gerontologie kommt doch auch ein Stresselement und eine Das Alter als Defizit? In einem sehr modernen Sinn werden Dienst an den Göttern den alten Männern der Kontinuitätsgedanke des Alters »Es steht so etwas an wie Lüge.« Die dem Defizitmodell zugrunde liegenden aktivitätstheoretische Vorstellungen im (allerdings nicht Bauern oder Handwer- nahezu ausschließlich im Zusammenhang die Suche nach einer neuen Dieser Diagnose werden wohl viele Gedanken zählen wohl zu den frühesten späten 18. Jahrhundert vom Philosophen kern) vorzubehalten wäre, damit sie sich mit Aktivitätsvorstellungen und/oder mit zustimmen, auch wenn nicht ganz nach- Vorstellungen, die mit dem Alter verbunden Immanuel Kant propagiert. In der Schrift entsprechende »Ruhe gönnen« könnten Vorstellungen des »erfolgreichen Alterns« Souveränität des Alters.« vollziehbar ist, warum ein 80-Jähriger auf wurden. Schon in der Antike wurden über »Der Streit der Fakultäten« wendet sich (vgl. Pol. 1329a 30). vor. Auch in der Philosophie wird der Kon- (Reimer Gronemeyer) dem Surfbrett eine »Lüge« darstellen sollte, den Vergleich mit der kraftvollen Jugend der bereits weit über 70-jährige Kant gegen Etwa 2000 Jahre später beschreibt Mon- tinuitätsgedanke zumeist mit derartigen so dieser sein ganzes Leben hindurch sehr die körperlichen – und zum Teil auch geis- die damals in der Medizin vertretene Auf- taigne wiederum andere Dimensionen des Vorstellungen parallelisiert. Als typische sportlich war. Es ist daher durchaus schlüs- tigen – Schwächen des Alters thematisiert. fassung, dass man im Alter ruhen und sich Rückzugs, in denen – wie es scheint – bereits Vertreter dieser Ansicht wären neben dem sig, wenn heute aus sozialgerontologischer Auch im mittelalterlichen Diskurs sind pflegen lassen sollte, um Kräfte zu sparen eine Spur »späte Freiheit« (Rosenmayr) schon genannten Cicero beispielsweise Sicht differenziertere Altersbilder einge- Defizitvorstellungen des Alters verbreitet. und länger leben zu können. Kant ist da ganz sichtbar wird. Denn Montaigne, der der Humanist Erasmus von Rotter- fordert werden, die der soziologischen So findet sich etwa bei Lotario dei Conti di anderer Ansicht. Gerade das führe zu einer seit seinem 40. Lebensjahr das dam (»Altmännergespräch«) und Vielfältigkeit des menschlichen Alterns Segni (1160/61–1216), dem späteren Papst Verkürzung des Lebens. Vielmehr ginge es Leben eines (wohlhabenden) Voltaire zu nennen, der gemäß besser gerecht werden. Allerdings bleibt Innozenz III., folgende Beschreibung: darum, das »Gemüth« zu aktivieren und »Aussteigers« führte, genoss Bloch anmerkte, »für Unwissende Foto: Statue des Cicero vor dem Palazzo di Giustizia in Rom (Cristiano Fronteddu / 123RF ) dabei unberücksichtigt, dass die individu- »Wenn aber jemand bis zum Greisenalter damit die Lebenskraft zu fördern. es, dass das Alter »viele Wün- sei das Alter wie der Winter, für ellen Altersbilder der Menschen, in denen gelangt ist, dann gerät also bald sein Herz Dies könne durch »philosophieren« sche und Sorgen beschwich- Gelehrte sei es Weinlese und Kelter.« natürlich auch ihre Wünsche und Ängste in Betrübnis, sein Geist in Verwirrung; das geschehen, welches »unangenehme« tigt, durch die das Leben Zuweilen finden sich in der zum Ausdruck kommen, sich kaum an den Leben ermattet, der Athem stößt ab, das Ant- Gefühle abwehren helfe und das Gemüt beunruhigt wird: die Sorge um Philosophie aber neuesten sozialgerontologischen Trends zu litz runzelt und die Haltung krümmt sich; es aktiviere, doch müsse eine entsprechende Politik, um Reichtum, um Anse- Seite 27 orientieren pflegen. dunkeln die Augen und unsicher werden die Beschäftigung nicht notwendigerweise phi- hen, um Wissen, um Gesundheit«, Die Grundideen der modernen Alters- Finger; es äußert sich die Nase und schwin- losophischer Natur sein. Denn sogar »bloße ja letztlich auch die Sorge um theorien finden sich schon in der Geschichte det das Haar; es zittert die Berührung und Tendeleien in einem sorgenfreien Zustande ihn selbst. der Philosophie erlahmt die Bewegung; die Zähne werden leisten […] bei eingeschränkten Köpfen fast Hingegen sind in den überlieferten philo- morsch und taub die Ohren. Leicht wird der eben dasselbe, und die mit Nichtsthun sophischen Texten uralte Wissensinhalte Greis gereizt, schwer besänftigt […], trübselig immer vollauf zu thun haben, werden (neben uralten Vorurteilstrukturen) gespei- und klagend, geschwätzig und schwerhörig, gemeiniglich auch alt.« Kant nennt in die- chert, die dem Alltagsbewusstsein heute dabei aber zum Zorne geneigt; so lobt er die sem Zusammenhang einen »sehr bejahrten noch viel näher stehen dürften als so man- Alten, verachtet die Neueren, tadelt Gegen- Mann«, dessen Leidenschaft darin bestand, che moderne wissenschaftliche Erkenntnis. wart, erhebt die Vergangenheit, seufzt und seine vielen »Stutzuhren« im Zimmer so zu Diese philosophischen Altersbilder sollen ängstigt sich, und ist doch ohne Gefühl und »stellen«, dass sie nicht gleichzeitig, son- nun unter dem Gesichtspunkt des heuti- Kraft.« (Zit. nach Nühlen-Graab) dern stets nacheinander schlugen. gen gerontologischen Wissens in Ansätzen Auch in der Neuzeit und fast bis in die nachgezeichnet werden. Gegenwart herein – denkt man etwa an Im Unterschied zu den »wissenschaft- Jean Améry – sind Defizitvorstellungen 8 Wege aus der Sucht Wege aus der Sucht 9
Diese Unterscheidung ist von großer Alkoholdemenz ist die häufigste Form. sind Themen wie Verlusterlebnisse Bedeutung, da die Menschen – vor allem Sie wird bei Alkoholikern unter 70 Jahren und das Wiedererlernen von sinn- Frauen –, die nach dem 60. Lebensjahr zu mit einer Inzidenz von 11,6 % angegeben, vollen und befriedigenden Freizeit- konsumieren beginnen, eine viel bessere ihr Anteil an allen Demenzformen beträgt aktivitäten sowie die Integration religiös- Prognose bezüglich des Therapieerfolges 1,25 %. Als Ursache wird eine direkt neuro- spiritueller Dimensionen. haben, da sie sozial und beziehungsmäßig toxische Wirkung des Alkohols diskutiert. deutlich besser integriert sind. Die kognitiven Symptome sind weniger Benzodiazepine im Alter Sucht im Alter Ursachen für den späten Beginn sind Verlust des Lebenspartners, Pensionierung, ausgeprägt als bei degenerativen Demen- zen und zeigen nicht das Bild der Korsa- Epidemiologie Reduktion der sozialen Kontakte, Verein- kow-Demenz. Unter einer Abstinenz bzw. Aktuelle Studien aus Europa zeigen einen samung/Isolation, finanzielle Einbußen, deutlichen Reduktion des Konsums kann regelmäßigen Gebrauch von Benzodia- psychische Erkrankungen, schwere körper- es zu einer deutlichen Verbesserung der zepinen bei 9-15 % der Bevölkerung ab liche Erkrankungen und Schmerzen. kognitiven Störung innerhalb kurzer Zeit 75 Jahren; Frauen sind häufiger betroffen Alkoholkonsum auf und wird dieses höheren Lebensalter. Im Alter finden wir die gleichen kli- kommen. als Männer. Bewohner von Altenheimen Konsummuster wahrscheinlich im Alter Symptome oder Hinweise für einen nischen Erscheinungsbilder wie bei jun- Bei degenerativen Demenzformen wie erhalten häufiger und regelmäßiger Ben- beibehalten. möglichen Alkoholmissbrauch oder eine gen und jüngeren Erwachsenen, jedoch bei der Alzheimer-Demenz erhöht riskan- zodiazepine als ältere Menschen, die zu 3. Aufgrund des medizinischen Fort- mögliche Alkoholabhängigkeit: kommen zusätzlich kognitive Störungen ter Alkoholkonsum das Risiko des Auf- Hause leben, eine Hochdosisabhängigkeit schritts und der verbesserten Behand- und demenzielle Entwicklungen hinzu. tretens, therapeutisch ist eine Abstinenz ist im Alter allerdings eher selten. lungsmöglichkeiten ist mit einem An- 1. Psychosoziale und psychische Ver- Mögliche klinische Erscheinungsbilder sinnvoll, und eine antidementive Therapie Risikofaktoren für die Entwicklung stieg der alt gewordenen Alkoholkranken änderungen sind Alkoholmissbrauch (assoziiert mit kann die kognitiven Beeinträchtigungen einer Benzodiazepin-Abhängigkeit sind: zu rechnen. Sozialer Rückzug depressiven Symptomen, erhöhter Suizi- beeinflussen. Verlust von Antrieb/Interesse dalität, Schmerzen), Alkoholabhängigkeit, n vorbestehende Suchterkrankungen Symptome oder auch Hinweise für einen Depressivität Alkoholintoxikation, Alkoholentzugssyn- Besondere Aspekte in der Therapie n zunehmende Behandlungsdauer und möglichen Alkoholmissbrauch oder eine Schlafstörungen drome mit und ohne Delir, Alkoholhalluzi- 1. Entzugsbehandlung bei älteren unter- Dosis Alkoholabhängigkeitserkrankung werden Reduktion geistiger Leistung nose und Eifersuchtswahn. scheidet sich nicht grundsätzlich von n Patient leidet unter chronischen und/ oft »typischen Alterskrankheiten« zugeord- Vernachlässigung der Körperpflege Bei den kognitiven Störungen unter- der bei jüngeren Patienten. oder schweren Erkrankungen von Christian Jagsch net und somit nicht wahrgenommen und Inanspruchnahme – Notfallambulanz/ scheiden wir eine Wernicke-Enzephalo- 2. Gabe von Vitamin B1 zur Prophylaxe n hohe psychosoziale Belastungen festgestellt. Die Verträglichkeit von Alko- Notarzt pathie mit der späteren Entwicklung eines einer Wernicke-Enzephalopathie ist n Erwartungshaltung des Patienten (psy- hol nimmt im Alter aufgrund von Beson- 2. Somatische Veränderungen Korsakow-Syndroms (»amnestisches Syn- sinnvoll. chotrope Effekte) Riskanter Alkoholkonsum ist derheiten des Alkoholstoffwechsels ab. Es Gangunsicherheit/Stürze drom« oder »Korsakow-Demenz«), eine 3. Zentrale therapeutische Intervention n fehlende Arzt-Patienten-Beziehung definiert mit einem täglichen kommt zu einem Absinken des Körperwas- Verletzungen/Blutergüsse Alkoholdemenz (»alcohol related demen- ist die Alkoholkarenz, besonders be- n Verschreibung ohne Indikation seranteils und zu veränderten Verteilungs- Magen-Darm-Probleme tia« oder »primary alcoholic dementia«) zogen auf die zum Teil reversiblen kog- n mangelhafte Berücksichtigung von Per- Alkoholkonsum von mehr als 30 g volumina, die herabgesetzte enzymatische Inkontinenz und eine Kombination von degenerativen nitiven Beeinträchtigungen, oder zu- sönlichkeit und Biografie der Patienten Alkohol/Tag (entspricht ca. 0,5 l und Abbaukapazität führt zu Sensitivitätsstei- Mangelernährung/Gewichtsverlust Demenzformen wie Alzheimer-Demenz mindest eine deutliche Reduktion der n fehlendes Problembewusstsein hin- gerung und prolongierten Wirkzeiten, Bluthochdruck plus einen riskanten Alkoholkonsum. Die- Menge. sichtlich der Gefahren von Langzeit- 0,3 l Bier oder 1/4 und 1/8 l Wein) und die Aktivität der Abbauenzyme wird Hyperurikämie se Differenzierung ist bedeutend bezüg- 4. Antidementiva sind nur effektiv und und Hochdosisverordnungen für Männer und mehr als 20 g/Tag reduziert, mit einer Toleranzminderung im Diabetes mellitus – instabil lich der Häufigkeit des Auftretens, der sinnvoll bei der Kombination mit unterschiedlichen Symptomatik und der degenerativen Demenzformen. Benzodiazepine werden zur Behandlung Alkohol bei Frauen. Man kann zwei Prototypen bezüglich des Beginns des möglichen Missbrauchs oder der Abhängigkeit therapeutischen Möglichkeiten. von Angststörungen, als Begleitmedika- I unterscheiden, nämlich ein »early-onset«- und ein »late-onset«-Muster. Die Korsakow-Demenz kann sich im 5. Die Ergebnisse der Entwöhnungsbe- tion bei schweren Depressionen mit Sui- n epidemiologischen Untersuchungen Anschluss an eine Wernicke-Enzephalo- handlungen bei älteren Patienten sind zidalität und psychotischen Störungen, wurde vor allem bei über 65-jährigen »early onset« »late onset« pathie (Vitamin-B1-Mangel = Thiamin- keineswegs schlechter als bei jüngeren, bei Schlafstörungen und Erregungszu- Männern bei ca. 10-12 % ein riskanter Al- mangel) entwickeln, kommt relativ sel- bei den »late-onset«-Patienten sogar ständen, in der Entzugsbehandlung von Alter bei Beginn des Alkoholprob- koholkonsum festgestellt, bei Frauen bei ca. 4 < 60 Jahre > 60 Jahre ten vor und wird auch unzureichend besser. Alkohol, in der Prämedikation bei einer lems %. Riskanter Alkoholkonsum ist definiert mit diagnostiziert, da sich die klassischen 6. Medikamente zur Abstinenzförderung Narkose, bei Epilepsie und bei Muskelver- einem täglichen Alkoholkonsum von mehr Geschlecht eher männlich eher weiblich Symptome oft nicht einstellen oder durch und Rückfallprophylaxe, vor allem spannungen verordnet. als 30 g Alkohol/Tag (entspricht ca. 0,5 l und ein gleichzeitiges Delir überdeckt sind. Die Acamprosat (z. B. Campral) und Naltrexon Bei der Verordnung von Benzodiaze- Häufigkeit ⅔ der Prävalenz ⅓ der Prävalenz 0,3 l Bier oder 1/4 und 1/8 l Wein) für Männer Symptome sind Störung des Neuzeitge- (z. B. Revia), sind auch bei älteren Pati- pinen ist auf eine strenge Indikationsstel- und mehr als 20 g/Tag Alkohol bei Frauen. In Persönlichkeit eher instabil eher stabil dächtnisses, komplexe kognitive Defizite enten indiziert, auf Disulfiram (z.B. lung, eine möglichst niedrige Dosierung, Senioren- und Pflegeheimen wurden Raten ähnlich dem Frontalhirnsyndrom, Beein- Antabus) sollte wegen der zahlreichen eine kurze Halbwertszeit (HWZ) und zwischen 1 und 10 % erhoben. Wohnsituation häufig wechselnd eher konstant trächtigung des Arbeitsgedächtnisses und Kontraindikationen verzichtet werden. eine Verordnung der kleinsten Packungs- Für den Anstieg der Anzahl älterer häufig alleinstehend, der Exekutivfunktionen, Störung höherer 7. Psychosoziale-psychotherapeutische einheit zu achten. Die Behandlung sollte alkoholkranker Menschen gibt es drei Soziales Netzwerk häufig familiär gebunden Frontalhirnsymptome wie Urteilsvermö- Therapie bei älteren Patienten beinhal- möglichst kurz und von begrenzter Dauer geschieden ursächliche Faktoren: gen, Kreativität, Krankheitseinsicht und tet ressourcenorientiertes und nicht (max. 4-6 Wochen) sein, es sollten keine Sozioökonomischer Status eher niedriger häufig höherer vor allem klassisch die Konfabulations- defizitorientiertes Vorgehen sowie Dauerrezepte verschrieben werden und es 1. Aufgrund des demografischen Wandels neigung. Unter Abstinenz ist keine Besse- Respekt vor dem Alter und den ist das Alter und vorbestehendes Suchtver- Bildungsniveau eher niedrig eher höher erhöht sich die Gesamtzahl alko- rung zu erwarten, der Vitamin-B1-Mangel erbrachten Lebensleistungen. Die Be- halten zu berücksichtigen. Nach längerer holkranker älterer Menschen, bei Raucherstatus meist Langzeitraucher häufig Nichtraucher im Stadium der Enzephalopathie führt zu handlung ist erfolgreicher in alters- Einnahme sollte man die Medikation aus- vorausgesetzter konstanter Prävalenz. irreversiblen Schäden. Therapieversuch homogenen Gruppen (Zugehörigkeits- schleichend absetzen. 2. Die Babyboom-Generation (definiert Kognitive Beeinträchtigung eher ausgeprägt eher gering mit Vitamin-B1-Substitution ist bei chro- gefühl, Solidarität, geteilte Lebens- Risiken und Nebenwirkungen sind als zwischen 1946 und 1964 Geborene) nisch alkoholkranken Patienten dringend erfahrungen, reduzierte körperliche in der Behandlung mit Benzodiazepinen Therapieadhärenz und Prognose mäßig gut weist einen überdurchschnittlich hohen zu empfehlen. und geistige Leistungsfähigkeit). Wichtig zu beachten – dazu gehören Seite 21 10 Wege aus der Sucht Wege aus der Sucht 11
Klinische Aspekte der Langzeit- menspiels von physiologischen, psycholo- gischen und gesellschaftlichen Faktoren. lich der Korrelation von Behandlungs- dauer und Dosishöhe untersucht. Dabei Fischer G, Kayer B (2006): Substanzabhängig- keit vom Morphintyp – Stat-of-the-Art der Erhal- substitution mit Opioiden Hormonelle Aspekte spielen im Zusam- betrug die durchschnittliche Methadon- tungstherapie mit synthetischen Opioiden. Psy- menhang mit der sexuellen Funktions- Äquivalentdosis bei jenen Patienten, die chiatrie & Psychotherapie 2(2):16, 39-54 fähigkeit eine wichtige Rolle, im Speziel- ein Jahr oder kürzer in Behandlung stan- Gerra G, Manfredini M, Somaini L, Marem- len der Plasma-Testosteronspiegel beim den, 81,6 mg. Bei den bereits 20 Jahre oder mani I, Leonardi C, Donnini C (2016): Sexual Mann. Unter sexueller Dysfunktion wer- länger in OST befindlichen Patienten lag Dysfunct ion in Men Receiving Methadone Main- und 15,2 % an Lebererkrankungen (Hser et fügbaren Evidenz zur Verfügung zu stellen den Einschränkungen in den Bereichen die durchschnittliche Dosis mit 125,4 mg tenance Treatment : Clinical History and Psycho- al. 2001). (ACMD 2014). erektile Funktion, Orgasmusfunktion, um das 1,5-fache höher. biological Correlates. Eur Addict Res 22:163–175 Der Umstand einer über Jahre hinweg Libido und sexuelle Appetenz sowie befrie- Grella CE & Lovinger K (2011): 30-year trajec- Opioid-Substitutionstherapie (OST) dauernden, eventuell lebensbegleitenden digende Geschlechtshandlungen zusam- Zusammenfassung tories of heroin and other drug use among men Als »Therapie der Wahl« bei der Behand- Opioid-Agonisten-Behandlung wirft die mengefasst. Interessanterweise existieren Die zeitlich unlimitierte Behandlung von and women sampled from methadone treatment lung der Opioidabhängigkeit gilt die Sub- Frage auf, ob diese Pharmakotherapie im zu dieser Thematik fast ausschließlich Stu- Opioidabhängigen durch eine Opioid- in California. Drug and Alcohol Dependence 118 stitutionstherapie mit Opioiden (ÖGABS Langzeitverlauf unerwünschte, eventuell dien mit männlichen Probanden. Substitutionstherapie vermittelt eine Grey A, Rix-Trott K, Horne A, Gamble G, Bolland 2009, Meili et al. 2008, Fischer et al. 2006). sogar schädigende Begleiteffekte aufweist. Tendenziell ist die Prävalenz der sexu- Reihe von positiven klinischen Effek- M & Reid IR (2010): Decreased bone density in Als einer der wichtigsten Erfolgspa- ellen Dysfunktion bei Männern in OST ten. Zu nennen sind eine deutliche und men on methadone maintenance therapy. Addic- rameter im Rahmen der OST gilt die Hal- Suppression des Plasma-Testosteronspiegels unter Methadon (Razemat) höher als anhaltende Reduktion der Mortalität, der tion 106, 349–354 tequote bzw. Retentionsrate, sie ist das Opioide (exogene und endogene) haben unter Buprenorphin. Beim Auftreten von Rückfallhäufigkeit und der Prävalenz von Gutwinski S, Schoofs N, Stuke H, Riemer ThG, Maß für ein Verbleiben der Patienten in endokrinologische Effekte, die sie unter SD unter Methadon stellt die Umstellung »blood borne«-Infektionen. Wiers CE & Bermpohl F (2016): Opioid tolerance der Therapie. In einer »post hoc«-Kohor- anderem über die Beeinflussung der auf Buprenorphin eine therapeutische Als klinisch negative Effekte können in methadone maintenance treatment: compa- von Hans Haltmayer tenanalyse wurde die Haltequote in Öster- Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden- Option dar. Allerdings ist die Datenlage ein verminderter Plasma-Testosteron- rison of methadone and levomethadone in long- reich für einen Zeitraum von zwei Jahren Achse ausüben. Opioide reduzieren die inkohärent und von nicht ausreichender spiegel, eine erhöhte Prävalenz sexueller term treatment. Harm Reduction Journal 13:7 untersucht. Eingeschlossen wurden jene Freisetzung des Gonadotropin-Releasing- Validität, um beim Auftreten von Symp- Dysfunktionen, eine verminderte Kno- Hser Y, Hoffmann V, Grella Ch E, Anglin D Die Opioidabhängigkeit ist eine Personen, die im Zeitraum 1.1.2011 bis Hormons (GnRH) im Hypothalamus und tomen einer sexuellen Dysfunktion eine chendichte mit erhöhtem Frakturrisiko (2001): A 33-Year Follow-up of Narcotics chronische Erkrankung, die Betroffene 31.12.2012 eine Substitutionsbehand- damit die Freisetzung des follikelstimu- generelle Empfehlung zur Umstellung sowie die Entwicklung einer Opioidtole- Addicts. Arch Gen Psychiatry 58:503-508 lung begonnen haben. Zur Berechnung lierenden Hormons (FSH) aus dem Hypo- von Methadon auf Buprenorphin auszu- ranz auftreten. Katz N (2005): The Impact of Opioids on the in unterschiedlicher Intensität über der Haltequote wurde das Verfahren der physen-Vorderlappen. Darüber hinaus sprechen (Yee 2014). Die Langzeitsubstitution mit Opio- Endocrine System. Pain Management Rounds 1:9 Jahrzehnte, oft ein ganzes Leben »Überlebensanalyse« nach Kaplan-Meier unterdrücken Opioide die Produktion von Weitere Faktoren, die neben einem iden kann negative klinische Effekte mit MeiliD, Broers B, Bruggmann P, Fink A, Hämmig herangezogen. Dabei ergab sich in einem Testosteron und Östrogen im Hoden und reduzierten Plasma-Testosteronspiegel sich bringen, die zu beachten sind, die R (2008): Medizinische Empfehlungen für subs- lang, begleitet und dabei das regionalen Vergleich zwischen Wien und in den Eierstöcken (Katz 2005). mit dem Auftreten von SD korrelieren, positiven Effekte dieser Behandlungsform titutionsgestützte Behandlung (SBG) bei Opio- Individuum selbst sowie dessen den anderen Bundesländern, dass die Hal- Untersuchungen über die Auswirkung sind frühe stressvermittelnde Lebensum- überwiegen diese jedoch bei Weitem! idabhängigkeit-Erstellt durch die Schweizerische tequote in Wien nach 800 Tagen hervor- von OST auf den Plasma-Testosteronspie- stände wie eine traumatische, vernachläs- Gesellschaft für Suchtmedizin/Swiss Society of Umfeld vor große Herausforderungen ragende 70 % betrug und in den anderen gel kommen zu dem Ergebnis, dass der sigte Kindheit und das Vorkommen psy- Literatur Addiction Medicine (SSAM). Suchtmed 10, 29-53. stellt. Hinzu kommt, dass Opiat- Bundesländern für denselben Zeitraum Plasma-Testosteronspiegel bei Männern chiatrischer Begleiterkrankungen (Gerra Advisory Council on the Misuse of Drugs ÖBIG (Österreichisches Bundesinstitut für bei noch guten 57 % lag (ÖBIG 2013). Das unter Opioidtherapie signifikant reduziert et al. 2016). Die begleitende Therapie mit (ACMD) (2014): Time limiting opioid substitu- Gesundheitswesen) (2013 und 2015): Epide- abhängige zusätzlich durch eine bedeutet, dass ein hoher Anteil derer, die ist und dass dieser Effekt bei allen Typen Psychopharmaka oder Antihypertensiva tion therapy. miologiebericht Drogen 2013. Bericht zur Dro- Vielzahl von Grund-, Begleit-, und einer Behandlung bedürfen und diese auch von Opioiden auftritt. Widersprüchliche sowie ein bestehender Nikotinabusus sind https://www.gov.uk/government/uploads/sys- gensituation 2015. Gesundheit Österreich GmbH erhalten, über einen längeren Zeitraum in Ergebnisse gibt es in Bezug auf die Korre- ebenso zu nennen. tem/uploads/attachment_data/file/371521/ ÖGABS (Österreichische Gesellschaft für Folgeerkrankungen belastet sind. der Behandlung verbleibt. lation zwischen der Höhe der Opioiddosis ACMD_RC_Time_limiting_OST_061114.pdf arzneimittelgestützte Behandlung von Sucht- und des Plasma-Testosteronspiegels. Wäh- Langzeitsubstitution und Osteoporose Bawor M, Bamic H, Dennis BB, Plater C, Wors- krankheit) (2009): Konsensus-Statement »Sub- Dauerbehandlung mit besserem Outcome rend einige Untersuchungen eine rezip- Zum Auftreten von Osteoporose unter ter A, Varenbut M, Daiter J, Marsh DC, Steiner stitutionsgestützte Behandlung Opioidabhängi- W Es besteht keinerlei Evidenz dafür, eine roke Korrelation zwischen Plasma-Testo- OST gibt es nur eine limitierte Anzahl von M, Angling R, Coote M, Pare G, Thabane L, ger.« Suchtmed 11(6) 281-297 eltweit sind etwa 15 Millionen Opioid-Substitutionstherapie von vorn- steron und Opioiddosis fanden (Bawor et Studien. Sie liefern Hinweise darauf, dass Samaan Z (2015): Testosterone suppressionin- Ward J, Mattick RP and Hall W (1998): How Menschen betroffen (WHO herein zeitlich zu begrenzen. Im Gegen- al. 2015; Bawor et al. 2014), konnten andere Männer in OST ein erhöhtes Osteoporose- opioidusers: Asystematic review and meta-analy- long is long enough? Answers to questions about 2009). In Europa schätzt man teil: Internationale Studien zeigen, dass Studien keinen Zusammenhang zwischen Risiko und damit ein erhöhtes Frakturri- sis. Drug and Alcohol Dependence 149(2015)1–9 the duration of methadone maintenance treat- die Zahl der Hochrisiko-Opioidabhängi- eine längere Dauer der OST mit besseren Plasma-Testosteron und individueller Opi- siko haben. Die Studien konnten allerdings Bawor M, Dennis BB, Samaan MC, Plater C, ment. In J. Ward, R.P. Mattick, and W. Hall (Eds.), gen auf etwa 1,3 Millionen (EBDD 2016), Behandlungsergebnissen korreliert (Grella oiddosis herstellen (Gerra et al. 2016). nicht klären, ob dieser Effekt bereits vor Worster A, Varenbut M, Daiter J, Marsh DC, Methadone maintenance treatment and other in Österreich geht man von 28.000 bis & Lovinger 2011, Ward et al. 1998). Dem- Typische klinische Erscheinungen von dem Eintritt in die OST als Folge des vor- Desai D, Steiner M, Anglin R, Coote M, Pare opioid replacement therapies (pp. 305-336). 29.000 Betroffenen aus (GÖG 2015). gegenüber besteht starke Evidenz dafür, Testosteronmangel sind etwa Müdigkeit, angegangenen Heroingebrauches bestan- G, Thabane L & Samaan Z (2014): Methadone Amsterdam: Overseas Publishers Association, dass eine zeitlich limitierte OST die Rück- Kraftlosigkeit, Stimmungsschwankun- den hat oder ob sich die Osteoporose erst induces testosterone suppression in patients with Harwood Academic Publishers. Mortalität fallhäufigkeit erhöht, die Beschaffungs- gen, Libidoverlust, sexuelle Dysfunktion unter der Opioid-Agonisten-Therapie ent- opioid addiction. SCIENTIFIC REPORTS 4:6189 WHO (World Health Organization) (2009): Unbehandelt verläuft die Opioidabhän- kriminalität fördert, die Verbreitung von (insbesondere erektile Dysfunktion) und wickelte (Grey et al. 2010). DOI: 10.1038/srep06189 Guidelines fort he psychosocially assisted phar- gigkeit zu einem hohen Prozentsatz töd- »blood borne«-Virusinfektionen fördert Hypogonadismus. Degenhardt L, Bucello C, Mathers B, Briegleb C, macological treatment of opiuoid dependence. lich. Die Sterblichkeitsrate liegt systema- und die Rate an tödlichen Überdosierun- Aufgrund der Studienlage empfiehlt es Entwicklung von Opioidtoleranz Ali H, Hickman M, McLaren J (2011): Mortality Yee A, Loh HS, Hisham Hashim HM, Ng CG tischen Reviews zufolge bei etwa 1 % pro gen erhöht (ACMD 2014). Darüber hinaus sich bei Männern in OST, den Testosteron- Eine interessante Studie aus der Charité among regular or dependent users of heroin and (2014): The Prevalence of sexual Dysfunc- Jahr und ist damit zehnfach höher als die betrachtet das Advisory Council on the spiegel vor Beginn und während der Opio- in Berlin kam zu dem Ergebnis, dass sich other opioids: a systematic review and meta-ana- tion among Male Patients on Methadone and der Durchschnittsbevölkerung (Degen- Misuse of Drugs, das als beratendes Gre- idtherapie zu kontrollieren. unter Langzeitsubstitution sowohl bei lysis of cohort studies. Addiction. 106(1):32-51 Buprenorphine Treatments: A Meta-Analysis hardt et al. 2011). In einer Longitudinalstu- mium für die Regierung des United King- razemischem Methadon als auch bei EBDD (Europäische Beobachtungsstelle für Study. J Sex Med 11:22-32 die mit 581 opiatabhängigen Männern in dom tätig ist, eine primär zeitlich limitierte Sexuelle Dysfunktion (SD) Levomethadon eine Toleranzentwicklung Drogen und Drogensucht) (2016): Europäischer den USA betrug die Sterblichkeitsrate über OST als medizinrechtlichen Verstoß gegen Die sexuelle Funktionsfähigkeit sowie beobachten lässt (Gutwinski et al. 2016). Drogenbericht 2016: Trends und Entwicklungen, Dr. Hans Haltmayer einen Zeitraum von 33 Jahren 48 %! Dabei das ärztliche Gebot, Patienten die effek- deren dysfunktionale Ausprägungen sind 679 Patienten (370 Methadon-Raze- Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Ambulatorium Suchthilfe Wien; Suchthilfe Wien verstarben 21,6 % an einer Opiatüberdosis tivste Behandlung auf Basis der besten ver- das Ergebnis eines komplexen Zusam- mat; 309 Levomethadon) wurden hinsicht- Union, Luxemburg. gGmbH, Wien 12 Wege aus der Sucht Wege aus der Sucht 13
Stationäre Dauerbetreuung älterer der Alten- und Suchthilfe, so dass einerseits das in der Altenhilfe tätige Personal Abhän- Der Grüne Kreis bietet KlientInnen, die neben der Abhängigkeitserkran- für eine psychische Weiterentwicklung be- deutenden Wirkfaktors – der konstanten gigkeitserkrankungen und deren Risiken therapeutischen Beziehung – als äußerst Suchtkranker im Verein Grüner Kreis besser einschätzen kann, als auch die in der kung psychiatrische Komorbiditäten zielführend. Die Dauer der stationären Be- Suchthilfe Tätigen über die Angebote für aufweisen, die Möglichkeit einer treuung richtet sich nach dem jeweiligen ältere Menschen und insgesamt über Mög- Entwicklungsstand dieser Menschen. Sie lichkeiten der Prävention und Therapie bei »stationären Dauerbetreuung« an. kann einerseits ein zeitbegrenztes Mo- 65 Jahren liegt ein schädlicher Gebrauch anderen Substanzen im Alter die durch die älteren Menschen mit einer Abhängigkeits- dell darstellen, andererseits kann bei Be- von Alkohol vor. Bei 5-10 Prozent der über soziale Rollenveränderung bedingten Fak- erkrankung besser Bescheid wissen. darf auch eine lebenslange Begleitung im 60-Jährigen zeigt sich ein problematischer toren wie das Verlieren des Arbeitsplatzes Oberstes Ziel ist der Erhalt der Autono- und Bewältigungsstrategien. Sie werden Sinne eines Dauerbetreuungsplatzes mit Gebrauch von psychoaktiven Medikamen- durch Kündigung oder Pensionierung, in mie, solange diese aufgrund der finanziel- zu sogenannten »DrehtürpatientInnen« Bedacht auf die weitestgehende Entwick- ten (z. B. Beruhigungs- und Schlafmittel Folge Rückzug, innere Leere und finanzi- len Situation vorhanden und der Verbleib und fallen unter Umständen nach zahlrei- lung von Selbstständigkeit angeboten wer- etc.) beziehungsweise von Schmerzmitteln. elle Probleme an. Er beschreibt, dass ältere aufgrund körperlicher und psychischer chen Therapieversuchen und Aufenthalten den. Im Falle von psychischen Krisen und Während Alkohol vor allem ein Männerpro- Menschen durch den Verlust von Angehö- Probleme möglich ist. Prinzipiell werden in den unterschiedlichsten Einrichtungen Rückfällen können die KlientInnen zur blem ist, greifen Frauen deutlich häufiger zu rigen und durch den Zerfall der Familie an älteren Menschen mit einer Alkoholab- ganz aus dem Behandlungskontext. Sie ver- Stabilisierung bis zu einer Dauer von drei Tabletten. Der Konsum illegaler Drogen bei Vereinsamung leiden. Sie sind vermehrt von hängigkeit oder einer kombinierten Alko- lieren ihre persönliche Hoffnung auf ein ei- Monaten wieder ganz in den stationären älteren Menschen ist eher selten, die Häu- gesundheitlichen Problemen betroffen und hol- und Medikamentenabhängigkeit gute nigermaßen würdiges Leben und eine Be- Rahmen aufgenommen werden. Vor allem figkeit steigt jedoch. Nach Schätzungen es kommt zu einer Verschlechterung der ge- Behandlungserfolge in Richtung Abstinenz wältigung ihrer Probleme und verursachen kann mit diesem Konzept eine stigmatisie- aus den Vereinigten Staaten könnte sich samten Lebensqualität. Er führt in Folge das zugeschrieben. Derzeit ist bei älteren Dro- letztlich vergleichsweise betrachtet hohe rende Gettoisierung durch den Verbleib in die Zahl der über 50-Jährigen, die illegale Motiv der Selbstbehandlung bei Depressi- genabhängigen in Österreich eher die Sub- Kosten. Im Sinne des Lebens dieser Men- verschiedenen psychiatrischen Einrichtun- von Petra Scheide Drogen konsumieren und wegen ihres Dro- onen, Ängsten und anderen psychischen stitutionsbehandlung das Mittel der Wahl. schen und einer entsprechenden Weiter- gen, Heimen, Krankenhäusern oder auch genproblems behandelt werden müssen, bis Leiden, die im Alter auch oft als Begleiter- Geht es letztlich um eine dauerhafte statio- entwicklungsmöglichkeit in Richtung einer Altersheimen verhindert werden. 2020 verdreifachen. M. Wurst folgert letzt- krankungen von Isolation und Verlust ein- näre Unterbringung, so gibt etwa die Hälfte Problembewältigung in Form von selbst- Das Angebot »Stationäre lich, dass der Notwendigkeit von entspre- hergehen, an. Die Selbstständigkeit dieser der nach der Art der gewünschten Variante ständigem Wohnen und einer weiteren An- Abschließende Bemerkungen Dauerbetreuung mit oder ohne chenden Behandlungsangeboten insgesamt Gruppe nimmt ab und sie ist auf die Hilfe befragten »älteren Süchtigen« in den vorlie- bindungsmöglichkeit an die Tagesstruktur Das beschriebene Konzept der »stationä- vermehrte Bedeutung zukommen soll. anderer angewiesen, was als deprimierend genden Untersuchungen von I. Eisenbach- der therapeutischen Gemeinschaft wurde vom ren Dauerbetreuung« bietet derzeit bereits dislozierte Wohnform« Der Fokus der österreichischen Studie und schambesetzt wahrgenommen wird. Stangl et al. und I. Vogt et al. (2010) an, dass Verein Grüner Kreis und seitens des ersten einem kleinen Teil von älteren Menschen – ein Konzept, das sich seit vielen von I. Eisenbach-Stangl und H. Spirig aus ÄrztInnen verschreiben älteren Menschen sie lieber zusammen mit aktiven oder ehe- Kostenträgers mit umsichtigen und enga- mit einer Abhängigkeitserkrankung und dem Jahr 2010 liegt bei Menschen mit ei- schneller Beruhigungsmittel und Antide- maligen Drogenabhängigen in einer Art gierten MitarbeiterInnen der Niederöster- somatisch und psychisch vorliegenden Ko- Jahren auch bei älteren Sucht- nem problematischen Drogenkonsum, das pressiva oder empfehlen Alkohol, da die Wohngemeinschaft leben möchten als in reichischen Landesregierung im Jahr 2000 morbiditäten im Verein Grüner Kreis eine le- kranken bewährt heißt, einem Missbrauch illegaler Substan- psychotherapeutische Behandelbarkeit an- einem Altersheim. für den ersten Klienten das »stationäre Be- benswerte Chance. Die Betroffenen führen zen und/oder Substitutionsmittel. Sie be- gezweifelt wird. Allerdings ist diese Überle- treuungssystem« realisiert. Es folgten in den immer wieder an, dass sie dieses Angebot schreiben, dass sich die Anzahl der älteren gung inzwischen überholt. Das Angebot der »stationären Dauerbetreuung« nächsten Jahren Kostenübernahmen durch sehr schätzen und darauf hoffen, dass sie in Zahlen und Fakten Drogenabhängigen inklusive des Anstiegs I. Vogt und MitarbeiterInnen (2010) im Verein Grüner Kreis mehrere andere Bundesländer. diesem Sinne ihr Leben weiter mitgestalten Ältere Menschen mit einer Abhängigkeits- auf Basis des Substitutionsregisters – sie ge- vom Institut für Suchtforschung in Frank- Der Verein Grüner Kreis bietet seit dem Jahr In den Fällen, in denen eine unabhängi- können. erkrankung wurden bis vor wenigen Jahren hen dabei von einem Alter ab 35 Jahren und furt beschreiben als Folgeerkrankungen von 2000 vor allem KlientInnen, die neben der ge, eigenständige Rehabilitation nach Ab- eher als Randgruppe betrachtet und die The- höher aus – zwischen 2000 und 2007 ver- Opiat- und Drogenabhängigkeit und den da- Abhängigkeitserkrankung psychiatrische schluss der stationären Langzeittherapie Literatur rapieangebote in den versorgenden Einrich- doppelt hat. 2007 gab es somit 7.166 ältere mit verbundenen Lebensweisen einen be- Komorbiditäten aufweisen, nach erfolgter nicht realistisch erscheint, versuchen die Radebold H., Hirsch R.D.: Altern und Psychothe- tungen vermehrt nach den Bedürfnissen Drogenabhängige in Österreich, vier Fünftel schleunigten Alterungsprozess und früher stationärer Therapie die Möglichkeit zur Betroffenen einen teilweisen Schritt in die rapie. Verlag Huber, Bern, 1994 jüngerer Menschen konzipiert. Gleich wie davon waren Männer und zwei Drittel da- beginnende typische Alterserkrankungen »stationären Dauerbetreuung« an. Dieses Welt außerhalb der jeweiligen therapeuti- Scholz H.: Substanzabhängigkeiten im höheren der Anteil älterer Menschen in der Gesamt- von lebten in Wien. Letzteres schreiben die wie Herz-Kreislauf-Probleme, Hypertonie, Konzept bewährt sich auch bei älteren Men- schen Gemeinschaft des Vereins und damit Lebensalter. Department für Psychosomatik bevölkerung durch den demografischen AutorInnen unter anderem dem besseren Stoffwechselerkrankungen, Muskel- und schen mit einer Abhängigkeitserkrankung. in ihre Entwicklung zu mehr Selbststän- am KH Waiern und Spielsuchtambulanz Villach. Wandel steigt, so steigt laut aktuellen Stu- Zugang zu versorgenden Einrichtungen in Skelettkrankheiten, Krebs. Virusinfektio- Die in den vergangenen Jahren ge- digkeit. Sie nutzen tagsüber die Struktur Vortrag gehalten beim »Gerontopsychiatrischen dien auch der Anteil älterer Menschen mit Wien zu. Abschließend erwähnen sie eben- nen wie Hepatitis B und C und Aids kön- machten Erfahrungen in der Behandlung und die Behandlungsmöglichkeiten (Ar- Samstag« Hotel Europa, Graz, 6.2.2011 einer Abhängigkeitserkrankung unter an- falls die Notwendigkeit der Diskussion der nen den Krankheitsprozess verkomplizie- von KlientInnen in den Therapeutischen Ge- beitstherapie, psychotherapeutische, all- Eisenbach-Stangl I., Spirig H.: Auch Drogenab- derem auch aufgrund verbesserter sozialer, Frage nach angemessener Versorgung und ren und beschleunigen. Die AutorInnen meinschaften zeigen, dass eine bestimmte gemeinmedizinische und psychiatrische hängige werden älter ... Zur Lebenssituation einer medizinischer und Schaden minimierender Behandlung. beschreiben in Folge Hinweise darauf, dass Gruppe von Menschen mit zusätzlich zur Versorgung, Freizeitangebote, soziale Kon- Randgruppe. Europäisches Zentrum für Wohl- Versorgungsangebote. sich bei älteren Drogenabhängigen relativ Abhängigkeitserkrankung entweder vor- takte etc.) und leben in der übrigen Zeit in fahrtspolitik und Sozialforschung, Wien, 2010 In einem Bericht der Zeitung »Ärzte Probleme und Folgen des Alterns und älterer früh im Leben Zeichen von Demenz häu- liegenden psychischen Erkrankungen wie vom Verein zu diesem Zweck angemiete- Verein Grüner Kreis: Stationäre Dauerbetreuung, Woche« führt M. Wurst, Vorstand der Abtei- Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung fen. Die KlientInnen in der Untersuchung Psychose, Depression, Borderlinesyndrom, ten Wohnungen. Die Form und das Aus- https://www.gruenerkreis.at/dauerbetreuung lung Psychotherapie II und Suchtmedizin im Speziellen vom I. Vogt et al. nennen am häufigsten Angststörung, ADHS usw. oder geistiger maß der Betreuung werden dabei auf die Vogt I. et al.: Ältere Drogenabhängige in Deutsch- der Christian-Doppler-Klinik in Salzburg, Das Altern ist eine Phase der Neuorien- Ängste, Depressionen, Suizidgedanken, Behinderung oder aber auch psychischen, individuellen Fertigkeiten, Ressourcen, Be- land. Abschlussbericht. Studie im Auftrag des Bun- 2010 an, dass die Suchtproblematik im Alter tierung und geht mit dem Verlust von Auto- Essstörungen, Vergesslichkeit und psycho- körperlichen und sozialen Problemen auf- dürfnisse und Defizite dieser Menschen ab- desministeriums für Gesundheit. Institut für Sucht- eine häufig auftretende Thematik ist. Aus nomie und Strukturen einher. Es wird häufig tische Symptome als psychische Folgen ih- grund des fortgeschrittenen Alters eine ad- gestimmt und sie werden in den verschie- forschung, Frankfurt, 2010 wissenschaftlichen Studien geht hervor, mit negativen Zuschreibungen versehen. rer Abhängigkeitserkrankung. äquate und individuelle Weiterbetreuung denen Entwicklungsphasen immer wieder Wurst M., Kunz I.: Sucht im Alter wird unter- dass von einem regelmäßigen Alkoholkon- Hauptsächlich wird das Altern mit Verlus- In den letzten Jahren entstehen, die Be- benötigt. Diese Menschen haben nach er- gemeinsam mit den KlientInnen adaptiert. schätzt. Fachbereich Psychiatrie und Psychothe- sum bei mindestens 50 Prozent der über ten in Verbindung gebracht und überwie- handlung älterer Menschen mit einer Ab- folgter Entwicklung und dem Erreichen des Die »stationäre Dauerbetreuung« erfolgt rapie, Ärzte Woche, Ausgabe 19/2010 60-Jährigen ausgegangen werden muss und gend mit der Abnahme der intellektuellen hängigkeitserkrankung betreffend, indivi- Abstinenzziels oder einer stabil eingestell- dabei durch geschulte MitarbeiterInnen Zapotoczky H.G., Fischhof P.K.: Handbuch der dass bis zu drei Prozent der über 65-Jähri- und physischen Leistungsfähigkeit ver- duelle ambulante Angebote und erweiterte ten Substitution in der stationären Behand- des Vereins Grüner Kreis. Zusätzlich nutzt Gerontopsychiatrie. Springer Verlag, Wien, 1996 gen eine Alkoholproblematik im Sinne einer knüpft wahrgenommen. stationäre Konzepte, integriert in Einrich- lung und bei einer fehlenden entsprechen- diese Gruppe von Menschen die Weiter- Alkoholabhängigkeit aufweisen. Bei weite- H. Scholz führt als Gründe für den ver- tungen der Sucht- und der Altenhilfe. Es er- den Weiterbetreuungsmöglichkeit immer betreuung durch die Bezugspsychothera- Dr.in Petra Scheide ren 5-20 Prozent in der Altersgruppe über mehrten Missbrauch von Alkohol oder folgt auch eine Vernetzung der ExpertInnen wieder Rückfälle in alte Störungsmuster peutInnen. Dies erweist sich im Sinne des Leitung »Region Ost« im Verein Grüner Kreis 14 Wege aus der Sucht Wege aus der Sucht 15
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